Curriculum Chronische Sinusitis
Transcrição
Curriculum Chronische Sinusitis
Gesundheitstraining in der medizinischen Rehabilitation Curriculum Chronische Sinusitis Æ Standardisierte Patientenschulung CURRICULUM CHRONISCHE SINUSITIS Deutsche Rentenversicherung Bund Curricula für das Gesundheitstraining in der medizinischen Rehabilitation Krankheiten des Atmungssystems Curricula Asthma bronchiale COPD Chronische Sinusitis Bronchiektasen Mukoviszidose Sauerstofflangzeittherapie Aktualisierung (2010): W. Scherer, J. Schäfer Reha-Zentrum Utersum/Föhr der Deutschen Rentenversicherung Bund, Klinik Utersum Autoren (2003): W. Scherer, H. Spiecker, J. Schäfer Reha-Zentrum Utersum/Föhr der Deutschen Rentenversicherung Bund, Klinik Utersum Didaktische Beratung: G. Ernst, U. Tewes (2003) Medizinische Hochschule Hannover Redaktion: Version 2010 H. D. Kijanski (2003) D. Küch, U. Worringen (2010) Deutsche Rentenversicherung Bund Seite II CURRICULUM CHRONISCHE SINUSITIS Deutsche Rentenversicherung Bund Curricula für das Gesundheitstraining in der medizinischen Rehabilitation Curriculum chronische Sinusitis Die Module: 1 K RANKHEITSBILD 2 N ASENPFLEGE Version 2010 UND T HERAPIEMÖGLICHKEITEN .................................... 1 UND MEDIKAMENTÖSE S TRATEGIEN .................................. 8 Seite III CURRICULUM CHRONISCHE SINUSITIS Vorbemerkung zu dem Curriculum Das Rahmenkonzept der Deutschen Rentenversicherung Bund zur Organisation und Durchführung des Gesundheitstrainings sowie allgemeine Hinweise zur Gestaltung des Gesundheitstrainings sind in der Einführung „Gesundheitstraining in der medizinischen Rehabilitation” beschrieben. Diese sollte bekannt sein und bei der Durchführung des Curriculums berücksichtigt werden. Nähere Angaben zum Gesundheitstraining insgesamt und zur Durchführung des Trainings sind daher an dieser Stelle entbehrlich. Einführung und Zusammenfassung Jedes Modul sollte mit einer kurzen Einführung von wenigen Minuten beginnen, welche die Patienten/Patientinnen über die Inhalte der Trainingseinheit informiert. Die Patienten/Patientinnen können dann den Ausführungen und Erklärungen aufmerksamer folgen. Der Trainer/die Trainerin kann sich in der Einleitung auch darüber informieren, inwieweit spezielle Interessen der Teilnehmer und Teilnehmerinnen zu berücksichtigen sind. Jedes Modul muss auch mit einer kurzen Zusammenfassung abschließen, um das Lernen zu unterstützen und den Transfer der Lerninhalte in die Alltagssituation zu verbessern. Noch bestehende Unklarheiten der Teilnehmer/Teilnehmerinnen können geklärt und die Übersicht über die wichtigsten Inhalte erleichtert werden. Nach Möglichkeit sollte ein Arbeitsblatt oder eine zusammenfassende Folie verwendet werden. Sehr hilfreich ist es auch, den Teilnehmern/Teilnehmerinnen eine schriftliche Zusammenfassung bzw. ein Informationsblatt mitzugeben. Alternativ können die Teilnehmer/Teilnehmerinnen abwechselnd mit der Aufgabe betraut werden, ein Stundenprotokoll anzufertigen. Für die Einführung und Zusammenfassung werden im Allgemeinen circa 5 Minuten genügen. Auf die Einführung und Zusammenfassung wird bei den einzelnen Modulen in der Regel nicht mehr hingewiesen. Hinweise Dem Modul 2 ist ein Wissensfragebogen beigefügt. Er dient der Lernzielüberprüfung. Er kann entweder punktuell im Rahmen der internen Qualitätssicherung oder auch regulär im Rahmen der Schulung eingesetzt werden. Die richtige Auflösung der Fragen sollte im Rahmen der Schulung besprochen werden. Version 2010 Seite IV CURRICULUM CHRONISCHE SINUSITIS Inhaltsverzeichnis 1 K RANKHEITSBILD UND T HERAPIEMÖGLICHKEITEN .................................... 1 1.1 Der Patient/die Patientin kann den Aufbau und die Funktion der Nase und der Nebenhöhlen beschreiben ...........................................2 1.2 Der Patient/die Patientin kann die häufigsten Erkrankungen der Nase und der Nebenhöhlen beschreiben ...........................................3 1.3 Der Patient/die Patientin kann Gründe für die Behandlungsbedürftigkeit seiner Erkrankung nennen ........................5 1.4 Der Patient/die Patientin kann Möglichkeiten zur Behandlung und Linderung seiner Beschwerden aufzählen .........................................6 1.5 Der Patient/die Patientin kann die Bedeutung von operativen Eingriffen für sich abwägen ...............................................................7 2 N ASENPFLEGE UND MEDIKAMENTÖSE S TRATEGIEN .................................. 8 2.1 Der Patient/die Patientin kennt die Prinzipien der Nasenpflege und -reinigung ...................................................................................9 2.2 Der Patient/die Patientin kann verschiedene medikamentöse Strategien nennen ........................................................................... 10 2.3 Der Patient/die Patientin ist motiviert, die verschiedenen Strategien für sich zu überdenken ................................................... 12 Version 2010 Seite V CURRICULUM CHRONISCHE SINUSITIS Modul 1 1 Krankheitsbild und Therapiemöglichkeiten Autoren: J. Schäfer, W. Scherer Reha-Zentrum Utersum Thema Aufbau, Funktion und Erkrankungen der Nase sowie Behandlungsmöglichkeiten der Sinusitis Form Schulung Dauer 60 Minuten Zielgruppe Patienten/Patientinnen mit chronischer Sinusitis Leitung Arzt/Ärztin Raum ruhiger Gruppenraum, Stühle im Halbkreis Teilnehmerinnen-/ Teilnehmerzahl maximal 15 KTL Leistungseinheit C371 Standardisierte Schulung bei sonstigen Atemwegserkrankungen: Sinusitis Material OH-Projektor, Folien/Beamer, Informationsmaterial für Patienten/Patientinnen, ggf. plastisches Modell des Schädels, Pinwände und Flip-Chart Allgemeine Ziele des Moduls Am Ende dieses Moduls sind die Patienten/Patientinnen in den Grundzügen über die chronische Sinusitis, ihre Ursachen und Folgen informiert. Sie kennen die wesentlichen Strategien zur Behandlung und Linderung ihrer Beschwerden. Hinweise Keine Version 2010 Seite 1 CURRICULUM Modul 1: CHRONISCHE SINUSITIS Krankheitsbild und Therapiemöglichkeiten Wissen Einstellung Handlungskompetenz Lernziel 1.1 Der Patient/die Patientin kann den Aufbau und die Funktion der Nase und der Nebenhöhlen beschreiben Begründung Ein Überblick über die Anatomie und Funktion der Nase und der Nasennebenhöhlen ist erforderlich, um ihre Erkrankungen, ihre Folgen und ihre Therapie zu verstehen. Inhalt • Nase: Ort des Geruchssinns und Beginn der Atemwege. Über sie wird die Luft eingeatmet. Sie dient der Reinigung, der Regulation, der Befeuchtung und der Anwärmung des Atemstroms • Nasennebenhöhlen: Insgesamt fünf große und viele kleine luftgefüllte, mit Schleimhaut ausgekleidete Hohlräume. Der enge Verbindungsgang dient als Sekretdrainage zur Nasenhaupthöhle. Ihre Funktion ist nicht vollständig geklärt. Sie machen den Kopf leichter und stabiler Hinweise zur Durchführung Vortrag, Diskussion, Demonstration Bildmaterial zur Veranschaulichung der Anatomie, plastische Modelle und ähnliches sind hilfreich für das Verständnis Zeit circa 10 Minuten Anmerkung Keine Version 2010 Seite 2 CURRICULUM Modul 1: CHRONISCHE SINUSITIS Krankheitsbild und Therapiemöglichkeiten Wissen Einstellung Handlungskompetenz Lernziel 1.2 Der Patient/die Patientin kann die häufigsten Erkrankungen der Nase und der Nebenhöhlen beschreiben Begründung Häufig besteht bei den Patienten/Patientinnen eine Begriffsverwirrung hinsichtlich der verschiedenen Erkrankungen. Der Wunsch nach Klärung betrifft also nicht nur die aktuelle eigene Erkrankung, sondern auch andere häufige Erkrankungen der Nase und der Nasennebenhöhlen. Inhalt • Schnupfen • akute Entzündung der Nebenhöhlen (Sinusitis) • chronische Entzündung der Nebenhöhlen (Sinusitis) • Sonderformen siehe Folie „Erkrankungen der Nase und Nebenhöhlen“ (Folie 01 Modul 1) Hinweise zur Durchführung Vortrag, Diskussion, Folie „Erkrankungen der Nase und Nebenhöhlen“ (Folie 01 Modul 1); Sammeln der Beiträge von Patienten und Patientinnen auf die Frage „Welche Erkrankungen der Nase kennen Sie?“ auf Flipchart oder Pinwand Zeit circa 15 Minuten Anmerkung Die Beschwerdebilder sind individuell sehr unterschiedlich. Einige Patienten/Patientinnen haben eine breite Symptompalette, andere leiden an einigen ausgewählten Beschwerden. Der Referent/die Referentin sollte diese Variabilität deutlich machen, damit sich bei der Darstellung der Leitsymptome jeder Teilnehmer/jede Teilnehmerin wiederfindet. Version 2010 Seite 3 CURRICULUM Modul 1: CHRONISCHE SINUSITIS Krankheitsbild und Therapiemöglichkeiten Folie 01 Modul 1: „Erkrankung der Nase und Nebenhöhlen“ Die wichtigsten Erkrankungen der Nase und der Nebenhöhlen Schnupfen (Rhinitis): • virusbedingte Entzündung der Nasenschleimhaut, die mit Anschwellen der Schleimhaut und vermehrter Sekretbildung einhergeht Akute Entzündung der Nebenhöhlen (Sinusitis): • Mitbeteiligung der Nebenhöhlen. Durch das Anschwellen der Schleimhaut kann der Schleim nicht abfließen und staut sich in den Nasennebenhöhlen Ì Nährboden für Krankheitskeime; länger anhaltend und beschwerdereicher als die Rhinitis Chronische Entzündung der Nebenhöhlen (Sinusitis): • häufiges Wiederkehren der Infekte, Ursachen: zum Beispiel Veranlagung, Vergrößerung der Nasenmuscheln, eingeschränkte Sekretdrainage, Nasenscheidewandverkrümmung • katarrhalische Sinusitis: permanente Schleimbildung der Nase und der Nebenhöhlen • Polypös: Polypenartiges Schleimhautwachstum, führt zu Problemen der Nasenatmung und zur Einschränkung des Geruchssinns, kann die Sekretdrainage der Nebenhöhlen beeinträchtigen Sonderformen: • allergischer Schnupfen; Allergene als Auslöser (Heuschnupfen) • vasomotorischer Schnupfen (Regulationsstörung der Nasenschleimhaut) • Nasenscheidewandverbiegung: führt zur Behinderung der Nasenatmung und zu gestörtem Sekretabfluss bei Schnupfen • Privinismus: Regulationsstörung durch zu häufige und längerfristige Einnahme abschwellender Nasentropfen Version 2010 Seite 4 CURRICULUM Modul 1: CHRONISCHE SINUSITIS Krankheitsbild und Therapiemöglichkeiten Wissen Einstellung Handlungskompetenz Lernziel 1.3 Der Patient/die Patientin kann Gründe für die Behandlungsbedürftigkeit seiner Erkrankung nennen Begründung Die Darstellung der Einschränkungen und Krankheitsfolgen führt die Notwendigkeit einer adäquaten Behandlung vor Augen und erhöht damit die Compliance. Dabei können auch Beeinträchtigungen im psychosozialen Bereich angesprochen werden. Inhalt • Symptome − Behinderte Nasenatmung, eingeschränkter Geruchssinn, Kopfschmerzen und Infekthäufung Ziele der Therapie sind zum Beispiel: • Symptomentlastung − Rückgang von Schleimbildung, Verbesserung des Abflusses • Vermeiden eines Übergreifens der Entzündung auf das gesamte sinubronchiale System • Verbesserung der Lebensqualität Hinweise zur Durchführung Vortrag, Diskussion; Sammeln der Beiträge von Patienten und Patientinnen auf die einleitende Frage „Warum sollte die chronische Entzündung behandelt werden?“ auf Flipchart oder Pinwand Zeit circa 5 Minuten Anmerkung An dieser Stelle kann auch die oft bei den Patienten/Patientinnen zu findende Verstimmung durch sehr häufige Erkrankungen thematisiert werden. Version 2010 Seite 5 CURRICULUM Modul 1: CHRONISCHE SINUSITIS Krankheitsbild und Therapiemöglichkeiten Wissen Einstellung Handlungskompetenz Lernziel 1.4 Der Patient/die Patientin kann Möglichkeiten zur Behandlung und Linderung seiner Beschwerden aufzählen Begründung Dieses Lernziel dient der Analyse der Laientheorien und soll Transparenz schaffen. Der Überblick über verschiedene therapeutische Strategien ermöglicht es, fundierte Ansätze von paramedizinischen Ansätzen abzugrenzen. Inhalt • Nasenpflege (zum Beispielen regelmäßige Nasendusche) • Medikamentenanwendung (richtige Technik!) • vermeiden negativer Einflüsse wie Zugluft, Staub, Allergene • lokale Wärmeanwendung • Infektionsprophylaxe (regelmäßiges Ausdauertraining, gesunde Ernährung, Sauna, et cetera) • ausnutzen von günstigen klimatischen Bedingungen • chirurgische Eingriffe Hinweise zur Durchführung Sammeln der Beiträge von Patienten und Patientinnen auf die Frage „Welche Behandlungsmöglichkeiten kennen Sie?“ auf Flipchart oder Pinwand; Diskussion Zeit circa 15 Minuten Anmerkung Zu den alternativen Therapieverfahren, wie zum Beispiel Homöopathie, Akupunktur, Lymphdrainage, Immunstimulation mit Bakterienfragmenten oder verschiedenen physikalischen Anwendungen: auch wenn in Einzelfällen von einer Verbesserung der Symptomatik berichtet wird, können die Effekte nicht systematisch belegt und vor allem nicht gegen Spontanremissionen abgegrenzt werden. Version 2010 Seite 6 CURRICULUM Modul 1: CHRONISCHE SINUSITIS Krankheitsbild und Therapiemöglichkeiten Wissen Einstellung Handlungskompetenz Lernziel 1.5 Der Patient/die Patientin kann die Bedeutung von operativen Eingriffen für sich abwägen Begründung Über die chirurgischen Möglichkeiten müssen die Patienten/Patientinnen informiert werden, um deren Bedeutung für ihre Therapie abschätzen zu können. Neben der Vermittlung von Wissen muss auch die affektive Komponente berücksichtigt werden. Einerseits haben viele Patienten/Patientinnen Angst vor Operationen, andererseits werden vielleicht unrealistische Hoffnungen gehegt. Inhalt • Vorgehensweisen − bei katarrhalischen Formen wird der Zugang zu den Nebenhöhlen operativ geöffnet, um die Belüftung und den Sekretabfluss zu verbessern − bei polypösen Formen wird neben einer Öffnung der Nebenhöhlen die erkrankte Schleimhaut ausgeräumt. Leider kommt es häufig zu Polypenneubildungen − bei nachteiligen anatomischen Bedingungen kommt evtl. eine Begradigung der Nasenscheidewand und/oder eine Verkleinerung der Nasenmuscheln in Frage • Kriterien, die zu prüfen sind − − − − schwere der Erkrankung vorhandene anatomische Verhältnisse Begleiterkrankungen individuelles Operationsrisiko Hinweise zur Durchführung Vortrag, Diskussion, Anschauungsmaterial Zeit circa 10 Minuten Anmerkung Wie ausführlich der Referent/die Referentin dieses Thema behandelt, muss er/sie davon abhängig machen, was für die Gruppe relevant ist. Version 2010 Seite 7 CURRICULUM CHRONISCHE SINUSITIS Modul 2 2 Nasenpflege und medikamentöse Strategien Autoren: J. Schäfer, W. Scherer Reha-Zentrum Utersum Thema Therapie der chronischen Sinusitis Form Schulung Dauer 60 Minuten Zielgruppe Patienten/Patientinnen mit chronischer Sinusitis Leitung Arzt/Ärztin Raum ruhiger Gruppenraum, Stühle im Halbkreis Teilnehmerinnen-/ Teilnehmerzahl maximal 15 KTL Leistungseinheit C371 Standardisierte Schulung bei sonstigen Atemwegserkrankungen: Sinusitis Material OH-Projektor, Folien/Beamer, Informationsmaterial für Patienten, Nasendusche, Flipchart, Wissensfragebogen Allgemeine Ziele des Moduls Die Patienten kennen die wesentlichen Behandlungsstrategien, insbesondere die intensive Nasenpflege und sind motiviert, die für sie relevanten Bausteine anzuwenden. Hinweise Keine Version 2010 Seite 8 CURRICULUM Modul 2: CHRONISCHE SINUSITIS Nasenpflege und medikamentöse Strategien Wissen Einstellung Handlungskompetenz Lernziel 2.1 Der Patient/die Patientin kennt die Prinzipien der Nasenpflege und -reinigung Begründung Viele Patienten/Patientinnen profitieren von der intensiven Nasenpflege mit Nasenspülung oder -dusche, so dass die Patienten/Patientinnen die Methode für sich ausprobieren sollten. Neben der Verbesserung der Befindlichkeit wird den Betroffenen ein Weg aufgezeigt, wie sie selbst Einfluss auf ihre Erkrankung nehmen können. Das Gefühl der Unkontrollierbarkeit und Hilflosigkeit wird reduziert. Inhalt • Reinigung der Nase zur Beseitigung von Schleim und Allergenen und somit zur Reduktion von Beschwerden • Verwendung der Nasenspülung oder -dusche • regelmäßige Durchführung etwa zwei Mal täglich (vor dem Schlafengehen und nach dem Aufstehen) • Anleitung zur Herstellung einer adäquaten Spüllösung • Hinweise zur Hygiene Hinweise zur Durchführung Vortrag, Diskussion; Demonstration der Geräte zur Nasendusche, evtl. einige praktische Übungen vorführen Zeit circa 20 Minuten Anmerkung Keine Version 2010 Seite 9 CURRICULUM Modul 2: CHRONISCHE SINUSITIS Nasenpflege und medikamentöse Strategien Wissen Einstellung Handlungskompetenz Lernziel 2.2 Der Patient/die Patientin kann verschiedene medikamentöse Strategien nennen Begründung Um die Patienten/Patientinnen zu einem kompetenten Partner/einer kompetenten Partnerin zu machen, müssen diese die grundsätzlichen Behandlungsprinzipien verstehen. Die Patienten/Patientinnen sollen nicht durch tief gehende Einweisungen in die Pharmakotherapie überfordert werden, aber grob über die wesentlichen Präparategruppen Bescheid wissen. Dies verbessert die richtige Anwendung und die Compliance. Inhalt • medikamentöse Strategien − Entzündungshemmung − Schleimlösung − Beseitigung einer Verlegung der Nasenatmung siehe Folie „Medikamentöse Therapie“ (Folie 01 Modul 2) Hinweise zur Durchführung Vortrag, Diskussion, Folie „Medikamentöse Therapie“ (Folie 01 Modul 2); die korrekte Anwendung lokalwirksamer Medikamente sollte theoretisch besprochen, und wenn möglich, praktisch demonstriert werden. Zur Eröffnung des Themas können Beiträge der Patienten/Patientinnen auf einem Flipchart gesammelt werden, unter der Leitfrage „Welche Medikamente kennen Sie?“ Zeit circa 20 Minuten Anmerkung Keine Version 2010 Seite 10 CURRICULUM Modul 2: CHRONISCHE SINUSITIS Nasenpflege und medikamentöse Strategien Folie 01 Modul 2: „Medikamentöse Therapie“ Entzündungshemmung: • Antibiotika − bei bakterieller Verursachung • örtlich wirksame (topische) Corticoide − bei Entzündungen (kaum Nebenwirkungen) • Antiallergika − bei Reaktion auf allergieauslösende Substanzen (lokale und systemische Antihistaminika) Schleimlösung : • Mukolytika und Sekretolytika Beseitigung einer Verlegung der Nasenatmung: • abschwellend wirkende Nasentropfen oder Nasensprays Version 2010 Seite 11 CURRICULUM Modul 2: CHRONISCHE SINUSITIS Nasenpflege und medikamentöse Strategien Wissen Einstellung Handlungskompetenz Lernziel 2.3 Der Patient/die Patientin ist motiviert, die verschiedenen Strategien für sich zu überdenken Begründung Zusätzlich zu den überwiegend kognitiven Lernzielen muss auch die affektive Komponente berücksichtigt werden. Nur wenn die Patienten/Patientinnen die dargestellten Möglichkeiten als Erfolg versprechend einschätzen und für sich als umsetzbar bewerten, werden sie sie auch im alltäglichen Leben anwenden. Inhalt • Was können die Patienten/Patientinnen selber tun? • Was hindert sie daran? • Welche Vorsätze haben sie gefasst? Hinweise zur Durchführung Diskussion, Zum Beispiel Erörtern, welche Techniken bereits bekannt sind und welche Erfahrungen damit gesammelt wurden. Den Patienten/Patientinnen kann der Handlungsauftrag gegeben werden, noch nicht versuchte Techniken auszuprobieren. Abschließend kann gegebenenfalls der Wissensfragebogen 01 Modul 2 eingesetzt werden zur Überprüfung oder Wiederholung des Gelernten. Zeit circa 15 Minuten Anmerkung Patienten/Patientinnen mit Sinusitis leiden häufig darunter, dass ihre Probleme und Beschwerden von Nicht-Betroffenen als nur wenig schwer abgetan werden. Das sollte gegebenenfalls ein Thema der Diskussion sein. Neben der gegenseitigen psychosozialen Unterstützung gilt es, krankheitsrelevante Informationen und Erfahrungen auszutauschen. Version 2010 Seite 12 CURRICULUM Modul 2: CHRONISCHE SINUSITIS Nasenpflege und medikamentöse Strategien Fragen zu diesem Curriculum: Wissensfragebogen 01 Modul 2 1. Welche Funktionen hat die Nase bei der Atmung? (Mehrfachnennungen sind möglich) a) anfeuchten der Luft ......................................................................... b) anwärmen der Luft .......................................................................... c) Filterung der Luft ............................................................................. d) anreichern der Luft mit Sauerstoff ................................................... e) die Funktion ist bis heute nicht ganz geklärt .................................... 2. Warum sollte eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung angemessen therapiert werden? (Mehrfachnennungen sind möglich) a) vermeiden von Osteoporose als Folgeschaden ............................... b) Vermeidung eines Übergreifen der Entzündung auf andere Bereiche, wie z. B. Bronchien.......................................................... c) Reduzierung von Symptomen, wie behinderter Nasenatmung, eingeschränktem Geruchssinn, Kopfschmerzen etc. ....................... d) Verbesserung der Lebensqualität .................................................... 3. Was kann man bei einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung grundsätzlich tun, um Beschwerden zu reduzieren? (Mehrfachnennungen sind möglich) a) gegebenenfalls chirurgischem Eingriff unterziehen.......................... b) regelmäßig Medikamente einnehmen.............................................. c) physiotherapeutische Techniken zur Bronchialreinigung erlernen .... d) regelmäßige Nasenpflege mit Nasenspülung oder -dusche betreiben ......................................................................................... Wenn Sie zu diesem Themenbereich noch Fragen haben, wenden Sie sich bitte an den Referenten/die Referentin, der/die Ihnen gerne Auskunft gibt. Version 2010 Seite 13