D-Zero - Devoti Sailing
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D-Zero - Devoti Sailing
D-Zero fahrbericht 50 yachtrevue 11/2014 Scharfe Braut Soloprogramm. Devoti Sailing jagt mit seiner neuen Jolle in einem Revier, das vom Platzhirschen Laser dominiert wird. Wer sollte also besser als Tester geeignet sein als Laser-Zampano Andreas Geritzer 11/2014 yachtrevue 51 FOTO: Duller Roland Geile Kiste. Die D-Zero sieht radikal aus, tatsächlich ist sie ziemlich gutmütig D-Zero fahrbericht trimm. Niederholer, Cunningham, Unterliekstrecker – alles da S chnauf. Es war nicht einfach. Silbermedaillengewinner Andreas Geritzer hat sein halbes Leben im Laser verbracht und ist aktuell als Jugendtrainer für den Aufbau eines schlagkräftigen Radialteams verantwortlich. Den hoffnungsvollen Nachwuchs sieht der Neusiedler daher am liebsten in „seiner“ Einhandjolle. Wir konnten ihn trotzdem zu einem Testlauf überreden. Schließlich ist der Laser eine fixe, ungefährdete Größe im olympischen Segelsport und Geritzer zudem mit jener gesunden Neugierde gesegnet, die 52 yachtrevue 11/2014 Variabel. Das Mastfall lässt sich mit Keilen verstellen, der teilbare Karbonmast in zwei Positionen fixieren einen aufgeschlossenen Trainer ausmacht. Also stieg er exklusiv für die Yachtrevue in den DZero, begutachtete mit Interesse, wie das Laser-Konzept mit modernen Mitteln in die Gegenwart umgesetzt wurde, und analysierte nach dem Test mit der objektiven Distanz eines Vollprofis Segeleigenschaften und -handling. Der D-Zero wurde heuer im März erstmals vorgestellt. Bislang wurden 50 Einheiten verkauft, die Mehrzahl davon in England. Das Design basiert auf dem Punk Dinghy, einer von Dan Holman gezeichneten Jolle, die sich mangels eines namhaf- ten Bootsbauers nur auf der Insel als Klasse etablieren konnte. Im Rahmen der Dinghy Academy in Valencia beschlossen Holman und Devoti eine Kooperation. Das Ergebnis war der D-Zero, eine Art optisch und technisch optimiertes Punk Dinghy. Diese Jolle wird nun von Devoti Sailing gebaut und weltweit vermarktet. Auf den ersten Blick sieht der D-Zero wie ein Skiff aus. Großes, offenes Cockpit, schlankes Vorschiff, das vor dem Mast rasch breit wird und sich nach achtern hin kaum verjüngt. Das schräg auslaufende Heck gibt den Blick auf das Bewährt. Großschotführung via Leinendreieck und verstellbare Gurte flache Unterwasserschiff frei. Die Großschotführung ist ähnlich jener am Laser, die Trimmleinen werden in Klemmen hinter dem Mast belegt und bis zu einem Podest unmittelbar hinter dem Schwert geführt, damit man sie gut erreichen kann. Das Mastfall des teilbaren Karbonmasts wird mithilfe von Keilen kontrolliert, außerdem lässt sich der Mastfuß in zwei Positionen fixieren. Vergleicht man die Eckdaten von Laser und D-Zero gibt es zwei Aha-Erlebnisse. Bei gleicher Länge (4,20 m) und annähernd gleicher Breite (1,39/1,42 D-Zero) wiegt der D-Zero mit einem Rumpfgewicht von 40 kg um 19 kg weniger. Und er verfügt mit 8,1 gegenüber 7,06 m2 um einen Quadratmeter mehr Segelfläche. Im Gegensatz zum Laser, wo es mit Radial (5,76 m2) und 4.7 (4,70 m2) zwei zusätzliche Alternativen für Leichtgewichte und Jugendliche gibt, bietet Devoti Sailing nur ein kleineres Rigg mit einer immer noch statt lichen Segelfläche von 6,1 Quadratmetern an. Optisch ist der D-Zero aufgrund des riesigen Segels eine imposante Erscheinung. Grund zum Fürchten ist das nicht, im Gegenteil. Bei schönem Druckwind zwischen zwölf bis 15 Knoten fühlt er sich ausgesprochen gutmütig an. Geritzer führt dies auf das feine Zusammenspiel von Segel und Karbonmast zurück: „Das Segel twistet gut durch, dadurch lassen sich Böen gut abfedern.“ Surfer kennen das Phänomen – ihre modernen Segel sind ähnlich geschnitten. Das kontrollierte und effektive „Aufmachen“ des Mylar-Segels hat zur Folge, dass man im Vergleich zum Laser viel weniger mit der Schot arbeiten muss, fiel Geritzer außerdem auf. Im Gegenzug ist dafür etwas mehr Steuerarbeit notwendig. Das Ruder ist sehr feinfühlig, der Ruderdruck eher gering, der Lenkeffekt hingegen ausgezeichnet. Auf der Raumen entwickelt das Boot eine erfrischende Behändigkeit, es gleitet mühelos an und tut seine Freude über diesen Zustand durch deutlich wahrnehmbares, aus dem Schwertkasten kommendes Summen kund. Der D-Zero kann sportlich oder gemütlich gesegelt werden. Ambitionierte Segler holen an der Kreuz durch kraftvolles Hängen und Druck auf die Kante das Maximum an Geschwindigkeit heraus. Wem das zu anstrengend ist, agiert einfach mit weniger Körper- konzentriert. Andreas Geritzer, Silbermedaillengewinner im Laser von 2004, macht sich mit der neuen Materie vertraut D-Zero einsatz und nimmt mithilfe des gut trimmbaren Riggs den Druck aus dem Segel. Der D-Zero taugt auch als Freizeitgerät für die gesamte Familie. Im Anschluss an seine Testfahrten übergab Geritzer Pinne und Schot an die jungen Zoom8-Seglerinnen Bernadette Marsano und Katharina Stark. Die Teenies hatten jede Menge Spaß, genossen das Gleitvermögen und reizten die Gutmütigkeit der Jolle durchaus aus. Und zwar ohne bitteres Ende: Obwohl das eine oder andere praktizierte Manöver knapp an einer Kenterung vorbeischrammte, kratzen die beiden Mädels immer wieder die Kurve und überstanden das Experiment D-Zero ohne unfreiwilliges Bad. Resümee Der D-Zero wird den Laser nicht vom olympischen Thron stürzen. Zielgruppe sind engagierte Freizeitsegler, die eine flotte, moderne und sportlich anspruchsvolle Jolle suchen. Verkauft er sich gut, ist eine Entwicklung in Richtung Regattabahn aber nicht aus ■ geschlossen. Rumpflänge: 4,20 m Breite: 1,42 m Rumpfgewicht: 40 kg Segelfläche: 8,1/6,5 m2 Idealgewicht für Segler: 70–90 kg Konstrukteur: Dan Holman Werft: Devoti Sailing Preis: € 6.932,– (inkl. MwSt.) Extras Karbonausleger: Slipwagen verzinkt: Transportoberpersenning: Transportunterpersenning: Clubpersenning: Schwerttasche: Tasche (Ruder/Pinne): Mastpersenning-Oberteil: Mastpersenning-Unterteil: Großbaumpersenning: TackTick T060: 46,– 384,– 168,– 144,– 204,– 84,– 48,– 48,– 48,– 48,– 324,– Info: C. S. Segelsport, 5310 Mondsee, Tel.: 0680/123 29 56, E-Mail: [email protected], www.scheini.at Spass muss sein. Die Zoom 8Seglerinnen Bernadette und Kathi loten die Gutmütigkeit des D-Zero gehörig aus 11/2014 yachtrevue 53 FOTOS: roland duller In Gleitfahrt. Die D-Zero kann mit mehr oder weniger Körpereinsatz gesegelt werden