Ostfriesen-Zeitung, Ausgabe: Emden, vom: Freitag - juist
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Ostfriesen-Zeitung, Ausgabe: Emden, vom: Freitag - juist
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OSTFRIESEN-ZEITUNG, SEITE 11 PROTEST GEGEN GEPLANTE ZENTRALKLINIK IN GEORGSHEIL Klinikgegner tun Landrat einen Gefallen MEDIZIN Harm-Uwe Weber hatte auf eine Klage der Antragsteller zum Bürgerbegehren gehofft Dann könne der Landkreis Aurich nachweisen, dass er richtig gehandelt habe, so der Verwaltungschef. Entscheiden muss das Verwaltungsgericht Oldenburg. VON MARION LUPPEN AURICH - Wenn man so will, tun die Zentralklinikgegner dem Auricher Landrat HarmUwe Weber (SPD) einen Gefallen. Der Verwaltungschef hatte am 17. März erklärt, er hoffe, dass die Antragsteller des Bürgerbegehrens gegen dessen Ablehnung klagen. „Ich wäre froh, wenn wir das grundsätzlich klären könnten“, hatte Weber damals gesagt. „Dann könnten wir nachweisen, dass wir richtig gehandelt haben.“ Nun, diesen Beweis wird Weber demnächst vor dem Verwaltungsgericht Oldenburg antreten können. Wie die Auricher SPD-Ratsfrau Ingeborg Hartmann-Seibt gestern mitteilte, werden sie und ihre beiden Mitstreiter Holger Rohlfing und Jürgen Reiß (beide Aurich) kommende Woche Klage gegen die Ablehnung des Bürgerbegehrens zum Erhalt der Ubbo-Emmius-Klinik Aurich/Norden einreichen. Man habe auch erwogen, den Antrag erneut zu überarbeiten und ein drittes Mal einzureichen, sagte Hartmann-Seibt auf Nachfrage. Diesen Gedanken habe man aber schnell verworfen. Es sei auch keine echte Alternative, auf die geplante Gesetzesänderung zu warten. Wie berichtet, will die rot-grüne Landesregierung direkte De- Ingeborg Hartmann-Seibt (links), Vorsitzende der SPD-Fraktion im Auricher Rat, kämpft für den Erhalt der Ubbo-Emmius-Klinik Aurich/Norden. Das Foto zeigt sie beim Sammeln von Unterschriften in der Auricher Fußgängerzone am ARCHIVBILD: ORTGIES 28. Februar 2015. mokratie erleichtern. Zum 1. November soll für Antragsteller von Bürgerbegehren die Pflicht entfallen, einen Kostendeckungsvorschlag zu liefern. Darauf wolle man sich nicht verlassen, sagte Hartmann-Seibt. „Bis jetzt ist das Gesetz noch nicht verabschiedet.“ Stattdessen setzen die Zentralklinikgegner nun auf juristische Schritte. „Nach Einschätzung unseres Rechtsanwalts sind die Aussichten gut“, sagte Hartmann-Seibt. Zu Bürgerbegehren gebe es klare Grundsatzurteile. Kommen- Protest gegen Zentralklinik Das Aktionsbündnis für den Erhalt der Kliniken in Aurich, Emden und Norden sammelte im Frühjahr 2015 gut 21 000 Unterschriften gegen das Projekt Zentralklinik. Es de Woche wolle man in einem Pressegespräch darüber aufklären, wo genau die Klage ansetzt. Bis die Klage vor dem Verwaltungsgericht Ol- will durch ein Bürgerbegehren einen Bürgerentscheid herbeiführen. Dabei könnten Einwohner darüber abstimmen, ob die Zentralklinik gebaut wird. Der Landkreis Aurich hat den Antrag auf Einleitung eine Bürgerbegehrens zweimal abgelehnt. denburg verhandelt wird, werden Monate ins Land gehen. Der Auricher Rechtsanwalt Daniel Wedewardt, der die Antragsteller juris- tisch berät, hatte im März im Gespräch mit der OZ einen Zeitraum von etwa sechs Monaten genannt. Dies sei aber sehr schwer einzuschätzen, hatte der Jurist hinzugefügt. Die Kosten für die Klage hängen vom Streitwert ab. Sie werden nach Schätzungen des Aktionsbündnisses bei mehreren Tausend Euro liegen. Damit die drei Antragsteller dafür nicht mit ihrem Privatvermögen aufkommen müssen, wird das Aktionsbündnis Spenden sammeln. Auch darüber soll in dem Pressegespräch kommende Woche informiert werden. „An uns wird sich Herr Eppmann die Zähne ausbeißen“ ZGO Zeitungsgruppe Ostfriesland GmbH Maiburger Straße 8, 26789 Leer Internet: www.oz-online.de Herausgeber und Verlag: ZGO Zeitungsgruppe Ostfriesland GmbH Geschäftsleitung: Ute de Buhr, Robert Dunkmann Verantwortlicher Chefredakteur: Uwe Heitmann Stellvertretende Chefredakteure: Jochen Brandt, Carmen Leonhard Zentralredaktion: Sebastian Bete, Jochen Brandt, Ole Cordsen, Norbert Fiks, Kristina Groeneveld, Nina Harms, Ute Kabernagel, Carmen Leonhard, Nikola Nording, Ingo Poppen, Sven Schiefelbein, Doris Zuidema. Bezirksredaktion Leer: Uwe Heitmann (Leitung), Petra Herterich (stellv.), Carsten Ammermann, Edgar Behrendt, Jonas Bothe, Tatjana Gettkowski, Karin Lüppen, Michael Mittmann. Bezirksredaktion Emden-Norden: Jochen Brandt (Leitung), Gordon Päschel (stellv.), Fritz Harders, Heiko Müller, Heike Rohlfs-Jacobs, Dennis Tirrel. Bezirksredaktion Aurich-Wittmund: Jochen Brandt (Leitung), Marion Luppen (stellv.), Monika Bogena, Gabriele Boschbach, Grit Mühring, Daniel Noglik. Sport: Georg Lilienthal (Leitung), Til Bettenstaedt, Günther Czempiel, Sören Siemens, Maren Stritzke. Überregionales: Rolf Seelheim, Oldenburg Online-Redaktion: Timo Sager Verantwortlich für Anzeigen: Uwe Boden Bezugsgeld: OZ-print 33,40 Euro/Monat, einschl. 7% USt., OZ-onlinePlus 22,30 Euro/ Monat (einschl. 19% USt.) bzw. + 5,90 Euro/Monat (einschl. 19% USt.) für Abonnenten der gedruckten Ausgabe. Druck: WE-Druck GmbH & Co. KG, 26125 Oldenburg Bei höherer Gewalt (Störung des Arbeitsfriedens, der Zeitungsherstellung, des Zustellerdienstes) besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zeitung bzw. Rückzahlung des Bezugsgeldes und kein Entschädigungsanspruch. Abonnementsabbestellungen können nur zum Monatsende ausgesprochen werden und müssen bis zum 10. des laufenden Monats im Verlag schriftlich vorliegen. 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SCHMIDT: Auch wenn unsere Politiker meinen, wir würden nur nach Bauchgefühl handeln, können wir doch eins und eins zusammenzäh- Alfred len. Herr Schmidt Eppmann tauchte vor einem Jahr wie aus dem Nichts auf Sitzungen des Landkreises Aurich und der Stadt Emden zum Thema Zentralklinik in Georgsheil auf. Wir haben im Internet recherchiert und herausgefunden, dass er im Schaumburger Land eine Zentralklinik geleitet hat. Uns war schnell klar: Das ist der Chef der Zentralklinik. OZ: Woran genau haben Sie das festgemacht? SCHMIDT: Ich bin fest davon ausgegangen, dass die alle unter einer Decke stecken: die Beraterfirma BDO, der Auricher Landrat Harm-Uwe Weber und der Emder Oberbürgermeister Bernd Bornemann. Es konnte einfach nur so kommen, dass ein BDOMann diesen Posten bekommt. Die Verantwortlichen informieren uns nur scheibchenweise, aber irgendwann kommt eben doch alles raus. Ich sehe da allerdings noch ein ganz anderes Problem. OZ: Welches? SCHMIDT: Dass eine Personalberatungsfirma beauftragt wird, um einen Klinikchef zu suchen – obwohl lange feststand, wer es wird. Und dafür wird dann auch noch Geld ausgegeben. Das halte ich für das Allerletzte. OZ: Unabhängig von der Frage, wie er an diesen Posten gekommen ist: Ist Herr Eppmann der richtige Mann? SCHMIDT: Aus Sicht der verantwortlichen Politiker auf jeden Fall. Er hat ja schon einige Kliniken zusammengeführt. An uns wird er sich aber auf alle Fälle die Zähne ausbeißen. Claus Eppmann (Mitte) wurde am Mittwoch in Georgsheil von Landrat Harm-Uwe Weber (links) und Oberbürgermeister Bernd Bornemann als Chef der geplanten Zentralklinik vorgestellt. BILD: ORTGIES OZ: Er hat schon angekündigt, das Gespräch mit Ihnen zu suchen. SCHMIDT: Das kann er gerne tun. Ich bezweifle aber, dass wir da auf einen Nenner kommen. OZ: Aber mit ihm reden werden Sie schon, wenn er höflich fragt? SCHMIDT: Aus meiner Sicht steht dem nichts im Wege. Das muss ich aber mit meinen Kollegen vom Aktionsbündnis besprechen. Mich würde aber noch etwas anderes interessieren. OZ: Nämlich? SCHMIDT: Aus welcher Kasse Herr Eppmann eigentlich bezahlt wird. Für eine Zentralklinik, die noch gar nicht existiert, wird sechs Jahre im Voraus ein Chef eingestellt, der monatlich ein Gehalt von mindestens 10 000 Euro verdienen dürfte. Der Auricher Kreistag und der Emder Rat haben der Trägergesellschaft schon im vergangenen Jahr jeweils eine Million Euro bewilligt. Da sind wohl bald die nächsten Millionen fällig, damit die Trägergesellschaft ihren Chef bezahlen kann. OZ: Herr Eppmann hat im Schaumburger Land ja genau das gemacht, was jetzt hier geplant ist: Er hat drei bestehende Krankenhäuser durch ein neues ersetzt – gegen erheblichen Widerstand. Da legen Sie sich mit einem mächtigen Gegner an. SCHMIDT: Das sehe ich ganz locker. Er ist kein mächtiger Mann, sondern ein von Herrn Weber und Herrn Bornemann beauftragter Mann. Das ist alles. Die Entscheidungen fallen in Hannover. OZ: Gerade dort hat Eppmann sich durchgesetzt. Er hat für das Klinikum im Schaumburger Land eine Landesförderung von 90 Millionen Euro erreicht – das sind 73 Prozent. Für die Zentralklinik in Georgsheil entspräche das ziemlich genau den 180 Millionen Euro, die er schon vor einem Monat als Ziel ausgerufen hat. SCHMIDT: Dass er tatsächlich 180 Millionen Euro bekommt, glaube ich nicht. Das ist utopisch. OZ: Da spricht wieder das Orakel von Emden. SCHMIDT: Ich wage noch eine Prognose: Die Ereignisse werden sich bis zur Kommunalwahl im September überschlagen. Die Stimmung in der Bevölkerung ist so explosiv, dass die führenden Parteien Stimmverluste befürchten. Deshalb wollen sie vor der Wahl möglichst viele Weichen stellen. Persönlich erstellt für: R. H. Jacobs O S T F R IE S L A N D FREITAG, DEN 15. APRIL 2016