Auftakt! - Bund Deutscher Zupfmusiker eV

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Auftakt! - Bund Deutscher Zupfmusiker eV
Ausgabe 2-2015
Magazin des Bund Deutscher Zupfmusiker e.V.
Fachwerk mit Saitenklang, Posaunen und
Gesang ..... 5
Aufbruch in neue
Klangdimensionen
..... 22
Das Landesjugendzupforchester
Thüringen ..... 30
Tag der Musik
2015 – Einer für
alle ..... 12
z
z
V E R T R AU E N
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3 ..... EDITORIAL
Liebe Leserin, lieber Leser, Anfang März 2015 trafen
sich die Landespräsidenten, Musikleiter und Jugendleiter der
BDZ Landesverbände in Frankfurt zu Tagungen der Bundesgremien. 50 Zupfer waren angereist (so viele wie schon lange
nicht mehr), diskutierten konstruktiv und zukunftsorientiert
für die Zupfmusik miteinander. Größte Sorgen bereiten den
Ländern die Nachwuchsarbeit auf musikalischer aber auch
auf Funktionärsseite. In den Vereinen fehlen überwiegend
Mandolinenschüler und willige Vereinsmitglieder, die z.B. in
die Schulen gehen, um für unsere Instrumente zu werben.
Hier kann der Bundesverband keine Hilfe vor Ort geben. Jeder Verein, ja jedes Vorstands- und Vereinsmitglied ist selbst
gefordert, voran zu gehen! Ich kann Sie alle nur eindringlich
bitten und auffordern: Seien Sie JETZT aktiv, nach dem Motto
„Heute ist mein bester Tag“. Es lohnt sich immer, Zeit in die
Nachwuchsgewinnung zu investieren, auch wenn die Ausbeute an neuen Vereinsmitgliedern nicht immer zahlreich ist.
Auch die immer agiler im Alter werdenden Senioren sind eine
lohnenden Gruppe zur Ansprache. Manch einer hatte in seinen Kindertagen Berührung mit der Musik oder möchte nun
im Alter ein Instrument neu erlernen. „Wer nichts tut, hat bereits verloren“. Geben Sie nie auf, bitte!
Ein ebenso wichtiges Thema muss aktiv angegangen werden: Vereinsvorstände! Aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen
nur empfehlen, binden Sie Jugendliche und junge Erwachsene
so früh wie möglich in die Vorstandsarbeit ein. Hier mal einen
Bericht schreiben lassen, da einen Termin gemeinsam für den
Verein oder den Landesvorstand wahrnehmen. Übertragen
Sie auch Verantwortung und geben Sie vor allem die Freiheit,
eigene Wege und Lösungen zu suchen. Hilfestellungen und
Unterstützung sind hier die Zauberworte und keine Bevormundung oder Besserwisserei. Am allerbesten finden Sie
junge Leute immer dann, wenn Sie sie in Gruppen darauf hin
ansprechen und gemeinsam in den Vorstand berufen. Denken
Sie erst gar nicht nach, ob die zur Verfügung stehenden Posten und Ämter ausreichen. Machen Sie diese „ausreichend!“
Der BDZ wird Ende des Jahres gerade für Jugendliche
und junge Erwachsene ein Seminar in der Musikakademie in
Engers (RP) anbieten. Termin weitersagen und vormerken:
06.-08.11.2015. Die Plätze sind begrenzt, daher jetzt schon
werben und nach der offiziellen Ausschreibung gleich anmelden. Ich freue mich auf das Wochenende gemeinsam mit meinem Bundesjugendleiter Marcel Wirtz. Gemeinsam schaffen
wir es auch, die Nachwuchssorgen in den Griff zu bekommen. Gemeinsam, mit Ihnen!
Ihr Thomas Kronenberger
Präsident des BDZ e.V.
Und nicht zuletzt gibt es in unserer Zeit einige Menschen,
die gerne helfen, sich aber nicht in ein Amt wählen lassen
wollen. Und? Wo ist das Problem? Nehmen Sie diese Hilfe an
und schauen Sie, ob daraus nicht doch mit der Zeit auch eine
Funktion im Vorstand werden kann.
Wichtig ist dabei immer: Nehmen Sie die jungen Leute
ernst. Interessieren Sie sich für ihre Ideen und Vorstellungen
und binden Sie die Interessierten in Ihre Arbeit und Arbeitsabläufe ein. Gerade die wichtigen Termine beim Verband, dem
Landesmusikrat oder den Behörden und Ministerien bieten
sich für ein „Mitkommen“ an.
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bund deutscher
zupfmusiker
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Auftakt! 2-2015
INHALT ..... 4
EDITORIAL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
BDZ-INFOTHEK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33-36
INHALT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
33 ..... Das Sitzungsprotokoll
34 ..... Auch Vereine und Verbände müssen Anlagenverzeichnisse haben
35 ..... Wie kommen Ihre Beiträge in Auftakt!?
35 ..... Herzlich willkommen im Bund Deutscher
Zupfmusiker e.V.!
36 ..... BDZ Ehrentafel
36 ..... Werden Sie Mitglied im BDZ e.V.!
VERANSTALTUNGEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5-20
5 ..... Fachwerk mit Saitenklang, Posaunen und
Gesang
VERBANDSFORUM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37-45
8 ..... La Púrpura de la Rosa – Die erste Oper der
neuen Welt
11 ..... Masterclass Mandoline bei Frau Prof. em.
Marga Wilden-Hüsgen
12 ..... Tag der Musik 2015 – Einer für alle
14 ..... Ausgangspunkt für internationale
Musikerkarrieren
16 ..... Termine: Konzerte – Seminare – Wettbewerbe
AKTUELLES . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21-24
21 ..... Neue Impulse für das Ensemblespiel mit
Gitarren – Einführung
22 ..... Aufbruch in neue Klangdimensionen mit
Oktav-, Terz- und Quintbassgitarre
BDZ-JUGEND . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25-32
25 ..... Kooperation Schule/Verein – Die „Kreative
Praxis“ näher beleuchtet
26 ..... Das Bayerische Landesjugendzupforchester
mit neuem Dirigenten
28 ..... JuZO NRW – Musizieren verbindet
37 ..... Nachricht vom Meisterkurs für Mandoline
und Gitarre in Erlbach/Vogtland
38 ..... Landesmusikleiter-Konferenz in Frankfurt
39 ..... Nord hat gewählt!
40 ..... Deutscher Orchesterwettbewerb – Erfolgreiche Teilnehmerensembles stellen sich vor
41 ..... Teilweise neue Vorstandschaft im Musikforum
Schweinfurt e.V.
42 ..... Musik des Balkan und Osteuropas
44 ..... Vorstandswahlen im BZVS e.V.
45 ..... Jugendgitarrenorchester in NRW „NylonStringOrchestra“ gewinnt beim Wettbewerb
für Auswahlorchester
MUSIKPORTAL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46-49
46 ..... Eberswalde wird Bundeshauptstadt der
Chor- und Orchestermusik
47 ..... MIZ präsentiert Ausschreibungskalender zu
Musikwettbewerben, Preisen und Stipendien
48 ..... VG Musikedition und VdM unterzeichnen
Gesamtvertrag zum Fotokopieren von Noten
48 ..... 12. Gitarrenbauwettbewerb der European
Guitar Teachers Association (EGTA-D) für
Schülergitarren
49 ..... Rezensionen
KURZ NOTIERT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
50 ..... Grammy für Chris Thile – 2015 fünf
Nominierungen für Mandolinisten bei den
Grammy Awards
50 ..... Malte Vief gewinnt den „Songdoor 2014“
50 ..... Heftvorschau 3-2015
50 ..... Impressum
30 ..... Das Landesjugendzupforchester Thüringen
stellt sich vor
32 ..... Bundesjugendleiterkonferenz die Dritte –
Langsam brauchen wir mehr Platz
Impressionen Tag der Musik
© Deutscher Musikrat/
Andreas Schoelzel
Auftakt! 2-2015
5 ..... VERANSTALTUNGEN
Fachwerk mit Saitenklang,
Posaunen und Gesang
Fotos: T. Kronenberger
Bundespräsident Joachim Gauck ehrt traditionsreiche
Chöre und Orchester in Celle
Niedersächsisches Landeszupforchester
(Leitung: Ulrich Beck)
Von Dr. Marcel Wirtz ….. Vom 13. bis
15.03. veranstaltete die Bundesvereinigung
Deutscher Chorverbände (bdc) gemeinsam mit der Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände (bdo) die „Tage
der Chor- und Orchestermusik“ in Celle.
Im Rahmen dieses Festivals präsentierten
sich 27 Ensembles auf neun verschiedenen Bühnen. Die Veranstaltung krönt in
der Auszeichnung von 100-jährigen Laienmusikorchestern und -chören mit der
Pro-Musica- und Zelter-Plakette, die vom
Bundespräsidenten Joachim Gauck gestiftet und verliehen wird. Auch in diesem
Jahr ließ es sich Bundespräsident Joachim
Gauck nicht nehmen, die Verleihung
exemplarisch an zwei Laienmusikgruppen
persönlich durchzuführen.
„Weniger ist mehr“ – Rythmuscombo
aus vier Personen
„Weniger ist mehr“ – so lautet das aktuelle
Bühnenprogramm der a capella Gruppe
„Maybebop“, die mit einem Querschnitt
den Einstieg in die diesjährigen „Tage der
Chor- und Orchestermusik“ bildeten. Unter diesem Motto zeigten die vier Sänger,
dass mit Hilfe von Beat-Box und Geräuschimitation eine ganze Instrumentalband nachgestellt werden kann. Die
Klangkünstler beeindruckten den ausverkauften „Großen Saal“ der Congress
Union Celle mit Ihren kurzweiligen Eigenkompositionen und ihrem facettenreichen
Comedy-Repertoire. Im Anschluss folgten
die vier jungen Musiker des „Jungen Vokalensembles Hannover“ unter der Leitung
von Prof. Klaus-Jürgen Etzold. Der Chor,
bestehend aus 50 stimmlich weitergebildeten Laienmusikern, die mit Ihrem Programm „Eine musikalische Weltreise“ die
Musik verschiedener Kulturregionen dem
Publikum präsentierten. Neben ungarischen Volksballaden bot das dargebotene
Programm ein Spektrum bis hin zur modernen Literatur von Györgi Ligeti. Das
Eröffnungskonzert stimmte auf das Musikwochenende ein und verhieß eine Stadt
voller Musik und verschiedenen Klängen.
Ulrich Beck (Dirigent Niedersächsisches Landeszupforchester) mit
Bundespräsident Gauck
Diskussion, Religion und die
Lange Nacht
Am darauffolgenden Tag wurde im Diskussionsforum „Chorsingen in der Migrationsgesellschaft” die Rolle der Chöre für
die aktive Integration von Migranten erörtert. Ein Vortrag des Projektreferenten für
„Chormusikkultur und Migrationsgesellschaft“ des Arbeitskreises Musik in der
Jugend (AMJ) informierte über das Themengebiet und eine Vielzahl von Experten erörterten die Thematik im Anschluss.
Um 16 Uhr startete das musikalische Pro-
gramm mit einem Festgottesdienst in der
Stadtkirche St. Marien. Superintendent
Dr. Hans-Georg Sundermann und Dechant Andreas Tenerowicz führten durch
den ökumenischen Gottesdienst, der von
der Celler Stadtkantorei, der Celler Bläsergruppe und dem europäischen Synagogalchor umrahmt wurde. Neben der
Messliturgie, die von der Stadtkantorei .....
Auftakt! 2-2015
VERANSTALTUNGEN ..... 6
„Junges Vokalensemble Hannover“ mit MayBeBop beim gemeinsamen Auftritt
und der Bläsergruppe präsentiert wurde
stach insbesondere der jüdische Chor heraus, der den Besuchern des Gottesdienstes geistliche, hebräische Texte vortrug.
Im Anschluss an den festlichen Gottesdienst lud die Stadt Celle zum Empfang.
Auf die Dankesreden für die gute Festivalorganisation folgte die Übergabe des
Staffelstabs, die Repliken der beiden Plaketten, an den Bürgermeister der nächsten
Austragungsstätte, Eberswalde (Brandenburg). Während und nach der Veranstaltung bot sich genügend Raum für die
Gäste sich in bilateralen Gesprächen auszutauschen und über ihre verschiedenen
Arbeitsfelder zu berichten. So erfuhr man
z.B. Details über das Posaunenfestival
„Evangelische Posaunentage“, bei dem
über 20000 Posaunisten aus ganz
Deutschland zusammen kommen und ihr
Können präsentieren.
Dann erklang der Startschuss: „str8voices“
eröffneten die lange Nacht der Musik
nach der Festrede vom Präsidenten des
Deutschen Musikrates und Ehrenmitglied
des BDZ, Prof. Martin Marta Krüger. Als
Besucher musste man sich Leckerbissen
aus der Vielzahl der angebotenen Konzerte aussuchen. Zu Beginn konzertierte
das Gemeinschaftsorchester der beiden
Zupforchester Empelde und Langenhagen.
Das Orchester zeigte den Zuhörern mit
Werken von Yasuo Kuwahara bis hin zu
John Miles, welche verschiedenen Stilrichtungen in der Zupfmusik zu finden
sind. Ein präzises, akzentuiertes Zusammenspiel überzeugte von dem großen
Können der einzelnen Spieler, unter denen auch drei aktuelle „Jugend musiziert“Preisträger zu finden sind. Danach führte
der Weg in den Plenarsaal des Oberlandesgerichtes, in dem „Choir under fire“
Titel wie „Dreamer“ oder „Take five“ aufführte. Der Plenarsaal war so überfüllt,
dass sich die Zuhörer schon in Trauben
vor der Tür scharten.
Auftakt! 2-2015
Im Anschluss führte der Weg zur „Kunst
& Bühne“, wo auch der Abschluss der
langen Konzertnacht stattfand. Bevor die
finale „Jam Session“ startete, war die
Bühne ganz dem „Hepcat-Quartett“. Die
vier jungen Musiker aus dem Saarland,
verstanden es den Sound der 30er und
40er Jahre in die Stadt Celle zu tragen.
Mit Posaune, Sax, Kontrabass und Schlaggitarre begeisterte die Gruppe mit Elementen aus Swing, Klezmer und Basie
Band. Der Saal tobte bereits, aber die
Stimmung konnte noch weiter gesteigert
werden, mit dem zweiten Auftritt von
str8voices. Diese exzellente A-capellaCombo bewirkte mit Liedern, die von Jazz
bis Pop reichten, dass die Stimmung überlief. Einzig der fehlende Platz hielt die
Leute davon ab, auf den Tischen zu tanzen.
Den Abschluss bildete eine Kombination
der beiden Gruppen, die spontan gemeinsam Lieder z.B. von Caro Emerald aufführten. Dabei ließ es sich auch das Publikum nicht nehmen, mitzusingen und
rhythmisch mitzumachen. Nach dem perfekten Abschluss gab es nur noch wenige
Stunden Schlaf bis zum Festakt, in dem
Bundespräsident Joachim Gauck die ProMusica- und Zelter-Plakette verlieh.
Die Verleihung der Pro-Musicaund Zelter-Plaketten
Am Sonntagmorgen startete das musikalische Programm im Foyer der „Congress
Union“ bei dem abwechselnd das Akkordeontrio „Handregal“, der Jugendchor
des örtlichen Kaiserin-Auguste-ViktoriaGymnasiums und das Blechbläserquartett
der Landesposaunenwarte des EPIiD den
geladenen Besuchern die Wartezeit bis
zum Saaleinlass verkürzten.
Die Eröffnung oblag dem Landesjugendblasorchester Niedersachsens unter der
Leitung von Matthias Höfert. Die durchweg jugendlichen Musiker spielten Händel auf hohem Niveau mit brillanter Ton-
Der Bürgermeister der Stadt Celle...
bildung und präziser Rhythmik. Im Anschluss begrüßte Prof. Dr. Hans Jaskulsky,
Präsident der BDC, die Zuhörer und
stellte in seiner Rede die hervorragende
Zusammenarbeit der BDC mit dem Landeschorverband Niedersachsen und der
Stadt Celle heraus. Der Mädchenchor
Hannover unter der Leitung von Prof.
Gudrun Schröfel zeigte im Anschluss, wie
präzise ein Mädchenchor zusammen singen kann. Selbst die Atmung der einzelnen Sängerinnen war synchron, sodass
den Zuhörern ein fantastisches Klangerlebnis offeriert wurde. Der viermalige Siegerchor des Deutschen Chorwettbewerbs
zeigte sein Können mit Bravour.
Aus mehr als tausend Kehlen erklang das
alte Volkslied „Kein schöner Land in dieser Zeit / als hier das uns’re weit und
breit…“ Dies griff Bundespräsident Joachim Gauck in seiner Festansprache als
Thema auf: „Ich will jetzt nicht der Frage
nachgehen, ob der Komparativ stimmt.
Vielleicht gibt es ja irgendwo ein schöneres Land als hier das uns’re. Ich möchte
aber ganz entschieden festhalten, dass
unser Land ein sehr schönes, ein sehr lebenswertes und liebenswertes Land ist.
Und je weiter ich als Bundespräsident
herumkomme, und je länger und je mehr
ich sehe, was in diesem Land an Gutem
und buchstäblich Vorbildlichem geschieht, umso mehr muss ich sagen: Es
ist ein sehr schönes Land, in dem wir alle
zusammen leben.“ Und woran das liege?
Das liege nicht zuerst, wie es im Lied
heißt, an den schönen Tälern und den
Linden, dem Eichengrund und dem hohen Himmel, unter dem wir uns finden,
Nein, das liege in erster Linie an den
Menschen. Nicht nur, weil sie so gerne
und so gut Musik machen und singen. Das
Fotos: Celler Presse aktuell
7 ..... VERANSTALTUNGEN
... Dirk-Ulrich Mende
Auftritt während der „Langen Nacht der Musik“
Niedersächsiches Landeszupforchester während des Festaktes zur
Verleihung der Pro-Musica- und Zelter-Plakette
und ihm und seinen Begleitern die Ohren
spitzen ließen. Im Anschluss an den sehr
gelungenen Auftritt des Zupforchesters
folgte die Verleihung der beiden Plaketten. Die Pro-Musica-Plakette wurde stellvertretend für alle 100-jährigen Vereine
an den Posaunenchor der Ev.-Luth Kirchengemeinde Munster verliehen. Die
Stellvertreter freuten sich sehr über die
große Ehre, die Plakette vom Bundespräsidenten zu empfangen. Darauf verlieh
Joachim Gauck die Zelter-Plakette an den
Kirchen- und Projektchor St. Lambertus
Erkelenz.
Gemeinsam speisen mit dem
Bundespräsidenten
auch! Aber vor allem, weil sich in den
vielen tausend Chören und Orchestern der
Geist des Engagements zeigt, der Geist
des ehrenamtlichen Einsatzes für andere
und für eine gute und schöne Sache.
Gauck: „Darauf kann unser Land einfach
stolz sein. Vielleicht gibt es schönere Länder. Vielleicht. Aber man muss wohl lange
suchen, um ein Land zu finden, in dem
die Musikkultur mehr gefördert wird. Wir
haben in Deutschland nicht nur die
Hälfte aller Opernhäuser der Welt: Diese
sogenannte musikalische Hochkultur gibt
es nur, weil es an der Basis, in den Dörfern und Kleinstädten und in den Stadtvierteln der Großstädte unzählige Orte
gibt, wo aktiv musiziert wird. Freude an
der Musik, Leidenschaft zum Hören der
großen Werke: das wächst meist beim eigenen Musizieren. Ginge das verloren,
würde auch das Opern- und Konzertpu-
blikum der großen Häuser schwinden.“
„Unsere Gesellschaft verändert sich“,
stellte der Bundespräsident fest. „ Unsere
deutsche musikalische Tradition, jenes
„immaterielle Kulturerbe“, von dem wir
gerne sprechen, wird in Zukunft auch vielen anvertraut werden, die aus ganz anderen Kulturen und Traditionen zu uns
kommen. Wie wird das Erbe erhalten?
Wie wird es sich verändern? Ich finde es
deshalb sehr gut und bemerkenswert,
dass es in diesen Tagen der Chor- und
Orchestermusik in Celle zum Beispiel ein
Forum gibt, das sich mit dem Thema
„Chorsingen in der Migrationsgesellschaft“ beschäftigt.“ In dieser Migrationsgesellschaft werde es von herausragender
Bedeutung für die Zukunft des Musiklandes Deutschland sein, ob und wie Migranten einen Zugang finden zu diesem
wesentlichen und unverwechselbaren Bestandteil unserer Kultur. Und wie sie sich
diese Kultur möglicherweise kreativ und
innovativ aneignen und sie mit dem, was
sie selber mitbringen, bereichern.
Im Anschluss an den Festakt wurden die
Preisträger und Vertreter der Laienmusikverbände zum gemeinsamen Mittagessen
mit dem Bundespräsidenten Joachim
Gauck eingeladen und erhielten so die
einmalige Gelegenheit sich gemeinsam
auszutauschen.
Die nächsten Tage der Chor- und Orchestermusik finden vom 4. bis 6. März
2016 im brandenburgischen Eberswalde
statt. 𝄢
Quellenhinweis: Auszüge der Festrede aus
dem Bericht Celler Presse 15. März 2015
Ein weiterer besonderer Teil des Festaktes
war der Auftritt des Landeszupforchesters
Niedersachsen unter Ulrich Beck, das
dem Bundespräsidenten Zupfmusik Stücke von Klassik bis Moderne präsentierte
Auftakt! 2-2015
VERANSTALTUNGEN ..... 8
La Púrpura de la Rosa – Die erste
Oper der neuen Welt
Gesprächskonzert im Rahmen der Aschaffenburger Gitarrentage 2015
Von Bernd Nonnweiler …. Das Konzept
„Gesprächskonzert“ Mit dem „Großostheimer Gesprächskonzert“ ist im unterfränkischen Großostheim ein Konzertformat an einer Musikschule entstanden, das
in der Veranstaltungslandschaft seinesgleichen sucht. Die beiden Initiatoren,
Christoph Hornbach und der Autor dieses
Artikels, stellen alljährlich ein musikalisches und literarisches Programm zusammen, dessen musikalischer Teil von renommierten Künstlern, Studenten und
fortgeschrittenen Schülern realisiert wird.
Schwerpunkte aus der Geschichte der
Zupfmusik werden in einen kulturgeschichtlichen Zusammenhang eingebettet
und in einem dialogischen Spiel vorgetragen. Das literarische Vorbild dieser Vortragsweise sind die Rundfunkarbeiten zur
deutschen Literatur des Schriftstellers
Arno Schmidt (1914 – 1979). Durch die
Aufeinanderfolge von Zitaten, kommentierendem Text und Musik entsteht eine
außerordentlich kurzweilige und lehrreiche Veranstaltungsform. Seit 2006 ist sie
Bestandteil der Aschaffenburger Gitarrentage.
Die Reihe wurde im Jahr 2003 mit einem
biographischen Konzert zu Fernando Sor
begonnen und mit folgenden Themen
fortgeführt:
2004 El Siglo d’Oro - Musikalische und
historische Blicke in das Zeitalter
Karls V. und Philipp II.
2005 John Dowland (1562 – 1626) –
musikalische und historische Blicke
in das elisabethanische Zeitalter
2006 Joseph Caspar Mertz (1806 – 56) ein Komponist der Biedermeierzeit
2007 Valentin Bakfark (1527 – 76) - ein
Lautenist aus Siebenbürgen
2008 Die Gitarre im Biedermeier
2009 Die Gitarre in der Kammermusik
im frühen 20. Jahrhundert
2010 Kammermusik mit Gitarre um
1800 am Hofe Carl Theodor v. Dalberg
2011 Nachtstücke – Musik des 20./21.
Jahrhunderts
2012 Die Gitarre in der Barockzeit
2013 Die Schweizerfamilie oder Wie
klingt eine Oper auf der Gitarre
2014 Ausgewählte Ensemblewerke von
Franz Schubert mit Gitarre
Auftakt! 2-2015
Barocke Improvisationskunst
Am 13. März dieses Jahres stand nach
2013 zum zweiten Mal eine Oper im Mittelpunkt, und zwar „La Púrpura de la
Rosa“ von Tomás de Torrejón y Velasco
(1644 – 1728), 1701 im peruanischen
Lima uraufgeführt und damit die erste
Oper der neuen Welt.
Barockgitarristin Andrea Baur hatte im
Vorfeld des Konzerts mit fortgeschrittenen
Musikschülern einen Kurs über Improvisation gegeben. Zehn Musikschüler im
Alter von 12 bis 19 Jahren hatten daran
teilgenommen und bildeten ein Ensemble, das mit drei Musikstücken an dem
Konzert mitwirkte.
Der eigentlichen Opernhandlung gehen
einige Tanzsätze und Fanfaren voraus.
Diese Stücke sind Musterbeispiele einfacher barocker Improvisationskunst. Die
Eines davon, die sogenannte „Chinfonia“
ist hier abgebildet (Bearb. Nonnweiler):
Jeweils acht Takte werden zwei Mal gespielt, Reihenfolge und Mischung waren
9 ..... VERANSTALTUNGEN
für das Konzert folgendermaßen festgelegt: 8 + 12 (immer) / 8 + 1 + 2 / 3 + 9 /
4 + 6 + 8 + 11 / 4 + 5 + 9 + 11 / 4 + 7 +
9/4+7+9+2/1+2+4+5+7+9/
1 + 2 + 10 + 5 + 7 + 9 / tutti
Ein besonders glücklicher Zufall wollte
es, dass die Pocket Opera Company
Nürnberg die Oper für den Herbst 2014
einstudiert hatte. Fünf Sänger dieses Ensembles konnten für das Gesprächskonzert gewonnen werden.
Zusammenarbeit mit professionellen
Musikern
Die Realisierung des Gesamtprojekts war
von einer Reihe glücklicher Bedingungen
geprägt. Zunächst die Bereitschaft von
Andrea Baur, ein hochklassiges vierköpfiges Instrumentalensemble zusammenzustellen, das mit zwei Harmonie- und
zwei Melodieinstrumenten ein barockes
Orchester darzustellen wusste.
Das Konzert wurde eröffnet von einer Batalla, die Andrea Baur für Ensemble bearbeitet hatte. Schülerensemble und Barockensemble spielten gemeinsam zum
Einzug des Publikums. .....
Von links nach rechts: Andrea Baur, Jennifer Harris,
Andreas Pilger, Johannes Vogt
Die Sänger von links nach rechts: Heejoo Kwon,
Manuel Krauß, Gertrud Demmler Schwab, Florian
Neubauer, Heike Kiefer
Das Gitarrenensemble der Musikschule musiziert
mit dem Barockquartett, Ltg. B. Nonnweiler
Chinfonia
Auftakt! 2-2015
VERANSTALTUNGEN ..... 10
Bernd Nonnweiler
(links), Christoph
Hornbach (rechts)
Historischer Hintergrund
Die beiden Sprecher, Christoph Hornbach und der Autor, erläuterten Thema
und historischen Zusammenhang, in dem
die Oper entstanden und aufgeführt worden ist.
Es handelt sich bei „La Púrpura de la
Rosa“ um die Geschichte von Venus,
Adonis und Mars, mithin um eine Geschichte von Liebe und Krieg – passend
in der Zeit des spanischen Erbfolgekrieges, dessen Auswirkungen bis nach Südamerika zu vernehmen waren. Nach antiker Vorlage (Ovid, Metamorphosen, 10.
Buch) hatte der spanische Dichter Calderon bereits 1659 ein Opernlibretto verfasst. Der peruanische Verwalter in Diensten Spaniens, der Conde de Monclova,
bekundete seine Treue zum Mutterland,
indem er die Opernaufführung zu Ehren
des spanischen Thronfolgers an dessen
18. Geburtstag stattfinden ließ. Der Komponist der südamerikanischen Musik, To-
Libretto
más de Torrejón y Velasco, war Kapellmeister der Kathedrale von Lima, also ein
Mann vor Ort. Bemerkenswert an der
Musik Torrejóns ist die kunstvolle Unbekümmertheit, mit der der Text mit Musik
unterlegt wird: an einem Beispiel wurde
gezeigt, dass das Libretto unabhängig von
Rollenwechseln in die Melodie wie ein
Teppichmuster eingewebt ist.
Opernkunst an der Musikschule
Die eigentliche Handlung war entlang
des Librettos in acht Abschnitte unterteilt
worden, wie aus dem gedruckten Programm hervorging.
Jeder Handlungsteil wurde mit Zitaten
und Kommentaren vorgestellt und daraufhin gesungen. So bezogen sich Text und
Musik in kunstvoller Weise aufeinander,
und es war für das Publikum ein Leichtes,
der Geschichte von Liebe und Eifersucht
zwischen Venus, Mars und Adonis zu folgen, zumal das Vokalensemble nicht nur
stimmlich, sondern auch schauspielerisch
zu überzeugen wusste.
Das Gesprächskonzert des Jahres 2015
war sicherlich ein Höhepunkt der Aschaffenburger Gitarrentage. Für das nächste
Jahr ist ein Konzert mit Musik aus dem
Umfeld Shakespeares geplant, im Mittelpunkt steht die Royal Winter Music von
Hans Werner Henze mit dem Gitarristen
Maximilian Mangold sowie Musik von
John Dowland. 𝄢
Manuel Krauß (Adonis),
Gertrud Demmler Schwab (Venus)
Auftakt! 2-2015
11 ..... VERANSTALTUNGEN
Masterclass Mandoline bei
Frau Prof. em. Marga Wilden-Hüsgen
Aachen, am 12. Februar 2015
Von Gerda Abts, Antwerpen ..... Am Donnerstag, den 12. Februar 2015, fand die
zweite Meisterklasse bei Prof. Marga Wilden-Hüsgen in Aachen statt. Vier Studenten
von Gerda Abts vom Königlichen Konservatorium in Antwerpen in Belgien1 stellten
dabei einen Teil ihres Repertoires vor.
Prof. Marga Wilden-Hüsgen ist in Antwerpen keine Unbekannte. Von 1988 bis
1995 leitete sie am Königlichen Konservatorium in Antwerpen eine Mandolinenklasse. Im Jahr 1988 wurde die Mandoline durch dieses Hauptfachstudium in
Belgien als klassisches Instrument anerkannt. Alle vierzehn Tage reiste Marga
mit dem Zug an, um den ganzen Tag Unterricht zu geben, zusätzlich zur Tätigkeit
an ihrem Lehrstuhl in der Musikhochschule Köln, Abteilung Wuppertal. Wir
Belgier sind ihr für diesen großen Einsatz
noch immer sehr dankbar, da sie es damit
möglich machte, die Mandoline in Belgien als anerkanntes Instrument im offiziellen Studienbetrieb zu etablieren!
Gerda Abts gehörte damals zu den ersten
Studenten und absolvierte ihr Studium
der Mandoline und Kammermusik mit
Auszeichnung. Bis 2010 ruhte der Lehrbetrieb mangels Studenten. Doch im Jahr
2010 schrieb sich Marte De Leeuw, Schülerin von Gerda Abts von der Musikakademie in Lier, als Mandolinenstudentin
ein. 2012 kamen als Studenten noch Johan Corrales und 2013 die Schwestern
Maria und Elina Markatatou hinzu. So
verfügt das Konservatorium in Antwerpen
endlich wieder über eine Mandolinenklasse! Ein Meisterkurs mit der Grande
Dame der Mandoline durfte da im Lehrplan der Studenten natürlich nicht fehlen!
Mit großen Erwartungen, kamen wir in
Aachen an. Marga arbeitete mit jedem
1,5 Stunden an Technik und Musikalität,
noch genauso begeisternd wie immer und
in einer sehr herzlichen Atmosphäre. Jeder Teilnehmer konnte ein Werk vortragen. Das Programm von Marte De Leeuw
für den bevorstehenden Masterabschluß
wird ein „Belgisches Programm“ sein. Die
wichtigsten Werke ihres Programms sind
„Gordia“ des belgischen Komponisten
Boudewijn Cox (*1965). Dazu kommt
das 10. Prelude von Raffaele Calace,
(1963-1934) welches dem bekannten belgischen Mandolinenvirtuosen und Hochschullehrer Franz de Groodt, (1892-1988)
Masterclass
Antwerpen
Aachen
einem Schüler von Silvio Ranieri (18821956), gewidmet ist. Das wichtigste Werk
aus ihrem Masterabschlußprogramm ist
das Konzert für Mandoline von Silvio Ranieri, der von 1901 bis zu seinem Tod im
Jahr 1956 in Brüssel der Pionier für die
Mandoline war. Von diesem anspruchvollen Konzerte spielte Marte mit großer
Konzentration den 3. Satz des Konzerts.
Hier wurde besonders an der vielgestaltigen Kadenz kreativ gearbeitet, eine interessante Stunde für die junge Musikerin
und alle Zuhörer.
Johan Corrales, der in diesem Jahr seinen
Bachelor macht, spielte aus seinem Prüfungsprogramm, die zeitgenössischen
Werke „A Gleam in Winter“ von Yasuo
Kuwahara (1946-2003) und das Prelude
Nr. 5 von Lutz-Werner Hesse (*1955) derzeitiger Direktor der Hochschule für Musik in Wuppertal. Auch hier wurde an der
Verfeinerung der Tonbildung, dem Ausdruck und der Interpretation im Sinne von
Yasuo Kuwahara gearbeitet.
das leibliche Wohl in der wohlverdienten
Pause. Zu unserer Überraschung bekam
zum Abschluss noch jeder einen „Puffel“,
das traditionelle Aachener Karnevalgebäck, denn es war Fettdonnerstag, ein
wichtiger Tag rheinischen Karneval und
das wird in Deutschland mehr gefeiert
als in Belgien.
Alle von uns verabschiedeten sich mit einem glücklichen Herzen. Die Schüler
fühlten sich stark motiviert, alle Ratschläge umzusetzen und bekamen das
Vertrauen auf dem richtigen Weg zu sein.
Danke Marga und Marlo für die Unterstützung und das Vertrauen! 𝄢
Die Autorin
Gerda Abts studierte am Königlichen
Konservatorium in Antwerpen bei Marga
Wilden-Hüsgen und am Lemmens-Institut (Leuven), wo sie einen Abschluss
Mandoline/Barock-Mandoline, Kammermusik und Musiklehrer machte. Danach
absolvierte sie an der Hochschule für
Musik Köln, Standort Wuppertal, ebenso
bei Marga Wilden-Hüsgen, ein Studium
mit Abschluss „Künstlerische Reife“.
Neben ihrer Tätigkeit als Musikpädagogin legt Gerda Abts sehr viel Wert darauf
auch ausführende Musikerin zu sein. Sie
arbeitet mit Sinfonieochestern in Belgien
und ganz Europa, aber auch mit Kammerorchestern, Mandolinenorchestern
und im Duo mit verschiedenen Gitarristen und Mandolinisten. Im Moment
spielt sie mit dem Antwerpener BarockEnsemble. Sie lehrt heute am Königlichen Konservatorium von Antwerpen
und unterrichtet Mandolinenklassen in
den Musikakademien von Lier, Brasschaat und Wijnegem.
www.gevoeligesnaar.be
Die Schwestern Maria und Elina Markatatou, aus Griechenland, sind noch im
Grundstudium. Maria erarbeitete die Sonate Nr VII aus op 5 von Arcangelo Corelli (1635-1691) und ein kleines Werk
von Patierno, einem Komponisten der romantischen Mandolinenmusik. Elina spielte
die Sonate von Martini il Tedesco, eine
Originalkomposition aus der 2. Hälfte des
18. Jahrhunderts. Vom Italiener Carlo
Munier (1859-1911) spielte sie eine Tremoloetüde aus Opus 216, N° 20. Hier
standen die Arpeggiotechniken und der
Wechselschlag als Arbeitsinhalte im Mittelpunkt. Die Tremolo-Technik wurde besonders beleuchtet und erprobt, da die
Umstellung auf die klassisch-romantische
Mandolinentechnik noch schwer für die
jungen Studentinnen ist.
Marlo Strauß war ebenfalls anwesend
und sorgte mit einer leckeren Suppe für
1
Musikhochschule mit Bachelor- und
Masterabschluss
Auftakt! 2-2015
Fotos: © Deutscher Musikrat / Andreas Schoelzel
VERANSTALTUNGEN ..... 12
Tag der Musik
Tag der Musik 2015 – Einer für alle
Von Katja Sandschneider ..... Unter dem
Dach des Deutschen Musikrates findet
seit 2009 jährlich der Tag der Musik mit
über 1.000 Veranstaltungen in ganz
Deutschland statt. Immer am dritten Wochenende im Juni – in diesem Jahr vom
19. bis 21. Juni 2015 – zeigen Chöre, Orchester, Musik- und allgemein bildende
Schulen, Theater, Opernhäuser, Städte,
Musikhochschulen und viele andere Institutionen, wie vielfältig unser Musikland
ist. So werden die große Bedeutung und
der hohe Wert der Musik in Deutschland
in den Fokus gerückt. Ziel der Initiative
ist es, durch die politische und öffentliche
Aufmerksamkeit die Verbesserung von
Rahmenbedingungen voranzutreiben, um
jedem Menschen die Teilhabe am kulturellen Reichtum zu ermöglichen.
Aufgrund des positiven Echos auf die bundesweiten Aktionstage können auch Veranstaltungen, die vor und nach dem oben
genannten Termin stattfinden, unter das
Motto Tag der Musik gestellt werden und
gelten damit als so genannte „Brückenveranstaltungen“. Auf diese Weise können möglichst viele Veranstaltungen eingebunden werden, um den Wirkungsgrad
des Tages der Musik nochmals zu erhöhen und deutlich zu machen, dass jeder
Tag ein Tag der Musik sein sollte.
Opernaufführung mit internationaler Ausstrahlung, eine öffentliche Probe, die Einladung zu einem kulturpolitischen Diskussionsforum oder ein Tag der offenen
Tür – alles ist möglich.
Engagieren Sie sich für den Schutz und
die Förderung der kulturellen Vielfalt in
Deutschland und setzen Sie mit uns ein
Zeichen durch Ihre Teilnahme am Tag der
Musik. Weitere Informationen unter
www.tag-der-musik.de 𝄢
Die Veranstaltungen müssen nicht extra
für den Tag der Musik konzipiert werden,
sondern auch bereits geplante Konzerte
können unter der Dachmarke des Tages
der Musik durchgeführt werden. Egal ob
das Hauskonzert im lokalen Umfeld, die
Mit einem jährlich wechselnden Motto
werden sowohl im politischen Raum als
auch bei der inhaltlichen Ausgestaltung
der Veranstaltungen Schwerpunkte gesetzt. In diesem Jahr stehen mit „ERBE
schützen – VIELFALT leben – ZUKUNFT
bauen“ vor allem unser kulturelles Erbe
und die kulturelle Vielfalt im Fokus. Den
Auftakt zum Tag der Musik bildet in diesem Jahr in enger Kooperation mit dem
Verband deutscher Musikschulen der Musikschulkongress, der im Mai in Münster
stattfindet.
Tag der Musik V © Musikschule Maier Ginsheim
Auftakt! 2-2015
13 ..... VERANSTALTUNGEN
Tag der Musik
Tag der Musik
Tag der Musik
Auftakt! 2-2015
VERANSTALTUNGEN ..... 14
Ausgangspunkt für internationale
Musikerkarrieren
25 Jahre Musikwettbewerbe in Schweinfurt
Auf stolze 25 Jahre können die internationalen Musikwettbewerbe in Schweinfurt in diesem Jahr zurückblicken: 1990
fand in der Rathausdiele der unterfränkischen Stadt erstmals ein Kammermusikwettbewerb statt, an dem Gitarristen in
Kombination mit einem Streichquartett
teilnehmen konnten. Es folgten in nahezu
jährlichem Wechsel die Einrichtung eines
Kompositionswettbewerbs und eines
Wettbewerbs für künstlerisches Mandolinenspiel, später traten weitere hinzu wie
ein Gitarrenduo-Wettbewerb oder gemischte Besetzungen.
Initiator und unermüdlicher Motor dieser
Aktivitäten war und ist der Schweinfurter
Musikverleger Gerhard Vogt. Er möchte
Mit dem von Vogt 1999 gegründeten Verein
„Musikforum Schweinfurt e.V.“ gelingt die
Umsetzung dieser Ziele aufs Beste: Unzählige junge Musiker haben sich inzwischen in Schweinfurt einen Baustein zu ihrer musikalischen Karriere geholt oder gar
den Grundstein dafür gelegt. Caterina Lichtenberg beispielsweise: Die Künstlerin mit
bulgarischen Wurzeln gewann 1999 den
Wettbewerb für Mandoline solo, ist heute
Professorin an der Musikhochschule Köln,
konzertiert auf internationalen Bühnen und
unterrichtet weltweit auf Workshops. Viele
„Ehemalige“ sind als Dozenten auf den
BDZ-Kursen vertreten, zum Beispiel PiaMaria Grees, Max Mangold, Steffen Trekel,
Johannes Tappert, Valerij Kisseljow, Katsia
Prakopchyk, Anne Wolf, Karoline und
Viele Nationen sind auf der Liste der Herkunftsländer von Wettbewerbsteilnehmern vertreten, fast alle europäischen
Staaten, Weißrussland, Russland, die
Ukraine, aber auch Japan, Korea, Venezuela und Puerto Rico. Lediglich Afrika
und Australien, so Vogt, fehlen bisher. Die
Kompositionswettbewerbe und die Vergabe von Auftragskompositionen als
Pflichtwerke für Instrumentalwettbewerbe
haben als Ergebnis bisher mehr als 180
neue Werke entstehen lassen, Solostücke,
Kammermusiken, Orchesterkonzerte. Auch
„Voller Sonnen“ für Mandoline und 13
Instrumente des Schweinfurter Komponisten Claus Kühnl entstand auf diese
Weise – 2006 wurde es ins Programm
des World New Music Festivals in Stutt-
Kammermusik steht ebenfalls auf dem Programm der Wettbewerbe. Hier die
Gewinner des Wettbewerbs 2013, Christoph Nonnweiler und Richard Gläser
Christian Laier, viele unterrichten an Akademien und Hochschulen, so Nikolai
Maretzki, Juan Carlos Munoz oder Gertrud
Weyhofen.
Internationales Teilnehmerfeld – hier
Ayako Kojima aus Japan
mit den Wettbewerben zum einen den
internationalen musikalischen Vergleich
und die Entwicklung von künstlerischen
Fähigkeiten fördern. Zum anderen liegt
ihm auch die Begegnung mit und zwischen jungen Musikern aus der ganzen
Welt am Herzen. Kein kommerzielles Massenevent entsteht dabei, vielmehr ein auf
Nachhaltigkeit angelegtes Förderprojekt.
Auftakt! 2-2015
Auch für Avi Avital aus Israel, Teilnehmer
2002, begann eine steile Karriere: Seine
Spielwiesen sind inzwischen die Carnegie
Hall in New York, die Londoner Wigmore
Hall, die Berliner Philharmonie, das
Wiener Konzerthaus, der Konzertsaal der
Verbotenen Stadt in Peking, seine Partner
sind das Venice Baroque Orchestra, das
Mahler Chamber Orchestra, das Freiburger Barockorchester, der Klarinettist Giora
Feidman oder die Sopranistin Dawn Upshaw. Ein Echo-Klassik-Preis, eine GrammyNominierung und ein Exklusivvertrag mit
der Deutschen Grammophon zieren
seinen Weg.
gart aufgenommen. Weitere Kompositionsaufträge gingen zum Beispiel an Bertold Hummel (Würzburg), Julian Dawes
(London) oder Eduardo Angulo (Mexiko).
Natürlich ist die Durchführung der „Internationalen Musikwettbewerbe Musikforum Schweinfurt“ mit großen finanziellen und organisatorischen Anstrengungen
verbunden. Eineinhalb Jahre Vorlauf, so
die ehrenamtliche Geschäftsführerin Elke
Tober-Vogt, seien trotz aller inzwischen
vorhandener Routine pro Wettbewerb
mindestens erforderlich, der nächste
Wettbewerb also längst konzipiert, während der aktuelle noch laufe. Inhalte müssen ausgewählt, Zeitrahmen festgelegt,
fachkundige und erfahrene Juroren mit
internationalem Überblick ausgewählt
und eingeladen werden, bevor die Ausschreibung über alle möglichen Medien
15 ..... VERANSTALTUNGEN
verbreitet werden kann. Die Kommunikation mit Interessenten und Bewerbern
aus aller Welt erfordert Flexibilität, administrative Vorgänge wie Visa-Beschaffung, Unterkunftslogistik und unzählige
individuelle Fragen beanspruchen viel
Zeit. Und steht der Wettbewerb direkt vor
der Tür, muss kräftig die Werbetrommel
gerührt werden: Nicht nur die Wertungsrunden sind öffentlich, oft finden im Rahmenprogramm auch Konzerte mit renommierten Künstlern statt.
Ein finanzielles Grundsicherungspolster
hat Gerhard Vogt im Laufe der Jahre selbst
zusammengetragen: Zum einen sind da
die Musik begeisterten Mitglieder, aus
Schweinfurt und aus ganz Deutschland,
die die Arbeit durch ihre Mitgliedsbeiträge unterstützen. Mehrere Jahre lang
hat man aber auch Spenden rekrutiert
und auf die „Stiftung Musikforum“ hingearbeitet. Sie konnte schließlich 2007
mit einem Grundkapital von 50.000 Euro
an den Start gehen. Die Kosten von bis
zu 20.000 Euro zu stemmen, die für jeden
Neben der Musik ist auch die Begegnung wichtig. Hier feiern der BDZ-Bundesmusikleiter
Steffen Trekel (rechts), Michael Tröster (Mitte) und die private „Gastmutter“ Margarete
Abraham (links) den Sieg von Rada Krivenko aus Russland (2.v.l.) beim Mandolinenwettbewerb 2012, auch ihre Klavierbegleiterin Yulia Karakina ist dabei.
Steile Karriere als internationaler Solist –
Avi Avital (rechts), hier mit dem Initiator
und Veranstalter Gerhard Vogt
Beim Wettbewerb 2002 trafen sich (v.l.n.r.)
Nikolai Maretzki, Yasuo Kuwahara, Olga
Dubowskaja und Keiko Kuwahara
einzelnen Wettbewerb anfallen, gelingt
jedoch nur mithilfe weiterer Zuschussgeber, die beispielsweise mit der Unterfränkischen Kulturstiftung, der Schweinfurter
Kulturstiftung und weiteren, auch privaten
Gönnern gefunden sind. Die Organisatoren sind im Ehrenamt tätig – vergleichbare internationale Musikwettbewerbe
beginnen mit weit höherem Budget, und
nach oben sind kaum Grenzen gesetzt.
„Musik – Begegnung – Freude“, so das
Motto der „Internationalen Musikwettbewerbe Schweinfurt“. All dies wird man
im Mai 2015 wieder erleben können,
wenn sich 12 Künstler zum Mandolinensolowettbewerb in Schweinfurt treffen
(Bericht folgt in der nächsten Ausgabe).
www.musikforum-schweinfurt.de 𝄢
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VERANSTALTUNGEN ..... 16
Termine: Konzerte – Seminare – Wettbewerbe
1.5., 19.30 Uhr Zürich, Florhofgasse 6
(Großer Saal)
Austauschkonzert
Sistrings Sta. Coloma (Barcelona), Leitung:
Carles Eroles
ZOZ Zupforchester Zürich, Leitung:
Andreas Schumacher & Matthias Kläger
3.5., 15 Uhr, Dörzbach, Schloss Eyb
Ensemble 77
8.5., 19.30 Uhr, 97421 Schweinfurt,
Konzertaula des Celtis-Gymnasiums
Musikforum Schweinfurt e.V. Eröffnungskonzert zum Yasuo-Kuwahara-Mandolinenwettbewerb Es musizieren Prof. Marga
Wilden-Hüsgen, Gertrud Weyhofen, Natalia Marashova (alle Mandoline), Silvan
Wagner (Quinterne und Gesang), Marlo
Strauß (Barockgitarre, Denis Ivanov (Cembalo/Klavier).
9.5., 19.30 Uhr, 45468 Mülheim an der
Ruhr, Stadthalle, Kammermusiksaal,
Theodor-Heuss-Platz 1
Mülheimer Zupforchester mit Katharina
Lemberg, Solo-Violine ua Konrad Wölki,
Konzert a-moll op.57 für Solo-Violine, 2
Flöten und ZO, sowie Werken von Calace,
Duarte, Peckenham, Szordikowski, Korvits,
Lemberg, Schwaen
10.5., 16 Uhr, Karlsruhe, Rathaus
KA-Bulach, Grünwinklerstr. 10
Karlsruher Mandolinen- und GitarrenVerein 1903
10.5., 17 Uhr, Neu-Isenburg, Marktplatzkirche, Marktplatz 8, 63263 Neu-Isenburg
Mandolinenverein Spessartfreunde 1923
Neu-Isenburg e.V.
10.5., 18 Uhr, 76831 Göcklingen,
Evang. Kirche
ENSEMBLE HIKARI Werke von A. Vivaldi,
P. Mascagni, V. Arienzo, S. Falbo, R. Calace, T. Yuasa, G. Yoshida, H. Fujikake
10.5., 18 Uhr, Wuppertal, Historische
Stadthalle
Mandolinen-Konzertgesellschaft Wuppertal e.V. Solist: Mike Marshall
22.5., 20 Uhr, Zeven, Rathaussaal Zeven
Los Temperamentos – Ensemble für Alte
Musik Hinter dem Namen Los Temperamentos stehen 5 junge professionelle Musiker verschiedener Nationalitäten, die mit
frischen Ideen und größter Spielfreude zeigen, dass die ‘Alte Musik’ in ihrer enormen
Vielfalt auch heute noch überraschen
kann.
23.5., 20 Uhr, Zeven, Rathaussaal Zeven
Trio Avance & Alphorn, Johannes Hustedt – Flöte, Carolin Kriegbaum – Viola,
Andreas Hilller – 10-saitige Gitarre, Chai
Min Werner – Alphorn, Klassische Kammermusik, verbunden mit Witz und Verve
der Moderne.
24.5., 20 Uhr, Zeven, Rathaussaal Zeven
Pia Gazarek Offermann und Svetoslav
Kostov Meisterwerke der Gitarrenmusik
Doppelkonzert mit den Sologitarristen Pia
Gazarek Offermann (1. Teil) und Svetoslav
Kostov (2. Teil).
12.7., 11 Uhr Breitnau, Hofgut Rössle
(Nessellachenweg 14)
„Kultur im Rössle”
Duo Misteriosa Vida (Sarah Marie Immer,
Violine & Matthias Kläger, Gitarre)
Barock & Tango
26.7., 19.30 Uhr Nimburg, Bergkirche
Duo Misteriosa Vida (Sarah Marie Immer,
Violine & Matthias Kläger, Gitarre)
Barock & Tango
27.9., 17 Uhr, 65843 Sulzbach (Ts.),
Katholische Kirche
Mandolinenverein „Musikfreunde“ 1928
e.V. Sulzbach (Ts.)
KONZERTE
KONZERTE
25.5., 16 Uhr, Zeven, Rathaussaal Zeven
Abschlusskonzert der Lehrgangsteilnehmer/innen
25.5., 18.30 Uhr, 53474 Bad NeuenahrAhrweiler, Wohnstift Augustinum,
Thetaersaal, Am Schwanenteich 1
Zupforchester Heimersheim
30./31.5., 3. Norddeutsches Zupfmusikfestival. Kulturhof Dulsberg, Alter Teichweg 200, 22049 Hamburg.
Das große Konzert- und Workshopwochenende mit Gitarrenensenbles und
Zupforchestern. Ca. 30 Kinder-, Jugendund Erwachsenenorchester, Workshops,
Ausstellungen.
7.6., 18 Uhr, Karlsruhe, AlbertSchweitzer-Saal, Reinhold-Frank-Str. 48c
Balalaika-Orchester Iwuschka Karlsruhe
13.6., 17 Uhr, Hennef, Meys Fabrik,
Beethovenstr. 21, 53773 Hennef
Mandolinenorchester Hennef-Kurscheid
1924 e.V.
13.6., 18 Uhr, Königstein, Haus der
Begegnung
Mandolinen-Club Falkenstein Musikalisch
Gäste HZO und Chor Cantiamo aus
Eisenach
13.6., 19 Uhr, 72644 Oberboihingen
Kreis Esslingen, Gemeindehalle
Differter Saitenspielkreis e.V. Veranstalter:
Mandolinen- und Gitarrenfreunde Oberboihingen Gastorchester Differter Saitenspielkreis e.V.
19.-21.06.2015, ganztägig, bundesweit
Tag der Musik, www.tag-der musik.de,
Veranstalter: Deutscher Musikrat
21.6., 10.30 Uhr, 63755 Alzenau,
Bayerische Gartenschau 2015 – Natur in
Alzenau, Bühne am Aussichtssteg im
Energiepark
musica viva Mandolinen- und Gitarrenorchester Freigericht e.V.
24.10., 19 Uhr, Weinheim, Markuskirche
1. Weinheimer Mandolinenorchester 1929
Das Konzert wird musikalisch bereichert
durch den Baritonsänger Martin Grieb.
24.10., 19 Uhr, Karlsruhe, JosephKeilberth-Saal, Erlenweg 2, KA-Rüppurr
Balalaika-Orchester Iwuschka Karlsruhe
1.11., 17 Uhr, Berlin, Dorfkirche Alt-Tegel
Gitarrenensemble „Bruno Henze“ Werke
von Matteo Carcassi, Mauro Giuliani,
Zequinha de Abreu, Anton Stingl, Andrew
York
14.11., 20 Uhr, 56412 Untershausen,
Bürgerhaus
Mandolinenorchester 1932 Untershausen
Großes Jahreskonzert des Orchesters und
immer etwas besonderes.
21.11., 18.30 Uhr, Hardt, Arthur-Bantle
Halle
MO Hardt, Theaterabend
21.11., 19.30 Uhr, 45468 Mülheim an
der Ruhr, Stadthalle, Kammermusiksaal,
Theodor-Heuss-Platz 1
Mülheimer Zupforchester Werke von
Fujikake, Kuwahara, Suehiro, Calace,
Kobayashi, Behrend, Naito
22.11., 18 Uhr, Jülich, Schlosskapelle der
Zitadelle Jülich
Mandolinen-Orchester Rurtal 1928 JülichKoslar e.V.
28.11., 18.30 Uhr, Hardt, Arthur-Bantle
Halle
Theaterabend MO Hardt
28.11., 20 Uhr, Falkenstein, Bürgerhaus
Mandolinen-Club Falkenstein
13.12., 16 Uhr, Karlsruhe, Rathaus,
KA-Bulach, Grünwinklerstr. 10
Karlsruher Mandolinen- und GitarrenVerein 1903
KONZERTE
27.6., 20 Uhr Ebringen, Schloss
Duo Misteriosa Vida (Sarah Marie Immer,
Violine & Matthias Kläger, Gitarre)
Barock & Tango
29.6., 20 Uhr Freiburg, Hochschule für
Musik (Kammermusiksaal)
Matthias Kläger, Gitarre solo & Duo Misteriosa Vida (mit Sarah Marie Immer)
Auftakt! 2-2015
3.3.2017, 56564 Neuwied
Ensemble Twelve Strings
Kurse
KURSE & WORKSHOPS
14. - 17. 05. 2015
Landesmusikakademie Rheinland-Pfalz
Frühlingslehrgang in Engers
Der Kurs wendet sich an Jugendliche, erwachsene Anfänger, Fortgeschrittene! Einfach Spass an der Zupfmusik haben und in
kurzer Zeit viel dazu lernen. Jeder Teilnehmer wird an seinem Kenntnisstand abgeholt und gefördert und das mit einem begeisterten Dozententeam, was sich schon
jetzt auf Dich freut!
Lehrgangsinhalte: Einzelunterricht, Technik, Ensemble, Projektorchester (von Klassik bis Modern - Groove), Liedbegleitung,
Rhythmus & Groove, alles rund ums
Instrument ....
Zielgruppe: Unabhängig von Musik und
Spass schafft die direkt am Schloss Engers
und Rhein gelegene Akademie eine tolle
Atmosphäre und bringt viele Annehmlichkeiten rund um Verpflegung und Unterbringung mit sich.
Lehrgangsgebühr: einschl. Unterkunft und
Verpflegung für: BDZ-Mitgl. RheinlandPfalz € 190,00, BDZ-Mitgl. anderer LF €
220,00, Nicht-BDZ-Mitglieder € 245,00
Einzelzimmer gegen Anfrage und Aufpreis
DozentInnen: Marijke Wiesenekker (Mandoline, Barockmandoline und E-Mandoline = Liebhaberin der vielfachen Möglichkeiten des Instruments, Michiel Wiesenekker (Gitarrist sowohl im E- als im U-Bereich). Wiesenekkers verlegen Noten und
CDs unter dem eigenen Label „Wouldn't
Listen“ (www.wiesenekker.com). Stefan
Gymsa (Lehrer für Gitarre sowie Solist,
Kammermusiker, Dozent und Juror. Tabea
Foerster (Lehrerin für Mandoline, Klavier,
Kammermusikerin) – gemeinsam mit Stefan Gymsa bildet sie das Duo „A Due“.
Anmeldeschluss: 14.03.2015
Termine: Sommerkurs in Oberwesel vom
05.08.2015 - 09.08.2015
Infos und Anmeldung: Bianca Lang
[email protected]
Tel.: 0151-555 135 85
17 ..... VERANSTALTUNGEN
Infos und Anmeldung: Stadt Zeven,
Susanne Brinkmann, Am Markt 4,
27404 Zeven
Tel.: 04281-999-805
www.zevener-gitarrenwoche.de
25. - 30. 05. 2015
40. Pfingstkurs für Mandoline und Gitarre
des BDZ LV Bayern, Bayerische Musikakademie Hammelburg
Lehrgangsinhalte: Einzelunterricht, Ensemble-/Orchesterspiel, musikal. Zusatzangebote, Musiktheorie, Forumsunterricht,
Spiel und Spaß. Es kann die D-Musikprüfung abgelegt werden. Ein besonderes
Highlight wird das Konzert des Bayerischen Landesjugendzupforchesters sein
Zielgruppe: Spieler/innen ab 10 Jahren,
mit Instrumentalkenntnissen aber der
D1-Stufe.
Lehrgangsgebühr: 185 €/252 € für BDZMitglieder (Jgdl./Erw.); 250 €/348 € für
Nichtmitglieder (Jgdl./Erw.), inkl. Unterkunft + Verpflegung. Familienermäßigung
für BDZ-Mitglieder des LV Bayern.
DozentInnen: Petra Breitenbach (Leitung),
Michael Diedrich, Daniela Bauer, Elke
Krahm, Christian Laier, N.N
Anmeldeschluss: 20.03.2015
Infos und Anmeldung:
Petra Breitenbach, Schleusenstraße 3,
97816 Lohr a. Main,
Tel.: 09352-6949
[email protected]
www.bdz-bayern.de
30. - 31. 05. 2015
Senioren-Projekt 50+ „Spätlese neuer
Jahrgang 2015“ Teil A und B
1. Lehrgangsort A: Landesmusikakademie
Hessen, 36110 Schlitz, Schloss Hallenburg
Das Konzept besteht aus 2 Teilen, die unabhängig voneinander durchgeführt werden. Man kann sowohl nur an Teil A als
auch an Teil B oder an beiden teilnehmen.
Am letzten Termin ist ein Abschlusskonzert
„Ensemble Spätlese 2015“
Lehrgangsinhalte: Neben Ensemblespiel
und Einzelunterricht können die Teilnehmer voneinander lernen, Motivation tanken und kritische Fragen stellen. Die Dozenten helfen individuell bei Problemlösungen (Haltungsprobleme, Übe- und
Spieltechnik)
www.bdz-bayern.de
Zielgruppe: Ältere (50+) und erfahrene
Gitarren- und MandolinenspielerInnen aus
den Orchestern oder Einzelmitglieder
ohne Ensemblezugehörigkeit, um sich
noch einmal mit den Grundlagen des
Spielens zu beschäftigen
Lehrgangsgebühr: Teil A: BDZ Hessen Mitglieder € 90,-/Nicht BDZ € 110,Teil B: BDZ Hessen Mitglieder € 200,- /
Nicht BDZ € 260,-; EZ-Zuschlag erfragen,
1-2 Anmeldeformulare anfordern
DozentInnen: Dr. Stefanie AcquavellaRauch (Mandoline, Detmold), Johannes
Tappert (Gitarre und Übetechnik, Bad
Königshofen)
Termine: Teil A - 1 Wochenende für
Erstteilnehmer 30./31.5.
Teil B - 2 Wochenenden für Wiederholungsteilnehmer (4./5.7. und 3.-5.10.)
Infos und Anmeldung: Gisela Schmidt
Dreieichring 16
63067 Offenbach
Tel.: 069-85000-555/-521
[email protected] .....
WORKSHOPS
22. - 25. 05. 2015
35. Zevener Gitarrenwoche im Rathaus
Zeven
Lehrgang im Klassik- und Flamencobereich mit allabendlicher Konzertreihe im
Rathaussaal Zeven
Lehrgangsinhalte: Im offenen Unterricht
wird täglich an Werken aller Stilrichtungen
für klassische Gitarre und Flamenco-Gitarre
unter Anleitung erfahrener Dozenten gearbeitet. Nachmittags wird gemeinsam im
Gitarrenchor musiziert. In einem Abschlusskonzert gibt es die Möglichkeit, die Arbeitsergebnisse vorzustellen. Eine Notenund Gitarrenausstellung im Rathausfoyer
runden das umfangreiche Programm ab.
Zielgruppe: Der Lehrgang richtet sich an
Anfänger mit Grundkenntnissen und fortgeschrittene Gitarrenspieler/innen (Jugendliche ab ca. 12 Jahren und Erwachsene).
Lehrgangsgebühr: 85 € für Aktive und 55
€ für Hospitanten. Eintrittskarten für alle
drei Konzerte sind inbegriffen.
Unterbringung: Begrenzte Bettenanzahl
DJH Zeven-Bademühlen: Buchung unter
Stichwort „Gitarrenwoche“, Tel.: 042812550
DozentInnen: Prof. Bernard Hebb, Tilman
Purrucker, Ulf Kröger, Tim Schikoré und als
Gastdozentin Tatyana Ryzhkova
VERANSTALTUNGEN ..... 18
03. - 07. 06. 2015
21. Gitarrentage Vallendar (bei Koblenz)
Zum 21. Mal finden die Gitarrentage
Vallendar (bei Koblenz) im idyllisch gelegenen Jugendzentrum Marienberg statt.
Die Kursgebühr beinhaltet Kursteilnahme,
Vollpension im Kursgebäude, sowie alle
Konzerte und Vorträge.
Folgende Konzerte finden während der Seminartage statt: 03. Juni 21 Uhr Burkhard
Wolters, 04. Juni 20 Uhr Dozentenkonzert, 05. Juni 20 Uhr Prof. Carlo Marchione, 07. Juni 14:30 Uhr Abschlusskonzert der Kursteilnehmer.
Das Haus der Musik Trekel wird vom 04.07. 06. seine Sachbuch- und Notenausstellung mit Verkauf präsentieren. Ebenfalls
werden am 05. & 06. 06. folgende Gitarrenbaumeister ihre Instrumente ausstellen:
Michael Sander, Hermann Gräfe, Georg &
Robert Gose und Friedrich Josef „Fritz“
Rössel.
Am 05.06. um 14 Uhr findet ein Fachvortrag mit Nils Schönerstaedt mit dem
Thema „Auswirkungen bestimmter Übungen auf die Unterarmmuskulatur“ statt.
Fachvorträge und Konzerte können auch
ohne Kursteilnahme besucht werden.
Lehrgangsinhalte: Orchester, Kammermusik, Einzel- & Gruppenunterricht, Forumunterricht (Meisterkurs) – Gitarre, E-Gitarre, Mandoline, Fingerstyle, Alexander& Carlevarotechnik, Steelstring, Satzgesang, Rhytmik, uvm.
Zielgruppe: Anfänger - Fortgeschrittene Studenten - Meisterschüler - Gitarrenlehrer
- Freizeitmusiker
Lehrgangsgebühr: 10-18 Jahre: 249,- € /
19-99 Jahre: 319,-€; Auszubildene und
Studenten: 279,- € (Ab dem 3. Familienmitglied 15% Rabatt. Frühbucherrabatt
20,- € bei kompletter Zahlung bis 30.
April 2015)
DozentInnen: Prof. Carlo Marchione / Italien (Klassik (Meisterkurs), Finn Svit / Dänemark (Klassik & Orchester), Brigitte Kilp
/ Deutschland (Klassik & Ensemble), Maria
Linnemann / England (Klassik & Ensemble),
Leon Frijns / Niederlande (Carlevaro- &
Alexandertechnik), Jens Müller-Herrou /
Deutschland (Klassik, Rock- / Pop Workshop, E-Gitarre (E-Band)), Achim Reschke /
Deutschland (Fingerstyle, Steelstring & EGitarre), Jeannette Mozos del Campo /
Deutschland (Mandoline & Gitarre), Vicente Mozos del Campo / Spanien (Klassik
& Ensemble), Ralf Bauer / Deutschland
(Entschleunigungskur für Gitarristen),
Friedrich Josef „Fritz“ Rössel / Deutschland
(E-Bass & E-Gitarre, Gesang)
Anmeldeschluss: 20.05.2015
Infos und Anmeldung: Beatrice Borm
Waldstr. 9, D-56584 Rüscheid
Tel.: +49 (0) 26 39 - 12 44
Mobil: +49 (0) 175 - 3 68 07 82
www.GitarrentageVallendar.de
[email protected]
Zielgruppe: Alle, die sich für Neue Gitarrenmusik interessieren. Studenten anderer
Hochschulen können mit der Teilnahme
evtl., je nach den Regelungen ihrer Heimathochschule, Leistungspunkte sammeln.
Lehrgangsgebühr: Die Teilnahme ist kostenlos. Kostengünstige Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in unmittelbarer
Nähe der Hochschule.
DozentInnen: Wilhelm Bruck, Andreas
Grün u.a.
Infos und Anmeldung: Andreas Grün
[email protected]
Tel.: 0721-14512771
www.andreas-gruen.de/tage
www.mh-trossingen.de/veranstaltungen/
kurse-und-workshops.html
18. - 26. 07. 2015
STAGE INTERNATIONAL DE MANDOLINE ET GUITARE - MIRECOURT 2015 FRANKREICH
DozentInnen: Rémi Jousselme (guitare,
Frankreich), Nicolaï Maretzki und Natalia
Korsak (Mandoline, Weißrussland), Sabine
Marzé (mandoline, Frankreich), Matthias
Collet (guitare, Frankreich) und Ricardo
Sandoval (mandoline, Venezuela).
Lehrgangsinhalte:
Technik - Tonbildung - Improvisierung Kammermusik - Zupforchester. Entdeckung
des Südamerikanischen originalen Repertoire für Mandoline (Brasilien, Kolumbien,
Venezuela...) - 2 Dozenten Konzerte - Teilnehmer Konzert - Austellungen - Instrumentenbauer - Touristik
Zielgruppe: Alle Niveaus und Alter
Lehrgangsgebühr: 510 € - Vollpension
Anmeldeschluss: 30.06.2015
Infos und Anmeldung:
[email protected]
stagedemirecourt.blogspot.fr/
Infos und Anmeldung: Musikleitung des
BZVS, Prof. Stefan Jenzer, Mühlewinkel 6,
79108 Freiburg
Tel.: 0761-42967248
[email protected]
www.bzvs.de
01. - 08. 08. 2015
Forum NRW 2015 – Seminar für Mandoline und Gitarre
Workshops - Ensembles - Vorträge - Unterricht - Konzerte
Lehrgangsinhalte: Der BDZ-Landesverband NRW bietet 2015 in seinem bewährten NRW-Sommerseminar für Mandoline
und Gitarre folgende Inhalte:
Unterricht: Instrumentaltechnik und Stilistik als Grundlage der Musizierkunst.
Forum Didaktik: Grundlagenseminar für
Vereinsausbilder. Information über neue
Strömungen für jugendspezifische Angebote. Instrumentaltechniken im Wandel
der Epochen.
Forum Ensemble: Kammermusik mit Mandoline und Gitarre/Großes Kursorchester/
Das Spiel im Barockensemble/ AcousticBand
Forum Literatur: Unterrichts- und Spielliteratur, Neue Schulwerke, Werke für Kinderund Jugendensembles. Neuerscheinungen.
CD-Vorstellungen.
Zielgruppe: Erwachsene u. Jugendliche
(ab 16 Jahre), die Mandoline/Gitarre spielen, Zupforchesterspieler, Vereinsausbilder.
Der Leistungsstand wird individuell berücksichtigt.
Lehrgangsgebühr: inkl. Unterbringung/Verpflegung und Dozentenkonzerte. Für BDZMitglieder: 470,- €, Nicht BDZ-Mitglieder:
495,- €
DozentInnen: Prof. Marga Wilden-Hüsgen
(Künstlerische Leitung), Daniel Ahlert,
Leoniek Hermans, Natalia Marashova –
Mandoline, Barockmandoline, Marlo
Strauß – Gitarre, Barockgitarre, Vihuela
Anmeldeschluss: 30.06.2015
Infos und Anmeldung: Marlo Strauß,
Amyastr. 6, 52066 Aachen
Tel.: 0241-62478
[email protected]
WORKS
Auftakt! 2-2015
Kurse
13. - 14. 06. 2015
5. Trossinger Tage der Neuen Gitarrenmusik
Vorträge, Workshops, Gesprächsrunden
sowie öffentlichen Proben begleiten Konzerte mit Studierenden der Trossinger und
Stuttgarter Musikhochschulen sowie mit
Wilhelm Bruck als Gast. Auf dem Programm stehen Werke von Giacinto Scelsi,
Mauricio Kagel, Fréderic Maintenant, Helmut Lachenmann und Uwe Kremp.
25. 07. - 01. 08. 2015
Grundlehrgang I des BZVS
Lehrgangsinhalte: Während des Lehrgangs
erhalten alle Teilnehmer/innen Einzelunterricht auf ihrem Instrument. Dabei werden
die Fähigkeiten der einzelnen Spieler/innen gezielt gefördert und eine Verbesserung der Spieltechnik angestrebt. Weitere
Angebote: Ensemblespiel und Orchesterprobe; allgemeine Musiklehre; Formenlehre; Rhythmik und Gehörbildung; Gemeinsames Gestalten der Abende durch
Spiele etc.; Grillabend.
Zielgruppe: Junge InstrumenatlistInnen,
Anfänger und Fortgeschrittene, die ihre
Spieltechnik verbessern, Grundkenntnisse
in Musiktheorie und Dirigieren erwerben
wollen und zudem gerne im Orchester
und in Ensembles musizieren.
Lehrgangsgebühr: (inkl. Unterkunft und
Verpflegung): 360 € für BZVS-Mitglieder,
440 € für BDZ-Mitglieder, 495 € für
Nichtmitglieder. Ab zweitem Familienmitglied 20 % Ermäßigung, ab zweitem Sommerkurs und für jeden weiteren Kurs pro
Jahr 20 % Ermäßigung .
DozentInnen: Isabell Himbert, Mandoline;
Gianna de Fazio, Gitarre /Kontrabass;
Madlen Kanzler, Gitarre; Peter Knerner,
Gitarre; Thomas Kronenberger, Lehrgangsleitung und Orchesterleitung; Ivette Kiefer,
Musiktheorie und Lehrproben
Gefördert vom Ministerium für Familie,
Kinder,Jugend, Kultur und Sport NRW
über den Landesmusikrat NRW
05. - 09. 08. 2015
Sommerkurs am Romantischen Rhein –
Gitarre und Mandoline
Mandoline & Gitarre, Sommer, Sonne und
Rhein. Eine unschlagbare Kombination
und Ihr könnt dabei sein! Eine idyllische
Lage, alte Burgen und Ruinen, Abenteuer,
Musik und Loreley: Der BDZ RheinlandPfalz lädt ein! Der Kurs findet in der Jugendherberge Oberwesel (auf dem Schönberg, 55430 Oberwesel) statt.
Lehrgangsinhalte: Einzelunterricht: (E-)
Mandoline & (E-) Gitarre; Kammermusik/
Bandprojekt/Orchester; Alles rund ums Instrument (Technik,Vorträge,Equipment, …);
Dozentenkonzert; Workshops: Liedbegleitung/Rhythmus & Groove/Ukulele for fun;
Try-Out: Gitarre und Mandoline
Zielgruppe: Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Ob Sie Anfänger oder Fortgeschrittene sind, oder sogar interessierte
Neueinsteiger, der Kurs verspricht ein sommerliches Highlight zu werden!
19 ..... VERANSTALTUNGEN
Lehrgangsgebühr: BDZ Mitgl. RheinlandPfalz € 280,- / unter 16 Jahren € 260,-;
BDZ Mitglieder anderer LV € 315,- / unter
16 Jahren € 295,-; Nicht-BDZ-Mitglieder
€ 350,- / unter 16 Jahre € 330,Die Kursgebühren sind inkl. Unterkunft
und Verpflegung
DozentInnen: Marijke Wiesenekker (Mandoline / künstlerische Leitung), Tabea Förster (Mandoline), Maxim Lysov (Gitarre),
Stefan Gymsa (Gitarre), und Michiel Wiesenekker (Gitarre / künstlerische Leitung)
Anmeldeschluss: 01.06.2015
Infos und Anmeldung: Eva Hermann,
Paul-Gerhardt-Straße 5, 51427 BergischGladbach
Mobil: 0175-38693613
[email protected]
09. - 16. 08. 2015
44. Int. Schweinfurter Seminar für Mandoline, Gitarre und Kammermusik
Lehrgangsinhalte: Alle Teilnehmer erhalten täglich Einzelunterricht bei einem
selbst gewählten Dozenten, außerdem besteht die Möglichkeit am Forumsunterricht,
einer Instrumentaltechnik und kammermusikalischen Stunden teilzunehmen. Geboten werden neben Gitarrenensemble und
Zupforchester, Komponistenportraits, Vorträge, Literaturkunde, Interpretationsvergleiche, Tai-Chi Chuan&Qigong, und
vieles mehr. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit der Erarbeitung von Kammermusikwerken mit Klavier.
Noten- und Instrumentenausstellung des
„Haus der Musik Trekel“, Hamburg.
Zielgruppe: Der Kurs richtet sich an Mandolinen- und Gitarrenspieler/Innen aller
Leistungsstufen, Studenten, Ensembles,
Musiklehrer und Instrumentalausbilder.
Lehrgangsgebühr: 130 € BDZ-Bayern-Mitglieder, 170 € andere BDZ-Mitglieder,
195 € Nichtmitglieder; Familienermäßigung für bay. BDZ-Mitglieder. Zusätzlich
Unterkunft/Verpflegung in der Musikakademie 240 € für alle.
DozentInnen: Michael Tröster (Kassel,
Gitarre), Steffen Trekel (Hamburg, Mandoline), Bianca Brand (Schweinfurt, Mandoline/Gitarre), Prof. Gerhard Reichenbach
(Gitarre), Valerij Kisseljow (Mandoline),
Iwan Urwalow (Kassel, Klavierkorrepetitor)
Anmeldeschluss: 30.05.2015
Infos und Anmeldung: Bianca Brand,
Rhönstr. 25, 97453 Schonungen
Tel.: 09727-907571
[email protected]
www.schweinfurter-seminar.de
www.bdz-bayern.de
Zielgruppe: Ausbilder, Dirigenten, fortgeschrittene Instrumentalisten, die sich in
Praxis und Theorie weiterbilden wollen,
zukünftige Studenten und Musikstudenten... Mindestalter: 14 Jahre
Lehrgangsgebühr: (inkl. Unterkunft und
Verpflegung in der Landesakademie): 360
€ für BZVS-Mitglieder, 440 € für BDZMitglieder, 495 € für Nichtmitglieder. Ab
zweitem Familienmitglied 20 % Ermäßigung, ab zweitem Sommerkurs und für
jeden weiteren Kurs pro Jahr 20 % Ermäßigung . Passive Teilnahme:300 € inkl. Verpflegung und Unterkunft
DozentInnen: Prof. Stefan Jenzer (Lehrgangsleitung, Musikhochschule Saarbrücken); Mandoline: Annika Hinsche,
Universität Köln; Marijke Wiesenekker;
Gitarre: Prof. Thomas Müller-Pering (Musikhochschule Weimar); Dirigieren/Musiktheorie: Prof. Jörg Nonnweiler (Musikhochschule Saarbrücken)
Infos und Anmeldung: Musikleitung des
BZVS, Prof. Stefan Jenzer, Mühlewinkel 6,
79108 Freiburg
Tel.: 0761-42967248
[email protected]
www.bzvs.de
29. 08. - 05. 09. 2015
Grundlehrgang II des BZVS
Lehrgangsort: Landesakademie für musisch-kulturelle Bildung Ottweiler
Lehrgangsinhalte: Während des Lehrgangs
erhalten alle Teilnehmer/innen Einzelunterricht auf ihrem Instrument. Dabei werden
die Fähigkeiten der einzelnen Spieler/innen gezielt gefördert und eine Verbesserung der Spieltechnik angestrebt. Weitere
Angebote: Ensemblespiel und Orchesterprobe; allgemeine Musiklehre; Formenlehre; Rhythmik und Gehörbildung;
Gemeinsames Gestalten der Abende durch
Spiele etc.; Grillabend.
Zielgruppe: Junge InstrumenatlistInnen,
Anfänger und Fortgeschrittene, die ihre
Spieltechnik verbessern, Grundkenntnisse
in Musiktheorie und Dirigieren erwerben
wollen und zudem gerne im Orchester
und in Ensembles musizieren
Lehrgangsgebühr: (inkl. Unterkunft und
Verpflegung in der Landesakademie): 360 €
für BZVS-Mitglieder, 440 € für Nichtmitglieder, 495 € für Nichtmitglieder. Ab
zweitem Familienmitglied 20 % Ermäßigung, ab zweitem Sommerkurs und für
jeden weiteren Kurs pro Jahr 20 % Ermäßigung
DozentInnen:Prof. Stefan Jenzer, Gitarre,
Lehrgangsleitung; Monika Beuren, Mandoline; Svenja Beuren, Mandoline; Herbert
Zimmer, Gitarre; Matthias Wollny, Gitarre;
Tim Beuren, Gitarre; Pierre Hubertus,
Gitarre
Infos und Anmeldung: Musikleitung des
BZVS, Prof. Stefan Jenzer, Mühlewinkel 6,
79108 Freiburg
Tel.: 0761-42967248
[email protected]
www.bzvs.de
www.bzvs.de
Marijke Wiesenekke)bzw. Gitarre: Michael
Tröster, Michiel Wiesenekker.
Lehrgangsinhalte: Tipps & Tricks (Mandol.
bzw. Gitarre), Orchesterworkshop „Sartori“, Workshops E-Gitarre/ E-Mandoline,
Groove-Techniken (Git.) bzw. American
Mandolin Swing Workshop, Haltung d.
Gitarre, Baobab (Pop & Rock), Klassenmusizieren bzw. Vortrag Konrad Wölki
Zielgruppe: Instrumentalisten von Mandoline, Mandola, Gitarre, die in fröhlicher
Atmosphäre ohne Leistungsdruck sich
weiterentwickeln möchten und Anregung
suchen im Austausch mit den Dozenten
und Teilnehmern.
Lehrgangsgebühr: Alle Workshops sind
einzeln buchbar unter www.mandolinupgrade.eu. Eine begrenzte Zahl an Tageskarten ist für die Workshops verfügbar (zu
90,- €, erm. 70,- €) Es gibt einen Frühbucherrabatt. Die Konzertkarten sind unter
derselben Website erhältlich (zu 20,-/16,bzw. 15,- /12.- €)
DozentInnen: Workshops: Carlo Aonzo
(Mandoline), Brian Oberlin (Mandoline),
Steffen Trekel (Mandoline), Michael Tröster
(Gitarre), Malte Vief (Gitarre), Marijke und
Michiel Wiesenekker (Mandoline bzw.
Gitarre). Vorträge von Steffen Trekel und
Michael Kubik.
Anmeldeschluss: 31.08.2015
Termine: Eröffnungskonzerte Freitag,
25.09.2015, Villa Elisabeth, Berlin: 17 Uhr
Amsterdams Gitaar en Mandoline Duo,
19 Uhr Carlo Aonzo, Brian Oberlin und
Duo Trekel-Tröster. Am 25.09. ein Mittagskonzert um 14 Uhr (Anne Wolf mit Klavierbegleitung, Trio Neapolitana, ein Kinderorchester) und das Abschlusskonzert
19:30 Uhr (das HeavyClassic Ensemble,
und Avi Avital mit Ksenija Sidorova und
Itamar Doari)
Infos und Anmeldung:
Bitte besuchen Sie www.mandolin-upgrade.
eu, dort finden Sie alle nötigen Informationen, das Anmeldeformular und Weiteres
(wie z.B. unsere wichtigen Kopartner). Veranstalter: Der gemeinnützige Verein zur
Förderung der Zupfmusik e.V.
(www.vzfz.eu) .....
21. - 27. 08. 2015
Ottweiler Gitarren – und Mandolinenseminar
Lehrgangsort: Landesakademie für musisch-kulturelle Bildung Ottweiler
Lehrgangsinhalte: Während des Lehrgangs
erhalten alle Teilnehmer/innen Einzelunterricht auf ihrem Instrument. Dabei werden
die Fähigkeiten der einzelnen Spieler/innen gezielt gefördert und eine Verbesserung der Spieltechnik angestrebt. Weitere
Angebote: Dirigierunterricht (Schlagtechnik, Probenpraxis, Dirigentenprüfungen);
Allgemeine Musiklehre und Gehörbildung,
Kammermusik, Orchesterproben, Vorbereitung zur Aufnahmeprüfung,...
25. - 27. 09. 2015
mandolin upgrade guitar 2015
Dieses Festival beinhaltet vier herausragende Konzerte, zehn Workshops (2 für
Mandoline/Mandola/ 3 für Gitarre, 3 für
beide Instrumente, 2 für E-Gitarre wie EMandoline) und 2 Vorträge. Zusätzlich am
27.09. Meisterkurse für Mandoline: Carlo
Aonzo, Brian Oberlin, Steffen Trekel,
Kurse
SHOPS
Auftakt! 2-2015
DozentInnen: Thomas Kronenberger, Lehrgangsleitung, Kammermusik; Marijke
Wiesenekker, Mandoline; Valerij Kisseljow, Mandoline;
Prof. Joel Betton, Gitarre; Prof. Stefan
Jenzer, Gitarre
Infos und Anmeldung: Musikleitung des
BZVS, Prof. Stefan Jenzer, Mühlewinkel 6,
79108 Freiburg
Tel.: 0761-42967248
[email protected]
www.bzvs.de
Kurse
01. - 06. 11. 2015
15. Kammermusikkurs für Gitarre und
Mandoline 2015
Der Bund Deutscher Zupfmusiker, Landesverband Baden-Württemberg e.V. veranstaltet auch im Herbst 2015 wieder seinen
traditionellen Kammermusikkurs im Hohenwart Forum (Pforzheim-Hohenwart). Er
wird geleitet von Pia Grees, Matthias
Kläger und Sonja Wiedemer, drei Künstlern, die sich gerade auf kammermusikalischem Gebiet durch vielfältige Konzertund Lehrtätigkeit sowie mehrere CD-Einspielungen einen Namen gemacht haben.
Der Kurs richtet sich sowohl an bereits
bestehende Ensembles (ab Duo) als auch
an Einzelpersonen, die dafür zu Ensembles
zusammengefasst werden (Wünsche für
Besetzungen können geäußert werden),
aller Altersgruppen und Niveaus. Auch die
Teilnahme von Ensembles in Kombination
mit anderen Instrumenten ist möglich.
Alle Teilnehmer erhalten täglich Unterricht
(in der Regel bei zwei Dozenten) in ein
oder zwei Kammermusikformationen. Außerdem wird es ein Gesamtensemble und
einen Forumsunterricht geben, in dem allgemeine Grundlagen des Zusammenspiels
erarbeitet werden. Es finden abendliche
Vorspiele sowie am Freitagnachmittag ein
Abschlusskonzert der Teilnehmer statt.
Der Veranstaltungsort ist wie in den letzten
Jahren wieder Pforzheim-Hohenwart. Das
Tagungszentrum Hohenwart Forum ist modern und komfortabel ausgestattet und bietet ideale Räumlichkeiten sowie ein außergewöhnliches Ambiente in landschaftlich
reizvoller Umgebung (Infos unter
www.hohenwart.de).
Zielgruppe: Bereits bestehende Ensembles
(ab Duo) als auch an Einzelpersonen, die
dafür zu Ensembles zusammengefasst werden. Auch die Teilnahme von Ensembles in
Kombination mit anderen Instrumenten.
Lehrgangsgebühr: Die Kursgebühren
betragen 100,- €, die Unterkunft in komfortablen Zweibettzimmern mit ausgezeichneter Verpflegung (Vollpension) für
Schüler/Studenten 150,- €, Erwachsene
250,- €, Aufpreis Einzelzimmer 80,- €.
DozentInnen: Pia Grees, Matthias Kläger,
Sonja Wiedemer
Anmeldeschluss: 31.08.2015
Infos und Anmeldung: Pia Grees (Kursleitung),
Tel. & Fax: 07663-2403
[email protected]
27. - 29. 11. 2015
Mandolin and Guitar – just for fun
Lehrgangsort: Landesakademie für musisch-kulturelle Bildung Ottweiler
Lehrgangsinhalte: Einzelunterricht, Ensemblespiel, Orchesterproben, gemeinsames
Musizieren „just for fun“ und ohne Leistungsdruck steht im Vordergrund! u.v.m.
Zielgruppe: Instrumentalisten, Ausbilder,
Dirigenten, die sich ohne Leistungsdruck
weiterbilden wollen.
Lehrgangsgebühr: (inkl. Unterkunft und
Verpflegung in der Landesakademie):
100 € für BZVS-Mitglieder, 140 € für
BDZ-Mitglieder, 160 € regulär
Auftakt! 2-2015
WETTBEWERBE
08. - 10. 05. 2015
Yasuo-Kuwahara-Wettbewerb für Mandoline solo – Internat. Musikwettbewerb
Musikforum Schweinfurt
Wettbewerb in 3 Runden für fortgeschrittene Mandolinisten/innen und Profis.
Pflicht-, Wahlpflicht- und freies Programm.
Preisgelder von insgesamt € 7.400. Eröffnungskonzert am Freitag, 08.05.2015 Jury:
Kirsch, Kerzel, Marashova, Weyhofen,
Sandoval
Infos und Anmeldung:
Musikforum Schweinfurt e.V
Friedrich-Stein-Str. 10
97421 Schweinfurt
www.musikforum-schweinfurt.de
[email protected]
Anmeldeschluss: 28.02.2015
28. - 30. 08. 2015
4. Internationale GitarrenOrchesterWettbewerb Rheine
Dieser Wettbewerb, veranstaltet vom Gitarrenensemble Rheine 1983 e. V., soll den
Gitarrenorchestern die Möglichkeit der
Begegnung untereinander, des Austausches,
des Vergleiches und der kompetenten
Beratung durch eine Fachjury bieten.
Teilnahmegebühr: Die Teilnehmergebühr
beträgt 30 Euro pro Person.
Preise: 1. 1000 Euro / 2. 500 Euro /
3. 250 Euro
Infos und Anmeldung: GitarrenOrchesterWettbewerb Rheine 2015
Anja Korthaneberg
Landersum 29
48485 Neuenkirchen
[email protected]
www.gitarrenensemble-rheine.de
Anmeldeschluss: 15.04.2015
30. 04. - 08. 05. 2016
9. Deutscher Orchesterwettbewerb in
Ulm
Der Deutsche Orchesterwettbewerb
(DOW) richtet sich an Laienorchester, er
wird auch in den Kategorien (Jugend-)
Zupforchester und (Jugend-) Gitarrenorchester ausgetragen. Durch Vergleich und
Erfahrungsaustausch möchte der Wettbewerb den Leistungsstandard von Orchestern stärken und anheben. Mit dieser Art
von musikalischem Treffen wird zugleich
die kulturpolitische Bedeutung und Vielfalt
des Orchestermusizierens im Laienbereich
bewusst gemacht. Neben der Wettbewerbsveranstaltung bildet die Beschäftigung mit
zeitgenössischer Musik einen Schwerpunkt. Die Landesorchesterwettbewerbe
dienen zur Qualifikation und werden in
der 2. Jahreshälfte 2015 ausgetragen.
Wettbewerbe
VERANSTALTUNGEN ..... 20
Teilnahmegebühr: keine
Preise: Geldpreise
Infos und Anmeldung:
www.musikrat.de/dow
Anmeldeschluss: 30.06.2015
Sie finden Ihre Veranstaltung hier nicht?
Dann haben Sie sie vielleicht nicht gemeldet oder es fehlten wichtige Angaben wie
Ort oder Uhrzeit. So funktioniert’s:
Homepage des BDZ aufrufen:
www.bdz-online.de
Der Reihe nach anklicken:
• Termine und Adressen • Termine melden
• Konzerttermin, Kurs oder Workshop,
Wettbewerbstermin melden • Maske ausfüllen • absenden – fertig! 𝄢
www.bdz-online.de
Wettbewerbe
21 ..... AKTUELLES
Neue Impulse für das Ensemblespiel
mit Gitarren – Einführung
Von Johannes Tappert ….. In einer Zeit,
in der sich die Medienlandschaft – und
das betrifft aktuell auch die Fachzeitschriften, die sich mit Gitarre und Mandoline
sowohl auf professioneller Ebene als auch
im Bereich des Laienmusizierens beschäftigen – in einem steten, fast fließenden
Wandel befindet, geht so manche innovative Idee verloren, weil sich keine Plattform zur Veröffentlichung mehr findet.
Nur sehr aufmerksamen oder reiselustigen Beobachtern fällt auf, dass es mehr
Engagement und Innovation einzelner
Personen und einiger kleiner Ensembles
gibt, als die spärlichen Informationen darüber vermuten lassen. Längst haben verschiedene Protagonisten der Szene fast
unabhängig voneinander erkannt, dass es
eines übergeordneten Informationsflusses
bedarf, um das persönliche musikalische
Engagement Einzelner nicht im kleinen
Dunstkreis der jeweiligen regionalen Einflusssphäre versanden zu lassen.
Das Magazin „Auftakt!“ hat jetzt bereits ein
gutes Jahr nach der Gründung als Fachblatt für den BDZ den Entschluss gefasst,
seine Zielgruppe zu erweitern und Themen
aufzugreifen, die die Gitarristen und Mandolinisten* eher außerhalb des Vereinsgeschehens vermuteten. Ein mutiger, guter
Schritt, der den redaktionellen Aufwand
für den „Auftakt!“ erhöht und der hoffentlich erfolgreich ist und sich rechnet.
Der Auftakt für diese thematische Öffnung
soll der folgende Artikel sein, der sich mit
neuen Strömungen im Ensemblemusizieren mit der Gitarre befasst. Natürlich berührt das auch unmittelbar die Arbeit des
BDZ, in dem außer vielen Zupforchestern
auch Gitarrenensembles organisiert sind.
Zu vermuten ist allerdings, dass es eine
unbekannte Anzahl von Gitarrenensembles gibt, die sich bisher im BDZ nicht
vertreten sahen und daher von einer Mitgliedschaft abgesehen haben. So spricht
der folgende Artikel eine viel größere
Zahl von Spielern, sicher in erster Linie
aus der Laienmusikszene aber sicher
auch einige Berufskollegen an, die sich
möglicherweise schon in einer ähnliche
Richtung engagiert haben oder dies künftig tun möchten.
Der Autor hofft, dass der Artikel eine Initialzündung gibt,
… die Interessen der überall vorhandenen, sehr engagierten Gitarristen und Gitarrenlehrer zu bündeln
… das Wissen und die Erfahrungen hoffentlich frei von eigennützigen Motiven
auszutauschen
… das Interesse an der Arbeit der Kollegen zu wecken (und vielleicht zu einem
gegenseitigen Konzertbesuch, CD- oder
Notenkauf zu bewegen)
… und generell ein Gefühl dafür zu entwickeln, dass die Gitarrenszene eine viel
zu kleine Spezialsparte darstellt, als dass
sie es sich leisten könnte, nicht miteinander, geschweige denn gegeneinander
oder auch nur in gegenseitiger Gleichgültigkeit zu agieren.
Für die Anfangsinitiative zu einer Artikelserie hat sich als „Spontanteam“ der Kreis
mit Dieter Kreidler, Volker Höh, Andreas
Stevens, Rainer Stelle und Johannes Tappert
gebildet. Wir freuen uns selbstverständlich über weitere Anregungen von den
musizierenden Praktikern und eröffnen
hiermit die Diskussion über die Gesamtthematik.
Der Boden für Gemeinsamkeiten in Sachen Gitarrenensemble ist vorhanden,
wird aber noch nicht ausreichend genutzt, um eine neue Entwicklung wachsen zu lassen.
• Zum Beispiel gibt es in den letzten
Jahren mehr Neuausgaben mit Gitarrenmusik für drei, vier oder fünf Instrumente als in den Jahrzehnten
davor. Nimmt man aber zum Beispiel
die Kammermusikausscheidungen
bei „Jugend musiziert“ als Indikator,
dann schlagen sich diese Neuerscheinungen offensichtlich noch nicht im
Repertoire der Ensembles nieder.
• Zum Beispiel steigt das spielerische
Niveau der Gitarrenabsolventen der
deutschen Ausbildungsinstitute seit
Jahren kontinuierlich an. Vermutlich
auch das pädagogische, denn wer
wiederum „Jugend musiziert“ beobachtet, stellt ein gestiegenes Leistungsniveau der Preisträger bei den
Solowettbewerben auf Landes- und
vor allem auf Bundesebene fest.
Die Leistungen in den Ensemblewettbewerben sind jedoch erstaunlich
durchschnittlich geblieben.
• Waren früher (grob gesagt bis etwa
zum Jahr 2000) Oktav- und Bassgitarren die Stiefkinder des Gitarrenbaus,
so ist heute das Angebot an hochwertigen und dennoch bezahlbaren
Sondergrößen besser geworden. Die
Verwendung dieses Instrumentariums
in der Ensembleszene ist jedoch immer
noch auf dem gleichen Niveau wie in
den 80ern.
• Die Fantasie einzelner Ensembles in
Sachen Literaturauswahl und Instrumentarium – ich nenne hier stellvertretend für viele andere einmal das
von Jürgen Hübscher in der Schweiz
oder das von Christian Moritz in
Hamburg – ist vorbildlich. Aber der
Nachahmungseffekt ist bei Betrachtung der Gesamtszene erstaunlich
schwach.
Vielleicht fehlt manchmal der Mut, Neues
auszuprobieren. Aber vielleicht brauchen
die vielen guten Kollegen auch nur das
Gefühl, nicht alleine im Boot zu sitzen,
sondern mit vielen anderen ähnliche innovative Gedanken zu teilen. Wer weiß,
was im Rest der Republik geschieht, wird
sicher besser mitgezogen, traut sich, größeren Aufwand zur Erneuerung zu betreiben und motiviert seine Schüler mit
größerer Selbstverständlichkeit zu Veränderungen. Auf geht’s!
* In gender-betonten Zeiten ist es notwendig zu
schreiben, dass mit der in diesem Artikel verwendeten männlichen Form der Personengruppenbeschreibung selbstverständlich beide
Geschlechter gemeint sind. Die Vereinfachung dient der flüssigeren Lesbarkeit.
Auftakt! 2-2015
AKTUELLES ..... 22
Aufbruch in neue Klangdimensionen
mit Oktav-, Terz- und Quintbassgitarre
Das Rhön-Quartett. Von links: Andreas Straßer, Johannes
Tappert, Jarek Kantorski, Ludger Unland
Von Johannes Tappert ….. Projekt RhönQuartett ...
… ist mein Arbeitstitel für ein Experiment,
das zeigen soll, wie die Bandbreite der
Gitarrenensembles mit einer frischen
Klangmischung erweitert werden kann.
Zu diesem Zweck habe ich mit drei Kollegen der Musikschule Rhön-Grabfeld das
Rhön-Quartett auf die Beine gestellt, mit
dem wir Sie, den geneigten Leser, anregen, provozieren, voranbringen, neu inspirieren, oder wie auch immer Sie das
nennen wollen.
Diese Gitarrenquartett-Herausforderung
besteht aus der Besetzung: Oktavgitarre,
Terzgitarre, Primgitarre und Quintbassgitarre. Für die, die noch nie etwas von solchen Instrumenten gehört haben: es sind
unterschiedlich große sechssaitige Gitarren (kleinere und größere), die entsprechend höher oder tiefer klingen. Die
tiefste Saite einer Oktavgitarre ist ein e –
Terzgitarre: G – Primgitarre: E (unsere
„normale“ Gitarre) – Quintbassgitarre: A'
Die Idee zu dieser Besetzung hatte ich
nicht wie einige Kollegen aus ihrer Forschung/Erfahrungen über frühere Entwicklungen zum Beispiel beim Münchener
Gitarrenverein (in der Vorkriegszeit) oder
beim Gitarrenensemble „Bruno Henze“
(ab 1955 bis heute) entwickelt. Sie entstand viel mehr ohne diesen historischen
Auftakt! 2-2015
Hintergrund aus meiner eigenen Bearbeitungspraxis im Würzburger Gitarrentrio,
mit dem ich in den 80er Jahren viele Bearbeitungen für Primgitarren und eine
speziell für uns gebaute Quintbassgitarre
erstellte. Unser Bass war als Einzelanfertigung eine qualitative Ausnahmeerscheinung und hielt sogar dem Vergleich mit
ein paar wunderbaren Gitarren von Daniel Friederich stand. Oktav- und Terzgitarren konnten in dieser Zeit aber noch
nicht vernünftig eingesetzt werden. Erst
in unserem Jahrhundert, dem Jahrhundert
der Gitarrenbauerschwemme werden immer häufiger konkurrenzfähige Sondergrößen angeboten.
Mein Projekt Rhön-Quartett demonstriert
eine Möglichkeit, mit dem vorhandenen
Instrumentarium plus einer schnell realisierbaren Erweiterung eine sehr weit reichende Innovation im Bereich des Gitarrenensembles zu erzielen. Der Aufwand
ist gering – die Wirkung umso größer. Die
Grundidee ist, verschiedene Ziele auf einen Nenner zu bringen: mehr klangliche
Durchsichtigkeit, Freude an instrumentaltechnischer Leichtigkeit, spielerische
Klangpräsenz – und das alles mit möglichst geringem finanziellem Aufwand.
Geht man einmal davon aus, dass die
meisten Gitarrenensembles heute über
Oktav-, Prim- und Oktavbassgitarren verfügen, lassen sich die fehlenden Instru-
mente zunächst kostengünstig durch
kleine Umrüstungen „simulieren“: Eine
Primgitarre mit einem Kapodaster im 3.
Bund funktioniert wie eine Terzgitarre und
ein Oktavbass kann leicht zum Quintbassgitarre umbesaitet wird: Die tiefste
E'-Saite wird entfernt – die verbleibenden
Saiten rücken einen Platz nach unten –
für die jetzt fehlende erste Saite „a“ kann
eine Saite aus einem normalen Primgitarren-Saitensatz verwendet werden,
wenn die Länge ausreicht. Notfalls kann
man zunächst eine „Placebo-Saite“ aufziehen. In einigen Stücken wird sie gar
nicht verwendet.
So ein schnell umgerüstetes Instrumentarium klingt nicht optimal, bzw. ist durch
den Kapodaster nicht für jeden optimal
spielbar, aber der Klangeindruck reicht
aus, um damit gute Erfahrungen zu machen. Die Beschaffung von originären Instrumenten kann später nachgeholt werden. Auf Dauer lohnt sich das, denn echte
Terz- und Quintbassgitarren haben durch
ihr verändertes Oberstonspektrum einen
größeren Einfluss auf den Gesamtklang
des Ensembles als die umbesaiteten Instrumente. Für die Beschaffung stehen sowohl preiswerte Serienhersteller zur Verfügung als auch gediegene Manufakturen.
23 ..... AKTUELLES
Verschiedene Saitenhersteller gibt es inzwischen auch schon. Eine kleine, sicher
noch unvollständige Adressenliste finden
Sie am Ende des Artikels.
Die Umstellung für die Ensemblespieler
ist viel leichter als man vermuten könnte.
Niemand muss über die Fähigkeiten,
transponierend zu spielen oder über eine
überdurchschnittliche Technik verfügen.
Im Gegenteil: der Schwierigkeitsgrad sinkt
in fast allen Fällen – oft deutlich. Die
Stimmen für Terzgitarre und Quintbass
werden einfach transponierend geschrieben und der Spieler liest so wie er es gewohnt ist: er sieht ein E und schlägt die
tiefste Saite an (da klingt dann jeweils ein
G oder ein A'). In Zeiten preiswerter Notationsprogramme sind Eingabe und
transponierter Ausdruck von Einzelstimmen eigentlich Jedem möglich.
Die Erfahrungen mit dem Rhönquartett
haben gezeigt, dass auch ein nicht aufeinander eingespieltes Ensemble mit diesem Instrumentarium und entsprechenden Bearbeitungen spontan gute Ergebnisse erzielen kann. Wir sind vier Kollegen, die noch nie zusammen gespielt haben, die wegen Vollbeschäftigung nur wenig Zeit zum Üben haben und auch nur
der Kommentar eines Kollegen, der sich
mit dieser Besetzung aufgrund meiner
Anregung erstmals beschäftigt hat:
„Mit dieser originellen Besetzungsidee
wird eine neue Tür aufgestoßen. Die
mehrstimmige Klangstruktur tritt in dieser
Besetzung durchsichtiger, klarer und plastischer zu Tage. Die unterschiedlichen
Die vier Gitarren. Von links: Oktavgitarre, Terzgitarre,
Primgitarre (normale Größe), Quintbassgitarre
Welche Literatur ist geeignet?
Beispiele:
• Renaissance Consort Musik: die meist
nicht-instrumentalspezifische Musik
liegt hervorragend. Alle vier Gitarren
spielen hauptsächlich in den untersten
Lagen.
• Barock: Bachs (vierstimmige) Präludien, Henry Purcells Bühnenmusiken
und generell fast jede vierstimmige
Kammermusik
• Klassik: Bearbeitungen der klassischen „Highlights“ für Klavier vierhändig
• Romantik: Moreno-Torrobas Estampas und …. (sogar bei diesen Originalen für vier Primgitarren liegt die
Musik nach der Transposition besser!),
Musik für Streich- oder Blasinstrumente.
• 20. Jahrhundert: die gesamte Bandbreite der Kammermusik für Gitarrenensembles incl. Crossover,
Popmusik und Jazz.
Über diese Beispiele hinaus sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt.
unregelmäßig proben können. Innerhalb
kürzester Zeit haben wir ein Repertoire
aufgebaut: John Dowland – vier Consortstücke, J. S. Bach – Präludium und Fuge
BWV 849, Scott Joplin – zwei Ragtimes,
Federico Moreno-Torroba – drei Stücke
aus den Estampas, Wolfgang Schröder –
Eine kleine Lachmusik (Original für
Streichquartett), Henry Purcell – Bühnenmusik aus dem Sommernachtstraum,
Jazzarrangements.
Alle Einzelstimmen dieser Bearbeitungen
sind in der Transposition leichter zu spielen als in der Version für vier Primgitarren
(das funktioniert sogar mit den original
für vier Gitarren komponierten Estampas
von Moreno-Torroba). Die Stimmen rückten in bequeme, tiefere Lagen der vier
unterschiedlich großen Gitarren. Die direkte Gegenüberstellung mit „normaler“
Gitarrenensemble-Literatur hat alle Details aus den oben genannten Grundideen
bestätigt.
Die unterschiedlichen Klangfarben der
Instrumente macht es viel leichter, den
Einsätzen der Kollegen zu folgen und die
musikalische Transparenz steigt in einem
Masse, wie sich das Spieler mit vier Primgitarren kaum vorstellen können. Die Veränderungen klingen so eindrucksvoll,
dass sie eigentlich keines weiteren Kommentars bedürfen. Da dieser Artikel dies
aber natürlich nicht wiedergibt, folgt hier
Klangfarben zwischen Oktav-, Terz-,
Prim- und Quintgitarre lässt aufhören, da
sie tradierte Hörgewohnheiten durchbricht. Die hinreißende Transparenz in
der Stimmführung führt zu einer wohltuenden Klarheit, die der Musik gut tut und
ihrem Verständnis im großen Maße entgegen kommt.“ Michael Diedrich, Musikpädagoge, www.diedrich-online.de
Das Rhönquartett – bestehend aus Andreas Straßer (Oktavgitarre), Johannes
Tappert (Terzgitarre), Jarek Kantorski
(Primgitarre) und Ludger Unland (Quintbass) – ist kein konzertierendes Profiensemble, aber durchaus vorzeigbar. Wenn
Termine und Rahmenbedingungen stimmen sind wir gerne bereit, eine Kostprobe
der neuen Klangdimension auch im direkten Vergleich mit ähnlichen oder gleichen Stücken auf vier Primgitarren zu geben. Vielleicht interessiert den Leser das
für seine nächste BDZ-Veranstaltung?
Auf Anfrage stelle ich ernsthaften Interessenten auch gerne eine Auswahl meiner
Bearbeitungen zum Ausprobieren zur Verfügung. Email: [email protected] .....
Auftakt! 2-2015
AKTUELLES ..... 24
Gitarren in Sondergrößen gibt es inzwischen bei zahlreichen deutschen Gitarrenbauern. Vor allem Oktavgitarren werden von vielen angeboten. Die Preisspanne geht dabei von etwa 500,- bis
1.500,- €, die Qualität der Spitzeninstrumente ist heute schon auffallend gut. Angesichts der großen Anzahl von Gitarrenbauern in Deutschland (geschätzt etwa
200!) kann die folgende alphabetische
• Christian Stoll – hohe Preisklasse
www.stollguitars.de
• Wolfgang Teller – untere bis mittlere
Preislage (auch Oktavbässe – Quintbässe auf Anfrage)
www.teller-gitarren.de
• Kurt Claus Voigt – keine Preisangabe
www.la-guitarreria.de
Als nächster Artikel in dieser Reihe erscheint ein Beitrag von Rainer Stelle aus
Berlin über das seit 1955 existierende Gitarrenensemble von Bruno Henze (19001978) 𝄢
Der Autor
Die vier Gitarren mit dem Autor des Artikels
Liste nicht vollständig sein und stellt keine
Wertung dar. In den folgenden Artikeln
zum Thema Neue Impulse für das Ensemblespiel mit Gitarren können gerne weitere Hersteller aufgelistet werden.
Oktavgitarren (in Klammern auch Angebote für Terz-, Quintbass- und Oktavbassgitarren) bieten an:
• Brunswicker & Apelt – ohne Preisangabe (auch Terzgitarren und Oktavbässe)
www.brunswicker-apelt.de
• Henning Doderer – mittlere bis gehobene Preisklasse
www.doderer-gitarren.de
• Hermann Gräfe – mittlere bis hohe
Preislage (auch Terzgitarren und
Quintbässe)
www.graefe-gitarren.de
• Mario Gropp – keine Preisangabe
(auch Terzgitarre)
www.gropp-gitarren.de
• Dieter Hopf – untere bis mittlere
Preisklasse (auch Terzgitarren und
Oktavbässe)
www.hopfgitarren.de
• Roland Metzner – keine Preisangabe
(auch Terz- und sogenannte „Bariton“-Gitarre)
www.gitarrenbau-metzner.de
Auftakt! 2-2015
Saiten für Gitarren in Sondergrößen werden zu vertretbaren Preisen unter anderem angeboten von:
• Fisoma
www.lenzner-strings.de
• Hannabach
www.hannabach.com
• Junger
www.dr-junger-saiten.de
• Kürschner
www.kuerschner-saiten.de
Johannes Tappert, geb. 1956, studierte
bei Prof. Dieter Kreidler in Wuppertal
und bei Prof. Hans-Michael Koch in Hannover. Langjährige Unterrichtstätigkeiten
am Konservatorium Würzburg, an der
Hochschule für Künste Bremen und der
Berufsfachschule für Musik Bad Königshofen. Konzerte und CD-Aufnahmen in
verschiedenen Besetzungen. Wettbewerbsjuror, Herausgeber von Gitarrenliteratur und Erfinder von ErgoPlay.
Kurstätigkeiten im Bereich Gitarre.
Übecoach für Instrumentalisten und
Sänger.
25 ..... BDZ-JUGEND
Kooperation Schule/Verein –
Die „Kreative Praxis“ näher beleuchtet
Von Andreas Lorson ….. Es gibt mittlerweile einige Förderprogramm der Ministerien, um eine musikalische Förderung
der Schüler während der Schulzeit zu verbessern. Hierbei wird vor allem Wert auf
die Zusammenarbeit mit örtlichen Vereinen gelegt, um deren Erfahrungen und
Netzwerke nutzen zu können, damit die
Projekte nachhaltig und in der Region
verwurzelt stattfinden. Die bekannteste
Maßnahme ist das „Bündnis für Bildung“
des BmbF. Ein weiteres solcher Projekte
ist die „Kreative Praxis“, welche durch
das Landesministerium gefördert wird.
Was genau ist die Kreative Praxis?
Die Kreative Praxis ist eine Kooperation
von Vereinen mit einer Schule. Dabei gibt
es keine Vorgabe, um welche Schule oder
Altersstufe es sich handeln muss. Gefördert wird die Durchführung durch das
zuständige Kultusministerium. Der Verein
kann einen oder mehrere „Lehrer“ in die
Schule schicken, um einen AG-Unterricht
durchzuführen, in welchem die Schüler
verschiedene Instrumente erlernen können.
Es gibt keine genaue Projektbeschreibung, wodurch eine exakte Konzeption,
zugeschnitten auf die Schule und deren
Möglichkeiten, den Verein und den Projektleiter möglich wird. So kann der Unterricht während der normalen Schulzeit,
im Nachmittagsbereich oder als Projekttag stattfinden. Einzige Bedingung ist, das
kein normaler Unterricht ausfällt, oder
die AG keinen Musikunterricht ersetzt.
Wer kann die Kreative Praxis
durchführen?
Die größte Hürde ist es, dass der Projektleiter eine entsprechende Qualifikation
haben muss, um die AG durchführen zu
dürfen. Diese kann ein laufendes oder
abgeschlossenes Studium sein, eine entsprechende Berufsausbildung, zum Beispiel als Erzieher, oder eine entsprechende andere musikalische und erzieherische Qualifikation. Herausragend ist
allerdings, dass auch ein Lehrer an seiner
eigenen Schule eine Kreative Praxis
durchführen darf. Dadurch dürfen allerdings keine normalen Unterrichtszeiten
oder das Stundenpensum der Lehrkraft
ersetzt werden. Ebenfalls kann die Kooperation mit Einzelpersonen stattfinden,
wenn diese Kulturschaffende sind. Zusätzlich zum Projektleiter können noch
mehrere Assistenten zum Projekt hinzu
gezogen werden.
Wie läuft die Kreative Praxis ab?
Im Rahmen des Projektes sind je nach
Vertragsgröße ein oder zwei Unterrichtsstunden pro Woche möglich. Zusätzlich
können natürlich noch weitere Stunden
gehalten werden, welche dann aber nicht
mehr vom Ministerium gefördert werden.
Der Verein muss alle nötigen Hilfsmittel,
Instrumente und Noten kostenfrei zur Verfügung stellen. Dann findet der Unterricht
bei Bedarf zusammen mit einer Lehrkraft
der Schule statt. Während des Projektes
sollen immer wieder Präsentationstage
stattfinden, an denen die Schüler ihre Fähigkeiten und das Erlernte zeigen können.
Der Durchführungszeitraum beträgt immer
ein Schuljahr. Danach muss bei Bedarf
wieder ein neuer Vertrag beantragt werden.
Ausschlaggebender Grund für einen erneuten Vertrag ist dabei der Erfolg bereits
abgeschlossener Projekte und die Zusammenarbeit mit der jeweiligen Schule.
Das Ergebnis der „Kreativen Praxis”:
Das Jugendorchester Friedrichweiler
In jeder AG müssen mindestens zehn Schüler teilnehmen. Dabei darf die Teilnahme
nicht für ganze Klassen verpflichtend
sein – die Kinder müssen sich gesondert
für die AG anmelden. Die Altersstufe und
Schulform ist dabei egal, wodurch man
auch über verschiedene Altersstufen hinweg die AG anbieten kann. Es empfiehlt
sich allerdings auch die Gruppen so aufzuteilen, dass nie mehr als 20 Schüler
gleichzeitig unterrichtet werden, damit
der Lerneffekt noch entsprechend groß
bleibt. Außerdem sollten im Nachmittagsbereich noch Übungsstunden stattfinden,
in denen die Schüler eigenständig mit ihrem Instrument üben können.
Nach der Kreativen Praxis
Um die Effektivität dieses Projektes nutzen
zu können, ist es wichtig den Schülern
eine direkte Anschlussförderung zu bieten.
Dies kann zum Beispiel ein Jugendorchester, weiterführender Privatunterricht
oder eine weitere Kreative Praxis im nächs-
ten Schuljahr sein. Dadurch entwickelt
sich ein wichtiger Aspekt in der Jugendarbeit eines Vereins.
Beantragung und Förderung
Die Kreative Praxis muss durch die entsprechende Schule beim Kultusministerium
beantragt werden. In der Regel werden
die Dokumente aber durch den Projektleiter vorgefertigt und nur noch durch den
Schulleiter gegengezeichnet. Bei erfolgreicher Beantragung läuft die Kooperation
auf ein Schuljahr, wobei man eine Förderung von einer oder zwei Schulstunden
pro Woche beantragen kann. Das Ministerium bezuschusst jede AG-Stunde in
der Regel mit 20 €.
Die notwendigen Unterlagen und weitere
Informationen können auf der Internetseite der Ministerien heruntergeladen werden. In einigen Bundesländern wird das
Projekt als Kooperation Schule – Verein
bezeichnet. Dabei können neben Musikvereinen auch Sportvereine oder ähnliche
Vereine Projekte beantragen. Wenn Sie
weitere Fragen zur Beantragung oder
Durchführung eines Kooperation haben,
so können Sie gerne uns oder ihren BDZ
Landesverband anfragen. Dort kann man
Ihnen gezielt weiterhelfen.
Eigene Erfahrungen
Ich selbst führe bereits seit 4 Jahren diese
Kooperationen mit ansässigen Grundschulen durch. In dieser Zeit habe ich
bereits über 100 Schüler in den Fächern
Mandoline und Gitarre unterrichtet. Mein
Verein führt seit über 10 Jahren regelmäßig in verschiedenen Schulen solche AGs
in Form der Kreativen Praxis durch. Die
Grundschulen arbeiten sehr gerne mit
diesem Projekt zusammen, da sie so ihre
eigenen Lehrkräfte etwas entlasten können,
den Kindern eine neue Art von musikalischer Ausbildung, unabhänig vom Familienhintergrund und der finanziellen
Möglichkeiten, bieten können und auch
gleichzeitig den Mangel an ausgebildeten
Musiklehrern etwas abfedern können.
Durch eine direkte Anschlussförderung
mit Privat- oder Gruppenunterricht erweist
sich die Kreative Praxis als ein effektives
und wichtiges Standbein in der Jugendarbeit unseres Vereins. 𝄢
Auftakt! 2-2015
BDZ-JUGEND ..... 26
Das Bayerische Landesjugendzupforchester mit neuem Dirigenten
Ein Zwischenfazit über die Arbeit des Orchesters seit Januar 2014
Konzert in der Bayerischen Musikakademie Hammelburg
Im Oktober 2013 gab Oliver Strömsdörfer
nach fünfzehn Jahren die Leitung des
Bayerischen Landesjugendzupforchesters
(BLJZO) an Julian Habryka ab. Die erste
Probenphase mit neuem Dirigenten und
Dozententeam (Sonja Kennerknecht, Peter
Kroiß und Veronika Schlereth) fand in der
Jugendherberge Kelheim statt, die durch
ihre schöne Lage hoch über der Donau
einen sehr passenden Rahmen für die ersten Tage des Jahres 2014 bieten konnte.
Während beim großen Festkonzert zum
30. Geburtstag des Orchesters im Oktober 2013 der Fokus noch auf den letzten
Details der präzise ausgearbeiteten Stücke lag, wurde bei der Winterprobenphase ein größtenteils neues Programm
erarbeitet. Nur einzelne Stücke wie das
„Concerto Nr. 3“ von Olof Näslund (mit
Florian Brettschneider an der Sologitarre)
oder das im Orchester sehr beliebte
„Ayan Zamdaan“ von Robert Zollitsch
blieben weiterhin im Programm. Als neue
Stücke wurde eine Suite mit Werken aus
Auftakt! 2-2015
Henry Purcells Semioper „King Arthur“
und eine eigens für das BLJZO geschriebene Komposition hinzugefügt, „Zwergenspiel“ von Johannes Kern. Durch die
Aufnahme einer großen Zahl neuer Spieler und zahlreiche Umbesetzungen in
den Stimmen ergab sich damit das Gefühl
eines Neustarts. Außerdem wurde das
schon jahrelang bestehende Gitarrenensemble des Orchester um zwei Mandolinenensembles ergänzt, die in kleiner Besetzung zusammen mit einem Dozenten
den Mitspielern die Möglichkeit boten,
auch kammermusikalisch während der
Probenphase zu arbeiten. Als Stücke
wurden „Milena“ von Mario Maciocchi,
„Abmur“ von Cédric Buissant und „Lotus
Eaters“ von Andrew York ausgewählt. Diese
Ensembles waren auch fester Bestandteil
der Konzertprogramme der folgenden
Konzerte und erfreuten sich als Kontrast
zu den Orchesterwerken bei Zuhörern
und Teilnehmern großer Beliebtheit.
Die nächste Arbeitsphase fand in der unterfränkischen Burg Rieneck statt – schon
seit Jahren eine der Lieblingsunterkünfte
des BLJZO. Trotz der großen Hitze der
Pfingsttage konnte sich das Orchester hier
weiter in das neue Programm hineinarbeiten und die neuen Abläufe erstmals
in zwei Konzerten in der Bayerischen
Musikakademie Hammelburg und im
Kursaal Bad Bocklet ausprobieren. Das
erste Konzert war hierbei auch gleichzeitig die Uraufführung von „Zwergenspiel“
– eine besondere Herausforderung unter
den kritischen Augen des Komponisten
und der Teilnehmer des parallel probenden Pfingstkurses. Um das Orchester optimal auf die Uraufführung vorzubereiten,
konnte Johannes Kern als Gastdozent gewonnen werden. Doch die Probenphase
bestand nicht nur aus Proben, denn die
Umgebung der Pfadfinderburg wollte
schließlich erkundet werden: Ein Ausflug
in die Altstadt lieferte die Möglichkeit,
die Beine in den kühlen Fluß zu strecken
bzw. überschüssige Energie beim Fuß-
27 ..... BDZ-JUGEND
und Abstiegszeiten zur Jugendherberge
in der Veste Oberhaus gekennzeichnet
war. Trotzdem konnte das Matineekonzert
im sehr schönen gotischen Langhaus des
Klosters Niedernburg zu einem sehr zufriedenstellenden Ende gebracht werden.
Das nächste Projekt des Orchesters wird
im September 2015 stattfinden: Das BLJZO
wird zum 90. Geburtstag von Herbert
Baumann ein Festkonzert und ein Geburtstagskonzert mit besonderem Fokus auf
Werken von Herbert Baumann geben. 𝄢
Expeditionsteam in Kronach
ballspielen abzubauen. Außerdem lieferte
zusätzlich noch ein Katapultwettrennen
erfrischende Abwechslung.
Das Jahr 2014 wurde durch ein außergewöhnliches Erlebnis abgeschlossen: Eine
Konzertreise nach Frankreich mit Konzerten in Seythenex, Annecy und Marseille.
Da bereits ein ausführlicher Teilnehmerbericht in Auftakt! 2015/1 erschienen ist,
sei hiermit darauf verwiesen.
Das nächste Wiedersehen des BLJZO war
im Winter 2014 in der Festungsherberge
Kronach in Hochfranken. Durch die Aufnahme von Antonio Vivaldis „Frühling“
in das Repertoire des Orchesters konnte
ein Gegenstück zu Astor Piazzollas „Primavera porteña“ geschaffen werden, das
zusammen mit dem ebenfalls neu hinzugekommenen „Song of Japanese Autumn“
von Yasuo Kuwahara das Motto des Programms der Probenphase bestimmte:
Jahreszeiten. Die Werke „Agapi Mou“ von
Erik Marchelie und „Spleen“ von Laurent
Fantauzzi (hinzugekommen als französische Stücke der Frankreichfahrt) rundeten
diese Zusammenstellung ab. Seit dieser
Probenphase spielt das BLJZO in einer
neuen Sitzordnung: Nun sind 1. und 2.
Mandoline räumlich getrennt, während
die Gitarren breiter verteilt sind.
Das Abschlusskonzert der Probenphase
fand im historischen Rathaussaal statt und
war dank hervorragender Werbung von
zwei Mitspielern aus Kronach so gut gefüllt, dass der Saal keine weiteren Personen mehr aufnehmen konnte. Die Routine
der Frankreichfahrt machte sich hier bemerkbar, wie man z.B. an der Kritik der
lokalen Presse feststellen kann, die von
einer „tiefe(n) harmonische(n) Innigkeit“
der Spieler und ihrer Instrumente sprach.
Mit unverändertem Programm fuhr das
BLJZO zwei Monate später ins niederbayerische Passau, um als Programmpunkt der „Passauer Saiten“ aufzutreten,
Jugendherberge Passau
Katapult-Wettrennen
dem internationalen Gitarrenfestival von
Passau. Durch die Konzeption der Probenphase während der regulären Schulzeit ergab sich ein unkonventioneller
Ablauf, der durch ein dichtes Programm
(Eröffnungskonzert, Stadtrundgang, Pizzaessen, …) und nicht unerhebliche AnAuftakt! 2-2015
BDZ-JUGEND ..... 28
Das JuniorZupfOrchester NRW
JuZO NRW – Musizieren verbindet
Von Lena Kölmel …. (NRW) Mein Name
ist Lena Kölmel, ich bin 16 Jahre alt und
war bis zum letzten Jahr Mitglied des JuniorZupfOrchesters NRW (JuZO NRW).
Das JuniorZupfOrchester NRW ist ein
Auswahlorchester, welches sich aus jungen Gitarren-, Mandola- und Mandolinenspielern und -spielerinnen, sowie Bassisten im Alter von 10-16 Jahren zusammensetzt. Die jungen Musiker sind oftmals Preisträger des Wettbewerbs „Jugend
musiziert“ auf allen Ebenen oder anderer
Wettbewerbe.
Unter der Leitung von Annika Hinsche
haben wir uns in den vergangenen Jahren, mindestens einmal pro Jahr getroffen.
Meist war es eine Woche in den Sommerferien, die wir gemeinsam verbracht
haben. Das Dozententeam bestand aus
Kristina Lisner, Dozentin für die 1. Mandoline (und Organisation), Melanie Hunger, der Dozentin für die 2. Mandoline,
Fabian Hinsche und Corinna Schäfer,
Dozenten für Gitarre, Adrian Karperien,
Dozent für Mandola und Thomas Kolarczyk, Bass.
Wenn man den Begriff „Auswahlorchester“ hört, könnte man meinen, wir würden jeden einzelnen Tag komplett mit
Proben verbringen, aber so war es nicht.
Natürlich haben wir den Großteil unserer
Zeit mit musizieren verbracht. Egal, ob
Orchesterproben, an denen alle beteiligt
waren, Stimmproben oder die Übezeit
Auftakt! 2-2015
nach dem Mittagessen; ich streite nicht
ab, dass es eine harte und auch anstrengende Zeit war. Aber, ich glaube, da kann
ich für alle Mitglieder des Orchesters
sprechen, „es war eine wunderbare Zeit“!
Es hat uns jedes Jahr aufs Neue sehr viel
Spaß gemacht. Sonst wären wir ja nicht
alle jedes Jahr wiedergekommen. Das
erste Mal, als „Neuling“ dazu zu kommen
war für die einen leichter, weil sie einige
schon von anderen Veranstaltungen oder
Reisen kannten, für andere, die noch niemanden kannten, vielleicht etwas ungewohnt und fremd, aber auch sie haben
sich leicht eingefunden und wurden von
allen anderen schnell integriert und mit
offenen Armen aufgenommen.
Ich kann mich noch gut erinnern, als ich
das erste Mal dabei war und mir nach
den ersten paar Tagen die Finger weh taten
und ich mich gefragt habe, wie ich das
noch weiter aushalten soll. Es war wirklich ungewohnt und Disziplin und Wollen gehörten dazu, um sich an diesen intensiven Tagesablauf zu gewöhnen. Aber
es ist schließlich nicht ohne Grund ein
Auswahlorchester.
Wir haben oft gesagt, dass unser Tag im
Prinzip aus Proben und Essen bestand,
wobei dies natürlich übertrieben ist, da
wir selbstverständlich auch Freizeit hatten
oder sich die Dozenten Dinge, wie zum
Beispiel eine lustige Rallye, ausgedacht
haben, um den anstrengenden Alltag ein
wenig auf zu lockern. Das kam bei allen
Spielern und Spielerinnen immer gut an.
Ein weiteres „Highlight“ waren Besuche
von Komponisten, die teilweise ein Stück
extra für unser Orchester geschrieben haben und sich dieses daraufhin natürlich
auch live anhören wollten.
Am Ende jeder Probenwoche, haben wir
Jahr für Jahr ein Konzert vorbereitet und
zum Besten gegeben, damit unsere Musik
nicht ungehört blieb. Im letzten Jahr 2014,
allerdings haben wir unser Publikum erweitert, beziehungsweise, wir wollten
nicht nur hauptsächlich unseren Familien,
die so oder so wussten, wie gut wir spielen können, zeigen, was wir erarbeitet
haben, sondern uns vor einer Jury beweisen. Im Jahre 2013 stand es schon fest:
„Wir nehmen teil am 5. Wettbewerb für
Auswahlorchester in Siegen.“ Das bedeutete eine gute Vorbereitung, Konzentration und Disziplin fürs Jahr 2014.
Im Mai trafen wir uns das erste Mal in
der Jugendherberge in Solingen-Gräfrath.
Wir bekamen die Noten, die wir im November auf dem Wettbewerb spielen würden. Unsere Begeisterung, als wir die
Noten des Allegros aus „Sinfonietta“ von
Heinrich Konietzny, welches die Jury
beim Wettbewerb sehr begeistert hat und
welches sie von uns beim Preisträgerkonzert hören wollten, bekamen, hielt sich
in Grenzen. Das moderne, relativ
schwere Stück stellte eine große Heraus-
29 ..... BDZ-JUGEND
forderung für unser junges Orchester dar,
wobei diese Herausforderung nicht als
schlecht zu bewerten ist, sondern als eine
Aufgabe für uns. Nach sehr häufigem
Üben und Durchspielen, fanden viele
von uns schließlich doch Gefallen an
dem Stück und es war auf einmal gar
nicht mehr so „doof“ wie am Anfang. Unsere anderen beiden Wettbewerbsstücke
waren die „3 Szenen“, unterteilt in „Unterwegs“, „Ballade am See“ und „Ostinato-Party“ von Philipp Matthias Kaufmann und das Stück „Dance of the fire
celebration“ von Yasuo Kuwahara. Letztgenanntes kannten einige von uns schon
aus dem Jahr zuvor, und hatten es schon
2013 lieben gelernt.
Das zweite Treffen, die ausführliche Probenwoche, fand genau wie in den Jahren
zuvor in den Sommerferien statt. Wir
befanden uns für knapp eine Woche im
Salvador-Allende-Haus in Oer-Erkenschwick und probten weiter ausgiebig für
das große Ereignis. In der Zwischenzeit,
von Juli/August bis zum großen Tag im
November hatten wir alle den Auftrag,
sowohl allein, als auch gemeinsam mit
unseren Instrumentallehrern in unserer
Heimatstadt fleißig zu üben, damit das
ganze ausgiebige Proben nicht umsonst
war. Ein zusätzlicher Probentag Ende September in Hilden half uns, das Erlernte
auch weiterhin zu bewahren.
Als wir dann am Donnerstag, den 07.
November 2014, mittags in unserer Unterkunft, die man schon aus weiter Entfernung sehen konnte, da sie mitten auf
einem Berg lag, in Siegen ankamen, hatten wir erst einmal ein wenig Zeit anzukommen und unsere Zimmer einzurichten. Außer uns waren noch weitere Orchester dort untergebracht.
Nachdem wir unsere Zimmer bezogen
hatten, nutzten wir den restlichen Freitag,
sowie den Samstagmorgen zum Vertiefen
unserer Wettbewerbsstücke. Am Samstagmittag traten wir dann den Weg nach
unten an, und „antreten“ ist genau das
richtige Wort, denn der Bus, der uns zur
Siegerlandhalle, dem Wettbewerbsort,
fahren sollte, kam den Berg zur Burg nicht
hinauf, also mussten wir zu Fuß laufen,
mit Sack und Pack. In der Siegerlandhalle
angekommen, waren wir natürlich alle
sehr aufgeregt; es herrschte eine knisternde Atmosphäre, angespannt und konzentriert zugleich.
Die Einen schauten sich nochmal die
schwierigsten Stellen in den Stücken an,
andere waren damit beschäftigt sich umzuziehen, bzw. ihre Konzertschuhe, die
für den Fußmarsch nicht gerade geeignet
Das JuniorZupfOrchester NRW in Siegen
waren, gegen die Wanderschuhe zu tauschen und wieder Andere versuchten einfach ruhig zu bleiben und sich mental
auf unseren großen Auftritt vorzubereiten.
Dann war es endlich so weit. Wir wurden
von einem Mitglied des Betreuungspersonals aus unserem Warteraum abgeholt
und auf die Bühne geführt. Alles verlief
so, wie wir es geprobt hatten, wenn nicht
sogar noch besser. Der Einzug auf die
Bühne, die Einsätze, die Dynamik und
alles, was zu einem sehr guten Auftritt
sonst noch dazu gehört. Der Meinung
waren nicht nur wir Spieler und Spielerinnen, sowie unsere Dozenten und unsere Dirigentin, sondern ebenso die Jury.
Nach Stunden des Wartens, die uns wie
eine Ewigkeit vorkamen, war es soweit:
Die Siegerehrung begann. Nach Posaunenchören, Spielleutekorps, Blasorchestern, sowie Zither- und Gitarrenorchestern
ertönten endlich die erlösenden Worte
des Moderators: „Nun kommen wir zu
den Zupforchestern“. Er begann mit dem
neunten Platz und die Spannung und
ebenso die Hoffnung stiegen von mal zu
mal, bei dem wir nicht vorgelesen wurden. Und irgendwann war es so weit:
Nur noch zwei Orchester standen vorne
auf der Bühne. Eins davon waren wir. Als
der Moderator dann den zweiten Platz
vorlas und es nicht der Name unseres Orchesters war, fielen wir uns vor Freude
in die Arme. Wir hatten es geschafft! Wir
waren das beste Zupforchester des
deutschlandweiten Wettbewerbs für Auswahlorchester! Wir waren die Sieger in
Siegen! Unglaublich!
Nachdem wir noch einige Zeit weiter gefeiert hatten, wurden wir wieder von einem Bus abgeholt, in dem die Fahrt
nicht langweilig wurde, da wir uns alle
so sehr freuten und unseren Auftritt, sowie
die Gesichter der anderen, die gesehen
haben, dass das jüngste Zupforchester gewonnen hat, Revue passieren ließen. Am
Fuße des Berges mussten wir aussteigen
und den anstrengenden Anstieg auf den
Berg antreten. In der Burg angekommen,
feierten wir noch ein wenig. Allerdings
wurde es nicht allzu spät, da wir auch
am nächsten Tag zu dem Preisträgerkonzert einigermaßen „fit“ sein wollten.
Und so ging auch dieses Jahr mit dem
JuZO zu Ende. Es war ein supertolles Erlebnis und eine inspirierende Bestätigung,
nicht nur die Anerkennung und den Applaus unserer Eltern und Bekannten zu
bekommen, sondern von einer Fachjury
und anderen Zuhörern derart ausgezeichnet zu werden. Für mich war es das letzte
Jahr mit dem JuniorZupfOrchster NRW,
da ich nun zu alt bin. Zum Glück gibt es
das JugendZupfOrchester NRW für die
„Älteren“.
Ich möchte abschließend nochmal betonen, dass es Jahr für Jahr eine tolle Zeit
war. Ich habe neue Leute kennengelernt,
die zu Freunden wurden und ich wusste,
wir würden uns spätestens im nächsten
Jahr wiedersehen. Sich privat zu treffen
war oft schwierig und mit großem Aufwand verbunden, da sich das Orchester,
wie gesagt, aus Spielern und Spielerinnen
aus ganz NRW zusammensetzt. Jede
Übungsphase war eine anstrengende,
aber ebenso lehrreiche und inspirierende
Zeit, die die Dozenten abwechslungsreich gestalteten. Ich wäre gerne noch
länger Teil dieses Orchesters geblieben,
weil es schön ist mit Gleichaltrigen oder
auch etwas Jüngeren zusammen zu musizieren und zu sehen, wie man zusammen wächst und von Mal zu Mal besser
wird. In Siegen siegen, toll was wir gemeinsam erreicht haben!
Trotzdessen war für mich der „Sieg in Siegen“ ein wunderbarer Abschluss dieser
Zeit, und ich hoffe in den folgenden Jahren Teil des JugendZupfOrchesters NRW
zu werden, um weiterhin gemeinsam mit
einigen Freunden oder anderen netten
Leuten zusammen musizieren zu können.
Und für das JuniorZupfOrchester NRW
hoffe ich, dass die folgenden Jahre genau
so unvergesslich werden, wie die letzten
und natürlich, dass es immer wieder neuen
Nachwuchs findet, damit es noch ganz,
ganz lange bestehen bleiben kann. 𝄢
Auftakt! 2-2015
BDZ-JUGEND ..... 30
Das Landesjugendzupforchester
Thüringen stellt sich vor
Interview mit der künstlerischen und Projektleiterin Daniela Heise
(THÜ) Herzlichkeit und tiefe Verbundenheit – diese Worte fallen Daniela Heise
ein, wenn sie über den Zusammenhalt
im Landesjugendzupforchester Thüringen
spricht. Die Frau muss es wissen. Sie leitet
das Ensemble seit zehn Jahren und hat
geschafft, woran andere verzweifeln. Die
Fluktuation ist ganz gering. „Von sechs
Jugendlichen machen fünf nach dem
Schulabschluss weiter“, sagt die 46-Jährige stolz. Im Interview sprach sie über
die Entwicklung des Orchesters und die
Vorhaben für 2015/16.
2. Wie wird geprobt?
Wir organisieren im Jahr vier einfache
Wochenendprobenphasen und eine verlängerte Probe, die in regelmäßigen
Abständen für Konzertreisen oder Wettbewerbsteilnahmen genutzt wird. Am
Ende der Probenphasen steht jeweils ein
Konzert, zu dem wir in den letzten Jahren
immer mehr Besucher neben den getreuen Eltern, Freunden und Bekannten
begrüßen können. Wir versuchen, immer
wieder neue Örtlichkeiten zum niveauvollen Proben zu finden.
Die künstlerische Leiterin Daniela Heise mit
Impressionen ihrer Arbeit
1. Wie hat sich das Orchester entwickelt?
Vor 2004 leitete Herbert Dietze das Landesjugendzupforchester Thüringen, und
es spielten hauptsächlich Schüler aus Erfurt in diesem Orchester. Das Integrieren
neuer Mitspieler, die Öffnung des Orchesters landesweit, die Neugestaltung
der Proben und Konzerte sowie der Ausbau der finanziellen Unterstützung waren
die ersten großen Herausforderungen,
denen ich mich ab Dezember 2004
stellte. Inzwischen spielen konstant ca. 35
junge Zupfmusiker aus fast allen Landesteilen Thüringens mit. Die finanzielle
Unterstützung ist durch das Thüringer
Kultusministerium über die Landesmusikakademie als Trägereinrichtung an die
anderen Landesjugendorchester angeglichen worden.
Auftakt! 2-2015
3. Welche Erfolge konnte das LJZO
Thüringen unter Ihrer Leitung feiern?
Am Anfang stand das Orchester noch vor
vielen Veränderungen. Das Einstudieren
eines umfangreichen Repertoires machte
allen Beteiligten viel Spaß und motivierte,
geeignete Konzertauftritte zu suchen. Wir
versuchten, auch in entlegene Orte zu
reisen, um Mitspieler zu gewinnen und
weiteres Konzertpublikum zu erreichen.
Gefestigt sind wir dann auf unsere erste
gemeinsame Konzertreise nach Schweden aufgebrochen. Das war im Juli 2008.
Dort wurden wir sehr bejubelt und unsere Arbeit erhielt die erste größere Wertschätzung. Im landesweiten Wettstreit der
Auswahlorchester präsentierten wir uns
bereits zweimal mit hervorragendem
Erfolg und hoher Punktzahl, zuletzt in
Siegen 2014.
4. Wie hat sich das Repertoire entwickelt?
Am Anfang haben wir uns leichterer Literatur gewidmet und viel an der Angleichung der Spieltechnik der Jugendlichen
gearbeitet. Viele Stücke habe ich ausgesucht, aber natürlich immer unter Berücksichtigung des Leistungsstandes zur
jeweiligen Zeit. Auch die Jugendlichen
und insbesondere die Dozenten haben
Literaturvorschläge eingebracht, die ich
gern angenommen habe. Wir haben thematische Konzerte wie „Thüringer Komponisten im Porträt“ oder „Tanzbilder“
ebenso aufzuweisen wie zusammengestellte Programme aus unterschiedlichen
Genres. Im Moment gastieren wir mit
dem Programm „Once upon a time“
durch die Geschichte der Zupfmusik. Natürlich suchen wir verstärkt nach ansprechender neuer Literatur und Widmungen
für unser Orchester. Robert Hartung,
unser langjähriger Mitspieler, inzwischen
studierter Musiker und Dozent, leistet auf
diesem Gebiet für uns Pionierarbeit. Sein
Werk „The magic Lute“ wird uns die
nächsten vier Jahre beschäftigen, begeistern und fordern.
5. Was waren die Höhepunkte der
vergangenen Jahre?
Dazu zählen natürlich ohne Frage die
Konzertreisen nach Schweden, Weißrussland und Südfrankreich. Das Konzert im
April 2011 in der Minsker Philharmonie
wird allen Beteiligten mit Sicherheit als
„Gänsehautkonzert“ in Erinnerung bleiben, eng verbunden mit den ganzen Erlebnissen rund um die spannende Reise.
Die Teilnahme am großen Festkonzert „20
Jahre LMR Thüringen“ 2010 in Weimar
und die Präsentation auf der CD Einspielung aller Landesjugendensembles Thüringens waren auch Herausforderungen der
Vergangenheit. 2013 haben wir im Rahmen des Thüringentages in Sondershausen
mit viel Zuspruch gastiert. Unser Orchester
geht seit Jahren mit den abwechslungsreichen Programmen neue erfolgreiche
Wege unter Einbeziehung vieler neuer
Mitspieler, für die ein Auswahlorchester
Anerkennung, Ansporn und auch ein musikalisches Abenteuer bedeutet.
31 ..... BDZ-JUGEND
6. Gibt es Probleme, Nachwuchs
zu finden?
Da unsere Mitspieler durch ihre Lehrer
und Vereinsorchester zum großen Teil
dem BDZ sehr nahe stehen, ist die Vernetzung, Werbung und Mitgliedergewinnung auf kleinem Wege gesichert. Nach
acht Weiterbildungskursen des BDZ in
Thüringen (Herbstkurs Rudolstadt D1-C2
Kurse) erreichen wir durch Mundpropaganda auch Kinder und Jugendliche von
Musikschulen außerhalb des BDZ und
versuchen so, auch dort Nachwuchsarbeit zu leisten und potenzielle Mitspieler
zu benennen. Seit 2014 berufen wir die
Mitglieder in unser Orchester als Auszeichnung für ihr erfolgreiches Musizieren in der Vergangenheit, berücksichtigen
dabei natürlich auch hervorragende
Wettbewerbsergebnisse bei „Jugend musiziert“. Natürlich ist Nachwuchsarbeit
kein Selbstläufer. Viele unsere Dozenten
und Lehrer an den Musikschulen sind
tagtäglich bemüht, mit ihrer Arbeit den
Nachwuchs für die Orchesterarbeit zu
stärken und zu interessieren. Dafür
möchte ich auf diesem Weg auch herzlich Danke sagen.
7. Welche Vorhaben stehen für
2015/16 an?
Im ersten Halbjahr 2015 gestalten wir
zwei Probenphasen gemeinsam mit dem
LJZO Sachsen. Wir proben in Bad Lausick
und Altenburg und haben zwei sehr
schöne Konzerte geplant. Unser Konzertprogramm wird dreigeteilt sein. Beide Orchester stellen sich mit eigenen Werken
vor und natürlich am Ende musizieren
beide Formationen gemeinsam unter
wechselndem Dirigat. Werke von Kuwahara, Bach, Baumann, Hartung und Blettenberg stehen als Neueinstudierung auf
dem Programm.
Im Juni 2015 wird das LJZO Thüringen im
Rahmen des Nordhäuser Rolandsfestes
gastieren, neue junge Mitspieler intergrieren und für die Cl Ausbildung im Modul2
zur Verfügung stehen. Denn die Jugendlichen haben über die Jahre auch die Weiterbildungen des BDZ mit dem Ziel
durchlaufen, als Stimmprobenleiter und
eventuell auch als Ausbilder im Orchester
zu agieren. Ein weiterer Höhepunkt sind
die beiden musikalischen Umrahmungen
der Feierlichkeiten rund um die Jubiläen
des Landesmusikrates und der Landesmusikakademie Thüringen. Vorbereitend
laufen im Moment Proben für unsere CDAufnahme im November 2015.
Das LJZO Thüringen
Für 2016 haben wir auf jeden Fall eine
Konzertreise angedacht. Wo uns die Reise
hinführt, ist noch nicht endgültig entschieden – Italien, Frankreich oder
Schottland. Alle sind voller Vorfreude.
Doch bis dahin heißt es, üben, gemeinsam proben und kräftig sparen! 𝄢
BDZ-JUGEND ..... 32
Bundesjugendleiterkonferenz die Dritte –
Langsam brauchen wir mehr Platz
Die Bundesjugendleiterkonferenz fand,
wie im letzten Jahr schon, am zweiten
Märzwochenende in Frankfurt am Main
statt. Die Jugendleiter wurden rechtzeitig
eingeladen und es erfolgten noch nie so
viele Anmeldungen.
Die Jugendleiterkonferenz wächst
und gedeiht...
Die Konferenz begann am Samstag 07.03
mit einem Erstaunen. Neben den Teilnehmern des Bundesjungedbeirats konnten
neun weitere Jugendleiter begrüßt werden.
Durch die große Teilnehmerzahl waren
insgesamt neun von 13 Landesverbänden
vertreten, was einen großen Teil der Zupfmusik in Deutschland repräsentiert. Nach
der offiziellen Begrüßung und der Klärung der allgemeinen Regularien (Protokollführung,...) erfuhr jeder in einer Vorstellungsrunde, wer die vielen Gesichter
am Tisch sind. Neben den „alten Hasen“
konnten erstmals die Landesjugendleiter
aus Sachsen und Thüringen begrüßt werden, sowie die Vertreter aus Mitgliedsvereinen aus den Landesverbänden Hessen und Baden-Württemberg. Besonders
der Bundesjugendbeirat freute sich darüber, dass ein so großes Interesse an der
Jugendleiterkonferenz besteht, da eine so
rege Teilnahme die Wichtigkeit und insbesondere den Nutzen der Jugendarbeit
auf Bundesebene wiederspiegelt.
Die Vorstellung der Bundesjugendarbeit
Nachdem sich alle Teilnehmer vorgestellt
hatten, wurden die Ziele in der Jugendarbeit des BDZ kurz erläutert, um den
neuen, aktiven Jugendlichen zu zeigen,
welche inhaltlichen Themen die Bundesjugendleitung bearbeitet. Die Teilnehmer
zeigten großes Interesse an den Projektideen und am Konzept „außermusikalische
Jugendarbeit“ insbesondere da viele Teilnehmer diese schon vor Ort praktizieren.
Nach dieser Kurzinformation wurden die
verschiedenen Projekte der Bundesjugendleitung erläutert: Über die Sitzungen hinaus
wurde die Öffentlichkeitsarbeit des Gremiums aufgezeigt. Die Facebook-Seite hat
sich als Publikationsmedium etabliert, auf
dem die aktuellen Projekte des BJB veröffentlicht werden können und die immer
über den aktuellen Projektablauf berichtet.
Falls Sie die Seite noch nicht kennen und
gerne über die Jugendthemen auf Bundesebene informiert werden möchten, scannen Sie einfach den QR-Code.
Auftakt! 2-2015
Neben der Facebook-Seite wurde in diesem Jahr die neue Webseite des BDZ freigeschaltet, auf der der Jugendbeirat seine
eigene Rubrik betreut. Dort werden die
größeren und längerfristigen Projekte veröffentlicht, Artikel und Informationen über
Weiterbildungsmaßnahmen für Jugendleiter publiziert und Links aufgeführt, die
zu Webseiten führen, die mit ihrem Inhalt
bei der Jugendarbeit helfen können.
Die Jugendseiten des BDZ-Magazins
Auftakt! werden immer umfassender, die
Rubriken „Landesjugendleiter stellen sich
vor“ und „Die Landesjugendzupforchester Deutschlands“ laufen bald aus. Es gibt
weiterhin Berichtsreihen über Weiterbildungsmaßnahmen und Projektmöglichkeiten für Jugendleiter, wie z.B. die Jugendleiter Card oder die Kreative Praxis.
Das Langzeitprojekt der Bundesjugendleitung – Projektsammlung für
außermusikalische Jugendarbeit
Eines der großen Ziele des Bundesjugendbeirates ist die Sammlung von Jugendprojekten, die in Deutschland von den
Vereinen durchgeführt werden. Diese
Sammlung wird aufbereitet und dann in
einem Katalog den Jugendleitern zur Verfügung gestellt. Diese Sammlung von Projektideen konnte erstmals in einer Rohversion präsentiert werden. Die Abfragen
der Landesverbände ist fast vollbracht,
einzig der Landesverband Sachsen-Anhalt
muss noch kontaktiert werden, um die
dortigen Maßnahmen zu erfassen. Die effiziente Durchführung der Befragung ermöglichte es, alle Projekte innerhalb eines Jahres zu sammeln und eine erste Visualisierung durchzuführen. Die Sitzungsteilnehmer waren von einem solchen Projektkatalog begeistert und freuen sich
schon auf das fertige Ergebnis, das im
Laufe des Jahres finalisiert werden soll.
Diese Projektsammlung dient allen Jugendleitern als Inspiration für Ihre Arbeit
vor Ort und ist daher ein wichtiger Meilenstein in der Jugendarbeit des BDZ.
Das Netzwerk der Jugendleiter
knüpft sich weiter
Der Vergrößerung des bisherigen Jugendleiternetzwerks steht bei der Jugendleiterkonferenz im Mittelpunkt. Die Jugendleiter
der Landesverbände und Vereine sollen
sich kennenlernen und miteinander über
Jugendprojekte diskutieren, sich gegenseitig Hilfestellungen bei Projekten geben
und ihre Erfahrungen weitergeben: Vermittlung, Hilfestellung, Neugewinnung.
Auch auf der diesjährigen Jugendleiterkonferenz wurde das Netzwerk stark erweitert, insbesondere durch die Teilnahme
vieler neuer Gesichter aus ganz Deutschland. In den Landesverbände Niedersachsen und Thüringen wurde die Position des
Jugendleiters gerade neu besetzt, wodurch
dort die Jugendarbeit neu beginnt. Besonders diese Vertreter konnten viele Impulse
und Ideen aus den Berichten der anderen
Teilnehmer gewinnen. Allgemein wurde
viel darüber diskutiert, welche Jugendprojekte gewinnbringend sind und welche
Maßnahmen es auch vor Ort gibt, um Jugendliche für die Zupfmusik zu begeistern.
Jugendzelt beim „eurofestival
zupfmusik 2014“
Natürlich wurde auch über das größte
Projekt des Bundesjugendbeirates in 2014
diskutiert, das Jugendzelt während des
„eurofestival zufpmusik 2014“. Die Teilnehmer, die das Zelt besuchten, gaben
eine durchweg positive Resonanz. Das
Angebot war weitreichend und es konnte
erlebt werden, was außermusikalische Jugendarbeit bedeutet. Einzige Kritikpunkte
waren die Lage des Jugendzeltes, es war
etwas abseits des Festival-Geschehens
und das reduzierte Angebot für Jugendliche im Alter von 16-27. Der Bundesjugendbeirat hat diese Vorschläge aufgenommen und wird bei einer möglichen
Wiederholung der Maßnahme an diesen
Punkten nachbessern.
Alles in Allem war diese Jugendleiterkonferenz wieder ein tolles Wochenende, an
dem viele neue Kontakte geknüpft, Meinungen ausgetauscht und Impulse gegeben
wurden. Eine Sitzung die sich lohnt – seit
mit dabei, wenn es am 12.03.2016 wieder
heißt: Jugendleiterkonferenz die Vierte. 𝄢
33 ..... BDZ-INFOTHEK
Das Sitzungsprotokoll
1. Die Agenda gibt die Struktur des
Protokolls vor
Auch wenn während einer Sitzung die
Tagesordnungspunkte nicht in der vorgesehenen Reihenfolge stattfinden, sind die
Punkte im Protokoll mit der Agenda im
Ablauf identisch.
2. 14 Tage Standard
Das Protokoll muss innerhalb von 2 Wochen den Teilnehmern vorliegen. Planen
Sie sich also Zeit für die Erstellung und
den Versand ein. Nur so ist die Abarbeitung einzelner, besprochener Punkte gewährleistet und die Themen noch „frisch“
im Gedächtnis. Mitglieder eines Gremiums, die zur Sitzung nicht anwesend
waren, erhalten die gleichen Unterlagen
zugesandt. Wird das Protokoll (auch mit
Anlagen) per Email versandt, sind die Dokumente in PDFs umzuwandeln.
3. Stichwortprotokoll
Zu jedem Punkt der Agenda werden nur
Stichworte festgehalten. Keine Ausformulierungen, keine Zitate oder ganze Statements. Ein bis zwei DIN A4 Seiten sind
mehr als ausreichend (Bei Tagungen über
einen Tag hinaus, pro Tag).
4. Rechtliche Sicherheit
Vereinbarungen, Abstimmungen und
rechtlich relevante Entscheidungen werden im O-Ton notiert. Bei Abstimmungen
sind die gestellten Anträge aufzunehmen
und das Abstimmungsergebnis niederzuschreiben. Nach Wahlen ist auch zu
notieren, ob die Gewählten das Amt angenommen haben.
5. Unterschriften
Zur Dokumentation und Bestätigung der
Inhalte, werden Protokolle vom Sitzungsleiter und vom Protokollführer unterschrieben. Bei vereinsregisterrelevanten
Handlungen (Satzungsänderungen, Vorstandswahlen), empfiehlt es sich, das
Protokoll in 3facher Ausfertigung auch
im Original zu unterschreiben (Ablage,
Notar, Amtsgericht,...).
9. Nachrichtliche Vermerke
Sind offene Punkte/Fragen aus der Sitzung
bereits bis zur Erstellung des Protokolls
durch Recherche bekannt geworden, werden diese deutlich sichtbar als nachrichtlicher Vermerk ins Protokoll aufgenommen.
10. Weniger ist mehr
Nach Erstellung des Protokolls, lesen Sie
die einzelnen Punkte kritisch, auf klare
Formulierungen prüfend, durch. Jede
nicht unbedingt notwendige Ausformulierung bitte löschen. In Vereinbarungen
ist der Konjunktiv zu streichen.
Erfolg ist planbar!
6. Handlungsanweisungen
Werden in einer Sitzung Themen und
Handlungsfelder besprochen und vereinbart, dass diese durch bestimmte Personen zu erledigen sind, sind diese im Protokoll hervorzuheben (wer macht was bis
wann in welcher Qualität).
Thomas Kronenberger
www.ThomasKronenberger.de
Unternehmensberater und Managementcoach 𝄢
7. Anlagen zum Protokoll
Diese werden gegebenenfalls von Teilnehmern zu einem festvereinbarten Datum dem Protokollführer übersandt und
gehen zusammen mit dem Protokoll an
alle Teilnehmer.
8. Nächste Termine
In jedem Protokoll stehen die weiteren,
vereinbarten Sitzungstermine.
Thomas Kronenberger
NEUE WEGE DER
KONTRAGITARRE
Workshop, 5. & 6.8.2015
LOCATION
Landesmusikschule
der Stadt Altheim
Braunauerstrasse 9
4950 Altheim (OÖ)
HARD FACTS
Deadline: 15. Juni 2015
Dauer: 150 Minuten pro Tag
pro Teilnehmer EUR 100,-
KOSTEN
Leihgitarren der Firma
GOLD‘N‘GUITARS vorhanden.
INFOS
www.joachim-csaikl.com/workshops
BDZ-INFOTHEK ..... 34
Auch Vereine und Verbände müssen
Anlagenverzeichnisse haben
Oder: Hat Ihr Verein ein Inventarverzeichnis?
Von Patrick R. Nessler ..... Viele Vereinsund Verbandsvorstände sind der Meinung, dass nur große, bilanzierende Vereine und Verbände ihr Inventar erfassen
müssten. Für die Bilanz wird nämlich
auch das Sachvermögen bewertet und
dort aufgeführt. Der Gewinn bzw. Verlust
des Vereins oder Verbands wird dann
durch einen Vermögensvergleich zwischen
dem Vermögen zum 01.01. eines Jahres
und dem zum 31.12. des Jahres ermittelt.
Viele Vereine ermitteln ihren Gewinn
bzw. Verlust dagegen nach § 4 Abs. 3
Einkommenssteuergesetz (EStG) durch
Gegenüberstellung der Einnahmen und
Ausgaben. Der Bestandsvergleich der
Bilanz mit der Erfassung der Vermögenswerte der Wirtschaftsgüter wird hier ersetzt durch Gegenüberstellung der Betriebseinnahmen und Betriebsausgaben.
Der Ansatz von Betriebseinnahmen und
-ausgaben folgt dem Zufluss- und Abflussprinzip des § 11 EStG.
Das legt die Vermutung nahe, dass solche
Vereine und Verbände keine Inventarlisten führen müssten. Denn wenn ein Wirtschaftsgut einmal angeschafft ist, erfolgen
dafür in den Folgejahren keine Ausgaben
mehr. Der Vermögenswert ist vorhanden
und fließt weder zu noch ab. Diese Annahme ist falsch!
Bereits im Jahr 2006 hat der Gesetzgeber
dem § 4 Abs. 3 EStG einen Satz 5 angehängt. In diesem heißt es: „Die Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens und
Wirtschaftsgüter des Umlaufvermögens
im Sinne des Satzes 4 sind unter Angabe
des Tages der Anschaffung oder Herstellung und der Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder des an deren Stelle
getretenen Werts in besondere, laufend
zu führende Verzeichnisse aufzuneh-
men.“. Damit ist auch für Vereine und
Verbände die Pflicht zur Führung von Anlagenverzeichnissen eingeführt worden,
die Ihren Gewinn- und Verlust nach § 4
Abs. 3 EStG ermitteln.
Zu Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens gehören nach § 247 Abs. 2 Handelsgesetzbuch (HGB) die Wirtschaftsgüter,
die bestimmt sind, dem Geschäftsbetrieb
auf Dauer zu dienen. Umfasst sind alle
Vermögensteile, die zum Aufbau und zur
Ausstattung eines Betriebes, hier also des
Vereins oder Verbands, nötig und langfristig im Verein oder Verband gebunden
sind. Das sind zum Beispiel beim Sportverein auch die Turngeräte, beim Musikverein die Musikinstrumente und beim
Kindergartenträgerverein die Spielsachen,
Tische, Stühle etc..
Wirtschaftsgüter des Umlaufvermögens
sind Wirtschaftsgüter, die nicht dazu bestimmt sind, dem Geschäftsbetrieb auf
Dauer zu dienen. Dabei beschränkt aber
§ 4 Abs. 3 Satz 4 EStG die Pflicht zur Erfassung der Wirtschaftsgüter des Umlaufvermögens im Anlagenverzeichnis auf
Anteile an Kapitalgesellschaften, Wertpapiere und vergleichbare nicht verbriefte
Forderungen und Rechte, Grund und
Boden sowie Gebäude.
genutzt werden kann und die in den Nutzungszusammenhang eingefügten Wirtschaftsgüter technisch aufeinander abgestimmt sind (z.B. die Computertastatur
oder -maus ist ohne ein Computer nicht
nutzbar).
Fazit
Auch kleine und mittlere Vereine müssen
ein Verzeichnis der Wirtschaftsgüter im
oben dargestellten Umfang führen. Tun
sie das nicht, kann – sofern gegeben –
die Steuerbegünstigung wegen der Förderung gemeinnütziger, mildtätiger oder
kirchlicher Zwecke gefährdet sein, da der
nach § 63 Abgabenordnung zu führende
Vermögensverwendungsnachweis dann
nicht entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen geführt werden kann. 𝄢
Die Aufzeichnungspflicht gilt auch für geringwertige Wirtschaftsgüter. Das sind Wirtschaftsgüter, die zu einer selbständigen
Nutzung fähig sind und die Anschaffungsoder Herstellungskosten, vermindert um
einen darin enthaltenen Vorsteuerbetrag
(§ 9b Absatz 1), 410,00 Euro nicht übersteigen. Ein Wirtschaftsgut ist einer selbständigen Nutzung nicht fähig, wenn es
nach seiner Zweckbestimmung im Verein/Verband nur zusammen mit anderen
Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens
,0*(,67(9,9$/',69(1(',*81'',(0$1'2/,1(
%HVXFKHQ6LH
ZZZPDQGROLQDFDGHP\
Zur Person
Rechtsanwalt Patrick R. Nessler ist Inhaber der RKPN.de-Rechtsanwaltskanzlei
Patrick R. Nessler, St. Ingbert. Er ist tätig
auf den Gebieten des Vereins-, Verbandsund Stiftungsrechts, des Gemeinnützigkeitsrechts sowie des Kleingartenrechts.
35 ..... BDZ-INFOTHEK
Wie kommen Ihre Beiträge in Auftakt!?
• Kurznachrichten, Artikel und Fotos
schicken Sie bitte per Mail ausschließlich
an [email protected]
Bitte beachten Sie, dass Ihre Einreichungen, sollten diese nicht von Ihnen selbst
verfasst sein, frei von Rechten anderer sein
müssen oder Ihnen eine Abdruckgenehmigung vorliegt. Das Redaktionsteam behält sich die Entscheidung über den Abdruck von nicht angeforderten Artikeln
oder deren redaktionelle Bearbeitung vor.
Bilddaten sollten eine ungefähre Mindestgröße von 1600 x 1200 Pixel haben, um
eine gute Druckqualität zu gewährleisten.
Und bitte vergessen Sie nicht die Fotos zu
beschriften, da sie sonst möglicherweise
nicht richtig zugeordnet werden können.
• Ein Wort zu den Inhalten: Bitte denken
Sie daran, dass unser Verbandsmagazin
Auftakt! sich an eine überregionale Leserschaft richtet. Sicher haben Sie dann
Verständnis dafür, dass wir nicht jeden
Konzertbericht unserer Vereinsorchester
abdrucken können, selbst wenn dieser
für Sie und Ihr Umfeld natürlich große
Bedeutung hat. Besondere Aktivitäten,
neue Ideen und Konzepte, Jubiläen, herausragende internationale Aktivitäten –
hier setzt Auftakt! seine Schwerpunkte,
vor allem im Verbandsforum.
• Rezensionsexemplare (Noten, Bücher,
CDs) schicken Sie bitte an:
Kerstin Braunsteiner
Redaktion Auftakt! – Bund Deutscher
Zupfmusiker e.V.
Am Rothlauf 6a
61476 Kronberg
Von hier aus werden die Rezensenten
beliefert.
• Termine, wie zum Beispiel Konzertmeldungen von Orchestern oder Kammermusikensembles, Kursankündigungen, Wettbewerbsausschreibungen usw., melden Sie
bitte ausschließlich über die Homepage
des Verbandes www.bdz-online.de. Unter
„Termine und Adressen“ finden Sie die
Rubrik „Termine melden“ und dann gilt
es nur noch die Maske auszufüllen. 𝄢
Kerstin Braunsteiner
DoReMi
Musical-Instruments
Official Suzuki Distribution
for Germany and Austria
Herzlich willkommen
im Bund Deutscher Zupfmusiker e.V.!
Wir freuen uns über unsere neuen
Mitglieder:
Katrin Endrikat
Doris Frei
Dennies Lachenmajer
Merle Meuleneers
Maria Moors
Timo Müller
Tim Öhler
Eva Röder
Martina Schröder
Manfred Skierlo
Marlis Sigrist-Kleiner
Andreas Vogler
Heike Vogt
Ulrike Wastlhuber
Martin Wrede 𝄢
Mandolinen, Mandolas,
Mandocellos
NEU! Richwood
Master Series
Konzertgitarren von Salvador Cortez
und Valencia am Lager!
Viele internationale Musiksaiten‐Marken erhältlich
DoReMi UG
Perelsplatz 14 • 12159-Berlin
Fon: 030 - 851 20 86 • Mobil: 0172 - 397 35 83 • Fax: 030 - 8 59 66 847
www.doremi-music.de • [email protected]
BDZ Ehrentafel
Ehrenbrief des BDZ
70 Jahre Mitgliedschaft
Artur Kühnast, Geseke
Ehrenbrief des BDZ
60 Jahre Mitgliedschaft
Heinz Baldewein, Oelsberg
Hans Fichtner, Geseke
Erwin Lüttgering, Lautenthal
Rudolf von Holtum, Königshoven
Ehrenbrief des BDZ
50 Jahre Mitgliedschaft
Petra Braun, Hamburg
Ingo Huemke, Hamburg
Annegret Schennen, Geseke
Ehrennadel in Gold
40 Jahre Mitgliedschaft
Claudia Cremer, Konzen
Karin Dürmeyer, Hamburg
Sabine Fuchs, Hamburg
Edith Heibges, Koslar
Antja Henseleit, Oelsberg
Margareta Hild, Eislingen
Renate Huppertz, Konzen
Michael Jakob, Dinslaken-Barmingholten
Cornelia Kirch, Konzen
Heide Krichel, Koslar
Inge Küsgens, Konzen
Doris Sebold, Koslar
Sibylle Witzky, Oelsberg
Ehrennadel in Silber
25 Jahre Mitgliedschaft
Maria Diekhans, Gütersloh
Herbert Esser, Myhl
Maria Frey, Eislingen
Babette Grahle, Egestorf
Jutta Kroppa, Königshoven
Hildegard Küster, Einbeck
Silvia Poschen, Konzen
Marion Reichert, Egestorf
Frank Schlüter, Bad Oeynhausen
Kirsten von Holtum, Königshoven
Werden Sie Mitglied im
BDZ e.V.!
Als Mitglied werden Sie von Ihrem jeweiligen Landesverband betreut und
kommen in den Genuss unserer Angebote, wie z.B. vergünstigte Kurse
oder Festivals bundesweit, GEMARahmenvertrag, Versicherungen und
die Lieferung unseres Verbands magazins Auftakt! gemäß Verteilerschlüssel für Vereine oder als Einzelmitglied ein Exemplar.
Die Anmeldeformulare können Sie auf
www.bdz-online.de (Rubrik Downloads)
herunterladen. Drucken Sie das für Sie
passende Formular aus und schicken
es ausgefüllt an folgende Adresse:
BDZ Geschäftsstelle
Theresa Brandt
Postfach 13 20, 55003 Mainz
Telefon: 06131-327211-0
Fax: 06131-327211-9
[email protected]
Wir freuen uns auf Sie und den Austausch mit Ihnen. 𝄢
37 ..... VERBANDSFORUM
Nachricht vom Meisterkurs für Mandoline
und Gitarre in Erlbach/Vogtland
Veranstaltet vom 1. Vogtländischen Gitarre-Förderverein Erlbach e. V., Mitglied des
BDZ Landesverband Sachsen, alljährlich im Februar
Von Christa Fietz ….. (SAC) Der diesjährige Meisterkurs im vogtländischen Erlbach lag wieder in den Händen von Steffen Trekel und Michael Tröster. Die Teilnehmerzahl ist gewollt begrenzt, und ein
Teil der Gäste kommt alle Jahre wieder.
So entsteht eine rundum herzliche, beinahe familiäre Atmosphäre, die auch für
den Außenstehenden spürbar wird.
Die Landesgemeinde im Schwarzbachtal
ist ein reizvolles Fleckchen Erde und bot
den Gästen eine wunderschöne Winterlandschaft. Wie weit Zeit war, diese zu
genießen, ist sicher abhängig von den individuellen Ansprüchen an den Kurs. Das
„Vorprogramm“ zum Eröffnungskonzert
durfte wie schon vor zwei Jahren vom
Markneukirchener Mandolinen- und Gitarrenensemble unter Leitung von Margot
Geilsdorf bestritten werden.
Winterkurs 2015
Danach konzertierten die beiden Kursdozenten sowohl im Duo als auch solistisch in technisch bestechender Weise,
lustvoll und mit scheinbarer Leichtigkeit.
Sie brachten ihre Instrumente in Werken
aus dem 18. und 19. Jahrhundert zu vollkommener Klangentfaltung und entfachten in einer dem Duo gewidmeten Komposition ein wahres Feuerwerk in Tönen
und Rhythmen.
Am nächsten Abend trafen sich Kursteilnehmer mit Instrumentenbauern aus der
Region. Vertreten waren die Meister
Gropp und Schneider mit Gitarren, Dietrich mit Mandolinen und historischen
Instrumenten und Frau Jakob mit Mandolinen und Mandolen. Der Zuspruch
ließ nicht zu wünschen übrig, trotz des
eigentlich zu engen Raumes. Man kann
ein Instrument notfalls auch auf dem
Gang vor der Tür testen...
Die Meister wollen nicht nur anbieten,
sondern legen auch Wert auf fachmännische Beurteilung ihrer Instrumente. Der
Ebert Musikverlag Leipzig zeigte neben
eigenen Editionen Ausgaben zeitgenössischer lateinamerikanischer Kompositionen
aus dem Gebr. Stark Musikverlag Leipzig.
Noten und Zubehör aus dem Musikhaus
Trekel Hamburg standen während der
Kurstage zur Ansicht zur Verfügung. 𝄢
Auftakt! 2-2015
VERBANDSFORUM ..... 38
Landesmusikleiter-Konferenz in Frankfurt
Teilnehmer: Prof. Stefan Jenzer (BMB, BZVS), Anke Neuroth (LV Rheinland-Pfalz), Madlen Kanzler (BMB), Sabine Geis (BMB),
Petra Breitenbach (LV Bayern) - steht, Wiebke Dollmann (LV Niedersachsen), Daniela Heise (LV Thür.) - steht, Steffen Trekel (Bundesmusikleiter, LV Nord), Matthias Kläger (BMB, LV Ba-Wü), Birgit Wendel (LV Ba-Wü), Prof. Joel Betton (LV Berlin)
Nicht im Bild: Stefan Rein (LV Hessen), Marlo Strauß (LV NRW), Prof. em. Marga Wilden-Hüsgen (LV NRW)
Von Sabine Geis ..… Am Wochenende
7./8. März 2015 fand in Frankfurt eine
Konferenz der Landesmusikleiter des BDZ
zusammen mit den Mitgliedern des Bundesmusikbeirats (BMB) statt. Erfreulicherweise waren aus allen Landesverbänden
die Musikleiter gekommen oder hatten
eine Vertretung geschickt. Sitzungsleiter
Steffen Trekel führte kompetent durch die
Sitzung. Aufgrund guter Vorbereitung der
Ländervertreter und des BMB konnten
konzentriert die zahlreichen Themen besprochen werden. In harmonischer Atmosphäre entwickelte sich ein produktiver Erfahrungs- und Gedankenaustausch,
der allen Beteiligten Anregungen für ihre
weitere Arbeit für die Zukunft mitgab.
Feedback „eurofestival zupfmusik
2014“
Einhellig großes Lob gab es für den BMB
über die innovativen Ideen des musikalischen Konzepts. Hervorgehoben wurden
die eigens initiierten Uraufführungen.
Besondere Erwähnung fand auch die Bereicherung der Konzerte durch jugendliche Leistungsträger. Insgesamt habe das
Festival von internationalem Format noch
einmal an Vielfalt und Qualität gewonnen.
C-Kurse und Dirigentenausbildung
Zunächst bat Steffen Trekel um einen
Überblick zum Stand des Themas C-Kurse
in den Landesverbänden. Bis auf die Ausnahmen Thüringen und Nordrhein-Westfalen finden aufgrund mangelnder Teilnehmerzahlen zurzeit keine C-Lehrgänge
statt. Gemeinsam wurde zunächst versucht, Ursachen zu eruieren. Daniela
Heise, Marga Wilden-Hüsgen und Marlo
Strauß stellten anschließend jeweils die
Auftakt! 2-2015
derzeit funktionierenden Konzepte ihrer
Landesverbände vor: In NRW finden C1/2
Kurse mit Zupfmusikern instrumentenübergreifend an der Akademie in Heek
statt. Thüringen hat ein System aus mehreren Modulen über zwei Jahre, anfänglich integriert in den jährlichen Herbstlehrgang, erweitert durch eigene Wochenendlehrgänge. C3-Kurse mit Dirigentenausbildung finden allerdings auch hier
nicht statt.
Um den Bedarf an ausgebildeten Dirigenten zu decken, wurden verschiedene
Lösungsmöglichkeiten erörtert – unter anderem die Anregung, Dirigierschnupperkurse in die regelmäßig stattfindenden
Zupfmusiklehrgänge einzubinden. In
Planung sind außerdem zentral vom Bundesverband organisierte Dirigentenkurse
für Anfänger und fortgeschrittene Dirigenten.
Einbindung von Gitarrenorchestern
und Profis in den BDZ
Gitarristen bzw. Gitarrenorchester sind
bisher, mit Ausnahme von Norddeutschland und Nordrhein-Westfalen in der
EGTA (European Guitar Teachers Association), nicht in einem Verband organisiert. Als anerkannter Fachverband für
Zupfinstrumente erstrebt der BDZ die Zusammenfassung, Vertretung und Betreuung aller in seinem Instrumentalsektor
wirkenden Ensembles/Orchester und Persönlichkeiten. Aus unterschiedlichen
Gründen steht die Gitarrenszene dem
BDZ zurzeit eher reserviert gegenüber.
Gitarrenorchester im Verband bereichern,
stärken und sichern die Zukunft! Beispiel
für eine gute Zusammenarbeit ist das Gi-
tarrenensemble Rheine. In einer angeregten Diskussion wurden erste Ideen zur
Annäherung gesammelt und ein vorläufiger Maßnahmenkatalog erstellt. Hier
wurde insbesondere auch auf die Verantwortung der Länder bezüglich Werbung
und Kontaktaufnahme verwiesen. Zunächst soll nun bis Oktober 2015 eine
Bestandsaufnahme der Gitarrenorchester
in den Landesverbänden sattfinden, um
dann das Thema intensiv weiter zu verfolgen.
Professionelle Dozenten und Musiker, die
beruflich vom BDZ profitieren, sollen
Mitglied im Verband sein und diesen
auch ideell unterstützen. Auch bei diesem
Thema muss verstärkt Überzeugungsarbeit geleistet werden. Bei Einladung zu
Workshops und Kursen soll die Mitgliedschaft der Dozenten überprüft und gegebenenfalls forciert werden.
Teilnehmerzahlen Fortbildungen
In der Musikleiter-Konferenz 2014 war
die Entwicklung der Teilnehmerzahlen im
Hinblick auf die demografische Entwicklung und die Aktualität der Lehrgangskonzeptionen schon ein großes Thema.
In allen Ländern sind die Anmeldungen
vor allem von Nachwuchsmusikern in
den traditionellen Kursen rückläufig. In
einigen LV’s mussten bereits Lehrgänge
storniert werden.
Stefan Jenzer/Saarland und Petra Breitenbach/Bayern berichten zwar von noch
stabilen Zahlen, aber einem starken Rückgang bei den Mandolinenspielern. Weitere Auswirkungen, wie z.B. Probleme in
der Besetzung der Landesjugendzupf-
39 ..... VERBANDSFORUM
orchester, beginnen sich abzuzeichnen.
Alle Landesverbände sind bemüht, diesem Trend mit neuen Konzepten entgegenzusteuern. Angeregt wurden Ideen
und Vorschläge diskutiert und ausgetauscht. Gut angenommen werden überall die Projekte im Seniorenbereich wie
z.B. Landes-Senioren-Zupforchester.
Mitgliedsorchester des BDZ, die ihren
Vereinssitz in Deutschland haben und
durch regelmäßige Proben und Konzertauftritte öffentlich in Erscheinung treten.
Mit der Planung ist ein Projektteam betraut, der BMB, ist dabei unter Leitung
von Steffen Trekel vertreten.
Weitere Themen
BDZ-Wettbewerb für Zupforchester
und Gitarrenensembles
In Kooperation mit dem BDZ-LV NRW
und dem Landesmusikrat NRW findet
voraussichtlich am 29./30. April 2017 der
1. Deutsche Wettbewerb für Zupforchester
und Gitarrenensembles in Jülich-Koslar
statt. Der Wettbewerb wendet sich an
Der Musikbeirat gab einen kurzen Abriss
über weitere Themenschwerpunkte der
nächsten Jahre, unter anderem einer verbesserten Wahrnehmung der Mandoline
in der Öffentlichkeit und die Beteiligung
an der Arbeit an der Bundesakademie in
Trossingen. Außerdem wurde eine Kommission zur Erstellung eines neuen Lehr-
heftes für D-Prüfungen gegründet. Neben
Steffen Trekel arbeiten Matthias Kläger
und Marlo Strauß mit.
Die nächste Probenphase des EGMYO
findet in Deutschland vom 30.07.08.08.2016 an der europäischen Akademie in Otzenhausen statt. Konzerte sind
in Nonnweiler und Luxemburg. Zum Abschluss folgten kurze Berichte aus den
Landesverbänden.
Mit der Bitte, die neue Redaktionsleitung
des „Auftakt!“ durch Artikel oder Mitarbeit zu unterstützen endete eine konstruktive und fruchtbare Tagung. 𝄢
Nord hat gewählt!
Von Anne Luther ….. (NORD) Am 21.
März trafen sich die Mitglieder des LV
NORD in der musikalischen Heimat des
Altonaer Mandolinenorchesters zur Mitgliederversammlung 2015. Die Beteiligung war eher durchschnittlich als überragend. Nichts desto trotz kamen viele
hilfreiche und interessante Gespräche
und Diskussionen zu Stande. Der wichtigste Tagesordnungspunkt war aber: Wir
haben gewählt. Der Vorstand unseres
Landesverbandes ist nun bis auf den letzten Platz besetzt: Anne Luther (Vorsitzende), Lydia Schmitt (Stellv. Vorsitzende),
Iris Münker (Schatzmeisterin), Mareike
Burba (Jugendleiterin), Steffen Trekel
(Musikleiter), Karin Zornikau-Stevens
(Beisitzerin: Internet und Kommunikation), Maren Trekel (Beisitzerin: Nordigkeiten und Kommunikation) und Christian
von Seebeck (Beisitzer: Unterstützung
Jugendarbeit) Wir wünschen uns ein erfolgreiches und kommunikatives neues
BDZ-Nord-Jahr. 𝄢
(v.l.n.r.) Mareike Burba, Steffen Trekel, Anne Luther, Maren Trekel,
Karin Zornikau-Stevens, Iris Münker und Lydia Schmitt
Auftakt! 2-2015
VERBANDSFORUM ..... 40
MGO beim DOW 2012 in Hildesheim
Deutscher Orchesterwettbewerb – Erfolgreiche
Teilnehmerensembles stellen sich vor
Mandolinen- und Gitarrenorchester Empelde von 1927 e.V.
Von Katharina Schasse ..... Seit Einberufung des ersten Deutschen Orchesterwettbewerbs im Jahr 1986 gehört das MGO
Empelde jedes Mal zu den erfolgreichen
Teilnehmern auf Bundesebene.
Traditionsreicher Verein mit viel
Nachwuchs
Das Mandolinen- und Gitarrenorchester
Empelde von 1927 e.V. wurde als Musikfreunde von 1927 von Friedrich Engelmann sen. gegründet. Seit den 1970er
Jahren – kurz bevor Friedrich Engelmann
jun. die Leitung des Vereins übernahm –
wurde neben der Konzerttätigkeit ein umfassendes Ausbildungssystem für Mandoline, Gitarre und Kontrabass entwickelt.
Dazu gehört neben dem Instrumentalunterricht vor allem, dass den Schülerinnen
und Schülern durch das Mitwirken in einem der beiden Schülerorchester – heute:
MGO Kids und Jugendzupforchester Empelde – die Gelegenheit gegeben wird,
Auftakt! 2-2015
frühzeitig das gemeinsame Musizieren im
Orchester zu praktizieren. Durch die Auswahl von speziell für Kinderorchester
geschriebenen Stücken bzw. dank vereinfachter Stimmen ist es möglich, schon
nahezu von Anfang an parallel zum
Unterricht mitzuspielen, so dass die Schülerinnen und Schüler nicht nur ihr Instrument erlernen, sondern auch das Vereinsleben und die anderen Mitglieder kennenlernen.
„Die Engelmänner“
Der Verein ist untrennbar mit dem Namen
Engelmann verbunden. Nicht nur, dass
Friedrich Engelmann sen. den Verein
gründete. Sein Sohn ist bis heute musikalischer Leiter und erster Vorsitzender.
Zudem wird der Großteil der Mandolinen- und Gitarrenschüler von ihm und
seiner Frau am Instrument ausgebildet.
Um für die Tätigkeit als Dirigent eine fundierte Grundlage zu erhalten, nahm
Friedrich Engelmann von 1977 bis 1979
am berufsbegleitenden Lehrgang „Leitung
von Zupforchestern“ an der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung in
Trossingen teil. Dort erhielt er Unterricht
in Dirigieren bei Prof. Dr. Walter Berg,
Musiktheorie bei Peter Hoch, Mandoline
bei Michael Kubik und Gitarre bei Prof.
Bernhard Rövenstrunck. Von 1982 bis
1984 absolvierte er einen weiteren Lehrgang „Gitarre im Unterricht“ an der Bundesakademie, bei dem er Unterricht bei
Prof. Dieter Kreidler und Prof. Albert
Aigner erhielt. Diese Lehrgänge, die in
Fachkreisen ein hohes Ansehen genießen,
stellen die höchstmögliche Ausbildung
im Bereich der Laienmusik dar. Für seine
Verdienste im Bereich der Zupfmusik bekam Friedrich Engelmann 2011 von der
Stadt Ronnenberg die Ehrennadel in
Goldgelb verliehen.
Mit Freude zum Erfolg
Neben dem außerordentlichen Einsatz
Einzelner wird der Verein auch durch den
außergewöhnlichen Zusammenhalt zwischen den Mitspielern geprägt. Wo sonst
findet man eine Gemeinschaft, in der das
Alter keine Rolle spielt. In der Jung und
Alt voneinander lernen und alle mitei-
41 ..... VERBANDSFORUM
Ein super Team! Das Hauptorchester des MGO Empelde
nander das gleiche Ziel verfolgen. Dieser
spezielle generationsübergreifende Zusammenhalt ist etwas ganz besonderes
und wird von allen Spieler auch immer
wieder als solches wahrgenommen und
wertgeschätzt. Das Vereinsleben wird
reglmäßig durch gemeinsame Aktivitäten
wie Weihnachtsfeiern, Sommerfeste oder
Ausflüge gepflegt. Das schönste Erlebnis
ist jedoch stets ein gemeinsam bewältigter
erfolgreicher Auftritt.
So steht neben der Ausbildung und Nachwuchsarbeit vor allem die musikalische
Weiterentwicklung des Hauptorchesters
im Zentrum des Vereinsinteresses. Neben
den wöchentlichen Proben finden regelmäßig Fortbildungslehrgänge mit verschiedenen Dozenten zu unterschiedlichen Themen statt. Eine zweite wichtige
Maßnahme ist der Austausch mit befreundeten Musikgruppen – Konzertreisen führten die Empelder Zupfmusiker zu verschiedenen Orten in Deutschland und im
Ausland, z.B. nach Gardone/Italien oder
nach Duclair/Frankreich. Gemeinschaftskonzerte erweitern dann nicht nur das
Repertoire, sondern auch die musikalische Erfahrung. Als weitere Möglichkeit
des fachlichen und klanglichen Austausches wirkt das Orchester regelmäßig bei
Landes-, Bundes- oder Europäischen Mu-
sikfesten mit und qualifizierte sich seit
Bestehen des Deutschen Orchesterwettbewerbs im Jahr 1986 jedes Mal für die
Wettbewerbe auf Bundesebene. Besonders talentierte Spielerinnen und Spieler
werden gefördert, indem sie als Solisten
auftreten können, am Wettbewerb Jugend
musiziert oder beim European Guitar and
Mandolin Youth Orchestra teilnehmen.
Zweimal dokumentierte das Orchester
die erfolgreiche Arbeit mit eigenen Aufnahmen: im Jahr 1990 mit der Schallplatte Folk Rag Volksmusik und in 1996
mit der CD Saitenweise. 𝄢
Teilweise neue Vorstandschaft
im Musikforum Schweinfurt e.V.
Eine teilweise neue Vorstandschaft hat
das „Musikforum Schweinfurt e.V.“ gewählt: Alter und neuer Vorsitzender ist
der Schweinfurter Gerhard Vogt, Schatzmeister bleibt Fritz Ritzmann, ebenfalls
Schweinfurt. Neu zur 2. Vorsitzenden
wurden Prof. Marga Wilden-Hüsgen,
Aachen, und als Schriftführerin Madlen
Kanzler, Erfurt, gewählt. Auf der aktuellen
Agenda des Vereins stehen für 2015 die
Ausrichtung des „Yasuo-Kuwahara-Mandolinenwettbewerbs“ (Mai 2015) und für
2016 der „Gerhard-Vogt-Kammermusikwettbewerb Gitarre plus 1“.
www.musikforum-schweinfurt.de 𝄢
Auftakt! 2-2015
VERBANDSFORUM ..... 42
Musik des Balkan und Osteuropas
jeder gefordert, denn der Gankino ist eine
Variante einer „Kopanitsa“ (von bulg.
„kopaj“ – hacken, dieser Name bezieht
sich auf die vielfältigen Fuß- und Beinbewegungen, die an die Gartenarbeit
erinnern). Mit der ungeraden Anzahl
Schlägen gehört er zu den „krummen“
Tänzen (bulg. „Krivo Horo“), wie auch
der „Bučimiš“ (mit 15/16 – 2-2-2-2-3-2-2)
und der eigentliche „Krivo Horo“ (mit
13/16 – 2-2-2-3-2-2).
JZO NRW, Leitung Dr. Christian de Witt
Von Dieter Kreidler ….. Ein Projektkonzert mit dem Landesjugendzupforchester
NRW, Hochschulensemble, Studierenden
der Mandolinenklassen von Prof. Caterina Lichtenberg, Silke Lisko und Mike
Marshall als Special Guest, 17. Januar
2015 im Konzertsaal der Musikhochschule in Wuppertal.
Kontraste und grüblerische Melancholie.
Das Publikum des bis auf den letzten
Platz voll besetzten Konzertsaales der
Musikhochschule nahm diese geballte
musikalische Herausforderung an und
spitzte die Ohren. Der Sound und die
Spielfreude des Orchesters – das war jedem klar – versprachen einen besonders
spannenden Abend.
Eine schöne Idee
Studierende der Mandolinenklassen in
Wuppertal und das Landesjugendzupforchester NRW, zusammenzuführen zu
einem Motto-Konzert. Das Motto stellte
Caterina Lichtenberg direkt zu Beginn des
Konzertes klar. Politisch korrekt müsste
es heute heißen „Musik aus Südosteuropa“. Allerdings löst die Musik des „Balkan“ in seiner speziellen musikalischen
Idiomatik nach wie vor sowohl bei Musikern wie Zuhörern die symbolisch besetzte
Assoziation einer speziellen Lebensart
mit hinreißender und durch besondere
Rhythmik geprägte Musik aus.
Und so ging es dann auch munter los mit
den verzwickten Rhythmen im 9/8 oder
11/8 Takt. Mit dem Divertimento von Bela
Bartók (ursprünglich für Streichorchester,
1939) hatte sich das gut besetzte Zupforchester (bestehend aus Mitgliedern des
Landesorchesters, Studierenden und
Dozenten) wahrlich einen Brocken vorgenommen. Hochkonzentriert und klanglich sehr differenziert überzeugte dieses
Arrangement durch Schwung, brillante
Auftakt! 2-2015
Weiter ging es mit einem traditionell-programmatisch und noch an der kompositorischen Nationalschule angelehnten
Werk „Balkonies“ (UA) für Mandoline
solo von Viktor Kioulaphides. Viel Beifall
bekam der junge griechische Interpret
Sotirios Gklavas für seine mit hoher Emotionalität vorgetragene Interpretation.
Genug der Unterweisung – denn das so
eingestimmte und schmunzelnde Publikum war nun bis aufs Äußerste gespannt.
In der Mitte agierte Mike Marshall in animierender Haltung mit seinem ChordRhythm-Spiel und das Orchester nahm
den Dialog auf. Bravo Rufe waren danach
die Ernte dieses mitreißenden Vortrags.
Nie klischeehaft
Nach der Pause präsentierte sich das
Zupf-Trio mit den beiden Mandolinistinnen Kristina Lisner und Melanie Hunger
sowie Markus Sich Gitarre (Klasse Prof.
Gerhard Reichenbach). Der inzwischen
sehr bekannte Komponist Rossen Balkanski (*1968), der u.a. Werke für Gitarre
solo für Gerhard Reichenbach geschrieben hat, setzt mit seinem „Arioso“ ganz
auf sensible Klang-und Tongebung und
es verweben sich eingängige – nie klischeehafte – Melodien über warme und
anspruchsvoll harmonische Sequenzen
in der Gitarre. In lupenreiner instrumentaler Sauberkeit wie musikalisch plausibler Darstellung glänzte das Trio.
Mit Kolo im Flow
Mit „Kolo“ von Boris Micheev & Valerij
Ivko glänzte dann das Mandolinenduo
mit Tomás Torres und der inzwischen
schon bekannten und arrivierten Elizaveta
Solovey. Hier wurden alle Register der
Virtuosität – gepaart mit instrumentaltechnischer Leichtigkeit – gezogen. Es schien,
als spielten die Beiden sich in einen
„Flow“. Großer und verdienter Applaus!
Einen Ausflug der besonderen Art unternahm dann Miriam Münzner mit dem
Stück „Journey to Pazardzhik „ von Christopher Acquavella (*1975). Sie spielte das
für Barockmandoline (Sopranlaute) komponierte Stück als Beispiel für ein instrumentales wie musikalisches Crossover in
Quart-Terz-Stimmung. Flageoletts und
modale Akkordfolgen auf der Barockmandoline? Warum nicht? Ein feiner Vortrag!
Mit Mike durch die krummen
Rhythmen
Überzeugende Balance und Finale
Dann betrat das Hochschul-Zupfensemble die Bühne, doch bevor das Stück
„Gankino“ (eigentlich Gankas Tanz, abgeleitet vom weiblichen Vornamen Ganka)
im Arrangement von Mike Marshall erklang, durfte das Publikum zunächst einen einleitenden Exkurs über die Grundrechenarten der speziellen Rhythmik
durch Mike Marshall genießen. Hier war
Der Alt-Meister für Gitarre, Carlo Domeniconi (*1947), hat es sich nicht nehmen
lassen auch für die Mandoline zu komponieren. So schrieb er bereits 2002 eine
Sonatine für Mandoline-Solo. Sein Werkschaffen zeigt sich oft in einer kreativen
43 ..... VERBANDSFORUM
Mandolinenklasse (von links nach rechts): Tomás Torres, Marlene Mendler, Adrian Karperien, Tabea Förster, Sotirios Gklavas, Malte
Weyland, Marianne Keller, Melanie Hunger, Oriane Weyl, Markus Sich, Kristina Lisner, Prof. Caterina Lichtenberg, Rupert Gehrmann,
Mike Marshall. Nicht im Bild Lehrbeauftragte Silke Lisko sowie die Studierenden Rada Krivenko und Miriam Münzner
Widersprüchlichkeit. Er, der sonst alle stilistischen Register rund um die Gitarre zieht, dabei
eine emotionale Nähe zur anatolischen Volksmusik pflegt, schafft auch hier eine überzeugende Balance zwischen thematischem Material
und exotischer Klangmixtur. Das Stück wird die
Runde machen. Ein musikalisch reflektierter
und reifer Vortrag von Rada Krivenko.
Zum Finale spielte dann noch einmal das große
Orchester unter Leitung von Christian de Witt,
der das Orchester zweifelsfrei zu einem seriös
musizierenden Klangkörper geformt hat. Seine
umsichtige und dynamisch überzeugende Pultarbeit steht seit vielen Jahren für den Landesmusikrat NRW wie für den BDZ-NRW außer
Frage und ist Garant für eine überzeugende
Zupforchesterkultur.
Die abschließende Rhapsodia „Vissani“ von
Rossen Balkanski ist sicher nur mit einem insgesamt hohen Adrenalin-Spiegel zu meistern,
denn alle Akteure spielten mit Verve, Hingabe
und vollem Risiko dieses virtuose Meisterstück.
Dank auch an alle Dozenten, die sich mit Herzblut eingebracht haben. Eine Zugabe war nach
diesem Vortrag nicht mehr drin! Es war genug!
Es war toll! 𝄢
Auftakt! 2-2015
VERBANDSFORUM ..... 44
Vorstandswahlen im BZVS e.V.
Thomas Kronenberger, Präsident des BZVS
Mitgliederversammlung des BZVS 2015
(SAAR) Zu Beginn der Mitgliederversammlung berichtete Präsident Thomas
Kronenberger über die momentane Situation des Verbandes und die abgeschlossenen Projekte im letzten Jahr. So feierte
das Saarländische Zupforchester 2014
sein 60-Jähriges Bestehen und ist somit
das älteste Landesorchester aller Genre.
Eigens für das Jubiläum wurde eine neue
CD produziert, sowie eine Orchesterchronik und ein Dokumentarfilm. Alle Medien
finden beim Publikum großen Anklang.
Leider ist die Situation vieler Vereine in
den letzten Jahren zunehmend katastrophal. So klagen die meisten Vereinsvorstände über mangelnde Zahlen im Nachwuchs – Kronenberger forderte hierfür
nochmal alle Vereine auf, die zahlreichen
Fördermaßnahmen von Bund und Land zu
nutzen und sich aktiv für eine neue Jugendarbeit einzusetzen. Im Anschluss daran
erörterte der Landesmusikleiter Prof.
Stefan Jenzer die musikalische Situation
des Verbandes. Alle Kurse und Lehrgänge
konnten auch 2014 wieder mit ca. 150
Teilnehmern stattfinden – in den vergangenen 20 Jahren musste bisher noch nie
ein geplanter Kurs abgesagt werden!
Allerdings setzt sich der Trend in den Vereinen auch in den Kursen fort. So mangelt
es vor allem an jungen Nachwuchsspielern, insbesondere an der Mandoline. Das
Saarländische Jugendzupforchester ist
weiterhin gut aufgestellt.
Am Ende der Mitgliederversammlung fanden dann die Vorstandswahlen statt. Es
galt immerhin 19 Vorstände neu zu wählen. Dabei ergaben sich nur geringfügige
Änderungen: So löste Victoria Jäger Andreas Lorson als Vertreterin des SJZO ab,
Andreas Lorson wurde als Beisitzer gewählt und Theo Gries schied nach jahrzehntelanger Arbeit im Vorstand aus. Hier
der gesamte Vorstand:
Thomas Kronenberger – Präsident
Dr. Marcel Wirtz – Vizepräsident
Prof. Stefan Jenzer – Landesmusikleiter
Anne Jung – Schatzmeisterin
Tobias Dahmen – Landesjugendleiter
Nicole Forse – SZO-Vertreterin
Gianna de Fazio – SJGO-Vertreterin
Victoria Jäger – SJZO-Vertreterin
Brigitte Schwarz – SSZO-Vertreterin
Jens Bastian – Pressereferent
Birgit Bernardi – Beisitzerin
Nikolaus Bick – Beisitzer
Heiko Engel – Beisitzer
Carolin Kolla – Beisitzerin
Andreas Lorson – Beisitzer
Monika Reiter – Beisitzerin
Josef Schuh – Beisitzer
Peter Brill – JMS-Abgeordneter
Bernhard Fromkorth – Ehrenpräsident 𝄢
Dr. Marcel Wirtz, Vizepräsident des BZVS
Prof. Stefan Jenzer, Landesmusikleiter
Auftakt! 2-2015
45 ..... VERBANDSFORUM
Jugendgitarrenorchester in NRW
„NylonStringOrchestra“ gewinnt beim
Wettbewerb für Auswahlorchester
NylonStringOrchestra zum ersten Mal dabei
Von Anja Korthaneberg ..... (NRW) Beim
fünften Wettbewerb für Auswahlorchester
in Siegen stand das Jugendgitarrenorchester
in NRW „NylonStringOrchestra“ in der Kategorie Gitarrenorchester auf dem Siegertreppchen. Es errang den 1. Platz „mit hervorragendem Erfolg“. Die Bahn dafür ebnete Dirigent Ingo Brzoska, Leitungsteam
der Musikschule Bottrop und Dirigent von
zwei Zupforchestern, zusammen mit dem
erfahrenen Dozententeam Angelika Ertner,
Celia Spielmann und Anja Korthaneberg.
Der Wettbewerb
Die Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände veranstaltet diesen Wettbewerb alle vier Jahre. Zum ersten Mal
war auch ausgeschrieben die Wertung Gitarrenorchester neben anderen Kategorien
wie Zupforchester, Blasorchester und Akkordeonorchester. In der Kategorie Gitarrenorchester nahm noch das Jugendgitarrenorchester Baden-Württemberg teil.
NylonStringOrchestra
Das Wettbewerbsprogramm
Im Wettbewerb spielte das NylonStringOrchestra zunächst das „Concerto grosso
in d-Moll“ (op. 3 Nr. 11) von Antonio
Vivaldi in einer Bearbeitung für Gitarrenorchester seines Dirigenten Ingo Brzoska.
Auf dem Programm stand ferner „Beyond
the Rainbow“ des japanischen Komponisten Yasuo Kuwahara. Das Stück beruht
auf einer alten indischen Sage. Die Jury
war so begeistert von dem Vortrag, dass
das Orchester auch im abschließenden
Preisträgerkonzert in der Siegerlandhalle
spielen durfte.
Das Jugendgitarrenorchester unter
der Leitung von Ingo Brzoska
Das Jugendgitarrenorchester Baden-Württemberg unter der Leitung von Helmut
Oesterreich erreichte „mit sehr gutem Erfolg“ den 2. Platz. Zur Jury unter dem
Vorsitz von Prof. Dieter Kreidler gehörten
ferner Prof. Stefan Jenzer, Marlo Strauß,
Sabine Geiß und Georg Glasl.
Das NylonStringOrchestra
Das NylonStringOrchestra gibt den besonders begabten und interessierten jungen Gitarristinnen und Gitarristen aus
Nordrhein-Westfalen im Alter von 14 bis
27 Jahren die Möglichkeit, unter Anleitung eines kompetenten Dozententeams
gemeinsam auf hohem Niveau zu musizieren. Das Orchester versammelt sich
rund drei Mal im Jahr zu zwei- bis dreitägigen Arbeitsphasen an verschiedenen
Musikschulen oder anderen Institutionen
in NRW, die in der Regel durch ein Konzert abgeschlossen werden. Das NylonStringOrchstra steht in gemeinsamer Trägerschaft des BDZ NRW e.V. (Bund Deutscher Zupfmusiker) und der EGTA-D
NRW e.V. (European Guitar Teachers
Association) und wird vom Landesmusikrat NRW gefördert. 𝄢
Auftakt! 2-2015
MUSIKPORTAL ..... 46
Eberswalde wird Bundeshauptstadt
der Chor- und Orchestermusik
Bundespräsident zeichnet Dresdner und Zwickauer Laienensembles aus
März 2016 werden die verschiedenen Facetten des Laienmusizierens durch einen
ökumenischen Gottesdienst und durch die
am Abend im Paul-Wunderlich-Haus beginnende und sich an zehn Spielorten fortsetzende „Nacht der Musik“ präsentiert.
Vom 4. bis zum 6. März 2016 wird Eberswalde die Bundeshauptstadt der nichtprofessionellen Musikszene Deutschlands. An diesem Wochenende finden die
Tage der Chor- und Orchestermusik mit
rund 1.000 aktiv Mitwirkenden statt. Einer
der Höhepunkte ist am 6. März 2016 die
Verleihung der durch den Bundespräsidenten gestifteten Zelter- und Pro-MusicaPlakette. Stellvertretend für alle Musikgemeinschaften, welche diese Auszeichnung im Jahr 2016 auf Landesebene oder
im Rahmen regionaler Veranstaltungen
erhalten, werden in Eberswalde diese
höchsten Auszeichnungen auf Bundesebene an je einen Chor und ein Orchester
verliehen, welche auf eine mindestens 100jährige Tradition zurückblicken können.
Das große musikalische Wochenende beginnt im kommenden Jahr am Freitag um
20 Uhr mit einem Auftaktkonzert. Am 5.
Die Stadt Eberswalde wird im Rahmen
der Veranstaltung von ca. 1.000 Musikerinnen und Musiker aus verschiedenen
Teilen Deutschlands zum Klingen gebracht. Neben Kammer- und Kinderchören sowie pfiffigen A-Cappella-Ensembles
werden verschiedene Bands und ebenso
begeisternde Akkordeon-, Blas-, Streichund Zupforchester und viele weitere Formationen zu hören sein. Das Programm
wird den Reichtum und die Qualität der
Laienmusik in Deutschland repräsentieren und die Zuhörer auf vielfältige Art
und Weise unterhalten und verzaubern.
Die Tage der Chor- und Orchestermusik
finden bereits seit 1971 statt, zuletzt in
Ulm und Neu-Ulm (2013), Zwickau (2014)
und Celle (2015). Veranstalter ist im Jahr
2016 die Bundesvereinigung Deutscher
Chor- und Orchesterverbände, die das Musikwochenende gemeinsam mit der Stadt
Eberswalde vorbereitet. Unterstützt werden
die Partner insbesondere von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.
Weitere Informationen zum Programm
oder zur Bewerbung als Mitwirkende erhalten Sie unter www.tage-der-musik.de. 𝄢
„Ich freue mich, dass es gelungen ist, uns
gegen mehrere Städte aus dem Land
Brandenburg durchzusetzen und die Tage
der Chor- und Orchestermusik 2016 auszutragen. Die Stadt erwartet damit ein
Event, dass mit SoundCity vergleichbar
ist, nur eben indoor stattfindet“, so Eberswaldes Bürgermeister Friedhelm Boginski.
Kulturamtsleiter Dr. Stefan Neubacher betont, dass im Rahmen dieses Festivals eine
weitere Laienkunst eine ganz besondere
Würdigung erfährt.
Ehrenamtliche HelferInnen
für Chor- und Orchestermusiktage 2016 gesucht
Für die Tage der Chor- und Orchestermusik 2016 in Eberswalde sucht die BDO
ehrenamtliche HelferInnen und Helfer, welche bei der Betreuung der Ensembles an den
verschiedenen Spielstätten und bei den Abläufen hinter den Bühnen mitwirken.
BewerberInnen müssen mindestens 18 Jahre alt sein und bereit sein, sich in einem kleinen und leistungsstarken
Team einzubringen. Vorerfahrungen bei ähnlichen Veranstaltungen sind von Vorteil.
Die Tätigkeit beginnt am Donnerstag, den 03. März 2016 in Eberswalde gegen 18.00 Uhr mit einer
Einweisung und endet am Sonntag, den 06. März 2016 gegen 15.00 Uhr. Alle Kosten für Anfahrt, Unterkunft
und Verpflegung werden übernommen.
BewerberInnen reichen bitte bis zum 31.01.2016 einen kurzen Text über sich und ihre Motivation per E-Mail an
[email protected] ein. Bei eventuellen Fragen steht die BDO-Geschäftsstelle gerne zur Verfügung.
Auftakt! 2-2015
47 ..... MUSIKPORTAL
MIZ präsentiert Ausschreibungskalender zu
Musikwettbewerben, Preisen und Stipendien
Ob für Studierende, Profis oder Amateurmusiker: Musikwettbewerbe, Preise und
Stipendien haben für die Förderung des
künstlerischen Nachwuchses nach wie
vor eine ungebrochene Bedeutung. Um
Musikerinnen und Musiker bei der Suche
nach geeigneten Förderungsmaßnahmen
zu unterstützen, hat das Deutsche Musikinformationszentrum (MIZ), ein Projekt
des Deutschen Musikrats, nun eine neue
Ausgabe seines Ausschreibungskalenders
vorgestellt. In 17 Kategorien können Bewerbungsschlüsse und Durchführungszeiträume verschiedenster Förderungsmöglichkeiten in Deutschland und im
europäischen Ausland durchsucht werden
– von einzelnen Instrumentengattungen
und Gesang über Komposition und Dirigieren bis hin zur Kammermusik oder
einzelnen musikalischen Genres.
Wo bisher unzählige Webseiten einzeln
abgesurft werden mussten, bündelt das
MIZ nun alle verfügbaren Informationen.
Rund 350 Ausschreibungen sowohl zu
bundes- und landesweiten als auch wichtigen internationalen Musikwettbewerben,
Preisen und Stipendien werden jährlich
erfasst und kontinuierlich fortgeschrieben.
Das Angebot vermittelt Informationen zu
Profilen und Aufgabenstellungen der Maßnahmen, zu Zielgruppen und Teilnahmebedingungen sowie Angaben zu Dotierungen und Anschlussförderungen. Der
Originaltext der Ausschreibungen ist mittels direkter Verlinkung abrufbar. Erfasst
werden Veranstaltungen und Programme
sowohl staatlicher als auch gemeinnütziger und privater Einrichtungen. Weitere
Förderangebote, die auf ein breiteres Zielgruppenspektrum angelegt sind, werden
über externe Informationsseiten verlinkt.
Über seinen Ausschreibungskalender hinaus informiert das MIZ über zahlreiche
weitere Musikförderungsangebote. So
vermittelt das Informationssystem zur musikalischen Fort- und Weiterbildung des
MIZ aktuell mehr als 180 Meisterkurse
renommierter Künstler sowie zahlreiche
weitere Qualifizierungsmöglichkeiten für
Laien und semiprofessionelle Musikerin-
nen und Musiker. Mit seinem umfassenden Verzeichnis in Deutschland ansässiger Stiftungen stellt das MIZ außerdem
zentrale Einrichtungen vor, die speziell
auf dem Gebiet der Musik aktiv sind. Erreichbar sind die Angebote des MIZ über
das Informationsportal www.miz.org. 𝄢
www.miz.org
MUSIKPORTAL ..... 48
VG Musikedition und VdM unterzeichnen
Gesamtvertrag zum Fotokopieren von Noten
Die VG Musikedition und der Verband
deutscher Musikschulen (VdM) haben mit
Wirkung zum 1. Januar 2015 einen Gesamtvertrag über das Fotokopieren von
Noten in Musikschulen unterzeichnet.
Die Administration hinsichtlich der Lizenzierung wird dabei von der GEMA
übernommen.
Vor dem Hintergrund des gesetzlich verankerten Kopierverbotes für geschützte
Noten ist es für die Musikschulen im VdM
nun möglich, Notenkopien (und Kopien
von Liedtexten) in bestimmtem Umfang
herzustellen und diese im Unterricht und
bei Aufführungen zu verwenden. Dazu
Christian Krauß, Geschäftsführer der VG
Musikedition: „Wir freuen uns, dass es
gelungen ist, diesen für Rechteinhaber
und Musikschulen gleichermaßen wichtigen Vertrag zu unterzeichnen. Musikschulen haben jetzt die Möglichkeit – nach
Abschluss einer verwaltungseinfachen
Lizenzvereinbarung mit der GEMA –, ihren
Unterricht noch attraktiver und flexibler
zu gestalten, bspw. indem einzelne Musikwerke und Unterrichtsmaterialien aus
umfangreichen Sammelausgaben vervielfältigt und verwendet werden dürfen.“
Georg Oeller, Vorstandsmitglied der GEMA:
„Musikschulen erfüllen eine wichtige kultur- und bildungspolitische Aufgabe. Sie
fördern neben dem Erlernen musikalischer Fertigkeiten auch die Persönlichkeitsentwicklung, Kreativität und Leistungsbereitschaft der Musikschüler. Eine
Grundlage für den Musikunterricht bildet
dabei die kreative Arbeit der Musikurheber sowie die Leistung der Musikverleger.
Deshalb begrüßen wir den Gesamtvertrag
zwischen dem Verband deutscher Musikschulen und der VG Musikedition über
das Kopieren von Noten in Musikschulen,
unterstreicht er doch die Bedeutung der
Urheber. Als Partner der VG Musikedition
übernehmen wir die Lizenzierung in unseren örtlichen Bezirksdirektionen und
unterstützen die Musikschulen zudem bei
allen Fragen.“
Prof. Ulrich Rademacher, Bundesvorsitzender des VdM: „Der Gesamtvertrag eröffnet den Musikschulen, die dies wollen,
die Möglichkeit, zu günstigen Konditionen einen Lizenzvertrag abschließen zu
können. Der VdM bekennt sich weiterhin
zum Schutz des geistigen Eigentums wie
auch zum Wert von Werkausgaben. Ohne
eine Ausweitung des Fotokopierens fördern
zu wollen, hält der VdM die nunmehr gefundene Lösung für einen akzeptablen
Weg, Rechtssicherheit und Nutzungsflexibilität miteinander in Einklang zu bringen. Zwei Vertragselemente sind für den
VdM beim Vertragsabschluss von besonderer Bedeutung gewesen: Einerseits wird
die Bemessungsgrundlage klar festgelegt,
aus der sich die Vergütungshöhe ergibt;
andererseits wird auf den Verwaltungsaufwand verzichtet, umfangreichen Dokumentationspflichten nachkommen zu
müssen. Gerade der letztgenannte Aspekt
ist für den VdM leitend und von entschei-
dender Bedeutung bei Abschluss des Gesamtvertrages gewesen: hohe Belastungen von Verwaltungskräften wie von Lehrkräften in der Nachweisführung werden
durch den geschaffenen Korridor des Gesamtvertrages definitiv vermieden.“
Die VG Musikedition nimmt unter anderem zahlreiche grafische Vervielfältigungsrechte, Abdruckrechte sowie die Rechte
an Wissenschaftlichen Ausgaben und Erstausgaben für Musikverlage, Komponisten,
Textdichter und musikwissenschaftliche
Herausgeber wahr.
Die GEMA vertritt in Deutschland die Urheberrechte von mehr als 64.000 Mitgliedern (Komponisten, Textautoren und
Musikverleger) sowie von über zwei Millionen Rechteinhabern aus aller Welt. Sie
ist weltweit eine der größten Autorengesellschaften für Werke der Musik.
Der VdM mit seinen 16 Landesverbänden
ist der Zusammenschluss der rund 950
öffentlichen Musikschulen in Deutschland, in denen an 4.000 Standorten bundesweit insgesamt über 1 Million Kinder,
Jugendliche und Erwachsene von etwa
38.000 Fachlehrkräften im praktischen
Musizieren unterrichtet werden. 𝄢
Quelle: www.vg-musikedition.de/
newsarchiv.php?id=226
12. Gitarrenbauwettbewerb der European Guitar
Teachers Association (EGTA-D) für Schülergitarren
Der 12. Gitarrenbauwettbewerb der EGTAD ist zu Ende. Er war wieder für Schülergitarren aller Mensurlängen bis maximal
64 cm ausgeschrieben. Die Jury unter
Vorsitz von Michael Koch (zweiter Bundesvorsitzender der EGTA-D, Gitarrendozent an Konservatorium und Musikhochschule Mainz) bestand aus Thomas Cieslik
(Gitarrenlehrer in Krefeld), Bernd Kresse
(Gitarrenbauer in Köln), Karl Sandvoss
(Vorstand des Instituts für Saiteninstrumente Gitarre & Laute – ISIGL) und Andreas Stevens (Gitarrenlehrer an der
Musikschule Düsseldorf). Zwei Teilnehmer hatten 15 Gitarren zum Wettbewerb
angemeldet und schließlich 12 eingesandt. Die Bewertung durch die Jury,
Auftakt! 2-2015
organisatorisch betreut durch Dr. Helmut
Richter (Bundesgeschäftsführer der EGTA),
erfolgte im Februar im Willy-BrandtBerufskolleg der Stadt Duisburg. Sie erbrachte folgendes Ergebnis:
Es wird acht Gitarren das Prädikat „Von der
EGTA empfohlenes Modell 2015/2016“
zuerkannt. Es sind:
• Mensurlänge 47 cm
- La Mancha Rubi CM 47
• Mensurlänge 53 cm
- La Mancha Rubi CM 53
- La Mancha Rubi S 53
• Mensurlänge 59 cm
- La Mancha Rubi CM 59
- La Mancha Rubi S 59
• Mensurlänge 63 cm
- La Mancha Rubi CM 63
- La Mancha Rubi S 63
- La Mancha Zafiro S 63
Detaillierte Informationen zur Bewertung
durch die Jury auf www.egta-d.de 𝄢
49 ..... MUSIKPORTAL
REZENSIONEN
Noten
Die Barockmandoline erfreut sich in letzter
Zeit immer größerer Beliebtheit. Viele Zupforchesterspieler entdecken den Reiz des Instruments, sei es als Sopranlaute in der stets
doppelchörigen Stimmung (g``- d´´- a´- e´h - g) oder als Mandolino Genovese in der
Stimmung einer Oktavgitarre (e´´- h´´-g´d´- a – e). Das kleine Instrument, mit Federkiel gespielt, verfügt über wunderbare
Literatur. Neben Großmeistern wie Vivaldi
und Scarlatti gibt es klangvolle Werke von
Piccone, Caccini und Signorelli u. a., welche gerade für Einsteiger zu empfehlen sind:
1. Divertimento di Mandola, Francesco
Piccone (1685 – 1745) für Barockmandoline solo, bearb. Marga Wilden-Hüsgen,
Grenzlandverlag Theo Hüsgen,
GVH KM-2012
www.grenzland-verlag.de
Die acht kleinen Stücke der Ausgabe stammen aus einem im Jahre 1732 veröffentlichten Band Piccones mit 70 kleinen Tanzsätzen für Barockmandoline solo, seinerzeit
mit Namen wie „Mandola“, „Mandolino“
oder „Mandorla“ bezeichnet. Die reizvollen
kleinen Stücke sind ganz aus dem Geist des
Instruments komponiert, mit typischen Tonrepetionen und Akkordbrechungen. Interessant ist die enorme Klangfülle, die der Komponist mit relativ wenig Tonmaterial erzeugt.
Piccone steht in seinem Stil eher Antonio
Vivaldi nahe als den süditalienischen Mandolinenmeistern aus Neapel. Der Schwierigkeitsgrad ist leicht bis mittel. Sehr schöne
Anfängerstücke, die aber aufgrund ihrer musikalischen Schönheit auch sehr attraktive
Konzertstücke sind.
2. Libro per Mandola, Sign. Matteo Caccini (1703), Sechs Stücke für Barockmandoline solo, bearb.: m. Wilden-Hüsgen,
Grenzlandverlag GVH KM-2086
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Matteo Caccini hinterließ eine Sammlung
von Stücken, aus der die Bearbeiterin sechs
Stücke auswählte, welche trotz ihrer leichten Spielbarkeit mit einer großen, barocken
Klangfülle überraschen. In den Arias, Alemandas und einer Giga kann sich der Lernende ganz mit den Melodien und Floskeln
des Barock und ihrer Artikulation mit Hilfe
des Federkiels vertraut machen. Schwierigkeitsgrad: leicht bis mittel.
3. Galanterie, Anonymus, Sechs Stücke
für Barockmandoline solo, bearb.: M. Wilden-Hüsgen, Grenzlandverlag KM-2083
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Diese Stücke stammen aus der Zeit der 2.
Hochblüte des sechschörigen kleinen Lauteninstruments, die sich um die Jahrhundertwende zum 19. Jahrhundert im Wiener
Kulturkreis etablierte. Einer der bekanntesten
Komponisten war Johann Hoffmann, der anspruchsvolle Konzerte, Sonaten und Duos,
oft in Kombination mit Streichern schuf. Die
hier vorliegenden sechs Kompositionen
stammen aus einer anonymen Handschrift,
die in der Gesellschaft der Musikfreunde in
Wien verwahrt wird. Die Sätze sind durch
sehr schöne Melodiebögen, leichte Arpeggiotechniken und spätklassische Formgebung charakterisiert. Die Sätze sind für den
Anfänger leicht spielbar und bieten einen
schönen Einstieg in diese reizvolle musikalische Stilistik des frühen 19. Jahrhunderts.
Zwei neue Ausgaben zeitgenössischer Musik
für Neapolitanische Mandoline und Gitarre:
1.„The Oval Portrait“ für Mandoline und
Gitarre, Lars Wüller (*1975), Edition
Margaux (em 5601)
Dem Werk liegt die gleichnamige Erzählung von Edgar Allen Poe zugrunde, die in dieser
Ausgabe in englicher Sprache
abgedruckt ist. Hier wird die
Geschichte eines Bildes erzählt: es stellt die Frau eines
Malers dar, die stets eifersüchtig auf die Kunst ihres Mannes
war. Schließlich wird sie von
diesem eingeladen, ihm für ein
Portrait Modell zu sitzen. Doch
je leidenschaftlicher sich der
Maler seinem Werk widmet,
desto mehr verfällt sein Modell. Bis zum tragischen Ende
bei der Fertigstellung des Werkes... Die Musik Wüllers zeichnet diesem sich ständig verdichtenden Spannungsbogen
in einem eindrucksvollen, virtuosen und prägnanten Dialog
von Gitarre und Mandoline
nach. Mit zarten geschwungenen Linien, die sich mehr und
mehr zum finalen Höhepunkt
verdichten. Lars Wüller widmete diese Komposition dem
Mare Duo mit Annika und Fabian Hinsche.
Ein ganz besonderes, sehr spannendes Werk
für das Konzertrepertoire. Oberstufe.
2. Baiao de Coco, op. 122 für Mandoline
und Gitarre, Jaime M. Zenamon (*1953)
herausgegeben von Karoline und Christian Laier, Joachim-Trekel-Musikverlag (T
6575)
Jaime Zenamon ist den Gitarren- und Mandolinenspielern als Komponist, Arrangeur,
Dozent und Musiker sehr vertraut. Seine
zahlreichen Werke für Schüler bis hin zu seinen Kompositionen für professionelle Spieler,
sind von einer eigenen, modernen, südamerikanisch geprägten Tonsprache gekennzeichnet, die nie in musikalischen Stereotypen
stagniert und die Möglichkeiten der Instrumente gekonnt ausschöpft. Genau dies bietet
der Baiao de Coco in seinen beiden Sätzen
„Ritmico“ und „Coco“. Ostinate Motive beider Instrumente im ersten Satz, nacheinander
erklingend, sich ergänzend und in einem
unisono verschmelzend, ein lyrisches molto
espressivo mit sehr schönen Harmonien. Im
Schlusssatz „Coco“ wird der Gitarrenpart mit
seinen Tremolopassagen und Arpeggien zum
beherrschenden Element. Ein sehr schönes
Werk für ein Oberstufenduo und ein Glanzpunkt im Konzertrepertoire.
Marlo Strauß 𝄢
KURZ NOTIERT ..... 50
Grammy für Chris Thile – 2015
fünf Nominierungen für Mandolinisten bei den Grammy Awards
Chris Thile
Chris Thile ist unbestritten der erfolgreichste Mandolinist der Welt.
In Deutschland vielen Fachleuten schon ein Begriff, ist der Nachfahre eines Hamburger Bankangestellten in den USA ein gefeierter
Star. Der 2012 offiziell als Genie („Genius Grant“-Gewinner der
MacArthur Foundation) ausgezeichnete Musiker wurde mit der
Bluegrass-Musik groß, ist über die Jahre aber zu einem Musiker gereift, den man keinem klar definierten Genre mehr zuordnen kann.
Er verzahnt Country, Pop, Rock, Jazz und Klassik miteinander und
spielt mit den Einflüssen der verschiedenen Stilistiken, um etwas
Neues zu kreieren.
Bei den Grammy-Awards 2015 wurde er nicht weniger als vier
Mal nominiert und erhielt für sein Album „Bass & Mandolin“ mit
einem der weltbesten Jazz-Kontrabassisten Edgar Meyer einen
„Grammy für das beste zeitgenössische Instrumentalalbum“.
Weitere Nominierungen erhielt er in folgenden Kategorien:
• Beste American-Roots-Darbietung (mit der Band Nickelcreek)
• Bestes Americana-Album (Nickelcreek)
• Beste Abmischung eines Albums (Thile & Meyer)
Heftvorschau 3-2015
Mandoline und Mittelalter
Kurzer Wegweiser zu einem faszinierenden musikalischen Kosmos
Von Silvan Wagner
Neben Chris Thile konnte sich auch Mike Marshall über eine Nominierung bei den diesjährigen Grammy-Awards freuen. In der Kategorie „Bestes klassisches Sammelprogramm“ spielt Mike Marshall
mit dem „Turtle Island Quartet“, einem Streichquartett, dass sich
durch seine Improvisationfähigkeiten auch in der Jazz-Szene einen
Namen gemacht hat. Für Freunde der Mandoline also ein überaus
erfolgreiches Grammy-Jahr! Herzlichen Glückwunsch an die amerikanischen Kollegen! 𝄢
Impressum
Auftakt!
Das Magazin des Bund
Deutscher Zupfmusiker e.V.
2-2015
Auftakt! erscheint 4mal jährlich
Malte Vief
Malte Vief gewinnt den
„Songdoor 2014“
Der amerikanische Kompositionwettbewerb wird jährlich ausgerufen (http://songdoor.com/). Die Teilnehmer können sich mit mehreren Kompositionen bewerben. Altersgrenzen gibt es nicht. Malte
Vief bewarb sich mit den Titeln „Bambule“, „Veit“ und „Wiegenlied“. Neben der „Bambule“, die den Wettbewerb in der Kategorie
„instrumental“ gewann, erreichte auch „Veit“ unter fünf Stücken
das Finale. An der Ausschreibung nahmen auf internationaler Ebene
über 300 Komponisten teil. Die Noten von „Veit“ für Gitarre solo
sind über Amazon oder über www.heavyclassic.de erhältlich. Eine
Ausgabe für Zupforchester oder Gitarrenorchester für alle drei Kompositionen ist über www.heavyclassic.de beziehbar. 𝄢
Auftakt! 2-2015
Herausgeber:
Bund Deutscher Zupfmusiker e.V.
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Druck:
Druckerei und Verlag Heinz
Klein GmbH, Saarlouis
Redaktionsschluss
Ausgabe 3-2015: 30.6.2015
Anzeigenschluss
Ausgabe 3-2015: 30.6.2015
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