Auftakt! - Bund Deutscher Zupfmusiker eV
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Auftakt! - Bund Deutscher Zupfmusiker eV
Ausgabe 2-2015 Magazin des Bund Deutscher Zupfmusiker e.V. Fachwerk mit Saitenklang, Posaunen und Gesang ..... 5 Aufbruch in neue Klangdimensionen ..... 22 Das Landesjugendzupforchester Thüringen ..... 30 Tag der Musik 2015 – Einer für alle ..... 12 z z V E R T R AU E N IN LANGJÄHR IGE TRADI T ION Saiten für Mandoline, Mandola und Gitarre Deutsche Handwerkskunst in Perfektion! Erhältlich in den Ausführungen: ➠ Supersolo, Flachdraht ➠ Silber ➠ Künstlersaite ➠ 80/20 Bronze ➠ „Consort“ für historische Qualitätsmandolinen Alleiniger Hersteller: Reinhard Renz e.K. MUSIKSAITEN ALLER ART ﱪﱩ TECHNISCHE SAITEN Schulstraße 18 ❘ D-08265 Erlbach / Germany Mandoline Nr. 36 MAF Orchestra www.musikwaren-hellweg.de | www.hopfguitars.com Tel.: +49 (0)37422 - 6346 Fax: +49 (0)37422 - 6346 + 74416 [email protected] www.lenzner-strings.de 3 ..... EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser, Anfang März 2015 trafen sich die Landespräsidenten, Musikleiter und Jugendleiter der BDZ Landesverbände in Frankfurt zu Tagungen der Bundesgremien. 50 Zupfer waren angereist (so viele wie schon lange nicht mehr), diskutierten konstruktiv und zukunftsorientiert für die Zupfmusik miteinander. Größte Sorgen bereiten den Ländern die Nachwuchsarbeit auf musikalischer aber auch auf Funktionärsseite. In den Vereinen fehlen überwiegend Mandolinenschüler und willige Vereinsmitglieder, die z.B. in die Schulen gehen, um für unsere Instrumente zu werben. Hier kann der Bundesverband keine Hilfe vor Ort geben. Jeder Verein, ja jedes Vorstands- und Vereinsmitglied ist selbst gefordert, voran zu gehen! Ich kann Sie alle nur eindringlich bitten und auffordern: Seien Sie JETZT aktiv, nach dem Motto „Heute ist mein bester Tag“. Es lohnt sich immer, Zeit in die Nachwuchsgewinnung zu investieren, auch wenn die Ausbeute an neuen Vereinsmitgliedern nicht immer zahlreich ist. Auch die immer agiler im Alter werdenden Senioren sind eine lohnenden Gruppe zur Ansprache. Manch einer hatte in seinen Kindertagen Berührung mit der Musik oder möchte nun im Alter ein Instrument neu erlernen. „Wer nichts tut, hat bereits verloren“. Geben Sie nie auf, bitte! Ein ebenso wichtiges Thema muss aktiv angegangen werden: Vereinsvorstände! Aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen nur empfehlen, binden Sie Jugendliche und junge Erwachsene so früh wie möglich in die Vorstandsarbeit ein. Hier mal einen Bericht schreiben lassen, da einen Termin gemeinsam für den Verein oder den Landesvorstand wahrnehmen. Übertragen Sie auch Verantwortung und geben Sie vor allem die Freiheit, eigene Wege und Lösungen zu suchen. Hilfestellungen und Unterstützung sind hier die Zauberworte und keine Bevormundung oder Besserwisserei. Am allerbesten finden Sie junge Leute immer dann, wenn Sie sie in Gruppen darauf hin ansprechen und gemeinsam in den Vorstand berufen. Denken Sie erst gar nicht nach, ob die zur Verfügung stehenden Posten und Ämter ausreichen. Machen Sie diese „ausreichend!“ Der BDZ wird Ende des Jahres gerade für Jugendliche und junge Erwachsene ein Seminar in der Musikakademie in Engers (RP) anbieten. Termin weitersagen und vormerken: 06.-08.11.2015. Die Plätze sind begrenzt, daher jetzt schon werben und nach der offiziellen Ausschreibung gleich anmelden. Ich freue mich auf das Wochenende gemeinsam mit meinem Bundesjugendleiter Marcel Wirtz. Gemeinsam schaffen wir es auch, die Nachwuchssorgen in den Griff zu bekommen. Gemeinsam, mit Ihnen! Ihr Thomas Kronenberger Präsident des BDZ e.V. Und nicht zuletzt gibt es in unserer Zeit einige Menschen, die gerne helfen, sich aber nicht in ein Amt wählen lassen wollen. Und? Wo ist das Problem? Nehmen Sie diese Hilfe an und schauen Sie, ob daraus nicht doch mit der Zeit auch eine Funktion im Vorstand werden kann. Wichtig ist dabei immer: Nehmen Sie die jungen Leute ernst. Interessieren Sie sich für ihre Ideen und Vorstellungen und binden Sie die Interessierten in Ihre Arbeit und Arbeitsabläufe ein. Gerade die wichtigen Termine beim Verband, dem Landesmusikrat oder den Behörden und Ministerien bieten sich für ein „Mitkommen“ an. b bund deutscher zupfmusiker z Auftakt! 2-2015 INHALT ..... 4 EDITORIAL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 BDZ-INFOTHEK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33-36 INHALT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 33 ..... Das Sitzungsprotokoll 34 ..... Auch Vereine und Verbände müssen Anlagenverzeichnisse haben 35 ..... Wie kommen Ihre Beiträge in Auftakt!? 35 ..... Herzlich willkommen im Bund Deutscher Zupfmusiker e.V.! 36 ..... BDZ Ehrentafel 36 ..... Werden Sie Mitglied im BDZ e.V.! VERANSTALTUNGEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5-20 5 ..... Fachwerk mit Saitenklang, Posaunen und Gesang VERBANDSFORUM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37-45 8 ..... La Púrpura de la Rosa – Die erste Oper der neuen Welt 11 ..... Masterclass Mandoline bei Frau Prof. em. Marga Wilden-Hüsgen 12 ..... Tag der Musik 2015 – Einer für alle 14 ..... Ausgangspunkt für internationale Musikerkarrieren 16 ..... Termine: Konzerte – Seminare – Wettbewerbe AKTUELLES . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21-24 21 ..... Neue Impulse für das Ensemblespiel mit Gitarren – Einführung 22 ..... Aufbruch in neue Klangdimensionen mit Oktav-, Terz- und Quintbassgitarre BDZ-JUGEND . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25-32 25 ..... Kooperation Schule/Verein – Die „Kreative Praxis“ näher beleuchtet 26 ..... Das Bayerische Landesjugendzupforchester mit neuem Dirigenten 28 ..... JuZO NRW – Musizieren verbindet 37 ..... Nachricht vom Meisterkurs für Mandoline und Gitarre in Erlbach/Vogtland 38 ..... Landesmusikleiter-Konferenz in Frankfurt 39 ..... Nord hat gewählt! 40 ..... Deutscher Orchesterwettbewerb – Erfolgreiche Teilnehmerensembles stellen sich vor 41 ..... Teilweise neue Vorstandschaft im Musikforum Schweinfurt e.V. 42 ..... Musik des Balkan und Osteuropas 44 ..... Vorstandswahlen im BZVS e.V. 45 ..... Jugendgitarrenorchester in NRW „NylonStringOrchestra“ gewinnt beim Wettbewerb für Auswahlorchester MUSIKPORTAL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46-49 46 ..... Eberswalde wird Bundeshauptstadt der Chor- und Orchestermusik 47 ..... MIZ präsentiert Ausschreibungskalender zu Musikwettbewerben, Preisen und Stipendien 48 ..... VG Musikedition und VdM unterzeichnen Gesamtvertrag zum Fotokopieren von Noten 48 ..... 12. Gitarrenbauwettbewerb der European Guitar Teachers Association (EGTA-D) für Schülergitarren 49 ..... Rezensionen KURZ NOTIERT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 50 ..... Grammy für Chris Thile – 2015 fünf Nominierungen für Mandolinisten bei den Grammy Awards 50 ..... Malte Vief gewinnt den „Songdoor 2014“ 50 ..... Heftvorschau 3-2015 50 ..... Impressum 30 ..... Das Landesjugendzupforchester Thüringen stellt sich vor 32 ..... Bundesjugendleiterkonferenz die Dritte – Langsam brauchen wir mehr Platz Impressionen Tag der Musik © Deutscher Musikrat/ Andreas Schoelzel Auftakt! 2-2015 5 ..... VERANSTALTUNGEN Fachwerk mit Saitenklang, Posaunen und Gesang Fotos: T. Kronenberger Bundespräsident Joachim Gauck ehrt traditionsreiche Chöre und Orchester in Celle Niedersächsisches Landeszupforchester (Leitung: Ulrich Beck) Von Dr. Marcel Wirtz ….. Vom 13. bis 15.03. veranstaltete die Bundesvereinigung Deutscher Chorverbände (bdc) gemeinsam mit der Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände (bdo) die „Tage der Chor- und Orchestermusik“ in Celle. Im Rahmen dieses Festivals präsentierten sich 27 Ensembles auf neun verschiedenen Bühnen. Die Veranstaltung krönt in der Auszeichnung von 100-jährigen Laienmusikorchestern und -chören mit der Pro-Musica- und Zelter-Plakette, die vom Bundespräsidenten Joachim Gauck gestiftet und verliehen wird. Auch in diesem Jahr ließ es sich Bundespräsident Joachim Gauck nicht nehmen, die Verleihung exemplarisch an zwei Laienmusikgruppen persönlich durchzuführen. „Weniger ist mehr“ – Rythmuscombo aus vier Personen „Weniger ist mehr“ – so lautet das aktuelle Bühnenprogramm der a capella Gruppe „Maybebop“, die mit einem Querschnitt den Einstieg in die diesjährigen „Tage der Chor- und Orchestermusik“ bildeten. Unter diesem Motto zeigten die vier Sänger, dass mit Hilfe von Beat-Box und Geräuschimitation eine ganze Instrumentalband nachgestellt werden kann. Die Klangkünstler beeindruckten den ausverkauften „Großen Saal“ der Congress Union Celle mit Ihren kurzweiligen Eigenkompositionen und ihrem facettenreichen Comedy-Repertoire. Im Anschluss folgten die vier jungen Musiker des „Jungen Vokalensembles Hannover“ unter der Leitung von Prof. Klaus-Jürgen Etzold. Der Chor, bestehend aus 50 stimmlich weitergebildeten Laienmusikern, die mit Ihrem Programm „Eine musikalische Weltreise“ die Musik verschiedener Kulturregionen dem Publikum präsentierten. Neben ungarischen Volksballaden bot das dargebotene Programm ein Spektrum bis hin zur modernen Literatur von Györgi Ligeti. Das Eröffnungskonzert stimmte auf das Musikwochenende ein und verhieß eine Stadt voller Musik und verschiedenen Klängen. Ulrich Beck (Dirigent Niedersächsisches Landeszupforchester) mit Bundespräsident Gauck Diskussion, Religion und die Lange Nacht Am darauffolgenden Tag wurde im Diskussionsforum „Chorsingen in der Migrationsgesellschaft” die Rolle der Chöre für die aktive Integration von Migranten erörtert. Ein Vortrag des Projektreferenten für „Chormusikkultur und Migrationsgesellschaft“ des Arbeitskreises Musik in der Jugend (AMJ) informierte über das Themengebiet und eine Vielzahl von Experten erörterten die Thematik im Anschluss. Um 16 Uhr startete das musikalische Pro- gramm mit einem Festgottesdienst in der Stadtkirche St. Marien. Superintendent Dr. Hans-Georg Sundermann und Dechant Andreas Tenerowicz führten durch den ökumenischen Gottesdienst, der von der Celler Stadtkantorei, der Celler Bläsergruppe und dem europäischen Synagogalchor umrahmt wurde. Neben der Messliturgie, die von der Stadtkantorei ..... Auftakt! 2-2015 VERANSTALTUNGEN ..... 6 „Junges Vokalensemble Hannover“ mit MayBeBop beim gemeinsamen Auftritt und der Bläsergruppe präsentiert wurde stach insbesondere der jüdische Chor heraus, der den Besuchern des Gottesdienstes geistliche, hebräische Texte vortrug. Im Anschluss an den festlichen Gottesdienst lud die Stadt Celle zum Empfang. Auf die Dankesreden für die gute Festivalorganisation folgte die Übergabe des Staffelstabs, die Repliken der beiden Plaketten, an den Bürgermeister der nächsten Austragungsstätte, Eberswalde (Brandenburg). Während und nach der Veranstaltung bot sich genügend Raum für die Gäste sich in bilateralen Gesprächen auszutauschen und über ihre verschiedenen Arbeitsfelder zu berichten. So erfuhr man z.B. Details über das Posaunenfestival „Evangelische Posaunentage“, bei dem über 20000 Posaunisten aus ganz Deutschland zusammen kommen und ihr Können präsentieren. Dann erklang der Startschuss: „str8voices“ eröffneten die lange Nacht der Musik nach der Festrede vom Präsidenten des Deutschen Musikrates und Ehrenmitglied des BDZ, Prof. Martin Marta Krüger. Als Besucher musste man sich Leckerbissen aus der Vielzahl der angebotenen Konzerte aussuchen. Zu Beginn konzertierte das Gemeinschaftsorchester der beiden Zupforchester Empelde und Langenhagen. Das Orchester zeigte den Zuhörern mit Werken von Yasuo Kuwahara bis hin zu John Miles, welche verschiedenen Stilrichtungen in der Zupfmusik zu finden sind. Ein präzises, akzentuiertes Zusammenspiel überzeugte von dem großen Können der einzelnen Spieler, unter denen auch drei aktuelle „Jugend musiziert“Preisträger zu finden sind. Danach führte der Weg in den Plenarsaal des Oberlandesgerichtes, in dem „Choir under fire“ Titel wie „Dreamer“ oder „Take five“ aufführte. Der Plenarsaal war so überfüllt, dass sich die Zuhörer schon in Trauben vor der Tür scharten. Auftakt! 2-2015 Im Anschluss führte der Weg zur „Kunst & Bühne“, wo auch der Abschluss der langen Konzertnacht stattfand. Bevor die finale „Jam Session“ startete, war die Bühne ganz dem „Hepcat-Quartett“. Die vier jungen Musiker aus dem Saarland, verstanden es den Sound der 30er und 40er Jahre in die Stadt Celle zu tragen. Mit Posaune, Sax, Kontrabass und Schlaggitarre begeisterte die Gruppe mit Elementen aus Swing, Klezmer und Basie Band. Der Saal tobte bereits, aber die Stimmung konnte noch weiter gesteigert werden, mit dem zweiten Auftritt von str8voices. Diese exzellente A-capellaCombo bewirkte mit Liedern, die von Jazz bis Pop reichten, dass die Stimmung überlief. Einzig der fehlende Platz hielt die Leute davon ab, auf den Tischen zu tanzen. Den Abschluss bildete eine Kombination der beiden Gruppen, die spontan gemeinsam Lieder z.B. von Caro Emerald aufführten. Dabei ließ es sich auch das Publikum nicht nehmen, mitzusingen und rhythmisch mitzumachen. Nach dem perfekten Abschluss gab es nur noch wenige Stunden Schlaf bis zum Festakt, in dem Bundespräsident Joachim Gauck die ProMusica- und Zelter-Plakette verlieh. Die Verleihung der Pro-Musicaund Zelter-Plaketten Am Sonntagmorgen startete das musikalische Programm im Foyer der „Congress Union“ bei dem abwechselnd das Akkordeontrio „Handregal“, der Jugendchor des örtlichen Kaiserin-Auguste-ViktoriaGymnasiums und das Blechbläserquartett der Landesposaunenwarte des EPIiD den geladenen Besuchern die Wartezeit bis zum Saaleinlass verkürzten. Die Eröffnung oblag dem Landesjugendblasorchester Niedersachsens unter der Leitung von Matthias Höfert. Die durchweg jugendlichen Musiker spielten Händel auf hohem Niveau mit brillanter Ton- Der Bürgermeister der Stadt Celle... bildung und präziser Rhythmik. Im Anschluss begrüßte Prof. Dr. Hans Jaskulsky, Präsident der BDC, die Zuhörer und stellte in seiner Rede die hervorragende Zusammenarbeit der BDC mit dem Landeschorverband Niedersachsen und der Stadt Celle heraus. Der Mädchenchor Hannover unter der Leitung von Prof. Gudrun Schröfel zeigte im Anschluss, wie präzise ein Mädchenchor zusammen singen kann. Selbst die Atmung der einzelnen Sängerinnen war synchron, sodass den Zuhörern ein fantastisches Klangerlebnis offeriert wurde. Der viermalige Siegerchor des Deutschen Chorwettbewerbs zeigte sein Können mit Bravour. Aus mehr als tausend Kehlen erklang das alte Volkslied „Kein schöner Land in dieser Zeit / als hier das uns’re weit und breit…“ Dies griff Bundespräsident Joachim Gauck in seiner Festansprache als Thema auf: „Ich will jetzt nicht der Frage nachgehen, ob der Komparativ stimmt. Vielleicht gibt es ja irgendwo ein schöneres Land als hier das uns’re. Ich möchte aber ganz entschieden festhalten, dass unser Land ein sehr schönes, ein sehr lebenswertes und liebenswertes Land ist. Und je weiter ich als Bundespräsident herumkomme, und je länger und je mehr ich sehe, was in diesem Land an Gutem und buchstäblich Vorbildlichem geschieht, umso mehr muss ich sagen: Es ist ein sehr schönes Land, in dem wir alle zusammen leben.“ Und woran das liege? Das liege nicht zuerst, wie es im Lied heißt, an den schönen Tälern und den Linden, dem Eichengrund und dem hohen Himmel, unter dem wir uns finden, Nein, das liege in erster Linie an den Menschen. Nicht nur, weil sie so gerne und so gut Musik machen und singen. Das Fotos: Celler Presse aktuell 7 ..... VERANSTALTUNGEN ... Dirk-Ulrich Mende Auftritt während der „Langen Nacht der Musik“ Niedersächsiches Landeszupforchester während des Festaktes zur Verleihung der Pro-Musica- und Zelter-Plakette und ihm und seinen Begleitern die Ohren spitzen ließen. Im Anschluss an den sehr gelungenen Auftritt des Zupforchesters folgte die Verleihung der beiden Plaketten. Die Pro-Musica-Plakette wurde stellvertretend für alle 100-jährigen Vereine an den Posaunenchor der Ev.-Luth Kirchengemeinde Munster verliehen. Die Stellvertreter freuten sich sehr über die große Ehre, die Plakette vom Bundespräsidenten zu empfangen. Darauf verlieh Joachim Gauck die Zelter-Plakette an den Kirchen- und Projektchor St. Lambertus Erkelenz. Gemeinsam speisen mit dem Bundespräsidenten auch! Aber vor allem, weil sich in den vielen tausend Chören und Orchestern der Geist des Engagements zeigt, der Geist des ehrenamtlichen Einsatzes für andere und für eine gute und schöne Sache. Gauck: „Darauf kann unser Land einfach stolz sein. Vielleicht gibt es schönere Länder. Vielleicht. Aber man muss wohl lange suchen, um ein Land zu finden, in dem die Musikkultur mehr gefördert wird. Wir haben in Deutschland nicht nur die Hälfte aller Opernhäuser der Welt: Diese sogenannte musikalische Hochkultur gibt es nur, weil es an der Basis, in den Dörfern und Kleinstädten und in den Stadtvierteln der Großstädte unzählige Orte gibt, wo aktiv musiziert wird. Freude an der Musik, Leidenschaft zum Hören der großen Werke: das wächst meist beim eigenen Musizieren. Ginge das verloren, würde auch das Opern- und Konzertpu- blikum der großen Häuser schwinden.“ „Unsere Gesellschaft verändert sich“, stellte der Bundespräsident fest. „ Unsere deutsche musikalische Tradition, jenes „immaterielle Kulturerbe“, von dem wir gerne sprechen, wird in Zukunft auch vielen anvertraut werden, die aus ganz anderen Kulturen und Traditionen zu uns kommen. Wie wird das Erbe erhalten? Wie wird es sich verändern? Ich finde es deshalb sehr gut und bemerkenswert, dass es in diesen Tagen der Chor- und Orchestermusik in Celle zum Beispiel ein Forum gibt, das sich mit dem Thema „Chorsingen in der Migrationsgesellschaft“ beschäftigt.“ In dieser Migrationsgesellschaft werde es von herausragender Bedeutung für die Zukunft des Musiklandes Deutschland sein, ob und wie Migranten einen Zugang finden zu diesem wesentlichen und unverwechselbaren Bestandteil unserer Kultur. Und wie sie sich diese Kultur möglicherweise kreativ und innovativ aneignen und sie mit dem, was sie selber mitbringen, bereichern. Im Anschluss an den Festakt wurden die Preisträger und Vertreter der Laienmusikverbände zum gemeinsamen Mittagessen mit dem Bundespräsidenten Joachim Gauck eingeladen und erhielten so die einmalige Gelegenheit sich gemeinsam auszutauschen. Die nächsten Tage der Chor- und Orchestermusik finden vom 4. bis 6. März 2016 im brandenburgischen Eberswalde statt. 𝄢 Quellenhinweis: Auszüge der Festrede aus dem Bericht Celler Presse 15. März 2015 Ein weiterer besonderer Teil des Festaktes war der Auftritt des Landeszupforchesters Niedersachsen unter Ulrich Beck, das dem Bundespräsidenten Zupfmusik Stücke von Klassik bis Moderne präsentierte Auftakt! 2-2015 VERANSTALTUNGEN ..... 8 La Púrpura de la Rosa – Die erste Oper der neuen Welt Gesprächskonzert im Rahmen der Aschaffenburger Gitarrentage 2015 Von Bernd Nonnweiler …. Das Konzept „Gesprächskonzert“ Mit dem „Großostheimer Gesprächskonzert“ ist im unterfränkischen Großostheim ein Konzertformat an einer Musikschule entstanden, das in der Veranstaltungslandschaft seinesgleichen sucht. Die beiden Initiatoren, Christoph Hornbach und der Autor dieses Artikels, stellen alljährlich ein musikalisches und literarisches Programm zusammen, dessen musikalischer Teil von renommierten Künstlern, Studenten und fortgeschrittenen Schülern realisiert wird. Schwerpunkte aus der Geschichte der Zupfmusik werden in einen kulturgeschichtlichen Zusammenhang eingebettet und in einem dialogischen Spiel vorgetragen. Das literarische Vorbild dieser Vortragsweise sind die Rundfunkarbeiten zur deutschen Literatur des Schriftstellers Arno Schmidt (1914 – 1979). Durch die Aufeinanderfolge von Zitaten, kommentierendem Text und Musik entsteht eine außerordentlich kurzweilige und lehrreiche Veranstaltungsform. Seit 2006 ist sie Bestandteil der Aschaffenburger Gitarrentage. Die Reihe wurde im Jahr 2003 mit einem biographischen Konzert zu Fernando Sor begonnen und mit folgenden Themen fortgeführt: 2004 El Siglo d’Oro - Musikalische und historische Blicke in das Zeitalter Karls V. und Philipp II. 2005 John Dowland (1562 – 1626) – musikalische und historische Blicke in das elisabethanische Zeitalter 2006 Joseph Caspar Mertz (1806 – 56) ein Komponist der Biedermeierzeit 2007 Valentin Bakfark (1527 – 76) - ein Lautenist aus Siebenbürgen 2008 Die Gitarre im Biedermeier 2009 Die Gitarre in der Kammermusik im frühen 20. Jahrhundert 2010 Kammermusik mit Gitarre um 1800 am Hofe Carl Theodor v. Dalberg 2011 Nachtstücke – Musik des 20./21. Jahrhunderts 2012 Die Gitarre in der Barockzeit 2013 Die Schweizerfamilie oder Wie klingt eine Oper auf der Gitarre 2014 Ausgewählte Ensemblewerke von Franz Schubert mit Gitarre Auftakt! 2-2015 Barocke Improvisationskunst Am 13. März dieses Jahres stand nach 2013 zum zweiten Mal eine Oper im Mittelpunkt, und zwar „La Púrpura de la Rosa“ von Tomás de Torrejón y Velasco (1644 – 1728), 1701 im peruanischen Lima uraufgeführt und damit die erste Oper der neuen Welt. Barockgitarristin Andrea Baur hatte im Vorfeld des Konzerts mit fortgeschrittenen Musikschülern einen Kurs über Improvisation gegeben. Zehn Musikschüler im Alter von 12 bis 19 Jahren hatten daran teilgenommen und bildeten ein Ensemble, das mit drei Musikstücken an dem Konzert mitwirkte. Der eigentlichen Opernhandlung gehen einige Tanzsätze und Fanfaren voraus. Diese Stücke sind Musterbeispiele einfacher barocker Improvisationskunst. Die Eines davon, die sogenannte „Chinfonia“ ist hier abgebildet (Bearb. Nonnweiler): Jeweils acht Takte werden zwei Mal gespielt, Reihenfolge und Mischung waren 9 ..... VERANSTALTUNGEN für das Konzert folgendermaßen festgelegt: 8 + 12 (immer) / 8 + 1 + 2 / 3 + 9 / 4 + 6 + 8 + 11 / 4 + 5 + 9 + 11 / 4 + 7 + 9/4+7+9+2/1+2+4+5+7+9/ 1 + 2 + 10 + 5 + 7 + 9 / tutti Ein besonders glücklicher Zufall wollte es, dass die Pocket Opera Company Nürnberg die Oper für den Herbst 2014 einstudiert hatte. Fünf Sänger dieses Ensembles konnten für das Gesprächskonzert gewonnen werden. Zusammenarbeit mit professionellen Musikern Die Realisierung des Gesamtprojekts war von einer Reihe glücklicher Bedingungen geprägt. Zunächst die Bereitschaft von Andrea Baur, ein hochklassiges vierköpfiges Instrumentalensemble zusammenzustellen, das mit zwei Harmonie- und zwei Melodieinstrumenten ein barockes Orchester darzustellen wusste. Das Konzert wurde eröffnet von einer Batalla, die Andrea Baur für Ensemble bearbeitet hatte. Schülerensemble und Barockensemble spielten gemeinsam zum Einzug des Publikums. ..... Von links nach rechts: Andrea Baur, Jennifer Harris, Andreas Pilger, Johannes Vogt Die Sänger von links nach rechts: Heejoo Kwon, Manuel Krauß, Gertrud Demmler Schwab, Florian Neubauer, Heike Kiefer Das Gitarrenensemble der Musikschule musiziert mit dem Barockquartett, Ltg. B. Nonnweiler Chinfonia Auftakt! 2-2015 VERANSTALTUNGEN ..... 10 Bernd Nonnweiler (links), Christoph Hornbach (rechts) Historischer Hintergrund Die beiden Sprecher, Christoph Hornbach und der Autor, erläuterten Thema und historischen Zusammenhang, in dem die Oper entstanden und aufgeführt worden ist. Es handelt sich bei „La Púrpura de la Rosa“ um die Geschichte von Venus, Adonis und Mars, mithin um eine Geschichte von Liebe und Krieg – passend in der Zeit des spanischen Erbfolgekrieges, dessen Auswirkungen bis nach Südamerika zu vernehmen waren. Nach antiker Vorlage (Ovid, Metamorphosen, 10. Buch) hatte der spanische Dichter Calderon bereits 1659 ein Opernlibretto verfasst. Der peruanische Verwalter in Diensten Spaniens, der Conde de Monclova, bekundete seine Treue zum Mutterland, indem er die Opernaufführung zu Ehren des spanischen Thronfolgers an dessen 18. Geburtstag stattfinden ließ. Der Komponist der südamerikanischen Musik, To- Libretto más de Torrejón y Velasco, war Kapellmeister der Kathedrale von Lima, also ein Mann vor Ort. Bemerkenswert an der Musik Torrejóns ist die kunstvolle Unbekümmertheit, mit der der Text mit Musik unterlegt wird: an einem Beispiel wurde gezeigt, dass das Libretto unabhängig von Rollenwechseln in die Melodie wie ein Teppichmuster eingewebt ist. Opernkunst an der Musikschule Die eigentliche Handlung war entlang des Librettos in acht Abschnitte unterteilt worden, wie aus dem gedruckten Programm hervorging. Jeder Handlungsteil wurde mit Zitaten und Kommentaren vorgestellt und daraufhin gesungen. So bezogen sich Text und Musik in kunstvoller Weise aufeinander, und es war für das Publikum ein Leichtes, der Geschichte von Liebe und Eifersucht zwischen Venus, Mars und Adonis zu folgen, zumal das Vokalensemble nicht nur stimmlich, sondern auch schauspielerisch zu überzeugen wusste. Das Gesprächskonzert des Jahres 2015 war sicherlich ein Höhepunkt der Aschaffenburger Gitarrentage. Für das nächste Jahr ist ein Konzert mit Musik aus dem Umfeld Shakespeares geplant, im Mittelpunkt steht die Royal Winter Music von Hans Werner Henze mit dem Gitarristen Maximilian Mangold sowie Musik von John Dowland. 𝄢 Manuel Krauß (Adonis), Gertrud Demmler Schwab (Venus) Auftakt! 2-2015 11 ..... VERANSTALTUNGEN Masterclass Mandoline bei Frau Prof. em. Marga Wilden-Hüsgen Aachen, am 12. Februar 2015 Von Gerda Abts, Antwerpen ..... Am Donnerstag, den 12. Februar 2015, fand die zweite Meisterklasse bei Prof. Marga Wilden-Hüsgen in Aachen statt. Vier Studenten von Gerda Abts vom Königlichen Konservatorium in Antwerpen in Belgien1 stellten dabei einen Teil ihres Repertoires vor. Prof. Marga Wilden-Hüsgen ist in Antwerpen keine Unbekannte. Von 1988 bis 1995 leitete sie am Königlichen Konservatorium in Antwerpen eine Mandolinenklasse. Im Jahr 1988 wurde die Mandoline durch dieses Hauptfachstudium in Belgien als klassisches Instrument anerkannt. Alle vierzehn Tage reiste Marga mit dem Zug an, um den ganzen Tag Unterricht zu geben, zusätzlich zur Tätigkeit an ihrem Lehrstuhl in der Musikhochschule Köln, Abteilung Wuppertal. Wir Belgier sind ihr für diesen großen Einsatz noch immer sehr dankbar, da sie es damit möglich machte, die Mandoline in Belgien als anerkanntes Instrument im offiziellen Studienbetrieb zu etablieren! Gerda Abts gehörte damals zu den ersten Studenten und absolvierte ihr Studium der Mandoline und Kammermusik mit Auszeichnung. Bis 2010 ruhte der Lehrbetrieb mangels Studenten. Doch im Jahr 2010 schrieb sich Marte De Leeuw, Schülerin von Gerda Abts von der Musikakademie in Lier, als Mandolinenstudentin ein. 2012 kamen als Studenten noch Johan Corrales und 2013 die Schwestern Maria und Elina Markatatou hinzu. So verfügt das Konservatorium in Antwerpen endlich wieder über eine Mandolinenklasse! Ein Meisterkurs mit der Grande Dame der Mandoline durfte da im Lehrplan der Studenten natürlich nicht fehlen! Mit großen Erwartungen, kamen wir in Aachen an. Marga arbeitete mit jedem 1,5 Stunden an Technik und Musikalität, noch genauso begeisternd wie immer und in einer sehr herzlichen Atmosphäre. Jeder Teilnehmer konnte ein Werk vortragen. Das Programm von Marte De Leeuw für den bevorstehenden Masterabschluß wird ein „Belgisches Programm“ sein. Die wichtigsten Werke ihres Programms sind „Gordia“ des belgischen Komponisten Boudewijn Cox (*1965). Dazu kommt das 10. Prelude von Raffaele Calace, (1963-1934) welches dem bekannten belgischen Mandolinenvirtuosen und Hochschullehrer Franz de Groodt, (1892-1988) Masterclass Antwerpen Aachen einem Schüler von Silvio Ranieri (18821956), gewidmet ist. Das wichtigste Werk aus ihrem Masterabschlußprogramm ist das Konzert für Mandoline von Silvio Ranieri, der von 1901 bis zu seinem Tod im Jahr 1956 in Brüssel der Pionier für die Mandoline war. Von diesem anspruchvollen Konzerte spielte Marte mit großer Konzentration den 3. Satz des Konzerts. Hier wurde besonders an der vielgestaltigen Kadenz kreativ gearbeitet, eine interessante Stunde für die junge Musikerin und alle Zuhörer. Johan Corrales, der in diesem Jahr seinen Bachelor macht, spielte aus seinem Prüfungsprogramm, die zeitgenössischen Werke „A Gleam in Winter“ von Yasuo Kuwahara (1946-2003) und das Prelude Nr. 5 von Lutz-Werner Hesse (*1955) derzeitiger Direktor der Hochschule für Musik in Wuppertal. Auch hier wurde an der Verfeinerung der Tonbildung, dem Ausdruck und der Interpretation im Sinne von Yasuo Kuwahara gearbeitet. das leibliche Wohl in der wohlverdienten Pause. Zu unserer Überraschung bekam zum Abschluss noch jeder einen „Puffel“, das traditionelle Aachener Karnevalgebäck, denn es war Fettdonnerstag, ein wichtiger Tag rheinischen Karneval und das wird in Deutschland mehr gefeiert als in Belgien. Alle von uns verabschiedeten sich mit einem glücklichen Herzen. Die Schüler fühlten sich stark motiviert, alle Ratschläge umzusetzen und bekamen das Vertrauen auf dem richtigen Weg zu sein. Danke Marga und Marlo für die Unterstützung und das Vertrauen! 𝄢 Die Autorin Gerda Abts studierte am Königlichen Konservatorium in Antwerpen bei Marga Wilden-Hüsgen und am Lemmens-Institut (Leuven), wo sie einen Abschluss Mandoline/Barock-Mandoline, Kammermusik und Musiklehrer machte. Danach absolvierte sie an der Hochschule für Musik Köln, Standort Wuppertal, ebenso bei Marga Wilden-Hüsgen, ein Studium mit Abschluss „Künstlerische Reife“. Neben ihrer Tätigkeit als Musikpädagogin legt Gerda Abts sehr viel Wert darauf auch ausführende Musikerin zu sein. Sie arbeitet mit Sinfonieochestern in Belgien und ganz Europa, aber auch mit Kammerorchestern, Mandolinenorchestern und im Duo mit verschiedenen Gitarristen und Mandolinisten. Im Moment spielt sie mit dem Antwerpener BarockEnsemble. Sie lehrt heute am Königlichen Konservatorium von Antwerpen und unterrichtet Mandolinenklassen in den Musikakademien von Lier, Brasschaat und Wijnegem. www.gevoeligesnaar.be Die Schwestern Maria und Elina Markatatou, aus Griechenland, sind noch im Grundstudium. Maria erarbeitete die Sonate Nr VII aus op 5 von Arcangelo Corelli (1635-1691) und ein kleines Werk von Patierno, einem Komponisten der romantischen Mandolinenmusik. Elina spielte die Sonate von Martini il Tedesco, eine Originalkomposition aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Vom Italiener Carlo Munier (1859-1911) spielte sie eine Tremoloetüde aus Opus 216, N° 20. Hier standen die Arpeggiotechniken und der Wechselschlag als Arbeitsinhalte im Mittelpunkt. Die Tremolo-Technik wurde besonders beleuchtet und erprobt, da die Umstellung auf die klassisch-romantische Mandolinentechnik noch schwer für die jungen Studentinnen ist. Marlo Strauß war ebenfalls anwesend und sorgte mit einer leckeren Suppe für 1 Musikhochschule mit Bachelor- und Masterabschluss Auftakt! 2-2015 Fotos: © Deutscher Musikrat / Andreas Schoelzel VERANSTALTUNGEN ..... 12 Tag der Musik Tag der Musik 2015 – Einer für alle Von Katja Sandschneider ..... Unter dem Dach des Deutschen Musikrates findet seit 2009 jährlich der Tag der Musik mit über 1.000 Veranstaltungen in ganz Deutschland statt. Immer am dritten Wochenende im Juni – in diesem Jahr vom 19. bis 21. Juni 2015 – zeigen Chöre, Orchester, Musik- und allgemein bildende Schulen, Theater, Opernhäuser, Städte, Musikhochschulen und viele andere Institutionen, wie vielfältig unser Musikland ist. So werden die große Bedeutung und der hohe Wert der Musik in Deutschland in den Fokus gerückt. Ziel der Initiative ist es, durch die politische und öffentliche Aufmerksamkeit die Verbesserung von Rahmenbedingungen voranzutreiben, um jedem Menschen die Teilhabe am kulturellen Reichtum zu ermöglichen. Aufgrund des positiven Echos auf die bundesweiten Aktionstage können auch Veranstaltungen, die vor und nach dem oben genannten Termin stattfinden, unter das Motto Tag der Musik gestellt werden und gelten damit als so genannte „Brückenveranstaltungen“. Auf diese Weise können möglichst viele Veranstaltungen eingebunden werden, um den Wirkungsgrad des Tages der Musik nochmals zu erhöhen und deutlich zu machen, dass jeder Tag ein Tag der Musik sein sollte. Opernaufführung mit internationaler Ausstrahlung, eine öffentliche Probe, die Einladung zu einem kulturpolitischen Diskussionsforum oder ein Tag der offenen Tür – alles ist möglich. Engagieren Sie sich für den Schutz und die Förderung der kulturellen Vielfalt in Deutschland und setzen Sie mit uns ein Zeichen durch Ihre Teilnahme am Tag der Musik. Weitere Informationen unter www.tag-der-musik.de 𝄢 Die Veranstaltungen müssen nicht extra für den Tag der Musik konzipiert werden, sondern auch bereits geplante Konzerte können unter der Dachmarke des Tages der Musik durchgeführt werden. Egal ob das Hauskonzert im lokalen Umfeld, die Mit einem jährlich wechselnden Motto werden sowohl im politischen Raum als auch bei der inhaltlichen Ausgestaltung der Veranstaltungen Schwerpunkte gesetzt. In diesem Jahr stehen mit „ERBE schützen – VIELFALT leben – ZUKUNFT bauen“ vor allem unser kulturelles Erbe und die kulturelle Vielfalt im Fokus. Den Auftakt zum Tag der Musik bildet in diesem Jahr in enger Kooperation mit dem Verband deutscher Musikschulen der Musikschulkongress, der im Mai in Münster stattfindet. Tag der Musik V © Musikschule Maier Ginsheim Auftakt! 2-2015 13 ..... VERANSTALTUNGEN Tag der Musik Tag der Musik Tag der Musik Auftakt! 2-2015 VERANSTALTUNGEN ..... 14 Ausgangspunkt für internationale Musikerkarrieren 25 Jahre Musikwettbewerbe in Schweinfurt Auf stolze 25 Jahre können die internationalen Musikwettbewerbe in Schweinfurt in diesem Jahr zurückblicken: 1990 fand in der Rathausdiele der unterfränkischen Stadt erstmals ein Kammermusikwettbewerb statt, an dem Gitarristen in Kombination mit einem Streichquartett teilnehmen konnten. Es folgten in nahezu jährlichem Wechsel die Einrichtung eines Kompositionswettbewerbs und eines Wettbewerbs für künstlerisches Mandolinenspiel, später traten weitere hinzu wie ein Gitarrenduo-Wettbewerb oder gemischte Besetzungen. Initiator und unermüdlicher Motor dieser Aktivitäten war und ist der Schweinfurter Musikverleger Gerhard Vogt. Er möchte Mit dem von Vogt 1999 gegründeten Verein „Musikforum Schweinfurt e.V.“ gelingt die Umsetzung dieser Ziele aufs Beste: Unzählige junge Musiker haben sich inzwischen in Schweinfurt einen Baustein zu ihrer musikalischen Karriere geholt oder gar den Grundstein dafür gelegt. Caterina Lichtenberg beispielsweise: Die Künstlerin mit bulgarischen Wurzeln gewann 1999 den Wettbewerb für Mandoline solo, ist heute Professorin an der Musikhochschule Köln, konzertiert auf internationalen Bühnen und unterrichtet weltweit auf Workshops. Viele „Ehemalige“ sind als Dozenten auf den BDZ-Kursen vertreten, zum Beispiel PiaMaria Grees, Max Mangold, Steffen Trekel, Johannes Tappert, Valerij Kisseljow, Katsia Prakopchyk, Anne Wolf, Karoline und Viele Nationen sind auf der Liste der Herkunftsländer von Wettbewerbsteilnehmern vertreten, fast alle europäischen Staaten, Weißrussland, Russland, die Ukraine, aber auch Japan, Korea, Venezuela und Puerto Rico. Lediglich Afrika und Australien, so Vogt, fehlen bisher. Die Kompositionswettbewerbe und die Vergabe von Auftragskompositionen als Pflichtwerke für Instrumentalwettbewerbe haben als Ergebnis bisher mehr als 180 neue Werke entstehen lassen, Solostücke, Kammermusiken, Orchesterkonzerte. Auch „Voller Sonnen“ für Mandoline und 13 Instrumente des Schweinfurter Komponisten Claus Kühnl entstand auf diese Weise – 2006 wurde es ins Programm des World New Music Festivals in Stutt- Kammermusik steht ebenfalls auf dem Programm der Wettbewerbe. Hier die Gewinner des Wettbewerbs 2013, Christoph Nonnweiler und Richard Gläser Christian Laier, viele unterrichten an Akademien und Hochschulen, so Nikolai Maretzki, Juan Carlos Munoz oder Gertrud Weyhofen. Internationales Teilnehmerfeld – hier Ayako Kojima aus Japan mit den Wettbewerben zum einen den internationalen musikalischen Vergleich und die Entwicklung von künstlerischen Fähigkeiten fördern. Zum anderen liegt ihm auch die Begegnung mit und zwischen jungen Musikern aus der ganzen Welt am Herzen. Kein kommerzielles Massenevent entsteht dabei, vielmehr ein auf Nachhaltigkeit angelegtes Förderprojekt. Auftakt! 2-2015 Auch für Avi Avital aus Israel, Teilnehmer 2002, begann eine steile Karriere: Seine Spielwiesen sind inzwischen die Carnegie Hall in New York, die Londoner Wigmore Hall, die Berliner Philharmonie, das Wiener Konzerthaus, der Konzertsaal der Verbotenen Stadt in Peking, seine Partner sind das Venice Baroque Orchestra, das Mahler Chamber Orchestra, das Freiburger Barockorchester, der Klarinettist Giora Feidman oder die Sopranistin Dawn Upshaw. Ein Echo-Klassik-Preis, eine GrammyNominierung und ein Exklusivvertrag mit der Deutschen Grammophon zieren seinen Weg. gart aufgenommen. Weitere Kompositionsaufträge gingen zum Beispiel an Bertold Hummel (Würzburg), Julian Dawes (London) oder Eduardo Angulo (Mexiko). Natürlich ist die Durchführung der „Internationalen Musikwettbewerbe Musikforum Schweinfurt“ mit großen finanziellen und organisatorischen Anstrengungen verbunden. Eineinhalb Jahre Vorlauf, so die ehrenamtliche Geschäftsführerin Elke Tober-Vogt, seien trotz aller inzwischen vorhandener Routine pro Wettbewerb mindestens erforderlich, der nächste Wettbewerb also längst konzipiert, während der aktuelle noch laufe. Inhalte müssen ausgewählt, Zeitrahmen festgelegt, fachkundige und erfahrene Juroren mit internationalem Überblick ausgewählt und eingeladen werden, bevor die Ausschreibung über alle möglichen Medien 15 ..... VERANSTALTUNGEN verbreitet werden kann. Die Kommunikation mit Interessenten und Bewerbern aus aller Welt erfordert Flexibilität, administrative Vorgänge wie Visa-Beschaffung, Unterkunftslogistik und unzählige individuelle Fragen beanspruchen viel Zeit. Und steht der Wettbewerb direkt vor der Tür, muss kräftig die Werbetrommel gerührt werden: Nicht nur die Wertungsrunden sind öffentlich, oft finden im Rahmenprogramm auch Konzerte mit renommierten Künstlern statt. Ein finanzielles Grundsicherungspolster hat Gerhard Vogt im Laufe der Jahre selbst zusammengetragen: Zum einen sind da die Musik begeisterten Mitglieder, aus Schweinfurt und aus ganz Deutschland, die die Arbeit durch ihre Mitgliedsbeiträge unterstützen. Mehrere Jahre lang hat man aber auch Spenden rekrutiert und auf die „Stiftung Musikforum“ hingearbeitet. Sie konnte schließlich 2007 mit einem Grundkapital von 50.000 Euro an den Start gehen. Die Kosten von bis zu 20.000 Euro zu stemmen, die für jeden Neben der Musik ist auch die Begegnung wichtig. Hier feiern der BDZ-Bundesmusikleiter Steffen Trekel (rechts), Michael Tröster (Mitte) und die private „Gastmutter“ Margarete Abraham (links) den Sieg von Rada Krivenko aus Russland (2.v.l.) beim Mandolinenwettbewerb 2012, auch ihre Klavierbegleiterin Yulia Karakina ist dabei. Steile Karriere als internationaler Solist – Avi Avital (rechts), hier mit dem Initiator und Veranstalter Gerhard Vogt Beim Wettbewerb 2002 trafen sich (v.l.n.r.) Nikolai Maretzki, Yasuo Kuwahara, Olga Dubowskaja und Keiko Kuwahara einzelnen Wettbewerb anfallen, gelingt jedoch nur mithilfe weiterer Zuschussgeber, die beispielsweise mit der Unterfränkischen Kulturstiftung, der Schweinfurter Kulturstiftung und weiteren, auch privaten Gönnern gefunden sind. Die Organisatoren sind im Ehrenamt tätig – vergleichbare internationale Musikwettbewerbe beginnen mit weit höherem Budget, und nach oben sind kaum Grenzen gesetzt. „Musik – Begegnung – Freude“, so das Motto der „Internationalen Musikwettbewerbe Schweinfurt“. All dies wird man im Mai 2015 wieder erleben können, wenn sich 12 Künstler zum Mandolinensolowettbewerb in Schweinfurt treffen (Bericht folgt in der nächsten Ausgabe). www.musikforum-schweinfurt.de 𝄢 ĆĉĊĘęĊĎČͳͻ ǦͲͺʹͷͺĆėĐēĊĚĐĎėĈčĊēȀėđćĆĈč ĊđǤǣͲ͵Ͷʹʹ͵ʹ ǤǦ Ǥ ǤǦ Ǥ ̷Ǧ Ǥ ̷Ǧ Ǥ VERANSTALTUNGEN ..... 16 Termine: Konzerte – Seminare – Wettbewerbe 1.5., 19.30 Uhr Zürich, Florhofgasse 6 (Großer Saal) Austauschkonzert Sistrings Sta. Coloma (Barcelona), Leitung: Carles Eroles ZOZ Zupforchester Zürich, Leitung: Andreas Schumacher & Matthias Kläger 3.5., 15 Uhr, Dörzbach, Schloss Eyb Ensemble 77 8.5., 19.30 Uhr, 97421 Schweinfurt, Konzertaula des Celtis-Gymnasiums Musikforum Schweinfurt e.V. Eröffnungskonzert zum Yasuo-Kuwahara-Mandolinenwettbewerb Es musizieren Prof. Marga Wilden-Hüsgen, Gertrud Weyhofen, Natalia Marashova (alle Mandoline), Silvan Wagner (Quinterne und Gesang), Marlo Strauß (Barockgitarre, Denis Ivanov (Cembalo/Klavier). 9.5., 19.30 Uhr, 45468 Mülheim an der Ruhr, Stadthalle, Kammermusiksaal, Theodor-Heuss-Platz 1 Mülheimer Zupforchester mit Katharina Lemberg, Solo-Violine ua Konrad Wölki, Konzert a-moll op.57 für Solo-Violine, 2 Flöten und ZO, sowie Werken von Calace, Duarte, Peckenham, Szordikowski, Korvits, Lemberg, Schwaen 10.5., 16 Uhr, Karlsruhe, Rathaus KA-Bulach, Grünwinklerstr. 10 Karlsruher Mandolinen- und GitarrenVerein 1903 10.5., 17 Uhr, Neu-Isenburg, Marktplatzkirche, Marktplatz 8, 63263 Neu-Isenburg Mandolinenverein Spessartfreunde 1923 Neu-Isenburg e.V. 10.5., 18 Uhr, 76831 Göcklingen, Evang. Kirche ENSEMBLE HIKARI Werke von A. Vivaldi, P. Mascagni, V. Arienzo, S. Falbo, R. Calace, T. Yuasa, G. Yoshida, H. Fujikake 10.5., 18 Uhr, Wuppertal, Historische Stadthalle Mandolinen-Konzertgesellschaft Wuppertal e.V. Solist: Mike Marshall 22.5., 20 Uhr, Zeven, Rathaussaal Zeven Los Temperamentos – Ensemble für Alte Musik Hinter dem Namen Los Temperamentos stehen 5 junge professionelle Musiker verschiedener Nationalitäten, die mit frischen Ideen und größter Spielfreude zeigen, dass die ‘Alte Musik’ in ihrer enormen Vielfalt auch heute noch überraschen kann. 23.5., 20 Uhr, Zeven, Rathaussaal Zeven Trio Avance & Alphorn, Johannes Hustedt – Flöte, Carolin Kriegbaum – Viola, Andreas Hilller – 10-saitige Gitarre, Chai Min Werner – Alphorn, Klassische Kammermusik, verbunden mit Witz und Verve der Moderne. 24.5., 20 Uhr, Zeven, Rathaussaal Zeven Pia Gazarek Offermann und Svetoslav Kostov Meisterwerke der Gitarrenmusik Doppelkonzert mit den Sologitarristen Pia Gazarek Offermann (1. Teil) und Svetoslav Kostov (2. Teil). 12.7., 11 Uhr Breitnau, Hofgut Rössle (Nessellachenweg 14) „Kultur im Rössle” Duo Misteriosa Vida (Sarah Marie Immer, Violine & Matthias Kläger, Gitarre) Barock & Tango 26.7., 19.30 Uhr Nimburg, Bergkirche Duo Misteriosa Vida (Sarah Marie Immer, Violine & Matthias Kläger, Gitarre) Barock & Tango 27.9., 17 Uhr, 65843 Sulzbach (Ts.), Katholische Kirche Mandolinenverein „Musikfreunde“ 1928 e.V. Sulzbach (Ts.) KONZERTE KONZERTE 25.5., 16 Uhr, Zeven, Rathaussaal Zeven Abschlusskonzert der Lehrgangsteilnehmer/innen 25.5., 18.30 Uhr, 53474 Bad NeuenahrAhrweiler, Wohnstift Augustinum, Thetaersaal, Am Schwanenteich 1 Zupforchester Heimersheim 30./31.5., 3. Norddeutsches Zupfmusikfestival. Kulturhof Dulsberg, Alter Teichweg 200, 22049 Hamburg. Das große Konzert- und Workshopwochenende mit Gitarrenensenbles und Zupforchestern. Ca. 30 Kinder-, Jugendund Erwachsenenorchester, Workshops, Ausstellungen. 7.6., 18 Uhr, Karlsruhe, AlbertSchweitzer-Saal, Reinhold-Frank-Str. 48c Balalaika-Orchester Iwuschka Karlsruhe 13.6., 17 Uhr, Hennef, Meys Fabrik, Beethovenstr. 21, 53773 Hennef Mandolinenorchester Hennef-Kurscheid 1924 e.V. 13.6., 18 Uhr, Königstein, Haus der Begegnung Mandolinen-Club Falkenstein Musikalisch Gäste HZO und Chor Cantiamo aus Eisenach 13.6., 19 Uhr, 72644 Oberboihingen Kreis Esslingen, Gemeindehalle Differter Saitenspielkreis e.V. Veranstalter: Mandolinen- und Gitarrenfreunde Oberboihingen Gastorchester Differter Saitenspielkreis e.V. 19.-21.06.2015, ganztägig, bundesweit Tag der Musik, www.tag-der musik.de, Veranstalter: Deutscher Musikrat 21.6., 10.30 Uhr, 63755 Alzenau, Bayerische Gartenschau 2015 – Natur in Alzenau, Bühne am Aussichtssteg im Energiepark musica viva Mandolinen- und Gitarrenorchester Freigericht e.V. 24.10., 19 Uhr, Weinheim, Markuskirche 1. Weinheimer Mandolinenorchester 1929 Das Konzert wird musikalisch bereichert durch den Baritonsänger Martin Grieb. 24.10., 19 Uhr, Karlsruhe, JosephKeilberth-Saal, Erlenweg 2, KA-Rüppurr Balalaika-Orchester Iwuschka Karlsruhe 1.11., 17 Uhr, Berlin, Dorfkirche Alt-Tegel Gitarrenensemble „Bruno Henze“ Werke von Matteo Carcassi, Mauro Giuliani, Zequinha de Abreu, Anton Stingl, Andrew York 14.11., 20 Uhr, 56412 Untershausen, Bürgerhaus Mandolinenorchester 1932 Untershausen Großes Jahreskonzert des Orchesters und immer etwas besonderes. 21.11., 18.30 Uhr, Hardt, Arthur-Bantle Halle MO Hardt, Theaterabend 21.11., 19.30 Uhr, 45468 Mülheim an der Ruhr, Stadthalle, Kammermusiksaal, Theodor-Heuss-Platz 1 Mülheimer Zupforchester Werke von Fujikake, Kuwahara, Suehiro, Calace, Kobayashi, Behrend, Naito 22.11., 18 Uhr, Jülich, Schlosskapelle der Zitadelle Jülich Mandolinen-Orchester Rurtal 1928 JülichKoslar e.V. 28.11., 18.30 Uhr, Hardt, Arthur-Bantle Halle Theaterabend MO Hardt 28.11., 20 Uhr, Falkenstein, Bürgerhaus Mandolinen-Club Falkenstein 13.12., 16 Uhr, Karlsruhe, Rathaus, KA-Bulach, Grünwinklerstr. 10 Karlsruher Mandolinen- und GitarrenVerein 1903 KONZERTE 27.6., 20 Uhr Ebringen, Schloss Duo Misteriosa Vida (Sarah Marie Immer, Violine & Matthias Kläger, Gitarre) Barock & Tango 29.6., 20 Uhr Freiburg, Hochschule für Musik (Kammermusiksaal) Matthias Kläger, Gitarre solo & Duo Misteriosa Vida (mit Sarah Marie Immer) Auftakt! 2-2015 3.3.2017, 56564 Neuwied Ensemble Twelve Strings Kurse KURSE & WORKSHOPS 14. - 17. 05. 2015 Landesmusikakademie Rheinland-Pfalz Frühlingslehrgang in Engers Der Kurs wendet sich an Jugendliche, erwachsene Anfänger, Fortgeschrittene! Einfach Spass an der Zupfmusik haben und in kurzer Zeit viel dazu lernen. Jeder Teilnehmer wird an seinem Kenntnisstand abgeholt und gefördert und das mit einem begeisterten Dozententeam, was sich schon jetzt auf Dich freut! Lehrgangsinhalte: Einzelunterricht, Technik, Ensemble, Projektorchester (von Klassik bis Modern - Groove), Liedbegleitung, Rhythmus & Groove, alles rund ums Instrument .... Zielgruppe: Unabhängig von Musik und Spass schafft die direkt am Schloss Engers und Rhein gelegene Akademie eine tolle Atmosphäre und bringt viele Annehmlichkeiten rund um Verpflegung und Unterbringung mit sich. Lehrgangsgebühr: einschl. Unterkunft und Verpflegung für: BDZ-Mitgl. RheinlandPfalz € 190,00, BDZ-Mitgl. anderer LF € 220,00, Nicht-BDZ-Mitglieder € 245,00 Einzelzimmer gegen Anfrage und Aufpreis DozentInnen: Marijke Wiesenekker (Mandoline, Barockmandoline und E-Mandoline = Liebhaberin der vielfachen Möglichkeiten des Instruments, Michiel Wiesenekker (Gitarrist sowohl im E- als im U-Bereich). Wiesenekkers verlegen Noten und CDs unter dem eigenen Label „Wouldn't Listen“ (www.wiesenekker.com). Stefan Gymsa (Lehrer für Gitarre sowie Solist, Kammermusiker, Dozent und Juror. Tabea Foerster (Lehrerin für Mandoline, Klavier, Kammermusikerin) – gemeinsam mit Stefan Gymsa bildet sie das Duo „A Due“. Anmeldeschluss: 14.03.2015 Termine: Sommerkurs in Oberwesel vom 05.08.2015 - 09.08.2015 Infos und Anmeldung: Bianca Lang [email protected] Tel.: 0151-555 135 85 17 ..... VERANSTALTUNGEN Infos und Anmeldung: Stadt Zeven, Susanne Brinkmann, Am Markt 4, 27404 Zeven Tel.: 04281-999-805 www.zevener-gitarrenwoche.de 25. - 30. 05. 2015 40. Pfingstkurs für Mandoline und Gitarre des BDZ LV Bayern, Bayerische Musikakademie Hammelburg Lehrgangsinhalte: Einzelunterricht, Ensemble-/Orchesterspiel, musikal. Zusatzangebote, Musiktheorie, Forumsunterricht, Spiel und Spaß. Es kann die D-Musikprüfung abgelegt werden. Ein besonderes Highlight wird das Konzert des Bayerischen Landesjugendzupforchesters sein Zielgruppe: Spieler/innen ab 10 Jahren, mit Instrumentalkenntnissen aber der D1-Stufe. Lehrgangsgebühr: 185 €/252 € für BDZMitglieder (Jgdl./Erw.); 250 €/348 € für Nichtmitglieder (Jgdl./Erw.), inkl. Unterkunft + Verpflegung. Familienermäßigung für BDZ-Mitglieder des LV Bayern. DozentInnen: Petra Breitenbach (Leitung), Michael Diedrich, Daniela Bauer, Elke Krahm, Christian Laier, N.N Anmeldeschluss: 20.03.2015 Infos und Anmeldung: Petra Breitenbach, Schleusenstraße 3, 97816 Lohr a. Main, Tel.: 09352-6949 [email protected] www.bdz-bayern.de 30. - 31. 05. 2015 Senioren-Projekt 50+ „Spätlese neuer Jahrgang 2015“ Teil A und B 1. Lehrgangsort A: Landesmusikakademie Hessen, 36110 Schlitz, Schloss Hallenburg Das Konzept besteht aus 2 Teilen, die unabhängig voneinander durchgeführt werden. Man kann sowohl nur an Teil A als auch an Teil B oder an beiden teilnehmen. Am letzten Termin ist ein Abschlusskonzert „Ensemble Spätlese 2015“ Lehrgangsinhalte: Neben Ensemblespiel und Einzelunterricht können die Teilnehmer voneinander lernen, Motivation tanken und kritische Fragen stellen. Die Dozenten helfen individuell bei Problemlösungen (Haltungsprobleme, Übe- und Spieltechnik) www.bdz-bayern.de Zielgruppe: Ältere (50+) und erfahrene Gitarren- und MandolinenspielerInnen aus den Orchestern oder Einzelmitglieder ohne Ensemblezugehörigkeit, um sich noch einmal mit den Grundlagen des Spielens zu beschäftigen Lehrgangsgebühr: Teil A: BDZ Hessen Mitglieder € 90,-/Nicht BDZ € 110,Teil B: BDZ Hessen Mitglieder € 200,- / Nicht BDZ € 260,-; EZ-Zuschlag erfragen, 1-2 Anmeldeformulare anfordern DozentInnen: Dr. Stefanie AcquavellaRauch (Mandoline, Detmold), Johannes Tappert (Gitarre und Übetechnik, Bad Königshofen) Termine: Teil A - 1 Wochenende für Erstteilnehmer 30./31.5. Teil B - 2 Wochenenden für Wiederholungsteilnehmer (4./5.7. und 3.-5.10.) Infos und Anmeldung: Gisela Schmidt Dreieichring 16 63067 Offenbach Tel.: 069-85000-555/-521 [email protected] ..... WORKSHOPS 22. - 25. 05. 2015 35. Zevener Gitarrenwoche im Rathaus Zeven Lehrgang im Klassik- und Flamencobereich mit allabendlicher Konzertreihe im Rathaussaal Zeven Lehrgangsinhalte: Im offenen Unterricht wird täglich an Werken aller Stilrichtungen für klassische Gitarre und Flamenco-Gitarre unter Anleitung erfahrener Dozenten gearbeitet. Nachmittags wird gemeinsam im Gitarrenchor musiziert. In einem Abschlusskonzert gibt es die Möglichkeit, die Arbeitsergebnisse vorzustellen. Eine Notenund Gitarrenausstellung im Rathausfoyer runden das umfangreiche Programm ab. Zielgruppe: Der Lehrgang richtet sich an Anfänger mit Grundkenntnissen und fortgeschrittene Gitarrenspieler/innen (Jugendliche ab ca. 12 Jahren und Erwachsene). Lehrgangsgebühr: 85 € für Aktive und 55 € für Hospitanten. Eintrittskarten für alle drei Konzerte sind inbegriffen. Unterbringung: Begrenzte Bettenanzahl DJH Zeven-Bademühlen: Buchung unter Stichwort „Gitarrenwoche“, Tel.: 042812550 DozentInnen: Prof. Bernard Hebb, Tilman Purrucker, Ulf Kröger, Tim Schikoré und als Gastdozentin Tatyana Ryzhkova VERANSTALTUNGEN ..... 18 03. - 07. 06. 2015 21. Gitarrentage Vallendar (bei Koblenz) Zum 21. Mal finden die Gitarrentage Vallendar (bei Koblenz) im idyllisch gelegenen Jugendzentrum Marienberg statt. Die Kursgebühr beinhaltet Kursteilnahme, Vollpension im Kursgebäude, sowie alle Konzerte und Vorträge. Folgende Konzerte finden während der Seminartage statt: 03. Juni 21 Uhr Burkhard Wolters, 04. Juni 20 Uhr Dozentenkonzert, 05. Juni 20 Uhr Prof. Carlo Marchione, 07. Juni 14:30 Uhr Abschlusskonzert der Kursteilnehmer. Das Haus der Musik Trekel wird vom 04.07. 06. seine Sachbuch- und Notenausstellung mit Verkauf präsentieren. Ebenfalls werden am 05. & 06. 06. folgende Gitarrenbaumeister ihre Instrumente ausstellen: Michael Sander, Hermann Gräfe, Georg & Robert Gose und Friedrich Josef „Fritz“ Rössel. Am 05.06. um 14 Uhr findet ein Fachvortrag mit Nils Schönerstaedt mit dem Thema „Auswirkungen bestimmter Übungen auf die Unterarmmuskulatur“ statt. Fachvorträge und Konzerte können auch ohne Kursteilnahme besucht werden. Lehrgangsinhalte: Orchester, Kammermusik, Einzel- & Gruppenunterricht, Forumunterricht (Meisterkurs) – Gitarre, E-Gitarre, Mandoline, Fingerstyle, Alexander& Carlevarotechnik, Steelstring, Satzgesang, Rhytmik, uvm. Zielgruppe: Anfänger - Fortgeschrittene Studenten - Meisterschüler - Gitarrenlehrer - Freizeitmusiker Lehrgangsgebühr: 10-18 Jahre: 249,- € / 19-99 Jahre: 319,-€; Auszubildene und Studenten: 279,- € (Ab dem 3. Familienmitglied 15% Rabatt. Frühbucherrabatt 20,- € bei kompletter Zahlung bis 30. April 2015) DozentInnen: Prof. Carlo Marchione / Italien (Klassik (Meisterkurs), Finn Svit / Dänemark (Klassik & Orchester), Brigitte Kilp / Deutschland (Klassik & Ensemble), Maria Linnemann / England (Klassik & Ensemble), Leon Frijns / Niederlande (Carlevaro- & Alexandertechnik), Jens Müller-Herrou / Deutschland (Klassik, Rock- / Pop Workshop, E-Gitarre (E-Band)), Achim Reschke / Deutschland (Fingerstyle, Steelstring & EGitarre), Jeannette Mozos del Campo / Deutschland (Mandoline & Gitarre), Vicente Mozos del Campo / Spanien (Klassik & Ensemble), Ralf Bauer / Deutschland (Entschleunigungskur für Gitarristen), Friedrich Josef „Fritz“ Rössel / Deutschland (E-Bass & E-Gitarre, Gesang) Anmeldeschluss: 20.05.2015 Infos und Anmeldung: Beatrice Borm Waldstr. 9, D-56584 Rüscheid Tel.: +49 (0) 26 39 - 12 44 Mobil: +49 (0) 175 - 3 68 07 82 www.GitarrentageVallendar.de [email protected] Zielgruppe: Alle, die sich für Neue Gitarrenmusik interessieren. Studenten anderer Hochschulen können mit der Teilnahme evtl., je nach den Regelungen ihrer Heimathochschule, Leistungspunkte sammeln. Lehrgangsgebühr: Die Teilnahme ist kostenlos. Kostengünstige Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in unmittelbarer Nähe der Hochschule. DozentInnen: Wilhelm Bruck, Andreas Grün u.a. Infos und Anmeldung: Andreas Grün [email protected] Tel.: 0721-14512771 www.andreas-gruen.de/tage www.mh-trossingen.de/veranstaltungen/ kurse-und-workshops.html 18. - 26. 07. 2015 STAGE INTERNATIONAL DE MANDOLINE ET GUITARE - MIRECOURT 2015 FRANKREICH DozentInnen: Rémi Jousselme (guitare, Frankreich), Nicolaï Maretzki und Natalia Korsak (Mandoline, Weißrussland), Sabine Marzé (mandoline, Frankreich), Matthias Collet (guitare, Frankreich) und Ricardo Sandoval (mandoline, Venezuela). Lehrgangsinhalte: Technik - Tonbildung - Improvisierung Kammermusik - Zupforchester. Entdeckung des Südamerikanischen originalen Repertoire für Mandoline (Brasilien, Kolumbien, Venezuela...) - 2 Dozenten Konzerte - Teilnehmer Konzert - Austellungen - Instrumentenbauer - Touristik Zielgruppe: Alle Niveaus und Alter Lehrgangsgebühr: 510 € - Vollpension Anmeldeschluss: 30.06.2015 Infos und Anmeldung: [email protected] stagedemirecourt.blogspot.fr/ Infos und Anmeldung: Musikleitung des BZVS, Prof. Stefan Jenzer, Mühlewinkel 6, 79108 Freiburg Tel.: 0761-42967248 [email protected] www.bzvs.de 01. - 08. 08. 2015 Forum NRW 2015 – Seminar für Mandoline und Gitarre Workshops - Ensembles - Vorträge - Unterricht - Konzerte Lehrgangsinhalte: Der BDZ-Landesverband NRW bietet 2015 in seinem bewährten NRW-Sommerseminar für Mandoline und Gitarre folgende Inhalte: Unterricht: Instrumentaltechnik und Stilistik als Grundlage der Musizierkunst. Forum Didaktik: Grundlagenseminar für Vereinsausbilder. Information über neue Strömungen für jugendspezifische Angebote. Instrumentaltechniken im Wandel der Epochen. Forum Ensemble: Kammermusik mit Mandoline und Gitarre/Großes Kursorchester/ Das Spiel im Barockensemble/ AcousticBand Forum Literatur: Unterrichts- und Spielliteratur, Neue Schulwerke, Werke für Kinderund Jugendensembles. Neuerscheinungen. CD-Vorstellungen. Zielgruppe: Erwachsene u. Jugendliche (ab 16 Jahre), die Mandoline/Gitarre spielen, Zupforchesterspieler, Vereinsausbilder. Der Leistungsstand wird individuell berücksichtigt. Lehrgangsgebühr: inkl. Unterbringung/Verpflegung und Dozentenkonzerte. Für BDZMitglieder: 470,- €, Nicht BDZ-Mitglieder: 495,- € DozentInnen: Prof. Marga Wilden-Hüsgen (Künstlerische Leitung), Daniel Ahlert, Leoniek Hermans, Natalia Marashova – Mandoline, Barockmandoline, Marlo Strauß – Gitarre, Barockgitarre, Vihuela Anmeldeschluss: 30.06.2015 Infos und Anmeldung: Marlo Strauß, Amyastr. 6, 52066 Aachen Tel.: 0241-62478 [email protected] WORKS Auftakt! 2-2015 Kurse 13. - 14. 06. 2015 5. Trossinger Tage der Neuen Gitarrenmusik Vorträge, Workshops, Gesprächsrunden sowie öffentlichen Proben begleiten Konzerte mit Studierenden der Trossinger und Stuttgarter Musikhochschulen sowie mit Wilhelm Bruck als Gast. Auf dem Programm stehen Werke von Giacinto Scelsi, Mauricio Kagel, Fréderic Maintenant, Helmut Lachenmann und Uwe Kremp. 25. 07. - 01. 08. 2015 Grundlehrgang I des BZVS Lehrgangsinhalte: Während des Lehrgangs erhalten alle Teilnehmer/innen Einzelunterricht auf ihrem Instrument. Dabei werden die Fähigkeiten der einzelnen Spieler/innen gezielt gefördert und eine Verbesserung der Spieltechnik angestrebt. Weitere Angebote: Ensemblespiel und Orchesterprobe; allgemeine Musiklehre; Formenlehre; Rhythmik und Gehörbildung; Gemeinsames Gestalten der Abende durch Spiele etc.; Grillabend. Zielgruppe: Junge InstrumenatlistInnen, Anfänger und Fortgeschrittene, die ihre Spieltechnik verbessern, Grundkenntnisse in Musiktheorie und Dirigieren erwerben wollen und zudem gerne im Orchester und in Ensembles musizieren. Lehrgangsgebühr: (inkl. Unterkunft und Verpflegung): 360 € für BZVS-Mitglieder, 440 € für BDZ-Mitglieder, 495 € für Nichtmitglieder. Ab zweitem Familienmitglied 20 % Ermäßigung, ab zweitem Sommerkurs und für jeden weiteren Kurs pro Jahr 20 % Ermäßigung . DozentInnen: Isabell Himbert, Mandoline; Gianna de Fazio, Gitarre /Kontrabass; Madlen Kanzler, Gitarre; Peter Knerner, Gitarre; Thomas Kronenberger, Lehrgangsleitung und Orchesterleitung; Ivette Kiefer, Musiktheorie und Lehrproben Gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder,Jugend, Kultur und Sport NRW über den Landesmusikrat NRW 05. - 09. 08. 2015 Sommerkurs am Romantischen Rhein – Gitarre und Mandoline Mandoline & Gitarre, Sommer, Sonne und Rhein. Eine unschlagbare Kombination und Ihr könnt dabei sein! Eine idyllische Lage, alte Burgen und Ruinen, Abenteuer, Musik und Loreley: Der BDZ RheinlandPfalz lädt ein! Der Kurs findet in der Jugendherberge Oberwesel (auf dem Schönberg, 55430 Oberwesel) statt. Lehrgangsinhalte: Einzelunterricht: (E-) Mandoline & (E-) Gitarre; Kammermusik/ Bandprojekt/Orchester; Alles rund ums Instrument (Technik,Vorträge,Equipment, …); Dozentenkonzert; Workshops: Liedbegleitung/Rhythmus & Groove/Ukulele for fun; Try-Out: Gitarre und Mandoline Zielgruppe: Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Ob Sie Anfänger oder Fortgeschrittene sind, oder sogar interessierte Neueinsteiger, der Kurs verspricht ein sommerliches Highlight zu werden! 19 ..... VERANSTALTUNGEN Lehrgangsgebühr: BDZ Mitgl. RheinlandPfalz € 280,- / unter 16 Jahren € 260,-; BDZ Mitglieder anderer LV € 315,- / unter 16 Jahren € 295,-; Nicht-BDZ-Mitglieder € 350,- / unter 16 Jahre € 330,Die Kursgebühren sind inkl. Unterkunft und Verpflegung DozentInnen: Marijke Wiesenekker (Mandoline / künstlerische Leitung), Tabea Förster (Mandoline), Maxim Lysov (Gitarre), Stefan Gymsa (Gitarre), und Michiel Wiesenekker (Gitarre / künstlerische Leitung) Anmeldeschluss: 01.06.2015 Infos und Anmeldung: Eva Hermann, Paul-Gerhardt-Straße 5, 51427 BergischGladbach Mobil: 0175-38693613 [email protected] 09. - 16. 08. 2015 44. Int. Schweinfurter Seminar für Mandoline, Gitarre und Kammermusik Lehrgangsinhalte: Alle Teilnehmer erhalten täglich Einzelunterricht bei einem selbst gewählten Dozenten, außerdem besteht die Möglichkeit am Forumsunterricht, einer Instrumentaltechnik und kammermusikalischen Stunden teilzunehmen. Geboten werden neben Gitarrenensemble und Zupforchester, Komponistenportraits, Vorträge, Literaturkunde, Interpretationsvergleiche, Tai-Chi Chuan&Qigong, und vieles mehr. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit der Erarbeitung von Kammermusikwerken mit Klavier. Noten- und Instrumentenausstellung des „Haus der Musik Trekel“, Hamburg. Zielgruppe: Der Kurs richtet sich an Mandolinen- und Gitarrenspieler/Innen aller Leistungsstufen, Studenten, Ensembles, Musiklehrer und Instrumentalausbilder. Lehrgangsgebühr: 130 € BDZ-Bayern-Mitglieder, 170 € andere BDZ-Mitglieder, 195 € Nichtmitglieder; Familienermäßigung für bay. BDZ-Mitglieder. Zusätzlich Unterkunft/Verpflegung in der Musikakademie 240 € für alle. DozentInnen: Michael Tröster (Kassel, Gitarre), Steffen Trekel (Hamburg, Mandoline), Bianca Brand (Schweinfurt, Mandoline/Gitarre), Prof. Gerhard Reichenbach (Gitarre), Valerij Kisseljow (Mandoline), Iwan Urwalow (Kassel, Klavierkorrepetitor) Anmeldeschluss: 30.05.2015 Infos und Anmeldung: Bianca Brand, Rhönstr. 25, 97453 Schonungen Tel.: 09727-907571 [email protected] www.schweinfurter-seminar.de www.bdz-bayern.de Zielgruppe: Ausbilder, Dirigenten, fortgeschrittene Instrumentalisten, die sich in Praxis und Theorie weiterbilden wollen, zukünftige Studenten und Musikstudenten... Mindestalter: 14 Jahre Lehrgangsgebühr: (inkl. Unterkunft und Verpflegung in der Landesakademie): 360 € für BZVS-Mitglieder, 440 € für BDZMitglieder, 495 € für Nichtmitglieder. Ab zweitem Familienmitglied 20 % Ermäßigung, ab zweitem Sommerkurs und für jeden weiteren Kurs pro Jahr 20 % Ermäßigung . Passive Teilnahme:300 € inkl. Verpflegung und Unterkunft DozentInnen: Prof. Stefan Jenzer (Lehrgangsleitung, Musikhochschule Saarbrücken); Mandoline: Annika Hinsche, Universität Köln; Marijke Wiesenekker; Gitarre: Prof. Thomas Müller-Pering (Musikhochschule Weimar); Dirigieren/Musiktheorie: Prof. Jörg Nonnweiler (Musikhochschule Saarbrücken) Infos und Anmeldung: Musikleitung des BZVS, Prof. Stefan Jenzer, Mühlewinkel 6, 79108 Freiburg Tel.: 0761-42967248 [email protected] www.bzvs.de 29. 08. - 05. 09. 2015 Grundlehrgang II des BZVS Lehrgangsort: Landesakademie für musisch-kulturelle Bildung Ottweiler Lehrgangsinhalte: Während des Lehrgangs erhalten alle Teilnehmer/innen Einzelunterricht auf ihrem Instrument. Dabei werden die Fähigkeiten der einzelnen Spieler/innen gezielt gefördert und eine Verbesserung der Spieltechnik angestrebt. Weitere Angebote: Ensemblespiel und Orchesterprobe; allgemeine Musiklehre; Formenlehre; Rhythmik und Gehörbildung; Gemeinsames Gestalten der Abende durch Spiele etc.; Grillabend. Zielgruppe: Junge InstrumenatlistInnen, Anfänger und Fortgeschrittene, die ihre Spieltechnik verbessern, Grundkenntnisse in Musiktheorie und Dirigieren erwerben wollen und zudem gerne im Orchester und in Ensembles musizieren Lehrgangsgebühr: (inkl. Unterkunft und Verpflegung in der Landesakademie): 360 € für BZVS-Mitglieder, 440 € für Nichtmitglieder, 495 € für Nichtmitglieder. Ab zweitem Familienmitglied 20 % Ermäßigung, ab zweitem Sommerkurs und für jeden weiteren Kurs pro Jahr 20 % Ermäßigung DozentInnen:Prof. Stefan Jenzer, Gitarre, Lehrgangsleitung; Monika Beuren, Mandoline; Svenja Beuren, Mandoline; Herbert Zimmer, Gitarre; Matthias Wollny, Gitarre; Tim Beuren, Gitarre; Pierre Hubertus, Gitarre Infos und Anmeldung: Musikleitung des BZVS, Prof. Stefan Jenzer, Mühlewinkel 6, 79108 Freiburg Tel.: 0761-42967248 [email protected] www.bzvs.de www.bzvs.de Marijke Wiesenekke)bzw. Gitarre: Michael Tröster, Michiel Wiesenekker. Lehrgangsinhalte: Tipps & Tricks (Mandol. bzw. Gitarre), Orchesterworkshop „Sartori“, Workshops E-Gitarre/ E-Mandoline, Groove-Techniken (Git.) bzw. American Mandolin Swing Workshop, Haltung d. Gitarre, Baobab (Pop & Rock), Klassenmusizieren bzw. Vortrag Konrad Wölki Zielgruppe: Instrumentalisten von Mandoline, Mandola, Gitarre, die in fröhlicher Atmosphäre ohne Leistungsdruck sich weiterentwickeln möchten und Anregung suchen im Austausch mit den Dozenten und Teilnehmern. Lehrgangsgebühr: Alle Workshops sind einzeln buchbar unter www.mandolinupgrade.eu. Eine begrenzte Zahl an Tageskarten ist für die Workshops verfügbar (zu 90,- €, erm. 70,- €) Es gibt einen Frühbucherrabatt. Die Konzertkarten sind unter derselben Website erhältlich (zu 20,-/16,bzw. 15,- /12.- €) DozentInnen: Workshops: Carlo Aonzo (Mandoline), Brian Oberlin (Mandoline), Steffen Trekel (Mandoline), Michael Tröster (Gitarre), Malte Vief (Gitarre), Marijke und Michiel Wiesenekker (Mandoline bzw. Gitarre). Vorträge von Steffen Trekel und Michael Kubik. Anmeldeschluss: 31.08.2015 Termine: Eröffnungskonzerte Freitag, 25.09.2015, Villa Elisabeth, Berlin: 17 Uhr Amsterdams Gitaar en Mandoline Duo, 19 Uhr Carlo Aonzo, Brian Oberlin und Duo Trekel-Tröster. Am 25.09. ein Mittagskonzert um 14 Uhr (Anne Wolf mit Klavierbegleitung, Trio Neapolitana, ein Kinderorchester) und das Abschlusskonzert 19:30 Uhr (das HeavyClassic Ensemble, und Avi Avital mit Ksenija Sidorova und Itamar Doari) Infos und Anmeldung: Bitte besuchen Sie www.mandolin-upgrade. eu, dort finden Sie alle nötigen Informationen, das Anmeldeformular und Weiteres (wie z.B. unsere wichtigen Kopartner). Veranstalter: Der gemeinnützige Verein zur Förderung der Zupfmusik e.V. (www.vzfz.eu) ..... 21. - 27. 08. 2015 Ottweiler Gitarren – und Mandolinenseminar Lehrgangsort: Landesakademie für musisch-kulturelle Bildung Ottweiler Lehrgangsinhalte: Während des Lehrgangs erhalten alle Teilnehmer/innen Einzelunterricht auf ihrem Instrument. Dabei werden die Fähigkeiten der einzelnen Spieler/innen gezielt gefördert und eine Verbesserung der Spieltechnik angestrebt. Weitere Angebote: Dirigierunterricht (Schlagtechnik, Probenpraxis, Dirigentenprüfungen); Allgemeine Musiklehre und Gehörbildung, Kammermusik, Orchesterproben, Vorbereitung zur Aufnahmeprüfung,... 25. - 27. 09. 2015 mandolin upgrade guitar 2015 Dieses Festival beinhaltet vier herausragende Konzerte, zehn Workshops (2 für Mandoline/Mandola/ 3 für Gitarre, 3 für beide Instrumente, 2 für E-Gitarre wie EMandoline) und 2 Vorträge. Zusätzlich am 27.09. Meisterkurse für Mandoline: Carlo Aonzo, Brian Oberlin, Steffen Trekel, Kurse SHOPS Auftakt! 2-2015 DozentInnen: Thomas Kronenberger, Lehrgangsleitung, Kammermusik; Marijke Wiesenekker, Mandoline; Valerij Kisseljow, Mandoline; Prof. Joel Betton, Gitarre; Prof. Stefan Jenzer, Gitarre Infos und Anmeldung: Musikleitung des BZVS, Prof. Stefan Jenzer, Mühlewinkel 6, 79108 Freiburg Tel.: 0761-42967248 [email protected] www.bzvs.de Kurse 01. - 06. 11. 2015 15. Kammermusikkurs für Gitarre und Mandoline 2015 Der Bund Deutscher Zupfmusiker, Landesverband Baden-Württemberg e.V. veranstaltet auch im Herbst 2015 wieder seinen traditionellen Kammermusikkurs im Hohenwart Forum (Pforzheim-Hohenwart). Er wird geleitet von Pia Grees, Matthias Kläger und Sonja Wiedemer, drei Künstlern, die sich gerade auf kammermusikalischem Gebiet durch vielfältige Konzertund Lehrtätigkeit sowie mehrere CD-Einspielungen einen Namen gemacht haben. Der Kurs richtet sich sowohl an bereits bestehende Ensembles (ab Duo) als auch an Einzelpersonen, die dafür zu Ensembles zusammengefasst werden (Wünsche für Besetzungen können geäußert werden), aller Altersgruppen und Niveaus. Auch die Teilnahme von Ensembles in Kombination mit anderen Instrumenten ist möglich. Alle Teilnehmer erhalten täglich Unterricht (in der Regel bei zwei Dozenten) in ein oder zwei Kammermusikformationen. Außerdem wird es ein Gesamtensemble und einen Forumsunterricht geben, in dem allgemeine Grundlagen des Zusammenspiels erarbeitet werden. Es finden abendliche Vorspiele sowie am Freitagnachmittag ein Abschlusskonzert der Teilnehmer statt. Der Veranstaltungsort ist wie in den letzten Jahren wieder Pforzheim-Hohenwart. Das Tagungszentrum Hohenwart Forum ist modern und komfortabel ausgestattet und bietet ideale Räumlichkeiten sowie ein außergewöhnliches Ambiente in landschaftlich reizvoller Umgebung (Infos unter www.hohenwart.de). Zielgruppe: Bereits bestehende Ensembles (ab Duo) als auch an Einzelpersonen, die dafür zu Ensembles zusammengefasst werden. Auch die Teilnahme von Ensembles in Kombination mit anderen Instrumenten. Lehrgangsgebühr: Die Kursgebühren betragen 100,- €, die Unterkunft in komfortablen Zweibettzimmern mit ausgezeichneter Verpflegung (Vollpension) für Schüler/Studenten 150,- €, Erwachsene 250,- €, Aufpreis Einzelzimmer 80,- €. DozentInnen: Pia Grees, Matthias Kläger, Sonja Wiedemer Anmeldeschluss: 31.08.2015 Infos und Anmeldung: Pia Grees (Kursleitung), Tel. & Fax: 07663-2403 [email protected] 27. - 29. 11. 2015 Mandolin and Guitar – just for fun Lehrgangsort: Landesakademie für musisch-kulturelle Bildung Ottweiler Lehrgangsinhalte: Einzelunterricht, Ensemblespiel, Orchesterproben, gemeinsames Musizieren „just for fun“ und ohne Leistungsdruck steht im Vordergrund! u.v.m. Zielgruppe: Instrumentalisten, Ausbilder, Dirigenten, die sich ohne Leistungsdruck weiterbilden wollen. Lehrgangsgebühr: (inkl. Unterkunft und Verpflegung in der Landesakademie): 100 € für BZVS-Mitglieder, 140 € für BDZ-Mitglieder, 160 € regulär Auftakt! 2-2015 WETTBEWERBE 08. - 10. 05. 2015 Yasuo-Kuwahara-Wettbewerb für Mandoline solo – Internat. Musikwettbewerb Musikforum Schweinfurt Wettbewerb in 3 Runden für fortgeschrittene Mandolinisten/innen und Profis. Pflicht-, Wahlpflicht- und freies Programm. Preisgelder von insgesamt € 7.400. Eröffnungskonzert am Freitag, 08.05.2015 Jury: Kirsch, Kerzel, Marashova, Weyhofen, Sandoval Infos und Anmeldung: Musikforum Schweinfurt e.V Friedrich-Stein-Str. 10 97421 Schweinfurt www.musikforum-schweinfurt.de [email protected] Anmeldeschluss: 28.02.2015 28. - 30. 08. 2015 4. Internationale GitarrenOrchesterWettbewerb Rheine Dieser Wettbewerb, veranstaltet vom Gitarrenensemble Rheine 1983 e. V., soll den Gitarrenorchestern die Möglichkeit der Begegnung untereinander, des Austausches, des Vergleiches und der kompetenten Beratung durch eine Fachjury bieten. Teilnahmegebühr: Die Teilnehmergebühr beträgt 30 Euro pro Person. Preise: 1. 1000 Euro / 2. 500 Euro / 3. 250 Euro Infos und Anmeldung: GitarrenOrchesterWettbewerb Rheine 2015 Anja Korthaneberg Landersum 29 48485 Neuenkirchen [email protected] www.gitarrenensemble-rheine.de Anmeldeschluss: 15.04.2015 30. 04. - 08. 05. 2016 9. Deutscher Orchesterwettbewerb in Ulm Der Deutsche Orchesterwettbewerb (DOW) richtet sich an Laienorchester, er wird auch in den Kategorien (Jugend-) Zupforchester und (Jugend-) Gitarrenorchester ausgetragen. Durch Vergleich und Erfahrungsaustausch möchte der Wettbewerb den Leistungsstandard von Orchestern stärken und anheben. Mit dieser Art von musikalischem Treffen wird zugleich die kulturpolitische Bedeutung und Vielfalt des Orchestermusizierens im Laienbereich bewusst gemacht. Neben der Wettbewerbsveranstaltung bildet die Beschäftigung mit zeitgenössischer Musik einen Schwerpunkt. Die Landesorchesterwettbewerbe dienen zur Qualifikation und werden in der 2. Jahreshälfte 2015 ausgetragen. Wettbewerbe VERANSTALTUNGEN ..... 20 Teilnahmegebühr: keine Preise: Geldpreise Infos und Anmeldung: www.musikrat.de/dow Anmeldeschluss: 30.06.2015 Sie finden Ihre Veranstaltung hier nicht? Dann haben Sie sie vielleicht nicht gemeldet oder es fehlten wichtige Angaben wie Ort oder Uhrzeit. So funktioniert’s: Homepage des BDZ aufrufen: www.bdz-online.de Der Reihe nach anklicken: • Termine und Adressen • Termine melden • Konzerttermin, Kurs oder Workshop, Wettbewerbstermin melden • Maske ausfüllen • absenden – fertig! 𝄢 www.bdz-online.de Wettbewerbe 21 ..... AKTUELLES Neue Impulse für das Ensemblespiel mit Gitarren – Einführung Von Johannes Tappert ….. In einer Zeit, in der sich die Medienlandschaft – und das betrifft aktuell auch die Fachzeitschriften, die sich mit Gitarre und Mandoline sowohl auf professioneller Ebene als auch im Bereich des Laienmusizierens beschäftigen – in einem steten, fast fließenden Wandel befindet, geht so manche innovative Idee verloren, weil sich keine Plattform zur Veröffentlichung mehr findet. Nur sehr aufmerksamen oder reiselustigen Beobachtern fällt auf, dass es mehr Engagement und Innovation einzelner Personen und einiger kleiner Ensembles gibt, als die spärlichen Informationen darüber vermuten lassen. Längst haben verschiedene Protagonisten der Szene fast unabhängig voneinander erkannt, dass es eines übergeordneten Informationsflusses bedarf, um das persönliche musikalische Engagement Einzelner nicht im kleinen Dunstkreis der jeweiligen regionalen Einflusssphäre versanden zu lassen. Das Magazin „Auftakt!“ hat jetzt bereits ein gutes Jahr nach der Gründung als Fachblatt für den BDZ den Entschluss gefasst, seine Zielgruppe zu erweitern und Themen aufzugreifen, die die Gitarristen und Mandolinisten* eher außerhalb des Vereinsgeschehens vermuteten. Ein mutiger, guter Schritt, der den redaktionellen Aufwand für den „Auftakt!“ erhöht und der hoffentlich erfolgreich ist und sich rechnet. Der Auftakt für diese thematische Öffnung soll der folgende Artikel sein, der sich mit neuen Strömungen im Ensemblemusizieren mit der Gitarre befasst. Natürlich berührt das auch unmittelbar die Arbeit des BDZ, in dem außer vielen Zupforchestern auch Gitarrenensembles organisiert sind. Zu vermuten ist allerdings, dass es eine unbekannte Anzahl von Gitarrenensembles gibt, die sich bisher im BDZ nicht vertreten sahen und daher von einer Mitgliedschaft abgesehen haben. So spricht der folgende Artikel eine viel größere Zahl von Spielern, sicher in erster Linie aus der Laienmusikszene aber sicher auch einige Berufskollegen an, die sich möglicherweise schon in einer ähnliche Richtung engagiert haben oder dies künftig tun möchten. Der Autor hofft, dass der Artikel eine Initialzündung gibt, … die Interessen der überall vorhandenen, sehr engagierten Gitarristen und Gitarrenlehrer zu bündeln … das Wissen und die Erfahrungen hoffentlich frei von eigennützigen Motiven auszutauschen … das Interesse an der Arbeit der Kollegen zu wecken (und vielleicht zu einem gegenseitigen Konzertbesuch, CD- oder Notenkauf zu bewegen) … und generell ein Gefühl dafür zu entwickeln, dass die Gitarrenszene eine viel zu kleine Spezialsparte darstellt, als dass sie es sich leisten könnte, nicht miteinander, geschweige denn gegeneinander oder auch nur in gegenseitiger Gleichgültigkeit zu agieren. Für die Anfangsinitiative zu einer Artikelserie hat sich als „Spontanteam“ der Kreis mit Dieter Kreidler, Volker Höh, Andreas Stevens, Rainer Stelle und Johannes Tappert gebildet. Wir freuen uns selbstverständlich über weitere Anregungen von den musizierenden Praktikern und eröffnen hiermit die Diskussion über die Gesamtthematik. Der Boden für Gemeinsamkeiten in Sachen Gitarrenensemble ist vorhanden, wird aber noch nicht ausreichend genutzt, um eine neue Entwicklung wachsen zu lassen. • Zum Beispiel gibt es in den letzten Jahren mehr Neuausgaben mit Gitarrenmusik für drei, vier oder fünf Instrumente als in den Jahrzehnten davor. Nimmt man aber zum Beispiel die Kammermusikausscheidungen bei „Jugend musiziert“ als Indikator, dann schlagen sich diese Neuerscheinungen offensichtlich noch nicht im Repertoire der Ensembles nieder. • Zum Beispiel steigt das spielerische Niveau der Gitarrenabsolventen der deutschen Ausbildungsinstitute seit Jahren kontinuierlich an. Vermutlich auch das pädagogische, denn wer wiederum „Jugend musiziert“ beobachtet, stellt ein gestiegenes Leistungsniveau der Preisträger bei den Solowettbewerben auf Landes- und vor allem auf Bundesebene fest. Die Leistungen in den Ensemblewettbewerben sind jedoch erstaunlich durchschnittlich geblieben. • Waren früher (grob gesagt bis etwa zum Jahr 2000) Oktav- und Bassgitarren die Stiefkinder des Gitarrenbaus, so ist heute das Angebot an hochwertigen und dennoch bezahlbaren Sondergrößen besser geworden. Die Verwendung dieses Instrumentariums in der Ensembleszene ist jedoch immer noch auf dem gleichen Niveau wie in den 80ern. • Die Fantasie einzelner Ensembles in Sachen Literaturauswahl und Instrumentarium – ich nenne hier stellvertretend für viele andere einmal das von Jürgen Hübscher in der Schweiz oder das von Christian Moritz in Hamburg – ist vorbildlich. Aber der Nachahmungseffekt ist bei Betrachtung der Gesamtszene erstaunlich schwach. Vielleicht fehlt manchmal der Mut, Neues auszuprobieren. Aber vielleicht brauchen die vielen guten Kollegen auch nur das Gefühl, nicht alleine im Boot zu sitzen, sondern mit vielen anderen ähnliche innovative Gedanken zu teilen. Wer weiß, was im Rest der Republik geschieht, wird sicher besser mitgezogen, traut sich, größeren Aufwand zur Erneuerung zu betreiben und motiviert seine Schüler mit größerer Selbstverständlichkeit zu Veränderungen. Auf geht’s! * In gender-betonten Zeiten ist es notwendig zu schreiben, dass mit der in diesem Artikel verwendeten männlichen Form der Personengruppenbeschreibung selbstverständlich beide Geschlechter gemeint sind. Die Vereinfachung dient der flüssigeren Lesbarkeit. Auftakt! 2-2015 AKTUELLES ..... 22 Aufbruch in neue Klangdimensionen mit Oktav-, Terz- und Quintbassgitarre Das Rhön-Quartett. Von links: Andreas Straßer, Johannes Tappert, Jarek Kantorski, Ludger Unland Von Johannes Tappert ….. Projekt RhönQuartett ... … ist mein Arbeitstitel für ein Experiment, das zeigen soll, wie die Bandbreite der Gitarrenensembles mit einer frischen Klangmischung erweitert werden kann. Zu diesem Zweck habe ich mit drei Kollegen der Musikschule Rhön-Grabfeld das Rhön-Quartett auf die Beine gestellt, mit dem wir Sie, den geneigten Leser, anregen, provozieren, voranbringen, neu inspirieren, oder wie auch immer Sie das nennen wollen. Diese Gitarrenquartett-Herausforderung besteht aus der Besetzung: Oktavgitarre, Terzgitarre, Primgitarre und Quintbassgitarre. Für die, die noch nie etwas von solchen Instrumenten gehört haben: es sind unterschiedlich große sechssaitige Gitarren (kleinere und größere), die entsprechend höher oder tiefer klingen. Die tiefste Saite einer Oktavgitarre ist ein e – Terzgitarre: G – Primgitarre: E (unsere „normale“ Gitarre) – Quintbassgitarre: A' Die Idee zu dieser Besetzung hatte ich nicht wie einige Kollegen aus ihrer Forschung/Erfahrungen über frühere Entwicklungen zum Beispiel beim Münchener Gitarrenverein (in der Vorkriegszeit) oder beim Gitarrenensemble „Bruno Henze“ (ab 1955 bis heute) entwickelt. Sie entstand viel mehr ohne diesen historischen Auftakt! 2-2015 Hintergrund aus meiner eigenen Bearbeitungspraxis im Würzburger Gitarrentrio, mit dem ich in den 80er Jahren viele Bearbeitungen für Primgitarren und eine speziell für uns gebaute Quintbassgitarre erstellte. Unser Bass war als Einzelanfertigung eine qualitative Ausnahmeerscheinung und hielt sogar dem Vergleich mit ein paar wunderbaren Gitarren von Daniel Friederich stand. Oktav- und Terzgitarren konnten in dieser Zeit aber noch nicht vernünftig eingesetzt werden. Erst in unserem Jahrhundert, dem Jahrhundert der Gitarrenbauerschwemme werden immer häufiger konkurrenzfähige Sondergrößen angeboten. Mein Projekt Rhön-Quartett demonstriert eine Möglichkeit, mit dem vorhandenen Instrumentarium plus einer schnell realisierbaren Erweiterung eine sehr weit reichende Innovation im Bereich des Gitarrenensembles zu erzielen. Der Aufwand ist gering – die Wirkung umso größer. Die Grundidee ist, verschiedene Ziele auf einen Nenner zu bringen: mehr klangliche Durchsichtigkeit, Freude an instrumentaltechnischer Leichtigkeit, spielerische Klangpräsenz – und das alles mit möglichst geringem finanziellem Aufwand. Geht man einmal davon aus, dass die meisten Gitarrenensembles heute über Oktav-, Prim- und Oktavbassgitarren verfügen, lassen sich die fehlenden Instru- mente zunächst kostengünstig durch kleine Umrüstungen „simulieren“: Eine Primgitarre mit einem Kapodaster im 3. Bund funktioniert wie eine Terzgitarre und ein Oktavbass kann leicht zum Quintbassgitarre umbesaitet wird: Die tiefste E'-Saite wird entfernt – die verbleibenden Saiten rücken einen Platz nach unten – für die jetzt fehlende erste Saite „a“ kann eine Saite aus einem normalen Primgitarren-Saitensatz verwendet werden, wenn die Länge ausreicht. Notfalls kann man zunächst eine „Placebo-Saite“ aufziehen. In einigen Stücken wird sie gar nicht verwendet. So ein schnell umgerüstetes Instrumentarium klingt nicht optimal, bzw. ist durch den Kapodaster nicht für jeden optimal spielbar, aber der Klangeindruck reicht aus, um damit gute Erfahrungen zu machen. Die Beschaffung von originären Instrumenten kann später nachgeholt werden. Auf Dauer lohnt sich das, denn echte Terz- und Quintbassgitarren haben durch ihr verändertes Oberstonspektrum einen größeren Einfluss auf den Gesamtklang des Ensembles als die umbesaiteten Instrumente. Für die Beschaffung stehen sowohl preiswerte Serienhersteller zur Verfügung als auch gediegene Manufakturen. 23 ..... AKTUELLES Verschiedene Saitenhersteller gibt es inzwischen auch schon. Eine kleine, sicher noch unvollständige Adressenliste finden Sie am Ende des Artikels. Die Umstellung für die Ensemblespieler ist viel leichter als man vermuten könnte. Niemand muss über die Fähigkeiten, transponierend zu spielen oder über eine überdurchschnittliche Technik verfügen. Im Gegenteil: der Schwierigkeitsgrad sinkt in fast allen Fällen – oft deutlich. Die Stimmen für Terzgitarre und Quintbass werden einfach transponierend geschrieben und der Spieler liest so wie er es gewohnt ist: er sieht ein E und schlägt die tiefste Saite an (da klingt dann jeweils ein G oder ein A'). In Zeiten preiswerter Notationsprogramme sind Eingabe und transponierter Ausdruck von Einzelstimmen eigentlich Jedem möglich. Die Erfahrungen mit dem Rhönquartett haben gezeigt, dass auch ein nicht aufeinander eingespieltes Ensemble mit diesem Instrumentarium und entsprechenden Bearbeitungen spontan gute Ergebnisse erzielen kann. Wir sind vier Kollegen, die noch nie zusammen gespielt haben, die wegen Vollbeschäftigung nur wenig Zeit zum Üben haben und auch nur der Kommentar eines Kollegen, der sich mit dieser Besetzung aufgrund meiner Anregung erstmals beschäftigt hat: „Mit dieser originellen Besetzungsidee wird eine neue Tür aufgestoßen. Die mehrstimmige Klangstruktur tritt in dieser Besetzung durchsichtiger, klarer und plastischer zu Tage. Die unterschiedlichen Die vier Gitarren. Von links: Oktavgitarre, Terzgitarre, Primgitarre (normale Größe), Quintbassgitarre Welche Literatur ist geeignet? Beispiele: • Renaissance Consort Musik: die meist nicht-instrumentalspezifische Musik liegt hervorragend. Alle vier Gitarren spielen hauptsächlich in den untersten Lagen. • Barock: Bachs (vierstimmige) Präludien, Henry Purcells Bühnenmusiken und generell fast jede vierstimmige Kammermusik • Klassik: Bearbeitungen der klassischen „Highlights“ für Klavier vierhändig • Romantik: Moreno-Torrobas Estampas und …. (sogar bei diesen Originalen für vier Primgitarren liegt die Musik nach der Transposition besser!), Musik für Streich- oder Blasinstrumente. • 20. Jahrhundert: die gesamte Bandbreite der Kammermusik für Gitarrenensembles incl. Crossover, Popmusik und Jazz. Über diese Beispiele hinaus sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. unregelmäßig proben können. Innerhalb kürzester Zeit haben wir ein Repertoire aufgebaut: John Dowland – vier Consortstücke, J. S. Bach – Präludium und Fuge BWV 849, Scott Joplin – zwei Ragtimes, Federico Moreno-Torroba – drei Stücke aus den Estampas, Wolfgang Schröder – Eine kleine Lachmusik (Original für Streichquartett), Henry Purcell – Bühnenmusik aus dem Sommernachtstraum, Jazzarrangements. Alle Einzelstimmen dieser Bearbeitungen sind in der Transposition leichter zu spielen als in der Version für vier Primgitarren (das funktioniert sogar mit den original für vier Gitarren komponierten Estampas von Moreno-Torroba). Die Stimmen rückten in bequeme, tiefere Lagen der vier unterschiedlich großen Gitarren. Die direkte Gegenüberstellung mit „normaler“ Gitarrenensemble-Literatur hat alle Details aus den oben genannten Grundideen bestätigt. Die unterschiedlichen Klangfarben der Instrumente macht es viel leichter, den Einsätzen der Kollegen zu folgen und die musikalische Transparenz steigt in einem Masse, wie sich das Spieler mit vier Primgitarren kaum vorstellen können. Die Veränderungen klingen so eindrucksvoll, dass sie eigentlich keines weiteren Kommentars bedürfen. Da dieser Artikel dies aber natürlich nicht wiedergibt, folgt hier Klangfarben zwischen Oktav-, Terz-, Prim- und Quintgitarre lässt aufhören, da sie tradierte Hörgewohnheiten durchbricht. Die hinreißende Transparenz in der Stimmführung führt zu einer wohltuenden Klarheit, die der Musik gut tut und ihrem Verständnis im großen Maße entgegen kommt.“ Michael Diedrich, Musikpädagoge, www.diedrich-online.de Das Rhönquartett – bestehend aus Andreas Straßer (Oktavgitarre), Johannes Tappert (Terzgitarre), Jarek Kantorski (Primgitarre) und Ludger Unland (Quintbass) – ist kein konzertierendes Profiensemble, aber durchaus vorzeigbar. Wenn Termine und Rahmenbedingungen stimmen sind wir gerne bereit, eine Kostprobe der neuen Klangdimension auch im direkten Vergleich mit ähnlichen oder gleichen Stücken auf vier Primgitarren zu geben. Vielleicht interessiert den Leser das für seine nächste BDZ-Veranstaltung? Auf Anfrage stelle ich ernsthaften Interessenten auch gerne eine Auswahl meiner Bearbeitungen zum Ausprobieren zur Verfügung. Email: [email protected] ..... Auftakt! 2-2015 AKTUELLES ..... 24 Gitarren in Sondergrößen gibt es inzwischen bei zahlreichen deutschen Gitarrenbauern. Vor allem Oktavgitarren werden von vielen angeboten. Die Preisspanne geht dabei von etwa 500,- bis 1.500,- €, die Qualität der Spitzeninstrumente ist heute schon auffallend gut. Angesichts der großen Anzahl von Gitarrenbauern in Deutschland (geschätzt etwa 200!) kann die folgende alphabetische • Christian Stoll – hohe Preisklasse www.stollguitars.de • Wolfgang Teller – untere bis mittlere Preislage (auch Oktavbässe – Quintbässe auf Anfrage) www.teller-gitarren.de • Kurt Claus Voigt – keine Preisangabe www.la-guitarreria.de Als nächster Artikel in dieser Reihe erscheint ein Beitrag von Rainer Stelle aus Berlin über das seit 1955 existierende Gitarrenensemble von Bruno Henze (19001978) 𝄢 Der Autor Die vier Gitarren mit dem Autor des Artikels Liste nicht vollständig sein und stellt keine Wertung dar. In den folgenden Artikeln zum Thema Neue Impulse für das Ensemblespiel mit Gitarren können gerne weitere Hersteller aufgelistet werden. Oktavgitarren (in Klammern auch Angebote für Terz-, Quintbass- und Oktavbassgitarren) bieten an: • Brunswicker & Apelt – ohne Preisangabe (auch Terzgitarren und Oktavbässe) www.brunswicker-apelt.de • Henning Doderer – mittlere bis gehobene Preisklasse www.doderer-gitarren.de • Hermann Gräfe – mittlere bis hohe Preislage (auch Terzgitarren und Quintbässe) www.graefe-gitarren.de • Mario Gropp – keine Preisangabe (auch Terzgitarre) www.gropp-gitarren.de • Dieter Hopf – untere bis mittlere Preisklasse (auch Terzgitarren und Oktavbässe) www.hopfgitarren.de • Roland Metzner – keine Preisangabe (auch Terz- und sogenannte „Bariton“-Gitarre) www.gitarrenbau-metzner.de Auftakt! 2-2015 Saiten für Gitarren in Sondergrößen werden zu vertretbaren Preisen unter anderem angeboten von: • Fisoma www.lenzner-strings.de • Hannabach www.hannabach.com • Junger www.dr-junger-saiten.de • Kürschner www.kuerschner-saiten.de Johannes Tappert, geb. 1956, studierte bei Prof. Dieter Kreidler in Wuppertal und bei Prof. Hans-Michael Koch in Hannover. Langjährige Unterrichtstätigkeiten am Konservatorium Würzburg, an der Hochschule für Künste Bremen und der Berufsfachschule für Musik Bad Königshofen. Konzerte und CD-Aufnahmen in verschiedenen Besetzungen. Wettbewerbsjuror, Herausgeber von Gitarrenliteratur und Erfinder von ErgoPlay. Kurstätigkeiten im Bereich Gitarre. Übecoach für Instrumentalisten und Sänger. 25 ..... BDZ-JUGEND Kooperation Schule/Verein – Die „Kreative Praxis“ näher beleuchtet Von Andreas Lorson ….. Es gibt mittlerweile einige Förderprogramm der Ministerien, um eine musikalische Förderung der Schüler während der Schulzeit zu verbessern. Hierbei wird vor allem Wert auf die Zusammenarbeit mit örtlichen Vereinen gelegt, um deren Erfahrungen und Netzwerke nutzen zu können, damit die Projekte nachhaltig und in der Region verwurzelt stattfinden. Die bekannteste Maßnahme ist das „Bündnis für Bildung“ des BmbF. Ein weiteres solcher Projekte ist die „Kreative Praxis“, welche durch das Landesministerium gefördert wird. Was genau ist die Kreative Praxis? Die Kreative Praxis ist eine Kooperation von Vereinen mit einer Schule. Dabei gibt es keine Vorgabe, um welche Schule oder Altersstufe es sich handeln muss. Gefördert wird die Durchführung durch das zuständige Kultusministerium. Der Verein kann einen oder mehrere „Lehrer“ in die Schule schicken, um einen AG-Unterricht durchzuführen, in welchem die Schüler verschiedene Instrumente erlernen können. Es gibt keine genaue Projektbeschreibung, wodurch eine exakte Konzeption, zugeschnitten auf die Schule und deren Möglichkeiten, den Verein und den Projektleiter möglich wird. So kann der Unterricht während der normalen Schulzeit, im Nachmittagsbereich oder als Projekttag stattfinden. Einzige Bedingung ist, das kein normaler Unterricht ausfällt, oder die AG keinen Musikunterricht ersetzt. Wer kann die Kreative Praxis durchführen? Die größte Hürde ist es, dass der Projektleiter eine entsprechende Qualifikation haben muss, um die AG durchführen zu dürfen. Diese kann ein laufendes oder abgeschlossenes Studium sein, eine entsprechende Berufsausbildung, zum Beispiel als Erzieher, oder eine entsprechende andere musikalische und erzieherische Qualifikation. Herausragend ist allerdings, dass auch ein Lehrer an seiner eigenen Schule eine Kreative Praxis durchführen darf. Dadurch dürfen allerdings keine normalen Unterrichtszeiten oder das Stundenpensum der Lehrkraft ersetzt werden. Ebenfalls kann die Kooperation mit Einzelpersonen stattfinden, wenn diese Kulturschaffende sind. Zusätzlich zum Projektleiter können noch mehrere Assistenten zum Projekt hinzu gezogen werden. Wie läuft die Kreative Praxis ab? Im Rahmen des Projektes sind je nach Vertragsgröße ein oder zwei Unterrichtsstunden pro Woche möglich. Zusätzlich können natürlich noch weitere Stunden gehalten werden, welche dann aber nicht mehr vom Ministerium gefördert werden. Der Verein muss alle nötigen Hilfsmittel, Instrumente und Noten kostenfrei zur Verfügung stellen. Dann findet der Unterricht bei Bedarf zusammen mit einer Lehrkraft der Schule statt. Während des Projektes sollen immer wieder Präsentationstage stattfinden, an denen die Schüler ihre Fähigkeiten und das Erlernte zeigen können. Der Durchführungszeitraum beträgt immer ein Schuljahr. Danach muss bei Bedarf wieder ein neuer Vertrag beantragt werden. Ausschlaggebender Grund für einen erneuten Vertrag ist dabei der Erfolg bereits abgeschlossener Projekte und die Zusammenarbeit mit der jeweiligen Schule. Das Ergebnis der „Kreativen Praxis”: Das Jugendorchester Friedrichweiler In jeder AG müssen mindestens zehn Schüler teilnehmen. Dabei darf die Teilnahme nicht für ganze Klassen verpflichtend sein – die Kinder müssen sich gesondert für die AG anmelden. Die Altersstufe und Schulform ist dabei egal, wodurch man auch über verschiedene Altersstufen hinweg die AG anbieten kann. Es empfiehlt sich allerdings auch die Gruppen so aufzuteilen, dass nie mehr als 20 Schüler gleichzeitig unterrichtet werden, damit der Lerneffekt noch entsprechend groß bleibt. Außerdem sollten im Nachmittagsbereich noch Übungsstunden stattfinden, in denen die Schüler eigenständig mit ihrem Instrument üben können. Nach der Kreativen Praxis Um die Effektivität dieses Projektes nutzen zu können, ist es wichtig den Schülern eine direkte Anschlussförderung zu bieten. Dies kann zum Beispiel ein Jugendorchester, weiterführender Privatunterricht oder eine weitere Kreative Praxis im nächs- ten Schuljahr sein. Dadurch entwickelt sich ein wichtiger Aspekt in der Jugendarbeit eines Vereins. Beantragung und Förderung Die Kreative Praxis muss durch die entsprechende Schule beim Kultusministerium beantragt werden. In der Regel werden die Dokumente aber durch den Projektleiter vorgefertigt und nur noch durch den Schulleiter gegengezeichnet. Bei erfolgreicher Beantragung läuft die Kooperation auf ein Schuljahr, wobei man eine Förderung von einer oder zwei Schulstunden pro Woche beantragen kann. Das Ministerium bezuschusst jede AG-Stunde in der Regel mit 20 €. Die notwendigen Unterlagen und weitere Informationen können auf der Internetseite der Ministerien heruntergeladen werden. In einigen Bundesländern wird das Projekt als Kooperation Schule – Verein bezeichnet. Dabei können neben Musikvereinen auch Sportvereine oder ähnliche Vereine Projekte beantragen. Wenn Sie weitere Fragen zur Beantragung oder Durchführung eines Kooperation haben, so können Sie gerne uns oder ihren BDZ Landesverband anfragen. Dort kann man Ihnen gezielt weiterhelfen. Eigene Erfahrungen Ich selbst führe bereits seit 4 Jahren diese Kooperationen mit ansässigen Grundschulen durch. In dieser Zeit habe ich bereits über 100 Schüler in den Fächern Mandoline und Gitarre unterrichtet. Mein Verein führt seit über 10 Jahren regelmäßig in verschiedenen Schulen solche AGs in Form der Kreativen Praxis durch. Die Grundschulen arbeiten sehr gerne mit diesem Projekt zusammen, da sie so ihre eigenen Lehrkräfte etwas entlasten können, den Kindern eine neue Art von musikalischer Ausbildung, unabhänig vom Familienhintergrund und der finanziellen Möglichkeiten, bieten können und auch gleichzeitig den Mangel an ausgebildeten Musiklehrern etwas abfedern können. Durch eine direkte Anschlussförderung mit Privat- oder Gruppenunterricht erweist sich die Kreative Praxis als ein effektives und wichtiges Standbein in der Jugendarbeit unseres Vereins. 𝄢 Auftakt! 2-2015 BDZ-JUGEND ..... 26 Das Bayerische Landesjugendzupforchester mit neuem Dirigenten Ein Zwischenfazit über die Arbeit des Orchesters seit Januar 2014 Konzert in der Bayerischen Musikakademie Hammelburg Im Oktober 2013 gab Oliver Strömsdörfer nach fünfzehn Jahren die Leitung des Bayerischen Landesjugendzupforchesters (BLJZO) an Julian Habryka ab. Die erste Probenphase mit neuem Dirigenten und Dozententeam (Sonja Kennerknecht, Peter Kroiß und Veronika Schlereth) fand in der Jugendherberge Kelheim statt, die durch ihre schöne Lage hoch über der Donau einen sehr passenden Rahmen für die ersten Tage des Jahres 2014 bieten konnte. Während beim großen Festkonzert zum 30. Geburtstag des Orchesters im Oktober 2013 der Fokus noch auf den letzten Details der präzise ausgearbeiteten Stücke lag, wurde bei der Winterprobenphase ein größtenteils neues Programm erarbeitet. Nur einzelne Stücke wie das „Concerto Nr. 3“ von Olof Näslund (mit Florian Brettschneider an der Sologitarre) oder das im Orchester sehr beliebte „Ayan Zamdaan“ von Robert Zollitsch blieben weiterhin im Programm. Als neue Stücke wurde eine Suite mit Werken aus Auftakt! 2-2015 Henry Purcells Semioper „King Arthur“ und eine eigens für das BLJZO geschriebene Komposition hinzugefügt, „Zwergenspiel“ von Johannes Kern. Durch die Aufnahme einer großen Zahl neuer Spieler und zahlreiche Umbesetzungen in den Stimmen ergab sich damit das Gefühl eines Neustarts. Außerdem wurde das schon jahrelang bestehende Gitarrenensemble des Orchester um zwei Mandolinenensembles ergänzt, die in kleiner Besetzung zusammen mit einem Dozenten den Mitspielern die Möglichkeit boten, auch kammermusikalisch während der Probenphase zu arbeiten. Als Stücke wurden „Milena“ von Mario Maciocchi, „Abmur“ von Cédric Buissant und „Lotus Eaters“ von Andrew York ausgewählt. Diese Ensembles waren auch fester Bestandteil der Konzertprogramme der folgenden Konzerte und erfreuten sich als Kontrast zu den Orchesterwerken bei Zuhörern und Teilnehmern großer Beliebtheit. Die nächste Arbeitsphase fand in der unterfränkischen Burg Rieneck statt – schon seit Jahren eine der Lieblingsunterkünfte des BLJZO. Trotz der großen Hitze der Pfingsttage konnte sich das Orchester hier weiter in das neue Programm hineinarbeiten und die neuen Abläufe erstmals in zwei Konzerten in der Bayerischen Musikakademie Hammelburg und im Kursaal Bad Bocklet ausprobieren. Das erste Konzert war hierbei auch gleichzeitig die Uraufführung von „Zwergenspiel“ – eine besondere Herausforderung unter den kritischen Augen des Komponisten und der Teilnehmer des parallel probenden Pfingstkurses. Um das Orchester optimal auf die Uraufführung vorzubereiten, konnte Johannes Kern als Gastdozent gewonnen werden. Doch die Probenphase bestand nicht nur aus Proben, denn die Umgebung der Pfadfinderburg wollte schließlich erkundet werden: Ein Ausflug in die Altstadt lieferte die Möglichkeit, die Beine in den kühlen Fluß zu strecken bzw. überschüssige Energie beim Fuß- 27 ..... BDZ-JUGEND und Abstiegszeiten zur Jugendherberge in der Veste Oberhaus gekennzeichnet war. Trotzdem konnte das Matineekonzert im sehr schönen gotischen Langhaus des Klosters Niedernburg zu einem sehr zufriedenstellenden Ende gebracht werden. Das nächste Projekt des Orchesters wird im September 2015 stattfinden: Das BLJZO wird zum 90. Geburtstag von Herbert Baumann ein Festkonzert und ein Geburtstagskonzert mit besonderem Fokus auf Werken von Herbert Baumann geben. 𝄢 Expeditionsteam in Kronach ballspielen abzubauen. Außerdem lieferte zusätzlich noch ein Katapultwettrennen erfrischende Abwechslung. Das Jahr 2014 wurde durch ein außergewöhnliches Erlebnis abgeschlossen: Eine Konzertreise nach Frankreich mit Konzerten in Seythenex, Annecy und Marseille. Da bereits ein ausführlicher Teilnehmerbericht in Auftakt! 2015/1 erschienen ist, sei hiermit darauf verwiesen. Das nächste Wiedersehen des BLJZO war im Winter 2014 in der Festungsherberge Kronach in Hochfranken. Durch die Aufnahme von Antonio Vivaldis „Frühling“ in das Repertoire des Orchesters konnte ein Gegenstück zu Astor Piazzollas „Primavera porteña“ geschaffen werden, das zusammen mit dem ebenfalls neu hinzugekommenen „Song of Japanese Autumn“ von Yasuo Kuwahara das Motto des Programms der Probenphase bestimmte: Jahreszeiten. Die Werke „Agapi Mou“ von Erik Marchelie und „Spleen“ von Laurent Fantauzzi (hinzugekommen als französische Stücke der Frankreichfahrt) rundeten diese Zusammenstellung ab. Seit dieser Probenphase spielt das BLJZO in einer neuen Sitzordnung: Nun sind 1. und 2. Mandoline räumlich getrennt, während die Gitarren breiter verteilt sind. Das Abschlusskonzert der Probenphase fand im historischen Rathaussaal statt und war dank hervorragender Werbung von zwei Mitspielern aus Kronach so gut gefüllt, dass der Saal keine weiteren Personen mehr aufnehmen konnte. Die Routine der Frankreichfahrt machte sich hier bemerkbar, wie man z.B. an der Kritik der lokalen Presse feststellen kann, die von einer „tiefe(n) harmonische(n) Innigkeit“ der Spieler und ihrer Instrumente sprach. Mit unverändertem Programm fuhr das BLJZO zwei Monate später ins niederbayerische Passau, um als Programmpunkt der „Passauer Saiten“ aufzutreten, Jugendherberge Passau Katapult-Wettrennen dem internationalen Gitarrenfestival von Passau. Durch die Konzeption der Probenphase während der regulären Schulzeit ergab sich ein unkonventioneller Ablauf, der durch ein dichtes Programm (Eröffnungskonzert, Stadtrundgang, Pizzaessen, …) und nicht unerhebliche AnAuftakt! 2-2015 BDZ-JUGEND ..... 28 Das JuniorZupfOrchester NRW JuZO NRW – Musizieren verbindet Von Lena Kölmel …. (NRW) Mein Name ist Lena Kölmel, ich bin 16 Jahre alt und war bis zum letzten Jahr Mitglied des JuniorZupfOrchesters NRW (JuZO NRW). Das JuniorZupfOrchester NRW ist ein Auswahlorchester, welches sich aus jungen Gitarren-, Mandola- und Mandolinenspielern und -spielerinnen, sowie Bassisten im Alter von 10-16 Jahren zusammensetzt. Die jungen Musiker sind oftmals Preisträger des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ auf allen Ebenen oder anderer Wettbewerbe. Unter der Leitung von Annika Hinsche haben wir uns in den vergangenen Jahren, mindestens einmal pro Jahr getroffen. Meist war es eine Woche in den Sommerferien, die wir gemeinsam verbracht haben. Das Dozententeam bestand aus Kristina Lisner, Dozentin für die 1. Mandoline (und Organisation), Melanie Hunger, der Dozentin für die 2. Mandoline, Fabian Hinsche und Corinna Schäfer, Dozenten für Gitarre, Adrian Karperien, Dozent für Mandola und Thomas Kolarczyk, Bass. Wenn man den Begriff „Auswahlorchester“ hört, könnte man meinen, wir würden jeden einzelnen Tag komplett mit Proben verbringen, aber so war es nicht. Natürlich haben wir den Großteil unserer Zeit mit musizieren verbracht. Egal, ob Orchesterproben, an denen alle beteiligt waren, Stimmproben oder die Übezeit Auftakt! 2-2015 nach dem Mittagessen; ich streite nicht ab, dass es eine harte und auch anstrengende Zeit war. Aber, ich glaube, da kann ich für alle Mitglieder des Orchesters sprechen, „es war eine wunderbare Zeit“! Es hat uns jedes Jahr aufs Neue sehr viel Spaß gemacht. Sonst wären wir ja nicht alle jedes Jahr wiedergekommen. Das erste Mal, als „Neuling“ dazu zu kommen war für die einen leichter, weil sie einige schon von anderen Veranstaltungen oder Reisen kannten, für andere, die noch niemanden kannten, vielleicht etwas ungewohnt und fremd, aber auch sie haben sich leicht eingefunden und wurden von allen anderen schnell integriert und mit offenen Armen aufgenommen. Ich kann mich noch gut erinnern, als ich das erste Mal dabei war und mir nach den ersten paar Tagen die Finger weh taten und ich mich gefragt habe, wie ich das noch weiter aushalten soll. Es war wirklich ungewohnt und Disziplin und Wollen gehörten dazu, um sich an diesen intensiven Tagesablauf zu gewöhnen. Aber es ist schließlich nicht ohne Grund ein Auswahlorchester. Wir haben oft gesagt, dass unser Tag im Prinzip aus Proben und Essen bestand, wobei dies natürlich übertrieben ist, da wir selbstverständlich auch Freizeit hatten oder sich die Dozenten Dinge, wie zum Beispiel eine lustige Rallye, ausgedacht haben, um den anstrengenden Alltag ein wenig auf zu lockern. Das kam bei allen Spielern und Spielerinnen immer gut an. Ein weiteres „Highlight“ waren Besuche von Komponisten, die teilweise ein Stück extra für unser Orchester geschrieben haben und sich dieses daraufhin natürlich auch live anhören wollten. Am Ende jeder Probenwoche, haben wir Jahr für Jahr ein Konzert vorbereitet und zum Besten gegeben, damit unsere Musik nicht ungehört blieb. Im letzten Jahr 2014, allerdings haben wir unser Publikum erweitert, beziehungsweise, wir wollten nicht nur hauptsächlich unseren Familien, die so oder so wussten, wie gut wir spielen können, zeigen, was wir erarbeitet haben, sondern uns vor einer Jury beweisen. Im Jahre 2013 stand es schon fest: „Wir nehmen teil am 5. Wettbewerb für Auswahlorchester in Siegen.“ Das bedeutete eine gute Vorbereitung, Konzentration und Disziplin fürs Jahr 2014. Im Mai trafen wir uns das erste Mal in der Jugendherberge in Solingen-Gräfrath. Wir bekamen die Noten, die wir im November auf dem Wettbewerb spielen würden. Unsere Begeisterung, als wir die Noten des Allegros aus „Sinfonietta“ von Heinrich Konietzny, welches die Jury beim Wettbewerb sehr begeistert hat und welches sie von uns beim Preisträgerkonzert hören wollten, bekamen, hielt sich in Grenzen. Das moderne, relativ schwere Stück stellte eine große Heraus- 29 ..... BDZ-JUGEND forderung für unser junges Orchester dar, wobei diese Herausforderung nicht als schlecht zu bewerten ist, sondern als eine Aufgabe für uns. Nach sehr häufigem Üben und Durchspielen, fanden viele von uns schließlich doch Gefallen an dem Stück und es war auf einmal gar nicht mehr so „doof“ wie am Anfang. Unsere anderen beiden Wettbewerbsstücke waren die „3 Szenen“, unterteilt in „Unterwegs“, „Ballade am See“ und „Ostinato-Party“ von Philipp Matthias Kaufmann und das Stück „Dance of the fire celebration“ von Yasuo Kuwahara. Letztgenanntes kannten einige von uns schon aus dem Jahr zuvor, und hatten es schon 2013 lieben gelernt. Das zweite Treffen, die ausführliche Probenwoche, fand genau wie in den Jahren zuvor in den Sommerferien statt. Wir befanden uns für knapp eine Woche im Salvador-Allende-Haus in Oer-Erkenschwick und probten weiter ausgiebig für das große Ereignis. In der Zwischenzeit, von Juli/August bis zum großen Tag im November hatten wir alle den Auftrag, sowohl allein, als auch gemeinsam mit unseren Instrumentallehrern in unserer Heimatstadt fleißig zu üben, damit das ganze ausgiebige Proben nicht umsonst war. Ein zusätzlicher Probentag Ende September in Hilden half uns, das Erlernte auch weiterhin zu bewahren. Als wir dann am Donnerstag, den 07. November 2014, mittags in unserer Unterkunft, die man schon aus weiter Entfernung sehen konnte, da sie mitten auf einem Berg lag, in Siegen ankamen, hatten wir erst einmal ein wenig Zeit anzukommen und unsere Zimmer einzurichten. Außer uns waren noch weitere Orchester dort untergebracht. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, nutzten wir den restlichen Freitag, sowie den Samstagmorgen zum Vertiefen unserer Wettbewerbsstücke. Am Samstagmittag traten wir dann den Weg nach unten an, und „antreten“ ist genau das richtige Wort, denn der Bus, der uns zur Siegerlandhalle, dem Wettbewerbsort, fahren sollte, kam den Berg zur Burg nicht hinauf, also mussten wir zu Fuß laufen, mit Sack und Pack. In der Siegerlandhalle angekommen, waren wir natürlich alle sehr aufgeregt; es herrschte eine knisternde Atmosphäre, angespannt und konzentriert zugleich. Die Einen schauten sich nochmal die schwierigsten Stellen in den Stücken an, andere waren damit beschäftigt sich umzuziehen, bzw. ihre Konzertschuhe, die für den Fußmarsch nicht gerade geeignet Das JuniorZupfOrchester NRW in Siegen waren, gegen die Wanderschuhe zu tauschen und wieder Andere versuchten einfach ruhig zu bleiben und sich mental auf unseren großen Auftritt vorzubereiten. Dann war es endlich so weit. Wir wurden von einem Mitglied des Betreuungspersonals aus unserem Warteraum abgeholt und auf die Bühne geführt. Alles verlief so, wie wir es geprobt hatten, wenn nicht sogar noch besser. Der Einzug auf die Bühne, die Einsätze, die Dynamik und alles, was zu einem sehr guten Auftritt sonst noch dazu gehört. Der Meinung waren nicht nur wir Spieler und Spielerinnen, sowie unsere Dozenten und unsere Dirigentin, sondern ebenso die Jury. Nach Stunden des Wartens, die uns wie eine Ewigkeit vorkamen, war es soweit: Die Siegerehrung begann. Nach Posaunenchören, Spielleutekorps, Blasorchestern, sowie Zither- und Gitarrenorchestern ertönten endlich die erlösenden Worte des Moderators: „Nun kommen wir zu den Zupforchestern“. Er begann mit dem neunten Platz und die Spannung und ebenso die Hoffnung stiegen von mal zu mal, bei dem wir nicht vorgelesen wurden. Und irgendwann war es so weit: Nur noch zwei Orchester standen vorne auf der Bühne. Eins davon waren wir. Als der Moderator dann den zweiten Platz vorlas und es nicht der Name unseres Orchesters war, fielen wir uns vor Freude in die Arme. Wir hatten es geschafft! Wir waren das beste Zupforchester des deutschlandweiten Wettbewerbs für Auswahlorchester! Wir waren die Sieger in Siegen! Unglaublich! Nachdem wir noch einige Zeit weiter gefeiert hatten, wurden wir wieder von einem Bus abgeholt, in dem die Fahrt nicht langweilig wurde, da wir uns alle so sehr freuten und unseren Auftritt, sowie die Gesichter der anderen, die gesehen haben, dass das jüngste Zupforchester gewonnen hat, Revue passieren ließen. Am Fuße des Berges mussten wir aussteigen und den anstrengenden Anstieg auf den Berg antreten. In der Burg angekommen, feierten wir noch ein wenig. Allerdings wurde es nicht allzu spät, da wir auch am nächsten Tag zu dem Preisträgerkonzert einigermaßen „fit“ sein wollten. Und so ging auch dieses Jahr mit dem JuZO zu Ende. Es war ein supertolles Erlebnis und eine inspirierende Bestätigung, nicht nur die Anerkennung und den Applaus unserer Eltern und Bekannten zu bekommen, sondern von einer Fachjury und anderen Zuhörern derart ausgezeichnet zu werden. Für mich war es das letzte Jahr mit dem JuniorZupfOrchster NRW, da ich nun zu alt bin. Zum Glück gibt es das JugendZupfOrchester NRW für die „Älteren“. Ich möchte abschließend nochmal betonen, dass es Jahr für Jahr eine tolle Zeit war. Ich habe neue Leute kennengelernt, die zu Freunden wurden und ich wusste, wir würden uns spätestens im nächsten Jahr wiedersehen. Sich privat zu treffen war oft schwierig und mit großem Aufwand verbunden, da sich das Orchester, wie gesagt, aus Spielern und Spielerinnen aus ganz NRW zusammensetzt. Jede Übungsphase war eine anstrengende, aber ebenso lehrreiche und inspirierende Zeit, die die Dozenten abwechslungsreich gestalteten. Ich wäre gerne noch länger Teil dieses Orchesters geblieben, weil es schön ist mit Gleichaltrigen oder auch etwas Jüngeren zusammen zu musizieren und zu sehen, wie man zusammen wächst und von Mal zu Mal besser wird. In Siegen siegen, toll was wir gemeinsam erreicht haben! Trotzdessen war für mich der „Sieg in Siegen“ ein wunderbarer Abschluss dieser Zeit, und ich hoffe in den folgenden Jahren Teil des JugendZupfOrchesters NRW zu werden, um weiterhin gemeinsam mit einigen Freunden oder anderen netten Leuten zusammen musizieren zu können. Und für das JuniorZupfOrchester NRW hoffe ich, dass die folgenden Jahre genau so unvergesslich werden, wie die letzten und natürlich, dass es immer wieder neuen Nachwuchs findet, damit es noch ganz, ganz lange bestehen bleiben kann. 𝄢 Auftakt! 2-2015 BDZ-JUGEND ..... 30 Das Landesjugendzupforchester Thüringen stellt sich vor Interview mit der künstlerischen und Projektleiterin Daniela Heise (THÜ) Herzlichkeit und tiefe Verbundenheit – diese Worte fallen Daniela Heise ein, wenn sie über den Zusammenhalt im Landesjugendzupforchester Thüringen spricht. Die Frau muss es wissen. Sie leitet das Ensemble seit zehn Jahren und hat geschafft, woran andere verzweifeln. Die Fluktuation ist ganz gering. „Von sechs Jugendlichen machen fünf nach dem Schulabschluss weiter“, sagt die 46-Jährige stolz. Im Interview sprach sie über die Entwicklung des Orchesters und die Vorhaben für 2015/16. 2. Wie wird geprobt? Wir organisieren im Jahr vier einfache Wochenendprobenphasen und eine verlängerte Probe, die in regelmäßigen Abständen für Konzertreisen oder Wettbewerbsteilnahmen genutzt wird. Am Ende der Probenphasen steht jeweils ein Konzert, zu dem wir in den letzten Jahren immer mehr Besucher neben den getreuen Eltern, Freunden und Bekannten begrüßen können. Wir versuchen, immer wieder neue Örtlichkeiten zum niveauvollen Proben zu finden. Die künstlerische Leiterin Daniela Heise mit Impressionen ihrer Arbeit 1. Wie hat sich das Orchester entwickelt? Vor 2004 leitete Herbert Dietze das Landesjugendzupforchester Thüringen, und es spielten hauptsächlich Schüler aus Erfurt in diesem Orchester. Das Integrieren neuer Mitspieler, die Öffnung des Orchesters landesweit, die Neugestaltung der Proben und Konzerte sowie der Ausbau der finanziellen Unterstützung waren die ersten großen Herausforderungen, denen ich mich ab Dezember 2004 stellte. Inzwischen spielen konstant ca. 35 junge Zupfmusiker aus fast allen Landesteilen Thüringens mit. Die finanzielle Unterstützung ist durch das Thüringer Kultusministerium über die Landesmusikakademie als Trägereinrichtung an die anderen Landesjugendorchester angeglichen worden. Auftakt! 2-2015 3. Welche Erfolge konnte das LJZO Thüringen unter Ihrer Leitung feiern? Am Anfang stand das Orchester noch vor vielen Veränderungen. Das Einstudieren eines umfangreichen Repertoires machte allen Beteiligten viel Spaß und motivierte, geeignete Konzertauftritte zu suchen. Wir versuchten, auch in entlegene Orte zu reisen, um Mitspieler zu gewinnen und weiteres Konzertpublikum zu erreichen. Gefestigt sind wir dann auf unsere erste gemeinsame Konzertreise nach Schweden aufgebrochen. Das war im Juli 2008. Dort wurden wir sehr bejubelt und unsere Arbeit erhielt die erste größere Wertschätzung. Im landesweiten Wettstreit der Auswahlorchester präsentierten wir uns bereits zweimal mit hervorragendem Erfolg und hoher Punktzahl, zuletzt in Siegen 2014. 4. Wie hat sich das Repertoire entwickelt? Am Anfang haben wir uns leichterer Literatur gewidmet und viel an der Angleichung der Spieltechnik der Jugendlichen gearbeitet. Viele Stücke habe ich ausgesucht, aber natürlich immer unter Berücksichtigung des Leistungsstandes zur jeweiligen Zeit. Auch die Jugendlichen und insbesondere die Dozenten haben Literaturvorschläge eingebracht, die ich gern angenommen habe. Wir haben thematische Konzerte wie „Thüringer Komponisten im Porträt“ oder „Tanzbilder“ ebenso aufzuweisen wie zusammengestellte Programme aus unterschiedlichen Genres. Im Moment gastieren wir mit dem Programm „Once upon a time“ durch die Geschichte der Zupfmusik. Natürlich suchen wir verstärkt nach ansprechender neuer Literatur und Widmungen für unser Orchester. Robert Hartung, unser langjähriger Mitspieler, inzwischen studierter Musiker und Dozent, leistet auf diesem Gebiet für uns Pionierarbeit. Sein Werk „The magic Lute“ wird uns die nächsten vier Jahre beschäftigen, begeistern und fordern. 5. Was waren die Höhepunkte der vergangenen Jahre? Dazu zählen natürlich ohne Frage die Konzertreisen nach Schweden, Weißrussland und Südfrankreich. Das Konzert im April 2011 in der Minsker Philharmonie wird allen Beteiligten mit Sicherheit als „Gänsehautkonzert“ in Erinnerung bleiben, eng verbunden mit den ganzen Erlebnissen rund um die spannende Reise. Die Teilnahme am großen Festkonzert „20 Jahre LMR Thüringen“ 2010 in Weimar und die Präsentation auf der CD Einspielung aller Landesjugendensembles Thüringens waren auch Herausforderungen der Vergangenheit. 2013 haben wir im Rahmen des Thüringentages in Sondershausen mit viel Zuspruch gastiert. Unser Orchester geht seit Jahren mit den abwechslungsreichen Programmen neue erfolgreiche Wege unter Einbeziehung vieler neuer Mitspieler, für die ein Auswahlorchester Anerkennung, Ansporn und auch ein musikalisches Abenteuer bedeutet. 31 ..... BDZ-JUGEND 6. Gibt es Probleme, Nachwuchs zu finden? Da unsere Mitspieler durch ihre Lehrer und Vereinsorchester zum großen Teil dem BDZ sehr nahe stehen, ist die Vernetzung, Werbung und Mitgliedergewinnung auf kleinem Wege gesichert. Nach acht Weiterbildungskursen des BDZ in Thüringen (Herbstkurs Rudolstadt D1-C2 Kurse) erreichen wir durch Mundpropaganda auch Kinder und Jugendliche von Musikschulen außerhalb des BDZ und versuchen so, auch dort Nachwuchsarbeit zu leisten und potenzielle Mitspieler zu benennen. Seit 2014 berufen wir die Mitglieder in unser Orchester als Auszeichnung für ihr erfolgreiches Musizieren in der Vergangenheit, berücksichtigen dabei natürlich auch hervorragende Wettbewerbsergebnisse bei „Jugend musiziert“. Natürlich ist Nachwuchsarbeit kein Selbstläufer. Viele unsere Dozenten und Lehrer an den Musikschulen sind tagtäglich bemüht, mit ihrer Arbeit den Nachwuchs für die Orchesterarbeit zu stärken und zu interessieren. Dafür möchte ich auf diesem Weg auch herzlich Danke sagen. 7. Welche Vorhaben stehen für 2015/16 an? Im ersten Halbjahr 2015 gestalten wir zwei Probenphasen gemeinsam mit dem LJZO Sachsen. Wir proben in Bad Lausick und Altenburg und haben zwei sehr schöne Konzerte geplant. Unser Konzertprogramm wird dreigeteilt sein. Beide Orchester stellen sich mit eigenen Werken vor und natürlich am Ende musizieren beide Formationen gemeinsam unter wechselndem Dirigat. Werke von Kuwahara, Bach, Baumann, Hartung und Blettenberg stehen als Neueinstudierung auf dem Programm. Im Juni 2015 wird das LJZO Thüringen im Rahmen des Nordhäuser Rolandsfestes gastieren, neue junge Mitspieler intergrieren und für die Cl Ausbildung im Modul2 zur Verfügung stehen. Denn die Jugendlichen haben über die Jahre auch die Weiterbildungen des BDZ mit dem Ziel durchlaufen, als Stimmprobenleiter und eventuell auch als Ausbilder im Orchester zu agieren. Ein weiterer Höhepunkt sind die beiden musikalischen Umrahmungen der Feierlichkeiten rund um die Jubiläen des Landesmusikrates und der Landesmusikakademie Thüringen. Vorbereitend laufen im Moment Proben für unsere CDAufnahme im November 2015. Das LJZO Thüringen Für 2016 haben wir auf jeden Fall eine Konzertreise angedacht. Wo uns die Reise hinführt, ist noch nicht endgültig entschieden – Italien, Frankreich oder Schottland. Alle sind voller Vorfreude. Doch bis dahin heißt es, üben, gemeinsam proben und kräftig sparen! 𝄢 BDZ-JUGEND ..... 32 Bundesjugendleiterkonferenz die Dritte – Langsam brauchen wir mehr Platz Die Bundesjugendleiterkonferenz fand, wie im letzten Jahr schon, am zweiten Märzwochenende in Frankfurt am Main statt. Die Jugendleiter wurden rechtzeitig eingeladen und es erfolgten noch nie so viele Anmeldungen. Die Jugendleiterkonferenz wächst und gedeiht... Die Konferenz begann am Samstag 07.03 mit einem Erstaunen. Neben den Teilnehmern des Bundesjungedbeirats konnten neun weitere Jugendleiter begrüßt werden. Durch die große Teilnehmerzahl waren insgesamt neun von 13 Landesverbänden vertreten, was einen großen Teil der Zupfmusik in Deutschland repräsentiert. Nach der offiziellen Begrüßung und der Klärung der allgemeinen Regularien (Protokollführung,...) erfuhr jeder in einer Vorstellungsrunde, wer die vielen Gesichter am Tisch sind. Neben den „alten Hasen“ konnten erstmals die Landesjugendleiter aus Sachsen und Thüringen begrüßt werden, sowie die Vertreter aus Mitgliedsvereinen aus den Landesverbänden Hessen und Baden-Württemberg. Besonders der Bundesjugendbeirat freute sich darüber, dass ein so großes Interesse an der Jugendleiterkonferenz besteht, da eine so rege Teilnahme die Wichtigkeit und insbesondere den Nutzen der Jugendarbeit auf Bundesebene wiederspiegelt. Die Vorstellung der Bundesjugendarbeit Nachdem sich alle Teilnehmer vorgestellt hatten, wurden die Ziele in der Jugendarbeit des BDZ kurz erläutert, um den neuen, aktiven Jugendlichen zu zeigen, welche inhaltlichen Themen die Bundesjugendleitung bearbeitet. Die Teilnehmer zeigten großes Interesse an den Projektideen und am Konzept „außermusikalische Jugendarbeit“ insbesondere da viele Teilnehmer diese schon vor Ort praktizieren. Nach dieser Kurzinformation wurden die verschiedenen Projekte der Bundesjugendleitung erläutert: Über die Sitzungen hinaus wurde die Öffentlichkeitsarbeit des Gremiums aufgezeigt. Die Facebook-Seite hat sich als Publikationsmedium etabliert, auf dem die aktuellen Projekte des BJB veröffentlicht werden können und die immer über den aktuellen Projektablauf berichtet. Falls Sie die Seite noch nicht kennen und gerne über die Jugendthemen auf Bundesebene informiert werden möchten, scannen Sie einfach den QR-Code. Auftakt! 2-2015 Neben der Facebook-Seite wurde in diesem Jahr die neue Webseite des BDZ freigeschaltet, auf der der Jugendbeirat seine eigene Rubrik betreut. Dort werden die größeren und längerfristigen Projekte veröffentlicht, Artikel und Informationen über Weiterbildungsmaßnahmen für Jugendleiter publiziert und Links aufgeführt, die zu Webseiten führen, die mit ihrem Inhalt bei der Jugendarbeit helfen können. Die Jugendseiten des BDZ-Magazins Auftakt! werden immer umfassender, die Rubriken „Landesjugendleiter stellen sich vor“ und „Die Landesjugendzupforchester Deutschlands“ laufen bald aus. Es gibt weiterhin Berichtsreihen über Weiterbildungsmaßnahmen und Projektmöglichkeiten für Jugendleiter, wie z.B. die Jugendleiter Card oder die Kreative Praxis. Das Langzeitprojekt der Bundesjugendleitung – Projektsammlung für außermusikalische Jugendarbeit Eines der großen Ziele des Bundesjugendbeirates ist die Sammlung von Jugendprojekten, die in Deutschland von den Vereinen durchgeführt werden. Diese Sammlung wird aufbereitet und dann in einem Katalog den Jugendleitern zur Verfügung gestellt. Diese Sammlung von Projektideen konnte erstmals in einer Rohversion präsentiert werden. Die Abfragen der Landesverbände ist fast vollbracht, einzig der Landesverband Sachsen-Anhalt muss noch kontaktiert werden, um die dortigen Maßnahmen zu erfassen. Die effiziente Durchführung der Befragung ermöglichte es, alle Projekte innerhalb eines Jahres zu sammeln und eine erste Visualisierung durchzuführen. Die Sitzungsteilnehmer waren von einem solchen Projektkatalog begeistert und freuen sich schon auf das fertige Ergebnis, das im Laufe des Jahres finalisiert werden soll. Diese Projektsammlung dient allen Jugendleitern als Inspiration für Ihre Arbeit vor Ort und ist daher ein wichtiger Meilenstein in der Jugendarbeit des BDZ. Das Netzwerk der Jugendleiter knüpft sich weiter Der Vergrößerung des bisherigen Jugendleiternetzwerks steht bei der Jugendleiterkonferenz im Mittelpunkt. Die Jugendleiter der Landesverbände und Vereine sollen sich kennenlernen und miteinander über Jugendprojekte diskutieren, sich gegenseitig Hilfestellungen bei Projekten geben und ihre Erfahrungen weitergeben: Vermittlung, Hilfestellung, Neugewinnung. Auch auf der diesjährigen Jugendleiterkonferenz wurde das Netzwerk stark erweitert, insbesondere durch die Teilnahme vieler neuer Gesichter aus ganz Deutschland. In den Landesverbände Niedersachsen und Thüringen wurde die Position des Jugendleiters gerade neu besetzt, wodurch dort die Jugendarbeit neu beginnt. Besonders diese Vertreter konnten viele Impulse und Ideen aus den Berichten der anderen Teilnehmer gewinnen. Allgemein wurde viel darüber diskutiert, welche Jugendprojekte gewinnbringend sind und welche Maßnahmen es auch vor Ort gibt, um Jugendliche für die Zupfmusik zu begeistern. Jugendzelt beim „eurofestival zupfmusik 2014“ Natürlich wurde auch über das größte Projekt des Bundesjugendbeirates in 2014 diskutiert, das Jugendzelt während des „eurofestival zufpmusik 2014“. Die Teilnehmer, die das Zelt besuchten, gaben eine durchweg positive Resonanz. Das Angebot war weitreichend und es konnte erlebt werden, was außermusikalische Jugendarbeit bedeutet. Einzige Kritikpunkte waren die Lage des Jugendzeltes, es war etwas abseits des Festival-Geschehens und das reduzierte Angebot für Jugendliche im Alter von 16-27. Der Bundesjugendbeirat hat diese Vorschläge aufgenommen und wird bei einer möglichen Wiederholung der Maßnahme an diesen Punkten nachbessern. Alles in Allem war diese Jugendleiterkonferenz wieder ein tolles Wochenende, an dem viele neue Kontakte geknüpft, Meinungen ausgetauscht und Impulse gegeben wurden. Eine Sitzung die sich lohnt – seit mit dabei, wenn es am 12.03.2016 wieder heißt: Jugendleiterkonferenz die Vierte. 𝄢 33 ..... BDZ-INFOTHEK Das Sitzungsprotokoll 1. Die Agenda gibt die Struktur des Protokolls vor Auch wenn während einer Sitzung die Tagesordnungspunkte nicht in der vorgesehenen Reihenfolge stattfinden, sind die Punkte im Protokoll mit der Agenda im Ablauf identisch. 2. 14 Tage Standard Das Protokoll muss innerhalb von 2 Wochen den Teilnehmern vorliegen. Planen Sie sich also Zeit für die Erstellung und den Versand ein. Nur so ist die Abarbeitung einzelner, besprochener Punkte gewährleistet und die Themen noch „frisch“ im Gedächtnis. Mitglieder eines Gremiums, die zur Sitzung nicht anwesend waren, erhalten die gleichen Unterlagen zugesandt. Wird das Protokoll (auch mit Anlagen) per Email versandt, sind die Dokumente in PDFs umzuwandeln. 3. Stichwortprotokoll Zu jedem Punkt der Agenda werden nur Stichworte festgehalten. Keine Ausformulierungen, keine Zitate oder ganze Statements. Ein bis zwei DIN A4 Seiten sind mehr als ausreichend (Bei Tagungen über einen Tag hinaus, pro Tag). 4. Rechtliche Sicherheit Vereinbarungen, Abstimmungen und rechtlich relevante Entscheidungen werden im O-Ton notiert. Bei Abstimmungen sind die gestellten Anträge aufzunehmen und das Abstimmungsergebnis niederzuschreiben. Nach Wahlen ist auch zu notieren, ob die Gewählten das Amt angenommen haben. 5. Unterschriften Zur Dokumentation und Bestätigung der Inhalte, werden Protokolle vom Sitzungsleiter und vom Protokollführer unterschrieben. Bei vereinsregisterrelevanten Handlungen (Satzungsänderungen, Vorstandswahlen), empfiehlt es sich, das Protokoll in 3facher Ausfertigung auch im Original zu unterschreiben (Ablage, Notar, Amtsgericht,...). 9. Nachrichtliche Vermerke Sind offene Punkte/Fragen aus der Sitzung bereits bis zur Erstellung des Protokolls durch Recherche bekannt geworden, werden diese deutlich sichtbar als nachrichtlicher Vermerk ins Protokoll aufgenommen. 10. Weniger ist mehr Nach Erstellung des Protokolls, lesen Sie die einzelnen Punkte kritisch, auf klare Formulierungen prüfend, durch. Jede nicht unbedingt notwendige Ausformulierung bitte löschen. In Vereinbarungen ist der Konjunktiv zu streichen. Erfolg ist planbar! 6. Handlungsanweisungen Werden in einer Sitzung Themen und Handlungsfelder besprochen und vereinbart, dass diese durch bestimmte Personen zu erledigen sind, sind diese im Protokoll hervorzuheben (wer macht was bis wann in welcher Qualität). Thomas Kronenberger www.ThomasKronenberger.de Unternehmensberater und Managementcoach 𝄢 7. Anlagen zum Protokoll Diese werden gegebenenfalls von Teilnehmern zu einem festvereinbarten Datum dem Protokollführer übersandt und gehen zusammen mit dem Protokoll an alle Teilnehmer. 8. Nächste Termine In jedem Protokoll stehen die weiteren, vereinbarten Sitzungstermine. Thomas Kronenberger NEUE WEGE DER KONTRAGITARRE Workshop, 5. & 6.8.2015 LOCATION Landesmusikschule der Stadt Altheim Braunauerstrasse 9 4950 Altheim (OÖ) HARD FACTS Deadline: 15. Juni 2015 Dauer: 150 Minuten pro Tag pro Teilnehmer EUR 100,- KOSTEN Leihgitarren der Firma GOLD‘N‘GUITARS vorhanden. INFOS www.joachim-csaikl.com/workshops BDZ-INFOTHEK ..... 34 Auch Vereine und Verbände müssen Anlagenverzeichnisse haben Oder: Hat Ihr Verein ein Inventarverzeichnis? Von Patrick R. Nessler ..... Viele Vereinsund Verbandsvorstände sind der Meinung, dass nur große, bilanzierende Vereine und Verbände ihr Inventar erfassen müssten. Für die Bilanz wird nämlich auch das Sachvermögen bewertet und dort aufgeführt. Der Gewinn bzw. Verlust des Vereins oder Verbands wird dann durch einen Vermögensvergleich zwischen dem Vermögen zum 01.01. eines Jahres und dem zum 31.12. des Jahres ermittelt. Viele Vereine ermitteln ihren Gewinn bzw. Verlust dagegen nach § 4 Abs. 3 Einkommenssteuergesetz (EStG) durch Gegenüberstellung der Einnahmen und Ausgaben. Der Bestandsvergleich der Bilanz mit der Erfassung der Vermögenswerte der Wirtschaftsgüter wird hier ersetzt durch Gegenüberstellung der Betriebseinnahmen und Betriebsausgaben. Der Ansatz von Betriebseinnahmen und -ausgaben folgt dem Zufluss- und Abflussprinzip des § 11 EStG. Das legt die Vermutung nahe, dass solche Vereine und Verbände keine Inventarlisten führen müssten. Denn wenn ein Wirtschaftsgut einmal angeschafft ist, erfolgen dafür in den Folgejahren keine Ausgaben mehr. Der Vermögenswert ist vorhanden und fließt weder zu noch ab. Diese Annahme ist falsch! Bereits im Jahr 2006 hat der Gesetzgeber dem § 4 Abs. 3 EStG einen Satz 5 angehängt. In diesem heißt es: „Die Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens und Wirtschaftsgüter des Umlaufvermögens im Sinne des Satzes 4 sind unter Angabe des Tages der Anschaffung oder Herstellung und der Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder des an deren Stelle getretenen Werts in besondere, laufend zu führende Verzeichnisse aufzuneh- men.“. Damit ist auch für Vereine und Verbände die Pflicht zur Führung von Anlagenverzeichnissen eingeführt worden, die Ihren Gewinn- und Verlust nach § 4 Abs. 3 EStG ermitteln. Zu Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens gehören nach § 247 Abs. 2 Handelsgesetzbuch (HGB) die Wirtschaftsgüter, die bestimmt sind, dem Geschäftsbetrieb auf Dauer zu dienen. Umfasst sind alle Vermögensteile, die zum Aufbau und zur Ausstattung eines Betriebes, hier also des Vereins oder Verbands, nötig und langfristig im Verein oder Verband gebunden sind. Das sind zum Beispiel beim Sportverein auch die Turngeräte, beim Musikverein die Musikinstrumente und beim Kindergartenträgerverein die Spielsachen, Tische, Stühle etc.. Wirtschaftsgüter des Umlaufvermögens sind Wirtschaftsgüter, die nicht dazu bestimmt sind, dem Geschäftsbetrieb auf Dauer zu dienen. Dabei beschränkt aber § 4 Abs. 3 Satz 4 EStG die Pflicht zur Erfassung der Wirtschaftsgüter des Umlaufvermögens im Anlagenverzeichnis auf Anteile an Kapitalgesellschaften, Wertpapiere und vergleichbare nicht verbriefte Forderungen und Rechte, Grund und Boden sowie Gebäude. genutzt werden kann und die in den Nutzungszusammenhang eingefügten Wirtschaftsgüter technisch aufeinander abgestimmt sind (z.B. die Computertastatur oder -maus ist ohne ein Computer nicht nutzbar). Fazit Auch kleine und mittlere Vereine müssen ein Verzeichnis der Wirtschaftsgüter im oben dargestellten Umfang führen. Tun sie das nicht, kann – sofern gegeben – die Steuerbegünstigung wegen der Förderung gemeinnütziger, mildtätiger oder kirchlicher Zwecke gefährdet sein, da der nach § 63 Abgabenordnung zu führende Vermögensverwendungsnachweis dann nicht entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen geführt werden kann. 𝄢 Die Aufzeichnungspflicht gilt auch für geringwertige Wirtschaftsgüter. Das sind Wirtschaftsgüter, die zu einer selbständigen Nutzung fähig sind und die Anschaffungsoder Herstellungskosten, vermindert um einen darin enthaltenen Vorsteuerbetrag (§ 9b Absatz 1), 410,00 Euro nicht übersteigen. Ein Wirtschaftsgut ist einer selbständigen Nutzung nicht fähig, wenn es nach seiner Zweckbestimmung im Verein/Verband nur zusammen mit anderen Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens ,0*(,67(9,9$/',69(1(',*81'',(0$1'2/,1( %HVXFKHQ6LH ZZZPDQGROLQDFDGHP\ Zur Person Rechtsanwalt Patrick R. Nessler ist Inhaber der RKPN.de-Rechtsanwaltskanzlei Patrick R. Nessler, St. Ingbert. Er ist tätig auf den Gebieten des Vereins-, Verbandsund Stiftungsrechts, des Gemeinnützigkeitsrechts sowie des Kleingartenrechts. 35 ..... BDZ-INFOTHEK Wie kommen Ihre Beiträge in Auftakt!? • Kurznachrichten, Artikel und Fotos schicken Sie bitte per Mail ausschließlich an [email protected] Bitte beachten Sie, dass Ihre Einreichungen, sollten diese nicht von Ihnen selbst verfasst sein, frei von Rechten anderer sein müssen oder Ihnen eine Abdruckgenehmigung vorliegt. Das Redaktionsteam behält sich die Entscheidung über den Abdruck von nicht angeforderten Artikeln oder deren redaktionelle Bearbeitung vor. Bilddaten sollten eine ungefähre Mindestgröße von 1600 x 1200 Pixel haben, um eine gute Druckqualität zu gewährleisten. Und bitte vergessen Sie nicht die Fotos zu beschriften, da sie sonst möglicherweise nicht richtig zugeordnet werden können. • Ein Wort zu den Inhalten: Bitte denken Sie daran, dass unser Verbandsmagazin Auftakt! sich an eine überregionale Leserschaft richtet. Sicher haben Sie dann Verständnis dafür, dass wir nicht jeden Konzertbericht unserer Vereinsorchester abdrucken können, selbst wenn dieser für Sie und Ihr Umfeld natürlich große Bedeutung hat. Besondere Aktivitäten, neue Ideen und Konzepte, Jubiläen, herausragende internationale Aktivitäten – hier setzt Auftakt! seine Schwerpunkte, vor allem im Verbandsforum. • Rezensionsexemplare (Noten, Bücher, CDs) schicken Sie bitte an: Kerstin Braunsteiner Redaktion Auftakt! – Bund Deutscher Zupfmusiker e.V. Am Rothlauf 6a 61476 Kronberg Von hier aus werden die Rezensenten beliefert. • Termine, wie zum Beispiel Konzertmeldungen von Orchestern oder Kammermusikensembles, Kursankündigungen, Wettbewerbsausschreibungen usw., melden Sie bitte ausschließlich über die Homepage des Verbandes www.bdz-online.de. Unter „Termine und Adressen“ finden Sie die Rubrik „Termine melden“ und dann gilt es nur noch die Maske auszufüllen. 𝄢 Kerstin Braunsteiner DoReMi Musical-Instruments Official Suzuki Distribution for Germany and Austria Herzlich willkommen im Bund Deutscher Zupfmusiker e.V.! Wir freuen uns über unsere neuen Mitglieder: Katrin Endrikat Doris Frei Dennies Lachenmajer Merle Meuleneers Maria Moors Timo Müller Tim Öhler Eva Röder Martina Schröder Manfred Skierlo Marlis Sigrist-Kleiner Andreas Vogler Heike Vogt Ulrike Wastlhuber Martin Wrede 𝄢 Mandolinen, Mandolas, Mandocellos NEU! Richwood Master Series Konzertgitarren von Salvador Cortez und Valencia am Lager! Viele internationale Musiksaiten‐Marken erhältlich DoReMi UG Perelsplatz 14 • 12159-Berlin Fon: 030 - 851 20 86 • Mobil: 0172 - 397 35 83 • Fax: 030 - 8 59 66 847 www.doremi-music.de • [email protected] BDZ Ehrentafel Ehrenbrief des BDZ 70 Jahre Mitgliedschaft Artur Kühnast, Geseke Ehrenbrief des BDZ 60 Jahre Mitgliedschaft Heinz Baldewein, Oelsberg Hans Fichtner, Geseke Erwin Lüttgering, Lautenthal Rudolf von Holtum, Königshoven Ehrenbrief des BDZ 50 Jahre Mitgliedschaft Petra Braun, Hamburg Ingo Huemke, Hamburg Annegret Schennen, Geseke Ehrennadel in Gold 40 Jahre Mitgliedschaft Claudia Cremer, Konzen Karin Dürmeyer, Hamburg Sabine Fuchs, Hamburg Edith Heibges, Koslar Antja Henseleit, Oelsberg Margareta Hild, Eislingen Renate Huppertz, Konzen Michael Jakob, Dinslaken-Barmingholten Cornelia Kirch, Konzen Heide Krichel, Koslar Inge Küsgens, Konzen Doris Sebold, Koslar Sibylle Witzky, Oelsberg Ehrennadel in Silber 25 Jahre Mitgliedschaft Maria Diekhans, Gütersloh Herbert Esser, Myhl Maria Frey, Eislingen Babette Grahle, Egestorf Jutta Kroppa, Königshoven Hildegard Küster, Einbeck Silvia Poschen, Konzen Marion Reichert, Egestorf Frank Schlüter, Bad Oeynhausen Kirsten von Holtum, Königshoven Werden Sie Mitglied im BDZ e.V.! Als Mitglied werden Sie von Ihrem jeweiligen Landesverband betreut und kommen in den Genuss unserer Angebote, wie z.B. vergünstigte Kurse oder Festivals bundesweit, GEMARahmenvertrag, Versicherungen und die Lieferung unseres Verbands magazins Auftakt! gemäß Verteilerschlüssel für Vereine oder als Einzelmitglied ein Exemplar. Die Anmeldeformulare können Sie auf www.bdz-online.de (Rubrik Downloads) herunterladen. Drucken Sie das für Sie passende Formular aus und schicken es ausgefüllt an folgende Adresse: BDZ Geschäftsstelle Theresa Brandt Postfach 13 20, 55003 Mainz Telefon: 06131-327211-0 Fax: 06131-327211-9 [email protected] Wir freuen uns auf Sie und den Austausch mit Ihnen. 𝄢 37 ..... VERBANDSFORUM Nachricht vom Meisterkurs für Mandoline und Gitarre in Erlbach/Vogtland Veranstaltet vom 1. Vogtländischen Gitarre-Förderverein Erlbach e. V., Mitglied des BDZ Landesverband Sachsen, alljährlich im Februar Von Christa Fietz ….. (SAC) Der diesjährige Meisterkurs im vogtländischen Erlbach lag wieder in den Händen von Steffen Trekel und Michael Tröster. Die Teilnehmerzahl ist gewollt begrenzt, und ein Teil der Gäste kommt alle Jahre wieder. So entsteht eine rundum herzliche, beinahe familiäre Atmosphäre, die auch für den Außenstehenden spürbar wird. Die Landesgemeinde im Schwarzbachtal ist ein reizvolles Fleckchen Erde und bot den Gästen eine wunderschöne Winterlandschaft. Wie weit Zeit war, diese zu genießen, ist sicher abhängig von den individuellen Ansprüchen an den Kurs. Das „Vorprogramm“ zum Eröffnungskonzert durfte wie schon vor zwei Jahren vom Markneukirchener Mandolinen- und Gitarrenensemble unter Leitung von Margot Geilsdorf bestritten werden. Winterkurs 2015 Danach konzertierten die beiden Kursdozenten sowohl im Duo als auch solistisch in technisch bestechender Weise, lustvoll und mit scheinbarer Leichtigkeit. Sie brachten ihre Instrumente in Werken aus dem 18. und 19. Jahrhundert zu vollkommener Klangentfaltung und entfachten in einer dem Duo gewidmeten Komposition ein wahres Feuerwerk in Tönen und Rhythmen. Am nächsten Abend trafen sich Kursteilnehmer mit Instrumentenbauern aus der Region. Vertreten waren die Meister Gropp und Schneider mit Gitarren, Dietrich mit Mandolinen und historischen Instrumenten und Frau Jakob mit Mandolinen und Mandolen. Der Zuspruch ließ nicht zu wünschen übrig, trotz des eigentlich zu engen Raumes. Man kann ein Instrument notfalls auch auf dem Gang vor der Tür testen... Die Meister wollen nicht nur anbieten, sondern legen auch Wert auf fachmännische Beurteilung ihrer Instrumente. Der Ebert Musikverlag Leipzig zeigte neben eigenen Editionen Ausgaben zeitgenössischer lateinamerikanischer Kompositionen aus dem Gebr. Stark Musikverlag Leipzig. Noten und Zubehör aus dem Musikhaus Trekel Hamburg standen während der Kurstage zur Ansicht zur Verfügung. 𝄢 Auftakt! 2-2015 VERBANDSFORUM ..... 38 Landesmusikleiter-Konferenz in Frankfurt Teilnehmer: Prof. Stefan Jenzer (BMB, BZVS), Anke Neuroth (LV Rheinland-Pfalz), Madlen Kanzler (BMB), Sabine Geis (BMB), Petra Breitenbach (LV Bayern) - steht, Wiebke Dollmann (LV Niedersachsen), Daniela Heise (LV Thür.) - steht, Steffen Trekel (Bundesmusikleiter, LV Nord), Matthias Kläger (BMB, LV Ba-Wü), Birgit Wendel (LV Ba-Wü), Prof. Joel Betton (LV Berlin) Nicht im Bild: Stefan Rein (LV Hessen), Marlo Strauß (LV NRW), Prof. em. Marga Wilden-Hüsgen (LV NRW) Von Sabine Geis ..… Am Wochenende 7./8. März 2015 fand in Frankfurt eine Konferenz der Landesmusikleiter des BDZ zusammen mit den Mitgliedern des Bundesmusikbeirats (BMB) statt. Erfreulicherweise waren aus allen Landesverbänden die Musikleiter gekommen oder hatten eine Vertretung geschickt. Sitzungsleiter Steffen Trekel führte kompetent durch die Sitzung. Aufgrund guter Vorbereitung der Ländervertreter und des BMB konnten konzentriert die zahlreichen Themen besprochen werden. In harmonischer Atmosphäre entwickelte sich ein produktiver Erfahrungs- und Gedankenaustausch, der allen Beteiligten Anregungen für ihre weitere Arbeit für die Zukunft mitgab. Feedback „eurofestival zupfmusik 2014“ Einhellig großes Lob gab es für den BMB über die innovativen Ideen des musikalischen Konzepts. Hervorgehoben wurden die eigens initiierten Uraufführungen. Besondere Erwähnung fand auch die Bereicherung der Konzerte durch jugendliche Leistungsträger. Insgesamt habe das Festival von internationalem Format noch einmal an Vielfalt und Qualität gewonnen. C-Kurse und Dirigentenausbildung Zunächst bat Steffen Trekel um einen Überblick zum Stand des Themas C-Kurse in den Landesverbänden. Bis auf die Ausnahmen Thüringen und Nordrhein-Westfalen finden aufgrund mangelnder Teilnehmerzahlen zurzeit keine C-Lehrgänge statt. Gemeinsam wurde zunächst versucht, Ursachen zu eruieren. Daniela Heise, Marga Wilden-Hüsgen und Marlo Strauß stellten anschließend jeweils die Auftakt! 2-2015 derzeit funktionierenden Konzepte ihrer Landesverbände vor: In NRW finden C1/2 Kurse mit Zupfmusikern instrumentenübergreifend an der Akademie in Heek statt. Thüringen hat ein System aus mehreren Modulen über zwei Jahre, anfänglich integriert in den jährlichen Herbstlehrgang, erweitert durch eigene Wochenendlehrgänge. C3-Kurse mit Dirigentenausbildung finden allerdings auch hier nicht statt. Um den Bedarf an ausgebildeten Dirigenten zu decken, wurden verschiedene Lösungsmöglichkeiten erörtert – unter anderem die Anregung, Dirigierschnupperkurse in die regelmäßig stattfindenden Zupfmusiklehrgänge einzubinden. In Planung sind außerdem zentral vom Bundesverband organisierte Dirigentenkurse für Anfänger und fortgeschrittene Dirigenten. Einbindung von Gitarrenorchestern und Profis in den BDZ Gitarristen bzw. Gitarrenorchester sind bisher, mit Ausnahme von Norddeutschland und Nordrhein-Westfalen in der EGTA (European Guitar Teachers Association), nicht in einem Verband organisiert. Als anerkannter Fachverband für Zupfinstrumente erstrebt der BDZ die Zusammenfassung, Vertretung und Betreuung aller in seinem Instrumentalsektor wirkenden Ensembles/Orchester und Persönlichkeiten. Aus unterschiedlichen Gründen steht die Gitarrenszene dem BDZ zurzeit eher reserviert gegenüber. Gitarrenorchester im Verband bereichern, stärken und sichern die Zukunft! Beispiel für eine gute Zusammenarbeit ist das Gi- tarrenensemble Rheine. In einer angeregten Diskussion wurden erste Ideen zur Annäherung gesammelt und ein vorläufiger Maßnahmenkatalog erstellt. Hier wurde insbesondere auch auf die Verantwortung der Länder bezüglich Werbung und Kontaktaufnahme verwiesen. Zunächst soll nun bis Oktober 2015 eine Bestandsaufnahme der Gitarrenorchester in den Landesverbänden sattfinden, um dann das Thema intensiv weiter zu verfolgen. Professionelle Dozenten und Musiker, die beruflich vom BDZ profitieren, sollen Mitglied im Verband sein und diesen auch ideell unterstützen. Auch bei diesem Thema muss verstärkt Überzeugungsarbeit geleistet werden. Bei Einladung zu Workshops und Kursen soll die Mitgliedschaft der Dozenten überprüft und gegebenenfalls forciert werden. Teilnehmerzahlen Fortbildungen In der Musikleiter-Konferenz 2014 war die Entwicklung der Teilnehmerzahlen im Hinblick auf die demografische Entwicklung und die Aktualität der Lehrgangskonzeptionen schon ein großes Thema. In allen Ländern sind die Anmeldungen vor allem von Nachwuchsmusikern in den traditionellen Kursen rückläufig. In einigen LV’s mussten bereits Lehrgänge storniert werden. Stefan Jenzer/Saarland und Petra Breitenbach/Bayern berichten zwar von noch stabilen Zahlen, aber einem starken Rückgang bei den Mandolinenspielern. Weitere Auswirkungen, wie z.B. Probleme in der Besetzung der Landesjugendzupf- 39 ..... VERBANDSFORUM orchester, beginnen sich abzuzeichnen. Alle Landesverbände sind bemüht, diesem Trend mit neuen Konzepten entgegenzusteuern. Angeregt wurden Ideen und Vorschläge diskutiert und ausgetauscht. Gut angenommen werden überall die Projekte im Seniorenbereich wie z.B. Landes-Senioren-Zupforchester. Mitgliedsorchester des BDZ, die ihren Vereinssitz in Deutschland haben und durch regelmäßige Proben und Konzertauftritte öffentlich in Erscheinung treten. Mit der Planung ist ein Projektteam betraut, der BMB, ist dabei unter Leitung von Steffen Trekel vertreten. Weitere Themen BDZ-Wettbewerb für Zupforchester und Gitarrenensembles In Kooperation mit dem BDZ-LV NRW und dem Landesmusikrat NRW findet voraussichtlich am 29./30. April 2017 der 1. Deutsche Wettbewerb für Zupforchester und Gitarrenensembles in Jülich-Koslar statt. Der Wettbewerb wendet sich an Der Musikbeirat gab einen kurzen Abriss über weitere Themenschwerpunkte der nächsten Jahre, unter anderem einer verbesserten Wahrnehmung der Mandoline in der Öffentlichkeit und die Beteiligung an der Arbeit an der Bundesakademie in Trossingen. Außerdem wurde eine Kommission zur Erstellung eines neuen Lehr- heftes für D-Prüfungen gegründet. Neben Steffen Trekel arbeiten Matthias Kläger und Marlo Strauß mit. Die nächste Probenphase des EGMYO findet in Deutschland vom 30.07.08.08.2016 an der europäischen Akademie in Otzenhausen statt. Konzerte sind in Nonnweiler und Luxemburg. Zum Abschluss folgten kurze Berichte aus den Landesverbänden. Mit der Bitte, die neue Redaktionsleitung des „Auftakt!“ durch Artikel oder Mitarbeit zu unterstützen endete eine konstruktive und fruchtbare Tagung. 𝄢 Nord hat gewählt! Von Anne Luther ….. (NORD) Am 21. März trafen sich die Mitglieder des LV NORD in der musikalischen Heimat des Altonaer Mandolinenorchesters zur Mitgliederversammlung 2015. Die Beteiligung war eher durchschnittlich als überragend. Nichts desto trotz kamen viele hilfreiche und interessante Gespräche und Diskussionen zu Stande. Der wichtigste Tagesordnungspunkt war aber: Wir haben gewählt. Der Vorstand unseres Landesverbandes ist nun bis auf den letzten Platz besetzt: Anne Luther (Vorsitzende), Lydia Schmitt (Stellv. Vorsitzende), Iris Münker (Schatzmeisterin), Mareike Burba (Jugendleiterin), Steffen Trekel (Musikleiter), Karin Zornikau-Stevens (Beisitzerin: Internet und Kommunikation), Maren Trekel (Beisitzerin: Nordigkeiten und Kommunikation) und Christian von Seebeck (Beisitzer: Unterstützung Jugendarbeit) Wir wünschen uns ein erfolgreiches und kommunikatives neues BDZ-Nord-Jahr. 𝄢 (v.l.n.r.) Mareike Burba, Steffen Trekel, Anne Luther, Maren Trekel, Karin Zornikau-Stevens, Iris Münker und Lydia Schmitt Auftakt! 2-2015 VERBANDSFORUM ..... 40 MGO beim DOW 2012 in Hildesheim Deutscher Orchesterwettbewerb – Erfolgreiche Teilnehmerensembles stellen sich vor Mandolinen- und Gitarrenorchester Empelde von 1927 e.V. Von Katharina Schasse ..... Seit Einberufung des ersten Deutschen Orchesterwettbewerbs im Jahr 1986 gehört das MGO Empelde jedes Mal zu den erfolgreichen Teilnehmern auf Bundesebene. Traditionsreicher Verein mit viel Nachwuchs Das Mandolinen- und Gitarrenorchester Empelde von 1927 e.V. wurde als Musikfreunde von 1927 von Friedrich Engelmann sen. gegründet. Seit den 1970er Jahren – kurz bevor Friedrich Engelmann jun. die Leitung des Vereins übernahm – wurde neben der Konzerttätigkeit ein umfassendes Ausbildungssystem für Mandoline, Gitarre und Kontrabass entwickelt. Dazu gehört neben dem Instrumentalunterricht vor allem, dass den Schülerinnen und Schülern durch das Mitwirken in einem der beiden Schülerorchester – heute: MGO Kids und Jugendzupforchester Empelde – die Gelegenheit gegeben wird, Auftakt! 2-2015 frühzeitig das gemeinsame Musizieren im Orchester zu praktizieren. Durch die Auswahl von speziell für Kinderorchester geschriebenen Stücken bzw. dank vereinfachter Stimmen ist es möglich, schon nahezu von Anfang an parallel zum Unterricht mitzuspielen, so dass die Schülerinnen und Schüler nicht nur ihr Instrument erlernen, sondern auch das Vereinsleben und die anderen Mitglieder kennenlernen. „Die Engelmänner“ Der Verein ist untrennbar mit dem Namen Engelmann verbunden. Nicht nur, dass Friedrich Engelmann sen. den Verein gründete. Sein Sohn ist bis heute musikalischer Leiter und erster Vorsitzender. Zudem wird der Großteil der Mandolinen- und Gitarrenschüler von ihm und seiner Frau am Instrument ausgebildet. Um für die Tätigkeit als Dirigent eine fundierte Grundlage zu erhalten, nahm Friedrich Engelmann von 1977 bis 1979 am berufsbegleitenden Lehrgang „Leitung von Zupforchestern“ an der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung in Trossingen teil. Dort erhielt er Unterricht in Dirigieren bei Prof. Dr. Walter Berg, Musiktheorie bei Peter Hoch, Mandoline bei Michael Kubik und Gitarre bei Prof. Bernhard Rövenstrunck. Von 1982 bis 1984 absolvierte er einen weiteren Lehrgang „Gitarre im Unterricht“ an der Bundesakademie, bei dem er Unterricht bei Prof. Dieter Kreidler und Prof. Albert Aigner erhielt. Diese Lehrgänge, die in Fachkreisen ein hohes Ansehen genießen, stellen die höchstmögliche Ausbildung im Bereich der Laienmusik dar. Für seine Verdienste im Bereich der Zupfmusik bekam Friedrich Engelmann 2011 von der Stadt Ronnenberg die Ehrennadel in Goldgelb verliehen. Mit Freude zum Erfolg Neben dem außerordentlichen Einsatz Einzelner wird der Verein auch durch den außergewöhnlichen Zusammenhalt zwischen den Mitspielern geprägt. Wo sonst findet man eine Gemeinschaft, in der das Alter keine Rolle spielt. In der Jung und Alt voneinander lernen und alle mitei- 41 ..... VERBANDSFORUM Ein super Team! Das Hauptorchester des MGO Empelde nander das gleiche Ziel verfolgen. Dieser spezielle generationsübergreifende Zusammenhalt ist etwas ganz besonderes und wird von allen Spieler auch immer wieder als solches wahrgenommen und wertgeschätzt. Das Vereinsleben wird reglmäßig durch gemeinsame Aktivitäten wie Weihnachtsfeiern, Sommerfeste oder Ausflüge gepflegt. Das schönste Erlebnis ist jedoch stets ein gemeinsam bewältigter erfolgreicher Auftritt. So steht neben der Ausbildung und Nachwuchsarbeit vor allem die musikalische Weiterentwicklung des Hauptorchesters im Zentrum des Vereinsinteresses. Neben den wöchentlichen Proben finden regelmäßig Fortbildungslehrgänge mit verschiedenen Dozenten zu unterschiedlichen Themen statt. Eine zweite wichtige Maßnahme ist der Austausch mit befreundeten Musikgruppen – Konzertreisen führten die Empelder Zupfmusiker zu verschiedenen Orten in Deutschland und im Ausland, z.B. nach Gardone/Italien oder nach Duclair/Frankreich. Gemeinschaftskonzerte erweitern dann nicht nur das Repertoire, sondern auch die musikalische Erfahrung. Als weitere Möglichkeit des fachlichen und klanglichen Austausches wirkt das Orchester regelmäßig bei Landes-, Bundes- oder Europäischen Mu- sikfesten mit und qualifizierte sich seit Bestehen des Deutschen Orchesterwettbewerbs im Jahr 1986 jedes Mal für die Wettbewerbe auf Bundesebene. Besonders talentierte Spielerinnen und Spieler werden gefördert, indem sie als Solisten auftreten können, am Wettbewerb Jugend musiziert oder beim European Guitar and Mandolin Youth Orchestra teilnehmen. Zweimal dokumentierte das Orchester die erfolgreiche Arbeit mit eigenen Aufnahmen: im Jahr 1990 mit der Schallplatte Folk Rag Volksmusik und in 1996 mit der CD Saitenweise. 𝄢 Teilweise neue Vorstandschaft im Musikforum Schweinfurt e.V. Eine teilweise neue Vorstandschaft hat das „Musikforum Schweinfurt e.V.“ gewählt: Alter und neuer Vorsitzender ist der Schweinfurter Gerhard Vogt, Schatzmeister bleibt Fritz Ritzmann, ebenfalls Schweinfurt. Neu zur 2. Vorsitzenden wurden Prof. Marga Wilden-Hüsgen, Aachen, und als Schriftführerin Madlen Kanzler, Erfurt, gewählt. Auf der aktuellen Agenda des Vereins stehen für 2015 die Ausrichtung des „Yasuo-Kuwahara-Mandolinenwettbewerbs“ (Mai 2015) und für 2016 der „Gerhard-Vogt-Kammermusikwettbewerb Gitarre plus 1“. www.musikforum-schweinfurt.de 𝄢 Auftakt! 2-2015 VERBANDSFORUM ..... 42 Musik des Balkan und Osteuropas jeder gefordert, denn der Gankino ist eine Variante einer „Kopanitsa“ (von bulg. „kopaj“ – hacken, dieser Name bezieht sich auf die vielfältigen Fuß- und Beinbewegungen, die an die Gartenarbeit erinnern). Mit der ungeraden Anzahl Schlägen gehört er zu den „krummen“ Tänzen (bulg. „Krivo Horo“), wie auch der „Bučimiš“ (mit 15/16 – 2-2-2-2-3-2-2) und der eigentliche „Krivo Horo“ (mit 13/16 – 2-2-2-3-2-2). JZO NRW, Leitung Dr. Christian de Witt Von Dieter Kreidler ….. Ein Projektkonzert mit dem Landesjugendzupforchester NRW, Hochschulensemble, Studierenden der Mandolinenklassen von Prof. Caterina Lichtenberg, Silke Lisko und Mike Marshall als Special Guest, 17. Januar 2015 im Konzertsaal der Musikhochschule in Wuppertal. Kontraste und grüblerische Melancholie. Das Publikum des bis auf den letzten Platz voll besetzten Konzertsaales der Musikhochschule nahm diese geballte musikalische Herausforderung an und spitzte die Ohren. Der Sound und die Spielfreude des Orchesters – das war jedem klar – versprachen einen besonders spannenden Abend. Eine schöne Idee Studierende der Mandolinenklassen in Wuppertal und das Landesjugendzupforchester NRW, zusammenzuführen zu einem Motto-Konzert. Das Motto stellte Caterina Lichtenberg direkt zu Beginn des Konzertes klar. Politisch korrekt müsste es heute heißen „Musik aus Südosteuropa“. Allerdings löst die Musik des „Balkan“ in seiner speziellen musikalischen Idiomatik nach wie vor sowohl bei Musikern wie Zuhörern die symbolisch besetzte Assoziation einer speziellen Lebensart mit hinreißender und durch besondere Rhythmik geprägte Musik aus. Und so ging es dann auch munter los mit den verzwickten Rhythmen im 9/8 oder 11/8 Takt. Mit dem Divertimento von Bela Bartók (ursprünglich für Streichorchester, 1939) hatte sich das gut besetzte Zupforchester (bestehend aus Mitgliedern des Landesorchesters, Studierenden und Dozenten) wahrlich einen Brocken vorgenommen. Hochkonzentriert und klanglich sehr differenziert überzeugte dieses Arrangement durch Schwung, brillante Auftakt! 2-2015 Weiter ging es mit einem traditionell-programmatisch und noch an der kompositorischen Nationalschule angelehnten Werk „Balkonies“ (UA) für Mandoline solo von Viktor Kioulaphides. Viel Beifall bekam der junge griechische Interpret Sotirios Gklavas für seine mit hoher Emotionalität vorgetragene Interpretation. Genug der Unterweisung – denn das so eingestimmte und schmunzelnde Publikum war nun bis aufs Äußerste gespannt. In der Mitte agierte Mike Marshall in animierender Haltung mit seinem ChordRhythm-Spiel und das Orchester nahm den Dialog auf. Bravo Rufe waren danach die Ernte dieses mitreißenden Vortrags. Nie klischeehaft Nach der Pause präsentierte sich das Zupf-Trio mit den beiden Mandolinistinnen Kristina Lisner und Melanie Hunger sowie Markus Sich Gitarre (Klasse Prof. Gerhard Reichenbach). Der inzwischen sehr bekannte Komponist Rossen Balkanski (*1968), der u.a. Werke für Gitarre solo für Gerhard Reichenbach geschrieben hat, setzt mit seinem „Arioso“ ganz auf sensible Klang-und Tongebung und es verweben sich eingängige – nie klischeehafte – Melodien über warme und anspruchsvoll harmonische Sequenzen in der Gitarre. In lupenreiner instrumentaler Sauberkeit wie musikalisch plausibler Darstellung glänzte das Trio. Mit Kolo im Flow Mit „Kolo“ von Boris Micheev & Valerij Ivko glänzte dann das Mandolinenduo mit Tomás Torres und der inzwischen schon bekannten und arrivierten Elizaveta Solovey. Hier wurden alle Register der Virtuosität – gepaart mit instrumentaltechnischer Leichtigkeit – gezogen. Es schien, als spielten die Beiden sich in einen „Flow“. Großer und verdienter Applaus! Einen Ausflug der besonderen Art unternahm dann Miriam Münzner mit dem Stück „Journey to Pazardzhik „ von Christopher Acquavella (*1975). Sie spielte das für Barockmandoline (Sopranlaute) komponierte Stück als Beispiel für ein instrumentales wie musikalisches Crossover in Quart-Terz-Stimmung. Flageoletts und modale Akkordfolgen auf der Barockmandoline? Warum nicht? Ein feiner Vortrag! Mit Mike durch die krummen Rhythmen Überzeugende Balance und Finale Dann betrat das Hochschul-Zupfensemble die Bühne, doch bevor das Stück „Gankino“ (eigentlich Gankas Tanz, abgeleitet vom weiblichen Vornamen Ganka) im Arrangement von Mike Marshall erklang, durfte das Publikum zunächst einen einleitenden Exkurs über die Grundrechenarten der speziellen Rhythmik durch Mike Marshall genießen. Hier war Der Alt-Meister für Gitarre, Carlo Domeniconi (*1947), hat es sich nicht nehmen lassen auch für die Mandoline zu komponieren. So schrieb er bereits 2002 eine Sonatine für Mandoline-Solo. Sein Werkschaffen zeigt sich oft in einer kreativen 43 ..... VERBANDSFORUM Mandolinenklasse (von links nach rechts): Tomás Torres, Marlene Mendler, Adrian Karperien, Tabea Förster, Sotirios Gklavas, Malte Weyland, Marianne Keller, Melanie Hunger, Oriane Weyl, Markus Sich, Kristina Lisner, Prof. Caterina Lichtenberg, Rupert Gehrmann, Mike Marshall. Nicht im Bild Lehrbeauftragte Silke Lisko sowie die Studierenden Rada Krivenko und Miriam Münzner Widersprüchlichkeit. Er, der sonst alle stilistischen Register rund um die Gitarre zieht, dabei eine emotionale Nähe zur anatolischen Volksmusik pflegt, schafft auch hier eine überzeugende Balance zwischen thematischem Material und exotischer Klangmixtur. Das Stück wird die Runde machen. Ein musikalisch reflektierter und reifer Vortrag von Rada Krivenko. Zum Finale spielte dann noch einmal das große Orchester unter Leitung von Christian de Witt, der das Orchester zweifelsfrei zu einem seriös musizierenden Klangkörper geformt hat. Seine umsichtige und dynamisch überzeugende Pultarbeit steht seit vielen Jahren für den Landesmusikrat NRW wie für den BDZ-NRW außer Frage und ist Garant für eine überzeugende Zupforchesterkultur. Die abschließende Rhapsodia „Vissani“ von Rossen Balkanski ist sicher nur mit einem insgesamt hohen Adrenalin-Spiegel zu meistern, denn alle Akteure spielten mit Verve, Hingabe und vollem Risiko dieses virtuose Meisterstück. Dank auch an alle Dozenten, die sich mit Herzblut eingebracht haben. Eine Zugabe war nach diesem Vortrag nicht mehr drin! Es war genug! Es war toll! 𝄢 Auftakt! 2-2015 VERBANDSFORUM ..... 44 Vorstandswahlen im BZVS e.V. Thomas Kronenberger, Präsident des BZVS Mitgliederversammlung des BZVS 2015 (SAAR) Zu Beginn der Mitgliederversammlung berichtete Präsident Thomas Kronenberger über die momentane Situation des Verbandes und die abgeschlossenen Projekte im letzten Jahr. So feierte das Saarländische Zupforchester 2014 sein 60-Jähriges Bestehen und ist somit das älteste Landesorchester aller Genre. Eigens für das Jubiläum wurde eine neue CD produziert, sowie eine Orchesterchronik und ein Dokumentarfilm. Alle Medien finden beim Publikum großen Anklang. Leider ist die Situation vieler Vereine in den letzten Jahren zunehmend katastrophal. So klagen die meisten Vereinsvorstände über mangelnde Zahlen im Nachwuchs – Kronenberger forderte hierfür nochmal alle Vereine auf, die zahlreichen Fördermaßnahmen von Bund und Land zu nutzen und sich aktiv für eine neue Jugendarbeit einzusetzen. Im Anschluss daran erörterte der Landesmusikleiter Prof. Stefan Jenzer die musikalische Situation des Verbandes. Alle Kurse und Lehrgänge konnten auch 2014 wieder mit ca. 150 Teilnehmern stattfinden – in den vergangenen 20 Jahren musste bisher noch nie ein geplanter Kurs abgesagt werden! Allerdings setzt sich der Trend in den Vereinen auch in den Kursen fort. So mangelt es vor allem an jungen Nachwuchsspielern, insbesondere an der Mandoline. Das Saarländische Jugendzupforchester ist weiterhin gut aufgestellt. Am Ende der Mitgliederversammlung fanden dann die Vorstandswahlen statt. Es galt immerhin 19 Vorstände neu zu wählen. Dabei ergaben sich nur geringfügige Änderungen: So löste Victoria Jäger Andreas Lorson als Vertreterin des SJZO ab, Andreas Lorson wurde als Beisitzer gewählt und Theo Gries schied nach jahrzehntelanger Arbeit im Vorstand aus. Hier der gesamte Vorstand: Thomas Kronenberger – Präsident Dr. Marcel Wirtz – Vizepräsident Prof. Stefan Jenzer – Landesmusikleiter Anne Jung – Schatzmeisterin Tobias Dahmen – Landesjugendleiter Nicole Forse – SZO-Vertreterin Gianna de Fazio – SJGO-Vertreterin Victoria Jäger – SJZO-Vertreterin Brigitte Schwarz – SSZO-Vertreterin Jens Bastian – Pressereferent Birgit Bernardi – Beisitzerin Nikolaus Bick – Beisitzer Heiko Engel – Beisitzer Carolin Kolla – Beisitzerin Andreas Lorson – Beisitzer Monika Reiter – Beisitzerin Josef Schuh – Beisitzer Peter Brill – JMS-Abgeordneter Bernhard Fromkorth – Ehrenpräsident 𝄢 Dr. Marcel Wirtz, Vizepräsident des BZVS Prof. Stefan Jenzer, Landesmusikleiter Auftakt! 2-2015 45 ..... VERBANDSFORUM Jugendgitarrenorchester in NRW „NylonStringOrchestra“ gewinnt beim Wettbewerb für Auswahlorchester NylonStringOrchestra zum ersten Mal dabei Von Anja Korthaneberg ..... (NRW) Beim fünften Wettbewerb für Auswahlorchester in Siegen stand das Jugendgitarrenorchester in NRW „NylonStringOrchestra“ in der Kategorie Gitarrenorchester auf dem Siegertreppchen. Es errang den 1. Platz „mit hervorragendem Erfolg“. Die Bahn dafür ebnete Dirigent Ingo Brzoska, Leitungsteam der Musikschule Bottrop und Dirigent von zwei Zupforchestern, zusammen mit dem erfahrenen Dozententeam Angelika Ertner, Celia Spielmann und Anja Korthaneberg. Der Wettbewerb Die Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände veranstaltet diesen Wettbewerb alle vier Jahre. Zum ersten Mal war auch ausgeschrieben die Wertung Gitarrenorchester neben anderen Kategorien wie Zupforchester, Blasorchester und Akkordeonorchester. In der Kategorie Gitarrenorchester nahm noch das Jugendgitarrenorchester Baden-Württemberg teil. NylonStringOrchestra Das Wettbewerbsprogramm Im Wettbewerb spielte das NylonStringOrchestra zunächst das „Concerto grosso in d-Moll“ (op. 3 Nr. 11) von Antonio Vivaldi in einer Bearbeitung für Gitarrenorchester seines Dirigenten Ingo Brzoska. Auf dem Programm stand ferner „Beyond the Rainbow“ des japanischen Komponisten Yasuo Kuwahara. Das Stück beruht auf einer alten indischen Sage. Die Jury war so begeistert von dem Vortrag, dass das Orchester auch im abschließenden Preisträgerkonzert in der Siegerlandhalle spielen durfte. Das Jugendgitarrenorchester unter der Leitung von Ingo Brzoska Das Jugendgitarrenorchester Baden-Württemberg unter der Leitung von Helmut Oesterreich erreichte „mit sehr gutem Erfolg“ den 2. Platz. Zur Jury unter dem Vorsitz von Prof. Dieter Kreidler gehörten ferner Prof. Stefan Jenzer, Marlo Strauß, Sabine Geiß und Georg Glasl. Das NylonStringOrchestra Das NylonStringOrchestra gibt den besonders begabten und interessierten jungen Gitarristinnen und Gitarristen aus Nordrhein-Westfalen im Alter von 14 bis 27 Jahren die Möglichkeit, unter Anleitung eines kompetenten Dozententeams gemeinsam auf hohem Niveau zu musizieren. Das Orchester versammelt sich rund drei Mal im Jahr zu zwei- bis dreitägigen Arbeitsphasen an verschiedenen Musikschulen oder anderen Institutionen in NRW, die in der Regel durch ein Konzert abgeschlossen werden. Das NylonStringOrchstra steht in gemeinsamer Trägerschaft des BDZ NRW e.V. (Bund Deutscher Zupfmusiker) und der EGTA-D NRW e.V. (European Guitar Teachers Association) und wird vom Landesmusikrat NRW gefördert. 𝄢 Auftakt! 2-2015 MUSIKPORTAL ..... 46 Eberswalde wird Bundeshauptstadt der Chor- und Orchestermusik Bundespräsident zeichnet Dresdner und Zwickauer Laienensembles aus März 2016 werden die verschiedenen Facetten des Laienmusizierens durch einen ökumenischen Gottesdienst und durch die am Abend im Paul-Wunderlich-Haus beginnende und sich an zehn Spielorten fortsetzende „Nacht der Musik“ präsentiert. Vom 4. bis zum 6. März 2016 wird Eberswalde die Bundeshauptstadt der nichtprofessionellen Musikszene Deutschlands. An diesem Wochenende finden die Tage der Chor- und Orchestermusik mit rund 1.000 aktiv Mitwirkenden statt. Einer der Höhepunkte ist am 6. März 2016 die Verleihung der durch den Bundespräsidenten gestifteten Zelter- und Pro-MusicaPlakette. Stellvertretend für alle Musikgemeinschaften, welche diese Auszeichnung im Jahr 2016 auf Landesebene oder im Rahmen regionaler Veranstaltungen erhalten, werden in Eberswalde diese höchsten Auszeichnungen auf Bundesebene an je einen Chor und ein Orchester verliehen, welche auf eine mindestens 100jährige Tradition zurückblicken können. Das große musikalische Wochenende beginnt im kommenden Jahr am Freitag um 20 Uhr mit einem Auftaktkonzert. Am 5. Die Stadt Eberswalde wird im Rahmen der Veranstaltung von ca. 1.000 Musikerinnen und Musiker aus verschiedenen Teilen Deutschlands zum Klingen gebracht. Neben Kammer- und Kinderchören sowie pfiffigen A-Cappella-Ensembles werden verschiedene Bands und ebenso begeisternde Akkordeon-, Blas-, Streichund Zupforchester und viele weitere Formationen zu hören sein. Das Programm wird den Reichtum und die Qualität der Laienmusik in Deutschland repräsentieren und die Zuhörer auf vielfältige Art und Weise unterhalten und verzaubern. Die Tage der Chor- und Orchestermusik finden bereits seit 1971 statt, zuletzt in Ulm und Neu-Ulm (2013), Zwickau (2014) und Celle (2015). Veranstalter ist im Jahr 2016 die Bundesvereinigung Deutscher Chor- und Orchesterverbände, die das Musikwochenende gemeinsam mit der Stadt Eberswalde vorbereitet. Unterstützt werden die Partner insbesondere von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Weitere Informationen zum Programm oder zur Bewerbung als Mitwirkende erhalten Sie unter www.tage-der-musik.de. 𝄢 „Ich freue mich, dass es gelungen ist, uns gegen mehrere Städte aus dem Land Brandenburg durchzusetzen und die Tage der Chor- und Orchestermusik 2016 auszutragen. Die Stadt erwartet damit ein Event, dass mit SoundCity vergleichbar ist, nur eben indoor stattfindet“, so Eberswaldes Bürgermeister Friedhelm Boginski. Kulturamtsleiter Dr. Stefan Neubacher betont, dass im Rahmen dieses Festivals eine weitere Laienkunst eine ganz besondere Würdigung erfährt. Ehrenamtliche HelferInnen für Chor- und Orchestermusiktage 2016 gesucht Für die Tage der Chor- und Orchestermusik 2016 in Eberswalde sucht die BDO ehrenamtliche HelferInnen und Helfer, welche bei der Betreuung der Ensembles an den verschiedenen Spielstätten und bei den Abläufen hinter den Bühnen mitwirken. BewerberInnen müssen mindestens 18 Jahre alt sein und bereit sein, sich in einem kleinen und leistungsstarken Team einzubringen. Vorerfahrungen bei ähnlichen Veranstaltungen sind von Vorteil. Die Tätigkeit beginnt am Donnerstag, den 03. März 2016 in Eberswalde gegen 18.00 Uhr mit einer Einweisung und endet am Sonntag, den 06. März 2016 gegen 15.00 Uhr. Alle Kosten für Anfahrt, Unterkunft und Verpflegung werden übernommen. BewerberInnen reichen bitte bis zum 31.01.2016 einen kurzen Text über sich und ihre Motivation per E-Mail an [email protected] ein. Bei eventuellen Fragen steht die BDO-Geschäftsstelle gerne zur Verfügung. Auftakt! 2-2015 47 ..... MUSIKPORTAL MIZ präsentiert Ausschreibungskalender zu Musikwettbewerben, Preisen und Stipendien Ob für Studierende, Profis oder Amateurmusiker: Musikwettbewerbe, Preise und Stipendien haben für die Förderung des künstlerischen Nachwuchses nach wie vor eine ungebrochene Bedeutung. Um Musikerinnen und Musiker bei der Suche nach geeigneten Förderungsmaßnahmen zu unterstützen, hat das Deutsche Musikinformationszentrum (MIZ), ein Projekt des Deutschen Musikrats, nun eine neue Ausgabe seines Ausschreibungskalenders vorgestellt. In 17 Kategorien können Bewerbungsschlüsse und Durchführungszeiträume verschiedenster Förderungsmöglichkeiten in Deutschland und im europäischen Ausland durchsucht werden – von einzelnen Instrumentengattungen und Gesang über Komposition und Dirigieren bis hin zur Kammermusik oder einzelnen musikalischen Genres. Wo bisher unzählige Webseiten einzeln abgesurft werden mussten, bündelt das MIZ nun alle verfügbaren Informationen. Rund 350 Ausschreibungen sowohl zu bundes- und landesweiten als auch wichtigen internationalen Musikwettbewerben, Preisen und Stipendien werden jährlich erfasst und kontinuierlich fortgeschrieben. Das Angebot vermittelt Informationen zu Profilen und Aufgabenstellungen der Maßnahmen, zu Zielgruppen und Teilnahmebedingungen sowie Angaben zu Dotierungen und Anschlussförderungen. Der Originaltext der Ausschreibungen ist mittels direkter Verlinkung abrufbar. Erfasst werden Veranstaltungen und Programme sowohl staatlicher als auch gemeinnütziger und privater Einrichtungen. Weitere Förderangebote, die auf ein breiteres Zielgruppenspektrum angelegt sind, werden über externe Informationsseiten verlinkt. Über seinen Ausschreibungskalender hinaus informiert das MIZ über zahlreiche weitere Musikförderungsangebote. So vermittelt das Informationssystem zur musikalischen Fort- und Weiterbildung des MIZ aktuell mehr als 180 Meisterkurse renommierter Künstler sowie zahlreiche weitere Qualifizierungsmöglichkeiten für Laien und semiprofessionelle Musikerin- nen und Musiker. Mit seinem umfassenden Verzeichnis in Deutschland ansässiger Stiftungen stellt das MIZ außerdem zentrale Einrichtungen vor, die speziell auf dem Gebiet der Musik aktiv sind. Erreichbar sind die Angebote des MIZ über das Informationsportal www.miz.org. 𝄢 www.miz.org MUSIKPORTAL ..... 48 VG Musikedition und VdM unterzeichnen Gesamtvertrag zum Fotokopieren von Noten Die VG Musikedition und der Verband deutscher Musikschulen (VdM) haben mit Wirkung zum 1. Januar 2015 einen Gesamtvertrag über das Fotokopieren von Noten in Musikschulen unterzeichnet. Die Administration hinsichtlich der Lizenzierung wird dabei von der GEMA übernommen. Vor dem Hintergrund des gesetzlich verankerten Kopierverbotes für geschützte Noten ist es für die Musikschulen im VdM nun möglich, Notenkopien (und Kopien von Liedtexten) in bestimmtem Umfang herzustellen und diese im Unterricht und bei Aufführungen zu verwenden. Dazu Christian Krauß, Geschäftsführer der VG Musikedition: „Wir freuen uns, dass es gelungen ist, diesen für Rechteinhaber und Musikschulen gleichermaßen wichtigen Vertrag zu unterzeichnen. Musikschulen haben jetzt die Möglichkeit – nach Abschluss einer verwaltungseinfachen Lizenzvereinbarung mit der GEMA –, ihren Unterricht noch attraktiver und flexibler zu gestalten, bspw. indem einzelne Musikwerke und Unterrichtsmaterialien aus umfangreichen Sammelausgaben vervielfältigt und verwendet werden dürfen.“ Georg Oeller, Vorstandsmitglied der GEMA: „Musikschulen erfüllen eine wichtige kultur- und bildungspolitische Aufgabe. Sie fördern neben dem Erlernen musikalischer Fertigkeiten auch die Persönlichkeitsentwicklung, Kreativität und Leistungsbereitschaft der Musikschüler. Eine Grundlage für den Musikunterricht bildet dabei die kreative Arbeit der Musikurheber sowie die Leistung der Musikverleger. Deshalb begrüßen wir den Gesamtvertrag zwischen dem Verband deutscher Musikschulen und der VG Musikedition über das Kopieren von Noten in Musikschulen, unterstreicht er doch die Bedeutung der Urheber. Als Partner der VG Musikedition übernehmen wir die Lizenzierung in unseren örtlichen Bezirksdirektionen und unterstützen die Musikschulen zudem bei allen Fragen.“ Prof. Ulrich Rademacher, Bundesvorsitzender des VdM: „Der Gesamtvertrag eröffnet den Musikschulen, die dies wollen, die Möglichkeit, zu günstigen Konditionen einen Lizenzvertrag abschließen zu können. Der VdM bekennt sich weiterhin zum Schutz des geistigen Eigentums wie auch zum Wert von Werkausgaben. Ohne eine Ausweitung des Fotokopierens fördern zu wollen, hält der VdM die nunmehr gefundene Lösung für einen akzeptablen Weg, Rechtssicherheit und Nutzungsflexibilität miteinander in Einklang zu bringen. Zwei Vertragselemente sind für den VdM beim Vertragsabschluss von besonderer Bedeutung gewesen: Einerseits wird die Bemessungsgrundlage klar festgelegt, aus der sich die Vergütungshöhe ergibt; andererseits wird auf den Verwaltungsaufwand verzichtet, umfangreichen Dokumentationspflichten nachkommen zu müssen. Gerade der letztgenannte Aspekt ist für den VdM leitend und von entschei- dender Bedeutung bei Abschluss des Gesamtvertrages gewesen: hohe Belastungen von Verwaltungskräften wie von Lehrkräften in der Nachweisführung werden durch den geschaffenen Korridor des Gesamtvertrages definitiv vermieden.“ Die VG Musikedition nimmt unter anderem zahlreiche grafische Vervielfältigungsrechte, Abdruckrechte sowie die Rechte an Wissenschaftlichen Ausgaben und Erstausgaben für Musikverlage, Komponisten, Textdichter und musikwissenschaftliche Herausgeber wahr. Die GEMA vertritt in Deutschland die Urheberrechte von mehr als 64.000 Mitgliedern (Komponisten, Textautoren und Musikverleger) sowie von über zwei Millionen Rechteinhabern aus aller Welt. Sie ist weltweit eine der größten Autorengesellschaften für Werke der Musik. Der VdM mit seinen 16 Landesverbänden ist der Zusammenschluss der rund 950 öffentlichen Musikschulen in Deutschland, in denen an 4.000 Standorten bundesweit insgesamt über 1 Million Kinder, Jugendliche und Erwachsene von etwa 38.000 Fachlehrkräften im praktischen Musizieren unterrichtet werden. 𝄢 Quelle: www.vg-musikedition.de/ newsarchiv.php?id=226 12. Gitarrenbauwettbewerb der European Guitar Teachers Association (EGTA-D) für Schülergitarren Der 12. Gitarrenbauwettbewerb der EGTAD ist zu Ende. Er war wieder für Schülergitarren aller Mensurlängen bis maximal 64 cm ausgeschrieben. Die Jury unter Vorsitz von Michael Koch (zweiter Bundesvorsitzender der EGTA-D, Gitarrendozent an Konservatorium und Musikhochschule Mainz) bestand aus Thomas Cieslik (Gitarrenlehrer in Krefeld), Bernd Kresse (Gitarrenbauer in Köln), Karl Sandvoss (Vorstand des Instituts für Saiteninstrumente Gitarre & Laute – ISIGL) und Andreas Stevens (Gitarrenlehrer an der Musikschule Düsseldorf). Zwei Teilnehmer hatten 15 Gitarren zum Wettbewerb angemeldet und schließlich 12 eingesandt. Die Bewertung durch die Jury, Auftakt! 2-2015 organisatorisch betreut durch Dr. Helmut Richter (Bundesgeschäftsführer der EGTA), erfolgte im Februar im Willy-BrandtBerufskolleg der Stadt Duisburg. Sie erbrachte folgendes Ergebnis: Es wird acht Gitarren das Prädikat „Von der EGTA empfohlenes Modell 2015/2016“ zuerkannt. Es sind: • Mensurlänge 47 cm - La Mancha Rubi CM 47 • Mensurlänge 53 cm - La Mancha Rubi CM 53 - La Mancha Rubi S 53 • Mensurlänge 59 cm - La Mancha Rubi CM 59 - La Mancha Rubi S 59 • Mensurlänge 63 cm - La Mancha Rubi CM 63 - La Mancha Rubi S 63 - La Mancha Zafiro S 63 Detaillierte Informationen zur Bewertung durch die Jury auf www.egta-d.de 𝄢 49 ..... MUSIKPORTAL REZENSIONEN Noten Die Barockmandoline erfreut sich in letzter Zeit immer größerer Beliebtheit. Viele Zupforchesterspieler entdecken den Reiz des Instruments, sei es als Sopranlaute in der stets doppelchörigen Stimmung (g``- d´´- a´- e´h - g) oder als Mandolino Genovese in der Stimmung einer Oktavgitarre (e´´- h´´-g´d´- a – e). Das kleine Instrument, mit Federkiel gespielt, verfügt über wunderbare Literatur. Neben Großmeistern wie Vivaldi und Scarlatti gibt es klangvolle Werke von Piccone, Caccini und Signorelli u. a., welche gerade für Einsteiger zu empfehlen sind: 1. Divertimento di Mandola, Francesco Piccone (1685 – 1745) für Barockmandoline solo, bearb. Marga Wilden-Hüsgen, Grenzlandverlag Theo Hüsgen, GVH KM-2012 www.grenzland-verlag.de Die acht kleinen Stücke der Ausgabe stammen aus einem im Jahre 1732 veröffentlichten Band Piccones mit 70 kleinen Tanzsätzen für Barockmandoline solo, seinerzeit mit Namen wie „Mandola“, „Mandolino“ oder „Mandorla“ bezeichnet. Die reizvollen kleinen Stücke sind ganz aus dem Geist des Instruments komponiert, mit typischen Tonrepetionen und Akkordbrechungen. Interessant ist die enorme Klangfülle, die der Komponist mit relativ wenig Tonmaterial erzeugt. Piccone steht in seinem Stil eher Antonio Vivaldi nahe als den süditalienischen Mandolinenmeistern aus Neapel. Der Schwierigkeitsgrad ist leicht bis mittel. Sehr schöne Anfängerstücke, die aber aufgrund ihrer musikalischen Schönheit auch sehr attraktive Konzertstücke sind. 2. Libro per Mandola, Sign. Matteo Caccini (1703), Sechs Stücke für Barockmandoline solo, bearb.: m. Wilden-Hüsgen, Grenzlandverlag GVH KM-2086 www.grenzland-verlag.de Matteo Caccini hinterließ eine Sammlung von Stücken, aus der die Bearbeiterin sechs Stücke auswählte, welche trotz ihrer leichten Spielbarkeit mit einer großen, barocken Klangfülle überraschen. In den Arias, Alemandas und einer Giga kann sich der Lernende ganz mit den Melodien und Floskeln des Barock und ihrer Artikulation mit Hilfe des Federkiels vertraut machen. Schwierigkeitsgrad: leicht bis mittel. 3. Galanterie, Anonymus, Sechs Stücke für Barockmandoline solo, bearb.: M. Wilden-Hüsgen, Grenzlandverlag KM-2083 www.grenzland-verlag.de Diese Stücke stammen aus der Zeit der 2. Hochblüte des sechschörigen kleinen Lauteninstruments, die sich um die Jahrhundertwende zum 19. Jahrhundert im Wiener Kulturkreis etablierte. Einer der bekanntesten Komponisten war Johann Hoffmann, der anspruchsvolle Konzerte, Sonaten und Duos, oft in Kombination mit Streichern schuf. Die hier vorliegenden sechs Kompositionen stammen aus einer anonymen Handschrift, die in der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien verwahrt wird. Die Sätze sind durch sehr schöne Melodiebögen, leichte Arpeggiotechniken und spätklassische Formgebung charakterisiert. Die Sätze sind für den Anfänger leicht spielbar und bieten einen schönen Einstieg in diese reizvolle musikalische Stilistik des frühen 19. Jahrhunderts. Zwei neue Ausgaben zeitgenössischer Musik für Neapolitanische Mandoline und Gitarre: 1.„The Oval Portrait“ für Mandoline und Gitarre, Lars Wüller (*1975), Edition Margaux (em 5601) Dem Werk liegt die gleichnamige Erzählung von Edgar Allen Poe zugrunde, die in dieser Ausgabe in englicher Sprache abgedruckt ist. Hier wird die Geschichte eines Bildes erzählt: es stellt die Frau eines Malers dar, die stets eifersüchtig auf die Kunst ihres Mannes war. Schließlich wird sie von diesem eingeladen, ihm für ein Portrait Modell zu sitzen. Doch je leidenschaftlicher sich der Maler seinem Werk widmet, desto mehr verfällt sein Modell. Bis zum tragischen Ende bei der Fertigstellung des Werkes... Die Musik Wüllers zeichnet diesem sich ständig verdichtenden Spannungsbogen in einem eindrucksvollen, virtuosen und prägnanten Dialog von Gitarre und Mandoline nach. Mit zarten geschwungenen Linien, die sich mehr und mehr zum finalen Höhepunkt verdichten. Lars Wüller widmete diese Komposition dem Mare Duo mit Annika und Fabian Hinsche. Ein ganz besonderes, sehr spannendes Werk für das Konzertrepertoire. Oberstufe. 2. Baiao de Coco, op. 122 für Mandoline und Gitarre, Jaime M. Zenamon (*1953) herausgegeben von Karoline und Christian Laier, Joachim-Trekel-Musikverlag (T 6575) Jaime Zenamon ist den Gitarren- und Mandolinenspielern als Komponist, Arrangeur, Dozent und Musiker sehr vertraut. Seine zahlreichen Werke für Schüler bis hin zu seinen Kompositionen für professionelle Spieler, sind von einer eigenen, modernen, südamerikanisch geprägten Tonsprache gekennzeichnet, die nie in musikalischen Stereotypen stagniert und die Möglichkeiten der Instrumente gekonnt ausschöpft. Genau dies bietet der Baiao de Coco in seinen beiden Sätzen „Ritmico“ und „Coco“. Ostinate Motive beider Instrumente im ersten Satz, nacheinander erklingend, sich ergänzend und in einem unisono verschmelzend, ein lyrisches molto espressivo mit sehr schönen Harmonien. Im Schlusssatz „Coco“ wird der Gitarrenpart mit seinen Tremolopassagen und Arpeggien zum beherrschenden Element. Ein sehr schönes Werk für ein Oberstufenduo und ein Glanzpunkt im Konzertrepertoire. Marlo Strauß 𝄢 KURZ NOTIERT ..... 50 Grammy für Chris Thile – 2015 fünf Nominierungen für Mandolinisten bei den Grammy Awards Chris Thile Chris Thile ist unbestritten der erfolgreichste Mandolinist der Welt. In Deutschland vielen Fachleuten schon ein Begriff, ist der Nachfahre eines Hamburger Bankangestellten in den USA ein gefeierter Star. Der 2012 offiziell als Genie („Genius Grant“-Gewinner der MacArthur Foundation) ausgezeichnete Musiker wurde mit der Bluegrass-Musik groß, ist über die Jahre aber zu einem Musiker gereift, den man keinem klar definierten Genre mehr zuordnen kann. Er verzahnt Country, Pop, Rock, Jazz und Klassik miteinander und spielt mit den Einflüssen der verschiedenen Stilistiken, um etwas Neues zu kreieren. Bei den Grammy-Awards 2015 wurde er nicht weniger als vier Mal nominiert und erhielt für sein Album „Bass & Mandolin“ mit einem der weltbesten Jazz-Kontrabassisten Edgar Meyer einen „Grammy für das beste zeitgenössische Instrumentalalbum“. Weitere Nominierungen erhielt er in folgenden Kategorien: • Beste American-Roots-Darbietung (mit der Band Nickelcreek) • Bestes Americana-Album (Nickelcreek) • Beste Abmischung eines Albums (Thile & Meyer) Heftvorschau 3-2015 Mandoline und Mittelalter Kurzer Wegweiser zu einem faszinierenden musikalischen Kosmos Von Silvan Wagner Neben Chris Thile konnte sich auch Mike Marshall über eine Nominierung bei den diesjährigen Grammy-Awards freuen. In der Kategorie „Bestes klassisches Sammelprogramm“ spielt Mike Marshall mit dem „Turtle Island Quartet“, einem Streichquartett, dass sich durch seine Improvisationfähigkeiten auch in der Jazz-Szene einen Namen gemacht hat. Für Freunde der Mandoline also ein überaus erfolgreiches Grammy-Jahr! Herzlichen Glückwunsch an die amerikanischen Kollegen! 𝄢 Impressum Auftakt! Das Magazin des Bund Deutscher Zupfmusiker e.V. 2-2015 Auftakt! erscheint 4mal jährlich Malte Vief Malte Vief gewinnt den „Songdoor 2014“ Der amerikanische Kompositionwettbewerb wird jährlich ausgerufen (http://songdoor.com/). Die Teilnehmer können sich mit mehreren Kompositionen bewerben. Altersgrenzen gibt es nicht. Malte Vief bewarb sich mit den Titeln „Bambule“, „Veit“ und „Wiegenlied“. Neben der „Bambule“, die den Wettbewerb in der Kategorie „instrumental“ gewann, erreichte auch „Veit“ unter fünf Stücken das Finale. An der Ausschreibung nahmen auf internationaler Ebene über 300 Komponisten teil. Die Noten von „Veit“ für Gitarre solo sind über Amazon oder über www.heavyclassic.de erhältlich. Eine Ausgabe für Zupforchester oder Gitarrenorchester für alle drei Kompositionen ist über www.heavyclassic.de beziehbar. 𝄢 Auftakt! 2-2015 Herausgeber: Bund Deutscher Zupfmusiker e.V. (BDZ) Bundesgeschäftsstelle Postfach 13 20 55003 Mainz Tel.: 06131-327211-0 Fax: 06131-327211-9 [email protected] Verbands-Redaktion/Konzept & Corporate Design/Anzeigen: Kerstin Braunsteiner agile Agentur für Marketing & Kommunikation Am Rothlauf 6a 61476 Kronberg Tel.: 06173-7832940 www.agile-marketing.de [email protected] Artdirection: Kerstin Elbert Fotos: Eigene Quellen Druck: Druckerei und Verlag Heinz Klein GmbH, Saarlouis Redaktionsschluss Ausgabe 3-2015: 30.6.2015 Anzeigenschluss Ausgabe 3-2015: 30.6.2015 © BDZ Bund Deutscher Zupfmusiker e.V. 2015 Nachdruck von Artikeln und Bildern ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des BDZ Bund Deutscher Zupfmusiker e.V. gestattet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. 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