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Jahresabschluss zum 31. Dezember 2014 der Sparkasse Neubrandenburg-Demmin Land Mecklenburg-Vorpommern 2 | Bilanz Jahresabschluss 2014 Aktivseite Jahresbilanz zum 31. Dezember 2014 EUR 1. Barreserve a) Kassenbestand b) Guthaben bei der Deutschen Bundesbank EUR EUR 18.926.485,73 17.229.191,59 36.155.677,32 2. 3. 4. 5. a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen 0,00 b) Wechsel 0,00 Forderungen an Kreditinstitute a) täglich fällig b) andere Forderungen 0 0,00 0 0 236.329.250,42 460.886.886,25 28.368 140.843 169.211 450.461 40.688.409,46 195.640.840,96 Forderungen an Kunden darunter: durch Grundpfandrechte gesichert 197.443.961,73 EUR Kommunalkredite 105.706.764,57 EUR Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere a) Geldmarktpapiere aa) von öffentlichen Emittenten darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 0,00 EUR ab) von anderen Emittenten darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 0,00 EUR b) Anleihen und Schuldverschreibungen ba) von öffentlichen Emittenten darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank bb) von anderen Emittenten darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank c) eigene Schuldverschreibungen Nennbetrag 8. 9. ( 197.393 ) ( 105.252 ) 0,00 0 0,00 (0) 0 (0) 0 159.258.888,61 163.927 250.682.311,21 ( 163.927 ) 276.499 159.258.888,61 EUR 250.682.311,21 EUR 0,00 (0) ( 501 ) 0 1.583.774,00 (0) (0) 1.727 0,00 EUR Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere Handelsbestand Beteiligungen darunter: an Kreditinstituten 0,00 EUR an Finanzdienstleistungsinstituten 500.897,27 EUR Anteile an verbundenen Unternehmen darunter: an Kreditinstituten 0,00 EUR an Finanzdienstleistungsinstituten 0,00 EUR Treuhandvermögen darunter: Treuhandkredite 1.583.774,00 EUR Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand einschließlich Schuldverschreibungen aus deren Umtausch 11. Immaterielle Anlagewerte a) Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten c) Geschäfts- oder Firmenwert d) geleistete Anzahlungen Sachanlagen Sonstige Vermögensgegenstände Rechnungsabgrenzungsposten Summe der Aktiva 409.941.199,82 35.586.408,68 0,00 14.580.558,44 ( 271.477 ) 440.426 0 (0) 440.426 32.946 0 14.801 409.941.199,82 0,00 10. 12. 13. 14. 21.334 10.535 31.869 Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei der Deutschen Bundesbank zugelassen sind 0,00 6. 6a. 7. 31.12.2013 TEUR ( 1.727 ) 0,00 0 0,00 0 26.070,00 6 0,00 0,00 0 0 6 13.517 1.478 37 1.156.478 26.070,00 13.876.685,99 4.011.260,57 28.923,66 1.213.006.695,15 Jahresabschluss 2014 Bilanz | 3 Passivseite EUR 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten a) täglich fällig b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist EUR EUR 16.180,42 66.149.904,50 66.166.084,92 2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden a) Spareinlagen aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten 409.452.201,35 20.446.935,16 554.366.074,02 60.196.488,73 614.562.562,75 1.044.461.699,26 3. 3a. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. Verbriefte Verbindlichkeiten a) begebene Schuldverschreibungen b) andere verbriefte Verbindlichkeiten darunter: Geldmarktpapiere eigene Akzepte und Solawechsel im Umlauf 0,00 0,00 Sonderposten mit Rücklageanteil Nachrangige Verbindlichkeiten Genussrechtskapital darunter: vor Ablauf von zwei Jahren fällig Fonds für allgemeine Bankrisiken Eigenkapital a) gezeichnetes Kapital b) Kapitalrücklage c) Gewinnrücklagen ca) Sicherheitsrücklage cb) andere Rücklagen 1. 2.473.297,65 8.514,76 ( 1.727 ) 2.126 22 11.341.850,78 0,00 8.558.162,86 0,00 4.907 0 6.574 11.481 0 8.558 0 17.000.000,00 (0) 12.000 5.255.070,00 0,00 6.086.780,78 0,00 0,00 0 0 59.071.530,72 2.341.780,20 57.536 0 57.536 2.035 59.572 1.156.478 59.071.530,72 0,00 61.413.310,92 1.213.006.695,15 Summe der Passiva Eventualverbindlichkeiten a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen abgerechneten Wechseln b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten 2. 0,00 0,00 1.583.774,00 (0) (0) 0 0 1.727 0,00 EUR d) Bilanzgewinn Andere Verpflichtungen a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen c) Unwiderrufliche Kreditzusagen 501.131 62.015 563.146 1.001.411 0 0 0,00 EUR 0,00 EUR Handelsbestand Treuhandverbindlichkeiten darunter: Treuhandkredite 1.583.774,00 EUR Sonstige Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten Rückstellungen a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen b) Steuerrückstellungen c) andere Rückstellungen 1 59.579 59.580 395.236 43.030 438.266 429.899.136,51 b) andere Verbindlichkeiten ba) täglich fällig bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 31.12.2013 TEUR 0,00 0 7.846.043,07 7.428 0,00 0 7.846.043,07 7.428 41.792.563,80 0 0 54.284 54.284 0,00 0,00 41.792.563,80 4 | Gewinn- und Verlustrechnung Jahresabschluss 2014 Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014 EUR 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. Zinserträge aus a) Kredit- und Geldmarktgeschäften darunter: aus der Abzinsung von Rückstellungen 0,00 EUR b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen Zinsaufwendungen darunter: aus der Aufzinsung von Rückstellungen 12. 13. 14. 21.021.468,13 4.362,29 EUR 1.543.057,61 316.630,52 0,00 Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungsoder Teilgewinnabführungsverträgen Provisionserträge Provisionsaufwendungen 10.279.697,21 542.367,33 Nettoertrag oder Nettoaufwand des Handelsbestands darunter: Zuführungen zum oder Entnahmen aus dem Fonds für allgemeine Bankrisiken 0,00 EUR Sonstige betriebliche Erträge aus der Fremdwährungsumrechnung 0,00 EUR aus der Abzinsung von Rückstellungen 0,00 EUR Erträge aus der Auflösung von Sonderposten mit Rücklageanteil 639.945,43 EUR Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen Sonstige betriebliche Aufwendungen aus der Fremdwährungsumrechnung 0,00 EUR aus der Aufzinsung von Rückstellungen 497.611,81 EUR Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft (0) 12.195 34.318 8.159 24.564.849,97 ( 12 ) 26.159 1.859.688,13 1.264 405 0 1.669 0,00 0 9.737.329,88 0,00 9.001 577 8.424 0 (0) 1.252.966,16 0,00 37.414.834,14 16. 17. 18. 19. 20. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren 13.017 3.137.375,29 2.882 17.287.483,97 7.665.320,03 24.952.804,00 1.628.447,86 1.445 959.773,35 1.108 (0) ( 336 ) 562 0,00 0 0,00 25. 26. Jahresüberschuss Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem Vorjahr 27. Entnahmen aus Gewinnrücklagen a) aus der Sicherheitsrücklage b) aus anderen Rücklagen 0,00 0,00 28. Einstellungen in Gewinnrücklagen a) in die Sicherheitsrücklage b) in andere Rücklagen 0,00 0,00 29. Bilanzgewinn 0,00 562 187 250.470,41 24. 22. 23. ( 520 ) 15.899 10.658 26.557 1.133.100,38 Aufwendungen aus Verlustübernahme Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit Außerordentliche Erträge darunter: Übergangseffekte aufgrund des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes 0,00 EUR Außerordentliche Aufwendungen darunter: Übergangseffekte aufgrund des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes 0,00 EUR Außerordentliches Ergebnis Steuern vom Einkommen und vom Ertrag darunter: Veränderung der Steuerabgrenzung nach § 274 HGB 0,00 EUR Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen 21. 1.035 (0) (0) 0 37.286 14.150.108,68 1.133.100,38 15. 1.1. – 31.12.2013 TEUR 22.123 10.333.428,94 Laufende Erträge aus a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren b) Beteiligungen c) Anteilen an verbundenen Unternehmen Allgemeine Verwaltungsaufwendungen a) Personalaufwand aa) Löhne und Gehälter ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung darunter: für Altersversorgung EUR 31.354.897,07 6.790.047,10 b) andere Verwaltungsaufwendungen 11. EUR 0 250.470,41 0,00 5.000.000,00 3.991.178,96 187 0 2.000 5.427 0 (0) 0,00 0 (0) 1.604.377,13 0,00 0 3.342 (0) 45.021,63 1.649.398,76 2.341.780,20 0,00 2.341.780,20 49 3.392 2.035 0 2.035 0,00 2.341.780,20 0 0 0 2.035 0,00 2.341.780,20 0 0 0 2.035 Jahresabschluss 2014 Anhang | 5 Anhang zum Jahresabschluss 2014 der Sparkasse Neubrandenburg-Demmin I. Allgemeine Angaben Der Jahresabschluss der Sparkasse Neubrandenburg-Demmin wurde nach den für Kreditinstitute geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute (RechKredV) aufgestellt. II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Forderungen Beteiligungen Forderungen an Kunden und Kreditinstitute haben wir mit dem Nennwert bilanziert. Beteiligungen wurden zu den Anschaffungskosten bilanziert. Abschreibungen auf den niedrigeren Wert sind wegen dauernder Wertminderung vorgenommen worden. Von Dritten erworbene Schuldscheinforderungen und Namenspfandbriefe wurden mit den Anschaffungskosten angesetzt. Bei den Forderungen an Kunden wurde dem akuten Ausfallrisiko durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Auf den latent gefährdeten Forderungsbestand wurden angemessene Pauschalwertberichtigungen berücksichtigt, basierend auf den Erfahrungswerten der Vergangenheit. Soweit die Gründe für eine Wertberichtigung nicht mehr bestehen, sind Zuschreibungen (Wertaufholungen) bis zu den Zeit- bzw. Nominalwerten vorgenommen worden. Wertpapiere Die Ermittlung der Anschaffungskosten der Wertpapiere erfolgte nach der Durchschnittsmethode. Die Wertpapiere der Liquiditätsreserve und des Anlagebestandes wurden nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet. Wertaufholungen wurden durch Zuschreibungen auf den höheren Kurs, maximal aber bis zu den Anschaffungskosten, berücksichtigt. Bei der Bewertung von Wertpapieren wurde der beizulegende Wert grundsätzlich aus einem Börsenoder Marktpreis bestimmt. Bei im Bestand gehaltenen Anteilen an Immobilienspezialfonds ist für die Bewertung der durch die Fondsgesellschaft ermittelte Anteilspreis maßgeblich. Immaterielle Anlagewerte und Sachanlagevermögen Entgeltlich erworbene Software wurde nach den Vorgaben des IDW-Rechnungslegungsstandards „Bilanzierung von Software beim Anwender“ (IDW RS HFA 11) unter dem Bilanzposten „Immaterielle Anlagewerte“ ausgewiesen. Sie ist mit den Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt worden, wobei eine betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von drei Jahren zugrunde gelegt wurde. Die planmäßigen Abschreibungen für Gebäude des Anlagevermögens wurden linear nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer vorgenommen. Bei Gegenständen der Betriebs- und Geschäftsausstattung einschließlich Betriebsvorrichtungen des Anlagevermögens erfolgten die planmäßigen Abschreibungen linear nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer in Anlehnung an die amtlichen AfATabellen. Bei Mieterein- und -umbauten erfolgte die Abschreibung nach den für Gebäude maßgeblichen Grundsätzen bzw. der kürzeren tatsächlichen Nutzungsdauer. Geringwertige Wirtschaftsgüter sowie Software mit Anschaffungskosten bis 410,00 EUR sind im Erwerbsjahr voll abgeschrieben worden. 6 | Anhang Liegt der nach vorstehenden Grundsätzen ermittelte Wert von Vermögensgegenständen über dem Wert, der ihnen am Abschlussstichtag beizulegen ist und handelt es sich dabei um eine voraussichtlich dauernde Wertminderung, wird dem durch außerplanmäßige Abschreibung Rechnung getragen. Bei Gebäuden in Vorjahren vorgenommene Abschreibungen nach steuerrechtlichen Vorschriften (z. B. Sonderabschreibungen nach dem FördG) wurden gemäß Art. 67 Abs. 4 Satz 1 EGHGB unter Anwendung der für sie bis zum Inkrafttreten des BilMoG geltenden Vorschriften fortgeführt. Die in früheren Geschäftsjahren vorgenommenen steuerrechtlichen Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen wirken sich – unter Inanspruchnahme der Übergangsregelung des Artikel 67 Abs. 4 EGHGB – im vorliegenden Jahresabschluss in niedrigeren laufenden Abschreibungen aus; dies hat zu einem entsprechend höheren Steueraufwand geführt; der ausgewiesene Jahresüberschuss liegt somit um rund 15,6 % über dem Betrag, der sonst ausgewiesen worden wäre. Sonstige Vermögensgegenstände Die sonstigen Vermögensgegenstände werden mit dem Niederstwert angesetzt. Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag bilanziert worden. Rückstellungen Rückstellungen für Pensionen wurden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen auf der Grundlage der Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck entsprechend dem Teilwertverfahren unter Berücksichtigung der zukünftig erwarteten Lohnund Gehaltssteigerungen von 1,9 % sowie Rentensteigerungen von 1,9 % ermittelt. Die Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen wurden mit einem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Rechnungszinssatz von 4,58 % abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Jahresabschluss 2014 Der Rückstellungsbetrag für die Verpflichtungen aus abgeschlossenen Altersteilzeitvereinbarungen wurde nach versicherungsmathematischen Grundsätzen unter Berücksichtigung der zukünftig erwarteten Lohn- und Gehaltssteigerungen von 1,9 % ermittelt. Von dem Abzinsungswahlrecht, bei einer Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger abzuzinsen, wurde kein Gebrauch gemacht. Die Sparkasse ist aufgrund des Tarifvertrags über die zusätzliche Altersvorsorge der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes (Altersvorsorge-TV-Kommunal) vom 01.03.2002 verpflichtet, für die anspruchsberechtigten Beschäftigten und Auszubildenden eine zur Versorgung führende Versicherung bei einer kommunalen Zusatzversorgungskasse abzuschließen. Die Sparkasse erfüllt diese Verpflichtung durch die Anmeldung der anspruchsberechtigten Mitarbeiter bei der Kommunalen Zusatzversorgungskasse Mecklenburg-Vorpommern (ZMV) mit Sitz in Strasburg (Uckermark). Die ZMV ist eine kommunale Zusatzversorgungseinrichtung im Sinne des § 18 des Gesetzes zur Verbesserung der betrieblichen Altersversorgung (BetrAVG). Das Vermögen der Kasse wird als Sondervermögen des Kommunalen Versorgungsverbandes Mecklenburg-Vorpommern (ZMV) geführt. Die ZMV erhebt von den Arbeitgebern als Beteiligte Umlagen (§ 16 ATV-K). Der Umlagesatz wird nach versicherungsmathematischen Grundsätzen für den Deckungsabschnitt festgesetzt und betrug im Jahr 2014 1,3 %. Daneben werden Zusatzbeiträge im Kapitaldeckungsverfahren (§ 18 ATV-K) erhoben. Dieser Zusatzbeitrag betrug im Jahr 2014 4 %. Die Arbeitnehmerbeteiligung (§ 37 a ATV-K) von 2 % vermindert den Zusatzbeitrag des Arbeitgebers. Für das Jahr 2015 sind voraussichtlich folgende Beiträge an die Zusatzversorgungskasse zu entrichten: Umlage 1,3 v. H., Zusatzbeitrag 4,0 v. H. Jahresabschluss 2014 Die Summe der umlagefähigen Gehälter betrug im Jahr 2014 12.099,8 TEUR. Die übrigen Rückstellungen wurden in Höhe des notwendigen Erfüllungsbetrags gebildet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist; sie berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden und von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst. Von dem Abzinsungswahlrecht, bei einer Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger abzuzinsen, wurde kein Gebrauch gemacht. Bei Restlaufzeiten bis zu 15 Jahren ergaben sich Zinssätze zwischen 2,80 % und 4,58 %. Bei der Ermittlung der im Zusammenhang mit der Rückstellungsbewertung entstehenden Aufwendungen und Erträge wurde davon ausgegangen, dass eine Änderung des Abzinsungszinssatzes erst zum Ende der Periode eintritt, sodass der Buchwert der Verpflichtungen mit dem Zinssatz zum Ende der Periode aufgezinst wurde. Entsprechendes gilt für eine Veränderung des Verpflichtungsumfangs; bei einem teilweisen Verbrauch der Rückstellung vor Ablauf der Restlaufzeit gilt die Annahme, dass dieser Verbrauch erst zum Ende der jeweiligen Periode in voller Höhe erfolgt. Aufwendungen aus der Aufzinsung der Rückstellungen und der Veränderung des Zinssatzes wurden im Zinsergebnis (Sparrückstellungen) bzw. im sonstigen betrieblichen Aufwand (sonstige Rückstellungen) erfasst. Im Zusammenhang mit der Unterbeteiligung des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (Unterbeteiligter) an einer Erwerbsgesellschaft mbH & Co. KG hat die Sparkasse die Verpflichtung übernommen, anteilig für den anfallenden Aufwendungsersatz (Zinsen und Darlehensverbindlichkeiten) einzustehen. In Höhe des erwarteten Aufwendungsersatzes werden die im Vorjahr gebildeten Rückstellungen i. H. v. 499,4 TEUR fortgeführt. Aus der Unterbeteiligung des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (Unterbeteiligter) an einer Erwerbsgesellschaft mbH & Co. KG hatte sich beim Ostdeutschen Sparkassenverband aufgrund von Anhang | 7 dauerhaften Wertminderungen weiterer Bewertungsaufwand ergeben. Die Verbandsgeschäftsführung hatte daraufhin in 2013 beschlossen, bei den Mitgliedssparkassen für den Verlustausgleich des OSV eine Sonderumlage zu erheben. In Höhe der in den Jahren 2015 bis 2017 noch zu erwartenden Umlagebeträge bestehen die im Vorjahr gebildeten Rückstellungen i. H. v. 377,5 TEUR fort. Auf die Ausführungen unter II. Erläuterungen zur Jahresbilanz, Posten: Passiva unter dem Strich, 1. Eventualverbindlichkeiten, wird verwiesen. Die Rückstellung, welche im Vorjahr für den Bewertungsaufwand der Beteiligung des Sparkassenbeteiligungszweckverbandes Mecklenburg-Vorpommern (SZV M-V) an der Norddeutschen Landesbank (NORD/ LB) gebildet wurde, wird im Jahresabschluss 2014 in Höhe von 1.103,8 TEUR fortgeschrieben. Fonds für allgemeine Bankrisiken Es besteht ein Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340 g HGB. Strukturierte Produkte Die strukturierten Produkte wurden nach den hierfür maßgeblichen handelsrechtlichen Regeln einheitlich ohne Abspaltung der Nebenrechte bilanziert und bewertet. Verlustfreie Bewertung im Zinsbuch Alle bilanziellen und außerbilanziellen zinsbezogenen Finanzinstrumente außerhalb des Handelsbestands (Bankbuch) wurden in eine Gesamtbetrachtung einbezogen, der die Methodik der barwertorientierten Betrachtungsweise zugrunde liegt. Aus der Überprüfung zum Bilanzstichtag ergab sich kein Rückstellungsbedarf für Zinsänderungsrisiken, da der Nettobuchwert aller zinstragenden Positionen durch den kongruent ermittelten Nettobarwert unter Berücksichtigung der dem Zinsbuch zurechenbaren Risiko- und Verwaltungskosten überdeckt wurde. 8 | Anhang Jahresabschluss 2014 III. Erläuterungen zur Jahresbilanz Aktivseite Posten 3: Forderungen an Kreditinstitute In diesem Posten sind enthalten: Forderungen an die eigene Girozentrale 35.460,4 TEUR Posten 4: Forderungen an Kunden In diesem Posten sind enthalten: Forderungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht: - Bestand am Bilanzstichtag 3.254,9 TEUR - Bestand am 31.12. des Vorjahres 5.424,0 TEUR Posten 5: Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere In diesem Posten sind enthalten: Von den in diesem Posten enthaltenen börsenfähigen Wertpapieren sind börsennotiert 405.019,3 TEUR Posten 6: Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere In diesem Posten sind enthalten: Von den in diesem Posten enthaltenen börsenfähigen Wertpapieren sind börsennotiert 2.202,4 TEUR Posten 9: Treuhandvermögen Das Treuhandvermögen betrifft jeweils in voller Höhe die Forderungen an Kunden. Posten 12: Sachanlagen Die für sparkassenbetriebliche Zwecke genutzten Grundstücke und Bauten haben einen Bilanzwert in Höhe von 8.235,1 TEUR Der Bilanzwert der Betriebs- und Geschäftsausstattung beträgt 1.801,2 TEUR Posten 15: Aktive latente Steuern Aufgrund abweichender Ansatz- und Bewertungsvorschriften zwischen Handels- und Steuerbilanz bestehen zum 31. Dezember 2014 ausschließlich aktive Steuerlatenzen, die aus bilanziellen Ansatzunterschieden – insbesondere bei der Forderungsbewertung – resultieren. Auf den Ansatz aktiver latenter Steuern wurde verzichtet. Die Ermittlung der Differenzen erfolgte bilanzpostenbezogen unter Zugrundelegung eines Steuersatzes von 29,37 % (Körperschaft- und Gewerbesteuer zuzüglich Solidaritätszuschlag). Jahresabschluss 2014 Anhang | 9 Anlagenspiegel Entwicklung des Anlagevermögens (in TEUR) Zuschreibungen Anschaffungs-/Herstellungskosten 01.01.141) Zugänge Immaterielle Anlagewerte 1.207,1 28,6 Sachanlagen 62.883,1 2.289,6 Umbuchungen Abgänge 0,0 756,7 lfd. Jahr Abschreibungen kumuliert Buchwerte lfd. Jahr 31.12.14 1) 31.12.132) 1,5 0,0 1.208,2 8,9 26,1 6,3 3.838,3 0,0 46.701,0 1.619,6 13.876,7 13.516,7 Veränderungen +/Forderungen an Kreditinstitute + 25.000,0 160.000,0 135.000,0 Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere ./. 38.326,0 250.624,2 288.950,2 Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere + 3.023,2 33.384,0 30.360,8 ./. 220,6 14.580,6 14.801,2 Beteiligungen 1) Berichtsjahr 2) Vorjahr Die Abschreibungen des laufenden Jahres sind kein rechnerischer Bestandteil des Anlagespiegels. Es wurde von der Zusammenfassungsmöglichkeit des § 34 Abs. 3 RechKredV Gebrauch gemacht. Die Fortführung der Spalte Anschaffungskosten ist wegen der Anwendung von § 34 Abs. 3 Satz 2 RechKredV nicht möglich. Beteiligungsspiegel Die Sparkasse besitzt folgende Anteile an anderen Unternehmen in Höhe von mindestens 20 %: Name und Sitz Stadtentwicklungsgesellschaft Neubrandenburg mbH Oelmühlenstraße 4 17033 Neubrandenburg Eigenkapital in TEUR per 31.12.2013 Beteiligungsquote Ergebnis 2013 in TEUR 47,6 33,33 % - 320,5 10 | Anhang Jahresabschluss 2014 Passivseite Posten 1: Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten In diesem Posten sind enthalten: Verbindlichkeiten gegenüber der eigenen Girozentrale 1.391,2 TEUR Der Gesamtbetrag der als Sicherheit für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten übertragenen Vermögensgegenstände beläuft sich auf 64.670,5 TEUR Posten 2: Verbindlichkeiten gegenüber Kunden Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht - Bestand am Bilanzstichtag 254,4 TEUR - Bestand am 31.12. des Vorjahres 223,3 TEUR Posten 4: Treuhandverbindlichkeiten Die Treuhandverbindlichkeiten betreffen jeweils in voller Höhe die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Posten 9: Nachrangige Verbindlichkeiten Für nachrangige Verbindlichkeiten sind im Berichtsjahr Zinsen und andere Aufwendungen in Höhe von 374,5 TEUR angefallen. Die Bedingungen der Nachrangigkeit bei diesen Mitteln entsprechen § 10 Abs. 5 a KWG a. F. Die sonstigen Mittelaufnahmen sind im Durchschnitt mit 4,38 % verzinslich. Die Ursprungslaufzeiten betragen acht Jahre. Im Folgejahr werden keine Mittelaufnahmen zur Rückzahlung fällig. Passiva unter dem Strich 1. Eventualverbindlichkeiten Soweit aus Bürgschaften und Gewährleistungen Inanspruchnahmen zu erwarten waren und keine zweckgebundenen Deckungen bestehen, sind Rückstellungen gebildet worden. Im Zusammenhang mit der Unterbeteiligung des Ostdeutschen Sparkassenverbandes an einer Erwerbsgesellschaft mbH & Co. KG hat der Hauptbeteiligte gegenüber dem Unterbeteiligten Anspruch auf Ersatz seiner Finanzierungskosten, sofern die von der Erwerbsgesellschaft mbH & Co. KG erzielten Erträge nicht ausreichen, die Finanzierungskosten zu begleichen. In einem solchen Fall hat die Sparkasse die Verpflichtung übernommen, anteilig für den anfallenden Aufwendungsersatz (Zinsen und Darlehensverbindlichkeiten) einzustehen. Die Sparkasse hat darüber hinaus die Verpflichtung übernommen, für anfallende Zinsen aus einer Darlehensschuld des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (Unterbeteiligter) einzustehen. Hinsichtlich der Bildung von Rückstellungen aufgrund des erwarteten Aufwendungsersatzes und der Umlagenbeträge wird auf die Ausführungen unter I. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Posten: Rückstellungen, verwiesen. Ein Betrag, zu dem die Inanspruchnahme aus dem Haftungsverhältnis künftig noch greifen kann, ist nicht quantifizierbar. Jahresabschluss 2014 Anhang | 11 Sonstige finanzielle Verpflichtungen Die Sparkasse ist dem bundesweiten Sicherungssystem der deutschen Sparkassenorganisation angeschlossen, das elf regionale Sparkassenstützungsfonds durch einen überregionalen Ausgleich miteinander verknüpft. Zwischen diesen und den Sicherungseinrichtungen der Landesbanken und Landesbausparkassen besteht ein Haftungsverbund. Durch diese Verknüpfung steht im Stützungsfall das gesamte Sicherungsvolumen der Sparkassen Finanzgruppe zur Verfügung. Das Sicherungssystem basiert auf dem Prinzip der Institutssicherung. Durch die Sicherung der Institute selbst sind im gleichen Zuge auch die Einlagen aller Kunden ohne betrags- mäßige Begrenzung geschützt. Im Bedarfsfall entscheiden die Gremien der zuständigen Sicherungseinrichtungen darüber, ob und in welchem Umfang Stützungsleistungen zugunsten eines Instituts erbracht und an welche Auflagen diese ggf. geknüpft werden. Das Sicherungssystem der deutschen Sparkassenorganisation besitzt ein effizientes Risikomonitoringsystem zur Früherkennung von Risiken sowie eine risikoorientierte Beitragsbemessung bei gleichzeitiger Ausweitung des Volumens der Sicherungsreserve der Sparkassenorganisation (Barmittel und Nachschusspflichten). Restlaufzeitengliederung Die gemäß § 9 RechKredV geforderte Gliederung der Forderungen und Verbindlichkeiten nach Restlaufzeiten ergibt sich für die folgenden Posten: Posten der Bilanz Restlaufzeit bis zu 3 Monaten – mehr als 3 Monate bis zu 1 Jahr – mehr als 1 Jahr bis zu 5 Jahren – mehr als 5 Jahre Angaben in TEUR Aktiva 3 b) andere Forderungen an Kreditinstitute 5.000,0 34.500,0 90.000,0 65.000,0 Aktiva 4 Forderungen an Kunden 18.623,8 56.289,8 112.079,0 226.472,1 Passiva 1 b) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 1.410,7 3.467,0 18.059,9 43.183,9 Passiva 2 a ab) Spareinlagen mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten 4.839,1 9.851,6 5.756,2 0,0 Passiva 2 b bb) andere Verbindlichkeiten gegenüber Kunden mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 23.628,4 14.791,6 19.092,5 2.567,8 Anteilige Zinsen der jeweiligen Aktiv- und Passivposten werden gemäß § 11 RechKredV nicht nach Restlaufzeiten aufgegliedert. Angabe der Beträge, die in dem auf den Bilanzstichtag folgenden Jahr fällig werden (ohne anteilige Zinsen): Posten Aktiva 5 Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 99.515,6 TEUR Im Posten Aktiva 4, Forderungen an Kunden, sind Forderungen in Höhe von 47.264,3 TEUR mit unbestimmter Laufzeit enthalten. 12 | Anhang Jahresabschluss 2014 V. Sonstige Angaben Den Organen der Sparkasse gehören an: Verwaltungsrat Vorsitzender Herr Dr. Paul Krüger Oberbürgermeister, Stadt Neubrandenburg Stellvertretende Vorsitzende 1. Stellvertreter: Herr Heiko Kärger Landrat, Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 2. Stellvertreter: Herr Dr. Joachim Lübbert wissenschaftlicher Oberrat, Landesamt für Gesundheit und Soziales, Neubrandenburg Mitglieder Herr Markus Bitto bis 31.08.2014 Rechtsanwalt, Neubrandenburg Geschäftsführer der Agrargesellschaft Chemnitz mbH, Chemnitz Herr Toni Jaschinski Herr Horst Leddig bis 31.08.2014 selbstständiger Landwirt, Toitz Herr Uwe Lüdemann Geschäftsführer Energieanlagen Nord GmbH, Neubrandenburg Herr Lutz Osterland Geschäftsführer Spedition Gertner GmbH, Altentreptow Herr Henning Schramm selbstständiger Landwirt, Buchar Herr Roland Thoms bis 31.08.2014 Rentner, vormals leitender Mitarbeiter und Unternehmer in Unternehmen der Feinmechanik Herr Dieter Stegemann ab 17.09.2014 Pensionär, vormals Beamter im gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst, Neubrandenburg Herr Marc Reinhardt ab 17.09.2014 Mitglied des Landtages M-V, Einzelkaufmann, Neukalen Herr Rainer Tietböhl ab 17.09.2014 Vorstandsvorsitzender der Landbau Demmin AG, Demmin Herr Michael Fehlandt Leiter Rechnungswesen, Sparkasse Herr Detlef Glawe Gruppenleiter Controlling, Sparkasse Herr Olaf Gundlach Gruppenleiter Sanierung und Abwicklung, Sparkasse Frau Carola Reinhardt ab 17.09.2014 stellv. Gruppenleiterin Sanierung und Abwicklung, Sparkasse Herr Peter Steinicke bis 31.08.2014 Leiter FirmenkundenCenter, Sparkasse Herr Thomas Zahn Sachbearbeiter Organisationsabteilung, Sparkasse Stellvertretende Mitglieder Herr Dr. Hans Brandt Hauptgeschäftsführer Allgemeiner Unternehmensverband Neubrandenburg e. V., Neubrandenburg Herr Karl-Heinz Graupmann Bürgermeister Stadt Dargun, Dargun Frau Carola Reinhardt bis 31.08.2015 stellvertretende Gruppenleiterin Sanierung und Abwicklung, Sparkasse Herr Peter Steinicke ab 17.09.2014 Leiter FirmenkundenCenter, Sparkasse Jahresabschluss 2014 Anhang | 13 Vorstand Vorsitzender Herr Peter Siebken Mitglied Frau Sabine Schmidt Im Geschäftsjahr 2014 betrugen die Aufwandsentschädigungen der Mitglieder des Verwaltungsrats 39,1 TEUR. sionsrückstellungen für die früheren Mitglieder des Vorstands und für ihre Hinterbliebenen betragen am 31.12.2014 3.668,1 TEUR. An frühere Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebenen wurden im Geschäftsjahr Versorgungsbezüge in Höhe von 290,9 TEUR gezahlt. Die Pen- Den Mitgliedern des Vorstands wurden Kredite in Höhe von 19,5 TEUR und den Mitgliedern des Verwaltungsrats in Höhe von 1.872,5 TEUR gewährt. Im Jahresdurchschnitt wurden beschäftigt: Im Geschäftsjahr wurde von dem Abschlussprüfer folgendes Gesamthonorar berechnet: Vollzeitkräfte 168 Teilzeitkräfte 123 Insgesamt 291 nachrichtlich: Auszubildende 20 für die Abschlussprüfungsleistungen für die DV-Prüfung Neubrandenburg, 23. März 2015 Der Vorstand Siebken Schmidt 171,3 TEUR 4,6 TEUR 14 | Lagebericht Jahresabschluss 2014 Lagebericht der Sparkasse Neubrandenburg-Demmin 2014 Der Lagebericht der Sparkasse Neubrandenburg-Demmin gliedert sich in die folgenden Bestandteile: 1. Grundlagen des Unternehmens 3. Nachtragsbericht 2. Wirtschaftsbericht 4. Prognose-, Chancen- und Risikobericht 1. Grundlagen des Unternehmens 1.1. Geschäftsmodell Die Sparkasse Neubrandenburg-Demmin ist ein öffentlich-rechtliches Kreditinstitut in Trägerschaft des Sparkassenzweckverbandes für die Sparkasse Neubrandenburg-Demmin, bestehend aus der Stadt Neubrandenburg und dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Ihr Geschäftsgebiet erstreckt sich auf die Stadt Neubrandenburg, auf den nördlichen Teil des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte und bis Ende Mai 2015 noch auf zwei Ämter des Landkreises Vorpommern Greifswald. Die Sparkasse ist als selbstständiges Unternehmen in den Verbund der Sparkassen-Finanzgruppe integriert und ist Mitglied des Ostdeutschen Sparkassenverbandes. Die Tätigkeiten unterliegen den gesetzlichen Rahmenbedingungen des Kreditwesengesetzes sowie des Sparkassengesetzes Mecklenburg-Vorpommern sowie allen weiteren, für die deutsche und europäische Kreditwirtschaft gültigen Rechtsnormen. Die Sparkasse ist ein Universalkreditinstitut und Marktführer in ihrem Geschäftsgebiet. Gemäß der Philosophie der Sparkassen-Finanzgruppe und unserem Verständnis der Kundenzufriedenheit decken wir für unsere Kunden den gesamten Markt an Finanzdienstleistungen ab. Im Verbund der Deutschen Sparkassenorganisation sind wir in der Lage, alle Finanzdienstleistungen aus einer Hand zu erbringen. Im Sparkassengesetz Mecklenburg-Vorpommern ist der öffentliche Auftrag der Sparkasse festgeschrieben. Wir stellen die kreditwirtschaftliche Versorgung der Wirtschaft und der Bevölkerung wie auch der öffentlichen Hand in unserem Geschäftsgebiet sicher. Die Sparkasse betreibt im derzeitigen Geschäftsgebiet noch 14 Filialen sowie 8 Selbstbedienungsstandorte. Die Sparkasse ist in ihrem Geschäftsgebiet ein bedeutender Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb. Sie engagiert sich darüber hinaus für das Gemeinwohl in ihrem Geschäftsgebiet. Der Schwerpunkt der Förderungen orientiert sich an den örtlichen Gegebenheiten und betrifft die Belange des Sports – hier auch insbesondere des Leistungssports – und der Kultur sowie soziale Zwecke. Dazu bedienen wir uns auch der von uns eingerichteten Stiftungen für die Stadt Neubrandenburg und den ehemaligen Landkreis Demmin. Ausschüttungen an den Träger der Sparkasse werden von diesem ebenfalls für dem gemeinen Nutzen dienende Zwecke, insbesondere für Investitionen, verwendet. 2. Wirtschaftsbericht 2.1. Gesamtwirtschaftliche Lage und branchenbezogene Rahmenbedingungen Sommer bis zum Jahresende 2014 stabilisiert. Der Konsum war dabei der wichtigste Wachstumsmotor. In einer Weltwirtschaft mit einem moderaten, jedoch ungleich verteilten Wachstum ist auch innerhalb Europas eine zunehmend differenzierte wirtschaftliche Entwicklung zu beobachten. In diesem Kontext hat sich die deutsche Wirtschaft im Jahresdurchschnitt 2014 insgesamt als stabil erwiesen, so dass das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt um 1,5 % höher lag als im Vorjahr und damit über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Dass sich die deutsche Wirtschaft in dem schwierigen weltwirtschaftlichen Umfeld behaupten konnte, resultiert vor allem aus einer starken Binnennachfrage. Die konjunkturelle Lage hat sich nach einem schwungvollen Jahresauftakt und einer folgenden Schwächephase vom Auch die Zahl der Erwerbstätigen erreichte in 2014 das achte Jahr in Folge einen neuen Höchststand. Die Arbeitsproduktivität war im Vorjahresvergleich fast unverändert. Unter diesen Rahmenbedingungen verzeichnete der Staatssektor den zweithöchsten Finanzierungsüberschuss seit der deutschen Vereinigung. Beiträge für diese Überschussquote erzielten sowohl der Bund, die Gemeinden und die Sozialversicherungen. Lediglich die Länder wiesen noch ein geringes Defizit auf. Der Preisauftrieb war in 2014 weiterhin sehr schwach. Die Verbraucherpreise stiegen in Deutschland im Jahresdurchschnitt um 0,9 %, wobei in der Jahresabschluss 2014 zweiten Jahreshälfte aufgrund der kontinuierlichen Verbilligung des Rohöls praktisch eine Seitwärtsbewegung zu beobachten war. Die Zielinflationsraten der Europäischen Zentralbank werden wohl auf absehbare Zeit nicht erreichbar sein. Die EZB hat deshalb bereits im Laufe des Jahres 2014 – neben der weiteren Absenkung von Leitzinsen auf Rekordniedrigstände – zusätzliche weitere expansive geldpolitische Schritte eingeleitet, die zumindest in Deutschland nicht unumstritten sind. Seit Beginn des Jahres 2014 wurden – zum Teil stufenweise – die europäischen Regelungen zu den Eigenkapital- und Liquiditätsanforderungen mittels der CRR in Kraft gesetzt und im Verlaufe des Jahres durch die Veröffentlichung von technischen Auslegungsstandards weiter präzisiert. Flankiert wird dieser nun seit mehreren Jahren anhaltende Prozess der Verstärkung von Reglementierungen, Meldeund Offenlegungspflichten durch verschiedenste ergänzende europäische und nationale Gesetzgebungen, die im Sinne der Bankenregulierung oder des Verbraucherschutzes Einfluss auf die Geschäftsorganisation aller Kreditinstitute – gleich welcher Größenordnung oder Risikoneigung – haben. Lagebericht | 15 in unserem Geschäftsgebiet. Bei den Privatkunden konnte gemäß den Umfrageergebnissen aus 2014 die Kundenreichweite weiter verbessert werden, so dass auch der Hausbankanteil gestiegen ist. Unsere Aktivitäten in den Kundengeschäftsfeldern werden von Kundennähe, Nachhaltigkeit sowie einer hohen Beratungsqualität begleitet, was uns auch durch die Bewertungen unabhängiger Testkäufer wiederholt bescheinigt wurde. Mit unserer Präsenz vor Ort wollen wir das Vertrauen aller Kundengruppen weiter ausbauen, um unsere gefestigte Wettbewerbsposition auch zukünftig zu behaupten. 2.2. Geschäftsverlauf Die Sparkasse Neubrandenburg-Demmin hat im Jahr 2014 auch unter schwierigen Rahmenbedingungen ihre konservative Geschäftspolitik fortgesetzt und kann wieder auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken. Die strategische Ausrichtung der Sparkasse, die Geschäftsfelder und die angebotene Produktpalette wurden wie in den Vorjahren beibehalten. Das Hauptaugenmerk unserer Vertriebsaktivitäten liegt auf der ganzheitlichen Beratung im Interesse der Kunden auf Basis des S-Finanzkonzeptes. Aufgrund der geringeren Industrialisierungsdichte und niedrigen Exportneigung ist die Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern und insbesondere in unserem Geschäftsgebiet wie auch in der Vergangenheit von den benannten europäischen und bundesdeutschen konjunkturellen Entwicklungen nur begrenzt beeinflusst. Die strukturell bedingt weiterhin im Bundesvergleich überdurchschnittliche Arbeitslosenquote im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte lag Ende 2014 bei 12,7 %. Bei einer detaillierteren Betrachtung unseres Geschäftsgebietes sind dabei auch weiterhin sehr unterschiedliche Ausprägungen zu beobachten. Im Neubrandenburger Umland wird eine Arbeitslosenquote von 11,8 % ermittelt; in der Region um Demmin beträgt diese noch immer 17,1 %. Der seit Jahren anhaltende Trend der rückläufigen Bevölkerungsentwicklung im Geschäftsgebiet hält weiterhin an, konnte sich jedoch in der Vergangenheit tendenziell etwas abschwächen. Die wiederholt angestiegene Bilanzsumme der Sparkasse ist überwiegend das Resultat der positiven Entwicklung der Kundeneinlagen. Mit nun 1.213,0 Mio. EUR übersteigt sie damit den Vorjahreswert um 56,5 Mio. EUR. Die regelmäßig durchgeführten Marktanalysen bescheinigen unserer Sparkasse die Marktführerschaft Forderungen an Kreditinstitute Die Forderungen an Kreditinstitute sind im Vorjahres- Aktiva Kundenkreditgeschäft Die Forderungen an Kunden inklusive der Treuhandund Avalkredite sind um 2,3 % auf 470,3 Mio. EUR gestiegen. Die Zuwächse gegenüber den Vorjahreswerten und – bei einer Betrachtung nach Durchschnittsbeständen – auch gegenüber unseren leicht rückläufigen Erwartungen aus der Planung wurden grundsätzlich von allen Kundengruppen getragen, insbesondere haben Privatkunden dazu beigetragen. Die Kreditbestände der öffentlichen Haushalte blieben stabil. Längerfristige gewerbliche Investitionsfinanzierungen sind in ihrem Bestand zurückgegangen. 16 | Lagebericht vergleich um 39,7 % auf nun 236,3 Mio. EUR gestiegen. Die Eigenanlagen in Form von Termingeldern wurden bereits in Vorbereitung der anstehenden Filialübertragung wieder aufgebaut. Außerdem wurde der Bestand an Schuldscheindarlehen und Namenspfandbriefen als Anlagealternative erhöht. Eigenanlagen in Wertpapiere Der Wertpapierbestand ist im Geschäftsjahr um 5,9 % auf nun 445,5 Mio. EUR zurückgegangen; er bleibt hinter dem erwarteten Bestand zurück. Der Umfang dieses Geschäftsfeldes wird – gemeinsam mit den deutlich gestiegenen Forderungen an Kreditinstitute – durch die Entwicklung der Kundeneinlagen unter Berücksichtigung der Bestandszuwächse an Kundenkrediten bestimmt. Die konservative Anlagestrategie für die Eigenanlagen in Wertpapiere wurde fortgesetzt; sie dient grundsätzlich der langfristigen Vermögensanlage (Buy-and-Hold-Strategie). Beteiligungen Der Buchwert unserer Beteiligungen über insgesamt 14,6 Mio. EUR hat sich durch Veräußerungen und Teilabschreibungen geringfügig um 0,2 Mio. EUR reduziert. Die Beteiligungen der Sparkasse erstrecken sich dabei überwiegend auf Einrichtungen und Unternehmen der Sparkassenorganisation sowie Dienstleister, die dem Betrieb der Sparkasse dienen. Passiva Mittelaufkommen von Kunden Das Wachstum der bilanziellen Kundeneinlagen hat sich im Jahr 2014 nicht nur nachhaltig fortgesetzt, sondern in den Zeiten eines anhaltenden Niedrigzinsniveaus nochmal deutlich verstärkt. Mit einem Anstieg um 43,1 Mio. EUR bzw. 4,3 % im Vorjahresvergleich wurde mit einem Stichtagsbestand von 1.053,0 Mio. EUR die Milliardengrenze wie bereits im Vorjahr überschritten. Unsere Erwartungen an das Einlagenwachstum wurden übertroffen. Nur die Spareinlagen haben sich erwartungsgemäß leicht rückläufig entwickelt. In Angesicht der Rahmenbedingungen und der Unsicherheiten vieler Kunden bezüglich der weiteren Entwicklung besteht trotz einer nahezu erreichten Null- oder Niedrigstverzinsung ein ungebrochener Wachstumstrend bei kurzfristigen oder täglich fälligen Einlagen. Jahresabschluss 2014 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Der Bestand der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ergibt sich nahezu vollständig aus Weiterleitungsmitteln öffentlicher Kreditprogramme und hat sich mit einem Anstieg um 6,6 Mio. EUR auf nun 66,2 Mio. EUR besser entwickelt, als in der Unternehmensplanung erwartet. Verbundgeschäfte Die Geschäftsentwicklung beim Bausparen bleibt mit einer Bausparsumme von 283 EUR je Einwohner (Vorjahr 281 EUR je Einwohner) auch unter veränderten Markt- und Tarifbedingungen auf dem Niveau der vergangenen Jahre. Das Vermittlungsgeschäft von Versicherungen konnte sowohl bei den Lebensversicherungen als auch im Kompositgeschäft durch die Zusammenarbeit mit der errichteten eigenen Versicherungsagentur überplanmäßig ausgebaut werden. Auch die Leasinggeschäfte haben als wichtiger Bestandteil der Investitionsfinanzierungen der gewerblichen Kunden in 2014 die Erwartungen übertroffen. Durch die verstärkte Suche unserer Kunden nach Anlagealternativen zu den bilanziellen Anlageprodukten ist im vermittelten Kundenwertpapiergeschäft der mehrjährige Trend des Bestandsrückganges gebrochen worden. 2.3. Lage 2.3.1. Vermögenslage Die Vermögenslage der Sparkasse NeubrandenburgDemmin wird seit Jahren durch das Mittelaufkommen von Kunden geprägt, welches stets den Geschäftsumfang bestimmt. In der Mittelverwendung wird geschäftspolitisch das Kundenkreditgeschäft bevorzugt. Aufgrund der jedoch hinter dem Einlagenwachstum zurückbleibenden Kreditnachfrage bilden die Eigenanlagen in Wertpapiere sowie in Forderungen an Kreditinstitute gemeinsam die bedeutendsten Positionen. Die Bewertung aller Aktiva erfolgte nach den gesetzlichen Vorschriften. Die Wertpapiere des Anlagevermögens werden nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet. Für die Risiken im Kreditgeschäft und die sonstigen Verpflichtungen wurde mit den gebildeten Wertberichtigungen und Rückstellungen ausreichend Vorsorge getroffen. Jahresabschluss 2014 Das Eigenkapital ist in den vergangenen Jahren und auch aktuell nachhaltig gestärkt worden. Unter Berücksichtigung der Zuführungen aus dem Jahresergebnis aus 2014 beträgt es nun 61,4 Mio. EUR. Die Sparkasse verfügt zusätzlich über Reserven nach § 26 a KWG (alte Fassung), § 340 f HGB und § 340 g HGB, wovon die als Kernkapital anrechenbaren Reserven nach § 340 g HGB ebenfalls weiter erhöht wurden. Der Gesamtkennziffer der Sparkasse zur Eigenkapitalausstattung gemäß den Vorschriften der CRR überschreitet zum Bilanzstichtag mit 19,8 % (Vorjahr 19,3 %) sehr deutlich den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestwert von 8,0 %. Die Stärkung der Kapitalausstattung führt dabei zur Verbesserung dieser Kennziffer. Die Kernkapitalquote liegt zum Jahresende 2014 bei deutlich verbesserten 16,6 % (Vorjahr 15,3 %). Ergänzend wird auf die Ausführungen zum Geschäftsverlauf verwiesen. 2.3.2. Finanzlage Kapital Die stabile Kapitalstruktur der Sparkasse setzt sich aus Kernkapital in Form der Sicherheitsrücklage von 59,1 Mio. EUR sowie dem Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340 g HGB in Höhe von 17,0 Mio. EUR zusammen. Darüber hinaus gibt es Ergänzungskapitalbestandteile aus den für Eigenkapitalzwecke gebundenen Vorsorgereserven nach § 340 f HGB in Höhe von 10,0 Mio. EUR sowie aus auslaufenden nachrangigen Verbindlichkeiten in Form von Sparkassenkapitalbriefen. Für die Anerkennung als Ergänzungskapital werden teilweise die Übergangsregelungen gemäß der CRR genutzt. Die Sparkasse plant keine neue Aufnahme von Kapital. Durch die Thesaurierung aus dem Jahresergebnis 2014 werden wieder weitere Zuführungen zum bilanziellen Eigenkapital vorgenommen. Lagebericht | 17 Zum Jahresende errechnete sich eine Liquiditätskennzahl gemäß der Liquiditätsverordnung von 4,8 (Vorjahr 5,1), die den aufsichtsrechtlichen Mindestwert von 1,0 sehr deutlich überschreitet. Auch die darüber hinaus für weitere Beobachtungszeiträume (Laufzeitbänder bis zu zwölf Monate) zu berechnenden Beobachtungskennzahlen deuteten auf keinerlei zu erwartende Liquiditätsengpässe hin. Die gemäß europäischem Aufsichtsrecht zu ermittelnde Liquidity Covered Ratio (LCR) beträgt zum Stichtag 19,93. Die Liquidität war im gesamten Geschäftsjahr jederzeit ausreichend gesichert. Dispositionsbedingt wurde die bei der NORD/LB eingeräumte Kreditlinie vereinzelt durch die Sparkasse in Anspruch genommen. Zum Bilanzstichtag befanden sich vorsorglich Wertpapiere mit einem Nominalvolumen von 50,0 Mio. EUR im Dispositionsdepot der Deutschen Bundesbank. Von den Refinanzierungsmöglichkeiten der Zentralbanken haben wir im Rahmen der Liquiditätssteuerung aufgrund eines stetigen Liquiditätsüberhanges jedoch keinen Gebrauch gemacht. Zur Erfüllung der Mindestreservevorschriften wurden ausreichende Guthaben bei der Deutschen Bundesbank unterhalten. Investitionen Im Geschäftsjahr 2014 tätigten wir Sachinvestitionen von insgesamt 2,3 Mio. EUR. Der überwiegende Anteil wurde dabei mit 1,6 Mio. EUR für Grundstücke und Gebäude verwendet. Neben der Fertigstellung des Filialstandortes in der Neubrandenburger Oststadt am Jahresanfang bildete die Modernisierung und Neuausrichtung der Filiale in der Stargarder Straße den Schwerpunkt der Investitionen. Daneben wurden Ersatzinvestitionen für Bank- und Sicherungstechnik vorgenommen und im Sinne der Bereitstellung von modernen Filialen mit angemessener technischer Ausstattung auch Renovierungen getätigt. 2.3.3. Ertragslage Liquidität Die Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit als die bedeutendste Zielsetzung des Liquiditätsmanagements der Sparkasse war im Berichtsjahr 2014 aufgrund einer ausgewogenen Liquiditätsplanung zu jeder Zeit gegeben. Liquiditätsengpässe sind in keiner Form aufgetreten. Die folgende Kurzübersicht der nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten gegliederten Gewinnund Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2014 ist Grundlage der Analyse unserer Ertragslage. 18 | Lagebericht Zinsüberschuss Jahresabschluss 2014 2013 2014 Veränderung Mio. EUR Mio. EUR in Mio. EUR Veränderung in % 27,3 25,7 – 1,6 – 5,9 Provisionsüberschuss 8,4 9,7 1,3 15,5 sonstige ordentliche Erträge 0,4 0,4 0,0 0,0 Nettoergebnis aus Finanzgeschäften ordentlicher Aufwand darunter Personalaufwand darunter Sachaufwand Betriebsergebnis vor Risikovorsorge, Bewertung und Steuern 0,0 0,0 0,0 0,0 24,5 24,8 0,3 1,2 15,7 15,9 0,2 1,3 8,6 8,6 0,0 0,0 11,6 11,1 – 0,5 – 4,3 Die Sparkasse hat ihre konservative Geschäftspolitik als regionales Universalkreditinstitut fortgesetzt. Die Rahmenbedingungen für die Finanzwirtschaft blieben in der Wechselwirkung zwischen Niedrigzinspolitik und Regulatorik unverändert anspruchsvoll. Vor diesem Hintergrund sind die Fortsetzung der Gesamtentwicklung und die Anknüpfung an die guten Geschäftsergebnisse der Vorjahre zufriedenstellend. Das erreichte Betriebsergebnis vor Bewertung, Risikovorsorge und Steuern von 11,1 Mio. EUR übersteigt trotz eines Rückgangs um 0,5 Mio. EUR unsere Erwartungen. Das im Geschäftsjahr noch weiter gesunkene Zinsniveau verbunden mir einer flachen zum Teil inversen Zinsstrukturkurve beeinträchtigte unsere bedeutendste Ertragsquelle, den Zinsüberschuss. Der Handlungsspielraum für Senkungen des Zinsaufwandes ist fast vollständig aufgebraucht, so dass die aufgrund der Marktgegebenheiten weiterhin rückläufigen Zinserträge nicht vollständig kompensiert werden können. Auf der Grundlage eines gestiegenen Geschäftsvolumens bleibt der Zinsüberschuss mit nun 25,7 Mio. EUR um weitere 1,6 Mio. EUR hinter den Vorjahresergebnissen. Dieses Resultat entspricht überwiegend den Erwartungen aus unserer Unternehmensplanung, wobei ein stärkerer Zinsrückgang nur durch eine leicht überplanmäßige Geschäftsentwicklung kompensiert werden konnte. Eine sehr deutliche Verbesserung wurde beim Provisionsüberschuss erwirtschaftet, bei dem mit Steigerungen um 1,3 Mio. EUR im Vorjahresvergleich auf nun 9,7 Mio. EUR das geplante Wachstum sehr deutlich übertroffen wurde. Ursachen dieser Entwicklung sind die umfangreicheren Vermittlungsgeschäfte im Verbundgeschäft, insbesondere dem Versicherungsgeschäft, sowie Erträge aus Entgelten für Girokontoführung. Der ordentliche Aufwand der Sparkasse ist insgesamt leicht gestiegen. Jedoch blieben trotz der tariflichen Steigerungen die Personalkosten und auch die Sachkosten erfreulicherweise hinter den ursprünglichen Erwartungen in der Planung zurück. Das Bewertungsergebnis für das Kreditgeschäft, das Wertpapiergeschäft und die sonstigen Bewertungen weist saldiert einen Bewertungsaufwand von 0,9 Mio. EUR aus. Das – entgegen der Planung – positive Bewertungsergebnis der Eigenanlagen in Wertpapiere profitiert bei der marktpreisbedingten Bewertung der zinstragenden Geschäfte vom unvermindert andauernden Niedrigzinsniveau. In der Bewertung der Forderungen an Kunden ergab sich aufgrund eines insolventen Großengagements eine Belastung oberhalb unserer Erwartungen. Weitere Sonderfaktoren waren in 2014 nicht zu berücksichtigen. Unter Berücksichtigung von Steueraufwendungen von in Höhe 1,6 Mio. EUR und nach der Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken in Höhe 5,0 Mio. EUR verbleibt ein Jahresüberschuss von 2,3 Mio. EUR. 2.4. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren Die Leistungsfähigkeit der Sparkasse als Finanzdienstleistungsinstitut wird nachhaltig durch das Vertrauen unserer Kunden getragen. Grundlage dafür bilden unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Jahresabschluss 2014 Lagebericht | 19 als erster Ansprechpartner für alle finanziellen Belange. Das in der Geschäftsstrategie definierte bedeutendste Ziel der Personalarbeit ist das Gewinnen und Halten qualifizierter und motivierter Mitarbeiter in einem angemessenen Umfang. Durch eine kontinuierliche und langfristig angelegte Personalentwicklung vom Auszubildenden bis zu den Führungskräften werden hierfür die Grundlagen gelegt. Fluktuationsbedingtes Ausscheiden von Mitarbeitern wird nahezu vollständig über eigene Nachwuchskräfte kompensiert. Im Sinne effizienter Arbeitsabläufe haben wir auch die Anforderungen an standardisierte Arbeitsweise und flachere Führungsstrukturen weiter verstärkt. Ein weiteres Anliegen der Personalpolitik ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren persönliche Entwicklung. Durch variable Arbeitszeiten und flexible Teilzeitmodelle wollen wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen. Durch Gesundheitstage in Zusammenarbeit mit den Krankenkassen und anderen Gesundheitseinrichtungen sowie durch Sportangebote bieten wir Informationsmöglichkeiten zur Bewältigung der wachsenden Belastungen des Arbeitsalltags. Durch die Ausgestaltung und Umsetzung unseres Personalentwicklungskonzeptes stellen wir ein hohes Qualifikationsniveau und eine arbeitsplatzspezifische Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter sicher. In 2014 haben zwölf Mitarbeiter eine Qualifizierungsmaßnahme zum Bankfachwirt, Bankbetriebswirt oder Sparkassenbetriebswirt begonnen oder haben diese abgeschlossen. Der Gesamtbestand an Auszubildenden wurde beibehalten. Zum Jahresultimo 2014 hat sich die Gesamtanzahl der Mitarbeiter um acht bzw. um 2,5 % reduziert: 2013 2014 Vollzeitkräfte 170 164 Teilzeitkräfte 115 121 Auszubildende 24 23 Freigestellte* 12 5 321 313 Summe * z. B. Elternzeit, Altersteilzeit Die Notwendigkeit von qualifiziertem Personal in einem den vertrieblichen Erfordernissen und den durch regulatorische Anforderungen gewachsenen arbeitsorganisatorischen Anforderungen angemessenem Umfang steht in ständiger Wechselwirkung zur Beherrschung der Personalkostenentwicklung unter Berücksichtigung der tarifgebundenen Personalkostenstruktur. Gepaart ist diese Entwicklung mit stetig steigenden Qualifikationserfordernissen. Ein hohes Qualifikationsniveau der Berater und das Vertrauen der Kunden zu ihrem Berater werden auch zukünftig die Schlüssel zum Erfolg sein, um eine nachhaltige und langjährige Kundenzufriedenheit zu sichern. Zur Sicherung und stetigen Verbesserung der erreichten Qualität werden unter anderem regelmäßige Marktanalysen, Kundenbefragungen und Testkäufe durchgeführt. Zusätzlich soll die kontinuierliche Analyse sämtlicher Kundenbeschwerden für unsere operativen Steuerungs- und Organisationsentscheidungen in der Sparkasse genutzt werden. Wir sind weiterhin Marktführer in unserem Geschäftsgebiet. Wir fördern das Gemeinwohl in unserem Geschäftsgebiet durch Spenden und Sponsoring. Direkt oder mittels der von uns eingerichteten Stiftungen für die Stadt Neubrandenburg und den ehemaligen Landkreis Demmin wurden in 2014 insgesamt Leistungen von 544 TEUR – vorrangig in den Bereichen Sport, Soziales und Kultur – erbracht. Ein weiterer Faktor unserer Nutzenstiftung in der Region ist die wiederholte Ausschüttung von Teilen des Jahresüberschusses an den Träger der Sparkasse. Die Sparkasse betreibt keine eigene Forschung und Entwicklung, sondern macht sich für Innovationen oder aufsichtsrechtlich geforderte Veränderungen die Entwicklungsleistungen der verschiedenen Mitglieder der Sparkassen-Finanzgruppe und deren Dienstleister, hier insbesondere der Finanz Informatik, zunutze. Deren jeweilige Finanzierung erfolgt mittels Umlagen durch die Sparkassen. Bei den beschriebenen Entwicklungen der Erlösund Kostenstruktur liegt die Cost-Income-Ratio mit 69,0 % über dem Vorjahreswert von 67,7 %, bleibt damit aber deutlich günstiger als in unserer Unternehmensplanung zunächst prognostiziert. Die strategische Zielsetzung unserer Sparkasse wurde 20 | Lagebericht damit wieder erreicht. Die Eigenkapitalrentabilität der Sparkasse von 12,6 % (bilanziell, vor Steuern) erreicht auch bei gestiegener Kapitalausstattung nahezu den Vorjahreswert (12,8 %); sie erfüllt jedoch – wie auch im Vorjahr – die strategische Zielsetzung der Sparkasse. Somit war das Geschäftsjahr auch mit Blick auf alle langfristigen geschäftspolitischstrategischen Zielsetzungen der Sparkasse erfolgreich. 2.5. Gesamtbeurteilung des Geschäftsverlaufs und der Lage Unter Berücksichtigung der regionalen Rahmenbedingungen in unserem Geschäftsgebiet und unter Würdigung der Einflüsse aus der Niedrigzinspolitik sind wir in unserer Rolle als öffentlich-rechtliches Universalkreditinstitut mit der Entwicklung der Ge- Jahresabschluss 2014 schäftstätigkeit zufrieden. Die Ertragslage der Sparkasse ist zufriedenstellend, die Vermögenslage ist geordnet. Die Finanzlage ist ausgewogen, so dass die Zahlungsfähigkeit jederzeit gegeben ist. Die Geschäftsergebnisse des Jahres 2014 setzen die stabile Entwicklung der vergangenen Jahre fort. Der Geschäftsverlauf gestaltete sich dabei insgesamt günstiger, als es unsere aufgrund der Niedrigzinspolitik vorsichtige Unternehmensplanung für dieses Geschäftsjahr erwarten ließ. Mit diesen Ergebnissen und den daraus vorgesehenen Zuführungen zu den Rücklagen und Reserven wird eine weitere Stärkung der Kapitalbasis und der Risikotragfähigkeit der Sparkasse erreicht. 3. Nachtragsbericht Im Anschluss an die Erstellung des Jahresabschlusses sind keine Ereignisse oder Sachverhalte einge- treten, die eine gesonderte Berichtspflicht im Rahmen eines Nachtragsberichtes erfordern. 4. Prognosebericht sowie Chancen- und Risikobericht 4.1. Prognosebericht Wirtschaft Für das kommende Geschäftsjahr prognostizieren die Wirtschaftsinstitute eine leichte Steigerung des Expansionstempos für den Welthandel und die Weltwirtschaft. Voraussetzung dafür sind die Erholung in den Industrieländern, das Aufrechterhalten des Wachstumskurses in den Schwellenländern und das Ausbleiben weiterer geopolitischer Ausnahmeereignisse. Kritisch bleibt die weitere politische und institutionelle Entwicklung in Griechenland. Eine bedeutende Rolle in dieser Gesamtentwicklung behält der Rohölpreis. Im Euro-Raum wird eine Fortsetzung der konjunkturellen Erholung mit einem Wachstum des BIP um rund 1 % erwartet. Die Abwertung des Euro dürfte den Export aus dem Währungsraum heraus beflügeln. In Deutschland wird ein erneutes Wachstum in einer Größenordnung von rund 1,5 % für erreichbar erachtet, was sich vor allem aus der Binnennachfrage spei- sen dürfte. Wachstumsbeiträge werden aufgrund der gewonnenen Spielräume in den öffentlichen Haushalten auch durch öffentliche Investitionen erwartet. Die Preisentwicklung wird sowohl in Deutschland als insbesondere auch im Euro-Raum noch moderat bleiben und hängt wesentlich von der weiteren Entwicklung der Ölpreise ab. In Mecklenburg-Vorpommern und vor allem in unserem Geschäftsgebiet erwarten wir weiterhin grundsätzlich nur begrenzte konjunkturelle Einflüsse. In Abhängigkeit zur europäischen Gesamtentwicklung und der weiteren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank bleiben auch die künftige Situation an den Finanzmärkten und die Erwartung an den Fortbestand des historisch niedrigen Zinsniveaus mit Unsicherheiten behaftet. Strategie Die strategische Ausrichtung unserer Sparkasse basiert mit der Zielsetzung der Erfüllung des öffentli- Jahresabschluss 2014 chen Auftrages auf regelmäßigen Analysen der Rahmenbedingungen an den Geld- und Kapitalmärkten und vordergründig auch der wirtschaftlichen Bedingungen in unserem Geschäftsgebiet. Begleitet werden diese durch die regelmäßige Einschätzung risikopolitischer Einflussfaktoren. In der Geschäftsstrategie der Sparkasse Neubrandenburg-Demmin stehen die Belange unserer Kunden, unserer Träger – der Stadt Neubrandenburg und des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte – und unserer Mitarbeiter im Mittelpunkt. Die Sparkasse ist ein regionales Wirtschaftsunternehmen. Oberstes Ziel der Geschäftspolitik ist eine ausreichende Rentabilität der Sparkasse, um eine dauerhafte Existenz zu sichern und den öffentlichen Auftrag erfüllen zu können. Der Grad der Zielerreichung wird gemessen an der CostIncome-Ratio und der Eigenkapitalrentabilität. Die vertriebliche Ausrichtung in den Kundengeschäftsfeldern liegt dabei im Fokus unserer Geschäftspolitik. Wir orientieren uns dabei an den Bedürfnissen unserer Kunden, die sowohl im direkten Kundenkontakt als auch über digitale Vertriebswege aufgenommen werden. Sowohl die Marktausschöpfung als auch Kundenzufriedenheit sind Eckpunkte eines ausbalancierten Strategiegefüges. Daneben sehen wir es auch als unsere Aufgabe an, Gemeinwohleffekte zugunsten der Bevölkerung, der Vereine und der Wirtschaftsunternehmen im Geschäftsgebiet zu erzielen und einen nachhaltigen Beitrag für die erfolgreiche Entwicklung in Neubrandenburg und in unserem Landkreis zu leisten. Die Geschäftstätigkeit in der Kreditwirtschaft ist konsequent mit der Steuerung und Überwachung der sich aus unserer Geschäftstätigkeit ergebenden Risiken verbunden, deren Beherrschung bleibt eine zentrale Erfolgskomponente. Um unseren eigenen und den aufsichtsrechtlichen risikopolitischen Zielsetzungen gerecht zu werden, streben wir weiterhin eine kontinuierliche Stärkung der regulatorischen Kapitalbasis und des Risikodeckungspotenzials an. Die vom Vorstand festgelegten Risikostrategien prägen das Risikomanagement der Sparkasse Neubrandenburg-Demmin. Die strategische Ausrichtung wird jährlich mit dem Verwaltungsrat umfassend erörtert und dient allen Mitarbeitern als Grundlage ihres Handelns. Lagebericht | 21 Planung Auf Grundlage der strategischen Ausrichtung der Sparkasse sowie der zu erwartenden Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen und auch regionalen Rahmenbedingungen wird in jedem Jahr eine Erfolgsvorausschau erarbeitet sowie die jeweilige mittelfristige Unternehmensplanung um ein weiteres Jahr fortgeschrieben. Eine sehr bedeutende Rahmenbedingung für die Entwicklung der Sparkasse bildet dabei die Zinsprognose als Ausgangspunkt der Unternehmensplanung. Für die nächsten Jahre gehen wir von einer Fortsetzung des Niedrigzinsniveaus aus, wobei ab dem Jahr 2017 moderat steigende Zinsen möglich erscheinen. Der aktuelle Planungszeitraum der Sparkasse erstreckt sich bis zum Jahr 2017. Aufgrund der höchsten Prognosegüte stehen insbesondere die Erwartungen an die Entwicklung im kommenden Geschäftsjahr im Fokus der Analysen des Lageberichtes. In der Folge der Umsetzung der Anforderungen des Gesetzes zur Landkreisneuordnung in Mecklenburg-Vorpommern und der sich daraus ergebenden Änderungen des Sparkassengesetzes wurde zwischen den Sparkassen Neubrandenburg-Demmin und der Sparkasse Vorpommern ein öffentlich-rechtlicher Vertrag zur Übertragung der Filialen Jarmen und Loitz sowie des Selbstbedienungsstandortes Tutow abgeschlossen. Die Übertragung soll zum Stichtag 31. Mai 2015 vollzogen werden und ist in ihren Auswirkungen auf den Geschäftsumfang und die Ertragslage unserer Sparkasse bereits vollumfänglich in der Unternehmensplanung berücksichtigt worden. Das Geschäftsvolumen der Sparkasse, gemessen an der erwarteten Durchschnittsbilanzsumme von 1.181,9 Mio. EUR, wird im Jahr 2015 – bedingt durch die Auswirkungen der Filialübertragung – zunächst leicht zurückgehen. Aus den gleichen Gründen rechnen wir mit leicht sinkenden Kundeneinlagen. Wachstumsimpulse im verbleibenden Kundenbestand generieren wir neben der Zinskapitalisierung aus einer erwarteten stabilen Sparquote unserer Kunden in bilanzwirksamen Anlageformen, welche neben den Investitionen in alternative Produkte der Geldvermögensbildung generiert werden. Risiken für diese Entwicklungstendenzen sehen wir bei den Privatkunden in der zunehmenden Fokussierung der Wettbewerber auf das Retailgeschäft. 22 | Lagebericht Im Kundenkreditgeschäft werden wir unsere Neugeschäftsaktivitäten verstärken und auf eine breitere Vertriebsbasis stellen. Für unsere Privatkunden möchten wir sowohl Finanzierungen für Wohnungsbauinitiativen als auch Konsumfinanzierungen zur Verfügung stellen und die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen in unserem Geschäftsgebiet durch Investitions- und Betriebsmittelfinanzierungen unterstützen. Wir erwarten in diesem Geschäftsfeld auch nach den Effekten der Filialübertragung stabile bis leicht ansteigende Bestände. In Abhängigkeit zur Entwicklung der benannten Kundengeschäftsfelder erwarten wir insgesamt einen leichten Rückgang unseres Bestandes an Eigenanlagen, welcher geschäftspolitisch eine Residualgröße darstellt. Neuanlagen erfolgen jeweils unter Beachtung unserer konservativen Anlagestrategie. Bei den Überschüssen aus den Zinsgeschäften erwarten wir im nächsten Jahr aufgrund des reduzierten Geschäftsumfangs und der prognostizierten Zinsentwicklung auf anhaltend niedrigem Niveau nochmal einen weiteren Rückgang auf dann 25,5 Mio. EUR, der sich in den Folgejahren wegen der nachlaufenden Effekte und in Abhängigkeit zur tatsächlichen Zinsentwicklung fortsetzen wird. Die Prognose der Zinsüberschüsse ist wiederholt mit Unsicherheiten behaftet, da sie neben den reinen Wechselwirkungen des Geld- und Kapitalmarktes auch durch die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank nachhaltig beeinflusst wird. Für die Provisionseinnahmen wird durch die weitere Verstärkung der Vertriebsaktivitäten im Verbundgeschäft und durch eine Überprüfung der eigenen Entgeltpolitik eine anhaltend positive Entwicklung erwartet, so dass wir auch bei einem reduzierten Kundenpotenzial einen Provisionsüberschuss von 9,4 Mio. EUR prognostizieren. Im Verwaltungsaufwand ergeben sich Wechselwirkungen zwischen Sachkostensteigerungen und weiteren tariflichen Anpassungen im Personalaufwand und den durch die Filialübertragung erforderlichen Reduzierungen der Geschäftsausstattung und des Mitarbeiterbestandes. Wir erwarten demnach mit 15,8 Mio. EUR sinkende Personalkosten. Für Sachkosten ist unter Fortsetzung eines konsequenten Kostencontrollings ein Budget von 9,0 Mio. EUR de- Jahresabschluss 2014 finiert worden. Potenziale sehen wir dabei insbesondere in der Effizienzsteigerung der Prozesse in der Sparkasse unter sorgfältiger Abwägung zwischen dem Personal- und dem IT-Einsatz. Entsprechend unserer konservativen Planungsansätze erwarten wir im Geschäftsjahr 2015 ein im Vorjahresvergleich reduziertes Betriebsergebnis vor Bewertung von 10,3 Mio. EUR. Im Bewertungsergebnis für das Kreditgeschäft werden nach einem unerwarteten Anstieg in 2014 wieder geringere Aufwendungen von 0,5 Mio. EUR prognostiziert. Der Anteil der Erträge aus dem Abwicklungsbestand wird sich wegen dessen nachhaltiger Reduzierung weiter verringern. Das Bewertungsergebnis im Wertpapiergeschäft wird aufgrund unserer Anlagestrategie letztendlich durch das tatsächliche Zinsniveau zum Bewertungsstichtag und damit verbundene marktpreisbedingte Bewertungsaufwendungen beeinflusst werden. Auf Basis der Zinsprognose zum Planungszeitpunkt erwarten wir in 2015 ein negatives Bewertungsergebnis von 0,4 Mio. EUR aus dem Wertpapiergeschäft. Die Sparkasse wird ihre Geschäftspolitik bezüglich der Eigenanlagen fortsetzen, als Steuerungsmaßnahme wird ein weiterhin leicht steigender Bestand an zinsbedingt bewertungsfreien Anlageklassen geplant. Wir erwarten vor Steuern einen etwas geringeren Jahresüberschuss von 8,3 Mio. EUR, der auch weiterhin die Stärkung von Eigenkapital und Reserven der Sparkasse sowie Ausschüttungsmöglichkeiten an den Träger ermöglicht. Bezüglich der Leistungskennziffern werden im Prognosezeitraum aufgrund der beschriebenen Rahmenbedingungen und insbesondere aufgrund der Auswirkungen der Filialübertragung mit einer erwarteten Cost-Income-Ratio von 70,6 % und einer Eigenkapitalrentabilität von 11,4 % leichte Verschlechterungen eintreten. Der Mitarbeiterbestand wird merklich zurückgehen, der Umfang an Aus- und Fortbildung wird für die Mitarbeiter unvermindert beibehalten. Investitionen in banktechnische Ausstattung werden ebenfalls beibehalten. Der Servicegedanke zur Steigerung der Kundenzufriedenheit steht auch zukünftig im Fokus der Geschäftstätigkeit. Auch die Nutzenstiftung im Geschäftsgebiet durch Spenden und Sponsoring soll unvermindert fortgeführt wer- Jahresabschluss 2014 den. Im planmäßigen Geschäftsverlauf der Sparkasse entsteht neben kurzfristigen dispositionsbedingten Kontoinanspruchnahmen kein Liquiditätsbedarf. Für die Kapitalausstattung der Sparkasse sind neben der Ertragsthesaurierung keine neuen Finanzierungsmaßnahmen geplant. Eine zusätzliche andauernde Ressourcenbelastung ergibt sich auch weiterhin für die Sicherstellung der sich kontinuierlich weiterentwickelnden und überwiegend verschärfenden gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Anforderungen an alle Kreditinstitute – auch die nicht signifikanten einzelnen Sparkassen, wodurch sich nachfolgend ebenfalls Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung ergeben. Allerdings zeichnen sich keine direkten Beschränkungen des Geschäftsumfangs durch die einzuhaltenden Rahmenbedingungen und Kennziffern bei der Beibehaltung unseres Geschäftsmodells ab. Neben der stetig steigenden Belastung von Mitarbeiterkapazitäten sind insbesondere die zeitlichen Faktoren für die Umsetzungsprozesse inklusive der erforderlichen IT-Entwicklungsaufwendungen ernst zu nehmende Einflussgrößen für die Gesamtbanksteuerung. Gesamtbeurteilung Die für 2015 prognostizierte Geschäftsentwicklung wird aufgrund der der Planung zugrundeliegenden Markt- und Rahmenbedingungen sowie insbesondere wegen der Reduzierung unseres Geschäftsgebietes nach der Filialübertragung hinter dem vergangenen Geschäftsjahr zurückbleiben. Die Rentabilität und die damit erzielten Betriebsergebnisse der Sparkasse werden unvermindert ausreichen, um durch Thesaurierung eine weitere Stärkung des Eigenkapitals und der Reserven vorzunehmen. 4.2. Chancenbericht Die Sparkasse Neubrandenburg-Demmin agiert als Mitglied der Sparkassen-Finanzgruppe und orientiert ihre Geschäftstätigkeit an den Prämissen Nähe, Verlässlichkeit und Nachhaltigkeit. Den Erfolg der Marke „Sparkasse“, mit den Markenkernwerten Menschen verstehen, Sicherheit geben und Zukunft denken sehen wir als Chance für unsere eigene geschäftliche Entwicklung. Unser Geschäftsmodell, welches sich unter Beachtung des Regionalprinzips an den Bedürfnissen unserer Kunden vor Ort orientiert, hat sich bewährt und als robust erwiesen. Lagebericht | 23 Wir konzentrieren uns auf das regionale Geschäft mit Privatkunden, Firmenkunden und Kommunen. Für diese Kerngeschäftsfelder sehen wir aufgrund der hohen Qualität und Solidität unserer Produkte und Finanzdienstleistungen sowie unserer Kenntnisse zu den Marktgegebenheiten vor Ort gute Entwicklungschancen. Für unsere Kunden ist gerade in Zeiten hoher Volatilitäten an den Finanzmärkten und der Veränderungen der Finanzpolitik hin zu europäischen Rechtsnormen die Sicherheit ein sehr bedeutender Faktor bei den Geldanlagen. Beratungskompetenz und Vertrauenswürdigkeit sind wichtige Punkte, die von den Verbrauchern bei den Sparkassen geschätzt werden. Die Qualität in Service und Beratung bildet dabei einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Für deren Aufrechterhaltung und Verbesserung dient das seit Jahren implementierte Qualitätsmanagementsystem, auf dessen Erkenntnissen die Ausgestaltung der Geschäftsprozesse oder des Kundenservice basieren. Zum Erreichen der Kundennähe ist in unserem, zum Teil ländlich geprägten Geschäftsgebiet ein angemessenes Filialnetz ein wesentliches geschäftspolitisches Ziel; die Flächenpräsenz wird für uns auch in Zukunft ein elementarer Wettbewerbsfaktor sein. In unseren dezentralen Geschäftsstellen und in den Kompetenzzentren bieten wir die Produktvielfalt der gesamten Sparkassen-Finanzgruppe an. Zur Sicherung der vorhandenen und Generierung weiterer Marktanteile werden wir neben den Beratungen und Selbstbedienungsmöglichkeiten vor Ort aufgrund der steigenden Nachfrage unserer Kunden nach einer internetbasierten Kontaktaufnahme auch die Möglichkeiten des Produktabschlusses in der Internetfiliale und der Kommunikation über das elektronische Postfach nutzen. Unser Ziel ist es, unseren Kunden sämtliche Vertriebswege gleichwertig anzubieten und alle Möglichkeiten der digitalisierten Vertriebsunterstützung weiterzuentwickeln. Unsere Sparkasse hat sich aufgrund ihres hohen und kontinuierlich anwachsenden Mittelaufkommens aus langfristigen Kundenbeziehungen bisher stets durch eine sehr gute Liquiditätsausstattung ausgezeichnet. Aufgrund der Fortsetzung unseres Geschäftsmodells ist davon auch zukünftig auszugehen. 24 | Lagebericht Die Stadt Neubrandenburg als Kreisstadt und Oberzentrum der Region bietet durch ihre von Nahversorgung, Dienstleistungen, Zulieferern und öffentlichen Arbeitgebern geprägte Wirtschaftsstruktur einen stabilen Arbeitsmarkt mit soliden Einkommensverhältnissen für eine Vielzahl unserer Kunden. Hiervon partizipieren in einem sehr hohen Umfang auch die Einwohner des Landkreises als berufliche Einpendler in die Stadt Neubrandenburg. Gleiches gilt für das derzeitig bestehende Kundenpotenzial an Rentnern und Pensionären mit dauerhaften Einkünften bzw. gefestigten Vermögensverhältnissen. Wir werden auch künftig die eigenen und die durch die Zusammenarbeit in der Sparkassenorganisation uns gegebenen Möglichkeiten nutzen, um die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Sparkasse zu erhalten. Die Bündelung von Unterstützungsaktivitäten in den zentralen und regionalen Verbänden sowie den Dienstleistern in der Sparkassen-Finanzgruppe und die weitere Optimierung der eigenen Personal- und Sachausstattung bieten Ansatzpunkte für eine erfolgreiche Weiterentwicklung. Darüber hinaus gilt es neben dem seit Jahren gefestigten stationären Vertrieb, die zusätzlichen Möglichkeiten verschiedener digitaler Vertriebswege gleichwertig in die Geschäftsstrukturen der Sparkasse zu integrieren. Zusätzliche Chancen können sich auch aus geänderten Marktentwicklungen und dem damit verbundenen Nichteintritt von kalkulierten Risiken ergeben. 4.3. Risikobericht inklusive der Risikoberichterstattung in Bezug auf die Verwendung von Finanzinstrumenten 4.3.1. Risikomanagementsystem Eine wesentliche Managementaufgabe in unserer Sparkasse und Kernfunktion aller Finanzdienstleistungsinstitute ist die bewusste Übernahme, aktive Steuerung und gezielte Transformation von Risiken. Mit Blick auf unser Gesamtrisikoprofil stellen wir sicher, dass die wesentlichen Risiken durch ein hinreichend großes Risikodeckungspotenzial laufend abgedeckt sind und die Risikotragfähigkeit der Sparkasse jederzeit gegeben ist. Die Angemessenheit der Eigenmittel der Sparkasse richtet sich nach den seit 2014 geltenden euro- Jahresabschluss 2014 päischen Regelungen der Capital Requirements Regulation (CRR). Mögliche Übergangsvorschriften zur Ermittlung der Eigenkapitalausstattung von der bisher gültigen deutschen Solvabilitätsverordnung zu den Regelungen der CRR werden in Anspruch genommen. Die Unterlegung des Adressenausfallrisikos erfolgt nach der Methodik des Kreditrisikostandardansatzes. Für sämtliche Marktrisiken werden die aufsichtsrechtlichen Standardmethoden angewendet. Der Unterlegungsbetrag für das operationelle Risiko wird nach dem Basisindikatoransatz ermittelt. Im Instrumentarium des Risikomanagements werden Prozesse zur Identifizierung, Beurteilung, Steuerung, Überwachung und Kommunikation der wesentlichen Risiken sowie deren Einbindung in ein integriertes System zur Ertrags- und Risikosteuerung (Gesamtbanksteuerung) vorgehalten. Risiken werden schwerpunktmäßig in der handelsrechtlichen Sichtweise betrachtet und gesteuert. Eine vermögensorientierte Sichtweise wird nur dann ergänzend herangezogen, soweit dies aufsichtsrechtlich gefordert ist. Das Risikomanagement der Sparkasse wird bestimmt durch die vom Vorstand definierten risikopolitischen Grundsätze, die u. a. in der Risikostrategie und den darauf aufbauenden risikoartenspezifischen Teilstrategien dokumentiert sind. Sie werden maßgeblich beeinflusst durch die Zielsetzungen der Geschäftsstrategie und die diesen zugrunde liegenden internen und externen Rahmenbedingungen. Die darauf aufbauenden Definitionen, Regelungen, Verfahren und Bestimmungen zum Risikomanagement sind im Unternehmens- und Risikohandbuch verankert. Die Leitung der Risikocontrolling-Funktion obliegt dem Leiter Vorstandsstab und Risikomanagement, der zu allen risikopolitisch relevanten Entscheidungen des Vorstandes angehört wird. Er ist zuständig für die unabhängige Überwachung der Risiken und hat uneingeschränkten Zugang zu allen hierfür erforderlichen Informationen. Das Risikomanagement der Sparkasse umfasst, bezogen auf die wesentlichen Risiken, sowohl alle Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsprozesse, die im Institut selbst erstellt werden, als auch Dienstleistungen, die die Sparkasse von Dritten bezieht, sofern letztere von den Regelungen des § 25 a Abs. 2 KWG erfasst werden. Jahresabschluss 2014 Die Aufbauorganisation der Sparkasse entspricht den Mindestanforderungen an das Risikomanagement in seiner jeweils gültigen Fassung und beinhaltet eine Trennung der risikosteuernden und -überwachenden Organisationseinheiten von den Marktbereichen. Die Risikomanagement- und Risikocontrollingsysteme sind regelmäßig Gegenstand von Prüfungen der prozessunabhängigen internen Revision. Die Sparkasse versteht sich als Universalkreditinstitut mit einem breit angelegten Geschäftsmodell. Das Geschäftsgebiet der Sparkasse wird gemäß dem Regionalprinzip begrenzt. Damit verbundenen möglichen Konzentrationsrisiken stehen Informationsvorteile durch die lokale Marktkenntnis gegenüber. Auf Basis einer jährlichen Risikoinventur und korrespondierend mit unseren Kerngeschäftsfeldern bewerten wir zunächst die Marktpreisrisiken – insbesondere in der Ausprägung als Zinsänderungsrisiken – als wesentliches Risikofeld unseres Hauses. Daneben werden Adressenausfallrisiken, die operationellen Risiken und auch die Liquiditätsrisiken aufgrund der aufsichtsrechtlichen Anforderungen bzw. der sie betreffenden Eigenmittelanforderungen zu den wesentlichen Risiken gezählt. Die sich daraus ableitenden Risikomanagementanforderungen werden in Risikoübersichten katalogisiert und ebenfalls jährlich durch die Risikoverantwortlichen und das Risikocontrolling überprüft und gegebenenfalls angepasst. Neben der jederzeitigen Sicherstellung der Tragfähigkeit dieser Risiken ist unser Risikomanagement darauf gerichtet, Risikokonzentrationen möglichst zu vermeiden oder zu kompensieren. Im Ergebnis der aktuellen Risikoinventur wurden für die Adressenausfallrisiken aufgrund unseres Geschäftsmodells bei den Sicherheiten in Form von Grundpfandrechten Risikokonzentrationen identifiziert. Diesem Umstand wurde angemessen mit detaillierten Bewertungs- und Überwachungsanforderungen für diese Sicherheiten im Kreditprozess Rechnung getragen. Das Risiko wird durch die bestehenden Risikomanagementprozesse regelmäßig überwacht und ist Gegenstand der regelmäßigen Risikoberichterstattung, um bei Bedarf zeitgerecht Gegensteuerungsmaßnahmen ergreifen zu können. Lagebericht | 25 Die Ermittlung der Risikotragfähigkeit wird konzeptionell in einer Going-Concern-Betrachtung durchgeführt und ist der Art, dem Umfang und dem Risikogehalt des Geschäftsbetriebes der Sparkasse angemessen. Der Vorstand legt unter Beachtung der Risikostrategie die Komponenten sowie die Höhe der Risikodeckungsmasse fest, die zur Abschirmung der Risiken dienen soll. Die Berechnung der Auslastungsbeträge zur Überprüfung der Risikotragfähigkeit erfolgt neben der Bewertung einer planmäßigen Entwicklung auch auf Basis verschiedener Szenarien, wobei unter anderem die von der Sparkasse prognostizierte Zins- und Konjunkturentwicklung sowie Abweichungen von diesen berücksichtigt werden. Neben der Analyse der Risikotragfähigkeit im Plan- und Risikoszenario werden ebenfalls die Auswirkungen von Stresstests in Form von Sensitivitätsanalysen einzelner Risikokategorien und risikoartenübergreifenden Szenarioanalysen auf das jeweilige Risikodeckungspotenzial ermittelt und bewertet. Unter den von der Sparkasse simulierten Rahmenparametern werden im Stressszenario zu den Adressenausfallrisiken die höchsten Belastungen ermittelt. Durch inverse Stresstests wird einmal jährlich die Grenze der Belastungsfähigkeit der Sparkasse ermittelt. Die Sparkasse stellt sicher, dass nach Abschirmung der potenziellen Risiken jederzeit ausreichendes Eigenkapital vorhanden ist. Unsere Risikotragfähigkeitskonzeption geht zunächst grundsätzlich davon aus, dass im Planszenario die einbezogenen Risiken aus dem operativen Ergebnis des jeweiligen Planjahres zu tragen sind. Gegebenenfalls sind bei Ertragsminderungen Anteile ungebundener Reserven hinzuzuziehen, deren Verwendung keinen Einfluss auf die aufsichtsrechtliche Kapitalausstattung der Sparkasse hat. Auch das im Risikoszenario bereitgestellte Risikodeckungspotenzial stellt sicher, dass die aufsichtsrechtlichen Eigenkapitalanforderungen stets uneingeschränkt erfüllt werden können. Hierfür ist strategisch eine Untergrenze der Gesamtkennziffer von 12,0 % definiert. Für 2015 werden Limite von 6,5 Mio. EUR im Planszenario und 32,9 Mio. EUR im Risikoszenario bereitgestellt. Die Ergebnisse des Risikocontrollings werden mittels Risikoberichten dem Vorstand und anschließend dem Verwaltungsrat vierteljährlich berichtet, wobei die Ergebnisse der Risikoinventur sowie die Analyse der 26 | Lagebericht Entwicklung aller wesentlichen Risiken berücksichtigt werden. Umfang und Intensität des Controllings und des Berichtswesens werden in Abhängigkeit zum jeweiligen Risikogehalt differenziert ausgestaltet. Für die wesentlichen Risiken sind Risikofrüherkennungsverfahren eingerichtet worden. Darüber hinaus ist ein System von Ad-hoc-Berichterstattungen implementiert, einschließlich der Weiterleitung von Ad-hoc-Meldungen an den Verwaltungsrat. Insgesamt verfügt die Sparkasse über ein dem Umfang der Geschäftstätigkeiten angemessenes System zur Steuerung, Überwachung und Kontrolle dieser Risiken gemäß § 25 a KWG. 4.3.2. Risikokategorien Marktpreisrisiken Als Marktpreisrisiken bezeichnen wir die Gefahr negativer Wertentwicklung von Positionen oder Portfolios durch die Veränderung von Marktparametern wie Zinsen oder Aktienpreise. Spreadrisiken werden in diese Betrachtung mit einbezogen. Marktpreisrisiken, insbesondere in der Ausprägung der Zinsänderungsrisiken, stellen eine wesentliche Risikoposition unseres Hauses dar. Eine Erhöhung des Zinsniveaus – vorrangig bei den kurzfristigen Zinsen – stellt sich grundsätzlich als Risiko für die Zinsspanne und für die Bewertung der Eigenanlagen in Wertpapiere der Sparkasse dar. Die Grundlage für die Steuerung der Marktpreisrisiken der Sparkasse legt die Marktpreisrisikostrategie des Vorstandes. Aktueller Status und prognostizierte Entwicklungen der Marktpreisrisiken sind Bestandteil des regelmäßigen Reportings an den Vorstand. Die Messung des Zinsänderungsrisikos auf Gesamtbankebene und die spezifische Darstellung der Marktpreisrisiken von Handelsgeschäften bilden dabei die Schwerpunkte. Es wird anhand der Simulation verschiedener Szenarien die maximale Belastung der Sparkasse ermittelt und deren Auswirkung auf die Risikotragfähigkeit überprüft. Darüber hinaus werden in einem abgestuften Verfahren auch die Marktpreisrisiken der eigenen Immobilien einer Überwachung unterzogen. Die Sparkasse geht keine Währungsrisiken ein. Das bewusste Eingehen von Zinsänderungsrisiken ist Teil unserer Geschäftstätigkeit und dient der Er- Jahresabschluss 2014 zielung von Erträgen. Wir analysieren regelmäßig die Wirkung von Veränderungen der Geld- und Kapitalmarktsätze auf den unter realistischen Bedingungen zu erwartenden Zinsüberschuss und auf das Bewertungsergebnis im Wertpapiergeschäft. Die Beurteilung des periodischen Zinsänderungsrisikos erfolgt quartalsweise auf der Grundlage von Szenarioanalysen und wird auf handelsrechtlicher Ebene dargestellt. Dabei finden Methoden der Margenplanung sowie zur Bestimmung der Ablauffiktionen das Konzept der gleitenden Durchschnitte bei den variablen Positionen Anwendung. Hier fließen die geplante Bilanzstruktur und alternative Entwicklungen der Zinssituation ein. Neben unserer individuellen Zinsprognose wird auch regelmäßig die Wirkung von Parallelverschiebungen oder Drehungen der Zinsstrukturkurve auf den Zinsüberschuss ermittelt. Diese Betrachtungen werden ergänzt um Simulationen auf Basis von Grenzzinsszenarien aus historischem Datenmaterial. Für die Zinsannahmen wird regelmäßig ein Backtesting durchgeführt und somit die Grundlage der erzielten Simulationsergebnisse überprüft. Ausgehend von den ermittelten Zahlungsströmen wird unter Berücksichtigung der für die einzelnen Bilanzpositionen geplanten Margen und Bestandsentwicklungen sowie der hinterlegten Zins-Szenarien der Zinsüberschuss prognostiziert. Die höchsten Zinsspannenrisiken ergeben sich bei dem von der Sparkasse definierten Risiko-Szenario „aktuelle Zinssätze - 100 BP“ mit einem Risiko von 0,3 Mio. EUR bzw. gemäß dem Grenzzinsszenario des DSGV, was einem Stressszenario gleichkommt, mit einem Risiko von 1,0 Mio. EUR im Prognosezeitraum von einem Jahr. Als ergänzendes Instrument zur Gewinnung zusätzlicher Informationen erfolgt quartalsweise auch eine wertorientierte/betriebswirtschaftliche Betrachtung des Zinsspannenrisikos. Außerdem werden hiermit die Auswirkungen des von der BaFin definierten standardisierten Zinsschocks ermittelt. Die Sparkasse ist mit einem Zinsrisikokoeffizienten von 15,27 % zum Jahresultimo kein Institut mit erhöhtem Zinsänderungsrisiko. Die Eigenanlagen der Sparkasse in Wertpapiere und Fonds sind hinsichtlich ihres handelsrechtlichen Marktpreisrisikos limitiert. Bestehende Spreadrisiken sind Bestandteil dieser Betrachtung. Die Festsetzung des Limits ist ein Resultat der wirtschaftlichen Mög- Jahresabschluss 2014 lichkeiten der Sparkasse gemäß dem Risikotragfähigkeitskonzept, der erwarteten Marktentwicklung und der Risikoneigung des Vorstandes. Die Limitauslastung wird täglich stichtagsbezogen berechnet und fließt regelmäßig in unser Reportingsystem ein. Zu den Stichtagen der Risikoberichterstattung werden ergänzend vierteljährliche Simulationen mit Blick auf das Jahresultimo auf der Basis verschiedener Zinsentwicklungsszenarien durchgeführt. Die Steuerung erfolgt ausschließlich in der periodischen Sicht. Die handelsrechtliche Limitauslastung auf Sicht des nächsten Bilanzstichtages ergibt sich aus der Anrechnung des handelsrechtlichen Verlustrisikos auf das im Rahmen der gesamtbankbezogenen Risikotragfähigkeitsberechnung festgesetzte Limit. Im Risikoszenario für Bewertungsrisiken im Wertpapiereigengeschäft bei einem Zinsanstieg über die Zinsprognose hinaus von 100 BP unter gleichzeitiger Berücksichtigung individueller Spreadaufschläge ergibt sich ein Risikowert von 5,0 Mio. EUR. Das weiter anhaltende Niedrigzinsniveau belastet die Ertragslage der Sparkasse, da der Zinsüberschuss die bedeutendste Ertragsquelle darstellt. Die Marktpreisrisiken sind für die Sparkasse auch zukünftig tragbar. Adressenausfallrisiko Die Adressenausfallrisiken stellen aufgrund ihrer aufsichtsrechtlichen Anforderungen eine wesentliche Risikoposition dar. Im Gesamtrisikoprofil der Sparkasse spielen sie derzeit eine im Vergleich zu den Marktpreisrisiken geringere Rolle. Unter Adressenausfallrisiken verstehen wir die Gefahr eines teilweisen oder vollständigen Ausfalls vertraglich zugesagter Leistungen. Die risikoartenspezifischen Zielsetzungen des Vorstandes sowie Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele werden in der Adressenausfallrisikostrategie formuliert. Diese Strategie stellt damit eine einheitliche und grundlegende Richtlinie für das Eingehen von Adressenausfallrisiken im Kundenkreditgeschäft, bei den Eigenanlagen und im sonstigen Kreditgeschäft dar. Die Risiken werden durch portfoliobezogene Limitsysteme, durch beschränkte Einzelengagementhöhen und durch spezielle Objekt- und Besicherungsanforderungen begrenzt, deren Einhaltung regelmäßig überwacht wird. Lagebericht | 27 Das tatsächliche Adressenausfallrisiko wird bestimmt durch das Retailgeschäft im Privat- und Geschäftskundensegment, durch Firmenkundenkredite und durch die Struktur der Eigenanlagen. Das bestehende Kundenkreditportfolio ist breit gestreut und zu 67,2 % werthaltig besichert, im überwiegenden Anteil davon grundpfandrechtlich. Aufgrund des für die Sparkassen geltenden Regionalprinzips konzentriert sich das Kundenkreditvolumen auf das Geschäftsgebiet der Sparkasse. Das generelle Adressenausfallrisikomanagement im Kundenkreditgeschäft zielt auf eine Erhöhung der Portfoliodiversifikation ab und stellt die Überwachung von möglichen Risikokonzentrationen bei Branchen, Bonitätsstrukturen und Größenklassen in den Mittelpunkt der Aktivitäten. In der Risikoanalyse zeigten die Strukturen unseres Kundenkreditportfolios auch in 2014 zufriedenstellende Entwicklungen. Die Risikoklassifizierungs- bzw. Ratingverfahren sind integraler Bestandteil der Kreditrisikosteuerung auf Ebene der einzelnen Adressen und basieren auf modernen statistischen Verfahren. Als Basis für die Messung von Adressenausfallrisiken nutzt die Sparkasse im Kundenkreditgeschäft die vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband entwickelten Rating- und Scoringverfahren der Sparkassen-Finanzgruppe. Die Risikofrüherkennungssysteme aus OSPlus ermöglichen eine zeitnahe und sachgerechte Reaktion bei sich abzeichnenden Ausfallrisiken. Als weiterer Bestandteil der Kreditrisikosteuerung dient auch die Hereinnahme von Sicherheiten und Garantien der Risikoreduzierung. Eine Risikoabschirmung erfolgt darüber hinaus in Form von Einzel- und Pauschalwertberichtigungen. Die Bildung einer Risikovorsorge erfolgt in Höhe der ungedeckten Kreditanteile auf Basis von Realisationswerten für Forderungen, deren Ausfall mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten ist. Die Überprüfung der Sicherheitenbewertung erfolgt auf der Grundlage historischer Verwertungsquoten. Zusätzlich dazu hat die Sparkasse weitere Risikovorsorge in Form von Vorsorgereserven gem. § 340 f HGB und 26 a KWG a. F. gebildet. Zur Ermittlung der Adressenausfallrisiken im Kundenkreditgeschäft setzt die Sparkasse die IT-Anwendung „GuV Kreditrisikomodell“ ein. Damit wird für Forderungen in den Ratingklassen 1 bis 16 der 28 | Lagebericht Jahresabschluss 2014 potenzielle Aufwand aus EWB-Neuzuführungen und Direktabschreibungen in Form einer Monte-CarloSimulation ermittelt. Wesentliche Bezugsgrößen der Simulation sind die über die Ratingklassen definierten Ausfallwahrscheinlichkeiten (mittlere einjährige Ausfallwahrscheinlichkeit) der Kreditnehmer bzw. Kreditnehmerverbünde, die Höhe der ungesicherten Kreditanteile sowie die Größenklassenstruktur des Kundenkreditportfolios. Aufgrund dieser Berechnungen, zuzüglich der auf Basis historischer Erwartungen ermittelten Bewertungserfordernisse auf den Bestand an Abwicklungskrediten, lassen sich die Adressenausfallrisiken für 2015 im Risikoszenario mit 5,9 Mio. EUR quantifizieren, wobei erwartete Eingänge auf abgeschriebene Forderungen noch nicht risikoreduzierend verrechnet werden. Sparkassenorganisation grundsätzlich durch die Träger der jeweiligen Beteiligung. Dazu stehen der Beteiligungsbericht des Ostdeutschen Sparkassenverbandes sowie die Analysen des Sparkassenbeteiligungszweckverbandes zur Verfügung. Hierauf aufbauend und ergänzend führen wir eigene Analysen der Risiko- und Ertragsentwicklung unserer Beteiligungen durch. Für Beteiligungen innerhalb der Sparkassenorganisation ist der Vorstand außerdem durch Stimmrechtausübung im Rahmen der Verbandsversammlung und der Gesellschafterversammlungen bzw. Hauptversammlungen umfangreich informiert und in die Beschlussfassungen direkt eingebunden. Die von uns eingegangene Gremienmitarbeit in einzelnen Beteiligungsunternehmen (Mandatsausübung) unterstützt den Informationsfluss. Bei den Eigenanlagen begrenzen wir Adressenausfallrisiken durch eine konservative Anlagestrategie unter sorgfältiger Auswahl der Emittenten und Kontrahenten und durch die Vergabe von Limiten. Zur Ermittlung der Adressenausfallrisiken in diesem Geschäftsfeld dienen zunächst die Emissions- oder Emittentenratings externer namhafter Ratingagenturen, die anhand öffentlich zugänglicher Informationsquellen plausibilisiert und bei Limitvergaben oder Investitionsbeschlüssen durch eigene Analysen ergänzt werden. Größenklassen- und ratingabhängige Kompetenzstufen zielen darauf ab, dass das Adressenausfallrisiko aufgrund der vorhandenen Ratingeinstufungen der Emittenten weiterhin unbedeutend bleibt. Das Rating der Emittenten und die vergebenen Limite unterliegen einer ständigen Überprüfung. Das mit Länderrisiken behaftete Portfolio beschränkt sich auf Länder des EWR bzw. OECD und spielt eine in Bezug auf das Gesamtportfolio insgesamt untergeordnete Rolle. Vom Gesamtbestand des mit Adressenausfallrisiken behafteten Geschäftsvolumens der Sparkasse werden zum Jahresende 96 % in Bonitäts- und Ratingklassen ohne erkennbare Risiken (Risikoklasse 1 – 10) mit einer Ausfallwahrscheinlichkeit kleiner 4 % ausgewiesen. Die Adressenausfallrisiken im Eigengeschäft werden durch Multiplikation des ausfallgefährdeten Betrags der Adresse mit dem ratingspezifischen Bonitätsfaktor ermittelt und betragen mit Blick auf den Prognosezeitraum im Risikoszenario 0,5 Mio. EUR bei einem Konfidenzniveau von 95 %. Die Risikomanagement- und -controllingverfahren für Beteiligungen unserer Sparkasse sind in der Beteiligungsrisikostrategie definiert. Zunächst erfolgt das Controlling für die Beteiligungen innerhalb der Das Adressenausfallrisiko ist für die Sparkasse zukünftig ebenfalls tragbar. Liquiditätsrisiken Als Liquiditätsrisiko bezeichnen wir die aktuelle oder zukünftige Gefahr einer Zahlungsunfähigkeit der Sparkasse und damit die Gefahr, dass sie ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann. Die Sparkasse verfügt aufgrund ihres Geschäftsmodells über sehr umfangreiche Liquidität. Liquiditätsrisiken werden innerhalb der Sparkasse als unbedeutend eingestuft, da sich die Sparkasse überwiegend aus Kundeneinlagen refinanziert. Zudem bestehen umfangreiche Bestände an refinanzierungsfähigen Wertpapieren für die grundsätzliche Nutzung der Möglichkeit der geldpolitischen Instrumente der Zentralbanken. Die Ausgestaltung unseres Liquiditätsrisikomanagements entspricht den MaRisk. Im strategischen Liquiditätsmanagement wird grundsätzlich darauf geachtet, dem generellen Liquiditätsrisiko durch eine ausreichende Liquiditätsvorsorge Rechnung zu tra- Jahresabschluss 2014 gen und durch eine ausreichende Strukturierung der Aktiva und Passiva vorzubeugen. Zur Steuerung und Überwachung der strategischen Liquiditätsposition verwenden wir ein zahlungsstrombasiertes Verfahren. Auf Grundlage der Zahlungsstrombilanzen nehmen wir Szenariobetrachtungen im Sinne von Plan-, Risiko- und Stress-Szenarien vor. Während das PlanSzenario die erwartete Entwicklung – basierend auf der Bilanzstrukturplanung der Sparkasse – darstellt, bildet das Risiko-Szenario eine mittelfristig negative Abweichung vom Erwartungswert ab. Bei den StressSzenarien wird ein schockartiger Eintritt außergewöhnlicher Ereignisse simuliert. In den simulierten Szenarien stehen im Prognosezeitraum ausreichend Zahlungsmittel zur Verfügung. Auch im Risikoszenario ist unter der Annahme von erhöhten Forderungsausfällen, reduzierten Prolongationsquoten und vorfristigen Abrufen von Kundeneinlagen im Prognosezeitraum von keinem Liquiditätsbedarf für die Sparkasse auszugehen. Den Liquiditätsgrundsatz der Bankenaufsicht haben wir während des gesamten Jahres uneingeschränkt eingehalten. Zum Jahresende errechnete sich eine Liquiditätskennzahl gemäß Liquiditätsverordnung von 4,8 (Vorjahr 5,1), die den aufsichtsrechtlichen Mindestwert von 1,0 sehr deutlich überschreitet. Auch die darüber hinaus für weitere Beobachtungszeiträume (Laufzeitbänder bis zu zwölf Monate) zu berechnenden Beobachtungskennzahlen deuteten auf keinerlei zu erwartende Liquiditätsengpässe hin. Die gemäß europäischem Aufsichtsrecht zu ermittelnde Liquidity Covered Ratio (LCR) beträgt zum Stichtag 19,93. Eine Gefährdung der Liquiditätslage war im Jahr 2014 zu keinem Zeitpunkt gegeben; dieses Risiko ist auch zukünftig tragbar. Die Zahlungsfähigkeit ist auch zukünftig sichergestellt. Operationelle Risiken Operationelle Risiken definieren wir als die Gefahr von Schäden, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Mitarbeitern, der internen Infrastruktur oder infolge externer Einflüsse eintreten. Diese sparkasseneinheitliche Definition schließt die Rechts- und Reputationsrisiken ein. Die operationellen Risiken werden in der Sparkasse in ihrer Gesamtheit als unbedeu- Lagebericht | 29 tend eingeschätzt. Sie werden durch pauschalisierte Limite in der Risikotragfähigkeit sowie durch die aufsichtsrechtliche Eigenkapitalunterlegung ausreichend begrenzt. Mit Hilfe einer Schadensfalldatenbank wurden alle relevanten Schadensfälle ab einem Schwellenwert von 1 TEUR im Geschäftsjahr ex-post strukturiert erfasst und analysiert. Im Geschäftsjahr 2014 sind keine bedeutenden Risiken oder einzelnen Schadensfälle oberhalb der Wesentlichkeitsgrenze von 100 TEUR aufgetreten. Bei der Bewertung der Sammelschäden ist aufgrund der Rechtsprechung des BGH zur einmaligen Verlängerung der Verjährungsfristen bezüglich nachträglich als unzulässig eingestufter Bearbeitungsentgelte bei Verbraucherkrediten eine Belastung der Sparkasse in Höhe von 100 TEUR entstanden. Der Eintritt von Betriebsrisiken wird in der Sparkasse durch ein systematisches Anweisungssystem, ein internes Kontrollsystem sowie den Einsatz von qualifiziertem Personal begrenzt. Mögliche Schadensfälle werden, soweit betriebswirtschaftlich sinnvoll, durch Versicherungen gedeckt. Die Begrenzung der rechtlichen Risiken erfolgt durch den Einsatz standardisierter Vordrucke und Verträge sowie durch eine sorgfältige Prüfung der notwendigen individuellen vertraglichen Grundlagen. Bei ausgelagerten Tätigkeiten greift zur Risikoüberwachung ein gemäß der jeweiligen Bedeutung abgestuftes System der Dienstleistersteuerung, welches auch die Einhaltung des vereinbarten Service-Levels sowie eine Analyse der Berichterstattung der Auslagerungsunternehmen beinhaltet. Dazu zählen insbesondere Risikound Revisionsberichte. Mit wachsender Durchdringung der Geschäftsprozesse durch die Informationstechnik (IT) erhöht sich auch die Abhängigkeit der Sparkasse von der Verfügbarkeit, Vertraulichkeit und Integrität der ITSysteme sowie deren Daten und Informationen. Für die Sparkasse stellt die Informationssicherheit einen integralen und unverzichtbaren Bestandteil der Geschäftspolitik dar, die in einem gesonderten Informationssicherheitskonzept dokumentiert ist. Die Verlässlichkeit der eingesetzten Produkte und Verfahren sowie eine hohe Verfügbarkeit der Daten/ Informationen sichern die Leistungsfähigkeit und 30 | Lagebericht Wettbewerbsposition der Sparkasse, das Vertrauen bei Kunden und Geschäftspartnern sowie das Ansehen in der Öffentlichkeit. Darüber hinaus dienen sie der Erfüllung aller aufsichtsrechtlichen und statistischen Meldeerfordernisse. Zur Optimierung des Sicherheitsniveaus verfügen alle Mitarbeiter grundsätzlich nur über die Rechte, die sie zur Ausübung ihrer dienstlichen Tätigkeit benötigen. Den operationellen Risiken in ihrer Gesamtheit trägt die Sparkasse somit im Rahmen der Gestaltung und Überwachung von Prozessen, durch Kontrollmechanismen, Dokumentationen und durch Notfallkonzepte ausreichend Rechnung. Die Berücksichtigung in der Risikotragfähigkeitskonzeption erfolgt über Pauschallimite mit unterstellter Vollauslastung. Die operationellen Risiken sind für die Sparkasse auch zukünftig tragbar. 4.3.3. Zusammenfassende Darstellung der Risikolage Im Prognosehorizont erwarten wir eine leicht rückläufige Geschäftsentwicklung der Sparkasse, vor allem beeinflusst durch die beschriebenen Auswirkungen aus der Übertragung von zwei Filialen und einer Selbstbedienungsfiliale an die Sparkasse Vorpommern sowie das erwartet anhaltende Niedrigzinsniveau. Zur Sicherstellung der künftigen Ertragslage werden geschäftspolitische Maßnahmen, wie die Ausweitung zusätzlicher Ertragsquellen oder weitere Prozessoptimierungen ergriffen. Jahresabschluss 2014 Die Risikosteuerungs- und -managementsysteme der Sparkasse Neubrandenburg-Demmin unterliegen einer kontinuierlichen Überprüfung. Ihre Weiterentwicklung basiert auf den eigenen Bedürfnissen der Gesamtbanksteuerung und den zu erfüllenden wachsenden Anforderungen der Bankenaufsicht oder der Gesetzgeber. Die Sparkasse verfügt über ein dem Umfang der Geschäftstätigkeit angemessenes System zur Erkennung, Steuerung, Überwachung und Kontrolle von Risiken. Den kontrolliert eingegangenen Risiken stehen noch ausreichende Ertragsmöglichkeiten gegenüber, die eine weitere Stabilisierung der Vermögenslage, die Sicherstellung aller Eigenkapitalanforderungen und auch die Wettbewerbsfähigkeit unserer Sparkasse für absehbare Zeit gestatten. Die Risikolage hat sich im Vergleich zum Vorjahr vor allem durch die Stärkung des Risikodeckungspotenzials insgesamt weiter verbessert. Die Risiken sind im Rahmen der derzeitigen Portfoliostruktur und unter Beachtung aller bestehenden und erwarteten Rahmenbedingungen tragbar. Die erwarteten Geschäftsergebnisse lassen weitere Erhöhungen des Risikodeckungspotenzials zu. Die Risikotragfähigkeit ist gegeben. Aufgrund unserer Geschäftspolitik und der Erkenntnisse aller Maßnahmen des Risikocontrollings werden in unserem Prognosezeitraum keine Risiken mit bestandsgefährdendem Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Sparkasse erwartet. Neubrandenburg, 23. März 2015 Der Vorstand Siebken Schmidt Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Sparkasse Neubrandenburg-Demmin für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2014 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Sparkasse. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben. Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und des durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Sparkasse sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Sparkasse Neubrandenburg-Demmin. Der Lagebericht steht im Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Sparkasse und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Berlin, 23. März 2015 Sparkassenverband für die Sparkassen in den Ländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, im Freistaat Sachsen und im Land Sachsen-Anhalt (Ostdeutscher Sparkassenverband) – Prüfungsstelle – Weihmann Wirtschaftsprüfer Der Jahresabschluss ist durch den Verwaltungsrat der Sparkasse Neubrandenburg-Demmin in seiner Sitzung am 12. Mai 2015 festgestellt worden. Neubrandenburg, den 12. Mai 2015 Der Vorstand Gesamtherstellung: STEFFEN MEDIA · www.steffen-media.de Platanenstraße 11 17033 Neubrandenburg Telefon: 0395 373-0 Telefax: 0395 373-2801 E-Mail: [email protected] Internet: www.spk-nbdm.de