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Jahresabschluss
zum 31. Dezember 2014
der Sparkasse Neubrandenburg-Demmin
Land Mecklenburg-Vorpommern
2 | Bilanz
Jahresabschluss 2014
Aktivseite
Jahresbilanz zum 31. Dezember 2014
EUR
1.
Barreserve
a) Kassenbestand
b) Guthaben bei der Deutschen Bundesbank
EUR
EUR
18.926.485,73
17.229.191,59
36.155.677,32
2.
3.
4.
5.
a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen sowie
ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen
0,00
b) Wechsel
0,00
Forderungen an Kreditinstitute
a) täglich fällig
b) andere Forderungen
0
0,00
0
0
236.329.250,42
460.886.886,25
28.368
140.843
169.211
450.461
40.688.409,46
195.640.840,96
Forderungen an Kunden
darunter:
durch Grundpfandrechte gesichert
197.443.961,73 EUR
Kommunalkredite
105.706.764,57 EUR
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
a) Geldmarktpapiere
aa) von öffentlichen Emittenten
darunter:
beleihbar bei der Deutschen Bundesbank
0,00 EUR
ab) von anderen Emittenten
darunter:
beleihbar bei der Deutschen Bundesbank
0,00 EUR
b) Anleihen und Schuldverschreibungen
ba) von öffentlichen Emittenten
darunter:
beleihbar bei der Deutschen Bundesbank
bb) von anderen Emittenten
darunter:
beleihbar bei der Deutschen Bundesbank
c) eigene Schuldverschreibungen
Nennbetrag
8.
9.
( 197.393 )
( 105.252 )
0,00
0
0,00
(0)
0
(0)
0
159.258.888,61
163.927
250.682.311,21
( 163.927 )
276.499
159.258.888,61 EUR
250.682.311,21 EUR
0,00
(0)
( 501 )
0
1.583.774,00
(0)
(0)
1.727
0,00 EUR
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
Handelsbestand
Beteiligungen
darunter:
an Kreditinstituten
0,00 EUR
an Finanzdienstleistungsinstituten
500.897,27 EUR
Anteile an verbundenen Unternehmen
darunter:
an Kreditinstituten
0,00 EUR
an Finanzdienstleistungsinstituten
0,00 EUR
Treuhandvermögen
darunter:
Treuhandkredite
1.583.774,00 EUR
Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand
einschließlich Schuldverschreibungen aus deren Umtausch
11.
Immaterielle Anlagewerte
a) Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Werte
b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an
solchen Rechten und Werten
c) Geschäfts- oder Firmenwert
d) geleistete Anzahlungen
Sachanlagen
Sonstige Vermögensgegenstände
Rechnungsabgrenzungsposten
Summe der Aktiva
409.941.199,82
35.586.408,68
0,00
14.580.558,44
( 271.477 )
440.426
0
(0)
440.426
32.946
0
14.801
409.941.199,82
0,00
10.
12.
13.
14.
21.334
10.535
31.869
Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei der Deutschen Bundesbank zugelassen sind
0,00
6.
6a.
7.
31.12.2013
TEUR
( 1.727 )
0,00
0
0,00
0
26.070,00
6
0,00
0,00
0
0
6
13.517
1.478
37
1.156.478
26.070,00
13.876.685,99
4.011.260,57
28.923,66
1.213.006.695,15
Jahresabschluss 2014
Bilanz | 3
Passivseite
EUR
1.
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
a) täglich fällig
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
EUR
EUR
16.180,42
66.149.904,50
66.166.084,92
2.
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
a) Spareinlagen
aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten
ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten
409.452.201,35
20.446.935,16
554.366.074,02
60.196.488,73
614.562.562,75
1.044.461.699,26
3.
3a.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
Verbriefte Verbindlichkeiten
a) begebene Schuldverschreibungen
b) andere verbriefte Verbindlichkeiten
darunter:
Geldmarktpapiere
eigene Akzepte und Solawechsel im Umlauf
0,00
0,00
Sonderposten mit Rücklageanteil
Nachrangige Verbindlichkeiten
Genussrechtskapital
darunter:
vor Ablauf von zwei Jahren fällig
Fonds für allgemeine Bankrisiken
Eigenkapital
a) gezeichnetes Kapital
b) Kapitalrücklage
c) Gewinnrücklagen
ca) Sicherheitsrücklage
cb) andere Rücklagen
1.
2.473.297,65
8.514,76
( 1.727 )
2.126
22
11.341.850,78
0,00
8.558.162,86
0,00
4.907
0
6.574
11.481
0
8.558
0
17.000.000,00
(0)
12.000
5.255.070,00
0,00
6.086.780,78
0,00
0,00
0
0
59.071.530,72
2.341.780,20
57.536
0
57.536
2.035
59.572
1.156.478
59.071.530,72
0,00
61.413.310,92
1.213.006.695,15
Summe der Passiva
Eventualverbindlichkeiten
a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen
abgerechneten Wechseln
b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und
Gewährleistungsverträgen
c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten
für fremde Verbindlichkeiten
2.
0,00
0,00
1.583.774,00
(0)
(0)
0
0
1.727
0,00 EUR
d) Bilanzgewinn
Andere Verpflichtungen
a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften
b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen
c) Unwiderrufliche Kreditzusagen
501.131
62.015
563.146
1.001.411
0
0
0,00 EUR
0,00 EUR
Handelsbestand
Treuhandverbindlichkeiten
darunter:
Treuhandkredite
1.583.774,00 EUR
Sonstige Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
Rückstellungen
a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
b) Steuerrückstellungen
c) andere Rückstellungen
1
59.579
59.580
395.236
43.030
438.266
429.899.136,51
b) andere Verbindlichkeiten
ba) täglich fällig
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
31.12.2013
TEUR
0,00
0
7.846.043,07
7.428
0,00
0
7.846.043,07
7.428
41.792.563,80
0
0
54.284
54.284
0,00
0,00
41.792.563,80
4 | Gewinn- und Verlustrechnung
Jahresabschluss 2014
Gewinn- und Verlustrechnung
für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014
EUR
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
Zinserträge aus
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften
darunter:
aus der Abzinsung von Rückstellungen
0,00 EUR
b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen
Zinsaufwendungen
darunter:
aus der Aufzinsung von Rückstellungen
12.
13.
14.
21.021.468,13
4.362,29 EUR
1.543.057,61
316.630,52
0,00
Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungsoder Teilgewinnabführungsverträgen
Provisionserträge
Provisionsaufwendungen
10.279.697,21
542.367,33
Nettoertrag oder Nettoaufwand des Handelsbestands
darunter: Zuführungen zum oder Entnahmen
aus dem Fonds für allgemeine Bankrisiken
0,00 EUR
Sonstige betriebliche Erträge
aus der Fremdwährungsumrechnung
0,00 EUR
aus der Abzinsung von Rückstellungen
0,00 EUR
Erträge aus der Auflösung von Sonderposten mit Rücklageanteil
639.945,43 EUR
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf
immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
aus der Fremdwährungsumrechnung
0,00 EUR
aus der Aufzinsung von Rückstellungen
497.611,81 EUR
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf
Forderungen und bestimmte Wertpapiere
sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft
Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und
bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung
von Rückstellungen im Kreditgeschäft
(0)
12.195
34.318
8.159
24.564.849,97
( 12 )
26.159
1.859.688,13
1.264
405
0
1.669
0,00
0
9.737.329,88
0,00
9.001
577
8.424
0
(0)
1.252.966,16
0,00
37.414.834,14
16.
17.
18.
19.
20.
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf
Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen
und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere
Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen,
Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie
Anlagevermögen behandelten Wertpapieren
13.017
3.137.375,29
2.882
17.287.483,97
7.665.320,03
24.952.804,00
1.628.447,86
1.445
959.773,35
1.108
(0)
( 336 )
562
0,00
0
0,00
25.
26.
Jahresüberschuss
Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem Vorjahr
27.
Entnahmen aus Gewinnrücklagen
a) aus der Sicherheitsrücklage
b) aus anderen Rücklagen
0,00
0,00
28.
Einstellungen in Gewinnrücklagen
a) in die Sicherheitsrücklage
b) in andere Rücklagen
0,00
0,00
29.
Bilanzgewinn
0,00
562
187
250.470,41
24.
22.
23.
( 520 )
15.899
10.658
26.557
1.133.100,38
Aufwendungen aus Verlustübernahme
Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken
Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit
Außerordentliche Erträge
darunter:
Übergangseffekte aufgrund des
Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes
0,00 EUR
Außerordentliche Aufwendungen
darunter:
Übergangseffekte aufgrund des
Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes
0,00 EUR
Außerordentliches Ergebnis
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
darunter: Veränderung der Steuerabgrenzung
nach § 274 HGB
0,00 EUR
Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen
21.
1.035
(0)
(0)
0
37.286
14.150.108,68
1.133.100,38
15.
1.1. – 31.12.2013
TEUR
22.123
10.333.428,94
Laufende Erträge aus
a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren
b) Beteiligungen
c) Anteilen an verbundenen Unternehmen
Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand
aa) Löhne und Gehälter
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für
Altersversorgung und für Unterstützung
darunter:
für Altersversorgung
EUR
31.354.897,07
6.790.047,10
b) andere Verwaltungsaufwendungen
11.
EUR
0
250.470,41
0,00
5.000.000,00
3.991.178,96
187
0
2.000
5.427
0
(0)
0,00
0
(0)
1.604.377,13
0,00
0
3.342
(0)
45.021,63
1.649.398,76
2.341.780,20
0,00
2.341.780,20
49
3.392
2.035
0
2.035
0,00
2.341.780,20
0
0
0
2.035
0,00
2.341.780,20
0
0
0
2.035
Jahresabschluss 2014
Anhang | 5
Anhang zum Jahresabschluss 2014
der Sparkasse Neubrandenburg-Demmin
I. Allgemeine Angaben
Der Jahresabschluss der Sparkasse Neubrandenburg-Demmin wurde nach den für Kreditinstitute
geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches
(HGB) und der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute (RechKredV) aufgestellt.
II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Forderungen
Beteiligungen
Forderungen an Kunden und Kreditinstitute haben
wir mit dem Nennwert bilanziert.
Beteiligungen wurden zu den Anschaffungskosten
bilanziert. Abschreibungen auf den niedrigeren Wert
sind wegen dauernder Wertminderung vorgenommen worden.
Von Dritten erworbene Schuldscheinforderungen
und Namenspfandbriefe wurden mit den Anschaffungskosten angesetzt.
Bei den Forderungen an Kunden wurde dem akuten
Ausfallrisiko durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Auf den latent gefährdeten Forderungsbestand wurden angemessene
Pauschalwertberichtigungen berücksichtigt, basierend auf den Erfahrungswerten der Vergangenheit.
Soweit die Gründe für eine Wertberichtigung nicht
mehr bestehen, sind Zuschreibungen (Wertaufholungen) bis zu den Zeit- bzw. Nominalwerten vorgenommen worden.
Wertpapiere
Die Ermittlung der Anschaffungskosten der Wertpapiere erfolgte nach der Durchschnittsmethode. Die
Wertpapiere der Liquiditätsreserve und des Anlagebestandes wurden nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet. Wertaufholungen wurden durch
Zuschreibungen auf den höheren Kurs, maximal
aber bis zu den Anschaffungskosten, berücksichtigt.
Bei der Bewertung von Wertpapieren wurde der beizulegende Wert grundsätzlich aus einem Börsenoder Marktpreis bestimmt.
Bei im Bestand gehaltenen Anteilen an Immobilienspezialfonds ist für die Bewertung der durch die
Fondsgesellschaft ermittelte Anteilspreis maßgeblich.
Immaterielle Anlagewerte und
Sachanlagevermögen
Entgeltlich erworbene Software wurde nach den Vorgaben des IDW-Rechnungslegungsstandards „Bilanzierung von Software beim Anwender“ (IDW RS HFA
11) unter dem Bilanzposten „Immaterielle Anlagewerte“ ausgewiesen. Sie ist mit den Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen,
angesetzt worden, wobei eine betriebsgewöhnliche
Nutzungsdauer von drei Jahren zugrunde gelegt
wurde.
Die planmäßigen Abschreibungen für Gebäude des
Anlagevermögens wurden linear nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer vorgenommen.
Bei Gegenständen der Betriebs- und Geschäftsausstattung einschließlich Betriebsvorrichtungen des
Anlagevermögens erfolgten die planmäßigen Abschreibungen linear nach der betriebsgewöhnlichen
Nutzungsdauer in Anlehnung an die amtlichen AfATabellen.
Bei Mieterein- und -umbauten erfolgte die Abschreibung nach den für Gebäude maßgeblichen Grundsätzen bzw. der kürzeren tatsächlichen Nutzungsdauer.
Geringwertige Wirtschaftsgüter sowie Software mit
Anschaffungskosten bis 410,00 EUR sind im Erwerbsjahr voll abgeschrieben worden.
6 | Anhang
Liegt der nach vorstehenden Grundsätzen ermittelte
Wert von Vermögensgegenständen über dem Wert,
der ihnen am Abschlussstichtag beizulegen ist und
handelt es sich dabei um eine voraussichtlich dauernde Wertminderung, wird dem durch außerplanmäßige Abschreibung Rechnung getragen.
Bei Gebäuden in Vorjahren vorgenommene Abschreibungen nach steuerrechtlichen Vorschriften
(z. B. Sonderabschreibungen nach dem FördG)
wurden gemäß Art. 67 Abs. 4 Satz 1 EGHGB unter
Anwendung der für sie bis zum Inkrafttreten des
BilMoG geltenden Vorschriften fortgeführt.
Die in früheren Geschäftsjahren vorgenommenen
steuerrechtlichen Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen wirken sich – unter Inanspruchnahme
der Übergangsregelung des Artikel 67 Abs. 4 EGHGB
– im vorliegenden Jahresabschluss in niedrigeren
laufenden Abschreibungen aus; dies hat zu einem
entsprechend höheren Steueraufwand geführt; der
ausgewiesene Jahresüberschuss liegt somit um
rund 15,6 % über dem Betrag, der sonst ausgewiesen worden wäre.
Sonstige Vermögensgegenstände
Die sonstigen Vermögensgegenstände werden mit
dem Niederstwert angesetzt.
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag bilanziert worden.
Rückstellungen
Rückstellungen für Pensionen wurden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen auf der
Grundlage der Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus
Heubeck entsprechend dem Teilwertverfahren unter
Berücksichtigung der zukünftig erwarteten Lohnund Gehaltssteigerungen von 1,9 % sowie Rentensteigerungen von 1,9 % ermittelt. Die Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen wurden
mit einem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Rechnungszinssatz von 4,58 % abgezinst,
der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von
15 Jahren ergibt.
Jahresabschluss 2014
Der Rückstellungsbetrag für die Verpflichtungen aus
abgeschlossenen Altersteilzeitvereinbarungen wurde nach versicherungsmathematischen Grundsätzen unter Berücksichtigung der zukünftig erwarteten
Lohn- und Gehaltssteigerungen von 1,9 % ermittelt.
Von dem Abzinsungswahlrecht, bei einer Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger abzuzinsen, wurde
kein Gebrauch gemacht.
Die Sparkasse ist aufgrund des Tarifvertrags über
die zusätzliche Altersvorsorge der Beschäftigten des
öffentlichen Dienstes (Altersvorsorge-TV-Kommunal)
vom 01.03.2002 verpflichtet, für die anspruchsberechtigten Beschäftigten und Auszubildenden eine
zur Versorgung führende Versicherung bei einer
kommunalen Zusatzversorgungskasse abzuschließen.
Die Sparkasse erfüllt diese Verpflichtung durch die
Anmeldung der anspruchsberechtigten Mitarbeiter bei der Kommunalen Zusatzversorgungskasse
Mecklenburg-Vorpommern (ZMV) mit Sitz in Strasburg (Uckermark).
Die ZMV ist eine kommunale Zusatzversorgungseinrichtung im Sinne des § 18 des Gesetzes zur
Verbesserung der betrieblichen Altersversorgung
(BetrAVG).
Das Vermögen der Kasse wird als Sondervermögen
des Kommunalen Versorgungsverbandes Mecklenburg-Vorpommern (ZMV) geführt.
Die ZMV erhebt von den Arbeitgebern als Beteiligte Umlagen (§ 16 ATV-K). Der Umlagesatz wird nach
versicherungsmathematischen Grundsätzen für den
Deckungsabschnitt festgesetzt und betrug im Jahr
2014 1,3 %. Daneben werden Zusatzbeiträge im Kapitaldeckungsverfahren (§ 18 ATV-K) erhoben. Dieser
Zusatzbeitrag betrug im Jahr 2014 4 %. Die Arbeitnehmerbeteiligung (§ 37 a ATV-K) von 2 % vermindert den Zusatzbeitrag des Arbeitgebers.
Für das Jahr 2015 sind voraussichtlich folgende Beiträge an die Zusatzversorgungskasse zu entrichten:
 Umlage 1,3 v. H.,
 Zusatzbeitrag 4,0 v. H.
Jahresabschluss 2014
Die Summe der umlagefähigen Gehälter betrug im
Jahr 2014 12.099,8 TEUR.
Die übrigen Rückstellungen wurden in Höhe des
notwendigen Erfüllungsbetrags gebildet, der nach
vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig
ist; sie berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und
ungewissen Verpflichtungen. Rückstellungen mit
einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden
mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden und von
der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben
Jahre abgezinst. Von dem Abzinsungswahlrecht, bei
einer Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger abzuzinsen, wurde kein Gebrauch gemacht. Bei Restlaufzeiten bis zu 15 Jahren ergaben sich Zinssätze
zwischen 2,80 % und 4,58 %. Bei der Ermittlung der
im Zusammenhang mit der Rückstellungsbewertung
entstehenden Aufwendungen und Erträge wurde
davon ausgegangen, dass eine Änderung des Abzinsungszinssatzes erst zum Ende der Periode eintritt,
sodass der Buchwert der Verpflichtungen mit dem
Zinssatz zum Ende der Periode aufgezinst wurde.
Entsprechendes gilt für eine Veränderung des Verpflichtungsumfangs; bei einem teilweisen Verbrauch
der Rückstellung vor Ablauf der Restlaufzeit gilt die
Annahme, dass dieser Verbrauch erst zum Ende der
jeweiligen Periode in voller Höhe erfolgt.
Aufwendungen aus der Aufzinsung der Rückstellungen und der Veränderung des Zinssatzes wurden im
Zinsergebnis (Sparrückstellungen) bzw. im sonstigen betrieblichen Aufwand (sonstige Rückstellungen) erfasst.
Im Zusammenhang mit der Unterbeteiligung des
Ostdeutschen Sparkassenverbandes (Unterbeteiligter) an einer Erwerbsgesellschaft mbH & Co. KG hat
die Sparkasse die Verpflichtung übernommen, anteilig für den anfallenden Aufwendungsersatz (Zinsen
und Darlehensverbindlichkeiten) einzustehen. In
Höhe des erwarteten Aufwendungsersatzes werden die im Vorjahr gebildeten Rückstellungen i. H. v.
499,4 TEUR fortgeführt.
Aus der Unterbeteiligung des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (Unterbeteiligter) an einer Erwerbsgesellschaft mbH & Co. KG hatte sich beim
Ostdeutschen Sparkassenverband aufgrund von
Anhang | 7
dauerhaften Wertminderungen weiterer Bewertungsaufwand ergeben. Die Verbandsgeschäftsführung hatte daraufhin in 2013 beschlossen, bei den
Mitgliedssparkassen für den Verlustausgleich des
OSV eine Sonderumlage zu erheben. In Höhe der
in den Jahren 2015 bis 2017 noch zu erwartenden
Umlagebeträge bestehen die im Vorjahr gebildeten
Rückstellungen i. H. v. 377,5 TEUR fort. Auf die Ausführungen unter II. Erläuterungen zur Jahresbilanz,
Posten: Passiva unter dem Strich, 1. Eventualverbindlichkeiten, wird verwiesen.
Die Rückstellung, welche im Vorjahr für den Bewertungsaufwand der Beteiligung des Sparkassenbeteiligungszweckverbandes Mecklenburg-Vorpommern
(SZV M-V) an der Norddeutschen Landesbank (NORD/
LB) gebildet wurde, wird im Jahresabschluss 2014 in
Höhe von 1.103,8 TEUR fortgeschrieben.
Fonds für allgemeine Bankrisiken
Es besteht ein Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340 g HGB.
Strukturierte Produkte
Die strukturierten Produkte wurden nach den hierfür
maßgeblichen handelsrechtlichen Regeln einheitlich ohne Abspaltung der Nebenrechte bilanziert
und bewertet.
Verlustfreie Bewertung im Zinsbuch
Alle bilanziellen und außerbilanziellen zinsbezogenen Finanzinstrumente außerhalb des Handelsbestands (Bankbuch) wurden in eine Gesamtbetrachtung einbezogen, der die Methodik der
barwertorientierten Betrachtungsweise zugrunde
liegt.
Aus der Überprüfung zum Bilanzstichtag ergab sich
kein Rückstellungsbedarf für Zinsänderungsrisiken,
da der Nettobuchwert aller zinstragenden Positionen
durch den kongruent ermittelten Nettobarwert unter
Berücksichtigung der dem Zinsbuch zurechenbaren
Risiko- und Verwaltungskosten überdeckt wurde.
8 | Anhang
Jahresabschluss 2014
III. Erläuterungen zur Jahresbilanz
Aktivseite
Posten 3: Forderungen an Kreditinstitute
In diesem Posten sind enthalten:
Forderungen an die eigene Girozentrale
35.460,4 TEUR
Posten 4: Forderungen an Kunden
In diesem Posten sind enthalten:
Forderungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht:
- Bestand am Bilanzstichtag
3.254,9 TEUR
- Bestand am 31.12. des Vorjahres
5.424,0 TEUR
Posten 5: Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
In diesem Posten sind enthalten:
Von den in diesem Posten enthaltenen börsenfähigen Wertpapieren sind
börsennotiert
405.019,3 TEUR
Posten 6: Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
In diesem Posten sind enthalten:
Von den in diesem Posten enthaltenen börsenfähigen Wertpapieren sind
börsennotiert
2.202,4 TEUR
Posten 9: Treuhandvermögen
Das Treuhandvermögen betrifft jeweils in voller Höhe die Forderungen an Kunden.
Posten 12: Sachanlagen
Die für sparkassenbetriebliche Zwecke genutzten Grundstücke und Bauten
haben einen Bilanzwert in Höhe von
8.235,1 TEUR
Der Bilanzwert der Betriebs- und Geschäftsausstattung beträgt
1.801,2 TEUR
Posten 15: Aktive latente Steuern
Aufgrund abweichender Ansatz- und Bewertungsvorschriften zwischen Handels- und Steuerbilanz bestehen
zum 31. Dezember 2014 ausschließlich aktive Steuerlatenzen, die aus bilanziellen Ansatzunterschieden –
insbesondere bei der Forderungsbewertung – resultieren. Auf den Ansatz aktiver latenter Steuern wurde
verzichtet. Die Ermittlung der Differenzen erfolgte bilanzpostenbezogen unter Zugrundelegung eines Steuersatzes von 29,37 % (Körperschaft- und Gewerbesteuer zuzüglich Solidaritätszuschlag).
Jahresabschluss 2014
Anhang | 9
Anlagenspiegel
Entwicklung des Anlagevermögens (in TEUR)
Zuschreibungen
Anschaffungs-/Herstellungskosten
01.01.141)
Zugänge
Immaterielle
Anlagewerte
1.207,1
28,6
Sachanlagen
62.883,1
2.289,6
Umbuchungen
Abgänge
0,0
756,7
lfd. Jahr
Abschreibungen
kumuliert
Buchwerte
lfd. Jahr
31.12.14 1)
31.12.132)
1,5
0,0
1.208,2
8,9
26,1
6,3
3.838,3
0,0
46.701,0
1.619,6
13.876,7
13.516,7
Veränderungen +/Forderungen an
Kreditinstitute
+ 25.000,0
160.000,0
135.000,0
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche
Wertpapiere
./. 38.326,0
250.624,2
288.950,2
Aktien und andere
nicht festverzinsliche Wertpapiere
+ 3.023,2
33.384,0
30.360,8
./. 220,6
14.580,6
14.801,2
Beteiligungen
1) Berichtsjahr
2) Vorjahr
Die Abschreibungen des laufenden Jahres sind kein rechnerischer Bestandteil des Anlagespiegels. Es wurde
von der Zusammenfassungsmöglichkeit des § 34 Abs. 3 RechKredV Gebrauch gemacht. Die Fortführung der
Spalte Anschaffungskosten ist wegen der Anwendung von § 34 Abs. 3 Satz 2 RechKredV nicht möglich.
Beteiligungsspiegel
Die Sparkasse besitzt folgende Anteile an anderen Unternehmen in Höhe von mindestens 20 %:
Name und Sitz
Stadtentwicklungsgesellschaft
Neubrandenburg mbH
Oelmühlenstraße 4
17033 Neubrandenburg
Eigenkapital
in TEUR per 31.12.2013
Beteiligungsquote
Ergebnis 2013
in TEUR
47,6
33,33 %
- 320,5
10 | Anhang
Jahresabschluss 2014
Passivseite
Posten 1: Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
In diesem Posten sind enthalten:
Verbindlichkeiten gegenüber der eigenen Girozentrale
1.391,2 TEUR
Der Gesamtbetrag der als Sicherheit für Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten übertragenen Vermögensgegenstände beläuft sich auf
64.670,5 TEUR
Posten 2: Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
- Bestand am Bilanzstichtag
254,4 TEUR
- Bestand am 31.12. des Vorjahres
223,3 TEUR
Posten 4: Treuhandverbindlichkeiten
Die Treuhandverbindlichkeiten betreffen jeweils in voller Höhe die Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten.
Posten 9: Nachrangige Verbindlichkeiten
Für nachrangige Verbindlichkeiten sind im Berichtsjahr Zinsen und andere Aufwendungen in Höhe
von 374,5 TEUR angefallen.
Die Bedingungen der Nachrangigkeit bei diesen Mitteln entsprechen § 10 Abs. 5 a KWG a. F.
Die sonstigen Mittelaufnahmen sind im Durchschnitt mit 4,38 % verzinslich. Die Ursprungslaufzeiten
betragen acht Jahre. Im Folgejahr werden keine Mittelaufnahmen zur Rückzahlung fällig.
Passiva unter dem Strich
1. Eventualverbindlichkeiten
Soweit aus Bürgschaften und Gewährleistungen
Inanspruchnahmen zu erwarten waren und keine
zweckgebundenen Deckungen bestehen, sind Rückstellungen gebildet worden.
Im Zusammenhang mit der Unterbeteiligung des
Ostdeutschen Sparkassenverbandes an einer Erwerbsgesellschaft mbH & Co. KG hat der Hauptbeteiligte gegenüber dem Unterbeteiligten Anspruch
auf Ersatz seiner Finanzierungskosten, sofern die
von der Erwerbsgesellschaft mbH & Co. KG erzielten
Erträge nicht ausreichen, die Finanzierungskosten
zu begleichen. In einem solchen Fall hat die Sparkasse die Verpflichtung übernommen, anteilig für den
anfallenden Aufwendungsersatz (Zinsen und Darlehensverbindlichkeiten) einzustehen. Die Sparkasse
hat darüber hinaus die Verpflichtung übernommen,
für anfallende Zinsen aus einer Darlehensschuld
des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (Unterbeteiligter) einzustehen. Hinsichtlich der Bildung von
Rückstellungen aufgrund des erwarteten Aufwendungsersatzes und der Umlagenbeträge wird auf
die Ausführungen unter I. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Posten: Rückstellungen, verwiesen.
Ein Betrag, zu dem die Inanspruchnahme aus dem
Haftungsverhältnis künftig noch greifen kann, ist
nicht quantifizierbar.
Jahresabschluss 2014
Anhang | 11
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Die Sparkasse ist dem bundesweiten Sicherungssystem der deutschen Sparkassenorganisation
angeschlossen, das elf regionale Sparkassenstützungsfonds durch einen überregionalen Ausgleich
miteinander verknüpft. Zwischen diesen und den
Sicherungseinrichtungen der Landesbanken und
Landesbausparkassen besteht ein Haftungsverbund. Durch diese Verknüpfung steht im Stützungsfall das gesamte Sicherungsvolumen der Sparkassen
Finanzgruppe zur Verfügung. Das Sicherungssystem
basiert auf dem Prinzip der Institutssicherung. Durch
die Sicherung der Institute selbst sind im gleichen
Zuge auch die Einlagen aller Kunden ohne betrags-
mäßige Begrenzung geschützt. Im Bedarfsfall entscheiden die Gremien der zuständigen Sicherungseinrichtungen darüber, ob und in welchem Umfang
Stützungsleistungen zugunsten eines Instituts erbracht und an welche Auflagen diese ggf. geknüpft
werden. Das Sicherungssystem der deutschen Sparkassenorganisation besitzt ein effizientes Risikomonitoringsystem zur Früherkennung von Risiken
sowie eine risikoorientierte Beitragsbemessung bei
gleichzeitiger Ausweitung des Volumens der Sicherungsreserve der Sparkassenorganisation (Barmittel
und Nachschusspflichten).
Restlaufzeitengliederung
Die gemäß § 9 RechKredV geforderte Gliederung der Forderungen und Verbindlichkeiten nach Restlaufzeiten
ergibt sich für die folgenden Posten:
Posten der Bilanz
Restlaufzeit bis
zu 3 Monaten
– mehr als 3 Monate bis zu 1 Jahr
– mehr als 1 Jahr
bis zu 5 Jahren
– mehr als 5 Jahre
Angaben in TEUR
Aktiva 3 b)
andere Forderungen an Kreditinstitute
5.000,0
34.500,0
90.000,0
65.000,0
Aktiva 4
Forderungen an Kunden
18.623,8
56.289,8
112.079,0
226.472,1
Passiva 1 b)
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
1.410,7
3.467,0
18.059,9
43.183,9
Passiva 2 a ab)
Spareinlagen mit vereinbarter Kündigungsfrist
von mehr als drei Monaten
4.839,1
9.851,6
5.756,2
0,0
Passiva 2 b bb)
andere Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
23.628,4
14.791,6
19.092,5
2.567,8
Anteilige Zinsen der jeweiligen Aktiv- und Passivposten werden gemäß § 11 RechKredV nicht nach Restlaufzeiten aufgegliedert.
Angabe der Beträge, die in dem auf den Bilanzstichtag folgenden Jahr fällig werden (ohne anteilige Zinsen):
Posten Aktiva 5
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
99.515,6 TEUR
Im Posten Aktiva 4, Forderungen an Kunden, sind Forderungen in Höhe von 47.264,3 TEUR mit unbestimmter
Laufzeit enthalten.
12 | Anhang
Jahresabschluss 2014
V. Sonstige Angaben
Den Organen der Sparkasse gehören an:
Verwaltungsrat
Vorsitzender
Herr Dr. Paul Krüger
Oberbürgermeister, Stadt Neubrandenburg
Stellvertretende Vorsitzende
1. Stellvertreter: Herr Heiko Kärger
Landrat, Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
2. Stellvertreter: Herr Dr. Joachim Lübbert
wissenschaftlicher Oberrat, Landesamt für
Gesundheit und Soziales, Neubrandenburg
Mitglieder
Herr Markus Bitto
bis 31.08.2014 Rechtsanwalt, Neubrandenburg
Geschäftsführer der Agrargesellschaft Chemnitz mbH,
Chemnitz
Herr Toni Jaschinski
Herr Horst Leddig
bis 31.08.2014 selbstständiger Landwirt, Toitz
Herr Uwe Lüdemann
Geschäftsführer Energieanlagen Nord GmbH, Neubrandenburg
Herr Lutz Osterland
Geschäftsführer Spedition Gertner GmbH, Altentreptow
Herr Henning Schramm
selbstständiger Landwirt, Buchar
Herr Roland Thoms
bis 31.08.2014
Rentner, vormals leitender Mitarbeiter und
Unternehmer in Unternehmen der Feinmechanik
Herr Dieter Stegemann
ab 17.09.2014
Pensionär, vormals Beamter im gehobenen
feuerwehrtechnischen Dienst, Neubrandenburg
Herr Marc Reinhardt
ab 17.09.2014 Mitglied des Landtages M-V, Einzelkaufmann, Neukalen
Herr Rainer Tietböhl
ab 17.09.2014 Vorstandsvorsitzender der Landbau Demmin AG, Demmin
Herr Michael Fehlandt
Leiter Rechnungswesen, Sparkasse
Herr Detlef Glawe
Gruppenleiter Controlling, Sparkasse
Herr Olaf Gundlach
Gruppenleiter Sanierung und Abwicklung, Sparkasse
Frau Carola Reinhardt
ab 17.09.2014 stellv. Gruppenleiterin Sanierung und Abwicklung, Sparkasse
Herr Peter Steinicke
bis 31.08.2014 Leiter FirmenkundenCenter, Sparkasse
Herr Thomas Zahn
Sachbearbeiter Organisationsabteilung, Sparkasse
Stellvertretende Mitglieder
Herr Dr. Hans Brandt
Hauptgeschäftsführer Allgemeiner Unternehmensverband
Neubrandenburg e. V., Neubrandenburg
Herr Karl-Heinz Graupmann
Bürgermeister Stadt Dargun, Dargun
Frau Carola Reinhardt
bis 31.08.2015
stellvertretende Gruppenleiterin
Sanierung und Abwicklung, Sparkasse
Herr Peter Steinicke
ab 17.09.2014
Leiter FirmenkundenCenter, Sparkasse
Jahresabschluss 2014
Anhang | 13
Vorstand
Vorsitzender
Herr Peter Siebken
Mitglied
Frau Sabine Schmidt
Im Geschäftsjahr 2014 betrugen die Aufwandsentschädigungen der Mitglieder des Verwaltungsrats
39,1 TEUR.
sionsrückstellungen für die früheren Mitglieder des
Vorstands und für ihre Hinterbliebenen betragen am
31.12.2014 3.668,1 TEUR.
An frühere Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebenen wurden im Geschäftsjahr Versorgungsbezüge in Höhe von 290,9 TEUR gezahlt. Die Pen-
Den Mitgliedern des Vorstands wurden Kredite in
Höhe von 19,5 TEUR und den Mitgliedern des Verwaltungsrats in Höhe von 1.872,5 TEUR gewährt.
Im Jahresdurchschnitt wurden beschäftigt:
Im Geschäftsjahr wurde von dem Abschlussprüfer
folgendes Gesamthonorar berechnet:
Vollzeitkräfte
168
Teilzeitkräfte
123
Insgesamt
291
nachrichtlich:
Auszubildende
20
für die Abschlussprüfungsleistungen
für die DV-Prüfung
Neubrandenburg, 23. März 2015
Der Vorstand
Siebken
Schmidt
171,3 TEUR
4,6 TEUR
14 | Lagebericht
Jahresabschluss 2014
Lagebericht der Sparkasse Neubrandenburg-Demmin 2014
Der Lagebericht der Sparkasse Neubrandenburg-Demmin gliedert sich in die folgenden Bestandteile:
1. Grundlagen des Unternehmens
3. Nachtragsbericht
2. Wirtschaftsbericht
4. Prognose-, Chancen- und Risikobericht
1. Grundlagen des Unternehmens
1.1. Geschäftsmodell
Die Sparkasse Neubrandenburg-Demmin ist ein
öffentlich-rechtliches Kreditinstitut in Trägerschaft
des Sparkassenzweckverbandes für die Sparkasse
Neubrandenburg-Demmin, bestehend aus der Stadt
Neubrandenburg und dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Ihr Geschäftsgebiet erstreckt sich
auf die Stadt Neubrandenburg, auf den nördlichen
Teil des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte und bis Ende Mai 2015 noch auf zwei Ämter des
Landkreises Vorpommern Greifswald. Die Sparkasse
ist als selbstständiges Unternehmen in den Verbund
der Sparkassen-Finanzgruppe integriert und ist Mitglied des Ostdeutschen Sparkassenverbandes. Die
Tätigkeiten unterliegen den gesetzlichen Rahmenbedingungen des Kreditwesengesetzes sowie des
Sparkassengesetzes Mecklenburg-Vorpommern sowie allen weiteren, für die deutsche und europäische
Kreditwirtschaft gültigen Rechtsnormen.
Die Sparkasse ist ein Universalkreditinstitut und
Marktführer in ihrem Geschäftsgebiet. Gemäß der
Philosophie der Sparkassen-Finanzgruppe und unserem Verständnis der Kundenzufriedenheit decken wir für unsere Kunden den gesamten Markt an
Finanzdienstleistungen ab. Im Verbund der Deutschen Sparkassenorganisation sind wir in der Lage,
alle Finanzdienstleistungen aus einer Hand zu erbringen. Im Sparkassengesetz Mecklenburg-Vorpommern ist der öffentliche Auftrag der Sparkasse
festgeschrieben. Wir stellen die kreditwirtschaftliche
Versorgung der Wirtschaft und der Bevölkerung wie
auch der öffentlichen Hand in unserem Geschäftsgebiet sicher. Die Sparkasse betreibt im derzeitigen
Geschäftsgebiet noch 14 Filialen sowie 8 Selbstbedienungsstandorte.
Die Sparkasse ist in ihrem Geschäftsgebiet ein bedeutender Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb. Sie
engagiert sich darüber hinaus für das Gemeinwohl
in ihrem Geschäftsgebiet. Der Schwerpunkt der
Förderungen orientiert sich an den örtlichen Gegebenheiten und betrifft die Belange des Sports – hier
auch insbesondere des Leistungssports – und der
Kultur sowie soziale Zwecke. Dazu bedienen wir uns
auch der von uns eingerichteten Stiftungen für die
Stadt Neubrandenburg und den ehemaligen Landkreis Demmin. Ausschüttungen an den Träger der
Sparkasse werden von diesem ebenfalls für dem gemeinen Nutzen dienende Zwecke, insbesondere für
Investitionen, verwendet.
2. Wirtschaftsbericht
2.1. Gesamtwirtschaftliche Lage und
branchenbezogene Rahmenbedingungen
Sommer bis zum Jahresende 2014 stabilisiert. Der
Konsum war dabei der wichtigste Wachstumsmotor.
In einer Weltwirtschaft mit einem moderaten, jedoch
ungleich verteilten Wachstum ist auch innerhalb
Europas eine zunehmend differenzierte wirtschaftliche Entwicklung zu beobachten. In diesem Kontext
hat sich die deutsche Wirtschaft im Jahresdurchschnitt 2014 insgesamt als stabil erwiesen, so dass
das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt um 1,5 %
höher lag als im Vorjahr und damit über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Dass sich die deutsche Wirtschaft in dem schwierigen weltwirtschaftlichen Umfeld behaupten konnte, resultiert vor allem
aus einer starken Binnennachfrage. Die konjunkturelle Lage hat sich nach einem schwungvollen Jahresauftakt und einer folgenden Schwächephase vom
Auch die Zahl der Erwerbstätigen erreichte in 2014
das achte Jahr in Folge einen neuen Höchststand.
Die Arbeitsproduktivität war im Vorjahresvergleich
fast unverändert. Unter diesen Rahmenbedingungen verzeichnete der Staatssektor den zweithöchsten Finanzierungsüberschuss seit der deutschen
Vereinigung. Beiträge für diese Überschussquote
erzielten sowohl der Bund, die Gemeinden und die
Sozialversicherungen. Lediglich die Länder wiesen
noch ein geringes Defizit auf.
Der Preisauftrieb war in 2014 weiterhin sehr
schwach. Die Verbraucherpreise stiegen in Deutschland im Jahresdurchschnitt um 0,9 %, wobei in der
Jahresabschluss 2014
zweiten Jahreshälfte aufgrund der kontinuierlichen
Verbilligung des Rohöls praktisch eine Seitwärtsbewegung zu beobachten war. Die Zielinflationsraten
der Europäischen Zentralbank werden wohl auf absehbare Zeit nicht erreichbar sein. Die EZB hat deshalb bereits im Laufe des Jahres 2014 – neben der
weiteren Absenkung von Leitzinsen auf Rekordniedrigstände – zusätzliche weitere expansive geldpolitische Schritte eingeleitet, die zumindest in Deutschland nicht unumstritten sind.
Seit Beginn des Jahres 2014 wurden – zum Teil stufenweise – die europäischen Regelungen zu den
Eigenkapital- und Liquiditätsanforderungen mittels
der CRR in Kraft gesetzt und im Verlaufe des Jahres
durch die Veröffentlichung von technischen Auslegungsstandards weiter präzisiert. Flankiert wird
dieser nun seit mehreren Jahren anhaltende Prozess
der Verstärkung von Reglementierungen, Meldeund Offenlegungspflichten durch verschiedenste
ergänzende europäische und nationale Gesetzgebungen, die im Sinne der Bankenregulierung oder
des Verbraucherschutzes Einfluss auf die Geschäftsorganisation aller Kreditinstitute – gleich welcher
Größenordnung oder Risikoneigung – haben.
Lagebericht | 15
in unserem Geschäftsgebiet. Bei den Privatkunden
konnte gemäß den Umfrageergebnissen aus 2014
die Kundenreichweite weiter verbessert werden, so
dass auch der Hausbankanteil gestiegen ist. Unsere
Aktivitäten in den Kundengeschäftsfeldern werden
von Kundennähe, Nachhaltigkeit sowie einer hohen
Beratungsqualität begleitet, was uns auch durch die
Bewertungen unabhängiger Testkäufer wiederholt
bescheinigt wurde. Mit unserer Präsenz vor Ort wollen wir das Vertrauen aller Kundengruppen weiter
ausbauen, um unsere gefestigte Wettbewerbsposition auch zukünftig zu behaupten.
2.2. Geschäftsverlauf
Die Sparkasse Neubrandenburg-Demmin hat im Jahr
2014 auch unter schwierigen Rahmenbedingungen ihre konservative Geschäftspolitik fortgesetzt
und kann wieder auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken. Die strategische Ausrichtung der
Sparkasse, die Geschäftsfelder und die angebotene
Produktpalette wurden wie in den Vorjahren beibehalten. Das Hauptaugenmerk unserer Vertriebsaktivitäten liegt auf der ganzheitlichen Beratung im Interesse der Kunden auf Basis des S-Finanzkonzeptes.
Aufgrund der geringeren Industrialisierungsdichte
und niedrigen Exportneigung ist die Entwicklung
in Mecklenburg-Vorpommern und insbesondere
in unserem Geschäftsgebiet wie auch in der Vergangenheit von den benannten europäischen und
bundesdeutschen konjunkturellen Entwicklungen
nur begrenzt beeinflusst. Die strukturell bedingt
weiterhin im Bundesvergleich überdurchschnittliche
Arbeitslosenquote im Landkreis Mecklenburgische
Seenplatte lag Ende 2014 bei 12,7 %. Bei einer detaillierteren Betrachtung unseres Geschäftsgebietes sind dabei auch weiterhin sehr unterschiedliche
Ausprägungen zu beobachten. Im Neubrandenburger Umland wird eine Arbeitslosenquote von
11,8 % ermittelt; in der Region um Demmin beträgt
diese noch immer 17,1 %. Der seit Jahren anhaltende Trend der rückläufigen Bevölkerungsentwicklung
im Geschäftsgebiet hält weiterhin an, konnte sich
jedoch in der Vergangenheit tendenziell etwas abschwächen.
Die wiederholt angestiegene Bilanzsumme der Sparkasse ist überwiegend das Resultat der positiven
Entwicklung der Kundeneinlagen. Mit nun 1.213,0
Mio. EUR übersteigt sie damit den Vorjahreswert um
56,5 Mio. EUR.
Die regelmäßig durchgeführten Marktanalysen bescheinigen unserer Sparkasse die Marktführerschaft
Forderungen an Kreditinstitute
Die Forderungen an Kreditinstitute sind im Vorjahres-
Aktiva
Kundenkreditgeschäft
Die Forderungen an Kunden inklusive der Treuhandund Avalkredite sind um 2,3 % auf 470,3 Mio. EUR
gestiegen. Die Zuwächse gegenüber den Vorjahreswerten und – bei einer Betrachtung nach Durchschnittsbeständen – auch gegenüber unseren leicht
rückläufigen Erwartungen aus der Planung wurden
grundsätzlich von allen Kundengruppen getragen,
insbesondere haben Privatkunden dazu beigetragen. Die Kreditbestände der öffentlichen Haushalte
blieben stabil. Längerfristige gewerbliche Investitionsfinanzierungen sind in ihrem Bestand zurückgegangen.
16 | Lagebericht
vergleich um 39,7 % auf nun 236,3 Mio. EUR gestiegen. Die Eigenanlagen in Form von Termingeldern
wurden bereits in Vorbereitung der anstehenden Filialübertragung wieder aufgebaut. Außerdem wurde
der Bestand an Schuldscheindarlehen und Namenspfandbriefen als Anlagealternative erhöht.
Eigenanlagen in Wertpapiere
Der Wertpapierbestand ist im Geschäftsjahr um 5,9 %
auf nun 445,5 Mio. EUR zurückgegangen; er bleibt
hinter dem erwarteten Bestand zurück. Der Umfang
dieses Geschäftsfeldes wird – gemeinsam mit den
deutlich gestiegenen Forderungen an Kreditinstitute – durch die Entwicklung der Kundeneinlagen
unter Berücksichtigung der Bestandszuwächse an
Kundenkrediten bestimmt. Die konservative Anlagestrategie für die Eigenanlagen in Wertpapiere wurde
fortgesetzt; sie dient grundsätzlich der langfristigen
Vermögensanlage (Buy-and-Hold-Strategie).
Beteiligungen
Der Buchwert unserer Beteiligungen über insgesamt
14,6 Mio. EUR hat sich durch Veräußerungen und
Teilabschreibungen geringfügig um 0,2 Mio. EUR
reduziert. Die Beteiligungen der Sparkasse erstrecken sich dabei überwiegend auf Einrichtungen und
Unternehmen der Sparkassenorganisation sowie
Dienstleister, die dem Betrieb der Sparkasse dienen.
Passiva
Mittelaufkommen von Kunden
Das Wachstum der bilanziellen Kundeneinlagen hat
sich im Jahr 2014 nicht nur nachhaltig fortgesetzt,
sondern in den Zeiten eines anhaltenden Niedrigzinsniveaus nochmal deutlich verstärkt. Mit einem
Anstieg um 43,1 Mio. EUR bzw. 4,3 % im Vorjahresvergleich wurde mit einem Stichtagsbestand von
1.053,0 Mio. EUR die Milliardengrenze wie bereits
im Vorjahr überschritten. Unsere Erwartungen an
das Einlagenwachstum wurden übertroffen. Nur die
Spareinlagen haben sich erwartungsgemäß leicht
rückläufig entwickelt. In Angesicht der Rahmenbedingungen und der Unsicherheiten vieler Kunden
bezüglich der weiteren Entwicklung besteht trotz
einer nahezu erreichten Null- oder Niedrigstverzinsung ein ungebrochener Wachstumstrend bei kurzfristigen oder täglich fälligen Einlagen.
Jahresabschluss 2014
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Der Bestand der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ergibt sich nahezu vollständig aus Weiterleitungsmitteln öffentlicher Kreditprogramme
und hat sich mit einem Anstieg um 6,6 Mio. EUR auf
nun 66,2 Mio. EUR besser entwickelt, als in der Unternehmensplanung erwartet.
Verbundgeschäfte
Die Geschäftsentwicklung beim Bausparen bleibt
mit einer Bausparsumme von 283 EUR je Einwohner
(Vorjahr 281 EUR je Einwohner) auch unter veränderten Markt- und Tarifbedingungen auf dem Niveau
der vergangenen Jahre. Das Vermittlungsgeschäft
von Versicherungen konnte sowohl bei den Lebensversicherungen als auch im Kompositgeschäft durch
die Zusammenarbeit mit der errichteten eigenen
Versicherungsagentur überplanmäßig ausgebaut
werden. Auch die Leasinggeschäfte haben als wichtiger Bestandteil der Investitionsfinanzierungen
der gewerblichen Kunden in 2014 die Erwartungen
übertroffen. Durch die verstärkte Suche unserer
Kunden nach Anlagealternativen zu den bilanziellen
Anlageprodukten ist im vermittelten Kundenwertpapiergeschäft der mehrjährige Trend des Bestandsrückganges gebrochen worden.
2.3. Lage
2.3.1. Vermögenslage
Die Vermögenslage der Sparkasse NeubrandenburgDemmin wird seit Jahren durch das Mittelaufkommen von Kunden geprägt, welches stets den Geschäftsumfang bestimmt.
In der Mittelverwendung wird geschäftspolitisch
das Kundenkreditgeschäft bevorzugt. Aufgrund der
jedoch hinter dem Einlagenwachstum zurückbleibenden Kreditnachfrage bilden die Eigenanlagen in
Wertpapiere sowie in Forderungen an Kreditinstitute
gemeinsam die bedeutendsten Positionen. Die Bewertung aller Aktiva erfolgte nach den gesetzlichen
Vorschriften. Die Wertpapiere des Anlagevermögens
werden nach dem strengen Niederstwertprinzip
bewertet. Für die Risiken im Kreditgeschäft und die
sonstigen Verpflichtungen wurde mit den gebildeten Wertberichtigungen und Rückstellungen ausreichend Vorsorge getroffen.
Jahresabschluss 2014
Das Eigenkapital ist in den vergangenen Jahren und
auch aktuell nachhaltig gestärkt worden. Unter Berücksichtigung der Zuführungen aus dem Jahresergebnis aus 2014 beträgt es nun 61,4 Mio. EUR. Die
Sparkasse verfügt zusätzlich über Reserven nach
§ 26 a KWG (alte Fassung), § 340 f HGB und § 340 g
HGB, wovon die als Kernkapital anrechenbaren Reserven nach § 340 g HGB ebenfalls weiter erhöht
wurden.
Der Gesamtkennziffer der Sparkasse zur Eigenkapitalausstattung gemäß den Vorschriften der CRR überschreitet zum Bilanzstichtag mit 19,8 % (Vorjahr 19,3 %)
sehr deutlich den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestwert von 8,0 %. Die Stärkung der Kapitalausstattung führt dabei zur Verbesserung dieser Kennziffer.
Die Kernkapitalquote liegt zum Jahresende 2014 bei
deutlich verbesserten 16,6 % (Vorjahr 15,3 %).
Ergänzend wird auf die Ausführungen zum Geschäftsverlauf verwiesen.
2.3.2. Finanzlage
Kapital
Die stabile Kapitalstruktur der Sparkasse setzt sich
aus Kernkapital in Form der Sicherheitsrücklage
von 59,1 Mio. EUR sowie dem Fonds für allgemeine
Bankrisiken nach § 340 g HGB in Höhe von 17,0 Mio.
EUR zusammen. Darüber hinaus gibt es Ergänzungskapitalbestandteile aus den für Eigenkapitalzwecke
gebundenen Vorsorgereserven nach § 340 f HGB in
Höhe von 10,0 Mio. EUR sowie aus auslaufenden
nachrangigen Verbindlichkeiten in Form von Sparkassenkapitalbriefen. Für die Anerkennung als Ergänzungskapital werden teilweise die Übergangsregelungen gemäß der CRR genutzt. Die Sparkasse
plant keine neue Aufnahme von Kapital. Durch die
Thesaurierung aus dem Jahresergebnis 2014 werden wieder weitere Zuführungen zum bilanziellen
Eigenkapital vorgenommen.
Lagebericht | 17
Zum Jahresende errechnete sich eine Liquiditätskennzahl gemäß der Liquiditätsverordnung von 4,8
(Vorjahr 5,1), die den aufsichtsrechtlichen Mindestwert von 1,0 sehr deutlich überschreitet. Auch die
darüber hinaus für weitere Beobachtungszeiträume
(Laufzeitbänder bis zu zwölf Monate) zu berechnenden Beobachtungskennzahlen deuteten auf keinerlei zu erwartende Liquiditätsengpässe hin. Die gemäß europäischem Aufsichtsrecht zu ermittelnde
Liquidity Covered Ratio (LCR) beträgt zum Stichtag
19,93. Die Liquidität war im gesamten Geschäftsjahr
jederzeit ausreichend gesichert.
Dispositionsbedingt wurde die bei der NORD/LB
eingeräumte Kreditlinie vereinzelt durch die Sparkasse in Anspruch genommen. Zum Bilanzstichtag
befanden sich vorsorglich Wertpapiere mit einem
Nominalvolumen von 50,0 Mio. EUR im Dispositionsdepot der Deutschen Bundesbank. Von den Refinanzierungsmöglichkeiten der Zentralbanken haben wir
im Rahmen der Liquiditätssteuerung aufgrund eines
stetigen Liquiditätsüberhanges jedoch keinen Gebrauch gemacht. Zur Erfüllung der Mindestreservevorschriften wurden ausreichende Guthaben bei der
Deutschen Bundesbank unterhalten.
Investitionen
Im Geschäftsjahr 2014 tätigten wir Sachinvestitionen von insgesamt 2,3 Mio. EUR. Der überwiegende Anteil wurde dabei mit 1,6 Mio. EUR für
Grundstücke und Gebäude verwendet. Neben der
Fertigstellung des Filialstandortes in der Neubrandenburger Oststadt am Jahresanfang bildete die Modernisierung und Neuausrichtung der Filiale in der
Stargarder Straße den Schwerpunkt der Investitionen.
Daneben wurden Ersatzinvestitionen für Bank- und
Sicherungstechnik vorgenommen und im Sinne der
Bereitstellung von modernen Filialen mit angemessener technischer Ausstattung auch Renovierungen
getätigt.
2.3.3. Ertragslage
Liquidität
Die Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit als die
bedeutendste Zielsetzung des Liquiditätsmanagements der Sparkasse war im Berichtsjahr 2014 aufgrund einer ausgewogenen Liquiditätsplanung zu
jeder Zeit gegeben. Liquiditätsengpässe sind in keiner Form aufgetreten.
Die folgende Kurzübersicht der nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten gegliederten Gewinnund Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2014 ist
Grundlage der Analyse unserer Ertragslage.
18 | Lagebericht
Zinsüberschuss
Jahresabschluss 2014
2013
2014
Veränderung
Mio. EUR
Mio. EUR
in Mio. EUR
Veränderung in %
27,3
25,7
– 1,6
– 5,9
Provisionsüberschuss
8,4
9,7
1,3
15,5
sonstige ordentliche Erträge
0,4
0,4
0,0
0,0
Nettoergebnis aus Finanzgeschäften
ordentlicher Aufwand
darunter Personalaufwand
darunter Sachaufwand
Betriebsergebnis vor Risikovorsorge,
Bewertung und Steuern
0,0
0,0
0,0
0,0
24,5
24,8
0,3
1,2
15,7
15,9
0,2
1,3
8,6
8,6
0,0
0,0
11,6
11,1
– 0,5
– 4,3
Die Sparkasse hat ihre konservative Geschäftspolitik
als regionales Universalkreditinstitut fortgesetzt. Die
Rahmenbedingungen für die Finanzwirtschaft blieben in der Wechselwirkung zwischen Niedrigzinspolitik und Regulatorik unverändert anspruchsvoll. Vor
diesem Hintergrund sind die Fortsetzung der Gesamtentwicklung und die Anknüpfung an die guten
Geschäftsergebnisse der Vorjahre zufriedenstellend.
Das erreichte Betriebsergebnis vor Bewertung, Risikovorsorge und Steuern von 11,1 Mio. EUR übersteigt trotz eines Rückgangs um 0,5 Mio. EUR unsere
Erwartungen.
Das im Geschäftsjahr noch weiter gesunkene Zinsniveau verbunden mir einer flachen zum Teil inversen Zinsstrukturkurve beeinträchtigte unsere bedeutendste Ertragsquelle, den Zinsüberschuss. Der
Handlungsspielraum für Senkungen des Zinsaufwandes ist fast vollständig aufgebraucht, so dass die
aufgrund der Marktgegebenheiten weiterhin rückläufigen Zinserträge nicht vollständig kompensiert
werden können. Auf der Grundlage eines gestiegenen Geschäftsvolumens bleibt der Zinsüberschuss
mit nun 25,7 Mio. EUR um weitere 1,6 Mio. EUR
hinter den Vorjahresergebnissen. Dieses Resultat
entspricht überwiegend den Erwartungen aus unserer Unternehmensplanung, wobei ein stärkerer
Zinsrückgang nur durch eine leicht überplanmäßige
Geschäftsentwicklung kompensiert werden konnte.
Eine sehr deutliche Verbesserung wurde beim Provisionsüberschuss erwirtschaftet, bei dem mit Steigerungen um 1,3 Mio. EUR im Vorjahresvergleich auf
nun 9,7 Mio. EUR das geplante Wachstum sehr deutlich übertroffen wurde. Ursachen dieser Entwicklung
sind die umfangreicheren Vermittlungsgeschäfte im
Verbundgeschäft, insbesondere dem Versicherungsgeschäft, sowie Erträge aus Entgelten für Girokontoführung.
Der ordentliche Aufwand der Sparkasse ist insgesamt
leicht gestiegen. Jedoch blieben trotz der tariflichen
Steigerungen die Personalkosten und auch die Sachkosten erfreulicherweise hinter den ursprünglichen
Erwartungen in der Planung zurück.
Das Bewertungsergebnis für das Kreditgeschäft, das
Wertpapiergeschäft und die sonstigen Bewertungen
weist saldiert einen Bewertungsaufwand von 0,9 Mio.
EUR aus. Das – entgegen der Planung – positive Bewertungsergebnis der Eigenanlagen in Wertpapiere
profitiert bei der marktpreisbedingten Bewertung
der zinstragenden Geschäfte vom unvermindert andauernden Niedrigzinsniveau. In der Bewertung der
Forderungen an Kunden ergab sich aufgrund eines
insolventen Großengagements eine Belastung oberhalb unserer Erwartungen. Weitere Sonderfaktoren
waren in 2014 nicht zu berücksichtigen.
Unter Berücksichtigung von Steueraufwendungen
von in Höhe 1,6 Mio. EUR und nach der Zuführung
zum Fonds für allgemeine Bankrisiken in Höhe
5,0 Mio. EUR verbleibt ein Jahresüberschuss von
2,3 Mio. EUR.
2.4. Finanzielle und nichtfinanzielle
Leistungsindikatoren
Die Leistungsfähigkeit der Sparkasse als Finanzdienstleistungsinstitut wird nachhaltig durch das
Vertrauen unserer Kunden getragen. Grundlage dafür bilden unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Jahresabschluss 2014
Lagebericht | 19
als erster Ansprechpartner für alle finanziellen Belange. Das in der Geschäftsstrategie definierte
bedeutendste Ziel der Personalarbeit ist das Gewinnen und Halten qualifizierter und motivierter
Mitarbeiter in einem angemessenen Umfang. Durch
eine kontinuierliche und langfristig angelegte Personalentwicklung vom Auszubildenden bis zu den
Führungskräften werden hierfür die Grundlagen
gelegt. Fluktuationsbedingtes Ausscheiden von
Mitarbeitern wird nahezu vollständig über eigene
Nachwuchskräfte kompensiert. Im Sinne effizienter
Arbeitsabläufe haben wir auch die Anforderungen an
standardisierte Arbeitsweise und flachere Führungsstrukturen weiter verstärkt.
Ein weiteres Anliegen der Personalpolitik ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die Gesundheit
unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren
persönliche Entwicklung. Durch variable Arbeitszeiten und flexible Teilzeitmodelle wollen wir unsere
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen.
Durch Gesundheitstage in Zusammenarbeit mit den
Krankenkassen und anderen Gesundheitseinrichtungen sowie durch Sportangebote bieten wir Informationsmöglichkeiten zur Bewältigung der wachsenden Belastungen des Arbeitsalltags.
Durch die Ausgestaltung und Umsetzung unseres
Personalentwicklungskonzeptes stellen wir ein hohes Qualifikationsniveau und eine arbeitsplatzspezifische Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter sicher.
In 2014 haben zwölf Mitarbeiter eine Qualifizierungsmaßnahme zum Bankfachwirt, Bankbetriebswirt oder Sparkassenbetriebswirt begonnen oder
haben diese abgeschlossen. Der Gesamtbestand an
Auszubildenden wurde beibehalten.
Zum Jahresultimo 2014 hat sich die Gesamtanzahl
der Mitarbeiter um acht bzw. um 2,5 % reduziert:
2013
2014
Vollzeitkräfte
170
164
Teilzeitkräfte
115
121
Auszubildende
24
23
Freigestellte*
12
5
321
313
Summe
* z. B. Elternzeit, Altersteilzeit
Die Notwendigkeit von qualifiziertem Personal in
einem den vertrieblichen Erfordernissen und den
durch regulatorische Anforderungen gewachsenen
arbeitsorganisatorischen Anforderungen angemessenem Umfang steht in ständiger Wechselwirkung
zur Beherrschung der Personalkostenentwicklung
unter Berücksichtigung der tarifgebundenen Personalkostenstruktur. Gepaart ist diese Entwicklung mit
stetig steigenden Qualifikationserfordernissen.
Ein hohes Qualifikationsniveau der Berater und das
Vertrauen der Kunden zu ihrem Berater werden auch
zukünftig die Schlüssel zum Erfolg sein, um eine
nachhaltige und langjährige Kundenzufriedenheit
zu sichern. Zur Sicherung und stetigen Verbesserung der erreichten Qualität werden unter anderem
regelmäßige Marktanalysen, Kundenbefragungen
und Testkäufe durchgeführt. Zusätzlich soll die kontinuierliche Analyse sämtlicher Kundenbeschwerden für unsere operativen Steuerungs- und Organisationsentscheidungen in der Sparkasse genutzt
werden. Wir sind weiterhin Marktführer in unserem
Geschäftsgebiet.
Wir fördern das Gemeinwohl in unserem Geschäftsgebiet durch Spenden und Sponsoring. Direkt oder
mittels der von uns eingerichteten Stiftungen für die
Stadt Neubrandenburg und den ehemaligen Landkreis Demmin wurden in 2014 insgesamt Leistungen
von 544 TEUR – vorrangig in den Bereichen Sport,
Soziales und Kultur – erbracht. Ein weiterer Faktor
unserer Nutzenstiftung in der Region ist die wiederholte Ausschüttung von Teilen des Jahresüberschusses an den Träger der Sparkasse.
Die Sparkasse betreibt keine eigene Forschung und
Entwicklung, sondern macht sich für Innovationen
oder aufsichtsrechtlich geforderte Veränderungen
die Entwicklungsleistungen der verschiedenen Mitglieder der Sparkassen-Finanzgruppe und deren
Dienstleister, hier insbesondere der Finanz Informatik, zunutze. Deren jeweilige Finanzierung erfolgt
mittels Umlagen durch die Sparkassen.
Bei den beschriebenen Entwicklungen der Erlösund Kostenstruktur liegt die Cost-Income-Ratio mit
69,0 % über dem Vorjahreswert von 67,7 %, bleibt
damit aber deutlich günstiger als in unserer Unternehmensplanung zunächst prognostiziert. Die
strategische Zielsetzung unserer Sparkasse wurde
20 | Lagebericht
damit wieder erreicht. Die Eigenkapitalrentabilität
der Sparkasse von 12,6 % (bilanziell, vor Steuern) erreicht auch bei gestiegener Kapitalausstattung nahezu den Vorjahreswert (12,8 %); sie erfüllt jedoch
– wie auch im Vorjahr – die strategische Zielsetzung
der Sparkasse. Somit war das Geschäftsjahr auch mit
Blick auf alle langfristigen geschäftspolitischstrategischen Zielsetzungen der Sparkasse erfolgreich.
2.5. Gesamtbeurteilung des
Geschäftsverlaufs und der Lage
Unter Berücksichtigung der regionalen Rahmenbedingungen in unserem Geschäftsgebiet und unter
Würdigung der Einflüsse aus der Niedrigzinspolitik
sind wir in unserer Rolle als öffentlich-rechtliches
Universalkreditinstitut mit der Entwicklung der Ge-
Jahresabschluss 2014
schäftstätigkeit zufrieden. Die Ertragslage der Sparkasse ist zufriedenstellend, die Vermögenslage ist
geordnet. Die Finanzlage ist ausgewogen, so dass
die Zahlungsfähigkeit jederzeit gegeben ist.
Die Geschäftsergebnisse des Jahres 2014 setzen die
stabile Entwicklung der vergangenen Jahre fort. Der
Geschäftsverlauf gestaltete sich dabei insgesamt
günstiger, als es unsere aufgrund der Niedrigzinspolitik vorsichtige Unternehmensplanung für dieses
Geschäftsjahr erwarten ließ.
Mit diesen Ergebnissen und den daraus vorgesehenen Zuführungen zu den Rücklagen und Reserven
wird eine weitere Stärkung der Kapitalbasis und der
Risikotragfähigkeit der Sparkasse erreicht.
3. Nachtragsbericht
Im Anschluss an die Erstellung des Jahresabschlusses sind keine Ereignisse oder Sachverhalte einge-
treten, die eine gesonderte Berichtspflicht im Rahmen eines Nachtragsberichtes erfordern.
4. Prognosebericht sowie Chancen- und Risikobericht
4.1. Prognosebericht
Wirtschaft
Für das kommende Geschäftsjahr prognostizieren
die Wirtschaftsinstitute eine leichte Steigerung des
Expansionstempos für den Welthandel und die Weltwirtschaft. Voraussetzung dafür sind die Erholung
in den Industrieländern, das Aufrechterhalten des
Wachstumskurses in den Schwellenländern und das
Ausbleiben weiterer geopolitischer Ausnahmeereignisse. Kritisch bleibt die weitere politische und institutionelle Entwicklung in Griechenland. Eine bedeutende Rolle in dieser Gesamtentwicklung behält der
Rohölpreis. Im Euro-Raum wird eine Fortsetzung der
konjunkturellen Erholung mit einem Wachstum des
BIP um rund 1 % erwartet. Die Abwertung des Euro
dürfte den Export aus dem Währungsraum heraus
beflügeln.
In Deutschland wird ein erneutes Wachstum in einer
Größenordnung von rund 1,5 % für erreichbar erachtet, was sich vor allem aus der Binnennachfrage spei-
sen dürfte. Wachstumsbeiträge werden aufgrund der
gewonnenen Spielräume in den öffentlichen Haushalten auch durch öffentliche Investitionen erwartet.
Die Preisentwicklung wird sowohl in Deutschland
als insbesondere auch im Euro-Raum noch moderat bleiben und hängt wesentlich von der weiteren
Entwicklung der Ölpreise ab. In Mecklenburg-Vorpommern und vor allem in unserem Geschäftsgebiet
erwarten wir weiterhin grundsätzlich nur begrenzte
konjunkturelle Einflüsse.
In Abhängigkeit zur europäischen Gesamtentwicklung und der weiteren Geldpolitik der Europäischen
Zentralbank bleiben auch die künftige Situation an
den Finanzmärkten und die Erwartung an den Fortbestand des historisch niedrigen Zinsniveaus mit
Unsicherheiten behaftet.
Strategie
Die strategische Ausrichtung unserer Sparkasse basiert mit der Zielsetzung der Erfüllung des öffentli-
Jahresabschluss 2014
chen Auftrages auf regelmäßigen Analysen der Rahmenbedingungen an den Geld- und Kapitalmärkten
und vordergründig auch der wirtschaftlichen Bedingungen in unserem Geschäftsgebiet. Begleitet
werden diese durch die regelmäßige Einschätzung
risikopolitischer Einflussfaktoren.
In der Geschäftsstrategie der Sparkasse Neubrandenburg-Demmin stehen die Belange unserer Kunden,
unserer Träger – der Stadt Neubrandenburg und des
Landkreises Mecklenburgische Seenplatte – und unserer Mitarbeiter im Mittelpunkt. Die Sparkasse ist ein
regionales Wirtschaftsunternehmen. Oberstes Ziel
der Geschäftspolitik ist eine ausreichende Rentabilität
der Sparkasse, um eine dauerhafte Existenz zu sichern
und den öffentlichen Auftrag erfüllen zu können. Der
Grad der Zielerreichung wird gemessen an der CostIncome-Ratio und der Eigenkapitalrentabilität.
Die vertriebliche Ausrichtung in den Kundengeschäftsfeldern liegt dabei im Fokus unserer Geschäftspolitik. Wir orientieren uns dabei an den Bedürfnissen unserer Kunden, die sowohl im direkten
Kundenkontakt als auch über digitale Vertriebswege
aufgenommen werden. Sowohl die Marktausschöpfung als auch Kundenzufriedenheit sind Eckpunkte
eines ausbalancierten Strategiegefüges. Daneben
sehen wir es auch als unsere Aufgabe an, Gemeinwohleffekte zugunsten der Bevölkerung, der Vereine
und der Wirtschaftsunternehmen im Geschäftsgebiet zu erzielen und einen nachhaltigen Beitrag für
die erfolgreiche Entwicklung in Neubrandenburg
und in unserem Landkreis zu leisten.
Die Geschäftstätigkeit in der Kreditwirtschaft ist
konsequent mit der Steuerung und Überwachung
der sich aus unserer Geschäftstätigkeit ergebenden
Risiken verbunden, deren Beherrschung bleibt eine
zentrale Erfolgskomponente. Um unseren eigenen
und den aufsichtsrechtlichen risikopolitischen Zielsetzungen gerecht zu werden, streben wir weiterhin
eine kontinuierliche Stärkung der regulatorischen
Kapitalbasis und des Risikodeckungspotenzials an.
Die vom Vorstand festgelegten Risikostrategien prägen das Risikomanagement der Sparkasse Neubrandenburg-Demmin.
Die strategische Ausrichtung wird jährlich mit dem
Verwaltungsrat umfassend erörtert und dient allen
Mitarbeitern als Grundlage ihres Handelns.
Lagebericht | 21
Planung
Auf Grundlage der strategischen Ausrichtung der
Sparkasse sowie der zu erwartenden Entwicklung
der gesamtwirtschaftlichen und auch regionalen
Rahmenbedingungen wird in jedem Jahr eine Erfolgsvorausschau erarbeitet sowie die jeweilige mittelfristige Unternehmensplanung um ein weiteres
Jahr fortgeschrieben. Eine sehr bedeutende Rahmenbedingung für die Entwicklung der Sparkasse
bildet dabei die Zinsprognose als Ausgangspunkt
der Unternehmensplanung. Für die nächsten Jahre
gehen wir von einer Fortsetzung des Niedrigzinsniveaus aus, wobei ab dem Jahr 2017 moderat steigende Zinsen möglich erscheinen.
Der aktuelle Planungszeitraum der Sparkasse erstreckt sich bis zum Jahr 2017. Aufgrund der
höchsten Prognosegüte stehen insbesondere die
Erwartungen an die Entwicklung im kommenden Geschäftsjahr im Fokus der Analysen des Lageberichtes. In der Folge der Umsetzung der Anforderungen
des Gesetzes zur Landkreisneuordnung in Mecklenburg-Vorpommern und der sich daraus ergebenden
Änderungen des Sparkassengesetzes wurde zwischen den Sparkassen Neubrandenburg-Demmin
und der Sparkasse Vorpommern ein öffentlich-rechtlicher Vertrag zur Übertragung der Filialen Jarmen
und Loitz sowie des Selbstbedienungsstandortes
Tutow abgeschlossen. Die Übertragung soll zum
Stichtag 31. Mai 2015 vollzogen werden und ist in
ihren Auswirkungen auf den Geschäftsumfang und
die Ertragslage unserer Sparkasse bereits vollumfänglich in der Unternehmensplanung berücksichtigt worden.
Das Geschäftsvolumen der Sparkasse, gemessen
an der erwarteten Durchschnittsbilanzsumme von
1.181,9 Mio. EUR, wird im Jahr 2015 – bedingt durch
die Auswirkungen der Filialübertragung – zunächst
leicht zurückgehen. Aus den gleichen Gründen
rechnen wir mit leicht sinkenden Kundeneinlagen.
Wachstumsimpulse im verbleibenden Kundenbestand generieren wir neben der Zinskapitalisierung
aus einer erwarteten stabilen Sparquote unserer
Kunden in bilanzwirksamen Anlageformen, welche
neben den Investitionen in alternative Produkte der
Geldvermögensbildung generiert werden. Risiken
für diese Entwicklungstendenzen sehen wir bei den
Privatkunden in der zunehmenden Fokussierung der
Wettbewerber auf das Retailgeschäft.
22 | Lagebericht
Im Kundenkreditgeschäft werden wir unsere Neugeschäftsaktivitäten verstärken und auf eine breitere Vertriebsbasis stellen. Für unsere Privatkunden
möchten wir sowohl Finanzierungen für Wohnungsbauinitiativen als auch Konsumfinanzierungen zur
Verfügung stellen und die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen in unserem Geschäftsgebiet
durch Investitions- und Betriebsmittelfinanzierungen unterstützen. Wir erwarten in diesem Geschäftsfeld auch nach den Effekten der Filialübertragung
stabile bis leicht ansteigende Bestände.
In Abhängigkeit zur Entwicklung der benannten Kundengeschäftsfelder erwarten wir insgesamt einen
leichten Rückgang unseres Bestandes an Eigenanlagen, welcher geschäftspolitisch eine Residualgröße
darstellt. Neuanlagen erfolgen jeweils unter Beachtung unserer konservativen Anlagestrategie.
Bei den Überschüssen aus den Zinsgeschäften erwarten wir im nächsten Jahr aufgrund des reduzierten Geschäftsumfangs und der prognostizierten
Zinsentwicklung auf anhaltend niedrigem Niveau
nochmal einen weiteren Rückgang auf dann 25,5 Mio.
EUR, der sich in den Folgejahren wegen der nachlaufenden Effekte und in Abhängigkeit zur tatsächlichen
Zinsentwicklung fortsetzen wird. Die Prognose der
Zinsüberschüsse ist wiederholt mit Unsicherheiten
behaftet, da sie neben den reinen Wechselwirkungen des Geld- und Kapitalmarktes auch durch die
Geldpolitik der Europäischen Zentralbank nachhaltig
beeinflusst wird.
Für die Provisionseinnahmen wird durch die weitere Verstärkung der Vertriebsaktivitäten im Verbundgeschäft und durch eine Überprüfung der eigenen
Entgeltpolitik eine anhaltend positive Entwicklung
erwartet, so dass wir auch bei einem reduzierten
Kundenpotenzial einen Provisionsüberschuss von
9,4 Mio. EUR prognostizieren.
Im Verwaltungsaufwand ergeben sich Wechselwirkungen zwischen Sachkostensteigerungen und weiteren tariflichen Anpassungen im Personalaufwand
und den durch die Filialübertragung erforderlichen
Reduzierungen der Geschäftsausstattung und des
Mitarbeiterbestandes. Wir erwarten demnach mit
15,8 Mio. EUR sinkende Personalkosten. Für Sachkosten ist unter Fortsetzung eines konsequenten
Kostencontrollings ein Budget von 9,0 Mio. EUR de-
Jahresabschluss 2014
finiert worden. Potenziale sehen wir dabei insbesondere in der Effizienzsteigerung der Prozesse in der
Sparkasse unter sorgfältiger Abwägung zwischen
dem Personal- und dem IT-Einsatz.
Entsprechend unserer konservativen Planungsansätze erwarten wir im Geschäftsjahr 2015 ein im
Vorjahresvergleich reduziertes Betriebsergebnis vor
Bewertung von 10,3 Mio. EUR.
Im Bewertungsergebnis für das Kreditgeschäft
werden nach einem unerwarteten Anstieg in 2014
wieder geringere Aufwendungen von 0,5 Mio. EUR
prognostiziert. Der Anteil der Erträge aus dem Abwicklungsbestand wird sich wegen dessen nachhaltiger Reduzierung weiter verringern. Das Bewertungsergebnis im Wertpapiergeschäft wird aufgrund
unserer Anlagestrategie letztendlich durch das tatsächliche Zinsniveau zum Bewertungsstichtag und
damit verbundene marktpreisbedingte Bewertungsaufwendungen beeinflusst werden. Auf Basis der
Zinsprognose zum Planungszeitpunkt erwarten wir
in 2015 ein negatives Bewertungsergebnis von 0,4
Mio. EUR aus dem Wertpapiergeschäft. Die Sparkasse wird ihre Geschäftspolitik bezüglich der Eigenanlagen fortsetzen, als Steuerungsmaßnahme wird ein
weiterhin leicht steigender Bestand an zinsbedingt
bewertungsfreien Anlageklassen geplant.
Wir erwarten vor Steuern einen etwas geringeren
Jahresüberschuss von 8,3 Mio. EUR, der auch weiterhin die Stärkung von Eigenkapital und Reserven
der Sparkasse sowie Ausschüttungsmöglichkeiten
an den Träger ermöglicht.
Bezüglich der Leistungskennziffern werden im Prognosezeitraum aufgrund der beschriebenen Rahmenbedingungen und insbesondere aufgrund der
Auswirkungen der Filialübertragung mit einer erwarteten Cost-Income-Ratio von 70,6 % und einer Eigenkapitalrentabilität von 11,4 % leichte Verschlechterungen eintreten. Der Mitarbeiterbestand wird
merklich zurückgehen, der Umfang an Aus- und Fortbildung wird für die Mitarbeiter unvermindert beibehalten. Investitionen in banktechnische Ausstattung
werden ebenfalls beibehalten. Der Servicegedanke
zur Steigerung der Kundenzufriedenheit steht auch
zukünftig im Fokus der Geschäftstätigkeit. Auch die
Nutzenstiftung im Geschäftsgebiet durch Spenden
und Sponsoring soll unvermindert fortgeführt wer-
Jahresabschluss 2014
den. Im planmäßigen Geschäftsverlauf der Sparkasse entsteht neben kurzfristigen dispositionsbedingten Kontoinanspruchnahmen kein Liquiditätsbedarf.
Für die Kapitalausstattung der Sparkasse sind neben
der Ertragsthesaurierung keine neuen Finanzierungsmaßnahmen geplant.
Eine zusätzliche andauernde Ressourcenbelastung
ergibt sich auch weiterhin für die Sicherstellung der
sich kontinuierlich weiterentwickelnden und überwiegend verschärfenden gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Anforderungen an alle Kreditinstitute –
auch die nicht signifikanten einzelnen Sparkassen,
wodurch sich nachfolgend ebenfalls Auswirkungen
auf die Geschäftsentwicklung ergeben. Allerdings
zeichnen sich keine direkten Beschränkungen des
Geschäftsumfangs durch die einzuhaltenden Rahmenbedingungen und Kennziffern bei der Beibehaltung unseres Geschäftsmodells ab. Neben der stetig
steigenden Belastung von Mitarbeiterkapazitäten
sind insbesondere die zeitlichen Faktoren für die
Umsetzungsprozesse inklusive der erforderlichen
IT-Entwicklungsaufwendungen ernst zu nehmende
Einflussgrößen für die Gesamtbanksteuerung.
Gesamtbeurteilung
Die für 2015 prognostizierte Geschäftsentwicklung
wird aufgrund der der Planung zugrundeliegenden
Markt- und Rahmenbedingungen sowie insbesondere wegen der Reduzierung unseres Geschäftsgebietes nach der Filialübertragung hinter dem
vergangenen Geschäftsjahr zurückbleiben. Die Rentabilität und die damit erzielten Betriebsergebnisse
der Sparkasse werden unvermindert ausreichen, um
durch Thesaurierung eine weitere Stärkung des Eigenkapitals und der Reserven vorzunehmen.
4.2. Chancenbericht
Die Sparkasse Neubrandenburg-Demmin agiert
als Mitglied der Sparkassen-Finanzgruppe und orientiert ihre Geschäftstätigkeit an den Prämissen
Nähe, Verlässlichkeit und Nachhaltigkeit. Den Erfolg
der Marke „Sparkasse“, mit den Markenkernwerten
Menschen verstehen, Sicherheit geben und Zukunft
denken sehen wir als Chance für unsere eigene geschäftliche Entwicklung. Unser Geschäftsmodell,
welches sich unter Beachtung des Regionalprinzips
an den Bedürfnissen unserer Kunden vor Ort orientiert, hat sich bewährt und als robust erwiesen.
Lagebericht | 23
Wir konzentrieren uns auf das regionale Geschäft mit
Privatkunden, Firmenkunden und Kommunen. Für
diese Kerngeschäftsfelder sehen wir aufgrund der
hohen Qualität und Solidität unserer Produkte und
Finanzdienstleistungen sowie unserer Kenntnisse zu
den Marktgegebenheiten vor Ort gute Entwicklungschancen.
Für unsere Kunden ist gerade in Zeiten hoher Volatilitäten an den Finanzmärkten und der Veränderungen der Finanzpolitik hin zu europäischen Rechtsnormen die Sicherheit ein sehr bedeutender Faktor
bei den Geldanlagen. Beratungskompetenz und Vertrauenswürdigkeit sind wichtige Punkte, die von den
Verbrauchern bei den Sparkassen geschätzt werden.
Die Qualität in Service und Beratung bildet dabei einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Für deren
Aufrechterhaltung und Verbesserung dient das seit
Jahren implementierte Qualitätsmanagementsystem, auf dessen Erkenntnissen die Ausgestaltung
der Geschäftsprozesse oder des Kundenservice basieren.
Zum Erreichen der Kundennähe ist in unserem, zum
Teil ländlich geprägten Geschäftsgebiet ein angemessenes Filialnetz ein wesentliches geschäftspolitisches Ziel; die Flächenpräsenz wird für uns auch
in Zukunft ein elementarer Wettbewerbsfaktor sein.
In unseren dezentralen Geschäftsstellen und in den
Kompetenzzentren bieten wir die Produktvielfalt der
gesamten Sparkassen-Finanzgruppe an. Zur Sicherung der vorhandenen und Generierung weiterer
Marktanteile werden wir neben den Beratungen und
Selbstbedienungsmöglichkeiten vor Ort aufgrund
der steigenden Nachfrage unserer Kunden nach einer internetbasierten Kontaktaufnahme auch die
Möglichkeiten des Produktabschlusses in der Internetfiliale und der Kommunikation über das elektronische Postfach nutzen. Unser Ziel ist es, unseren
Kunden sämtliche Vertriebswege gleichwertig anzubieten und alle Möglichkeiten der digitalisierten
Vertriebsunterstützung weiterzuentwickeln.
Unsere Sparkasse hat sich aufgrund ihres hohen
und kontinuierlich anwachsenden Mittelaufkommens aus langfristigen Kundenbeziehungen bisher
stets durch eine sehr gute Liquiditätsausstattung
ausgezeichnet. Aufgrund der Fortsetzung unseres
Geschäftsmodells ist davon auch zukünftig auszugehen.
24 | Lagebericht
Die Stadt Neubrandenburg als Kreisstadt und Oberzentrum der Region bietet durch ihre von Nahversorgung, Dienstleistungen, Zulieferern und öffentlichen
Arbeitgebern geprägte Wirtschaftsstruktur einen
stabilen Arbeitsmarkt mit soliden Einkommensverhältnissen für eine Vielzahl unserer Kunden. Hiervon
partizipieren in einem sehr hohen Umfang auch die
Einwohner des Landkreises als berufliche Einpendler in die Stadt Neubrandenburg. Gleiches gilt für das
derzeitig bestehende Kundenpotenzial an Rentnern
und Pensionären mit dauerhaften Einkünften bzw.
gefestigten Vermögensverhältnissen.
Wir werden auch künftig die eigenen und die durch
die Zusammenarbeit in der Sparkassenorganisation uns gegebenen Möglichkeiten nutzen, um die
wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Sparkasse zu
erhalten. Die Bündelung von Unterstützungsaktivitäten in den zentralen und regionalen Verbänden
sowie den Dienstleistern in der Sparkassen-Finanzgruppe und die weitere Optimierung der eigenen
Personal- und Sachausstattung bieten Ansatzpunkte für eine erfolgreiche Weiterentwicklung. Darüber
hinaus gilt es neben dem seit Jahren gefestigten
stationären Vertrieb, die zusätzlichen Möglichkeiten
verschiedener digitaler Vertriebswege gleichwertig
in die Geschäftsstrukturen der Sparkasse zu integrieren.
Zusätzliche Chancen können sich auch aus geänderten Marktentwicklungen und dem damit verbundenen Nichteintritt von kalkulierten Risiken ergeben.
4.3.
Risikobericht inklusive der
Risikoberichterstattung in Bezug auf die
Verwendung von Finanzinstrumenten
4.3.1. Risikomanagementsystem
Eine wesentliche Managementaufgabe in unserer
Sparkasse und Kernfunktion aller Finanzdienstleistungsinstitute ist die bewusste Übernahme, aktive
Steuerung und gezielte Transformation von Risiken.
Mit Blick auf unser Gesamtrisikoprofil stellen wir sicher, dass die wesentlichen Risiken durch ein hinreichend großes Risikodeckungspotenzial laufend
abgedeckt sind und die Risikotragfähigkeit der Sparkasse jederzeit gegeben ist.
Die Angemessenheit der Eigenmittel der Sparkasse richtet sich nach den seit 2014 geltenden euro-
Jahresabschluss 2014
päischen Regelungen der Capital Requirements
Regulation (CRR). Mögliche Übergangsvorschriften
zur Ermittlung der Eigenkapitalausstattung von der
bisher gültigen deutschen Solvabilitätsverordnung
zu den Regelungen der CRR werden in Anspruch
genommen. Die Unterlegung des Adressenausfallrisikos erfolgt nach der Methodik des Kreditrisikostandardansatzes. Für sämtliche Marktrisiken werden die
aufsichtsrechtlichen Standardmethoden angewendet. Der Unterlegungsbetrag für das operationelle
Risiko wird nach dem Basisindikatoransatz ermittelt.
Im Instrumentarium des Risikomanagements werden Prozesse zur Identifizierung, Beurteilung, Steuerung, Überwachung und Kommunikation der wesentlichen Risiken sowie deren Einbindung in ein
integriertes System zur Ertrags- und Risikosteuerung (Gesamtbanksteuerung) vorgehalten. Risiken
werden schwerpunktmäßig in der handelsrechtlichen Sichtweise betrachtet und gesteuert. Eine vermögensorientierte Sichtweise wird nur dann ergänzend herangezogen, soweit dies aufsichtsrechtlich
gefordert ist.
Das Risikomanagement der Sparkasse wird bestimmt
durch die vom Vorstand definierten risikopolitischen
Grundsätze, die u. a. in der Risikostrategie und den
darauf aufbauenden risikoartenspezifischen Teilstrategien dokumentiert sind. Sie werden maßgeblich
beeinflusst durch die Zielsetzungen der Geschäftsstrategie und die diesen zugrunde liegenden internen und externen Rahmenbedingungen. Die darauf
aufbauenden Definitionen, Regelungen, Verfahren
und Bestimmungen zum Risikomanagement sind im
Unternehmens- und Risikohandbuch verankert. Die
Leitung der Risikocontrolling-Funktion obliegt dem
Leiter Vorstandsstab und Risikomanagement, der
zu allen risikopolitisch relevanten Entscheidungen
des Vorstandes angehört wird. Er ist zuständig für
die unabhängige Überwachung der Risiken und hat
uneingeschränkten Zugang zu allen hierfür erforderlichen Informationen.
Das Risikomanagement der Sparkasse umfasst, bezogen auf die wesentlichen Risiken, sowohl alle Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsprozesse, die
im Institut selbst erstellt werden, als auch Dienstleistungen, die die Sparkasse von Dritten bezieht, sofern
letztere von den Regelungen des § 25 a Abs. 2 KWG
erfasst werden.
Jahresabschluss 2014
Die Aufbauorganisation der Sparkasse entspricht
den Mindestanforderungen an das Risikomanagement in seiner jeweils gültigen Fassung und beinhaltet eine Trennung der risikosteuernden und
-überwachenden Organisationseinheiten von den
Marktbereichen. Die Risikomanagement- und Risikocontrollingsysteme sind regelmäßig Gegenstand
von Prüfungen der prozessunabhängigen internen
Revision.
Die Sparkasse versteht sich als Universalkreditinstitut mit einem breit angelegten Geschäftsmodell.
Das Geschäftsgebiet der Sparkasse wird gemäß dem
Regionalprinzip begrenzt. Damit verbundenen möglichen Konzentrationsrisiken stehen Informationsvorteile durch die lokale Marktkenntnis gegenüber.
Auf Basis einer jährlichen Risikoinventur und korrespondierend mit unseren Kerngeschäftsfeldern
bewerten wir zunächst die Marktpreisrisiken – insbesondere in der Ausprägung als Zinsänderungsrisiken – als wesentliches Risikofeld unseres Hauses.
Daneben werden Adressenausfallrisiken, die operationellen Risiken und auch die Liquiditätsrisiken
aufgrund der aufsichtsrechtlichen Anforderungen
bzw. der sie betreffenden Eigenmittelanforderungen
zu den wesentlichen Risiken gezählt. Die sich daraus
ableitenden Risikomanagementanforderungen werden in Risikoübersichten katalogisiert und ebenfalls
jährlich durch die Risikoverantwortlichen und das
Risikocontrolling überprüft und gegebenenfalls angepasst.
Neben der jederzeitigen Sicherstellung der Tragfähigkeit dieser Risiken ist unser Risikomanagement
darauf gerichtet, Risikokonzentrationen möglichst zu
vermeiden oder zu kompensieren. Im Ergebnis der
aktuellen Risikoinventur wurden für die Adressenausfallrisiken aufgrund unseres Geschäftsmodells
bei den Sicherheiten in Form von Grundpfandrechten Risikokonzentrationen identifiziert. Diesem Umstand wurde angemessen mit detaillierten Bewertungs- und Überwachungsanforderungen für diese
Sicherheiten im Kreditprozess Rechnung getragen.
Das Risiko wird durch die bestehenden Risikomanagementprozesse regelmäßig überwacht und ist
Gegenstand der regelmäßigen Risikoberichterstattung, um bei Bedarf zeitgerecht Gegensteuerungsmaßnahmen ergreifen zu können.
Lagebericht | 25
Die Ermittlung der Risikotragfähigkeit wird konzeptionell in einer Going-Concern-Betrachtung durchgeführt und ist der Art, dem Umfang und dem Risikogehalt des Geschäftsbetriebes der Sparkasse
angemessen. Der Vorstand legt unter Beachtung der
Risikostrategie die Komponenten sowie die Höhe
der Risikodeckungsmasse fest, die zur Abschirmung
der Risiken dienen soll. Die Berechnung der Auslastungsbeträge zur Überprüfung der Risikotragfähigkeit erfolgt neben der Bewertung einer planmäßigen
Entwicklung auch auf Basis verschiedener Szenarien,
wobei unter anderem die von der Sparkasse prognostizierte Zins- und Konjunkturentwicklung sowie Abweichungen von diesen berücksichtigt werden. Neben der Analyse der Risikotragfähigkeit im Plan- und
Risikoszenario werden ebenfalls die Auswirkungen
von Stresstests in Form von Sensitivitätsanalysen
einzelner Risikokategorien und risikoartenübergreifenden Szenarioanalysen auf das jeweilige Risikodeckungspotenzial ermittelt und bewertet. Unter den
von der Sparkasse simulierten Rahmenparametern
werden im Stressszenario zu den Adressenausfallrisiken die höchsten Belastungen ermittelt. Durch inverse Stresstests wird einmal jährlich die Grenze der
Belastungsfähigkeit der Sparkasse ermittelt.
Die Sparkasse stellt sicher, dass nach Abschirmung
der potenziellen Risiken jederzeit ausreichendes
Eigenkapital vorhanden ist. Unsere Risikotragfähigkeitskonzeption geht zunächst grundsätzlich davon
aus, dass im Planszenario die einbezogenen Risiken
aus dem operativen Ergebnis des jeweiligen Planjahres zu tragen sind. Gegebenenfalls sind bei Ertragsminderungen Anteile ungebundener Reserven
hinzuzuziehen, deren Verwendung keinen Einfluss
auf die aufsichtsrechtliche Kapitalausstattung der
Sparkasse hat. Auch das im Risikoszenario bereitgestellte Risikodeckungspotenzial stellt sicher, dass
die aufsichtsrechtlichen Eigenkapitalanforderungen
stets uneingeschränkt erfüllt werden können. Hierfür
ist strategisch eine Untergrenze der Gesamtkennziffer von 12,0 % definiert. Für 2015 werden Limite von
6,5 Mio. EUR im Planszenario und 32,9 Mio. EUR im
Risikoszenario bereitgestellt.
Die Ergebnisse des Risikocontrollings werden mittels
Risikoberichten dem Vorstand und anschließend dem
Verwaltungsrat vierteljährlich berichtet, wobei die Ergebnisse der Risikoinventur sowie die Analyse der
26 | Lagebericht
Entwicklung aller wesentlichen Risiken berücksichtigt werden. Umfang und Intensität des Controllings
und des Berichtswesens werden in Abhängigkeit
zum jeweiligen Risikogehalt differenziert ausgestaltet. Für die wesentlichen Risiken sind Risikofrüherkennungsverfahren eingerichtet worden. Darüber hinaus ist ein System von Ad-hoc-Berichterstattungen
implementiert, einschließlich der Weiterleitung von
Ad-hoc-Meldungen an den Verwaltungsrat.
Insgesamt verfügt die Sparkasse über ein dem Umfang der Geschäftstätigkeiten angemessenes System zur Steuerung, Überwachung und Kontrolle dieser Risiken gemäß § 25 a KWG.
4.3.2. Risikokategorien
Marktpreisrisiken
Als Marktpreisrisiken bezeichnen wir die Gefahr negativer Wertentwicklung von Positionen oder Portfolios durch die Veränderung von Marktparametern
wie Zinsen oder Aktienpreise. Spreadrisiken werden
in diese Betrachtung mit einbezogen. Marktpreisrisiken, insbesondere in der Ausprägung der Zinsänderungsrisiken, stellen eine wesentliche Risikoposition
unseres Hauses dar. Eine Erhöhung des Zinsniveaus
– vorrangig bei den kurzfristigen Zinsen – stellt sich
grundsätzlich als Risiko für die Zinsspanne und für
die Bewertung der Eigenanlagen in Wertpapiere der
Sparkasse dar.
Die Grundlage für die Steuerung der Marktpreisrisiken der Sparkasse legt die Marktpreisrisikostrategie des Vorstandes. Aktueller Status und prognostizierte Entwicklungen der Marktpreisrisiken sind
Bestandteil des regelmäßigen Reportings an den
Vorstand. Die Messung des Zinsänderungsrisikos
auf Gesamtbankebene und die spezifische Darstellung der Marktpreisrisiken von Handelsgeschäften
bilden dabei die Schwerpunkte. Es wird anhand der
Simulation verschiedener Szenarien die maximale
Belastung der Sparkasse ermittelt und deren Auswirkung auf die Risikotragfähigkeit überprüft. Darüber
hinaus werden in einem abgestuften Verfahren auch
die Marktpreisrisiken der eigenen Immobilien einer
Überwachung unterzogen. Die Sparkasse geht keine
Währungsrisiken ein.
Das bewusste Eingehen von Zinsänderungsrisiken
ist Teil unserer Geschäftstätigkeit und dient der Er-
Jahresabschluss 2014
zielung von Erträgen. Wir analysieren regelmäßig
die Wirkung von Veränderungen der Geld- und Kapitalmarktsätze auf den unter realistischen Bedingungen zu erwartenden Zinsüberschuss und auf das
Bewertungsergebnis im Wertpapiergeschäft. Die
Beurteilung des periodischen Zinsänderungsrisikos
erfolgt quartalsweise auf der Grundlage von Szenarioanalysen und wird auf handelsrechtlicher Ebene
dargestellt. Dabei finden Methoden der Margenplanung sowie zur Bestimmung der Ablauffiktionen das
Konzept der gleitenden Durchschnitte bei den variablen Positionen Anwendung. Hier fließen die geplante Bilanzstruktur und alternative Entwicklungen der
Zinssituation ein. Neben unserer individuellen Zinsprognose wird auch regelmäßig die Wirkung von Parallelverschiebungen oder Drehungen der Zinsstrukturkurve auf den Zinsüberschuss ermittelt. Diese
Betrachtungen werden ergänzt um Simulationen auf
Basis von Grenzzinsszenarien aus historischem Datenmaterial. Für die Zinsannahmen wird regelmäßig
ein Backtesting durchgeführt und somit die Grundlage der erzielten Simulationsergebnisse überprüft.
Ausgehend von den ermittelten Zahlungsströmen
wird unter Berücksichtigung der für die einzelnen Bilanzpositionen geplanten Margen und Bestandsentwicklungen sowie der hinterlegten Zins-Szenarien der
Zinsüberschuss prognostiziert. Die höchsten Zinsspannenrisiken ergeben sich bei dem von der Sparkasse definierten Risiko-Szenario „aktuelle Zinssätze - 100 BP“ mit einem Risiko von 0,3 Mio. EUR bzw.
gemäß dem Grenzzinsszenario des DSGV, was einem
Stressszenario gleichkommt, mit einem Risiko von 1,0
Mio. EUR im Prognosezeitraum von einem Jahr.
Als ergänzendes Instrument zur Gewinnung zusätzlicher Informationen erfolgt quartalsweise auch eine
wertorientierte/betriebswirtschaftliche Betrachtung
des Zinsspannenrisikos. Außerdem werden hiermit
die Auswirkungen des von der BaFin definierten
standardisierten Zinsschocks ermittelt. Die Sparkasse ist mit einem Zinsrisikokoeffizienten von 15,27 %
zum Jahresultimo kein Institut mit erhöhtem Zinsänderungsrisiko.
Die Eigenanlagen der Sparkasse in Wertpapiere und
Fonds sind hinsichtlich ihres handelsrechtlichen
Marktpreisrisikos limitiert. Bestehende Spreadrisiken
sind Bestandteil dieser Betrachtung. Die Festsetzung
des Limits ist ein Resultat der wirtschaftlichen Mög-
Jahresabschluss 2014
lichkeiten der Sparkasse gemäß dem Risikotragfähigkeitskonzept, der erwarteten Marktentwicklung und
der Risikoneigung des Vorstandes. Die Limitauslastung wird täglich stichtagsbezogen berechnet und
fließt regelmäßig in unser Reportingsystem ein. Zu
den Stichtagen der Risikoberichterstattung werden
ergänzend vierteljährliche Simulationen mit Blick auf
das Jahresultimo auf der Basis verschiedener Zinsentwicklungsszenarien durchgeführt. Die Steuerung
erfolgt ausschließlich in der periodischen Sicht.
Die handelsrechtliche Limitauslastung auf Sicht
des nächsten Bilanzstichtages ergibt sich aus der
Anrechnung des handelsrechtlichen Verlustrisikos
auf das im Rahmen der gesamtbankbezogenen Risikotragfähigkeitsberechnung festgesetzte Limit.
Im Risikoszenario für Bewertungsrisiken im Wertpapiereigengeschäft bei einem Zinsanstieg über die
Zinsprognose hinaus von 100 BP unter gleichzeitiger
Berücksichtigung individueller Spreadaufschläge ergibt sich ein Risikowert von 5,0 Mio. EUR.
Das weiter anhaltende Niedrigzinsniveau belastet
die Ertragslage der Sparkasse, da der Zinsüberschuss die bedeutendste Ertragsquelle darstellt. Die
Marktpreisrisiken sind für die Sparkasse auch zukünftig tragbar.
Adressenausfallrisiko
Die Adressenausfallrisiken stellen aufgrund ihrer
aufsichtsrechtlichen Anforderungen eine wesentliche Risikoposition dar. Im Gesamtrisikoprofil der
Sparkasse spielen sie derzeit eine im Vergleich zu
den Marktpreisrisiken geringere Rolle.
Unter Adressenausfallrisiken verstehen wir die Gefahr eines teilweisen oder vollständigen Ausfalls
vertraglich zugesagter Leistungen. Die risikoartenspezifischen Zielsetzungen des Vorstandes sowie
Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele werden in
der Adressenausfallrisikostrategie formuliert. Diese
Strategie stellt damit eine einheitliche und grundlegende Richtlinie für das Eingehen von Adressenausfallrisiken im Kundenkreditgeschäft, bei den Eigenanlagen und im sonstigen Kreditgeschäft dar. Die
Risiken werden durch portfoliobezogene Limitsysteme, durch beschränkte Einzelengagementhöhen
und durch spezielle Objekt- und Besicherungsanforderungen begrenzt, deren Einhaltung regelmäßig
überwacht wird.
Lagebericht | 27
Das tatsächliche Adressenausfallrisiko wird bestimmt durch das Retailgeschäft im Privat- und Geschäftskundensegment, durch Firmenkundenkredite
und durch die Struktur der Eigenanlagen. Das bestehende Kundenkreditportfolio ist breit gestreut und
zu 67,2 % werthaltig besichert, im überwiegenden
Anteil davon grundpfandrechtlich. Aufgrund des für
die Sparkassen geltenden Regionalprinzips konzentriert sich das Kundenkreditvolumen auf das
Geschäftsgebiet der Sparkasse. Das generelle Adressenausfallrisikomanagement im Kundenkreditgeschäft zielt auf eine Erhöhung der Portfoliodiversifikation ab und stellt die Überwachung von möglichen
Risikokonzentrationen bei Branchen, Bonitätsstrukturen und Größenklassen in den Mittelpunkt der Aktivitäten. In der Risikoanalyse zeigten die Strukturen
unseres Kundenkreditportfolios auch in 2014 zufriedenstellende Entwicklungen.
Die Risikoklassifizierungs- bzw. Ratingverfahren sind
integraler Bestandteil der Kreditrisikosteuerung auf
Ebene der einzelnen Adressen und basieren auf modernen statistischen Verfahren. Als Basis für die Messung von Adressenausfallrisiken nutzt die Sparkasse
im Kundenkreditgeschäft die vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband entwickelten Rating- und
Scoringverfahren der Sparkassen-Finanzgruppe. Die
Risikofrüherkennungssysteme aus OSPlus ermöglichen eine zeitnahe und sachgerechte Reaktion bei
sich abzeichnenden Ausfallrisiken.
Als weiterer Bestandteil der Kreditrisikosteuerung
dient auch die Hereinnahme von Sicherheiten und
Garantien der Risikoreduzierung. Eine Risikoabschirmung erfolgt darüber hinaus in Form von Einzel- und Pauschalwertberichtigungen. Die Bildung
einer Risikovorsorge erfolgt in Höhe der ungedeckten Kreditanteile auf Basis von Realisationswerten
für Forderungen, deren Ausfall mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten ist. Die Überprüfung der
Sicherheitenbewertung erfolgt auf der Grundlage
historischer Verwertungsquoten. Zusätzlich dazu hat
die Sparkasse weitere Risikovorsorge in Form von
Vorsorgereserven gem. § 340 f HGB und 26 a KWG
a. F. gebildet.
Zur Ermittlung der Adressenausfallrisiken im Kundenkreditgeschäft setzt die Sparkasse die IT-Anwendung „GuV Kreditrisikomodell“ ein. Damit wird
für Forderungen in den Ratingklassen 1 bis 16 der
28 | Lagebericht
Jahresabschluss 2014
potenzielle Aufwand aus EWB-Neuzuführungen und
Direktabschreibungen in Form einer Monte-CarloSimulation ermittelt. Wesentliche Bezugsgrößen der
Simulation sind die über die Ratingklassen definierten Ausfallwahrscheinlichkeiten (mittlere einjährige
Ausfallwahrscheinlichkeit) der Kreditnehmer bzw.
Kreditnehmerverbünde, die Höhe der ungesicherten
Kreditanteile sowie die Größenklassenstruktur des
Kundenkreditportfolios. Aufgrund dieser Berechnungen, zuzüglich der auf Basis historischer Erwartungen ermittelten Bewertungserfordernisse auf
den Bestand an Abwicklungskrediten, lassen sich die
Adressenausfallrisiken für 2015 im Risikoszenario
mit 5,9 Mio. EUR quantifizieren, wobei erwartete Eingänge auf abgeschriebene Forderungen noch nicht
risikoreduzierend verrechnet werden.
Sparkassenorganisation grundsätzlich durch die
Träger der jeweiligen Beteiligung. Dazu stehen der
Beteiligungsbericht des Ostdeutschen Sparkassenverbandes sowie die Analysen des Sparkassenbeteiligungszweckverbandes zur Verfügung. Hierauf aufbauend und ergänzend führen wir eigene Analysen
der Risiko- und Ertragsentwicklung unserer Beteiligungen durch. Für Beteiligungen innerhalb der Sparkassenorganisation ist der Vorstand außerdem durch
Stimmrechtausübung im Rahmen der Verbandsversammlung und der Gesellschafterversammlungen
bzw. Hauptversammlungen umfangreich informiert
und in die Beschlussfassungen direkt eingebunden.
Die von uns eingegangene Gremienmitarbeit in
einzelnen Beteiligungsunternehmen (Mandatsausübung) unterstützt den Informationsfluss.
Bei den Eigenanlagen begrenzen wir Adressenausfallrisiken durch eine konservative Anlagestrategie unter sorgfältiger Auswahl der Emittenten und
Kontrahenten und durch die Vergabe von Limiten.
Zur Ermittlung der Adressenausfallrisiken in diesem
Geschäftsfeld dienen zunächst die Emissions- oder
Emittentenratings externer namhafter Ratingagenturen, die anhand öffentlich zugänglicher Informationsquellen plausibilisiert und bei Limitvergaben
oder Investitionsbeschlüssen durch eigene Analysen ergänzt werden. Größenklassen- und ratingabhängige Kompetenzstufen zielen darauf ab, dass das
Adressenausfallrisiko aufgrund der vorhandenen
Ratingeinstufungen der Emittenten weiterhin unbedeutend bleibt. Das Rating der Emittenten und
die vergebenen Limite unterliegen einer ständigen
Überprüfung. Das mit Länderrisiken behaftete Portfolio beschränkt sich auf Länder des EWR bzw. OECD
und spielt eine in Bezug auf das Gesamtportfolio insgesamt untergeordnete Rolle.
Vom Gesamtbestand des mit Adressenausfallrisiken behafteten Geschäftsvolumens der Sparkasse
werden zum Jahresende 96 % in Bonitäts- und Ratingklassen ohne erkennbare Risiken (Risikoklasse
1 – 10) mit einer Ausfallwahrscheinlichkeit kleiner
4 % ausgewiesen.
Die Adressenausfallrisiken im Eigengeschäft werden
durch Multiplikation des ausfallgefährdeten Betrags
der Adresse mit dem ratingspezifischen Bonitätsfaktor ermittelt und betragen mit Blick auf den Prognosezeitraum im Risikoszenario 0,5 Mio. EUR bei einem
Konfidenzniveau von 95 %.
Die Risikomanagement- und -controllingverfahren
für Beteiligungen unserer Sparkasse sind in der Beteiligungsrisikostrategie definiert. Zunächst erfolgt
das Controlling für die Beteiligungen innerhalb der
Das Adressenausfallrisiko ist für die Sparkasse zukünftig ebenfalls tragbar.
Liquiditätsrisiken
Als Liquiditätsrisiko bezeichnen wir die aktuelle
oder zukünftige Gefahr einer Zahlungsunfähigkeit
der Sparkasse und damit die Gefahr, dass sie ihren
Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen
kann.
Die Sparkasse verfügt aufgrund ihres Geschäftsmodells über sehr umfangreiche Liquidität. Liquiditätsrisiken werden innerhalb der Sparkasse als unbedeutend eingestuft, da sich die Sparkasse überwiegend
aus Kundeneinlagen refinanziert. Zudem bestehen
umfangreiche Bestände an refinanzierungsfähigen
Wertpapieren für die grundsätzliche Nutzung der
Möglichkeit der geldpolitischen Instrumente der
Zentralbanken.
Die Ausgestaltung unseres Liquiditätsrisikomanagements entspricht den MaRisk. Im strategischen Liquiditätsmanagement wird grundsätzlich darauf geachtet, dem generellen Liquiditätsrisiko durch eine
ausreichende Liquiditätsvorsorge Rechnung zu tra-
Jahresabschluss 2014
gen und durch eine ausreichende Strukturierung der
Aktiva und Passiva vorzubeugen. Zur Steuerung und
Überwachung der strategischen Liquiditätsposition
verwenden wir ein zahlungsstrombasiertes Verfahren. Auf Grundlage der Zahlungsstrombilanzen nehmen wir Szenariobetrachtungen im Sinne von Plan-,
Risiko- und Stress-Szenarien vor. Während das PlanSzenario die erwartete Entwicklung – basierend auf
der Bilanzstrukturplanung der Sparkasse – darstellt,
bildet das Risiko-Szenario eine mittelfristig negative
Abweichung vom Erwartungswert ab. Bei den StressSzenarien wird ein schockartiger Eintritt außergewöhnlicher Ereignisse simuliert. In den simulierten
Szenarien stehen im Prognosezeitraum ausreichend
Zahlungsmittel zur Verfügung. Auch im Risikoszenario ist unter der Annahme von erhöhten Forderungsausfällen, reduzierten Prolongationsquoten und
vorfristigen Abrufen von Kundeneinlagen im Prognosezeitraum von keinem Liquiditätsbedarf für die
Sparkasse auszugehen.
Den Liquiditätsgrundsatz der Bankenaufsicht haben
wir während des gesamten Jahres uneingeschränkt
eingehalten. Zum Jahresende errechnete sich eine
Liquiditätskennzahl gemäß Liquiditätsverordnung
von 4,8 (Vorjahr 5,1), die den aufsichtsrechtlichen
Mindestwert von 1,0 sehr deutlich überschreitet.
Auch die darüber hinaus für weitere Beobachtungszeiträume (Laufzeitbänder bis zu zwölf Monate) zu
berechnenden Beobachtungskennzahlen deuteten
auf keinerlei zu erwartende Liquiditätsengpässe
hin. Die gemäß europäischem Aufsichtsrecht zu ermittelnde Liquidity Covered Ratio (LCR) beträgt zum
Stichtag 19,93.
Eine Gefährdung der Liquiditätslage war im Jahr
2014 zu keinem Zeitpunkt gegeben; dieses Risiko
ist auch zukünftig tragbar. Die Zahlungsfähigkeit ist
auch zukünftig sichergestellt.
Operationelle Risiken
Operationelle Risiken definieren wir als die Gefahr
von Schäden, die infolge der Unangemessenheit
oder des Versagens von internen Verfahren, Mitarbeitern, der internen Infrastruktur oder infolge
externer Einflüsse eintreten. Diese sparkasseneinheitliche Definition schließt die Rechts- und Reputationsrisiken ein. Die operationellen Risiken werden
in der Sparkasse in ihrer Gesamtheit als unbedeu-
Lagebericht | 29
tend eingeschätzt. Sie werden durch pauschalisierte Limite in der Risikotragfähigkeit sowie durch die
aufsichtsrechtliche Eigenkapitalunterlegung ausreichend begrenzt.
Mit Hilfe einer Schadensfalldatenbank wurden alle
relevanten Schadensfälle ab einem Schwellenwert
von 1 TEUR im Geschäftsjahr ex-post strukturiert erfasst und analysiert. Im Geschäftsjahr 2014 sind keine bedeutenden Risiken oder einzelnen Schadensfälle oberhalb der Wesentlichkeitsgrenze von 100
TEUR aufgetreten. Bei der Bewertung der Sammelschäden ist aufgrund der Rechtsprechung des BGH
zur einmaligen Verlängerung der Verjährungsfristen
bezüglich nachträglich als unzulässig eingestufter
Bearbeitungsentgelte bei Verbraucherkrediten eine
Belastung der Sparkasse in Höhe von 100 TEUR entstanden.
Der Eintritt von Betriebsrisiken wird in der Sparkasse durch ein systematisches Anweisungssystem, ein
internes Kontrollsystem sowie den Einsatz von qualifiziertem Personal begrenzt. Mögliche Schadensfälle werden, soweit betriebswirtschaftlich sinnvoll,
durch Versicherungen gedeckt. Die Begrenzung der
rechtlichen Risiken erfolgt durch den Einsatz standardisierter Vordrucke und Verträge sowie durch
eine sorgfältige Prüfung der notwendigen individuellen vertraglichen Grundlagen. Bei ausgelagerten
Tätigkeiten greift zur Risikoüberwachung ein gemäß
der jeweiligen Bedeutung abgestuftes System der
Dienstleistersteuerung, welches auch die Einhaltung
des vereinbarten Service-Levels sowie eine Analyse
der Berichterstattung der Auslagerungsunternehmen beinhaltet. Dazu zählen insbesondere Risikound Revisionsberichte.
Mit wachsender Durchdringung der Geschäftsprozesse durch die Informationstechnik (IT) erhöht
sich auch die Abhängigkeit der Sparkasse von der
Verfügbarkeit, Vertraulichkeit und Integrität der ITSysteme sowie deren Daten und Informationen.
Für die Sparkasse stellt die Informationssicherheit
einen integralen und unverzichtbaren Bestandteil
der Geschäftspolitik dar, die in einem gesonderten
Informationssicherheitskonzept dokumentiert ist.
Die Verlässlichkeit der eingesetzten Produkte und
Verfahren sowie eine hohe Verfügbarkeit der Daten/
Informationen sichern die Leistungsfähigkeit und
30 | Lagebericht
Wettbewerbsposition der Sparkasse, das Vertrauen
bei Kunden und Geschäftspartnern sowie das Ansehen in der Öffentlichkeit. Darüber hinaus dienen
sie der Erfüllung aller aufsichtsrechtlichen und statistischen Meldeerfordernisse. Zur Optimierung des
Sicherheitsniveaus verfügen alle Mitarbeiter grundsätzlich nur über die Rechte, die sie zur Ausübung
ihrer dienstlichen Tätigkeit benötigen.
Den operationellen Risiken in ihrer Gesamtheit trägt
die Sparkasse somit im Rahmen der Gestaltung und
Überwachung von Prozessen, durch Kontrollmechanismen, Dokumentationen und durch Notfallkonzepte ausreichend Rechnung. Die Berücksichtigung
in der Risikotragfähigkeitskonzeption erfolgt über
Pauschallimite mit unterstellter Vollauslastung.
Die operationellen Risiken sind für die Sparkasse
auch zukünftig tragbar.
4.3.3. Zusammenfassende Darstellung
der Risikolage
Im Prognosehorizont erwarten wir eine leicht rückläufige Geschäftsentwicklung der Sparkasse, vor allem beeinflusst durch die beschriebenen Auswirkungen aus der Übertragung von zwei Filialen und einer
Selbstbedienungsfiliale an die Sparkasse Vorpommern sowie das erwartet anhaltende Niedrigzinsniveau. Zur Sicherstellung der künftigen Ertragslage
werden geschäftspolitische Maßnahmen, wie die
Ausweitung zusätzlicher Ertragsquellen oder weitere
Prozessoptimierungen ergriffen.
Jahresabschluss 2014
Die Risikosteuerungs- und -managementsysteme
der Sparkasse Neubrandenburg-Demmin unterliegen einer kontinuierlichen Überprüfung. Ihre Weiterentwicklung basiert auf den eigenen Bedürfnissen
der Gesamtbanksteuerung und den zu erfüllenden
wachsenden Anforderungen der Bankenaufsicht
oder der Gesetzgeber.
Die Sparkasse verfügt über ein dem Umfang der
Geschäftstätigkeit angemessenes System zur Erkennung, Steuerung, Überwachung und Kontrolle
von Risiken. Den kontrolliert eingegangenen Risiken
stehen noch ausreichende Ertragsmöglichkeiten
gegenüber, die eine weitere Stabilisierung der Vermögenslage, die Sicherstellung aller Eigenkapitalanforderungen und auch die Wettbewerbsfähigkeit unserer Sparkasse für absehbare Zeit gestatten.
Die Risikolage hat sich im Vergleich zum Vorjahr vor
allem durch die Stärkung des Risikodeckungspotenzials insgesamt weiter verbessert. Die Risiken sind
im Rahmen der derzeitigen Portfoliostruktur und
unter Beachtung aller bestehenden und erwarteten
Rahmenbedingungen tragbar. Die erwarteten Geschäftsergebnisse lassen weitere Erhöhungen des
Risikodeckungspotenzials zu. Die Risikotragfähigkeit ist gegeben.
Aufgrund unserer Geschäftspolitik und der Erkenntnisse aller Maßnahmen des Risikocontrollings werden in unserem Prognosezeitraum keine Risiken mit
bestandsgefährdendem Einfluss auf die Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage der Sparkasse erwartet.
Neubrandenburg, 23. März 2015
Der Vorstand
Siebken
Schmidt
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Sparkasse Neubrandenburg-Demmin für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2014 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung
des Vorstands der Sparkasse. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung
eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht
abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach
ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung
des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und des durch
den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über
die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Sparkasse sowie die Erwartungen
über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und
Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der
angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass
unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der
Sparkasse Neubrandenburg-Demmin. Der Lagebericht steht im Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt
insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Sparkasse und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen
Entwicklung zutreffend dar.
Berlin, 23. März 2015
Sparkassenverband für die Sparkassen in den Ländern
Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, im Freistaat Sachsen
und im Land Sachsen-Anhalt (Ostdeutscher Sparkassenverband)
– Prüfungsstelle –
Weihmann
Wirtschaftsprüfer
Der Jahresabschluss ist durch den Verwaltungsrat der Sparkasse Neubrandenburg-Demmin in seiner Sitzung
am 12. Mai 2015 festgestellt worden.
Neubrandenburg, den 12. Mai 2015
Der Vorstand
Gesamtherstellung: STEFFEN MEDIA · www.steffen-media.de
Platanenstraße 11
17033 Neubrandenburg
Telefon: 0395 373-0
Telefax: 0395 373-2801
E-Mail: [email protected]
Internet: www.spk-nbdm.de