Filmseminar 2010 offizielle Ausschreibung - ethische

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Filmseminar 2010 offizielle Ausschreibung - ethische
Zur Thematik
Grenzgängerinnen: Das sind Frauen, die geographische Grenzen
überschreiten, ihre eigenen Grenzen ausloten und ausweiten, die uns als Zuschauerinnen an Grenzen heranführen. Grenzgängerinnen sind zudem Figuren, die in Frage stellen, was selbstverständlich ist.
Die an den drei Seminarabenden gezeigten Filme stammen aus Belgien, Russland und Deutschland. Im Zentrum stehen eigenständige, unabhängige und
unerschrockene Frauen, die gesellschaftliche Begrenzungen auf- und aus dem
konventionellen Alltag ausbrechen. Frauen die «von sich ausgehen», wie die
italienische Philosophin Luisa Muraro sagt. Dabei stossen sie an Grenzen, entdecken ihre Wünsche, sie eröffnen sich neue Denkwelten und vertiefen ihre
sozialen Bezüge.
Das Filmseminar regt dazu an, den eigenen Wahrnehmungen nachzugehen,
sich von Irritationen leiten zu lassen – und die eigene Schau-Lust zu entdecken. Eine Lust, die zum «zweiten Blick» verführt; dazu, genauer hinzuschauen, seh-stark zu werden.
Methode
Am Anfang der Seminarabende steht jeweils ein theoretischer Zugang zum Thema: Anhand eines Textes besprechen die Teilnehmerinnen, was
gesehen werden, worauf sich der «zweite Blick» konzentrieren soll. Nach dem
Abendessen stehen der Film und die Diskussion darüber auf dem Programm.
Zielgruppe
Das Seminar richtet sich an Frauen, die sich zu einer Alphabetisierung des Blicks verführen lassen und über eigene und fremde/befremdende
Bilder diskutieren wollen.
Referentin
Lisa Schmuckli ist freischaffende Philosophin und Psychoanalytikerin in eigener Praxis in Luzern. Neueste Publikationen: Passion der
Differenz. Ein Kaleidoskop von Frauenwelten. Königstein/Taunus, 2007. Begehren nach Bildern. Freuds Bildkonzept – Spuren der pikturalen Wende.
Wien, 2006.
Für das RomeroHaus: Renate Metzger-Breitenfellner
Mittwoch, 10. November, 17.15 Uhr
Lorna
Lorna (Arta Dobroshi) träumt davon, mit ihrem Freund Sokol eine Snack-Bar zu
betreiben. Dafür muss die Albanerin die belgische Staatsbürgerschaft erhalten.
So lässt sich Lorna auf die unheimlichen Geschäfte von Fabio ein, der ihre
Heirat mit dem drogenabhängigen Claudy organisiert. Um an das nötige Geld
zu kommen, soll Lorna danach eine zweite Scheinehe mit einem russischen
Mafioso eingehen, der seinerseits durch die Heirat mit einer Belgierin an die
Staatsbürgerschaft kommen will. Dafür aber muss Claudy beseitigt werden.
Und Lorna muss schweigen…
Text: Frauen im Widerspruch zwischen Diskriminierung und Dominanz (Birgit
Rommelspacher)
Film: Lornas Schweigen (Le Silance de Lorna; Jean-Pierre und Luc Dardennes, Belgien 2009)
Mittwoch, 17. November, 17.15 Uhr
Rusalka
«Es war einmal…». So beginnen Märchen, die uns als Mädchen träumen liessen –
zum Beispiel jenes der kleinen Meerjungfrau von Hans Christian Andersen. Auch
in «Rusalka – Mermaid» geht es um eine Meerjungfrau. Sie heisst Alisa (Masha
Shaleava), hat die Nase voll vom langweiligen Dorfleben und zieht nach Moskau.
Alisa lässt Wünsche in Erfüllung gehen, auch wenn diese nicht ihren eigenen Vorstellungen entsprechen. Was wünscht sie sich als junge Frau auf der Schwelle zur
Welt der Erwachsenen?
Text: Die Kleine Meerjungfrau (Hans Christian Andersen) / Fremd sind wir uns
selbst (Julia Kristeva)
Film: Rusalka – Mermaid (Anna Melikian, Russland 2008)
Mittwoch, 1. Dezember, 17.15 Uhr
Jettel und Regina
Die jüdische Familie Redlich muss 1938 aus Berlin fliehen. In Kenia findet der Vater als Verwalter einer Farm Arbeit. Während sich seine Frau Jettel (Juliane Köhler) nur schwer an das neue Leben gewöhnt, blüht Regina, ihre Tochter (Lea Kurka
und Karoline Eckertz), förmlich auf. Sie sieht mit den Augen ihres Geschichten erzählenden Freundes. Nach dem Krieg erhält der Vater eine Anstellung als Richter
in Frankfurt. Aber Mutter und Tochter wissen nicht, ob sie zurückkehren wollen.
Text: Jenseits der Gleichheit (Luisa Muraro)
Film: Nirgendwo in Afrika (Caroline Link, Berlin 2001 – Oscar für den besten ausländischen Film 2003)
Ad m i n i s t r a t i ve s
Anmeldung per Post oder unter www.romerohaus.ch bis 31.Oktober 2010. Die
Anmeldung ist verbindlich und wird bestätigt. Abmeldungen sind nur möglich
bis drei Tage vor dem Seminar. Ansonsten werden die Seminarkosten in
Rechnung gestellt.
Gleichzeitig mit der Anmeldebestätigung erhalten Sie die Texte, die als Vorbereitung auf die Filme an den Seminarabenden diskutiert werden.
RomeroHaus erreichbar
ab Bahnhof mit Trolleybus Nr. 6 oder 8 Richtung Würzenbach bis Brüelstrasse
(erster Halt nach Verkehrshaus) oder mit der S-Bahn S3, Haltestelle Verkehrshaus.
Kosten
(inklusive Seminarunterlagen) Reduktion auf Anfrage möglich
Abendessen
(inklusive Getränk)
Teilnahme am Abendessen bitte auf der Anmeldung ankreuzen
Fr. 120.-Fr. 15.--
Filmseminar für Frauen
Mittwoch, 10. und 17. November, 1. Dezember 2010
jeweils von 17.15 bis 22 Uhr
mit Lisa Schmuckli, Philosophin, Luzern
R o m e r
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Der zweite Blick: Grenzgängerinnen
An m e l d u n g
Der zweite Blick: Grenzgängerinnen; Filmseminar mit Lisa Schmuckli
Mittwoch, 10. und 17. November, 1. Dezember 2010
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