Vorlage 97 - Ostfildern
Transcrição
Vorlage 97 - Ostfildern
Vorlage 2007 BM Fahrlaender Nr. Geschäftszeichen: Ref II Fa/go 24.05.2007 VA 13.06.2007 § nö Beratung GR 20.06.2007 § ö Beschluss § Thema Gassi-Beutel - Nachrüstung und Ausdehnung Beschlussantrag 1. Der Gemeinderat stimmt dem Ausbau des Angebots an Tütenspendern für Hundekot („Gassi-Beutel“) um etwa 20 weitere Aufstellorte zu. 2. Die vorgeschlagene außerplanmäßige Ausgabe in Höhe von ca. 31.000 Euro wird genehmigt. Diese wird mit dem investiven Teil von ca. 10.000 € im Vermögenshaushalt auf der neu einzurichtenden HHSt. 2 I 67500001 935200 und mit dem Unterhaltungsanteil von ca. 21.000 € auf der ebenfalls neu zu schaffenden HHSt. 1.6750. 570000 bzw. der vorhandenen HHSt. 1.6750.679100 bereitgestellt. Die Deckung erfolgt durch Mehreinnahmen beim Gemeindeanteil an der Einkommensteuer (HHSt. 1.9000.010000). Bolay Oberbürgermeister Fahrlaender Erster Bürgermeister Weisbarth Zentrale Dienste/Finanzen -2Erläuterungen Als Pilotprojekt wurden am 20.07.2006 an drei Standorten Tütenspender mit Hundekotbeuteln aufgestellt. Als Standorte wurde jeweils der Ortsrand, das heißt, der Übergang in die freie Landschaft ausgewählt: − − − Ruit; Grabenäckerstraße beim Tunnelportal der Stadtbahn Scharnhauser Park; Kastanienallee/Westrandweg Nellingen; Friedhof/Obstlehrpfad Parallel zur Aufstellung der Tütenspender wurde auch in der Stadtrundschau und in der EZ ein entsprechender Artikel als Öffentlichkeitsarbeit veröffentlicht. Aus der Bevölkerung gingen daraufhin ca. 15 telefonische und schriftliche Rückmeldungen beim Freiflächenmanagement ein, die alle die Aufstellung der Tütenspender begrüßten und darüber hinaus weitere Standorte und auch eine Entsorgungsmöglichkeit bei den Tütenspendern forderten. Die drei Tütenspender sind mit jeweils 100 Stück Kunststoffbeuteln bestückt und werden jeweils einmal pro Woche vom Baubetriebshof angefahren und nachbestückt. Jeder Standort musste bisher bei jeder Anfahrt mit mindestens 50 Tüten nachbestückt werden. Während der 6-monatigen Testphase mussten insgesamt ca. 10.000 Tüten nachgefüllt werden, wobei nur am Standort Ruit ein einmaliger Missbrauch festgestellt wurde. Das heißt, eine Vielzahl von Tüten mussten aus den umliegenden Wiesen und Äckern entfernt werden. Am Standort Ruit wurde der Befestigungspfosten für den Tütenspender 3-mal umgedrückt und 1 Mal der gesamte Tütenspender entwendet. Die meisten Tüten mussten im Scharnhauser Park und die wenigsten Tüten mussten in Ruit nachgefüllt werden. Nach Inaugenscheinnahme des Kollegen des Baubetriebshofes, der mit der Nachfüllung der Tüten beauftragt ist, ist eindeutig festzustellen, dass es seit Aufstellen der Tütenspender weniger Hundekot auf den Wiesen und am Wegenetz der Umgebung gibt. Für die vorhandenen Standorte fallen nachfolgende Kosten an: Lieferung Tütenspender einschl. Montage (pro Standort und MwSt.) 250,00 €/Stk. Lieferung von 10.000 Tüten in sechs Monaten 300,00 € Kontrolle und Nachfüllen für alle drei Standorte 2 Std./Woche à 45,00 €/Std. (Fahrzeuge, Bedienung) Reparatur (3x) und Ersatzbeschaffung für Standort Ruit 90,00 €/Woche pauschal Ö Gesamtkosten für drei Tütenspender in sechs Monaten 385,00 € 3.595,00 € -3Nachdem aus der Bevölkerung vielfach auch der Wunsch nach einer Entsorgungsmöglichkeit geäußert wurde, hat die Verwaltung die vorliegenden Erfahrungen in den Gemeinden Denkendorf (sieben Standorte mit Entsorgungsmöglichkeit) und Deizisau (vier Standorte mit Entsorgungsmöglichkeit) recherchiert: Ergebnis: Die Bewertungen in beiden Kommunen sind durchweg positiv und es ist ein spürbarer Rückgang der Beschwerden wegen Hundekot festzustellen. − Der Tütenrücklauf beträgt ca. 70 % - 80 % der Tütenausgabenmengen. − Der Nachfüllzyklus und Entsorgungszyklus ist mit 1-mal pro Woche identisch und auch ausreichend. Auch im Sommer ist eine 1-malige Leerung/Entsorgung pro Woche ausreichend. Es ist keine Zweckentfremdung (z. B.: Hausmüllentsorgung) feststellbar. Die Entsorgung der gefüllten Tüten erfolgt im Restmüll. In beiden Kommunen übernimmt der Bauhof das Nachfüllen und Leeren. Die Bauhofmitarbeiter bewerten das Entsorgen aus hygienischen Gründen als zumutbar. Fazit und Schlussfolgerungen für Ostfildern − Der Versuch kann als durchweg positiv gewertet werden. − In Kenntnis der Kosten sollte entschieden werden, entweder das Projekt auszubauen (d.h. bedarfsgemäß ca. 20 Standorte und alle mit Entsorgungsmöglichkeit), oder den Versuch abzubrechen und die drei Tütenspender abzubauen. − Kostenschätzung ◦ Lieferung und Montage von 20 Stück Tütenspender einschließlich Entsorgungsmöglichkeit 20 x 500,00 €/Stück = 10.000,00 € ◦ Unterhaltung pro Jahr Pauschal 10 % der Anschaffungskosten = 1.000,00 € ◦ Nachfüllen, Leeren bei 20 Standorten und 1 x pro Woche 8 Std./Woche à 45 €/Std. x 52 Wochen/Jahr = 18.720,00 € ◦ Tütenmaterial Pauschal ca. 40.000 Stück/Jahr = 1.000,00 € ◦ Entsorgungskosten/Restmüll Pauschal pro Jahr = 200,00 € ⇒ Investitionskosten ⇒ Unterhaltungskosten pro Jahr ca. ca. 10.000,00 € 21.000,00 € -4Finanzierung Weil im Haushaltsplan 2007 für den Ausbau der Tütenspender/Gassi-Beutel keine Mittel eingestellt sind, entsteht insgesamt eine außerplanmäßige Ausgabe von 31.000 €. Außerplanmäßige Ausgaben sind nach § 84 Abs. 1 GemO u.a. zulässig, wenn ein dringendes Bedürfnis besteht und die Deckung gewährleistet ist. Nachdem das Bedürfnis nach weiteren Tütenspendern von der Bürgerseite artikuliert wurde und die Deckung durch Mehreinnahmen aus der Steuerschätzung vom Mai 2007 beim Gemeindeanteil an der Einkommensteuer (siehe den Finanzzwischenbericht 2007) gegeben ist, ist die außerplanmäßige Ausgabe haushaltsrechtlich zulässig. Um den Erwerb der Tütenspender vornehmen zu können, werden auf der HHSt. 2 I 67500001 935200, Straßenreinigung, Ausstattung, Einrichtung, Mittel in Höhe von 10.000 € außerplanmäßig bereitgestellt. Für die Unterhaltung der Tütenspender samt Verbrauchs- und Betriebsmitteln wird auf der HHSt. 1.6750.570000, Straßenreinigung, Unterhaltung Tütenspender, eine außerplanmäßige Ausgabe in Höhe von 21.000 € bewilligt.