Arbeitsspeicher und Cache optimal A 36/1
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Arbeitsspeicher und Cache optimal A 36/1
Arbeitsspeicher und Cache optimal A 36/1 Windows verwaltet Arbeitsspeicher und Cache nicht optimal. Konservative Einstellungen bremsen die Leistung Ihres PCs, egal ob Sie Windows 95/98/Me oder XP im Einsatz haben. Dadurch geht wertvolle Performance verloren, die Ihnen ein schnelleres Arbeiten mit Windows und Ihren Anwendungen ermöglicht. Das muss nicht sein: Sie können die Einstellungen von RAM und Cache in allen WindowsVersionen optimieren. Ein schnellerer PC mit kürzeren Wartezeiten ist der Lohn für Ihre Mühe. „Lesen Sie in diesem Beitrag, wie Sie Ihren PC mit den richtigen Einstellungen in Schwung bringen und wo die Gefahren beim Windows-Tuning stecken.“ von Chefredakteur Manfred Kratzl > So passen Sie das Speicherverhalten Ihres Windows an ................................................. A 36/3 > Puffer optimieren und RAM freigeben ............ A 36/6 > So arbeitet Ihr PC wie ein Server ...................... A 36/8 > Die Auslagerungsdatei unter Windows ........... A 36/11 > Engpässe mit der Performance-Konsole/ dem Systemmonitor identifizieren ................... A 36/13 > Die schnelle Alternative zur Festplatte: Ein Laufwerk im RAM .......................................... A 36/15 Mit den Informationen aus diesem Beitrag können Sie > mit den richtigen Einstellungen mehr Performance aus Ihrem PC herausholen, > RAM und Cache optimal aufeinander abstimmen, > dank der kostenlosen Tools von der CD Ihr System perfekt tunen. Der Windows-Berater / November/Dezember 03 25 A 36/2 Arbeitsspeicher und Cache optimal Mehr Leistung auch ohne mehr RAM Konservative Einstellungen bremsen Windows Ist Ihr PC zu langsam, so wird man Ihnen wahrscheinlich die Aufrüstung mit mehr Arbeitsspeicher empfehlen. Wenn Sie sich dann wundern, dass die erhoffte Leistungssteigerung ausbleibt, sollten Sie einmal die Einstellungen in Ihrem Windows-System prüfen. Denn Performance-Einbußen müssen nicht sein: Mit den richtigen Tuning-Maßnahmen holen Sie aus Ihrem Rechner die volle Leistungsfähigkeit heraus. Alle Windows-Versionen stellen Ihnen dazu die geeigneten Werkzeuge bereit, mit denen Sie gezielt Engpässe erkennen und Windows optimal konfigurieren können. RAM und Cache Die Tuning-Maßnahmen konzentrieren sich dabei auf zwei Bereiche: > Arbeitsspeicher (RAM) > Cache Unter Cache versteht man einen schnellen Pufferspeicher, in dem Daten aus einem langsamen Speichermedium (meistens die Festplatte) auf Vorrat zwischengelagert werden. Der Cache ermöglicht dadurch wenige große Zugriffe auf eine bestimmte Datenmenge, was einen Geschwindigkeitsvorteil gegenüber vielen kleinen Zugriffen bringt. Von Prozessorund Disk-Cache Prinzipiell kommen in einem PC zwei Cache-Arten zum Einsatz: Prozessor-Cache und Disk-Cache. Cache Beschreibung Disk-Cache Die Zugriffe auf die Festplatte werden über einen Bereich im Hauptspeicher, einen internen Cache auf dem Festplatten-Controller oder im Laufwerk selbst gepuffert. Prozessor-CacheLevel Ein Cache aus schnellen Speicherchips sorgt dafür, dass der Prozessor nicht warten muss, bis einzelne Zugriffe auf den langsameren Hauptspeicher ausgeführt worden sind. 26 Der Windows-Berater / November/Dezember 03 Arbeitsspeicher und Cache optimal Cache A 36/3 Beschreibung L1 ist der interne Cache einer CPU. ProzessorCache-Level 2 Der L2-Cache oder Daten-Cache ist bei aktuellen PCs ebenfalls ein Bestandteil der CPU. Bei älteren PCs befindet sich der L2-Cache extern auf dem Motherboard. ProzessorCache-Level 3 Der L3-Cache ist der externe Cache auf dem Motherboard. So passen Sie das Speicherverhalten Ihres Windows an Das Speicherverhalten von Windows ist keineswegs fest fixiert. Über bestimmte Einträge in der Registrierung können Sie das Speicherverhalten nachhaltig verändern. Dabei sollten Sie die üblichen Vorsichtsmaßnahmen für Arbeiten an der Registrierung ergreifen, insbesondere alle Änderungen mitprotokollieren oder – noch besser – alle Schlüssel im vorherigen Zustand direkt als REG-Dateien abspeichern. Sichern Sie die Registry oder die geänderten Schlüssel Über „Start“, „Ausführen“ und Eingabe von „regedit“ starten Sie den Registrierungseditor. Klicken Sie den zu ändernden Registry-Zweig mit der rechten Maustaste an und wählen Sie den Kontext-Befehl „Export“ („Exportieren“ bei Windows XP). Der gesamte Zweig wird damit in einer REGDatei gesichert. Registry-Zweig sichern ... Die Änderungen können Sie dann nach einer Testphase oder bei eventuell auftauchenden Unverträglichkeiten leicht wieder rückgängig machen. Dazu reicht bereits ein Doppelklick auf die vorher gesicherte REG-Datei, die dann nach Ihrer Bestätigung automatisch in die Registry eingelesen wird (bei Windows XP erscheint ein Dialogfeld, über das Sie das Einlesen bestätigen müssen). Hier erfahren Sie, wie Sie Ihrem Rechner durch Feintuning an der Speicherverwaltung, durch kleine Änderungen in der Registry und durch Einsatz einer RAM-Disk zu mehr Leistung verhelfen. ... und rücksichern Der Windows-Berater / November/Dezember 03 27 A 36/4 Arbeitsspeicher und Cache optimal Änderung Maßnahme Ausführung Speicherverhalten Auslagern von Teilen des Kernels verhindern. Windows XP: Setzen Sie in der Registry im Schlüssel „HKEY_LOCAL_MACHINE\ SYSTEM\CurrentControlSet\Control\Session Manager\Memory Management” unter „DisablePagingExecutive“ den Wert auf „1“. Windows 9x/Me: Fügen Sie in der Systemdatei SYSTEM.INI unter [386Enh] die folgende Zeile hinzu: ConservativeSwapfileUsage=1. Speicherverhalten Puffer für Ein-/AusgabeOperationen optimieren (XP), bzw. RAM freigeben. Windows XP: Ändern Sie den Schlüssel „IoPageLockLimit“, den Sie in der Registrierung unter „HKEY_LOCAL_MACHINE\ SYSTEM\CurrentControlSet\Control\Session Manager\Memory Management“ finden. Sollte der Schlüssel bei Ihnen nicht vorhanden sein, legen Sie diesen an. Windows 9x/Me: Fügen Sie unter „HKEY_ LOCAL_MACHINE\System\Current ControlSet\Services\VxD\VMM“ einen Eintrag „MapCache“ mit dem Wert „0“ ein. Windows 9x/Me: Stellen Sie die optimalen Werte in der SYSTEM.INI ein. Speicherverhalten Serverähnliches Speicherverhalten. Windows XP: Passen Sie den Schlüssel „LargeSystemCache“ in der Registrierung unter „HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\ CurrentControlSet\Control\Session Manager\Memory Management“ an. Windows 9x/Me: Stellen Sie in der Systemsteuerung die Nutzung auf „Server“ um. Auslagerungs- Zusatz-Tools datei installieren. 28 Größe und Lage für Auslagerungsdatei angeben, Defragmentierung mit Zusatz-Tools. Der Windows-Berater / November/Dezember 03 Arbeitsspeicher und Cache optimal A 36/5 Änderung Maßnahme Ausführung NTFSDateisystem Protokollieren des letzten Dateizugriffs in der Logdatei abschalten. Nur XP: Unter „NtfsDisableLastAccessUpdate“ im Schlüssel „HKEY_LOCAL_ MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Cont rol\FileSystem“ den Wert auf „1“ setzen. NTFSDateisystem 8.3-Namen abschalten. Nur XP: Setzen Sie den Wert „NtfsDisable8dot3NameCreation“ auf „1“ im Schlüssel: „HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\ CurrentControlSet\Control\FileSystem“. Speicherverhalten RAM-Disk einrichten. Installieren Sie den Microsoft-Treiber für eine RAM-Disk oder verwenden Sie kostenlose Zusatz-Tools. Verhindern Sie das teilweise Auslagern des Kernels Windows hat eine besondere Eigenart: Obwohl noch Speicher im RAM frei ist, werden Teile des Kernels auf die Festplatte ausgelagert. Dies bremst die Performance erheblich. Doch Sie können die Kernel-Auslagerung in allen Windows-Versionen verhindern, wobei bei den folgenden RAM-Ausstattungen die besten Ergebnisse erzielt werden: Eingriff in die Registry bzw. in die SYSTEM.INI Windows 9x/Me mind. 128 MB 9x/Me Windows 2000/XP mind. 256 MB 2000/XP Einstellung unter Windows XP Öffnen Sie den Registrierungseditor über „Start“ und „Ausführen“ mit „regedit“. Im Schlüssel „HKEY_LOCAL_ MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\Session Manager\Memory Management” finden Sie den Namen „DisablePagingExecutive“ als REG_DWORD-Eintragung. Der Windows-Berater / November/Dezember 03 DisablePagingExecutive=1 29 A 36/6 Arbeitsspeicher und Cache optimal Dieser Schlüssel war ursprünglich zum Debuggen von Treibern bei ihrer Entwicklung gedacht. Damit können die Programmierer verhindern, dass Treiber vom RAM in die Auslagerungsdatei verschoben werden. Wenn Sie den Wert auf „1“ setzen, verhindern Sie damit, dass Windows bei Bedarf Teile des Kernelcodes aus der Auslagerungsdatei holen muss, was die Geschwindigkeit des ganzen Systems steigert. Einstellung unter Windows 9x/Me ConservativeSwapfileUsage=1 Sie können auch Windows 9x/Me so konfigurieren, dass der Auslagerungsprozess erst dann beginnt, wenn der Speicher wirklich voll ist. Geben Sie dazu über „Start“ und „Ausführen“ den Befehl „sysedit“ ein. Wählen Sie dann die Systemdatei SYSTEM.INI aus und suchen Sie dort den Abschnitt [386Enh]. Fügen Sie diesem Abschnitt die folgende Zeile hinzu: ConservativeSwapfileUsage=1 Puffer optimieren und RAM freigeben Auch die Puffereinstellungen unter Windows XP und die Freigabe von nicht mehr benötigtem RAM unter Windows 9x/Me sind standardmäßig nicht optimal eingestellt. XP: Puffer für Ein-/Ausgabe-Operationen optimieren Erhöhen Sie den Puffer unter „IoPageLockLimit“ Mit dem Wert „IoPageLockLimit“, den Sie in der Registrierung unter HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\ Control\Session Manager\Memory Management finden, können Sie die maximale Größe des im Speicher für Ein- und Ausgabe-Operationen reservierten Puffers bestimmen. 30 Der Windows-Berater / November/Dezember 03 Arbeitsspeicher und Cache optimal Als Faustregel für die optimale Puffergröße tragen Sie als Wert die Größe von einem Achtel des physikalisch vorhandenen Speichers ein. Der eingetragene Wert entspricht, sofern er nicht „0“ ist, der Größe des Puffers in Bytes. Sind also 512 MB RAM vorhanden, dann entsprechen 67.108.864 Bytes – dezimal ausgedrückt – einem Achtel des gesamten Speichers. Wird hingegen „0“ eingetragen, so interpretiert das System das als Standardwert von 512 KB und entsprechend langsam laufen die Ein-/Ausgabe-Operationen. Sie sollten aber keinen zu hohen Wert eintragen, um noch genügend Speicher für die laufenden Programme übrig zu lassen. Damit verhindern Sie zusätzliche Auslagerungen, die die Systemperformance nur zum Nachteil verändern würden. A 36/7 TIP So berechnen Sie die richtige Puffergröße Lohnenswert ab 512 MB RAM 9x/Me: Nicht mehr benötigten Speicher im RAM freigeben Eine schlechte Angewohnheit von Windows besteht darin, dass nicht mehr benötigte Daten und Programme im Arbeitsspeicher behalten werden. So wird wertvoller Speicher für neue Programme zurückgehalten. So geben Sie mehr RAM frei Eine Eintragung in der Registrierungsdatenbank unterbindet diesen Schwachpunkt: 1. Suchen Sie den Pfad HKEY_LOCAL_MACHINE\System\CurrentControlSet\Services\VxD\VMM. 2. Über den Befehl „Bearbeiten“, „Neu“ und „Binärwert“ legen Sie einen neuen Eintrag an. 3. Benennen Sie den Eintrag „MapCache“ und tragen Sie als Wert eine „0“ ein. 4. Bestätigen Sie die Angaben mit „OK“, beenden Sie den Registrierungseditor und starten Sie dann den PC neu. Der Windows-Berater / November/Dezember 03 31 A 36/8 Arbeitsspeicher und Cache optimal Anpassung des Disk-Caches unter Windows 9x/Me Änderung der Systemdatei SYSTEM.INI Der Disk-Cache ist ein wichtiger Faktor für den Datentransfer zwischen Prozessor und Festplatte. Normalerweise verwaltet Windows die Einstellungen selbst, Sie können die Werte aber entsprechend des vorhandenen Arbeitsspeichers optimieren. Dazu ist eine Änderung in der Systemdatei SYSTEM.INI notwendig. 1. Starten Sie über „Start“, „Programme“, „Zubehör“ und „Notepad“ den Windows-Editor. 2. Öffnen Sie die Datei SYSTEM.INI aus dem Ordner „\Windows“. 3. In der Rubrik [vcache] ergänzen bzw. ersetzen Sie folgende Werte MinFileCache=16384 MaxFileCache=25600 Minimal sollten 10 % und maximal 25 % des vorhandenen Arbeitsspeichers eingestellt sein 4. Als minimalen Wert tragen Sie 10 % des vorhandenen Arbeitsspeichers ein. Bei 128 MB Speicher wären dies „12800“. Der maximale Wert sollte 25 % des vorhandenen Arbeitsspeichers entsprechen. Bei 128 MB Speicher wären dies „32000“. 5. Sichern Sie die Datei und starten Sie den Rechner neu. So arbeitet Ihr PC wie ein Server Geschwindigkeit abhängig vom Arbeitsspeicher 32 Ein weitgehend unbekannter Performance-Faktor ist die Nutzungseinstellung des PCs unter Windows. Windows stellt dabei seit der Version 95 verschiedene Einstellungen zur Verfügung, z. B. als Desktop-PC, Docking-System oder Netzwerkserver. Dabei gilt: Je mehr Dateien im Zugriff des Systems sind, umso schneller läuft Ihr Windows. Dieser Faktor wird aber auch vom vorhandenen Speicher beeinflusst. Wenn Sie weniger als 128 MB (Windows 9x/Me) bzw. Der Windows-Berater / November/Dezember 03 Arbeitsspeicher und Cache optimal A 36/9 256 MB (XP) Arbeitsspeicher auf Ihrem PC haben, sollten Sie die Einstellung „Netzwerkserver“ nicht verwenden. Windows 9x/Me: Einstellen der PC-Nutzung Zum Ändern der Einstellung „Standardnutzung dieses Computers“ gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Doppelklicken Sie in der Systemsteuerung auf das Symbol „System“. 2. Wählen Sie die Registerkarte „Leistungsmerkmale“ und klicken Sie auf „Dateisystem“. 3. Wählen Sie die Registerkarte „Festplatte“, klicken Sie im Feld „Standardnutzung dieses Computers“ auf die gewünschte Einstellung und klicken Sie dann auf „OK“. Die jeweilige Einstellung bestimmt den Umfang verschiedener interner Datenstrukturen, auf die der 32-Bit-Dateisystemtreiber (VFAT) zurückgreift und die zur Optimierung der Festplatten-Speicherbelegung dienen. Einstellung Beschreibung PC Mit der Einstellung „PC“ weist die VFAT entsprechenden Speicher zur Erfassung der 32 zuletzt aufgerufenen Ordner und 677 zuletzt aufgerufenen Dateien zu. Dies beansprucht ca. 10 KB Speicher. DockingMit der Einstellung „Docking-System“ weist die VFAT entspreSystem chenden Speicher zur Erfassung der 16 zuletzt aufgerufenen Ordner und der 337 zuletzt aufgerufenen Dateien zu. Dies beansprucht ca. 5 KB Speicher. Netzwerk- Bei Verwendung der Einstellung „Netzwerkserver“ weist die server VFAT entsprechenden Speicher zur Erfassung der 64 zuletzt aufgerufenen Ordner und der 2729 zuletzt aufgerufenen Dateien zu. Dies beansprucht ca. 40 KB Speicher. Der Windows-Berater / November/Dezember 03 33 A 36/10 Arbeitsspeicher und Cache optimal Windows XP: Arbeiten wie ein Server mit mehr Festplatten-Cache Umstellen auf ein serverähnliches Speicherverhalten auch bei Workstations „LargeSystemCache“=1 Zwischen diesen Einstellungen können Sie wählen: TIP Wer die Leistungsoptionen der Serveroptimierung auf einem Windows-Server kennt, wird sicher schon vergeblich danach auf der Arbeitsstation gesucht haben. Tatsächlich aber können Sie das gewünschte Verhalten durch das Editieren von zwei Schlüsseln in der Registrierung einstellen. Der Wert „LargeSystemCache“ beeinflusst die Größe des Festplatten-Caches für das Lesen und Schreiben von Dateien. Wird er auf „1“ gesetzt, dann passt das System die Größe des Caches bei Bedarf dynamisch an. Dabei kann das RAM bis auf einen Rest von 4 MB belegt werden. Diese Option, die also uneingeschränkt den Zugriff auf Dateien bevorzugt, ist dann interessant, wenn die ausgeführten Programme immer wieder auf die gleichen Dateien zugreifen. Das gilt z. B. für eine Arbeitsstation, auf der immer die gleichen Anwendungsprogramme laufen. Optimierungsziel Arbeitsspeicher minimieren Lastenausgleich durchführen Datendurchsatz für Dateifreigabe maximieren Netzwerkanwendungen maximieren LargeSystemCache 0 0 1 Size 0 3 1 2 3 Die letzte Option kommt beispielsweise Datenbankanwendungen zugute, die größere Datenmengen hin und her bewegen. Den REG_DWORD-Schlüssel „LargeSystemCache“ finden Sie in der Registrierung unter dem Schlüssel: HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\ Control\Session Manager\Memory Management 34 Der Windows-Berater / November/Dezember 03 Arbeitsspeicher und Cache optimal Der Wert „Size“ versteckt sich hingegen im Schlüssel: HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\ Services\lanmanserver\parameters A 36/11 TIP Der Wert „Size“ Die Auslagerungsdatei unter Windows Die Auslagerungsdatei unter Windows gleicht Engpässe im Arbeitsspeicher aus. Dabei werden Teile der Daten aus dem Arbeitsspeicher auf die Festplatte verschoben, und zwar in die Datei WIN386.SWP (Windows 9x/Me) bzw. PAGEFILE.SYS (XP). Die Größe der Auslagerungsdatei, auch Swap-Datei genannt, wird normalerweise von Windows automatisch verwaltet. Sie können die Einstellungen auch manuell anpassen. Die Größe der Auslagerungsdatei ist eine Glaubensfrage Ansonsten empfiehlt sich eine feste Vorgabe für die Größe der Auslagerungsdatei. Wir empfehlen einen Wert mit dem Doppelten des vorhandenen RAM-Speichers, und zwar als Maximum und Minimum. Diese Einstellung irritiert Sie vielleicht auf den ersten Blick, aber durch die feste Größe muss Windows die Auslagerungsdatei nicht permanent anpassen. Dadurch verringern Sie die Zugriffe auf die Festplatte und die Performance steigt. Feste Einstellung der Auslagerungsdatei bringt Vorteile Haben Sie ein System mit zwei Festplatten, können Sie die Auslagerungsdatei auf die zweite Festplatte verschieben. Dies hat einen entscheidenden Vorteil: Windows ist nun nicht mehr gezwungen, gleichzeitig von einer Platte Daten zu lesen/schreiben und diese dann wieder in die Swap-Datei zu schieben. Das erhöht ebenfalls die Performance. Die Einstellungen für die Auslagerungsdatei sind in den unterschiedlichen Windows-Versionen ähnlich: Swap-Datei auf einer zweiten Festplatte 1. Öffnen Sie über „Start“, „Einstellungen“ und „Systemsteuerung“ den Ordner „System“. 2. In den Systemeigenschaften gehen Sie auf die Registerkarte „Erweitert“ und dort auf die „Systemleistung“. Der Windows-Berater / November/Dezember 03 35 A 36/12 Arbeitsspeicher und Cache optimal Position der Auslagerungsdatei und Größen festlegen 3. In den „Einstellungen“ gehen Sie auf das Register „Erweitert“ und im Abschnitt „Virtueller Arbeitsspeicher“ auf die Schaltfläche „Ändern“, um die Größe der Auslagerungsdatei anzupassen. 4. Klicken Sie auf den Laufwerksbuchstaben, welchen Sie für die Position der Auslagerungsdatei vorgesehen haben, und tragen Sie die Größe der neuen Auslagerungsdatei ein. Eine neue Auslagerungsdatei auf einer anderen Partition Wie Sie das NTFS-Dateisystem wirklich beschleunigen NTFS langsamer als FAT32 In Windows XP kommt standardmäßig das Dateisystem NTFS zum Einsatz. Aufgrund der höheren Sicherheitsstandards hat NTFS im Vergleich zu FAT32 (Windows 9x/Me) eine schlechtere Performance. Die Geschwindigkeit beim Zugriff auf NTFS-Partitionen lässt sich mit den beiden nachfolgend beschriebenen Maßnahmen erhöhen. Protokollieren des letzten Dateizugriffs abschalten NTFS protokolliert Dateizugriffe 36 Standardmäßig wird der Zeitpunkt jedes Zugriffs auf eine Datei im NTFS-Logbuch aufgezeichnet. Da unter Umständen viele dieser Ereignisse in kurzer Folge auftreten können, werden die protokollierten Daten zum Speichern auf der Festplatte in eine Warteschlange im RAM gestellt. Dies verringert die Performance des Dateisystems, doch Sie könDer Windows-Berater / November/Dezember 03 Arbeitsspeicher und Cache optimal A 36/13 nen die Logbuchfunktion unterbinden. Dazu müssen Sie den REG_DWORD-Eintrag „NtfsDisableLastAccessUpdate“ auf „1“ setzen. Ist der Schlüssel nicht vorhanden, erzeugen Sie diesen unter „HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\ Control\FileSystem“. Durch diese Änderung wird insbesondere auch das Auflisten von Ordnern mit vielen Dateien und Unterverzeichnissen beschleunigt. Schlüssel nicht vorhanden? 8.3-Namen abschalten Standardmäßig werden in den NTFS-Partitionen alle langen Dateinamen auch noch in der alten 8.3-Notation erzeugt. Ist Ihr System frei von 16-Bit-Altlasten, sprich Programmen, die Dateinamen in der DOS-Notation benötigen, dann können Sie auf diese doppelte Buchführung verzichten und so den Zugriff auf Dateien beschleunigen. Dabei ist zu beachten, dass manchmal auch neuere Programme mit alten 16-BitInstallern geliefert werden. Diese benötigen dann die alten Datei- und Pfadnamen zur Installation. Der entsprechende Wert heißt „NtfsDisable8dot3NameCreation“ und befindet sich im Schlüssel: Überbleibsel aus DOS-Zeiten HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\FileSystem Es handelt sich dabei um den Typ „REG_DWORD“. Wenn Sie diesen Wert auf „1“ setzen, dann werden keine langen Dateinamen erzeugt. Engpässe mit der Performance-Konsole/ dem Systemmonitor identifizieren Eine Optimierung von Arbeitsspeicher und Cache funktioniert nur dann, wenn auch genügend Arbeitsspeicher vorhanden ist. Systeme mit 64 MB RAM und weniger können Der Windows-Berater / November/Dezember 03 Wann RAMTuning sinnvoll ist 37 A 36/14 Arbeitsspeicher und Cache optimal auch unter Windows 9x nur minimal optimiert werden. Doch auch bei PCs mit 128 MB und mehr RAM kommt es auf die Anwendungen und deren Speicherverbrauch an, die ausschlaggebend für ein sinnvolles Tuning sind. Um die Speicherbelegung zu überprüfen, verwenden Sie den Systemmonitor (Windows 9x/Me) bzw. die Performance-Konsole (Windows XP). Die PerformanceKonsole „PERFMON“ und der Systemmonitor Windows 2000 und XP verfügen über eine eigene MMC (Microsoft Management Console), mit der Sie Engpässe im System und speziell für die Komponente „Arbeitsspeicher“ ausfindig machen können. Anwender von Windows 9x/Me setzen dafür den Systemmonitor ein, den Sie über „Start“ und „Ausführen“ mit „SYSMON“ starten. Start unter Windows XP Es handelt sich dabei um die Performance-Konsole „PERFMON“, die Sie mit „Start“, „Ausführen“ und Eingabe von „perfmon“ öffnen können. Die Performance-Konsole listet Engpässe auf Auswahl der richtigen Parameter 38 Mit einem Rechtsklick in das Diagrammfenster öffnen Sie das Kontextmenü und können dort Leistungsindikatoren auswählen und der Anzeige hinzufügen. Um festzustellen, Der Windows-Berater / November/Dezember 03 Arbeitsspeicher und Cache optimal A 36/15 ob Ihr System mit zu wenig RAM ausgestattet ist, benötigen Sie nur einige wenige Parameter. Mit dieser Checkliste finden Sie schnell die Engpässe bei der Speichernutzung: Datenobjekt Grenzwerte, ab denen ein Problem vorhanden ist Speicher: Seiten/s Ständig Werte über Faktor „5“. Speicher: Verfügbare Bytes Werte bleiben unter 25 % des eingebauten RAMs. Speicher: Zugesicherte Bytes Ständige hohe Werte über der Grenze des physikalisch vorhandenen RAMs. Speicher: NichtAuslagerungsseiten (Bytes) Wenn dieser Wert von selbst ohne Benutzeraktivität zunimmt, dann läuft ein Programm im Hintergrund, das Speicher nicht wieder sauber freigibt. Auslagerungsdatei: Belegung (%) Sollte unter dem eingestellten Minimum liegen. Auslagerungsdatei: Ständige Werte um die 90 %. Maximale Belegung (%) Die schnelle Alternative zur Festplatte: Ein Laufwerk im RAM Aufgrund der besseren RAM-Ausstattungen der PCs erlebt das RAM-Drive eine Wiederauferstehung, denn die Vorteile sprechen für sich: Vorteile des RAM-Drives > Schnellerer Zugriff auf Daten (zum Vergleich: mittlerer Festplattenzugriff mit ca. 10 Millisekunden, RAM-Zugriff mit ca. 50-60 Nanosekunden). Zugriffsbeschleunigung > Verhindert Festplatten-Fragmentierung, da der Zugriff auf die Festplatte reduziert wird. Fragmentierung verhindern > Keine Platzverschwendung durch nicht gelöschte TempDateien – nach dem nächsten Windows-Start sind sie automatisch verschwunden. Temp-Dateien löschen Der Windows-Berater / November/Dezember 03 39 A 36/16 Arbeitsspeicher und Cache optimal Das RAM-Drive birgt aber auch Gefahren bzw. Nachteile: Nachteile des RAM-Drives > Alle Daten im RAM-Drive gehen beim Herunterfahren oder Systemabsturz verloren. > Falsch eingestellte Parameter reduzieren eher die System-Performance, anstatt diese zu beschleunigen. Final ist der erfolgreiche Einsatz eines RAM-Drives abhängig vom Anwendungszweck. Stellen Sie die Konfiguration des RAM-Drives darauf ein: Auslagern von TEMP-Ordner von Windows TEMP-Ordner von Anwendungen Anwendungen Temporäre Internet-Dateien Kostenlose Treiber Auf der beiliegenden CD 40 Hinweise Windows legt ständig temporäre Dateien im Ordner\Windows\ Temp an. Der Zugriff auf diese Dateien ist über ein RAM-Drive wesentlich schneller. Weiterer Vorteil: Mit dem Herunterfahren des PCs werden alle Temporärdateien automatisch gelöscht. Word, Excel und Co. legen ebenfalls temporäre Dateien im Ordner \Windows\Temp an. Sie können auch Anwendungen wie z. B. Word oder Excel vollständig in ein RAM-Drive auslagern. Dies lohnt aber nur, wenn Sie mehrere Anwendungen gleichzeitig geöffnet haben und häufig zwischen diesen hin und her wechseln. Die temporären Internet-Dateien nehmen viel Platz auf der Festplatte ein. Lagern Sie diese auf ein RAM-Drive aus, wird der Cache beim Herunterfahren gelöscht und die Seiten bauen sich beim Wiederaufruf schneller auf. Microsoft stellt kostenlos einen Treiber zum Erstellen einer RAM-Disk unter Windows NT/2000/XP zur Verfügung. Damit können Sie Laufwerke bis zu einer Größe von knapp 32 MB anlegen. Genügt Ihnen das, können Sie unter der folgenden Adresse den Treiber von Microsoft als selbstentpackendes Archiv herunterladen: http://download.microsoft. com/download/win2000ddk/sample01/1/NT5/EN-US/Ramdisk.exe. Weitere Tools für die Optimierung und Verwaltung von RAM und Cache finden Sie auf der beiliegenden CD. Der Windows-Berater / November/Dezember 03