Eine Wetterreise nach Marseille

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Eine Wetterreise nach Marseille
CHRISTIAN DEUTSCH
Mistral
Eine Wetterreise nach Marseille
WWW.WETTERREISEN.COM
Einführung
Blick auf Marseille vom 432 Meter hohen Sommet de Marseilleveyre
Lieben Sie Sonne, Meer
– und Stürme?
Dann lassen Sie sich nach Südfrankreich entführen. Begegnen Sie dem Mistral, jenem
Nordwind, der über dem blauen Meer weiße
Gischtfahnen vor sich hertreibt. Lernen Sie
die Metropole Marseille als eine Stadt kennen, die mit Meer und Wind lebt – und entdecken Sie gleich nebenan die abgeschiedenen Buchten und Felsberge der Calanques.
Dieses Buch schildert eine Reise nach Marseille, die das Ziel hatte, den Mistral kennenzulernen. Tatsächlich erlebte ich drei
stürmische Höhepunkte: an einer Meerenge,
auf einem Berg und am Strand. Alles auf
dem Stadtgebiet von Marseille.
Brandung bei Mistral: Marseille liegt direkt am Meer.
Ein Kapitel widmet sich speziell dem Wetterphänomen Mistral, einem ebenso heftigen wie häufigen Nordwind, der weite
Teile des Mittelmeers beeinflusst. Ihm ist es zu verdanken,
dass das Meer vor Marseille zu den sturmreichsten Gewässern
der Erde zählt.
Das Kapitel stützt sich wesentlich auf Informationen der Mittelmeerexperten des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Besonders bedanken möchte ich mich bei Diplom-Meteorologe
Gerhard Lux, der für dieses Buch Satellitenbilder und eine Seegangskarte über ein Mistral-Ereignis zur Verfügung stellte.
Natürlich kann ein E-Book das Erlebnis vor Ort nicht ersetzen. Was also tun, wenn Sie das E-Book gelesen und gesehen
haben? Ganz einfach: Lösen Sie eine Fahrkarte nach Marseille! Im letzten Kapitel habe ich für Ihre Reise einige Tipps
zusammengestellt.
Heidelberg, im Oktober 2012
Christian Deutsch
ii
K APITEL 2
Der Mistral
Der Löwengolf, das Meer südlich von
Marseille, zählt zu den sturmreichsten
Gebieten der Erde. Im Vergleich dazu ist
selbst die nördliche Nordsee ein ruhiges
Gewässer.
Mistral am Château d‘If, Marseille (Foto: Vincent, Wikipedia)
A BSCHNITT 2
Entstehung des Mistral
Entstehung des Mistral: Der Kaltluft bleiben nur zwei
Schneisen, durch die sie ins Mittelmeer eindringen kann, nämlich
durch die Garonne-Carcasonne-Senke nördlich der Pyrenäen und
durchs Rhônetal. Der Düseneffekt des Rhônetals kann den Mistral
verstärken und Orkanstärken verursachen.
Quelle: wetter.com AG
Der Mistral wird durch eine Kaltfront eingeleitet,
die aus Nordwesten in das Mittelmeer vorstößt.
Dabei wirkt das Rhônetal wie ein Düse, die den
Wind auf Sturm-, manchmal sogar Orkanstärke
beschleunigen kann.
Der Mistral entsteht durch Kaltluft, die in den Mittelmeerraum strömt. Seine besondere Kraft resultiert aus einer geografischen Besonderheit: Die Gebirgsbarrieren der Pyrenäen
und Alpen schützen weite Teile des Mittelmeers vor den Kaltluftvorstößen, die regelmäßig auf der Rückseite ostziehender
Tiefdruckgebiete erfolgen. Die Kaltluftmassen werden durch
diese Gebirge abgelenkt und gezwungen, zwischen ihnen, also
über Frankreich hinweg, nach Süden vorzudringen.
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K APITEL 3
Gischtfahnen
vor Île Maïre
Viele Meter hoch wirbelt der Mistral die
Gischt empor und treibt leuchtend-weiße
Fontänen vor sich her.
Da stehe ich nun hinter meinem Felsen und staune über die
Gewalt des Mistrals. Er bläst hier besonders stark, weil er sich
zwischen der Landzunge und einer gegenüberliegenden Felsin-
sel, der Île Maïre, hindurchzwängt und dadurch noch einmal
beschleunigt. Immer wieder produziert eine Böe über dem
Wasser große weiße Gischtfahnen.
Auf dem Weg zum Cap Croisette, im Hintergrund die Felseninsel Île Maïre: Zwischen Kap und Insel fegt der Mistral hindurch.
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K APITEL 4
Reisetipps
Sonne, Wind und Wellen, zum Meer hin
abfallende Steilwände, schmale
Gebirgspfade und abgelegene Buchten:
Auch das ist Marseille.
Die folgenden Hinweise helfen Ihnen,
wenn Sie demnächst aufbrechen und die
südfranzösische Metropole unter diesem
ungewöhnlichen Blickwinkel
kennenlernen möchten.
An der Calanque de Sugiton
A NHANG
Literatur und
Quellen
Texte und Fotos gehen weitgehend auf
eine „Wetterreise“ nach Marseille zurück,
die ich im Januar 2012 unternommen
habe. Alle übrigen verwendeten Quellen
sind im Folgenden genannt.
A BBILDUNGEN UND F OTOS
W EITERE Q UELLEN
Deutscher Wetterdienst (DWD): Satellitenbilder,
Seegangskarte (www.dwd.de)
Europäisches Segel-Informationssystem (ESYS):
Winde im Mittelmeer, Der Mistral,
http://www.esys.org/wetter/mistral.html
GinkgoMaps-Projekt: Vorlage für Frankreich-Karte
(www.ginkgomaps.com)
wetter.com: Grafik Mistral-Entstehung (www.wetter.com)
Wikipedia: Foto Vincent (Mistralfoto)
Im Einzelnen erfolgt die Quellenangabe jeweils direkt an der
Abbildung oder am Foto.
Alle Fotos ohne Quellenangabe: Christian Deutsch.
Jüngermann, Rolf: Mistral und Genuatief, ihre
Erscheinungsformen rund um Korsika, in: Internetseite
Segeln und tauchen im Mittelmeer,
http://www.korsika-toern.de
I MPRESSUM
Christian Deutsch: Mistral, Eine Wetterreise nach Marseille,
Selbstverlag, Heidelberg 2012
ISBN: 978-3-00-038464-6
L ITERATUR
Bock, Karl-Heinz u.a.: Seewetter, 2. Auflage, Hamburg 2002
Izzo, Jean-Claude: Die Marseille Trilogie – Total Cheops,
Chourmo, Solea, Zürich 2004
Kaufeld, Lothar; Dittmer, Klaus; Doberitz, Rolf:
Mittelmeerwetter, Bielefeld 1998
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Copyright: © 2012 Christian Deutsch
Simon, Klaus: Marseille, Ostfildern 2011
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D ER A UTOR
Liebe Leserin, lieber Leser!
Von Jugend an ist das Wetter
meine Leidenschaft. Ende der
1960er Jahre entdeckte ich ein
Buch von Siegfried Schöpfer mit
dem Titel „Wie wird das Wetter?“,
das mich über lange Zeit bei meinen Wetterbeobachtungen begleitete. Sehr gefreut hat mich, dass Jörg Kachelmann dieses
fast vergessene Büchlein vor wenigen Jahren gemeinsam mit
dem Autor neu auflegte.
Seit einigen Jahren unternehme ich – neben meinem Hauptjob als freier Redakteur (www.redaktiondeutsch.de) – hin und
wieder eine „Wetterreise“, um an interessanten Orten, am liebsten am Meer, Stürme und andere Wetterphänomene zu erleben. Aus einer solchen Reise ist auch dieses E-Book über den
Mistral in Marseille entstanden.
Ich freue mich auf Ihr Feedback! Senden Sie mir doch einfach
eine E-Mail ([email protected])
Christian Deutsch
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