Reisebericht – Paisley/GB

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Reisebericht – Paisley/GB
Reisebericht – Paisley/GB
Vorbereitung
Im Rahmen des Englischkurses im 2. Semester bei Frau Unger, wurde uns für Ende September,
Anfang Oktober ein Sprachkurs an der Partneruniversität der HTWK Leipzig, der University Of The
West Of Scotland in Paisley/GB angeboten.
Die Reise fand innerhalb der Semesterferien statt, so dass niemand Vorlesungen oder Seminare
verpassen musste. Im Voraus wurde uns von Frau Unger die Anreise und Unterkunft vor Ort
freigestellt, dennoch empfahl sie uns, auf Grund ihrer Erfahrungen, das Eurohostel in Glasgow und
schlug die Anreisen mittels Flugzeug oder Privat-Kfz vor. Verbindlich für alle, nach einer Absprache,
war ein Treffpunkt am Samstagabend im Euro-Hostel, sodass der späteste Anreisezeitpunkt
festgelegt war. Dort wurden uns dann Stundenpläne ausgehändigt, der Ausflug am darauffolgenden
Tag besprochen und letzte Instruktionen zur Anfahrt von Glasgow nach Paisley mittels Zug gegeben.
Sechs Kommilitonen von uns reisten über unterschiedliche Verbindungen mit dem Flugzeug an,
während Neun gemeinsam mit zwei Kfz und mittels Fähre den Weg nach Glasgow fanden. Die
Autofahrergruppe ist nach der Woche, auf dem Rückweg noch über Edinburgh, Birmingham und
London vier Tage unterwegs gewesen, um das Land noch besser kennenzulernen.
Dementsprechend waren die Vorbereitungen sehr unterschiedlich und für die Autofahrer wohl am
umfangreichsten.
Frau Unger hat uns im Vorfeld schon ein paar Fotos von zurückliegenden Sprachreisen nach
Glasgow gezeigt und eine Highland-Tour zum Loch Lomond vorgeschlagen. Diese fand auf breite
Zustimmung, sodass wir am Sonntag vor der eigentlichen Woche gemeinsam diesen Ausflug
unternahmen. Dabei starteten wir in Glasgow mit einem Überlandbus Richtung Luss am Loch
Lomond. Diesen überquerten wir mittels einer kleinen Fähre, um zu unserem eigentlichen Ziel zu
gelangen, dem 974m hohen Ben Lomond. Den bezwang, trotz schlechten Wetters, immer noch gut
die Hälfte unserer Gruppe. Sichtlich geschafft und mit ersten wunderbaren Eindrücken, ging es
zurück nach Glasgow, um sich auf eine Ereignisreiche Woche vor zu bereiten.
Angaben zur Unterkunft
Es hatten sich alle von uns für das Euro Hostel in Glasgow entschieden.
Euro Hostel
318 Clyde Street
Glasgow
Die Zimmer waren im Großen und Ganzen recht einfach eingerichtet, wobei für Einzel- und
Doppelzimmer sogar Flachbildfernseher zur Verfügung standen. Weiterhin hatten alle Zimmer ein
eigenes Bad mit Dusche und WC, die Zimmer wurden, wie in Hotels üblich, mittels eigener
Zimmerkarte geöffnet.
Es gab zudem eine Hostel Küche, wo man selbst kochen konnte.
Neben der Küche war ein großer Aufenthaltsraum, in dem man gemeinsam essen oder diverse
Spiele spielen konnte. Im Erdgeschoss war neben der Rezeption noch ein Hauseigenes Pub
untergebracht, in dem auch früh das Frühstück serviert wurde.
Abends konnte man dort dann zusammen Fußball schauen, ein Bierchen trinken oder gut und
günstig Abendessen, wenn man denn mal nicht kochen wollte.
Das Hostel verfügt über 9 Stockwerke mit insgesamt ca. 100 Zimmern.
Es lag mit nur 5 Minuten Fußmarsch sehr nahe am Hauptbahnhof, zudem waren Supermärkte,
Einkaufszentren und das Stadtzentrum in kurzer Entfernung zu erreichen.
Abends war es dennoch recht ruhig, so dass man täglich eine angenehme Nacht hatte.
Es war nicht dreckig, aber auch nicht übertrieben sauber, eben wie ein Hostel typischerweise ist.
Für den Preis, der je nach Zimmertyp, Einzel- bis Achtbettzimmer, stark schwankt, konnte und
musste man nicht mehr verlangen, für unseren Aufenthalt absolut ausreichend.
Ein großes Plus war das kostenlose W-LAN im gesamten Gebäude, welches man problemlos mit
sämtlichen Geräten nutzen konnte. Internet Terminals waren zudem auch noch vorhanden, falls
man eine Tour planen wollte oder ähnliches.
Für 4 £ pro Tag konnte man ein typisch englisches Frühstück, welches aus Toast, Marmelade, Ei,
Schinken, Käse, Baked Beans, O-Saft, Kaffee, Tee... bestand, dazu buchen.
Als einzigen Kritikpunkt, könnten nach gemeinsamer Absprache, die teilweise doch recht stark
durchgelegenen Matratzen erwähnt werden.
Im Großen und Ganzen waren wir alle mit dem Hostel zufrieden und können es auf jeden Fall
weiterempfehlen.
Wochenablauf
Am Montag, den 29.09.2014, wurden wir von Paul in der University of the West of Scotland herzlich
willkommen geheißen. Unser Universitätsbesuch sollte mit einem gegenwärtigen Thema beginnen.
Die erste Stunde beschäftigte sich mit dem schottischen Referendum, welches auch in Deutschland
für viele Diskussionen gesorgt hatte. Besonders aufschlussreich war Pauls Sicht auf das
Wahlergebnis, da er den tatsächlichen Sachverhalt und die Hintergründe als Wähler gut erläutern
konnte.
Anschließend gab Angela uns einen Überblick über Schottland und Großbritannien im Allgemeinen
und bestätigte/ beseitigte das ein oder andere Vorurteil. In einer Partnerarbeit animierte sie uns
zum freien Reden und gab uns unsere Aussprache und Ausdrucksweise betreffend hilfreiche Tips.
Im Anschluss daran schauten wir uns zusammen mit Jen einen „TED talk“ zum Thema
Bildungssysteme an, welchen sie als eine Art „listening comprehension“ verpackte und verglichen
darauf aufbauend das schottische und deutsche Schulsystem.
Durch den Dienstag führte uns Jim. Er brachte uns für unser Studium relevante Fachbegriffe und
ihre Doppeldeutigkeit näher, indem wir einige Fachartikel besprachen und gemeinsam versuchten
eine für uns passende Definition für den Begriff Engineering zu finden.
In den Mittwoch starteten wir zusammen mit Angela. Zum Thema der Stunde, „Great Inventions“,
zeigte sie uns einen besonders innovativen Fahrradständer, welcher sich durch sein neuartiges
Design und eine platzsparende, umweltfreundliche Konstruktion auszeichnet. Für selbigen
entwickelten wir in Gruppen Marketingkonzepte für verschiedene Endabnehmer, so zum Beispiel
für Krankenhäuser, Schulen und Bahnhöfe, welche wir schließlich vor der Klasse präsentierten und
uns Feedback gaben.
Am Nachmittag führte uns Robert durch die Labore und Werkstätten der Universität. Besonders
beeindruckend war die Vielzahl der Maschinen, welche zum Beispiel für die
Zugfestigkeitsermittlung von Bahnschienen genutzt werden, und das Reverse Engineering Labor, in
welchem unter anderem Rekonstruktionen für den medizinischen Bereich hergestellt werden.
Abschließend erfuhren wir von Joe wissenswerte Details über das Erasmus-Programm und das
studentische Leben an der Universität. Er ermöglichte uns außerdem einen Blick in eine
Studentenwohnung im Wohnheim der UWS.
Auch am Donnerstagmorgen bereitete uns Angela auf die bevorstehende Exkursion in die
Glengoyne Distillery vor. Wir sahen ein Video zum Herstellungsprozess des Lieblingsgetränks der
Schotten und beschäftigten uns genauer mit den einzelnen Schritten des Herstellungsprozesses.
Krönender Abschluss des Unterrichts mit Angela war ein Schottlandquiz, bei welchen wir unser
erworbenes Wissen beweisen konnten, und eine schottische Spezialität für alle, das Shortbread.
Am Nachmittag schauten wir uns dann den Whisky Herstellungsprozess vor Ort an und lernten
somit ein kleines Stück mehr schottische Kultur kennen.
Am letzten Tag unseres Aufenthaltes an der UWS beschäftigten wir uns mit dem Thema der
Diskussionsführung in Verhandlungen. In Vorbereitung eines simulierten Meetings lernten wir
einige wichtige Formulierungen für ein überzeugendes und höfliches Auftreten. Schließlich bekam
jeder Student eine Rolle zugewiesen, welche er in der gestellten Verhandlung verkörperte. Thema
dieser war „Downsizing a Company“.
Anhand verschiedener Gesichtspunkte entschieden wir eigenständig, welche Filialen eines
internationalen Unternehmens geschlossen, zusammengelegt oder verkleinert werden sollen und
wie die Arbeitssituation in der Zukunft gestaltet wird. Besonders diese Gruppenarbeit brachte uns
sprachlich und fachbezogen einen großen Nutzen.
Fazit
Unser gemeinsames Fazit der Reise fällt auf jeden Fall positiv aus. Da vorher noch keiner von uns in
Schottland gewesen ist, haben wir alle neue Eindrücke mit nach Hause nehmen können. Neben der
Erweiterung und Vertiefung unserer Englischkenntnisse, werden uns auch die besondere
Landschaft der Highlands um Loch Lomond und die traditionsbewusste Whiskydestillerie Glengoyne
in Erinnerung bleiben.
Auch wenn es nur eine Woche Sprachunterricht war, hat es uns doch intensive in dieser
Fremdsprache gefordert. Nicht gerade leicht machten es uns die Einheimischen auf der Straße, da
der Schottische Akzent, sich dann doch etwas von den uns bekannten Lehrmateriealien in
Deutschland unterschied. Zu unserem Glück, sprachen unsere Dozenten an der Hochschule da
schon viel deutlicher Englisch. Durch die vielen Gruppenarbeiten konnten wir mithilfe der
Sprachlehrer unser Englisch nochmal auffrischen und auch verbessern, was eine sehr gute
Ergänzung zu unserem Unterricht an der Hochschule war. Wie bereits erwähnt gab es viele und
abwechslungsreiche Unterrichtseinheiten.
Besonders ist uns aber der Vortrag von Joe in Erinnerung geblieben, der nicht nur über das
Erasmusprojekt referierte, sondern auch über die Zukunft des Tätigkeitsfeldes von Ingenieuren
sprach. Gleichwohl seine Meinung und unsere doch sehr stark auseinanderlagen, gerade im Bezug
auf zukünftige Energieversorgungsmöglichkeiten in der Welt, hatte er doch unsere volle
Aufmerksamkeit. Leider war unser Vokabular dann doch nicht so gut, um eine fachlich korrekte
Diskussion mit ihm zu führen.
In dem Bewusstsein das Englisch auf dieser Reise im Focus lag, hätten wir uns über noch
fachbezogenere Unterrichte gefreut, vergleichbar mit unseren Vorlesungen in Deutschland. Um
einerseits das eigene Fachenglisch zu überprüfen und gleichzeitig noch besser in Erfahrung zu
bringen, wie sich ein Semester an einer Landesfremden Hochschule anfühlt.
Am letzten gemeinsamen Abend hatten wir noch einen würdigen Abschluss für die gelungene
Woche in einem Pub, in dem eine Folkmusik-Jam-Session stattfand.
Ich denke, wir alle würden so eine Fahrt gerne nochmal machen
und können diese auf jeden Fall weiter empfehlen. Sie hat uns im
Umgang mit der englischen Sprache gefestigt und gestärkt.
Zudem haben wir neue Facetten kennengelernt und
uns wurde die schottische Kultur näher gebracht.