unser portfolio
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Stefan W. Bollhalder, der neue Captain im Victoria-Jungfrau Interlaken: «Es ist meine Strategie, dem Gast gegenüber aufzuzeigen, wie viel an Mehrleistung er zum regulären Preis in einem Fünfstern-Hotel erhält.» UNSER PORTFOLIO IST DOCH EINZIGARTIG » Das Grand Hotel Victoria-Jungfrau in Interlaken. Nach wie vor eines der besten Fünfstern-Häuser in Europa. Emanuel Berger hat das traditionsreiche Haus mit 212 Zimmern und Suiten aufgebaut, Hans-Rudolf Rüti hat sein «Erbe» erfolgreich weitergeführt – und jetzt steht der gebürtige Ostschweizer Stefan W. Bollhalder auf der Kommandobrücke des Luxusdampfers. 10 FRAGEN AN STEFAN W. BOLLHALDER Ein asiatisches Luxushotel zu führen, ist der Traum vieler Hoteliers. Warum sind Sie in die Schweiz zurückgekehrt? Ein Hotel zu führen ist nirgends auf der Welt ein einfaches Unterfangen. Die Dimensionen sind einfach anders und man muss sich diesen Gegebenheiten anpassen – wie überall. Meine Rückkehr in die Schweiz hat vor allem einen ganz privaten Grund: Meine Kinder sind in Europa und meine Frau und ich haben uns aus diesem und anderen Gründen entschlossen, in die Heimat zurückzukehren. Die Möglichkeit, das Victoria-Jungfrau zu führen, hat dies für mich ermöglicht und ich bin überglücklich, dass mir die Führung dieses Traditionshauses anvertraut wurde. Wie wollen Sie das «Produkt» Victoria-Jungfrau in Zukunft positionieren und weltweit verkaufen? Das Victoria-Jungfrau hat einen enorm grossen Bekanntheitsgrad, schweiz- und weltweit. Auf dieser Basis wollen wir weiter aufbauen und uns noch stärker als einzigartiges Wellnesshotel positionieren. Daneben möchten wir noch bekannter machen, dass wir für Anlässe jeglicher Art – von gross bis klein und fein – die perfekte Infrastruktur bieten. Ein solch vielfältiges Portfolio an Bankett- und Konferenzsälen, wie das Victoria-Jungfrau sie bietet, haben sonst nur wenige Hotels in der Schweiz. Sie treten indirekt die Nachfolge des renommierten Hoteliers Emanuel Berger an, der das Victoria-Jungfrau aufgebaut und stark geprägt hat. Was können Sie von Berger lernen? Zwischen Emanuel Berger und mir liegen doch nun einige Jahre, vor mir haben ja Hans-Rudolf Rütti und seine Frau das Hotel geführt. Emanuel Berger hat dieses Haus sicher geprägt, einen weltweiten Ruf geschaffen und dabei den wortwörtlichen «Heimmarkt», das bedeutet die Gäste in Interlaken selber, nie aus dem Auge verloren. An diese Linie will ich anknüpfen und ich habe bereits mit verschiedenen Aktionen begonnen, den Mitbürgern vom Bödeli zu signalisieren, wie wichtig sie für uns sind. Wir wollen nicht nur ein Hotel für die Touristen sein, sondern auch ein Haus für die unmittelbare Nachbarschaft. Das Kongress- und Incentive-Geschäft ist vor rund drei Jahren massiv eingebrochen. Wie wollen Sie diesen Bereich aktivieren? Wir möchten uns nicht nur auf Grossevents versteifen, sondern einen Fokus auf kleinere, feinere Anlässe setzen, für die wir die perfekten Räumlichkeiten bieten. Es müssen nicht immer 500 Gäste sein zum Dinner – wir machen auch einen Abend mit 20 Gästen zu einem Erlebnis. Das ist unser Credo. Schöne Wellness-Hotels im Fünfstern-Segment gibt es heute einige in der Schweiz und im nahen Ausland. Was zeichnet den Spa im Victoria-Jungfrau besonders aus? Natürlich zählen wir flächenmässig nach wie vor zu den grössten Spas im Land, was für den Gast Privatsphäre und Platz, den grössten Luxus heutzutage, bedeutet. Daneben bieten wir aber auch mit den verschiedenen Saunabereichen, dem Sensai Select Spa, dem ESPA, einem modernsten Fitnessbereich inklusive Personal Training, Physiotherapie und Gesundheitsberatung eine einzigartige Vielfalt an, die ihresgleichen sucht. Gewisse Zimmer im Victoria-Jungfrau entsprechen nicht mehr dem Standard, den der Gast in einem solchen Luxushaus erwartet. Wie sieht Ihr Investitionsplan für die nächsten fünf Jahre aus? Ich habe nicht einmal die ersten hundert Tage im Victoria-Jungfrau absolviert! Bevor ich grosse Investitionspläne schreibe, will ich das Haus noch besser kennenlernen. Aber 1–2I2012 auf jeden Fall hat die Renovation der wenigen Zimmer, die in den vergangenen Jahren noch nicht zum Zuge gekommen sind, dann Priorität. Wie lautet Ihre Preispolitik? Dumping, Discount – oder eher Mehrleistung zum regulären Preis? Auf keinen Fall Dumping oder Discount! Vielmehr ist es meine Strategie, dem Gast gegenüber aufzuzeigen, wie viel an Mehrleistung er zum regulären Preis in einem Fünfstern-Hotel erhält. Ich will ihn mit der einen oder anderen Mehrleistung immer wieder überraschen, sodass er spürt, dass wir unseren Preis wert sind. Was alles wollen Sie im Grand Hotel VictoriaJungfrau in den nächsten Monaten unbedingt verändern beziehungsweise optimieren? Wie gesagt, es sind noch keine hundert Tage vergangen! Kleine Veränderungen habe ich bereits vorgenommen – zum Beispiel habe ich das Verkaufsbüro rein geografisch näher zu mir geholt. Für die Planung der grösseren Veränderungen braucht es Zeit. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten! Sie sind ein Kenner Asiens. Vor allem China gilt als Markt der Zukunft. Werden die Chinesen künftig die Schweizer Hotels belagern und zum wichtigsten Gästesegment? Ob die Chinesen zum wichtigsten Gästesegment werden, kann ich nicht beurteilen. Aber Fakt ist, dass sie ein unglaublich aufstrebender Markt sind. Wir dürfen uns aber nichts vormachen: Die Chinesen sind auch anspruchsvoll und man muss als Hotel zielgerichtet auf sie eingehen. Mit 212 Zimmern und 230 Mitarbeitenden ist das Victoria-Jungfrau (für Schweizer Verhältnisse) ein grosses Haus. Wie lautet Ihr Führungscredo? Ja, für Schweizer Verhältnisse ist es wirklich ein grosses Haus, aber ich werde mein Führungscredo, dass ich einen persönlichen Kontakt zu jedem Mitarbeiter aufbauen will, auch hier weiterführen. H WER IST STEFAN W. BOLLHALDER? Der 52-jährige Stefan W. Bollhalder hat die Direktion des traditionsreichen Victoria-Jungfrau Grand Hotel & Spa in Interlaken Mitte November 2011 übernommen. Der gebürtige Wiler (SG) war fast 30 Jahre im Ausland tätig, davon über zehn Jahre in Asien und insgesamt acht Jahre in Deutschland. Dr. Peter Bratschi, Verwaltungsratspräsident der Victoria-Jungfrau Collection: «Seine Laufbahn vom Commis im Palace Montreux bis hin zum Direktor des offiziellen OlympiaHotels in Peking 2008 ist beeindruckend. Ein wahrer Hotel-Profi.» Hier die einzelnen Karrierestationen von Bollhalder: 2009 –2011: General Manager Kowloon Shangri-La Hongkong & Taiwan 2008: General Manager Kowloon Shangri-La Hongkong 2003 –2008: General Manager China World Hotel Peking 2001 –2003: General Manager Shangri-La Hotel Jakarta 2000 –2001: General Manager Park Hyatt Hamburg 1998 –2000: General Manager Hyatt Hotels Baku, Aserbaidschan 1998: General Manager Hyatt Regency Kathmandu, Nepal 1996 –1998: Resident Manager, Grandy Hyatt Jakarta 1993 –1996: Executive Assistant Manager/ Rooms, Hyatt Köln 1991 –1993: Director of Food & Beverage, Hyatt Köln 1989 –1991: Executive Chef, Hyatt Köln 1989: Executive Chef Hyatt Regency Surabaya, Indonesien 1986 –1989: Executive Chef Hyatt Borneo Management Services, Brunei Daressalam 1985 –1986: Executive Chef Hyatt Regency Auckland, Neuseeland 19