Kurzbericht für das Jahr 2012
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Kurzbericht für das Jahr 2012
1 Inhalt • Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung – Auftrag S.3 • Höhepunkte 2012 ab S.4 • Themen und Programme 2012 ab S.8 • Die DKJS als Organisation ab S.33 2 Auftrag Das wollen wir: Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) setzt sich dafür ein, allen Kindern und Jugendlichen gesellschaftliche Teilhabe und Bildungserfolg zu ermöglichen. Im Fokus stehen vor allem die Kinder und Jugendlichen, die in Risikolagen aufwachsen. So erreichen wir es: Dafür vernetzt die DKJS Akteure aus Staat, Wirtschaft, Wissenschaft, Praxis und Zivilgesellschaft und entwickelt mit ihnen praktische Antworten auf aktuelle Herausforderungen im Bildungssystem. Auf diese Weise werden nachhaltige (systemische) Veränderungen angestoßen. 3 Zahlen aus 2012 647 45 Ganztagsschulen Programme 223.295 Kinder und Jugendliche erreicht, davon 50.254 direkt 160.647 Erwachsene Begleiter und Entscheider erreicht, davon 46.315 direkt mit 230 Netzwerkarbeit mit In Camps 70 Veranstaltungen 87% Förderer und Programmpartner davon 34 privat und 36 öffentlich Kommunen für eine bessere frühe Förderung gearbeitet 1.311 der teilnehmenden Mädchen und Jungen zum Sprung in die nächste Klasse verholfen 2.001 Presseclippings 60.361 Durchschnittliche WebseitenBesucherzahl pro Monat 4 Höhepunkte 2012 • • März: Jugendliche wünschen sich kompetente Lehrer und bessere Jobaussichten: So lauten zwei Ergebnisse der neuen SINUS-Jugendstudie „Wie ticken Jugendliche 2012“, die von der DKJS mitherausgegeben und in Berlin der Presse vorgestellt wird. Neue Anschwung-Servicebüros entstehen auch in Kiel, München und Köln. 250 lokale Initiativen (Stand Juni 2013) im ganzen Bundesgebiet werden dabei unterstützt, vor Ort starke Netzwerke für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung zu knüpfen. • Mai: Wie wollen wir leben? Wie wollen wir lernen? 50 Schülerinnen und Schüler aus Ganztagsschulen und junge Think Big Projektmacher diskutieren auf der Jugendkonferenz im Kanzleramt mit Bundeskanzlerin Angela Merkel ihre Ideen und Wünsche für die Zukunft. Mehr unter www.dkjs.de/aktuell/ 5 Höhepunkte 2012 • Juli: Daniela Schadt ist die neue Schirmherrin der DKJS. Zum Auftakt besucht die Lebensgefährtin von Bundespräsident Joachim Gauck das Sommercamp futOUR. Sie spricht mit den Schülerinnen, Schülern und Campleitern und versucht sich an der Torwand, die die Jugendlichen gebaut haben. • Der interne DKJS-Qualitätsleitfaden wird eingeführt: Er definiert Prozesse, Strukturen und Ergebnisse der Stiftungsarbeit. Juli: 330 Jugendliche verbringen in den Sommercamps der DKJS aufregende Ferien und erkunden, welcher Beruf zu ihnen passt. 240 Mädchen und Jungen, die sich in den Osterferien in den hessischen Lerncamps auf die Versetzung vorbereitet hatten, bekommen ihre Zeugnisse: Erfolgsquote 87%. Im Februar 2013 finden die Lerncamps zum ersten Mal auch in Sachsen-Anhalt statt. • 6 Mehr unter www.dkjs.de/aktuell/ Höhepunkte 2012 • • • • September: In den 13 neuen Lernwerkstätten von Welträume gehen Kinder aus sozialen Brennpunkten ihren eigenen Fragen zu Natur und Technik auf den Grund. Dabei stärken sie Sprachkompetenz, Teamfähigkeit und Selbstvertrauen. September: Die Vielfalt in der Schule ist eine Herausforderung, finden die 1200 Teilnehmer auf Deutschlands größtem Ganztagsschulkongress. Aber auch, dass eine Schule für alle Kinder der richtige Weg ist. Gefragte Publikationen 2012: Praxishandbuch „Wie geht´s zur Bildungslandschaft“ und „Selbstentdecken ist die Kunst“, ein Handbuch zur Ästhetischen Forschung in der Schule, die Fachnewsletter Wege finden, das Magazin „bewegt!“ rund um Bildungslandschaften, Poster „Zusammenarbeit mit Eltern“, „Kinder entdecken die Welt“ zum forschenden Lernen in Kita und Grundschule November: Think Big fördert das 1.000 Projekt von Jugendlichen: Vier junge Berliner wollen mit einem Film auf gesellschaftliche Themen wie Rassismus und Obdachlosigkeit aufmerksam machen. Mehr unter www.dkjs.de/aktuell/ 7 8 Aktuelle Handlungsfelder der DKJS 2012/2013 Mit ihren Programmen verfolgt die DKJS das Ziel, praktische Antworten auf drängende bildungspolitische Fragen zu entwickeln und Verbesserungen im Bildungssystem anzustoßen. BerufsBerufsorientierung orientierung und und Übergang Übergang Schule-Beruf Schule-Beruf Lokale BildungsInklusion & landschaften Vielfalt Lokale Bildungslandschaften Ganztagsschulentwicklung und Schulerfolg Handlungsfelder Frühe Bildung, Betreuung und Erziehung Jugendengagement und sozial inklusive Jugendarbeit 9 Der besondere Ansatz Systemische Veränderungsprogramme 10 Handlungsfeld Berufsorientierung und Übergang Schule-Beruf 344.000 Jugendliche sind zur Zeit in Deutschland arbeitslos. Ihnen gelingt es nicht, aus der Schule in eine berufliche Zukunft mit Perspektiven zu starten, die ihren Kompetenzen und Vorstellungen entspricht: • rund 17% aller 20-30-Jährigen bleiben dauerhaft ohne abgeschlossene Ausbildung. • immer weniger Jugendliche stehen dem Ausbildungsmarkt zur Verfügung: Die absolute Zahl der „Neuzugänge“ ist seit 2005 um 12% gesunken. • bis zu ein Drittel der Neuzugänge bleibt im Übergangssystem, wo sie eher "geparkt" als weiterqualifiziert werden. Quellen: EuroStat 2013; Klemm, K. (2011): Was kostet eine Ausbildungsgarantie in Deutschland. Im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Gütersloh. S. 12. 11 Handlungsfeld Berufsorientierung und Übergang Schule-Beruf Die Studie der wissenschaftlichen Begleitung zu Wege finden (Stiftung Universität Hildesheim 2009-2012) ist fertig gestellt, bestätigt den Programmerfolg und liefert vertiefte Erkenntnisse u.a. darüber: • wie Schülerfirmen berufsrelevante Kompetenzen fördern, • in welch engem Verhältnis Geschlechtervorbilder und individuelle Berufswahlentscheidungen stehen, • wie intensiv das familiäre Umfeld auf Berufsorientierungsprozesse wirkt: 91% der befragten Jugendlichen haben einen konkreten Berufswunsch, bei 50% wurde dieser durch den Familien- bzw. Bekanntenkreis beeinflusst. 12 Handlungsfeld Berufsorientierung und Übergang Schule-Beruf Achter Durchgang der futOUR-Sommercamps: • 100 bildungsbenachteiligte Jugendliche (7. bis 9. Klasse) aus 31 Berliner Schulen tanken neues Selbstbewusstsein und erarbeiten sich eine realistische Berufsperspektive. • Besondere Anerkennung erhalten sie durch einen Camp-Besuch von Daniela Schadt. • futOUR wird Projekt des RTL-Spendenmarathons 2013 mit dem Ziel, die Sommercamps 2014/2015 auch in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein durchzuführen. 13 Sommercamp futOUR / futOUR+ Berlin In den futOUR-Sommercamps erhalten jährlich 100 sozial- und bildungsbenachteiligte Jugendliche aus Berlin die Möglichkeit, sich in Projekten auszuprobieren und ihre eigenen Stärken zu entdecken. Minipraktika und Betriebserkundungen helfen bei der beruflichen Orientierung und gemeinsame Erfolgserlebnisse fördern Zuversicht. Dazu trägt auch das Alumni-Camp futOUR+ ein Jahr später bei. Wege finden – gestärkt erwachsen werden (Dachprogramm) BB, BE, MV, SN, ST, TH Wege finden stärkt Kinder und Jugendliche dabei, selbstständig planen, entscheiden und handeln zu lernen, damit sie ihren Platz in der Gesellschaft finden und diese aktiv mitgestalten können. Das Programm wird in Kooperation mit Ministerien in unterschiedlichen Bundesländern mit verschiedenen Themenschwerpunkten umgesetzt. Camp4us – Freunde. Projekte. Zukunft bundesweit Im bundesweiten Programm Camp4us entdecken die teilnehmenden Siebt- und Achtklässler die Freude am Lernen wieder. Das Camp richtet sich an Jungen und Mädchen, denen die Schule schwer fällt. Gemeinsam werden in Projektgruppen Berufswünsche besprochen und Zukunftspläne geschmiedet. Fachnetzwerk Schülerfirmen BB, BE, MV, SN, ST, TH Seit 1996 fördert die DKJS die Gründung und Arbeit von Schülerfirmen. Sie baute dafür ein länderübergreifendes Fachnetzwerk von Schülerfirmenberatern auf, das Veranstaltungen wie Schülerfirmenmessen, Vernetzungstreffen und Fachtagungen organisiert. Über 500 Schülerfirmen aller Schultypen werden so erreicht, in denen sich mehr als 5.000 Kinder und Jugendliche engagieren. Alle aktuellen Programme der DKJS unter www.dkjs.de/unsere-arbeit/ 14 Handlungsfeld Berufsorientierung und Übergang Schule-Beruf • 1 Neues Pilotprogramm FSJ Pädagogik in Sachsen (Förderer: SMK 2 und SMS ): Ab Sommer 2013 begleitet die DKJS 40 Jugendliche 1 bei ihrem freiwilligen sozialen Jahr an Ganztagsschulen. Im Sinne praktischer Berufsorientierung erkunden sie pädagogische Berufe. • Sommer/ Herbst 2013: erste Lab2Venture-Akademien (Weiterentwicklung des iVenture-Camps): 40 Jugendliche werden im unternehmerischen Denken und Handeln gefördert („Entrepreneurial Education“). Mit diesem Ansatz bringt sich die DKJS auch 3 in fachliche Entwicklungsarbeit auf EU-Ebene ein (Förderung: BMWi). • Abschluss der Programme Berufsfrühorientierung und SCHULE plus in MecklenburgVorpommern. 2 1 Sächsisches Staatsministerium für Kultus Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz 3 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie 15 Handlungsfeld Frühe Bildung, Betreuung und Erziehung Der Ausbau der Kindertagesbetreuung geht voran, aber • die Qualität außerfamiliärer frühkindlicher Bildung in Deutschland ist überwiegend nur mittelmäßig (80%), teilweise sogar schlecht (über 10%), • gerade für Kinder aus benachteiligten Familien ist eine hochwertige Betreuung wichtig; in Gruppen mit einem hohem Anteil dieser Kinder ist die Qualität jedoch meist geringer, • die Qualitätsentwicklung wird durch die Heterogenität der Verantwortungsträger und ihre z.T. fehlende Kommunikation und Abstimmung erschwert. Quelle: "Nationale Untersuchung zur Bildung, Betreuung und Erziehung in der frühen Kindheit" (NUBBEK) 2012. 16 Handlungsfeld Frühe Bildung, Betreuung und Erziehung Das Bundesvorhaben Anschwung für frühe Chancen (Förderung: BMFSFJ1) unterstützt als Serviceprogramm für Kommunen die Qualitätsentwicklung in der frühen Bildung: • Begleitung für bisher 250 Initiativen, in denen z.B. Kitas, Jugendämter und Träger gemeinsam Verantwortung für bessere frühe Bildung übernehmen • Aufbau von 6 Servicebüros (BE, SN, RP, SH, BY, NW) • 1. Bundeskongress am 28.02.–01.03.2013 in Berlin (500 Teilnehmende) • erfolgreicher Start von 13 Welträumen (Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e.V. fördert Lernwerkstätten in sozialen Brennpunkten) 1 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 17 Handlungsfeld Frühe Bildung, Betreuung und Erziehung • Mittel.Punkt – die Familienkitas: Transfer des in der Region Trier entwickelten Modells zur Förderung von Erziehungspatenschaften zwischen Eltern und pädagogischen Fachkräften (Förderung: Nikolaus Koch Stiftung) nach Ludwigshafen (Förderung: BASF SE, 2013). • Inklusion und Kita: Teilnahme an Ausschreibung des Landes Sachsen zur Trägerschaft eines Modellvorhabens. Keine Zusage. • Lichtpunkte - Wissenstransfer: Regionalwerkstätten zur Zusammenarbeit mit Eltern in RP mit 100 weiteren Einrichtungen. Handreichung für Familienzentren in NRW. 18 Anschwung für frühe Chancen bundesweit Kinder können ihre Potenziale nur dann entfalten, wenn alle – von den Eltern über das Jugendamt bis zu den Fachkräften aus Kindergärten, Schulen und sozialen Einrichtungen – mithelfen. Das bundesweite Serviceprogramm Anschwung setzt an der lokalen Ebene an und begleitet Initiativen dabei, Verantwortung für gute frühe Bildung zu übernehmen. Welträume bundesweit Kitas, Schulen oder Freizeiteinrichtungen richten mit Hilfe des Programms Welträume bundesweit Lernwerkstätten in sozialen Brennpunkten ein. Kinder können hier mit Werkzeugen, Materialien und Alltagsgegenständen experimentieren. Dabei erwerben sie nicht nur Wissen, sondern erweitern auch ihre Sprachkompetenz, Teamfähigkeit und ihr Selbstvertrauen. Mittel.Punkt – die Familienkitas RP Die DKJS begleitet im Programm Mittel.Punkt fünf Kindertageseinrichtungen in der Region Trier auf dem Weg zur Familienkita. In ihnen werden Eltern als wichtigste Bildungs- und Erziehungspartner einbezogen und auch Partner aus der Nachbarschaft arbeiten aktiv mit. Eine Prozessbegleitung unterstützt die Zusammenarbeit und alle Beteiligten bilden sich gemeinsam zu Fachthemen weiter. Lichtpunkte BE, NW, RP Wächst ein Kind in Armut auf, hat es oft schlechtere Chancen als andere Kinder. Das Programm Lichtpunkte hilft, diesen Armutskreislauf zu durchbrechen, indem es ausgewählte Programmpartner vor Ort dabei unterstützt, passgenaue Angebote zu entwickeln, die sozial benachteiligte Eltern wirklich erreichen. Alle aktuellen Programme der DKJS unter www.dkjs.de/unsere-arbeit/ 19 Handlungsfeld Frühe Bildung, Betreuung und Erziehung Weiterführung Anschwung für frühe Chancen • Unterstützung von bundesweit 600 Initiativen durch Prozessbegleitung, Fortbildungen, Hospitationen, öffentliche Kommunikation • Fokus auf Qualitätsentwicklung durch verbesserte Kooperation und Abstimmung Neues Programm Bildung braucht Sprache mit der Stiftung Mercator • 16 Kita-Grundschul-Standorte in NRW kooperieren ab Sommer 2013 in Bündnissen und Netzwerken und entwickeln Praxisansätze zur frühen Sprachförderung 20 Handlungsfeld Ganztagsschulentwicklung und Schulerfolg • Nur 29% der Lehrkräfte und 20% der Eltern sehen individuelle Förderung an der Schule realisiert. Hausaufgabenhilfe fordern Schülerinnen und Schüler aus bildungsfernen Elternhäusern viermal so stark ein wie jene aus bildungsnahen Familien. • Von 2000 bis 2011 verdoppelte sich die Inklusionsquote von 0,7% auf 1,6%. Doch die Exklusionsquote steigt ebenfalls: Immer mehr Kindern wird Förderbedarf attestiert. • 54,3% der Primar- und Sekundarschulen sind Ganztagsschulen. 30,6% der Schülerinnen und Schüler nehmen am Ganztag teil. Weitere Qualitätsentwicklung ist notwendig. Quellen: www.vodafone-stiftung.de/pages/presse/publikationen/subpages/allensbach-studie_-_hindernis_herkunft/index.html www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xchg/bst/hs.xsl/nachrichten, Ganztagsschule 2012/2013. Bericht der Schulleiterbefragung im Rahmen der StEG-Studie, Mai 2013. www.projekt-steg.de/ticker 21 Handlungsfeld Ganztagsschulentwicklung und Schulerfolg Ideen für mehr! Ganztägig lernen. • Kongresse in allen Bundesländern und Bundeskongress „Bildung für mehr! Ganztagsschule der Vielfalt.“ (09/2012) • 647 Schulen lernen in 61 Landes-Netzwerken voneinander; 56 in einem bundesweiten • 2012 führten Serviceagenturen 7.520 Beratungsgespräche. 294 Ganztagsschulen wurden längere Zeit begleitet. 124 Schulen erhielten auf sie zugeschnittene Fortbildungen. • Publikation „Bildungserfolge an Ganztagsschulen. Was brauchen Jugendliche?“ (März 2013) 22 Handlungsfeld Ganztagsschulentwicklung und Schulerfolg • Neues Portal www.forschendes-lernen.de: Bündelung des aus den Wissens aus den Programmen prima(r)forscher, Mathe.Forscher, Kultur.Forscher! und fliegen lernen • Lern-Camps in Hessen mit einer Intensivierung der Nachbegleitung im 7. Durchlauf und Neustart eines Camps in Sachsen-Anhalt für 60 versetzungsgefährdete Schüler • Programm Schulerfolg sichern! (Sachsen-Anhalt) hat sich laut Evaluationsbericht bewährt: Obwohl die Zahl der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss bisher landesweit nur von 12,4% auf 11,6% sank, ist sie an den beteiligten Schulen signifikant geringer als an anderen. 23 Ideen für mehr! Ganztägig lernen. bundesweit Das Ganztagsprogramm unterstützt – in Kooperation mit dem BMBF, der KMK und den zuständigen Länderministerien – mit seinen 16 Serviceagenturen bundesweite Schulen dabei, ganztägige Bildungsangebote auszubauen und zu verbessern. Die Pädagoginnen und Pädagogen und ihre Kooperationspartner erhalten Beratung, Fortbildungen, Fachtagungen, Vernetzungsmöglichkeiten sowie Informations- und Arbeitsmaterialien. Höhepunkte sind der jährliche Ganztagsschulkongress und das Transferforum. Schulerfolg sichern! ST Damit in Sachsen-Anhalt die Zahl der Schülerinnen und Schüler sinkt, die eine Klasse wiederholen oder die Hauptschule ohne Abschluss verlassen müssen, fördert das Programm Schulsozialarbeit und bildungsbezogene Angebote. Im Mittelpunkt stehen die Kooperation von Pädagoginnen und Pädagogen sowie eine datenbasierte Weiterentwicklung der Qualität und Wirksamkeit pädagogischer Angebote. Die zentrale Koordinierungsstelle der DKJS unterstützt die Initiativen und Projekte durch Beratung, Qualifizierung und Vernetzung für alle Beteiligten. Camp + - Durchstarten zum Schulerfolg ST Versetzungsgefährdete Achtklässler in Sachsen-Anhalt verbringen ihre Winterferien im Camp+. Mit professioneller Unterstützung erweitern sie ihr Wissen in Mathe, Deutsch und Englisch, entdecken neue Wege, mit denen das Lernen besser gelingt, und starten mit neuer Motivation und viel Selbstvertrauen durch zum erfolgreichen Schulabschluss Kultur.Forscher! BW, HE, NW, SN An Kultur.Forscher!-Schulen erkunden Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Kunstschaffende mithilfe von Kunst und Kultur spannende Phänomene aus ihrer Lebenswelt. Damit ästhetische Forschung einen festen Platz im Schulalltag bekommt, kooperieren die Schulen in Bündnissen und arbeiten in einem bundesweiten Netzwerk zusammen. Alle aktuellen Programme der DKJS unter www.dkjs.de/unsere-arbeit/ 24 Handlungsfeld Ganztagsschulentwicklung und Schulerfolg • Ideen für mehr! Ganztägig lernen.: 10. Ganztagsschulkongress „Zwischenbilanz und Ausblick“ ( 6.-7. 12. 2013) • Start des Modellprogramms: Gemeinsam Klasse – Inklusion macht Schule (Nikolaus Koch Stiftung) im Juni 2013 25 Handlungsfeld Jugendengagement und sozial inklusive Jugendarbeit 80% aller Jugendlichen in Deutschland sind bereit, sich zu engagieren, aber sie investieren insgesamt immer weniger Zeit oder engagieren sich weniger häufig, • nur 35% finden geeignete Möglichkeiten und sind vor allem in den Bereichen Sport, Kirche und Schule aktiv, in ihrer Kommune engagieren sich 60% nicht oder kaum. • Bildungsstatus ist ein entscheidender Engagement-Faktor: 43% aller Jugendlichen mit höherem Bildungsabschluss engagieren sich, nur 22% der „bildungsfernen” Jugendlichen. • vor allem benachteiligte Jugendliche nutzen informelle Lernsettings, um Motivation und Vertrauen in ihre Fähigkeiten zu erlangen. Quelle: Sonderauswertung des Freiwilligensurveys der Bertelsmann-Stiftung (2012), Evaluation „Think Big“ 26 Handlungsfeld Jugendengagement und sozial inklusive Jugendarbeit Das Programm Think Big fördert das Engagement vor allem von bildungsbenachteiligten Jugendlichen und zeigt den besonderen Wert und die Chancen außerschulischen Lernens: • 2012 wurden insgesamt 800 Jugendprojekte gefördert (seit 2011 über 1400 Projekte), • Zusammenarbeit mit bundesweit 38 Partnern vor Ort, die Jugendprojekte begleiten, • Telefónica wurde für Think Big mit dem Politik-Award im Bereich „Corporate Responsibility“ ausgezeichnet. Start Youthpart #lokal Gefördert durch das BMFSFJ (im Rahmen der Allianz für Jugend) begleitet die DKJS bis 2014 bundesweit 7 Modell-Kommunen dabei, neue Medien zu nutzen, um Jugendliche für die Mitwirkung an kommunalen Entscheidungen zu gewinnen und sie an Aushandlungsprozessen zu beteiligen. 27 Think Big bundesweit Think Big gibt benachteiligten Jugendlichen die Chance, eigene Ideen zu verwirklichen. Mit einer Förderung von 400 Euro und begleitet durch erfahrene Partner vor Ort setzen sie eigenverantwortlich und ehrenamtlich kleine Initiativen um, die möglichst vielen zu Gute kommen. Damit ihre Ideen größer werden, können sie sich zu Themen wie Projektmanagement oder Medientechnik fortbilden oder bei Projektmessen voneinander lernen. Youthpart# lokal bundesweit Jugendliche interessieren sich für Politik und wollen ihre Lebenswelt mitgestalten. Die Initiative begleitet 7 ausgewählte Kommunen dabei, mit Hilfe neuer internetbasierter Methoden (ePartizipation), Jugendliche an kommunalen Entscheidungen zu beteiligten. Klappe gegen rechts MV Film ab für Vielfalt! Im Programm Klappe gegen rechts engagieren sich Jugendliche mit eigenen Kurzfilmen gegen Rechtsextremismus, für Demokratie und Zivilcourage. Dazu reichen sie ihre Ideen ein und eine Jury wählt die 10 besten Beiträge aus. Aus ihnen entstehen mit Unterstützung durch Medienpädagogen professionelle Filme, die in Schulen wie auf Filmfestivals ihr Publikum finden und zu Diskussionen anregen. SN Demokratisches Sachsen! Jugend bewegt Kommune Der ländliche Raum in Sachsen steht vor großen demografischen Herausforderungen, von denen auch Kinder und Jugendliche betroffen sind, zum Beispiel durch schwindende Angebote im Bildungs- und Freizeitbereich. Bei Jugend bewegt Kommune suchen junge und erwachsene Menschen gemeinsam nach neuen Wegen hin zu einer kinder- und jugendfreundlichen Kommune. Alle aktuellen Programme der DKJS unter www.dkjs.de/unsere-arbeit/ 28 Handlungsfeld Jugendengagement und sozial inklusive Jugendarbeit • Thesen zur Weiterentwicklung einer „sozial inklusiven Jugendarbeit“: Die DKJS bündelt das Wissen aus ihren Beteiligungsprogrammen und bringt sich „hörbar“ in den Fach- und Politik-Diskurs ein, um Impulse zur strukturellen und qualitativen Verbesserung der Jugendarbeit zu setzen. • Neues „BNE“-Programm in Rheinland-Pfalz: An Jugendzentren in sozialen Brennpunkten entstehen innovative Projekte zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung. 29 Ausblick Themen und Herausforderungen 2013/2014 Weitere Handlungsfelder 2013/2014 1. Inklusion und Vielfalt • … ist zentrales Handlungsfeld in den Ländern (Fokus: Schulsystem) und Gegenstand vieler Beratungs- und Kooperationsgespräche der DKJS mit Verwaltungen und Stiftungen • … ist bereits Fokus in ersten Programmen der DKJS und Fortbildungsthema: DKJS wird ihr entstehendes Wissen erweitern und einbringen 30 Ausblick Themen und Herausforderungen 2013/2014 Weitere Handlungsfelder 2013/2014 2. Lokale Bildungslandschaften • DKJS übernimmt die Trägerschaft für Transferagenturen für kommunales Bildungsmanagement in Berlin und Hamburg/Bremen; Start Ende 2013 • Veröffentlichung „Lernende Bildungslandschaften. Ein Orientierungsrahmen zur Qualitätsentwicklung“ (gemeinsam mit der Fachhochschule Köln) • Abschluss des Vorhabens „Bildungslandschaften 2020“ (Förderung Jacobs Foundation) 31 Zusammenfassung Die DKJS setzt Impulse für systemische Veränderung. Sie… • bietet Orientierungs- und Handlungswissen zu relevanten bildungspolitischen Herausforderungen, z.B. Handbuch „Wie geht’s zur Bildungslandschaft?“, Plakat „Zusammenarbeit mit Eltern“, Film „Forschendes Lernen“ • erhöht Akzeptanz für Veränderungen im Bildungswesen, z.B. im bundesweiten Politik-Wissenschaft-Praxis-Netzwerk Ganztagsschule oder in der auf mehr Bedarfsorientierung zielenden Kooperation mit Einrichtungen der Lehrerbildung • stärkt die Kompetenz von Akteuren, selbst Veränderungen zu gestalten, z.B. in den Anschwung-Initiativen, in den unterrichtsbezogenen Forscherprogrammen oder im Programm Mittel.Punkt - die Familienkitas • lebt vor (wenn die Förderer entsprechenden Mitteleinsatz gestatten), dass Programme überprüft und ihre Wirkung nachgewiesen werden muss (z.B. Think Big, Schulerfolg sichern! sowie Camp-Evaluationen) 32 33 Stiftungsrat Roland Koch Vorsitzender des Stiftungsrates Vorsitzender des Vorstands der Bilfinger SE Ministerpräsident a. D. des Landes Hessen Prof. Jutta Allmendinger Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung Wichtige Partner Dr. Reiner Haseloff Ministerpräsident des Landes SachsenAnhalt Dr. Christian Jacobs Präsident des Stiftungsrates der Jacobs Stiftung Dr. Pia Gerber Geschäftsführerin der Freudenberg Stiftung Dr. Josef Joffe Herausgeber der Wochenzeitung DIE ZEIT Dr. Ingrid Hamm Geschäftsführerin der Robert Bosch Stiftung Dr. Florian Langenscheidt Unternehmer und Publizist Hannelore Kraft Ministerpräsidentin des Landes NordrheinWestfalen Christine Lieberknecht Ministerpräsidentin des Freistaats Thüringen Prof. Dr. Rita Süssmuth Bundestagspräsidentin a.D. Matthias Platzeck Ministerpräsident des Landes Brandenburg Erwin Sellering Ministerpräsident des Landes MecklenburgVorpommern Stanislaw Tillich Ministerpräsident des Freistaates Sachsen Dr. Lothar Dittmer Mitglied des Vorstandes der Körber Stiftung Stephan Weil Ministerpräsident des Landes Niedersachsen Werner Gegenbauer Aufsichtsratsvorsitzender der Unternehmensgruppe Gegenbauer Klaus Wowereit Regierender Bürgermeister des Landes Berlin Bundesministerien Kultus- und Sozialministerien der Länder rund 300 Kommunen Stiftungen und Organisationen Unternehmen Wissenschaftler Geschäftsführung Dr. Heike Kahl Geschäftsbereichsleitungen Dr. Anja Durdel (Programme und Kommunikation) Frank Hinte (Finanzen, Recht und Personal) Schirmherrin Bettina Wulff (bis 8. Juni 2012) Daniela Schadt (ab 8. Juni 2012) 34 Bilanz 2012 35 Gewinn- und Verlustrechnung 2012 36 Testat des Wirtschaftsprüfers 37 Mittelherkunft 2012 WGB - Zweckbetrieb Spenden 5% 1% sonst. betriebliche Erträge 1% * sonst. priv. Mittel 4% WGB - steuerpfl. 8% Bundesmittel 45% Stiftungen 19% Landes-/ kommunale Mittel 17% * Zuwendung durch EU: 11.000 Euro (nahe 0 %) Mittelverwendung 2012 übrige betriebliche Aufwendungen 3% Abschreibungen Raumkosten 1% 2% Werbe-, Druck- und Reisekosten 15% Personalkosten 38% (Mitarbeiterzahl 2012 : durchschn. 215) Fremdleistungen, Honorare, Evaluation 21% Projektförderung 20% 39 Erläuterungen zum Jahresabschluss 2012 • Mit steigender Programmzahl und besonders aufgrund des neuen bundesweiten Programms Anschwung für frühe Chancen haben sich die Erträge gegenüber dem Vorjahr erhöht. Gleichzeitig stiegen die Aufwendungen für die Programmarbeit und die Gemeinkosten für die Geschäftsstelle. Die DKJS schließt das Jahr 2012 mit einem Jahresergebnis in Höhe von € -106.731,14 (Vorjahr: € +67.950,54) ab. • Wertberichtigungen bei den Forderungen in Höhe von € 72.018,61, Abschreibungen im Bereich der Wertpapiere in Höhe von € 27.625,22 und ein Rückgang bei den Vermögenserträgen und Spenden sind als negative Effekte zu nennen. • Um die Qualität in den einzelnen Programmen zu sichern, agiert die DKJS weniger mit externen Umsetzungspartnern, sondern setzt auf eigenes Personal. Dieses Handeln spiegelt sich in einem weiteren Anstieg der Personalkosten auf nunmehr € 6.236.670,81 (Vorjahr: € 5.242.965,09) wieder. 40 © dkjs Berlin im Juli 2013