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Tirnitze — Tisch Tirnitze, Tirlitze F., 1) Kornelkirschenstrauch (->• Cornus mas) UInnt., mMöllt., bzw. d. Früchte davon SMä. WIEDER (1933) 24 (divlitsn); - 2) Weißdorn (-+ Crataegus oxyacantha) ve. SMä. (devfnjdsl). — Etym. wohl (m. slaw. Suff.?) zu -* Tim m. n/l-Wechsel Tirnitze > Tirlitze bzw. m. i-Synk. aus dem. Tirnitzlein; s.a. MARZELL 1,1170. - Ö.MdaWb.(1815) l,157f.; Bayer.Wb. 1,541, Suddt.Wb. 3,215, Schwäb.Wb. 2,223, Schweiz.Id. 13,1594. W.B. tirnlen Adj., aus d. Holz d. Kornelkirschenstrauches (->- Tim 1): o div'ndlvnm hoits ve. söNÖ, W., ähnl. Gott.Wb. 2,382; dirnlen obMurt. (1755) Steir.Wb. 155; aus d. Früchten gebrannter Schnaps: v div'ndlvnv (sngps) ve. NÖ; Abi. v. Dem. v. ->• Tim. W.B. Tirnling, Tirnztling M., Kornelkirschenstrauch (-->• Cornus mas) VUWW (divnfdjliy), Preßbg.Mda.(1787) 66 (diendling), SMä. MARZELL 1,1171 (Dianstling); Abi. v. ->• Tim bzw. ->• Tirnitze. W.B. Tirol N., (Land) Tirol verbr. m. Plad., Zarz (tiröfujl sbair., tiröi, d- u.a. sonst); haefnjt fä'y mo es tiröe ä(n)xe („einhin", hinein) heute fahren wir nach Tirol Lung.; in Tirol verbr., am tdrödln dass. Zarz.Wb. 159 (Dat.PL nach slow. Vorbild); me t. nach T. ebd. 24, ins T. dass. verbr.; das Heilige Land T. (m. Bezug auf d. fromme, kathol. Bevölkerung v. Tir.) ugs.; [d. Tiroler Landeshauptmann ist] Bauernbündler, was im „Heiligen Land" Tirol . . Bedingung . . war D.Presse 12.3.1999; die i.e. Singspiel v. 1796 verw. Füg. ist v.a. durch d. Tir.Landeshymne (1832 v. J.MOSEN) bekannt geworden; — zur Etym. von T. s. ANB 1,249. - Bayer.Wb. 1,618, Vlbg.Wb. 1,571, Schwab. Wb. 224, Schweiz.Id. 13,1210. Abi. -^Tiroler. W.B. Tiroler M., 1. Bewohner von Tirol verbr. m. Gott., Plad.; Ra.: Der best Tirolar stilt an Sack Bed. viell: man kann niemandem ganz trauen nwAußf. Tir.HBl. 5 (1927) 55; mit 40 Jahr hören die T. einen Schnalzer und werden gescheit spött. W; ev g§d mit-ti dirölv er kommt erst in hohem Alter zur Vernunft nHausrv. — 2. Zur Bez. d. (wirkl. od. vermeintl.) Herkunft: tiröfor u.a. e. Weinsorte Gott., W; „Weißwein m. Bitter u. Zitronenschale" uEisackt. STir.Wb. 275; e. Apfelsorte W. (1887) HÖFER-K. 145; roter T. durch Ansetzen v. Kirschen, Hagebut93 ten, Heidelbeeren u.a. erzeugter Likör Tir. ÖVA 2,26,Komm.8f. - Vgl. auch d. Füg. m.d. als indekl.Adj. verwendeten T:. Tiroler ->• Plette (2), Tracht, Glocke, Käse, Knödel, Kummet, (Ge)röstlein, Schlitten etc. — Abi. v. ->• Tirol. Abi.: tirölerisch verbr., Zarz.Wb. 24, tirölerlen m. tirol. Akzent sprechen STir.Wb. 175, Tirölinger e. Weinsorte sBoz.Uld., s. DBÖ. W.B. dis; Disellein Interj. u. N.Dem., 1) Lockruf f. Federvieh, nur redupl.: f. Gänse söSBö. (dis dis), f. Hühner Lung. (dis dis disae u.a.); — 2) subst.: Koseform f. junge Gänse u. Hühner Katscht., Lung., söSBö. (disae), Paltent. (disvlv), nWr.Wd. (disvl). — Lautnachahmend, vgl. -• pi I, tes, ti. - Bayer.Wb. 1,547, Suddt.Wb. 3,216, Schwäb.Wb. 2,224. LG. dis-, tis-, s.a. ->• düs-, tiisTisch M., Tisch, Möbelstück als Arbeitsfläche, zum Essen, Abstellen bzw. Ausführen best. Arbeiten u. übertr. allg. m. SI (tiß sbair., tis Kä., dis mbair.; PL tiß, d- verbr., doch tißßd ob Ahmt., Sillt., Lesacht, u. sbair.SI; Dem. -l, -vl, -vle u.a. verbr.). — Mhd. tisch, ahd. tisc; zur Entl. aus lat. discus Scheibe, Platte, Schüssel s. KLUGE23 826, vgl. -> Simpl.2, (Press)-. — Bayer.Wb. 1,628, Suddt.Wb. 3,217, Vlbg.Wb. l,571f., Schwäb.Wb. 2,224f., Schweiz.Id. 13,1896f. Bed.: 1. Tisch, eine auf (meist vier) Beinen ruhende Platte als Abstell-, Arbeitsfläche allg. m. SI, häufig als Verkürzung für T. in spezieller Verwendg. wie •-> (ArbeitfsJ)-, (Pögel)-, (Eß)-, (Küchel)- belegt bzw. in Füg. für best. Form u. Beschaffenh.: kleiner, großer, runder, steinerner T. verbr.; dvr saiblaind tiß runder T. Gott.; T. mit Vergeltsgott mit Fußleiste WSt.; — Füg., Ra.: unter dem T, auf dem T liegen u.a. verbr.; lügen, daß sich der T. biegt mbair. u. wohl auch sonst; dg is bey [Bank] heiiv wiv dv d. die Frau ist größer als der Mann südl.oblnnv.; hae(n)t lei'm s, daß d. und bey gnuvg ha 'm v. Personen, die ihr Geld sofort ausgeben, es verschwenden sWSt.; hist.: das gelt das der richter ze wegen pringt auf dem tisch vor den spillern ist dem richter verfallen sWr.Beck. (16.Jh.) Ö.Weist. 7,122; in bes. (gesellschaftl./sozialer/rechtl.) Funktion: a) Eßtisch verbr., m. best. Sitzordnung im bäuerl./bürgerl. Haushalt verbr., vgl. auch -• (Groß)-, (Haupt)-, (Katzen)-, (LeütfenJ)-, (Regel)-, bei Hochzeiten s.u. + (Praut)-; — 94