augsburger-allgemeine.de Seite 1 von 2 http://www.neuburger

Transcrição

augsburger-allgemeine.de Seite 1 von 2 http://www.neuburger
augsburger-allgemeine.de
Seite 1 von 2
Wert aus goldener Vergangenheit schöpfen
Nördlingen (hum).
Dass Nördlingen bei 400 per Telefon befragten Bürgern der Stadt und des Umlandes
besser dasteht als vergleichbare Städte, liegt vor allem am historischen Stadtbild, der
Mess’ und dem Stadtmauerfest. Keine allzu großen Überraschungen, doch Details der
Untersuchung, die Johannes Krick vom Münchner Stadtmarketing-Institut CIMA
präsentierte, geben Hinweise auf mögliche und notwendige Entwicklungen.
Jeweils 200 Nördlinger Stadtbewohner und 200 Umlandbewohner wurden gut eine
halbe Stunde lang per Telefon dazu befragt, wie sie Nördlingen erleben. Bei den
Umlandbewohnern fällt auf, dass gut die Hälfte eher selten nach Nördlingen kommt,
dafür aber immer lange bleibt - der Besuch in Nördlingen ist also ein aus dem Alltag
herausragendes Erlebnis, das man ausgiebig genießt. Allgemein beklagt man die
schlechte Verkehrsanbindung, meistens kommt man mit dem Auto nach Nördlingen.
Dabei wird dann wiederum die Parkplatzsituation kritisch gesehen, was allerdings kein
typisches Nördlinger Problem ist. Die Parkplätze vor dem Reimlinger und Deininger Tor
werden auffallend oft genutzt.
Dillingen als Konkurrenz
Im südlichen Befragungsbereich, also im Raum zwischen Lauingen, Wemding, Harburg
und Dillingen herrscht ein starker Sog nach Süden, Dillingen kristallisiert sich dabei als
Konkurrenz zu Nördlingen heraus. Allerdings zieht sich das Befragungsgebiet im Süden
auch bis kurz vor Dillingen, weshalb viele Befragte von Natur aus eine stärkere
Anbindung in diese Richtung haben dürften.
Spontan wird Nördlingen als „schöne Stadt“ gesehen; die Eigenschaften gemütlich,
sympathisch und traditionell bekamen bei einer Benotung von eins bis fünf eine Eins.
Schlechter kommen die Eigenschaften leise mit 2,65 und kinderfreundlich mit 2,3 weg.
Bei einer Benotung von eins bis sechs bekommen Märkte, Feste und Veranstaltungen,
Vereinsangebot, medizinische Versorgung und Gastronomie eine gute Zwei.
Gewerbliche Grundstückspreise, Angebote für Kinder und Jugendliche sowie
Arbeitsplatzangebot werden mit einer Drei minus abgestraft.
Einkaufen, Arztbesuch und die Arbeit sind die häufigsten Gründe für den Aufenthalt in
der Nördlinger Innenstadt. Dem Einzelhandelsangebot geben die Nördlinger die
Schulnote Drei, das Umland bewertet es mit 2,4. Gastronomie benoten Städter mit 2,2,
Umlandbewohner mit einer glatten Zwei. Vermisst werden in der Innenstadt
Lebensmittel-, Bekleidungs- und Fachgeschäfte sowie ein schöneres, moderneres und
bequemeres Kino. Auch bei der Straßengastronomie und Begrünung der Stadt
wünschen sich jeweils rund 16 Prozent der Befragten Verbesserungen.
84 Prozent sind mit den Öffnungszeiten der Geschäfte zufrieden. Beim Rest fällt auf,
dass es sich zu 90 Prozent um Berufstätige handelt. Sie bemängeln zu kurze
Öffnungszeiten, vor allem in der Frühe und fehlende übereinstimmende
Kernöffnungszeiten.
Als Resumee stellte Johannes Krick ein Image Nördlingens fest, das wesentlich besser
ist als das vergleichbarer Städte Nördlingen hat wesentliche Merkmale wie Stadtbild
http://www.neuburger-rundschau.de/Portal/start?pagename=.../print&arid=101664004916
28.07.03
augsburger-allgemeine.de
Seite 2 von 2
ist als das vergleichbarer Städte. Nördlingen hat wesentliche Merkmale wie Stadtbild,
Messe oder Stadtmauerfest, von denen man in Zukunft profitieren könne. Im Schatten
stehe das von allen Altersgruppen bemängelte Angebot für Kinder und Jugendliche.
Allerdings seien Jugendliche eine derart differenzierte Gruppe, dass es im Allgemeinen
sehr schwer sei, hier konkrete Maßnahmen auszumachen. Bei der Erreichbarkeit durch
den öffentlichen Personennahverkehr stünden genau wie bei der Parkplatzsituation
Notwendigkeiten zur Verbesserung im Raum. Diese beschränken sich nicht nur auf die
Schaffung von mehr Parkplätzen, sondern eventuell um optimierte Ausschilderung oder
Öffentlichkeitsarbeit, die das Parken schmackhafter mache.
Schulreformen
Vor allem wohl südlich des Riesrandes sei Marketing mit persönlichen Anschreiben und
Mails gefragt. Nördlingens Oberbürgermeister Paul Kling brachte das Abbröckeln der
Attraktivität Nördlingens im Süden auch mit Schulreformen in Verbindung: So sei
Harburg früher ganz auf Nördlingen fixiert gewesen. Doch aufgrund des
Schulwegegesetzes gingen Harburger Schüler verstärkt nach Donauwörth zur Schule
und blieben dieser Region auch als Erwachsene verhaftet.
Wolfgang Winter, Vorsitzender des Stadtmarketingvereins „Nördlingen ist’s wert“,
kündigte eine öffentliche differenzierte Darstellung der Ergebnisse an.
21.03.2002
http://www.neuburger-rundschau.de/Portal/start?pagename=.../print&arid=101664004916
28.07.03