Kinostart: 20. Februar 2014

Transcrição

Kinostart: 20. Februar 2014
Pathé Films
präsentiert
eine Produktion von Constantin Film
in Zusammenarbeit mit Ambient Entertainment
Motion Capture Performance
Kellan Lutz, Spencer Locke, Anton Zetterholm, Les Bubb, Trevor St. John,
Jaime Ray Newman, Mark Deklin, Brian Huskey u.v.a.
Sprecher
Alexander Fehling, Lena Meyer-Landrut,
Wigald Boning, Kai Wiesinger, Ben Becker
Story und Drehbuch
Reinhard Klooss
Produzenten
Robert Kulzer, Reinhard Klooss
Executive Producer
Martin Moszkowicz
Regie
Reinhard Klooss
Kinostart: 20. Februar 2014
Länge 94 min
Im Verleih der
INHALTSVERZEICHNIS
BESETZUNG UND STAB .......................................................................................... 3
Die Besetzung (Auszug) .......................................................................................................3
Der Stab (Auszug): ............................................................................................................... 3
KURZINHALT & PRESSENOTIZ ............................................................................... 4
INHALT ...................................................................................................................... 5
ÜBER DIE HISTORIE VON TARZAN UND SEINEN SCHÖPFER ............................ 7
PRODUKTIONSNOTIZEN ......................................................................................... 9
ZAHLEN UND FAKTEN ........................................................................................... 15
ÜBER MOTION CAPTURE ...................................................................................... 17
ÜBER DOLBY ATMOS ............................................................................................ 19
DIE BESETZUNG (Motion Capture) ....................................................................... 20
Kellan Lutz (Tarzan) ........................................................................................................... 20
Anton Zetterholm (Tarzan als Teenager) ............................................................................ 20
Spencer Locke (Jane Porter) .............................................................................................. 20
Trevor St. John (William Clayton) ....................................................................................... 21
Brian Huskey (Mr. Smith).................................................................................................... 21
Mark Deklin (John Greystoke) ............................................................................................ 21
Jaime Ray Newman (Alice Greystoke) ............................................................................... 21
Les Bubb (Jim Porter) .........................................................................................................21
Peter Elliott (Kerchak, Taug)............................................................................................... 22
DIE BESETZUNG (Sprecher).................................................................................. 23
Alexander Fehling (Tarzan) ................................................................................................ 23
Lena Meyer-Landrut (Jane) ................................................................................................ 23
Ben Becker (Erzähler) ........................................................................................................24
DER STAB ............................................................................................................... 25
Reinhard Klooss (Regisseur, Drehbuchautor & Produzent) ............................................... 25
Robert Kulzer (Produzent) .................................................................................................. 25
Martin Moszkowicz (Executive Producer) ........................................................................... 26
David Newman (Filmmusik) ................................................................................................ 27
GORILLAS UND IHRE BEDROHTE HEIMAT ......................................................... 29
KONTAKTE.............................................................. Fehler! Textmarke nicht definiert.
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BESETZUNG UND STAB
Die Besetzung (Auszug)
Motion Capture Performance:
Tarzan
Jane Porter
Tarzan als Jugendlicher
Jim Porter
John Greystoke
Alice Greystoke
William Cecil Clayton
Mr. Smith
Kala, Tarzans ‚Affenmutter’
Tublat, der ‘böse Affe’
Tarzans Affenfreunde
Kellan Lutz
Spencer Locke
Anton Zetterholm
Les Bubb
Mark Deklin
Jaime Ray Newman
Trevor St. John
Brian Huskey
Lynn Robertson Bruce
Andy Wareham
Peter Elliott, Cecily Fay, Phil Hill
Sprecher (Auszug):
Tarzan
Jane Porter
Jim Porter
William Clayton
Erzähler
Alexander Fehling
Lena Meyer-Landrut
Wigald Boning
Kai Wiesinger
Ben Becker
Der Stab (Auszug):
Regie
Story und Drehbuch
Produzenten
Executive Producer
Associate Producer
Herstellungsleitung
Casting
Musik
Animation Supervisors
Schnitt
Virtuelle Kamera
Production Design
Character Design
Sound Design
Mischung
Motion Capture Choreographie
Reinhard Klooss
Reinhard Klooss
Robert Kulzer, Reinhard Klooss
Martin Moszkowicz
Holger Tappe
Bernhard Thür
Rick Montgomery, C.S.A.
David Newman
Robert Kuczera, Benedikt Niemann, Jürgen Richter,
Nico Tuma
Alexander Dittner
Markus Eckert
Henning Ahlers
Peter Oedekoven, Sven Kroog
Stefan Busch, Heiko Mueller, Chrissi Rebay, Markus
Stemler
Michael Kranz, Christoph Merkele
Peter Elliott
Gefördert durch DFFF Deutscher FilmFörderFonds, FFA Filmförderungsanstalt, FFF
FilmFernsehFonds Bayern, der nordmedia Fonds GmbH und dem BKM.
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KURZINHALT & PRESSENOTIZ
Auf einer Afrikareise stürzen John Greystoke, seine Frau und sein Sohn im Dschungel mit
ihrem Hubschrauber ab. Eine Gruppe Gorillas findet im Wrack einen kleinen Jungen, Tarzan.
In seiner neuen Familie wächst er heran und lernt, sich gegenüber den männlichen Gorillas
zu behaupten. Fast zehn Jahre vergehen, bis Tarzan wieder auf einen Menschen trifft: die
mutige und schöne Jane Porter. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Doch ihr Glück währt nicht
lange. Der Unternehmer William Clayton, der Jane bei ihrem Besuch in Afrika begleitet hat,
verfolgt eigennützige Pläne. Jane und Tarzan geraten in seine Schusslinie. Jetzt muss
Tarzan all seine im Dschungel erworbenen Fähigkeiten und seinen Verstand einsetzen, um
seine Heimat zu retten und die Frau, die er liebt.
100 Jahre nach ihrer Entstehung erlebt eine der wohl bekanntesten Figuren der Weltliteratur
ein neues, atemberaubendes Animationsabenteuer: TARZAN. Der König des Dschungels
erobert ab 20. Februar 2014 die deutschen Kinos – in 3D! Von „Konferenz der Tiere“Regisseur Reinhard Klooss auf einem der größten Motion-Capture-Sets der Welt mitten in
den Bavaria Filmstudios in Szene gesetzt, ist die Neuerfindung des zeitlosen Helden von
Edgar Rice Burroughs ein modernes 3D-Familienabenteuer mit den deutschen Stimmen von
Alexander Fehling (als Tarzan), Lena Meyer-Landrut (als Jane), Wigald Boning (als Porter),
Kai Wiesinger (als Clayton) und Ben Becker (als Erzähler).
Mit der neuen Surround-Sound-Technik Dolby Atmos bietet TARZAN auch akustisch
überwältigend neue Eindrücke. Produziert wird der Animationsfilm von Reinhard Klooss und
Robert Kulzer. Martin Moszkowicz ist Executive Producer.
TARZAN ist eine Produktion von Constantin Film in Zusammenarbeit mit Ambient
Entertainment und wurde gefördert durch den Deutschen FilmFörderFonds, der
Filmförderungsanstalt, dem FilmFernsehFonds Bayern, der nordmedia Fonds GmbH und
dem BKM.
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INHALT
Ein Anblick von bizarrer Schönheit: Geräuschlos rast ein Meteor durch die unendlichen
Weiten des Weltalls. Er dringt in die Atmosphäre der Erde ein, zerschellt im Dschungel von
Afrika. Mit einem Schlag ist alles tierische Leben auf dem Planeten ausgelöscht.
70 Millionen Jahre sind seit der verheerenden Naturkatastrophe vergangen, als der
abenteuerlustige New Yorker Unternehmer John Greystoke mit seiner Familie seine Zelte im
zentralafrikanischen Dschungel aufschlägt: Er ist beseelt von der Idee, hier den legendären
Meteor zu finden – weil er überzeugt davon ist, dass von dem außerirdischen Gestein eine
besondere Kraft ausgeht. In den richtigen Händen, so hofft Greystoke, könnten damit die
Energieprobleme der Welt gelöst werden.
Während sein kleiner Sohn John Jr., genannt Jayjay, den Dschungel als größten Spielplatz
der Welt erforscht und sich vorstellt, er sei Tarzan, der Herr des Dschungels, beißt sich
Greystoke Sr. die Zähne bei seinen Expeditionen aus. Resigniert muss er Afrika wieder den
Rücken kehren – sein Weggefährte, der idealistische Anthropologe Porter, entscheidet sich
indes zu bleiben und das Camp in dem Land, das er liebt, weiterzuführen.
Im Hubschrauber hebt Greystoke ab, seine Frau Alice und den kleinen JJ mit an Bord.
Gerade als sie abdrehen wollen Richtung Heimat, lichtet sich endlich der zuvor absolut
undurchdringliche Nebel und gibt den Blick frei auf einen gewaltigen Krater. Greystoke lässt
den Hubschrauber im Krater landen. Als er den Zugang zu einer Höhle entdeckt, die tief in
einen mächtigen Felsbrocken geschlagen ist, ist seine Abenteuerlust wieder geweckt. Er
bahnt sich seinen Weg durch die Gänge, die in eine Art Halle münden, deren Wände von
leuchtenden Kristallen durchzogen sind. In der Mitte befindet sich ein schimmerndes Gestein
– das ‚Herz‘ des Meteors, nach dem Greystoke so lange vergeblich gesucht hatte. Als er ein
Stück davon abschlägt, erwacht der Meteor und der ihn umgebende Vulkan plötzlich zu
Leben.
In letzter Sekunde gelingt den Greystokes der Abflug, doch in dem ausbrechenden Unwetter
gerät der Hubschrauber außer Kontrolle und zerschellt mitten in den steilen Berghängen.
Neugierig nähern sich Gorillas dem Wrack. Das Weibchen Kala und drei junge Gorillas
entdecken den bewusstlosen, aber ansonsten unversehrten John Jr. – den einzigen
Überlebenden. Kala hat selbst gerade erst traumatische Dinge erleben müssen: Ihr kleiner
Sohn ist in den Tod gestürzt, dessen Vater, Anführer der Berggorillasippe, kam bei einem
ungerechten Machtkampf ums Leben. Kala nimmt den kleinen Jungen, der sich „Tarzan“ –
Junge ohne Fell – nennt, in ihre Obhut und zieht ihn wie ihr eigenes Kind auf. Nach ersten
Schwierigkeiten bei der Annäherung und Verständigung wird Tarzan bald auch vom Rest der
Gorillafamilie als neues Mitglied der Sippe akzeptiert.
Die Jahre vergehen. Tarzan hat seine Wurzeln längst verdrängt, die schrecklichen
Ereignisse in seiner Kindheit vergessen. Durch die täglichen Auseinandersetzungen im
Dschungel geprägt, ist er zu einem kräftigen Jungen herangewachsen, der sich auch in den
gefährlichsten Regionen des Urwalds mit besonderer Geschicklichkeit zu bewegen weiß. Er
ist vierzehn Jahre alt, als er sich, fasziniert von der unglaublichen Schönheit der Natur, auf
eine Entdeckungstour außerhalb des üblichen Reviers begibt. Dabei findet er nicht nur das
zerschellte Wrack des Hubschraubers, das hoch in den Wipfeln der Bäume festhängt.
Erstmals seit dem folgenschweren Unfall sieht er auch wieder Menschen – Touristen, die
von Greystokes altem Kompagnon Porter durch den Dschungel geführt werden.
Aus sicherer Distanz beobachtet Tarzan vor allem ein hübsches Mädchen in seinem Alter –
Porters aufgeweckte Tochter Jane, die zwar eigentlich in New York lebt, aber den Sommer
bei ihrem Vater in Afrika verbringt. Als Jane von einem mysteriösen Tier angegriffen wird, eilt
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Tarzan kurz entschlossen zur Rettung. Liebevoll kümmert sich der Junge um das
bewusstlose Mädchen und bringt sie unbemerkt zu ihrem Vater zurück. Diese Erfahrung trifft
Tarzan bis ins Mark. Der Gedanke, wer und was er wirklich ist, lässt ihm keine Ruhe. Als er
im Helikopter-Wrack ein altes Foto von sich als Kind mit seinen Eltern findet, wird seine
Erinnerung geweckt. Er will mehr über seine Herkunft erfahren, aber ist sich auch bewusst,
dass seine Vergangenheit wohl für immer verborgen bleiben wird.
Weitere fünf Jahre sind vergangen. Tarzan ist nunmehr 19 Jahre alt, ein stattlicher und
selbstbewusster junger Mann. Er hat seine Gorillafamilie verlassen und sich ein eigenes
Baumhaus hoch über der Schlucht und vor der imposanten Kulisse gewaltiger Wasserfälle
gebaut. Erinnerungsstücke aus einem anderen Leben hat er aus dem Helikopterwrack
gerettet. Eines Tages, er ist wieder auf Streifzug durch den Dschungel gewesen, kommt er
gerade rechtzeitig zurück ins Baumhaus, um den bösen Affen Tublat, der seit Jahren die
Gorillafamilie terrorisiert, davon abzuhalten, seine Behausung zu zerstören. Doch während
seiner tollwütigen Attacken hat Tublat bereits unbemerkt das Signal des alten Funkgeräts
aktiviert. Es wird bei Greystoke Energies in New York geortet. William Clayton, der
skrupellose Manager, der die Firma seit John Greystokes Tod leitet, stellt sofort eine
Expedition zusammen, um den Ursprung des Signals zu orten und damit, so seine Hoffnung,
zu den unermesslichen Bodenschätzen zu gelangen, von denen Greystoke in seinen
Berichten geschwärmt hatte. Um die wahre Natur des Unterfangens zu verschleiern,
überredet Clayton die mittlerweile als Umweltaktivistin engagierte Jane, ihn zu begleiten: Mit
der Expedition, so kann er ihr einreden, will er die Stiftung unterstützen, für die sie und ihr
Vater Jim Porter sich einsetzen.
Die Ankunft der Expedition bleibt von Tarzan nicht unbemerkt. Voller Freude entdeckt er,
dass Jane mit dabei ist, die ebenfalls von der Hoffnung angetrieben wird, den Jungen aus
dem Dschungel wiederzutreffen: Sie hat Tarzan nie vergessen. Unbemerkt schleicht Tarzan
sich in ihr Zelt, während draußen am Lagerfeuer Clayton von Janes Vater zur Rede gestellt
wird. Porter ist überzeugt, dass Clayton ein falsches Spiel treibt. Doch Clayton lässt ihn
abblitzen und droht damit, dass Jane etwas passieren könne, wenn er nicht kooperiere und
ihm helfe, den Meteor zu finden.
Am nächsten Morgen entdeckt Jane Tarzan, der sie aus einem Gebüsch beobachtet. Doch
bevor sie ihn richtig sehen kann, ist er schon wieder, schwerelos an Lianen schwingend, im
Dschungel verschwunden. Auf der Suche nach Tarzan und wütend über Clayton, dessen
wahre Pläne sie jetzt durchschaut, verläuft sich Jane im undurchdringlichen Urwald und
gerät erneut in große Gefahr. Wieder wird sie von Tarzan gerettet, als sie von einer Klippe
stürzt und in den Strudeln eines reißenden Urwaldflusses zu ertrinken droht.
Erstmals haben Tarzan und Jane Zeit sich kennenzulernen. Tarzan zeigt ihr seine Heimat
und schenkt ihr ein magisch leuchtendes Meteorstück, das er im Hubschrauberwrack
gefunden hatte. Jane weiß sofort, um was es sich handelt und ahnt nun, wer Tarzan wirklich
ist. Die beiden werden von Claytons Männern entdeckt und unter Beschuss genommen.
Tarzan flieht mit Jane zu seiner Gorillafamilie, wo Jane von Kala und Tarzans Freunden
freundlich aufgenommen wird. Aber auch hier droht Gefahr: Tublat, dem grausamen
Anführer der Sippe, ist Tarzan längst ein Dorn im Auge. Ob es ihm gelingen wird, seine
Familie von Tublats Herrschaft zu befreien und zugleich den skrupellosen Clayton zu
stoppen, ist nicht gesagt: Tublats Stärke und Claytons Raffgier machen sie zu
unberechenbaren Gegnern, die eine Gefahr für das unberührte Paradies bedeuten, für das
sich Tarzan immer mehr verantwortlich fühlt...
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ÜBER DIE HISTORIE VON TARZAN UND SEINEN SCHÖPFER
Kaum ein Werk der Literatur hat in 100 Jahren Rezeptionsgeschichte einen derart
überwältigenden Einfluss auf die Fantasie von Jugendlichen auf der ganzen Welt erzielen
können wie Edgar Rice Burroughs’ TARZAN.
Den ersten Zeitschriftenabdrucken von „Tarzan of the Apes“ in den Jahren 1912 und 1913
sowie der ersten Buchveröffentlichung im Jahr darauf folgten bis 1939 weitere 23
Fortsetzungen. Im Januar 1929 erschien das erste TARZAN-Comic, gezeichnet von Hal
Foster („Prince Valiant“). Seither haben sich immer wieder Meister des Genres vom Herrn
des Dschungels inspirieren lassen, darunter Burne Hogarth und der legendäre Frank
Frazetta.
Bereits 1918 entstand die erste Verfilmung des Stoffes mit Elmo Lincoln in der Titelrolle. Bis
heute sind an die neunzig weitere Verfilmungen dazu gekommen, einschließlich diverser
Fernsehserien – damit ist TARZAN mit „Dracula“ der am meisten adaptierte Filmstoff
überhaupt. Unvergesslich bleiben bis heute die Adaptionen mit Johnny Weissmuller und
Maureen O’Sullivan, die erstmals 1932 als Tarzan und Jane im Kino zu sehen waren – bis
1948 sollte Weissmuller auf insgesamt zwölf Auftritte als Herr des Dschungels kommen. Bei
Weissmullers erstem Filmauftritt feierte auch der legendäre Tarzanschrei seine Premiere.
Lex Barker (1949 bis 1953: fünf Auftritte), Gordon Scott (1955 bis 1960: sechs Auftritte – der
erste Tarzan in Farbe), und Ron Ely (Fernsehserie in den Sechzigerjahren) sind die
bekanntesten Namen, die in Weissmullers Fußstapfen traten. Neue Interpreten des Helden,
der von Tieren aufgezogen wird und seine Welt unerschrocken gegen alle Eindringlinge
verteidigt, haben den TARZAN-Hype immer wieder neu entfacht und über die Jahrzehnte
hinweg am Leben gehalten.
Die Achtziger haben mit GREYSTOKE – DIE LEGENDE VON TARZAN, HERR DER AFFEN
und Christopher Lambert in der Hauptrolle eine ideologiekritische Bearbeitung
hervorgebracht. Und mit Disneys Animationsfilm aus dem Jahr 1999 folgte eine lebenslustige
Musical-Adaption, deren Score von Phil Collins das 2008 uraufgeführte erfolgreiche Musical
inspirierte.
Edgar Rice Burroughs wurde 1875 in Chicago geboren. Dass er als einer der populärsten
Autoren in die Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts eingehen würde, war nicht abzusehen,
als er Anfang 1913 seinen ersten TARZAN-Roman veröffentlichte. Burroughs hatte eine
schwere Jugend voller Rückschläge und Demütigungen hinter sich. Zu seinem Entsetzen
hatten ihn seine Eltern von einer Jungen- zu einer Mädchenschule umgeschult. 1897 musste
er nach nur einem Jahr die Militärakademie verlassen – ihm wurden eine instabile
Gesundheit und ein schwaches Herz attestiert. Als er um die Hand seiner Freundin anhielt,
wies sie ihn zurück mit dem Rat, er solle erst einmal einen vernünftigen Beruf erlernen.
Es ist offensichtlich, dass Tarzan auch eine ganz persönliche Projektionsfigur für Burroughs
war. Während der Entstehungszeit der Figur litt er an Depressionen und hatte
Selbstmordgedanken. In seiner Verzweiflung versuchte er sein Glück als Schriftsteller und
konnte gleich seine erste Erzählung, „Dejah Thoris, Princess of Mars“, an das Magazin AllStory verkaufen. Seine zweite Geschichte, „The Outlaw of Tom“ wurde indes abgelehnt. Mit
der dritten Erzählung, „Tarzan of the Apes“, knackte er schließlich den Jackpot.
Der Erfolg von TARZAN machte
außerhalb von Los Angeles ein
Tarzana. Der Schriftsteller, der
besonderes Faible für das
Burroughs zu einem wohlhabenden Mann. Er konnte sich
großes Stück Land kaufen – heute heißt die Gemeinde
bis zu seinem Tod 1950 im kalifornischen Encino ein
Militär hatte und zwischen 1941 und 1944 als
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Kriegsberichterstatter tätig war, hat mit TARZAN auch eine Figur entworfen, der Missgunst,
Intrigen, Krankheiten und andere Widrigkeiten unserer Zivilisation nichts anhaben können.
„Tarzan of the Apes“ steht aber auch in der Tradition des romantischen Abenteuerromans,
wie er sich im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert großer Beliebtheit
erfreute.
Henry M. Stanleys literarische Dokumentation „Through the Dark Continent“ (1878) oder
Henry Rider Haggards Romane „King Solomon’s Mines“ (1885) und „She“ (1886) sind hier
ebenso zu nennen wie Rudyard Kiplings „Jungle Book“ (1894) oder Joseph Conrads „Heart
of Darkness (1902). Burroughs psychologische Studien seines zwischen zwei Welten hinund hergerissenen Helden erreichen zuweilen die literarischen Höhen der großen
französischen Romanciers. Sein Talent für dramatische Zuspitzung stand aber auch Pate für
das populäre Kino unserer Zeit.
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PRODUKTIONSNOTIZEN
WIR WOLLTEN EINE EMOTIONALE COMING-OF-AGE-GESCHICHTE ERZÄHLEN
Die Anfänge von TARZAN
Die Neuerzählung von TARZAN als Real-3D CGI-Animationsfilm, gedreht im aufwändigen
Motion-Capture-Verfahren, 100 Jahre nach der Erfindung der Figur durch Edgar Rice
Burroughs und 96 Jahre nach dem ersten Filmabenteuer des Herrn der Affen, beginnt mit
KONFERENZ DER TIERE, dem vorangegangenen Film von Regisseur und Produzent
Reinhard Klooss. Im Endstadium der Arbeit an dem damals aufwändigsten deutschen CGIAnimationsfilm unternahm Klooss eine Studienreise nach Afrika. „Ich war in Ruanda,
Uganda, Kongo und habe dort Berggorillas beobachtet“, erinnert sich Klooss. „Man
entwickelt schnell eine extreme Zuneigung, weil sie per se so irrsinnig emotional sind. Da
entstand bei mir das starke Bedürfnis, das Erlebte in einem Film verarbeiten zu können.“
„Zu diesem Zeitpunkt rief mich mein Constantin-Kollege aus L.A., Robert Kulzer, an und
fragte mich, ob wir nicht TARZAN noch einmal verfilmen sollten – das wäre doch auch eine
großartige Affengeschichte.“ Kulzer hatte eine Neuauflage des Burroughs‘ Roman entdeckt,
gelesen und festgestellt, dass die ursprüngliche TARZAN-Geschichte trotz so vieler
Adaptionen eigentlich nie wirklich in einem Film gezeigt wurde. „Dieser Überlebenskampf,
diese unglaubliche Energie und der Glaube an sich selbst und an die eigene Spezies – das
müsste eigentlich einen tollen Abenteuerfilm ergeben“, so Kulzer.
Genau zu dieser Zeit liefen die Animationsverfilmungsrechte von TARZAN, die Disney hielt,
aus. Sie hatten einen sehr erfolgreichen Kinofilm mit der Figur gemacht sowie zwei Sequels.
Wahrscheinlich war für Disney die Figur auserzählt. „Während ich intensiv daran arbeitete,
meine Ideen für eine Geschichte über Gorillas mit der Geschichte von Tarzan zu verbinden,
verhandelte Constantin parallel mit dem Edgar Rice Burroughs Estate, dem Rechteinhaber“,
erzählt Klooss. Martin Moszkowicz dazu: „Wir hatten schon lange Interesse an der TARZANGeschichte. Als die Rechte frei wurden, habe ich in Los Angeles mit der Edgar Rice
Burroughs-Stiftung, die sein Erbe verwaltet, gesprochen und wir haben relativ schnell
zugeschlagen und uns die Rechte gesichert. Es war natürlich auch ein bisschen Glück dabei,
das muss man dazu sagen. Ich glaube, es waren alle sehr überrascht – sowohl Disney als
auch alle anderen in Hollywood – dass eine deutsche Firma den Zuschlag bekommen hat.“
„Es gibt ganz, ganz wenige Geschichten, die wirklich jeder kennt – TARZAN ist eine davon.
TARZAN ist ein Name, den jeder Mensch auf der Welt irgendwann schon einmal gehört hat.
Es gibt Unmengen von Filmen, Fernsehserien und Comics, das hat in vielen Bereichen die
gesamte Kultur durchdrungen. Als Stoff ist TARZAN ein echtes Kronjuwel. Insofern bin ich
natürlich sehr froh, dass es uns gelungen ist, den Zuschlag zu bekommen“, erläutert
Moszkowicz.
Für die Überlegungen, was er eigentlich erzählen und welchen inhaltlichen Fokus er in seiner
Geschichte setzen wollte, studierte Klooss die bereits existierenden TARZAN-Filme, ging
schließlich aber zurück zu den ursprünglichen Vorlagen von Edgar Rice Burroughs, um
einen Ansatz zu finden, der seiner Vorstellung eines modernen Animationsfilms über „Tarzan
of the Apes“ entsprach. „Eigentlich bin ich zwei Monate lang jeden Tag im Wald spazieren
gegangen und dann habe ich die erste Fassung in zwei Wochen geschrieben“, erzählt
Klooss. „Letzten Endes war das der Film, obwohl in den sich anschließenden zwölf Monaten
natürlich zahllose Fassungen folgten. Allerdings waren wir da schon in Preproduction,
arbeiteten am Character und Set Design, an neuen Software Applikationen, an der extrem
komplexen Produktionsstruktur. Während dieser Zeit haben wir die Geschichte kontinuierlich
weiter entwickelt. Die erste Fassung enthielt kaum, oder nur sehr wenige, Dialoge. So kann
man sich auf das Wesentliche, die dramaturgische Struktur konzentrieren.“
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Der große Vorteil war, dass sich das Schaltzentrum der Produktion im Schneideraum
befand. Der Schnitt dieses Films nahm 15 oder 16 Monate in Anspruch. „Es ist ja großartig,
dass man bei einer CGI-Produktion die Kamera nach den Motion-Capture-Dreharbeiten im
Nachhinein virtuell setzen und dadurch das, was einem für die Erzählung wichtig ist, über die
Kameraauflösung nach Dreh steuern kann.“
Mit der Idee, vieles über Bilder zu erzählen, stellte Reinhard Klooss auch sicher, sich von
den meisten gängigen Animationsfilmen mit Tieren im Mittelpunkt abzusetzen, deren Clou es
im Grunde stets ist, die Tiere zu vermenschlichen, also den Dialog zu betonen. „Die meisten
CGI-Animationsfilme der letzten Jahre sind all singing, all dancing, all talking animals Filme“,
beschreibt der Filmemacher. „Die legen allergrößten Wert auf Dialogwitz, auf physischen
Humor, Slapstick. Es war uns klar, dass wir nicht versuchen können und sollen, Hollywood
mit seinen eigenen Mitteln zu schlagen. Das ist schier unmöglich. Außerdem gibt es einen
TARZAN-Animationsfilm von Disney, der in puncto Charme und Witz schwer zu toppen ist“,
sagt er und fährt fort: „Von daher war die Idee unseres Films, etwas anderes in den
Vordergrund zu stellen: die frühe Phase von Tarzan, seine ‚Sozialisation‘ im Dschungel, wo
menschliche Sprache gar keine Rolle spielt, wo durch den Gang der Handlung Emotionen
erzählt werden müssen.“ Ähnlich sieht es auch Moszkowicz: „Die Herausforderung bei dieser
Produktion war, auf der einen Seite den TARZAN-Stoff zu modernisieren und ihn so zu
erzählen, dass der Zuschauer nicht denkt: ‚Den hab ich schon gesehen, das kenne ich alles
schon‘. Gleichzeitig aber natürlich auch, den Originalstoff nicht zu sehr zu verdrehen. Das
war ein recht schmaler Grat auf dem wir uns bewegt haben. Aber ich glaube, es ist uns
gelungen, eine gute Mischung zu finden.“
Alles andere, wie die Frage, welches visuelle Konzept diese Herangehensweise am besten
darzustellen vermag, kam erst im Nachhinein. Klooss fasst zusammen: „Wir mussten uns gut
überlegen, was kann man, was will man, was muss man erzählen. Schließlich gibt es fast
100 TARZAN-Filme. Aber eine so starke Konzentration auf den jungen Tarzan im Kreis
seiner neuen Affenfamilie, den Coming-of-Age-Teil unseres Films, hat es so noch nicht
gegeben. Und dafür erschien mir dann auch – um die Emotionalität so gut wie möglich
rüberbringen zu können – ein quasi fotorealistischer Ansatz das beste Konzept, das aber
erhebliche Probleme in der Umsetzung mit sich brachte. Ein fotorealistischer Ansatz ist für
Animationsfilme eher ungewöhnlich. Hinter jeder Ecke lauert das ‚Uncanny Valley‘, das
gefürchtete ‚unheimliche Tal‘, der Moment, in dem ein zu hohes Maß an Realismus beim
Zuschauer eher Befremden als Identifikation auslöst. Somit war vieles, was wir technisch,
organisatorisch und kreativ auf die Beine stellen mussten, Neuland und für die Produktion
eine Aufgabe mit oft großen Unbekannten und Herausforderungen.“
GUT-AFFENTUM VERMEIDEN
Weitere Herausforderungen bei der Konzeption
Ein wichtiger Aspekt war die Darstellung der Affenwelt. „Neben der Coming-of-AgeGeschichte war uns sehr wichtig, dass diese im Zentrum des Films verankert ist“, erklärt
Reinhard Klooss. „Die bisherigen TARZAN-Filme spielen eigentlich auch gar nicht in dieser
Affenwelt. Wir haben das lang und breit diskutiert, uns aber überzeugt zu diesem Weg
entschlossen. Im Prinzip wollte ich die Affen als die ,besseren Menschen’ darstellen, ohne
dass dabei eine Art betuliches Gut-Affentum entsteht.“
Nachdem die ersten wichtigen Fragen bezüglich der Dramaturgie und der technischen
Umsetzung getroffen waren, kristallisierte sich zunehmend heraus, dass die wichtigste
Quelle für den Film nur die ursprüngliche Vorlage von Edgar Rice Burroughs sein konnte.
„Tarzan ist eine der großen Superhelden-Geschichten und für jeden Superheld gibt es einen
Superbösewicht“, sagt Klooss. „Unsere Überlegung war, die Popcornkinoaspekte, die bereits
in der allerersten TARZAN-Geschichte enthalten waren, in Verbindung zu setzen mit dem,
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was Edgar Rice Burroughs Vorlage auch enthält – die Elemente des Abenteuerromans des
19. Jahrhunderts.“
Früh war sich Klooss sicher, dass der Film im Hier und Jetzt anzusiedeln sei. „Wenn man
sich die alten Verfilmungen anschaut, kann man sich schon fragen, wie viel Edgar Rice
Burroughs da eigentlich enthalten ist“, sagt er. „Der Rekurs auf den Originalroman ermöglicht
– so paradox das klingen mag – eine Aktualisierung viel leichter. Unser Film nimmt Edgar
Rice Burroughs ‚im Geist‘ ernst, ohne ihm jedoch in der Dramaturgie sklavisch zu folgen.“
Natürlich thematisiert jeder TARZAN-Film – wie auch die TARZAN-Romane – die
Auseinandersetzung zwischen Natur auf der einen Seite und zivilisationsgetriebener
Bedrohung der ursprünglichen Welt auf der anderen Seite. „Das war bei uns auch ein
treibendes Element der Handlung, ich wollte es aber neu erzählen“, beschreibt Reinhard
Klooss. „Die Idee mit dem Meteor, der auf die Erde stürzt und eine ebenso zerstörerische
wie schöpferische Kraft entwickelt, schien mir als Motor einer modernen Tarzan-Erzählung
um die ewige Auseinandersetzung zwischen Zivilisation und Natur ideal zu funktionieren.
Meteore haben riesiges Zerstörungspotenzial – sie gleichen Atomkraftwerken aus dem All.
Auf der anderen Seite gäbe es ohne die Meteore kein Leben auf der Welt, denn ohne die
Kohlenwasserstoff-Verbindungen aus den Tiefen des Universums wäre unser Leben
zumindest so nicht entstanden. Der Meteor als Metapher und als treibende Kraft der
Handlung war so, neben der Coming-of-Age-Geschichte und der Affenfamilie als
emotionales Zentrum der Dramaturgie, ein dritter Eckpfeiler für die moderne Adaption des
Stoffes.“
WIR HABEN DEN FILM VIER MAL GEDREHT
Die technische Umsetzung
URMEL AUS DEM EIS, Reinhard Klooss’ erster Gehversuch auf dem Gebiet der
Computeranimation, war nach BACK TO GAYA der zweite deutsche computeranimierte
Film. Darauf folgte erst URMEL VOLL IN FAHRT und dann KONFERENZ DER TIERE – der
erste stereoskopische Film Europas, mit dem die kreativen, organisatorischen und
technischen Grundlagen für TARZAN geschaffen wurden, den Constantin Film, wie schon
die CGI-Animationsfilme davor, mit dem Hannoveraner Animationsstudio Ambient
Entertainment realisierte. Für die aufwändigen Motion-Capture-Dreharbeiten von TARZAN
kam zudem das Frankfurter Unternehmen Metricminds dazu. „Angesichts der komplexen
Struktur von „Tarzan“ kann man schon mit einem leichten Augenzwinkern sagen, dass wir
den Film letztendlich vier Mal ‚gedreht‘ haben“, sagt Klooss.
Er führt aus: „Zunächst wurden ein Jahr lang 5000 Storyboards gezeichnet. Zu diesem
Zeitpunkt haben wir den Film schon ein erstes Mal geschnitten und vertont. Darauf folgte der
reale Motion-Capture-Dreh, dreieinhalb Monate lang in der bis dato zweitgrößten MotionCapture-Arena der Welt, die wir mit der Crew von Metricminds in Halle 12 der Bavaria Film
aufgebaut haben. Dabei haben wir das Drehbuch mit Schauspielern, Stuntleuten und
Parkours-Artists in Kulissenabstraktionen, die mit den 3D-Sets korrespondierten, verfilmt und
deren Bewegungen mit knapp siebzig Infrarot-Kameras aufgezeichnet. In einem dritten
Schritt – dem sogenannten Motion Editing – wurden in knapp zwölf Monaten mit einer 50Mann-Crew die Bewegungsdaten der Darsteller auf unsere 3D-Charaktere übertragen, die
Bewegungsabläufe skaliert und die virtuellen Kamerabewegungen inszeniert. Erst danach
begann der eigentliche Keyframe-Animationsprozess, in dem wir mit 120 Animatoren,
Texturierern, Beleuchtern und zahlreichen anderen Technikern und Kreativen in Hannover
und München das Bild des Films fertigstellten und parallel dazu die Tonebene, also Sound
Design, Dialoge und Musik gestaltet haben.“
Auch in diesem Hinblick ist TARZAN ein gewaltiger Quantensprung zu den Vorgängerfilmen,
wobei die Prozesse so ineinander verzahnt wurden, dass die Produktionszeit nur zwei bis
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drei Monate länger dauerte als bei KONFERENZ DER TIERE. „Hinter all dem steckt ein
riesiges logistisches Unternehmen, das hoffentlich hinter dem Film verschwindet“, meint
Klooss. „Denn jede Anstrengung, sollte sich hinter dem Unterhaltungswert verstecken.“
Er fährt fort: „Einer der Gründe dafür, dass ich mich mit großer Begeisterung mit Animation
beschäftige, besteht auch darin, dass es uns über Animation gelingen kann, deutsche Filme
auch international interessant und einem größeren Publikum zugänglich zu machen. Letzten
Endes kommt es doch darauf an, Filme so zu gestalten, dass sie auch über Grenzen reisen
können.“ Entsprechend begann sich Klooss für die Produktion von Animation zu
interessieren: „Vor zehn Jahren konnte man schon sehen, dass der Anteil an
computergenerierten Bildern auch in Realfilmen immer größer wird. AVATAR, um das
herausragende Beispiel der letzten Jahre zu nennen, kommt wie ein Realfilm daher, doch
der CGI-Anteil des Films liegt wohl bei über 80 Prozent. Diese Entwicklung kann man bei
jedem größeren Genrefilm aus Hollywood erkennen. Wenn man also international mitspielen
will, sollte man diese Technik in einer gewissen Weise beherrschen – unabhängig vom
Budget. Die innovative Plattform dafür ist der Animationsfilm. Dort werden häufig neue
Techniken erprobt, um sie dann im Realfilm einfließen lassen zu können. Es war also auch –
neben der Faszination für die ‚Anything-Goes-Welt‘ der Animation und der Freude daran, für
Kinder und ein Familienpublikum arbeiten zu können – eine rationale Entscheidung, in den
Animationsfilm einzusteigen.“
EIN HALBNACKTER TARZAN IST EXTREM SCHWIERIG
Probleme bei der Animation – und ihre Lösung
„Es ist schon sehr ungewöhnlich für einen Animationsfilm, dass seine Hauptfigur eigentlich
nackt – naja, sagen wir: fast nackt, nur mit einem Lendenschurz bekleidet – durch den Film
läuft“, sagt Klooss. „Das stellt die Technik vor erhebliche Herausforderungen. Unter der Haut
von Tarzan haben wir einen Muskel- und Skelettapparat, der, wenn man so will, realen
Lebewesen einigermaßen nachempfunden ist. Das macht das ganze wesentlich
lebensnaher, aber auch unglaublich komplex. Wenn ein menschlicher Charakter wie Tarzan
keine Kleidung trägt oder nur spärlich bekleidet ist, muss der Bizeps schon wirklich aussehen
wie ein Bizeps und nicht wie ein Brikett. Aber natürlich bewegen sich hier nicht ‚echte‘
Muskeln. Und die digitalen Annäherungen an die Realität bescheren immer wieder
ungewollte und unangenehme Überraschungen – und wenn dann kein schützendes
Beinkleid oder kein gnädiges Hemd zur Verfügung stehen, gibt es unvorhergesehenen
Korrekturbedarf, ist dann schon einmal die Arbeit von Tagen oder Wochen zunichte. Also, so
ein halbnackter animierter Muskelmann hat schon ein gewisses Eigenleben.“
Um eine möglichst emotionale Affenwelt zu erhalten, sollten möglichst realistische ‚Affen‘
geschaffen werden. Daher wurden auch die Affen-Charaktere, die große Affenfamilie, in der
sich Tarzan zu Hause fühlt, von eigens hierfür trainierten Darstellern auf der Motion-CaptureBühne inszeniert. Eine besondere Herausforderung waren dabei die Inszenierungen von
Massenszenen mit Gorilla-Darstellern und menschlichen Charakteren, da die
Bewegungsabläufe von nur maximal fünf Darstellern gleichzeitig von den Infrarot-Kameras
erfasst werden konnten.
„Doch auch das Design-Team hatte eine harte Nuss zu knacken, um das Problem des
‚uncanny valley‘ zu bewältigen. Wenn man einen menschlichen Charakter realistisch
erscheinen lassen will, steigt die Akzeptanz beim Benutzer lange Zeit an, je realistischer das
Artefakt ist, desto größer die Identifikation“, erläutert Klooss. „Dann gibt es aber den Punkt,
wenn ein Character zu real ist und praktisch nicht mehr vom menschlichen Vorbild
unterschieden werden kann. An diesem Punkt stürzt die Akzeptanz ins Bodenlose. Das
nennt man das „unheimliche Tal“. Der Zuschauer fühlt sich urplötzlich betrogen. Und da er ja
weiß, dass es sich um eine virtuelle Figur handelt, erscheint ihm das scheinbar lebende
Wesen als ‚untote‘, unheimliche Gestalt. Radikaler Emotionsverlust ist die Folge. Wir haben
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von Anfang an versucht, immer wieder diesen schmalen Grat auszutesten, eine Figur in
endlos langen Prozessen erst so realistisch wie möglich zu gestalten, um ihr dann
homöopathisch wieder cartoonige Elemente (in der Geometrie der Augen, der Gesichtsform,
der Hauttexturen usw.) zu geben.“
Die Datenmengen, die während der Produktion zu verarbeiten waren, sind enorm.
„Natürlich“, so Klooss, „liegt das einmal an der fotorealistischen Konzeption, aber auch an
der Kulisse des Films, dem zentralafrikanischen Dschungel. Denn Dschungel fasziniert durch
Chaos, keine Ecke ist so wie die nächste. Wir wollten einen möglichst komplexen Dschungel
erzeugen, mit Blumen, Farnen, Moosen, Flechten, Urwaldriesen, Flüssen, Bächen, Teichen,
Stromschnellen, Wasserfällen – eine magisch überhöhte Abenteuerwelt.“
EIN HOHES AUSMASS AN PHYSISCHER AKTIVITÄT
Die Notwendigkeit von Motion Capture
„Uns war sehr schnell klar, dass wir den Film mit Motion-Capture-Technik machen wollten,
um die menschlichen Figuren so real wie möglich darzustellen und nicht nur die
Bewegungen, sondern auch die Emotionen der Schauspieler einzufangen“, erklärt Produzent
Robert Kulzer. „Wir hinterfragen die Bewegungen menschlicher Charaktere akribischer als
die von anderen Lebewesen. Wenn sich in einem Animationsfilm ein Löwe nicht
hundertprozentig artgerecht bewegt, dann akzeptieren wir das – als cartoonige Skurrilität
oder auch, weil wir einfach nicht genau wissen, wie sich ein Löwe bewegt. Aber menschliche
Figuren sind im CG-Bereich problematisch, hier vergleichen wir genauer, hier bewerten wir
der künstlichen Bewegungsführung geschuldete Anomalitäten schnell als Defizit. Von daher
kommen menschliche Figuren eher seltener in CGI-Filmen vor - und wenn, dann sind sie
vornehmlich cartoonig als Bad Guys oder Comic-Sidekicks eingesetzt. Selbst dann
verwendet man für diese Figuren häufig – wenn auch in einem eher limitierten Rahmen –
Motion-Capture-Daten, und sei es nur, damit sie ein bisschen ‚runder‘ laufen können“,
erläutert Klooss.
Trotz der Entscheidung, Tarzans Affenfamilie eine bedeutende Rolle im Film zukommen zu
lassen, spielen in TARZAN menschliche Charaktere die Hauptrollen. Das war für die
Entscheidung für die Motion-Capture-Performance als Grundlage der Keyframe-Animation
beinahe zwingend. „Unsere Adaption des Stoffes konzentrierte sich zudem auf die Elemente
Emotionalität, Abenteuer und Action“, sagt Klooss. „Wir wollten ein hohes Ausmaß an
physischer Kraft und Glaubwürdigkeit erzeugen. Hier erschien uns der Motion-CaptureProzess als, wenn auch extrem aufwändig, so doch unumgänglich. Auch sollten die Gorillas,
Tarzans Freunde im Dschungel, keine komischen Sidekicks, sondern Charaktere mit
Emotionen und hoher Bewegungskompetenz sein. Daher trafen wir die Entscheidung, auch
alle Affen im Film im Motion-Capture-Verfahren zu inszenieren. Vier Wochen grunzten und
hüpften dann ein gutes Dutzend Darsteller in Mocap-Anzügen und Affen-Applikationen wie
Armverlängerungen, Muskel-und Gesäßpanzer über die Mocap-Bühne in unserer Filmhalle –
das war schon ein wenig surreal.“
KLEINE ANIMATIONSUNREGELMÄßIGKEITEN WIEDER EINGEBAUT
Der hohe Realismusgrad der durch die Motion-Capture-Performance erzeugten BewegungsBasis-Daten wurde im anschließenden zwölfmonatigen Animationsprozess teilweise
modifiziert, Bewegungen wurden skaliert, um etwa die Superhero-Qualitäten Tarzans zu
steigern oder um, gerade auch bei den Affenbewegungen technisch bedingte Fehlerquellen
zu beheben. „Auch haben wir hier und dort dosiert Unregelmäßigkeiten erzeugt, um auch in
den Bewegungen der Charaktere das ‚uncanny valley‘ zu vermeiden, ohne auf physische
Kraft und Eleganz zu verzichten.“
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Um keine ‚toten‘ Charaktere zu schaffen, haben sich Reinhard Klooss und das Tarzan-Team
gegen ‚facial capturing‘ entschieden. Allerdings wurden bei allen menschlichen
Hauptcharakteren Headcams eingesetzt, um den Animatoren die Mimik der Darsteller auf
Referenzvideos zur Verfügung stellen zu können und so zu seiner hohen Differenzierung des
Ausdrucks zu kommen. „Wir haben über 20.000 Clips mit unseren Videokameras am Set
erzeugt, die die echten Bewegungen der Darsteller, ihre Gestik und Mimik aufgenommen
haben – damit sich die Animatoren auch daran orientieren konnten.“
DIE GESCHICHTE ERNST NEHMEN
Die Tonalität des Films
„Üblicherweise sind Animationsfilme als Gag-Feuerwerk erzählt“, erklärt Reinhard Klooss die
Entscheidung, den TARZAN-Film zwar mit einem gewissen Humor, aber vor allem aber als
emotionales und romantisches Action-Abenteuer zu erzählen. „Der Original-Tarzan-Stoff ist
alles andere als lustig. Unser Film hat im Verhältnis zum ursprünglichen Roman schon eine
gute Portion Humor. Aber er unterscheidet sich doch von den meisten Animationsfilmen
dadurch, dass unser Augenmerk vor allem auf dem großen Abenteuerspektakel lag.“
Die Maßgabe war dabei stets, dass die emotionale Ebene stimmen musste. Dann ist es auch
nicht notwendig, jede Sekunde einen Dialog-Gag unterzubringen, um das Publikum zu
fesseln: „Wir haben versucht, das, was der Vorlage zugrunde liegt, ernst zu nehmen und es
so familiengerecht wie möglich zu erzählen.“ Und abschließend sagt Reinhard Klooss: „Auch
nach drei Jahren ist es niemand im Team langweilig geworden: Es ist bis zum letzten Tag
immer wieder die Hölle los. Im Filmbereich kann ich mir kaum etwas Spannenderes
vorstellen.“
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ZAHLEN UND FAKTEN
Edgar Rice Burroughs schrieb über 30 TARZAN-Romane. Seit 1917 entstanden annähernd
100 TARZAN-Filme. TARZAN ist damit mit GRAF DRACULA der am häufigsten verfilmte
Stoff der Weltliteratur.
Die Motion-Capture-Aufnahmen fanden auf einem der größten Motion-Capture-Sets der Welt
– dem größten Europas – statt, das Constantin Film mit der Frankfurter Firma Metricminds in
Halle 12 der Bavaria Studios für die Tarzan-Verfilmung aufgebaut hat. Die Inszenierung mit
den Schauspielern, Stuntleuten und Parcours-Artists wurde von über 60 Infrarot-Kameras
festgehalten.
TARZAN ist die erste deutsche Großproduktion, die in Dolby Atmos gemischt wurde. Diese
neue Surround-Sound-Technik erlaubt es, mit bis zu 128 Tonspuren zu arbeiten und diese
im Kino auf bis zu 64 separate Lautsprecher zu verteilen.
Jedes einzelne Bild des fertigen Films wurde im Computer generiert: Der über 88-minütige
Film (ohne Abspann) besteht aus insgesamt ca. 127.000 Einzelbildern – da es eine
stereoskopische Produktion ist genau genommen aus etwa 253.500 Frames.
Die Rechenleistung aller verwendeten Rechner beträgt mehr als 35.000.000 MHz.
Der Brite Peter Elliott war für die Bewegungs-Choreographie der „Gorillas“ auf dem MotionCapture-Set zuständig. Er gilt als Kapazität auf diesem Gebiet und war bereits für die AffenChoreographie in Filmklassikern wie GORILLAS IM NEBEL oder GREYSTOKE – DIE
LEGENDE VON TARZAN, HERR DER AFFEN verantwortlich. Das Training der GorillaDarsteller, bei dem sie lernen, sich so zu bewegen wie Affen, dauerte vier Wochen.
TARZAN 3D ist der erste CGI-Animationsfilm, in dessen Mittelpunkt eine menschliche Figur
steht, die im Grunde während der kompletten Laufzeit, bis auf den Lendenschurz, beinahe
völlig nackt ist. Deshalb mussten die Filmemacher besonderes Augenmerk auf die Animation
der Muskeln legen.
Für die Übertragung der von Menschen ausgeführten Bewegungen trugen die Schauspieler
bei den Dreharbeiten Ganzkörper-Anzüge. An diesen Anzügen, die aussehen wie TaucherAnzüge, waren 68 kleine Sensoren bzw. Referenzpunkte befestigt, die von den InfrarotKameras erfasst wurden und so Bewegungsgitter erzeugten.
Tarzan wurde von vier verschiedenen Darstellern verkörpert: Craig Garner und Aaron
Kissiov spielten Tarzan als Kind, Musicaldarsteller Anton Zetterholm, der Tarzan im
Hamburger Tarzan-Musical verkörperte, übernahm die Rolle des jugendlichen Tarzan und
Hollywoodstar Kellan Lutz stellte den erwachsenen König des Dschungels dar.
Um das Verhalten von Affen und das Aussehen eines echten Dschungels zu studieren,
unternahm Reinhard Klooss Reisen ins Dschungel-Dreieck von Uganda, Ruanda und der
Demokratischen Republik Kongo, zu den Virunga-Vulkanen, den Regenwäldern des Bwindi
Impenetrable National Park und dem Ruwenzori-Gebirge.
Man könnte sagen, dass TARZAN im Prinzip vier Mal ‚verfilmt‘ wurde: Zunächst einmal als
Storyboard-Animatic mit etwa 5000 Zeichnungen, dann als Semi-Realfilm im MotionCapture-Verfahren im Studio mit Darstellern und Stuntmen. Im Anschluss daran fanden über
ein knappes Jahr die Animationsarbeiten des Motion Editing statt, in dem die MotionCapture-Daten auf die 3D-Charaktere übertragen, Bewegungsabläufe skaliert, handelnde
Charaktere in virtuellen Sets zueinander in Verbindung gesetzt und virtuelle
Kamerabewegungen kreiert wurden. Erst danach konnte mit der gut einjährigen klassischen
Keyframe-Animation begonnen werden.
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Die komplette Produktionszeit von TARZAN betrug vom Treatment bis zur Fertigstellung des
Films knapp drei Jahre. Etwa 350 Mitarbeiter waren an der Produktion beteiligt.
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ÜBER MOTION CAPTURE
Mit TARZAN entstand erstmals in Deutschland ein Film in dieser Größenordnung mittels der
Motion-Capture-Technik. Die Technologie kam bei allen Szenen zum Einsatz, in denen
menschliche Figuren oder Gorillas zu sehen sind. Das heißt, dass alle diese Szenen in
einem so genannten ‚Volume‘ in einer Studiohalle – der Halle 12 auf dem Gelände der
Bavaria, eine der größten in Europa – von Schauspielern, Stuntmen und Parcours-Artists
gespielt wurden. Sie steckten in speziellen Anzügen, mit deren Hilfe über sechzig im Raum
verteilte Infrarot-Kameras die Bewegungsabläufe genau erfassen und aufzeichnen konnten.
Die durch die Dreharbeiten generierten Daten wurden auf die digitalen 3D-Charaktere
übertragen und danach in mehreren aufwändigen Animationsprozessen (Motion Editing und
Keyframe-Animation) von einem 150 Mann starken Team in München und Hannover in die
digitalen Kulissen, die in den 18 Monaten davor in akribischer Arbeit entstanden waren,
eingearbeitet und ‚belebt‘. Die extrem komplexen Arbeitsschritte erfordern dabei nicht nur
Software-Intelligenz und extreme Renderpower, sondern auch ein hohes Maß an Kreativität
und Workflow-Management.
Daneben gab es einige Sequenzen (z.B. atmosphärische Dschungeltotalen oder Szenen mit
anderen Tieren), bei denen ‚Mo-Cap‘ nicht zum Einsatz kam, die also dementsprechend nur
mit klassischer 3D-Keyframe-Animation entstanden.
Die Filmemacher verzichteten auf das so genannte Facial-Capturing, bei dem nicht nur die
Körperbewegungen eingefangen werden, sondern auch die Mimik der Schauspieler.
Allerdings wurden die Gesichter der Schauspieler bei ihrer Darstellung mit einer am Kopf
befestigten Kamera sowie mehreren Digital-Kameras aufgezeichnet. Diese Aufnahmen
dienten den Animatoren bei ihrer Arbeit als Referenz: Wenn man in den animierten Figuren
also doch die jeweiligen Darsteller zu erkennen glaubt, dann liegt das nicht nur an der
unmittelbar übersetzten Körpersprache, sondern auch daran, dass die Animatoren sich bei
ihrer Arbeit von den mimischen Leistungen der Darsteller inspirieren ließen.
Einer der Gründe, warum sich Reinhard Klooss bei der Realisierung von TARZAN für die
Motion-Capture-Technik als Basis der Animationsarbeit entschied, lag darin, dass es mit
klassischer Keyframe-Animation nur bedingt gelingt, die Bewegung eines Menschen
glaubwürdig zu erzeugen. Reine Keyframe-Computeranimation erzielt vor allem in Filmen
hervorragende Ergebnisse, in denen menschliche Charaktere keine oder nur eine marginale
Rolle spielen. Singende und tanzende Tiere sind in CG-Komödien aufgrund ihres
cartoonigen Designs und ihres oft die Schwerkraft außer Kraft setzenden Humors dankbare
Keyframe-Akteure. Ihre auf diese Weise erzeugten Bewegungen akzeptiert das Publikum,
weil man das Körperverhalten oder die Motorik animierter Tiere weniger in Frage stellt als bei
menschlichen Charakteren, die man aus dem Alltag sehr viel besser kennt.
Weil in TARZAN neben einer Gorillafamilie auch menschliche Figuren Hauptrollen spielen
und sich der Film weniger als Komödie sieht, sondern eher an der Originalvorlage des
Romans von Edgar Rice Burroughs orientiert, erschien es Klooss unmöglich, einen
überzeugenden Film mit der gewünschten Mischung aus Action, Abenteuer und
Emotionalität allein mithilfe von Keyframe-Animation zu erzielen. Da der Dschungel, in dem
Tarzan zuhause ist, obendrein so fotorealistisch wie möglich dargestellt werden sollte,
musste sich der Held ebenso in stereoskopischer Technik möglichst eindrucksvoll durch das
Dschungeldach schwingen. Auch in diesem Fall würde Keyframe-Computeranimation
innerhalb der fotorealistischen 3D-Kulisse anachronistisch wirken. Über die Basisdaten des
‚Mo-Cap‘ konnten die Filmemacher indes Charaktere erschaffen, die sich möglichst
realistisch bzw. betont physisch durch den Dschungel bewegen. Mithilfe des quasi realen
Drehs im ‚Mo-Cap‘-Studio war es schließlich auch möglich, im 3D-Raum möglichst
spektakuläre Kamerafahrten auszurichten, die den Abenteueraspekt oder aber die Emotion
entsprechend verstärken.
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Motion- bzw. Performance-Capturing im Film ist eine relativ neue Technologie. Ein erster
Meilenstein war die Figur des Jar Jar Binks in George Lucas' STAR WARS: EPISODE I DIE DUNKLE BEDROHUNG (1999). Danach war es Peter Jackson mit dem von Andy Serkis
dargestellten Gollum in den DER HERR DER RINGE-Filmen (2001-2003), der neue
Maßstäbe setzte. Gleichzeitig setzte der Japaner Hironobu Sakaguchi für FINAL FANTASY:
DIE MÄCHTE IN DIR (2001), der filmischen Adaption der erfolgreichen Games-Reihe,
erstmals Motion-Capture für die Animation komplett computergenerierter Charaktere ein.
Als wegweisend gelten auch Andy Serkis' Performance-Capture-Darstellungen als Kong in
Peter Jacksons KING KONG (2005) und als Schimpanse Caesar in Rupert Wyatts PLANET
DER AFFEN: PREVOLUTION (2011). Höhepunkte in der Entwicklung der komplexen
Technologie sind überdies James Camerons AVATAR - AUFBRUCH NACH PANDORA
(2009), Joseph Kosinskis TRON: LEGACY (2010), Steven Spielbergs DIE ABENTEUER
VON TIM UND STRUPPI - DAS GEHEIMNIS DER EINHORN (2011) und Shawn Levys
REAL STEEL (2011). Im vergangenen Jahr gelang Seth MacFarlane mit der auf ‚Mo-Cap‘
basierten Darstellung des titelgebenden Teddybärs in TED (2012) die überzeugende
Integration einer im Computer geschaffenen Figur in eine Komödie. Aktuell reizen Peter
Jackson und Andy Serkis abermals mit der Figur des Gollum in den DER HOBBIT-Filmen
(2012-2014) die Möglichkeiten der Technik aus.
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ÜBER DOLBY ATMOS
Nachdem die weltweite Digitalisierung der Kinos kurz vor dem Abschluss steht (zumindest in
den USA werden die meisten Studios Ende 2013 aufhören, die Kinos weiterhin mit analogen
Kopien zu beliefern), wendet sich nun auf Grundlage der damit geschaffenen Möglichkeiten
das Interesse für die Verbesserung des Kinoerlebnisses speziell dem Ton zu.
Im April 2012 stellte Dolby Laboratories auf der CinemaCon in Las Vegas, der größten
Kinomesse der Welt, erstmals Dolby Atmos vor, eine völlig neue Surround-Sound-Technik,
mit der sich der Ton noch deutlich präziser ansteuern lässt, als es bislang mit 5.1.- bzw. 7.1.Ton möglich war, der zwar auch im Raum verteilt wird, aber doch stets von der Seite kommt.
Dolby Atmos erlaubt indes theoretisch eine unbegrenzte Anzahl von Tonspuren. Die erste
Generation der Hardware, der Dolby Atmos Cinema Processor, unterstützt bis zu 128
Tonspuren und bis zu 64 separate Lautsprecher. Diese werden strategisch im Kino verteilt,
eben nicht nur vor, hinter und neben den Zuschauern, wie bislang üblich, sondern auch über
dem Auditorium. Bei entsprechend abgemischten Filmen ist es also möglich, jedem
einzelnen Lautsprecher ein eigenes Tonsignal zuzuweisen und somit eine Tonquelle exakt
im Raum zu platzieren, was ein deutlich intensiveres Filmerlebnis ermöglicht. Zum Beispiel
lässt sich absolut realistisch Regen simulieren oder ein über den Köpfen hinwegrauschender
Helikopter. Durch die ausgeklügelte Lautsprecheraufteilung ist es auch unerheblich, wo sich
der Zuschauer im Raum befindet.
Der erste Film, bei dem Dolby Atmos zum Einsatz kam, war Pixars MERIDA - LEGENDE
DER HIGHLANDS (2012), der speziell für Dolby Atmos noch einmal neu abgemischt wurde
und im Juni 2012 Premiere im Dolby Theater in Hollywood feierte. Der erste Film, der
komplett im neuen Tonsystem für Atmos abgemischt wurde, war OBLIVION (2013) mit Tom
Cruise. Danach folgten STAR TREK INTO DARKNESS (2013), MAN OF STEEL (2013) und
der Venedig-Eröffnungsfilm GRAVITY (2013) – und nun TARZAN, die erste in Dolby Atmos
gemischte deutsche Großproduktion.
Aktuell gibt es bereits mehr als 100 mit Dolby Atmos ausgestattete Kinos weltweit, 20 davon
in Europa. Man geht aber davon aus, dass bereits Ende dieses Jahres 1000 Kinos mit
Atmos-Sound an den Start gehen können. Übrigens ist Atmos mühelos abwärtskompatibel
zu älteren Systemen wie 5.1 oder 7.1.
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DIE BESETZUNG (Motion Capture)
Kellan Lutz (Tarzan)
Weltweit berühmt geworden ist KELLAN LUTZ als Emmett Cullen in dem globalen
Kinophänomen THE TWILIGHT SAGA (2008 - 2012) nach den Bestsellern von Stephenie
Meyer, das über fünf Filme hinweg Maßstäbe am internationalen Kinoboxoffice setzte.
Jüngst konnte ihn das Kinopublikum in KRIEG DER GÖTTER (2011) mit Henry Cavill, Freida
Pinto und Mickey Rourke sehen, sowie in LOVE, WEDDING, MARRIAGE – EIN PLAN ZUM
VERLIEBEN (2011) an der Seite von Mandy Moore, James Brolin und Kathy Bates. Mit
Rourke war er auch Hauptdarsteller in dem explosiven Actionfilm JAVA HEAT – INSEL DER
ENTSCHEIDUNG (2012). Kellan Lutz spielte überdies an der Seite von Samuel L. Jackson
und Nina Dobrev in dem Actionthriller ARENA (2011) mit. Darüber hinaus wirkte Lutz in der
Dramödie SYRUP (2012) mit Shiloh Fernandez und Amber Heard mit. Aktuell abgedreht ist
HERCULES 3D unter der Regie von Renny Harlin mit Kellan Lutz in der Titelrolle.
2010 trat er an der Seite von Rooney Mara in der Neuverfilmung des aus dem Jahr 1984
stammenden Horrorklassikers A NIGHTMARE ON ELM STREET (2010) auf, die Samuel
Bayer inszenierte. Ferner hatte er einen Part in Josh Sternfelds Krimi MESKADA (2010) mit
Rachel Nichols und Nick Stahl sowie in Michael F. Sears’ unabhängigem Projekt A
WARRIOR’S HEART (2011) mit Ashley Greene.
Seine Filmographie beinhaltet zudem S.H.I.T. – DIE HIGHSCHOOL GMBH (2006) mit Justin
Long, PROM NIGHT (2008) mit Brittany Snow, den Independent Film IM RAUSCH DER
HÖHE (2008) mit Michael Madsen, REBELL IN TURNSCHUHEN (2008) mit Missy Peregrym
und den Indie Film THE TRIBE – DIE VERGESSENE BRUT (2009). Das Fernsehpublikum
kennt Kellan Lutz von einer Gastrolle in der Serie „90210“ des Pay TV-Senders CW. Darin
spielte er die wiederkehrende Rolle des George Evans, einer der besten und arrogantesten
Sportler an der Schule. Auch in HBOs Emmy®-gekrönter Miniserie „Generation Kill“ trat
Kellan Lutz auf. Zudem spielte er in „Heroes“ von NBC mit und hatte Parts in „Model
Citizens“ von PAX und „Summerland“ von WB sowie in HBO’s „The Comeback“ an der Seite
von Lisa Kudrow.
Neben seinem Job als Schauspieler wurde Lutz auch schon in einigen hochwertigen
Kampagnen als Model gebucht, unter anderem als Titelgesicht des Abercrombie & FitchSommerkatalogs von 2004. Ferner sah man ihn in Anzeigen von Levi’s Jeans und Calvin
Klein.
Anton Zetterholm (Tarzan als Teenager)
Der schwedische Musical-Darsteller ANTON ZETTERHOLM spielte Tarzan bereits von 2008
bis 2010 in der von Phil Collins komponierten Musical-Version von „Tarzan“. Zudem war er in
anderen populären Musicals wie „Wicked“, „The Fearless Vampire Killers“ oder „Elisabeth“
zu sehen. TARZAN ist sein erster Spielfilm.
Spencer Locke (Jane Porter)
SPENCER LOCKE ist dem deutschen Publikum vor allem durch ihre Rolle als K-Mart in
RESIDENT EVIL: EXITINCTION (2007) und dessen Folgefilm RESIDENT EVIL: AFTERLIFE
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(2010) ein Begriff.
Locke wollte schon im Alter von sechs Jahren Schauspielerin werden. Nach Auftritten in
mehreren Werbespots nahe Orlando, ging sie als Elfjährige mit ihrem Manager/Coach nach
Los Angeles. Dort erhielt sie eine Rolle als Brandee Case in der Erfolgsserie „Without a
Trace – Spurlos verschwunden“. Eine kleine Rolle in James L. Brooks’ Film SPANGLISH
(2004) mit Adam Sandler in der Hauptrolle folgte.
Eine von Spencer Lockes größeren Rollen war als englische Originalstimme für Jenny in
dem Trickfilm MONSTER HOUSE (2006), der von Robert Zemeckis und Steven Spielberg
produziert wurde. Für ihre Rolle in dem Film wurde Locke für einen Annie Award nominiert.
Darauf folgten Auftritte in den Serien „Cold Case – Kein Opfer ist je vergessen“, „Cougar
Town“, in der sie über zehn Folgen hinweg mit von der Partie war, „Vampire Diaries“, „CSI “
und „Navy CIS“.
Zurzeit lebt Spencer Locke in Los Angeles.
Trevor St. John (William Clayton)
TREVOR ST. JOHN wurde 1971 in Spokane, Washington, geboren und war neun Jahre lang
in der populären Daily Soap „One Life to Live“ zu sehen. Überdies spielte er in zahlreichen
Serien mit sowie in Filmen wie PAYBACK – ZAHLTAG (1999), DAS BOURNE ULTIMATUM
(2007) und MY SOUL TO TAKE (2010).
Brian Huskey (Mr. Smith)
BRIAN HUSKEY ist ein 1968 in Charlotte, North Carolina, geborener Schauspieler und
Comedian, den man aus Fernsehserien wie „Happy Endings“ oder „Workaholics“ sowie
Filmen wie STIEFBRÜDER oder SEMI-PRO (beide 2008) kennt.
Mark Deklin (John Greystoke)
MARK DEKLIN kennt man aus dem Fernsehen, wo er in Serien wie „Sex and the City“,
„Charmed“ oder „CSI Miami“ zu sehen war. Zudem spielte der 1967 in Pittsburgh geborene
Schauspieler und Stuntman in THE WEDDING CHAPEL (2013) mit.
Jaime Ray Newman (Alice Greystoke)
JAIME RAY NEWMAN hat in zahlreichen Filmen mitgespielt. Unter anderem war die 1978 in
Michigan geborene Schauspielerin in Filmen wie CATCH ME IF YOU CAN (2002),
VERLIEBT IN DIE BRAUT (2008) und WO DIE LIEBE HINFÄLLT... (2005) zu sehen.
Les Bubb (Jim Porter)
LES BUBB ist ein vielseitiger britischer Schauspieler und Bühnenkomödiant, der auf
zahlreiche Filmauftritte verweisen kann. So stand er von 2001 bis 2009 in vier HARRY
POTTER-Filmen vor der Kamera und war in Filmen wie UNBESIEGBAR (2001) oder YAM
(2004) zu sehen. Überdies trat er 2011 als Performer mit Take That auf.
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Peter Elliott (Kerchak, Taug)
PETER ELLIOTT ist ein britischer Schauspieler, der sich auf die Darstellung von
Menschenaffen spezialisiert hat – auf diesem Gebiet ist er neben Andy Serkis eine weltweit
anerkannte Koryphäe. Seine Leistungen in Filmen wie GREYSTOKE – DIE LEGENDE VON
TARZAN, HERR DER AFFEN (1984), GORILLAS IM NEBEL (1988) und WO DIE WILDEN
KERLE WOHNEN (2009) hat die komplexe Arbeit mit Special Effects nachhaltig verändert.
Seine Beteiligung in jeden einzelnen Aspekt des Filmprozesses – von der Planung über
Storyboards, Casting, Choreographietraining der Künstler, Schauspiel und Regie zeigt eine
außergewöhnliche Vielseitigkeit.
Bereits während seiner Schulzeit nahm Peter Elliott an vielen nationalen und internationalen
Sportwettbewerben teil - im Boxen, in Martial Arts sowie als Turner und Turmspringer. Im
Alter von 16 Jahren gründete er seine eigene Akrobatik-Mannschaft, die Zuschauer aus ganz
Europa anzog. Elliott absolvierte eine dreijährige Ausbildung an der East 15 School of
Acting, weltweit bekannt für die Ausbildung im Method Acting und der großen Bandbreite des
Lehrplans. Ein besonderer Schwerpunkt wurde auf die physische Seite der Schauspielerei
gelegt, ebenso auf clowneske Darstellungsformen sowie die umfassende Einweisung in
Technik und klassischem Theater. Nach dem Abschluss stand er in verschiedenen Rollen in
London und Umgebung auf der Bühne – im Kindertheater, in Shakespeare-Stücken oder in
Can-Can-Aufführungen als betrunkener, akrobatischer Kellner.
In Vorbereitung auf das GREYSTROKE-Vorsprechen studierte Peter Elliott die Bewegungen
und das Verhalten der Affen im Londoner Zoo. Und seine Beobachtungen sollten sich
lohnen, schon bald befand er sich inmitten der Vorproduktion des Films. Warner Brothers
erkannte das große Potential seiner Arbeit, ernannte ihn zum Leiter für Forschung und
Entwicklung und flog ihn in die USA, um mit einem der führenden amerikanischen
Primatenforscher, Dr. Roger Foutts, zusammen zu arbeiten. An der University of Oklahoma
begann Elliott die Schimpansen-Kolonie zu beobachten und lernte deren. Er wurde als erster
Mensch überhaupt in die Kolonie intergiert und nahm sogar eine Stellung in deren Hierarchie
ein.
Zurück in Los Angeles versuchte Peter Elliott seine Erkenntnisse auf die Leinwand zu
übertragen. Die Herausforderung bei GREYSTROKE bestand darin, zum ersten Mal eine
realistische Gruppe von Tieren zu schaffen, die zentrale Rollen im Film übernehmen.
Regisseur Hugh Hudson überließ Elliott das komplette Casting der Affendarsteller, so
gestaltete er gemeinsam mit dem Art Department die Proberäume und formte die Darsteller
zu einer realistisch wirkenden Affengemeinschaft. Elliott choreographierte alle Affenszenen,
überwachte alle Bewegungen am Set und spielte selbst Tarzans Affenvater Silverbeard. Mit
einigen der besten Designer revolutionierte Peter Elliott damals die Arbeit mit Special Effects
Kostümen und Make-up. Nahezu der darwinistischen Logik folgend beschäftigte er sich in
seinem nächsten Projekt mit der Erschaffung der frühen Zivilisation in Jean Jacques
Annauds Klassiker AM ANFANG WAR DAS FEUER (1981).
Seitdem hat Elliott seine unverwechselbaren Choreographien in unzähligen animierten oder
nicht-animierten Filmen eingesetzt. Ob als überzeugende Tierstudie wie in dem von der Kritik
gefeierten GORILLAS IM NEBEL (1988), als einzig überlebender Urmensch in MISSING
LINK (1986), bei genetischen Mutanten in DNA - DIE INSEL DES DR. MOREAU (1995),
merkwürdigen und wunderbaren Aliens in PER ANHALTER DURCH DIE GALAXIS (2005)
oder wilden Kreaturen in WO DIE WILDEN KERLE WOHNEN (2009).
Jüngst wirkte Elliott in Rupert Sanders SNOWWHITE AND THE HUNTSMEN (2012) und
Bryan Singers JACK AND THE GIANTS (2013) mit.
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DIE BESETZUNG (Sprecher)
Alexander Fehling (Tarzan)
ALEXANDER FEHLING, geboren 1981 in Berlin, absolvierte seine Schauspielausbildung an
der renommierten Schauspielschule „Ernst Busch“ in Berlin und zählt derzeit zu den
talentiertesten jungen Schauspielern in Deutschland.
Sein Kinodebüt gab er 2007 in Robert Thalheims AM ENDE KOMMEN TOURISTEN, der
seine Premiere bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes feierte und für den
Alexander Fehling den „Förderpreis Deutscher Film“ in der Kategorie Schauspiel erhielt. Im
selben Jahr stand er neben Klaus Maria Brandauer in Peter Steins „Wallenstein“Inszenierung auf der Bühne des Berliner Ensembles.
2008 war Alexander Fehling in Heinrich Breloers Verfilmung der BUDDENBROOKS neben
Armin Müller Stahl und Iris Berben zu sehen. Im Jahr darauf folgten zwei weitere Kinorollen,
in Quentin Tarantinos INGLOURIOUS BASTERDS und Frieder Wittichs 13 SEMESTER.
2010 spielte er die Hauptrolle des jungen Goethe im gleichnamigen Kinoerfolg GOETHE!
von Philipp Stölzl, wofür er 2011 mit dem wichtigsten deutschen Publikumspreis der
Kinobranche ausgezeichnet wurde, dem Jupiter-Award. Ebenfalls 2011 wurde Alexander
Fehling auf den Internationale Filmfestspielen Berlin mit dem Shooting Star 2011 geehrt und
war kurz darauf in Andres Veiels Kinofilm WER WENN NICHT WIR in der Rolle des Andreas
Baader auf der Leinwand zu sehen.
2012 spielte er mit August Diehl in Toke Constantin Hebbelns WIR WOLLTEN AUFS MEER
sowie in Jan Zabeils DER FLUSS WAR EINST EIN MENSCH. In Michael Bully Herbigs
Komödie BUDDY ist Alexander Fehling Weihnachten 2013 erneut in einer Hauptrolle im Kino
zu sehen. Aktuell abgedreht ist der Kinofilm IM LABYRINTH gemeinsam mit Gerd Voss.
Lena Meyer-Landrut (Jane)
LENA MEYER-LANDRUT, geboren 1991 in Hannover, kam 2010 schlagartig zu Ruhm, als
sie zunächst die Castingshow „Unser Star für Oslo” und im Anschluss mit dem Song
„Satellite” den Eurovision Song Contest in Oslo gewann. Die Single sowie das Album „My
Cassette Player” platzierten sich auf Anhieb auf Platz eins der deutschen Charts. Im Februar
2011 folgte mit „Good News” ein weiteres Nummer-eins-Album. Im Mai desselben Jahres
stand sie in Düsseldorf abermals auf der Eurovision-Bühne und belegte diesmal mit dem
Song „Taken By a Stranger” den zehnten Platz. Im Oktober 2012 erschien mit „Stardust” das
dritte Album von Meyer-Landrut.
2010 sammelte Lena Meyer-Landrut erste Erfahrungen als Sprecherin für einen
Animationsfilm, als sie der Schildkröte Shelly in dem Publikumserfolg SAMMYS
ABENTEUER – DIE SUCHE NACH DER GEHEIMEN PASSAGE ihre Stimme lieh. 2011
steuerte sie für Matthias Schweighöfers Kino-Hit WHAT A MAN den Titelsong bei. Im selben
Jahr sang sie überdies den Titelsong der „Sesamstraße” neu ein und hatte in zwei Folgen
der Comedyserie „Ladykracher” Gastauftritte.
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Ben Becker (Erzähler)
Ben Becker, 1964 in Bremen als Sohn des Schauspieler-Ehepaares Monika Hansen und
Rolf Becker geboren, wuchs mit seiner Schwester Meret in Berlin bei seiner Mutter und
ihrem Lebensgefährten, dem Schauspieler Otto Sander, auf.
Als Bühnendarsteller debütierte Ben Becker 1993 am Hamburger Ernst-Deutsch-Theater. Zu
seinen prägnantesten Rollen zählen Ferdinand in Schillers „Kabale und Liebe“ (Stuttgarter
Staatstheater, 1991/92) sowie die Rolle des Tybalt in Shakespeares „Romeo und Julia“
(Hamburger Schauspielhaus, 1993/94). Als legendär wird seine mit überschwänglichen
Kritiken und standing ovations begleitete schauspielerische Leistung in "Berlin
Alexanderplatz" (2000/2001) am Maxim Gorki Theater Berlin bezeichnet. Nach dem großen
Erfolg in knapp 60 ausverkauften Vorstellungen als Baal in der Inszenierung von Thomas
Thieme am Staatstheater Weimar 2002 war Ben 2003 zu Gast bei Udo Lindenbergs
Programm „Atlantic Affairs“ und begleitete ihn auf dessen Tournee „30 Jahre Panik Power“.
Im gleichen Jahr unterstützte er zudem auch Peter Maffay bei dessen „Tabaluga“ Shows.
2011 stand er zusammen mit den Tiger Lillies für „Woyzeck“ im Museumsquartier in Wien
auf der Bühne. Von 2009 bis 2012 gastiert Ben Becker zudem viel umjubelt als Tod im
„Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen.
Sein Filmdebüt feierte er 1983 in dem Spielfilm „Eine Liebe in Deutschland“ an der Seite von
Otto Sander, Hanna Schygulla und Armin Müller-Stahl. Für seine überragende,
schauspielerische Leistung in dem Fernsehfilm „Landschaft mit Dornen“ wurde er mit dem
Adolf-Grimme-Preis in Silber ausgezeichnet. Den Adolf-Grimme-Preis in Gold erhielt er 1994
für seine Darstellung des Jobst Dettmann in der deutschen Krimi-Reihe „Polizeiruf 110“ in
der Folge „Totes Gleis“. 1998 folgte schließlich die Goldene Kamera für seine Darstellung
des Robert Biberti in „Comedian Harmonists“. Viele weitere Auszeichnungen für Bühnen-,
TV- und Kinorollen folgten bis heute. Bekannt wurde Ben Becker auch durch seine Leistung
in Kinofilmen wie: SCHLAFES BRUDER (1994), GLOOMY SUNDAY (1998), MARLENE
(2000), FRAU2 SUCHT HAPPYEND (2001), SASS (2001), EIN GANZ GEWÖHNLICHER
JUDE (2005), DIE ROTE ZORA (2008), HABERMANN (2010) und in Sebastian Fitzeks
Thriller THE CHILD (2012).
Beckers mit wachsendem Erfolg betriebene eigene Inszenierungen (u.a. „Alfred Döblin –
Berlin Alexanderplatz“, „Schiller – Schwerter im Busen“, „Jack London - Der Seewolf“, „Der
Ewige Brunnen“) fanden 2007 mit „Die Bibel – eine gesprochene Symphonie“ ihren
bisherigen Höhepunkt. 2011 erschien seine Biografie „Na und, ich tanze“ (Droemer/Knaur
Verlag).
Aktuell arbeitet Ben Becker an neuen Geschichten zu seiner Kinderbuchreihe „Bruno – der
Junge mit den grünen Haaren“.
Mit seinen Inszenierungen „Der ewige Brunnen“ und „Berlin Alexanderplatz“ sowie seinem
Musik-Projekt „Den See“ wird er in den kommenden Monaten auf wenigen exklusiven
Bühnen zu sehen sein
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DER STAB
Reinhard Klooss (Regisseur, Drehbuchautor & Produzent)
REINHARD KLOOSS studierte Literaturwissenschaften in Marburg an der Lahn und in
London, bevor er nach seinem Examen als freier Autor fu r Radio, Fernsehen und
Printmedien arbeitete. Darüber hinaus war er Referent und Assistent der Geschäftsführung
bei der Studienstiftung des Deutschen Volkes in Bonn.
Den Schritt ins Filmgeschäft machte Klooss 1986, als er erst Lektor und Dramaturg bei der
Constantin Film, dann Assistent der Geschäftsführung und Spielfilmproduzent der Bavaria
Film wurde. Seitdem hat er – als Produzent, Autor und Regisseur – maßgeblich an etwa 25
deutschen und internationalen Kinofilmen mitgewirkt. Er war unter anderem Produzent oder
Co-Produzent der Kinoerfolge GO TRABI GO, COMEDIAN HARMONISTS, ASTERIX UND
OBELIX GEGEN CAESAR (mit Gerard Depardieu) oder BUFFALO SOLDIERS (mit Joaquin
Phoenix, Scott Glenn, Ed Harris und Anna Paquin).
Zwischen 1995 und 1997 leitete er als Geschäftsführer und Produzent die Babelsberg Film
GmbH, die Produktionstochter von Studio Babelsberg. Anschließend kehrte er nach
Mu nchen zuru ck und wurde geschäftsführender Gesellschafter der Bavaria
Entertainment. Als Gründungsvorstand der Odeon Film AG war er hier zwischen 1998 und
2003 fu r das Spielfilmgeschäft der Odeon Film verantwortlich. Von 2004 bis 2006 war
Reinhard Klooss Geschäftsführer der neugegründeten Bavaria-Tochter Bavaria Pictures.
Parallel zu seiner Arbeit als Produzent schrieb Reinhard Klooss die Drehbücher zu GO
TRABI GO (1991), WILDFEUER (1991), GO TRABI GO 2 – DAS WAR DER WILDE OSTEN
(1992), CHARLIE & LOUISE – DAS DOPPELTE LOTTCHEN (1993), LEO UND CLAIRE
(2002), PURA VIDA IBIZA (2003), URMEL AUS DEM EIS (2006), URMEL VOLL IN FAHRT
(2008), NANGA PARBAT (2009) und zuletzt KONFERENZ DER TIERE (2010) .
Seit 2006 ist Klooss Produzent der Constantin Film. Bei den von ihm produzierten CGIAnimationsabenteuern URMEL AUS DEM EIS, URMEL VOLL IN FAHRT und KONFERENZ
DER TIERE war er zudem auch als Autor und Regisseur ta tig. TARZAN ist seine mit
Abstand aufwändigste Arbeit als Filmemacher. Abermals zeichnet er als Regisseur,
Produzent und Drehbuchautor verantwortlich.
Robert Kulzer (Produzent)
ROBERT KULZER ist ein weltweit angesehener Filmproduzent und -manager. Zuletzt
produzierte er den spektakulären Fantasy-Action-Film CHRONIKEN DER UNTERWELT –
CITY OF BONES (2013), den Harald Zwart mit Lily Collins und Jamie Campbell Bower in
den Hauptrollen nach der erfolgreichen Buchreihe von Cassandra Clare, die bei ihrer
jugendlichen Zielgruppe ein Riesenerfolg ist, inszenierte. Aktuell ist er mit der Produktion von
POMPEII (2014) von Paul W.S. Anderson betraut. Davor produzierte Kulzer auch Andersons
Erfolgssequel RESIDENT EVIL sowie den 3D-Actionabenteuer-Reboot von DIE DREI
MUSKETIERE (2011), der weltweit mehr als 140 Millionen Dollar umsetzte.
Seit 2005 ist Kulzer Co-President von Constantin Film Development in Los Angeles. Dort
war er seit 2000 als Produktionschef tätig. Von 1991 bis 2000 leitete er die Entwicklungsund die Akquiseabteilung. Für Constantin Film akquirierte er unter anderem AMERICAN PIE
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– WIE EIN HEISSER APFELKUCHEN (1999), THE SIXTH SENSE – DER SECHSTE SINN
(1999) und SLEEPY HOLLOW – KO PFE WERDEN ROLLEN (1999). Zudem war er
beteiligt an der Produktion von DAS GEISTERHAUS (1993), FRÄULEIN SMILLAS
GESPÜR FÜR SCHNEE (1997), LESLIE NIELSEN IST SEHR VERDÄCHTIG (1998) und
FANTASTIC FOUR (2005).
Als Executive Producer betreute Kulzer RESIDENT EVIL (2002) und RESIDENT EVIL:
APOCALYPSE (2004). Er produzierte RESIDENT EVIL: EXTINCTION, der sich 2007 als
umsatzstärkster Independent Film erwies. 2010 brachten Robert Kulzer, Paul W.S. Anderson
und Jeremy Bolt mit RESIDENT EVIL: AFTERLIFE den vierten Teil der erfolgreichen Reihe
in die Kinos. Diesmal in 3D und erneut inszeniert von Paul W.S. Anderson.
Als Executive Producer verantwortete er den britischen Thriller THE DARK (2005) mit Maria
Bello und Sean Bean. Er schrieb und produzierte die deutsche Action-Komödie
AUTOBAHNRASER (2004). Darüber hinaus zeichnete Kulzer für den ÜberlebenskampfHorrorfilm WRONG TURN (2003), das Action-Abenteuer D.O.A. - DEAD OR ALIVE (2006),
den Werwolf-Action-Thriller SKINWALKERS – FLUCH DER WÖLFE (2006) sowie den
Science-Fiction-Thriller PANDORUM (2009) als Produzent verantwortlich.
Martin Moszkowicz (Executive Producer)
Als Produzent, Executive Producer, Co-Produzent und Geschäftsführer der Produktionsfirma
Constantin Film hat MARTIN MOSZKOWICZ bei weit über 100 Kinofilmen mitgewirkt und
war an vielen deutschen und internationalen Erfolgsfilmen beteiligt. Dazu gehören Sönke
Wortmanns DER BEWEGTE MANN (1994), Michael Bully Herbigs DER SCHUH DES
MANITU (2001), der mit dem Bayerischen und dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet
wurde, Caroline Links Oscar®-prämiertes Drama NIRGENDWO IN AFRIKA (2001) und Doris
Dörries NACKT (2002), der den Deutschen Filmpreis erhielt.
Zu Moszkowiczs jüngeren Produktionen zählen Filme wie DER UNTERGANG (2004), DAS
PARFÜM – DIE GESCHICHTE EINES MÖRDERS (2006), IM WINTER EIN JAHR (2008),
DER BAADER MEINHOF KOMPLEX (2008), DIE WELLE (2008), DIE PÄPSTIN (2008/9),
MÄNNERSACHE (2009), MARIA IHM SCHMECKT'S NICHT (2009), WICKIE UND DIE
STARKEN MÄNNER (2009), ZEITEN ÄNDERN DICH (2010), DIE FRISEUSE (2010),
FRECHE MÄDCHEN 2 (2010), DIE DREI MUSKETIERE (in 3D, 2011), WICKIE AUF
GROSSER FAHRT (in 3D, 2011), DER GOTT DES GEMETZELS (2011) und TÜRKISCH
FÜR ANFÄNGER, der mehr als 2,4 Millionen Zuschauer begeisterte und zum erfolgreichsten
deutschen Film des vergangenen Kinojahres avancierte. Zuletzt landete Moszkowicz Erfolge
mit RESIDENT EVIL: RETRIBUTION (2012) und OSTWIND (2012), der einer der deutschen
Topfilme des laufenden Kinojahres ist. Zu seinen aktuellen Produktionen zählen
CHRONIKEN DER UNTERWELT – CITY OF BONES (2013), FÜR IMMER VIELLEICHT
(2014), POMPEII (2014) von Paul W.S. Anderson sowie der zweite Teil zu CHRONIKEN
DER UNTERWELT – CITY OF ASHES (2014).
Martin Moszkowicz ist Vorstand für den Bereich Film und Fernsehen der Constantin Film AG,
u.a. zuständig für die Geschäftsbereiche Produktion Film und Fernsehen, Kinoverleih/
Marketing und Presse, internationaler Lizenzhandel, internationaler Verleih und Vertrieb
inklusive Marketing und Presse sowie Filmeinkauf deutschsprachiger Produktionen für einen
deutschen Kinorelease.
Er studierte bis 1980 an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Danach arbeitete er
als Production Manager, Line Producer und Produzent bei zahlreichen Produktionen weltweit
mit. Ab 1985 war er Produzent und Geschäftsführer bei der M+P Film GmbH, München. Ab
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1991 war er bei der Constantin Film Produktion GmbH als Produzent und ab 1996 bis zum
Börsengang 1999 auch als Geschäftsführer tätig. Martin Moszkowicz ist u.a. Mitglied des
Gesamtvorstandes der Allianz Deutscher Produzenten Film & Fernsehen und
Aufsichtsratsvorsitzender von German Films.
David Newman (Filmmusik)
Der Sohn des neunfachen Oscar®-Gewinners Alfred Newman wurde 1954 in Los Angeles
geboren. DAVID NEWMAN entstammt einer Familie von Komponisten, neben seinem Vater
haben sich sein Bruder Thomas Newman und sein Cousin Randy Newman ebenfalls der
Musik verschrieben und die unverwechselbaren Soundtracks zu vielen Film- und
Fernseherfolgen kreiert. Schon in frühen Jahren lernte David Newman, Geige zu spielen und
ein Orchester zu dirigieren. Sein Musikstudium an der University of Southern California
(USC) schloss er als Dirigent ab. Von 1977 bis 1982 arbeitete Newman als Violinist in der
Film- und Fernsehindustrie und spielte u.a. in Filmen wie E.T.– DER AUSSERIRDISCHE
(1982), UNHEIMLICHE SCHATTENLICHTER (1982) und STAR TREK: DER FILM (1979).
Mittlerweile zählt David Newman zu den versiertesten Filmkomponisten der Gegenwart. In
seiner 25-jährigen Karriere hat er zu mehr als 100 Filmen die Musik beigesteuert, von DER
ROSENKRIEG (1989), MATILDA (1996) und BOWFINGERS GROSSE NUMMER (1999)
über die neueren Arbeiten THE SPIRIT (2009) und SERENITY – FLUCHT IN NEUE
WELTEN (2005). Newmans Musik hat die von Kritikern gefeierten Dramen BROKEDOWN
PALACE (1998) und JIMMY HOFFA (1992) zum Leben erweckt, ebenso wie die Komödien
NORBIT (2007), SCOOBY-DOO (2002), GALAXY QUEST – PLANLOS DURCHS WELTALL
(1999), DER VERRÜCKTE PROFESSOR (1996), FLINTSTONES – DIE FAMILIE
FEUERSTEIN (1994), SCHMEISS DIE MAMA AUS DEM ZUG (1987) und die
preisgekrönten Animationsfilme ICE AGE (2002), ANASTASIA (1997) und DER TAPFERE
KLEINE TOASTER (1987). Für Reinhard Klooss komponierte er bereits die Musik für seinen
CGI-Animationserfolg KONFERENZ DER TIERE (2010).
Als Preisträger vielgeachteter Auszeichnungen der Musik- und Filmbranche erhielt er zudem
eine Oscar®-Nominierung für ANASTASIA und war der erste Komponist, dessen Stück 1001
Nacht in der Filmharmonic-Reihe der Los Angeles Philharmonic unter der Leitung von EsaPekka Salonen aufgeführt wurde.
David Newman arbeitet als Dirigent mit führenden Orchestern auf der ganzen Welt wie der
Los Angeles Philharmonic, Royal Philharmonic Orchestra, National Orchestra of Belgium,
New Japan Philharmonic, Utah Symphony, und der American Symphony zusammen. Er hat
regelmäßig Veranstaltungen der Los Angeles Philharmonic in der Walt Disney Concert Hall
geleitet. Newman dirigiert ebenso die jährliche Filmnacht zum Hollywood Bowl – in diesem
Sommer bereits zum siebten Mal. Derzeit tourt David Newman mit einer Live-Performance
von West Side Story durch die USA.
Neben der Filmmusik komponiert er auch für die Konzertbühne, so wurden seine Arbeiten
von der Los Angeles Philharmonic, der Indianapolis Symphony, der Long Beach Symphony,
auf dem Ravinia Festival, Spoleto Festival USA, und dem Chicago's Grant Park Music
Festival gespielt. Für Sarah Chang komponierte er eine Violinen-Suite beruhend auf dem
Broadway-Hit West Side Story. Newman bearbeitet Filmmusik regelmäßig für die
Konzertbühne und leitete in den späten 1980er Jahren das Musikerhaltungsprogramm des
Sundance Institute. Als Hommage an seine Arbeit im Bereich der Musikerhaltung wurde er
2007 zum Präsidenten der Film Music Society, einer Nonprofit-Organisation aus Experten
der Unterhaltungsindustrie zur Erhaltung und Wiederherstellung von Filmmusik, gewählt.
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David Newman ist Mitglied des Board of Governors der Motion Picture Academy of Arts and
Sciences. Wenn es die Zeit erlaubt, besucht Newman Schulen und Universitäten in Los
Angeles und Umgebung, spricht über Filmmusik und unterrichtet junge Komponisten. David
Newman lebt mit seiner Frau Krystyna und seinen Töchtern Diana und Brianne in Los
Angeles, Carmel-by-the-Sea und New York.
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GORILLAS UND IHRE BEDROHTE HEIMAT, DER VIRUNGA
NATIONALPARK
Tarzans Ersatzfamilie besteht aus einer Gruppe Gorillas, mit der er im dicht bewaldeten
Dschungel Zentralafrikas lebt. Gorillas sind die größten Menschenaffen, die heute auf der
Erde existieren. Die intelligenten und sozialen Tiere leben in Familienverbänden aus
mehreren Weibchen mit vier bis fünf Jungtieren und einem dominanten Männchen, dem
Silberrücken. Hauptbedrohungsfaktoren für Gorillas sind Wilderei und die Zerstörung ihres
Lebensraumes. Menschenaffenfleisch gilt inzwischen in wohlhabenden und urbaneren
Gesellschaftskreisen Afrikas als Delikatesse. Ein Wilderer kann in einem Jahr mehr als 30
Gorillas töten. Daneben häufen sich Anzeichen, dass das gefährliche Ebolavirus ganze
Gorillabestände auslöscht.
Um das Verhalten von Affen und das Aussehen eines echten Dschungels zu studieren,
reiste der Regisseur, Drehbuchautor und Produzent von TARZAN, Reinhard Klooss,
mehrfach nach Afrika und besuchte dabei auch den Virunga Nationalpark. Dort lebt etwa ein
Viertel der seltenen Berggorillas. Der Park ist ein echtes Naturjuwel und UNESCOWeltnaturerbe. Als ältester Nationalpark Afrikas ist er mit einer Fläche von 790.000 Hektar
zweimal so groß wie die spanische Urlaubsinsel Mallorca. Virunga entstand im Jahr 1969
nach der Teilung des bereits seit 1925 bestehenden Albert-Nationalparks und liegt im Osten
der Demokratischen Republik Kongo, an der Grenze zu Ruanda und Uganda.
Alles, was Afrikas Natur so faszinierend und wertvoll macht, findet sich im Virunga
Nationalpark: Regenwald, Gletscher, Vulkane, Savanne, große Seen. Dazu haben über
2.000 Pflanzen-, 706 Vogel-, 218 Säugetier- und 109 Reptilienarten hier ihre Heimat. Knapp
10 Prozent davon sind endemisch, das heißt, sie kommen ausschließlich dort vor. Virunga
ist außerdem der einzige Nationalpark der Welt, in dem Berg- und Flachlandgorillas sowie
Schimpansen zugleich vorkommen.
Über viele Jahrzehnte konnte der älteste Nationalpark des Kontinents bewahrt werden, trotz
vieler Bedrohungen wie Bürgerkriegen, Wilderern und dem steigenden Druck einer
wachsenden Bevölkerung. Doch nun droht dem Park eine noch viel größere Gefahr:
Westliche Ölkonzerne wollen im Virunga nach Öl suchen. Die Förderung des schwarzen
Goldes würde weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen, wie zum Beispiel die
Verschmutzung der empfindlichen Ökosysteme, Pipelines, Straßenbau und Besiedlung
mitten im Naturparadies – und damit das Ende des Virunga-Nationalparks bedeuten. Dabei
ist der Park neben der Gorilla-Heimat zugleich auch die Lebensgrundlage von mehr als
50.000 Menschen, die für Trinkwasser und Fisch auf ein intaktes Ökosystem angewiesen
sind.
Die Umwelt- und Naturschutzorganisation WWF engagiert sich daher in einer breiten
Öffentlichkeitskampagne gegen Ölbohrungen im Virunga Nationalpark und konnte in jüngster
Vergangenheit bereits erste Erfolge verbuchen: So hat die französische Ölfirma Total SA
auch auf Druck des WWF im Mai 2013 angekündigt, von ihren Förderplänen innerhalb der
Grenzen des Parks abzulassen. Der WWF fordert nun den britischen Öl-Konzern Soco dazu
auf, ebenfalls verbindlich auf seine Ölförderpläne innerhalb von Virunga und allen anderen
Weltnaturerbestätten zu verzichten.
Weitere Informationen unter:
http://www.wwf.de/sos-virunga/
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KONTAKTE
VERLEIH UND PRESSEKONTAKT
Pathé Films AG
Neugasse 6
8032 Zürich 5
Jessica Oreiro
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Tel: 044 277 70 83
Fax: 044 277 70 89
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Fotomaterial (TIFF/JPEG in verschiedenen Auflösungen) sowie Text- und Videomaterial ist
online abrufbar und steht auf unserem Pressecenter zum Download bereit.
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