Kinostart: 20. Februar 2014
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Kinostart: 20. Februar 2014
Pathé Films präsentiert eine Produktion von Constantin Film in Zusammenarbeit mit Ambient Entertainment Motion Capture Performance Kellan Lutz, Spencer Locke, Anton Zetterholm, Les Bubb, Trevor St. John, Jaime Ray Newman, Mark Deklin, Brian Huskey u.v.a. Sprecher Alexander Fehling, Lena Meyer-Landrut, Wigald Boning, Kai Wiesinger, Ben Becker Story und Drehbuch Reinhard Klooss Produzenten Robert Kulzer, Reinhard Klooss Executive Producer Martin Moszkowicz Regie Reinhard Klooss Kinostart: 20. Februar 2014 Länge 94 min Im Verleih der INHALTSVERZEICHNIS BESETZUNG UND STAB .......................................................................................... 3 Die Besetzung (Auszug) .......................................................................................................3 Der Stab (Auszug): ............................................................................................................... 3 KURZINHALT & PRESSENOTIZ ............................................................................... 4 INHALT ...................................................................................................................... 5 ÜBER DIE HISTORIE VON TARZAN UND SEINEN SCHÖPFER ............................ 7 PRODUKTIONSNOTIZEN ......................................................................................... 9 ZAHLEN UND FAKTEN ........................................................................................... 15 ÜBER MOTION CAPTURE ...................................................................................... 17 ÜBER DOLBY ATMOS ............................................................................................ 19 DIE BESETZUNG (Motion Capture) ....................................................................... 20 Kellan Lutz (Tarzan) ........................................................................................................... 20 Anton Zetterholm (Tarzan als Teenager) ............................................................................ 20 Spencer Locke (Jane Porter) .............................................................................................. 20 Trevor St. John (William Clayton) ....................................................................................... 21 Brian Huskey (Mr. Smith).................................................................................................... 21 Mark Deklin (John Greystoke) ............................................................................................ 21 Jaime Ray Newman (Alice Greystoke) ............................................................................... 21 Les Bubb (Jim Porter) .........................................................................................................21 Peter Elliott (Kerchak, Taug)............................................................................................... 22 DIE BESETZUNG (Sprecher).................................................................................. 23 Alexander Fehling (Tarzan) ................................................................................................ 23 Lena Meyer-Landrut (Jane) ................................................................................................ 23 Ben Becker (Erzähler) ........................................................................................................24 DER STAB ............................................................................................................... 25 Reinhard Klooss (Regisseur, Drehbuchautor & Produzent) ............................................... 25 Robert Kulzer (Produzent) .................................................................................................. 25 Martin Moszkowicz (Executive Producer) ........................................................................... 26 David Newman (Filmmusik) ................................................................................................ 27 GORILLAS UND IHRE BEDROHTE HEIMAT ......................................................... 29 KONTAKTE.............................................................. Fehler! Textmarke nicht definiert. 2 BESETZUNG UND STAB Die Besetzung (Auszug) Motion Capture Performance: Tarzan Jane Porter Tarzan als Jugendlicher Jim Porter John Greystoke Alice Greystoke William Cecil Clayton Mr. Smith Kala, Tarzans ‚Affenmutter’ Tublat, der ‘böse Affe’ Tarzans Affenfreunde Kellan Lutz Spencer Locke Anton Zetterholm Les Bubb Mark Deklin Jaime Ray Newman Trevor St. John Brian Huskey Lynn Robertson Bruce Andy Wareham Peter Elliott, Cecily Fay, Phil Hill Sprecher (Auszug): Tarzan Jane Porter Jim Porter William Clayton Erzähler Alexander Fehling Lena Meyer-Landrut Wigald Boning Kai Wiesinger Ben Becker Der Stab (Auszug): Regie Story und Drehbuch Produzenten Executive Producer Associate Producer Herstellungsleitung Casting Musik Animation Supervisors Schnitt Virtuelle Kamera Production Design Character Design Sound Design Mischung Motion Capture Choreographie Reinhard Klooss Reinhard Klooss Robert Kulzer, Reinhard Klooss Martin Moszkowicz Holger Tappe Bernhard Thür Rick Montgomery, C.S.A. David Newman Robert Kuczera, Benedikt Niemann, Jürgen Richter, Nico Tuma Alexander Dittner Markus Eckert Henning Ahlers Peter Oedekoven, Sven Kroog Stefan Busch, Heiko Mueller, Chrissi Rebay, Markus Stemler Michael Kranz, Christoph Merkele Peter Elliott Gefördert durch DFFF Deutscher FilmFörderFonds, FFA Filmförderungsanstalt, FFF FilmFernsehFonds Bayern, der nordmedia Fonds GmbH und dem BKM. 3 KURZINHALT & PRESSENOTIZ Auf einer Afrikareise stürzen John Greystoke, seine Frau und sein Sohn im Dschungel mit ihrem Hubschrauber ab. Eine Gruppe Gorillas findet im Wrack einen kleinen Jungen, Tarzan. In seiner neuen Familie wächst er heran und lernt, sich gegenüber den männlichen Gorillas zu behaupten. Fast zehn Jahre vergehen, bis Tarzan wieder auf einen Menschen trifft: die mutige und schöne Jane Porter. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Doch ihr Glück währt nicht lange. Der Unternehmer William Clayton, der Jane bei ihrem Besuch in Afrika begleitet hat, verfolgt eigennützige Pläne. Jane und Tarzan geraten in seine Schusslinie. Jetzt muss Tarzan all seine im Dschungel erworbenen Fähigkeiten und seinen Verstand einsetzen, um seine Heimat zu retten und die Frau, die er liebt. 100 Jahre nach ihrer Entstehung erlebt eine der wohl bekanntesten Figuren der Weltliteratur ein neues, atemberaubendes Animationsabenteuer: TARZAN. Der König des Dschungels erobert ab 20. Februar 2014 die deutschen Kinos – in 3D! Von „Konferenz der Tiere“Regisseur Reinhard Klooss auf einem der größten Motion-Capture-Sets der Welt mitten in den Bavaria Filmstudios in Szene gesetzt, ist die Neuerfindung des zeitlosen Helden von Edgar Rice Burroughs ein modernes 3D-Familienabenteuer mit den deutschen Stimmen von Alexander Fehling (als Tarzan), Lena Meyer-Landrut (als Jane), Wigald Boning (als Porter), Kai Wiesinger (als Clayton) und Ben Becker (als Erzähler). Mit der neuen Surround-Sound-Technik Dolby Atmos bietet TARZAN auch akustisch überwältigend neue Eindrücke. Produziert wird der Animationsfilm von Reinhard Klooss und Robert Kulzer. Martin Moszkowicz ist Executive Producer. TARZAN ist eine Produktion von Constantin Film in Zusammenarbeit mit Ambient Entertainment und wurde gefördert durch den Deutschen FilmFörderFonds, der Filmförderungsanstalt, dem FilmFernsehFonds Bayern, der nordmedia Fonds GmbH und dem BKM. 4 INHALT Ein Anblick von bizarrer Schönheit: Geräuschlos rast ein Meteor durch die unendlichen Weiten des Weltalls. Er dringt in die Atmosphäre der Erde ein, zerschellt im Dschungel von Afrika. Mit einem Schlag ist alles tierische Leben auf dem Planeten ausgelöscht. 70 Millionen Jahre sind seit der verheerenden Naturkatastrophe vergangen, als der abenteuerlustige New Yorker Unternehmer John Greystoke mit seiner Familie seine Zelte im zentralafrikanischen Dschungel aufschlägt: Er ist beseelt von der Idee, hier den legendären Meteor zu finden – weil er überzeugt davon ist, dass von dem außerirdischen Gestein eine besondere Kraft ausgeht. In den richtigen Händen, so hofft Greystoke, könnten damit die Energieprobleme der Welt gelöst werden. Während sein kleiner Sohn John Jr., genannt Jayjay, den Dschungel als größten Spielplatz der Welt erforscht und sich vorstellt, er sei Tarzan, der Herr des Dschungels, beißt sich Greystoke Sr. die Zähne bei seinen Expeditionen aus. Resigniert muss er Afrika wieder den Rücken kehren – sein Weggefährte, der idealistische Anthropologe Porter, entscheidet sich indes zu bleiben und das Camp in dem Land, das er liebt, weiterzuführen. Im Hubschrauber hebt Greystoke ab, seine Frau Alice und den kleinen JJ mit an Bord. Gerade als sie abdrehen wollen Richtung Heimat, lichtet sich endlich der zuvor absolut undurchdringliche Nebel und gibt den Blick frei auf einen gewaltigen Krater. Greystoke lässt den Hubschrauber im Krater landen. Als er den Zugang zu einer Höhle entdeckt, die tief in einen mächtigen Felsbrocken geschlagen ist, ist seine Abenteuerlust wieder geweckt. Er bahnt sich seinen Weg durch die Gänge, die in eine Art Halle münden, deren Wände von leuchtenden Kristallen durchzogen sind. In der Mitte befindet sich ein schimmerndes Gestein – das ‚Herz‘ des Meteors, nach dem Greystoke so lange vergeblich gesucht hatte. Als er ein Stück davon abschlägt, erwacht der Meteor und der ihn umgebende Vulkan plötzlich zu Leben. In letzter Sekunde gelingt den Greystokes der Abflug, doch in dem ausbrechenden Unwetter gerät der Hubschrauber außer Kontrolle und zerschellt mitten in den steilen Berghängen. Neugierig nähern sich Gorillas dem Wrack. Das Weibchen Kala und drei junge Gorillas entdecken den bewusstlosen, aber ansonsten unversehrten John Jr. – den einzigen Überlebenden. Kala hat selbst gerade erst traumatische Dinge erleben müssen: Ihr kleiner Sohn ist in den Tod gestürzt, dessen Vater, Anführer der Berggorillasippe, kam bei einem ungerechten Machtkampf ums Leben. Kala nimmt den kleinen Jungen, der sich „Tarzan“ – Junge ohne Fell – nennt, in ihre Obhut und zieht ihn wie ihr eigenes Kind auf. Nach ersten Schwierigkeiten bei der Annäherung und Verständigung wird Tarzan bald auch vom Rest der Gorillafamilie als neues Mitglied der Sippe akzeptiert. Die Jahre vergehen. Tarzan hat seine Wurzeln längst verdrängt, die schrecklichen Ereignisse in seiner Kindheit vergessen. Durch die täglichen Auseinandersetzungen im Dschungel geprägt, ist er zu einem kräftigen Jungen herangewachsen, der sich auch in den gefährlichsten Regionen des Urwalds mit besonderer Geschicklichkeit zu bewegen weiß. Er ist vierzehn Jahre alt, als er sich, fasziniert von der unglaublichen Schönheit der Natur, auf eine Entdeckungstour außerhalb des üblichen Reviers begibt. Dabei findet er nicht nur das zerschellte Wrack des Hubschraubers, das hoch in den Wipfeln der Bäume festhängt. Erstmals seit dem folgenschweren Unfall sieht er auch wieder Menschen – Touristen, die von Greystokes altem Kompagnon Porter durch den Dschungel geführt werden. Aus sicherer Distanz beobachtet Tarzan vor allem ein hübsches Mädchen in seinem Alter – Porters aufgeweckte Tochter Jane, die zwar eigentlich in New York lebt, aber den Sommer bei ihrem Vater in Afrika verbringt. Als Jane von einem mysteriösen Tier angegriffen wird, eilt 5 Tarzan kurz entschlossen zur Rettung. Liebevoll kümmert sich der Junge um das bewusstlose Mädchen und bringt sie unbemerkt zu ihrem Vater zurück. Diese Erfahrung trifft Tarzan bis ins Mark. Der Gedanke, wer und was er wirklich ist, lässt ihm keine Ruhe. Als er im Helikopter-Wrack ein altes Foto von sich als Kind mit seinen Eltern findet, wird seine Erinnerung geweckt. Er will mehr über seine Herkunft erfahren, aber ist sich auch bewusst, dass seine Vergangenheit wohl für immer verborgen bleiben wird. Weitere fünf Jahre sind vergangen. Tarzan ist nunmehr 19 Jahre alt, ein stattlicher und selbstbewusster junger Mann. Er hat seine Gorillafamilie verlassen und sich ein eigenes Baumhaus hoch über der Schlucht und vor der imposanten Kulisse gewaltiger Wasserfälle gebaut. Erinnerungsstücke aus einem anderen Leben hat er aus dem Helikopterwrack gerettet. Eines Tages, er ist wieder auf Streifzug durch den Dschungel gewesen, kommt er gerade rechtzeitig zurück ins Baumhaus, um den bösen Affen Tublat, der seit Jahren die Gorillafamilie terrorisiert, davon abzuhalten, seine Behausung zu zerstören. Doch während seiner tollwütigen Attacken hat Tublat bereits unbemerkt das Signal des alten Funkgeräts aktiviert. Es wird bei Greystoke Energies in New York geortet. William Clayton, der skrupellose Manager, der die Firma seit John Greystokes Tod leitet, stellt sofort eine Expedition zusammen, um den Ursprung des Signals zu orten und damit, so seine Hoffnung, zu den unermesslichen Bodenschätzen zu gelangen, von denen Greystoke in seinen Berichten geschwärmt hatte. Um die wahre Natur des Unterfangens zu verschleiern, überredet Clayton die mittlerweile als Umweltaktivistin engagierte Jane, ihn zu begleiten: Mit der Expedition, so kann er ihr einreden, will er die Stiftung unterstützen, für die sie und ihr Vater Jim Porter sich einsetzen. Die Ankunft der Expedition bleibt von Tarzan nicht unbemerkt. Voller Freude entdeckt er, dass Jane mit dabei ist, die ebenfalls von der Hoffnung angetrieben wird, den Jungen aus dem Dschungel wiederzutreffen: Sie hat Tarzan nie vergessen. Unbemerkt schleicht Tarzan sich in ihr Zelt, während draußen am Lagerfeuer Clayton von Janes Vater zur Rede gestellt wird. Porter ist überzeugt, dass Clayton ein falsches Spiel treibt. Doch Clayton lässt ihn abblitzen und droht damit, dass Jane etwas passieren könne, wenn er nicht kooperiere und ihm helfe, den Meteor zu finden. Am nächsten Morgen entdeckt Jane Tarzan, der sie aus einem Gebüsch beobachtet. Doch bevor sie ihn richtig sehen kann, ist er schon wieder, schwerelos an Lianen schwingend, im Dschungel verschwunden. Auf der Suche nach Tarzan und wütend über Clayton, dessen wahre Pläne sie jetzt durchschaut, verläuft sich Jane im undurchdringlichen Urwald und gerät erneut in große Gefahr. Wieder wird sie von Tarzan gerettet, als sie von einer Klippe stürzt und in den Strudeln eines reißenden Urwaldflusses zu ertrinken droht. Erstmals haben Tarzan und Jane Zeit sich kennenzulernen. Tarzan zeigt ihr seine Heimat und schenkt ihr ein magisch leuchtendes Meteorstück, das er im Hubschrauberwrack gefunden hatte. Jane weiß sofort, um was es sich handelt und ahnt nun, wer Tarzan wirklich ist. Die beiden werden von Claytons Männern entdeckt und unter Beschuss genommen. Tarzan flieht mit Jane zu seiner Gorillafamilie, wo Jane von Kala und Tarzans Freunden freundlich aufgenommen wird. Aber auch hier droht Gefahr: Tublat, dem grausamen Anführer der Sippe, ist Tarzan längst ein Dorn im Auge. Ob es ihm gelingen wird, seine Familie von Tublats Herrschaft zu befreien und zugleich den skrupellosen Clayton zu stoppen, ist nicht gesagt: Tublats Stärke und Claytons Raffgier machen sie zu unberechenbaren Gegnern, die eine Gefahr für das unberührte Paradies bedeuten, für das sich Tarzan immer mehr verantwortlich fühlt... 6 ÜBER DIE HISTORIE VON TARZAN UND SEINEN SCHÖPFER Kaum ein Werk der Literatur hat in 100 Jahren Rezeptionsgeschichte einen derart überwältigenden Einfluss auf die Fantasie von Jugendlichen auf der ganzen Welt erzielen können wie Edgar Rice Burroughs’ TARZAN. Den ersten Zeitschriftenabdrucken von „Tarzan of the Apes“ in den Jahren 1912 und 1913 sowie der ersten Buchveröffentlichung im Jahr darauf folgten bis 1939 weitere 23 Fortsetzungen. Im Januar 1929 erschien das erste TARZAN-Comic, gezeichnet von Hal Foster („Prince Valiant“). Seither haben sich immer wieder Meister des Genres vom Herrn des Dschungels inspirieren lassen, darunter Burne Hogarth und der legendäre Frank Frazetta. Bereits 1918 entstand die erste Verfilmung des Stoffes mit Elmo Lincoln in der Titelrolle. Bis heute sind an die neunzig weitere Verfilmungen dazu gekommen, einschließlich diverser Fernsehserien – damit ist TARZAN mit „Dracula“ der am meisten adaptierte Filmstoff überhaupt. Unvergesslich bleiben bis heute die Adaptionen mit Johnny Weissmuller und Maureen O’Sullivan, die erstmals 1932 als Tarzan und Jane im Kino zu sehen waren – bis 1948 sollte Weissmuller auf insgesamt zwölf Auftritte als Herr des Dschungels kommen. Bei Weissmullers erstem Filmauftritt feierte auch der legendäre Tarzanschrei seine Premiere. Lex Barker (1949 bis 1953: fünf Auftritte), Gordon Scott (1955 bis 1960: sechs Auftritte – der erste Tarzan in Farbe), und Ron Ely (Fernsehserie in den Sechzigerjahren) sind die bekanntesten Namen, die in Weissmullers Fußstapfen traten. Neue Interpreten des Helden, der von Tieren aufgezogen wird und seine Welt unerschrocken gegen alle Eindringlinge verteidigt, haben den TARZAN-Hype immer wieder neu entfacht und über die Jahrzehnte hinweg am Leben gehalten. Die Achtziger haben mit GREYSTOKE – DIE LEGENDE VON TARZAN, HERR DER AFFEN und Christopher Lambert in der Hauptrolle eine ideologiekritische Bearbeitung hervorgebracht. Und mit Disneys Animationsfilm aus dem Jahr 1999 folgte eine lebenslustige Musical-Adaption, deren Score von Phil Collins das 2008 uraufgeführte erfolgreiche Musical inspirierte. Edgar Rice Burroughs wurde 1875 in Chicago geboren. Dass er als einer der populärsten Autoren in die Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts eingehen würde, war nicht abzusehen, als er Anfang 1913 seinen ersten TARZAN-Roman veröffentlichte. Burroughs hatte eine schwere Jugend voller Rückschläge und Demütigungen hinter sich. Zu seinem Entsetzen hatten ihn seine Eltern von einer Jungen- zu einer Mädchenschule umgeschult. 1897 musste er nach nur einem Jahr die Militärakademie verlassen – ihm wurden eine instabile Gesundheit und ein schwaches Herz attestiert. Als er um die Hand seiner Freundin anhielt, wies sie ihn zurück mit dem Rat, er solle erst einmal einen vernünftigen Beruf erlernen. Es ist offensichtlich, dass Tarzan auch eine ganz persönliche Projektionsfigur für Burroughs war. Während der Entstehungszeit der Figur litt er an Depressionen und hatte Selbstmordgedanken. In seiner Verzweiflung versuchte er sein Glück als Schriftsteller und konnte gleich seine erste Erzählung, „Dejah Thoris, Princess of Mars“, an das Magazin AllStory verkaufen. Seine zweite Geschichte, „The Outlaw of Tom“ wurde indes abgelehnt. Mit der dritten Erzählung, „Tarzan of the Apes“, knackte er schließlich den Jackpot. Der Erfolg von TARZAN machte außerhalb von Los Angeles ein Tarzana. Der Schriftsteller, der besonderes Faible für das Burroughs zu einem wohlhabenden Mann. Er konnte sich großes Stück Land kaufen – heute heißt die Gemeinde bis zu seinem Tod 1950 im kalifornischen Encino ein Militär hatte und zwischen 1941 und 1944 als 7 Kriegsberichterstatter tätig war, hat mit TARZAN auch eine Figur entworfen, der Missgunst, Intrigen, Krankheiten und andere Widrigkeiten unserer Zivilisation nichts anhaben können. „Tarzan of the Apes“ steht aber auch in der Tradition des romantischen Abenteuerromans, wie er sich im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert großer Beliebtheit erfreute. Henry M. Stanleys literarische Dokumentation „Through the Dark Continent“ (1878) oder Henry Rider Haggards Romane „King Solomon’s Mines“ (1885) und „She“ (1886) sind hier ebenso zu nennen wie Rudyard Kiplings „Jungle Book“ (1894) oder Joseph Conrads „Heart of Darkness (1902). Burroughs psychologische Studien seines zwischen zwei Welten hinund hergerissenen Helden erreichen zuweilen die literarischen Höhen der großen französischen Romanciers. Sein Talent für dramatische Zuspitzung stand aber auch Pate für das populäre Kino unserer Zeit. 8 PRODUKTIONSNOTIZEN WIR WOLLTEN EINE EMOTIONALE COMING-OF-AGE-GESCHICHTE ERZÄHLEN Die Anfänge von TARZAN Die Neuerzählung von TARZAN als Real-3D CGI-Animationsfilm, gedreht im aufwändigen Motion-Capture-Verfahren, 100 Jahre nach der Erfindung der Figur durch Edgar Rice Burroughs und 96 Jahre nach dem ersten Filmabenteuer des Herrn der Affen, beginnt mit KONFERENZ DER TIERE, dem vorangegangenen Film von Regisseur und Produzent Reinhard Klooss. Im Endstadium der Arbeit an dem damals aufwändigsten deutschen CGIAnimationsfilm unternahm Klooss eine Studienreise nach Afrika. „Ich war in Ruanda, Uganda, Kongo und habe dort Berggorillas beobachtet“, erinnert sich Klooss. „Man entwickelt schnell eine extreme Zuneigung, weil sie per se so irrsinnig emotional sind. Da entstand bei mir das starke Bedürfnis, das Erlebte in einem Film verarbeiten zu können.“ „Zu diesem Zeitpunkt rief mich mein Constantin-Kollege aus L.A., Robert Kulzer, an und fragte mich, ob wir nicht TARZAN noch einmal verfilmen sollten – das wäre doch auch eine großartige Affengeschichte.“ Kulzer hatte eine Neuauflage des Burroughs‘ Roman entdeckt, gelesen und festgestellt, dass die ursprüngliche TARZAN-Geschichte trotz so vieler Adaptionen eigentlich nie wirklich in einem Film gezeigt wurde. „Dieser Überlebenskampf, diese unglaubliche Energie und der Glaube an sich selbst und an die eigene Spezies – das müsste eigentlich einen tollen Abenteuerfilm ergeben“, so Kulzer. Genau zu dieser Zeit liefen die Animationsverfilmungsrechte von TARZAN, die Disney hielt, aus. Sie hatten einen sehr erfolgreichen Kinofilm mit der Figur gemacht sowie zwei Sequels. Wahrscheinlich war für Disney die Figur auserzählt. „Während ich intensiv daran arbeitete, meine Ideen für eine Geschichte über Gorillas mit der Geschichte von Tarzan zu verbinden, verhandelte Constantin parallel mit dem Edgar Rice Burroughs Estate, dem Rechteinhaber“, erzählt Klooss. Martin Moszkowicz dazu: „Wir hatten schon lange Interesse an der TARZANGeschichte. Als die Rechte frei wurden, habe ich in Los Angeles mit der Edgar Rice Burroughs-Stiftung, die sein Erbe verwaltet, gesprochen und wir haben relativ schnell zugeschlagen und uns die Rechte gesichert. Es war natürlich auch ein bisschen Glück dabei, das muss man dazu sagen. Ich glaube, es waren alle sehr überrascht – sowohl Disney als auch alle anderen in Hollywood – dass eine deutsche Firma den Zuschlag bekommen hat.“ „Es gibt ganz, ganz wenige Geschichten, die wirklich jeder kennt – TARZAN ist eine davon. TARZAN ist ein Name, den jeder Mensch auf der Welt irgendwann schon einmal gehört hat. Es gibt Unmengen von Filmen, Fernsehserien und Comics, das hat in vielen Bereichen die gesamte Kultur durchdrungen. Als Stoff ist TARZAN ein echtes Kronjuwel. Insofern bin ich natürlich sehr froh, dass es uns gelungen ist, den Zuschlag zu bekommen“, erläutert Moszkowicz. Für die Überlegungen, was er eigentlich erzählen und welchen inhaltlichen Fokus er in seiner Geschichte setzen wollte, studierte Klooss die bereits existierenden TARZAN-Filme, ging schließlich aber zurück zu den ursprünglichen Vorlagen von Edgar Rice Burroughs, um einen Ansatz zu finden, der seiner Vorstellung eines modernen Animationsfilms über „Tarzan of the Apes“ entsprach. „Eigentlich bin ich zwei Monate lang jeden Tag im Wald spazieren gegangen und dann habe ich die erste Fassung in zwei Wochen geschrieben“, erzählt Klooss. „Letzten Endes war das der Film, obwohl in den sich anschließenden zwölf Monaten natürlich zahllose Fassungen folgten. Allerdings waren wir da schon in Preproduction, arbeiteten am Character und Set Design, an neuen Software Applikationen, an der extrem komplexen Produktionsstruktur. Während dieser Zeit haben wir die Geschichte kontinuierlich weiter entwickelt. Die erste Fassung enthielt kaum, oder nur sehr wenige, Dialoge. So kann man sich auf das Wesentliche, die dramaturgische Struktur konzentrieren.“ 9 Der große Vorteil war, dass sich das Schaltzentrum der Produktion im Schneideraum befand. Der Schnitt dieses Films nahm 15 oder 16 Monate in Anspruch. „Es ist ja großartig, dass man bei einer CGI-Produktion die Kamera nach den Motion-Capture-Dreharbeiten im Nachhinein virtuell setzen und dadurch das, was einem für die Erzählung wichtig ist, über die Kameraauflösung nach Dreh steuern kann.“ Mit der Idee, vieles über Bilder zu erzählen, stellte Reinhard Klooss auch sicher, sich von den meisten gängigen Animationsfilmen mit Tieren im Mittelpunkt abzusetzen, deren Clou es im Grunde stets ist, die Tiere zu vermenschlichen, also den Dialog zu betonen. „Die meisten CGI-Animationsfilme der letzten Jahre sind all singing, all dancing, all talking animals Filme“, beschreibt der Filmemacher. „Die legen allergrößten Wert auf Dialogwitz, auf physischen Humor, Slapstick. Es war uns klar, dass wir nicht versuchen können und sollen, Hollywood mit seinen eigenen Mitteln zu schlagen. Das ist schier unmöglich. Außerdem gibt es einen TARZAN-Animationsfilm von Disney, der in puncto Charme und Witz schwer zu toppen ist“, sagt er und fährt fort: „Von daher war die Idee unseres Films, etwas anderes in den Vordergrund zu stellen: die frühe Phase von Tarzan, seine ‚Sozialisation‘ im Dschungel, wo menschliche Sprache gar keine Rolle spielt, wo durch den Gang der Handlung Emotionen erzählt werden müssen.“ Ähnlich sieht es auch Moszkowicz: „Die Herausforderung bei dieser Produktion war, auf der einen Seite den TARZAN-Stoff zu modernisieren und ihn so zu erzählen, dass der Zuschauer nicht denkt: ‚Den hab ich schon gesehen, das kenne ich alles schon‘. Gleichzeitig aber natürlich auch, den Originalstoff nicht zu sehr zu verdrehen. Das war ein recht schmaler Grat auf dem wir uns bewegt haben. Aber ich glaube, es ist uns gelungen, eine gute Mischung zu finden.“ Alles andere, wie die Frage, welches visuelle Konzept diese Herangehensweise am besten darzustellen vermag, kam erst im Nachhinein. Klooss fasst zusammen: „Wir mussten uns gut überlegen, was kann man, was will man, was muss man erzählen. Schließlich gibt es fast 100 TARZAN-Filme. Aber eine so starke Konzentration auf den jungen Tarzan im Kreis seiner neuen Affenfamilie, den Coming-of-Age-Teil unseres Films, hat es so noch nicht gegeben. Und dafür erschien mir dann auch – um die Emotionalität so gut wie möglich rüberbringen zu können – ein quasi fotorealistischer Ansatz das beste Konzept, das aber erhebliche Probleme in der Umsetzung mit sich brachte. Ein fotorealistischer Ansatz ist für Animationsfilme eher ungewöhnlich. Hinter jeder Ecke lauert das ‚Uncanny Valley‘, das gefürchtete ‚unheimliche Tal‘, der Moment, in dem ein zu hohes Maß an Realismus beim Zuschauer eher Befremden als Identifikation auslöst. Somit war vieles, was wir technisch, organisatorisch und kreativ auf die Beine stellen mussten, Neuland und für die Produktion eine Aufgabe mit oft großen Unbekannten und Herausforderungen.“ GUT-AFFENTUM VERMEIDEN Weitere Herausforderungen bei der Konzeption Ein wichtiger Aspekt war die Darstellung der Affenwelt. „Neben der Coming-of-AgeGeschichte war uns sehr wichtig, dass diese im Zentrum des Films verankert ist“, erklärt Reinhard Klooss. „Die bisherigen TARZAN-Filme spielen eigentlich auch gar nicht in dieser Affenwelt. Wir haben das lang und breit diskutiert, uns aber überzeugt zu diesem Weg entschlossen. Im Prinzip wollte ich die Affen als die ,besseren Menschen’ darstellen, ohne dass dabei eine Art betuliches Gut-Affentum entsteht.“ Nachdem die ersten wichtigen Fragen bezüglich der Dramaturgie und der technischen Umsetzung getroffen waren, kristallisierte sich zunehmend heraus, dass die wichtigste Quelle für den Film nur die ursprüngliche Vorlage von Edgar Rice Burroughs sein konnte. „Tarzan ist eine der großen Superhelden-Geschichten und für jeden Superheld gibt es einen Superbösewicht“, sagt Klooss. „Unsere Überlegung war, die Popcornkinoaspekte, die bereits in der allerersten TARZAN-Geschichte enthalten waren, in Verbindung zu setzen mit dem, 10 was Edgar Rice Burroughs Vorlage auch enthält – die Elemente des Abenteuerromans des 19. Jahrhunderts.“ Früh war sich Klooss sicher, dass der Film im Hier und Jetzt anzusiedeln sei. „Wenn man sich die alten Verfilmungen anschaut, kann man sich schon fragen, wie viel Edgar Rice Burroughs da eigentlich enthalten ist“, sagt er. „Der Rekurs auf den Originalroman ermöglicht – so paradox das klingen mag – eine Aktualisierung viel leichter. Unser Film nimmt Edgar Rice Burroughs ‚im Geist‘ ernst, ohne ihm jedoch in der Dramaturgie sklavisch zu folgen.“ Natürlich thematisiert jeder TARZAN-Film – wie auch die TARZAN-Romane – die Auseinandersetzung zwischen Natur auf der einen Seite und zivilisationsgetriebener Bedrohung der ursprünglichen Welt auf der anderen Seite. „Das war bei uns auch ein treibendes Element der Handlung, ich wollte es aber neu erzählen“, beschreibt Reinhard Klooss. „Die Idee mit dem Meteor, der auf die Erde stürzt und eine ebenso zerstörerische wie schöpferische Kraft entwickelt, schien mir als Motor einer modernen Tarzan-Erzählung um die ewige Auseinandersetzung zwischen Zivilisation und Natur ideal zu funktionieren. Meteore haben riesiges Zerstörungspotenzial – sie gleichen Atomkraftwerken aus dem All. Auf der anderen Seite gäbe es ohne die Meteore kein Leben auf der Welt, denn ohne die Kohlenwasserstoff-Verbindungen aus den Tiefen des Universums wäre unser Leben zumindest so nicht entstanden. Der Meteor als Metapher und als treibende Kraft der Handlung war so, neben der Coming-of-Age-Geschichte und der Affenfamilie als emotionales Zentrum der Dramaturgie, ein dritter Eckpfeiler für die moderne Adaption des Stoffes.“ WIR HABEN DEN FILM VIER MAL GEDREHT Die technische Umsetzung URMEL AUS DEM EIS, Reinhard Klooss’ erster Gehversuch auf dem Gebiet der Computeranimation, war nach BACK TO GAYA der zweite deutsche computeranimierte Film. Darauf folgte erst URMEL VOLL IN FAHRT und dann KONFERENZ DER TIERE – der erste stereoskopische Film Europas, mit dem die kreativen, organisatorischen und technischen Grundlagen für TARZAN geschaffen wurden, den Constantin Film, wie schon die CGI-Animationsfilme davor, mit dem Hannoveraner Animationsstudio Ambient Entertainment realisierte. Für die aufwändigen Motion-Capture-Dreharbeiten von TARZAN kam zudem das Frankfurter Unternehmen Metricminds dazu. „Angesichts der komplexen Struktur von „Tarzan“ kann man schon mit einem leichten Augenzwinkern sagen, dass wir den Film letztendlich vier Mal ‚gedreht‘ haben“, sagt Klooss. Er führt aus: „Zunächst wurden ein Jahr lang 5000 Storyboards gezeichnet. Zu diesem Zeitpunkt haben wir den Film schon ein erstes Mal geschnitten und vertont. Darauf folgte der reale Motion-Capture-Dreh, dreieinhalb Monate lang in der bis dato zweitgrößten MotionCapture-Arena der Welt, die wir mit der Crew von Metricminds in Halle 12 der Bavaria Film aufgebaut haben. Dabei haben wir das Drehbuch mit Schauspielern, Stuntleuten und Parkours-Artists in Kulissenabstraktionen, die mit den 3D-Sets korrespondierten, verfilmt und deren Bewegungen mit knapp siebzig Infrarot-Kameras aufgezeichnet. In einem dritten Schritt – dem sogenannten Motion Editing – wurden in knapp zwölf Monaten mit einer 50Mann-Crew die Bewegungsdaten der Darsteller auf unsere 3D-Charaktere übertragen, die Bewegungsabläufe skaliert und die virtuellen Kamerabewegungen inszeniert. Erst danach begann der eigentliche Keyframe-Animationsprozess, in dem wir mit 120 Animatoren, Texturierern, Beleuchtern und zahlreichen anderen Technikern und Kreativen in Hannover und München das Bild des Films fertigstellten und parallel dazu die Tonebene, also Sound Design, Dialoge und Musik gestaltet haben.“ Auch in diesem Hinblick ist TARZAN ein gewaltiger Quantensprung zu den Vorgängerfilmen, wobei die Prozesse so ineinander verzahnt wurden, dass die Produktionszeit nur zwei bis 11 drei Monate länger dauerte als bei KONFERENZ DER TIERE. „Hinter all dem steckt ein riesiges logistisches Unternehmen, das hoffentlich hinter dem Film verschwindet“, meint Klooss. „Denn jede Anstrengung, sollte sich hinter dem Unterhaltungswert verstecken.“ Er fährt fort: „Einer der Gründe dafür, dass ich mich mit großer Begeisterung mit Animation beschäftige, besteht auch darin, dass es uns über Animation gelingen kann, deutsche Filme auch international interessant und einem größeren Publikum zugänglich zu machen. Letzten Endes kommt es doch darauf an, Filme so zu gestalten, dass sie auch über Grenzen reisen können.“ Entsprechend begann sich Klooss für die Produktion von Animation zu interessieren: „Vor zehn Jahren konnte man schon sehen, dass der Anteil an computergenerierten Bildern auch in Realfilmen immer größer wird. AVATAR, um das herausragende Beispiel der letzten Jahre zu nennen, kommt wie ein Realfilm daher, doch der CGI-Anteil des Films liegt wohl bei über 80 Prozent. Diese Entwicklung kann man bei jedem größeren Genrefilm aus Hollywood erkennen. Wenn man also international mitspielen will, sollte man diese Technik in einer gewissen Weise beherrschen – unabhängig vom Budget. Die innovative Plattform dafür ist der Animationsfilm. Dort werden häufig neue Techniken erprobt, um sie dann im Realfilm einfließen lassen zu können. Es war also auch – neben der Faszination für die ‚Anything-Goes-Welt‘ der Animation und der Freude daran, für Kinder und ein Familienpublikum arbeiten zu können – eine rationale Entscheidung, in den Animationsfilm einzusteigen.“ EIN HALBNACKTER TARZAN IST EXTREM SCHWIERIG Probleme bei der Animation – und ihre Lösung „Es ist schon sehr ungewöhnlich für einen Animationsfilm, dass seine Hauptfigur eigentlich nackt – naja, sagen wir: fast nackt, nur mit einem Lendenschurz bekleidet – durch den Film läuft“, sagt Klooss. „Das stellt die Technik vor erhebliche Herausforderungen. Unter der Haut von Tarzan haben wir einen Muskel- und Skelettapparat, der, wenn man so will, realen Lebewesen einigermaßen nachempfunden ist. Das macht das ganze wesentlich lebensnaher, aber auch unglaublich komplex. Wenn ein menschlicher Charakter wie Tarzan keine Kleidung trägt oder nur spärlich bekleidet ist, muss der Bizeps schon wirklich aussehen wie ein Bizeps und nicht wie ein Brikett. Aber natürlich bewegen sich hier nicht ‚echte‘ Muskeln. Und die digitalen Annäherungen an die Realität bescheren immer wieder ungewollte und unangenehme Überraschungen – und wenn dann kein schützendes Beinkleid oder kein gnädiges Hemd zur Verfügung stehen, gibt es unvorhergesehenen Korrekturbedarf, ist dann schon einmal die Arbeit von Tagen oder Wochen zunichte. Also, so ein halbnackter animierter Muskelmann hat schon ein gewisses Eigenleben.“ Um eine möglichst emotionale Affenwelt zu erhalten, sollten möglichst realistische ‚Affen‘ geschaffen werden. Daher wurden auch die Affen-Charaktere, die große Affenfamilie, in der sich Tarzan zu Hause fühlt, von eigens hierfür trainierten Darstellern auf der Motion-CaptureBühne inszeniert. Eine besondere Herausforderung waren dabei die Inszenierungen von Massenszenen mit Gorilla-Darstellern und menschlichen Charakteren, da die Bewegungsabläufe von nur maximal fünf Darstellern gleichzeitig von den Infrarot-Kameras erfasst werden konnten. „Doch auch das Design-Team hatte eine harte Nuss zu knacken, um das Problem des ‚uncanny valley‘ zu bewältigen. Wenn man einen menschlichen Charakter realistisch erscheinen lassen will, steigt die Akzeptanz beim Benutzer lange Zeit an, je realistischer das Artefakt ist, desto größer die Identifikation“, erläutert Klooss. „Dann gibt es aber den Punkt, wenn ein Character zu real ist und praktisch nicht mehr vom menschlichen Vorbild unterschieden werden kann. An diesem Punkt stürzt die Akzeptanz ins Bodenlose. Das nennt man das „unheimliche Tal“. Der Zuschauer fühlt sich urplötzlich betrogen. Und da er ja weiß, dass es sich um eine virtuelle Figur handelt, erscheint ihm das scheinbar lebende Wesen als ‚untote‘, unheimliche Gestalt. Radikaler Emotionsverlust ist die Folge. Wir haben 12 von Anfang an versucht, immer wieder diesen schmalen Grat auszutesten, eine Figur in endlos langen Prozessen erst so realistisch wie möglich zu gestalten, um ihr dann homöopathisch wieder cartoonige Elemente (in der Geometrie der Augen, der Gesichtsform, der Hauttexturen usw.) zu geben.“ Die Datenmengen, die während der Produktion zu verarbeiten waren, sind enorm. „Natürlich“, so Klooss, „liegt das einmal an der fotorealistischen Konzeption, aber auch an der Kulisse des Films, dem zentralafrikanischen Dschungel. Denn Dschungel fasziniert durch Chaos, keine Ecke ist so wie die nächste. Wir wollten einen möglichst komplexen Dschungel erzeugen, mit Blumen, Farnen, Moosen, Flechten, Urwaldriesen, Flüssen, Bächen, Teichen, Stromschnellen, Wasserfällen – eine magisch überhöhte Abenteuerwelt.“ EIN HOHES AUSMASS AN PHYSISCHER AKTIVITÄT Die Notwendigkeit von Motion Capture „Uns war sehr schnell klar, dass wir den Film mit Motion-Capture-Technik machen wollten, um die menschlichen Figuren so real wie möglich darzustellen und nicht nur die Bewegungen, sondern auch die Emotionen der Schauspieler einzufangen“, erklärt Produzent Robert Kulzer. „Wir hinterfragen die Bewegungen menschlicher Charaktere akribischer als die von anderen Lebewesen. Wenn sich in einem Animationsfilm ein Löwe nicht hundertprozentig artgerecht bewegt, dann akzeptieren wir das – als cartoonige Skurrilität oder auch, weil wir einfach nicht genau wissen, wie sich ein Löwe bewegt. Aber menschliche Figuren sind im CG-Bereich problematisch, hier vergleichen wir genauer, hier bewerten wir der künstlichen Bewegungsführung geschuldete Anomalitäten schnell als Defizit. Von daher kommen menschliche Figuren eher seltener in CGI-Filmen vor - und wenn, dann sind sie vornehmlich cartoonig als Bad Guys oder Comic-Sidekicks eingesetzt. Selbst dann verwendet man für diese Figuren häufig – wenn auch in einem eher limitierten Rahmen – Motion-Capture-Daten, und sei es nur, damit sie ein bisschen ‚runder‘ laufen können“, erläutert Klooss. Trotz der Entscheidung, Tarzans Affenfamilie eine bedeutende Rolle im Film zukommen zu lassen, spielen in TARZAN menschliche Charaktere die Hauptrollen. Das war für die Entscheidung für die Motion-Capture-Performance als Grundlage der Keyframe-Animation beinahe zwingend. „Unsere Adaption des Stoffes konzentrierte sich zudem auf die Elemente Emotionalität, Abenteuer und Action“, sagt Klooss. „Wir wollten ein hohes Ausmaß an physischer Kraft und Glaubwürdigkeit erzeugen. Hier erschien uns der Motion-CaptureProzess als, wenn auch extrem aufwändig, so doch unumgänglich. Auch sollten die Gorillas, Tarzans Freunde im Dschungel, keine komischen Sidekicks, sondern Charaktere mit Emotionen und hoher Bewegungskompetenz sein. Daher trafen wir die Entscheidung, auch alle Affen im Film im Motion-Capture-Verfahren zu inszenieren. Vier Wochen grunzten und hüpften dann ein gutes Dutzend Darsteller in Mocap-Anzügen und Affen-Applikationen wie Armverlängerungen, Muskel-und Gesäßpanzer über die Mocap-Bühne in unserer Filmhalle – das war schon ein wenig surreal.“ KLEINE ANIMATIONSUNREGELMÄßIGKEITEN WIEDER EINGEBAUT Der hohe Realismusgrad der durch die Motion-Capture-Performance erzeugten BewegungsBasis-Daten wurde im anschließenden zwölfmonatigen Animationsprozess teilweise modifiziert, Bewegungen wurden skaliert, um etwa die Superhero-Qualitäten Tarzans zu steigern oder um, gerade auch bei den Affenbewegungen technisch bedingte Fehlerquellen zu beheben. „Auch haben wir hier und dort dosiert Unregelmäßigkeiten erzeugt, um auch in den Bewegungen der Charaktere das ‚uncanny valley‘ zu vermeiden, ohne auf physische Kraft und Eleganz zu verzichten.“ 13 Um keine ‚toten‘ Charaktere zu schaffen, haben sich Reinhard Klooss und das Tarzan-Team gegen ‚facial capturing‘ entschieden. Allerdings wurden bei allen menschlichen Hauptcharakteren Headcams eingesetzt, um den Animatoren die Mimik der Darsteller auf Referenzvideos zur Verfügung stellen zu können und so zu seiner hohen Differenzierung des Ausdrucks zu kommen. „Wir haben über 20.000 Clips mit unseren Videokameras am Set erzeugt, die die echten Bewegungen der Darsteller, ihre Gestik und Mimik aufgenommen haben – damit sich die Animatoren auch daran orientieren konnten.“ DIE GESCHICHTE ERNST NEHMEN Die Tonalität des Films „Üblicherweise sind Animationsfilme als Gag-Feuerwerk erzählt“, erklärt Reinhard Klooss die Entscheidung, den TARZAN-Film zwar mit einem gewissen Humor, aber vor allem aber als emotionales und romantisches Action-Abenteuer zu erzählen. „Der Original-Tarzan-Stoff ist alles andere als lustig. Unser Film hat im Verhältnis zum ursprünglichen Roman schon eine gute Portion Humor. Aber er unterscheidet sich doch von den meisten Animationsfilmen dadurch, dass unser Augenmerk vor allem auf dem großen Abenteuerspektakel lag.“ Die Maßgabe war dabei stets, dass die emotionale Ebene stimmen musste. Dann ist es auch nicht notwendig, jede Sekunde einen Dialog-Gag unterzubringen, um das Publikum zu fesseln: „Wir haben versucht, das, was der Vorlage zugrunde liegt, ernst zu nehmen und es so familiengerecht wie möglich zu erzählen.“ Und abschließend sagt Reinhard Klooss: „Auch nach drei Jahren ist es niemand im Team langweilig geworden: Es ist bis zum letzten Tag immer wieder die Hölle los. Im Filmbereich kann ich mir kaum etwas Spannenderes vorstellen.“ 14 ZAHLEN UND FAKTEN Edgar Rice Burroughs schrieb über 30 TARZAN-Romane. Seit 1917 entstanden annähernd 100 TARZAN-Filme. TARZAN ist damit mit GRAF DRACULA der am häufigsten verfilmte Stoff der Weltliteratur. Die Motion-Capture-Aufnahmen fanden auf einem der größten Motion-Capture-Sets der Welt – dem größten Europas – statt, das Constantin Film mit der Frankfurter Firma Metricminds in Halle 12 der Bavaria Studios für die Tarzan-Verfilmung aufgebaut hat. Die Inszenierung mit den Schauspielern, Stuntleuten und Parcours-Artists wurde von über 60 Infrarot-Kameras festgehalten. TARZAN ist die erste deutsche Großproduktion, die in Dolby Atmos gemischt wurde. Diese neue Surround-Sound-Technik erlaubt es, mit bis zu 128 Tonspuren zu arbeiten und diese im Kino auf bis zu 64 separate Lautsprecher zu verteilen. Jedes einzelne Bild des fertigen Films wurde im Computer generiert: Der über 88-minütige Film (ohne Abspann) besteht aus insgesamt ca. 127.000 Einzelbildern – da es eine stereoskopische Produktion ist genau genommen aus etwa 253.500 Frames. Die Rechenleistung aller verwendeten Rechner beträgt mehr als 35.000.000 MHz. Der Brite Peter Elliott war für die Bewegungs-Choreographie der „Gorillas“ auf dem MotionCapture-Set zuständig. Er gilt als Kapazität auf diesem Gebiet und war bereits für die AffenChoreographie in Filmklassikern wie GORILLAS IM NEBEL oder GREYSTOKE – DIE LEGENDE VON TARZAN, HERR DER AFFEN verantwortlich. Das Training der GorillaDarsteller, bei dem sie lernen, sich so zu bewegen wie Affen, dauerte vier Wochen. TARZAN 3D ist der erste CGI-Animationsfilm, in dessen Mittelpunkt eine menschliche Figur steht, die im Grunde während der kompletten Laufzeit, bis auf den Lendenschurz, beinahe völlig nackt ist. Deshalb mussten die Filmemacher besonderes Augenmerk auf die Animation der Muskeln legen. Für die Übertragung der von Menschen ausgeführten Bewegungen trugen die Schauspieler bei den Dreharbeiten Ganzkörper-Anzüge. An diesen Anzügen, die aussehen wie TaucherAnzüge, waren 68 kleine Sensoren bzw. Referenzpunkte befestigt, die von den InfrarotKameras erfasst wurden und so Bewegungsgitter erzeugten. Tarzan wurde von vier verschiedenen Darstellern verkörpert: Craig Garner und Aaron Kissiov spielten Tarzan als Kind, Musicaldarsteller Anton Zetterholm, der Tarzan im Hamburger Tarzan-Musical verkörperte, übernahm die Rolle des jugendlichen Tarzan und Hollywoodstar Kellan Lutz stellte den erwachsenen König des Dschungels dar. Um das Verhalten von Affen und das Aussehen eines echten Dschungels zu studieren, unternahm Reinhard Klooss Reisen ins Dschungel-Dreieck von Uganda, Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo, zu den Virunga-Vulkanen, den Regenwäldern des Bwindi Impenetrable National Park und dem Ruwenzori-Gebirge. Man könnte sagen, dass TARZAN im Prinzip vier Mal ‚verfilmt‘ wurde: Zunächst einmal als Storyboard-Animatic mit etwa 5000 Zeichnungen, dann als Semi-Realfilm im MotionCapture-Verfahren im Studio mit Darstellern und Stuntmen. Im Anschluss daran fanden über ein knappes Jahr die Animationsarbeiten des Motion Editing statt, in dem die MotionCapture-Daten auf die 3D-Charaktere übertragen, Bewegungsabläufe skaliert, handelnde Charaktere in virtuellen Sets zueinander in Verbindung gesetzt und virtuelle Kamerabewegungen kreiert wurden. Erst danach konnte mit der gut einjährigen klassischen Keyframe-Animation begonnen werden. 15 Die komplette Produktionszeit von TARZAN betrug vom Treatment bis zur Fertigstellung des Films knapp drei Jahre. Etwa 350 Mitarbeiter waren an der Produktion beteiligt. 16 ÜBER MOTION CAPTURE Mit TARZAN entstand erstmals in Deutschland ein Film in dieser Größenordnung mittels der Motion-Capture-Technik. Die Technologie kam bei allen Szenen zum Einsatz, in denen menschliche Figuren oder Gorillas zu sehen sind. Das heißt, dass alle diese Szenen in einem so genannten ‚Volume‘ in einer Studiohalle – der Halle 12 auf dem Gelände der Bavaria, eine der größten in Europa – von Schauspielern, Stuntmen und Parcours-Artists gespielt wurden. Sie steckten in speziellen Anzügen, mit deren Hilfe über sechzig im Raum verteilte Infrarot-Kameras die Bewegungsabläufe genau erfassen und aufzeichnen konnten. Die durch die Dreharbeiten generierten Daten wurden auf die digitalen 3D-Charaktere übertragen und danach in mehreren aufwändigen Animationsprozessen (Motion Editing und Keyframe-Animation) von einem 150 Mann starken Team in München und Hannover in die digitalen Kulissen, die in den 18 Monaten davor in akribischer Arbeit entstanden waren, eingearbeitet und ‚belebt‘. Die extrem komplexen Arbeitsschritte erfordern dabei nicht nur Software-Intelligenz und extreme Renderpower, sondern auch ein hohes Maß an Kreativität und Workflow-Management. Daneben gab es einige Sequenzen (z.B. atmosphärische Dschungeltotalen oder Szenen mit anderen Tieren), bei denen ‚Mo-Cap‘ nicht zum Einsatz kam, die also dementsprechend nur mit klassischer 3D-Keyframe-Animation entstanden. Die Filmemacher verzichteten auf das so genannte Facial-Capturing, bei dem nicht nur die Körperbewegungen eingefangen werden, sondern auch die Mimik der Schauspieler. Allerdings wurden die Gesichter der Schauspieler bei ihrer Darstellung mit einer am Kopf befestigten Kamera sowie mehreren Digital-Kameras aufgezeichnet. Diese Aufnahmen dienten den Animatoren bei ihrer Arbeit als Referenz: Wenn man in den animierten Figuren also doch die jeweiligen Darsteller zu erkennen glaubt, dann liegt das nicht nur an der unmittelbar übersetzten Körpersprache, sondern auch daran, dass die Animatoren sich bei ihrer Arbeit von den mimischen Leistungen der Darsteller inspirieren ließen. Einer der Gründe, warum sich Reinhard Klooss bei der Realisierung von TARZAN für die Motion-Capture-Technik als Basis der Animationsarbeit entschied, lag darin, dass es mit klassischer Keyframe-Animation nur bedingt gelingt, die Bewegung eines Menschen glaubwürdig zu erzeugen. Reine Keyframe-Computeranimation erzielt vor allem in Filmen hervorragende Ergebnisse, in denen menschliche Charaktere keine oder nur eine marginale Rolle spielen. Singende und tanzende Tiere sind in CG-Komödien aufgrund ihres cartoonigen Designs und ihres oft die Schwerkraft außer Kraft setzenden Humors dankbare Keyframe-Akteure. Ihre auf diese Weise erzeugten Bewegungen akzeptiert das Publikum, weil man das Körperverhalten oder die Motorik animierter Tiere weniger in Frage stellt als bei menschlichen Charakteren, die man aus dem Alltag sehr viel besser kennt. Weil in TARZAN neben einer Gorillafamilie auch menschliche Figuren Hauptrollen spielen und sich der Film weniger als Komödie sieht, sondern eher an der Originalvorlage des Romans von Edgar Rice Burroughs orientiert, erschien es Klooss unmöglich, einen überzeugenden Film mit der gewünschten Mischung aus Action, Abenteuer und Emotionalität allein mithilfe von Keyframe-Animation zu erzielen. Da der Dschungel, in dem Tarzan zuhause ist, obendrein so fotorealistisch wie möglich dargestellt werden sollte, musste sich der Held ebenso in stereoskopischer Technik möglichst eindrucksvoll durch das Dschungeldach schwingen. Auch in diesem Fall würde Keyframe-Computeranimation innerhalb der fotorealistischen 3D-Kulisse anachronistisch wirken. Über die Basisdaten des ‚Mo-Cap‘ konnten die Filmemacher indes Charaktere erschaffen, die sich möglichst realistisch bzw. betont physisch durch den Dschungel bewegen. Mithilfe des quasi realen Drehs im ‚Mo-Cap‘-Studio war es schließlich auch möglich, im 3D-Raum möglichst spektakuläre Kamerafahrten auszurichten, die den Abenteueraspekt oder aber die Emotion entsprechend verstärken. 17 Motion- bzw. Performance-Capturing im Film ist eine relativ neue Technologie. Ein erster Meilenstein war die Figur des Jar Jar Binks in George Lucas' STAR WARS: EPISODE I DIE DUNKLE BEDROHUNG (1999). Danach war es Peter Jackson mit dem von Andy Serkis dargestellten Gollum in den DER HERR DER RINGE-Filmen (2001-2003), der neue Maßstäbe setzte. Gleichzeitig setzte der Japaner Hironobu Sakaguchi für FINAL FANTASY: DIE MÄCHTE IN DIR (2001), der filmischen Adaption der erfolgreichen Games-Reihe, erstmals Motion-Capture für die Animation komplett computergenerierter Charaktere ein. Als wegweisend gelten auch Andy Serkis' Performance-Capture-Darstellungen als Kong in Peter Jacksons KING KONG (2005) und als Schimpanse Caesar in Rupert Wyatts PLANET DER AFFEN: PREVOLUTION (2011). Höhepunkte in der Entwicklung der komplexen Technologie sind überdies James Camerons AVATAR - AUFBRUCH NACH PANDORA (2009), Joseph Kosinskis TRON: LEGACY (2010), Steven Spielbergs DIE ABENTEUER VON TIM UND STRUPPI - DAS GEHEIMNIS DER EINHORN (2011) und Shawn Levys REAL STEEL (2011). Im vergangenen Jahr gelang Seth MacFarlane mit der auf ‚Mo-Cap‘ basierten Darstellung des titelgebenden Teddybärs in TED (2012) die überzeugende Integration einer im Computer geschaffenen Figur in eine Komödie. Aktuell reizen Peter Jackson und Andy Serkis abermals mit der Figur des Gollum in den DER HOBBIT-Filmen (2012-2014) die Möglichkeiten der Technik aus. 18 ÜBER DOLBY ATMOS Nachdem die weltweite Digitalisierung der Kinos kurz vor dem Abschluss steht (zumindest in den USA werden die meisten Studios Ende 2013 aufhören, die Kinos weiterhin mit analogen Kopien zu beliefern), wendet sich nun auf Grundlage der damit geschaffenen Möglichkeiten das Interesse für die Verbesserung des Kinoerlebnisses speziell dem Ton zu. Im April 2012 stellte Dolby Laboratories auf der CinemaCon in Las Vegas, der größten Kinomesse der Welt, erstmals Dolby Atmos vor, eine völlig neue Surround-Sound-Technik, mit der sich der Ton noch deutlich präziser ansteuern lässt, als es bislang mit 5.1.- bzw. 7.1.Ton möglich war, der zwar auch im Raum verteilt wird, aber doch stets von der Seite kommt. Dolby Atmos erlaubt indes theoretisch eine unbegrenzte Anzahl von Tonspuren. Die erste Generation der Hardware, der Dolby Atmos Cinema Processor, unterstützt bis zu 128 Tonspuren und bis zu 64 separate Lautsprecher. Diese werden strategisch im Kino verteilt, eben nicht nur vor, hinter und neben den Zuschauern, wie bislang üblich, sondern auch über dem Auditorium. Bei entsprechend abgemischten Filmen ist es also möglich, jedem einzelnen Lautsprecher ein eigenes Tonsignal zuzuweisen und somit eine Tonquelle exakt im Raum zu platzieren, was ein deutlich intensiveres Filmerlebnis ermöglicht. Zum Beispiel lässt sich absolut realistisch Regen simulieren oder ein über den Köpfen hinwegrauschender Helikopter. Durch die ausgeklügelte Lautsprecheraufteilung ist es auch unerheblich, wo sich der Zuschauer im Raum befindet. Der erste Film, bei dem Dolby Atmos zum Einsatz kam, war Pixars MERIDA - LEGENDE DER HIGHLANDS (2012), der speziell für Dolby Atmos noch einmal neu abgemischt wurde und im Juni 2012 Premiere im Dolby Theater in Hollywood feierte. Der erste Film, der komplett im neuen Tonsystem für Atmos abgemischt wurde, war OBLIVION (2013) mit Tom Cruise. Danach folgten STAR TREK INTO DARKNESS (2013), MAN OF STEEL (2013) und der Venedig-Eröffnungsfilm GRAVITY (2013) – und nun TARZAN, die erste in Dolby Atmos gemischte deutsche Großproduktion. Aktuell gibt es bereits mehr als 100 mit Dolby Atmos ausgestattete Kinos weltweit, 20 davon in Europa. Man geht aber davon aus, dass bereits Ende dieses Jahres 1000 Kinos mit Atmos-Sound an den Start gehen können. Übrigens ist Atmos mühelos abwärtskompatibel zu älteren Systemen wie 5.1 oder 7.1. 19 DIE BESETZUNG (Motion Capture) Kellan Lutz (Tarzan) Weltweit berühmt geworden ist KELLAN LUTZ als Emmett Cullen in dem globalen Kinophänomen THE TWILIGHT SAGA (2008 - 2012) nach den Bestsellern von Stephenie Meyer, das über fünf Filme hinweg Maßstäbe am internationalen Kinoboxoffice setzte. Jüngst konnte ihn das Kinopublikum in KRIEG DER GÖTTER (2011) mit Henry Cavill, Freida Pinto und Mickey Rourke sehen, sowie in LOVE, WEDDING, MARRIAGE – EIN PLAN ZUM VERLIEBEN (2011) an der Seite von Mandy Moore, James Brolin und Kathy Bates. Mit Rourke war er auch Hauptdarsteller in dem explosiven Actionfilm JAVA HEAT – INSEL DER ENTSCHEIDUNG (2012). Kellan Lutz spielte überdies an der Seite von Samuel L. Jackson und Nina Dobrev in dem Actionthriller ARENA (2011) mit. Darüber hinaus wirkte Lutz in der Dramödie SYRUP (2012) mit Shiloh Fernandez und Amber Heard mit. Aktuell abgedreht ist HERCULES 3D unter der Regie von Renny Harlin mit Kellan Lutz in der Titelrolle. 2010 trat er an der Seite von Rooney Mara in der Neuverfilmung des aus dem Jahr 1984 stammenden Horrorklassikers A NIGHTMARE ON ELM STREET (2010) auf, die Samuel Bayer inszenierte. Ferner hatte er einen Part in Josh Sternfelds Krimi MESKADA (2010) mit Rachel Nichols und Nick Stahl sowie in Michael F. Sears’ unabhängigem Projekt A WARRIOR’S HEART (2011) mit Ashley Greene. Seine Filmographie beinhaltet zudem S.H.I.T. – DIE HIGHSCHOOL GMBH (2006) mit Justin Long, PROM NIGHT (2008) mit Brittany Snow, den Independent Film IM RAUSCH DER HÖHE (2008) mit Michael Madsen, REBELL IN TURNSCHUHEN (2008) mit Missy Peregrym und den Indie Film THE TRIBE – DIE VERGESSENE BRUT (2009). Das Fernsehpublikum kennt Kellan Lutz von einer Gastrolle in der Serie „90210“ des Pay TV-Senders CW. Darin spielte er die wiederkehrende Rolle des George Evans, einer der besten und arrogantesten Sportler an der Schule. Auch in HBOs Emmy®-gekrönter Miniserie „Generation Kill“ trat Kellan Lutz auf. Zudem spielte er in „Heroes“ von NBC mit und hatte Parts in „Model Citizens“ von PAX und „Summerland“ von WB sowie in HBO’s „The Comeback“ an der Seite von Lisa Kudrow. Neben seinem Job als Schauspieler wurde Lutz auch schon in einigen hochwertigen Kampagnen als Model gebucht, unter anderem als Titelgesicht des Abercrombie & FitchSommerkatalogs von 2004. Ferner sah man ihn in Anzeigen von Levi’s Jeans und Calvin Klein. Anton Zetterholm (Tarzan als Teenager) Der schwedische Musical-Darsteller ANTON ZETTERHOLM spielte Tarzan bereits von 2008 bis 2010 in der von Phil Collins komponierten Musical-Version von „Tarzan“. Zudem war er in anderen populären Musicals wie „Wicked“, „The Fearless Vampire Killers“ oder „Elisabeth“ zu sehen. TARZAN ist sein erster Spielfilm. Spencer Locke (Jane Porter) SPENCER LOCKE ist dem deutschen Publikum vor allem durch ihre Rolle als K-Mart in RESIDENT EVIL: EXITINCTION (2007) und dessen Folgefilm RESIDENT EVIL: AFTERLIFE 20 (2010) ein Begriff. Locke wollte schon im Alter von sechs Jahren Schauspielerin werden. Nach Auftritten in mehreren Werbespots nahe Orlando, ging sie als Elfjährige mit ihrem Manager/Coach nach Los Angeles. Dort erhielt sie eine Rolle als Brandee Case in der Erfolgsserie „Without a Trace – Spurlos verschwunden“. Eine kleine Rolle in James L. Brooks’ Film SPANGLISH (2004) mit Adam Sandler in der Hauptrolle folgte. Eine von Spencer Lockes größeren Rollen war als englische Originalstimme für Jenny in dem Trickfilm MONSTER HOUSE (2006), der von Robert Zemeckis und Steven Spielberg produziert wurde. Für ihre Rolle in dem Film wurde Locke für einen Annie Award nominiert. Darauf folgten Auftritte in den Serien „Cold Case – Kein Opfer ist je vergessen“, „Cougar Town“, in der sie über zehn Folgen hinweg mit von der Partie war, „Vampire Diaries“, „CSI “ und „Navy CIS“. Zurzeit lebt Spencer Locke in Los Angeles. Trevor St. John (William Clayton) TREVOR ST. JOHN wurde 1971 in Spokane, Washington, geboren und war neun Jahre lang in der populären Daily Soap „One Life to Live“ zu sehen. Überdies spielte er in zahlreichen Serien mit sowie in Filmen wie PAYBACK – ZAHLTAG (1999), DAS BOURNE ULTIMATUM (2007) und MY SOUL TO TAKE (2010). Brian Huskey (Mr. Smith) BRIAN HUSKEY ist ein 1968 in Charlotte, North Carolina, geborener Schauspieler und Comedian, den man aus Fernsehserien wie „Happy Endings“ oder „Workaholics“ sowie Filmen wie STIEFBRÜDER oder SEMI-PRO (beide 2008) kennt. Mark Deklin (John Greystoke) MARK DEKLIN kennt man aus dem Fernsehen, wo er in Serien wie „Sex and the City“, „Charmed“ oder „CSI Miami“ zu sehen war. Zudem spielte der 1967 in Pittsburgh geborene Schauspieler und Stuntman in THE WEDDING CHAPEL (2013) mit. Jaime Ray Newman (Alice Greystoke) JAIME RAY NEWMAN hat in zahlreichen Filmen mitgespielt. Unter anderem war die 1978 in Michigan geborene Schauspielerin in Filmen wie CATCH ME IF YOU CAN (2002), VERLIEBT IN DIE BRAUT (2008) und WO DIE LIEBE HINFÄLLT... (2005) zu sehen. Les Bubb (Jim Porter) LES BUBB ist ein vielseitiger britischer Schauspieler und Bühnenkomödiant, der auf zahlreiche Filmauftritte verweisen kann. So stand er von 2001 bis 2009 in vier HARRY POTTER-Filmen vor der Kamera und war in Filmen wie UNBESIEGBAR (2001) oder YAM (2004) zu sehen. Überdies trat er 2011 als Performer mit Take That auf. 21 Peter Elliott (Kerchak, Taug) PETER ELLIOTT ist ein britischer Schauspieler, der sich auf die Darstellung von Menschenaffen spezialisiert hat – auf diesem Gebiet ist er neben Andy Serkis eine weltweit anerkannte Koryphäe. Seine Leistungen in Filmen wie GREYSTOKE – DIE LEGENDE VON TARZAN, HERR DER AFFEN (1984), GORILLAS IM NEBEL (1988) und WO DIE WILDEN KERLE WOHNEN (2009) hat die komplexe Arbeit mit Special Effects nachhaltig verändert. Seine Beteiligung in jeden einzelnen Aspekt des Filmprozesses – von der Planung über Storyboards, Casting, Choreographietraining der Künstler, Schauspiel und Regie zeigt eine außergewöhnliche Vielseitigkeit. Bereits während seiner Schulzeit nahm Peter Elliott an vielen nationalen und internationalen Sportwettbewerben teil - im Boxen, in Martial Arts sowie als Turner und Turmspringer. Im Alter von 16 Jahren gründete er seine eigene Akrobatik-Mannschaft, die Zuschauer aus ganz Europa anzog. Elliott absolvierte eine dreijährige Ausbildung an der East 15 School of Acting, weltweit bekannt für die Ausbildung im Method Acting und der großen Bandbreite des Lehrplans. Ein besonderer Schwerpunkt wurde auf die physische Seite der Schauspielerei gelegt, ebenso auf clowneske Darstellungsformen sowie die umfassende Einweisung in Technik und klassischem Theater. Nach dem Abschluss stand er in verschiedenen Rollen in London und Umgebung auf der Bühne – im Kindertheater, in Shakespeare-Stücken oder in Can-Can-Aufführungen als betrunkener, akrobatischer Kellner. In Vorbereitung auf das GREYSTROKE-Vorsprechen studierte Peter Elliott die Bewegungen und das Verhalten der Affen im Londoner Zoo. Und seine Beobachtungen sollten sich lohnen, schon bald befand er sich inmitten der Vorproduktion des Films. Warner Brothers erkannte das große Potential seiner Arbeit, ernannte ihn zum Leiter für Forschung und Entwicklung und flog ihn in die USA, um mit einem der führenden amerikanischen Primatenforscher, Dr. Roger Foutts, zusammen zu arbeiten. An der University of Oklahoma begann Elliott die Schimpansen-Kolonie zu beobachten und lernte deren. Er wurde als erster Mensch überhaupt in die Kolonie intergiert und nahm sogar eine Stellung in deren Hierarchie ein. Zurück in Los Angeles versuchte Peter Elliott seine Erkenntnisse auf die Leinwand zu übertragen. Die Herausforderung bei GREYSTROKE bestand darin, zum ersten Mal eine realistische Gruppe von Tieren zu schaffen, die zentrale Rollen im Film übernehmen. Regisseur Hugh Hudson überließ Elliott das komplette Casting der Affendarsteller, so gestaltete er gemeinsam mit dem Art Department die Proberäume und formte die Darsteller zu einer realistisch wirkenden Affengemeinschaft. Elliott choreographierte alle Affenszenen, überwachte alle Bewegungen am Set und spielte selbst Tarzans Affenvater Silverbeard. Mit einigen der besten Designer revolutionierte Peter Elliott damals die Arbeit mit Special Effects Kostümen und Make-up. Nahezu der darwinistischen Logik folgend beschäftigte er sich in seinem nächsten Projekt mit der Erschaffung der frühen Zivilisation in Jean Jacques Annauds Klassiker AM ANFANG WAR DAS FEUER (1981). Seitdem hat Elliott seine unverwechselbaren Choreographien in unzähligen animierten oder nicht-animierten Filmen eingesetzt. Ob als überzeugende Tierstudie wie in dem von der Kritik gefeierten GORILLAS IM NEBEL (1988), als einzig überlebender Urmensch in MISSING LINK (1986), bei genetischen Mutanten in DNA - DIE INSEL DES DR. MOREAU (1995), merkwürdigen und wunderbaren Aliens in PER ANHALTER DURCH DIE GALAXIS (2005) oder wilden Kreaturen in WO DIE WILDEN KERLE WOHNEN (2009). Jüngst wirkte Elliott in Rupert Sanders SNOWWHITE AND THE HUNTSMEN (2012) und Bryan Singers JACK AND THE GIANTS (2013) mit. 22 DIE BESETZUNG (Sprecher) Alexander Fehling (Tarzan) ALEXANDER FEHLING, geboren 1981 in Berlin, absolvierte seine Schauspielausbildung an der renommierten Schauspielschule „Ernst Busch“ in Berlin und zählt derzeit zu den talentiertesten jungen Schauspielern in Deutschland. Sein Kinodebüt gab er 2007 in Robert Thalheims AM ENDE KOMMEN TOURISTEN, der seine Premiere bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes feierte und für den Alexander Fehling den „Förderpreis Deutscher Film“ in der Kategorie Schauspiel erhielt. Im selben Jahr stand er neben Klaus Maria Brandauer in Peter Steins „Wallenstein“Inszenierung auf der Bühne des Berliner Ensembles. 2008 war Alexander Fehling in Heinrich Breloers Verfilmung der BUDDENBROOKS neben Armin Müller Stahl und Iris Berben zu sehen. Im Jahr darauf folgten zwei weitere Kinorollen, in Quentin Tarantinos INGLOURIOUS BASTERDS und Frieder Wittichs 13 SEMESTER. 2010 spielte er die Hauptrolle des jungen Goethe im gleichnamigen Kinoerfolg GOETHE! von Philipp Stölzl, wofür er 2011 mit dem wichtigsten deutschen Publikumspreis der Kinobranche ausgezeichnet wurde, dem Jupiter-Award. Ebenfalls 2011 wurde Alexander Fehling auf den Internationale Filmfestspielen Berlin mit dem Shooting Star 2011 geehrt und war kurz darauf in Andres Veiels Kinofilm WER WENN NICHT WIR in der Rolle des Andreas Baader auf der Leinwand zu sehen. 2012 spielte er mit August Diehl in Toke Constantin Hebbelns WIR WOLLTEN AUFS MEER sowie in Jan Zabeils DER FLUSS WAR EINST EIN MENSCH. In Michael Bully Herbigs Komödie BUDDY ist Alexander Fehling Weihnachten 2013 erneut in einer Hauptrolle im Kino zu sehen. Aktuell abgedreht ist der Kinofilm IM LABYRINTH gemeinsam mit Gerd Voss. Lena Meyer-Landrut (Jane) LENA MEYER-LANDRUT, geboren 1991 in Hannover, kam 2010 schlagartig zu Ruhm, als sie zunächst die Castingshow „Unser Star für Oslo” und im Anschluss mit dem Song „Satellite” den Eurovision Song Contest in Oslo gewann. Die Single sowie das Album „My Cassette Player” platzierten sich auf Anhieb auf Platz eins der deutschen Charts. Im Februar 2011 folgte mit „Good News” ein weiteres Nummer-eins-Album. Im Mai desselben Jahres stand sie in Düsseldorf abermals auf der Eurovision-Bühne und belegte diesmal mit dem Song „Taken By a Stranger” den zehnten Platz. Im Oktober 2012 erschien mit „Stardust” das dritte Album von Meyer-Landrut. 2010 sammelte Lena Meyer-Landrut erste Erfahrungen als Sprecherin für einen Animationsfilm, als sie der Schildkröte Shelly in dem Publikumserfolg SAMMYS ABENTEUER – DIE SUCHE NACH DER GEHEIMEN PASSAGE ihre Stimme lieh. 2011 steuerte sie für Matthias Schweighöfers Kino-Hit WHAT A MAN den Titelsong bei. Im selben Jahr sang sie überdies den Titelsong der „Sesamstraße” neu ein und hatte in zwei Folgen der Comedyserie „Ladykracher” Gastauftritte. 23 Ben Becker (Erzähler) Ben Becker, 1964 in Bremen als Sohn des Schauspieler-Ehepaares Monika Hansen und Rolf Becker geboren, wuchs mit seiner Schwester Meret in Berlin bei seiner Mutter und ihrem Lebensgefährten, dem Schauspieler Otto Sander, auf. Als Bühnendarsteller debütierte Ben Becker 1993 am Hamburger Ernst-Deutsch-Theater. Zu seinen prägnantesten Rollen zählen Ferdinand in Schillers „Kabale und Liebe“ (Stuttgarter Staatstheater, 1991/92) sowie die Rolle des Tybalt in Shakespeares „Romeo und Julia“ (Hamburger Schauspielhaus, 1993/94). Als legendär wird seine mit überschwänglichen Kritiken und standing ovations begleitete schauspielerische Leistung in "Berlin Alexanderplatz" (2000/2001) am Maxim Gorki Theater Berlin bezeichnet. Nach dem großen Erfolg in knapp 60 ausverkauften Vorstellungen als Baal in der Inszenierung von Thomas Thieme am Staatstheater Weimar 2002 war Ben 2003 zu Gast bei Udo Lindenbergs Programm „Atlantic Affairs“ und begleitete ihn auf dessen Tournee „30 Jahre Panik Power“. Im gleichen Jahr unterstützte er zudem auch Peter Maffay bei dessen „Tabaluga“ Shows. 2011 stand er zusammen mit den Tiger Lillies für „Woyzeck“ im Museumsquartier in Wien auf der Bühne. Von 2009 bis 2012 gastiert Ben Becker zudem viel umjubelt als Tod im „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen. Sein Filmdebüt feierte er 1983 in dem Spielfilm „Eine Liebe in Deutschland“ an der Seite von Otto Sander, Hanna Schygulla und Armin Müller-Stahl. Für seine überragende, schauspielerische Leistung in dem Fernsehfilm „Landschaft mit Dornen“ wurde er mit dem Adolf-Grimme-Preis in Silber ausgezeichnet. Den Adolf-Grimme-Preis in Gold erhielt er 1994 für seine Darstellung des Jobst Dettmann in der deutschen Krimi-Reihe „Polizeiruf 110“ in der Folge „Totes Gleis“. 1998 folgte schließlich die Goldene Kamera für seine Darstellung des Robert Biberti in „Comedian Harmonists“. Viele weitere Auszeichnungen für Bühnen-, TV- und Kinorollen folgten bis heute. Bekannt wurde Ben Becker auch durch seine Leistung in Kinofilmen wie: SCHLAFES BRUDER (1994), GLOOMY SUNDAY (1998), MARLENE (2000), FRAU2 SUCHT HAPPYEND (2001), SASS (2001), EIN GANZ GEWÖHNLICHER JUDE (2005), DIE ROTE ZORA (2008), HABERMANN (2010) und in Sebastian Fitzeks Thriller THE CHILD (2012). Beckers mit wachsendem Erfolg betriebene eigene Inszenierungen (u.a. „Alfred Döblin – Berlin Alexanderplatz“, „Schiller – Schwerter im Busen“, „Jack London - Der Seewolf“, „Der Ewige Brunnen“) fanden 2007 mit „Die Bibel – eine gesprochene Symphonie“ ihren bisherigen Höhepunkt. 2011 erschien seine Biografie „Na und, ich tanze“ (Droemer/Knaur Verlag). Aktuell arbeitet Ben Becker an neuen Geschichten zu seiner Kinderbuchreihe „Bruno – der Junge mit den grünen Haaren“. Mit seinen Inszenierungen „Der ewige Brunnen“ und „Berlin Alexanderplatz“ sowie seinem Musik-Projekt „Den See“ wird er in den kommenden Monaten auf wenigen exklusiven Bühnen zu sehen sein 24 DER STAB Reinhard Klooss (Regisseur, Drehbuchautor & Produzent) REINHARD KLOOSS studierte Literaturwissenschaften in Marburg an der Lahn und in London, bevor er nach seinem Examen als freier Autor fu r Radio, Fernsehen und Printmedien arbeitete. Darüber hinaus war er Referent und Assistent der Geschäftsführung bei der Studienstiftung des Deutschen Volkes in Bonn. Den Schritt ins Filmgeschäft machte Klooss 1986, als er erst Lektor und Dramaturg bei der Constantin Film, dann Assistent der Geschäftsführung und Spielfilmproduzent der Bavaria Film wurde. Seitdem hat er – als Produzent, Autor und Regisseur – maßgeblich an etwa 25 deutschen und internationalen Kinofilmen mitgewirkt. Er war unter anderem Produzent oder Co-Produzent der Kinoerfolge GO TRABI GO, COMEDIAN HARMONISTS, ASTERIX UND OBELIX GEGEN CAESAR (mit Gerard Depardieu) oder BUFFALO SOLDIERS (mit Joaquin Phoenix, Scott Glenn, Ed Harris und Anna Paquin). Zwischen 1995 und 1997 leitete er als Geschäftsführer und Produzent die Babelsberg Film GmbH, die Produktionstochter von Studio Babelsberg. Anschließend kehrte er nach Mu nchen zuru ck und wurde geschäftsführender Gesellschafter der Bavaria Entertainment. Als Gründungsvorstand der Odeon Film AG war er hier zwischen 1998 und 2003 fu r das Spielfilmgeschäft der Odeon Film verantwortlich. Von 2004 bis 2006 war Reinhard Klooss Geschäftsführer der neugegründeten Bavaria-Tochter Bavaria Pictures. Parallel zu seiner Arbeit als Produzent schrieb Reinhard Klooss die Drehbücher zu GO TRABI GO (1991), WILDFEUER (1991), GO TRABI GO 2 – DAS WAR DER WILDE OSTEN (1992), CHARLIE & LOUISE – DAS DOPPELTE LOTTCHEN (1993), LEO UND CLAIRE (2002), PURA VIDA IBIZA (2003), URMEL AUS DEM EIS (2006), URMEL VOLL IN FAHRT (2008), NANGA PARBAT (2009) und zuletzt KONFERENZ DER TIERE (2010) . Seit 2006 ist Klooss Produzent der Constantin Film. Bei den von ihm produzierten CGIAnimationsabenteuern URMEL AUS DEM EIS, URMEL VOLL IN FAHRT und KONFERENZ DER TIERE war er zudem auch als Autor und Regisseur ta tig. TARZAN ist seine mit Abstand aufwändigste Arbeit als Filmemacher. Abermals zeichnet er als Regisseur, Produzent und Drehbuchautor verantwortlich. Robert Kulzer (Produzent) ROBERT KULZER ist ein weltweit angesehener Filmproduzent und -manager. Zuletzt produzierte er den spektakulären Fantasy-Action-Film CHRONIKEN DER UNTERWELT – CITY OF BONES (2013), den Harald Zwart mit Lily Collins und Jamie Campbell Bower in den Hauptrollen nach der erfolgreichen Buchreihe von Cassandra Clare, die bei ihrer jugendlichen Zielgruppe ein Riesenerfolg ist, inszenierte. Aktuell ist er mit der Produktion von POMPEII (2014) von Paul W.S. Anderson betraut. Davor produzierte Kulzer auch Andersons Erfolgssequel RESIDENT EVIL sowie den 3D-Actionabenteuer-Reboot von DIE DREI MUSKETIERE (2011), der weltweit mehr als 140 Millionen Dollar umsetzte. Seit 2005 ist Kulzer Co-President von Constantin Film Development in Los Angeles. Dort war er seit 2000 als Produktionschef tätig. Von 1991 bis 2000 leitete er die Entwicklungsund die Akquiseabteilung. Für Constantin Film akquirierte er unter anderem AMERICAN PIE 25 – WIE EIN HEISSER APFELKUCHEN (1999), THE SIXTH SENSE – DER SECHSTE SINN (1999) und SLEEPY HOLLOW – KO PFE WERDEN ROLLEN (1999). Zudem war er beteiligt an der Produktion von DAS GEISTERHAUS (1993), FRÄULEIN SMILLAS GESPÜR FÜR SCHNEE (1997), LESLIE NIELSEN IST SEHR VERDÄCHTIG (1998) und FANTASTIC FOUR (2005). Als Executive Producer betreute Kulzer RESIDENT EVIL (2002) und RESIDENT EVIL: APOCALYPSE (2004). Er produzierte RESIDENT EVIL: EXTINCTION, der sich 2007 als umsatzstärkster Independent Film erwies. 2010 brachten Robert Kulzer, Paul W.S. Anderson und Jeremy Bolt mit RESIDENT EVIL: AFTERLIFE den vierten Teil der erfolgreichen Reihe in die Kinos. Diesmal in 3D und erneut inszeniert von Paul W.S. Anderson. Als Executive Producer verantwortete er den britischen Thriller THE DARK (2005) mit Maria Bello und Sean Bean. Er schrieb und produzierte die deutsche Action-Komödie AUTOBAHNRASER (2004). Darüber hinaus zeichnete Kulzer für den ÜberlebenskampfHorrorfilm WRONG TURN (2003), das Action-Abenteuer D.O.A. - DEAD OR ALIVE (2006), den Werwolf-Action-Thriller SKINWALKERS – FLUCH DER WÖLFE (2006) sowie den Science-Fiction-Thriller PANDORUM (2009) als Produzent verantwortlich. Martin Moszkowicz (Executive Producer) Als Produzent, Executive Producer, Co-Produzent und Geschäftsführer der Produktionsfirma Constantin Film hat MARTIN MOSZKOWICZ bei weit über 100 Kinofilmen mitgewirkt und war an vielen deutschen und internationalen Erfolgsfilmen beteiligt. Dazu gehören Sönke Wortmanns DER BEWEGTE MANN (1994), Michael Bully Herbigs DER SCHUH DES MANITU (2001), der mit dem Bayerischen und dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet wurde, Caroline Links Oscar®-prämiertes Drama NIRGENDWO IN AFRIKA (2001) und Doris Dörries NACKT (2002), der den Deutschen Filmpreis erhielt. Zu Moszkowiczs jüngeren Produktionen zählen Filme wie DER UNTERGANG (2004), DAS PARFÜM – DIE GESCHICHTE EINES MÖRDERS (2006), IM WINTER EIN JAHR (2008), DER BAADER MEINHOF KOMPLEX (2008), DIE WELLE (2008), DIE PÄPSTIN (2008/9), MÄNNERSACHE (2009), MARIA IHM SCHMECKT'S NICHT (2009), WICKIE UND DIE STARKEN MÄNNER (2009), ZEITEN ÄNDERN DICH (2010), DIE FRISEUSE (2010), FRECHE MÄDCHEN 2 (2010), DIE DREI MUSKETIERE (in 3D, 2011), WICKIE AUF GROSSER FAHRT (in 3D, 2011), DER GOTT DES GEMETZELS (2011) und TÜRKISCH FÜR ANFÄNGER, der mehr als 2,4 Millionen Zuschauer begeisterte und zum erfolgreichsten deutschen Film des vergangenen Kinojahres avancierte. Zuletzt landete Moszkowicz Erfolge mit RESIDENT EVIL: RETRIBUTION (2012) und OSTWIND (2012), der einer der deutschen Topfilme des laufenden Kinojahres ist. Zu seinen aktuellen Produktionen zählen CHRONIKEN DER UNTERWELT – CITY OF BONES (2013), FÜR IMMER VIELLEICHT (2014), POMPEII (2014) von Paul W.S. Anderson sowie der zweite Teil zu CHRONIKEN DER UNTERWELT – CITY OF ASHES (2014). Martin Moszkowicz ist Vorstand für den Bereich Film und Fernsehen der Constantin Film AG, u.a. zuständig für die Geschäftsbereiche Produktion Film und Fernsehen, Kinoverleih/ Marketing und Presse, internationaler Lizenzhandel, internationaler Verleih und Vertrieb inklusive Marketing und Presse sowie Filmeinkauf deutschsprachiger Produktionen für einen deutschen Kinorelease. Er studierte bis 1980 an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Danach arbeitete er als Production Manager, Line Producer und Produzent bei zahlreichen Produktionen weltweit mit. Ab 1985 war er Produzent und Geschäftsführer bei der M+P Film GmbH, München. Ab 26 1991 war er bei der Constantin Film Produktion GmbH als Produzent und ab 1996 bis zum Börsengang 1999 auch als Geschäftsführer tätig. Martin Moszkowicz ist u.a. Mitglied des Gesamtvorstandes der Allianz Deutscher Produzenten Film & Fernsehen und Aufsichtsratsvorsitzender von German Films. David Newman (Filmmusik) Der Sohn des neunfachen Oscar®-Gewinners Alfred Newman wurde 1954 in Los Angeles geboren. DAVID NEWMAN entstammt einer Familie von Komponisten, neben seinem Vater haben sich sein Bruder Thomas Newman und sein Cousin Randy Newman ebenfalls der Musik verschrieben und die unverwechselbaren Soundtracks zu vielen Film- und Fernseherfolgen kreiert. Schon in frühen Jahren lernte David Newman, Geige zu spielen und ein Orchester zu dirigieren. Sein Musikstudium an der University of Southern California (USC) schloss er als Dirigent ab. Von 1977 bis 1982 arbeitete Newman als Violinist in der Film- und Fernsehindustrie und spielte u.a. in Filmen wie E.T.– DER AUSSERIRDISCHE (1982), UNHEIMLICHE SCHATTENLICHTER (1982) und STAR TREK: DER FILM (1979). Mittlerweile zählt David Newman zu den versiertesten Filmkomponisten der Gegenwart. In seiner 25-jährigen Karriere hat er zu mehr als 100 Filmen die Musik beigesteuert, von DER ROSENKRIEG (1989), MATILDA (1996) und BOWFINGERS GROSSE NUMMER (1999) über die neueren Arbeiten THE SPIRIT (2009) und SERENITY – FLUCHT IN NEUE WELTEN (2005). Newmans Musik hat die von Kritikern gefeierten Dramen BROKEDOWN PALACE (1998) und JIMMY HOFFA (1992) zum Leben erweckt, ebenso wie die Komödien NORBIT (2007), SCOOBY-DOO (2002), GALAXY QUEST – PLANLOS DURCHS WELTALL (1999), DER VERRÜCKTE PROFESSOR (1996), FLINTSTONES – DIE FAMILIE FEUERSTEIN (1994), SCHMEISS DIE MAMA AUS DEM ZUG (1987) und die preisgekrönten Animationsfilme ICE AGE (2002), ANASTASIA (1997) und DER TAPFERE KLEINE TOASTER (1987). Für Reinhard Klooss komponierte er bereits die Musik für seinen CGI-Animationserfolg KONFERENZ DER TIERE (2010). Als Preisträger vielgeachteter Auszeichnungen der Musik- und Filmbranche erhielt er zudem eine Oscar®-Nominierung für ANASTASIA und war der erste Komponist, dessen Stück 1001 Nacht in der Filmharmonic-Reihe der Los Angeles Philharmonic unter der Leitung von EsaPekka Salonen aufgeführt wurde. David Newman arbeitet als Dirigent mit führenden Orchestern auf der ganzen Welt wie der Los Angeles Philharmonic, Royal Philharmonic Orchestra, National Orchestra of Belgium, New Japan Philharmonic, Utah Symphony, und der American Symphony zusammen. Er hat regelmäßig Veranstaltungen der Los Angeles Philharmonic in der Walt Disney Concert Hall geleitet. Newman dirigiert ebenso die jährliche Filmnacht zum Hollywood Bowl – in diesem Sommer bereits zum siebten Mal. Derzeit tourt David Newman mit einer Live-Performance von West Side Story durch die USA. Neben der Filmmusik komponiert er auch für die Konzertbühne, so wurden seine Arbeiten von der Los Angeles Philharmonic, der Indianapolis Symphony, der Long Beach Symphony, auf dem Ravinia Festival, Spoleto Festival USA, und dem Chicago's Grant Park Music Festival gespielt. Für Sarah Chang komponierte er eine Violinen-Suite beruhend auf dem Broadway-Hit West Side Story. Newman bearbeitet Filmmusik regelmäßig für die Konzertbühne und leitete in den späten 1980er Jahren das Musikerhaltungsprogramm des Sundance Institute. Als Hommage an seine Arbeit im Bereich der Musikerhaltung wurde er 2007 zum Präsidenten der Film Music Society, einer Nonprofit-Organisation aus Experten der Unterhaltungsindustrie zur Erhaltung und Wiederherstellung von Filmmusik, gewählt. 27 David Newman ist Mitglied des Board of Governors der Motion Picture Academy of Arts and Sciences. Wenn es die Zeit erlaubt, besucht Newman Schulen und Universitäten in Los Angeles und Umgebung, spricht über Filmmusik und unterrichtet junge Komponisten. David Newman lebt mit seiner Frau Krystyna und seinen Töchtern Diana und Brianne in Los Angeles, Carmel-by-the-Sea und New York. 28 GORILLAS UND IHRE BEDROHTE HEIMAT, DER VIRUNGA NATIONALPARK Tarzans Ersatzfamilie besteht aus einer Gruppe Gorillas, mit der er im dicht bewaldeten Dschungel Zentralafrikas lebt. Gorillas sind die größten Menschenaffen, die heute auf der Erde existieren. Die intelligenten und sozialen Tiere leben in Familienverbänden aus mehreren Weibchen mit vier bis fünf Jungtieren und einem dominanten Männchen, dem Silberrücken. Hauptbedrohungsfaktoren für Gorillas sind Wilderei und die Zerstörung ihres Lebensraumes. Menschenaffenfleisch gilt inzwischen in wohlhabenden und urbaneren Gesellschaftskreisen Afrikas als Delikatesse. Ein Wilderer kann in einem Jahr mehr als 30 Gorillas töten. Daneben häufen sich Anzeichen, dass das gefährliche Ebolavirus ganze Gorillabestände auslöscht. Um das Verhalten von Affen und das Aussehen eines echten Dschungels zu studieren, reiste der Regisseur, Drehbuchautor und Produzent von TARZAN, Reinhard Klooss, mehrfach nach Afrika und besuchte dabei auch den Virunga Nationalpark. Dort lebt etwa ein Viertel der seltenen Berggorillas. Der Park ist ein echtes Naturjuwel und UNESCOWeltnaturerbe. Als ältester Nationalpark Afrikas ist er mit einer Fläche von 790.000 Hektar zweimal so groß wie die spanische Urlaubsinsel Mallorca. Virunga entstand im Jahr 1969 nach der Teilung des bereits seit 1925 bestehenden Albert-Nationalparks und liegt im Osten der Demokratischen Republik Kongo, an der Grenze zu Ruanda und Uganda. Alles, was Afrikas Natur so faszinierend und wertvoll macht, findet sich im Virunga Nationalpark: Regenwald, Gletscher, Vulkane, Savanne, große Seen. Dazu haben über 2.000 Pflanzen-, 706 Vogel-, 218 Säugetier- und 109 Reptilienarten hier ihre Heimat. Knapp 10 Prozent davon sind endemisch, das heißt, sie kommen ausschließlich dort vor. Virunga ist außerdem der einzige Nationalpark der Welt, in dem Berg- und Flachlandgorillas sowie Schimpansen zugleich vorkommen. Über viele Jahrzehnte konnte der älteste Nationalpark des Kontinents bewahrt werden, trotz vieler Bedrohungen wie Bürgerkriegen, Wilderern und dem steigenden Druck einer wachsenden Bevölkerung. Doch nun droht dem Park eine noch viel größere Gefahr: Westliche Ölkonzerne wollen im Virunga nach Öl suchen. Die Förderung des schwarzen Goldes würde weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen, wie zum Beispiel die Verschmutzung der empfindlichen Ökosysteme, Pipelines, Straßenbau und Besiedlung mitten im Naturparadies – und damit das Ende des Virunga-Nationalparks bedeuten. Dabei ist der Park neben der Gorilla-Heimat zugleich auch die Lebensgrundlage von mehr als 50.000 Menschen, die für Trinkwasser und Fisch auf ein intaktes Ökosystem angewiesen sind. Die Umwelt- und Naturschutzorganisation WWF engagiert sich daher in einer breiten Öffentlichkeitskampagne gegen Ölbohrungen im Virunga Nationalpark und konnte in jüngster Vergangenheit bereits erste Erfolge verbuchen: So hat die französische Ölfirma Total SA auch auf Druck des WWF im Mai 2013 angekündigt, von ihren Förderplänen innerhalb der Grenzen des Parks abzulassen. Der WWF fordert nun den britischen Öl-Konzern Soco dazu auf, ebenfalls verbindlich auf seine Ölförderpläne innerhalb von Virunga und allen anderen Weltnaturerbestätten zu verzichten. Weitere Informationen unter: http://www.wwf.de/sos-virunga/ 29 KONTAKTE VERLEIH UND PRESSEKONTAKT Pathé Films AG Neugasse 6 8032 Zürich 5 Jessica Oreiro [email protected] Tel: 044 277 70 83 Fax: 044 277 70 89 www.pathefilms.ch Fotomaterial (TIFF/JPEG in verschiedenen Auflösungen) sowie Text- und Videomaterial ist online abrufbar und steht auf unserem Pressecenter zum Download bereit. 30