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HELIOS aktuell
Das Magazin der
HELIOS Kliniken Gruppe
SEPTEMBER/OKTOBER 2014
TITELTHEMA
Die Erfolgsformel
Unsere Patienten wissen, was eine gute Klinik ausmacht. Welcher Faktor
ausschlaggebend ist und wie er sich im Alltag der Standorte zeigt.
SEITE 4
UNTERNEHMEN
NACHRICHTEN
HELIOS Ärzte erhöhen Thomas Grimm zeigt KinSicherheit für Früh- dern, wie Rollstuhlfahrer
geborene SEITE 10
den Alltag meistern SEITE 17
Einfach scannen und
kostenlose App herunterladen: die HELIOS
aktuell fürs iPad
MENSCHEN
Plauen: Zwei Krankenpfleger
fuhren die Allgäu-OrientRallye SEITE 20
Inhalt | September/Oktober 2014
Liebe Leserinnen
und Leser,
es gibt Situationen im Klinikalltag, in denen die Teamarbeit
offensichtlich ist: im OP zum
Beispiel oder bei der gemeinsamen Visite von Ärzten und
Pflege. Dem gegenüber stehen
Momente, in denen Patienten nur
mit einem Mitarbeiter Kontakt
haben, für die es aber trotzdem
der sprichwörtlich ineinandergreifenden Zahnrädchen bedarf,
damit alles reibungslos läuft. So
funktioniert eine Entlassung nur
optimal, wenn alle patientennahen Berufsgruppen miteinander
im Austausch sind. Und es ist
immer besser, eine Medikamentenallergie oder geplante Untersuchungen und Therapien nicht
nur in der Patientenakte festzuhalten, sondern die Kollegen
der nachfolgenden Schicht auch
im Übergabegespräch darüber
zu informieren. Fest steht: Die
Zusammenarbeit zwischen den
Berufsgruppen ist mit großem
Abstand der wichtigste Faktor
für die Zufriedenheit unserer
Patienten. Wie die Klinik-Teams
in ganz unterschiedlichen Standorten zusammenarbeiten, was sie
vielleicht auch anders machen als
andere, lesen Sie ab Seite 4 im
Titelthema dieser Ausgabe.
NACHRICHTEN
Der besondere Abenteurer
Knie, Hüfte, Wirbelsäule: Hansjörg Dittmer (72) wanderte mit fünf
Implantaten anderthalb Monate täglich 20 Kilometer und bis auf 4300
Foto: privat
Meter Höhe. » Seite 12
TITELTHEMA
Die Erfolgsformel: Nicht alle Standorte schneiden in der Patientenbefragung gut ab. Was
machen besser bewertete Kliniken anders und welche Bedeutung hat die Teamarbeit für
die Zufriedenheit unserer Patienten? » 4
„Alle Mitarbeiter einer Klinik gehören zum Team“: Ein Gespräch zwischen Michael
Schlicker, Leiter des Zentralen Dienstes Reinigung, und Marcus Sommer, Regionalgeschäftsführer Baden-Württemberg » 8
UNTERNEHMEN
WISSEN
Mehr Sicherheit:.Eine neue Checkliste hilft,
das Risiko von Hirnblutungen bei extremen
Frühgeborenen zu vermindern. 10
»
Lernen 2.0:.Auf einer Online-Plattform stellt
HELIOS seinen Auszubildenden Unterrichtsinhalte mit Mehrwert zur Verfügung. 18
»
Mit freundlichen Grüßen
NACHRICHTEN
Ralf Kuhlen, Armin Engel,
Francesco De Meo, Jörg Reschke,
Karin Gräppi und Olaf Jedersberger
MENSCHEN
Multiple Persönlichkeit:.Wie ein Betroffener in der psychosomatischen Rehabilitation
lernt, mit seinen vier verschiedenen Innenpersonen umzugehen. 13
Portrait:.Zwei Plauener Krankenpfleger
fuhren die 7500 Kilometer lange AllgäuOrient-Rallye von Oberstaufen nach Amman
in Jordanien. 20
20 Jahre HELIOS:.Mitarbeiter aus den ersten
vier HELIOS Kliniken blicken auf die Zeit seit
der Gründung des Unternehmens zurück. 14
5 Fragen an Dr. Ekkehard Gürtler:.Der Mediziner nahm in einer 4er-Staffel am ältesten
deutschen 24-Stunden-Lauf teil. 21
Gebärmutter-OP:.Neues Bewertungsverfahren macht die Behandlung von vermeintlichen Myomen sicherer. 15
Fehler des Monats:.Warum Patientenarmband und Namenskontrolle unentbehrlich
sind. 21
»
»
»
2 | HELIOS aktuell | SEPTEMBER/OKTOBER 2014
»
»
»
Standpunkt
UNTER KOLLEGEN
Zufriedene Patienten
brauchen gute Teams
Zusammenarbeit ist ein entscheidender Faktor in unseren
berufsübergreifenden Teams. Dafür sprechen nicht nur die
Ergebnisse der Patientenbefragung.
VON OLAF JEDERSBERGER
W
er kennt sie nicht, die Geschichten über Krankenhausaufenthalte: Der Arzt kündigt dem
Patienten für den folgenden Tag eine Untersuchung an, für die er nüchtern bleiben muss. Am
nächsten Morgen kommt die Krankenschwester und
bringt dem Patienten das Frühstück. Der Patient fragt
sich, wer in diesem Fall nicht mit wem gesprochen hat.
Wenn wir ehrlich sind, handelt es sich bei dem Beispiel
um keine Ausnahme.
Dieser so behandelte Patient verlässt bei HELIOS
nach durchschnittlich sechs Tagen die Klinik – im
besten Falle mit einer Anekdote, in der Regel wird er
unzufrieden sein. Im schlimmsten Falle kommt er nicht
wieder und erzählt das Erlebte statistisch gesehen neun
weiteren Personen.
HELIOS-weit haben uns im letzten Jahr 5,4 Prozent
der Patienten zur „Zusammenarbeit zwischen Ärzten,
Schwestern und Pflegern“ eine negative Rückmeldung
gegeben. Auch die Mitarbeiter bleiben in solchen Teams
unzufrieden zurück, sind demotiviert, bilden eventuell
Stresssymptome aus, kündigen innerlich und fallen
irgendwann erkrankt aus. Dass wir uns für beide Seiten
Besseres wünschen, bedarf keiner Diskussion. Aber wie
kann eine Lösung aussehen?
Der erste Schritt ist, die Fakten mit allen Konsequenzen ernst zu nehmen und zu analysieren.
Betrachten wir dafür das oben beschriebene Patientenfeedback: Im Vergleich zu anderen Ergebnissen unserer
Patientenbefragung 2013, wie der Sauberkeit mit 17,1
Prozent oder dem Essen mit 14,8 Prozent Negativrückmeldungen, erscheint der genannte Wert von 5,4
Prozent als eher vernachlässigbar. Der Reflex, sich nun
mit der Speisenversorgung und der Reinigung intensiv
zu beschäftigen, um die Zufriedenheit zu erhöhen, ist
naheliegend – aber nicht zielführend. Warum? Schaut
man sich in unseren Akutkliniken die monatlich gelieferte Analyse dazu an, welche Themen tatsächlich zur
Patienten(un-)zufriedenheit führen, so erscheint dort
» Die monatli-
che Analyse der
Patientenbefragung zeigt, dass
mit wenigen
Ausnahmen die
„Zusammenarbeit
zwischen Ärzten, Schwestern
und Pflegern“
prominentester
Treiber für die
Patienten(un-)
zufriedenheit ist.
Olaf Jedersberger,
HELIOS Geschäftsführer Operatives
Geschäft
mit wenigen Ausnahmen als prominentester Treiber die
„Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Schwestern und
Pflegern“.
Wenden wir den Blick kurz dem Arbeitsteam zu, dem
eine zentrale Bedeutung zufällt. Dieses Team besteht
üblicherweise aus jenen, mit denen wir die meiste Zeit
unseres Arbeitslebens verbringen, nämlich den Kollegen. Es ist normal, dass hier auch Konflikte entstehen.
Konflikte sachlicher Natur sind meist gut lösbar, man
ist doch vom gleichen Fach. Spannend wird es, wenn
die Chemie nicht stimmt oder Mitarbeiter weiterer
Dienstarten mit einem anderen Arbeitsrhythmus zum
Team gehören. Erschwerend treffen die Teammitglieder in ihren unterschiedlichen Rollen zum Beispiel als
Schwester, Stationsleitung und Chef- oder Oberarzt
aufeinander.
Berücksichtigt man alle Faktoren, wird deutlich, wie
anspruchsvoll es ist, die Zusammenarbeit zu verbessern. Um hier ein gemeinsames Verständnis sowie
dauerhaft funktionierende, verzahnte Arbeitsprozesse
zu schaffen, müssen die Beteiligten viel und respektvoll
miteinander reden. Es erfordert zudem Disziplin, Mühe,
Arbeit und die Unterstützung der Führungskräfte vor
Ort, die Lösungswege (mit-) zu entwickeln, Prozesse zu
begleiten und nachhaltig zu stützen.
Wie nun Teams die Zusammenarbeit auf den Stationen verbessern können, zeigt ein Blick in myHELIOS,
Fachgruppe Pflege. Unter „Blickwechsel GemeinsamBesser“ werden Projekte wie „Gemeinsame Visite“ und
„Interdisziplinäre Kommunikation“ beschrieben. Zur
gemeinsamen Visite, bei der das am Anfang beschriebene Beispiel so wohl nicht stattgefunden hätte, sind
in vielen Regionen bereits Aktivitäten gestartet. Zur
interdisziplinären Kommunikation finden sich Analysen
und best practice-Beispiele. Aber: Wir können nur etwas
bewegen, wenn wir uns der Themen gemeinsam ernsthaft annehmen und aktiv daran arbeiten.
» Schreiben Sie uns Ihre Meinung zu dem Thema:
[email protected]
SEPTEMBER/OKTOBER 2014 | HELIOS aktuell | 3
Titelthema
4 | HELIOS aktuell | SEPTEMBER/OKTOBER 2014
Erfolgsfaktor Team
Manche Kliniken sind erfolgreicher als andere – in der harten Währung der Qualitätskennzahlen
oder aber den Bewertungen der Patienten. Worauf gründen sich die besseren Ergebnisse und
welche Rolle spielt dabei das Team einer Klinik? Eine Spurensuche in Standorten, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
TEXT: KONSTANZE RICHTER | ILLUSTRATIONEN: FRANK SCHULZE
W
arum schneiden wir in der Patientenbefragung vergleichsweise schlecht ab?“, haben sich Anfang 2013 Pflegekräfte, Ärzte, Verwaltungsmitarbeiter und Ehrenamtliche in
der HELIOS Klinik Sangerhausen gemeinsam gefragt. „Wir waren
verwundert, weil wir uns als gutes Team wahrnehmen und den Widerspruch zur Sicht der Patienten zunächst nicht auflösen konnten“,
berichtet Dr. Angelika Zschauer, Ärztliche Direktorin im Haus. Die
Antwort war schnell gefunden: Nur wenige der Patienten vor Ort
haben an der Befragung teilgenommen. „Naturgemäß vor allem jene,
die mit bestimmten Punkten nicht zufrieden waren.“ Heute ist das
anders – dank der Anstrengungen des gesamten Klinik-Teams.
Jetzt werden die Patienten bereits bei der Aufnahme auf die
Befragung hingewiesen, außerdem bitten auch Ärzte, Pflege und
Servicemitarbeiter um eine Rückmeldung zu Aufenthalt und Behandlung. „Die Patienten nehmen diese Bitte in der Regel positiv
wahr, weil wir damit auch sagen: Ihre Meinung ist uns wichtig!“,
so Angelika Zschauer. Mit der steigenden Zahl der Rückläufe hat
sich die Bewertung der Klinik verbessert. Kritik wird weiterhin sehr
ernst genommen: „Die Auswertung der Befragung nimmt sowohl in
der Pflege- und den anschließenden Stationskonferenzen, als auch
in den berufsgruppenübergreifenden Besprechungen viel Zeit ein.
Wir versuchen gemeinsam zu verstehen: Wo hakt es, was können wir
anders machen?“ So resultieren einige Veränderungen aus der Patientenbefragung, darunter selbst räumliche Umbauten in der Klinik:
Indem die Funktionsabteilungen mit EKG oder Doppler-Ultraschall
zusammengerückt wurden, profitieren die Patienten jetzt zum Beispiel von kürzeren Wegen zwischen den Untersuchungen.
Die vermeintlich simple Erkenntnis, dass der gegenseitige Austausch – sowohl unter den Mitarbeitern als auch mit den Patienten
– gar nicht wichtig genug genommen werden kann, hat in Sangerhausen nicht nur die Ergebnisse der Patientenbefragung verändert.
Beim Wechsel des Essenanbieters holte die Klinik beispielsweise
Mitarbeiter und die interessierte Öffentlichkeit an Bord: Während
die Mitarbeiter zum Probeessen der verschiedenen Wettbewerber
eingeladen wurden, konnten Besucher für „einen Appel und ein
Ei“ das Essen des neuen Anbieters testen. Überhaupt hat sich das
Selbstverständnis der Sangerhäuser Pflege in den letzten zwei
Jahren verändert. Ein neuer Pflegedienstleiter brachte frischen Wind
ins Haus – und verschaffte der Pflege mehr Gehör. Deren Anregungen und Probleme werden jetzt auch regelmäßig in den Treffen
zwischen Pflegedienstleitung, Ärztlicher Direktion und Klinikgeschäftsführung diskutiert.
Optimiert haben die Sangerhäuser auch den Entlass-Prozess. Seit
die Pflege bei der Aufnahme für die Bedeutung eines vollständigen
Stammblattes mit allen Angaben zum einweisenden Arzt oder den
Kontaktmöglichkeiten der Angehörigen sensibilisiert wurde, kann die
Entlassung deutlich schneller organisiert werden. „Außerdem wenden
wir die HELIOS Handlungsempfehlung zur Interprofessionellen
SEPTEMBER/OKTOBER 2014 | HELIOS aktuell | 5
Titelthema
» Durch die gemeinsa-
Überleitung an. Unser Ziel ist also immer,
bereits nach 48 Stunden Aufenthalt für jeden
Patienten einschätzen zu können, wie sein Weg
nach der Akutklinik weiterverläuft“, berichtet
Karen Helmbold-Laue, Leiterin des Sozialdienstes in Sangerhausen. Die 46-Jährige hat
es sich mit ihrem Team angewöhnt, Patienten
mit einem geplanten Eingriff bereits vor dem
Klinikaufenthalt anzurufen, um eventuell nachfolgende Rehabiliations- oder Pflegemaßnahmen zu klären. „Selbst die Ärzte haben die Entlassung mit im Blick und greifen zum Telefon,
um Fragen schnellstmöglich mit uns zu klären.“ Weil der wichtigste
Informationsfluss aber der zur Pflege ist, ist der Sozialdienst heute
ihr unterstellt – und nicht mehr wie zuvor dem Ärztlichen Dienst.
„Diese Zugehörigkeit ist absolut sinnvoll, da die Pflege die Patienten
von allen Berufsgruppen am engsten begleitet und viele Absprachen
über sie laufen“, sagt Karen Helmbold-Laue.
Die Zugehörigkeit ist auch in drei Kliniken der HELIOS Region
Baden-Württemberg ein wichtiges Thema – wenn auch in einem
anderen Sinne als in Sangerhausen. Dort wird an den Standorten
Müllheim, Breisach und Titisee-Neustadt zwar das gleiche Essen
ausgegeben, das in Müllheim portioniert wird, jedoch bewerten es die
Müllheimer Patienten deutlich besser als die Patienten in Breisach
und Titisee-Neustadt. Ein Zufall? Vermutlich
nicht, findet Markus Kollmann, Leiter der Müllheimer Küche. „In Müllheim arbeiten die Serviceassistenten, die den Patienten das Essen servieren, eng mit der Pflege und dem Küchenteam
zusammen.“ Ein Patient darf nach drei Tagen
Brühe endlich feste Nahrung zu sich nehmen?
Es liegt eine Änderung für das Abendessen vor?
Sofort werden die Serviceassistenten von der
Pflege darüber informiert. Täglich besprechen
zudem eine Diätassistentin und die diensthabenden Mitarbeiter aus dem Serviceteam spezielle
Kostformen beziehungsweise Anforderungen von Patienten, wie zum
Beispiel Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Für Titisee-Neustadt und Breisach findet dieser Austausch telefonisch statt.
„Die meisten unserer Kollegen arbeiten schon sehr lange zusammen, man kennt sich und hat ein gemeinsames Verständnis
von Service“, sagt Nicolai Willius, Serviceleiter am Standort. Viele
Mitarbeiter seines Teams kommen aus der Gastronomie, ein „Guten
Tag, wie geht es Ihnen?“ oder das „Guten Appetit!“ ist für sie obligatorisch. Außerdem wissen sie um die Qualität des Essens, das mit
vielen regionalen Produkten zubereitet wird – und geben das auch
an die Patienten weiter. Die Kombination aus Wertschätzung und
positiver Präsentation kommt an.
me Visite hat sich eine
Win-Win-Situation für
das medizinische Team
ergeben. Informationen
werden gleich am Bett
des Patienten geteilt.
6 | HELIOS aktuell | SEPTEMBER/OKTOBER 2014
Erfolgsfaktor Team
Wie ist es aber um die Bewertung unserer großen Häuser in der
Patientenbefragung bestellt? Auch im Vergleich der Maximalversorger untereinander gibt es ein Klinik-Team, das in der Patientenbefragung besser abschneidet: die Kollegen im HELIOS Klinikum
Erfurt. Was machen sie anders?
Eine erste Antwort findet man beim Blick auf die Erfurter Pflege, deren Struktur sich von der in den übrigen HELIOS Häusern
unterscheidet. Statt einer Pflegedienstleitung sind im Thüringer
Maximalversorger sechs Leitende Schwestern für die Pflegemitarbeiter im stationären Bereich zuständig; jede von ihnen verantwortet acht bis zehn Stationen. „Die Leitenden Schwestern sind damit
immer an der Basis, haben Kontakt zu den Patienten und zu ihren
Teams“, sagt Ilona Oehms, Sprecherin der Erfurter Pflegekräfte.
Für einen Austausch untereinander sorgen drei Besprechungen im
Monat. Hinzu kommen die täglichen Beratungen mit den anderen
Berufsgruppen, die jede Leitende Schwester für ihren Bereich in
kleinen Gruppen organisiert. „Das ist einfach ein anderes Miteinander, als wenn die Pflegedienstleitung eines großen Klinikums
alle relevanten Berufsgruppen in einer großen Besprechung zusammenholt“, so die 57-Jährige. Entscheidend ist hier wieder der
persönliche Austausch. Da die Fachbereiche in Erfurt neben dem
Hauptgebäude auf mehrere Häuser verteilt sind, entstehen zudem
kleinere Einheiten, in denen die Team-Arbeit sehr gut ausgeprägt
ist, viele Kollegen kennen sich seit Jahren. „Wir sind hier eine
Familie“, fasst Ilona Oehms zusammen – und steht damit nicht
allein. Vom Wir-Gefühl in Erfurt ist auch Jan Wagner überzeugt.
„Nicht umsonst stellen wir jedes Jahr die größte Staffel beim
Thüringer Unternehmenslauf. Die Stimmung ist immer im ganzen
Haus zu spüren.“ Der 34-Jährige verantwortet das Qualitätsmanagement im Klinikum und begleitete die Einführung der gemeinsamen Visite von Ärzten und Pflegemitarbeitern in der Geriatrie.
„Von diesem Projekt waren anfangs nicht alle überzeugt. Gerade
für die Pflege stellt es zum Beispiel einen hohen Zeitaufwand dar.“
Schon wenige Monate nach dem Start ist die gemeinsame Visite
aber Routine. „Es hat sich eine Win-Win-Situation für das medizinische Team ergeben. Informationen werden jetzt gleich am Bett
des Patienten geteilt, das spart dann im Tagesverlauf Zeit und
verbessert den Kommunikationsfluss.“
Was ist es also, das erfolgreiche Teams von weniger erfolgreichen
unterscheidet? Entscheidend ist nicht die geringere Zahl an Fachbereichen oder Mitarbeitern in der Klinik. Entscheidend ist nicht nur
die Organisationsstruktur. Sondern die Art der Zusammenarbeit. Intensiver fachlicher und berufsübergreifender Austausch, ein gemeinsames Ziel, zügige Rückmeldungen, gegenseitiges Vertrauen und das
persönliche Wort. Anders gesagt: Die menschlichen Beziehungen
in unseren Häusern. Das ist es, was am wichtigsten ist und auch
bei den Patienten ankommt. Nicht nur aus deren Sicht arbeiten wir
schließlich alle in einem Klinik-Team.
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Titelthema
INTERVIEW
»QUALITÄT STEHT AN
ERSTER STELLE«
Gute Zusammenarbeit, Vertrauen und persönliche Kommunikation im Team können die
Schlüssel zum Erfolg und für Verbesserungen sein. Doch was passiert, wenn ganze Teams
ausgegliedert werden, wie beispielsweise die Reinigung oder das Catering an vielen
Standorten? Ein Interview mit Michael Schlicker, Leiter des Zentralen Dienstes Reinigung,
und Marcus Sommer, Regionalgeschäftsführer Baden-Württemberg.
Wenn uns Reinigung so wichtig ist, warum gliedern wir
dann aus?
Marcus Sommer: Nach unserer Einschätzung und Erfahrung können Dienstleistungen fachlich und qualitativ
besser erbracht werden, wenn sie jeweils in branchenbezogen spezialisierten Servicegesellschaften organisiert
werden. HELIOS kann sich so auf seine Kernkompetenz
in der Patientenversorgung konzentrieren. Wir prüfen
trotzdem immer, ob die Dienstleistung nicht auch intern
erbracht werden kann. Gerade vor dem Hintergrund der
Qualität bietet eine große Servicegesellschaft Vorteile:
Zusammenarbeit in einem professionellen Team, aber
auch der Austausch unter den Kollegen, die Erfahrungen, die eingebracht werden. Das ist in einer einzelnen
HELIOS Klinik schwierig möglich, da das Team kleiner
ist und der Austausch mit einer anderen HELIOS Klinik
in diesem Bereich nicht immer gut gelingt.
Michael Schlicker: Die Qualität steht für uns an erster
Stelle. Wir reden hier von Reinigen und nicht von Putzen. Da werden besondere Anforderungen an das Personal gestellt, die nur durch Schulungen erreicht werden
können. Im Krankenhaus geht es darum, Zimmer zu
reinigen, in denen kranke Menschen liegen. Da müssen
Türgriffe und Lichtschalter fachmännisch gereinigt und
desinfiziert werden. Zu Hause knüllt man das Putztuch
zusammen und wischt, im Krankenhaus kommt es auf
die Technik an, bei der effektiv und effizient gearbeitet wird und so wenig wie möglich Keime verschleppt
werden sollen. Und wenn, wie zum Beispiel vor anderthalb Jahren aufgrund eines Norovirusbefall in TitiseeNeustadt, mal viele Service-Kollegen ausfallen, dann
können wir mit einer regional aufgestellten Servicegesellschaft aus eigener Kraft aushelfen. Das macht uns
als Team schlagkräftig. Wären die Mitarbeiter jeweils in
den einzelnen Standorten angestellt, wäre es schwerer,
entsprechend schnell zu reagieren.
Im Zuge der Neuorganisation der Reinigungsgesellschaften wurden auch Kündigungen ausgesprochen – wie wird
dann noch der so wichtige Aspekt der Hygiene im Krankenhaus optimal gewährleistet?
Michael Schlicker: Bei den Kündigungen geht es ausschließlich um Mitarbeiter im Verwaltungsbereich der
Servicegesellschaften, nicht um Reinigungskräfte. Bei
der Überführung der neuen Kliniken in die HELIOS
Servicegesellschaften war der Verwaltungsbereich un8 | HELIOS aktuell | SEPTEMBER/OKTOBER 2014
sererseits bereits vollständig besetzt. Konkret betreffen
die Kündigungen zwei der ehemaligen Rhön-Reinigungsgesellschaften. Bei der Reinigungsgesellschaft der
Rhön-Kliniken Ost gab es dabei sechs Entlassungen, bei
der Reinigungsgesellschaft der Rhön-Kliniken Nord 22.
Marcus Sommer: Gleichzeitig gibt es auch die anderen
Beispiele. So konnten wir in unseren neuen Kliniken in
Karlsruhe und Pforzheim die vorhandenen Reinigungsgesellschaften komplett in unsere Servicegesellschaften
überführen.
Von den Gewerkschaften kommt immer wieder der
Vorwurf, dass HELIOS mit Ausgliederungen den Tariflohn
umgehen will und Mitarbeiter schlecht bezahlt.
Marcus Sommer: Die Aussage ist völlig aus der Luft gegriffen. Wir zahlen in allen Bereichen den entsprechenden Tariflohn. Zur Anwendung kommen entweder der
mit ver.di und Marburger Bund verhandelte HELIOS
Konzerntarifvertrag, die jeweils standortspezifischen
Haustarifverträge der erworbenen Kliniken oder, wie im
Falle der Servicegesellschaften, branchenübliche, zum
Teil auch allgemeinverbindliche Tarife. Auch hier gibt
es jeweils Tarifpartner, die den Branchentarif vereinbart
haben.
Michael Schlicker: Ganz konkret zahlen wir unseren
Reinigungskräften den allgemeinverbindlichen Tarif,
den die IG B-A-U, also die zuständige Gewerkschaft,
mit den Reinigungsunternehmen vereinbart hat. Dieser
beginnt in der ersten der sieben Tarifstufen für die Tarifregion Ost bei 7,96 Euro, für die Tarifregion West bei
9,33 Euro. Ab Januar 2015 greift in der Tarifregion Ost
der Mindestlohn von 8,50 Euro.
Mit dem HELIOS Service Pass ist Weiterbildung für die
Servicemitarbeiter verpflichtend – eine Chance für die
Mitarbeiter oder nur ein Mehrwert für HELIOS?
Michael Schlicker: Eindeutig eine Chance für unsere
Mitarbeiter. Wir stellen meist ungelernte Kräfte ein, diese werden geschult; sie lernen, qualifiziert zu reinigen.
Das Ganze wird dokumentiert, sodass man auch bei
einem Arbeitgeberwechsel vorweisen kann „Ich habe
was gelernt“. Das ist ein Qualitätsnachweis über ihren
Ausbildungsstand. Es spricht sich in der Branche rum,
dass HELIOS seinen Mitarbeitern etwas bietet, fair mit
ihnen umgeht, Gehälter pünktlich gezahlt werden. Dadurch können wir einen Vertrauenszuwachs verzeichnen.
Interview
Marcus Sommer (links) und Michael Schlicker
Foto: Andrea Schmider
Marcus Sommer: Wir bieten nicht nur unseren Ärzten
und Pflegekräften ein weitreichendes Fort- und Weiterbildungsangebot, sondern auch den Kollegen der
Servicegesellschaften. So fühlen sie sich wertgeschätzt,
aber auch das Selbstwertgefühl wird gesteigert. Bei
HELIOS gibt es Karrierechancen in allen Bereichen.
Die von HELIOS übernommenen Reinigungsgesellschaften
der RHÖN Klinikum AG stehen im Verdacht, Sozialversicherungsangaben hinterzogen zu haben. Was tun wir, um
sicherzustellen, dass so etwas bei HELIOS nicht passiert?
Marcus Sommer: Alle Klinikgeschäftsführer sind
verpflichtet, die Dokumentation wie zum Beispiel Arbeitsprotokolle zu überprüfen oder Stichproben durchzuführen, ob alles korrekt aufgeschrieben wurde. Dazu
gehören auch Gespräche mit den Vorarbeitern.
Michael Schlicker: Wir dokumentieren sehr umfangreich die Arbeitszeiterfassung. Außerdem führen wir
auch zwei- oder viermal pro Jahr eigene Audits durch,
überprüfen also, ob der Servicedienstleister seinen
Managementaufgaben nachgekommen ist. Wird hier
auch nur ein Fehler offengelegt, überprüfen wir alle
Dokumentationen des betroffenen Mitarbeiters ein halbes Jahr rückwirkend – eine sogenannte Tiefenprüfung.
Diese gab es zum Beispiel bei den Reinigungsgesellschaften der RHÖN-Kliniken nicht. Für uns im Übrigen
zusätzlich ein wichtiges Kriterium, warum diese in unsere HELIOS Servicegesellschaften überführt wurden.
Können Mitarbeiter, die ausgegliedert in Tochtergesellschaften arbeiten, sich überhaupt als HELIOS Mitarbeiter
fühlen? Oder anders gefragt: Reicht eine Plus Card aus,
um ein Zugehörigkeitsgefühl zu erreichen?
Michael Schlicker: Maßnahmen wie die HELIOSplus
Card reichen hier natürlich nicht aus. Hier geht es vor
allem um das Angebot von Schulungen oder darum,
Zeichen zu setzen, die Mitarbeiter mitzunehmen, sie
einzuladen – sei es zu Weihnachtsfeiern oder zu Mitarbeiterveranstaltungen, wie z.B. Sportfesten.
Marcus Sommer: Das kann ich nur bestätigen. Unser
Bestreben ist es, alle Mitarbeiter einer Klinik mitzunehmen – egal ob sie direkt bei HELIOS angestellt sind
oder bei einer Tochtergesellschaft. Ganz wichtig ist
dabei der Informationsfluss; was, wo grade im Haus,
bei HELIOS passiert. Es muss gewährleistet sein, dass
darüber alle Bescheid wissen.
Michael Schlicker: Außerdem ist die Anerkennung im
Haus ganz wichtig. Die Kollegen aus den Servicegesellschaften dürfen nicht am Rande stehen, sondern müssen dazugehören. Deshalb ist es mir so wichtig, dass
auch sie – ebenso wie Ärzte und Pflegepersonal – die
Pausenzeiten in der Cafeteria verbringen.
Marcus Sommer: Dass die Kollegen der Tochtergesellschaften zu HELIOS gehören, zeigt sich unter anderem
auch in den regelmäßigen Besprechungen, die sie – wie
die anderen Berufsbereiche auch – mit uns haben. Erst
gestern saß ich zum Beispiel mit den Küchenleitern
der HELIOS Süd Catering zusammen und wir haben
im Team besprochen, wo wir stehen und was wir noch
verbessern können.
Servicemitarbeiter, Pflege, Ärzte – alle haben jeden Tag
viel zu tun. Bleibt da noch Zeit für eine Team-Begegnung
im Alltag?
Michael Schlicker: Natürlich bleibt die Zeit für einen
Austausch zwischen Servicekräften und Pflegepersonal
und Ärzten.
Marcus Sommer: Diese Zeit ist sogar zwingend notwendig, und es wird sie in meiner Region immer geben.
Pflege und Servicekräfte müssen im ständigen Austausch stehen, weil sie es sind, die nah am Patienten
arbeiten.
Die Fragen stellte Kira Kollmeier.
SEPTEMBER/OKTOBER 2014 | HELIOS aktuell | 9
Unternehmen
KURZ
NOTIERT
Neue Struktur der
Fachgruppe Pflege
Die Fachgruppe Pflege besteht
ab Ende November wieder aus
allen Pflegedienstleitungen
unserer Kliniken bzw. den für
die Klinik oder das Pflegeheim zuständigen Sprechern.
Die Leitung der Fachgruppe
übernimmt auch künftig Heike
Fehlberg. Zuständig seitens
des Medizinischen Berats
wird Prof. Meier-Hellmann
sein, seitens der Erweiterten
Geschäftsführung sind es
Corinna Glenz und Manuel
Berger. „Unser Ziel ist, den
bei HELIOS tätigen Pflegedienstleitungen die Möglichkeit zu geben, sich in erster
Instanz an der Weiterentwicklung der Qualitäts- und
Strukturthemen der Pflege
zu beteiligen und dadurch
das Profil sowie die Rolle
der Fachgruppe im HELIOS
Verbund weiter zu stärken und
sicherzustellen, dass gefasste
Beschlüsse zeitnah in den
Kliniken transparent gemacht
und umgesetzt werden“, erklärt Karin Gräppi, Geschäftsführerin Personal.
Präventionsnetzwerk wächst
HELIOS weitet sein Präventionsnetzwerk aus: Neben
den HELIOS Prevention
Centern (HPC) in Bad Grönenbach, Berlin-Buch und
-Zehlendorf, Damp, Hamburg
und Northeim gibt es jetzt
weitere Standorte in Aue,
Dachau, Krefeld, Leipzig und
Wiesbaden. Zu den HPCLeistungen zählen Check-ups
und Gesundheitscoachings.
Neben Privatpersonen setzen
vor allem Unternehmen für
ihre Mitarbeiter verstärkt auf
das Thema Gesundheitsförderung. Mehr Informationen:
www.helios-preventioncenter.de
10 | HELIOS aktuell | SEPTEMBER/OKTOBER 2014
NEONATOLOGIE
Mehr Sicherheit für die Kleinsten
HELIOS Kinderärzte haben eine Checkliste entwickelt, die das Risiko von
Hirnblutungen bei extrem frühgeborenen Kindern verringern soll.
SUSANNE ZAMECKI | BERLIN
H
irnblutungen gehören zu den am meisten
gefürchteten Problemen, die bei Frühgeborenen auftreten können. Sie treten bei
fünf bis zehn Prozent der Frühchen in Deutschland auf, die vor der 30. Schwangerschaftswoche
auf die Welt kommen. Die meisten dieser Kinder überleben, doch oft sind spätere Entwicklungsstörungen die Folge. Die Ursachen sind
noch nicht abschließend geklärt – bekannt sind
heute jedoch schon einige Risikofaktoren: „Die
Blutgefäße im Gehirn der Kinder sind noch
sehr unreif. Deshalb geht man davon aus, dass
sie starke Blutdruckschwankungen nicht so
gut regulieren können. Deswegen haben wir
eine Checkliste entwickelt, mit der wir möglichst viele Risikofaktoren, die Schwankungen
auslösen können, minimieren wollen“, erklärt
Dr. Olaf Kannt, Chefarzt der Klinik für Kinder-
und Jugendmedizin in den HELIOS Kliniken
Schwerin. Eine Rolle spielen plötzliche Ereignisse wie ein Lungenkollaps oder Infektionen.
Auch vermutet man, dass grobe Störungen, bei
denen die Kinder sich erschrecken, die Gefahr
einer Hirnblutung erhöhen.
Die Checkliste wird ab sofort in allen neun
HELIOS Zentren für Früh- und Neugeborene,
den sogenannten Level-1-Zentren und den
Level-2-Zentren, eingesetzt. In der Summe
führen die darin aufgeführten Punkte dazu, dass
die Kinder weniger gestört werden – und sie
nur die am besten ausgebildeten, erfahrensten
Mediziner und Pflegekräfte nach dem Prinzip
der „sanften Pflege“ behandeln. „Bei HELIOS
sind bereits jetzt nur drei bis sechs Prozent der
Allerkleinsten von einer Hirnblutung betroffen, wir wollen diese Zahl aber weiter senken“,
sagt Kannt. „Unabhängig davon wird durch die
Checkliste auch die Betreuungsqualität erhöht.“
Weitere HELIOS Klinik in Cuxhaven
HELIOS hat die Transaktion zum Erwerb des Krankenhauses Cuxhaven von der RHÖNKlinikum AG am 31. Juli abgeschlossen. Das Bundeskartellamt hatte den Erwerb am 17. Juli
genehmigt. Die Klinik ist ein Haus der Grund- und Regelversorgung mit 265 Betten und das
Allgemeinkrankenhaus der Stadt. HELIOS führt in Cuxhaven bereits das HELIOS Seehospital
Sahlenburg mit 85 Betten, eine Spezialklinik für Orthopädie, Wirbelsäulenchirurgie und Rheumatologie. „Wir heißen die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter herzlich bei HELIOS willkommen. Beide Cuxhavener Kliniken mit ihren besonderen Leistungsschwerpunkten ergänzen
sich hervorragend und können unter einheitlicher Trägerschaft eine optimale Patientenversorgung im Raum Cuxhaven anbieten. Eine erste Möglichkeit der gemeinsamen Weiterentwicklung des Angebotes für Patienten stellt der Aufbau der Geriatrie am Standort Sahlenburg dar“,
so Dr. Dr. Jan E. Leister, Regionalgeschäftsführer der HELIOS Region Nord-West.
GEMEINSAMBESSER
„Das ist unternehmerisch
verantwortliches Handeln“
41 neue Kliniken haben wir in diesem Jahr in unser Unternehmen aufgenommen. Das läuft nicht geräuschlos
ab. Was hat sich verändert? Karin Gräppi, HELIOS Geschäftsführerin Personal, gibt Antworten – und ordnet
auch die Kritik der Gewerkschaft ver.di ein, die sich im Zuge des Zusammenwachsens zu Wort meldet.
Wie ist der Stand der Integration?
Karin Gräppi: Wie von Beginn an gesagt,
werden die neuen Kliniken ausnahmslos
über die Regionen integriert. Das Tempo
ist dabei sehr unterschiedlich und unter
anderem abhängig davon, ob eine Region
bereits über eine Regionalstruktur verfügt
oder diese erst aufbauen musste, wie die
Regionen Bayern und Niedersachsen. Aus
Sicht der Zentrale können wir sagen, dass
wir sehr zufrieden mit dem Verlauf sind.
Sämtliche Maßnahmen werden sachgerecht
und im Dialog mit den Beteiligten vor Ort
angegangen. Unser Zwischenfazit ist deswegen: Das Vorgehen der Kollegen in den
Regionen entspricht dem, was wir unseren
neuen Mitarbeitern im Rahmen der Auftaktveranstaltungen gesagt haben.
Die Gewerkschaft ver.di wirft HELIOS vor, seit
dem Erwerb der Rhön-Kliniken systematisch
und umfänglich Stellen abzubauen. In welchem Umfang wurde abgebaut?
Karin Gräppi: Die Kritik ist unberechtigt.
Die Zahl unserer Mitarbeiter steigt – auch
bereinigt um neue Kliniken – seit Jahren
kontinuierlich. Jede Maßnahme zur Personalanpassung ist stets nur das letzte Mittel,
wenn das zur langfristigen Sicherung des
Standortes unumgänglich ist. Im Zuge der
Reorganisation liegt die Zahl der abgebauten
Stellen aktuell unter 100, was weniger als
0,2 Prozent bezogen auf die Gesamtanzahl
der bei HELIOS beschäftigten Mitarbeitern
» Wir zahlen unseren
Mitarbeitern grundsätzlich
Tariflohn – ob Konzerntarif,
Haustarif oder den
branchenüblichen Tarif.
Karin Gräppi,
HELIOS Geschäftsführerin Personal
entspricht. Gleichzeitig haben wir in anderen Bereichen, beispielsweise zum Aufbau
von Regionalstrukturen, aber auch Stellen
geschaffen. Betrachtet man diesen Personalabbau im Verhältnis zur Beschäftigtenzahl
von insgesamt 69.000 Mitarbeitern, dann ist
der Vorwurf von ver.di überzogen, auch wenn
jede einzelne Kündigung sehr zu bedauern
ist. Zu Beginn der Integration haben wir zudem darauf hingewiesen, dass in den neuen
Kliniken erfahrungsgemäß ein Personalabbau
von ein bis zwei Prozent zu erwarten sein
wird.
Von Betriebsräten wird behauptet, dass „ […]
HELIOS massiv ausgegliedert hat, um Haustarifverträge zu umgehen und Niedriglöhne zu
zahlen.“ Stimmt das?
Karin Gräppi: Nein – weder gliedern wir
massiv aus noch zahlen wir Niedriglöhne.
Bei HELIOS halten wir Ausgliederungen einzelner Servicebereiche nur dann für sinnvoll,
wenn spezialisierte Partner bessere Qualität
liefern können. Wir prüfen jeden Einzelfall.
Stimmen Qualität und Wirtschaftlichkeit
der Dienstleistungen bei interner Erbringung, spricht überhaupt nichts dagegen,
Servicebereiche im Krankenhaus zu belassen oder sogar wieder ins Krankenhaus zu
holen. Letzteres haben wir zuletzt ver.di für
unsere Kliniken in Schwerin vorgeschlagen.
Leider hat unser Vorschlag auf der ver.diBundesebene keine Zustimmung gefunden.
Wir haben auch eine in den Rhön-Kliniken
vor Übernahme beschlossene Ausgliederung
im Laborbereich gestoppt und setzen dort
weiterhin auf die eigenen Mitarbeiter.
Was die angeblich schlechte Bezahlung
betrifft: Wir zahlen unseren Mitarbeitern
grundsätzlich Tariflohn – ob Konzerntarif,
Haustarif oder den branchenüblichen bzw.
den allgemeinverbindlich vereinbarten
Tarif. Aus meiner Sicht ist es unternehmerisch verantwortliches Handeln, sich
marktkonform zu verhalten.
Was sagen Sie zu dem Vorwurf, dass HELIOS
die Mitbestimmungsrechte der Betriebsräte
bei der Reorganisation nicht beachten soll?
Karin Gräppi: Das entspricht nicht der
Wahrheit. Alle Fakten zur Reorganisation
kommunizieren wir transparent und selbstverständlich wahren wir vollumfänglich alle
Mitbestimmungsrechte. Damit halten wir
uns schlichtweg ans Gesetz.
Wir haben den Konzernbetriebsräten
bereits zügig nach Bekanntgabe der Transaktion unseren Vorschlag für eine der dezentralen Unternehmensstruktur gerecht werdende
Mitbestimmungsstruktur vorgelegt. Unsere
Idee war und ist, ergänzend zu den bestehenden Mitbestimmungsebenen, eine regionale
Mitbestimmungsstruktur zu vereinbaren.
Dies würde bedeuten, dass zwar das
überdimensionierte KBR-Gremium verkleinert, zugleich aber elf neue vollwertige Regionalbetriebsräte geschaffen
würden. In Summe wären damit in
Zukunft sogar mehr Betriebsräte und
diese sachbezogen für die Interessen
der Mitarbeiter tätig.
SEPTEMBER/OKTOBER 2014 | HELIOS aktuell | 11
Nachrichten
Kleingerät
ruft Patienten auf
NO
NW
NI
MN
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M
W
O
HE
BY
BW
REGION BADEN-WÜRTTEMBERG
REGION BAYERN HE REGION
HESSEN M REGION MITTE
MN REGION MITTE-NORD NI REGION NIEDERSACHSEN NO REGION
NORD-OST NW REGION NORD-WEST
O REGION OST R REGION RHEINLAND W REGION WEST
BW
BY
ZITAT DES MONATS
» Dank meiner
Vorgänger gehört die Kinderklinik heute zu
den größten in
Deutschland.
Jetzt ist es an
uns, kranken
Kindern die
bestmögliche
Versorgung zu
bieten.“
Prof. Dr. Tim Niehues,
Chefarzt der Krefelder Kinderklinik, zu deren 100-jährigem
Bestehen
Der Moreno-Gletscher im Südwesten Argentiniens war eines der Highlights auf
der sechswöchigen Rucksack-Tour von Hansjörg Dittmer. Foto: privat
„Mit Damper Knien
geht das“
Der 72-jährige Abenteurer Hansjörg Dittmer reist
trotz diverser Gelenkprothesen weiter um die Welt.
NW DAMP Mit seiner sieben
Kilogramm schweren Kameraausrüstung wanderte Hansjörg
Dittmer vor etwa eineinhalb
Monaten täglich 20 Kilometer
über Stock und Stein durch
Südamerika – bis auf 4300
Meter Höhe. Seine zwei künstlichen Knie, die beiden HüftEndoprothesen und das Wirbelsäulenimplantat hat er dabei
nicht ein einziges Mal gespürt.
„Mit Damper Knien geht das
eben“, sagt der 72-Jährige, der
schon seit 40 Jahren Patient in
Damp ist.
„Natürlich ist Hansjörg
Dittmer ein außergewöhnlicher
Mensch mit einem sehr starken
Willen“, sagt Dr. Timm Bobka,
Oberarzt der Abteilung Orthopädie, Rheumatologie und
spezielle Endoprothetik der
HELIOS Ostseeklinik Damp,
der den fünffachen Großvater
12 | HELIOS aktuell | SEPTEMBER/OKTOBER 2014
aus Schuby bei Schleswig allein
dreimal operiert hat. „Sein
Beispiel zeigt aber auch, was
mit gutgemachtem Gelenkersatz alles möglich ist, wenn der
Patient aktiv mitmacht und ein
Ziel vor Augen hat.“ Bei Hansjörg Dittmer waren das immer
seine Reisen.
Mit 14 hatte er sich geschworen, jedes Jahr ein neues Land
zu sehen. „Noch bin ich im Soll“,
sagt der begeisterte Fotograf. Für
den Südamerika-Trip speckte er
30 Kilo ab und zog ein striktes
100-Tage-Trainingsprogramm
am heimischen Crosstrainer
durch. „Dadurch und durch die
körperliche Belastung während
der Wanderungen in der Höhenluft, bin ich so fit wie vor 15
Jahren“, freut sich Dittmer. Natürlich gibt es auch schon neue
Ziele: Indien oder China.
Dr. Maike Marckwordt
O LEISNIG Ein neues Patientenrufsystem macht
Wartezeiten in der HELIOS
Klinik Leisnig ab sofort
angenehmer: An der Ambulanz-Anmeldung erhält
jeder Patient ein kleines
Gerät, mit dem er sich frei
im Haus und auf dem Klinikgelände bewegen kann.
Kurz bevor seine Behandlung beginnt, informiert das
Pflegepersonal den Wartenden per Knopfdruck. Sein
Gerät vibriert dann und rote
Lämpchen leuchten. Dank
dieses neuen Rufsystems
ist es jetzt möglich, sich
die Wartezeit zum Beispiel
in der Cafeteria mit einem
Kaffee zu verkürzen.
Europaweites
Trainingszentrum in Berlin
MN BERLIN-ZEHLENDORF Nach
einjähriger Pilotphase
ernannte die Europäische
Lungengesellschaft (ERS)
die Klinik für Pneumologie,
Lungenklinik Heckeshorn,
im HELIOS Klinikum Emil
von Behring zum europaweit ersten Europäischen
Trainingszentrum (European Training Centre in
Respiratory Medicine). Sie
bietet neben dem vollständigen diagnostischen und
therapeutischen Spektrum
wissenschaftliche Impulse
und Erkenntnisse aus dem
klinischen Alltag für die
Therapie von Lungenkrankheiten – die Basis für die
europaweit von der ERS
angestrebte Qualitätsverbesserung in der Weiterbildung zum Facharzt für
Pneumologie.
Aus den Regionen
Leben mit Multipler
Persönlichkeit
Neues Blockheizkraftwerk
W Die HELIOS Klinik
Wipperfürth erhält ab
sofort Strom und Wärme
aus dem eigenen Heizungskeller. Die Stromproduktion erfolgt aus Erdgas
und funktioniert nach dem
Prinzip der Kraft-WärmeKopplung. 90 Prozent
der Energie, mit der das
neue Blockheizkraftwerk
(BHKW) betrieben wird,
fließt umgewandelt als
Wärme und Energie in
den Kreislauf zurück. Die
neue Heizungsanlage stellt
somit eine umweltfreundliche und kosteneffiziente
Alternative zur früheren
Einrichtung dar. In die
Komplettsanierung und
das Blockheizkraftwerk hat
HELIOS rund 850.000
Euro investiert.
In der psychosomatischen Rehabilitation lernt Michael Heinrich mit seinen vier
verschiedenen Innenpersonen umzugehen.
Eine Station, um den Umgang mit seinen
Innenpersonen zu erlernen, war für Michael
Heinrich die HELIOS Klinik Schwedenstein.
O PULSNITZ „Wer bin ich – und wenn ja, wie
viele?“ Der Titel eines bekannten Buches bringt
die Krankheit von Michael Heinrich (Name geändert) auf den Punkt. „Das ist fast wie bei Dr.
Jekyll und Mr. Hyde – nur nicht in böse“, sagt
er. Ihm wurde 2013 eine dissoziative Identitätsstörung – auch Multiple Persönlichkeit genannt
– diagnostiziert. „Bei dieser Störung hat ein
traumatisierter Patient mehrere Innenpersonen. Diese haben ein eigenes Alter, eigene Charakterzüge und Interessen“, erläutert Rayshat
Liyanov, stellvertretende Chefärztin der HELIOS
Klinik Schwedenstein in Pulsnitz. Ursachen
der Krankheit liegen oft in der Kindheit. „Sie
kann durch sexuellen Missbrauch oder andere
Traumatisierungen hervorgerufen werden“,
sagt Rayshat Liyanov. Jedes Ich verkörpere eine
traumatische Erfahrung.
Michael Heinrich hat vier Innenpersonen. Er
selbst bemerkte sie lange nicht, erst Freunde
machten ihn darauf aufmerksam. Schwierig
für den Alltag sei vor allem der Wechsel der
Persönlichkeiten. „Der erfolgt leider wie ein
Fingerschnipp, wie eine Art Black-out. Beim
Einkaufen ist das sehr anstrengend. Drei meiner Persönlichkeiten sind Kinder und kaufen
gern Süßigkeiten. Zu Hause fällt es mir dann
schwer, daraus ein Abendessen zu kochen“,
sagt Heinrich.
Patienten wie ihm kann mit einer traumaspezifischen Therapie geholfen werden, von einem
Psychiater oder in einer Klinik. „Dabei geht es
um die Stabilisierung der Hauptperson und die
Integration der Innenpersonen “, sagt Liyanov.
Auch die Suche nach den Reizen – wie Geräusche oder Gerüche, die für einen willkürlichen
Wechsel in eine Innenperson sorgen – erfolgt in
der Therapie. Heilbar ist die Krankheit nicht,
aber Patienten können lernen damit umzugehen.
Kristin Wollbrandt
Carsten Ossendorf (Technischer Leiter), Daniela Becker (Klinikgeschäftsführerin), Jörn Longerich (Maler) und
Jörg Selbmann (Elektriker)
MOMENTAUFNAHME
Blutspendeausweis-App spricht junge Menschen an
BW „Von den sieben Prozent der Bevölkerung, die regelmäßig Blut spenden, hat der Großteil die obere
Altersgrenze von 68 Jahren erreicht. Es wird also Zeit, die jüngere Generation anzusprechen“, sagt Emre
Nazli, Leiter Unternehmenskommunikation im HELIOS Klinikum Pforzheim. Die Idee: Eine kostenlose
Blutspendeausweis-App. Entwickelt hat er sie schließlich in Kooperation mit drei Studenten des Karlsruher
Instituts für Technologie (KIT). Die Spender tragen darin ihre Blutgruppe sowie die Spendetermine anonym
ein. Daraus ermittelt das Programm, wer gerade für eine Spende infrage kommt und wann eine nächste
Blutspende möglich ist. Die Blutspendezentrale kann auch bei Notwendigkeit bestimmter Blutgruppen
sogenannte Push-Mitteilungen direkt auf das Handy von in Frage kommenden Spendern senden.
SEPTEMBER/OKTOBER 2014 | HELIOS aktuell | 13
Nachrichten
GRÜNDUNGSKLINIKEN
Rückblick auf 20 Jahre HELIOS
1994 gründete der Gefäßchirurg Dr. med. Lutz Helmig die HELIOS Kliniken GmbH.
Mitarbeiter aus den ersten vier Kliniken erinnern sich.
HELIOS Agnes Karll Krankenhaus Bad Schwartau
HELIOS Klinik Bleicherode
HELIOS St. Josefs-Hospital Bochum-Linden
Seit der Zugehörigkeit zu HELIOS wurde
viel in die Modernisierung des 1964 erbauten Hauses investiert. Heute arbeiten hier
38 Belegärzte, sie behandeln jährlich zirka
4500 Patienten in elf Fachabteilungen.
Nicole Loose-Neumann ist seit 1993 dabei.
Die Verwaltungsangestellte blickt zurück:
„Über die Jahre wurde das Leistungsspektrum erweitert, besonders die Eröffnung der
Neurochirurgie im Jahr 2005 war ein großer
Schritt für uns. Ich habe aber auch festgestellt, dass die Anforderungen an uns als
Mitarbeiter gestiegen sind, um mit für den
Fortbestand der Klinik zu sorgen. Dennoch
ist der Teamgeist in unserem Haus über die
Jahre ungebrochen. Deshalb bin ich nach
wie vor gerne hier.“
Die HELIOS Klinik Bleicherode ist ein
Fachkrankenhaus für Orthopädie in
Nordthüringen. 2013 haben die Kollegen
hier 3954 Patienten stationär und 6701
ambulant behandelt. „Neben den vielen
baulichen Veränderungen durch die umfangreiche Sanierung unserer Klinik hat
mich seit der Gründung von HELIOS im
Wesentlichen die Erhöhung der Patientensicherheit beeindruckt, zum Beispiel durch
die Einführung der prästationären Sprechstunde an unserer Klinik und die unternehmensweite Einführung der PRÄ und
PERI-Checklisten“, sagt Angela Riemann,
die vor 20 Jahren als stellvertretende Stationsschwester arbeitete und heute Stationsschwester des Gelenkzentrums ist.
Auch das HELIOS St. Josefs-Hospital
Bochum-Linden zählte vor 20 Jahren zu
den ersten vier HELIOS Häusern. „Für
uns war das ein positives Signal“, erinnert
sich Petra Milbrecht, Sachbearbeiterin
im Rechnungswesen, die seit 35 Jahren
zum Team gehört. „Wir wussten, dass es
jetzt mit unserem Krankenhaus weitergeht.“ Die Klinik mit 181 Betten und mehr
als 300 Mitarbeitern, in der HELIOS
Geschäftsführer Jörg Reschke seinen
Zivildienst leistete, gibt es seit nahezu 130
Jahren. Sie hat sich im Bochumer Stadtteil Linden bis heute behauptet, trotz der
Konkurrenz von zahlreichen umliegenden
Krankenhäusern und Universitätskliniken
im Ruhrgebiet.
Von Beginn an gehört das HELIOS Agnes Karll
Krankenhaus Bad Schwartau zu HELIOS. Erbaut
wurde das Belegkrankenhaus 1964.
Unter HELIOS wurde das Fachkrankenhaus in
Bleicherode in den 1990er Jahren umfangreich
saniert (Foto oben).
Das heutige HELIOS St. Josefs-Hospital BochumLinden besteht seit über 130 Jahren. Unsere
historische Aufnahme stammt aus dem Jahr 1965.
14 | HELIOS aktuell | SEPTEMBER/OKTOBER 2014
Aus den Regionen
GEBÄRMUTTER-OP
Verbreitungsrisiko von
Tumorzellen minimiert
Bad Saarower Ärzte entwickeln Bewertungsverfahren, das die
Behandlung von Wucherungen sicherer macht.
HELIOS Klinik Volkach
Mit 40 Betten ist die HELIOS Klinik
Volkach das kleinste Haus bei HELIOS. „In
Volkach ist man nach der Privatisierung
immer wieder neue Wege gegangen, hat den
Mut gehabt, ganz neue Konzepte auszuprobieren“, erinnert sich Dr. Gerhard Menger,
Ärztlicher Direktor der Klinik. „Der Elan der
Mitarbeiter vor Ort hat mich dazu bewogen,
1996 von einer Universitätsklinik hierher
zu kommen. Ich fand das beeindruckend.“
Heute bietet das Facharztteam der Klinik
ein breites Spektrum verschiedener chirurgischer Spezialbehandlungen an, die man in
einem so kleinen Haus gar nicht vermutet.
„Wir haben einen guten Ruf in einem großen
Umfeld“, ist Dr. Menger stolz, „nicht zuletzt
auch wegen unserer sehr guten Behandlungsqualität und hohen Patientenzufriedenheit.“
Nicht nur eines der ersten HELIOS Häuser, sondern
mit 40 Betten auch das kleinste: Die HELIOS Klinik
Volkach im Jahr 1982 (oben) und heute.
Haben in der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe ein neues Verfahren etabliert:
Oberarzt Pawel Morawski, Dr. med. Cornelia Freitag-Höner, Chefarzt Dr. med. Marek Budner (v.l.)
ANJA PAAR | BAD SAAROW
Viele Frauen leiden an gutartigen Muskelwucherungen der Gebärmutterwand, den
sogenannten Myomen. Selten, in 0,13 bis 0,29 Prozent aller Fälle, erweist sich ein
Myom im Laufe der Behandlung jedoch als bösartiger Weichteiltumor (Sarkom).
Genau dann jedoch ist die als Standardtherapie etablierte operative Zerkleinerung
und Entfernung der Wucherungen problematisch.
„Da bei der bildgebenden Diagnostik gutartige Myome nicht von bösartigen
Sarkomen der Gebärmutter unterschieden werden können, kann die Methode
der Myom-Zerkleinerung für die Patientin durchaus fatal sein, weil sich durch die
Zerstörung eines Sarkoms Tumorzellen aussähen können“, erklärt Pawel Morawski, Oberarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Zusammen mit Dr.
Cornelia Freitag-Höner hat er ein operatives Verfahren entwickelt, dass die onkologische Sicherheit für die Patientinnen deutlich erhöht: Bei jeder Entfernung eines
Myoms wird in Bad Saarow eine mögliche Tumorerkrankung ausgeschlossen. „Vor
dem Eingriff bewerten wir mithilfe eines von uns entwickelten Systems, ob ein
Risiko der Bösartigkeit besteht. Dafür haben wir verschiedenen bekannten Kriterien einen Wert zugewiesen, den wir addieren; liegt die Summe der begutachteten
Kriterien über einem von uns definierten Grenzwert, untersuchen unsere Pathologen den Schnellschnitt, den wir sicherheitshalber entnehmen. Liegt die Summe
beziehungsweise der Score unterhalb des Grenzwertes, gehen wir nicht von einem
erhöhten Risiko für die Patientin aus und operieren ganz normal“, so der Oberarzt.
Bei auffälligem pathologischen Befund entfernen er und sein Team in der Regel die
ganze Gebärmutter.
Die für die Entfernung von Myomen verwendete schonende minimalinvasive
Chirurgie ist für Pawel Morawski trotzdem nach wie vor in der modernen Medizin
unverzichtbar. „Jedoch muss man sie mit der entsprechenden Sicherheit anwenden.
Ich denke, dass wir mit unserem Verfahren einen wichtigen Schritt in diese Richtung gegangen sind.“
SEPTEMBER/OKTOBER 2014 | HELIOS aktuell | 15
Nachrichten
Priv.-Doz. Dr. Marcus Pinsker beim Implantieren des Neurostimulators
MEDIZINTECHNIK
Elektrische Impulse lindern
chronische Schmerzen
Die Klinik für Neurochirurgie im HELIOS Klinikum Berlin-Buch ist für viele Patienten die letzte Hoffnung
auf ein schmerzärmeres Leben. Dort wird der sogenannte Schmerzschrittmacher implantiert.
DANIELLE DÄHN | BERLIN-BUCH
W
er sie nicht hat, kann kaum nachvollziehen,
wie stark sie das Leben beeinträchtigen
können: Dauerhafte Schmerzen machen
einen normalen Alltag oft unmöglich. Allein in
Deutschland sind schätzungsweise acht bis zehn
Millionen Menschen vom chronischen Schmerzsyndrom betroffen. Geheilt werden können sie nicht.
Aber: Mithilfe elektrischer Nervenstimulatoren
lassen sich ihre Schmerzen dämpfen. „Dabei wird
mit der sogenannten Spinal-Cord-Stimulation das
Rückenmark so beeinflusst, dass die Schmerzsignale nicht an die zum Gehirn weiterleitenden
Nervenfasern fortgeleitet werden“, sagt Priv.-Doz.
Dr. Marcus Pinsker, Leiter des Funktionsbereiches
Stereotaktische und Funktionelle Neurochirurgie
im HELIOS Klinikum Berlin-Buch. Gemeinsam
mit Neurochirurg Dr. Bartolomäus Muskala setzt
16 | HELIOS aktuell | SEPTEMBER/OKTOBER 2014
Wie entstehen
chronische
Schmerzen?
Schmerzen können lange
im Gedächtnis bleiben und
hinterlassen in den Nervenbahnen, im Gehirn und im
Rückenmark Spuren. Der
Schmerz hat sich verselbständigt und bleibt auch nach
einer verheilten Gewebeschädigung bestehen – und wird
damit zu einem eigenständigen Krankheitsbild.
er chronischen Schmerzpatienten die Stimulationselektrode mit einer dünnen Nadel in den Wirbelkanal, sprich: die das Rückenmark umgebende Hülle,
ein und schließt sie dann über ein ausgeleitetes
Verlängerungskabel an einen Test-Schrittmacher
an. „Der Patient verspürt ein leichtes Kribbeln,
das sich genau an der Stelle des Schmerzgefühls
befinden muss. Während einer einwöchigen Testphase sollten die Schmerzen anschließend auf der
Schmerzskala um mehr als 50 Prozent zurückgehen
– dann wird in einer zweiten Operation der Schrittmacher unter die Haut gelegt und an die Elektrode
angeschlossen“, erklärt PD Dr. Pinsker.
Infrage kommt die Spinal-Cord-Stimulation für
Patienten, bei denen sowohl medikamentöse Therapien als auch multimodale Schmerzbehandlungen keine ausreichende Besserung erzielt haben. Der Schrittmacher hält in der Regel zwei bis vier Jahre, kann dann
– je nach Typ – auch wieder aufgeladen werden.
Aus den Regionen
Aus der Perspektive eines
Rollstuhlfahrers
KURZ
NOTIERT
Der Paralympic-Schwimmer Thomas Grimm zeigt Kindern und Jugendlichen, was es heißt, die Beine nicht benutzen zu können.
CHRISTIN FLECHSIG |HILDBURGHAUSEN
W
ie fühlt es sich an, nicht laufen zu
können und in einem Rollstuhl zu
sitzen? Wie schwierig ist es, als
Rollstuhlfahrer den Alltag zu meistern?
Diese Erfahrungen können die Kinder
und Jugendlichen der Kinder- und Jugendpsychiatrie der HELIOS Fachkliniken
Hildburghausen in einer Therapiestunde
sammeln. Mit Schwung geht es dabei auf
eine Bordsteinkante, mit kontrollierten
Bewegungen auf der anderen Seite wieder
herunter. „Probiere es beim nächsten Mal
langsamer“, rät der Rehabilitationpädagoge
Thomas Grimm einem Jungen, der es beim
Herunterfahren zu eilig hatte. „Auf sportlich-spielerische Art versuchen die Kinder
und Jugendlichen, sich in die Situation von
Menschen mit Behinderungen hineinzudenken. Dadurch lernen sie Verständnis und
Toleranz“, erklärt Thomas Grimm. Konzen-
tration, Körperbeherrschung und Vertrauen
sind gefragt, wenn es beispielsweise darum
geht, auf zwei Rädern zu balancieren oder
sich in die Arme eines Mitpatienten fallen
zu lassen.
Wie wichtig diese Fähigkeiten sind, weiß
Thomas Grimm aus Erfahrung. Anders als
die Kinder- und Jugendlichen in der Therapiegruppe sitzt der 40-Jährige seit seinem
zwölften Lebensjahr im Rollstuhl. „Ich kann
den Kids zeigen, dass man lernen kann,
mit Handicaps zu leben“, sagt Grimm. Er
beweist den Kindern und Jugendlichen täglich, dass auch im Rollstuhl vieles möglich
ist. Der Rehabilitationpädagoge gehört zu
den erfolgreichsten deutschen Teilnehmern an den Paralympischen Spielen sowie
an Europa- und Weltmeisterschaften im
Schwimmen. Zahlreiche Medaillen und
Deutsche Meistertitel bestätigen seinen
Erfolg. „Der Sport ist für mich der beste
Ausgleich zur Arbeit“, so Grimm.
Richtfest in
Schleswig
23.500 KUBIKMETER BETON
UND 3245 Tonnen Stahl sind
bisher im Krankenhausneubau des HELIOS Klinikums
Schleswig verbaut worden.
Im Juli wurde nun Richtfest
gefeiert. „Wer baut, glaubt an
die Zukunft“, sagte Florian
Friedel, Geschäftsführer des
HELIOS Klinikums. Insgesamt investiert HELIOS rund
120 Millionen Euro, um den
Krankenhaus-Standort Schleswig samt Psychiatrie und
Fachpflege auszubauen und zu
modernisieren. Anfang 2016
sollen Patienten und Mitarbeiter die fertige Klinik mit 400
Betten nutzen können.
Schwerin übernimmt 24 PflegeAzubis
Thomas Grimm (r.) zeigt an einer Matte das richtige Fahren
auf Erhöhungen wie Bordsteinkanten. (Foto nachgestellt)
MITTE JULI WAR ES soweit: Die
Schweriner Pflege-Azubis haben ihre Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger
sowie zum Gesundheits- und
Kinderkrankenpfleger abgeschlossen. Ein Berufsbild mit
Zukunft – allen 24 Pflegeazubis, die sich nach ihrer
Ausbildung in den HELIOS
Kliniken Schwerin beworben
haben, konnte ein Arbeitsplatz
angeboten werden. „Dass sich
die Auszubildenden für unser
Haus entschieden haben, freut
uns sehr“, so Klinikgeschäftsführer Thomas Rupp. „Dies
spricht für eine gute Ausbildung
und ein gutes Miteinander.“
SEPTEMBER/OKTOBER 2014 | HELIOS aktuell | 17
Wissen
KURZ
NOTIERT
Neues Aufgabengebiet für Talentmanagement
Der Zentrale Dienst Talentmanagement berät Ärzte,
Pflegekräfte und Therapeuten
in ihrer beruflichen Entwicklung und hilft dabei, die
richtigen Mitarbeiter an die
richtigen Stellen zu vermitteln.
Seit August übernimmt das
Team unter Leitung von AnnaMaria Zeschmann-Hecht auch
die Aufgaben des Bereiches
Personalentwicklung sowie die
HELIOS-eigene Managemententwicklung, zu der die Förderung und Koordination der
Management-Laufbahnen im
Unternehmen gehört. Darüber
hinaus betreut das Team Maßnahmen zur Etablierung einer
gesunden, ziel- und dialogorientierten Führungskultur im
Unternehmen und organisiert
eine Vielzahl an Führungs- und
Entwicklungsprogrammen.
Online-Kurs zu
PKMS
Wer sein Wissen zum
PflegekomplexmaßnahmenScore (PKMS) vertiefen und
für die tägliche Arbeit mehr
Sicherheit erhalten möchte,
kann ab sofort in myHELIOS
einen Online-Kurs zum Thema absolvieren. Notwendig
ist dafür allein die einmalige
Registrierung bei HELIOS
Wissen. Der Kurs enthält
Faktenwissen, Checklisten,
Beispiele und kleine Tests.
Die Tests dienen lediglich
der Selbstkontrolle, die
Ergebnisse werden nicht
abgespeichert und können
durch Dritte nicht eingesehen werden. Der Kurs wurde
inhaltlich von einer Arbeitsgruppe der Fachgruppe Pflege entwickelt und über die
HELIOS Lernbar realisiert.
18 | HELIOS aktuell | SEPTEMBER/OKTOBER 2014
Notwendig ist nur ein Internetzugang: Die Lernbar ist
für Schüler und Lehrer gleichermaßen praktisch.
HELIOS Lernbar eröffnet
neue Möglichkeiten
Die Auszubildenden der Gesundheitsberufe haben sich modernere
Unterrichtsformen gewünscht: Mit einer Online-Lernplattform kommt
HELIOS diesem Wunsch jetzt nach.
SUSANNE ZAMECKI | BERLIN
M
it Beginn des neuen Ausbildungsjahres können die Azubis der Gesundheitsberufe bei HELIOS nun ergänzende Lernangebote nutzen und unabhängig
von Ort und Zeit, ausgerichtet an ihren
individuellen Bedürfnissen und auch von
zu Hause aus, selbst organisiert lernen.
Alles, was sie brauchen, ist ein Zugang zum
Internet. Denn hier steht die Lernplattform
HELIOS Lernbar der HELIOS Akademie
zur Verfügung.
Die HELIOS Lernbar ist eine Internetseite, auf die registrierte Nutzer mit Passwort
zugreifen können. Auf der Lernplattform
finden sie ihre Kurse mit Inhalten, die lernfreundlich aufbereitet und um Medien wie
Skripte, Filme oder Animationen ergänzt
werden. „Darüber hinaus stehen Werkzeuge
zur Verfügung, die das kooperative Erarbeiten von Lerninhalten erleichtern. So können
die Kollegen vor Ort innovative Lehrkonzepte umsetzen und das praxisnahe Lernen
unterstützen“, sagt Alexander Schröder,
Leiter der HELIOS Zentralbibliothek. Schüler können Lerneinheiten zum Beispiel in
Form eines Quiz‘ lösen, jeder lernt in seinem
eigenen Tempo. Auch für die Lehrer ist das
Instrument nützlich: Sie können schnelles
Feedback geben, Lernmaterial bereitstellen,
freiwillige Tests zur Lernfortschrittkontrolle
anbieten und Projekte außerhalb von Präsenzzeiten besser begleiten und auswerten.
Im Juni und Juli haben bereits die ersten
Anwender und Lehrer Schulungen mitgemacht, Inhalte und Kurse wurden erarbeitet.
Roland Swoboda, stellvertretender Leiter
des Krefelder Bildungszentrums, testet
das Instrument schon seit zwei Jahren und
begleitet das Projekt pädagogisch. Seine
Schüler erarbeiten bereits gemeinsam Wikis,
Dossiers zu bestimmten Themen, oder absolvieren spezielle Übungen in der Lernbar, zum
Beispiel zum Arbeitsschutz. Die Schüler sind
zufrieden: „Die Lernbar ist praktisch und gut
strukturiert. Gut ist auch, dass man den Lehrern so schnell und einfach wichtige Fragen
schicken kann“, sagt Andre Lehmann, Pflegeschüler in Krefeld. „Super“ findet sie auch
seine Mitschülerin Jennifer Brings. „Man
kann sich alles runterladen und hat es immer
abrufbereit“, sagt sie.
„Mit dem Instrument haben wir die
Rahmenbedingungen geschaffen, um weitere
E-Learning Angebote zur Verfügung zu
stellen“, sagt Alexander Schröder. So wird
die Lernbar auch für die Fort- und Weiterbildung ausgebaut, wobei zunächst Inhalte
für die Modulare Weiterbildung geschaffen
werden. Einzelne Online-Kurse, die in der
Lernbar erstellt werden, können auch alle
Mitarbeiter nutzen, wie zurzeit den OnlineKurs zum Thema PKMS.
Pflegedokumentation –
aber richtig!
Das Bildungszentrum der HELIOS Region Mitte in Erfurt bietet der
Pflege ein neues Workshopkonzept zur richtigen Dokumentation
ihrer Arbeit.
SUSANNE ZAMECKI | BERLIN
D
ie Pflegedokumentation ist ein wichtiger Baustein im Klinikalltag. Doch
fachlich korrekte Worte zu finden, ist
oft schwierig. Um Pflegekräfte u.a. darin zu
trainieren, hat eine Arbeitsgruppe im Auftrag
der Fachgruppe Pflege ein Seminar zur
Pflegedokumentation entwickelt. Umgesetzt
haben es dann die Kollegen in Erfurt. „Wenn
der Pflegeaufwand nicht dokumentiert ist,
wird er weder wahrgenommen noch abgerechnet. Die Dokumentation darf im Stationsalltag nicht untergehen“, erklärt Sylvia
Wagner, Mitarbeiterin des Bildungszentrums
und Leiterin des dreitätigen Pilotworkshops.
„Mit fachlich korrekter Dokumentation kann
man Zeit und Ressourcen sparen, da Doppeldokumentation vermieden wird und die Pflege des Patienten für alle Beteiligten logisch
nachvollziehbar ist“, sagt die 33-Jährige.
Zunächst haben die Teilnehmer die
Grundlagen der Pflegedokumentation
aufgefrischt, die rechtlichen Aspekte, die
Expertenstandards sowie den Pflegekomplexmaßnahmen-Score (PKMS) behandelt.
Im zweiten Teil des Kurses wurde den
Teilnehmern das Wissen dann praxisnah
und mit Aha-Effekten vermittelt: Anhand
von zwei filmischen Beispielen haben sie die
komplette Pflegedokumentation für zwei
Patienten mit typischen Krankheitsbildern
erstellt. „Dabei haben sich die Pflegenden beispielsweise typische Fehler, wie
das Nichterkennen von pflegerelevanten
Nebendiagnosen und Dokumentationslücken, bewusst gemacht und gelernt,
worauf es bei der Dokumentation wirklich
ankommt“, so Sylvia Wagner. Die positiven Rückmeldungen bestätigen das. Das
Konzept kann von anderen Bildungszentren übernommen werden.
TERMINE
Der fünftägige Grundkurs für Pflegekräfte mit Vorkenntnissen bietet Theorie und praktisches Arbeiten über die
Behandlung des Facio-oralen Traktes basierend auf dem
Konzept nach Cay Coombes. Themen sind u.a. Anatomie
und Physiologie des oralen Trakts und seine Funktion
sowie typische Bewegungsprobleme bei Patienten mit
Hirnschädigungen und ihre Auswirkungen auf die Nahrungsaufnahme.
gen vor. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf praktischen
Übungen zur liquorzytologischen Diagnostik.
21. November
Refresherkurs Praxisanleitung/Aue
Der Kurs für Praxisanleiter behandelt mit Fallbeispielen
die Themen Bewertung, Leistungseinschätzung und
Gesprächsführung sowie die Vernetzung von theoretischem Wissen und Praxisanforderung.
7. und 8. November
22. November
Liquordiagnostik ist ein Grundpfeiler der neurologischen Diagnostik. Die Referenten widmen sich grundlegenden Fragestellungen und stellen alle wesentlichen
Bereiche der Liquordiagnostik sowie neue Entwicklun-
Der eintägige Kurs richtet sich an Anfänger in der
Transösophagealen Echokardiographie (TEE) sowie Interessierte aus der Anästhesiologie nach Absolvierung
des Ausbildungskurses.
Workshop Liquordiagnostik/Wuppertal
New England Journal
of Medicine
Ab sofort steht HELIOS Mitarbeitern das New England Journal of
Medicine (NEJM) inklusive aller
Archive online über das HELIOS
Bibliotheksportal zur Verfügung.
Das NEJM erscheint seit mehr als
200 Jahren und ist damit die älteste
fortlaufend publizierte medizinische
Fachzeitschrift der Welt. Herausgegeben wird es von der Massachusetts
Medical Society.
myHELIOS > Wissen > Bibliotheksportal >
E-Journals
E-BOOK
Training für den Geist
Das E-Book „Geistig vital“ ist gedacht für alle, die ihre geistige Fitness spielerisch trainieren möchten. Es bietet 110
Denkübungen zum
Erhalt und zur Förderung der Gedächtnisfunktionen. Einsetzen kann man es
als Beschäftigung
in der Seniorenbetreuung und als Arbeitshilfe im Bereich des kognitiven Trainings.
Neben abwechslungsreichen Denkund Gedächtnisübungen enthält es
ein gezieltes Training zur Stärkung
der Alltagskompetenzen. Kostenlos
herunterzuladen in der HELIOS
Zentralbibliothek.
INTRANET
13. bis 17. Oktober
Grundkurs des Facio-oralen Traktes/Kipfenberg
E-JOURNAL
Echokardiographie-Spezialkurs: TEE/Berlin
HELIOS Handlungsempfehlungen
» Geriatrie, Abdominelle Infektionen,
Harnwegsinfektionen, Sepsis und
viele weitere unter: myHELIOS >
Wissen > Bibliotheksportal >
HELIOS Publikationen > HELIOS
Handlungsempfehlungen
ÜBERBLICK
HELIOS Seminare
» Seminartermine finden HELIOS
Mitarbeiter unter: myHELIOS >
Wissen > Seminardatenbank
SEPTEMBER/OKTOBER 2014 | HELIOS aktuell | 19
Menschen
PORTRÄT
Abenteuer Allgäu-Orient-Rallye
Zwei Plauener Krankenpfleger fuhren in alten Autos von Oberstaufen im Allgäu 7500 Kilometer nach
Amman in Jordanien. Der Bericht einer außergewöhnlichen Reise.
Denny Brand (links) und Uwe Jäkel starteten mit
vier Mitstreitern und mehr als 20 Jahre alten
Fahrzeugen im Team „Vogtland-Orient-Express“.
JULIA DIETRICH | PLAUEN
R
eifenpannen, Schwelbrände im Motorraum
und Sand zwischen den Zähnen – wer in
alten Autos vom Allgäu nach Jordanien fährt,
der hat viel zu erzählen. So auch die Krankenpfleger Uwe Jäkel (51) und Denny Brand (34)
aus dem HELIOS Klinikum Plauen. Sie und vier
weitere Mitstreiter starteten als „Vogtland-OrientExpress“ am 3. Mai bei der Allgäu-Orient-Rallye.
Als eines von 111 Teams begaben sich die sechs
Vogtländer von Oberstaufen im Allgäu auf die
7500 Kilometer lange Reise nach Amman in
Jordanien. „Unsere Autos, ein Renault Laguna,
Skoda Felicia und Fiat Scudo, hatten mehr als
150.000 Kilometer auf dem Buckel“, sagt Uwe
Jäkel. Zugelassen zur Rallye sind nur Fahrzeuge,
die mindestens 20 Jahre alt oder nicht mehr als
1111,11 Euro wert sind – Navi-Gerät und Klimaanlage also Fehlanzeige. Die Teams der AllgäuOrient-Rallye mussten aber noch weitere Spielregeln beachten. Nicht ohne Grund zählt sie zu den
„letzten automobilen Abenteuern dieser Welt“. So
durfte die Fahrtstrecke frei gewählt werden, für
die Zwischenstopps waren jedoch Orte vorgegeben. „Wir waren mehrmals Etappenerster“, sagt
Denny Brand, Vogtland-Orient-Express-Initiator.
20 | HELIOS aktuell | SEPTEMBER/OKTOBER 2014
Verboten war, auf Autobahnen oder Mautstraßen
zu fahren. Übernachten durften die Teilnehmer
in ihren Autos oder im Freien. Wer keine nächtlichen Abenteuer mochte, buchte sich Unterkünfte,
die aber nicht mehr als 11,11 Euro pro Person
kosten durften.
„Die durch zwölf Länder führende Rallye war
gleichermaßen anstrengend und faszinierend“,
sagt Uwe Jäkel. „Wir waren schon ein wenig verrückt, durch fremde Länder mit uralten Autos zu
fahren.“ Das Sextett wollte andere Kulturen kennenlernen – und das auf einem ungewöhnlichen
Weg. „Was uns genau in den entfernten Ländern
erwartet, wussten wir nicht; wir wurden aber
überall freundlich aufgenommen.“ Zur Siegerehrung war sogar Jordaniens Kronprinz vor Ort.
Das Vogtland-Team gehörte am Ende zwar nicht
zu den besten, belegte aber wie alle, die das Ziel
erreichten, Rang vier. Laut Denny Brand trifft der
Begriff Rallye daher auch nicht den Kern der Sache:
„Es geht nicht nur um Schnelligkeit, sondern um
Teamgeist, kalkulierbares Risiko, Abenteuer und
den guten Zweck.“ Für letzteren ließen die Vogtländer am Ende wie alle anderen Teilnehmer auch ihre
Autos samt Inhalt – sie hatten u.a. Spielsachen im
Gepäck – in Jordanien zurück. Aus dem Verkaufserlös werden soziale Projekte finanziert.
5 FRAGEN AN …
Dr. Ekkehard Gürtler: „So
war mein 24-Stunden-Lauf“
DR. MED. EKKEHARD GÜRTLER, kommissarischer Chefarzt der Klinik für Innere
Medizin an der HELIOS Klinik Schkeuditz, nahm in einer 4er-Staffel am ältesten
deutschen 24-Stunden-Lauf in Reichenbach/Vogtland teil. Im Interview erzählt
der 43-Jährige, wie es möglich ist, alle 18
Minuten etwa 1,2 Kilometer zu laufen
und so eine Gesamtstrecke von etwa 80
Kilometern zu absolvieren.
1
Warum haben Sie an diesem Lauf
teilgenommen? Die Idee wurde aus
einem Spaß heraus geboren. Ich wollte wissen, was ich leisten kann.
2
Wie haben Sie diese Anstrengung körperlich und mental durchgehalten? Es
ist natürlich eine Herausforderung. In
den ersten Stunden sind Motivation
und Kondition auf höchstem Level,
doch dann wird der Erholungseffekt in
den Laufpausen immer geringer. Dann
hilft nur gegenseitiges Anfeuern und
Teamstärke.
3
Wo haben Sie die Belastung im Körper
besonders deutlich gespürt? Die stärkste Belastung habe ich in der Achillessehne gespürt, auch noch Tage später.
4
Wie lange trainiert man dafür? Ich laufe
seit zirka sieben Jahren regelmäßig.
Ein untrainierter Läufer sollte sich solch
eine Belastung nicht zumuten. Durch den
zeitweiligen Ausfall eines Mitläufers war ich
insgesamt betrachtet mehr als
sieben Stunden am Stück im
Rennen.
5
Was waren besonders
einprägsame Erfahrungen? Erstaunlich war für
mich, dass ich überhaupt
keinen Hunger verspürt
habe, obwohl der Körper
die Energie benötigt. Ich
musste also eine Möglichkeit finden, etwas zu essen
ohne Bauchschmerzen zu
bekommen. Hier hilft nur die
kontinuierliche Aufnahme
von beispielsweise Bananenstücken in kleinen Portionen
oder kleinen Weissbrotecken
mit Marmelade. Und weil es
keine Zuschauer wie bei einem
Marathon gibt, stellt man sich
vor allem nachts im Regen
schon einmal die Frage „Was
mache ich hier eigentlich?“
GESUNDHEITSTIPP
Grüner Star
In Deutschland haben etwa eine
Million Menschen ein Glaukom. Bei
dieser Erkrankung kann das Wasser
in der Augenkammer nicht optimal
abfließen. Dadurch erhöht sich der
Augeninnendruck und es kommt zu
einer Schädigung des Sehnervs. Da
der sogenannte Grüne Star langsam
und schmerzlos voranschreitet, wird
er oft erst spät erkannt. Deshalb ist
die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung beim Augenarzt wichtig, ab
dem 40. Lebensjahr wird alle drei
Jahre eine Vorsorgeuntersuchung
empfohlen. Dabei wird sowohl der
Augeninnendruck als auch der Augenhintergrund (Sehnervbeurteilung)
kontrolliert. „Nur eine rechtzeitige
augenärztliche Behandlung kann
irreparable Schäden verhindern“,
sagt Prof. Marcus Knorr, Chefarzt der
Klinik für Augenheilkunde am HELIOS
Klinikum Krefeld. Neben medikamentösen Therapien kann Betroffenen
mittels minimal-invasiver Kammerwinkelchirurgie (z.B. I-Stent) sowie
der Kanaloplastik auch eine schonende Operationsmethode helfen. „Liegt
eine familiäre Vorbelastung vor, sollte die Vorsorgeuntersuchung einmal
im Jahr durchgeführt werden“, sagt
der Augenarzt.
WO MENSCHEN ARBEITEN, PASSIEREN FEHLER – DAMIT WIR BEI HELIOS DIE FEHLER NICHT ALLE SELBST MACHEN
MÜSSEN, BEVOR WIR AUS IHNEN LERNEN KÖNNEN, STELLEN WIR MONATLICH EINEN ANONYMISIERTEN EINZELFALL
AUS DER ZENTRALEN HAFTPFLICHTBEARBEITUNG VOR.
Anlage einer PEG-Sonde bei falscher Patientin
IM JUNI WAR BEI einer 73-jährigen Patientin
nach Hirnblutung und Luftröhrenschnitt die
Anlage einer PEG-Magensonde vorgesehen.
In ihrem Zimmer auf der neurologischen
Station befand sich eine 92-jährige demente Patientin, ebenfalls mit Hirnblutung, bei
der es keine Indikation für die Anlage einer
PEG-Sonde gab. Sie war am Vortag von der
Intermediate Care Station übernommen worden – ohne Patientenbändchen. Auch auf der
neurologischen Station hatte sie noch kein
Bändchen bekommen.
Am Eingriffstag kam der Transportdienst
mit der richtigen Akte ausgestattet auf das
Stationszimmer und fragte den Namen ab.
Die 73-jährige Patientin konnte ihren Namen
nicht bestätigen, stattdessen hat die 92-jährige demente Bettnachbarin den Namen
fälschlicherweise bestätigt. In der Endoskopie-Abteilung baten die Kollegen erneut
um Bestätigung des Namens und wieder hat
die Patientin den falschen Namen bestätigt.
So wurde die PEG-Sonde bei der falschen
Patientin angelegt.
entenarmbänder eingeführt. Darauf stehen
der Name, der Geburtstag und die individuelle Patientennummer. Auch in den ab
2014 neu hinzugekommen Kliniken werden
die Sicherheitsarmbänder schrittweise bis
2015 verbindlich eingeführt. Der Fall zeigt
eindringlich, wie wichtig die Namenskontrolle (sich den Namen nennen und nicht
nur bestätigen lassen) sowie das Tragen von
Patientenarmbändern sind.
UM DIE GEFAHR SOLCHER Verwechslungen zu
reduzieren, hat HELIOS 2013 flächendeckend in allen Akutkliniken Laserband-Pati-
» Mehr Informationen finden interessierte Mitarbeiter in
myHELIOS unter: http://myhelios.helios-kliniken.de/
fehlerdesmonats
SEPTEMBER/OKTOBER 2014 | HELIOS aktuell | 21
Wussten Sie schon …
SCHLAU IN
60
SEKUNDEN
PECH Regel
Beim Sport den Fuß
geprellt, den Arm verzerrt
oder den Rücken verrenkt:
Da ist Erste Hilfe gefragt,
damit es nicht schlimmer
wird. Die PECH Regel setzt
genau hier an – und beginnt
mit P für Pause. Sofort mit
dem Sport aufzuhören, ist
also das Allerwichtigste.
Der Verletzte sollte dann
das betreffende Körperteil
ruhigstellen und schonen.
E steht für Eis – denn
nichts lindert die ersten
Schmerzen bei stumpfen
Verletzungen wie Prellung
oder Zerrung besser. Die
Blutgefäße werden dadurch
verengt, aber auch einer
größeren Schwellung
wird vorgebeugt. Wichtig:
Immer nur kurz kühlen,
das Coolpack nicht direkt
auf die Haut legen und
zwischendurch Pausen
machen. Auch wenn es
schmerzhaft ist: Druck
(englisch Compression, C)
von außen kann einen
aufkommenden Bluterguss
eingrenzen und die
Schwellung mindern. Legt
man einen Druckverband
mit einem Kühlpack an,
ist dies optimal für die
Erstversorgung. Beim
Hochlagern (H) des
betroffenen Körperteils
gilt: Wenn möglich
über Herzhöhe, z.B. mit
einem Kissen. So können
auch Schwellungen
reduziert werden. Sollte
durch die Verletzung
innerlich Flüssigkeit
ausgetreten sein, kann
diese so ebenfalls besser
über die Lymphbahnen
abtransportiert werden.
Generell gilt: Die PECH
Regel gibt Orientierung
zur ersten Hilfe – hält der
Schmerz jedoch an oder
wird die Schwellung größer,
ist unbedingt ein Arzt
aufzusuchen.
Schwierigen Situationen
professionell begegnen
Im Deeskalationstraining lernen die Klinikmitarbeiter in Plauen, richtig zu reagieren, wenn ein Patient sie bedroht oder angreift.
JULIA DIETRICH | PLAUEN
K
ratzen, Schlagen, Beißen – gewaltbereite Patienten gibt es im Krankenhaus immer wieder; vor
allem in der Psychiatrie steigt die Zahl der Angriffe auf Ärzte und Pfleger. „Wir erleben immer häufiger Situationen, in denen ein Patient gewalttätig
reagiert“, sagt Evelyne Richter, Pflegebereichsleiterin der psychiatrischen Klinik im HELIOS VogtlandKlinikum Plauen. Dabei äußert der Patient seine
Aggression unterschiedlich: Vom Beschimpfen über
Treten bis zum Werfen von Gegenständen. „Diesen
Angriffen professionell zu begegnen, erfordert ein
hohes Maß an sozialer Kompetenz und Kommunikationsfähigkeit“, sagt Richter. In Matthias Stein fand
sie Unterstützung: Der Psychiatrie-Pfleger ließ sich
zum Deeskalationstrainer ausbilden und schult seit
diesem Jahr die Mitarbeiter in Plauen im Umgang
mit aggressiven Patienten.
Beruhigend auf den Patienten einzureden,
Verständnis zu zeigen und seine Gefühle ernstzunehmen, kann dabei ein erster Schritt sein. Doch
reicht das nicht immer aus: „Oft hilft es erst, so laut
22 | HELIOS aktuell | SEPTEMBER/OKTOBER 2014
zu sprechen, dass der Patient einen wahrnimmt“,
rät Stein. Auch in die Hände klatschen oder auf
einen Tisch hauen, zieht die nötige Aufmerksamkeit
auf sich. „Wichtig ist, zu wissen, wie ich selbst auf
andere wirke. In Rollenspielen üben wir deshalb
verschiedene Situationen. Denn durch falsche Worte
oder Körpersprache wird ein aggressiver Patient
eventuell noch aufgebrachter und die Situation kann
schnell eskalieren“, sagt der 47-Jährige.
Als zweites Werkzeug helfen spezielle Körpertechniken wie Griffe, um sich aus der Umklammerung eines Patienten zu befreien. Gut ist zudem
stets, sich Kollegen zur Hilfe zu rufen. Muss ein
Patient „eingefangen“ werden, weil er ausgerissen
oder wutentbrannt ist, muss die Teamarbeit funktionieren: „Unsere oberste Priorität ist, dass sowohl
der Patient als auch wir als Mitarbeiter keinen
körperlichen Schaden davontragen“, sagt Stein.
Nicht jede Attacke ist vorhersehbar, daher sollten
die Mitarbeiter stets mit offenen Augen und Ohren
arbeiten. Wichtige Grundregel: Nie mit dem Rücken
zur Tür stehen, damit man nicht von hinten überfallen werden kann.
Personalien
PERSONALVERÄNDERUNGEN
Aue
André Trumpp (37) ist seit
1. August
Klinikgeschäftsführer
am HELIOS
Klinikum Aue.
Der gelernte Sozialversicherungsangestellte und studierte
Wirtschaftswissenschaftler
begann bei HELIOS 2009 als
Assistent der Geschäftsführung am HELIOS Klinikum
Schwelm. Darauf folgten
Tätigkeiten als Klinikgeschäftsführer der HELIOS
Klinik Leisnig und zuletzt der
HELIOS Klinik Blankenhain.
Bad Saarow
Prof. Dr. med. Olaf Schedler
(47) ist seit
dem 1. Juli
Chefarzt der
Zentralen
Notaufnahme.
Spezialisiert ist er auf
interdisziplinäre Notfall- und
Rettungsmedizin, Anästhesiologie, Intensivmedizin
sowie Tauch- und Überdruckmedizin. Zuletzt war
Prof. Schedler im Unfallkrankenhaus Berlin Leiter
des Zentrums für Notfalltraining und der Sektion
Maritime Medizin sowie für
den Bereich Kardioanästhesie verantwortlich.
Dr. med. Daniel Pink (41)
ist seit dem
15. Juli
Chefarzt der
Klinik für
Hämatologie,
Onkologie und Palliativme-
STELLENANZEIGEN
Chefärztin/Chefarzt
• Thoraxchirurgie, Wuppertal
• Frauenklinik, Gynäkologie und
Geburtshilfe, Duisburg
• Herzchirurgie, Karlsruhe
• HNO, Bad Berleburg
dizin. Der gebürtige Greifswalder ist auf die interdisziplinäre
Behandlung von Patienten
mit soliden Tumoren und
auf die Diagnostik und
Behandlung bösartiger
Knochen- und Weichteiltumoren, den sogenannten
Sarkomen, spezialisiert.
Burg
Prof. Dr. med. habil. Paul
Janowitz (58)
ist seit dem 1.
Juli Ärztlicher
Direktor der
HELIOS
Klinik Jerichower Land in
Burg. Er löst Dr. med.
Christoph Theodor Beck ab,
der die Funktion auf eigenen
Wunsch hin abgibt. Prof. Dr.
Janowitz ist seit April 1994
am Krankenhaus Burg tätig
und führt als Chefarzt die
Klinik für Innere Medizin.
Dr. med. Jens Tylkoski (47)
ist ebenfalls
seit 1. Juli
Chefarzt der
Klinik für
Orthopädie,
Unfallchirurgie und
Wirbelsäulenchirurgie in
Burg. Zuletzt war er
Leitender Oberarzt in der
Klinik. Dr. med. Tylkoski ist
Facharzt für Chirurgie mit
der Teilgebietsanerkennung
Spezielle Unfallchirurgie
sowie Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie.
Hettstedt
Dr. med. Lutz Lindemann-
Sperfeld (55)
ist seit dem
1. Juli der neue
Chefarzt des
Orthopädischtraumatologischen Zentrums
(OTZ) der HELIOS Klinik
Hettstedt. Der Experte für
Orthopädie und Unfallchirurgie
war zuvor viele Jahre als
Chefarzt der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie im Krankenhaus
Martha-Maria Halle-Dölau tätig.
Oberhausen
Sanja Popić (38) ist seit
Anfang Mai
Klinikgeschäftsführerin
der HELIOS
St. Elisabeth
Klinik Oberhausen. Zuvor
war sie als Prokuristin,
Personal- und Pflegedienstleiterin in den Mittelweser
Kliniken in Nienburg und
Stolzenau tätig. Sie folgt auf
Dr. Niklas Cruse, der in
gleicher Funktion an das
HELIOS Klinikum Siegburg
gewechselt ist.
Dr. Dirk Müller (46) ist seit
dem 1. Juni
kommissarischer Chefarzt
der Fachabteilung für
Anästhesie, Intensivmedizin
und Schmerztherapie an der
HELIOS St. Elisabeth Klinik
Oberhausen. Er ist Facharzt
für Anästhesiologie und
verfügt über eine zusätzliche
Expertise in den Bereichen
Intensiv-, Notfall- und
Ärztin/Arzt in Weiterbildung
Funktionsdienst
• Pneumologie, Bad Saarow
• Allgemein- und Viszeralchirurgie,
Krefeld
• Gynäkologie und Geburtshilfe,
Kronach
• Innere Medizin, Bochum-Linden
• Orthopädie und Unfallchirurgie,
Oberhausen
• Ergotherapeut (m/w), Hildesheim
• Ergotherapeut (m/w), Damp
• Hebamme/Entbindungspfleger
(w/m), Salzgitter
• Hebamme/Entbindungspfleger
(w/m), Stralsund
• Hebamme oder Entbindungspfleger (w/m), Erfurt
Suchtmedizin. Zuletzt
verantwortete er als Oberarzt
den Anästhesiebereich der
universitären Mund-,
Kiefer- und Gesichtschirurgie
der Kliniken Essen-Mitte.
Oschersleben
Svenja Dörfler (27) ist seit
1. August
Pflegedienstleitung der
HELIOS
Bördeklinik.
Die gelernte Gesundheitsund Kinderkrankenpflegerin
absolvierte nach ihrer
Ausbildung ein Studium im
Bereich „Health Care
Management“. Bis 2013 war
sie zudem auf der neonatologischen Intensivstation eines
Düsseldorfer Krankenhauses
tätig. Im Oktober 2013
begann sie ihre Tätigkeit für
HELIOS als Trainee im
Bereich Pflegemanagement.
Zerbst
Judith Schöll (28) ist seit
dem 15. Juli
Pflegedienstleiterin in der
HELIOS
Klinik Zerbst/
Anhalt. Zuvor durchlief sie
bei HELIOS ein zweijähriges
Traineeprogramm im
Bereich Pflegemanagement
und war dabei in verschiedenen HELIOS Kliniken tätig.
Die gelernte Gesundheitsund Kinderkrankenpflegerin
studierte berufsbegleitend in
Hamburg Pflegeentwicklung
und Management.
Medizinisch-technischer
Dienst
• Physiotherapeut (m/w), Dachau
• Physiotherapeut (m/w), Hamburg
• Apotheker (m/w), Leipzig (ParkKlinikum)
• Apotheker (m/w), Rottweil
• Apotheker (m/w), Burg
• Logopäde (m/w), Holthausen
SEPTEMBER/OKTOBER 2014 | HELIOS aktuell | 23
Region
Brandenburg
Helmstedt
Bad Gandersheim
Northeim
Oschersleben
Herzberg Am Harz
Berlin
Burg
Vogelsang-Gommern
Bad Saarow
Zerbst
Köthen
HERZLICH
WILLKOMMEN!
Sehr geehrte Damen und Herren,
mehr als ein halbes Jahr ist
es nun her, dass wir sechs
neue Kliniken willkommen
geheißen haben. Zusammenwachsen ist nicht immer
einfach. Ich erlebe ein hohes
Maß an Neugier, Engagement und Umsetzungsstärke
in unseren neuen Häusern
und viel Unterstützung der
bereits länger bestehenden
Kliniken. Neben dem Zueinanderfinden, insbesondere
im Einkauf, der Logistik und
der Reinigung, zeigt sich das
Zusammenwachsen auch in
den so wichtigen medizinischen Bereichen. Beispiele
dafür: die Zusammenarbeit
der Kardiologen aus Köthen
und Berlin-Buch sowie der
Besuch der Northeimer
Chefärzte in Herzberg wie
auch die Nachbarschaftshilfe
der Internisten aus Neindorf
in Zerbst. Gute Beispiele,
die zeigen, dass wir nicht
„verwalten“, sondern gemeinsam gestalten. Manches
Mal erschweren allerdings
noch Unsicherheit oder ein
unnötiges Verharren das gute
Vorankommen. Auch daran
arbeiten wir. Lassen Sie uns
auch weiterhin kraftvoll den
gemeinsamen Weg gehen.
Beste Grüße
„Gute Ausbildung heute heißt
gute Versorgung morgen“
Der HELIOS Klinik Köthen wurde kürzlich für weitere drei Jahre der Titel „Akademisches Lehrkrankenhaus der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg“
verliehen. Mit Priv.-Doz. Dr. med. Thomas Krüger, Ärztlicher Direktor der Klinik,
sprachen wir über die Bedeutung des Titels und die Zusammenarbeit mit medizinischen Fakultäten bei der Fort- und Weiterbildung junger Ärzte.
In erster Linie denke ich dabei an verlässliche Kooperationspartner. Wir haben in den vergangenen
fünf bis zehn Jahren gemeinsam mit der MartinLuther-Universität Halle Strukturen geschaffen,
die diesbezüglich hohen Anforderungen gerecht
werden. Es ist uns praktisch in allen Fachbereichen möglich, kurzfristig Patienten mit speziellen
Krankheitsbildern, die in Köthen nicht behandelt
werden können, vorzustellen oder zu verlegen. Es
existieren sogenannte Rotationsprogramme zur
Ausbildung von Fachärzten zum Beispiel im Fachgebiet Orthopädie und Unfallchirurgie. Die Möglichkeit der studentischen Ausbildung im Praktischen Jahr wird in unserem Haus auch genutzt.
Grundsätzlich sollte und muss es Verpflichtung
für alle Krankenhäuser sein, sich im Besonderen
der Aus- und Weiterbildung zu stellen. Die Qualität
der medizinischen Behandlung wird nur so lange
gut sein, wie hochwertiges Fachwissen aktuell
anwendbar ist, aber auch weitervermittelt wird.
Mit welchen Hochschulen arbeitet die Klinik
in Bezug auf die Medizinerausbildung noch
zusammen?
Die Hochschule Anhalt ist als größte ostdeutsche
Fachhochschule ein weiterer wichtiger Kooperationspartner unseres Hauses. Ein besonderer Fokus
liegt im praxisnahen Unterricht der Studierenden
in den Bereichen Physiologie und Biomedizintechnik. Dies schließt auch die Betreuung von Masterund Bachelorarbeiten ein.
Wie wichtig ist die medizinische Nachwuchsförderung?
ENRICO JENSCH
Regionalgeschäftsführer
REGION MITTE-NORD
Ich persönlich glaube fest daran, dass gute Qualität mittel- und langfristig nur über kontinuierliche
Ausbildung zu erhalten ist. Dabei geht es auch um
die Weitergabe von Erfahrungen von Mediziner zu
Medizinstudent. Ich sehe das als unsere „Nachwuchsverpflichtung“, denn es stellt sich doch die
Frage, wer in 20 Jahren ein künstliches Hüftgelenk
in guter Qualität einsetzen soll, wenn wir Qualität in der medizinischen Versorgung heute nicht
adäquat vermitteln können.
Die Fragen stellte Anika Zachert.
24 | HELIOS aktuell | SEPTEMBER/OKTOBER 2014
» Es muss Ver-
Welche Bedeutung hat der Titel „Akademisches
Lehrkrankenhaus“ für eine Klinik?
pflichtung sein,
sich der Ausbildung zu stellen.
Priv.-Doz. Dr. med.
Thomas Krüger
Ärztlicher Direktor
HELIOS Klinik Köthen
KURZ NOTIERT
Akademische Lehrkrankenhäuser der Region
HELIOS Klinik Köthen
Akademisches Lehrkrankenhaus der
Martin-Luther-Universität Halle
HELIOS Klinik Herzberg/Osterode
Akademisches Lehrkrankenhaus der
Georg-August-Universität Göttingen
HELIOS Klinikum Emil von Behring
Akademisches Lehrkrankenhaus der
Charité – Universitätsmedizin Berlin
HELIOS St. Marienberg Klinik Helmstedt
Akademisches Lehrkrankenhaus der
Otto-von-Guericke Universität Magdeburg
HELIOS Klinik Jerichower Land
Akademisches Lehrkrankenhaus der
Otto-von-Guericke Universität Magdeburg
HELIOS Klinik Bad Saarow
Akademisches Lehrkrankenhaus der
Charité - Universitätsmedizin Berlin
HELIOS Albert-Schweitzer-Klinik Northeim
Akademisches Lehrkrankenhaus der
Universitätsmedizin Göttingen
Mitte – Nord
Babyfreundliches
Krankenhaus
HERZBERG AM HARZ Bereits seit
vier Jahren trägt die Geburtshilfe der HELIOS Klinik Herzberg/
Osterode das Qualitätssiegel
„Babyfreundliches Krankenhaus“.
Die Auszeichnung der Weltgesundheitsorganisation WHO und des
Kinderhilfswerks UNICEF bestätigt
der Abteilung hervorragende medizinische und technische Voraussetzungen und viel Zuwendung. „Dazu
gehört der ungestörte Hautkontakt
zwischen Eltern und Kind in den
ersten Stunden nach der Geburt,
die individuelle Unterstützung der
Mutter beim Stillen und die Möglichkeit für Väter, mit im „Familienzimmer“ zu übernachten“, erklärt
Dr. med. Wolfram Franz, Chefarzt
der Geburtshilfe und Gynäkologie.
Für werdende Eltern ist dieses Siegel eine wertvolle Orientierungshilfe bei der Auswahl einer geeigneten
Klinik.
NICHT VERPASSEN
24. September
Aktuelle Aspekte in der
Therapie des Diabetes
mellitus Typ 2 /Oschersleben, 17 Uhr, HELIOS
Bördeklinik
27. September
Tag der offenen Tür des
Zentrums für Innere
Medizin in Kooperation
mit der Deutschen
Herzstiftung / Zerbst/Anhalt, 9 Uhr, HELIOS Klinik
Zerbst/Anhalt
2. Bucher Workshop Regionalanästhesie in der
Carotis-Chirurgie / BerlinBuch, Demoraum B2U-078,
Gartengeschoss
15. Oktober
Festsymposium Seltene
Lungenkrankheiten /
Kleinmachnow, 18 Uhr,
Nh Hotel Berlin Potsdam
Zehlendorfer Damm 190,
14532 Kleinmachnow
08. November
08. Oktober
Assistenzärztin Maximiliane Herrmann, die Mutter Swetlana Merling mit Adrian und die
leitende Hebamme Sandra Siewert v.li.n.re.
12. Oktober
Zentrum für Innere
Medizin informiert:
Behandlung geriatrischer
Patienten / Oschersleben,
16 Uhr, HELIOS Bördeklinik,
Großer Konferenzraum
Tag der offenen Tür,
im Klinikneubau der
HELIOS Albert-Schweitzer-Klinik Northeim /
Northeim, 10 Uhr, AlbertSchweitzer-Weg 1, 37154
Northeim
11. Oktober
22. November
XVIII. Mammasymposium: Zusammenarbeit
zwischen Praxis und
Klinik beim Mammakarzinom / Bad Saarow, 9 Uhr,
HELIOS Klinikum Bad Saarow
1. Basis-Kolposkopiekurs
für HELIOS Assistenzund Fachärzte /Bad
Saarow, 8 Uhr, HELIOS
Klinikum Bad Saarow
Tabakprävention und -aufklärung bei jungen Erwachsenen
BERLIN-ZEHLENDORF Tabakkonsum ist
weltweit die Hauptursache für vermeidbare
Todesfälle. Obwohl der Zigarettenkonsum
bei deutschen Jugendlichen in den letzten
Jahren rückläufig ist, rauchten im Jahr 2012
gut zwölf Prozent der Zwölf- bis Siebzehnjährigen und 35 Prozent der 18- bis 25-Jährigen.
Um möglichst früh dem Griff zum Glimmstängel vorzubeugen und für gesundheitliche Risiken zu sensibilisieren, widmet sich
die Klinik für Pneumologie, Lungenklinik
Heckeshorn, im HELIOS Klinikum Emil von
Behring im Rahmen eines Kooperationsprojektes seit einigen Jahren der Tabakprävention bei Jugendlichen. Mit dem Programm
„Schüler in der Klinik“ stellen die beteiligten
Ärzte, darunter Oberarzt Dr. med. Nicolas
Schönfeld, nicht die Abschreckung, sondern
Antworten aus erster Hand von Ärzten und
Dr. med. Nicolas Schönfeld engagiert sich für die
frühe Tabakprävention
Betroffenen in den Mittelpunkt der Aufklärungsarbeit. In gemeinsamen Treffen diskutieren die Experten mit Schülern der siebten
bis zehnten Klassen die individuellen und
gesellschaftlichen Ursachen des Rauchens.
„Unser Interventionsprogramm verdeutlicht
den positiven Effekt der Aufklärung auf das
Rauchverhalten der Jugendlichen“, so Dr.
med. Schönfeld. „Wichtig ist, dass sich die
Schüler mit dem Thema auseinandersetzen, bevor sie mit dem Rauchen beginnen.“
Schönfeld unterstützte im Juni 2014 zudem
die Studenteninitiative „Aufklärung gegen
Tabak (AGT)“, die von der Bundeskanzlerin als eines der besten sozialen Projekte
Deutschlands mit dem Bundespreis prämiert
wurde. Medizinstudenten übernehmen hier
bundesweit die Tabakaufklärung von Schülern der sechsten bis achten Klassen.
SEPTEMBER/OKTOBER 2014 | HELIOS aktuell | 25
Region | Mitte-Nord
KURZMITTEILUNG
Neuer Ärztlicher
Direktor der
HELIOS Klinik
Jerichower Land
Prof. Dr. med. Steffen Rickes bei der Diagnostik
mithilfe der High-End-Sonographie
Am 1. Juli 2014 übernahm
Prof. Dr. med. habil. Paul
Janowitz die Position des
Ärztlichen Direktors der
HELIOS Klinik Jerichower
Land von seinem Vorgänger
Dr. med. Christoph Theodor Beck. Schon seit 1994
ist der Facharzt für Innere
Medizin, Geriatrie und Gastroenterologie als Chefarzt
der Klinik für Innere Medizin in Burg tätig und hat unter anderem die Profilierung
des Geriatrischen Zentrums
entscheidend vorangetrieben. Sein Name steht für
eine enge und kollegiale interdisziplinäre Zusammenarbeit aller Fachabteilungen
des Hauses. Prof. Dr. med.
habil. Paul Janowitz ist Vorsitzender des Verbandes der
Leitenden Krankenhausärzte (VLK) Sachsen-Anhalt,
Präsident der Mitteldeutschen Gesellschaft für
Gastroenterologie (MGG),
Vorsitzender der Prüfungskommission Innere Medizin, Vorsitzender des
Gebührenausschusses der
Ärztekammer SachsenAnhalt und Vorstandsmitglied der Gesellschaft für
Innere Medizin (IMSA)
Sachsen-Anhalt.
26 | HELIOS aktuell | SEPTEMBER/OKTOBER 2014
Im Verein Medizin fördern
Prof. Dr. med. Steffen Rickes ist nicht nur mit ganzem Herzen Direktor des
Zentrums für Innere Medizin der HELIOS Bördeklinik, sondern auch engagierter Leiter des „Walter-Krienitz-Vereins zur Förderung der Medizin e.V.“. Der
Namensträger war 1906 einer der Erstbeschreiber von Magenbakterien.
VON CATERIN SCHMIDT | NEINDORF
Was genau ist der Walter-Krienitz-Verein?
Walter Krienitz stammt wie ich aus Halberstadt,
seine Arbeit faszinierte mich schon immer, nicht
nur aus beruflichem Interesse. Seine Forschungen im Bereich der Magenbakteriologie blieben
jedoch lange verborgen. Erst 2005 erhielten zwei
Australier einen Nobelpreis für eine Beschreibung, die schon andere vorher, z.B. Walter Krienitz, gemacht haben. Zur Ehrung seiner wissenschaftlichen Arbeit, zur Förderung zukünftiger
Studien auf dem Gebiet der Gastroenterologie
und zur Unterstützung junger Mediziner habe ich
vor sieben Jahren den „Walter-Krienitz-Verein“
gegründet. Seit 2011 verleiht der Verein einen
Preis an Mediziner, die durch ihre Arbeiten herausragende Leistungen erbracht haben.
klinisches Engagement in Anspruch - für eine
Einzelperson kaum leistbar. Der Verein soll diese
Ressourcen bereitstellen und so sichern, dass Patienten auch in Zukunft modernste medizinische
Behandlung erhalten.
Welche Projekte hat der Verein bereits realisiert
und welche folgen noch?
Es entstanden bereits einige Denkmäler, darunter ein Park, eine Büste sowie Gedenktafeln.
Die größten Projekte des Vereins sind aber ohne
Zweifel die Auszeichnungen, wie Gedenkmedaille
und -preis sowie der Wissenschaftspreis. Demnächst möchten wir Studenten der Universitätsmedizin Magdeburg mit einem Doktorandenpreis
ehren.
Wie verbinden Sie Klinikalltag mit Vereinsarbeit?
Was verbindet Sie persönlich mit Walter Krienitz?
Als Direktor des Zentrums für Innere Medizin
sehe ich täglich, wie moderne Medizintechnik
und neueste Erkenntnisse über Krankheitsbilder
helfen, Patienten optimal zu versorgen. Jedoch
nehmen sowohl technologische Weiterentwicklung als auch Forschung Zeit, Geld und außer-
Ganz sicher der Wunsch, Krankheiten und ihre
Entstehung im Ganzen zu erforschen und diese
Erkenntnisse einer breiten Öffentlichkeit zur
Verfügung zu stellen. So hat es Walter Krienitz
Anfang des 20. Jahrhunderts getan und so möchte ich es heute weiterführen.
Region | Mitte-Nord
5x3 km Firmenstaffellauf im Magdeburger
Elbauenpark
MAGDEBURG V
ier Teams der HELIOS
Kliniken Jerichower Land, Vogelsang-Gommern, Zerbst/Anhalt
und der Bördeklinik gaben beim
Magdeburger Firmenstaffellauf im
Sommer ihr Bestes. Bei strahlendem Sonnenschein, toller Stimmung und trotz Temperaturen um
30°C gingen fast 5000 Läufer im
Elbauenpark an den Start. 5 mal
3 Kilometer galt es zu bezwingen,
rund 1000 Teams hatten sich für
das sportliche Meeting der Region
angemeldet. Schnellstes HELIOS
Team in der Kategorie Mixed war
die „Klinik Jerichower Land 2“
mit einer Zeit von 1:09:22 mit
einem hervorragenden Platz 26.
Bei den Damen-Teams landete die
„Bördeklinik 3“ mit einer Zeit von
01:21:44 auf Platz 21 von insgesamt
113. Wir gratulieren allen erfolgreichen Läufern zu dieser tollen
Leistung.
29
ZAHL DES MONATS
MARATHONLÄUFE
pro Tag legt der Patientenbegleitdienst unserer Region
umgerechnet zurück
(eine Marathonstrecke = 42,195 Kilometer)
Gute Seele des Hauses wieder fit
BAD GANDERSHEIM Seit 29 Jahren ist Dieter
Nölke als Haustechniker im Krankenhaus
Bad Gandersheim tätig. Der 64-Jährige ist
die gute Seele des Hauses, den jeder kennt
und schätzt. Als er vor zwei Jahren plötzlich
Schulterschmerzen bekommt, macht er sich
große Sorgen und hält aus Angst vor einer
Operation die Schmerzen lange aus. „Ich
hatte zwei Jahre Schmerzen in der rechten
Schulter. Am Ende war es so schlimm, dass
ich nachts mehrmals davon wach geworden
bin und bei der Arbeit nicht mehr anpacken
konnte. Es hat mich sogar beim Spielen
mit den Enkelkindern gestört, da wusste
ich, dass etwas passieren muss“, erinnert
er sich. Er wandte sich an Dr. med. Sascha
Pfiel, Oberarzt der Klinik für Orthopädie und
Unfallchirurgie. „Die MRT-Bilder zeigten,
dass Dieter Nölke einen Riss in der Rotato-
Dieter Nölke bei der Physiotherapie mit Gitta Köster,
Leitende Physiotherapeutin in der HELIOS Klinik Bad
Gandersheim
renmanschette hatte. Außerdem war seine
lange Bizepssehne gereizt“, erläutert der
Oberarzt, der dem Haustechniker daraufhin
eine Operation nahelegte. Bei der Operation
wurde das Schultergelenk gesäubert und
die lange Bizepssehne durchtrennt. „Der
Eingriff in Schlüssellochtechnik dauerte 20
Minuten. Ich habe die Sehne durchtrennt,
um die Reizung in der Schulter zu beenden,
damit die Schmerzen aufhören. Die Patienten
haben dadurch keine Einschränkungen. Im
Gegenteil: Die Schulter kann endlich wieder
wie gewohnt bewegt werden“, erläutert
der Oberarzt. „Ich habe nur vier Tage lang
Schmerztabletten genommen. Nach zweieinhalb Wochen war alles ok. Auch die kleine
Operationsnarbe ist kaum noch sichtbar. Es
ist herrlich, dass ich endlich wieder durchschlafen kann“, sagt Dieter Nölke.
SEPTEMBER/OKTOBER 2014 | HELIOS aktuell | 27
Region | Mitte-Nord
Dr. med. Marek Budner (rechts) und
Dr. med. Christopher Koßagk bei der
Auswertung eines Befundes
Dysplasiezentrum
zertifiziert
Foto: Anja Paar
In Deutschland gibt es insgesamt neun zertifizierte Dysplasiezentren. Eines davon ist seit
Mai 2014 das HELIOS Klinikum Bad Saarow,
als einziges der HELIOS Kliniken Gruppe.
VON ANJA PAAR | BAD SAAROW
E
twa 80 Prozent aller Frauen werden im
Laufe ihres Lebens mit einer Infektion
humaner Papillomviren (HPV) konfrontiert. Meist verläuft diese Infektion harmlos,
aber in einigen Fällen können aus dem Virus
Krebsvorstufen – sogenannte Dysplasien am
weiblichen Genital – entstehen. Diese Zellveränderungen können sich gegebenenfalls zu
bösartigen Tumoren weiterentwickeln.
Ein Dysplasiezentrum ist eine spezialisierte Behandlungseinheit zur Diagnostik und
stadiengerechten Therapie dieser Dysplasien.
Es erfüllt die Anforderungen der Deutschen
Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe
(DGGG) und der Arbeitsgemeinschaft Zervix-
pathologie und Kolposkopie (AG-CPC).
Dieses „Gütesiegel“ zeichnet nun die
hochqualifizierte Arbeit des Bad Saarower
Dysplasiezentrum aus, welches mit langjähriger Erfahrung Krebsvorstufen und Krebse des
weiblichen Genitals behandelt. Die Therapien
erfolgen nach neuesten Standards und werden
regelmäßig kritisch evaluiert. „Das Besondere
ist die Verbindung modernster Diagnostik
und Therapieoptionen mit empathischen und
erfahrenen Ärzten und Schwestern in einem
geschützten Raum, in dem Angst abgebaut
und Verständnis für die Erkrankung geschaffen wird“, erläutert Dr. med. Christopher
Koßagk, Leiter des Dysplasiezentrums und
Oberarzt der Klinik für Frauenheilkunde und
Geburtshilfe. „Eine besondere Dramatik liegt
in der Diagnose einer Krebsvorstufe oder
eines Krebses in der Schwangerschaft. Diese
Patientinnen fordern und erhalten zu Recht
die gesamte Kompetenz unseres Zentrums,
um die weitere Schwangerschaft abzusichern
und die Geburt eines gesunden Kindes durch
eine gesunde Mutter zu ermöglichen“.
Am 22. November 2014 findet im HELIOS
Klinikum Bad Saarow der 1. Basis-Kolposkopiekurs für HELIOS Assistenz- und Fachärzte
statt. Anmeldungen nimmt Dr. med. Christopher Kossagk unter der E-Mail: christopher.
[email protected] entgegen.
Berlin-Buch Berlin und seine Vielfalt sind
Thema der neuen Ausstellung im Foyer des
HELIOS Klinikums Berlin-Buch. Felix J.
Rieger (32) ist Meisterschüler der Universität der Künste Berlin und zeigt Arbeiten, die
vorwiegend in den letzten Monaten entstanden sind. Für den Betrachter schnell zu
erkennen ist die besondere Architektur des
Potsdamer Platzes oder des in diesem Jahr
fertig gestellten Bikini-Hauses gegenüber
dem Berliner Zoo. Wie besondere Momente
hält der Künstler das rastlose und unstete
28 | HELIOS aktuell | SEPTEMBER/OKTOBER 2014
Pflegedienstleiterin Sylvia Lehmann mit Felix J. Rieger
anlässlich der Ausstellungseröffnung
Leben des Berliner Stadtalltags durch die
eingefangene Lichtstimmung fest und zieht
den Betrachter in den Bann. Obwohl die Bilder fast alle keine Menschen zeigen, sind die
Bewohner der Metropolenstadt präsent.
„Ich freue mich, dass wir die Ausstellung
bis zum 8. November 2014 bei uns zeigen
werden und so vielen Patienten, Besuchern
und natürlich auch den Mitarbeitern des
Hauses Gelegenheit geben, sie zu sehen“,
sagte Sylvia Lehmann, Pflegedienstleiterin,
zur Eröffnung.
Foto: Thomas Oberländer
Metropole Momente – Malerei von Felix J. Rieger
Region | Mitte-Nord
KURZMITTEILUNGEN
Neu in Bad Gandersheim: Altersviszeralmedizin
Im Alter steigt das Krankheitsrisiko an. Dadurch nehmen
auch operationsfähige Alterserkrankungen zu. Die Komplexität der Erkrankungen bei
älteren Patienten verlangt eine
interdisziplinäre Zusammenarbeit. Deswegen wurde in der
HELIOS Klinik Bad Gandersheim die enge Zusammenarbeit der Viszeralchirurgie mit
Geriatrie und Intensivmedizin
als „Altersviszeralmedizin“
etabliert, sodass bei älteren
Patienten mit Bauchoperationen gleichzeitig die Begleiterkrankungen optimal behandelt
werden können.
Abteilung erhält
Diabetes-Zertifizierung
Das Zentrum für Innere Medizin der HELIOS Bördeklinik
wurde im Sommer von der
Akkreditierungskommission der DMP als qualifizierte
Versorgungseinrichtung für die
Behandlung für Diabetiker des
Typs 2 zertifiziert. Die Kommission aus Krankenkassen
und öffentlichen Einrichtungen
bescheinigt der Klinik somit
die besondere Qualität bei
der Behandlung diabetischer
Syndrome.
Kindertagesstätte
St. Marien besucht
Klinik
53 Kinder der Kindertagesstätte St. Marien besuchten die
HELIOS Albert-Schweitzer-Klinik Northeim. In drei Gruppen
kamen die Drei- bis Sechsjährigen in das Krankenhaus.
Hier zeigten ihnen die Auszubildenden die Notaufnahme,
den Kreißsaal und die Küche.
Zudem wurden alle Kuscheltiere im Teddybär-Krankenhaus
untersucht. „Den Kindern hat
die Führung Spaß gemacht und
sie haben viel über das Krankenhaus gelernt“, sagt Valentina
Bitz, Leiterin der KiTa.
Die Mondgruppe der Kindertagesstätte St. Marien mit ihren Erziehern und
den Auszubildenden sowie Lehrern
der Krankenpflegeschule
Seelsorgerin veröffentlicht Debutroman
Dorothea Speyer-Heise war 22
Jahre Krankenhausseelsorgerin
der HELIOS Albert-SchweitzerKlinik Northeim. Nachdem sie
im letzten Jahr in den Ruhestand verabschiedet wurde, hat
sie ihren größten Traum wahr
gemacht und einen Roman
geschrieben: „Der Gesang der
Schranktür“. Protagonistin
ihres Romans ist Elisabeth,
eine junge Frau, die versucht,
sich von dem zu lösen, was ihre
frühe Kindheit geprägt hat: die
Traumatisierung ihrer Eltern
durch den 2. Weltkrieg.
Tag der offenen
Baustelle in
Northeim
Bei einem Tag der offenen
Baustelle in der neuen HELIOS
Albert-Schweitzer-Klinik Northeim nutzten mehr als 2000
Besucher die Gelegenheit, einen Blick in die neue Klinik zu
werfen. Interessierte konnten
sich vor Ort über den Neubau
informieren und an Führungen
teilnehmen. Das Highlight des
vielseitigen Programms war ein
Reanimations-Führerschein für
Kinder: Etwa 150 Kinder übten
am Riesen-Teddy was sie in
Notfallsituationen tun können.
Der Umzug in die neue Klinik
ist im November 2014 geplant.
Zentrale Notaufnahme zieht um
Die Zentrale Notaufnahme
der HELIOS St. Marienberg
Klinik Helmstedt vollbringt in
diesem Jahr gleich zweimal ein
aufwändiges Kunststück: den
Umzug bei laufendem Betrieb.
Aufgrund der Baumaßnahmen
in den Funktionsbereichen
musste die Notaufnahme
bereits zur Jahresmitte ihre
Räumlichkeiten verlassen. Mit
dem Abschluss der Arbeiten im
September zieht die komplette
Einheit wieder an ihren alten
Platz. Dies funktioniert nur mit
hohem logistischem Geschick,
um Patienten und Besucher
trotzdem schnell und sicher an
ihr Ziel zu führen.
Ferienbetreuung
In diesem Jahr hatte das Personalmanagement im HELIOS
Klinikum Berlin-Buch erstmals
ein großes Angebotsprogramm
zur Ferienbetreuung für Mitarbeiterkinder zusammengestellt.
Circa 150 Kinder verbrachten
tolle Tage in Naturcamps, bei
spannenden Tagesausflügen in
Berlin und ins Umland. Paul,
12 Jahre, war von der Ferienwoche in der Uckermark total
begeistert. „Wir sind oft baden
gegangen und hatten jede Menge Spaß. In der letzten Nacht
haben wir sogar unter freiem
Himmel in einer richtigen Burg
geschlafen.“ Das HELIOS
Klinikum Berlin-Buch übernahm die Hälfte der Ferienbetreuungskosten. „Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
ist uns wichtig. Deshalb werden
wir in den nächsten Sommerferien sicher wieder ein Angebot
starten“, sagt Personalleiter
Jürgen Wallis.
Großer Zuspruch:
Geburtshilfe in
Berlin-Buch
Seit Jahren erfreut sich die
Geburtshilfe des HELIOS
Klinikums Berlin-Buch einer
starken Nachfrage bei werdenden Eltern. Fast 1.500
Kinder kamen hier im ersten
Halbjahr zur Welt. 30 Hebammen gehören zum Team und
betreuen die Schwangeren vor
während und nach der Geburt.
Die Hebammen sind auch bei
den Informationsabenden an
jedem 1., 2., und 3. Dienstag im
Monat (jeweils um 17:30 Uhr)
gefragt. Aufgrund des großen
Zuspruchs bieten sie zusätzliche Termine an: am 10.10.
und 24.10., 07.11. und 28.11.
sowie am 8.12.2014.
SEPTEMBER/OKTOBER 2014 | HELIOS aktuell | 29
Nachrichten
Region | Mitte-Nord
| Aus den Regionen
Annegret Beao-Zahlmann verlässt
sich bei der Massage ganz auf ihr
Fingerspitzengefühl
Die Geschichte hinter
dem guten Griff
Annegret Beao-Zahlmann und Christiane Schmidt sind Masseurinnen in der
HELIOS Klinik Zerbst/Anhalt – und stark sehbehindert. Die Beeinträchtigung,
die ihre Hände für das Lösen von Verspannungen sogar empfindsamer
macht, stellt sie im Alltag immer wieder vor Herausforderungen.
ANIKA ZACHERT | ZERBST/ANHALT
G
erade massiert Annegret Beao-Zahlmann
eine Patientin, die unter Verspannungen
im Rücken leidet. Die Patientin ist gelöst,
genießt die Massage. Nach einer halben Stunde
steht sie auf und streckt sich, die Schmerzen
sind wesentlich besser. So wie immer, wenn
sie bei Annegret Beao-Zahlmann war. „Sie hat
einen guten Griff“, sagt sie und lacht. BeaoZahlmanns guter Griff könnte darauf zurückzuführen sein, dass die 55-jährige seit Geburt von
einer Makuladegeneration betroffen ist – einer
Augenerkrankung, bei der das direkte Zentrum
des Blickfeldes nicht sichtbar ist, sondern nur
das Umfeld gesehen wird. Schon als Kind hat
sich die zu 90 Prozent Sehbehinderte mehr auf
ihre Hände verlassen, um Dinge zu erkennen.
Bis zur Lehre kam sie trotzdem ganz gut zurecht, sie absolvierte sogar eine Ausbildung zur
Krankenschwester auf der Entbindungsstation
der heutigen HELIOS Klinik Zerbst/Anhalt,
dem damaligen Kreiskrankenhaus. Doch dann
wurde sie den Anforderungen an eine Krankenschwester nicht mehr gerecht. Sie konnte
beispielsweise keine Spritzen mehr aufziehen,
30 | HELIOS aktuell
2014
aktuell || SEPTEMBER/OKTOBER
MAI 2014
weil ihre Sehkraft mehr und mehr nachließ. Sie
schulte zur Masseurin um: „Damals wurden
sehbehinderte Menschen gut integriert. Doch
viel Auswahl an Berufen hatte man nicht.
Entweder man wurde Bürstenmacher, Telefonist oder Masseur/Bademeister. Ich wollte
unbedingt hier bleiben, mit Menschen arbeiten.
Da habe ich mich für den Beruf der Masseurin entschieden“, erzählt Annegret BeaoZahlmann. Genau wie ihre Kollegin Christiane
Schmidt. Auch sie ist sehbehindert und wurde
1972 zur Masseurin umgeschult. „Wir fühlen
uns hier sehr wohl, die Kollegen helfen uns wo
sie können. E-Mails lesen oder etwas in den
Computer eingeben können wir nicht. Auch
die Behandlungspläne sind sehr schwer für uns
zu lesen. Nur mit einer Lupe ist das möglich
und das dauert dann auch dementsprechend
länger“, sagt Christiane Schmidt. Und noch
eins erzählt sie, und beide müssen schmunzeln.
„Wir grüßen auch ständig jeden der uns begegnet. Manchmal auch mehrfach. Und der ein
oder andere Kollege im Haus hat sich darüber
schon sehr gewundert.“
100 Tage im Amt
Simone Zieris (51) leitet seit Juni
den Bereich Pflege im HELIOS
Klinikum Emil von Behring. Wir
berichten über ihre Motive, ihre
letzte Position bei einem Berliner
Maximalversorger nach 20 Jahren hinter sich zu lassen, stellen
erste Projekte vor und ziehen nach
dreimonatiger Tätigkeit Bilanz.
„Gute Pflege gelingt nur miteinander im
Team“, neue Pflegedienstleiterin Simone
Zieris
Mitarbeiter wertzuschätzen ist ihr
ebenso wichtig, wie in ihrem Bereich
wirtschaftlich zu arbeiten, den
hohen Qualitätsmaßstäben gerecht
zu werden und bei alledem die
Selbstbestimmung der Patienten im
Rahmen ihrer gesundheitlichen Ressourcen zu wahren und zu fördern.
„Neu, herausfordernd und spannend
zugleich ist die Möglichkeit als Leiterin des Pflegebereichs, selbständig
und kreativ arbeiten zu können.
Eigene Idee in die Tat umzusetzen,
die zur Optimierung der Pflege und
der internen Abläufe führen, liegen
mir besonders am Herzen,“ sagt die
studierte Diplompädagogin. Nach
dreijähriger Ausbildung zur Krankenschwester am Universitätsklinikum Charité hat sie auch als solche
gearbeitet. Sie weiß daher, dass die
Stimmung im Team und die Art der
Zusammenarbeit auch über die Güte
der Betreuung der Patienten im
Klinikalltag entscheiden.
„Damit wir uns besser kennenlernen, auf Augenhöhe miteinander
reden und lernen, Konflikte oder
Probleme gemeinsam konstruktiv zu bewältigen, freue ich mich
besonders auf den zweitägigen
Pflegeworkshop mit allen Stationsund Funktionsleitungen Anfang
Oktober“, betont Simone Zieris, die
in ihrer Freizeit gern mit Bordercolli
Dory in der Natur unterwegs ist.
Rätsel
KREUZWORTRÄTSEL
Impressum
Hindernis beim
Springreiten
Mediziner
Unglück,
Missgeschick
Platz,
Stelle
spanischer
Fluss
Abschnitt
der
Woche
Grünfläche
Skalpell
(ugs.)
Hast
5
Gliedmaßen
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Zahnersatz
natürliche
Erdabtragung
Beispiel
9
Stadt u.
Provinz
in Norditalien
früheres
Narkosemittel
Verbandmaterial
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feine
Koch-,
Tischsitten
existieren,
vorhanden sein
Unnachgiebigkeit
flüssiges böse,
Fett
schlimm
beleidigt,
gekränkt
4
1
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Redaktion
Konstanze Richter (Leitung),
Marina Dorsch, Natalie Erdmann,
Ulrike Grönefeld, Christian Becker,
Kira Kollmeier, Heiko Leske, Annett Lott,
Ralf Mader, Dr. Johann Peter Prinz, Erik
Thiel, Tanja Velter, Susanne Zamecki
kastriertes männliches
Rind
Abk. für
Zentraler
Omnibusbahnhof
Trauerspiel
von
Goethe
jap.
Herrschertitel
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ungekochtes
Obst,
Gemüse
Gestaltung und Satz
Frank Schulze
Regionalseiten: Jürgen Dachner
Nährmutter
Alb, quälendes
Nachtgespenst
hohes
Bauwerk
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Verantwortlich für den Inhalt
Tobias Meixner (V.i.S.d.P.)
c/o HELIOS Kliniken GmbH
Regionalseiten
HELIOS Region Mitte-Nord:
Natalie Erdmann (V.i.S.d.P.)
c/o HELIOS Klinikum Berlin-Buch
Schwanebecker Chaussee 50
13125 Berlin
Jagd mit
Hunden
feuchter
Wiesengrund
Vorsilbe:
Nerven
(griech.)
Prahlerei,
Protzerei
Verleger
HELIOS Kliniken GmbH
Geschäftsführung Dr. Francesco De Meo
Friedrichstraße 136, 10117 Berlin
Tel.: 030-52 13 21-0
Druck
Druckerei Rindt
Daimler-Benz-Str. 30, 36039 Fulda
Erscheinungsweise
Sechs Mal im Jahr. Redaktionsschluss
der nächsten Ausgabe ist der 6. Oktober.
chemisches
Zeichen
für Selen
kleinliches
Tadeln,
Mäkelei
Kontakt
[email protected]
Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit verwenden
wir in den Texten überwiegend die männliche Form.
Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier.
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So geht’s: Füllen
Sie die leeren
Felder so, dass in
jeder Zeile, jeder
Spalte und jedem
3×3-Kästchen die
Zahlen 1 bis 9
nur einmal vor­
kommen.
Unser Bilderrätsel zeigt jede
Ausgabe ein Motiv aus dem
Klinikalltag oder einen unserer
Standorte. Haben Sie den
HELIOS Standort erkannt? Die
Auflösung gibt‘s in der nächsten
Ausgabe!
Auflösung letzte Ausgabe
Das Foto zeigte einen Ausschnitt
der HELIOS Klinik Jerichower
Land in Burg (HELIOS Region
Mitte-Nord). Das Haus der Basisversorgung verfügt über rund
240 Betten.
SEPTEMBER/OKTOBER 2014 | HELIOS aktuell | 31
Dialog
FOTO-WETTBEWERB
„Meine Klinik“
UMFRAGE DES MONATS
„Was ist das
Schönste am
Sommer?“
Was macht Ihren Arbeitsplatz besonders? Ist es ein spezieller Ort, ein Kollege,
ein Gebäude oder die Atmosphäre? Fangen Sie Ihre ganz persönliche Sicht auf
Ihre Klinik mit der Fotokamera ein und schicken Sie uns bis zu zwei Bilder* mit
einer kurzen Erklärung für unseren Foto-Wettbewerb im Herbst!
27
45
10
18
rillabende mit Freunden.
G
Baden gehen.
Endlich Urlaub.
Die Sonne.
Teilnehmerzahl: 1621
IHR RECHT
Patienten über
Kosten aufklären
Ärzte müssen Patienten nicht
nur über medizinische Fragen
aufklären. Vielmehr besteht
auch die Pflicht, Patienten
vor der Behandlung über die
voraussichtlichen Kosten
der Behandlung in Textform
zu informieren, wenn der
Arzt weiß oder hinreichende
Anhaltspunkte dafür hat, dass
eine vollständige Übernahme
der Behandlungskosten durch
einen Dritten (z.B. gesetzliche
Krankenkasse oder private
Krankenversicherung) nicht
gesichert ist. Ein solcher Fall
liegt z.B. bei IGeL-Leistungen
vor oder wenn die Erstattung durch den Kostenträger
bereits vorher problematisch
war. Das – vom Patienten zu
unterschreibende – Dokument
muss die voraussichtlichen
Behandlungskosten enthalten
und den Hinweis, dass der
Patient diese Kosten selber
zahlen muss. Diese Informationspflicht ist Voraussetzung
für den Zahlungsanspruch
des Arztes.
Alle Fotos werden online veröffentlicht. Per
Online-Abstimmung suchen Sie dann die besten
Bilder aus. Die drei Bilder, die die meisten Stimmen erhalten, drucken wir schließlich an dieser
Stelle in der HELIOS aktuell.
Unter allen Einsendern verlosen wir zudem zehn
HELIOS Notizbücher!
Einsendeschluss: 15. Oktober 2014
Wir freuen uns auf viele spannende Fotos!
Das Redaktionsteam
*Bitte beachten Sie: Bilder, auf denen Personen zu sehen sind, dürfen nur mit deren Zustimmung eingesendet werden. Außerdem
gehen wir davon aus, dass die Einsender auch die Urheber der Fotos sind.
SIE FRAGEN, WIR ANTWORTEN
Mit nassen Haaren in die Kälte – macht das krank?
NICHT IN JEDEM FALL, aber das Erkältungsrisiko
kann dadurch schon steigen.
Bei Kindern zum Beispiel macht der Kopf
einen großen Teil der Körperoberfläche aus und
muss aus diesem Grunde bei geringen Außentemperaturen gegen einen Wärmeverlust geschützt
werden.
Sind dann bei kühler Witterung außerdem
noch die Haare nass, geht sehr schnell und viel
Wärme an die Umgebung verloren und die Temperatur der Körperoberfläche sinkt. Ein Abfall
der Temperatur im Bereich des Kopfes, aber auch
zum Beispiel der Füße kann zur Folge haben, dass
die Temperatur der Schleimhäute von Mund,
Rachen und Nase sinkt und die Schleimhäute trocken werden – optimale Bedingungen für bereits
anhaftende Viren und Bakterien, um eine Erkältung auszulösen.
Deshalb ist es vor allem in der kalten Jahreszeit
sinnvoll, Füße und Kopf immer warm zu halten.
Besonders gut gelingt das, wenn die Durchblutung im gesamten Körper durch regelmäßige
Bewegung in Gang gehalten wird. Das heißt
regelmäßiges Sporttreiben, im Alltag den Fahrstuhl durch die Treppe ersetzen und möglichst
viele Wege zu Fuß unternehmen – jeder Schritt
zählt und verbessert neben den
natürlichen Abwehrfunktionen auch die Herzkreislauffunktion und
Stoffwechselleistungen
des Körpers.
Die Frage beantwortete
Dr. Birgit Hildebrandt,
medizinische Leiterin des
HELIOS Prevention
Center (HPC)
» Haben auch Sie eine Frage an unsere Experten? Egal, ob aus Medizin, IT oder Verwaltung – senden Sie Ihre Frage an:
[email protected] Wir veröffentlichen in jeder Ausgabe die Antwort eines Spezialisten.