Are you hungry for a little more?
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Are you hungry for a little more?
CLUBBING / 1000° KREUZER DAS LEIPZIGER STADTMAGAZIN TAUSEND.DE Are you hungry for a little more? Zwischen Intelligent Pop und Drum & Bass – Kosheen live xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx Mit »Hide U«, »Hungry« und »Catch« stürmten Kosheen seit 2001 die Clubs und Charts auf der ganzen Welt und es gibt kaum jemanden, der an ihnen vorbeigetanzt ist. Kosheen sind Darren »Decoder« Beale, Markee »Substance« Morrison und Sian Evans aus England. Darren spielte seit der Schulzeit in Punkbands, vermisste aber schon bald den Kick, den ihm sein Gitarrensound selbst mit etlichen Verzerrern nicht geben konnte. Da faszinierten ihn die Möglichkeiten der elektronischen Musik. Ab 1993 organisierte eine Crew, der Markee und Darren angehörten, die Ruffneck Ting Club Nights in Bristol und Umgebung. Zeitgleich betrieben sie einen Record-Shop und ein Label mit dem Namen Breakbeat Culture und arbeiteten an einem Magazin. Das kostete viel Zeit, deshalb gaben sie die Partys, als diese 1996/1997 ihren Höhepunkt erreicht hatten, auf. Ohnehin war das Ziel, Drum & Bass und Breakbeats nach Bristol zu bringen, erreicht. Darren und Markee spielten einander begeistert ihre Tracks vor, bis sie sich schließlich entschieden, gemeinsam zu produzieren. Dann hörte Markee die Stimme Sians auf dem Tape eines Freundes. Seit ihrer Jugend hatte sie Gedichte geschrieben, die sie vertonte, als Songwriterin sah sie sich aber nicht. Zudem hatte sie nie eine Band ge- funden, in der sie ihre Stimme voll einsetzen konnte, und sich ihrem Schicksal als Backgroundsängerin gefügt. Markee hingegen war hingerissen und erkannte ihr Potenzial. Das Trio war perfekt. Darren und Markee bastelten die Beats zwischen Drum & Bass, Breakbeats, Downtempo und HipHop und Sian sang die Vocals darüber. Mit ihrem ersten Album „Resist” gelang ihnen 2001 prompt der Durchbruch, sie lösten Begeisterungsstürme bei Publikum und Kritikern aus. Die Stimmen zu »Kokopelli«, dem zweiten Album von 2003, waren uneinig: Von »intelligenter, elektronischer Pop« bis zum enttäuschten Vorwurf der »Verwandlung in eine harmlose Poprock-Band« war alles dabei. Es klingt gitarrenlastiger. Die zahlreichen Bühnenauftritte und Sians gestärktes Vertrauen in ihr Songwriting brachten dies mit sich. Darren Decoder selbst sagt dazu, dass sie niemals wirklich Drum & Bass gemacht haben, sie waren davon beeinflusst. Aber sie entwickeln sich weiter und schließlich seien der Wechsel und das Experimentieren mit dem Sound doch gerade interessant. Für ihre Live-Auftritte sind sie jedenfalls berühmt. Haben sie doch Tausende in der ganzen Welt begeistert, ob auf Festivals oder auf Tourneen. Macht das nicht Appetit auf einen Abend mit Kosheen?! 25 Fragen an DJ Daniel Stefanik bewegt haben Bester eigener Gig: Tresor/Berlin Wichtig an einer Party: ist das Publikum. Aber auch der DJ, der gefälligst seinen Allerwertesten in Bewegung setzen soll! Musik ist: Lebensinhalt, Philosophie, Unterhaltung, Magie, Droge, Medizin Wichtigstes Tool für einen guten DJ: Kreativität und Eigenständigkeit Beste Produktionssoftware: Reaktor/NI bietet unheimliche Möglichkeiten, aber auch Ableton Live setzt neue Maßstäbe in Sachen LIVE-Einsatz Lieblingsdroge: Adrenalin Ich hasse: Rassenhass und Diskriminierung Dümmste Frage während eines Sets: Ich erinnere mich dabei an eine Anekdote, als ich in einem Club aufgelegt habe und mich jemand nach einem kalten klaren Wasser gefragt hat. Ich erwiderte ihm nur, dass sich die Bar gegenüber befinde. Natürlich erntete ich missbilligende Blicke. Jedoch erst bei meinem nächsten Plattenladenbesuch verstand ich den Missmut. Positives am DJ-Dasein: Seine Plattensammlung einfach mal laut zu hören Wo würdest du am liebsten auflegen: DEMF/Detroit, SONAR/Barcelona Was fehlt in Leipzig: Vielleicht die Neugierde auf unbekannte Platten, aber dennoch muss ich zugeben, dass Leipzig doch eine relativ gute Partykultur besitzt. Sie jammern nicht so viel!!! Track, den ich niemals spielen würde: ist ein Track, den ich niemals nennen würde. Wie lang du noch DJ sein wirst: Wie lange wird es noch elektronische Musik geben? Ist Techno tot? ZEILER DJ des Monats »Wie lange wird es noch elektronische Musik geben? Ist Techno tot?« Seit seinen DJ-Anfängen hat er sich dem Sound of Detroit verschrieben und lebt dies musikalisch konsequent aus. Man hört es auch aus seinen DJ-Sets deutlich heraus. Immer mit einem Spritzer Funkyness. Und oft nur die Kenner wissen, dass manche der Platten trotz ihres betagten Alters immer wieder ein DJSet frisch halten. Seit etwa einem Jahr liegen nun auch Platten versehen mit seinem eigenen Namen auf den Tellern der Clubs. Sowohl mit eigenen Tracks (meist zusammen mit Matthias Tanzmann produziert) als auch mit Remixen für andere Künstler. Sein neues Release wird im Frühjahr auf Moon Harbour erscheinen. 52 02_red_s16-69.indd 52 Bürgerlicher Name: Daniel Stefanik Geburtsjahr: 1979 DJ seit: 1994 Heimatclub: ein schmutziger Keller mit tief hängender Decke und schwitzenden Menschen, die sich hemmungslos den Beats widmen Style: Post Detroit, Post Minimal, Post Electronica Brotberuf: Informatik studieren HTWK Leipzig Bevorzugter Recordstore: Hardwax/Berlin Umfang der Plattensammlung: die Qualität überwiegt die Quantität Aktuell das spannendste Label: Sleeparchive, FXHE Interessantestes Magazin/Zeitung: De:Bug, Groove Erste gekaufte Platte: Sven Väth „The beauty and the beast“ (Eye Q) Respekt an: Menschen, die etwas bewegen und SABRINA WALTER > 5.02. Werk II; Local Support: Smooth Pilots DJs > www.kosheen.com > 4.2. Cortex, 19.2. Distillery > www.moonharbour.com FEBRUAR 2005 · www.kreuzer-leipzig.de 18.01.2005 21:10:02 Uhr