Meditativer Gottesdienst 18.08.2013 „Vertraue deine Wege Gott an
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Meditativer Gottesdienst 18.08.2013 „Vertraue deine Wege Gott an
Meditativer Gottesdienst 18.08.2013 „Vertraue deine Wege Gott an“ Psalm 37, 5-8 nennen, wissend, dass jede Vorstellung bruchstückhaft ist. Marktkirche, Essen – City, Manfred Rompf, Pfr.i.R., Jesus hat einen so vertrauten Umgang mit dem Schliepersberg 9 b, 45257 Essen, [email protected], „Ewigen“ gepflegt, dass er vertrauensvoll „Abba“ – www.manfredrompf.de „Vater“ sagte und hat uns das auch so gelehrt. Musikalische Gestaltung: Jessica Burri, Sopran & Dulci- Wenn es heute um das Thema geht: „Vertraue deine Wege Gott an“, dann ist es wichtig, zu wissen oder mer doch wenigstens zu ahnen, wer der HERR, wer Gott EG 503, 1, 7, 8 + 14 Geh aus mein Herz … für mich ist. Eingangsworte: Psalm 104 in Auswahl gemeinsam gesprochen: Besinnung und Gebet: Gott, Ursprung des Lebens, wir danken Dir für diesen schönen Sommer, für die Schönheiten der Natur, für Sonne, Regen und Wind und für die Früchte und Naturschätze, die uns das Leben auf dieser Erdkugel ermöglichen. Wir halten jetzt inne, um in der Stille vor dir da zu sein, so wie wir wirklich sind vor dir - Eine jede, ein jeder kann Gott in Gedanken jetzt in der Stille das sagen, was ihn persönlich betrifft und bewegt, um sich Gott anzuvertrauen. – S t i l l e – Wir können nun weiter mit beten, wenn wir das Gebet aus dem 51 Psalm gesungen hören: „Schaffe in mir Gott ein reines Herz …“ Jessica Burri: Schaffe in mir Gott ein reines Herz … nach Psalm 51, 12-14 Zuspruch: Glücklich sind, die reinen Herzens sind, denn sie können Gott schauen mit den Augen des Herzens Gesang: Confitemini … (Wörtlich übersetzt: „Ihr werdet vertrauen dem Herrn, denn er ist gut“) Lesung aus dem Evangelium nach Matthäus 6, 25 - 34 Jessica Burri: Befiehl dem HERRN deine Wege Ansprache: Vertraue deine Wege Gott an Liebe Gemeinde, liebe Zuhörende, wir haben in der Schriftlesung aus der Bergpredigt gehört, wie Jesus uns zum Vertrauen auf Gott ermutigt und nun im Sologesang aus dem Psalm 37 die Aufforderung erhalten: „Befiehl dem HERRN deine Wege und hoffe auf ihn, er wird's wohlmachen:“ Wer ist es, der hier „HERR“ genannt wird? Es sind die 4 Buchstaben des Gottesnamens, den Mose am Sinai erfahren hat, als er nach dem Namen dessen fragte, der ihm den Auftrag gab, die Israeliten aus Ägypten zu führen. Da die Juden den Namen nicht aussprechen, sagen sie stattdessen, HERR, der Ewige und weitere ehrfurchtsvolle Umschreibungen. Luther hat darum in seiner Übersetzung HERR mit 4 großen Buchstaben geschrieben. Es ist hier also nichts über das Geschlecht männlich oder weiblich ausgesagt. Leider ist damit dann doch ein sehr männliches Gottesbild entstanden. Aber die 4 Buchstaben besagen in der Übersetzung: Ich bin der „Ich bin da“ oder das „Sein“. Wir können auch aus der Erfahrung der Mystiker Meister Eckeharts und Tersteegen sagen „der/die/ das Gegenwärtige“, „Gott ist gegenwärtig“. Der/die/das ist immer schon da und umgibt uns von allen Seiten, wie es der Psalm 139 beschreibt. So lese ich aus diesem Psalm 37, dem unser Thema entnommen ist, die Verse 5 – 8: „Befiehl dem HERRN deine Wege und hoffe auf ihn, er wird's wohlmachen und wird deine Gerechtigkeit heraufführen wie das Licht und dein Recht wie den Mittag. Sei stille dem HERRN und warte auf ihn. Entrüste dich nicht über den, dem es gut geht, der seinen Mutwillen treibt. Steh ab vom Zorn und lass den Grimm, entrüste dich nicht, damit du nicht Unrecht tust.“ Wir können uns fragen: Was sind meine Wege, meine Planungen und Entwürfe meines Lebens? - Für viele von uns liegt schon ein großer Teil unseres Lebensweges hinter uns. Wir können überlegen: Wie sind meine Wege gelaufen? - Was habe ich erreicht und nicht erreicht? - Was habe ich mir erkämpft und was wurde mir geschenkt? Aber, was hat das alles mit Gott, der Einen Wirklichkeit zu tun? Gewiss, jeder Atemzug ist geschenktes Leben. Ohne Gott, dem Urgrund des Lebens, geht gar nichts. Aber meine Wege muss ich wohl selber gehen und meine Entscheidungen treffen. Doch vieles kommt anders als wir denken, erträumen und planen. Für einige von uns sind viele Wünsche an den Lebensweg in Erfüllung gegangen, für andere wenige Hoffnungen. Einige hadern mit ihrem Geschick, ihrem Weg, andere sind glücklich und dankbar. Hat das etwas mit Gottvertrauen und Nicht- Gottvertrauen zu tun? Wie ist es, wenn wir Gott unsere Wege anvertrauen? Wohl alle unter uns haben damit Erfahrungen gemacht. Viele haben ihre Entscheidungen im Gebet vor Gott bedacht, oder Stoßgebete gen Himmel gerichtet. Einiges wurde erfüllt, anderes nicht. Gott seine Wege anzuvertrauen bedeutet aber nicht, dass eine übernatürliche Kraft fast alles nach unseren Wünschen geschehen lässt. Wir können gar nicht alles durchschauen, was möglich und unmöglich ist. Da spielen so viele Möglichkeiten und Unwägbarkeiten mit und andere Menschen sind mit im Spiel. Vor manchen Wegen – wie bei Scheitern in Schule und Beruf, Arbeitsverlust, Alter, Krankheit, Sterben und den Verlust eines geliebten Menschen – kann uns angst und bange sein, so dass wir uns Sicher hat jede und jeder unter uns auch seine eige- ausweglos fühlen. nen Vorstellungen von dem, was wir kurz „Gott“ -- 2 -Es ist hilfreich, wenn wir da uns Gott anvertrauen können. Besser geht das, wenn wir dies schon in guten Zeiten getan haben. Wenn wir Gott vertrauen in guten und in schweren Zeiten und uns in ihm dieser Urkraft des Lebens – geborgen wissen. Da können wir Trost und neuen Mut für unseren Lebensweg finden. Wir müssen unsere Wege schon selber gehen, aber wir können auch verkehrte Wege gehen. In solcher Gefahr sind wir besonders, wenn wir unsere Verletzungen, die uns andere Menschen zugefügt haben, dadurch, dass sie uns Wege verbaut haben, nicht friedvoll verarbeiten. Wenn Wut, Zorn, Grimm uns ergreifen, können wir alles noch schlimmer machen, ja uns selbst und andere zerstören. Wir setzen uns so, dass wir ohne Bewegung 5 bis 10 Minuten still halten können. - Wir nehmen unseren Körper wahr. - Wir spüren mit den Füßen den Boden - mit dem Gesäß die Bank/ den Stuhl - wir spüren den Atem, wie er kommt und geht. - Jeder Atemzug geschenktes Leben.Ich höre das Psalmwort: „Sei stille dem HERRN und warte auf ihn.“ - So lausche ich in die Stille. - Ich nehme Gedanken wahr, die von selbst kommen. - Auch Gefühle nehme ich wahr. - Gefühle nehme ich ehrlich wahr, - ich kann fragen: Woher kommen sie? - welches sind die Gründe? - Mit meinen Gedanken und Gefühlen öffne ich mich der einen Wirklichkeit. - Ich darf dabei auf die heilende Kraft der Liebe Gottes vertrauen. - So bin ich einfach still – ich öffne mich der Liebe Gottes … - lange Stille – - - - - - „Befiehl dem „Ich bin da“ deine Wege und hoffe auf Der Dichter des Psalms weiß das aus seiner Le- ihn, er wird's wohlmachen.“ Amen benserfahrung und wir zum Teil auch, oder wir können es den schlimmen Schicksalen gar von Mord EG 395, 1 - 3 Vertraut den neuen Wegen und Todschlag den Zeitungen und dem Fernsehen Gebet täglich entnehmen. Was stellen Menschen nicht al- Gott, Urgrund allen Seins, wir haben oft unsere Wege dir les an, wenn ihr Lebensweg nicht so verläuft, wie sie anvertraut und sind auch eigene Wege gegangen. es sich gewünscht haben? Wenn Liebesbeziehun- Schenke uns deine erbarmende Liebe und hilf uns, es gen, Ehen, Familien zerbrechen, Eigentum und Be- immer wieder neu zu wagen, dir zu vertrauen und Wege zu gehen, die der Liebe entsprechen nach Vorbild Jesu. sitz verloren gehen? Wir danken für geglückte Lebenswege und wir bitten dich für uns und andere, hilf uns auch auf schweren Wegen bei dir und auf deinem Weg zu bleiben. Wir bitten, hilf uns, loszulassen, was uns hindert glücklich und friedvoll zu leben. Lass uns Frieden finden bei und in Dir. Hilf uns, dass wir auf Deine Kraft vertrauen, die in unserer Schwachheit und Ohnmacht zum Ziel führen möchte. Hilf uns auch in dunklen Stunden auszuhalten im Vertrauen, dass Du uns führst zum Ziel auch durch die Nacht. Hilf uns mit allen Menschen – soweit es möglich ist - im Frieden zu leben. Wir bitten um den Frieden zwischen den Völkern und den Religionen. Wir bitten für die Menschen in Ägypten und Syrien, dass sie lernen tolerant und demokratisch mit einander um zu gehen. Lass sie alle und besonders die Verantwortlichen erkennen, dass der je eigene Weg nicht der alleinige ist, der zum Frieden führt. Was wir persönlich von dir erbitten möchten - für uns, unsere Lieben und für die Welt, das sagen wir dir in Gedanken in der Stille… - S t i l l e Gott wir vertrauen dir unsere Wege. Amen Wir müssen schon sehr achtsam sein auf unsere Gefühle, sie wahr nehmen und sie umwandeln in friedliche. Das geht nicht so schnell, das braucht Ehrlichkeit sich selbst gegenüber, Zeit und Geduld mit sich und anderen. Darum sagt der Psalm: „Sei stille dem HERRN und warte auf ihn. Entrüste dich nicht über den, dem es gut geht, der seinen Mutwillen treibt. Steh ab vom Zorn und lass den Grimm, entrüste dich nicht, damit du nicht Unrecht tust.“ Wenn ich mich mit meinem Lebensweg Gott anvertraue, werde ich meinen Weg nicht mit Wut, Zorn und Gewalt durchsetzen können. Dann bin ich eher bereit Unrecht zu erdulden. So hat es uns auch Jesus gelehrt und vorgelebt. Im Stille Sein vor und in Gott, kann unsere Seele heilen von ihren Verletzungen und dem Zorn, wenn wir uns ihm dabei anvertrauen mit unserem Lebensweg und nicht eigene Wege uns ausdenken mit denen wir unser Recht durchsetzen wollen. Vertraue deine Wege Gott an; das ist die Empfehlung unsere Psalms und er gibt die Verheißung: „Er wird es wohl machen.“ Das bedeutet auch, du wirst Frieden finden in deiner Seele, auch wenn es ganz anders kommt, als du es dir erhofft hast. Aber Gott wird dich weiter führen, du bist nicht allein auf deinem Weg. Vater unser und Segen Lasst uns das ganz praktisch für ein paar Minuten tun. Einfach still sein vor Gott und uns dabei ihm anvertrauen mit unserem Lebensweg. Dabei werde ich Sie zu Beginn etwas führen – folgen Sie dem nur, soweit Sie es für sich hilfreich finden. Jessica Burri: Auf all meinen Wegen Segen sei, Liebe sei, Kraft sei. - Auf all meinen Wegen bin Segen, bin Liebe, bin Kraft. - Auf all deinen Wegen Segen sei, Liebe sei, Kraft sei. Auf all deinen Wegen bist Segen, bist Liebe, bist Kraft.