Taris - Pilgrimage

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Taris - Pilgrimage
Taris - Pilgrimage
„Fehlfunktion, Fehlfunktion“, erklang die ruhige, melodische Frauenstimme des Bordcomputers.
Eine Sekunde später meldete sich eine weitere, sehr viel aufgeregte Stimme aus Adeams Helm
Communikator: „Adeam, da stimmt was nicht, ich glaube du hast eine Fehlfunktion... äh, ich meine
das Schiff hat eine.“
„Na was du nichts sagst.“
Adeam musste kurz Grinsen als er Jasons Stimme hörte, der gerade etwa gut 20 km unter ihm die
Flugdaten dieses kleinen Testfluges überwachte und den selbst kleinste Abweichungen immer
schon in hellste Aufregung versetzten.
„Fehlfunktion, Fehlfunktion...“.
Nur schien es diesmal wohl keine kleine Abweichung, sondern ein ausgewachsenes Problem zu
sein und Adeam hoffte inständig das der junge Sullustaner keine Panik oder einen Herzinfarkt
bekam und von seinem Stuhl kippte, bevor sie das Problem in den Griff bekamen.
„Fehlfunktion, Fehlfunktion...“.
Und dieses Problem bestand darin das sich kurz nach Adeams Wiedereintritt in die Atmosphäre
von Taris, die Manövriertriebwerke dieses Jägerprototyps, den er gerade testete, abgeschaltet
hatten. Somit war ein wirkliches Steuern nicht mehr möglich.
Und als wäre das nicht schon schlimm genug, fielen nun offensichtlich nach und nach auch noch
diverse Subsysteme aus.
Unter ihnen das Notausstiegssystem des Jägers, sowie der Sender/Empfänger Transponder, der
die Schiffsdaten zu Jason am Boden sendete und über den er auch im Notfall vom Boden aus auf
den Bordcomputer zugreifen konnte.
„Ich bekomme keine Daten mehr auf meinen Bildschirm, ich glaube der Transponder ist auch
ausgefallen.“
Aha!, stellte Adeam trocken fest. Er blickte kurz durch die linke Cockpitscheibe nach draußen, aber
da er sich in der Wolkendecke befand war nicht viel zu erkennen.
„Fehlfunktion, Fehlfunktion...“.
Rutala fiel keuchend auf die Knie. Ihr Atem ging stoßweise und rasselnd, ihre Haut war
schweißnass. Ihr Mantel war an vielen Stellen zerrissen und schmutzig, an manchen Stellen
klebten noch feuchte Schlammreste, die Robe sah nicht viel besser aus. Vorsichtig befühlte sie
ihren linken Arm, der noch immer furchtbar schmerzte. Dennoch hatte sie einfach keine Zeit, sich
um die Verletzung zu kümmern. Stattdessen hob sie ihren Kopf und nahm ihre unmittelbare
Umgebung in Augenschein.
Sie befand sich neben dem Stamm eines alten Baumes. In den Ritzen der Rinde wucherten
verschiedene Moossorten, die um die Vorherrschaft ihres Lebensraumes kämpften, während aus
dem dichtem Blätterwerk der Baumkrone dichte Ranken herabhingen. Vor ihr befand sich ein
weiterer Abschnitt, der auf dem ersten Blick nach einem flachem See aussah, aber vermutlich
wieder ziemlich sumpfig war. Dahinter befand sich eine urbane, aber ziemlich verwitterte, oben
zerstörte Steinsäule, die vermutlich einmal ein Pfeiler einer mächtigen Brücke gewesen sein
musste. Rings um sie gab es viele Anzeichen der einzigen Stadt, die nun von der Natur erobert
worden war. Die junge Frau seufzte, noch immer kein Anzeichen der Siedlung. Hätte sie nur ihr
Datapad noch gehabt, dann wäre es ihr möglich gewesen, den Weg zu finden.
Langsam kam ihr Atem zur Ruhe, doch ein penetrantes pochen hinter ihrer Stirn warnte sie wieder
vor der Gefahr, die sie fast vergessen hatte. Ihre Meisterin würde sie nun wieder tadeln, doch sie
war nicht hier. Rutala kniff sich in den Arm, um dem Gedanken nicht weiter nach zu gehen, denn
sie durfte keine Zeit verlieren, sonst würden die Sümpfe schnell zu ihrem Grab werden. Sie richtete
sich ächzend auf, als sie schon kaum hörbar etwas durch das entfernte Geäst näher kommen
hörte. Sofort sprintete sie los, sie hatte ihren Vorsprung fast vollständig eingebüßt. Das hätte nicht
passieren dürfen. Wäre doch nur Meisterin Athalea da...
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„Wie ist deine Höhe und Geschwindigkeit?“, fragte Jason mit schon sich panisch überschlagender
Stimme.
Adeam schaute auf die entsprechenden Monitore und war nicht überrascht als er keine Daten
angezeigt bekam.
„Ähem, meine Höhe ist denke ich mal abnehmend und meine Geschwindigkeit ist... hoch?“, fragte
er sarkastisch.
Adeam biss sich sofort auf die Zunge, aber es war zu spät. Mit dieser Antwort verwandelte sich
auch das letzte bisschen Selbstvertrauen von Jason in ein Häufchen Asche.
„Ich... ich... kann... ich weiß nicht.“, stotterte Sullustaner nur noch.
"Jason, du musst ruhig bleiben, konzentriere dich und verliere nicht die Nerven, hörst du?“, rief
Adeam in sein Helmcom.
Aber genauso gut hätte er auch versuchen können, einen Hutten davon zu überzeugen es mal mit
legalen Geschäften zu versuchen. Adeam überschlug kurz die Zeit die ihm noch blieb und sah
dabei nochmal nach draußen. Er sah immer noch nur Wolken.
„Fehlfunktion, Fehlfunktion...“
Sie versuchte einen Weg um das Wasser zu finden, denn sie hatte keine Zeit, das Risiko
einzugehen, im Schlamm stecken zu bleiben. Ein Umweg würde sie allerdings wieder in die Nähe
ihrer Verfolger, deren Schemen sie schon ausmachen konnte bringen. Sie musste einen Weg
finden, sie abzuhängen und ein Versteck zu finden. Einen Kampf konnte sie nicht riskieren, ihr
Lichtschwert lag irgendwo in den Sümpfen, genauso wie das bisschen Ausrüstung, dass sie bei
sich gehabt hatte. Ihr Hals begann wieder zu kratzen, das Brennen in der Lunge war kaum
auszuhalten. Sie bemühte sich darum, die Ruhe, welche ein Jedi in sich tragen sollte, wieder zu
finden, doch die Angst störte jede Konzentration. Sie hatte ja noch so viel zu lernen.
Wieder spürte sie das stechende Pochen und das Gefühl drängte sie dazu, sich zur Seite zu
Bewegen und den Kopf einzuziehen. Knapp neben ihr zischten zwei rote Blasterschüsse vorbei,
ein dritter versengte ein Teil des Stoffes ihrer Kapuze. Nun vermehrt Haken schlagend wandte sie
sich gen Westen, dort wo sie weitere Gebäudefragmente und eine zu Boden gebrochene Brücke
sehen konnte. Das Brückenfragment sah aus, als könnte sie diese wie eine Rampe empor laufen.
Dann würde es ihr endlich möglich sein, sich besser zu orientieren. Ein weiterer Schuss zischte an
ihr vorbei. Sie war langsamer geworden und hatte einen weiteren Vorsprung eingebüßt. Sie griff
auf die Macht zu, um ihre Kondition zu verstärken und gewann nach einigen Augenblicken wieder
etwas an Geschwindigkeit. Rennend und hüpfend näherte sie sich der Rampe, wobei ihr immer
wieder Äste, denen sie aus Zeitmangel nicht ausweichen konnte, ins Gesicht peitschten. Sie feinen
Risse und Striemen Brannten, besonders dort, wo ihr der Schweiß hinab rann. Sie riskierte einen
Blick über ihre Schulter. Zwei der Männer waren zurückgefallen, doch der dritte und gefährlichste
war noch immer gefährlich nahe.
„Fehlfunktion, Fehlfunktion...“
Für einen kurzen Moment schielte Adeam auf den Lautsprecher des Bordcomputers und
widerstand der Versuchung einfach mal drauf zuhauen.
Er musste sich etwas einfallen lassen um Jason wieder zu beruhigen und das möglichst bevor er
sich in den sumpfigen Boden von Taris bohrte um dann eine zweite Karriere als Moorleiche zu
starten.
Adeam wusste es gab nur eine Möglichkeit und er hasste diese Idee, aber es war die einzige
Wahl.
Er schloss die Augen, konzentrierte sich, löste seine Blockade, verband sich mit der Macht und
berührte für einen kurzen Moment Jasons Bewusstsein.
„Fehlfunktion, Fehlfunktion...“
Jason wusste immer noch nicht was er tun sollte, starrte auf ein den schwarzen Monitor als könne
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er die Daten so überreden auf den Bildschirm zurück zukehren. Vor 5 Minuten war noch alles ok
gewesen und nun hatte sich plötzlich alles in dieses furchtbare Desaster verwandelt.
Er war in Panik, in absoluter Panik. Er wollte aufspringen und weglaufen, die ganze Sache hinter
sich lassen aber etwas hielt ihn zurück. Er starrte nochmal auf den Monitor und vergrub dann sein
Gesicht in den Händen als ihn auf einmal eine völlige Ruhe überkam, als würde ihm jemand eine
wärmende Decke über die Schultern legen.
Er spürte wie sich seine Panik aufzulösen begann, sie sich ganz einfach so verflüchtigte.
Und dann hörte er ein kleines Flüstern in seinem Kopf: „Beruhige und konzentriere dich. Es gibt
keinen Grund für Panik, alles wird gut. Du weißt was du tun musst und du kannst es!“
Jason hob den Kopf, überlegte kurz und aktivierte das Com.
„Adeam?“, fragte er mit ruhiger Stimme.
Rutala stolperte auf den Permabeton und konnte sich Aufgrund ihres Schwungs dabei gut abrollen,
was verhinderte, dass sie sich eine weitere Verletzung einhandelte. Dass sie sich dabei die
Handflächen aufschürfte, konnte sie allerdings nicht vermeiden. Was war da noch ein bisschen
Brennen in der Hand, wenn einem der sprichwörtliche Teufel im Nacken klebte. Dieses Mal wagte
sie nicht, sich umzublicken, aber da nun die Blasterschützen zurückgefallen waren, war sie
zumindest davon gefeit. Für den Moment. In einiger Entfernung hörte sie ein amüsiertes Lachen,
doch sie ließ sich nicht davon ablenken und rannte weiter. „Lauf, kleiner Squall, lauf!“ spottete der
Mann hinter ihr. Die Mirialanerin ertappte sich dabei, sich tatsächlich wie ein Beutetier zu fühlen.
Sie biss sich auf die Lippen und rannte weiter die Rampe auf. Irgendwie beschlich sie das Gefühl,
dass der Mann mehr wusste, als sie. Er schien es plötzlich nicht mehr eilig zu haben. In der Macht
strahlte er siegessicher und machte keinen Hehl daraus, zu zeigen, was er dachte.
Endlich hatte die Padawan den Zenit der Rampe entdeckt und auf die große Straße gelangt. Einst
mag sie ein großer Verbindungsweg zwischen zwei Stadtteilen gewesen sein, nun war sie nur ein
Aussichtsplatz mitten im Sumpf. Aber genau so etwas hatte sie gebraucht. Eine Möglichkeit,
herauszufinden, wo sie war. Am besten ging das von einem erhöhtem Standpunkt aus. Rutala
verlangsamte ihren Schritt, um den Horizont abzusuchen. In der Macht spürte sie den finsteren
Abdruck des Sith, der nun gemächlich auf sie zukam und noch immer leise lachte. Doch da war
etwas anderes, etwas beruhigendes in der Macht, doch fast sofort war der Eindruck wieder fort.
Rutala schluckte, als wiederwärtig grinsende Sith vor ihr stehen blieb und die Arme vor seiner
Brust verschränkte.
„Fehlfunktion, Fehlfunktion...“
Adeam atmete tief durch und entspannte sich wieder als er Jasons ruhige Stimme aus dem Com
vernahm.
Es hatte also geklappt. Mal wieder. Adeam schaute missmutig drein, er hätte lieber eine andere
Möglichkeit gehabt, aber es war nun nicht zu ändern.
„Ja Jason, ist alles ok bei dir?“
„Ähem ja, es ist was ganz komisches...“
„Später, lass uns erstmal das Problem hier lösen.“, unterbrach er ihn.
„Ähem ja, klar. Ich würde ja erst die Checkliste durchgehen, aber fürchte dazu ist keine Zeit. Sag
mir einfach was noch funktioniert, ok?“
„Sicher.“, brummte Adeam. Er gab eine Bestandsaufnahme der noch funktionierenden Systeme
durch, die allerdings nicht sehr lang ausfiel. Es funktionierte nicht mehr viel bis auf das
Haupttriebwerk, das Lebenserhaltungssystem und ein paar kleinere Teile des Bordcomputers.
„Fehlfunktion, Fehlfunktion...“
Trotzdem schien es Jasons Laune nicht zu trüben.
„Gut pass auf, an der linken Seite deines Helmes befindet sich außen eine kleine Steckereinheit,
weißt du was ich meine?“, fragte er.
Adeam wusste was Jason meinte, diese Einheit war ihm schon ein paar mal aufgefallen, er hatte
nur immer wieder vergessen ihn darauf an zu sprechen. Der ganze Mechanismus war äußerst
simpel an der Außenseite des Helmes angebracht, dabei doch aber so gefällig, das nichts
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wackelte oder anderweitig störte. Adeam tastete nach dem Mechanismus und zog den Stecker
heraus.
„So hab ihn. Ich denke den darf ich jetzt hier irgendwo reinstecken, richtig?“
Ein Schmunzeln huschte über Adeams Gesicht, ob dieser kleinen, unbeabsichtigten
Doppeldeutigkeit.
Zum Glück war so etwas Jason völlig fremd, so das es nicht weiter auffiel.
Jason erklärte Adeam mit welcher Buchse er den Stecker verbinden sollte. Als alles soweit
verbunden war gab es ein lautes „Knack“ Geräusch in Adems Helm Com.
„Autsch... was war denn das?“ Adeam rieb sich mit der Hand über den Helm genau an der Stelle
wo normalerweise sein Ohr saß.
Jason gluckste: „Wir haben gerade dein Helmcom mit dem Bordcomputer verbunden. Dein Helm
übernimmt jetzt so zusagen die Funktion des Transponders.“
„Ui, toll. Und jetzt?“ fragte Adeam und rutschte auf seinem Sitz unruhig hin und her.
„Ich bin gerade dabei zu checken wo das Problem liegt. Ah da, der Subprimär Stromkreis ist
ausgefallen, ich umgehe das gerade mit dem Stromkreis F12 und...“
„Das ist voll toll Jason und ich bin fasziniert, aber hör auf zu quatschen und mach einfach.“, rief
Adeam nun etwas gereizt.
Er hatte soeben die Wolkendecke durchstoßen und konnte nun die Oberfläche von Taris sehen
und damit auch seine Höhe und Geschwindigkeit einschätzen. Und vor allem konnte er sehen in
welchem Winkel er gen Boden raste.Man würde wohl ziemlich tief nach ihm graben müssen.
Rutala, auf seltsame Wiese daran erinnert, dass in der Ruhe die wahre Kraft lag, konzentrierte sich
auf eine vernünftige Atmung, und ignorierte den Spott ihres Gegenübers. Je ruhiger sie wurde,
desto eher schwächte die Angst ab. Dennoch war sie noch weit davon entfernt, die innere Ruhe für
sich zu nutzen, um einen Vorteil daraus ziehen zu können. Seit sie ohne ihre Meisterin auf der
Flucht war, wurde ihr das immer wieder bewusst. Aber sie nahm sich fest vor, das Ganze zu
überleben und im Anschluss daran hart an sich zu arbeiten, um eine gute Jedi zu werden.
Ein Windhauch ließ sie aufblicken. Beinahe hätte sie panisch aufgeschrien, sie hatte nicht einmal
gespürt, dass sich der Sith bis auf einen Schritt an sie genähert hatte. Er hob eine Hand, um sie
am Hals oder Kinn zu packen, doch geistesgegenwärtig wich sie nach hinten aus, so dass sein
Griff ins Leere ging. „Ah, dein Verstand ist doch noch anwesend.“ spottete er. „Doch es wird dir
nichts mehr bringen, denn du sitzt in der Falle, Padawan.“ Er spuckte ihren Rang förmlich aus.
Rutala blickte sich wieder um. Entgegen ihrer Hoffnung konnte sie zwischen den Ruinen und
Sümpfen die neuen Siedlungen nicht ausmachen, der Sith schien das schon bemerkt zu haben
und hatte daher keine Eile. Er schien regelrecht zu genießen, wie Rutala ihre Optionen
durchzugehen schien und dann, wenn sie erkannte, dass keine die nötige Rettung brachte,
herablassend grinste.
„Was ist? Wartest du auf ein Zeichen der Macht, oder greifst du mich an? Oder hast du etwas ganz
anderes vor?“ wollte er wissen. Seine Robe flatterte genauso wie die Rutalas im Wind, während
sie immer wieder ein paar Schritte zurück tat. Bald hatte sie feststellen müssen, dass die Brücke in
ihrem Rücken zerbrochen war und sie in einer Sackgasse gelandet war. Ein lauter Überschallknall
ließ Rutala zusammenzucken, der Sith wandte seinen Blick aber nicht von der Padawan ab. Diese
konnte aus den Wolken einen dunklen Fleck nach unten stürzen sehen. „Der kann dir auch nicht
helfen.“ meinte der Sith lapidar, doch die Aussage reichte Rutala. Wer auch immer waghalsig
durch die Wolken geflogen war, schien nicht zu seinen Leuten zu gehören. Rutala sammelte ihre
verbliebenen Kräfte und rannte zum Rand der Brücke. 'Vertraue auf die Macht, sie wird dich sicher
an dein Ziel geleiten.' Sie konnte die Worte, die sie so oft von ihrer Meisterin gehört hatte, fast
spüren. Entschlossen sprang sie in die Tiefe, auf der Seite, wo das Schiff gen Boden raste. Der
Sith trat, nachdem das Mädchen sein Blickfeld verlassen hatte, an den Rand der Brücke, in seinem
Blick lag erstaunen, als er ihren Schemen zwischen den Bäumen verschwinden sah.
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„Fehlfunktion, Fehlfunktion...“
Es waren vielleicht noch 1000m bis zum Boden und Adeam brauchte gut 500m Höhe um den
Jäger abzufangen und ohne dabei auf dem Boden aufzuschlagen.
„Ich habs!“, rief Jason plötzlich. Im selben Moment erwachten die Systeme an Bord wieder zum
Leben.
„Fehlfunkt... Höhenwarnung, Höhenwarnung...“
„Ach halt doch die Klappe!“, murmelte Adeam und begann den Jäger abzufangen. Ein Blick auf
den Höhenmesser zeigte das er die 500m Grenze zum Hochziehen gerade unterschritten hatte.
Er riss den Steuerknüppel zu sich und gab vollen Schub auf die Manövriertriebwerke und
versuchte den Jäger hochzuziehen. Er begann unter seinem Helm zu schwitzen, biss die Zähne
fest aufeinander und starrte auf den Höhenmesser der noch 400 m anzeigte, dann 350m und sich
weiter abwärts bewegte. Langsam begann sich die Nase des Jägers zu heben. Adeam konnte
deutlich die Ruinen erkennen die den Raumhafen von Taris umgaben und die ihm jetzt bedrohlich
nahe kamen.
„Komm schon, du müde Scheißwanne!“, presste Adeam hervor.
Der Höhenmesser zeigte 300m und dann 250m an. Bei 200m hatte er es endlich geschafft den
Jäger in eine waagerechte Position zu bringen und schoss mit ungefähr 5m Abstand über die
Spitzen der höchsten Ruinen hin weg.
„Du hast es geschafft Adeam.“, Jasons Stimme überschlug sich wieder, diesmal aber nicht vor
Panik.
„Wir, Jason, wir haben es geschafft. Tolle Arbeit Junge, wirklich gut gemacht.“ gab Adeam zurück
und sank gleichzeitig in seinen Sitz zurück.
Erst jetzt bemerkte er, wie durchgeschwitzt und erschöpft er war. Er drehte eine Platzrunde über
den Raumhafen und setzte dann zur Landung vor dem Hangar von „Taris Aviation“ an vor dem
Jason bereits stand.
Er fuhr die Landekufen aus, setzte sanft auf dem Boden neben Jason auf, schaltete das Triebwerk
aus und öffnete das Cockpit.
Zu seiner Überraschung funktionierte das reibungslos.
„Alles ok Adeam?“, rief Jason von unten herauf.
„Sie sind gelandet, ich wünsche noch einen schönen Tag.“, säuselte die Stimme aus dem
Bordcomputer.
„Du kannst mich mal!“, knurrte Adeam, öffnete die Sicherheitsgurte und stieg aus dem Jäger.
„Ja Jason, jetzt geht es mir gut.“
Rutala stolperte den Pfad entlang. Sie hatte es irgendwie geschafft, heil am Boden anzukommen.
Ihre Hoffnung war, dass der Sith nun glaubte, alle Zeit der Welt zu haben, um sie zu bekommen.
Doch dem war nicht so. Rutala konnte noch laufen, sie hatte sich bei ihrem Sprung nicht einmal
verletzt. Zuerst war sie durch das Blätterdach gebrochen, ihr Fall dadurch stark gebremst. Danach
hatte sie immernoch viel Schwung gehabt, war mit viel Schwung zwei dicke Äste entlang nach
unten geschliddeert und letzten Endes im Sumpfwasser gelandet. Nun sah sie wirklich wie ein
Sumpfmonster aus, doch das war ihre kleinste Sorge.
Sie musste so schnell wie möglich weg, in die Richtung des Schiffes, das mittlerweile wohl den
Boden erreicht haben musste. Bevor sie zuvor durch die Baumkrone gekracht war, hatte sie noch
grob die Richtung sehen können. Nun rannte sie mit allem, was sie noch hatte in diese Richtung.
Mittlerweile dämmerte es schon. Ihr Herz machte einen Sprung, als der Sumpf sich etwas lichtete
und sie an einigen bestellten Feldern vorbei kam. Erste Gebäude erschinen vor ihrem Blick, doch
sie behielt ihr Tempo so gut sie konnte bei. Inzwischen begegnete sie sogar einigen Leuten, die ihr
erstaunte Blicke nachwarfen. Sie setzte ihren Weg die kleine Hauptstrasse entlang fort. Hier war
es inzwischen belebter, so dass sie sich eher in den Seitenstrassen hielt, es war besser, von
möglichst wenigen Leuten gesehen zu werden. Sie wurde immer langsamer, bis sie irgendwann
nur noch gemächlich ging. Sie hatte den Raumhafen fast erreicht. Sie betete darum, dass die Sith
niemanden ausgeschickt hatten, um das kleine Schiff, mit dem sie und ihre Meisterin nach Taris
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gekommen waren, zu zerstören oder zu aquirieren.
Als sie die Tore endlich erreicht hatte, konnte sie sich kaum noch auf den Beinen halten.
Mittlerweile war es dunkel geworden. Sie kämpfte um jeden Schritt. Jede einzelne Muskelfaser
ihres Körpers brannte wie die Sonnen von Tatooine, ihre Verletzungen, Kratzer und Hämatome
ließen die sechzehnjährige aussehen, als hätte sie sich mit einer Verbrechergang geprügelt. Die
Reste ihrer zrschlissenen Kapuze hatte sie sich tief ins gesicht gezogen, wenn sie Glück hatte,
würde man sie nur für eine obdachlose Bettlerin halten und ignorieren. Irgendwie gelang es ihr, zu
den Landeflächen zu gelangen, doch es waren nur drei Schiffe da, keines davon war das, mit dem
sie gekommen war. Entmutigt sackte sie auf die Knie, ihr Blickfeld wurde immer kleiner, als sie
bewußtlos zusammensacke.
Adeam trat hinaus in Dunkelheit von Taris und sah zu dem Jäger hinüber, der von Jason etwas
Abseits abgestellt worden war. Der junge Sullustaner hatte den ganzen Nachmittag sowie fast den
ganzen frühen und späten Abend mit der Reparatur des Schiffes verbracht.
Adeam war recht froh darüber denn so, kam das Gespräch wenigstens nicht nochmal auf Jasons
kleines Erlebnis während Adeams beinahe Absturzes. Adeam ließ seinen Blick über das Flugfeld
des Raumhafens schweifen. Außer dem schwarzen Jäger Prototypen, standen nur noch zwei
weitere Schiffe dort. Ein äußerst gut gepflegt aussehender XS-Frachter sowie eine kleine
zweisitzige Variante der F1-Skysprite.
Dann fiel ihm etwas auf das zwischen Frachter und der Skysprite lag.
Von Adeams Position sah es aus wie ein Stück Abdeckplane das wohl jemand dort liegen gelassen
hatte.
Aber dieses Stück schien sich plötzlich kurz zu bewegen. Adeam legte den Kopf schief, kniff die
Augen zusammen und schaute dann wieder zu dieser „Abdeckplane“.
Die Nacht war windstill, von daher konnte das die Bewegung nicht verursacht haben. Vielleicht
spielten ihm seine Augen auch nur einen Streich, das Flugfeld war zu dieser Stunde nicht mehr
besonders gut ausgeleuchtet, da kein Flugbetrieb mehr herrschte und dazu kam dass das, was
immer es war, im Schatten des großen Frachters lag.
Während er noch darüber nachdachte, hatte er sich schon unbewusst in Bewegung gesetzt um
sich die Sache anzuschauen.
Während er näher kam wurde mit jedem Schritt klarer das es wohl keine Abdeckplane war die dort
lag.
Adeam legte die letzten Schritt im Eiltempo zurück und kniete sich neben die „Plane“ die sich jetzt
als eine Art Tunika mit Kapuze herausstellte.
„Hallo?“, fragte er leise.
Dabei zog er vorsichtig die Kapuze zurück. Er hatte eigentlich erwartet, dem Aussehen der
Kleidung nach zu urteilen, einen Bettler zu sehen der sich einfach nur zwischen die Schiffe gelegt
hatte um seinen Rausch auszuschlafen.
Stattdessen schaute er in das grüne, sehr junge aber vor allem ziemlich übel zugerichtete und
verschmutze Gesicht einer Mirialanerin.
Überhaupt sah alles an ihr ziemlich schlimm und schmutzig aus und offensichtlich war sie ohne
Bewusstsein. Ohne groß weiter nach zu denken hob er sie hoch und trug sie in den Hangar, wo er
sie in seinem Zimmer auf das Feldbett legte. Dann zog er ihr die Tunika aus und bemerkte weitere
Verletzungen an den sichtbaren Stellen ihres Körpers.
Adeam stand auf und verließ das Zimmer um ein Medipack sowie ein paar Feucht Tücher zu holen
damit er die Mirialanerin wenigstens etwas verarzten und vom Schmutz zu befreien konnte.
Rutala blinzelte, doch sie konnte ihre Umgebung nur grob erkennen, irgend ein Zimmer. Das letzte,
an das sie sich erinnern konnte, war der Stützfuß eines Raumschiffes. Vorsichtig bewegte sie ihre
Glieder. Alles tat ihr weh. Langsam und ächzend richtete sie sich zu einer sitzenden Position auf.
Da sie in einem Bett und nicht in einer Zelle lag, konnte sie davon ausgehen, dass der Sith sie
nicht gefunden hatte. Noch nicht, aber leider konnte sich das schnell ändern. Vorsichtig betastete
sie ihren linken Arm. Danach zog sie ihre Beine an sich und setzte sich in einen Schneidersitz. Ein
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Heiltrance war an der Zeit, sonst würden ihre Verletzungen sie zu sehr behindern. Sie schloss die
Augen und konzentrierte sich. Wenigstens das konnte sie gut, alles, was das Heilen betraf, lag ihr,
als wäre es so etwas simples wie sehen. Sie fragte sich, wer sie gefunden und in dieses Zimmer
gebracht hatte. Hoffentlich war diese Person ihr wohlgesonnen. Allerdings brachte sie ihren Helfer
in Gefahr, sollte der Sith mit seinen Leuten herausfinden, wer ihr half, war auch dieser in Gefahr.
Das war das letzte, was sie wollte.
Ruckartig brach sie die Heiltrance ab und fluchte. Warum hatte sie nicht gleich daran gedacht. Sie
wusste nicht, über welche Fähigkeiten ihre Verfolger verfügten. Wenn sie in der Lage waren,
Machtanwendung aufzuspüren, würde sie jene, vor denen sie sich versteckte, auch noch auf sich
aufmerksam machen. Sie ächzte, sie war so ruckartig zusammen gezuckt, dass ihre Muskeln
wieder stärker brannte. "Aua..." wimmerte sie leise und ärgerte sich darüber, wie dumm sie nur
gewesen war. Wenn das so weiterging, wäre sie ewig ein Padawan oder tot.
Sie hörte Schritter näher kommen und zog die Decke wieder an sich. Sie fühlte sich verletzlicher
und angreifbarer den je. Linkgs auf einem Stuhl lagen die Reste ihrer Kutte und der Robe. Aber
sogar das lose Hemd, dass sie noch trug, war arg in Mitleidenschaft gezogen. Sie musste
furchtbar aussehen. Unsicher, wer sich da gerade näherte, kletterte sie auf der einen Seite aus
dem Bett und ging dahinter in Deckung. Am Ende war sie bei einem Verbrecher oder was auch
immer gelandet, sie wollte nur noch fort, in die Sicherere Umarmung der Jedi. So kniete sie nun in
die Decke eingewickelt zitternd neben dem Bett und starrte gen Tür.
Adeam kam zurück in Zimmer, blieb stehen und stutzte kurz als er sah das sein Gast offensichtlich
wach war und den kalten Boden dem Bett vorzog.
In der linken Hand trug er das Medipack, in der rechten eine Packung Feuchttücher.
Für einen Moment stand er einfach nur da, sah die Mirialanerin prüfend an und bemerkte ihr Zittern
sowie Furcht in ihrem Gesicht.
Dann schmunzelte er.
"Guten Abend junge Lady.", sagte er ruhig. "Ich weiß ja das Bett ist nicht besonders bequem, aber
besser als der Boden ist es, denke ich, allemal."
Dann fiel ihm auf das er immer noch Medipack und Feuchttücher in der Hand hielt. Er ging zum
Bett, legte beides darauf ab und trat dann wieder ein paar Schritte zurück.
"Ich hab dir hier was mitgebracht.", er wies auf das Bett.
"Damit kannst du dich erstmal versorgen und etwas frisch machen, ich warte solange draußen."
Er ging zurück zu Tür, drehte sich dann aber nochmal um und lächelte freundlich.
"Achso ja, ich bin Adeam und wenn du magst kannst du mir ja dann mal erzählen, wer Du bist und
warum du die halbe Sumpflandschaft von Taris mit dir herum trägst."
Er zwinkerte seinem Gast nochmal aufmunternd zu, verließ das Zimmer, zog die Tür hinter sich zu
und beschloss dann in der Küche für beide erstmal zwei Tassen mirialanischen Tee zu machen.
Rutala musterte ihr Gegenüber einen Augenblick. Er hatte wirklich nur Tücher und ein Medpack in
den Händen und ein Feind würde sicher nicht derartige Witze reißen. Langsam bröckelte die
Anspannung ab wie der angetrockente Schlamm auf ihrer Haut. Sie richtete sich auf, ein wenig zu
schnell und stöhnte unter Schmerzen auf. Sie setzte sich, noch in die Decke gewickelt, zurück auf
das Bett und zwang sich zu einem zurückhaltendem lächeln.
"Danke,... Adeam." sagte sie leise, wobei ihre Stimme etwas kratzig klang, Sie schluckte zweimal,
doch das Gefühl im Hals wollte nicht verschwinden. Vermutlich war ihr Hals einfach viel zu trocken,
etwas zu trinken würde sicher helfen.
Als Adeam das Zimmer verlassen hatte, zog sie die Feuchttücher zu sich heran und versuchte
mehr schlecht als recht, den Dreck loszuwerden. Sie stand also auf und blickte sich etwas im
Zimmer um. Die Einrichtung war simple und zweckmäßig, dennoch wirkte es irgendwie gemütlich.
Sie hielt nach einer Saniecke ausschau, fand diese dann auch hinter einem Vorhang. Der Raum
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war klein, hatte aber alles, was man für die tägliche Pflege brauchte. Sie ging ans Waschbecken
und begann sich zu waschen, wobei das Wasser an den verletzten Stellen ein tierisches Brennen
verursachte. "Da musst du durch, Rutala..." murmelte sie und ignorierte die Schmerzen
bestmöglichst. Wenn sie die Wundränder nicht vernünftig reinigte, würden sie sich entzünden, und
darauf hatte sie keine Lust. Als sie damit fertig war, fuhr sie mit den Fingern durch ihr Haar, um es
profisorisch zu glätten. Sie verließ die Saniecke und zog den Vorhang wieder zu. Sie blieb einen
Augenblick stehen, als sie ein leichter Schwindel überkam, doch er war weniger Intensiv als die
Male zuvor. Sie ging zum Bett zurück und begann damit, ihre Wunden mit den Sachen aus dem
Medpack zu versorgen.
Als sie vor der Zimmertür wieder Schritte hörte, hielt sie inne. Doch dieses Mal sprang sie nicht
vom Bett, sondern blieb darauf sitzen.
Adeam hantierte in der kleinen Küche, die gleich neben seinem Zimmer lag, herum. Er öffnete
einen der Küchenschränke und murmelte leise vor sich hin: "Mirialanerischer, mirialanerischer... ah
da."
Er griff in den Schrank, nahm eine Dose aus dem Schrank auf der groß und in grünen Buchstaben
"Mirialanerischer güner Tee" zu lesen stand. Überraschenderweise war die kleine Runde Tee Dose
nicht grün sondern quietsche Gelb.
Wäre sonst wohl auch zu viel grün gewesen, dachte Adeam bei sich.
Adeam bereitet eine große sowie eine kleine Tasse mit der aromatischen, duftenden Teemischung
zu, stellte beide Tassen auf ein Tablett und balancierte das ganze wieder zurück Richtung Zimmer
und seines Gastes.
Vor der Tür angekommen überlegte er kurz ob er anklopfen sollte, entschied sich dann aber
anders.
Statt dessen rief er hörbar: "Ich komm jetzt rein."
Dann wartete er noch drei Sekunden und öffnete die Tür.
"Wie ich sehe hast du deine Meinung was den Boden angeht geändert.", lächelte er.
Auch bemerkte er das sie wohl den Sanitär Bereich seines Zimmers entdeckt hatte, zumindest war
der Vorhang nicht mehr so zugezogen, wie bei seinem verlassen des Zimmers. Er stellte das
Tablett auf dem Schreibtisch, der gleich neben dem Bett stand, schnappte sich den dazu
gehörigen Stuhl und setzte sich verkehrt herum drauf so das er seine Arme auf die Rückenlehne
abstützen konnte. Dann legte er sein Kinn auf die Arme und nickte mit dem Kopf in Richtung
Schreibtisch.
"Such dir eine Tasse aus, es ist Tee, ich denke du kannst es brauchen. Ich hoffe du magst diese
Sorte, vielleicht erinnerte er dich ja an... zu Hause."
Der Geruch des Tees erfüllte in der Zwischenzeit den ganzen Raum und Adeam hoffte inständig
das sein kleiner Gast Tee überhaupt mochte. Er wartete bis sie sich entscheiden hatte und schaute
sie dann wieder prüfend an.
"Also, kleine Lady, dann lass mal hören!"
Rutala zögerte einen Augenblick. Sie spürte keine Gefahr, im Gegenteil, sie fühlte den guten
Willen, ihr helfen zu wollen. Sie lächelte, es war ein ehrliches Lächeln, als sie den typischen
Geruch des Mirianischen Tees roch. Sie war überrascht, dass es Menschen gab, die den für sie
wohl eher ungewöhnlichen Geschmack dieser Teesorte mochten. Sie streckte ihren Arm nach der
Tasse aus und nahm sie dankbar an. Es wäre falsch, der Hilfe des Mannes mit Undankbarkeit zu
begegnen. Alles, was sie tat, beeinflusste nicht nur ihr Schicksal, sondern das ihres Volkes. Seit
früherster Kindheit, hatte man ihr beigebracht, diese Dinge zu beachten. Ruhe, Vernunft waren
Dinge, die ihrem Volk am herzen lagen, weshalb man Mirialanischen Kindern schon früh diese
Tugenden näher brachte. Heute hatte sie gezeigt, dass sie ihrem persönlichem Schicksal nicht
näher gekommen war, ihre Flucht, verbunden mit der Angst und Unsicherheit, die der Tod ihrer
Mentorin in ihr aufkommen ließ, waren ein herber Rückschlag. Und jetzt brachte sie vermutlich
auch noch diesen Mann in Gefahr. Rutala senkte ihren Blick und betrachtete den Tee
nachdenklich. Sie würde sich sehr anstrengen, um ihren Weg zum Guten ihres Volkes und allen
anderen in die richtige Richtung zu lenken.
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"Ich möchte mich für mein unhöfliches Verhalten entschuldigen. Das war nicht angebracht. Ich bin
Padawan Rutala De'nir ." stellte sie sich vor. "Danke, dass Ihr mir geholfen habt, aber vermutlich
seid ihr damit auch Teil von etwas, dass ihr nicht sein möchtet. Ich werde von Mitgliedern des
Imperiums verfolgt. Und so wie es aussieht, ist der Frachter, mit dem wir hergekommen sind, auch
schon abgeflogen. meine Anwesenheit bringt euch in Gefahr." erklärte sie ruhig, aber besorgt. Sie
musste einen Weg finden, aus der Reichweite des Sith zu gelangen, ohne ihren Helfer in Gefahr
zu bringen.
Sie hob die Tasse an ihre Lippen und trank einen Schluck. Die Wärme tat ihr gut und die
ätherischen Öle des Tees sorgten dafür, dass ihr Hals sich nicht mehr so gereizt und trocken
anfühlten. In Gedanken ging sie ihre Optionen durch, sie durfte nichtaufgeben, sondern an ihr Ziel
glauben. Meisterin Athalea Themrin hatte an sie geglaubt, also musste sie selbst das auch tun.
'Aufgeben ist keine Option. Vertraue auf dein Ziel und arbeite darauf hin, zum Wohle aller.' Rutala
lächelte die Traurigkeit über ihren Verlust weg. Ihre Meisterin hatte sich geopfert, um Rutala die
Flucht zu ermöglichen. Sie musste das nuzten, ihr Ziel erreichen. Aufgeben durfte sie nicht. Die
Padawan spürte, wie die Zuversicht sie genauso wärmte wie der Tee. Sie würde einen Weg finden,
es gab immer einen Weg.
Adeam hörte Rutala aufmerksam zu ohne auch nur einziges Wort zu sagen. Sie war also eine
Padawan und sie steckte, welche Überraschung, in Schwierigkeiten. Schmunzeln musste er als sie
sich bei ihm entschuldigte und meinte sie hätte ihn nun in ihre Schwierigkeiten mit hinein gezogen.
Er ließ sie weiter reden und ertappte sich bei dem Gedanken wie er die Ruhe, die Rutala trotz ihrer
Erlebnisse ausstrahlte, bewunderte. Trotz ihrer offensichtlich noch sehr jungen Alters wirkte sie
wesentlich reifer und erwachsender als man das im allgemein hin erwarten würde.
Zum einem mochte das wohl an ihrer mirialanerische Herkunft liegen, Adeam hatte die Tugenden
dieses Volkes schon mal bei einem mehrmonatigen Besuch auf Mirial vor mehreren Jahren
kennen lernen dürfen. Zum anderen lag es wohl an ihrer Jedi Ausbildung, die ihm auch mal recht
vertraut war... damals.
Auch war der Tee wohl genau die richtige Wahl gewesen, eine Tatsache die Adeam mit einem
zufriedenen Lächeln zur Kenntnis nahm.
Als Rutala mit ihrer Erklärung fertig war, sah Adeam sie eine ganze Weile stumm an und dachte
nach. Dann räusperte er sich.
„Es freut mich sehr euch kennen zu lernen Padawan Rutala De'nir. Wie ich vorhin schon sagte,
mein Name ist Adeam... Adeam Ati und ich bin... Pilot.“
Fast wäre ihm etwas anderes raus gerutscht. Er räusperte sich abermals kurz und fuhr dann fort.
„Du beschreitest also den Weg der Jedi und hast dich schon mal gleich mit dem Imperium
angelegt und das auch noch ausgerechnet hier auf Taris.“, stellte Adeam fest.
„Nun Mut hast du auf jeden Fall auch wenn mir nicht ganz klar ist warum du ohne Meister
unterwegs bist oder ist der Orden in der Zwischenzeit so verzweifelt, das er seine Padawane
schon auf Solo Missionen durch die Galaxies schickt?“
Der bittere Unterton in seiner Stimme war kaum zu überhören.
„Na wie auch immer, dich von diesem Planeten weg zu bringen, sollte das kleinere Übel sein. Aber
eins würde mich noch interessieren... wenn ich richtig informiert bin, besitzt auch ein Padawan
schon ein Lichtschwert. Da es weder draußen neben dir lag und wenn ich es richtig gesehen habe,
du es auch nicht bei dir hast, frage ich mich wo es ist? Das gleiche gilt für deinen Meister? Wenn
beide noch da draußen sind, dann müssen wir sie suchen, bevor wir dich oder besser euch hier
wegbringen. Nichts und niemand sollte in dem Sumpf da draußen zurück bleiben und schon gar
nicht... allein!“, sagte Adeam und schaute dann auf seinen Chrono.
Es war in der Zwischenzeit weit nach Mitternacht und Rutala sah aus als ob sie gleich im sitzen
einschlafen würde, was vermutlich auch der Fall war. Adeam konnte sehen wie sie immer wieder
blinzelte und Mühe hatte die Augen offen zu halten.
Taris 9
„Allerdings sollten wir das erst morgen angehen, du solltest dich jetzt ausruhen. Wir werden uns
dann überlegen wie wir vorgehen.“
Mit diesen Worten, die auch keine Widerrede zuließen, stand Adeam von seinem Stuhl auf und
ging zur Tür.
„Also, wir sehen uns morgen früh. Gute Nacht Rutala.“
Rutala blickte auf, als Adeam sie nach ihrer Meisterin fragte. "Meine Meisterin hat sich für mich
geopfert. Wir beide sind eher Heiler, weshalb wir im Kampf gegen unsere Häscher unterlagen...
Darum darf ich nicht aufgeben, sonst war das, was sie für mich und unsere Zukunft geopfert hat,
umsonst..." Irgendwie schaffte Rutala aus ihren eigenen Worten ein wenig Hoffnung zu
extrahieren, und langsam wurde ihr klar, was sie da überhaupt sagte. Es stimmte. Sie musste das
Opfer ihrer Meisterin ehren und überleben. Es gab einen Grund, weshalb sie ihr Leben gab, damit
Rutala fliehen konnte. Da war noch etwas, über das sie sich noch nicht im klaren war, aber Rutala
nahm sich fest vor, das herauszufinden. Zumindest, sobald sie klarer denken konnte, sich
ausgeruht hatte. "Mein Lichtschwert... ich..." Sie schluckte. Sie hatte noch sehr lebendig vor
Augen, wie der Sith nach ihrer Hand hieb, aber nur das Lichtschwert getroffen hatte. Ihr
Lichtschwert hatte ihre Hand gerettet, aber nun stand sie ohne Waffe da. "Ich werde ein neues
anfertigen müssen. Es wurde bei dem Kampf zerstört." erklärte sie schluckend.
Rutala erinnerte sich an den Tee und nahm weitere Schlucke. Obwohl sie eine Weile bewußstlos
gewesen sein musste, fühlte sie sich unglaublich müde. Sie glaubte in der Stimme des Mannes
Verbittterung, den Orden betreffend, zu spüren. Sie fragte sich, was es damit auf sich hatte. Doch
als sie ihn darauf ansprechen wollte, gelang es ihr nicht, die richtigen Worte zu finden, ohne
neugierig zu wirken oder gar unhöflich. "Ich würde meine Meisterin gerne vernünftig bestatten,
doch ich fürchte, das könnte sehr gefährlich sein. Vielleicht warten die Siht dort schon auf mich.
Oder sie sind schon hier, am Raumhafen. Ich muss gestehen, ich weiß nicht, was ich
diesbezüglich tun soll..." erklärte sie mit belegter Stimme. Die Abwesenheit ihrer Meisterin und
Freundin machte ihr zu schaffen, obwohl sie über diesen Dingen stehen sollte. Natürlich sollte eine
Jedi ihre Emotionen unter Kontrolle halten, aber das bedeutete nicht, dass sie keine Trauer
verspürte. Andere würden nun auf Rache und dergleichen spüren, doch Rutala war sich sicher,
dass die Geschehnisse einen höhren Sinn hatten. Die Macht würde sie führen und wenn sie bereit
dazu war, ihr diesen Sinn offenbaren und somit den Weg zeigen.
Als Adeam vorschlug, dass sie sich erst einmal ausruhen sollte, war sie irgendwie froh über diesen
Vorschlag. Sie fühlte sich müde und matt. Ein ausgeruhter Geist war zu viel mehr in der Lage, als
ein müder, also würde es nicht schaden, sich auszuruhen. Dennoch lag die Bedrohung durch die
Sith in der Luft, aber im Augenblick verspürte sie keine direkte Gefahr, nur das unterschwellige
Gribbeln, dass sie nicht in Sicherheit war und wachsam bleiben sollte. Sie stellte die Tasse ab und
ließ sich auf die Matraze sinken. "Ich, das ist sicher Euer Bett, Adeam, ich sollte es nicht belegen...
ich kann auch..." sie blinzelte, als die Müdigkeit ihr das Denken erschwerte. Sie sah noch, wie der
Mann lächelnd aufstand und den Raum verließ, und kurz darauf hatte sie ihre Einwände vergessen
und war in einen, wenn auch unruhigen Schlaf gefallen.
Nachdem Adeam das Zimmer verlassen hatte, ging er zurück nach draußen auf das Landefeld.
Für einen Moment stand er einfach nur da und blickte in den klaren, nächtlichen Himmel von Taris.
Dann drehte er sich um, lief zur Seitenwand des Hangars und kletterte über die Außenleiter, die
dort angebracht war, aufs Hangar Dach hinauf. Von hier aus hatte man einen perfekten Blick über
das komplette Flugfeld sowie die angrenzende kleine Stadt auf der einen und die großen,
verfallenen Ruinen auf der anderen Seite. Auf der Mitte des riesigen Flachdaches hatten Jason
und er vor ein paar Wochen ein kleinen Pavillon aus transparenten Plastoid und Fiberplast
aufgestellt. Somit blieb der komplette Rundum Blick erhalten und man konnte hier aber auch dann
noch sitzen wenn mal wieder einer der zahlreichen Regengüsse auf die Oberfläche von Taris
niedergingen.
Adeam setzte sich auf einen der Liegestühle, die Jason von irgendwo her besorgt hatte, zog seine
schweren Pilotenstiefel aus und streckte sich auf dem Stuhl aus. Er verschränkte die Arme hinter
Taris 10
dem Kopf und blickte wieder in die Sterne.
Er ließ das Gespräch mit Rutala noch mal vor seinem geistigen Auge, oder vielmehr Ohr, ablaufen
und fragte sich unwillkürlich was die Macht denn nun wieder für ihn bereit hielt.
Egal auf welchem der vielen Planeten, die er auf seiner Reise in den letzten 10 Jahren besucht
hatte, immer wieder war er mit der der hellen oder dunklen Seite der Macht, ihren Ansichten und
Anwendung konfrontiert worden, obwohl es genau das war, was er eigentlich vermeiden wollte.
Allerdings hatten diese Erlebnisse auch dazu geführt, das Adeam seine ganz eigene Sicht der
Dinge auf das Hell und Dunkel entwickelt hatte. Eine Sicht, die zum Beispiel treue Jedi des Ordens
komplett in Frage stellen würden. Und das, aus ihrem Blickwinkel gesehen, sicher mit Recht.
Adeam strich sich gedankenverloren über seinen Bart den Blick immer noch in den Himmel
gerichtet.
Erst musste er sich jetzt aber mal Gedanken über das hier und jetzt und vor allem über seinen
jungen Gast machen. Was auch immer Rutala antrieb, sie hatte nicht den Eindruck gemacht als
würde sie sich von ihrem eingeschlagenen Weg abbringen lassen.
Allerdings hatte sie ihre Meisterin und Mentorin verloren, noch bevor ihre Ausbildung
abgeschlossen war und das konnte für sie durchaus gefährlich werden, wenn er sie allein weiter
ziehen ließ. Auf der anderen Seite widerstrebte es ihm, sich überhaupt mit einem Padawan
einzulassen und den damit definitiv verbundenen Schwierigkeiten. Aber im Inneren wusste Adeam
das er ihr trotzdem helfen würde, so wie er es immer machte wenn jemand in seiner unmittelbaren
Umgebung Hilfe gebraucht hatte.
Allerdings war das auch der Grund warum er nie länger als ein paar Monate auf einem der vielen
Planeten geblieben war. Denn Hilfe zu leisten zog auch gleichzeitig Aufmerksamkeit auf einen und
Aufmerksamkeit mochte Adeam gar nicht.
Und Rutala zu helfen würde wohl damit Enden das er sich mal wieder nach einem neuen Planeten
umsehen musste, wenn das hier alles vorbei war.
Vielleicht aber lief es ja diesmal anders und seine Hilfe verursachte keine Aufmerksamkeit.
Aber zumindest wollte er Rutala die Möglichkeit geben sich von ihrer Meisterin zu verabschieden,
bevor er versuchen würde sie zu überreden zum Orden und dem Tempel auf Tython zurück zu
kehren. Auch wenn er sich wenig Hoffnung machte das auch nur eine von den beiden Sachen
klappen würde.
Er blickte auf seinen Chrono. Es war bereits 3 Uhr Morgens und er spürte mit einem mal wie müde
er wirklich war. Er machte es sich so bequem wie möglich und fiel in einen tiefen, traumlosen
Schlaf.
Am nächsten Morgen weckte ihn ein aufgeregter Jason und erklärte ihm, ein grünes Mädchen sei
aus seinem Zimmer gekommen und hätte gesagt, sie würde sich für alles bedanken und sie ginge
jetzt Abschied nehmen.
Adeam seufzte. Also wohl doch Aufmerksamkeit.
Rutala war ziemlich früh wachgeworden. Sie hatte die Reste ihrer Robe soweit es ging gereinigt
und zurechtgemacht. Ihren Mantel konnte sie allerdings vergessen, er war viel zu beschädigt. Sie
hatte ihren ledierten Gürtel wieder umgelegt. Sie würde vesuchen, ein paar Sachen von ihren übrig
gebliebenen Credits zu besorgen. Sie hatte entschieden, Adeam nicht weiter zu belasten, zudem
brachte ihre Anwesenheit ihn womöglich nur in Schwierigkeiten. Als sie die Tür des Zimmers
öffnete, stand ein aufgeregter Sullustaner vor ihr und blickte sie aus seinen großen Augen an.
"Adeam, du siehst heute komisch aus..." quakte er, was Rutala verhalten kichern ließ. "Oh, nein...
Ich bin nicht Adeam, er hat mich freundlicherweise in seinem Zimmer übernachten lassen. Ich weiß
aber nicht, wo er gerade ist. Ihr könntet ihm meinen Dank ausrichten, ich werde nun gehen, ich
habe genug Umstände bereitet." Die Mirialanerin verneigte sich leicht und verschwand in Richtung
Raumhafenmarkt, wo sie sich andere Kleidung besorgen wollte. Nicht aufzufallen hingegen würde
ohnehin schwer werden, denn sie hatte schon bei ihrer Ankunft bemerkt, dass es hier nur sehr
wenige Mirialaner gab.
Taris 11
Seufzend passierte sie mehrere Läden, deren Waren für sie nicht erschwinglich waren. Sie hatte
schon früh beschlpssen, es bei einem Secoundhand-Laden zu versuchen, aber selbst dort war die
Preisschere recht groß. Am Ende hatte sie einen kleinen Kleidung am Obst und Gemüsemarkt
gefunden. Die Auswahl war nicht besonders groß, doch sie konnte ein recht günstiges,
bodenlanges Kleid mit weiten Ärmeln und einer Kapuze erstehen. Das würde genügen müssen.
Der menschliche Verkäufer gab ihr noch einen kleinen Reisebeutel als Geschentk dazu und
lächelte dem Mädchen hinterher, als diese über den Markt streifte. Ihr Magen knurrte, doch ihr war
nicht nach Essen, zuviele andere Dinge gingen ihr durch den Kopf.
Sie kam an einem Brunnen vorbei und setzte sich an dessen Rand und ging ein paar Dinge durch.
Ihre ersten Gedanken waren Athalea Themri, ihre Meisterin und Freundin. Sie war tief in den
Sümpfen gestorben, mit der Bitte an Rutala, am Leben zu bleiben und an einen bestimmten Ort zu
Reisen. Sie hatte es Oase genannt. Rutala grübelte, denn sie war sich nicht sicher, wo sich dieser
Ort befand. Viele Dinge, die Athalea zu ihr gesagt hatte, schienen aber mit diesem Ort zusammen
zu hängen. Irgendwie dämmert Rutala langsam, dass es das sein konnte, was die Sith wollten,
aber sicher war sie sich nicht. Zu gerne würde sie ihre Meisterin begraben, doch ohne Karte würde
sie vermutlich nicht hinfinden. Dann waren da noch die Sith. Bisher waren sie nicht aufgekreutzt,
aber das würde früher oder später geschehen.
Als hätte irgendeine böse Seele ihre Gedanken Gelesen, spürte Rutala eine eisige Kälte. Sie
blickte sich um, doch sie konnte niches aussergewöhnliches erkennen, keine Sith oder seine
Begleiter erkennen. Langsam rutschte sie vom Brunnenrand hinab und mischte sich unter die
Leute. Allerdings musste sie fort von hier, wenn sie niemanden gefährden wollte.
„Wer ist das, wo kommt sie her, wieso hat sie in deinem Zimmer geschlafen, seit wann ist sie hier
und... und warum ist sie grün...?“, sprudelten die Fragen nur so aus Jason heraus als er Adeam
hinterher wackelte. Er war so vertieft in seine Fragerei, das er beinahe auf Adeam aufgelaufen
wäre als dieser abrupt vor seiner Zimmertür stehen geblieben war um sich nach Jason
umzudrehen.
„Jason... Klappe!“ brummte Adeam ihn an.
„Aber ich wollt doch nur wissen wo sie herkommt?“, maulte der Sullustaner traurig.
Adeam hob seine rechte Augenbraue in die Höhe und musste dann schmunzeln.
„Ich hab sie draußen gefunden, sie lag bei den Schiffen und es ging ihr nicht gut.“
Jasons Gesicht hellte sich wieder auf, als er endlich seine Antworten bekam. Aber eins musste er
unbedingt noch wissen.
„Und warum ist sie grün?“, fragte er und machte dabei ein Gesicht wie ein Kind das kurz davor ist
ein ganz großes Geschenk auszupacken.
„Zuviel grüner Tee!“, murmelte Adeam gedankenverloren. Er kniete vor seinem Bett und hatte
seine persönliche Kiste darunter vorgezogen. Er nahm etwas metallisches aus der Kiste und
befestigte es seinem Gürtel. Dann stand er auf, nahm seinen langen Mantel aus dem Schrank, zog
ihn an und drehte sich zu Jason um, der mit einem verdatterten Gesicht da stand.
„Hä?“, war alles was er hervor brachte.
„Pass auf Kleiner, ich erklär dir das alles wenn ich wieder da bin und unseren Gast gefunden habe.
Du gehst in der Zwischenzeit mal rüber zur Flugkontrolle und versuch raus zu finden wer gestern
mit diesem XS-Frachter gekommen ist. Und nun sag mir noch in welche Richtung unsere kleine
Lady gegangen ist?“
Jason nickte als Zeichen das er die Anweisungen verstanden hatte, dann zeigte er in Richtung
Stadt.
„Da lang, Richtung Marktplatz glaube ich.“
„Alles klar und wenn was ist dann erreichst du mich übers Com.“
Adeam öffnete die Tür, ging nach draußen und das letzte was er hörte war: „Jetzt weiß ich immer
noch nicht warum sie grün ist...“
Taris 12
Dann fiel die Tür ins Schloss und Adeam machte sich auf die Suche nach seinem kleinem Gast.
Als er den Marktplatz erreichte, wusste er, das diese Suche dauern konnte. Auf der anderen Seite
sollte ein mirialanisches Mädchen doch eigentlich recht leicht zu finden sein. Adeam mischte sich
unter die Menge und fragte sich ob er einfach die Macht einsetzen sollte. Er verwarf den
Gedanken aber sofort wieder. Also also blieb nur die altmodische Weise... laufen und gucken.
Es hatte einige Minuten gedauert, bis Rutala einen weniger belebten Platz gefunden hatte. Sie
schaute sich um und suchte nach etwas, dass sie als Versteck nutzen konnte. Was auch immer ihr
auf den Fersen war, es war nichts gutes. Zum Glück war sie nicht mehr bei Adeam. Nicht
auszudenken, welche Probleme ihre Anwesenheit ihm bereitet hätten. Die Mirialanerin eilte eine
engere Gasse entlang. Sie würde den Planeten verlassen müssen, um mehr über die Oase
herauszufinden. Aber zuerst musste sie die Sith abhängen, denn sie wollte nicht riskieren, ihnen
weitere Hinweise auf den Ort zu geben. Nicht, dass sie im Augenblick besonders viel darüber
wusste. Vielleicht sollte sie Athaleas Zuhause auf Mirial aufsuchen, sobald es ihr möglich war.
Rutala nickte sich selber zu. Das klang doch nach einem Plan. Einen Weg von Taris runter finden,
die Sith abhängen und auf Mirial nach Hinweisen auf die Oase zu finden.
Es wurde heller, als sie sich dem Ende der etwas längeren Gasse näherte. Doch ein plötzlich ins
Licht tretender Schatten ließen die Junge Frau aprubt abbremsen. Sie war sich nicht sicher, wer
dort stand und was er dort wollte, doch ein eiskalter Schauer rann ihren Rücken hinab. Ein
frostiger Nebel umhüllte die Person in der Macht wie ein eisiger Mantel einen Eisplaneten. Die
Mirialanerin rang den Zwang, rückwärts wieder dort hin zustolpern, wo sie herkam, nieder und
blieb stehen. Einige Augenblicke starrten sie sich beide an, ohne etwas zu sagen, dann zeigte ihr
Gegenüber plötzlich ein kaltes lächeln. Rutala drehte ihren Kopf und schluckte, als sie die beiden
Begleiter des Sith hinter sich nähern sah. Dann war das vor ihr... Rutala blickte kaum merklich
nach oben. Gerade, als die drei ihr nun gefährlich nahe kamen, ging sie in die Knie und sprang mit
der Macht seitlich nach oben gegen die Wand, dann stieß sie sich von ihr ab und nutzte den
Schwung und den Gewinn an Höhe, das selbe auf der anderen Wand zu tun. So arbeitete sie sich
die Mauer nach oben und mit einem letzten Salto landete sie auf dem Dach des einen Gebäudes.
Erleichtert stellte sie fest, dass das Kleid weit genug für solche Aktionen war.
"Ich hatte gehofft, dass sie mich nicht so schnell finden..." murmelte die Padawan bei sich. Sie
musste wieder flüchten, einen Kampf gegen die drei würde sie nicht überstehen. Vermutlich
würden sie sie auf irgendeine Weise am Leben erhalten, um an die Informationen der Oase zu
kommen, aber das bedeutete nicht, dass sie deswegen unversehrt bleiben würde. Weder das eine
noch das andere wollte sie herausfinden. Sie schickte sich an, über die Dächer zu fliehen, als sie
spürte, dass der Sith ihr schon gefolgt waren, die Begleiter des Kerls schienen sich über die
Straße am Boden fortzu bewegen. Der Sith ließ sich gar nicht dazu herab, der Mirialanerin einen
Monolog zu halten und setzte ihr nach, dieses Mal nicht so gemächlich wie auf der Ruinenbrücke.
Adeam war schon eine Weile gelaufen ohne Rutala entdeckt zu haben. Er hatte soeben einen
kleinen Brunnen erreicht und sich für eine Minute auf den Rand gesetzt. Er beobachtete die Menge
die links und rechts ihren alltäglichen Geschäften nach gingen und wusste nicht mal ob er
überhaupt in der richtigen Richtung suchte. Wieder dachte er kurz darüber nach die Macht
einzusetzen und wieder verwarf er den Gedanken. Eine plötzliche Bewegung in der Menge erregte
seine Aufmerksamkeit. Zwei Männer, in auffälligem Schwarz gekleidet liefen ohne Rücksicht durch
die dichte Menschenmenge, ohne dabei allerdings nach vorn zu schauen. Vielmehr blickten sie
nach oben in Richtung der Häuserdächer. Adeam folgte ihrem Blick und konnte im ersten Moment
nichts erkennen. Die beiden Kerle waren nun schon fast an ihm vorbei gelaufen, als Adeam für
einen ganz kurzen Moment zwei schattenhafte Gestalten wahrnehmen konnte, die offensichtlich
von Dach zu Dach sprangen. Und diesen beiden Schatten folgten, so wie es aussah, die beiden
Kerle in schwarz. Adeam wartete noch einen Moment und begann den beiden dann zu folgen.
Er lief eine ganze Weile hinter den beiden her und musste sich dabei nicht mal bemühen
unauffällig zu sein. Die beiden waren so auf ihr Ziel fixiert, das sie ihr drum herum gar nicht wahr
Taris 13
nahmen. Das bedeutet auch, das sie sich absolut sicher fühlen mussten sonst hätten sie mehr
Vorsicht walten lassen. Dann bogen beide in eine schmale Gasse ab. Adeam bleib stehen und
lugte vorsichtig um die Ecke. Die beiden in schwarz waren stehen geblieben und schauten gerade
aus. Dort in der Mitte der Gasse stand ein Sith. Aber nicht nur einfach nur ein Sith, sondern ein
Sith Marke Einbauschrank. Adeam schätze seine Größe auf gute 2 Meter. Der Riese schaute auf
etwas das vor ihm auf dem Boden lag und Adeam erkannte sofort was es war... Rutala. Sie musste
bei ihrer Flucht wohl den letzten Sprung nicht geschafft haben und war wohl mehr oder weniger
auf die Straße gefallen. Die Tatsache das sie sich noch bewegte, sprach zumindest dafür das sie
sich nicht schwerer verletzt hatte.
Adeam überlegte gerade was er tun sollte, als der Sith einen seiner Männer etwas zurief, worauf
dieser sich umdrehte, die Gasse verließ und Richtung Raumhafen davon eilte. Der andere blieb
stehen wo er war, lehnte sich mit seiner linken Schulter und verschränkten Armen an die
Hauswand und schaute nach wie vor zu Rutala und dem Sith, der augenscheinlich genüsslich auf
Rutala einredete. Adeam wusste es gab nur eine Möglichkeit. Er zog seinen Mantel aus und trat
lautlos von hinten an den verbliebenen Kerl heran. Mit einer schnellen Bewegung stülpte er ihm
seinen Mantel über und schlug dann seinen Kopf heftig gegen die Hauswand. Der Kerl sackte in
sich zusammen. Adeam hielt ihn fest und ließ ihn dann vorsichtig zu Boden gleiten. Die ganze
Sache lief so lautlos und schnell ab, das der Sith davon nichts mitbekam. Er war wohl zu sehr mit
seiner Beute beschäftigt. Adeam beugte sich nach unten, nahm seinen Mantel auf, zog ihn wieder
an und klopfte seinem Opfer kurz zweimal mit der flachen Hand auf die Wange.
„Nicht weglaufen.“, murmelte er trocken.
Dann trat er in die Mitte der Gasse.
„HEY!“, rief er laut.
Rutala nutzte alles, was ihr helfen konnte, den Sith aufzuhalten. Das Dach, auf dem sie gerade
gelandet war, war flach und schien als Lagerstadt für unterschiedliche, meist nutzlose Dinge zu
sein. Sie sah zwei Eimer mit Schrotteilen wie Schrauben, Kabeln und ähnlichen Dingen zu sein.
Sie griff mit der Macht nach den Eimern und schleuderte sie mitsamt Inhalt gen Sith. Dieser
wischte die umherfliegendenden Teile einfach beiseite, so als würde er ein paar Fliegen vertreiben
wollen. Er wurde dabei noch nicht einmal langsamer. Die Padawan setzte zu einem Sprung auf
das nächste Gebäude an, riss dabei ein paar gestapelte Bleche in die Luft und schleuderte sie
ohne genauer zu zielen nach hinten, dann war sie schon in der Luft und landete anschließend hart
auf dem nächsten Dach.
Der Sith setzte ihr mühelos nach, man konnte deutlich erkennen, dass er viele Jahre Erfahrung im
Umgang mit dem, was er tat, hatte. In seinen Zügen lag Stolz und Überheblichkeit, doch
verschwendete er seine Zeit nicht mit unnötigen Showeffekten und folgte Rutala direkt udn
effizient. Trotzdem könnte er den Eindruck erwecken, das Ganze als eine Art Spiel zu sehen. Er
stieß seine Hand nach vorne. Rutala wurde von einem bretterharten Machtstoß unsangt gegen
einen breiten Schornstein geschleudert. Der Aufprall trieb ihr die Luft aus den Lungen. Kurzfristig
betäubt kämpfte sie darum, einen Atemzug zu tun und stolperte etwas wankelig weiter. Der Sith
griff nach ihr, doch sie duckte sich unter ihm weg, langsam konnte sie wieder leichte Atemzüge tun.
Sie setzte weiter, irgendwie hatte sie den Eindruck, nicht wirklich voranzukommen. Einige Male
hatte sie einen Umweg nehmen müssen, das andere Mal war sie auf einem paralellem gebäude
zurück geflohen.
Rutala setzte zu einem weiterem Sprung an, der Sith packte ihr Fußgelenk kurz in der Macht. Dies
ließ die Padawan straucheln und anstatt einen Sprung auf das nächste Dach zu tun, trudelte sie
viele Meter in die Häuserschlucht vor sich. Sie streckte ihre Arme von sich und bremste ihren
Sturz, dämpfte ihren Aufprall, doch nicht genug. Der Aufprall hatte sie ziemlich betäubt und jedes
einzelne Körperteil tat ihr weh. Sie hatte keine Gelegenheit, eine kurze Überprüfung ihrer
Verletzungen zu machen, als mit einem krachenden Rumps zwei feste Steifel vor ihr auf dem
Boden landeten. Der Sith war von oben herab gesprungen und hatte sich nun vor ihr aufgebaut.
Taris 14
Rutala versuchte sich etwas aufzurichten, doch fast augenblicklich schossen ihr starke Schmerzen
durch den Rücken. Ihr erster Gedanke ging in die Richtung einer schlimmeren Verletzung, doch
das unverkennbare Geräusch der Machtblitze lehrten sie eines besseren. Sie entschied sich dazu,
erst einmal still zu halten.
"Ich denke, wir haben jetzt genug gespielt." erklärte der Pureblood und ließ seine rechte Hand, die
noch leicht von blauen Blitzen umspielt wurde, wieder sinken. "Wir werden uns gleich ganz nett
unterhalten, aber nicht hier, ich mag es nicht, wenn die Option auf lästige Individuen im Raum
steht. Immerhin scheint dir schon jemand geholfen zu haben, das war sehr unklug von
demjenigem. Aber darum werde ich mich später kümmern, keine Sorge. Sein Blut wird an deinen
Händen kleben, Kind." Er lachte markig und wollte sich gerade zu Rutala beugen, um sie zu
packen, als eine Stimme hinter ihm ertönte. Er beugte sich dennoch vor, packte Rutala und zog sie
an sich heran, während er sich umdrehte, um dem Ruf zu entgegnen.
Der Sith drehte sich halb um, sehr verärgert darüber das er mal wieder so kurz vor seinem
Triumph unterbrochen wurde.
„Dragas!“, zischte er ungehalten. „Kümmere dich mal darum... Dragas!?“
Als die Antwort ausblieb drehte er sich vollends um. Drei Meter hinter ihm stand ein Mensch, mit
silbergrauen Haar und mindestens zwei Köpfe kleiner als er. Er hatte die Arme hinter dem Rücken
verschränkt und sah ihn aus seinen ebenfalls grauen Augen erwartungsvoll an. Und was der Sith
auch noch sehen konnte war Dragas, der im Schmutz der Gasse lag und sich nicht rührte.
„Oh ich fürchte Dragas ist gerade... unpässlich.“, antwortete Adeam ruhig.
„Verschwinde kleines Menschlein und komm nie wieder. Dann werde ich vergessen dich jemals
gesehen zu haben.“, schnaubte der Pureblood. Die Wut kochte in ihm hoch, aber er wollte seine
Beute nicht riskieren für einen Kampf der wohl eh nur einige Minute dauern würde. Seine roten
Augen funkelten Adeam an.
Klein? Hatte der Schrank ihn gerade klein genannt? Ok, eins fünfundsiebzig war jetzt sicher nicht
überragend groß, aber was hätte wohl zu einem Jawa gesagt, dachte Adeam.
„Hmm, ich fürchte verschwinden ist nicht drin. Zumindest nicht ohne meine kleine Freundin, der ihr
da gerade freundlicherweise aufgeholfen habt. Und außerdem hat sie mir gesagt, das sie nicht
gern bei euch ist. Ihr habt wohl sonst eher schlechte Manieren.“, meinte Adeam und zeigte dabei
auf Rutala.
Er musste diesen Riesen irgendwie dazu bringen von Rutala abzulassen damit sie eine
Möglichkeit zur Flucht hatte, auch wenn das im Endeffekt bedeuten würde das er wohl ziemlich
Dresche beziehen würde und dabei wohl oder übel auch sein kleines Geheimnis ans Licht
kommen würde.
Die Geduld des Siths war erschöpft. Was erdreistete sich diese niedere Kreatur. War ihm nicht klar
worauf er sich hier einließ. Er war nur ein einfacher Mensch und die Macht war auch nicht mit ihm,
das konnte er spüren. Er ließ Rutala fallen, nahm ein paar Neuralfesseln von seinem Gürtel und
fesselte sie damit. Dann schob er sie mit dem Fuß beiseite wie einen Sack und ging langsam auf
Adeam zu.
Soviel zu Plan A, dachte dieser bei sich.
„Manieren? Ich werde euch zeigen wie gut meine Manieren sind und ihr werdet...“
Er stutzte plötzlich und blieb stehen. Eine Erkenntnis huschte über seinen Gesicht.
„Ihr seid... Echani!“ grollte er und ein diabolisches Grinsen ließ sein Gesicht zu einer Fratze
werden.
Für einen kurzen Moment war Adeam beeindruckt. Nicht viele hätten das erkannt. Er hatte schon
mit einigen üblen Burschen in den letzten Jahren zu tun gehabt, auch mit dem ein oder anderen
Sith, aber keiner von ihnen hatte je erkannt zu welchem Volk Adeam gehörte.
„Ich wollte schon immer mal gegen einen Echani kämpfen. Die Legende sagt, durch euer Training
wärt ihr sogar in der Lage es im Nahkampf mit einem Jedi aufzunehmen. Aber was ist schon ein
Jedi!?“
Ein kehliges Lachen verließ seinen Mund.
Taris 15
„Ja, was ist schon ein Jedi?“, spottete Adeam zurück. „Oder ein Sith?“
Einen Sekundenbruchteil später landete Adeam krachend rücklings in ein paar Mülltonnen.
„Das wirst du jetzt lernen, Echani!“, donnerte der Sith und in seinem Gesicht konnte man sehen
das er sich nun völlig im Kampfrausch befand.
Die Mirialanerin hob den Kopf etwas, um sehen zu können, wer davorne war. Ihr dämmerte, dass
sie die Stimme kannte. Adeam. Nun hatte sie ihn doch in die Sache hineingezogen, wenn auch
nicht ganz freiwillig, denn ihr zur Hilfe zu kommen, war seine Entscheidung gewesen. Vielleicht
glaubte auch er an das eigene Zutun zum Schicksal, dass Aktionen die Geschicke anderer oder
vieler beinflusste. Irgendwie war sie froh, dass er gekommen war, obwohl das für ihn Probleme
oder Schlimmeres bedeutete. Nach dem Verlust ihrer Meisterin hatte sie geglaubt, alleine zu sein,
doch dem war nicht so, sie hatte Adeam.
Der Griff des Sith wurde schemerzhafter, als er von seinem Mehrzweckgürtel etwas abnahm.
Rutalas Augen weiten sich, als sie die Neuralfesseln erblickte. Sie windete sich in seinem Griff,
doch ihre Muskeln waren vom Sturz noch zu betäubt und ein herftiger Schmerz durchzuckte ihren
Körper. Der Sith ließ sie zu Boden fallen und drehte ihre Arme auf den Rücken, um sie mit den
Neuralfesseln bewegungsunfähig zu halten. Rutala stiegen vor Schmerzen Tränen in die Augen.
Alles fühlte sich irgendwie taub an. Ihr blieb nichts anderes übrig, als zuzusehen, wie Adeam dem
Sith gegenüber trat... und vielleicht sterben würde. Der Sith hatte eine Jedi Ritterin getötet, was
würde aus Adeam werden?
„Ihr seid... Echani!“ hörte sie den Sith sagen und grübelte einen Moment darüber nach. Sie
erinnerte sich nur bruchstückhaft, dass es ein Volk gab, dass sich durch Kampfkunst und deren
tiefgründiges Verständnis ausdrückte. Vielleicht hatte Adeam doch eine Chance. Hoffnung keimte
in der Padawan auf, doch dann konnte sie Adeam aus ihrem Blickfeld herausfliegen sehen. Kurz
darauf schien er in etwas metallenes zu krachen. Die Luft knisterte förmlich unter der Anspannung
und Rutala konnte spüren, wie sich die dunkle Seite der Macht ausbreitete und in ihr Übelkeit
verursachte.
Inzwischen schien der zweite Begleiter des Sith die Gasse erreicht zu haben und erschien
langsam hinter Rutala, griff aber nicht ins Geschehen ein. Rutala spürte seine Blicke. Dragas
hingegen schien noch immer betäubt zu sein.
Der Aufprall war schmerzhaft und ließ Adeam aufstöhnen. Müll und Essensreste ergossen sich
über ihn. Ein Geruch stieg ihm in die Nase und er verzog das Gesicht. Corellianisch Süß-Sauer!
Die Mülltonnen gehörten eindeutig zu dem Galaktischen Spezialitäten Restaurant das um die Ecke
lag.
Er rappelte sich wieder hoch und sah sich bereits dem nächsten Angriff des roten Hünen
ausgesetzt. Ein paar schnelle Schläge und darauf folgende Tritte die mit einer solchen Wucht
vorgetragen wurden das Adeam extreme Mühe hatte sie abzuwehren. Die Technik die der Sith
verwandte war recht speziell. Es wirkte wie ein Weiterentwicklung der üblichen Sith
Nahkampftechnik nur viel kraftvoller und noch präziser ausgeführt. Weitere Tritte und Schläge
folgten. Adeam verlegte sich darauf, diese weiterhin nur abzuwehren oder auszuweichen und
versuchte dabei irgendeine Schwäche in der Technik zu erkennen die sich eventuell ausnutzen
ließ.
Es gab keine!
Und das war vermutlich auch der Grund warum sein Gegenüber bisher komplett auf auf
Machtangriffe verzichtet hatte.
Der Sith fühlte sich ihm absolut überlegen.
Und das war vielleicht die Schwäche nach der er gesucht hatte. Wenn der Sith weiter hin
überzeugt war zu gewinnen würde er vielleicht einen Fehler machen. Eine erneute Angriffswelle
prasselte nur so auf Adeam ein.
Taris 16
Dem letzten Hieb konnte er nicht mehr ausweichen und so traf ihn dieser mit voller Wucht an der
Brust. Er taumelte nach hinten, nur mit Mühe einen Sturz vermeidend. Der Sith heulte
triumphierend auf.
„Komm schon Echani, ist das schon alles. Wehr dich...!“, brüllte er und walzte auf Adeam zu um
die Sache endgültig zu beenden.
Adeam der halb auf dem Boden kniete, den linken Arm auf die schmerzende Brust gepresst, hob
den Kopf und sah den Sith aufgebend an.
Er wartete bis der Pureblood nur zwei Schritte von ihm entfernt war, spannte seinen Körper an
und... sprang.
In dem Moment als er sich blitzschnell vom Boden abdrückte, wusste Adeam das dieser Sprung
perfekt war.
Seine rechte Schulter bohrte sich tief in den Sloarplexus des Sith für den dieser erste und einzige
Angriff von Adeam zu unerwartet kam, als das er ihn hätte abwehren können. Der Sprung riss
Adeams Gegner von den Füßen und beide schlugen krachend auf dem staubigen Boden auf.
Adeam rollte sich beim Aufprall nach links ab und stand in einer fließenden Bewegung wieder auf
seine Füßen.
Er schaute abwartend nach dem Sith, der sich aber nicht mehr rührte. Offensichtlich hatte sein
Sprung die erhoffte Wirkung erzielt und der Sith war bewusstlos.
Adeams Atem ging schwer, als er sich nach Rutala umdrehte und nun zum ersten mal den zweiten
Begleiter des Sith wahrnahm.
Dieser stand mit weit aufgerissenem Mund da und konnte nicht glauben von was er das gerade
Zeuge geworden war.
Dieser Typ hatte seinen Meister zu Boden geschickt und wohl getötet. Mit bloßen Händen.
Furcht zeichnete sich in seinem Gesicht ab.
Adeam straffte sich und ging auf den Mann zu, der mit mit jedem Meter den Adeam näher kam ein
wenig furchtsamer aussah.
Als Adeam nur noch einen Meter von ihm entfernt blieb er stehen, sah ihn durchdringend an und
hob seine Fäuste.
„BUH!“, machte er laut.
Das war für den anderen zuviel. Er drehte sich um und rannte ohne sich noch einmal umzudrehen,
so schnell er konnte davon.
Adeam ging zu Rutala löste ihr die Neuralfesseln, half ihr auf zu stehen.
„Na, alles klar kleine Lady? Nette Freunde hast du da übrigens.“, stellte Adeam erschöpft fest.
„Warte kurz hier.“
Er ging zurück zum Sith und legte diesem die Neuralfesseln an. Bei seinem auch noch
bewusstlosen Begleiter begnügte sich Adeam mit ein wenig Schnur die er im umher liegenden Müll
fand.
Nach dem er auch diesen gut verschnürt hatte, schnappte er sich Rutala und zog sie mit sich.
Raus aus der Gasse, zurück zum Raumhafen und zum Hangar.
Dort angekommen, marschierte er schnurstracks in Richtung seines Zimmers als Jason ihnen
entgegen kam.
„Oh, was ist denn mit euch passiert?“
„Wir sind gegen einen Schrank gelaufen.“, erwiderte Adeam knapp im vorbeigehen.
Dann schob er Rutala in sein Zimmer und knallte die Tür von innen zu.
„So, junges Fräulein und jetzt hätte ich gern mal die ganze Geschichte gehört!“
Rutala lag benommen und vom Schmerz betäubt nahe der Mauer in der Gasse. Unfähig, auf
irgendeine Weise in das Geschehen einzugreifen, blieb ihr fast nichts anderes übrig, als
zuzusehen. Trotz der Enge schienen die beiden sich davon nicht beirren zu lassen und sie konnte
deren Kräfte förmllich spüren. Adeam flink und wendig, der Sith brutal und kraftvoll. Als Adeam den
Sith mit einem unglaublichem Schla gzu Boden schickte, fürchtete sie schon, dass er sich kurz
Taris 17
darauf wieder aufrappeln würde, doch das passierte nicht. Fasziniert musste die Padawan
feststellen, dass es Adeam wirklich gelungen war, den Sith außer Gefecht zu setzten. Sie spürte
eine Woge der Erleichterung, als er auf sie zukam.
"Buh!" Rutala zuckte zusammen, doch sie merkte, dass dies nciht ihr, sondern dem zweiten Kerl
hinter ihr galt. Dieser nahm die beine in die Hand und machte sich aus dem Staub. Die Padawan
musste schmunzeln, der Sith hatte nicht gerade zuverlässiges Personal, dass sein Leben für ihn
geben würde. Rutala lächelte, als Adeam die Fesseln löste und ihr auf die Beine half. Rutala
schwankte noch etwas und lehnte sich erst einmal an die Wand, während Adeam sich dem Sith
wieder näherte und ihm die Fesseln anlegte. Rutala war ihm unglaublich dankbar, dennoch hatte
sie nicht gewollt, dass er so tief in die Ereignisse gezogen werden würde.
Adeam kehrte zu der Padawn zurück und nahms ie beim Arm. Mit eiligen Schritten führte er sie
aus der Gasse raus und zurück zum Raumhafen. Rutala hatte sich soweit erholt, dass sie
halbwegs Schritt halten konnte. Dennoch würde sie, wenn das Ganze vorbei war vermutlich erst
einmal mehrere Tage das bett hüten müssen, um all ihre Verletzungen zu kurieren. Hoffentlich
würde sie bald etwas Ruhe finden, denn so wie es im Moment lief, kamen eher Verletzungen dazu,
als dass sie heilten. Als sie den Hangar erreichten, war sie sichtlich erschöpft und konnte sich
kaum noch auf den Beinen halten. Rutala sah den Sullustaner, der sich nach ihrem Wohlbefinden
erkundigten und eine knappe, fast schnippische Antwort von Adeam kassierte. Die Mirialanerin
musste schmunzeln, die beiden hatten einen liebenswürdigen Umgang miteinander, sicher waren
sie ein gutes Team.
Adeam schob sie in das Zimmer, in dem er sie zuvor versorgt hatte und knallte die Tür so stark zu,
dass die Padawan sichtlich zusammenzuckte. Rutala sank auf das Bett und atmete erst einmal tief
ein, um sich zu beruhigenm doch bereute sie das sofort wieder, als ein stechender Schmerz durch
ihre Brust jagte. Etwas eingeschüchtert blickte sie den Echani an.
"Das habe ich doch erzählt... grob. Ich war mit meiner Meisterin hier auf Taris. Wir haben eine
Ruine mit Schriften untersucht, als der Sith und seine beiden Begleiter auftauchten und uns
angegriffen haben. Meisterin Athalea Themrin und ich haben uns verteidigt und es war mir nicht
ganz klar, warum sie hinter uns her waren. Sie wollten scheinbar etwas bestimmtes Wissen, doch
als meine Meisterin es nicht verraten wollte, entbrannte ein Kampf, in dem sie ihr Leben gegen hat,
damit ich fliehen konnte. Naja, da sie tot ist kann sie keine Informationen weitergeben, also sind
sie hinter mir her... und wollen mich fangen. Dabei wurde auch mein Lichtschwert zerstört. Ich
habe allerdings nur eine grobe Ahnung um was es gehen könnte, doch meine Meisterin schien
sich sicher, dass ich es herausfinden würde. Sie hat gesagt, dass ich überleben soll und einen
ganz bestimmten Ort aufsuchen soll. Sie hat in den letzten Monaten ein paar mal einen Ort
namens 'Oase' erwähnt, das ist mein einzigster Anhaltspunkt."
Die Padawan saß etwas in sich gesunken auf dem Bett, während sie das erlebte so gut sie konnte
wiedergab. Ob die Oase wirklich das war, was die Sith wollten, wusste sie nicht, doch ihr wollte
nichts anderes einfallen. Sie glaubte nicht, andere Informationen, die ihn interessieren könnten, zu
haben.
"Ich wollte Ihnen keine Umstände bereiten und eigentlich das, was jetzt passiert ist, vermeiden.
Nun hängt ihr zu tief mit drin, um ohne weiteren Probleme bleiben zu können. Ich war auf dem
Weg, eine Möglichkeit zu finden, Taris zu verlassen. Ich wollte nach Miral, in Meisterin Athaleas
Zuhause, um dort nach weiteren Hinweisen von der Oase zu suchen. Jetzt... ich weiß nicht. Ich
habe ja nicht einmal mehr ein Lichtschwert, aber ich werde schon einen Weg finden." Die
Padawan hatte ihre Hände auf den Oberschenkeln gefaltet und schien Adeam nicht ansehen zu
wollen. Dennoch wollte sie sich bei Adeam für seine Hilfe bedanken, doch ihr wollten nicht die
rechten Worte einfallen. Außerdem hätte es nie soweit kommen sollen, ihr wurde immer klarer,
dass sie noch viel zu lernen hatte. Sie hob vorsichtig ihren Blick, nur ein wenig und erwartete halb
schon eine Zurechtweisung. Sie konnte Adeam nicht so recht einschätzen, der Mann - Echani -
Taris 18
blieb ihr ein Rätsel.
Adeam stand vor Rutala und hörte ihren Ausführungen, nun schon zum zweiten mal innerhalb
weniger Stunden, zu. Diesmal war die Gute etwas mitteilsamer als beim ersten mal. Aber von was
redete sie da eigentlich? Ein Ort Namens „Oase“? Sie musst wohl doch heftiger vom Dach gefallen
sein und sich vor allem dabei ordentlich den Kopf gestoßen haben. Auf der anderen Seite wirkten
ihre Ausführungen recht klar. Zumindest schien sie von dem was sie sagte, wirklich überzeugt zu
sein. Auch schien es ihr wirklich leid zu tun das sie ihn in ihre Angelegenheiten rein gezogen hatte.
Sie wagte es ja kaum ihn anzusehen.
„Du musst dich nicht entschuldigen. Ich hätte dich ja auch liegen lassen können wo du warst und
mich um meinen Kram kümmern. Aber da ich mich nun mal dazu entschieden habe, dir zu helfen
muss ich jetzt auch mit den Konsequenzen meiner Entscheidung leben. Allerdings solltest du dir
diese Oasen Sache mal aus dem Kopf schlagen. Ich bin der Meinung das der einzig richtige Platz
zu dem du gehen solltest, und ich kann gerade selber kaum glauben das ich das sage, der Tempel
auf Tython ist. Du musst deinen tollen Rat darüber informieren was passiert ist und die werden
dich dann einem neuen Meister zuteilen, der deine Ausbildung beendet. Ich werde dich nach
Tython bringen und solange werde ich und das ist ein Versprechen, auf dich aufpassen.“
Adeam legte für einen Moment den Kopf schief und sah Rutala forschend an.
„Aber wenn du nochmal versuchst abzuhauen und ich wegen dir dann wieder wie eine
corellianische Spezialität rieche, werde ich dich mit einer ganz neuen Ausbildungsmethode
bekannt machen. Sie nennt sich, dich übers Knie legen.“, sagte er mit süß saurer Stimme.
In dem Moment bemerkte Adeam das er tatsächlich noch nach Müll und Essensresten roch.
Er verzog erneut das Gesicht.
„So, ich würde sagen, du verarztest dich... mal wieder. Ich gehe mal davon aus das du mit der
Technik der Selbstheilung vertraut bist?“
Adeam sah Rutala forschend an und diese nickte nur.
„Ok, dann wende sie an, ich glaube das es jetzt eh keinen Unterschied mehr macht. Jason wird dir
noch was zu essen bringen und dann versuch zu schlafen. Und ich werde in der Zeit versuchen
diesen lieblichen Duft los zu werden.“
Mit diesen Worten öffnete er die Tür und ging nach draußen auf den Flur. Dort stand Jason
unsicher herum.
„Was machst du hier? Hast du etwa gelauscht?“
„Naja... ich... äh... ich wollte halt wissen was passiert ist.“
Jason blickte schuldbewusst auf den Boden.
„Das sagte ich bereits. Und dafür gehst du jetzt in die Küche und machst unserem Gast was zu
essen und bringst es ihr dann sofort. Alles klar?“
„Alles klar.“
„Dann geh jetzt.“
„Soll ich ihr auch grünen Tee machen?“, gluckste Sullustaner.
„GEH!“, antwortet Adeam mit gespielter Gereiztheit.
Adeam sah Jason schmunzelnd hinterher, als dieser Richtung Küche trabte, ging dann zu dessen
Zimmer um sich dort frisch zu machen. Während er versuchte sich vom übelsten Schmutz zu
befreien, dachte er über Rutala nach. Was würde die junge Padawan wohl nun tun? Würde sie
wieder abhauen oder würde sie sein Angebot, sie nach Tython zu bringen, zumindest überdenken?
Rutala ließ deutlich hörbar Atemluft entweichen, als Adeam gegangen war. Einige Minuten dachte
sie darüber nach, was er gesagt hatte. Eigentlich hatte er Recht, es war seine Entscheidung
gewesen, ihr zu helfen. Vielleicht war das eben seine Art, auf sein Schicksal einzugehen. Sie
fragte sich, wie die Echanikultur so war. Ihr wurde bewußt, wie wenig sie eigentlich über den Mann,
der ihr nicht nur einmal geholfen hatte, wusste. Sie wandte ihren Blick kurz um sich. Es gab wenig,
dass auf die Person, die hier lebte, schließen ließ. Die Einrichtung war knapp, aber gemütlich. Das
einzig persönliche, dass der Mirialanerin auffiel, war ein persönliches Holobuch. Sie wandte ihren
Taris 19
Kopf aber kurz darauf wieder ab, denn so etwas ging sie nichts an. Wider stellte sie sich die Frage,
was sie nun tun sollte. Einerseits war es wichtig, mehr über die Oase herauszufinden, andererseits
hatte Adeam irgendwo recht. Sie würde nach Tython müssen. Allerdings kam ihr das irgendwie
seltsam vor. Sie würde ohne ihre Meisterin, ohne Lichtschwert und ohne ausreichende
Informationen die Hallen betreten. Was würde dann mit ihr passieren? Würde sie auch wirklich ihre
Ausbildung beenden können? War in Zeiten wie dieser überhaupt ein Meister, der sich um sie
kümmern konnte, frei? Bisher war es immer so gewesen, dass ein mirialanischer Padawan auch
einen Meister aus seinem Volk hatte. Nachdenklich wackelte sie mit der Nase, wie immer, wenn
sie angestrengt über etwas nachdachte.
Sie rutschte auf dem Bett etwas zurück und schlug ihre Beine zu einem Schneidersitz
übereinander. Sie legte ihre Arme auf ihre Oberschenkel und drehte die Handinnenflächen nach
oben, während sie ihren Rücken gerade durchstreckte. Ein starker Sc hmerz, der sie hörbar
aufkeuchen ließ, durchfuhr ihre Muskeln und Knochen. Dennoch behielt sie diese Körperhaltung
bei und schloss die Augen. Sie schob alle äußerlichen Einflüsse von sich und konzentrierte sich
nur auf sich und auf eine innere Ruhe, die sie mit zunehmender Konzentration aufbaute. Als alle
Gedanken an Adeam, den Sith, ihre Meisterin, das Zimmer fort waren, lenkte sie ihre
Konzentration auf ihren Körper. Sie begann mit den Blutbahnen, ging diese wie eine Strecke ab,
kontrollierte diese auf Risse und andere Schäden. Dann lenkte sie ihre Konzentration auf die
inneren Organe, die zum Glück nicht verletzt waren. Schrittweise führte sie ihre Konzentration
nach außen und überprüfte Knochen, Sehnen, Muskeln und Hautgewebe. Fand sie etwas
beschädigtes, verharrte sie dort und begann konzentriert den Schaden zu beheben, die Wunden
zu heilen. Der Umstand, dass sie eine Heilerin war, kam ihr zugute, sie war froh, dass ihr diese
Dinge leicht von der Hand gingen. Von ihrer Umwelt bekam sie nichts mehr mit.
Sie bekam fast nicht mit, wie es an der Tür klopfte. Sie öffnete die Augen, das gröbste hatte sie
inzwischen versorgt. Noch ein paar kleinere Heilmeditationen und sie war so gut wie neu. Als es
noch einmal klopfte, fiel ihr ein, dass sie noch gar nicht darauf reagiert hatte. Sie setzte sich
schnell normal hin und strich ihr Kleid glatt. "Herein." sagte sie fast schon etwas zögerlich. Die Tür
öffnete sich langsam. Darin stand der Sullustaner, den sie einige Stunden zuvor schon getroffen
hatte und wohl Adeams Freund zu sein schien. "Hallo..." begrüßte Rutala ihn und lächelte. Jetzt,
wo sie keine Schmerzen mehr hatte und ausgeruhter war, fiel ihr das Lächeln wieder leichter. Der
Sullustaner trug in den Händen ein Tablett mit einer Mahlzeit und stand etwas unbeholfen da. Er
schien sich nicht ganz sicher zu sein, was er sagen sollte. Rutala rutschte vom Bett herunter und
ging auf ihn zu. "Ist das für mich?" fragte sie freundlich und hoffte, dass sie ihm so ein paar Worte
entlocken konnte oder ihn zumindest aus der scheinbar peinlichen Situation heraus helfen zu
können. Er nickte eifrig und sie lächelte. "Das ist sehr nett von dir." sagte die Padawan. Erst jetzt
spürte sie, wie hungrig sie eigentlich war. Sie hatte sich auf dem Markt etwas zu essen holen
wollen, war aber nicht wirklich dazu gekommen.
Jason klopfte an die Tür und wartete. Keine Reaktion von drinnen. Er legte den Kopf schief und
versuchte es dann noch einmal. Endlich erklang eine Aufforderung von der anderen Seite und
Jason öffnete die Tür und betrat langsam das Zimmer und blieb auf halben Wege zwischen Tür
und Bett unsicher stehen. Er schaute Rutala stumm an und wusste einen Augenblick lang nicht,
was er jetzt machen sollte.
So grün, dachte er bei sich.
„Hallo.“
Ihre Stimme riss ihn aus seine Gedanken. Er öffnete den Mund, brachte aber keinen Ton heraus.
„Ist das für mich?“, fragte sie und deutete auf das Tablett in seiner Hand. Alles was Jason zustande
brachte war ein eifriges Nicken.
So grün, dachte er erneut.
„Das ist aber nett von dir.“, antwortete Rutala lächelnd.
Ein erneutes Nicken. Jasons ging drei Schritte bis zum Bett, stellte das Tablett neben die
Mirialanerin und ging rückwärts exakt die drei Schritte wieder zurück.
Taris 20
Grün, war der einzig in seinem Kopf herrschende Gedanke. Er sah zu wie sich Rutala über das
Essen her machte.
Sie musste wohl wirklich Hunger haben. Endlich fand Jason seine Sprache wieder.
„Ich hoffe es schmeckt dir?“, fragte er unsicher.
Diesmal war es an Rutala zu nicken. Sie kaute mit dicken Backen und lächelte ihn zufrieden an.
Das Lächeln steckte nun Jason an und er wurde etwas mutiger.
„Ich bring dir auch gleich noch grü... äh... was zu trinken. Adeam meint ich soll mich um dich
kümmern. Ich glaube er kommt dann auch gleich wieder zu dir. Kann ich dir sonst noch was
bringen?“
Abwartend schaute er das Mädchen an.
Grün, schoß es ihm wieder durch den Kopf.
Es tat gut, keinen knurrenden Magen mehr zu haben. Rutala hatte das Gefühl, noch drei solcher
Portionen essen zu können, aber sie wollte nicht unhöflich sein und einen Nachschlag zu
verlangen, zumal es eigentlich ausreichend war. Sie schob alles auf dem tablet ordentlich
zusammen. "Danke, war wirklich lecker. Also der Tee von gestern war sehr gut, den würde ich
gerne nehmen, wenn es keine Umstände macht." Rutala lächelte und fragte sich, wieso der
Sullustaner sich um sie kümmern sollte. Vermutlich, damit sie nicht wieder abhaute. Doch dieses
Mal hatte sie das nicht vor. Sie musterte ihn kurz, sein Blick war ihr nicht deutbar. Sullustanermimik
war nicht gerade ihr Spezialgebiet, aber dass er schüchtern war, konnte man spüren. Sie schaute
ihm noch einen Moment nach, als er das Zimmer verließ, um ihr den Tee zu machen.
Adeam sah sich im Spiegel an. Er hatte den Mantel und sein Shirt ausgezogen und suchte seinen
Oberkörper nach Verletzungen ab. Aber außer ein paar Schürfwunden und eine Menge blauer
Flecken war recht unbeschadet aus der ganzen Sache raus gekommen. Er säuberte sich, so weit
es ging, versorgte die kleinen Wunden mit einem antiseptischen Spray. Dann sah er wieder in den
Spiegel. Das Gesicht das ihn anblickte, wirkte fremd und doch irgendwie vertraut.
„Du wirst alt.“, stellte er nüchtern fest.
Er zog sich sein Shirt wieder an, nahm seinen Mantel und ging in die Küche, wo er auf Jason traf
der dabei war eine Tasse grünen Tee zu machen. Er schaute auf als Adeam die Küche betrat und
fing an zu lachen.
„Es liegt also wirklich am Tee.“
„Bitte was?“
Adeam sah für einen Moment etwas irritiert aus.
„Na das sie grün ist. Du hast gesagt es liegt am Tee und sie möchte jetzt sowas trinken, weil sie
meinte er schmeckt ihr. Und wenn sie den deshalb öfter trinkt, dann passt das ja zusammen.“
Adeam musste sich beherrschen um nicht laut los zu lachen. Wenn Jason erstmal der Meinung
war die Lösung für ein Problem gefunden zu haben, war er davon nur in den seltensten Fällen
wieder davon abzubringen. Also versuchte Adeam es erst gar nicht. Der kleine Sullustaner war
ihm, in den 6 Monaten seit er hier auf Taris war, sehr an Herz gewachsen. Er war zwar herrlich
naiv und unbedarft, Anfang 20 und hatte noch nicht wirklich viel erlebt, aber genau das machte ihn
so liebenswert. Und außerdem war er wohl der talentierteste Mechaniker den Adeam jemals
getroffen hatte.
„Toll kombiniert Sherlock.“, stellte Adeam trocken fest. „Und wie geht unserem kleinen Gast?“
„Sie hat alles aufgegessen, sie muss wohl wirklich Hunger gehabt haben und nun möchte sie gern
den Tee.“, stellte Jason klar.
Er hatte den Tee soweit fertig und war im Begriff die Tasse zu nehmen, als Adeam ihn eine Hand
auf die Schulter legte.
„Ich mach das schon. Hast du raus gefunden worum ich dich gebeten hatte?“
„Ja, ich habe Trec in der Flugkontrolle gefragt und er meinte der Frachter sei seit gestern hier, kurz
nachdem du zu deinem Testflug gestartet warst. Es ist aber seit dem niemand aus oder
eingestiegen.“
Adeam runzelte die Stirn.
Taris 21
„Ok, danke Kleiner. Ich bring unserem Gast jetzt den Tee. Hast du eigentlich schon das
Soloprogramm in den Bordcomputer des Jägers einprogrammiert?“
„Ja, ich muss es nur noch frei schalten. Kann aber sein das der Computer dann etwas komisch
klingt.“
„Ich glaub damit komme ich klar. Dann mach dich an die Arbeit. Und wirf bei der Gelegenheit
meinen Mantel in die Wäsche.“
Adeam gab Jason seinen Mantel und der Sullustaner watschelte davon.
Für einen kurzen Moment stand Adeam einfach nur da und sah in den Tee. Er wollte gerade die
Tasse greifen als ihm etwas einfiel. Er griff zu seinem Gürtel und verstaute den metallischen
Gegenstand, den er vorhin aus seiner Kiste genommen hatte, bei den Putzmitteln im unteren
Küchenschrank. Rutala musste dieses Ding nicht sehen und Jason würde ihn dort nicht finden. Er
hasste es wenn er putzen musste und machte einen großen Bogen um alles was damit zu tun
hatte.
Adeam nahm nun die Tasse und ging zurück zu Rutala. Er war gespannt wofür sich die Padawan
entschieden hatte.
Rutala seufzte. Jetzt, wo sie wieder alleine war, überkamen sie wieder die Gedanken über ihre
Situation. Sie ging dabei nachdenklich durch das Zimmer. Ihr Blick fiel wieder auf das
Holotagebuch, dass auf dem Tisch lag. Sie trat an den Tisch heran und zögerte einige
Augenblicke, doch dann aktivierte sie es neugierig. Sie blätterte die Bilder durch. Sie zeigten Bilder
von verschiedenen Orten, vermutlich war Adeam viel unterwegs. Sogar eine Aufnahme ihrer
Heimatwelt Miral war dabei. Rutala lächelte. In einer anderen Kategorie gab es Bilder von Adeam,
auf denen er vor Raumschiffe, vor allem schnittigeren Modellen posierte. Es schien, als wäre alles
rund ums Fliegen seine größte Leidenschaft. Als sie auf eine Sektion mit gesperrten Bildern stieß,
deaktivierte sie das Holopad und begab sich wieder zum Bett.
Just in diesen Moment klopfte es an der Tür. Vermutlich war es der Sullustaner, der mit dem Tee
zurückkam. Dieses Mal ging sie zur Tür und öffnete diese. Anstatt dem Sullustaner stand aber
Adeam davor. Die Mirialanerin machte dem Mann Platz, bevor sie die Tür wieder schloss.
Adeam klopfte an seine Tür und wartete. Doch statt einem herein öffnete Rutala diese selbst.
Er ging an ihr vorbei zum Schreibtisch und stellte die Tasse ab.
„Hier ist dein Tee, kleine Lady.“
Rutala ging zum Tisch nahm die Tasse und setzte sich wieder aufs Bett und nippte vorsichtig an
der Tasse. Adeam lehnte sich an den Schreibtisch und sein Blick fiel auf sein Holobuch das das
nicht mehr ganz an der Stelle lag wie vorher. Er musste schmunzeln. Ein sechzehn jähriges
Mädchen und ein Holobuch von einem Kerl von dem sie nicht wirklich viel wusste.
Ihre Neugier war nur allzu verständlich.
„Und, hast du was gesehen was dir gefallen hat?“, fragte er und deutete lächelnd auf das Buch.
Er wartete keine Antwort ab , sondern griff sich das Buch und setzte sich neben Rutala aufs Bett.
Dann öffnete er es.
„Ich denke es ist Zeit das du auch wenig über mich erfährst, wäre ja sonst unfair, oder?“, und tippte
dabei auf das erste Bild.
„Wie du vielleicht schon erraten hast, bin ich viel unterwegs. Da war zwar nie so geplant gewesen,
aber manchmal läuft es eben nicht so, wie man es sich wünscht im Leben. Na jeden falls...“,
begann Adeam und fing an Rutala die Motive auf den Bildern zu erklären.
Auf die Bilder wo er mit den verschiedensten Schiffstypen zu sehen war, ging er nur knapp ein, er
wollte sie nicht unnötig langweilen.
Er erzählte ihr von seinen Besuchen und Erlebnissen auf Balmorra, Hutta, Ord Mantell, auf Sullust
und vielen anderen Welten die meisten davon im Outer Rim. Auf die Bilder von ihrer Heimat Miral
und die Leute die ihm dort begegnet waren ging er besonders ausführlich ein. Er konnte aus den
Augenwinkeln erkennen wie sehr ihr das, was er über Miral sagte, gefiel. Es gab auch schon ein
Taris 22
paar Bilder von Taris und Jason.
Dann wurden die Seiten dunkel. Nur das Wort „Gesperrt“ leuchtete auf ihnen. Für einen kurzen
Moment glitten Adeams Fingerspitzen zärtlich über die erste dunkle Seite. Dann klappte er das
Buch zu. Er stand auf und ging zum Schreibtisch.
Er legt das Buch an seinen Platz und schaute Rutala an, als ihm eine Idee kam. Er öffnete eine der
Schubladen und nahm seine Holocam heraus.
„Ich finde du bist auch eine Erinnerung wert.“, schmunzelte er und machte, bevor Rutala etwas
sagen konnte, ein Bild von ihr.
„Und nun kannst du mir erzählen für was du dich entschieden hast.“
Die Holocam piepte und Adeam übertrug das Bild in sein Buch. Wie auch immer das hier
ausgehen mochte, diese kleine Lady war auch etwas, an das er sich immer gern erinnern wollte.
Er öffnete das Buch und ein Lächeln huschte über sein Gesicht als er das Bild der kleinen
Mirilanerin sah.
Die Padawan hatte die ganze Zeit aufmerksam und interessiert den Erzählungen gelauscht und für
die Zeit sogar die Bedrohung durch den Sith verdrängt. Rutala war froh, dass Adeam ihr genauere
Informationen über die Raumschiffe ersparte, denn sie hatte mit Technik nicht viel am Hut. Ihre
Meisterin hatte zwar immer Wert darauf gelegt, dass sie sich Kentnisse wie das Steuern von
Schiffen oder die Durchführung kleinerer Reperaturen aneignete, doch Rutala hatte was das
anging, keinerlei Talent. Oft hatte sie bei Reperaturversuchen mehr Schaden angerichtet, als
repariert. Als Adeam fertig mit den Bildern war, holte er etwas, dass sie nicht gleich erkannte. Es
war eine Holocam. Bevor sie reagieren konnte, hatte er schon ein Holo von ihr geknippst.
Rutala blinzelte noch überrascht, denn das war das letzte, mit dem sie gerechnet hatte. Die Macht
hin oder her. Er hatte tatsächlich ein Errinnerungsfoto von ihr geschossen. Sie konnte gar nicht
anders und musste lachen. Sie schaute ihm lächelnd zu, als er in das Buch blickte.
"Mein Herz sagt mir, dass ich für meine Meisterin die Oase suchen soll, mein Verstand weist mir
den Weg nach Tython zum Jedi Tempel. Die Macht hält sich was das angeht irgendwie raus. Ich
schätze im Augenblick hat die Vernunft gesiegt. Also werde ich zuerst nach Tython zurückkehren."
Rutalas Miene wurde wieder ernster, als sie die Worte sprach. Die Entscheidung war ihr nicht
leichtgefallen und noch immer gingen ihr verschiedene Dinge durch den Kopf. Aber anstatt es zu
erleichtern, machte das Nachdenken darüber alles nur noch schwerer. Sie erinnerte sich an ihren
tee und drehte die Tasse etwas und hob diese an die Lippen, um ein paar Schlucke davon zu
nehmen. Er hatte genau die richtige Temperatur. Fast wie zu Hause. Ihre Meisterin Athalea hatte
sie einige Male nach Miral gebracht, um ihr die Kultur ihres Volkes näher zu bringen. Irgendwie
sehnte sie sich nach diesem Ort. Früher oder später würde sie auf den Spuren der Oase nach
Miral reisen.
Als Rutala über Herz und Verstand sprach und über ihre Entscheidung, nach Tython zurück zu
kehren, hatte Adeam auf einmal eine vertraute Stimme in seinem Kopf.
„Hör auf dein Herz und hab den Mut ihm zu folgen.“
Diesen Satz hatte sein Vater mal vor langer Zeit zu ihm gesagt und er hatte seit dem immer
versucht, sich daran zu halten.
Adeam schaute Rutala einen Moment nachdenklich an.
„Also nach Tython.“, sagte er mehr zu sich selbst.
"Ok kleine Lady, dann werde ich uns mal was zum fliegen besorgen.“
Dann fiel sein Blick auf Rutalas Sachen und er fand das sie für die Reise zurück zum Tempel
definitiv neue gebrauchen konnte.
„Und etwas neues zum anziehen wohl auch gleich noch. So können wir dich da nicht wieder
abliefern.“, schmunzelte er und ließ sich von ihr noch die Konfektionsgröße verraten.
Er sah auf seinen Chrono und stellte fest, das gerade erstmal 24 Stunden vergangen waren seit er
die Mirilanerin gefunden hatte. Und in der Zeit hatte sie sein Leben ganz schön auf den Kopf
Taris 23
gestellt.
„Es ist spät, du solltest versuchen zu schlafen, es geht früh los morgen.“, und er klang als würde
das ein Vater zu seiner Tochter sagen. Er zwinkerte ihr zu und verließ das Zimmer.
Draußen auf dem Flur kam ihm Jason entgegen, der gerade dabei war ebenfalls ins Bett zu gehen
Er hatte Adeams gereinigten Mantel dabei, der nun wieder frisch wie eine Frühlingsbrise roch.
Jason gab ihm den Mantel und gähnte dann herzhaft.
„Alles erledigt Kleiner?“
„Ja, alles erledigt.“, antwortete der Sullustaner und reichte Adeam etwas, was aussah wie ein Com.
Adeam ließ es in seiner Hosentasche verschwinden.
„Dann geh du auch schlafen, packe vorher aber noch ein paar Sachen, du wirst uns begleiten.“
„Wohin denn?“
„Nach Tython, unseren Gast wieder nach Hause bringen.“
„Tython!“, echote Jason und verschwand augenblicklich in seinem Zimmer.
Adeam grinste, zog sich seinen Mantel über und ging rüber zum Raumhafen um in einem der
zahlreichen Shops noch was passendes für Rutala zu finden.
Er kaufte für sie ein Knöchel langes, robustes Kleid in Erdfarben, einen dazu passenden kleinen
Mehrzweckgürtel, ein paar Lederhandschuhe und zum Schluss ein paar solide, aber dafür sehr
bequeme Stiefel. Das alles brachte er leise in ihr Zimmer. Bevor er selbst ins Bett ging machte
Adeam noch einen kurzen Abstecher in die Küche zum Schrank, wo die Putzmittel standen.
Am nächsten Morgen stand das Trio in der Abflughalle des Raumhafens von Taris. Ein Sullustaner,
der vor lauter Aufregung nicht einen Moment still stehen konnte, eine in sich gekehrte Mirilanerin
und ein nachdenklich drein schauender Mensch.
„Hör auf dein Herz und hab den Mut ihm zu folgen.“
Rutala blickte an sich herab und das simple Kleid, dass sie gekauft hatte. Auch das sah schon
wieder etwas mitgenommen aus, obwohl es erst ein paar Stunden 'alt' war. Wenn das so
weiterging, würde ihr das früher oder später noch einen Spitznamen einbringen. Sie belächelte
diesen Gedanken und bekam fast nicht mit, als Adeam nach ihrer Kleidergröße fragte. Perplex
antworte sie ihm, auch wenn ihr dann klar war, dass er sie benötigte, wenn er etwas kaufen wollte,
in dem sie nicht gerade aussah, als würde sie in einem Kartoffelsack stecken. "Sobald wir im
Tempel waren, werde ich dafür sorgen, dass Ihr für Eure Mühen entschädigt werdet..." erklärte sie
lächelnd und hoffte, dass der Tempel das ähnlich sah. Irgednwie verhielt er sich nicht wie ein
Fremder, eher wie ein Vater oder Onkel. Ein seltsames Gefühl für die Padawan, so kannte sie das
familiere eher im Sinne der Gemeinschaft des Tempels, was nicht das Gleiche war. Außer
Meisterin Athalea, sie war immer etwas anders gewesen.
Als Adeam gegangen war, legte sie sich auf das Bett und betrachtete die Decke. Sie hatte noch
überlegt, Adeam helfen zu wollen, war aber dann doch recht schnell eingeschlafen.
Die Nacht schien kürzer als sie war und auch den Morgen über lag irgendetwas seltsames in der
Luft. Sie standen in der Halle. Jason hibbelte neben ihnen aufgeregt herum, Adeams Miene wirkte
nachdenklich. Rutala fühlte sich wie in Watte gepackt, hielt sich nahe an Adeam, denn die Gefahr
durch den Sith war nicht gebannt und sie fürchtete, dass man am Raumhafen nach ihr suchen
könnte. Möglicherwise vermuteten sie sogar, dass sie nach Tython fliegen würden. Andererseits
konnten sie vermutlich auch nur verdeckt arbeiten, denn Taris war nicht gerade ihr Hoheitsgebiet.
Möglicherweise würden sie erst im All versuchen, die Verfolgung wieder aufzunhemen, um besser
agieren zu können. "Tython klingt mir nicht nach einer guten Idee..." murmelte sie leise bei sich.
Immer wieder musste sie an die Oase denken, behielt eher die Ankündigungen für Mirial im Auge,
so dass Jason sie einmal kurz anstupste und ihr die Tythonanzeigen zeigte, doch für diese hatte
die Mirialanerin kein Auge. "Mirial,..." flüsterte sie wieder und machte sogar einen Schritt auf die
Anzeigen zu. Sie fragte sich, was ihre Meisterin an ihrer Stelle getan hätte. Sie hätte das 'Richtige'
getan. Doch was war das Richtige? Was war denn wichtiger? Rutala seufzte. Alles in ihr schob sie
Taris 24
gen Mirial, nicht nach Tython. "Adeam... Ich weiß nicht,... aber Tython erscheint mir so falsch...
können wir nicht doch einen Abstecher nach Mirial machen?" Zögerlich blickte sie den Echani an.
Sie war also doch noch unentschlossen. Aber aus irgendeinem Grund war Adeam nicht
überrascht.
Und warum sollte er sie auch nach Tython bringen? Weil sie dahin gehörte, beantwortete er sich
seine Frage selbst. Allerdings standen sie so gesehen auch nicht unter Zeitdruck. Ein Abstecher
nach Miral, wäre als absolut möglich. Und wenn es ihr den Frieden geben würde den sie brauchte,
konnte sie sich danach dann auch voll auf das Ende ihrer Ausbildung im Orden konzentrieren.
Würde er sie jetzt nach Tython zurück bringen, wäre es wohl nur eine Frage der Zeit bis sie sich
auf eigene Faust auf den Weg machen würde, soviel war klar.
„Hmm, ich denke nicht das Tython... falsch ist. Aber ich glaube aber die Sache mit Miral wird dich
eh nicht los lassen. Und warum nicht einen kleinen Abstecher wagen.“
Wobei Abstecher wohl die Untertreibung des Jahres war. Von Taris aus waren Tython und Mirial
ungefähr gleich weit entfernt. Nur beide eben in völlig entgegengesetzter Richtung.
Adeam seufzte leise. Mädchen und ihr Charme.
„Dann eben Mirial. Also los kleine Lady. Aber keine Extra Touren oder Alleingänge, klar?“
Er schaute Rutala an, sie nickte und ihre Augen leuchteten vor Freude.
Jason hatte trotz seiner Aufregung das Gespräch mitbekommen. Aber solange wie es irgendwo hin
ging, war ihm alles egal. Und so ging das Trio dann Richtung Abflug Mirial. Der Flug würde eine
Weile dauern und mehre Zwischenstopps haben. Genug Zeit also für Rutala sich darüber klar zu
werden was sie dort zu finden hoffte.
Irgendwie fühlte sich Rutala nun deutlich leichter ums Herz. Gemeinsam machten sie sich auf den
Weg zum andren Terminal. Zum Glück hatten sie noch keine Tickets gekauft, weshalb die andere
Reiseroute kein Problem darstellte. Obwohl sie froh war, nun doch nach Mirial zu reisen, saß der
Klos der Gefahr noch tief. Sie wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis der Sith oder seine
Leute wieder auftauchen würden. Hoffentlich würden sie ihre Spur hier im Raumhafen verlieren
oder gar denken, sie wäre noch auf dem Planeten.
Erst als sie sich im Schiff befanden und den Raumhafen verlassen hatten, erlaubte sich die
Mirialanerin aufzuatmen. Das Schiff, dass sie für die Reise gebucht haben, schien recht groß zu
sein. Es war eine Mischung zwischen Reiseschiff und Transportfrachter und war überraschend
komfortabel. Die Gruppe hatte zwar eine günstige Kabine, dennoch konnten sie fast alle Bereiche
des Schiffes ohne Probleme betreten. Sie wandte sich an Adeam. "Ich weiß, keine Extratouren und
Alleingänge. Aber wäre es okay, wenn ich mich im Schiff umsehe? Oder ich und dein Freund hier?
Oder wir alle drei?" Rutala war sich nicht einmal sicher, warum genau sie das Schiff ansehen
wollte, aber andererseits hatten sie ja Zeit.
Die Kabine die sie hatten, war trotz ihres Preises erstaunlich geräumig. Der Schlafbereich verfügte
über drei Betten, ein Doppelstock Bett und ein Einzelbett. Ein Tisch und drei Sessel, die direkt an
der Bordwand standen, rundeten die Sitzmöglichkeiten ab.
Es gab sogar eine kleine Sanitär Zelle mit Dusche. Rutala bekam das Einzelbett, während sich
Jason sichtlich über das obere des Doppelstock Bettes freute.
Adeam ließ sich auf einen der Sessel fallen und gähnte herzhaft. Dann schaute er Rutala an, als
sie ihn bat das Schiff ansehen zu dürfen.
„Hmm, also ich denke auf dem Schiff wirst du mir wohl kaum verloren gehen. Aber bei deinem
Talent in Schwierigkeiten zu geraten, wird dich Jason lieber begleiten. Also du passt mir gut auf
unsere kleine Lady auf, ok?“
„Das werde ich Adeam.“, antwortete Jason ernsthaft.
„Gut und wenn was ist, kommt ihr sofort wieder hier her zurück. Und nun ab mit euch und stellt
nichts an.“
„Ich klinge schon wie mein alter Herr.“, murmelte Adeam, als die beiden das Zimmer verließen.
Er zog sich seine Stiefel und den Mantel aus, zwängte sich in das untere Bett und streckte sich mit
Taris 25
einem Seufzer lang aus. Da er die letzten beiden Nächte nur auf einem Liegestuhl verbracht hatte,
war dieses Bett für ihn im Augenblick der Himmel.
Innerhalb von zwei Minuten war er eingeschlafen.
Rutala und Jason schlenderten durch das Schiff, blieben mal hier und mal dort stehen. Viele der
Passagiere machten wohl ebenfalls, ähnlich wie die beiden, eine Sightseeingtour durch das Schiff
und so war entsprechend viel los. Ein Stimmengewirr aus allen möglichen Sprachen erfüllte die
Luft und lärmende Kinder tobten durch die Gänge.
An einer Tür mit der Aufschrift „Maschinenraum, nur befugtes Personal“ blieb Jason stehen.
„Wollen wir mal da rein schauen?“, fragte er aufgeregt und seine Augen funkelten.
Rutala überlegte einen Moment, der Maschinenraum war nun nicht etwas, was sie unbedingt
sehen musste, aber Jason schien es echt zu interessieren. Sie gab sich einen Ruck und nickte,
schließlich hatten sie ja genug Zeit und konnten sich andere Dinge auch noch später ansehen.
Jason öffnete die Tür einen ausreichenden Spalt weit und die beiden schlüpften hindurch.
Rutala schmunzelte. "Na gut. Ich denke ein bischen gugn wird schon keinen Schaden
verursachen. Aber eins vorweg: Ich kann kaum bis keine technischen Fragen beantworten, ich
habe kein Talent, was Technik angeht. Darum fasse ich auch bei Reperaturen nicht an, sonst ist
am Ende mehr beschädigt als vorher kaputt war." Die Mirialanerin wirkte kurz ein wenig verlegen,
ehe sie die Tür zum Maschinenraum öffnete. Jason nickte eifrig und folgte der Padawan.
Im Maschinenraum befand sich auf dem ersten Blick kein Personal. Am Eingang befand sich ein
Wartungsdroide, der allerdings deaktiviert war. Vermutlich wurde er im Augenblick nicht benötigt.
Der Raum war im Gegensatz zum Rest des Schiffes ziemlich warm. Rutala und der Sullustaner
gingen ein paar Schritte vor an ein Geländer. Von dort aus konnten sie erkennen, dass ein paar
Leute in einer Grube an verschiedenen Terminals und Geräten standen und diese aufmerksam
betrachteten oder verschiedene Funtkionen auslösten. Sie bemerkten ihre ungebetenen Gäste
zuerst nicht. Rutala bemerkte, wie Jason aufgeregt neben ihr am Geländer hibbelte, alles in dem
Sullustaner schien nach unten und alles betrachten zu wollen. "Das ist aufregend!" meinte er und
war schon fast auf dem Weg zu der Wartungsleiter, als Rutala ihn an der Kleidung ergriff und den
Kopf schüttelte. "Wir sollten da nicht runter." Es benötigte noch ein paar Momente der
Überzeugung, bis Jason dann einlenkte. Zudem erklang hinter den beiden ein tadelnder Räusper.
Die beiden drehten sich um, wobei Jason erschrockener als Rutala wirkte. "Wir haben nur ein
bischen zugesehen und wollten gerade wieder gehen." erklärte die Padawan, was den Sullustaner
eifrig nicken ließ. "Na gut, aber lasst euch hier nicht mehr blicken, das Schild am Schott ist ja nicht
ohne Grund dort angebracht." erklärte der Mann, ein kräftiger Zabrak. Die beiden gingen nickend
an ihm vorbei und standen kurz drauf wieder vor dem Raum.
Die beiden schlenderten noch eine Weile durch das Schiff, ohne verbotene Orte zu betreten.
Beinahe vergaßen die Zeit und so kam es, dass sie eher spät die Kabine erreichten. Während
Jason scheinbar Probleme damit hatte, die vielen neuen Eindrücke zu verarbeiten und nicht gleich
einschlief, hatte Rutala keine Schwierigkeiten, zur Ruhe zu kommen. Sie schloss die Augen und
war bald eingeschlafen. Allerdings währte der ruhige Schlaf nur eine Stunde, denn der Sith suchte
die Padawan in ihren Träumen heim. Sie wusste, dass sie keine Angst haben sollte, genauer
gesagt, nicht von ihr erfüllt zu sein, doch dieser Pureblood ängstigte sie. So wälzte sie sich von
einer Seite zur anderen, der ruhe Schlaf von Beginn bald schon aufgebraucht und schon bald
wurde er durch Rastlosigkeit und Erschöpfung ersetzt.
Etwas weckte Adeam aus seinem Schlaf. Im ersten Moment konnte er nicht sagen was, aber dann
spürte er das es zweierlei Dinge waren.
Das eine war das leise, friedliche Schnarchen von Jason. Das andere war der unruhige Schlaf von
Rutala.
Sie schien schlecht zu träumen, warf sich in ihrem Bett hin und her, ohne aber jedoch
aufzuwachen.
Adeam schaute auf seinen Chrono. Es war fast 6 Stunden her, seit er sich hingelegt hatte.
Taris 26
Die Kabine war nur noch sehr schwach beleuchtet, seine Augen gewöhnten sich nur langsam an
die Dunkelheit und bei dem Versuch sich im Bett aufzusetzen stieß sich Adeam prompt den Kopf.
„Au... verdammt!“, entfuhr es ihm.
Er hielt sofort inne und lauschte ob er einen der beiden anderen eventuell geweckt hatte.
Im oberen Bett bewegte sich Jason kurz und murmelte etwas, was entfernt wie das Wort „grün“
klang.
Rutala hatte wohl nach wie vor mit ihren schlechten Träumen zu kämpfen, ihr Schlaf war weiter hin
sehr unruhig.
Adeam rieb sich die schmerzende Stelle am Kopf.
Für einen kurzen Moment überlegte er ob das Mädchen einfach wecken sollte, um sie so von ihren
schlechten Träumen zu befreien, überlegte es sich dann aber anders. Blieb halt noch die andere
Möglichkeit, aber irgendwie fühlte es sich diesmal, merkwürdigerweise, richtig an.
Er stand leise auf und ging zu Rutala hinüber. Er kniete sich neben ihr Bett und legte ihr eine Hand
auf die Schulter, löste seine Blockade und verband sich mit der Macht. Er berührte ihr
Bewusstsein, genau so wie er es vor zwei Tagen bei Jason getan hatte.
„Du bist in Sicherheit, dir kann nichts passieren, es ist nur ein Traum.“, flüsterte er.
Adeam hatte keine Ahnung ob es bei Rutala auch so einfach funktionieren würde wie Jason. Aber
nach nur ein paar Sekunden konnte er spüren wie sich ihre aufgebrachte Aura beruhigte und ihr
Atem wurde wieder tief und gleichmäßig.
Er stand auf, löste die Verbindung und sah auf die nun friedlich schlafende Mirilanerin hinab. Ein
Lächeln huschte über sein Gesicht.
Manchmal war die Macht doch recht nützlich.
Er zog sich seine Stiefel sowie den Mantel an, verließ leise das Zimmer und wanderte nun
seinerseits durch das Schiff. Es war angenehm still, Passagiere waren kaum noch unterwegs und
so war das einzige was man hören konnte, das leise Brummen der Überlichttriebwerke. Während
er so durch das Schiff ging, machte er sich so seine Gedanken, über die Macht und seiner
persönlichen Beziehung zu dieser.
Er kehrte erst zur Kabine zurück als ein Schiffs weiter Gong anzeigte dass das Frühstück bereit
war.
Er öffnete die Tür und rief laut: „Aufstehen ihr Schlafmützen... es gibt Frühstück.“
Rutala blinzelte sich den Schlaf aus den Augen und richtete sich langsam auf, als sie Adeams
Stimme vernahm. Vaage konnte sie sich an irgend einen Traum aber nicht dessen Inhalt erinnern.
"Danke, Adeam. Sind gleich da." antwortete die Padawan für sich und Jason, machte sich daran,
denn Sullustaner aus dem Bett zu werfen. Gemeinsam begaben sie sich in den Speisesaal und
fanden noch ein kleines Plätzchen für drei Personen. Sie wechselten sich damit ab, Essen zu
holen, um dieses Plätzchen nicht zu verlieren. Als Rutala an der Reihe war, sich etwas zu holen,
stieß sie mit einem Mann zu sammen. Sie entschuldigte sich und er winkte lächelnd ab. Zurück an
ihrem Platz schäckerten die drei noch etwas beim Essen.
Die Zeit verging wie im Fluge und ein paar Stunden später packten sie ihr weniges Hab und Gut
zusammen. Ein Sprecher hatte die Zeit der Landung durchgegeben. Da keiner von ihnen Lust
hatte, sich gehetzt durch die Leute in letzter Sekunde durch zum Ausgangsbreich zu quälen, waren
sie schon zeitig los gegangen. Sie warteten in der kleinen Halle, nur eine Handvoll Leute schon
das Schiff auf Mirial verlassen zu wollen. Zwei Familien, ein paar Arbeiter, eine Mirialanerin und
der Mann, gegen den Rutala beim Frühstück gerumpelt war, waren anwesend.
Zwei Stunden später befanden sie sich auf dem Landefeld des Raumhafens auf Mirial. Rutala
konnte nicht anders, sie alles genau ansehen. Obwohl sie hier geboren war, so hatte sie nur ihre
ersten Lebensjahre hier verbracht. Ein paar Mal hatte sie mit Meisterin Athalea den Planeten
besucht, um über ihre eigene Kultur zu lernen. In diesem Zusammenhang hatte Athalea ihrer
Padawan ihre ehemalige Heimat gezeigt. Athaleas Famile hatte zurückgezogen in einem kleinen
Ort gelebt. Die kleine Gruppe mietete sich einen Speeder und machte sich auf den Weg. "Die
Taris 27
Fahrt wird ein paar Stunden dauern." erklärte Rutala.
Adeam hatte gerade ihre Sachen im Speeder verstaut, als dieser auch schon angelassen wurde.
Mit einem überraschten Blick sah er Rutala am Steuer sitzen.
„Ähm, also irgendwas ist jetzt hier verkehrt. Glaubst du wirklich, ich lass dich fahren?“
Statt einer Antwort erntete Adeam nur ein bestimmendes Kopfnicken von ihr.
Der Echani überlegte ob es Sinn machte sich mit ihr darüber auseinander zu setzen und beschloss
es bleiben zu lassen.
„Ok, wir gehen jetzt einfach mal davon aus, du hast im Tempel schon den Kurs „Speeder fahren für
Fortgeschrittene“ gehabt.“
Adeam schmunzelte kurz und kletterte dann aber auf die Rücksitzbank.
Er bemerkt Rutalas fragenden Blick und fügte trocken hinzu: „Ich lasse Jason vorne sitzen, ich bin
nämlich ein ganz mieser Beifahrer, glaub mir.“
Ein weiteres Schmunzeln huschte über sein Gesicht. Kaum hatten Jason und er sich angeschnallt,
schoß Rutala auch schon los.
Adeam krallte sich in den Sitz und die Aussage von ihr, das die Fahrt ein paar Stunden dauern
würde, verursachte eine leichte Übelkeit bei ihm.
Nach ihrem rasanten Start, fing sich Rutala aber recht schnell und so wurde die Fahrt dann doch
recht angenehm und nach einigen Stunden erreichten sie eine kleine Ortschaft, irgendwo im
nirgendwo Mirials.
Rutala steuerte eine kleine Parkbucht am Straßenrand an und stellte den Motor ab.
„Wir sind da.“, war das einzige was sie sagte. Das erste was Adeam bemerkt als sie ausgestiegen,
waren die misstrauischen Gesichter der Bewohner als sie ihn und Jason sahen. Was ihm aber
auch gleich auffiel war, wie schnell das Misstrauen aus den Gesichtern wieder verschwand, sobald
sie Rutala entdeckten. Er schaute rüber zu der kleine Mirialanerin.
Diese hatte ihren Blick starr auf ein Haus am Ende der Hauptstraße gerichtet, an der sie geparkt
hatten. Ohne ein Wort zu sagen, lief sie los. Es waren ungefähr 500m bis zum Haus und diese
legte Rutala im Eiltempo zurück, so das ihre beiden Begleiter Mühe hatten mit ihr Schritt zu halten.
An der Tür des kleinen zweistöckigen Hauses angekommen, drückte Rutala ihren Daumen auf den
Türscanner. Die Verriegelung öffnete sich klickend und ohne sich um zudrehen ging sie hinein.
Adeam schob Jason vor sich her und betrat dann ebenfalls das Haus. Direkt hinter der Tür war ein
kleiner Flur, der in einen großen Raum mündete. Alles machte einen sehr ordentlichen Eindruck,
einfach aber dennoch geschmackvoll eingerichtet. In der Mitte des Raumes stand Rutala, hatte
ihnen den Rücken zugewandt und wirkte wie eine Statue. Adeam trat an sie heran und legte seine
Hände auf ihre Schultern.
„Und was nun kleine Lady?“, fragte er leise.
Rutala hatte für einige Augenblicke die Augen geschlossen. Sie war nur ein paar Mal in Athaleas
Heim gewesen, doch dieser Ort war ein Teil ihrer vestorbenen Meisterin und sie hatte das Gefühl,
dass ein Teil von ihr noch dort war, es immer sein würde. Sie mochte Tot sein, aber nicht
vergessen und so huschte ein feines Lächeln über ihre Lippen. Die Räume waren aufgeräumt,
soweit Rutala wusste kam eine Freundin ihrer Meisterin regelmässig vorbei, um alles ordentlich zu
halten.
Die Padawan war so in Gedanken gewesen, dass sie Adeams Berührung fast aufschrecken ließ.
Erst nach einigen Sekunden wandte sie ihren Kopf etwas zur Seite und blickte Adeam aus dem
Augenwinkel ab. "Ich muss einen Moment überlegen, da ich ja nicht genau weiß, was ich suche.
Ich weiß, dass meine Meisterin etwas aus den Hinweisen zur Oase herausgefunden hatte, es mir
aber nicht anvertraut hatte. Allerdings hat sie Möglichkeiten geschaffen, dass ich an die Infos oder
was es ist, herankommen kann, wenn sie nicht mehr in der Lage dazu sein würde. Ich glaube,
genau das hat auch der Sith erkannt, sonst hätte er sie nicht getötet und mich am Leben gelassen.
Ein Padawan ist sicher nicht so schwer zu bekommen, wie eine ausgebildete Jedi mit jahrelanger
Erfahrung." Rutala machte eine Pause und seufzte innerlich. Hoffentlich würde sie eines Tages
Taris 28
auch über eine solche Erfahrung verfügen und wie ihre Meisterin sein. "Und sagt jetzt nicht, ich soll
mich nicht kleiner machen. Das war nur eine realistische Einschätzung, denn ich werde nicht
aufgeben und die Oase finden, so wie es einst Meisterin Athalea im Auftrag des Ordens wollte."
Rutala löste sich sanft aus Adeams Berührung und ging recht gezielt auf eine kleine Kommode zu.
Mit einem kleinen Code öffnete sie deren Fach und öffnete es, und ging die Sac hen durch.
Währenddessen hatte Adeam das Gefühl, dass etwas am Fenster wäre, doch als er sich dort hin
wandte, war nichts zu sehen. Rutala hatte die Kommode inzwischen wieder verschlossen und war
die Treppe nach oben gegangen. Jason deutete nach oben, als Adeam wissen wollte, wo die
Mirialanerin war. Diese befand sich vor Athaleas Tür, doch dann wandte sie sich davon ab. Selbst
nach deren Tod konnte und wollte die Padawan den Raum nicht betreten. Sie hatte diesen immer
als persönliches Reich ihrer Meisterin angesehen und wollte auch jetzt nicht dessen Ruhe stören.
Dennoch hatte sie das Gefühl, dass der Raum sein eigenes Geheimnis bewahrte, doch irgend
etwas hielt sie davon ab, ihre Neugier zu stillen. Sie wandte sich zum anderen Zimmer, das
Gästezimmer, welches Athalea für Rutala hergerichtet hatte. Die Padawan trat ein und fand alles
genau so vor, wie es war. Fast, denn auf dem Bett lag ein kleines Stofftier, an das sie sich nicht
erinnern konnte. Sie trat näher und berührte das Spielzeug, das sich nach mehr als nur das
anfühlte. Nach einigen Augenblicken nahm sie es in die Hand und starrte darauf.
Als Adeam seine Hände auf Rutalas Schultern legte, zuckte diese zusammen. Sie schaute ihn für
einen Moment schweigend an. Dann sprudelte es nur so aus ihr heraus. Adeam hörte ihr
schweigend zu, ohne sie zu unterbrechen. Sie wusste also immer noch nicht genau wo oder was
die Oase war. Er beschloss sie erst mal in Ruhe zu lassen, damit sie sich im Haus umzusehen
konnte um vielleicht etwas zu finden was ihr weiter helfen konnte. Auf ihre letzte Bemerkung hin
konnte er sich ein Lächeln jedoch nicht verkneifen.
Ja, Selbstvertrauen war wohl eine Disziplin in der sie noch Übung brauchte.
Trotzdem kam er ihrem Wunsch nach und ging nicht weiter darauf ein.
Plötzlich erregte etwas am Fenster Adeams Aufmerksamkeit. Er konnte nicht mal genau sagen
was es war, eine Bewegung oder ein Schatten?
Als er seinen Blick zum Fenster richtete war dort aber nichts zu sehen. Ein ungutes Gefühl kroch
seinen Rücken hoch. Adeam drehte sich wieder um, aber Rutala war indes verschwunden. Jason
deute mit einer Geste allerdings an wohin sie gegangen war und man hörte auch ihre Schritte aus
dem oberen Stockwerk.
„Jason, geh nach oben und schau nach unserer kleinen Lady, ich muss draußen was mal
nachschauen.“
Jason nickte stumm, man sah ihm aber an das er froh war auch etwas beitragen zu können, auch
wenn ihm nicht ganz klar war, zu was.
Adeam ging nach draußen, umrundete einmal das Haus, konnte aber auch draußen nichts
ungewöhnliches entdecken. Er war gerade wieder im Begriff hinein zu gehen, als ihm ein Mann
auffiel die sich sehr eilig weg vom Haus, die Hauptstraße entlang bewegte. In dem Moment als
dieser um eine Ecke bog, blickte er nochmal zum Haus zurück und Adeam erkannte den Mann, mit
dem Rutala am Morgen während des Frühstücks zusammen gestoßen war und der auch mit ihnen
zusammen das Schiff verlassen hatte. Der Echani legte die Stirn in Falten. Sie wurden also
offensichtlich verfolgt. Er ging zurück ins Haus, beschloss aber Rutala und Jason erst mal nichts
von seiner Beobachtung zu erzählen.
Jason war nach oben gegangen und blickte sich um. Er hatte keine Ahnung wo Rutala war und es
war auch nichts mehr von ihr zu hören.
Er öffnete die erste Tür auf dem Gang und betrat das dahinter liegende Zimmer.
„Rutala!?“
ason befand sich in einem ovalem, fast kreisförmigem Raum. Von außen war nicht zu erkennen,
Taris 29
dass es einen solch geformten Raum im Gebäude gab. Es gab kein Bett, dafür befand sich an der
Stirnseite des Raumes eine eingerollte Matratze, dabeben war fein säuberlich das Bettzeug
aufgerichtet. Es gab kaum Möblierung, nur ein paar niedrige Kommoden an den Seiten der Türe.
Dominiert wurde der Raum von einem kreisrundem Teppich im Zentrum. Er schien handgeknüpft
zu sein und wirkte aufgrund seiner Höhe flauschig weich. Vom Fenster fiel ein schwacher
Lichtschein ein und als der Blick des Sullustaners diesem folgte, blieben seine Augen auf einer
Schatulle, die auf dem Boden lag. Im Gegensatz zum Rest des Zimmers wirkte diese völlig fehl am
Platz. Der Deckel lag nicht ganz auf, weil ein Stück Papier aus dem Innerem herausragte.
Rutala hatte sich inzwischen auf das Bett gesetzt und das Stofftier genauer betrachtet. Sie hatte
eine kleine Kette, die mehrmals um den Hals des Tieres gewickelt war, entdeckt. Ein kleiner
Anhänger war daran befestigt. Rutala drehte diesen in den Fingern und entdeckte eine kleine
Inschrift. 'Vertraue auf den Herz, und du wirst deinen Beitrag zu deinem Schicksal beitragen.'
Rutala lächelte. Sie erinnerte sich daran, wie ihre Meisterin das öfter gesagt hatte. Das Herz also.
Sie drückte das Stofftier an sich und spürte etwas festeren Widerstand. Sie drückte auf dem Tier
herum und hatte das Gefühl, dass sich etwas im Inneren befand. Sie fand den kleinen
Reißverschluss am Bauch und öffnete diesen. Sie entdeckte einen Datenchip und drehte diesen
zwischen den Fingern. War es das, was sie gesucht hatte? Ein seltsames Gefühl beschlich sie.
Die Mirialanerin stand auf und ging zum Fenster. Doch ein Blick nach draussen ließ sie nichts
entdecken.
Jason blieb überrascht, nach dem die Tür geöffnet hatte, stehen. Der Raum den er betreten hatte
war ganz anders als er erwartet hatte. Er war... oval. Und wem immer dieses Zimmer gehörte, er
oder sie hatte wohl nicht viel übrig für Möbel, oder ein Bett.
Jason legte den Kopf schief und ließ seinen Blick weiter durch das karge Zimmer schweifen.
Dann fiel sein Blick auf eine Schatulle am Boden.
Sie wirkte in diesem Zimmer wie aus einer anderen Welt. Sie war in leuchtenden grünen und
gelben Farben bemalt.
Ein großer grüner Stein in der Mitte des Deckels schimmerte geheimnisvoll im einfallenden Licht.
Und dieser Deckel war auch nicht ganz geschlossen. Etwas schaute unter ihm hervor, das Jason
nicht gleich erkennen konnte.
Für einen Moment war er hin und her gerissen. Sollte er nachsehen was da unter dem Deckel war
oder weiter nach Rutala suchen.
Aber Jason Neugier war wie üblich größer. Er ging vor der Schatulle in die Knie, öffnete den
Deckel vollständig und sah sich einem zusammen gefalteten Stück Papier gegenüber. Er griff
danach und faltete es auseinander.
Soweit der Sullustaner es erkennen konnte hatte er hier ein offizielles Dokument in den Händen.
„Geburtsurkunde“ war in goldenen Lettern als Überschrift zu lesen.
Den Namen der Mutter kannte Jason nicht, wohl aber den des Kindes.
„Rutala De'nir“, flüsterte er überrascht.
Als Adeam zurück in Haus kam musste er feststellen, das von keinem seiner beiden Begleiter
etwas zu sehen oder zu hören war. Er stieg die Treppe hinauf und sah den Gang entlang. Die erste
Tür war offen und vermutlich waren die beiden in diesem Zimmer. Zu seiner Überraschung war
aber nur Jason in dem Raum, dazu noch auf dem Boden kniend. Er hielt etwas in den Händen was
Adeam nicht gleich erkennen konnte.
„Jason? Ich glaube nicht das du hier drin sein solltest.“, sagte Adeam ruhig.
Sein Freund sprang wie von der Tarantel gestochen auf, ein Stück Papier vor seine Brust
pressend.
„Oh Adeam... ich... ich habe... also, sie war offen... wirklich... und ich hab... da schau.“, stotterte
Jason und drückte Adeam schnell das Dokument in die Hand. Adeam hob seine rechte
Augenbraue, nahm das Papier entgegen, warf einen Blick drauf und begann zu lesen.
„Geburtsurkunde.“
Seine zweite Augenbraue wanderte in die Höhe.
„Kind: Rutala De'nir.“
Taris 30
„Mutter...“, er zog scharf die Luft.
„Shit...!“, war alles was er sagte.
„Was bedeutet das Adeam?“
Der Echani hob den Kopf und blickte seinen Freund an.
„Das bedeutet, das du hier etwas gefunden hast, was die Welt unserer kleinen Lady, endgültig auf
den Kopf stellen kann, wenn sie davon erfährt. Hör zu Jason, es ist wichtig das mir jetzt ganz
genau zuhörst. Du darfst Rutala auf keinen Fall etwas davon erzählen, verstehst du?“
„Aber da steht ihr Name drauf, sollte sie das nicht wissen?“, fragte Jason.
„Sie wird es erfahren, aber nicht hier und nicht heute. Irgendwann werde ICH es ihr erzählen. Bis
dahin musst du deinen Mund halten, so schwer dir das auch fällt, versprich mir das. Es ist wirklich
unheimlich wichtig das du nichts sagst!“
Dem Sullustaner wich die Farbe aus dem Gesicht. So ernst und bestimmt hatte Adeam in den 6
Monaten, in denen sie sich jetzt kannten, noch nie mit ihm gesprochen, nicht mal während seines
Beinahe Absturzes von neulich.
Er begriff dass das hier eine wirklich sehr ernste Sache sein musste.
„Ich verspreche, das ich nichts sagen werde Adeam!“, sagte Jason und straffte sich.
Adeam ließ die Urkunde in seiner Manteltasche verschwinden.
„Gut und nun lass uns Rutala suchen.“
Sie fanden die kleine Mirialanerin zwei Türen weiter. Sie stand am Fenster und blickte nach
draußen. In der einer Hand hielt sie ein Kuscheltier und in der anderen etwas, das aussah wie ein
Datenchip.
„Na, was gefunden kleine Lady?“ , fragte Adeam leise.
Rutala hob ihren Kopf und wandte sich gen Adeam und Jason. Sie lächelte. "So wie es aussieht,
habe ich einen Datenchip entdeckt. Ob er wirkklich mit der Oase zu tun hat, werden wir erst
feststellen können, wenn wir ihn auslesen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es Informationen
dazu erhält. Die Hinweise lassen kaum einen anderen Schluss zu." erklärte sie zufrieden. Sie hätte
nicht gedacht, tatsächlich so schnell etwas zu finden.
Rutala setzte sich auf das Bett und holte ihr Datapad heraus. Das Stofftier legte sie neben sich ab,
aber nicht ohne es mit Blick gen Adeam zu drehen. Sie aktivierte ihr Pad und schob den Chip in
den dafür vorgesehenen Schlitz. Sofort aktivierte sich ein kleines Fenster mit einer
Passwortabfrage. Die Padawan zog die Unterlippe zurück und biss darauf, eine Geste die sie ab
und zu an den Tag legte, wenn sie angestrengt nachdachte, weil sie keinen Fehler machen wollte.
"So wie ich Meisterin Athalea kenne, dürfte das nicht besonders einfach werden..." überlegte sie
halblaut. Sie bemerkte den seltsamen Ausdruck in Jasons Gesicht, der irgendwie nervös zu sein
schien nicht. Adeam stand ruhig vor Rutala und drängte sie nicht.
Die Padawan schloss die Augen und rief sich alles, was ihr zu ihrer Meisterin einfiel, ins
Gedächtnis. Es gab so vieles, aber alles führte auf zu Dingen, die auch Außenstehende in
Erfahrung bringen konnten, zurück. Doch dann fiel ihr ein kleines Spiel ein, dass Athalea mit ihr,
als sie noch klein war und Lesen und Schreiben gelernt hatte, ein. Sie grinste und tippte blind
etwas ins Pad ein. Adeam konnte kein bestimmtes Muster erkennen, doch als Rutala kurz darauf
ihre Augen öffnete, war das Passwortfenster verschwunden und eine Karte eingeblendet. Darunter
stand ein kleiner Text auf Mirialanisch. Da Rutala sich nicht sicher war, ob Adeam die Sprache
verstand, übersetzte sie sofort ins Basic.
"Die Spuren führen nach Thelaks, die Wahrheit liegt bei Darla, Idiga und Defrial. Vermutlich
befindet sich dort das Vermächtnis von Kadila, die Oase. Die alten Texte sind fragmentiert,
verändert und vielgesucht, der Weg eine Prüfung aus Angst und Gefahr." Die Mirialanerin senkte
das Pad und blickte Adeam nachdenklich an. "Das klingt... sehr kryptisch. Und so langsam
verstehe ich die Mission, auf der Meisterin Athalea und ich waren, überhaupt erst. Je weniger die
Taris 31
einzelnen Mitglieder der Mission wussten, desto weniger davon konnte an die Sith gehen. Und
jetzt haben wir als einzige den entscheidenden Hinweis. Auf die Oase." Rutala presste das Pad an
ihre Brust. Ihr wurde immer klarer, wofür Athalea ihr Leben gegen hatte und dass all dies nun auf
ihren Schultern lag. Sie wollte für Athalea die Aufgabe beenden und ihnen blieb nicht viel Zeit. Und
sie schwebten in großer Gefahr, denn wenn die Sith nur einen Bruchteil davon wussten...
Ein Schmunzeln huschte über AdeamsGesicht als Rutala das Stofftier in seine Richtung drehte
und die großen Knopfaugen ihn direkt ansahen. Dann sah er schweigend zu, wie sich seine kleine
Freundin mit dem Datapad auseinander setzte.
Die Hälfte von dem was sie sagte, verstand er nicht. Und sie wohl offensichtlich auch nicht so
genau.
Das Wort kryptisch traf es eigentlich ganz gut.
Was er aber verstand war, das sich die Gefahr für Rutala nun vervielfacht hatte.
Da sie nun die einzige Person war, die noch Informationen über diese Oase hatte würden ihre
Verfolger nichts unversucht lassen sie in die Finger zu bekommen.
Erschwerend kam hinzu das Mirial an den Grenzen des vom Imperium kontrollierten Raumes lag.
Sollte der Sith raus bekommen wo sie waren, hätte er sozusagen ein Heimspiel. Und sollte der
Kerl, der vorhin ums Haus geschlichen war, für den roten Riesen arbeiten, war es eh an Zeit zu
gehen.
Adeam sah in die Knopfaugen des Kuscheltieres. Ja, du hast es einfach, sitzt nur da und guckst,
dachte er.
Er wendete seinen Blick wieder Rutala zu.
„Also wenn du weißt wie es weiter gehen soll, dann sags mir. Ich denke wir sollten uns hier auch
nicht mehr allzu lange aufhalten.“
Adeam strich sich über seinen Bart und wartete auf eine Antwort.
Rutala blickte etwas ratlos drein. "Von diesen Bezeichnungen habe ich noch nie gehört. Ich tippe
darauf, dass es Planeten oder Orte sind, aber möglicherweise sogar alte Bezeichnungen oder die
Orte sind so abgelegen, dass sie keiner kennt. Aber Meisterin Athalea hat hier keinen vernünftigen
Zugang zum Holonet... und wenn du ohnehin schon sagst, dass wir nicht hier bleiben sollten, dann
können wir einen besseren Ort dafür suchen." meinte Rutala. Sie deaktivierte das Pad und zog
den kleinen Chip heraus und versteckte diesen in ihrer Kleidung. Dann stand sie auf, nahm dabei
das Stofftier auf und schien es nirgends mehr abstellen zu wollen.
Die drei verließen das Zimmer, wobei Rutala noch einmal zurück blickte. In ihrem Blick lag etwas
Wehmut. Dann drehte sie sich um und sie wirkte, als wäre nichts geschehen. Sie folgte den
anderen beiden nach unten. Die Padawan kontrollierte noch einmal, ob sich alles dort befand, wo
es hingehörte und lächelte. "Es war schön, wieder hiergewesen zu sein. Der Ort besitzt einen
Hauch 'Athalea'." murmelte sie leise und dachte an ihre Meisterin. Sie war eins mit der Macht.
Auch wenn Rutala sie vermisste und das Entsetzen über die Art Athaleas Todes noch in ihren
Gliedern steckte, so verspürte sie dennoch keinen Hass. Wut, mit Sicherheit, aber keinen Hass.
Den Sith anzugehen und Rache zu förden würde sie auch nicht wieder lebendig machen.
Allerdings war eine große Gefahr und Rutala kam nich tumhin, sich vor ihm zu fürchten. Dennoch
war der Pureblood ein Teil ihres Schicksals, ihrer Zukunft. Das war unabänderlich und tief in der
Macht verankert. Athalea, die Oase und Rutala.
Nachdem die drei das Haus verlassen hatte, kontrollierte Rutala den Zugang, bevor sie sich zu
dem Speeder die Straße hinunter begaben. Kurz glaubte sie, etwas im Augenwinkel gesehen zu
haben. Die Padawan hielt inne, doch sie konnte nichts sehen. Wenn jemand in der Nähe war und
sie beobachtete, so verstand er sein Handwerk aufs Beste. Am Speeder angekommen, legte sie
den Kopf schief. "Wohin jetzt...?" wollte sie wissen.
Adeam schob Rutala sanft von der Fahrertür den Speeders weg, vor der sie sich schon wieder
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positioniert hatte.
„Diesmal fahre ich, junge Frau.“, sagte er sanft, aber bestimmt. Er stieg ein und Rutala nahm ohne
Protest auf dem Beifahrersitz platz.
Jason hatte es sich schon auf der Rücksitzbank gemütlich gemacht und die Augen geschlossen.
„Ich denke wir sollten zurück nach Mirial City fahren, dort werden wir sicher ein geeignetes
Holoterminal für den Chip finden. Ich hoffe nur, das uns das dann weiter hilft. Wenn nicht würde ich
nämlich vorschlagen, das wir uns dann Richtung Tython aufmachen. Also hoffe mal das du etwas
raus bekommst, sonst ist unsere Reise nämlich beendet.“
Adeam konnte an Rutalas Gesicht erkennen wie sehr seine Worte sie enttäuschten.
Als er ihr seine Hand auf die Schulter legen wollte, zog sie diese trotzig weg und drehte ihren Kopf
in die andere Richtung.
„Hör zu kleine Lady, ich weiß du willst diese ganze Sache unbedingt zu Ende bringen und ich
verstehe dich. Und wenn du irgendwas auf diesem Datenchip findest, was uns wirklich weiter
bringt, verspreche ich dir, das wir weiter machen. Aber ich kann mit dir nicht die ganze Zeit
irgendwelche Phantome jagen. Irgendwann musst du zurück zum Tempel und... dem Rat erzählen
was passiert ist.“
Rutala starrte immer noch aus dem Beifahrerfenster. Ein leises Schniefen ließ erahnen das sie
wohl gerade mit ihren Tränen zu kämpfen hatte. Adeam beschloss sie in Ruhe zu lassen, bis sie
sich wieder gefangen hatte, startete den Speeder und fuhr los. Sie verließen das kleine Dorf auf
dem selben Weg den sie gekommen waren. Die ganze Zeit sagte niemand ein Wort. Bei Jason lag
es daran das er hinten eingeschlafen war. Die Mirilanerin schaute nach wie vor nur aus dem
Fenster und Adeam konzentrierte sich ganz auf den Verkehr.
Dieser wurde nämlich, je näher sie Mirial City kamen immer dichter. Als sie in der Stadt waren ließ
sich Adeam den kürzesten Weg zur öffentlich Bibliothek von Mirial City auf dem Speeder Computer
zeigen. Vor dem riesigen und imposant aussenden Gebäude gab es jede Menge
Parkmöglichkeiten, trotzdem musste Adeam eine Weile suchen bevor einen Platz fand um den
Speeder abzustellen.
Die Bibliothek schien gut besucht zu sein.
„Ich glaube da drin sollten wir ein geeignetes Terminal finden.“, sagte er als er den Motor abgestellt
hatte.
Er schaute zu Rutala, die noch genauso da saß wie bei ihrer Abfahrt.
Adeam stubste sie kurz an.
„Hey, kleine Lady, noch ist es nicht vorbei.“
Rutala hatte sich in ihre Gedanken gezogen und kaum gemerkt, dass sie angekommen waren.
Erst Adeams Stimme zog sie wieder in die Realität zurück. Sie musste bedrückter gewirkt haben,
als sie war. In ihren Gedanken hatte sie immer wieder ein paar Dinge aus den letzten Wochen
durch gearbeitet, doch nichts hatte ihr wirklich weiter geholfen.
Rutala stieg aus dem Fahrzeug und blickte sich um. Sie war erst einmal in diesem Teil der Stadt
gewesen, weshalb einiges, dass sie sehen konnte, selbst für sie neu war. Überall herrschte
geschäftigtes Treiben, doch sie konnte auch eine unterschwellige Nervosität spüren. Sie überlegte,
an was das liegen konnte, aber vermutlich hing das mit der Lage des Planeten, die nicht allzufern
von der imperialen Grenze war, zusammenhängen könnte. Bisher schien jedoch nichts darauf
hinzuweisen, dass von der Grenze aus eine Gefahr bestand.
Nachdem Adeam die Padawan aus ihren Gedanken gestubst hatte, begaben sich die drei auf den
Weg zum hauptportal des riesigen Gebäudes. Es waren viele Leute unterwegs, ein Groß davon
waren Mirialaner, aber auch einige Menschen und andere Spezies bahnten sich ihre Wege durch
das Gewirr an Leuten und Parkplätzen.
Dultrek folgte der Gruppe im angemessenen Abstand. Er konnte sich keinen weiteren Fehler
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erlauben, sonst blühte ihm weit mehr als nur der Mißmut seines Auftraggebers. Er hatte erst
erkannt, mit wem er sich eingelassen hatte, als es zu spät war. Er würde über Leichen gehen, um
seinen Auftrag zu erfüllen, denn sonst wäre er recht bald eine Leiche. Es war nicht immer einfach,
die Padawan im Auge zu behalten, dafür waren ihre beiden Begleiter auffälliger und erleichterten
das Ganze zum Glück wieder. Immer wieder warf er einen Blick auf seinen Portalen Lageplan, den
er sich zuvor besorgt hatte und betrat das Gebäude über einen Seiteneingang, der ihn schneller in
die Haupthalle bringen würde. Er hatte schnell herausbekommen, dass das Hauptportal so stark
frequentiert war, dass die drei eine Weile brauchen würden, um das Innere zu betreten. Unterwegs
kontrollierte er seine Ausrüstung.
Rutala seufzte. Der Ort war für ihren Geschmack viel zu überfüllt und laut. Zumindest, was den
Eingangsbereich betraf. Die drei wandten sich an eine der Schalter, bei denen man sich Zeitkarten
für die Datenbanken und das Holonet mieten konnte und reihten sich in der Schlange ein.
geschlagene zehn Minuten später hatten sie endlich ihren Mietchip und stiegen eine große, breite
Treppe hinauf. Durch gläserne Oberlichter fielen diffuse Lichtstrahlen nach unten und beleuchteten
die Muster des marmorierten Bodens unterschiedlich stark. Sie landeten in einer großen,
länglichen Halle, die von mehrern Statuen berühmter Mirialaner gesäumt war. Zu beiden Seiten
gingen größere Portale an. Hinter den Portalen befand sich jeweils ein Themensaal. Die drei
betraten aber keine dieser Räume, sondern setzten ihren weg durch die Halle fort. Am Ende
befand sich ein weiteres Portal, dass sie in einen großen Saal mit vielen Terminals führte. Sie
begaben sich zu einem Terminal im hinteren Bereich und aktivierten ihren Zugang.
Rutala setzte sich auf den Stuhl, Adeam blieb hinter ihr stehen, während Jason neugierig von der
Seite aus auf den Bildschirm starrte. Obwohl sie zu den Seiten durch den alkofenartigen Bau
gegen neugierige Blicke geschützt waren, fühlte Rutala sich nicht sicher genug. Die Padawan
wollte nicht, dass irgendjemand hiervon erfuhr und hoffte, dass die Geräte keine Backups oder
Kopien der Arbeiten des Nutzers machte. "Ich möchte den Chip hier nicht auslesen lassen, ich
werde die Namen, die uns Athalea über den Chip zukommen hat lassen, manuell übertragen
lassen und dann danach suchen..." flüsterte Rutala. Sie trug die Worte ohne noch einmal
nachzusehen in die Suchalgorithmen ein. Sie schien sich diewe gleich beim ersten Mal gemerkt zu
haben und nicht zu wagen, den Chip auch nur aus seinem Versteck herauszuholen.
Dultrek hatte sich zur Gallerie, die den Terminalsaal in fünf Metern Höhe umrundeten, begeben. Er
achtete Penibel genau darauf, dass die Gruppe unten ihn nicht sehen konnte und zog ein kleines
Macrofernglas aus seiner Jacke. Es würde nicht reichen, herauszufinden, was die drei heir wollten,
er würde das Mädchen mitnehmen müssen. Kehrte er nur mit Informationen zurück, so hätte er
seinen Auftrag nur zum Teil erfüllt. Sein Auftraggeber hatte ihm sehr deutlich gemacht, dass dies
nicht genug war. Er schluckte ein entnervtes Grummeln herunter und konzentrierte sich auf die
Mirialanerin und ihre Freunde.
Wie sich raus stellte war die Bibliothek nicht nur gut besucht, sie war rappel voll. Rutalas Volk las
wohl offensichtlich sehr gern.
Aber es waren nicht nur Mirialaner, auch ein dutzend anderer Spezies waren zu sehen. Die
meisten sahen recht jung aus, vermutlich Studenten.
Die Universität von Mirial, die gleich nebenan lag, galt als eine der Besten der Galaxies und die
Plätze dort waren dementsprechend überall begehrt.
Die atemberaubende Architektur des Gebäudes setzte sich auch in dessen inneren fort.
Adeam musste Jason ein paar mal am Kragen packen und mit sich ziehen, weil dieser immer
wieder staunend stehen blieb.
Irgendwann fing er an den Sullustaner vor sich her zu schieben, damit der nicht doch noch in dem
ganzen Gewimmel verloren ging.
Nach einer scheinbar ewig dauernden Prozedur, waren die drei dann endlich an einem passenden
Terminal angelangt.
Rutala hatte beschlossen nur die Begriffe einzugeben und nach diesen suchen zu lassen, alles
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andere schien ihr zu gefährlich.
Adeam ging in Gedanken noch mal die Textpassage durch, so wie Rutala sie im Haus ihrer
Meisterin vorgelesen hatte.
"Die Spuren führen nach Thelaks, die Wahrheit liegt bei Darla, Idiga und Defrial. Vermutlich
befindet sich dort das Vermächtnis von Kadila, die Oase. Die alten Texte sind fragmentiert,
verändert und viel gesucht, der Weg eine Prüfung aus Angst und Gefahr.“
Dann beugte er sich über ihre rechte Schulter nach vorn als die Ergebnisse der Suche auf dem
Bildschirm erschienen und auch Jason neigte neugierig den Kopf.
Zur Enttäuschung aller brachten sowohl die Begriffe Thelaks, Idiga noch Defrial irgendeinen
Treffer.
Bei Darla allerdings handelte es sich in der Übersetzung, um ein altes, aufgegebenes
Nomadendorf auf dem Planeten Toola.
Als Adeam den Namen sah ging seine rechte Augenbraue in die Höhe.
„Oha, da werden wir Wintersachen brauchen... und jemanden der uns dort hinbringt.“, stellte er
trocken fest.
Als er die fragenden Blicke seiner beiden Begleiter spürte, griff er über Rutalas Schultern hinweg,
gab den Namen Toola ins Terminal ein und ließ die beiden lesen.
Toola war eine eine unwirtliche Eiswelt im Toola-System das im Nilgaard-Sektor lag. Und dieser
Sektor lag mitten im Imperialen Raum.
Jason schnappte hörbar nach Luft, sagte aber nichts.
Rutala drehte sich langsam mit dem Stuhl, auf dem sie saß, zu Adeam um und sah ihn an. Sie
sagte kein einziges Wort, was aber auch nicht nötig war. Ihr Blick verriet dem Echani alles was er
wissen musste. Er legt den Kopf schief und dachte für einen Moment nach.
Dann lächelte er.
„Ok, dann lasst uns einkaufen gehen.“
Dultrek versuchte immer noch etwas durch sein Makro Fernglas auf dem Terminal Bildschirm zu
erkennen. Erfolglos!
Die drei saßen, beziehungsweise standen für ihn so ungünstig das einfach nichts zu erkennen war.
Der Echani hatte sich gerade nach vorne gebeugt und etwas in das Terminal eingegeben. Darauf
hin begann sich die Mirialanerin umzudrehen. In dem Moment, wo durch ihr Umdrehen der Blick
auf das Terminal kurz frei war, rempelte ihn jemand an.
Wütend drehte er sich um... und schaute in das wunderschöne Gesicht einer mirialanischen
Studentin.
„Oh Verzeihnung.“, säuselte sie mit reizender Stimme. „Da habe ich wohl nicht aufgepasst.“
Sie schenkte Dultrek ein strahlendes Lächeln.
„Schon gut.“, knurrte dieser.
Als er sich wieder umdrehte und nach unten blickte war das Terminal verwaist.
Panisch schaute er nach links und nach rechts, aber es war nichts zu sehen. Er machte sich sofort
auf dem Weg zum dem Seiteneingang durch den er das Gebäude auch betreten hatte. Er musste
die drei unbedingt wieder finden.
Rutala gingen tausend Gedanken durch den Kopf. Sie wollte unbedingt an der Sache dranbleiben,
doch langsam nahm sie Ausmaße an, von denen sie sich sicher war, dass diese ihnen tatsächlich
über den Kopf wachsen könnten. Sie hatte nie in Betracht gezogen, dass die Aufgabe sie auch in
den Imperialen Raum führen würde. Das ließ natürlich verschiedene Schlüsse über den Ursprung
der Oase zu. Oder eben auch nicht. Es kam immer darauf an, wann sie entstanden ist und wer
damit zu tun hatte. Die Teenagerin seufzte einen Augenblick, fing sich dann aber wieder. Sie war
eine Jedi, und somit war aufgeben keine Option. Rutala fand ihr Lächeln wieder.
Inzwischen war die kleine Gruppe in einer breiten Handelsstraße angekommen. Obwohl ziemlich
viele Leute unterwegs waren, gab es kein Gedränge und sie kamen ohne Probleme oder längere
Taris 35
Warteschlangen durch. Sie hatten einen kleineren, nicht zu teuren Laden für Winterausrüstung
gefunden und waren gerade dabei, verschiedene Kleidungsstücke anzuprobieren. Rutala musste
kichern, als Jason eine gefütterte Jacke mit kapuze anprobierte. Er hatte sich diese wohl aus der
falschen Anteilung geholt, denn sie war ziemlich kindisch. An den Ärmeln und der Hüfte war ein
Dicker Fellrand in seltsamen Farben, die kapuze bestand komplett aus Fell und hatte irgendwelche
Tierohren dran. Die Mirialanerin brach in Gelächter aus und bekam sich nicht mehr ein, bis Adeam
dem Sullustaner die Jacke abnahm und gegen ein normaleres Modell austauschte. Es dauerte
noch einige Augenblicke, bis sie sich beruhigt hatte, und eine knappe halbe Stunde später waren
sie wieder auf der Straße, jeder Trug dicke Taschen mit Wintersachen.
Der Laden den die drei betraten war nicht groß, aber extrem gut sortiert. Es gab alles was man
brauchte, Sachen gegen die kleine Winterbrise, bis hin zur komplett Ausstattung um damit locker
einmal über Hoth spazieren zu können.
Rutala und Jason sahen sich zusammen um, während Adeam nachdenklich im vorderen Bereich
des Ladens stehen blieb.
„Kann ich ihnen helfen?“, fragte eine freundlich Stimme. Hinter Adeam stand eine mirialaneische
Verkäuferin, ihr Namensschild wies sie als Reni aus. Sie lächelte ihn smart an.
“Ich bin mir ganz sicher das sie das können“, gab er charmant zurück. „Wir brauchen die besten
Wintersachen die sie haben.“
„Ok, dann kommen sie mal mit.“
Sie führte Adeam in den hinteren Teil des Ladens wo auch Rutala bereits dabei ware verschiedene
Jacken und Hosen anzuprobieren. Jason war nirgends zu sehen.
„Das hier sollte ihre Größe sein.“, meinte Reni und wies auf mehrere Jacken.
Sie nahm eine von einem Bügel und wollte sie ihm eben reichen, als hinter ihnen ein herzhaftes
Lachen erklang.
Jason hatte sich ein wenig in der Kleiderwahl vergriffen, was bei Rutala zu einem heftigen
Lachflash führte.
Adeam musste ebenfalls breit grinsen als er den Sullustaner sah.
„Entschuldigen sie mich kurz", sagte er, nickte der Verkäuferin kurz zu, nahm ihr die Jacke aus der
Hand, ging damit zu Jason und tauschte die Jacken aus.
„Ich glaube das war die falsche Abteilung, mein Freund. Geh mal zu der Dame da, die wird dich
gut beraten.“
Adeam schob Jason in Richtung Reni, die ihm sogleich ein paar passende Sachen zeigte,
während er Jasons modischen Missgriff wieder an seinen Platz hing. Rutala hatte sich immer noch
nicht wirklich beruhigt und kicherte die ganze Zeit vor sich hin.
Sie brauchten ungefähr eine gute Stunde bis sie sich alle komplett ausstaffiert hatten. Als Adeam
an der Kasse bezahlte, fiel ihm ein Metallständer auf, an dem lauter, kleine Kuscheltiere hingen.
Die Art die man mit einem Ring an Schlüssel oder Code Karten befestigen konnte. Eins stach ihm
dabei besonders ins Auge, ein vielfarbiges Tauntaun, das quasi auf seinem Hintern saß, mit von
sich gestreckten Beinen und einen neckischen Pilotenhelm auf dem Kopf hatte. Er kaufte das
Tauntaun mit all den anderen Sachen und ließ es in seiner Manteltasche verschwinden. Dann
drückte er Rutala und Jason jeweils ihre Ausrüstung in die Hand und sie verließen den Laden. Als
nächstes stand die Suche nach einem passenden Schiff nebst Piloten an, der sie nach Toola
bringen würde. Eine Suche am Raumhafen schloss Adeam aus, das würde zu viel Aufmerksamkeit
erregen. Es gab nur eine Möglichkeit, er musste wohl einen alten Gefallen einfordern.
„Wie wärs wenn wir was essen gehen?“
Jason war von der Idee hell auf begeistert und auch Rutala nickte. Schnell hatten die drei ein
passende Restaurant ausgemacht.
Während die Mirialanerin und Sullustaner die Karte studierten, sah sich Adeam in dem Lokal um.
Dann stand er plötzlich auf.
„Bestellt doch schon mal, ich bin gleich wieder. Achso ja, egal was ihr bestellt, nur nicht
corellianisch süß-sauer, klar?“
Taris 36
Adeam suchte sich eine ruhige Ecke in dem Laden, fischte sein Com aus der Manteltasche und
stellte eine Verbindung her.
Als sich eine vertraute Stimme meldete, musste er unwillkürlich lächeln.
„Hallo alter Freund, hier ist Adeam Ati...“
Dultrek hatte in der Zwischenzeit den Raumhafen erreicht, denn er wusste, wenn er noch eine
Chance hatte die drei wieder zu finden, dann hier.Er suchte sich einen Platz von dem er aus die
ganze Eingangshalle überblicken konnte und wartete.
Die drei hatten einen Tisch im hinteren Bereich ds Lokals gewählt. Die Ecke war ziemlich
gemütlich, auch wenn Rutala lieber am Fenster gesessen wäre, doch keiner der drei hatte
Interesse daran zufällig von den falschen Leuten gesehen zu werden. Nach außen wirkte die
Padawan gut gelaunt, nach innen war sie ziemlich nachdenklich. "Süß sauer? Sowas schmeckt
mir ohnehin nicht." erklärte Rutala und schaute Adeam stirnrunzelnd nach. Sie hatte sich recht
schnell für ein vegetarisches Ani-Reisgericht entschieden, Jason schien nicht so recht zu wissen,
was er nehmen soll. "Hm, ich wüßte ein paar interessante und leckere Gerichte, nimm den Teil hier
und tipp einfach blind drauf, lass dich vom Ergebnis überraschen." Jason legte den Kopf schief, tat
dies dann aber tatsächlich. Rutala grinste, als sein Ergebnis auf einem Gericht landete, dessen
Name keinen Aufschluss auf seine Zusammensetzung schließen ließ. Die Bedienung kam und
nahm ihre Bestellungen auf.
Rutala wandte sich an Jason. "Sag mal, wieso heißt du eigentlich Jason? Das ist nicht gerade ein
Sullustanischer Name..." Sie grinste und spielte mit dem Rand der Tischdecke. Der Sullustaner
blickte sie aus seinen großen Augen an, seine Backenlappen wackelnten dabei. Die Padawan war
sich nicht sicher, wie sie die sullustanische Mimik deuten sollte. "Adeam hat es einfach nicht
geschafft, meinen richtigen Namen auszusprechen, da hat er mich einfach Jason genannt. Dabei
finde ich ihn gar nicht so schwer." antwortete er. Rutala schob sich eine Strähne aus dem Gesicht.
"Naja, dein Name entstammt der sullustanischen Sprache, wer diese nicht kann, dürfte bei den
Worten schon Probleme haben. Zum Beispiel dürfte es uns ziemlich unmöglich sein, korrektes
Ithorianisch zu sprechen. Da haperts schon an physischen Merkmalen." Rutala grinste bei dem
Gedanken. "Aber sag, wie ist dein richtiger Name?" Die Mirialanerin beugte sich neugierig vor.
Jason grinste und nannte ihr diesen. Sie hob eine Augenbraue. "Hm, ungewöhnlich, aber ich
glaube gar nicht so wild. Aber du hast sicher nichts dagegen, wenn ich auch bei Jason bleibe, ich
hab mich schon daran gewöhnt." Jason nickte und Rutala drehte sich um, um nach Adeam
Ausschau zu halten.
Langsam hob sich der Frachter und ließ Telos unter sich zurück. Marlinah wandte sich dem
Navcomputer zu, um einen Kurs zu berechnen. Auf nach Nar Shaddaa, oder zurück nach
Tatooine? Nun, eigentlich könnte sie schon nach Nar Shaddaa.
Sie wollte gerade den Kurs berechnen lassen, als der Kommunikator klingelte. Nachdem einige
Worte gewechselt wurden, wandte sie sich wieder der Steuerkonsole zu.
Die junge Twi'Lek sollte nach Mirial, dort drei Personen aufnehmen und auf einen anderen
Planeten fliegen. Ein etwas ungewöhnlicher Auftrag, aber sie sparte es sich, nach Gründen zu
fragen.
Sie berichtigte den Kurs und landete einige Stunden später auf Mirial. Sie wartete - wie gewünscht
- am Schiff.
Adeam hatte sein Gespräch beendet und kehrte zum Tisch zurück.
„Ich hab uns ein Schiff besorgt und den Piloten treffen wir dann am Raumhafen. Aber nun lasst uns
erst mal essen.“
Was er verschwieg war jedoch das er noch keine Infos darüber hatte wer der Pilot war und wann
dieser ankommen würde.
Sein Kontakt hatte ihm nur gesagt das er einen gestandenen Piloten schicken würde, einen Adler
quasi wie sein Kontakt sich ausdrückte, auf den Verlass wäre und der Erfahrung in solchen Dingen
hatte. Name und ein Bild würde er noch übermitteln, sobald der Auftrag an den Piloten raus
Taris 37
gegangen war.
Rutala hatte sich für die heimische Küche entschieden und für alle drei etwas bestellt was auf ihrer
Welt als Spezialität galt.
Als sie mit essen fertig waren und Jason und Rutala gerade darüber diskutierten was es denn als
Nachtisch geben sollte, machte sich Adeams Com bemerkbar. Er zog ihn aus der Tasche und rief
eine Daten Übertragung ab.
Es waren die Infos über den Piloten... oder viel mehr die Pilotin, dem Namen nach. Adeam legte
den Kopf schief.
„Hmm, Marlinah Ebe.“, brummte er leise und rief dann das Foto auf.
Als er es sah entglitten ihm für einen Moment alle Gesichtszüge. Das sollte also der erfahrene Pilot
sein?
Das Bild zeigte eine Twi'lek die nicht viel älter sein konnte als 20 Jahre. Sein Kontakt hatte ihm
offensichtlich statt des versprochenen Adlers, ein Küken geschickt. Adeam seufzte.
„Na das kann ja was werden.“ murmelte er. Laut Info sollte sie die Twi'lek in 2 Stunden am
Raumhafen erwarten.
Sie hatten also noch etwas Zeit.
Adeam versuchte das unangenehme Gefühl ab zu schütteln das ihn beschlichen hatte und er
beendete die Diskussion zwischen Rutala und Jason, in dem er kurzerhand eine Eisbombe bei der
Bedienung orderte. In der nächsten halben Stunde waren die beiden völlig still und nur noch mit
dem Eis beschäftigt. Während der Echani dem Sullustaner und der Mirialanerin lächelnd dabei
zusah wie sie vergnügt das Eis in sich rein schaufelten, hoffte er das die junge Pilotin der Aufgabe
gewachsen war, die da auf sie zu kam.
Rutala musterte Adeam, als er die Nachricht las. Sie hob eine Augenbraue und wollte zu einer
Frage ansetzen, ließ es dann aber bleiben. Sie fühlte sich bei Adeam in guten Händen und sorgte
sich dahingehend nicht. Bisher hatte sie sich immer auf ihn verlassen können und das obwohl sie
sich kaum kannten. In diesem Mann steckte viel mehr, als man von außen sehen konnte.
Rutala wandte ihre Gedanken in Richtung Eisbombe, die nun gerade vor ihr abgestellt wurde. Als
Padawan hatte sie viel zu selten die Gelegenheit, die Annehmlichkeiten des 'normalen' Lebens zu
genießen. Das war schon okay so, aber ab und zu war es einfach schön, die Pflichten eines Jedi
vergessen zu können. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie das doch ziemlich große Eis verspeist
hatten. Danach war Rutala so satt, wie lange Zeit nicht. Vermutlich war es ganz gut, dass sie sonst
kein Eis essen konnte, sonst würde sie noch dick werden.
Als sie geendet und gezahlt hatten, verließen sie mit ihren Sachen das Restaurant und machten
sich auf den Weg zum Raumhafen. Adeam führte sie. Jason erzählte Rutala irgendeine
Geschichte, die diese immer wieder mit einem Nicken bestätigte. Es war nicht ersichtlich, ob sie
wirklich zuhörte, oder in ihre Gedanken versunken war. Da sie noch genügend Zeit hatten, waren
sie ein Stück zu Fuß gegangen, um das reichliche Essen besser verdauen zu können. Sie kamen
etwas früher am Raumhafen an und stellten ihre Sachen ab, während sie auf den Piloten warteten.
Dultrek saß inzwischen in einem der verteilten Überwachungszentren des Raumhafens. Der
wachhabende Angestellte lag gefesselt und geknebelt in der Ecke, während Dultrek dessen Sitz
für sich eingenommen hatte und die verschiedenen Bildschirme überwachte. Er sah seine größten
Chancen darin, die Padawan über die Überwachung zu entdecken. Seine einzigste Sorge war nur,
dass es unter umständen länger als nur ein paar Stunden dauern könnte, bis diese am Raumhafen
auftauchen würde. Allerdings konnte er sich nicht vorstellen, dass sie ihren Aufenthalt unnötig in
die Länge ziehen würde. Nicht unter den herrschenden Umständen.
Marlinah öffnete die Luke und überlegte, sich ein wenig die Beine zu vertreten, verwarf es dann
aber wieder.
Sie ging die Rampe runter, sah sich um und setzte sich dann auf die Rampe. Nachdenklich
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beobachtete sie die Umgebung und hielt nach drei Personen Ausschau. Meist waren die Leute
allein, zu zweit, oder in größeren Gruppen unterwegs.
Nach dem die drei fertig gegessen hatten und ihre restlichen Sachen aus dem Speeder geholt
hatten, machten sie sich auf zum Raumhafen. Adeam sah auf seinen Chrono und stellte fest das
es von der Zeit genau passen könnte, sollte sich ihre Pilotin nicht verspätet haben. Während des
Weges schnatterte Jason die ganze Zeit Rutala voll, es war wohl eine Art Geschichte die er ihr
erzählte. Adeam drehte sich ein paar mal um und musste immer wieder aufs neue grinsen.
Das Jason so aus sich heraus kam, war er selten um nicht zu sagen, Adeam hatte das vorher noch
nie bei ihm gesehen.
Der Sullustaner hatte Rutala wohl sehr in sein Herz geschlossen und das schien sein
Selbstvertrauen ordentlich zu beflügeln. Trotz allem hoffte Adeam das sich Jason nicht irgendwann
verplappern und die kleine Entdeckung ausplaudern würde, die er im Haus von Rutalas Meisterin
gemacht hatte.
Als sie am Raumhafen ankamen stellte der Echani fest das sie sogar etwas zu früh dran waren,
was ihm die Möglichkeit gab, sich etwas umzuschauen. Er ging zu einem der Infoterminals und rief
die Liste der eingetroffenen Schiffe auf. Mit der Nachricht hatte er auch die aktuelle Transponder
Kennung bekommen und somit konnte nachschauen ob die junge Twi'lek schon angekommen war.
Er musste nicht lange suchen. Das Schiff war bereits vor 10 Minuten gelandet und stand in
Landebereich 7. Allerdings hatte es wohl einen Eingabefehler beim Schiffstyp gegeben, denn was
dort stand, konnte nicht stimmen.
Adeam rief sich die Übersichtskarte vom Raumhafen auf und ließ sich den Bereich anzeigen. Er
nickte zufrieden, da es sich um einen offenen Bereich handelte, mit viel Durchgangsverkehr.
Er ging zurück zu Rutala und Jason, der immer noch am erzählen war.
„Wartet kurz hier ich muss nur schnell was nachschauen. Wenn alles ok ist, benachrichtige ich
euch über Jasons Com und ihr kommt zum Landebereich 7. Und Jason, hör auf Rutala mit deinen
Geschichten zu berieseln und gönn ihr mal ne Pause.“
Jason hob den Kopf und strahlte Adeam an: „Aber meine Geschichten sind toll, jawoll! Und Rutala
mag sie auch. Stimmts Rutala?“
Adeam musste sich bemühen nicht laut los zu lachen und sah schmunzelnd zu Rutala. Diese
nickte nur kurz, aber über ihr Gesicht huschte ein breites Lächeln.
„Na dann ist ja alles ok.“ stellte Adeam grinsend fest.
„Also bis gleich ihr zwei.“
Beim Landebereich 7 angekommen mischte er sich unter die anderen Reisenden und tat so als
wäre ein anderer Bereich sein Ziel. Er musterte im Vorbeigehen das Areal und musste feststellen
das in der Schiffsliste wohl doch kein Tippfehler vorlag. Da stand tatsächlich ein alter, klappriger
XP Frachter, der Vor, Vor, Vorgänger des gebräuchlichen XS Frachters.
Am Fuße der Rampe saß eine Twi'lek. Diese schaute zu den Reisenden hinüber und ihre blaue
Haut schimmerte in der untergehenden Abendsonne.
Ob das allerdings die Pilotin von dem Foto war, das er bekommen hatte konnte Adeam nicht
sagen, dafür war sie zu weit weg.
Als er aus dem Sichtbereich der Twi verschwunden war, umrundete er schnellen Schrittes den
Landebereich, nahm einen Nebengang und trat zwei Minuten später im Rücken der Twi'lek auf das
Landefeld hinaus. Er ging lautlos auf sie zu und blieb einen Meter hinter ihr stehen. Die junge Frau
schaute immer noch auf die hin und her laufenden Reisenden und bemerkte ihn offensichtlich
nicht. Adeam musterte sie kurz und nun konnte er auch feststellen das es sich augenscheinlich um
die Twi von dem Foto handelte.
Er räusperte sich kurz um auf sich aufmerksam zu machen und sprach sie dann auf Ryl an.
"Marlin'aaebe?“
utala ging lächelnd neben Jason her. Irgendwie war er putzig, aber ein klein wenig anstrengend.
Allerdings schien es ihm gut zu tun, dass ihm jemand zu hörte. Das wollte sie ihm nicht neben, so
hörte sie ihm zu und nickte immer wieder. Sie hätte nicht gedacht, dass er soviel reden kann.
Taris 39
Vermutlich lag das daran, dass er sich das sonst immer aufsparte und irgendwann war der
Speicher voll und musste geleert werden. Zwischendurch stellte sie ihm ein paar Fragen zum
Erzählten, damit er wusste, dass sie ihm wirklich zuhörte.
Als Adeam sich für einige Momente von der kleinen Gruppe löste, ließ sich Rutala auf eine Bank
fallen, Jason setzte sich daneben. Gemeinsam betrachteten sie den Menschenfluss und
schwiegen für einen Augenblick, Jason schien sich ein wenig verausgabt zu haben, doch Rutala
konnte direkt sehen, dass er sich schon überlegte, was er ihr als nächstes erzählen konnte.
Dultrek fühlte sich ein wenig dösig, während er auf die Bildschirme starrte. Noch hatte sich ihm
nichts aufgetan. Er langte in eine der Taschen seines Mehrzweckgürtels und holte eine kleine
Pillendose auf. Er hatte schon viel zu wenig Schlaf gehabt, weil er bei den wenigen Möglichkeiten,
die er die letzten zwei Tage gehabt hatte, ständig von seinen verschiedenen Auftraggebern
gelöchert wurde. Langsam hatte er das Gefühl, dass sie das mit purer Absicht taten. Zudem war
das dröge auf den Bildschirm starren nicht gerade erquiekend. Er schnippte sich zwei der
Aufputscher in den Mund und steckte die Pillendose wieder weg, als ihm im Augenwinkel eine
bekannte Person auffiel. Der grauhaarige Mann, wie er ein Tor durchschritt. Dann musste das
Mädchen in der Nähe sein. Er bediente die Bildschirme und entdeckte sie dann tatsächlich bald
darauf. Er schaltete zurück zu dem Rollfeld, auf dem sich ein Frachter, auf den der Mann
zugegangen war, befand und zog sich über ein Terminal entsprechende Daten. Dann stand er auf,
klopfte den inzwischen vor Erschöpfung eingeschlafenen Wachmann auf die Schulter und eilte
davon.
Marlinah zuckte zusammen, als sie angesprochen wurde und ihre Hand wanderte zum Blaster.
Wie hatte ein Mann unbemerkt hinter sie kommen können ?
Langsam stand sie auf, die Hand ließ sie an der Waffe. Nur für den Fall der Fälle. Dann drehte sie
sich um. "Das ist korrekt. Und mit wem habe ich es zu tun?"
Die junge Twi'lek zuckte sichtlich zusammen als Adeam sie ansprach. Sie musste wohl tiefer in
Gedanken gewesen sein, als es zuerst den Anschein hatte. Als sie sich umdrehte lag ihre Hand
am Griff ihre Blasters.
Kein guter Start, dachte Adeam bei sich und beschloss die Situation zu entschärfen.
Er hob die Hände und lächelte entwaffnend.
„Bitte nicht schießen... Verzeihen sie, ich wollte sie nicht erschrecken. Mein Name ist Adeam Ati
und es freut mich sehr sie kennen zu lernen Miss Ebe. Achja und ich bin wohl ihre Fracht... naja,
zumindest ein Teil davon.“
Er nickte ihr immer noch lächelnd zu und neigte seinen Kopf dann kurz in Richtung seiner immer
noch erhobenen Hände.
„Kann ich die wieder runter nehmen?“, fragte er abwartend.
Marlinah verzog das Gesicht, nachdem er gesprochen hatte, steckte die Waffe zurück ins Holster
und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Warum haben Sie sich von hinten angeschlichen?"
Sie sah sich kurz um. "Und wo sind die andern Beiden?"
Adeam legt den Kopf schief, nahm die Hände langsam wieder runter und sah die Twi'lek prüfend
an.
"Ich bin nicht geschlichen.", sagte er ernst, wobei der das Wort geschlichen besonders betonte.
"Ich bin völlig normal gelaufen. Aber ich musste mich erst vergewissern das sie die sind, die mir
angekündigt wurde. Und das ist auch der Grund, warum die anderen beiden noch nicht hier sind."
Er griff langsam in seine Manteltasche, zog ebenso langsam seinen Com heraus und aktivierte ihn.
Er sprach kurz mit Rutala und sagte ihr das sie sich mit Jason auf den Weg machen konnte zu
Landebereich 7. Dann steckte den Com wieder weg und schaute die Twi'lek wieder an, die immer
Taris 40
noch mit verschränkten Armen und ärgerlichen Blick vor ihm stand.
"So die beiden sind unterwegs. Und in der Zeit können wir ja versuchen, nochmal von vorn
anzufangen."
"Also... Hallo, ich bin Adeam Ati und es freut mich sie kennen zu lernen." sagte er nun wieder
lächelnd und streckte ihr seine Hand hin.
Rutala bekam gerade eine Geschichte erzählt, bei der es um irgendwelche Krabbeltiere ging. Sie
hörte dieses Mal aber nur mit einem Ohr zu, da ihre Gedanken wo anders waren. Sie spürte ein
kaum merkliches Kribbeln in der Macht. Sie merkte kaum, dass ihr Com klingelte. Erst, als Jason
sie vorsichtig mit einem Finger in den Arm piekste, blickte sie auf und starrte ihn verwirrt an, bis er
ihr verständlich machen konnte, dass sie an ihr Com gehen soll. Etwas bedröppelt holte sie das
Com raus und aktivierte es. Adeams Gesicht erschien. Er wirkte ein wenig verwundert, weil es so
lange gedauert hatte, sagte aber nichts dazu, sondern gab nur bescheid, dass sie nun hinkommen
konnte. Rutala bestätigte und nickte Jason zu, ihr zu folgen.
Die Padawan stand auf und und schaute kurz auf eine Infotafel, um nach dem Weg zu sehen,
dann marschierte sie los, sobald sie sich sicher war, das Jason ihr folgte. Dieses Mal verhielt er
sich etwas ruhiger, er schien gemerkt zu haben, das Rutala über etwas nachdachte. Noch immer
hatte sie das Gefühl, beobachtet zu werden, doch sie konnte niemanden auffälliges erkennen.
Täuschte sie sich etwa? Dennoch schenkte sie dem Sullustaner ein freundliches lächeln, während
sie ihn zwischen den Menschenmengen hindurch zu Adeam führte. Sie waren fast an der richtigen
Landezone, in einigen Augenblicken würden sie auf das entsprechende Landefeld hinaustreten.
Marlinah hob die Augenbrauen, als er sagte, er sei nicht geschlichen. Das änderte jedoch nichts an
der Tatsache das er von hinten auf sie zugegangen war. Das schmeckte ihr nicht.
Sie blickte auf die dargebotene Hand, wandte sich ab und ging die Rampe hoch. "Kommen Sie mit
ihren Begleitern an Bord, sobald sie da sind."
Irgendwie hatte sie ein ungutes Gefühl, wollte es sich aber nicht anmerken lassen. Sie ging direkt
ins Cockpit, startete die Systeme, kontaktierte die Flugkontrolle und wartete auf die Startfreigabe.
Je eher sie die Leute an ihren Bestimmungsort bringen würde, je besser.
deam ließ seine Hand wieder sinken, zuckte mit den Schultern und schaute der Twi schmunzelt
hinterher, wie sie in ihrem Schiff verschwand. Dann ging er ein paar Schritte nach vorne zur
Rampe und schaute in die Richtung aus der er in ein paar Augenblicken eigentlich Rutala und
Jason erwartete. Er hoffte inständig das die beiden sich nicht in dem Trubel des Raumhafens
verlaufen hatten. Gedankenverloren kratzte er sich an seinem Bart.
Rutala konnte Adeam vor dem Schiff sehen, eine junge Twi'lek verschwand gerade im Inneren.
Rutala vermutete, dass es sich bei ihr um die Pilotin handeln musste. Jason blickte noch einige
Momente länger auf die nun verlassene Rampe, scheinbar schien ihm die Twi'lek zu gefallen.
Rutala klopfte ihm freundlich auf die Schulter, um ihn in die Realität zurück zu holen. Er zuckte
erschrocken zusammen und grinste verlegen. Dann setzten sich beide in Bewegung und gingen
auf Adeam zu. Bei Adeam blieben sie dann kurz stehen. Die Mirialanerin stellte ihren Rucksack ab.
"Da sind wir. Kann losgehen. War das... die Pilotin?" woltle sie wissen.
Adeam dachte über das schroffe und abweisende Verhalten der Twi'lek nach und fragte sich ob sie
wohl immer so war, oder es einfach nur der Situation ihres Kennenlernens geschuldet war. Er war
so in Gedanken das er Rutala und Jason gar nicht kommen sah.
Erst Rutalas Frage riss ihn aus seinen Überlegungen. Er dreht den Kopf Richtung Einstiegsluke.
„Äh... ja, unsere Pilotin.“
Er schüttelte seine letzten Gedanken ab und schaute dann seine beiden Freunde an.
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Rutala und Jason waren in der Zwischenzeit so clever gewesen die gekauften Wintersachen in das
restliche Gepäck der drei ein zu sortieren, so das sie nun weniger zu tragen hatten. Das galt
zumindest für Rutala, während sich Jason, neben seinem Gepäck, auch noch mit Adeams
Seesack abmühen musste. Der Sullustaner musterte das Schiff und in seinen Augen erwachte
sofort der Mechaniker.
„Ich hoffe das sieht drin besser aus als draußen.“, sagte er leise.
„Das werden wir sehen, aber jetzt geht an Bord, ich glaube nämlich, das Geduld nicht gerade eine
Stärke unserer Twi'lek ist.“
Die drei gingen die Rampe rauf und betraten das Schiff, wo sich im Innern, der äußere Eindruck
nahtlos fortsetzte. Man konnte zwar sehen das Marlinah sehr bemüht war das Schiff so gut wie
möglich in Schuß zu halten, aber wie das bei alten Schiffen wie diesem üblich war, hatte man eine
Ecke in Ordnung gebracht, konnte man in der nächsten gleich wieder von vorne anfangen. Überall
sah man provisorisch geflickte Kabel oder lose Wandpaneele. Auf dem Weg zum Cockpit kamen
sie durch den Gemeinschaftsraum des Frachters. Adeam deutete seinen beiden Begleitern an, das
Gepäck abzustellen und hier zu warten.
Dann ging er weiter Richtung Cockpit. Je näher er diesem kam um so lauter trat er bei jedem
Schritt auf das Deck auf. Nicht das es wieder hieß, er hätte sich an geschlichen. Aber
wahrscheinlich würde sie ihn dann dafür tadeln warum er wie ein Bantha durch ihr Schiff lief.
Gerade als er mit den letzten Schritten das Cockpit betrat drehte sich die Twi'lek in ihrem Sitz um
und sah ihn an... mit genau dem selben Blick wie vor dem Schiff. Ihr Ärger war wohl immer noch
nicht verraucht. Adeam ignorierte ihren Blick und sah sich kurz im Cockpit um.
Dann sah er wieder Marlinah an.
„Wir wären dann alle an Bord und unser Ziel wäre Toola.“
Marlinah hob die Augenbrauen. "Toola? Nie gehört."
Sie wandte sich der Kommeinheit zu, da gerade die Startfreigabe aus dem Lautsprecher plärrte.
Sie bestätigte kurz und hob dann den Vogel in die Luft. Die Startvorbereitungen waren bereits
abgeschlossen gewesen, als er das Cockpit betrat.
Nach kurzer Zeit waren sie im All, Marlinah schaltete den Autopiloten ein, um sich dem
Navcomputer zuzuwenden. SIe musste kurz suchen, fand dann das Ziel und lies den Kurs
berechnen.
"Nun, der Flug wird ein Weilchen dauern. Ich hab kein Gästezimmer an Bord, aber die Sitze im
Aufenthaltsraum sollten reichen. Ich habe dort auch einen Nahrungszubereiter, bedient euch also."
Adeam nickte dankend als Marlinah das Angebot mit dem Nahrungszubereiter machte. Es klang
fast freundlich, aber vielleicht bildete er sich das auch nur ein. Eine Bewegung hinter ihm, ließ ihn
sich umdrehen.
Hinter ihm stand Jason, mit offenem Mund und starrte die Twi'lek an.
„Jason?“, fragte Adeam leise.
Dieser reagierte gar nicht sondern starrte weiter mit offenen Mund in Marlinahs Richtung, so das
es Adeam schon unangenehm wurde.
Er tippte den Sullustaner auf die Schulter.
„Hey, jemand zu Hause?“
Jason zuckte zusammen als er die Berührung spürte.
„Sie... sie... sind aber wirklich hübsch!“, platzte es aus ihm heraus.
Adeam entglitten augenblicklich sämtlich Gesichtszüge. Er packte seinen Freund bei den
Schultern, drehte ihn herum und schob aus dem Cockpit zurück in Richtung Aufenthaltsraum.
Dabei drehte er seinen Kopf über die Schulter nochmal in Richtung Marlinah.
„Tschuldigung, ich fürchte sie sind seine Erste.“
In dem Moment wo der Satz seinen Mund verließ, wurde ihm klar wie das klingen musste, er
seufzte und schob schnell noch hinterher:
„Äh...Twi'lek! Naja, sie verstehen schon.“
Er drehte den Kopf wieder zurück und schnitt eine Grimasse. Die Twi würde sie noch alle aus einer
Taris 42
Luftschleuse werfen bevor sie auch nur in der Nähe von Toola waren, wenn das so weiter ging.
Im Aufenthaltsraum angekommen, stieß er Jason auf einen der Stühle.
„Da bleibst du jetzt sitzen und rührst dich nicht, klar?!“
Adeams Blick fiel auf Rutala, die beide neugierig anschaute.
„Frag lieber nicht.“, riet ihr Adeam, bevor sie etwas sagen konnte.
„Am besten wird sein, wenn irgendwas ist, das du mit unserer Pilotin redest. Ich fürchte nämlich,
mich würde sie am liebsten erschießen und ich denke ihn“, er wedelte mit seiner Hand in Richtung
Jason. „hält sie für nicht zurechnungsfähig.“
Adeam machte eine kurze Pause und fügte dann seufzend hinzu: „Oder umgekehrt.“
Er ließ sich in ebenfalls in einen Stuhl fallen, lehnte sich zurück und schloss die Augen.
Er brauchte jetzt einfach mal einen Moment Ruhe.
Dultrek bahnte sich geherzt seinen Weg über die Personalgänge des Raumhafens. Drehte sich ein
Angestellter fragend nach ihm um, ignorierte er diesen. Er durfte keine Zeit verlieren. Er hatte sein
Gewehr mit einem spezillen Aufsatz schon gezogen und ging in die Knie, als er den Eingang zur
Landeplattform erreicht hatte. Er schob sich nur ein kleines bisschen aus der Deckung heraus und
legte die Waffe an. Ein kaum hörbarer Schuss, gedämpft durch das Aufsatzsystem schoss eine
kleine Kugel ab, diese heftete sich an den Frachter und aktivierte einen Sender, der die
Trägerwellen der Schiffsidentifikation und vom Comsystem für seine Übertragungen nutzte und nur
schwer zu entdecken war. Er aktivierte sich auch nur in intervallen. Kaum war der Chip
angebracht, startete das Schiff auch schon, er hatte es wirklich in letzter Sekunde geschafft. Er
nahm die Waffe zurück und entfernte sich, um zu seinem kleinen Jäger zu eilen. Nach wie vor
musste er sich beeilen.
Rutala war als erstes im Aufenthaltsraum angekommen und hatte ihr Gepäck in einer Ecke
deponiert und gesichert. Die Optic des Schiffes störte sie nicht, im Gegenteil, es konzentrierte sich
auf das Wesentliche, anstatt den Betrachter mit Luxus und guter Optik abzulenken. Als sie mit dem
Gepäck fertig war, kam Adeam auch schon mit Jason im Schlepptau in den Aufenthaltsraum.
Rutala legte den Kopf schief und versuchte die Situaton abtzuschätzen. Jason schien wie auf
einem anderen Stern, sien Gesicht hatte sich seltsam verfärbt. Adeam stattdessen schien die
Augen verdrehen zu wollen und einen dicken Seufzer zu unterdrücken. Sie tat ihm den Gefallen,
ihn nicht zu fragen, als er sie darum bat.
Marlinah leitete den Sprung in den Hyperraum ein, als der Navcomputer mit der Berechnung fertig
war. Sie betrachtete das Farbenspiel, während sie darüber nachdachte, wie sie die nächste Zeit
des Fluges am besten verbringen sollte. Sollte sie sich von ihrer guten Seite zeigen und sich zu
ihren Gästen gesellen ? Oder für sich bleiben und in ihre Kabine zurück ziehen ? Sie entschied
sich für ersteres und ging in den Aufenthaltsraum.
Den alten Mann und den Sullustaner hatte sie ja schon gesehen, auch wenn sie den Sullustaner
nur kurz sah. Warum besaß ihre Rasse eigentlich auf viele Männer eine solch starke
Anziehungskraft ? Grauenhaft. Aber vielleicht könnte sie sich das irgendwann zu Nutzen
machen ...
Im Aufenthaltsraum stockte sie. Der dritte Gast war ja noch fast ein Kind.
Marlinah hob die Augenbrauen. "Will ich wissen, warum ein erwachsener Mann mit einer
Minderjährigen quer durch die Galaxie reist?", fragte sie laut. Der Vater war er Adeam jedenfalls
nicht. Unterstützte sie gerade etwa Menschenhandel?
Adeams Kopf ruckte schlagartig nach oben als er Marlinahs Frage hörte. Ok, langsam wurde es
lächerlich. Misstrauen ihren Passagieren gegenüber konnte er ja noch nach vollziehen,
wahrscheinlich hatten irgendwelche Erlebnisse in ihrem noch jungen Leben sie vorsichtig
gegenüber Fremden werden lassen. Aber das hier führte jetzt eindeutig zu weit. Er stand auf und
blickte die Twi'lek an. In seinem Gesicht waren keinerlei Emotionen zu lesen, nur in seinen grauen
Augen glitzerte etwas kaltes.
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„Möchten sie es denn wissen? Was glauben sie denn warum sie mit mir unterwegs ist? Aber
sparen sie sich die Antwort. Ich würde mal sagen, die Minderjährige stellt sich ihnen selber vor und
wird ihnen erklären wer sie ist, warum sie mit uns unterwegs ist und wieso wir nach Toola wollen.“
Er drehte sich um und ging zu seinem Gepäck. Er öffnete es und zog ein kleine Tasche heraus die
er sich unter den Arm klemmte. Er hatte beschlossen der Unterhaltung fern zu bleiben und dafür
sich im Sanitär Bereich des Frachters frisch zu machen. Er wusste das dieser sich bei diesem
Frachter Typ in einem separaten Raum befand, er würde also keine Privatsphäre von Marlinah
verletzen. Daher hatte er auch nicht vor sie zu fragen ob er ihn denn benutzen dürfte, zumal ihr
gute Manieren ja offensichtlich eh fremd waren. Bevor er los ging drehte er sich noch einmal zur
Twi'lek um und sah ihr direkt in die Augen.
„Und eins noch, über das sie vielleicht mal nachdenken können, in einer ruhigen Minute. Wenn ich
ihnen was böses wollte, meinen sie wir würden diese Unterhaltung hier noch führen. Ich hätte sie
vorhin, als sie auf der Rampe des Schiffes auf uns gewartet haben, mit Leichtigkeit töten können,
wenn das meine Absicht gewesen wäre. Sie mögen ja das toughe Mädchen spielen oder vielleicht
sind sie es zum Teil sogar, aber für das Misstrauen das sie uns und offensichtlich der restlichen
Galaxis entgegen bringen, haben sie ihre Umgebung verdammt schlecht im Auge behalten. Diese
Minderjährige da hätte das besser gemacht als sie."
Die komplette Tonlage mit der Adeam sprach musste auf Marlinah wirken als hätte man einen
Eimer Eiswasser über ihr ausgegossen. Der Echani sah noch kurz zu Rutala und zwinkerte ihr
dann kaum merklich zu. Dann drehte er sich um und verließ den Aufenthaltsraum ohne ein
weiteres Wort.
Rutala war schweigend stehen geblieben. Jason gab auch keinen Ton von sich, aber das lag eher
daran, dass er Marlinah fast zu auffällig anstarrte. Die Padawan fragte sich, warum Adeam so eisig
war, vielleicht würde sie ihn irgendwann deswegen fragen, doch für den Augenblick hielt sie das für
unklug. Als Adeam gegangen war, hob sie ihren Kopf etwas und blickte die Twi'lek an. Rutalas
Miene verriet nicht, was sie von der Situation hielt.
"Ich bin Rutala De'nir. Padawan des Jedi Ordens. Adeam unterstützt mich auf meiner Mission, die
ich alleine nicht zu Ende bringen kann." Rutala vermied es, den Tod ihrer Meisterin zu erwähnen,
da sie die Frau nicht weiter beunruhigen wollte. Sicher, sie würde ihr erklären müssen, dass ihre
Aufgabe nicht ohne Gefahr war, aber sie war sich nicht sicher, aber ob sie auch alle einzelnen Teile
erwähnen sollte. Rutala war sich nicht sicher, ob die Erwähnung eines Sith oder eines möglichen
Verfolgers zweckdienlich war. Sie wartete auf die Reaktion von Marlinah ab. Danach würde sie
abwägen, welche Informationen sie der Frau weiter geben sollte und wie sie sie verpacken würde.
Marlinah ging durch den Aufenthaltsraum und machte sich einen Caf. Dann schaute sie in der
Kühltruhe, wühlte ein wenig rum und holte sich eine Packung Mujaeis heraus.
"Eine Padawan? Reist ihr nicht mit eurem Meister durch die Galaxie?"
Sie holte 3 Schüsseln aus einem Schrank, ebenso wie einen großen Löffel und drei Kleine. Sie
öffnete die Eispackung und kratzte mit dem großen Löffel eine ordentliche Portion Eis heraus, die
sie in eine Schüssel gab. Die andern beiden Schüsseln, 2 Löffel und die Eispackung - der große
Löffel wurde in die Eismasse gesteckt - schob sie in die Mitte des Tisches.
"Aber eigentlich geht mich das ja nichts an. Jediangelegenheiten sind nicht für die Ohren jener
bestimmt, die dem einfachen Fußvolk gehören."
Sie schob sich einen Löffel Eis in den Mund und ließ ihn auf der Zunge zergehen. Sie musste an
Mira denken und wie gut sie mit der Jedi klar gekommen war.
"Ich hab nichts gegen euch. Ich finde einfach nur die Umstände total komisch. Aber erwarte nicht,
das ich irgendwelche Fragen stelle. Zum einen hasse ich es, jemandem irgendwelche
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Informationen aus der Nase zu ziehen und zum andern habe ich gelernt das mich vieles auch
einfach nicht anzugehen hat. Naja, sagen wir, mir ist schon manch guter Auftrag durch die
Lappenn gegangen, weil ich zu neugierig war."
Marlinah zuckte mit den Schultern, nahm vorsichtig einen Schluck Caf und schob sich dann wieder
einen Löffel Eis in den Mund. "Bedient Euch, wenn ihr möchtet."
Rutala biss sich auf die Lippen, als sie dankend nickend die anderen Schüsseln heranzog und
Jason und sich etwas davon einfüllte. Sie wollte nicht unhöflich oder gierig wirken, gab Jason eine
normale Portion, sich eine kleine. "Ich kann verstehen, dass Euch die Umstände komisch
vorkommen. Vielleicht auch gar nicht so zu unrecht." Rutala probierte einen Löffel Eis und lächelte,
da es lecker war. "Ihr habt aber Recht. Normalerweise wäre ich auc hmit meinem Meister
unterwegs, aber... sie wurde getötet. Eigentlich sollte ich zurück zum Tempel, aber das, was meine
Meisterin begonnen hat, duldet einfach keinen Aufschub, da Zeit ein entscheidender Faktor ist."
Rutalas Gedanken wanderten zu ihrer Meisterin und sie musste an ihre letzten gemeinsamen
Stunden denken. Die Padawan schaufelte einen Löffel Eis aus ihrer Schüssel und blickte diese
einen Moment an, so als könnte sie auf all ihre Fragen Antworten liefern. Aus irgendeinem Grund
hatte Rutala, was ihre Meisterin betraf, das Gefühl, dass etwas nicht richtig war. Sie konnte es sich
nicht erklären was, aber hatte sie vielleicht etwas übersehen? Oder hatte sie nur gesehen, was sie
sollte? Die Mirialanerin vergaß, dass sie eine Portion Eis auf einem Löffel anstarrte. Für die Twi'lek
musste das sicher sehr seltsam anmuten, doch ihre Gedanken waren fernab, zurück auf Taris bei
ihrem ersten Kampf gegen den Sith. Sie erinnerte sich, wie er zu Boden ging, wie sie ihr eigenes
Lichtschwert verlor, dann bruchstückhafte Sequenzen ihrer Flucht. Sie hatte sie sterben sehen...
aber hatte sie es auch gefühlt? Sie war sich nicht sicher, was genau war, aber aus irgendeinem
Grund fühlte sie sich manipuliert. Sie fühlte einen Schmerz im Arm udn blickte ruckartig nach
Rechts. Jason starrte sie verunsichert, wohl auch von ihrer Bewegung erschrocken an. "He, dein
Eis... schmilzt." Mit einem Nicken deutete er auf ihr nun ziemlich weich gewordenes Eis an und sie
fragte sich, wie lange sie abgwesend gewesen war. "Oh..." machte sie nur.
Marlinah betrachtete Rutala, als diese mit leerem Blick ihren Löffel anstarrte. Sie schwieg jedoch,
um dem Mädchen Zeit zu geben. Erst als der Sullustaner die Padawan ansprach, nahm Marlinah
ihre Tasse und lehnte sich zurück.
"Ich dachte, ihr Jedi würdet besser mit dem Tod umgehen können. Aber vielleicht musst du das ja
erst noch lernen."
Sie nippte an dem Caf und schaute dabei zu dem Mädchen rüber.
"Naja, wenn der Rat Bescheid weiß, dann ist ja alles geritzt, oder? Und du musst das ja auch nicht
ganz allein machen." Oh, das klang nun wie ein Hilfsangebot.
"Also ich meine, du hast ja deine beiden Freunde, die dir helfen. Also auf Toola, um diese Mission
zu Ende zu bringen."
Sie zuckte mit den Schultern, stellte die Tasse bei Seite und machte sich daran, die Schüssel zu
leeren.
Rutala schaute Marlinah an. "Das... das ist es nicht. Wir Mirialaner glauben, dass all unsere
Aktionen zu unserem Schicksal führen. Meine Meisterin tat die ihren, ich nun die Meinen. Ich bin
mir nur nicht ganz sicher, ob das, was ich zu diesem Zeitpunkt gesehen habe, das war, für das ich
es halte. Das ging mir gerade durch den Kopf. Aber ich werde es schon noch herausfinden."
erklärte Rutala. Sie lächelte und grinste. "Ja, ich bin nicht alleine. Wird sicher sehr interessant
werden."
Marlinah nickte etwas, als Rutala über die Mirialaner sprach. Ihre beste Freundin im Internat war
eine Mirialanerin gewesen, daher kannte sie die Kultur dieser Rasse ein wenig.
Als die Padawan dann aber davon sprach, zu einem Zeitpunkt etwas gesehen zu haben, oder
vielleicht auch nicht .. was sie davon halten sollte ..
Marlinah hob die Augenbrauen und konnte dem Gesagten nicht folgen. Dem Tod der Meisterin ? "
"Eh, ja .. klar.", meinte Marlinah nur.
Taris 45
"Und interessant ist alles. Das eine mehr für für diesen, das zweite mehr für den anderen .."
Sie schob den leeren Becher bei Seite und nahm die Tasse wieder in beide Hände, trank nun
etwas größere Schlücke, wo der Caf nun nicht mehr so heiß war.
Adeam fand nach kurzem suchen den Sanitärbereich des Frachters. Er war, wie erwartet nicht
besonders groß. Eine kleine Duschzelle, ein Waschbecken mit einem Spiegel darüber und hinter
einer Trennwand, die Keramik. Adeam zog seinen Mantel aus und hängte ihn an einen Haken an
der Tür. Er öffnete den Wasserhahn, schaufelte sich eine Ladung Wasser ins Gesicht. Dann stützte
er sich mit beiden Händen am Rand des Waschbeckens auf und schaute in den Spiegel. Er sah zu
wie ihm das Wasser über das Gesicht lief, sich an seiner Nasenspitze zu Tropfen vereinigte die
von dort ins Waschbecken fielen.
Er fragte sich ob er eben nicht gerade zu heftig reagiert hatte, schließlich war die Twi'lek fast selbst
noch ein Kind und versuchte wahrscheinlich wirklich nur besonders cool zu wirken. Am besten
würde es wohl sein sich nicht mehr von ihr provozieren zu lassen und ihr möglichst aus dem Weg
zu gehen. Nachdenklich kratze er sich wieder am Bart. In einer spontanen Entscheidung griff er
nach der kleinen Tasche, nahm sein Rasierzeug heraus und rasierte sich kurzerhand den Bart ab,
den er nun schon seit fast 10 Jahren trug.
Als er fertig war sah er wieder in den Spiegel und sein Blick fiel auf die Narbe die sich quer über
sein Kinn zog und nun nach der Rasur auf einmal wieder sichtbar war. An sie hatte Adeam
während der ganzen Jahre gar nicht mehr gedacht. Sie war die einzige sichtbare Spur, neben
seinen Erinnerungen an die Ereignisse von damals...
Rutala streckte sich und stand anschließend auf. Sie hatte noch nie lange herum sitzen können,
schon gar nicht, ohne etwas zu tun. Sie dehnte ein wenig ihre Arme und Beine. Während sie dies
tat, blickte sie zu der Twi'lek. Die Padawan musste sie mit ihrem wirren Gerede ein wenig irritiert
haben. Das passierte häufig, wenn man Informationen ausließ. "Tut mir Leid, das was ich sagte,
muss verwirrend geklungen haben. Ich versuchs nochmal von vorne..." begann sie zögerlich.
"Meine Meisterin und ich waren ein Team einer größren Mission. Während die anderen Teams zur
Ablenkung dienten, war unsere Aufgabe, den Hinweisen, die wir hatten, versteckt nach zu gehen,
wobei meine Meisterin mir nicht alles genau erklärt hatte. Auf Taris kam es zu einem Kampf. Sie
schickte mich fort... auf die Flucht und ich sah, dass sie getötet wurde, doch was das betrifft, bin
ich mir nicht mehr so sicher. " Sie pausierte, als ihre Gedanken ordnete. Diese Möglichkeit war ihr
ja vorher erst gekommen, doch sie schien ihr nur noch bedingt abwegig. Dennoch schob sie diese
beiseite, da sie die aktuelle Situation nicht verändern würde. "Irgendwie bin ich meinen Häschern
entkommen. Adeam hat mich gefunden und unterstützt mich seitdem. Allerdings scheinen sie nicht
aufgegeben zu haben... so wie es aussieht, lassen sie mich verfolgen. Aber wenn wir Glück haben,
hat er unsere Spur auf Mirial verloren." Sie fixierte die Twi'lek einen Augenblick. "Davon
abgesehen... ähm... habe ich aktuell kein Lichtschwert, irgendwie peinlich..." Rutala kam dennoch
nicht umhin, ein wenig schief zu Grinsen.
"Wenn wir Glück haben? Das klingt nicht gerade überzeugt."
Marlinah trank den Caf aus und räumte ihre Sachen weg.
"Ich habe zwar einen Blaster, will diesen aber nicht wirklich benutzen. Eigentlich sehe ich ihn nur
als Deko und Abschreckung. Zudem lautet mein Auftrag nur, euch zu fliegen. Erwartet also keine
Hilfe von mir. Mir ist mein Leben zu lieb, um es für Fremde zu riskieren."
Nachdem sie fertig war, wischte sie sich die Hände ab und verließ den Aufenthaltsraum. "Ich
denke, wir müssten bald den Hyperraum hinter uns lassen. Bis nach Toola war es ja nicht so weit."
Rutala schüttelte den Kopf. "Nein, das können wir ohnehin nicht von Ihnen verlangen. Es liegt nicht
in meinem Interesse, außenstehenden Probleme aufzuhalsen." Die Padawan blickte der Twi'lek
nach, als diese den Raum in Richtung Cockpit verließ. Sie konnte es der Frau nicht verdenken und
hoffte darauf, auf möglichst wenig oder gar keine Probleme zu stoßen. Sie blickte sich kurz um und
streckte ihre Sinne aus, um zu erahnen, wo Adeam sein konnte. Viele Möglichkeiten gab es nicht.
Sie fand die verschlossene Sanieinheit und erhob kurz die Stimme. "Wir sind bald da." Sie wandte
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sich ab, ohne ein Wort zu sagen, sie war sich recht sicher, dass der Mann sie gehört hatte. Sie
kehrte zurück in den Aufenthaltsraum, wo Jason ein wenig ratlos saß und in seiner Tasche
herumwühlte.
Adeam hing immer noch seinen Gedanken nach und strich sich dabei mit den Fingerspitzen über
die Narbe am Kinn.
Eine Stimme riss ihn aus seiner Nachdenklichkeit. Es klang wie Rutala.
Er blickte wieder in den Spiegel. So ganz ohne Bart sah er tatsächlich etwas jünger aus. Er
zwinkerte seinem Spiegelbild kurz zu.
„Bist trotzdem ein alter Sack.“, murmelte er leise.
Dann säuberte er das Waschbecken gründlich von den Spuren seiner Rasur. Denn Barthaare
darin, das wusste er aus Erfahrung, brachten jede Frau der Galaxis, egal welcher Rasse, zum
kochen.
Er griff nach seinem Mantel, zog ihn über, verließ den Sanitärbereich und ging zurück in den
Aufenthaltsraum, wo er Rutala und Jason vorfand.
Jason kramte in seiner Tasche.
„Suchst du was?“, fragte Adeam.
„Ja!“, kam die knappe Antwort.
Adeam wandte sich schmunzelnd Rutala zu.
„Wo ist denn unsere werte Pilotin und was hast du ihr erzählt?“
Er ließ sich von ihr über die Unterhaltung informieren und runzelte dann die Stirn.
„Hmm, ob sie wohl für die Einstellung den richtigen Job gewählt hat? Na egal, ich werd mal kurz
mit ihr reden und ihr dabei die Koordinaten unserer Landeposition geben. Da sie von Toola noch
nie gehört hat, wird sie wohl auch kaum wissen das es dort nichts gibt außer Eis und Schnee. Und
ihr könnt euch ja schon mal langsam anziehen.“
Er drehte sich um und schlenderte langsam Richtung Cockpit. Marlinah saß über ihre Kontrollen
gebeugt und schien ihn mal wieder nicht zu bemerken. Adeam klopfte leise an die Tür.
„Hey Miss Ebe, kann ich sie mal kurz stören?“, fragte leise.
Er hoffte inständig das er sie nicht wieder erschreckte.
Marlinah schaute von dem Holobuch auf, in welchem sie gerade las. Sie markierte sich die Stelle,
legte es zur Seite und drehte den Oberkörper zur Seite.
"Worum gehts?" Sie deutete auf den Navcomputer, auf dem eine 95% stand. Sie würden also in
ein paar Minuten aus dem Hyperraum kommen und vor Toola stehen.
Er hatte sie wohl diesmal nicht erschreckt. Das war zumindest schon mal ein Fortschritt gegenüber
ihrem Kennenlernen.
„Es geht um unseren Landepunkt. Das hier wären die Koordinaten.“
Er reichte ihr sein Datapad und schaute sie dann einen Moment nachdenklich an.
„Wissen Sie, auf Toola existiert nicht viel, außer Eis und Schnee. Sind sie schon mal auf einer
geschlossenen Schneedecke gelandet? Das kann recht tückisch werden. Wenn sie wollen kann
ich ihnen auch ein wenig assistieren, ein bisschen kenne ich mich aus.“
Er machte eine Handbewegung über die Instrumententafel und legte sie dann auf die Rücklehne
des Copiloten Sitzes.
„Darf ich?“, fragte er vorsichtig.
"Geschlossene Schneedecke?", fragte Marlinah irritiert. Schnee kannte sie nicht, nur aus den
Holofilmen. Dann warf sie einen Blick zum Copilotensitz rüber.
"Wie viel ist ein bisschen? Mehr Erfahrung habe ich auch nicht. Bin erst seit ein paar Wochen im
Besitz eines Flugscheins. Aber hey, vielleicht stellen Sie ja auch nur Ihr Licht unterm Scheffel, oder
wie die Menschen das auch immer sagen."
Marlinah gab die Koordinaten im Computer ein, kaum das sie den Hyperraum verlassen hatten
und Toola vor ihnen aufragte.
Taris 47
Rutala und Jason bereiteten ihre Sachen vor und warfen sich in die Mäntel. Da das Schiff
angenehm temperiert war, fingen sie schnell zu schwitzen an und die Mirialanerin beschloss, den
Reisverschluss erst beim Verlassen des Schiffes zu schließen, während sie Mütze, Handschuhe
und Schal schon bereitlegte. Danach richtete sie alles für Adeam her und stellte die Rucksäcke so
auf, dass sie diese nur noch auf nehmen mussten.
Eigentlich war sie neugierig und wünschte sich, vom Cockpit aus schon einen Blick auf die
Umgebung des Planeten erhaschen zu können, doch sie wollte nicht stören. Sie setzte sich auf
einen der Sitze und wartete die Landung ab, die inzwischen wohl kurz bevor stand.
Adeam legte den Kopf schief und schaute Marlinah etwas erstaunt an. Erst seit ein paar Wochen,
dachte er.
Also war sie tatsächlich noch ein Küken, zumindest was die Fliegerei anging. Trotzdem war es ihr
Schiff, sie war die Pilotin und mit dieser Landung wäre sie dann um eine Erfahrung reicher. Er
setzte sich in den Copilotensitz und sah kurz nach draußen, wo Toola bereits die komplette
Cockpitscheibe ausfüllte.
„Nun, sag wir mal so, wenn wir ihr bisschen und mein bisschen zusammen nehmen, werden wir
heil unten ankommen. Das meiste macht ja der Computer, sprich Eintrittswinkel berechnen,
Atmosphärenflug und so weiter. Nur den Landeanflug selbst, müssen sie dann manuell machen.
Und da müssen sie nur auf eine Kleinigkeit achten, aber das sage ich ihnen wenn es soweit ist.“
Er sah sie an und konnte in ihren Augen immer noch die Unsicherheit sehen, sie war wohl selbst
noch nicht ganz so überzeugt, das es gut gehen würde. Er lächelte sie beruhigend an.
„Nur Mut Captain, bringen sie uns einfach runter.“
Marlinah zögerte einen Augenblick, ließ dann aber ihre Hände über die entsprechenden Kontrollen
huschen und leitete den Anflug ein.
Wie üblich beim Eintritt in eine Atmosphäre ruckelte es ein wenig, aber das war nach ein paar
Minuten wieder vorbei.
Das Schiff schwenkte auf den vorausberechneten Kurs ein, durch-stieß eine einzelne Wolke und
unter strahlendem Sonnenschein erstreckte sich unter ihnen die Eiswüste von Toola.
„Prima Sicht für eine manuelle Landung.“, murmelte Adeam leise.
Das Schiff ging in den Sinkflug über und ihre Flughöhe nahm rasch ab. Adeam sah wieder zur
Twi'lek hinüber die keinen Moment die Kontrollen und Instrumente aus den Augen ließ. Wenn sie
noch aufgeregt war, so merkte man es ihr nicht an.
„Bei tausend Meter, schalten sie den Computer aus und übernehmen selbst. Sie machen einen
ganz normalen Anflug wie sonst auch, nur das sie bei 100 Metern die Nase nach oben ziehen und
Hecklastig landen. Somit können sie nämlich mit den hinteren Landekufen zuerst aufsetzen und
merken sofort ob die Schneedecke das Schiff trägt. Wenn nicht, müssen sie sofort durchstarten.
Wichtig ist hierbei das sie die ganze Zeit die Hand am Schubhebel lassen damit sie sofort
reagieren können.“
Marlinah nickte nur stumm, schaltete den Computer ab, fuhr die Landekufen aus und ließ das
Schiff bis auf die Mindesthöhe absinken. Dann begann sie mit dem Landeanflug, genau so wie
Adeam es ihr gesagt hatte. Oder fast so. Sie hatte die Nase etwas zu weit oben und wenn sie das
nicht korrigierte würde sie zuerst mit dem Triebwerk aufsetzen. Adeam schaute immer mal wieder
aus dem Fenster und dann wieder zu Marlinah.
„Nimm die Nase etwas runter, so kommst du zu steil rein.“, sagte er leise, jetzt selbst etwas
angespannt. Das er plötzlich vom Sie ins Du über gewechselt war, bemerkte er gar nicht. Marlinah
nickte wieder nur und veränderte den Winkel entsprechend. Ein paar Sekunden später setzten die
hinteren Landekufen auf. Die Twi'lek hielt den Schubhebel so fest umklammert, das ihre
Fingerknochen weiß hervortraten. Ein paar Momente bangen Wartens.
„Ok, das hält, du kannst jetzt den Rest aufsetzen.“
Marlinah ließ den Bug sanft zu Boden gleiten und auch dieser setze sicher und fest auf. Sie
Taris 48
schaltete die Triebwerke ab und sah den Echani an. Ein Hauch von Stolz lag in ihren Augen.
Adeam lächelte, stand auf und klopfte ihr auf die Schulter.
„Respekt Captain, hervorragende Landung. Und dafür das es das erste mal auf Schnee war,
geradezu perfekt.“
Er überlegte einen Moment: „Achja und Rutala hat mir erzählt was sie besprochen haben. Sie
können hier warten, ich denke wir werden nicht lange brauchen.“
Er drehte sich um und ging zurück in den Aufenthaltsraum. Er zog sich die Sachen an die ihm
Rutala bereit gelegt hatte und keine 10 Minuten später stampften drei dick ein gemummelt
Gestalten, durch den Schnee von Toola.
Marlinah schaltete bis auf die Lebenserhaltungssysteme alles aus. Auch wenn sie einen Moment
daran dachte, was wäre, wenn die Schneedecke doch einbrechen würde und sie einen Blitzstart
machen müsste. Aber dann müsste sie im Cockpit bleiben ...
Sie sah den drei Gestalten nach und stand langsam auf. Nun, wo die Aufregung von ihr abfiel,
spürte sie Müdigkeit und Erschöpfung über sich herein brechen.
Mit langsamen Schritten ging sie in ihr Quartier, zog sich um und warf sich auf das Bett. Schon
kurz darauf schlief sie tief und fest ein.
Die drei stapften durch eine Art Schlucht in Richtung einem Haufen unförmiger Flecke, die in einer
Senke geschützt zwischen Bergen lag. Der Weg zu der alten Nomadensiedlung war nicht weit,
aber aufgrund des hohen Schnees ziemlich beschwerlich. Rutala schien aufgrund ihrer Ausbildung
weniger Probleme als Jason zu haben und mehr als einmal schob sie ihn etwas an, damit ihm das
Gehen leichter viel.
Nach einer gefühlten halben Stunde erreichten sie die ersten Ausläufer. Jason ließ sich erschöpft
auf einen Stein nieder, doch nachdem er bis zum Hals darin eingesunken war, musste er
erkennen, dass es sich nur um eine Schneeverwehung gehandelt hatte. Rutala schluckte einen
Lacher hinunter und reichte ihm die Hand, damit er wieder aufstehen konnte. Danach war er eine
Weile damit beschäfitigt, sich vom Schnee zu säubern.
Rutala ging etwas in die Ansiedlung hinein und blieb im Zentrum stehen. Dies mochte wohl einmal
eine Art Versammlungsplatz gewesen sein und man konnte von dort aus fast alle Hütten erkennen.
Sie ging in die Knie und konzentrierte sich auf die Macht. Sie wusste nicht genau, wo sie anfangen
sollte. Sie spürte die Kälte kaum.
Es war kalt um nicht zu sagen, es war Sau kalt!
Auch wurde der Weg mit der Zeit immer beschwerlicher. Sie hatten mit der Stelle wo das Schiff
gelandet war großes Glück gehabt, da dort die Schneedecke komplett durch gefroren war und man
nicht ein sank. Einen halben Kilometer weiter sah die Sache schon wieder ganz anders aus.
Adeam sank teilweise bis zu den Knien ein, bei Rutala und Jason die beide kleiner waren als er,
war es sogar noch schlimmer.
Aber die beiden hielten gut durch und waren ganz auf die Richtung fixiert, in die sie liefen. Adeam
hingegen nahm sich hin und wieder mal die Zeit, nach links und rechts zu schauen. In einiger
Entfernung konnte er eine Herde von Motmots ausmachen, eine der wenigen Lebensformen, die
es auf Toola gab. Sie schienen trotz ihrer Größe weit weniger Probleme mit dem laufen im Schnee
zu haben, wie er erstaunt feststellen musste.
Nachdem sie den Rand des verlassenen Dorfes erreicht hatten, blieben sie stehen. Jasons kleines
Missgeschick, quittierte Adeam mit einem Lächeln. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf
Rutala. Die Padawan war in die Knie gegangen und schien sich zu konzentrieren.
Jason trat neben ihn und schaute ihn fragend an.
„Was macht sie da? Beten?“, fragte leise.
„Ich hoffe nicht.“, brummte Adeam zurück. „Dafür ist eindeutig zu kalt. Aber was immer sie da
macht, ich hoffe sie ist bald fertig damit.“
„Adeam ich friere.“, bibberte Jason plötzlich.
Taris 49
„Es hat ja auch keiner gesagt das du im Schnee baden sollst. Bewege dich einfach ein wenig, lauf
im Kreis oder irgendwas.“
Der Sullustaner lief los und begann die verfallenen Hütten zu inspizieren. Adeam richtete seinen
Blick wieder auf Rutala, die immer noch im Schnee kniete und sich bisher nicht bewegt hatte.
Nicht das sie schon erfroren war. Er wollte sie zwar nicht unnötig stören, aber die Kälte ließ ihnen
nun mal nicht viel Zeit.
„Rutala?
Es dauerte einige Augenblicke, bis Rutala Adeam warnahm und auf ihn reagierte. Erst jetzt
bemerkte sie, wie kalt ihr inzwischen war. Langsam und zitternd stand sie auf und blickte Adeam
an. Sie schlang ihre Arme um den Körper. "Ich glaube hier in der Nähe, südlich ist etwas, dass uns
weiterbringen könnte. Es fühlt sich zumindest 'richtig' an." Sie drehte sich etwas und deutete in
Richtung eines nicht allzuweit entfernten Berges. Adeam nickte und Rutala drehte sich um, um
ihnen den Weg, den sie als den richtigen erachtete, zu zeigen.
Das Wetter war zum Glück gleichbleibend stabil, aber der Wind frischte merklich auf und fuhr
ihnen eisig ins Gesicht. Der Weg war zu Beginn etwas abschüssig, doch dann stieg er stetig an.
Sie erreichten eine Anhöhe, an der Rutala kurz stehen blieb, um sich zu verschnaufen. Ihr Gesicht
war etwas dunkler als üblich, vermutlich das Mirialanische Pendant zu der menschlichen Errötung
durch Anstrengungen. Scheinbar war ihr zumindest nicht mehr so kalt wie im Dorf, als sie meditiert
hatte. Dann lächelte sie die beiden an und sie setzten ihren Weg an einer Art Steilhang fort. Keine
zehn Minuten später entdeckten sie einen Höhleneingang. Aliera blickte ihre beiden Begleiter an.
"Hier drinnen spüre ich etwas in der Macht." erklärte sie den beiden und deutete in die Höhle.
Jason schnaufte hörbar als sie vor dem Höhleneingang stehen blieben. Adeam legte den Kopf
schief und schaute Rutala an. Ihre Bemerkung sie würde etwas in der Macht spüren, führte ihm
mal wieder vor Augen auf was für einer Reise er sich hier eigentlich befand. Er trat an den Eingang
der Höhle heran und spähte hinein. Die ersten paar dutzend Meter schien die Höhle, die eigentlich
nicht vielmehr war als ein enger Gang, nur aus Eis zu bestehen, der aber aufgrund des immer
noch strahlenden Sonnenscheins hell erleuchtet war. Weiter hinten jedoch, schien es dunkler zu
werden. Warum konnte Adeam im ersten Moment nicht sagen. Vermutlich hielt dort etwas das
Licht zurück.
Er drehte sich zu Jason und Rutala um.
„Passt auf das ihr nicht ausrutscht, ich habe keine Lust einen von euch tragen zu müssen...“
Er hatte den Satz noch nicht vollständig beendet und dabei den ersten Schritt getan, als er selbst
ausrutschte und prompt auf seinem Hintern landete.
„Scheiße!“, murmelte er leise. „Wehe einer lacht.“, fügte lauter hinzu ohne sich dabei umzudrehen.
Hinter sich konnte er ein unterdrücktes Prusten hören, die beiden waren wohl kurz davor zu
platzen, schafften es aber irgendwie, sich unter Kontrolle zu halten.
„Ja Adeam, WIR werden aufpassen.“, gluckste Jason.
Zu Überraschung aller gestaltete sich der Weg weit weniger schwierig und so kamen sie schnell
voran. Auch machte sich ein deutlicher Temperaturunterschied bemerkbar, je weiter sie sich vom
Eingang entfernten. Dann veränderte sich die Umgebung und aus Eis- wurde Stein. Nach gut 50
Metern verbreiterte sich der Weg plötzlich und mündete schließlich in eine große Höhle, die
seltsamerweise aber nicht komplett dunkel war. Von irgendwo her schien Licht zu kommen, auch
wenn nicht gleich klar war von wo. Adeam blickte nach oben, die Decke der Höhle schien
merkwürdig zu schimmern. Mehr war aber nicht zu erkennen, auch die Höhlenwände waren nicht
auszumachen.
Er dreht sich zu Rutala um und wollte sie gerade fragen ob sie noch etwas spürte, als die Höhle
plötzlich in einem gleißenden Licht förmlich explodierte. Myriaden an Farben, hervorgerufen durch
Licht das sich in der Decke brach, tauchten die ganze Höhle in ein atemberaubendes Schauspiel.
Alle drei standen schweigend und mit erhobenen Köpfen da, ihren Blick zur Decke gerichtet. Diese
bestand, wie sie jetzt sehen konnten, beinahe komplett aus einer dicken Eisschicht. Das war der
Taris 50
Grund warum die Höhle bei ihrem betreten nicht komplett Dunkel war. Vermutlich war die Sonne
gerade hinter einer Wolke verschwunden gewesen und als sie nun wieder hervorkam und auf das
Eis schien, sorgte sie für dieses kleine Wunder, tief in einer Höhle, auf einem Eisplaneten,
irgendwo am Rand der Galaxis.
Jason war der erste der sich von dem Anblick losreißen konnte.Er schaute sich um und entdeckte
an der linken Höhlenwand, die jetzt deutlich auszumachen war, etwas eigenartiges. Er zupfte
Adeam am Ärmel, der mit Rutala immer noch wie gebannt auf das Lichtspiel schaute. Der Echani
blickte zu Jason, der nur wortlos auf die Wand zeigte. Adeam hob die Augenbrauen. Die Wand war
über und über mit mirialnischen Schriftzeichen bedeckt. Er stubste nun seinerseits Rutala an, die
immer noch fasziniert zur Decke starrte.
„Hey kleine Lady.“, sagte er leise und zeigte auf die Wand. „Ich glaube das ist dein Part.“
Rutala war sich nicht sicher, was sie erwartet hatte, aber eines war klar, dieser Anblick faszinierte
sie. Die Höhle wirkte wie ein kristallener Schatz, entstanden durch die Wunder der Natur und
vielleicht einem Hauch der Macht. Ganz schwach war das Rieseln von Eis und Schnee, dass sich
hier und da mal von den Wänden löste, zu hören, ansonsten war es fast gespenstisch still. Jeder
ihrer Schritte hallte in mehrfachem Echo wieder.
Als Jason die Schrifttafel entdeckte und Adeam die Padawan darauf hinwies, wandte auch die
Mirialanerin ihre Blicke vom Farbenspektakel ab und konzentrierte sich auf das Wesentliche. Sie
musste zugeben, dass sie nicht damit gerechnet hatte, auf eine Tafel mit Mirialanischer Schrift zu
stossen. Sie näherte sich der Tafel und konzentrierte sich auf das Geschriebene, bei dem es sich
wohl um einen ziemlich alten Dialekt handelte. Zuerst fiel es ihr ziemlich schwer, doch dann kam
sie hinter den Schreibstil und die Verbveränderungen. Als sie die Worte richtig entziffert hatte,
begann sie diese leise murmelnd vorzulesen. Danach versuchte sie das Geschriebene möglichst
Sinngemäß zu übersetzten.
"Ich bin mir nicht so recht sicher, wie ich den Inhalt wiedergeben sollte, aber es klingt wie eine
Wegbeschreibung auf dem Pfad der Erleuchtung, dessen Ziel die Oase ist. In den Worten
scheinen Koordinaten und weitere Hinweise verstrickt zu sein. Vielleicht könnt ihr mir dabei helfen.
Ich werde alles, was wichtig sein könnte, übersetzt aufschreiben und zeichnen." Sie Mirialanerin
wirkte zwar ein wenig unsicher, aber dennoch überzeugt. Neugier und Wissensdurst schienen sie
gepackt zu haben und nun war sie eifrig dabei ihren Vorschlag umzusetzen.
Der Kopfgeldjäger saß zusammengekauert in seinem Jäger und starrte grimmig auf seinen
Empfänger. Er hatte das Signal in einem System verloren und war dort aus dem Hyperraum
getreten, um den Sektor genauer zu scannen. Es gab nicht viele Möglichkeiten, doch die, die er
hatte, konnte er nicht einfach ohne Anhaltspunkte absuchen. Immer wieder tauchte das Signal kurz
auf, doch die Umgebungsstrahlung oder irgendetwas anderes schien seinem Emfpänger Probleme
zu bereiten. Nach einer ganzen Weile wurde ihm endlich klar wieso. Er entdeckte einen
Energieabfall, der genau an den wichtigen Stellen bestand, so dass das System von anderen
Stellen welche abzapfte. Darunter auch sein Empfänger. Er aktivierte seinen Jäger wieder und
konsultierte die Systemkarte, um einen für sich geeigneten Planeten zu finden. Um den Defekt
reparieren zu können, würde er das Schiff verlassen müssen. Er stieß jede Menge
Verwünschungen aus, die selbst einen Hutten rot werden ließen.
Adeam schaute Rutala während sie schrieb über die Schulter, musste aber schnell einsehen das
er hier nicht viel tun konnte.
Er tippe sie an: "Ich denke es ist besser wenn wir das im Schiff machen. Vielleicht erlaubt uns
unsere Pilotin das wir mal ihren Bordcomputer benutzen können. Und außerdem ist es da warm.
Zumal ich auch nicht weiß wie lange das Wetter da draußen so stabil bleibt."
Als er sich davon überzeugt hatte das Rutala alles wesentliche von der Wand abgeschrieben
hatte, schob er beide vor sich her in Richtung Höhlenausgang. Draußen angekommen stellten sie
Taris 51
fest das sie sich um das Wetter keine Sorgen machen brauchten, die Sonne schien nach wie vor
von einem klaren, tiefblauem Himmel. Der Rückweg ging wesentlich leichter da sie einfach den
Spuren folgen konnten die sie auf dem Hinweg gelegt hatten.
Auch war das einsinken diesmal bei weitem nicht so schlimm und alle drei kamen zügig und ohne
größere Anstrengung voran.
Während Jason und Rutala nebeneinander liefen und der Sullustaner es sich dabei nicht nehmen
ließ die junge Padawan wieder mit einer seiner Geschichten zu erfreuen, lief Adeam hinter den
beiden. Er grübelte darüber nach wohin diese ganzen Zeilen sie wohl als nächstes führen würden.
Als sie das Schiff erreichten konnte Adeam Marlinah hinter der Cockpitscheibe ausmachen und
offensichtlich hatte sie ihren Blick gerade auf die Kontrollen gerichtet. Und obwohl im klar war das
es wohl wieder Ärger geben würde, konnte er der Versuchung nicht widerstehen. Er überzeugte
sich das Jason und Rutala nach wie vor in ihre Unterhaltung vertieft waren, griff im laufen mit einer
Hand in den Schnee, formte flink einen Schneeball und warf diesen dann zielgerichtet auf die
Cockpitscheibe.
"Flump"
Genau auf Marlinahs Kopfhöhe schlug der Schnee auf das Fenster auf. Sie ruckte herum und sah
nach draußen. Rutala und Jason waren bei dem Geräusch stehen geblieben und schauten
ihrerseits zum Cockpit hoch wo die Schneereste langsam die Scheibe runter rutschten.
Auch Adeam hatte Halt gemacht und sah mit einer Unschuldsmiene in Richtung Marlinah. Dann
streckte schnell er beide Arme aus und zeigte mit dem linken Zeigefinger auf Rutala und mit dem
rechten auf Jason.
Für einen kurzen Moment behielt er seine Unschuldsmiene noch bei, dann erschien ein breites
Grinsen auf seinem Gesicht, aus dem deutlich abzulesen war, wer der wirkliche "Übeltäter" war...
Auf dem Rückweg war Rutala alles noch einmal durch den Kopf gegangen, doch sie konnte sich
noch keinen Reim darauf machen und hoffte, dass Adeams Vorschlag, das Ganze auf dem Schiff
zu machehn, mehr Erfolge einbrachte. Ansonsten freute sie sich darauf, endlich aus den dicken
Wintersachen rauszukommen. Sie hatten das Schiff endlich erreicht, als Adeam sich bückte und
einen Schneeball formte. Sie fragte sich, was er vorhatte, doch kurz darauf wurde ihr die Frage
beantwortet.
Rutala blickte Adeam Kopfschüttelnd an und fragte sich, wer hier die Jugendlichen waren. Sie
stand Achselzuckend daneben, während Jason einen Schritt zurück ging und einen dicken Batzen
Schnee aufhob. Rutala hob eine Augenbraue, rührte sich aber nicht, als der Sullustaner Adeam
ansprang und ihm das kalte Zeug in den Nacken stopfte. Sie musste Grinsen und stapfte zur
Schiffsrampe los, während sie Adeams Ausrufe über das kalte Zeug hörte. Sie hatte sich schon
aus der Winterausrüstung geschält, als die anderen beiden zurückkamen. "Jetzt habt ihr euch
genug ausgetobt, oder?" Rutala hatte ihre Abschriften schon in der Hand.
Marlinah notierte sich ein paar Zahlen, als sie aus den Augenwinkeln sah, wie etwas auf ie zuflog.
Sie zuckte mit dem Kopf hoch, als auch schon etwas weißes gegen die Sichtscheibe knallte.
Ein Glück, das es direkt in Kopfhöhe war, sonst hätte man sicher gesehen, wie sie sich
erschrocken hatte.
Ärgerlich sah sie nach draussen, schaute zwischen den drei Personen hin und her. Sie sah wie
dsa Mädchen den Kopf schüttelte und der Mann dann grinsen musste.
Marlinah seufzte leise, ging aus dem Cockpit und blieb einen Moment stehen.
Hatte sie wirklich vor, ihn wegen diesem Streich an die Gurgel zu gehen ? Das war doch Unsinn.
Sicher wollte er bloß einen Schritt auf sie zu gehen .. wieder einmal.
Sie drehte sich zum Gemeinschaftsraum um und setzte Wasser auf, als sie dort war. Sicher waren
die Drei komplett durchgefroren, auch wenn sie die Anzüge trugen. Sicher würde ihnen Tee, Caf ..
oder was anderes warmes nicht schaden.
Sie musste ja noch eine Weile mit den Dreien aushalten. Da würde es irgendwann schief gehen,
wenn sie sich weiter ausgrenzte, nur weil sie Männer nicht ausstehen konnte.
Taris 52
Nachdem das Wasser aufhörte zu kochen, machte sie sich selbst eine Tasse Caf, setzte sich auf
die Couch und legte die Beine hoch.
Adeam sah wie die Twi'lek das Cockpit verließ, nach dem sie wohl erkannt hatte wer den
Schneeball geworfen hatte. Es war nicht auszumachen ob sie wütend war oder nicht, aber
vermutlich war es ersteres. Und da er sich innerlich schon darauf eingestellt hatte, zuckte er nur
mit den Schultern und schaute dann zu Rutala, die ihn ebenfalls vorwurfsvoll ansah. Der Echani
seufzte.
"Wie mans macht, macht mans verkehrt.", murmelte er leise.
Das wenigstens noch einer Spaß verstand, zeigte Jason im nächsten Augenblick. Nachdem
Adeam den Sullustaner abgeschüttelt hatte, baute sich dieser mit einem breiten Grinsen vor ihm
auf.
"Na los, ab mit dir ins Schiff, gehen wir uns unsere Schimpfe von den Frauen abholen.", lachte er.
Er schob Jason Richtung Rampe. Im Schiff angekommen zogen beide die Schneeanzüge und ihre
Schuhe aus, um wenigstens keinen großen Dreck zu machen. Als die beiden im
Gemeinschaftsraum ankamen stellte Adeam überrascht fest, das es erstens, nach Caf roch und
das zweitens, ihre Pilotin anwesend war. Sie hatte es sich auf der Couch gemütlich gemacht. Auch
sah sie nicht im geringsten ärgerlich aus. Und das überraschte ihm am meisten. Er sah erst irritiert
zu Rutala, die hatte ihre Nase aber schon wieder in ihren Notizen und dann weiter zu Jason. Der
war allerdings gerade dabei seine Sachen zu verstauen. Und so wanderte sein Blick wieder zurück
zu Marlinah.
Konnte es sein das die Twi'lek tatsächlich anfing aufzutauen und das ausgerechnet auf einem
Eisplaneten?
Diese Ironie ließ ihn kurz schmunzeln, aber da er nichts riskieren wollte, blickte er schnell wieder
zu Rutala. Unschlüssig was er nur tun sollte, tippte er ihr auf die Schulter.
"Hey kleine Lady und schon was raus gefunden?"
Rutala hatte sich sehr über die heiße Tasse Tee gefreut und wärmte sich ihre Hände gleich daran.
"Vielen Dank." Sie nickte Marlinah freundlich zu. Sie setzte sich an den Gemeinschaftstisch und
breitete ihre Notizen aus. Sie war noch nicht besonders weit gekommen, als Adeam ihr auf die
Schulter tippte.
Rutala hob ihren Kopf und blickte über die Schulter zu Adeam. Sie wirkte nachdenklich. "Ich bin
mir nicht sicher, der Dialekt bereitet mir ein wenig Probleme." Sie schob einen Zettel, auf dem sie
etwas herumgekritzelt hatte zur Seite und drehte ihr Datapad etwas, um Adeam den Blick darauf
zu erleichtern. "Die Rechenleistung meines Pads ist einfach zu schwach und die Datenbank zu
klein. Vielleicht..." Rutala wandte ihren Blick in Marlinahs Richtung, schien sich aber nicht ganz
schlüssig zu sein. Doch dann gab sie sich einen Ruck und stand auf. Sie wollte der Pilotin keine
Umstände bereiten, aber vielleicht konnte sie helfen.
Rutala näherte sich der Twi'lek und blickte sie freundlich an. "Entschuldigt..." Die Mirialanerin
suchte nach den passenden Worten und stellte fest, dass sie irgendwie Probleme hatte, welche zu
finden."Ich bin gerade dabei, ein kleines Rätsel zu lösen, aber meine Möglichkeiten sind begrenzt.
Vielleicht kann Euer Schiffscomputer dabei helfen... oder Ihr... wenn Ihr möchtet?" Irgendwie war
sie sich nicht sicher, weshalb sie sich so unsicher fühlte, aber sie wollte keinen Fehler machen.
Marlinah hob den Blick, als sie angesprochen wurde.
Ihren Boardcomputer benutzen ? Naja, warum nicht. Sensible Daten über die Allianz waren dort
sowieso nicht zu finden.
Sie hob die Tasse an die Lippen und wollte einen Schluck Caf trinken, merkte dann aber dass die
Tasse bereits leer war. Sie verzog das Gesicht und stand auf.
"Rätsel lösen ? Naja, warum nicht. Soll ich das Schiff erst Mal von der Eiskugel holen und einen
Kurs irgendwo hin berechnen, oder müsst ihr hier noch irgendwas machen ?"
Taris 53
Marlinah ging zur Spüle, stellte die Tasse hinein und blickte zu den drei "Gästen". "Ich hab nicht
das beste Schiff. Nicht dass hier noch irgendeine Leitung einfriert."
Sie ging dann vor zum Boardcomputer. "Und macht mir nichts kaputt, ich brauch das Ding noch."
Abwartend blieb die junge Twi'Lek an einer Wand stehen, die zum Cockpit führte.
In dem Moment wo Marlinah fragte ob sie denn nicht erst mal starten sollte, wurde Adeam klar das
ihr Plan bisher genau bis zu diesem Punkt ging und nicht weiter. Er hatte keine Ahnung wohin sie
als nächstes mussten. Somit konnte er ihr auch nicht mal einen Sprungpunkt sagen.
„Also hier sind wir fertig, sie können starten. Wohin allerdings danach kann ich im Augenblick noch
gar nicht sagen.“
Er lächelte etwas hilflos.
„Ich hoffe das es uns die Lösung dieses kleinen Rätsels da verrät, sicher bin ich mir aber nicht. Am
besten sie bleiben erst mal in der Umlaufbahn und dann sehen wir weiter.“
Er dachte kurz nach und sah sich dabei um. Dann fiel etwas ein.
„Rutala, geh mit Miss Ebe, vielleicht bekommt ihr ja zusammen schneller was heraus.“
Dann schaute er Marlinah an.
„Und wenn sie nicht dagegen haben, sozusagen schon mal als kleines Danke schön für ihre
bisherigen Mühen, würde er sich mal ihr Schiff ansehen“, er deutete dabei auf Jason. „Und ein
paar Reparaturen vornehmen, wenn ihnen das recht ist? Glauben sie mir, er ist wirklich gut.“
Jasons Kopf ging ruckartig nach oben als er das Wort „Reparaturen“ hörte und seine Augen
leuchteten als hätte man einem Kind gerade Schokolade oder ein großes Eis versprochen.
Er schaute die Twi'lek an und zwinkerte ihr freundlich zu.
Marlinah sah kurz zu Rutala und ging dann vor zum Cockpit.
"Zum reparieren gibts hier immer was. Ich weiß nicht mal, was so alles kaputt ist. Von den offenen
Kabelschächten mal abgesehen. Ich muss meist auch nach jedem Flug mit dem Schiff in die Werft.
Das Ding kostet mehr, als mir lieb ist."
im Cockpit angekommen setzte sie sich auf den Pilotensitz, schaltete die restlichen Systeme ein
und hob dann langsam das Schiff.
In der Umlaufbahn schaltete sie den Autopiloten ein und streckte sich gähnend.
Adeam sah Jason an und nickt ihm dann zu.
„Du hast sie gehört, also, lass dich aus Kleiner und zeig was du kannst.“
Jason hatte ein breites Lächeln im Gesicht. Man sah ihn deutlich an der er endlich etwas tun
konnte wo von er etwas verstand. Und von nichts, verstand er mehr als von Schiffssystemen oder
deren Reparaturen. Er stürzte aus dem Aufenthaltsraum und machte sich an die Arbeit. Innerhalb
kürzester Zeit konnte man von weiter entfernt das klappern von Werkzeug hören.
Nun stand Adeam ganz allein im Aufenthaltsraum und sah sich um. Zum ersten mal seit er Rutala
gefunden hatte, war für ihn nichts zu tun. Er verstaute schnell die noch umher-liegenden
Wintersachen und machte sich danach einen Caf. Er trank ein paar Schlucke und überlegte, was
er nun tun sollte.
Dann schaute er zu Couch auf der Marlinah noch kurz vorher gesessen hatte. Er zog seine Stiefel
aus, stellte die Tasse weg und legte sich auf die Couch. Diese Möbelstück hatte etwas unglaublich
bequemes an sich. Innerhalb von ein paar Augenblicken war Adeam eingeschlafen.
"Vielen Dank." Rutala verneigte sich lächelnd. "Ich werde vorsichtig sein." Rutala wandte sich zum
Boardcomputer und begann damit, ihre Notizen einzugeben, um sie danach durch ein
Übersetzungsprogramm laufen zu lassen.
'Die Sandfelder unter der Hitze des Himmels umgeben uns, unsere Spuren verfolgen unsere
einzelenen Schritte. Es summt des Er'kits Stimme die Laute des alten Liedes, zum Lob des
Heiligtums.'
Taris 54
Rutala runzelte die Stirn. Viel mehr Sinn ergab es immer noch nicht und eins der Worte hatte der
Computer nicht einmal übersetzt. Allerdings stellte sie fest, dass sie das Wort Er'kit ohnehin noch
nie gehört hatte, und nicht daran glaubte, dass es ein Altmirialanisches Wort war. Sie bemerkte die
Twi'lek hinter sich, sie musste gerade eben zurückgegekommen sein.
"Habt Ihr schon einmal von etwas, das Er'kit genannt wird, gehört?" fragte die Mirialanerin.
Vielleicht hatte die Pilotin eine Idee, was Er'kit sien könnte. Rutala hatte einmal gehört, dass
Twi'lek sehr sprachgewandt waren. Rutala ging etwas zur Seite, damit die twi'lek auch einen Blick
auf ihren übersetzten Text werfen konnte.
"Er'kit ? Keine Ahnung, was das sein soll."
Marlinah trat langsam näher und überdachte diesen komischen Text.
"Aber eine Stimme, die ein Lied singt ... das kann wohl nur von irgendeinem Volk kommen.
Vermute daher mal, das es sich um irgendeine Rasse handelt."
Sie zuckte unschlüssig die Schultern, um auszudrücken dass sie davon eigentlich so gar keine
Ahnung hatte.
Jason fand nach kurzem suchen einen erstaunlich gut sortierten Werkzeugkasten und machte sich
sofort an die Arbeit. Innerhalb kürzester Zeit hatte er mehrere flackernde Deckslampen repariert,
Kabel geflickt oder ausgetauscht und wieder in die dafür vorgesehen Kanäle gepackt.
Er verschloss Wand und Deckenpanele so gründlich das es aussah als wären sie gerade neu
eingebaut worden.
Dann ging er in den Maschinenraum und stellte fest das beide Antriebe nicht hundert prozentig
synchron liefen. Innerhalb von 30 Minuten hatte er auch das, mit ein paar Einstellungen an den
richtigen Kontrollen, wieder in Ordnung gebracht. So machte er immer weiter und arbeitet sich
dabei durch das komplette Schiff. Sollten die anderen irgendwelche Rätsel lösen, er würde dafür
sorgen das diese Kiste noch die nächsten tausend Sprünge ohne zu murren absolvieren konnte.
Rutala machte eine nachdenkliche Geste. Sie fuhr sich mit dem Finger über die Nase und blickte
die Twi'lek kurz an. "Das ist ein guter Gedanke. Vielleicht finden wir etwas heraus, wenn wir nach
einem Volk, dass so heißt, suchen." Die Padawan speicherte ihre bisherigen Ergebnisse und
startete die zusätzliche Suche in ein einem neuem Reiter. Der Suchlauf startete. Währenddessen
drehte sich Rutala zu der Twi'lek. "Wie ist das eigentlich so, als Pilot zu arbeiten, vor allem alleine
ohne Partner?" wollte sie wissen, fragte sich dann aber, ob die Frau nur ihren Flug alleine
bewerkstelligte, oder ob sie generell niemanden hatte. Sie erwartete nicht einmal eine Antwort,
sondern wollte das Gespräch nur ein wenig auflockern.
Als nach ein paar Minuten ein paar Suchtreffer aufleuchteten, konzentrierte sie sich wieder darauf.
"Es gibt hier ein paar Einträge, aber es ist nicht viel, was dabei rauskommt. Aber es gibt tatsächlich
ein Volk, dass so heißt." Sie ging die Beschreibung des Volkes durch, dann fand sie den Verweis
auf die Heimat des Volkes. "Hm, deren Planet heißt auch Er'kit. Die Frage ist... Geht es um den
Planeten oder doch um das Volk. Bei letzterem müssten wir uns durchfragen, wenn es um den
Planeten geht, kann es sein, dass die Er'kit gar nichts davon wissen." Sie klickte sich etwas weiter,
um die Planeteneckdaten abzufragen. "Uff, ziemlich das Gegenteil zu dem eben... Er'kit scheint so
ähnlich wie Tatooine zu sein. Er befindet sich im Outer Rim... Noonian Sektor. Davon habe ich
wirklich noch nie gehört. Hier in der Datei stehen aber keine genauren Daten, um hinzufliegen...."
"Ich fliege nicht immer allein.", meinte Marlinah langsam. Was durfte sie wohl verraten und was
war geheim ?
"Die Firma, bei der ich arbeite, die teilt mir neben den Aufträgen auch eventuelle Co-Piloten ein.
Ich schätze, es dauert auch noch ein Weilchen, bis ich mir selbst aussuchen kann, mit wem ich
fliegen mag und mit wem nicht."
Sie ging ein paar Schritte auf und ab. "Und ich gebe dir einen Rat. Halte dich bloß von Männern
Taris 55
fern, die machen nur Ärger. So ein Flug ist verdammt lang und sie haben nach einer Weile nicht
besseres zu tun, als .."
Marlinah brach ab und schaute zu der jungen Padawan. Nein, das war nun wirklich kein Thema,
dass sie mit der Mirialanerin besprechen konnte.
"Lass sie nie näher als eine Handbreit an dich heran, sonst nutzen die das sofort aus. Aber du als
angehende Mini-Jedi hast da ja eher weniger die Probleme. Halte es dir aber dennoch im
Hinterkopf, okay ?
Nachdem Rutala über Er'kit und den Planeten sprach, sah auch Marlinah ratlos drein.
"Gehen wir besser ins Cockpit. Der Navcomputer dort hat alle aufgezeichneten Planeten und
Sonnensysteme. Wir finden dein Ziel schon, so groß kann dieser Sektor ja nicht sein."
Marlinah lächelte aufmunternd und machte eine freundliche, einladende Geste zum Cockpit. Dort
angekommen schaltete sie den Navcomputer ein und gab das Noonian Sektor als Ziel ein und ließ
den Computer dort nach Er'kit suchen.
"Pilot klingt aber nach einem interessanten Beruf. Man kommt an viele Orte, trifft verschiedene
Personen..." Rutala lächelte. Als Marlinah auf das Männergespräch kam, musste sie lächeln, vor
allem über die Bezeichnung 'angehende Mini-Jedi'. Das war neu. "Ich habe für Männer auch gar
keine Zeit. Aber es gibt doch sicher ein paar Ausnahmen. Adeam zum Beispiel habe ich viel zu
verdanken. Ohne ihn würde ich zum Beispiel noch auf Taris festsitzen." Sie nahm den Ratschlag
der Twi'lek aber mit einem verstehendem Nicken entgegen. Es war ja nicht verkehrt, vorsichtig zu
sein. Einen kleinen Augenblick dachte sie daran, sie zu fragen, wie sie zu der Ansicht kam,
entschloss sich aber dagegen. Hätte sie darüber sprechen wollen, hätte Marlinah dies sicher
getan.
Rutala folgte der Twi'lek ins Cockpit. Sie war froh, dass die Twi'lek den Navcomputer bediente.
Rutala konnte einfach nicht mit technischen Dingen umgehen. Sie beobachtete die Anzeigen, die
nach einigen Berechnungen ein Ergebnis auswarfen. Er befand sich im Outer Rim, Noonian Sektor
im Er'kit System. Die Koordinaten blinkten auf. "Es gibt ihn wirklich, diesen Planeten." Rutala
lächelte sich und war froh, dass sie ihrem Ziel wieder ein Stück näher waren. "Dann kann es ja
wieder weitergehen, oder?"
Marlinah nickte etwas.
"Nun gut, wenn dies das Ziel ist, dann lasse ich gleich mal den Sprung berechnen."
Marlinah setzte sich auf ihren Pilotensitz und steuerte das Schiff in die entsprechende Richtung.
"Der Flug wird eine Weile dauern. Länger, als der vorige."
Sie drehte sich um und sah Rutala an. "Und so interessant ist der Job eigentlich gar nicht. Die
meisten Orte, die du siehst sind Raumhäfen und Cantinen. Selten siehst du mal ein paar der
Ortschaften, die man während dem Landeanflug sieht. Zu wenig Zeit.. Ware raus, Ware rein und
weiter gehts. Die meiste Zeit verbringt man mit sich selbst, dem Schif und dem unendlichen All."
utala nickte, während Marlinah ihr von ihrer Arbeit erzählte. Sie fragte sich, ob die Twi'lek einsam
war. Es klang jedenfalls etwas danach. "Darf ich eine Weile im Cockpit bleiben und zusehen, oder
würde ich eher stören?" wollte die Mirialanerin wissen. Sie bleib allerdings noch stehen und
wartete geduldig Marlinahs Antwort ab.
Adeam war tief und fest eingeschlafen. Das war etwas was nur passierte wenn er sich absolut
sicher fühlte.
Und trotz dieser Sicherheit, fing er schlecht an zu träumen. Der Traum brachte ihn zurück zu den
Ereignissen von vor 10 Jahren, jenen Albtraum haften Bildern, die er überwunden glaubte und die
nun doch wieder mit aller Macht einzuholen schienen. Sein Schlaf wurde entsprechend unruhig
aber trotz der Bilder und der Unruhe die damit einher ging, wachte der Echani nicht auf.
Marlinah warf Rutala einen nachdenklichen Blick zu.
"Nein, bleib ruhig hier. Du kannst dich auf den Sitz des Co-Piloten setzen, wenn du nicht
Taris 56
rumstehen magst."
Der Navcomputer hatte die Sprungkoordinaten berechnet und Marlinah leitete den Sprung in den
Hyperraum ein. Sie betrachtete eine Weile das Farbenspiel, seufzte dann leise und wandte sich
der Padawan zu. "Wirst du zurück zum Tempel reisen? Oder strebst du es nicht mehr an, eine Jedi
zu werden?"
Rutala lächelte. "Danke." Sie setzte sich in den Copilotensitz und betrachtete die Kontrollen vor
sich, als wären diese giftig. Marlinah musste den Eindruck bekommen, dass die Mirialanerin
entweder mit Technik oder aber mit Schiffskontrollen so ihre Probleme hatte. So hielt sich die
Padawan einfach auf Abstand. "Meine Meisterin wollte immer, dass ich lerne, wie man ein Schiff
fliegt. Aber ich habe einfach kein Talent für solche Dinge, also belasse ich es, sofern es mir die
Situation zuläßt, beim Zusehen. Besser für alle." Rutala grinste. Sie drehte ihren Körper etwas in
Marlinas Richtung und beobachtete diese dabei, wie sie den Sprung einleitete.
"Wenn ich mein Ziel hier erreicht habe, werde ich in den Tempel zurückkehren. Man sollte die
Dinge, die man anpackt, auch beenden. Das gilt für diese Aufgabe, als auch für die Ausbildung zur
Jedi. Ich habe ja sonst ohnehin keinen Ort, wo ich hinkann, aber ich bin zufrieden damit, eine Jedi
zu werden. Außerdem tue ich damit meinen Teil für das große Ganze." erklärte die Mirialanerin.
"Man muss nicht alles können. Aber man muss wissen, wie man die eigenen Defizite ausgleichen
kann."
Marlinah lächelte und sah zu Rutala. "Heißt also, Piloten finden, oder öffentliche Schiffe und alt
bekannte Reiserouten nehmen. So ein eigenes Schiff kostet eh viel zu viel."
Sie musste an Mira denken, der immer schlecht wurde im All, aber dennoch eine ausgezeichnete
Pilotin war.
"Schicken dir die Jedi keine Unterstützung, oder geht dsa schon in Ordnung, dass du diese ..
Mission allein zu Ende bringst ? Naja, auch wenn du Hilfe hast."
"Ach ja... davon können sie ja gar nichts wissen... Ich hatte keine Möglichkeit, jemanden, der in die
Mission eingeweiht war, zu kontaktieren. Und abzuwarten, bis ich jemanden erreiche... dann
könnte es vielleicht zu spät sein und ich die Mission gar nicht mehr beenden. Und zugegeben, bei
alldem, wass passiert ist, weiß ich gar nicht, ob nicht einer der anderen Gruppe uns verraten hat
oder ausgefragt worden ist. Ich habe jetzt mein Ziel vor Augen und ich werde alles tun, um es zu
erreichen. Ich bin zuversichtlich." Rutala lächelte. Sie ging in den Gedanken ein paar der
Geschehnisse durch und fragte sich, was bei der anderen Gruppe, die auch für die Ablenklung
verantwortlich gewesen war, passiert sein könnte. Das war schwer zu sagen. Zudem hatte sie nur
ein Mitglied des Teams namentlich gekannt, und ihre Meisterin hatte ihr keine weiteren gegeben.
Also einfach war es wirklich nicht. Sie wusste auch nicht, wer im Orden der Auftraggeber war. Also
blieb ihr nichts, außer ihn irgendwie zu beenden, bevor die Gegenspieler dies verhindern konnten.
"Also wenn du magst, dann kann ich eine sichere Verbindung nach Tython aufbauen. Der Flug wird
eh noch ein paar Stunden dauern und du hast genug Zeit, um alles zu erklären. Und vielleicht
können dir die Jedi ja einen Rat geben.. seelische Sütze sein. Habe gehört, die können das ganz
gut."
Marlinah lächelte flüchtig. Wer weiß wie lange diese Padawan schon von ihresgleichen getrennt
war. Aufgrund der völlig anderen Lebensweise könnte das vermutlich sogar recht belastend für
dieses Mädchen sein. Mit einem Jedi, oder gar mit dem Rat zu reden könnte ihr Kraft geben, die
ganze Sache hinter sich zu bringen. Auch wenn Marlinah nicht dran zweifelte, dass diese
vorhanden war. Aber zu wissen dass man Rückendeckung hatte machte vieles einfacher.
Rutala machte eine nachdenkliche Geste. Sinnvoll wäre es wohl, vermutlich hätte sie es längst tun
sollen. "Vielleicht sollte ich das wirklich tun. Bisher hatte ich nicht die Möglichkeiten es zu tun, und
jetzt wäre wohl etwas Zeit. Ist denn eine sichere Verbindung möglich?" sagte die Mirialanerin mit
ruhiger, aber etwas leiserer Stimme. Sie hoffte inständig, dass man sie nicht sofort zurückrufen
Taris 57
würde. Sollte das passieren, bestünde die Möglichkeit, dass der Sith doch noch herausfand, wo
sich die Oase befand. Das wollte Rutala gern verhindern. Mit einen Gespräch mit dem Tempel
würde sie diese Entscheidung aus den Händen geben, was ihr irgendwie zuwieder war. Dennoch,
irgendwie hatte die Twi'Lek recht. Doch wen sollte sie kontaktieren? Es war der Auftrag ihrer
Meisterin gewesen und diese hatte ihr nicht mitgeteilt, wer eingeweiht war. Oder wer zu der
anderen Gruppe gehörte, die für die Ablenkung verantwortlich gewesen war. Plötzlich schien der
Beginn des Ganzen so lange her zu sein und Rutala begann zu zweifeln, ob sie das Richtige tat.
Marlinah beugte sich über das Terminal und öffnete einen Comkanal.
Mittlerweile hatte sie eine gewisse Routine aufgebaut, wenn es darum ging einen bestehenden
Kanal zu sichern.
Die Hände huschten über das Terminal, dann nickte sie Rutala zu, zeigte auf die Uhr und hob zwei
Finger.
Das Mädchen würde sicherlich verstehen dass sie bloß 2 Minuten hatte.
Marlinah setzte sich Kopfhörer auf. Sie wollte das Gespräch nicht belauschen, die Mini-Jedi aber
auch nicht allein im Cockpit lassen.
Rutala atmete einmal tief ein und aus, ehe sie dann Mut fasste und zu sprechen begann. "Hier
spricht Padawan Rutala De'nier, Schülerin von Meisterin Athalea Themrin." Sie überlegte einen
Augenblick, wie sie die Geschenisse möglichst kurz aber genau wiedergeben könnte. "Ich befinde
mich im Outer Rim und beende mit Unterstützung die Mission meiner Meisterin, die ihr Leben bei
der Erfüllung ihrer Aufgabe gelassen hat." Sie machte den Mund zu und wartete eine Reaktion ab
und fragte sich, wie die Reaktion sein würde.
Silenas, welcher einige Aufgaben innerhalb der Kom-Zentrale auf Tython übernommen hatte,
überflog die eingehenden Datenströme, als plötzlich einige blickende Lampen eine Funkspruch
andeuteten. Er befestigte das kleine Kopfstück an seinem Ohr und aktivierte die Leitung. Am
anderen Ende der Leitung meldete sich eine Padawan, welche von ihrer Mission berichtete, doch
konnte Silenas die Intention des Funkspruchs vorerst nicht einordnen.
"Hier spricht Silenas Kedemoth im Jedi Tempel auf Tython.", informierte er die Padawan. "Wie ist
eure Situation? Benötigt ihr Hilfe oder eine Eskorte?", fragte er anschließend und erwartete die
Antwort der Schülerin.
Adeam schlief und träumte immer noch.
Jason war unterdessen auf der Suche nach einem Erste Hilfe Kasten. Ihm war bei einer seiner
Reparaturarbeiten der Hydroschraubenschlüssel auf den Fuß oder viel mehr auf den großen Zeh
gefallen. Er hatte einen Schmerzensschrei gerade noch so unterdrücken können. Er war dann kurz
in den Aufenthaltsraum gehumpelt, wollte Adeam aber nicht wecken und hatte dann beschlossen
allein weiter zu suchen. Er hätte natürlich auch einfach Marlinah fragen können, aber das kam
natürlich nicht in Frage. Außerdem war Rutala bei ihr, was die Sache doppelt schlimm gemacht
hätte, denn es gab nur eine Sache die noch schlimmer war als vor einer Frau zuzugeben das
man(n) ein Tolpatsch war... nämlich es vor zwei Frauen zugeben zu müssen.
Und so humpelte er weiter durch den Frachter, bis er endlich fand was er suchte und sich selbst
verarzten konnte.
Rutala rutschte etwas unsicher auf dem Sitz herum. "Im Augenblick habe ich Hilfe von
Außenstehenden. Ich wollte wissen, ob ich die Aufgabe trotz Meisterin Athaleas Verlust beenden
darf oder zurückkommen soll. Ich muss aber anmerken, dass Zeit ein wichtiger Faktor ist." Die
Padawan warf einen Blick auf das Chrono, nicht nur die Zeit für die Aufgabe war knapp, sondern
auch die der Comverbindung. Sie hoffte, dass sie den Kopfgeldjäger endgültig abgehängt hatten
und somit auch der Sith ihre Spur verloren hatte, aber darauf bauen konnte sie nicht. "Hilfe wäre
dennoch willkommen..." fügte sie etwas leiser an.
Taris 58
Es hatte ihm einige Stunden gedauert, bis er seine Reperaturen durchgeführt hatte. Und als hätte
das nicht gereicht, hatte der Stih ihn auch noch kontaktiert. Da Dultrek keine nennenswerte
Fortschritte zu vermelden gehabt hatte, war dieser außer sich. Dultrek war sich sicher, wäre dieser
ihm persönlich gegenüber gestanden, wäre er dabei ziemlich schlecht weggekommen. Der
Kopfgeldjäger schnaubte. Er hatte den Planeten inzwischen wieder verlassen und die Spur - jetzt
wo der Empfänger wieder seine Aufgabe erfüllte - wieder aufgenommen. Wenigstens war sein
Jäger ziemlich schnell. Er berechnete unter Berücksichtigung der Informationen und Vektoren, die
ihm sein Empfänger lieferte, den neuen Kurs und jagte seiner Spur hinterher. Endlich war er
wieder mit im Spiel.
Silenas fixierte seinen unschlüssigen Blick auf das Terminal vor sich, als Rutala erneut sprach.
"Die Details oder Umstände der Mission sind mir spontan nicht bekannt. Ich würde Rücksprache
mit dem Rat für euch halten um eine Antwort zu erhalten, doch wenn dafür nicht die Zeit bleibt, ist
es vermutlich das Sicherste, wenn ihr zum Tempel zurückkehrt und die Angelegenheit direkt mit
dem Rat diskutiert."
Mit einem Knopfdruck aktivierte er das sekundäre Terminal des Platzes und durchstöberte die
Archive nach Meisterin Themrin und Rutala, um die nötigen Informationen zu ihrer Mission
herauszufinden.
Während des Comgespräches von Rutala programmierte Marlinah gerade den nächsten
Hyperraumsprung. Rutala, deren Zeit für das Gespräch fast abgelaufen war, machte gerade den
Mund auf, um ihrem Gesprächspartner etwas zu entgegnen, zuckte zusammen, als die Verbindung
mit einem kratzenden Geräusch zusammen brach. Sie blickte fragend zu der Twi'lek, diese
schüttelte ratlos den Kopf und machte sich daran, herauszufinden, was passiert sein könnte. "Da
ist noch jemand..., ich kann ihn spüren." erklärte die Padawan, als sie sich auf die Macht
konzentrierte. Im selben Augenblick konnten sie einen Jäger, der über eine Tarnbeschichtung
verfügte, an der Seite vorbeifliegen sehen. Erst jetzt schienen die Sensoren in der Lage zu sein,
das Schiff erkenne zu können. Es schien sich um einen kleinen, stark modifizierten
Tarnkappenjäger zu handeln. Die Waffen schienen aktiv geschalten zu sein.
Zufrieden damit, dass seine Comsperre funktionierte, näherte sich Dultrek dem Schiff. Er flog eine
enge Kurve, um das Schiff auf seine Bewaffnung und Panzerung zu untersuchen. Das Schiff sollte
ihm keine Probleme bereiten, er zog den Mundwinkel leicht nach oben. Dultrek aktivierte seine
Waffen und wendete sein Schiff. Er wollte den Hyperantrieb des Frachters außer Gefecht setzen,
damit sie ihm nicht entkommen konnten.
Marlinah sah überrascht auf die Kontrollen. Der Kurs war fast berechnet. Fast.
Sie machte ein Ausweichmanöver, eines der wenigen, die sie gelernt hatte, während sie den
Pilotenschein machte. Aber anstatt am Ende nach rechts abzudrehen, wich sie nach links aus.
Das Schiff war nicht das Beste, ihre Flugkünste waren wohl noch schlechter.
"Kurs berechnet", schallte es aus den Lautsprechern. Erleichtert legte Marlinah den Schalter um
und sie verschwanden im Hyperraum.
Erleichtert atmete Marlinah aus. Einen Treffer hatten sie einstecken müssen. Einen zweiten hätte
diese Klapperkiste wohl kaum überstanden.
"Wer war denn das?", fragte Marlinah und wandte sich Rutala zu.
Rutala blickte zu Marlinah. "Ich bin mir nicht sicher. Aber auf Mirial sind wir verfolgt worden, aber
als nichts mehr passierte und auch auf dem Planeten zuvor niemand war, dachte ich, wir hätten
unseren Verfolger abgehängt. Scheinbar war dem nicht so. Ich entschuldige mich für diese
Fehleinschätzung." Sie neigte den Kopf schuldbewusst. "Ich sollte das besser Adeam berichten,
vielleicht hat er einen Vorschlag, was wir da am besten tun könnten." sie rutschte aus dem Sitz
und verließ das Cockpit.
Dultrek indes fluchte über sich selbst, er hatte sich tatsächlich hereinlegen lassen. Er ließ den
Flugvektor des Schiffes berechnen und versuchte ihnen zu folgen, allerdings gestaltete sich das
Taris 59
schwierig, solange sich sein Ziel im Hyperraum befand. Er versuchte es dennoch.
Adeam hatte sich gerade auf die Seite gedreht. Er lag ziemlich dicht am Rand der Couch, als das
Schiff durch den Treffer hart durch geschüttelt wurde und er prompt, mit einem lauten,
klatschenden Geräusch, auf dem Boden landete.
„Ahhutsch.“ entfuhr es ihm.
Er war so sofort hellwach, sprang auf und rannte Richtung Cockpit. Er hätte beinahe Rutala umgerannt, die ihm bereits entgegen kam.
„Was ist passiert?“
Aber statt eine Antwort abzuwarten, lief er weiter bis zum Cockpit und stellt die Frage dort Marlinah
nochmal und schaute dabei aus dem Fenster wo er aber nur sehen konnte das sie im Hyperraum
waren. Als er keine Antwort bekam drehte er sich um. Rutala war ihm wohl direkt nach gelaufen
und stand jetzt neben Marlinah. Beide sahen ihn stumm an.
„Ist was?“, fragte er. Dann sah Adeam an sich hinunter und stellte fest das er nur Hose und T-Shirt
an hatte. Stiefel, Socken und den Mantel hatte er abgelegt, bevor er es sich auf der Couch
gemütlich gemacht hatte. Er stand also gerade Barfuß und in komplett zerknautschter Kleidung vor
den beiden Mädels. Ein kurzer Blick in die Cockpitscheibe, wo er halbwegs sein Spiegelbild
erkennen konnte, bestätigte noch seinen anderen Gedanken. Auch auf dem Kopf sah er aus als
hätte er gerade in eine Energiekupplung gefasst. Alles in allem musste er im Augenblick wohl
ziemlich lächerlich aussehen.
„Hört auf so laut zu gucken und erklärt mir lieber was los ist?“, brummte er, konnte ein Lächeln
dabei aber nicht unterdrücken.
Rutala gab ein leises Seufzen von sich und nickte. Sie gab in kurzen Sätzen wieder, was die
letzten Minuten geschehen war. "Schätze, wir sollten vorsichtig sein und uns besser beeilen.
Vielleicht ein paar zusätzliche Sprünge, um unsere Spur zu verwischen, allerdings weiß ich nicht,
auf welche Art und Weise er uns folgt, von solchen Technikdingern verstehe ich nicht so viel." fügte
die Padawan anschließend an. Sie blickte Adeam abwartend an.
Silenas blinzelte etwas verwundert als die Verbindung verfrüht abbrach. Er überflog die Daten auf
den Anzeigen um bloß die Bestätigung zu erhalten, dass die Verbindung beendet wurde. Silenas
beschloss die Missionsdaten einzusehen um sich anschließend an den Rat zu wenden.
"Wie kann man denn laut gucken?", fragte Marlinah irritiert und wandte sich wieder den Kontrollen
zu. Sie würden noch ein paar Stunden im Hyperraum bleiben. Aber die Idee, ein paar zusätzliche
Sprünge einzulegen, erschien ihr gar nicht mal so doof.
Sie nahmm sich den Navicomputer zur Hilfe und schaute nach, ob und wie sich das am klügsten
bewerkstelligen ließe.
Die ganze Angelegenheit beunruhigte sie mehr, als sie zugeben wollte.
Sie hatten also Tython kontaktiert. Vielleicht war das gar nicht das schlechteste auch wenn ihm die
Aussicht eventuell auf die Jedi zu treffen nicht sonderlich behagte. Adeam atmete tief durch und
hörte sich den Rest von Rutalas Bericht an.
Marlinahs Bemerkung quittierte er mit einem Schmunzeln.
„Das erkläre ich ihn gern ein anderes mal. Aber jetzt wollen wir doch mal sehen ob wir unseren
„Freund“ da draußen nicht ein wenig verwirren können.“
Er beugte sich ebefalls über den Navigationscomputer und schaute sich den Kurs an.
„Hmm, ich denke ich weiß wie uns der Kerl gefunden hat. Also Miss Ebe, wir machen jetzt
folgendes. Sie gehen in 10 Minuten aus dem Hyperaum. Dann setzen sie den nächsten Kurs auf
diesen Punkt.“
Er tippte auf den Bildschirm des Navcomputers.
„Sobald der Kurs berechnet ist, springen sie wieder. Wenn wir dort angekommen sind, machen wir
das selbe wieder, bis zu diesem Punkt.“
Wieder tippte er auf den Bildschirm.
Taris 60
„Und das ganze wiederholen wir dann noch vier weitere male und zwar hier, hier, hier und hier. Die
Sprünge werden immer zwischen dreißig und neunzig Minuten dauern. Damit dürften wir seinen
Peilsender und ihn ziemlich ins schwitzen bringen. Am letzten Punkt dann, nehmen sie den
ursprünglichen Kurs nach Er'kit wieder auf. Und machen sie sich keine Sorgen um ihre
Sprungtriebwerke, wenn ich die Anzeige richtig deute hat Jason ganze Arbeit geleistet. Ich glaube
mit den können sie jetzt ein paar hundert Sprünge machen bevor wieder irgendwas ist.“
Das war natürlich etwas übertrieben, aber auch nicht ganz falsch und außerdem wollte er auf die
Art der Twi'lek auch einen Teil ihrer offensichtlichen Besorgnis nehmen.
Dann sah Adeam zu Rutala. Seine kleine Freundin stand einfach nur stumm da und sah ihn
ebenfalls an und zum ersten mal bemerkte Adeam etwas in ihrem Gesicht was ihm eigentlich
gleich hätte auffallen müssen. Erschöpfung! Er schalte sich innerlich selbst für sein Versäumnis
und ging dann vor ihr auf die Knie.
„Hey kleine Lady, du siehst ganz schön mitgenommen aus. Vielleicht solltest du dich auch mal
etwas ausruhen, hmm?
Miss Ebes Couch ist echt bequem.“
Er strich ihr mit seiner Hand kurz über den Kopf, sah sie dabei prüfend an und für einen Moment
wirkte es, als würde sich ein Vater um seine Tochter kümmern. Adeam stand wieder auf und führte
Rutala in den Aufenthaltsraum. Er zeigte auf die Couch.
„Versuch dich etwas auszuruhen. Du hast bis hierhin ganz tolle Arbeit gemacht und ich denke
deine Meisterin wäre sehr stolz auf dich. Aber jetzt übernehmen Miss Ebe und ich das erst mal.“
Er zog sich wieder Socken, Stiefel und Mantel an. Dann blickte er zurück zur Couch auf der sich
Rutala in der Zwischenzeit lang ausgestreckt hatte und mit offenen Augen zur Decke starrte. Der
Echani lächelte kurz und ging dann leise zurück zum Cockpit, wo er sich neben die Twi'lek auf den
Copilotensitz setzte.
„Na dann Captain, lass sie uns mal ne Runde Zick, Zack fliegen.“
Rutala nickte nur. Mit sechzehn fand sie sich zwar zu alt, um kleine Lady genannt zu werden, aber
warum sollte sie sich über so eine Kleinigkeit ärgern oder ihn berichtigen. Eigentlich war es ganz
witzig. Davon abgesehen kümmerte er sich um sie, was sie sich nicht so alleine fühlen ließ. Sie
ließ sich zu der Couch führen und anschließen darauf fallen. Sie war die ganze Zeit so angespannt
gewesen, dass sie gar nicht gemerkt hatte, wie erschöpft sie eigentlich gewesen war. Sie setzte
sich im Schneidersitz auf die Couch und begann eine Ruhemeditation, doch bald hatte sie die
Konzentration verlassen und sie kippte zur Seite weg und schlief einfach ein.
Silenas konnte einen Auftrag in der Datenbank finden, der schon vor Wochen gestartet war. Die
Sicherheitsstufe war hoch, doch er konnte den Großteil dazu einsehen. Es gab da eine Mission,
die Zweigeteilt war. Das größere Team dabei schien als Ablenkung zu dienen, damit genannte
Meisterin den Spuren einer 'Oase' folgen konnte. Die Updates der großen Gruppe, die wohl eine
Gruppe Imperialer und Sith auf ihren Spuren halten sollte, war noch nicht zurückgekehrt, der letzte
Eintrag einige Tage zurück. Laut Einstufung schien die Sache durch die Imperialen recht gefährlich
zu sein.
Marlinah ließ sich erklären, wie sie zu springen hatte und nickte bestätigend. "Das wird schon
klappen.", murmelte sie.
Sie wartete die 10 Minuten ab, ließ das Schiff aus dem Hyperraum fallen und berechnete den
neuen Kurs.
Bildete sie es sich bloß ein, oder berechnete der Computer nun sogar den Kurs schneller ? Aber
nein, der Navcomputer hatte doch nichts mit dem Hyperantrieb zu tun ...
Als der Kurs berechnet war, legte sie sofort den Schalter um und wartete, bis sie an der nächsten
Stelle waren. Nach einer kurzen Berechnung ging es wieder in den Hyperraum.
So langsam war sich Marlinah nicht mehr sicher ob es klug war, so kurz hintereinander noch 2 Mal
zu springen. Aber wenn dieser Sullustaner wirklich ein guter Techniker war.. Vielleicht sollte sie
versuchen ihn Adeam und Rutala abzuschwatzen und ihn für ihr Schiff als Crewman zu
engagieren. So ein kompetenter Techniker wäre sicherlich wertvoll für die Allianz.
Taris 61
Nach zwei weiteren Sprüngen berechnete sie wieder den Kurs auf Er'kit. Sie seufzte tief und stand
auf.
"Ich ziehe mich zurück. Der Flug dauert ja noch ein wenig."
Adeam sah zu wie Marlinah einen Sprungpunkt nach dem nächsten ansteuerte. Während der
ganzen Zeit redete keiner von beiden ein Wort. Adeam konnte aber am Gesicht von Marlinah
erkennen das sie seiner Bemerkung über die Haltbarkeit der Sprungtriebwerke noch nicht so ganz
traute.
Er wusste aber das Jasons Arbeit über jeden Zweifel erhaben war und so verkniff er es sich, sie
nochmal zu beruhigen. Sie würde es schon selbst merken. Als sie am letzten Sprungpunkt
angekommen waren, ging sie, wie abgesprochen, auf den Kurs Richtung Er'kit. Dann stand sie
plötzlich auf und wollte gehen. Diese junge Twi'lek überraschte Adeam immer wieder aufs neue.
Vor ein paar Stunden hätte sie ihm am liebsten noch den Hals umgedreht, ihm nicht weiter getraut
als sie spucken konnte und nun überließ sie ihm praktisch ihr Schiff. Adeam schüttelte sanft den
Kopf.
„Warten sie... bitte.“, sagte er ruhig. „Warum bleiben sie nicht einfach hier und wir unterhalten uns
ein wenig? Ich meine unser Start war nicht der beste, wäre ne gute Möglichkeit einfach ein paar
Sachen richtig zu stellen. Ich denke Rutala wird wohl eingeschlafen sein und Jason hängt
vermutlich bis zum Bauch irgendwo in einem Kabelschacht. Wir hätten also unsere Ruhe.
Also, sind sie dabei?“
Er schaute sie an und wies mit seiner Hand auf ihren Sitz, in der Hoffnung sie würde sein Angebot
annehmen.
Marlinah überlegte einen Moment, sich vorher einen Caf zu machen. Aber dann würde sich
vermutlich Rutala stören.
Sie setzte sich wieder auf ihren Sitz und überprüfte routinemäßig die Kontrollen.
"Naja, auch in Ordnung. Und worüber unterhalten wir uns ? Über das Wetter mag ich allerdings
nicht reden."
Sie schmunzelte kurz und blickte zur Seite rüber.
Adeam ertappte sich, wie er bei Marlinahs Bemerkung fast den Kopf zur Seite gedreht hätte, um
nach dem Wetter zu schauen. Fast hätte sie ihn erwischt. Und es war wohl das erste mal, das sie
in seiner Gegenwart sowas wie ein Lächeln zeigte. Er schmunzelte seiner seits und schaute sie
dann aufmerksam an.
„Um ganz ehrlich zu sein, würde mich interessieren wie eine junge Frau wie sie, zu so einem Job
kommt. Ich meine sie wirken auf mich nicht, als wäre dieser Weg für sie vorgezeichnet gewesen.
So wie sie sprechen und sich bewegen kommen sie eher aus gutem Hause, einer Arzt- oder
Geschäftsfamilie. Womöglich sogar die Tochter eines Senators?“
Adeam stützte seinen Kopf auf seine rechte Hand und schaute die junge Twi aus seinen grauen
Augen abwartend an.
Marlinah starrte aus dem Sichtfenster. Ihre Familie war ein wunder Punkt. Sie würde ihre Sprache
anpassen müssen, um als "echte" Schmugglerin rüber zu kommen.
"Meine Eltern hatten eine Fabrik, die ganz gut lief." Sie schwieg wieder, wollte nicht weiter darüber
reden.
"Ich bin zu einer ganz guten Schule gegangen. Aber ich war es dann leid, immer nur das zu tun,
was meine Eltern wollten. Mir war danach, die Galaxis kennen zu lernen, mal ein paar.. verbotene
Dinge zu tun. Ich möchte mein Leben ein wenig genießen."
Sie schloss einen Moment die Augen. Was gäbe sie für einen ganz normalen Job, einen festen
Wohnsitz und einem geregelten Tagesablauf ..
„Verbotene Dinge...“, murmelte Adeam leise. Er sah ihr an das die Sache mit ihren Eltern wohl
etwas war, wo er besser nicht weiter nachfragte.
„Und, wie „verboten“ waren die Dinge bisher die sie bisher getan haben? Haben sie sich das
genießen ihres Lebens so vorgestellt? Ich meine dieses „Geschäft“ was sie betreiben kann ganz
Taris 62
schön... nervenaufreibend sein. Gut, misstrauisch genug scheinen sie ja dafür zu sein, um so mehr
verwundert mich warum sie keinen Blaster tragen?“, fragte er sanft.
Adeam ließ seinen Blick kurz über die Kontrollen schweifen. Bis Er'kit war es noch eine ganze
Weile hin.
"Ach, naja. Was wirklich verbotenes habe ich bisher noch nicht gemacht. Normale Lieferungen.
Wobei ich auch erstmal den Pilotenschein machen musste."
Marlinah musste in diesem Punkt noch nicht mal lügen und hoffte, so richtig fiese
Schmuggelgeschäfte müsste sie in Zukunft auch nie machen.
"Wie nervenaufreiben das später mal sein wird, weiß ich nicht. Aber vielleicht gefällt mir ja diese
Art von Nervenkitzel. Und warum ich keinen Blaster trage liegt einfach daran das ich auf meinem
Schiff bin. Ich lege den nur an, wenn ich das Schiff verlassen muss und das war ja bisher noch
nicht der Fall gewesen."
Sie musste einen Moment grinsen. "Soll ja Leute geben, die würden sogar mit einem Blaster unter
die Dusche gehen. Ultraschalldusche, natürlich. Oder mit dem Ding zusammen ins Bett. Einen
Namen habe ich meiner Waffe auch noch nicht gegeben. Bin ich deswegen unnormal?"
ber ihre letzte Bemerkung musste Adeam herzlich lachen. Sie besaß tatsächlich Humor, eine
Eigenschaft die er bisher bei ihr nicht wirklich vermutet hätte. Und in diesem Moment wirkte sie
plötzlich gar nicht mehr so tough und unnahbar, sondern einfach nur... sympathisch.
„Da fragen sie echt den falschen. Wie sie sehen trage ich ebenfalls keine Waffe. Ich besitze nicht
mal einen Blaster. Wer weiß, vielleicht sind wir ja beide unnormal.“
Wieder musste er schmunzeln. Adeam streckte die Beine aus, faltete seine Hände und legte sie
auf seinen Bauch. Dann sah er sie wieder an.
„Aber was mich interessieren würde, als ich sie das erste mal ansprach, am Raumhafen auf Miral,
warum ihre schroffe Reaktion und auch danach, die ganzen“, er suchte nach dem richtigen Wort.
„...spitzen Bemerkungen mir gegenüber. Lag es wirklich nur daran das ich mich „angeschlichen“
und sie sich erschreckt hatten, oder steckte da noch mehr dahinter?“
"Ich ging davon aus ein paar ganz normale Leute von A nach B zu bringen. Die Tatsache das Sie
sich angeschlichen haben zeigte mir, das dem nicht so ist. Und das sie wohl dem, der sie
kutschiert, nicht über den Weg trauen. Warum hätte ich also Ihnen trauen sollen ?"
Sie rümpfte kurz die Nase. "Ausserdem kann ich Männer nicht leiden. Waren also gleich zwei
dicke, fette Minuspunkte auf einmal."
Rutala schlief ziemlich unruhig, wälzte sich von einer Seite auf die andere. Dennoch wurde sie erst
nach einer ganzen Weile wach. Sie setzte sich etwas hölzern auf und rieb sich den Schlaf aus den
Augen. Ihr Haar war ziemlich wirr und ihre Kleidung war ziemlich zerknautscht. Sie blickte sich
verschalfen um, doch keiner der anderen hielt sich in ihrer Nähe auf. Sie beschloss, die anderen
zu suchen und rappelte sich Augen reibend auf. Ihr erster Weg führte sie direkt ins Cockpit, wo sie
die beiden sich unterhaltend vorfand. Die Padawan fragte sich, wie viel Zeit inzwischen vergangen
war. "Hallo, ich hoffe, ich störe nicht... sind wir schon da?" wollte sie wissen, als ein Blick aus dem
Frontfenster im selben Moment zeigte, dass sie noch im Hyperraum war, setzte sie zu einer
Korrektur an. "Also ich meine... ist es noch weit?"
„Ich habe nie gesagt das ich ihnen nicht traue.“, stellte Adeam klar.
„Ich musste mich nur vergewissern das sie die sind, die wir erwartet haben. Das mit den Männern
ist allerdings... interessant.“
Er lächelte und wollte gerade fragen woher diese Abneigung kam, als plötzlich Rutala im Cockpit
stand.
„Oh hey... nein du störst nicht. Und ich denke in etwas einer Stunde werden wir wohl da sein. Ich
werde mal schauen wo Jason steckt.“
Adeam stand auf und schaute noch mal Marlinah an.
„Vielen Dank für das Gespräch Miss Ebe, es war... sehr aufschlussreich.“
Taris 63
Schmunzelt verließ er das Cockpit und begab sich auf die Suche nach dem Sullustaner.
Rutala verneigte sich vor Marlinah und zog sich in den Gemeinschaftsraum zurück. Sie sammelte
ihre Sachen, von denen sie glaubte, dass sie diese auf Er'kit brauchen würde, zusammen. Sie
strich sich ihre Kleidung wieder glatt. Danach setzte sie sich auf die Couch und ging in Gedanken
das Erlebte und das wohl kommende durch, um sich so vorzubereiten. Sie bemerkte kaum, wie die
Zeit verflog und sie bald darauf den Planeten erreichten. Sie hatten keine Schwierigkeiten, zu
landen.
Marlinah fuhr die Systeme herunter, stand auf und ging zu den anderen.
"Kontaktiert mich per Com, wenn ihr euch auf dem Rückweg macht, ich werde die Zeit nutzen um
mich auszuruhen."
Sie ging in den Aufenthaltsraum, wühlte dort in den Schränken und fing an, sich etwas zu essen zu
kochen.
Adeam fand Jason vor einer Wandverkleidung stehen die dieser wohl gerade wieder geschlossen
hatte. Der Sullustaner sah äußerst zufrieden mit sich aus.
„Hey du großer Mechaniker, wir sind da.“
„Wir sind schon da?“, fragte Jason ungläubig.
„Was heißt hier schon, du hast hier Stunden zugebracht. Also komm, wir gehen zurück zu den
anderen. Und ich möchte das du diesmal an Bord bleibst. Erzähl Miss Ebe mal was du alles mit
ihrem Schiff angestellt hast, ich denke das wird sie interessieren und vielleicht hat sie ja noch was
für dich zu tun.“
Jason nickte nur. Die beiden gingen zurück zum Aufenthaltsraum wo Rutala bereit Abmarschbereit
wartete und Marlinah gerade dabei war sich etwas zu essen zu machen.
„Miss Ebe, ich lasse ihn Jason hier, er wird ihnen eine Übersicht geben was er alles repariert hat.“
Dann schaute er zu Rutala.
„Also, dann lass uns gehen, mal sehen was wir diesmal finden.“
Die beiden verließen das Schiff und Jason sah sich auf einmal mit der Situation konfrontiert mit der
Twi'lek allein zu sein. Man sah ihm deutlich an das er nicht so richtig wusste was er nun tun sollte.
Er lächelte schüchtern und hoffte das Marlinah ihn bald irgendwas was fragen würde.
Vor dem Schiff stehend blickten sie sich kurz um. Sie befanden sich nun auf dem Planeten Er'kit
und die Mirialanerin ging in ihrem Kopf noch einmal die Worte, die die Gruppe dorthin geführt
hatte, durch. "Die Sandfelder unter der Hitze des Himmels umgeben uns, unsere Spuren verfolgen
unsere einzelenen Schritte. Es summt des Er'kits Stimme die Laute des alten Liedes, zum Lob des
Heiligtums." wiederholte die Padawan leise murmelnd. "Ich vermute, dass es hier ein Heiligtum
geben könnte. Sandfelder... nun, gibt es hier genügend, aber vermutlich etwas, bei dem der Pfad
beschwerlich ist, oder nur von wenigen zu betreten ist. Wir könnten die Er'kits danach fragen, was
glaubst du?" Adeam beantwortete ihre Frage mit einem Nicken. Gemeinsam entfernten sie sich
von Marlinahs Frachter und marschierten auf die kleine Siedlung, in deren Nähe sie gelandet
waren, zu. Es waren nur wenige Er'kit zugegen. Als Rutala und Adeam das kleine Zentrum erreicht
hatten, wurden sie von neugierigen Kindern und vorsichtigen Erwachsenen beäugt.
Anfänglich schien keiner den ersten Schritt tun zu wollen, doch dann nahm Rutala sich zusammen
und trat auf den am ältesten wirkenden, der von zwei jüngeren flankiert war zu und verneigte sich
höflich. "Ich grüße Euch," begann sie mit freundlicher und ruhiger Stimme. "Wir sind auf der Spur
eines Rätsels und benötigen Eure Hilfe. Seid Ihr gewillt, uns zu helfen?" begann sie. Irgendwie
fühlte sie sich ein wenig nervös. Sie war zwar nicht alleine und sie vertraute Adeam, dennoch
fühlte ihr die Vertrautheit, die sie zu ihrer Meisterin gespürt hatte. Bisher hatte sie sich immer auf
den Rat ihrer Meisterin verlassen können, doch nun war sie auf sich gestellt. Der Er'kit neigte
sachte sein Haupt und schien die Padawan einen Augenblick zu mustern. Rutala bemühte sich,
ruhig zu bleiben. Der Er'kit nickte dann sachte. "Ihr scheint uns friedlich gesinnt. Wie klingt denn
Euer Rätsel, Mädchen?" sprach er mit seiner dünnen, aber eher hell klingenden Stimme. Rutala
Taris 64
wiederholte die Worte so genau sie konnte. Der Er'kit legte den Kopf schief und begann kurz
darauf in seiner Sprache ein sanftes Lied anzustimmen, beinahe summend. Es fühlte sich
angenehm und friedlich an, dennoch wirkte der Unterton sorgend. Als er geendet hatte, blickte er
sie beinahe ernst an. "Das Lied ist nur wenigen bekannt. Es erzählt, warum wir das Heiligtum in
der Wüste beschützen. Es weißt den Weg zu einer Oase." Rutala und Adeam blickten sich bei
diesen Worten beinahe nickend an. Sie waren tatsächlich auf dem richtigem Weg. "Würdet Ihr uns
den Weg weisen? Ich soll diese Oase finden... nun meine Meisterin sollte dies ursprünglich, doch
sie wurde von finsteren Mächten daran gehindert und getötet. Ich möchte nicht, dass diese Leute
diese Oase finden." erklärte Rutala und hoffte dabei inständig, dass sie den alten Er'kit
überzeugen konnte.
Adeam ging schweigend hinter Rutala her. Wieder ertappte er sich dabei, wie schon auf Toola, das
er sich fragte wohin das noch alles führen sollte. Je länger diese Reise dauerte desto mehr kam er
zu der Überzeugung das es vielleicht doch besser war wenn Rutala in den Schutz der Jedi zurück
kehrte.
Er beschloss für sich, das wenn dieser Ausflug diesmal zu keinem Ergebnis führte, genau das zu
tun. Sie zurück nach Tython bringen.
Als sie in der kleinen Siedlung ankamen und Rutala mit den Er'kit sprach, fiel Adeam auf wie
souverän seine Padawan Freundin dabei zu Werke ging. Diplomatie schien ihr zu liegen. Sollte sie
sich nicht entscheiden können welchen Weg sie nach ihren Prüfungen einschlagen sollte, der Weg
einer Diplomatin wäre auf jeden Fall eine Option. Adeam musste bei dem Gedanken leicht lächeln.
Dann setzte der Er'kit zu seinem Lied an und alles um sie herum wurde still. Solange das Lied
erklang, konnte man förmlich das Universum atmen hören und für einen kurzen Moment waren alle
Strapazen, alle Gefahren dieser Reise vergessen. Es war fast genauso wie in der Höhle auf Toola,
ein kurzer, tiefer Moment des Friedens, inmitten des ganzen Chaos, in dem die Galaxis zu
versinken drohte.
Jason trat immer wieder von einem Fuß auf den anderen. Marlinah hatte angefangen zu kochen
und so wie es roch schien sie viel davon zu verstehen. Der Sullustaner stellte sich auf die
Zehenspitzen und zog den Duft durch die Nase ein. Es roch so unglaublich gut und er hatte echt
Hunger nach der ganzen Repariererei. Und dann platzte es einfach aus ihm heraus...
„Was kochen sie da?“
Marlinah legte den Deckel auf den Topf und sah zu Jason rüber.
"Eintopf. Schnell gemacht und gesund. Besser als dieser ganze Fertig-Frass, den es sonst überall
gibt und von dem ich auch zu oft leben muss."
Sie schnitt noch ein paar weitere Zutaten zurecht und gab sie nach und nach dazu.
"Was haben Sie denn nun alles an meinem Schiff verbessert? Waren Sie auch am
Hyperraumtriebwerk dran? Ich hatte das Gefühl, die Sprünge liefen fiel besser, viel schneller."
Sie rührte noch einmal im Topf um, holte dann 2 Schüsseln und gab in jede eine halbe Kelle. Eine
Schüssel reichte sie Jason. "Zum probieren. Ich würze anfangs immer zu wenig."
Marlinah öffnete eine Schublade, legte einen Löffel in Jasons Schale und behielt einen in der
Hand. Vorsichtig probierte sie die heiße Suppe.
Der Er'kit musterte die Padawan eindringlich und beinahe glaubte sie, er würde den Kopf
schütteln, doch dann nickte er und schenkte ihr ein warmes Lächeln. "Wir werden dir helfen, das
Heiligtum zu erreichen. Aber hineingelangen musst du selbst, niemand meines Volkes hat es je
betreten, einen sichtbaren Eingang gibt es nicht. Mein Sohn Ki'ki wird den Weg weisen." erklärte er
und wies auf einen recht jung wirkenden Er'kit, der mit der Erwähnung seines Namens näher trat.
"Ich danke Euch für Eure Unterstützung." erwiederte die Padawan und verneigte sich vor dem
Alten.
Der E'kit neigte sein Haupt etwas und trat zurück. Ki'ki hopste fröhlich hervor und wank Rutala und
Adeam voller Tatendrang mit sich. "Kommt, kommt. Wir holen Wasser und dann gehts los!" Seine
Stimme war glockenhell und trotzdem nicht pipsig, unter Menschen hätte es als Mädchenstimme
Taris 65
durchgehen können, wobei Ki'ki durchaus schon fast als erwachsen gelten konnte. Er marschierte
schon los und Rutala musste große Schritte machen, um den Jungen einzuholen, Adeam folgte
ihnen auf direkten Fuße.
Nachdem die drei für einen Marsch durch ein sehr trockenes Steppengebiet ausgerüstet waren,
ging es los. Ki'ki führte die kleine Gruppe an, Adeam bildete das Schlusslicht. Es war ziemlich
heiß. Rutala fächelte sich zwischendurch etwas Luft zu, Ki'ki schienen die Temperaturen hingegen
nicht zu stören. Der Pfad führte sie zwischen Felsen auf einem steinigem Plateau entlang, der
Horizont flimmerte in der Hitze. Die meiste Zeit über schweigen sie, die Anfängliche Euphorie des
Er'kit hatte sich in Konzentration und Ernst gewandelt. Erst als sie in einer Talsenke einen kleinen
Tempelbau erblicken konnten, wurde der junge Er'kit wieder hibbelig. "Wir sind da, seht ihr, seht
ihr? Wir sind da." erklärte er aufgeregt. Der letzte Wegabschnitt hatte sie durch ein wirres,
unübersichtliches Gebiet geführt, ohne Ki'ki wären sie mit Sicherheit an dem kleinen Tal mit dem
Tempel vorbeigelaufen. Sie kletterten eine kaum sichtbare, steile Treppe die Felswand entlang
hinab. Als sie das Gebäude erreicht hatten, waren Rutala und Adeam ziemlich verschwitzt, Ki'ki
wirkte hingegen noch ziemlich frisch, wen auch etwas erschöpft. "Da sind wir." erklärte er nun
knapper und setzte sich im Schneidersitz in den Schatten einer Säule. Er hatte seinen Teil erledigt
und wartete nun gespannt darauf, was nun passieren würde.
Rutala konnte die Macht an diesem Ort förmlich spüren. Sie und Adeam umrundeten das Gebäude
einmal, um nach einem Eingang zu suchen. Die Er'kit hatten nicht zu unrecht gesagt, dass sie nie
drinnen waren, es gab keinen sichtbaren Eingang. Auch die Suche nach einem verstecktem
Mechanismus blieb erfolglos und am Ende schloss Rutala einfach die Augen und konzentrierte
sich auf die Macht. Das ganze Gebäude schien irgendwie von ihr beeinflusst zu sein, manche
Stellen mehr als andere. Zu so einer Stelle an die Wand trat die Padawan. Sie war sich nicht ganz
sicher, was sie tun sollte, doch als sie, mit der Macht um sich herum, an die Mauer trat, waberte
diese wie bei einer Fata Morgana und die Mirialanerin konnte eintreten. Auch Adeam konnte die
Macht in dem Gemäuer wahrnehmen, scheinbar konnten nur stark machtsensitive Wesen
eintreten und das Innere erkunden.
Adeam lief der Schweiß an den Schläfen hinunter, die Kleidung klebte am Körper. Diese Hitze war
nichts für ihn. Er war heilfroh als sie endlich den Tempel erreichten. Nach dem sie das Gebäude
umrundet hatten ohne einen sichtbaren Eingang zu entdecken, setzte sich Adeam auf einen Stein
um sich für einen Moment auszuruhen. Er sah zu Rutala hinüber die immer noch versuchte
irgendwie in das Gebäude zu gelangen. Sie machte einen Schritt vor und war plötzlich
verschwunden. Als hätte sie einen Schritt ins Nichts getan. Adeam stand auf und legte den Kopf
schief.
„Rutala?“
Keine Antwort. Er ging zu der Stelle wo sie eben noch gestanden hatte und legte seine Hand an
die Mauer. Er fühlte nur harten Stein.
Er überlegte einen Moment was er nun tun sollte, als ihm ein Gedanke kam. Er schloss die Augen
und fokussierte sich. Seine Blockade zu lösen und sich mit der Macht zu verbinden war für ihn
über die Jahre hinweg immer schwieriger geworden und nur noch mit äußerster Konzentration zu
erreichen.
Aber es klappte noch. Der Echani konnte die Macht spüren, dieses für ihn in der Zwischenzeit
fremde, aber auch gleichzeitig vertraute Gefühl. Er verband sich nur kurz, genau so lange um zu
verstehen wie Rutala in den Tempel gekommen war und zu wissen das ihr keine Gefahr drohte.
Hinter ihr her gehen wäre auch nicht möglich gewesen, zumindest nicht ohne das sie bemerkt
hätte was er war. Und so löste er die Verbindung ging zurück und setzte sich wieder auf den Stein.
Dann wartete er mit Ki'ki einfach ab.
„Ein..topf?“, fragte Jason. Er hatte davon noch nie gehört. Auch wunderte es ihn das etwas, was so
gut roch, einen so offensichtlich banalen Namen haben sollte. Er griff nach der Schüssel die ihm
Marlinah hinhielt und probierte einen Löffel. Im nächsten Moment leuchteten seine Augen. Es
schmeckte einfach toll. Er löffelte und schlürfte diese neue Erfahrung in sich hinein und erzählte
Taris 66
nebenbei was er alles am Schiff getan hatte. Er erklärte ihr was er an den Sprungtriebwerken
gemacht hatte und an diversen Leitungen. Für Marlinah musste es klingen als er hätte er ihr Schiff
generalüberholt. Er war just in dem Moment mit erzählen fertig als er den letzten Löffel Eintopf in
sich rein geschaufelt hatte. Jason sah die Twi'lek einen Moment verlegen an...
„Könnte ich bitte... noch was bekommen?“
"Ist noch nicht ganz fertig, aber später gern." Marlinah schmunzelte kurz. Sie hatte schon gern im
Internat gekocht und freute sich immer, wenn sie andere überraschen konnte. Sie erinnerte sich an
das Frühstücksbuffet von Mira und grinste breit.
Sie würzte den Eintopf nach, gab am Ende noch ein paar Kräuter dazu und warf einen Blick auf
den Chronometer.
"Naja, wenn die Beiden nachher wieder kommen, dann können sie es sich ja aufwärmen. Wobei
es im Topf eigentlich recht lange warm bleibt."
Sie füllte ihre Schüssel nach. "Bedien dich.", murmelte sie, ging zur Sitzecke, schaltete einen
Holokanal ein und aß, während sie sich Nachrichten anschaute.
Ki'ki schien voller Energie zu sein, schwer zu bändigen. Er hüpfte und huschte um Adeam herum,
stellte ihm viele Fragen. Er beugte sich dabei immer wieder zu Adeam und blickte ihn aus großen
Augen an. Scheinbar hatte der junge Er'kit noch nicht viel ausserhalb seiner Siedlung zu sehen
bekommen. Er war wie ein kleiner, lebendiger Wirbelwind, den man trotz allem nur gerne haben
konnte.
Rutala fand sich alleine in Dunkelheit wieder. Sie drehte sich um und befühlte die Wand, der
Durchgang war wieder verschlossen. Sie blinzelte und konzentrierte sich. Sie wandte sich wieder
von der Wand ab und tat vorsichtig ein paar Schritte, die Hand tastend vor sich. Dennoch konnte
sie in der Macht spüren, ob sich etwas vor ihr befand oder nicht. Als sich ihre Augen an die
Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte sie schwache Konturen erkennen. Sie schien sich in einem
größeren Raum mit unförmigen Säulen zu befinden. Von den Wänden konnte sie keine wirklich
erkennen, die Säulen wirkten wie warnende Gestalten, die sich zu beiden Seiten aufgebaut hatten,
im ihren Weg durch sie hindurch zu beobachten. Langsam tat sie einen Schritt nach dem anderen
nach vorne. Sie ließ sich von der Macht leiten. Das Gefühl, beobachtet zu werden, intensivierte
sich mit jedem Meter. Die Padawan bemühte sich darum, sich nicht von einer aufkeimenden Furcht
beherrschen zu lassen und schärfte stattdessen ihre Sinne, um für den Fall bereit zu sein. Die
Macht hatte entschieden, dass sie diesen Weg alleine gehen musste, und sie würde ihn gehen, so
wie sie versprochen hatte, die Aufgabe ihrer Meisterin zu erfüllen.
Nach einer Minute erreichte sie eine weitere Wand. Ihre Hände befühlten kalten, mit Rissen
durchzogenen Stein. Vorsichtig ließ sie ihre Finger über das Gestein gleiten. Erst jetzt erkannte
sie, dass es ein in den Stein gehauenes Muster oder eine Schrift sein könnte. Nein, sie war sich
sogar sicher, dass es das war. Sie konzentrierte sich auf die Macht, so wie Meisterin Athalea es ihr
gezeigt hatte. Ohne ein bestimmtes Ziel beließ sie ihre Finger auf dem Stein, ging dann einen
Schritt zur Seite, hob einen ihre Arme an, folgte dann den Linien, bis sie eine rundliche
Einbuchtung entdeckte. Sie übte sachte Druck darauf aus. Sie schreckte fast zurück, als sie ein
klickendes, dann surrendes Geräusch vernahm und sich der Raum langsam erhellte. Die Padawan
drehte sich um, um sich noch einmal bei Licht umzusehen und schluckte, als die Gebilde, die sie
für unförmige Säulen gehalten hatte, tatsächlich Statuen von verschiedenen Persönlichkeiten
waren. Dennoch übernahmen diese die Funktion von Säulen, indem ihre Arme oder Köpfe die aus
groben Gestein gehauene Decke stützten. Sie wirkten wie Pilger, die nach einem Ort des Friedens
und der Sicherheit auf der Suche waren. Jede einzelne von ihnen schien Rutala anzublicken, sie
um Weisung zu bitten. Oder blickten sie auf das, was sich hinter ihr befand? Die Padawan drehte
sich wieder um. Die Linien und Symbole ließen die Wand wie eine Sternenkarte wirken, im
Zentrum befand sich ein vergrößert abgebildeter Planet, dessen Zentrum der Schalter für das Licht
gewesen war. Der Schalter hatte das Aussehen eines Planeten, der ihr ziemlich vertraut vorkam.
Rutala grübelte lange Zeit darüber nach, woher er ihr bekannt vorkam, doch es wollte ihr nicht
einfallen. Ringsum den Planeten befanden sich kleine, kaum erkennbare Zeichen. Rutala näherte
Taris 67
sich diesen und versuchte sie zu erkennen. Zuerst fiel es ihr sehr schwer, etwas zu erkennen,
doch noch und nach erkannte sie die einzelnen Buchstaben, geschrieben in einer alten Variante
der heute genutzten Schrift.
"Dies ist der Ort, an dem das Tor zur Oase steht, unerreichbar in den Tiefen, dennoch vor den
Augen aller."
Rutala wollte gerade die Stirn runzeln, als sie eine kurze Imperission vor ihrem Geistigen Auge
wahrnahm, es hatte etwas von einem Slum, dann überlappte sich das Bild zu etwas
überwuchertem, zerstörten. Der Padawan viel es wie Schuppen von den Augen, als sie erkannte,
wohin sie mussten. Das Bild verblasste so aprubt, wie es gekommen war. Sie blinzelte und lief auf
die Wand zu. Dort angekommen blieb sie einen Augenblick nachdenklich stehen und überlegte,
was sie genau gemacht hatte, als diese in die Halle gelassen hatte. Es dauerte einen Moment, bis
sie dies erkannte und sich darauf konzentrierte, wieder nach draussen zu gelangen.
„Wie lange seid ihr schon unterwegs... Warum ist sie grün... und warum hast du graue Haare, so
alt siehst du noch gar nicht aus?“
Ki'kis ganze Fragerei erinnerte Adeam fatal an einen guten Freund.
„Du heißt nicht zufällig mit zweitem Namen Jason, oder?", brummte er.
„Ich... nein. Ich bin nur Ki'ki.“, strahlte der kleine Er'kit ihn an und man sah das er immer noch auf
die Antworten seiner Fragen wartete.
Adeam seufzte leise und beantwortete sie ihm dann geduldig.
Jason konnte unterdessen kaum erwarten bis Marlinah den Eintopf endgültig fertig hatte. Dann
nahm er sich eine neue Portion.
Er hätte es nicht für möglich gehalten, aber diese schmeckte sogar noch besser als die erste. Er
stellte sich neben Marlinah, aß genüsslich und schaute ebenfalls auf den Holokanal.
„Oh Sullust.“, murmelte er mit vollem Mund, als eine entsprechende Meldung kam. „Da komme ich
her.“
Als er fertig war brachte er die Schüssel zur Spülmaschine. Dann wollte er gerade herzhaft
aufstoßen, wie es bei seinem Volk üblich war um dem Gastgeber anzuzeigen dass das Essen
hervorragend war. Ihm fiel gerade noch rechtzeitig das Marlinah diesen Brauch eventuell gar nicht
kannte und schaffte es gerade noch sich die Hand vor den Mund zu halten. Trotzdem konnte er
das Geräusch nicht ganz unterdrücken.
Es war ihm Megapeinlich und so versuchte er schnell davon abzulenken.
„Tschuldigung... Sagen sie, könnten sie Adeam vielleicht zeigen wie man das kocht? Ich meine, er
versucht sich ja auch immer mal wieder als Koch, aber... naja... sagen wir so, wenn er so fliegen
würde wie er kocht, wäre er wohl als „Adeam der Bruchpilot“ bekannt.“
Jason legte den Kopf schief und grinste Marlinah an.
Genauso plötzlich wie sie verschwunden war, stand Rutala plötzlich wieder vor dm Tempel. Adeam
stand sofort auf und lief zu ihr.
„Du hast also was heraus gefunden, hmm?“, fragte er überflüssigerweise, denn ihr Gesicht sprach
Bände.
Sie nickte nur, zog ihn dann zu sich herunter und flüsterte im etwas ins Ohr. Adeam entgleisten von
einem Moment auf den anderen die Gesichtszüge.
„Du machst Witze?“
Rutala schüttelte mit dem Kopf. Der Echani winkte Ki'ki heran.
„Bring uns bitte zurück, wir haben gefunden wonach wir gesucht haben.“
Dann richtete er sich wieder auf und sah Rutala bestimmt an. Er würde auch diesen Abschnitt noch
mit ihr gehen, Tython würde wohl noch etwas warten müssen.
„Also dann kleine Lady... zurück nach Taris!“
Marlinah stellte die leere Schüssel auf einen Tisch und blickte weiter auf die Meldungen vom
Holokanal.
Taris 68
"Auf Sullust war ich noch nicht. Wie ist es denn da?"
Als er wegging, lauschte sie wieder dem Nachrichtensprecher. Als Jason dann wieder anfing zu
sprechen, schwieg sie einen Moment, um die Meldung erst mal zu Ende zu hören. Die Meldungen
über die Angriffe auf Corellia schockierten sie immer wieder aus Neue.
"Ich koche nicht nach Rezept, sondern nach Gefühl. Wenn jemand so ein Gefühl dafür nicht
besitzt, dann kann man es ihm auch nur schlecht beibringen, wenn man keine Rezepte hat, die
man weiter geben kann."
Sie legte die Beine hoch und zappte durch das Holovid, blieb einen Moment bei einer Romanze
hängen und schüttelte dann angewidert den Kopf, als der Mann dort von ewiger Liebe und Treue
sprach. Alles Unsinn.
„Ah, nach Gefühl, ich verstehe. Na vielleicht entwickelt Adeam ja nochmal irgendwann sowas.“
Dann überlegte er kurz wie er Sullust beschreiben sollte.
„Es ist schön da, es ist schließlich meine Heimat und zu Hause ist es doch immer am schönsten,
oder? Ok, für Außenstehende mag meine Welt nicht besonders einladend sein, wegen des
vulkanischen Klimas. Und es leben halt nicht viele gern unterirdisch. Aber wie gesagt, es ist meine
Heimat.“
Jason lächelte und schaute Marlinah dann erstaunt an, als er ihre Reaktion auf den Film im
Holonet bemerkte.
„Glauben Sie der Mann da sagt nicht die Wahrheit?“, und deutete auf das Holonet.
"Meine Spezies lebt auch in Höhlen. Aber auf Ryloth war ich nie. Ich bin auf Balmorra
aufgewachsen." Sie schwieg eine Weile und zeigte an ihrer Körperhaltung deutlich das sie darüber
nicht weiter reden wollte.
"Und nun .. es ist nur ein Film."
Sie hatte schon viel zu viel über sich preis gegeben. Das wollte sie eigentlich gar nicht.
Langsam stand sie auf, schaltete das Holo-Vid aus, stellte die Schüssel bei Seite und verschwand
im Cockpit.
Jason wollte noch etwas sagen, aber da war die Twi'lek schon verschwunden. Er zuckte mit den
Schultern und fragte sich ob er wohl was falsches gesagt hatte. Er überlegte kurz ob er Marlinah
hinter her gehen sollte, als sein Blick auf den Topf mit dem Eintopf fiel.
Ein Funkeln stand plötzlich in seinen Augen. Kurzerhand ging er zur Spülmaschine, holte seine
Schüssel wieder raus, spülte diese kurz sauber und genehmigte sich seinen dritten Nachschlag
von dieser Köstlichkeit. Zufrieden mit sich und der Galaxies summte er, während er aß, leise vor
sich hin.
Rutala folgte Adeam und Ki'ki schweigend. Taris war... schwierig für sie. Nicht, weil sie dort
schlechtes erlebt hatte, sondern auch gutes. Dennoch hatte sie nicht geglaubt, so bald dorthin
zurückzukehren. Sie hatten ihre Aufgabe dort begonnen, und würden sie dort vielleicht beenden.
Sie fragte sich, weshalb sie zu Beginn nichts entdeckt hatten. Oder sie hatten es einfach
übersehen. Taris, Athaleas letzte Ruhestätte... Rutala lächelte ein wenig, es tröstete sie, an ihre
Meisterin zu denken. Sie hatte beinahe nicht gemerkt, wie sie das kleine Dorf erreicht hatten. Die
Er'kit gingen ihren Aufgaben nach, nur Ki'kis Vater schien auf sie zu warten. Er hatte sich auf eine
lehnenlose Bank gesetzt, während sein Blick in die Ferne ging. Ki'ki rannte mit offenen Armen auf
seinen Vater dazu und begann zu erzählen. Adeam und Rutala konnten sehen, wie der kleine
beherzt auf dessen Schoss hüpfte. Der ältere legte einen Arm um den jüngeren und hörte diesem
Kopfnickend zu, nachdem er Adeam und Rutala zur Verabschiedung zugenickt hatte.
Die Padawan und der Echani verneigten sich beide zur Verabschiedung und folgten dem kleinen
Pfad hinauf zu Marlinahs Frachter. Die Rampe war noch heruntergelassen. Lediglich an der Tür
mussten sie sich melden, um hineingelassen zu werden. Gemeinsam gingen sie durch die Gänge,
um Marlinah und Jason ausfindig zu machen.
Sie fanden Jason im Aufenthaltsraum, wo über einer Schüssel gebeugt zufrieden vor sich hin aß.
Taris 69
Rutala schaute neugierig und wollte wissen was er da in sich hinein löffelte. Jason schlang die
Arme um die Schüssel und zog sie dicht an sich heran.
„Hol dir selbst was. Es nennt sich Eintopf und schmeckt voll toll.“
Er zeigt in die Richtung wo der Topf stand.
Adeam sah sich kurz um.
„Wo ist unsere Pilotin Jason?“
„Isch... aube im Co...pit.“, nuschelte der Sullustaner mit vollem Mund. Adeam schmunzelte, ließ die
beiden allein und ging schauen ob Marlinah wirklich dort war.
Sie saß in ihrem Sitz und schaute nachdenklich nach draußen. Adeam klopfte leise an den
Rahmen vom Schott. Als sie sich umdrehte lächelte er kurz und holte dann tief Luft.
„Wir müssten ihre Dienste noch ein weiteres mal in Anspruch nehmen Miss Ebe. Diesmal wäre es
aber nur ein Bantha Sprung von hier. Wir müssten zurück nach Taris. Und wenn wir dort sind,
kämen wir von dort auch allein weiter, sofern es nötig sein sollte. Das heißt sie wären uns dann
endlich los.“
Er zwinkerte ihr kurz zu und wartete auf ihre Reaktion.
"Zurück nach Taris? Aber ich hab euch doch an Mirial an Bord genommen..."
Sie runzelte die Stirn und schaute auf die astrologische Karte und nickte leicht.
"Wer bezahlt mir den Spaß eigentlich?", fragte sie eher beiläufig und leitete den Start ein. Einige
Minuten später waren sie bereits im All.
"Und hat die Mini-Jedi, was sie braucht?"
Adeam nickte schmunzelnd.
"Stimmt, sie haben uns auf Mirial an Bord genommen, aber davor kamen wir von Taris. Deshalb
meinte ich zurück. Aber das konnten sie ja nicht wissen."
Er dachte einen Augenblick darüber nach, dass das alles erst 5 Tage her war, seit er mit Rutala
von Taris aufgebrochen war. Ihm kam es vor als wären Monate vergangen.
"Bezahlt werden sie von mir, sobald wir auf Taris sind, machen sie sich darüber keine Sorgen."
Er schaute kurz aus dem Fenster, das nun wieder von der Schwärze des Alls ausgefüllt wurde und
dann wieder zu Marlinah.
"Und ja, die kleine Lady hat alles was sie braucht... so die Macht es will."
Adeam sah wieder aus dem Fenster hoffte das ihre Reise auf Taris, da wo alles angefangen hatte,
nun auch ihr endgültiges Ende finden würde.
Marlinah nickte langsam, ließ einen Kurs berechnen und kurz darauf waren sie im Hyperraum:
Kurs auf Taris.
"Der Flug dauert noch eine Weile. Ich ziehe mich zurück und nehm eine Mütze voll Schlaf."
Sie war totmüde und fragte sich, wann sie zuletzt geschlafen hatte.
Mit einem geräuschvollen Gähner verschwand sie aus dem Cockpit, ging zu ihrem Quartier und
legte sich schlafen.
Rutala hatte sich auf einen der Stühle gesetzt und war für den Augenblick ganz froh, sitzen zu
können. Seit sie mit ihrer Meisterin zu dieser Aufgabe aufgebrochen war, gab es kaum eine Zeit, in
der sie nicht unter großer Anspannung gestanden hatte. Sie lehnte ihre Arme auf die
Tischoberfläche und bettete ihren Kopf darin, während Jason noch immer am Essen war. Sie
bemerkte gar nicht, als Adeam den Raum betrat, um nach ihr zu sehen. Auch Jason war
inzwischen mit dem Essen fertig und auf seinem Stuhl eingedöst. Adeam wollte sich scheinbar
unbemerkt auf die Couch begeben, doch dann hob sie den Kopf und blickte ihn lächelnd an.
"Habe ich dich geweckt?" wollte der Echani wissen, doch Rutala schüttelte den Kopf. "Nein, ich bin
zwar irgendwie ziemlich müde, aber an Schlaf ist nicht zu denken. Dafür geht mir viel zu viel durch
den Kopf." erklärte sie, was Adeam mit einem "Aha." quittierte. "Du willst sicher wissen, was in
diesem Tempel passiert ist, nicht wahr?" Die Padawan blickte ihn fragend an. Adeam nickte
lächelnd und zog sich einen Stuhl heran, um sich darauf zu setzen.
Taris 70
"Im Tempel war es zu Beginn ziemlich dunkel, doch ich fand einen Mechanismus, der das Licht
aktivierte. Innen gab es eine Art Säulenreihe, aber in Form von Statuen verschiedener
Persönlichkeiten. Sie sahen aus, als wären sie auf einer Suche, wie Pilger. Ich hatte das Gefühl,
dass sie alle mich anblickten, eine Weisung erwarteten." Rutala pausierte, um sich die Szene
gedanklich noch einmal vorzustellen. Es hatte etwas seltsames, aber fesselndes an sich. "Hinterr
mir an der Wand befand sich eine Art Sternenkarte, im Zentrum ein vergrößerter Planet, so als
würde man eine Lupe darüber halten. Dessen Zentrum war auch der Lichtschalter. Um den
Planeten stand in ganz kleinen Zeichen in einer alten Schrift: 'Dies ist der Ort, an dem das Tor zur
Oase steht, unerreichbar in den Tiefen, dennoch vor den Augen aller.' Irgendwie musste ich an
einstigen Wohlstand, dann aber Überwucherung und wilde Natur denken, als mir klar wurde, dass
dieser Planet nur Taris darstellen konnte." Rutala lehnte sich im Stuhl zurück, und machte damit
Adeam deutlich, dass sie mit ihrer Erzählung am Ende war.
Adeam hörte aufmerksam zu und nickte hin und wieder mal verstehend. Als seine Freundin mit
ihrer Geschichte durch war schaute er sie nachdenklich an.
„Aber hast du auch gesehen wo genau wir auf Taris suchen sollen? Der Planet ist groß und wie du
ja weißt auch nicht ganz ungefährlich. Rakguhle, die von ihnen ausgehende Seuche und nicht zu
vergessen unser Sith Freund, der uns vermutlich noch an den Hacken klebt. Wir haben also nicht
die Zeit ewig über Taris zu stolpern.“
Er atmete tief ein und fixierte Rutala dann mit einem ernsten Blick.
„Und das bringt mich zum nächsten Punkt. Sollte sich Taris auch nur als weiterer Hinweis auf den
nächsten Hinweis herausstellen, werden wir unsere Reise an dem Punkt unterbrechen und dich
erst mal nach Tython zurück bringen. Sie werden eh schon auf dich warten, jetzt nach dem du mit
ihnen Kontakt aufgenommen hast.“
Er streckte Rutala lächelnd seine Hand entgegen.
„Also kleine Lady, können wir uns darauf einigen?“
Rutala blickte Adeam nachdenklich an. Taris würde also entscheiden, welchen Weg sie
beschreiten würde. Sie nickte. "Ja, darauf können wir uns einigen. Aber ich denke... dass Taris
eine wichtige Rolle in all diesem spielt. Warum sollten wir sonst dort hin geleitet werden? Ich habe
auch das Gefühl, dass ich weiß, wo wir hinmüssen. Ich habe noch immer diese Karte im Kopf.
Blende ich ein paar Aspekte aus, hat sie etwas von einem Relief. Wenn wir also auf Taris eine
Gegend finden, die dem Relief und den Eckpunkten aus den Texten entspricht... finden wir auch
den Ort, an den wir hinmüssen." Sie musste beinahe über sich selbst lächeln, ihr Gesagtes musste
auf andere ziemlich wirr klingen.
Die Padawan wartete noch einen Augenblick, für den Fall dass Adeam noch etwas anfügen wollte.
Als er nur nickte, lächelte sie und zog sich auf die Couch zurück. Sie wollte ausgeruhter sein, wenn
sie den Planten erreichten. Sie hatte das unbestimmte Gefühl, dass dort etwas passieren würde.
Ob Gutes oder Schlechtes vermochte sie nicht zu sagen. Aber es fühlte sich wie eine
Entscheidung an. Ihr erneuter Besuch auf Taris würde alles verändern. Bald darauf waren ihr die
Augen zugefallen, doch auch im Schlaf verfolgten sie wirre Bilder, deren Beduetung sie nicht
verstand.
Dultrek, mittlerweile ziemlich übernächtigt, schlechtgelaunt hatte endlich einen Hinweis darauf, in
welche Richtung sein Ziel geflogen war. Er kratzte sich sein unrasiertes Kinn und schob sich einen
Nahrungswürfel in den Mund und kaute entnervt darauf herum. Er wünschte sich eine Sanidusche
und ein ganzes Bantha zum Essen, als er von einem penetranten Comsignal aus seinen
Gedanken gerissen wurde. Er ruckte zur Seite und stieß sich dabei den Ellbogen, laut fluchend
aktivierte er die Verbindung und biss sofort die Zähne zusammen, als er die Stimme seine
Auftraggebers erkannte. Aprupt nahm er eine professionellere Haltung - wohl wissend, dass der
Sith dies nicht sehen konnte - an. "Dultrek, Sie haben es versäumt, sich zu melden, was ist nun mit
der Padawan? Wie schwer kann es sein, ein halbes Kind zu ergreifen?" Der Sith klang ungehalten
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und Dultrek hatte fast den Eindruck, dass das Reinblut förmlich durch die Leitung wanderte, um
ihm an die Gurgel gehen zu können. Dultrek biss sich auf die Lippe. "Sie hat Hilfe, aber ich weiß
wohin sie will. Taris." erklärte er verbissen. "Taris? Das macht eigentlich keinen Sinn, ist das
sicher?" wollte der Sith wissen. Dultrek bestätigte dies mit einem Grunzen. "Nun. Dann bewegen
Sie Ihren nutzlosen Arsch nach Taris, ich werde dort auf Sie warten." Die Verbindung unterbrach
und ließ einen nachdenklichen Kopfgeldjäger zurück. Irgendwie hatte er Schwierigkeiten, zu
erkennen, was der Sith nun letztendlich vorhatte. Sein Mudn fühlte sich unglaublich trocken an,
das aufbereitete Wasser, dass er zur Verfügung hatte, wollte nichts daran ändern, egal wie viel er
davon trank.
Adeam sah sich um. Außer ihm schienen nun alle zu schlafen. Rutala auf der Couch, Jason,
dessen Hände immer noch die Suppenschüssel umklammert hielten, mit dem Kopf auf dem Tisch.
Und dem Gähnen von vorhin nach zu urteilen, Marlinah wohl in ihrer Kabine. Es war auf einmal
merkwürdig still, nur das Summen der Überlichttriebwerke war zu hören. Der Echani lächelte, ging
zu Jason und nahm diesen vorsichtig die Schüssel aus den Händen ohne ihn möglichst dabei zu
wecken. Doch dieser ließ nur ein kurzes schmatzen und murmeln hören...
“Grüner Eintopf.“
Adeam grinste, brachte die Schüssel weg, sah kurz prüfend auf Rutala hinunter und ging dann
zum Cockpit. Er setzte sich in Marlinahs Sitz und überflog die Kontrollen. Tatsächlich standen sie
nur 15 Minuten vor dem Austritt aus dem Hyperraum. Er beschloss den anderen die Möglichkeit zu
geben noch ein wenig länger zu schlafen und die Landung selbst zu machen. Nach dem sie aus
dem Hyperraum gefallen waren und er die Landeerlaubnis bekommen hatte setzte er zum Sinkflug
an. Adeam betrachtet nachdenklich den Planeten.
„Das wären wir wieder.“, murmelte er leise.
Er drehte aus reiner Gewohnheit eine Platzrunde um den Raumhafen und setzte das Schiff dann
sanft vor dem Hangar von „Taris Aviation“ auf, direkt neben der „Blackbird“, die Jason vor ihrer
Abreise noch mit einer Plane abgedeckt hatte. Er wollte gerade die Maschinen runter fahren, als
eine rote Lampe aufblickte um eine angebliche Fehlfunktion der Ansaugventiele anzuzeigen. Er
schnippste kurz gegen die Lampe und diese erlosch. Adeam brummte zustimmend. Er fuhr die
Maschinen runter und stellte sie ab. Dann ging er zurück in den Aufenthaltsraum, suchte sämtliche
Sachen von ihnen zusammen und brachte diese in den Hangar. Nach dem er damit fertig war,
weckte er als erstes Jason und Rutala. Dann ging er zur Kabine von Marlinah und klopfte laut.
„Miss Ebe, aufwachen bitte, wir sind auf Taris.“
Marlinah sah zur Tür. Sie hatte die Landung bemerkt und war entsprechend bereits dabei, sich
umzuziehen.
Sie trat aus ihrem Quartier und ging in den Gemeinschaftsraum, setzte Caf auf und nahm sich eine
Tasse.
"Tja, damit wären wir fertig, hm? Ich wünsche viel Glück bei dem .. was noch aussteht."
Nachdenklich blickte sie zu der Padawan, dann seufzte sie leise und wandte sich an Adeam. "Wie
schaut es mit der Bezahlung aus? Wollen Sie einen Kostenaufstellung?"
Während der Caf in die Kanne tropfte und dabei seinen Geruch verströmte, warf Marlinah einen
Blick in den Topf. Viel war nicht mehr drin, würde für heute noch reichen.
„Ihr Geld, ja natürlich. Das haben sie sich mehr als verdient. Und nein, eine Aufstellung wird nicht
nötig sein. Ich kann das halbwegs überschlagen was sie für Kosten hatten.“
Adeam lächelte Marlinah kurz zu. Er staunte immer noch darüber das sie bisher kein Wort darüber
verloren hatte, das er die Landung ihres Schiffe geflogen hatte ohne sie vorher zu fragen.
„Ich werde es schnell holen einen Augenblick bitte.“
Dann wandte er sich Rutala und Jason zu.
„Und ihr zwei könnt euch in der Zwischenzeit bei Miss Ebe bedanken und verabschieden.“
Dann drehte er sich um verließ den Aufenthaltsraum und kurz darauf das Schiff. Er lief in den
Hangar zurück und ging in sein Zimmer. Dort lud er einen Creditstick über sein
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Schreibtischterminal auf. Während des Ladevorgangs fiel sein Blick auf sein Holobuch und
plötzlich kam ihm eine Idee. Er zog die Schreibtischschublade auf und nahm seine Holocam
heraus und steckte sie in seine Manteltasche.
Im selben Moment piepte das Terminal und zeigte damit an das der Ladevorgang beendet war. Er
zog den Creditstick aus dem Terminal und lief zurück zum Schiff.
Rutala lächelte, zumindest in ihrem Fall hätte dies keiner Aufforderung bedurft. Sie wandte sich
Marlinah zu und verbeugte sich, diesmal etwas tiefer als üblich. "Ich danke Euch für Eure Dienste,
und das ihr uns trotz der Probleme bis hier gebracht habt. Ich entschuldige mich für die
Unanehmlichkeiten, die meine Anweisenheit bereitet hat." Rutala spielte auf den Angriff von
Dultrek an. Dieser hatte die kleine Gruppe, als er sie entdeckt hatte, angegriffen. "Vielen Dank."
Rutala trat einen Schritt zurück, um Jason Platz zu machen. Der Sullustaner schien etwas
abgelenkt, nickte dann aber fleissig gen Marlinah. Irgendwie schien es, als würde er einerseits
gerne hier bleiben, andererseits aber froh zu sein, wieder an seinem gewohntem Umfeld zu sein.
Er stammelte ein paar Worte vor sich hin, ehe die Padawan dann lächelnd eine Verabschiedung
für sie beide an Marlinah richtete. "Auf Wiedesehen und möge die Macht mit Euch sein." lächelnd
wandte sie sich dann von Marlinah ab, hob ihren Teil des Gepäcks auf und schritt die Rampe
hinab, Jason folgte ihr, nicht ohne mehrmals zu der Twi'lek zurück zu blicken. Dabei ließ er seinen
Rücksack beinahe fallen.
Unten an der Rampe angekommen, kam ihnen Adeam gerade entgegen. Rutala stellte ihren
Rucksack auf dem Boden ab, Jason behielt seinen halb auf der Schulter. Er blieb kurz bei den
beiden stehen. "Ich bringe unserer Pilotin ihre Bezahlung. Jason, geh doch schon mal zum
abgedeckten Schiff, ich komme dann mit Rutala nach." Die Padawan drehte ihren Kopf und blickte
Adeam fragend an. "Wäre es möglich, dass ich schon zum Hangar vorgehen kann? Ich könnte
meinen Rucksack schon etwas für nacher umpacken, ich möchte die Wintersachen nicht alle
mitschleppen. Kann ich für dich auch machen, wenn es gewünscht ist." Mit einem Kopfnicken
deutete sie gen Adeams Ruckack, der noch oben auf der Rampe stand. "Nein, muss nicht sein,
danke." Er lächelte und stieg die Rampe hoch. Rutala nickte ihm nach und drehte sich um. Jason
war schon verschwunden, sie hatte es gar nicht bemerkt. Irgendwie war ihre Aufmerksamkeit nicht
da, wo sie sein sollte. Sie schalt sich in Gedanken selbst und marschierte gen Hangar.
Obwohl sie sich bewußt war, ihre Aufmerksamkeit auf das Jetzt zu lenken, wanderten ihre
Gedanken immer wieder auf die kommende Aufgabe. Hier würde sich einiges Entscheiden.
Entweder fanden sie diese Oase hier auf Taris, oder ihre Reise war fürs erste beendet. Adeam und
sie hatten sich darauf geeinigt, sollten die Hinweise auf einen weiteren Planeten deuten, würde er
sie nach Tython bringen und die Jedi darüber entscheiden lassen. Irgendwie war sie nicht glücklich
damit, doch sie musste sich eingestehen, dass er Recht hatte. Ursprünglich war es die Mission
ihrer Meisterin gewesen und nicht die Mission einer Padawan alleine. Irgendwo in ihrem Hinterkopf
begann es zu kribbeln, doch sie achtete nicht darauf, abgelenkt von der Erinnerung an Meisterin
Athalea, die auf diesem Planeten ihren Tod gefunden hatte. In einem kleinen Eck ihres Herzens
hoffte Rutala noch immer darauf, dass sie noch lebte, doch ihr Verstand verdeutlichte ihr sehr,
dass dem nicht so war. Zumindest nicht körprlich. Athelea war eins mit der Macht, sie war also
nicht tot, sondern nur in einer anderen Existenzebene. Eins mit der Macht und die Macht
durchdrang alles lebende, selbst Rutala. Athalea war immer bei ihr. Der Gedanke entlockte Rutala
ein Lächeln.
Die Padawan ging um die Ecke, wo sich das Hangartor zu Adeams Bleibe befand. Wieder spürte
sie das Kribbeln. Sie blickte blinzelnd nach oben. Ein dunkler Schatten fiel plötzlich auf sie. Als sie
erkannte, dass dieser von einer gepanzerten Person stammte, war es schon zu spät. Kräftige
arme packten sie an den Schultern, während ihr ein gepanzertes Knie schwer in den Magen
gerammt wurde. Mit einem Mal entwich ihren Lungen alle Luft und die Atmung sperrte sich. So
sehr sie sich mühte, so wollte ihr kein Einatmen gelingen. Hätten sie die kräftigen Hände nicht in
ihrem Griff, wäre sie nach hinten getaumelt. Gekrümmt vor Schmerz hielt sie sich den Magen, der
Rucksack, den sie zuvor in den Händen gehalten hatte, war zu Boden gegangen und umgekippt.
Taris 73
Rutala konzentrierte sich auf die Macht, versuchte ihre Atmung in den Griff zu bekommen,
während der Mann sie schon weiter schleifte.
Zufrieden grinste Dultrek unter seinem Helm. Es war leichter gewesen, als er befürchtet hatte.
Irgendwas hatte die Aufmerksamkeit des Mädchenas abgelenkt und so war es ein leichtes
gewesen, sie zu überraschen. Doch langsam erwachte sie und begann damit, sich in seinem Griff
zu winden. Das Gör war ziemlich gelenkig und sie schien zu wissen, wie man sich aus einem Griff
winden konnte. Sie duckte sich hinab und drehte sich so, dass sie seinem Griff zu entgleiten
schien. "Lass los!" rief sie und wand sich beinahe aus Dultreks Griff. Der Kopfgeldjäger besann
sich darauf, dass der Sith sie zwar lebendig haben wollte, aber nichts von unverletzt erwähnt hatte.
Er holte aus und ohrfeigte die Mirialanerin mit der Oberseite seines mit Stahl beschlagenen
Handschuhs. Der Kopf des Mädchens wurde zur Seite gerissen. Keuchend riss sie ihre Hände
hoch, um sich die schmerzende Wange zu halten. Dultreks Schlag hatte zwei Striemen, die leicht
zu bluten begannen, hinterlassen. "Mach mir keinen Ärger, es wird dir nur Schmerzen bereiten."
erklärte er kühl packte sie grob an den Armen und bog ihr diese auf den Rücken. Er hatte nicht viel
Zeit, sicher würde der Echani bald wieder aufkreuzen, und den konnte er jetzt gar nicht
gebrauchen. Er zerrte sie weiter um zwei Ecken, fesselte ihre Hände mit einem dünnen Stahlseil
auf dem Rücken. Je mehr die Padawan daran zerren würde, desto mehr würde es sie schmerzen.
Inzwischen war das Mädchen verstummt, ihre Backe hatte schon begonnen, rot anzulaufen und zu
schwellen, ein feiner Blutfaden war die Wange hinabgeronnen. Er zerrte sie weiter ein paar
Gassen hinab, bis sie einen größeren, luxuriös wirkenden Landgleiter erreichten. Eine große
Gestalt stand mit veschränkten Armen ungeduldig wartend davor.
Rutala hob leicht den Kopf, als sie erkannte, bei wem es sich bei dieser Person handelte. Ihr Herz
sank. Es war der Sith, der sie über Taris gejagt hatte. Natürlich, die Anwesenheit des
Kopfgeldjägers hätte es erklären müssen. Die ganze Zeit hatte man sie verfolgt und obwohl sie
geglaubt hatten, dass sie ihn losgeworden wären, hatte er sie wiedergefunden. Und natürlich hatte
er für den Sith gearbeitet und diesem alle Informationen zukommen lassen. Sie wand sich in
Dultreks Griff, dabei schnitt ihr das Stahlseil weiter in die Handgelenke ein. Sie vesuchte daraufhin
ihre Hände ruhig zu halten, doch dies linderte den Schmerz kein bisschen. Der Sith schien Rutalas
Lage belustigt zur Kenntnis nehmen, ehe er sich gereizt an Dultrek wandte. "Hat ja lang genug
gedauert." Er nickte gen Gleiter. "Deine Aufgabe ist nicht beendet, ich brauche dich noch, um mir
diesen Echani vom Hals zu halten. Vorher gibt es keine Bezahlung." Er machte einen Schritt auf
Rutala und Dultrek zu, mit Hilfe der Macht zog er sich die Padawan näher, um sie bei sich zu
haben, wärend Dultrek, der den zusätzlichen Auftrag mit einem unglücklichen Brummen quittiert
hatte, seinen Platz im Landgleiter bezog. Der Sith bugsierte Rutala unsanft im Gleiter. Die
Padawan keuchte auf, da ihr jede Bewegung schmerzte. DSer Sith nahm dies gefährlich lächelnd
in Kentniss. "Gewöhne dich daran, mein Kind. Vielleicht lohnt es sich ja, dich am Leben zu lassen,
wenn du mir die Oase gezeigt hast." Rutala wollte sich ihm wiedersetzen, ihm entgegnen, dass sie
ihm niemals helfen würde, doch ihr Mund fühlte sich trocken an und obwohl sie keine Angst haben
sollte, fürchtete sie sich tief in ihrem Herzen. Sie erkannte, dass der Sith dies spürte und versuchte
sich darauf zu konzentrieren, was sie gelernt hatte. Der Sith lachte und nickte einem am Steuer
sitzenden Mann zu, als alle auf ihren Plätzen waren. Der Gleiter erhob sich in die Lüfte.
"Jetzt bist du dran, Kleine. Zeig mir den Weg." erklärte er mit meiner sanfter Stimme. Rutala
schüttelte den Kopf, was sie augenblicklich bereuhte. Ihre von Dultrek verwundete Wange brannte
wieder stärker. "Ich habe es satt zu warten, Mädchen. Du hast es lange genug verzögert." Er holte
etwas aus einer Box und ließ es in Rutalas Schoß fallen. Die Padawan zuckte erschrocken
zusammen, als sie den zusammengebundenen Haarzopf erkannte. Es waren Athaleas Haare, das
Band, mit dem es zusammengebunden war, war ein geflogtenes Lederband mit einer Feder daran.
Rutala selbst hatte es einst gefertigt und ihrer Meisterin geschenkt. Der Sith griff in Rutalas Haar
und zog sie zu sich heran. "Ich WILL die Oase und DU wirst mich dorthin führen, oder ich zeige dir
noch mehr Überbleibsel deiner Meisterin." drohte er. Rutala, die nah daran war, zu weinen, blickte
ihn starr an. Der Sith griff wieder zu der Box, um etwas mehr herauszuholen. Rutala's Augen
weiteten sich, als sie zu erkennen glaubte, was er als nächtes holen wollte. "Nein, macht die Box
Taris 74
wieder zu, ich will es nicht sehen!" schrie sie mit bebender Stimme. "Nun, du weißt ja, wie du mich
davon abhalten kannst, Mädchen." antwortete er und hielt weiter hin der Bewegung inne. Rutala
nickte schluckend und blickte nach vorne, gen Horizont in eine Richtung. Der Sith ließ den Deckel
der Box zufallen, verschloss diese aber nicht wieder. Er nickte dem Fahrer zu, dieser lenkte das
Gefährt in die von Rutala gewiesene Richtung. "Gut. Du kannst ja doch vernünftig sein." Mit hoher
Geschwindigkeit entfernte sich der Landgleiter vom Raumhafen und steuerte auf den großen Wald
zu.
Adeam ging in den Aufenthaltsraum wo Marlinah sich gerade eine Tasse Caf eingoss.
Er reichte ihr den Creditstick.
„Ich denke die Summe ist angemessen.“
Marlinah überprüfte den Stick und nickte. Die Summe würde nicht nur ihre Kosten decken, sondern
es würde auch ein großer Teil für sie selbst übrig bleiben.
„Tja, ich würde sagen, das wars dann. Ich danke ihnen für ihre Mühe und... Geduld mit uns.“
Adeam wollte noch etwas sagen, aber so richtig wollte ihm nichts einfallen als er sich plötzlich an
etwas erinnerte.
Der Echani griff in seine Manteltasche und holte das kleine Schlüsselanhänger Tauntaun mit dem
Pilotenhelm auf dem Kopf heraus, das er damals auf Mirial gekauft hatte und setzte es auf den
Tisch.
„Damit sie nicht so allein sind auf ihren Reisen und für den Fall das sie mal einen Co Piloten
brauchen. Und keine Angst, Es ist eine Sie“, schmunzelte er und deutete auf das Tauntaun. In
Marlinahs Augen konnte er ein Lächeln erkennen.
Dann fiel sein Blick auf die Holocam in seiner anderen Hand.
„Ah und noch was, hätten sie was dagegen wenn ich ein Bild von ihnen mache, als kleine
Erinnerung? Ich mache das schon seit Jahren so und halte das alles in einem Holoalbum fest.
Also, darf ich?“
Er hätte verstanden wann sie nein gesagt hätte, aber zu seiner Überraschung nickte sie wieder
nur.
Er legte die Kamera an und drückte auf den Auslöser.
„Vielen Dank Miss Ebe und ich wünsche ihnen alles Gute auf ihrem weiteren Weg. Möge die
Macht mit ihnen sein.“
Er streckte ihr seine Hand hin und diesmal ergriff sie sie schmunzelnd. Er lächelte kurz zurück und
neigte seinen Kopf ohne ein weiteres Wort zu sagen, dann drehte er sich um und verließ das
Schiff.
Vor dem Hangar stand Jason und Adeam stellte sich zu ihm. Während die beiden zusahen wie
Marlinah ihren Frachter für den Start vorbereitete, piepste die Holocam in Adeams Hand, um
anzuzeigen das das sie eine weitere Erinnerung in sein Holoalbum übertragen hatte...
Marlinah wartete noch einige Augenblicke, nachdem die drei ihr Schiff verließen hatten.
Vorsichtshalber ging sie nochmal die Räume durch, um sicher zu gehen, dass nichts vergessen
worden war.
Nun würde es endlich wieder zurück nach Nar Shaddaa gehen. Sie überlegte, der
Schmugglerallianz Bescheid zu geben, entschied sich dann aber dafür, noch ein wenig zu warten.
So könnte sie sich für den Flug ein wenig mehr Zeit lassen und einen Zwischenstop einlegen.
Sie startete die Systeme, fuhr den Antrieb hoch und das Schiff gewann langsam an Höhe. Sie
korrigierte ein wenig zur Seite und im nächsten Moment ging ein Ruck durch das Schiff und der
Boden hatte sie wieder.
"Verdammtes Schiff!", brachte sie hervor und schlug gegen die Steuerkonsole. Wie hatte sie auch
nur glauben können, das Schiff starten zu können, ohne es vorher reparieren zu lassen. Wurde
Zeit das sie sich ein neues Schiff zulegte. Dieses hier verursachte mehr Kosten, als sie in der Lage
war, zu begleichen. Mal abgesehen von der Zeit, die ihr verloren ging, weil es ja doch ständig
repariert wurde.
Sie ging in den Aufenthaltsraum und goss sie erstmal eine weitere Tasse Kaf ein. Erstmal den
Taris 75
Frust sacken lassen und dann einen preisgünstigen Ingeneur suchen.
Innerlich sah Marlinah bereits das hartverdiente Geld zwischen ihren Fingern zerrinnen.
Adeam und Jason standen beide mit verschränkten Armen da und schauten zu wie Marlinahs
Frachter langsam abhob. Die Köpfe der beiden gingen gleichzeitig in die Höhe und verfolgten den
Steigflug. Dann ging ein Ruck durch den Frachter und er verlor recht schnell die eben gewonnene
Höhe um im nächsten Moment wieder hart auf dem Boden auf zu setzen. Genauso ruckartig
gingen auch Adeams und Jasons Köpfe nach unten. Jasons Mund blieb vor Überraschung offen
stehen und Adeam legte den Kopf schief und sah seinen sullustanischen Freund von der Seite an.
„Du hast es kaputt gemacht.“, stellte der Echani trocken fest.
„Auf gar keinen Fall, es war alles in Ordnung was ich angefasst habe.“, protestierte Jason sichtlich
erschüttert.
„Sie wird dich an deinen Ohren aufhängen wenn du es doch warst, das ist dir klar, oder?“, fragte
Adeam gespielt ernst.
Jason schnappte hörbar nach Luft. Ja, das konnte er sich gut vorstellen.
Adeam musste bei der Reaktion schmunzeln als ihm etwas einfiel.
„Beim Landeanflug vorhin leuchtetet kurz eine der Kontrolllampen für die Ansaugventile, vielleicht
liegst ja daran?“
Die Rampe des Frachters öffnete sich nach einer Weile und das Gesicht eine sehr verärgert
aussehende Twi'lek erschien.
„Am besten du gehst mal zu ihr und bietest ihr deine Hilfe an. Und pass auf deine Ohren auf.“
Reflexartig legte Jason seine Hände auf beide Ohren, sah dann Adeam an und schnitt eine
Grimasse. Dann lies er die Hände wieder sinken, lief zum Frachter und verschwand nach einem
kurzen Wortwechsel zusammen mit Marlinah im inneren des Schiffs.
Adeam drehte sich um und ging in den Hangar zurück um nach Rutala zu sehen. Er ging zu
seinem Zimmer, aber nur ihr Gepäck war dort, sie nicht. Auch in Jasons Zimmer oder der Küche
war die Kleine nirgends zu finden. Ein dumpfes Gefühl beschlich ihn. Er rief laut ihren Namen aber
es erfolgte keine Antwort. Das dumpfe Gefühl in Adeam wurde stärker und eine Ahnung beschlich
ihn. Konnte das sein? Hatten sie seine kleine Freundin tatsächlich direkt unter seinen Augen... er
schüttelte den Kopf. Nein, das hätte er bemerkt. Er senkte den Kopf als etwas auf dem Boden
seine Aufmerksamkeit erregte. Ein paar kleine Flecken, fast nicht zu sehen. Er kniete sich hin und
fuhr mit den Fingern über den Boden. Die Flecken entpuppten sich bei nähren hinsehen als ein
paar rote Spritzer.
Und die dumpfe Ahnung wurde zur Gewissheit. Es war Blut! Und die kleine Blutspur zog sich
Richtung Hinterausgang.
Adeam lief zur Hintertür und fand diese offen vor. Wütend knallte er die Tür wieder zu. Es war als
wirklich so, sie hatten Rutala direkt vor seiner Nase entführt. Sie hatte ihm vertraut das er auf sie
aufpassen würde und er hatte versagt. Er spürte wie die Wut in ihm kochte und ihn zu übermannen
drohte. Er gönnte sich ein paar Augenblicke um durch zu atmen und sein inneres Gleichgewicht
wieder herzustellen. Und dann fasste er einen Entschluss.
Er ging in sein Zimmer, zog seine persönliche Kiste unter seinem Bett hervor und öffnete sie. Er
nahm ein paar Sachen heraus und zog sie an.
Der Brustpanzer, die schweren Stiefel und Handschuhe waren mit ein paar geübten Griffen rasch
angelegt. Er zog seinen Mantel wieder über, nahm das Lichtschwert aus der Innentasche und
hängte es an seinen Gürtel. Dann lief er nach draußen und zum Frachter von Marlinah.
Er rannte hinein, die schweren Stiefel dröhnten dabei über die Deckplatten und fand die Twi im
Aufenthaltsraum vor.
Jason war nirgends zu sehen, aber das war vielleicht auch besser so. Er ignorierte den
erschrockenen Blick von Marlinah als diese ihn sah, griff sie am Arm und kam sofort zur Sache.
„Hören sie, ich hab jetzt keine Zeit für lange Erklärungen, aber die, die uns verfolgten, haben
Rutala. Ich habe keine Ahnung wie die Sache ausgehen wird, aber das sind echt finstere Typen
und wenn das ganze hier schief gehen sollte, tun sie mir bitte einen Gefallen und nehmen sie
Jason von hier mit. Können sie das tun?“
Marlinah war immer noch so erschrocken von seinem Auftritt das sie nur stumm nicken konnte.
Taris 76
„Gut, ich verlass mich auf sie.“
Mit diesen Worten drehte er sich um und rannte wieder hinaus. Es gab nur eine Möglichkeit wie er
die kleine Mirialanerin noch zeitnahe finden konnte. Er ging auf die „Blackbird“ zu und stieg ein. Er
fuhr die System hoch, startete die Triebwerke und hob sofort ab.
Marlinah war erleichtert, als Jason sich anbot, den Fehler zu reparieren. Sie hatte schon damit
gerechnet, wieder eine überteuerten Ingeneur damit zu beauftragen.
Sie ging in den Aufenthaltsraum und durchsuchte die Lebensmittel. Fiel war nicht mehr da. Aber für
einen Snack würde es später reichen. Der Sullustaner schien gutes Essen zu mögen.
Als Adeam mit ihr sprach, war sie irritiert. Wenn was schief ging ? Und wie würde sie davon Wind
bekommen ?
Am besten nicht weiter drüber nachdenken.
Sie beobachtete wie Adeam wieder verschwand und ging dann nachsehen, was Jason trieb.
Rutala konzentrierte sich auf das Gebiet vor sich. Doch aufgrund der Ruinen und der
Überwucherung des Waldes konnte sie fast nichts erkennen. Sie wusste, dass sie sich auf ganz
bestimmte Merkmale konzentrieren musste. In der richtigen Gegend waren sie, doch den Rest
konnte sie wohl nur vom Boden aus erkennen. Der Sith hatte den Piloten schon angewiesen, die
Geschwindigkeit zu verringern. Er drehte sich zu Rutala und packte sie an den Haaren, um ihre
Gesicht zu sich zu drehen. "Ich weiß ganz genau, dass du den Weg kennst. Also hör auf damit,
alles zu verzögern, Kind!" zischte er und blickte sie aus seinen rotgoldenen Augen an. Rutala
wollte mit dem Kopf schütteln, doch sein Griff ließ keine Bewegung zu. Also antwortete sie mit
dünner Stimme: "Wir sind am richtigen Tal, aber ich kann durch die Bäume den Ort nicht erkennen,
wir müssen landen..." Der Sith blickte sie weiter an, strich ihr dabei beinahe zärtlich über die
verletzte Wange. "Du sagst besser die Wahrheit. Denke nicht, dass ich dich gehen lasse oder du
Erlösung im Tod finden kannst. Das wirst du niemals bekommen." Er verkrampfte die Finger seiner
Hand und kratzte ihr die inzwischen verkrustete Wange wieder auf. Die Padawan schrie
erschrocken auf, am liebsten hätte sie sofort eine Hand auf die wieder aufgerissene Wunde
gepresst, doch das war ihr nicht möglich. Sie bemühte sich das Brennen zu ignorieren. Der
Reinblüter ließ sie los und nickte dem Piloten zu, auf einem kleinem Plateau zu landen.
Dultrek war schon abgesprungen, bevor der Gleiter komplett gelandet war und sicherte die
Umgebung. Der Pilot blieb nach einem kaum erkennbarem Nicken des Sith im Gleiter, während
Rutala unsanft hinausgestossen wurde. Mühsam rappelte sie sich auf. Sie ließ ihren Blick einige
Zeit kreisen, ehe sie eine natürliche Schneise entdeckte, die genau wie auf dem Relief aussah.
Dennoch wartete sie ab, was der Sith machte. Sie wollte ihn nicht dorthin führen, aber töten würde
er sie wohl auch nicht und sie war sich nicht sicher, was er noch alles mit ihr anstellen würde,
wenn sie sich weigerte, ihm den Weg zu zeigen. Sie versuchte ihre Arme möglichst so zu halten,
damit die Fesseln nicht weiter einschnitten, doch durch das ganze Geschubse hatten sich die
Metalldrähte schon in die Haut geschnitten und verursachten ein schmerzhaftes Brennen. Plötzlich
spürte sie auf dem Rücken etwas, dass sich wie ein furchtbares Brennen anfühlte und sich dann
wie Blitze schmerzhaft nach außen verzweigte. Rutala kniff die Augen zusammen und keuchte vor
Schmerzen. Sie verstand nicht gleich, was passiert war und erst nach einigen Augenblicken
erkannte sie, dass sie auf dem Boden kniete. Der Sith stand nun vor ihr, eine Hand erhoben. Um
die Hand spielten noch kleinere Blitze und der Padawan wurde klar, was sie eben erlebt hatte. "Du
wirst nun zielgerichtet zur Oase gehen, nicht stehen bleiben und meinen Befehlen ohne
Verzögerzungen Folge leisten. Das hier war noch gar nichts." Er blickte zum Gleiter. "Für jede
Verfehlung wirst du im Anschluss mehr aus dieser Box zu sehen bekommen. Nicht nur ihre Haare."
Rutala schluckte schwer. Sie wollte gar nicht daran denken, ob der Sith wirklich Athaleas
Leichnahm in der Box hatte, oder ob er nur das Haar abgeschnitten hatte. Allerdings war die Box
groß genug. Die Padawan schüttelte sich, sie wollte nicht daran denken, ob er ihr nur Angst
machen wollte, oder wirklich die Wahrheit sagte. Vermutlich war genau das der Plan, sie mit dieser
Ungewissheit mürbe zu machen. Letztendlich nickte sie. "Ja..." brachte sie kaum hörbar heraus.
Der Sith verschränkte die Arme. "Ach ja. Noch etwas. Ich bin Darth Avarth. Ab jetzt hast du 'Mein
Lord' oder 'Meister' zu sagen. Und nicht geflüstert mit dieser Kinderstimme da. Verstanden?" Die
Taris 77
Padawan hatte keine Lust, einen weiteren Sithblitz ausgesetzt zu werden, weshalb sie nun mit
fester Stimme, zumindest so fest wie möglich, antwortete. "Ja, mein Lord." Es fühlte sich an, als
müsste sie die Worte und dessen Bedeutung heraus würgen. Aber Avarth schien soweit zufrieden
zu sein und nickte zur Seite, was Rutala dazu veranlasste, den Pfad, der die Gruppe zu ihrem
Zielort führen würde, einzuschlagen.
Rutala fühte Darth Avarth den verschlungenen Pfad entlang. Es gab viele Abzweigungen.
Scheinbar war er als eine Art Labyrinth angelegt, um ein zufälliges Entdecken zu verhindern. An
vielen Stellen war er überwuchert oder abgebrochene Baumstämme darüber gefallen, doch mit
dem Bild des Reliefs im Hinterkopf gelang es Rutala, den Weg zu finden, auch wenn sie ab und zu
fast den falschen Pfad eingeschlagen wäre. Jedes Mal, wenn sie sich umdrehte, und ihren Fehler
erklären musste, erwartete sie eine Strafe ihres Peinigers, doch da dieser keine weiteren
Verzögerungen wollte, schien er es dabei zu belassen, Rutala anzuschreien oder einen gefährlich
ruhigen Satz zu bringen. Letzteres verunsicherte die Padawan viel mehr als wenn er brüllte.
Dultrek sicherte ihren Weg nach hinten. Obwohl Rutala sein Gesicht nicht sehen konnte, weil er
einen Helm trug, so war sie sich sicher, dass er sie immer wieder finster anstarrte. Darth Avrath
hatte den Kopfgeldjäger angewiesen, nach dem Echani Ausschau zu halten, er war sich sicher,
daß dieser versuchen würde, ihnen zu folgen. Rutala fühlte sich ausgelaugt und erschöpft, als sie
auf einen gepflasterten Pfad trafen.
Rutala blieb stehen und musterte die nähere Umgebung genau. Der gepflasterte Pfad führte auf
einen kleinen Platz, in dessen Mitte eine Art Sonnenuhr stand. Allerdings hatte die Sonne keine
Gelegenheit, irgendwelche Schatten zu werfen, da die Bäume dies verhinderten. Der Sith stieß
Rutala ruppig weiter und so ging sie bis zu dem Gebilde. Es war eine auf einem Sockel befindliche
Steinscheibe auf mehreren Ringen, die sich scheinbar bewegen ließen. Oben befand sich im
Zentrum eine metallene Stange. Auf dem oberen Stein waren Planeren, auf den Seiten der Ringe
darunter verschiedene Symbole. Alles wirkte irgendwie vertraut. "Ist das der Schlüssel zur Oase?
Ich kann hier nichts besonderes erkennen, weder visuell noch in der Macht. Ich hoffe, du weißt,
was du zu tun hast." Darth Avrath legte eine Hand auf Rutalas Schulter. Die Mirialanerin zuckte
zusammen, als sie mit einem Nicken antworten wollte. In der Tat kam ihr das Ganze bekannt vor,
doch noch immer wollte sie nicht, dass der Sith die Oase fand. Sie spürte seine dunkle Energie,
sie war sich sicher, dass er sie bewußt spüren ließ, und berührte ganz bestimmte Planeten. Sie
begann mit Taris, dann Toola, führte ihre Finger gen Er'kit, nur um wieder taris zu berühren. Etwas
im Inneren des Gebildes schein einzurasten. Die unteren beiden Ringe sackten ein Stück ab, der
obere blieb an seinen Platz, dann war es ruhig. "Ich muss den oberen Ring drehen, aber so geht
das schlecht." erklärte sie und zuckte zur Verdeutlichung mit ihrem Schultern. Der Sith zog ein
Vibromesser aus seiner Robe und schnitt ihr die Fesseln durch. Im ersten Augenblick spürte sie
nichts, doch als der Blutfluss wieder freier war, fingen ihre Hände zu kribbeln und zu schmerzen
an. Sie legte sie ungelenk an den Stein und zog scharf die Luft dabei ein, als sie sah, wie wund
und blutig ihre Handgelenke waren. Dennoch konnte sie sich nun nicht davon ablenken lassen. Sie
schob den Schmerz in eine dunkle Ecke ihres Verstandes und drehte den Ring soweit, bis sich die
Symbole, die sie auch an den anderen Orten erkannt hatte, übereinander standen. Ein weiteres
Klacken ertönte im Inneren. Die Metallstange wurde nach oben gedrückt und kippte auf eine Seite.
Sie wies in das Dickicht, kein Pfad war in der Nähe. "Ich denke, dort irgendwo liegt die Oase..."
Rutala war sich nicht sicher, aber irgendetwas auf den Symbolen und der Planetendarstellung
verwirrte sie. Irgendwie glaubte sie fast, dass sie hier etwas anderes finden würden. Vielleicht
einen letzten Hinweis. Doch sicher war sie sich nicht. "Um deinetwillen hoffe ich, dass du Recht
hast." Er stieß sie weiter vor und machte sich nicht die Mühe, sie wieder zu fesseln, sie würde ihm
ohnehin nicht entkommen.
Rutala konnte am Blick des Sith deutlich erkennen, dass er ungeduldig war und endlich das Ziel
ins Auge fassen wollte. Einerseits hatte sie den Eindruck, dass ihn das Nachsichtig machte,
andererseits hatte sie stets das Gefühl, dass seine Aufmerksamkeit und Gedanken überall waren.
Sie spürte zumindest deutlich, dass er sich ihr und ihrem Verhalten sehr wohl gewahr war und
jeden Schritt, von dem er annahm, dass sie ihn auf eine Flucht tun wollte, schnitt er ihr ab. Er hatte
Taris 78
sein Lichtschwert aktiviert und schlug mit der blutroten Klinge das umliegende Gestrüpp und
Dickicht kurz und klein. Wenn ihnen nun einer folgen würde, hatte er wohl kein Problem damit.
Rutala erklärte sich das damit, dass es dem Sith schlicht egal war. Kurz darauf tat sich eine weite
Schlucht vor ihnen auf. Von oben war sie vermutlich kaum bis gar nicht erkennbar, die Bäume
ragten so tief hinein, dass sie diese von oben fast unsichtbar machte. Auch an den Steilwänden
war alles überwuchert. Unten konnte Rutala etwas erkennen. Es war eine riesige Ruine. Im
Zentrum der Ruine befand sich etwas, dass sie von hier oben kaum erkennen konnte, aber sie
hatte das Gefühl, dass sie dorthin musste, um die Oase wirklich finden zu können. Der Sith packte
sie am Arm und zog sie einen engen Pfand entlang, er wollte schnell dorthin. Dultrek folgte ihnen,
sicherte nach hinten ab.
Adeam zog das den Jäger auf 500 Meter hoch, blieb dann im Schwebeflug und überlegte wie er
seine kleine Freundin jetzt am schnellsten finden konnte.
Er überschlug die Zeit die von Rutalas Entführung bis jetzt ungefähr vergangen sein musste. Alles
in allem konnte es nicht länger als 30 Minuten her sein.
Auch musste man davon ausgehen das sich die Kleine nicht einfach so widerstandslos mitnehmen
lassen würde. Ihre Entführer musste sie also auch möglichst ungesehen durch die Straßen
bringen, was für ein geschlossenes Fahrzeug oder einen Gleiter sprach. Und das brachte ihn auf
eine Idee.
Er ließ den Computer nach Strahlungssignaturen scannen.
Jedes Fahrzeug oder Speederbike hinterließ so etwas und diese Signaturen zerfielen erst nach
einer Weile.
Es war nicht viel, aber das beste was Adeam in dem Moment hatte. Die ersten Scans fielen
negativ aus.
Weder in Östlich, Westlich oder Südlicher Richtung gab es es etwas brauchbares, maximal Spuren
die zu Speederbikes passten.
In nördlicher Richtung aber meldete der Computer eine starke Spur, die von einem wesentlich
größeren Fahrzeug als einem Bike stammen musste. Adeam beschloss dieser Spur zu folgen. Er
steuerte den Jäger in die entsprechende Richtung und nach ein paar Minuten Flug meldete der
Computer das Ende der Signatur.
Offensichtlich hatte das Fahrzeug gestoppt, das allerdings wohl erst vor ein paar Minuten. Durch
die dichte Vegetation war nichts zu erkennen und ein Scan brachte nicht wirklich was, da es für
den Computer nicht möglich war, zwischen Trümmern der Ruinen und einem Fahrzeug zu
unterscheiden.
Dafür gab es da unten zuviel Metall. Aber ein Scan nach Lebensformen ging sehr wohl und es
brauchte auch nicht lange bis der Bordcomputer entsprechende Ergebnisse lieferte. Er zeigte vier
Lebensformen an, eine quasi direkt unter ihm, wo auch die Strahlungssignatur aufhörte und drei
weitere in einiger Entfernung, die sich dazu auch noch von ihm wegbewegten. Adeam flog weiter
um den Eindruck eines ganz normalen Überflugs zu erwecken.
In einer Entfernung von gut 5 Kilometern zu seinen Zielen, suchte er sich einen geeigneten
Landeplatz und setzte den Jäger in einer kleinen Lichtung auf.
Er stieg aus und machte sich auf den Weg. Adeam lief so schnell er konnte und es die Vegetation
zuließ. Trotzdem brauchte er eine gefühlte Ewigkeit für die Strecke. Am Ziel angekommen sah er
einen Gleiter, groß genug um darin eine kleine Jedi zu verstecken. Aber es war natürlich kein
Beweis, sondern maximal ein Indiz, das Rutala tatsächlich hier war. Ein Mann stand gelangweilt,
mit verschränkten Armen an das Fahrzeug gelehnt und schaute missmutig in die Gegend.
Wohl der Fahrer, dachte Adeam. Ja, Chauffeur zu sein war mitunter ein Scheißjob.
Adeam blickte in die Richtung in die der Computer vorhin die anderen drei Lebenszeichen
angezeigt hatte. Er konnte einen Pfad erkennen, ziemlich überwuchert, aber es war nicht zu
übersehen das dort kürzlich erst jemand entlang gelaufen war. Der Echani umging den Gleiter und
den Fahrer und folgte dem Pfad. Der Pfad hatte immer wieder Abzweigungen, aber die Spur der
Leute, die vorher hier lang gegangen waren, war deutlich auszumachen, so das Adeam keine
Probleme hatte den richtigen Weg zu finden. Während des ganzen Weges nagte ein dumpfes
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Gefühl in ihm. Was wenn die drei da vorne nicht die waren, die er suchte. Dann hatte er viel Zeit
und vermutlich auch Rutala verloren und das für immer. Er versuchte immer wieder diesen
Gedanken abzuschütteln, aber das nagende Gefühl der Ungewissheit blieb.
Nach einer Weile mündete der Pfad auf einen kleinen Platz, auf dem so etwas wie eine Sonnenuhr
stand. Er ging einmal um das Gebilde herum und betrachtete es genauer. Irgendwie schien die
ganze Sache ein Mechanismus zu sein, der aktiviert wurde und in eine bestimmt Richtung deutete.
Adeam sah in die entsprechende Richtung und musste Lächeln. Irgendwer hatte das Gestrüpp in
dieser Richtung kurz und klein gehauen. Und es war deutlich zu erkennen das dazu ein
Lichtschwert benutzt wurde. Vielleicht war ja doch auf der richtigen Spur und es war noch nicht zu
spät.
Er folgte den Pfad und erreichte nach kurzer Zeit eine weite Schlucht. In dieser Schlucht war eine
riesige Ruine zu sehen. Und auf diese Ruine liefen im Gänsemarsch drei Gestalten zu. Ganz
hinten ein Typ in Rüstung, vor ihm, unverkennbar, ein rothäutiger Kleiderschrank und davor...
Rutala!
Als Adeam sie sah musste er sich einen kurzen Moment hinknien, als die Anspannung der letzten
Stunden mit einem Schlag aus ihm wich und er wusste das er seine kleine Freundin immer noch
retten konnte. Und diesmal war es ihm egal was er dafür tun musste.
Er stand auf und folgte der Gruppe dann lautlos.
Rutala führte ihre beiden Häscher über die verwitterten Steinplatten der Ruinen. Sie hatten
mehreren Hindernissen aus dem Weg gehen oder darüber klettern müssen. Bei jeder kleinen
Verzögerung konnte die Padawan den Zorn des Sith hinter sich spüren, so als würde dort ein
extrem heißes, unbändiges Feuer wüten und ihre Rückseite verbrennen. Mehr als einmal stieß er
sie unanft weiter. Sie erreichten eine Art Plateau, zu beiden Seiten sah man die Überreste in sich
verfallener Türme. Der Platz, auf dem sie sich befanden, schien einmal eine hohe, aber
einstöckige Halle gewesen zu sein. Allerdings war von der Dachkonstruktion wenig übrig
geblieben. Mehrere umgestürzte Säulen verlangsamten ihre weiteren Schritte etwas, doch Rutala
beeilte sich so gut sie konnte. Sie erreichten das Ende der Halle, die Wand war noch zum Zeil
vorhanden, neben vielen Rissen gab es auch einige zum Teil sehr große Löcher darin. Davor
befand sich eine Art Podest. Dort blieb Rutala stehen,
Das Podest war rund und etwa einen Meter hoch. Im Gegensatz zum Rest der Ruinen, die so gut
wie nur aus Stein und Marmor bestanden, war dieses Gebilde aus verschiedenen Metallen gebaut.
Im Zentrum befand sich ein primitiver Mechanismus. Rutala streckte ihre Hand aus und zögerte,
doch dann drückte sich der Sith an ihr vorbei und aktivierte diesen. Das Zentrum des Podest
öffnete sich und es wurde eine weitere, kleine Plattform angehoben. Darauf befand sich eine
kleine, geschnitzte Szenerie, geschmückt mit Symbolen, die Rutala irgendwie bekannt vor kamen.
In den Sockel war ein einzelener Satz eingraviert. 'Die Quelle allen Lichts'
Rutalas Augen weiteten sich, als sie erkannte, auf was die Szenerie andeutete. Schnell fegte sie
das Modell mit einem Machtstoß vom Sockel. Darth Avrath ergriff ihren Arm noch in der
Bewegung, konnte aber das Herunterfallen nicht mehr verhindern. "Das wird dir noch Leid tun,
Kind!" knurrte er und zog sie ruckartig an sich. "Ich weiß, dass du das Wissen verstanden hast,
und du wirst mir al..." weiter kam er nicht, denn er drehte sich überrascht um. Vermutlich hatte er
das selbe Aufblitzen in der Macht verspürt wie sie. Fast im selben Moment flog Dultrek, der
Kopfgeldjäger an ihnen vorbei. Sein Flug wurde aprupt von einem in der Nähe liegendem
Säulenstück gebremst. Schabend und keuchend rutschte er zu Boden und versuchte Luft in seine
Lungen zu bekommen. Rutala, noch immer im festen Griff des Sith blickte in die Richtung, aus der
Dultrek geflogen kam und hielt den Atem an.
Mit wehendem Mantel näherte und zerzaustem Haar näherte sich Adeam, in seiner rechten Hand
ein aktiviertes Lichtschwert mit weißer Klinge. Sein Blick zeigte wilde Entschlossenheit, während er
sich näherte.
Taris 80
Adeam schaffte es sich bis auf 10 Metern der Gruppe zu nähern und ging dann hinter dem Rest
einer Säule in Deckung. Dultrek's Aufmerksamkeit war nicht die beste, immer wieder schaute er zu
Rutala und dem Sith und so konnte sich Adeam erstmal einen kurzen Überblick verschaffen.
Überall lagen umgestürzte Säulen und andere Trümmerreste herum. Trotzdem ließ der Rest, der
von der Architektur noch vorhanden war, darauf schließen, das, was immer diese Ruine mal war,
etwas besonderes gewesen sein musste. Adeam nahm sein Lichtschwert vom Gürtel und
überlegte wie er wohl am besten erst Dultrek unbemerkt ausschalten konnte um es nicht mit zwei
Gegnern aufeinmal zu tun zu haben, als Rutala mit einer Handbewegung etwas von dem Podest,
vor dem sie stand, hinunter warf. Der Sith riss Rutala wütend an sich und Adeam wusste das keine
Zeit mehr zum überlegen blieb. Er trat hinter Säule hervor und marschierte auf die drei zu.
Blockade lösen, sich mit der Macht verbinden und das Lichtschwert zünden alles passierte nahezu
gleichzeitig. Dultreks Kopf ruckte herum als er das Zischen des Lichtschwertes vernahm, griff mit
einer Hand nach seinem Blaster und wurde im selben Moment durch einen Machtschub von
Adeam nach hinten geschleudert. Krachend prallte er gegen eine Säule. Gurgelnd rutschte er zu
Boden und war Augenblicklich bewusstlos. Adeam lief weiter und sein Blick richtete sich wieder
nach vorn.
Sowohl der Sith als auch Rutala starrten ihn an, beide mit der selben Überraschung im Gesicht.
Adeam blieb 3 Meter vor beiden stehen und hob sein Schwert mit ausgestrecktem Arm, so das die
Spitze auf die Brust des Sith zeigte. Das weiße Licht der Klinge ließen Adeam's Gesicht und seine
silbergrauen Haare leuchten.
Der Sith streifte seine Überraschung ab und ließ Rutala einfach auf den Boden fallen. Die nutze
die Gelegenheit und krabbelte sofort ein paar Schritte von ihm weg. Dann zündete der Lord sein
Lichtschwert ebenfalls und ahmte die Bewegung von Adeam nach. Das rote Licht seiner Klinge
ließ sein Gesicht ebenfalls leuchten und noch diabolischer wirken, seine gelben Augen verengten
sich zu rotglühenden Schlitzen. Rutala schaute atemlos zwischen den beiden Männern hin und
her.
Hell und Dunkel, dachte sie.
„Echani... JEDI!“ Der Sith spuckte die Worte geradezu aus.
„Es endet hier.“, antwortete Adeam ruhig.
„Ja, du endest hier. Getötet durch die Hand von Darth Avarth!“
Die Überheblickeit und der Stolz in seiner Stimme waren nicht zu überhören.
Ein feines Lächeln umspielte Adeam's Lippen.
„Is recht Lord Rotbacke, dann leg mal los.“
Mit einem Brüllen stürzte sich der Sith auf Adeam und ihre Klingen trafen krachend aufeinander
und innerhalb eines Augenblicks befanden sich beide in ihrem finalen Kampf, an dem es am Ende
nur einen Sieger geben würde.
Ohne Unterlass griffen sich die beiden immer wieder an, parierten, täuschten und führten echte
Schläge in einem wilden, gnaden- und regellosen Kampf. Wie auch schon in ihrem ersten Kampf,
damals in der Gasse, war der Sith schnell und kraftvoll, immer wieder drängte er sich Adeam mit
großem Geschick entgegen und ließ sein Lichtschwert immer wieder auf ihn zuzucken.
Rutala war nicht in der Lage sich zu bewegen, sie starrte zu dem Kampf und musste feststellen
das der Sith auch mit dem Schwert ein sehr fähiger Kämpfer war und vielleicht sogar geschickter
als Adeam. Und obwohl sie wusste das es besser war jetzt weg zulaufen konnte sie nicht einen
Finger rühren. Sie war förmlich paralysiert.
Auch Adeam musste erkennen das der Sith ihm absolut ebenbürtig war und dazu noch ein paar
Jahre jünger. Ein Krieger auf dem Höhepunkt seiner Kraft. Und darüber hinaus wurde er von
seinem abgrundtiefen Hass und seiner Verachtung für die Jedi getrieben. Auch Adeam wurde von
etwas getrieben, von dem Wunsch und dem absoluten Willen seine kleine Freundin endlich nach
Hause zu bringen. Zurück nach Tython. Und zwar Lebend.
Die beiden Kämpfer bewegten sich mit blitzenden Lichtschwertern hin und her, vor und zurück.
Dabei setzen sie alles ein was im Lauf von vielen Jahren gelernt hatten. Der Sith drehte sich,
wirbelte, sprang und schlug Saltos mit erstaunlicher Leichtigkeit. Seine Wendig- und
Taris 81
Geschicklichkeit erlaubte es ihm, Adeam in Schach zu halten, immer wieder selbst anzugreifen,
während er gleichzeitig parierte und erbarmungslos nach einer Lücke in der Verteidigung seines
Gegners suchte. Aber er fand keine. Dieser Jedi schien nur in Ansätzen die üblichen Techniken
des Ordens zu benutzen. Aber ansonsten war ihm die Technik die der Echani verwendete völlig
fremd. Adeam hatte irgendwann im Laufe der Jahre seines Umherziehens in seinem Training
angefangen, die einzelnen Grundlagen der Jedi Schwertstile zu mischen. Das ganze hatte er dann
aber mit Echani Kampftechniken kombiniert und verfeinert, die er von klein auf gelernt hatte und
auch während seiner Ausbildung im Tempel immer weiter trainiert hatte, bis heute. Heraus
gekommen war ein Schwertstil den man wohl nur als „persönlich“ bezeichnen konnte und der wohl
jeden Jedi Schwertmeister die Hände über den Kopf zusammen schlagen lassen würde, wenn er
diesen Stil mal zu Gesicht bekäme. In diesem Kampf aber brachte es Adeam kleinen Vorteil.
Nämlich den des Unbekannten.
Er bedrängte den Sith immer wieder hart, weil er spürte wie gefährlich dieser Mann trotzdem war
und er den Kampf so schnell wie möglich beenden musste. Mit wehenden Mantel griff er immer
wieder entschlossen an aber auch ihm gelang kein erfolgreicher Schlag, mit dem er das Ganze
hätte beenden können. Und so wogte der Kampf hin und her, die Klingen trafen aufeinander,
immer wieder und ihr energetisches Summen erfüllte die Luft.
Rutala saß immer noch auf der selben Stelle, hatte sich aber etwas aus ihrer Schockstarre
befreien können. Auch wurden ihre Gedanken etwas klarer und sie wusste das sie Adeam helfen
musste. Sie schaute sich um, nach irgendetwas was sie als Waffe verwenden konnte. Ihr Blick fiel
auf den bewusstlosen Dultrek und es durchzuckte sie wie ein Blitz. Sein Blaster! Sie krabbelte auf
allen vieren auf den Bountyhunter zu, der bäuchlings auf dem Bden lag und versuchte an seine
Waffe zu kommen. Unglücklicherweise hatte er diese unter sich begraben und so sehr sich Rutala
auch bemühte ihn umzudrehen, sie schaffte es nicht. In seiner Rüstung war er einfach zu schwer.
Vor lauter Anstrengung stiegen ihr die Tränen in die Augen. Immer wieder versuchte sie es, aber
ohne Erfolg. Schließlich gab sie auf. Sie setzte sich neben Dultrek und mit Tränen verschleierten
Blick sah sie wieder rüber zu Adeam und dem Sith Lord.
Schlag um Schlag kämpften sich die beiden durch die Ruine, verstrickt in einen Zweikampf der auf
ewig so hätte weiter gehen können. Aber dann ging alles blitzschnell. Der Sith parierte einen
Abwärtsschlag , wirbelte nach links und schlug mit dem Rücken zu Adeam blind zu. Diese Aktion
brachte die Entscheidung. Adeam erkannte die Gefahr gerade noch rechtzeitig, wich dem Schlag
aus und schlug dann seinerseits zu. Mit einem matschenden Geräusch trennte er die rechte Hand
des Sith sauber über der Handwurzel ab. Hand und Lichtschwert seines Gegners flogen im hohen
Bogen durch eine der großen Lücken in der Mauer nach draußen in die dichte Vegetation. Der Sith
ging mit einem schmerzerfüllten Brüllen in die Knie, mit seiner linken Hand den Stumpf umfassend
wo eben noch seine Schwerthand war.
Schock, Wut und Ungläubikeit lagen in seinem Blick, als er den Echani anstarrte und auf das
unvermeidliche wartete. Adeam atmete schwer und brauchte einen Moment um sich zu sammeln.
Dann sah er den Sith an.
„Sie sind geschlagen... mein Lord.“, sagte er spitz. Er hob seine Klinge als wolle er den finalen
Schlag ansetzen, verharrte dann aber in der Bewegung. Dann deutet er in die Richtung wo Rutala
irgendwo sein muss.
„Ich schwöre, wenn sie dieser Jedi jemals wieder zu nahe kommen, werde ich dafür Sorgen, das
aus ihnen, Lord Avarth, eine Lady Avarth wird.“
Bei diesen Worten senkte er sein Schwert, so das die Spitze zwischen die Beine des Roten zeigte.
„Und nun verschwinden sie, bevor mir ganz plötzlich entfällt was ich mal im Kodex gelesen habe.“
Adeam trat einen Schritt zurück, die Klinge immer noch auf Lord Avarth gerichtet. Der erhob sich
langsam mit schmerzverzerrten Gesicht.
„Deswegen werdet ihr Jedi niemals gewinnen, weil ihr nie bereit sein den letzten Schritt zu tun, ihr
seid einfach schwach.“
Er bellte diese Worte förmlich heraus. Dann drehte er sich um, sprang aus der Ruine und rannte
davon.
Adeam schaltete sein Lichtschwert ab und sah dem Sith nach, wie er in der Vegetation
Taris 82
verschwand. Für ein paar Minuten stand er einfach nur da und war so in Gedanken das er die leise
Stimme hinter ihm erst gar nicht wahr nahm. Erst als Rutala das zweite mal seinen Namen rief,
wirbelte er herum. Er rannte auf sie zu, rutschte den letzten Meter auf den Knien, da sie immer
noch auf dem Boden hockte. Sie warf sich ihm entgegen, drückt ihr Gesicht gegen seinen
Brustpanzer und schluchzte nur noch. Adeam streichelte ihr beruhigend über den Kopf, sagte aber
sonst nichts. Es dauert etwa ein halbe Stunde bis sich Rutala wieder etwas gefangen hatte. Adeam
half ihr hoch und schaute ihr ins Gesicht, wo ihre Tränen deutliche Spuren in ihrem schmutzigen
und von der ganzen Anspannung gezeichneten Gesicht hinterlassen hatten. Sie schaute auf sein
Lichtschwert, streichelte kurz mit den Fingern darüber und Adeam drückte es ihr dann einfach in
die Hand.
„Tut mir leid kleine Lady, ich hätte es dir sagen sollen, ich weiß.“, flüsterte er leise.
Rutala schniefte kurz und brachte aber immer noch kein Wort heraus. Die kurze Bewegung von
Dultrek nahmen beide nicht wahr.
„Gehts wieder? Wenn ja dann...“
Weiter kam Adeam nicht, den sein Satz wird durch ein feines „Pling, Pling“ Geräusch
unterbrochen, das von einer aktivierten Thermalgranate stammte die von Dultrek aus, auf sie
zugerollt kam. Für einen Moment schien die Zeit still zu stehen und Adeam wusste das nur eine
Möglichkeit gab. Er reagierte instinktiv und befördert Rutala mit einem weiteren Machtschub hinter
eine große, umgestürzte Säule.
Eine Sekunde später detonierte die Granate in einer blendend weißen Explosion und zerfetzte
alles im Umkreis von 2 Metern. Mauerreste stürzen ein und eine riesige Staubwolke wälzte sich
durch die Ruine. Als diese sich gelegt hatte, schaut Rutala hinter der Säule hervor. Sie zittert am
ganzen Körper und war von oben bis unten mit Staub bedeckt, aber ansonsten unverletzt.
„Adeam!“, rief sie laut. Keine Antwort. An der Stelle wo beide eben noch gestanden hatten war nur
noch ein großer Trichter im Boden zu sehen.
Von Adeam und Dultrek fehlte jede Spur.
„ADEAM!“
Ihr Schrei schien durch das ganze Universum zu hallen. Und dann traf sie die Erkenntnis wie ein
Keulenschlag...
Adeam war tot.
Rutala wusste nicht mehr, wie lange sie so auf dem Boden gekauert hatte. Auf den Beinen sitzend
hatte sie die Arme überkreuzt und ihren Kopf darin gebettet. Ihre Tränen waren inzwischen
getrocknet. Sie war einfach nicht bereit für das alles gewesen. Sie hätte nie gedacht, dass die
Mission ihrer Meisterin so viel abverlangen würde. Hätte sie darauf gehört, nach Tython
zurückzugehen, wäre Adeam noch am Leben. Doch sie hatte darauf gepocht weiterzumachen,
dem Sith die Gelegenheit, die Oase zu finden, nicht zu geben. Zumindest das war ihr gelungen...
für den Moment. Langsam rappelte sich die Mirialanerin auf. Sie war über und über mit Staub
bedeckt, ihre Blessuren verdreckt und irgendwie tat ihr alles weh. Dennoch war sie am Leben. Sie
starrte auf das von der Granate gerissene Loch und umklammerte Adeams Lichtschwert fester.
Und dieser Darth Avrath, der sie benutzen woltle, um die Oase zu finden, er war noch am Leben.
Das war ungerecht. Davon abgesehen... war er noch eine reale Gefahr. Rutala hatte den letzten
Hinweis auf die Oase zerstört, der Sith musste erkannt haben, dass sie wusste, wo das war. Ihr
Kopf war voller Gedanken, sie konnte sich kaum auf einen davon konzentrieren.
Langsam stapfte sie los, kletterte und stolperte den Pfad zurück. Da sie nicht wusste, ob der Sith
noch in der Nähe war, versuchte sie abseits der Wege gehen und orientierte sich an der
Vegetation und auffälligen Landschaftsmerkmalen. Je näher sie der Stadt mit dem Raumhafen
kam, desto mehr Gebäuderuinen querten ihren Weg. Rutala setzte ihren Weg eher mechanisch
fort, ihr Geist war zu verwirrt und abgedriftet, als würde sie noch irgendetwas realisieren. Es
dauerte den ganzen restlichen Tag und die Nacht, bis sie die Stadt erreicht hatte. Völlig am Ende
ihrer Kräfte näherte sie sich Marlinahs Raumschiff. Ihr Kopf sagte ihr, dass es eigentlich nicht sein
könnte, dass die Twi'lek doch sicher schon abgeflogen wäre, dennoch war sie da. In der
schwachen Morgendämmerung erreichte sie das Schiff und brach davor erschöpft, immernoch
Taris 83
Adeams Lichtschwert umklammert, zusammen.
Jason verbrachte mehrere Stunden im Schiffsinnern mit der Reperatur. Ihm war unbegreiflich, dass
das Schiff überhaupt noch flog. Auch wenn er es schon fast generalüberholt hatte, so fand er doch
immer mehr Fehler. Das waren keine Techniker gewesen, die das Schiff bisher repariert hatten,
sondern irgendwelche Pfuscher. Am besten wäre es, das Schiff einmal komplett auseinander zu
nehmen. Aber das würde zu lange dauern.
Marlinah ging im Schiff hin und her. Was auch immer jetzt schon wieder defekt war, es musste
wohl etwas ernsteres sein.
Sie ging zu Jason und gab ihm Bescheid, das sie das Schiff verlassen würde. Zumeist war sie eh
immer nur im Raumhafen. Warum sich also nicht mal etwas mehr von Taris ansehen ? Soll ja einst
genauso dicht bebaut gewesen sein, wie Coruscant, oder Corellia.
Mit langsamen Schritten ging sie die Rampe runter und sah sich um. In der Ferne erkannte sie die
großen Wolkenkratzer, die teils verkrümmt, teils nur noch zur Hälfte standen. Wie viele Menschen
wohl in ihren Häusern starben ? Ob sie wussten, warum sie starben ?
Hier und da fingen ein paar Vögel an zu zwitschern, der Sonnenaufgang verwandelte die
verwüstete Landschaft in ein bizarres Bild der Zerstörung. Ein beklemmendes Gefühl legte sich auf
Marlinahs Brust und sie wandte sich von dem Anblick ab. Bloß wieder zurück in das Schiff. Dann
doch lieber einen Streifen im Holonet ansehen, oder ein gutes Buch lesen.
Von innen hörte sie, wie Jason irgendwo klopfte. Wenn er so weiter machen würde, wäre sicher
bald ein Loch in der Aussenwand.
Marlinah seufzte. Er hatte die ganze Nacht irgendwo zusammen gepfercht gehockt und Leitungen
neu isoliert. Sie hatte es geschafft, ihn immer wieder daran zu erinnern, das er mal eine Pause
machen müsste. Eigentlich hatte er immer abgelehnt. Aber sie schaffte es dennoch, ihn zu einer
Pause zu bewegen. Wenn das Essen nicht roch, so war es der starke Kaffee. Oder sie erzählte
einfach von dem, was sie da zubereitet hatte. Und in Windeseile hatte er seine Werkzeuge bei
Seite gelegt und stand neben ihr, grinste sie breit an und freute sich auf das gute Essen.
Marlinah schüttelte den Kopf. Nein, an der Wand war kein Loch. Das Metall war ja auch dick
genug.
Sie ging zurück zur Rampe, während ihr Gesicht auf einen leblosen Körper fiel. Im ersten Moment
wollte sie zur Rampe rennen, hinein in das Schiff, wo es sicher war. Doch dann erkannte sie die
Kleidung, die Haare, die grüne Hand, die ein Lichtschwert umklammerte ...
Moment mal ! Ja sicher, das war Rutala. Aber seit wann hatte sie ein Lichtschwert ? Na, egal.
Mit schnellen Schritten war sie bei dem jungen Mädchen und berührte sie vorsichtig. Ein leiser
Laut kam als Antwort. Kein Zweifel, die Mini-Jedi lebte. Aber sie war bewusstlos.
Marlinah hob die kleine Mirialanerin auf ihre Arme und brachte sie in das Schiff. Sie rief nach
Jason, der schon kurz darauf neben ihr stand. Er hatte sicher mit einer heißen Tasse Caf
gerechnet, oder einem kleinen Imbiss. Nicht damit, dass Marlinah die bewusstlose Rutala ins
Schiff brachte.
"Wo ist Adeam?", fragte Jason.
"Ich weiß es nicht. Ich sah nur die Kleine."
Jason rannte aus dem Schiff.
Marlinah beugte sich über Rutala und begutachtete deren Verletzungen, legte hier und da einen
Verband an. Dann steckte sie das Mädchen in ihr Bett. Schlaf würde nun die beste Medizin sein.
Die Twi'Lek versuchte die Hand der Mini-Jedi zu öffnen, um ihr das Lichtschwert daraus zu
nehmen. Nicht, dass sie in ihrer Bewusstlosigkeit noch Löcher ins Kissen brennen würde, damit.
Aber die Hand unklammerte die Waffe so fest, das Marlinah befürchtete, die Kleine zu wecken,
wenn sie es weiter versuchte.
Was jetzt ?
Marlinah ging zur Rampe und sah hier und da einen Schatten. Jason, der hin und her rannte und
Taris 84
Adeam suchte.
Ihr wurde kalt, obwohl die wärmende Sonne immer höher kletterte. Gedanken verloren rieb sie sich
die Arme. Was jetzt ?
Rutala hatte viel erlebt. Es ging nun erstmal um die Kleine. Alles andere musste hinten anstehen.
Und das musste auch Jason verstehen.
Sie ging auf den Sullustaner zu und hielt ihn fest.
"Ich muss Adeam suchen.", sagte er, in der Hand ein Comlink. "Er meldet sich nicht."
Marlinah schüttelte den Kopf. "Wir müssen an Rutala denken. Wenn du auch so viel erlebt hättest,
wie sie, dann würdest du auch nach Hause wollen, zu deiner Familie."
Jason wollte widersprechen, doch er wusste nicht, was er sagen sollte. "Aber ... Adeam ..."
"Adeam hätte es auch gewollt. Ihm liegt viel an der Kleinen."
Jason schien unschlüssig, doch dann schlurfte er mit hängendem Haupt zum Schiff.
Marlinah startete wenige Minuten später das Schiff.
Tython .. ihr Vater hatte auf Balmorra eine Waffenfabrik. Sie belieferten auch den Orden mit ein
paar Einzelteilen, die die Jedi in ihre Lichtschwerter einbauten. Mikrotechnik, die ein Lichtschwert
noch leistungsfähiger machten. Er war der einzige gewesen, der wusste, wo Tython lag. Und er
hatte die Koordinaten mal seiner Tochter gegeben. "Meine Schwester ist auch da. Ich habe dich
nach ihr benannt.", hatte er damals gesagt.
Marlinah verstand bis heute nicht, was er damit meinte. Aber das war auch unwichtig. Hauptsache,
sie wusste die Koordinaten und konnte nun die Mini-Jedi zu ihresgleichen fliegen.
Stunden vergingen, in denen Marlinah immer mal wieder nach der Kleinen sah. Sie steckte Rutala
unter die Dusche und gab ihr etwas zu essen. Dazu heiße Schokolade, in die sie etwas
Schlafmittel gegeben hatte. Sie war nicht gut darin, mit anderen Leuten über Verluste zu reden,
nicht über die, die sich tief ins Herz brennen.
Dann schickte sie Rutala wieder schlafen.
Jason hatte sich wieder verkrochen. Marlinah wusste nicht, ob er überhaupt noch etwas reparierte,
oder auf seine Art mit dem Schmerz fertig wurde.
Sie erreichten Tython und Marlinah gab Rutala schweigend in die Obhut der Jedi. Keine große
Verabschiedung. "Vielleicht sehen wir uns ja noch mal, Mini-Jedi.", sagte Marlinah und lächelte
Rutala aufmunternd zu. Abschiede lagen ihr auch nicht so.
Nachdem sie wieder das Schiff betreten hatte, sah sie Jason im Cockpit. "Hör mal", sagte sie leise.
"Ich kann dich wieder nach Taris bringen, wenn du willst. Aber ich hätte dich gerne mit an Bord. Als
Techniker. Wenn ich den nächsten Auftrag annehme, dann könnten wir schauen, ob wir ein paar
Ersatzteile für das Schiff kaufen. Oder auf ein Neues hinsparen. Ich weiß ja nicht, wann das hier
entgültig auseinander fällt."
Jason blickte Marlinah eine Weile schweigsam an. "Lass bloß keinen Pfuscher mehr an dieses
Schiff, sonst fällt es dir beim nächsten Hyperraumsprung auseinander."
Marlinah wurde bei der Vorstellung blass im Gesicht, was Jason ein schwaches Lächeln entlockte.
Nach ein paar weiteren Worten schüttelten beide die Hände. Er würde bei ihr bleiben, als
Techniker, als Crewmitglied. 50% der Gewinne würden an ihn gehen. Doch er wusste jetzt schon,
er würde seinen Gewinn in das Schiff investieren. Immerhin kaufte sie von ihrem Anteil das Essen.
Und sie kochte unglaublich gut. Hoffentlich würde er nicht ansetzen, sonst wäre es schwer, in das
ein oder andere Loch zu krabbeln, um etwas zu repatieren.
Rutala hatte, seit sie das Bewußtsein wieder erreicht hatte kaum ein Wort gesprochen. Sie bekam
kaum mit, wie Marlinah sich um sie kümmerte. Irgendwo in ihrem Hinterkopf fühlte sie sich
furchtbar undankbar, weil sie kein Wort herausbrachte. Zuviel war passiert, zuviel in ihrem Kopf,
dass abgearbeitet werden musste. Sie realisierte, was geschehen war, aber sie verstand es nicht.
Immer wieder dämmerte sie weg, merkte kaum, wie die Zeit verstrich. In der Zwischenzeit schrieb
sie, als sie wach war an einem Bericht. Sie brauchte unglaublich lange, ihn zu schreiben. Immer
wieder fühlte sie sich daran erinnert, wie schuldig sie sich fühlte. Irgendwie gelang es ihr, ihn zu
beenden. Sie war sich nicht sicher, ob er ausreichen würde, doch das kümmerte sie im Augenblick
Taris 85
wenig.
„Ich befand mich mit Meisterin Athalea Themrin auf Taris. Die Mission meiner Meisterin bestand
darin, etwas zu finden, während ein anderes Team andernorts eine Ablenkung darstellte. Mehr
wusste ich nicht über diese Mission, warum meine Meisterin in diesem Fall so verschwiegen war,
war mir nicht klar. Wir befanden uns auf dem Weg in eine Talsenke, als uns ein Sith, Darth Avrath
wie ich später erfuhr, mit seinen Leuten entdeckte und angriff. Dabei verlor ich auch mein
Lichtschwert. Wir unterlagen und Meisterin Themrin bat mich in ihren letzten Momenten, an einen
bestimmten Ort zu gehen, die Oase. Sie ermöglichte mir die Flucht. Dies gelang mir mehr oder
weniger, als ich letzttendlich Schützenhilfe eines Echani namens Adeam erhielt. Da Meisterin
Themrin mir nicht erklärt hat, was ihre Mission war, beschloss ich nach Mirial zu gehen, um dort
an Meisterin Athaleas Rückzugsort nach Hinweisen auf die Oase zu suchen.
Ich stand vor der Wahl: Keine Zeit verlieren und nach der Oase suchen, bevor der Sith diese fand,
oder nach Tython zurückzukehren und erst einmal zu berichten. Ich habe gefürchtet, dass es zu
lange dauern könnte, davon abgesehen hatte Meisterin Themrin mich gebeten, die Oase zu suchen.
Deshalb und wohl auch in ihrem Andenken entschied ich mich für die Oase.
Adeam, sein Begleiter Jason und ich begaben uns nach Mirial. In ihrem Rückzugsort fanden wir
tatsächlich Hinweise, auch wenn diese sehr kryptisch waren. "Die Spuren führen nach Thelaks, die
Wahrheit liegt bei Darla, Idiga und Defrial." Wir begaben uns in eine Bibliothek und konnten dort
weitere Hinweise sammeln, Darla war ein Nomadendorf auf der unwirtlichen Eiswelt Toola, im
Nilgaard Sektor. Wir organisierten uns ein Schiff mit Pilot, das uns dorthin bringen sollte.
Irgendwann ab diesem Zeitpunkt wurden wir verfolgt, ein Häscher des Sith, wie wir später
herausfanden.
Auf Toola fanden wir recht schnell eine Eishöhle, die sich in der Nähe von Darla befand. Irgendwie
spürte ich, dass wir richtig waren. Wir entdeckten eine Tafel, deren Texte wie eine Wegbeschreibung
auf dem Pfad der Erleuchtung mit Ziel Oase klang. Ich schreib undzeichnete mir alles Wichtige ab
und im Schiff begannen wir damit, das entdeckte auszuwerten.
'Die Sandfelder unter der Hitze des Himmels umgeben uns, unsere Spuren verfolgen unsere
einzelenen Schritte. Es summt des Er'kits Stimme die Laute des alten Liedes, zum Lob des
Heiligtums.' Schnell wurde klar, dass es einen Planeten namens Er'kit gab und das dort lebende
Volk so genannt wurde. Wir reisten dorthin (unterwegs versuchte ich den Orden zu kontaktieren,
doch unser Verfolger unterbrach die Verbindung) und trafen auf einen Ältesten und seinem Sohn,
die sich bereit erklärten, uns zu helfen, obwohl sie sehr vorsichtig zu sein schienen. Der Text, den
uns das Rätsel gezeigt hatte, war eines ihrer Lieder. Ki'ki, der Sohn des Ältesten führte uns in eine
Steppe, wo sich eine Art kleiner Tempel befand. So wie ich das verstanden habe, war dieser kleiner
Stamm der Er'kit eine Art Wächter dafür. Sie führten nur jene dorthin, die sich ihr Vertrauen
verdient hatten.
Mit Hilfe der Macht konnte ich den Tempel betreten. Die Örtlichkeit und Ornamente an der Wand,
welche sich als Karte herausstellten, gaben mir Hinweise auf den letzten Ort. 'Dies ist der Ort, an
dem das Tor zur Oase steht, unerreichbar in den Tiefen, dennoch vor den Augen aller.' Anhand der
Hinweise wurde mir klar, dass mein Weg mich zurück nach Taris bringen würde.
Wir waren uns nicht sicher, ob es nur eine weitere Station war, oder wir damit am Ziel angekommen
waren. Ich willigte ein, nach Tython zurück zu kehren, wenn ersteres der Fall war. Auf Taris
angekommen, gelang es dem Sith, Darth Avrath beziehungsweise seinem Kopfgeldjäger , mich
Taris 86
gefangen zu nehmen. Der Sith wollte noch immer die Oase finden und zwang mich, ihm den Weg zu
weisen. Nach einem weiterem Rätsel entdeckten wir eine große Ruine, wo sich der finale Hinweis
auf die Oase befand. Als ich erkannte, dass es sich dabei um Tython handelte, zerstörte ich den
Hinweis und zog somit die Wut des Sith auf mich. Zu meinem Glück... nein dank der Macht erschien
Adeam und kämpfte mit Darth Avrath und dem Kopfgeldjäger. Ich glaube, es gelang ihm, dem Sith
die Schwerthand abzuschlagen, woraufhin dieser flüchtete. Der Kopfgeldjäger, gerade noch am
Leben, zündete eine Granate. Danach war weder vom Kopfgeldjäger noch von Adeam eine Spur zu
finden. Es dauerte einige Zeit, bis es mir gelang, das Geschehene zu realisieren. Ich machte mich
alleine auf den Weg zurück zum Raumhafen, um mich auf den Weg zurück nach Tython zu machen.
Ich konnte also verhindern, dass der Sith erfuhr, wo die Oase ist und dass es sich dabei um Tython
handelte, aber der Preis war hoch, er forderte Menschenleben. Ich musste mir eingestehen, dass ich
für diese Aufgabe nicht bereit war, aber unbedingt die letzte Bitte meiner Meisterin ausführen
wollte. Ich kann sie immer noch bei mir spüren, so als wäre sie am Leben, das verwirrt mich.
Padawan Rutala“
Auf Tython angekommen, schien es ihr schwer zu fallen, das Schiff zu verlassen. Jason blickte ihr
aufmunternd zu, als er ihr ein zusammengefaltetes Schriftstück in die Hand drückte. Sie steckte es
gedankenlos in die Tasche und drückte Jason. "Wirst mir fehlen." murmelte sie ein wenig heißer.
"Du mir auch, Grüne." erwiederte der Sullustaner. Rutala blickte dem Schiff, mit dem die beiden
wieder davon flogen einige Augenblicke nach. Als sich der Jedi, der sie empfangen hatte, leise
räusperte, drehte sie sich um und folgte diesem. Unterwegs linste sie auf das Schriftstück, dass
Jason ihr gegeben hatte. Sie schluckte und stolperte beinahe. Schnell stopfte sie es in die Tasche
und zeriss es dort so gut es ging. Sie erreichten einen kleinen Besprechungsraum, wo auch schon
Meister Medra'kar, der damals die Mission an Athalea Themrin vergeben hatte, auf sie wartete. Sie
übergab ihren Bericht und wartete auf die Fragen, die sie wohl zu beantworten hatte.
Epilog
Taris, einst Perle des Outerrim, ein strahlendes Licht in der Galaxie. Zerstört vor Jahrhunderten
und nun nur noch gezeichnet von Ödnis und Tod.
Ein Rakghul kletterte durch die Ruine und suchte nach Nahrung. Hier hatte es vor ein paar
Stunden einen großen Donner gegeben und der Rakghul erhoffte sich irgendeine Art von Beute. Er
hob den Kopf und zog die Luft ein. Dann lief er weiter, auf der Suche nach irgendetwas fressbaren.
An einem großen Loch im Boden blieb er stehen und nahm erneut Witterung auf. Er schnüffelte an
den verbrannten Rändern und lief einmal um das Loch herum. Wieder nichts. Der Rakghul gab ein
knurrendes Geräusch von sich. Der Wind blies durch das verfallene Gemäuer und wirbelte Staub
auf. Und er trug einen Geruch zu dem Rakghul. Dieser reckte den Hals, versteifte ihn und zog die
Luft ein. Blut! Es roch frisch und es schien von dem nicht ganz so verfallenen, mehrstöckigen
Gebäude gegenüber zu kommen. Die Sinne des Rakghuls schärften sich Augenblicklich und er
stürzte los. In großen Sätzen sprang er aus der Ruine heraus, überquerte ein Stück gepflasterten
Weg und gelangte in das Haus aus dem der Blutduft kam. Er blieb kurz stehen um sich zu
orientieren. Der Geruch schien irgendwie von einer der oberen Etagen zu kommen. Der Rakghul
bahnte sich einen Weg nach oben. Je höher er kam um so intensiver und stärker wurde der
Blutgeruch. An einer halb geöffneten Tür blieb er stehen. Kein Zweifel, der Geruch kam von hier.
Wieder knurrte er. Vorsichtig lugte er mit seinem Kopf um die Ecke und sah sich seiner Beute
gegenüber. Diese Beute war ein Mensch. Der lehnte, ungefähr vier Meter von ihm entfernt, an
einer Wand direkt neben einem großen Loch in der Fassade des Gebäudes und blutete aus
mehreren, kleinen Wunden. Der Mensch hatte seine Augen geschlossen und atmete flach. Und er
Taris 87
war schwach, das spürte der Rakghul. Und so ließ er alle Vorsicht fahren und stürzte sich auf
seine vermeintlich leichte Beute. Zwei Meter vor dem Mensch sprang der Rakghul ab. Genau in
dem Moment öffnete sein Opfer die Augen. Der Mensch machte eine kurze Handbewegung und
eine unsichtbare Kraft packte den Rakghul, veränderte seine Flugbahn so, das er, statt auf seiner
Beute zu landen, durch das große Loch in der Wand nach draußen flog und drei Stockwerke nach
unten stürzte. Der Aufprall tötete ihn auf der Stelle. Der Mensch ließ seine Hand wieder sinken.
Seine grauen Augen suchten nach weiteren Angreifern, aber blieb allein. Er fasst sich an den Kopf,
wo eine klaffende Wunde seine grauen Haare mit Blut verklebt hatten. Dann sah er sich um. Wo
war er? Wie war er hierher gekommen und vor allem... wer war er?
Eins aber wusste er mit Bestimmtheit... er würde hier nicht sterben.
Langsam versuchte der Mensch aufzustehen, aber der Blutverlust machte sich sofort wieder
bemerkbar und mit einem stöhnen sackte er wieder zusammen. Kurz bevor er erneut das
Bewusstsein verlor, schoss ihm, scheinbar völlig unwillkürlich, ein letztes Wort durch den Kopf.
„Fehlfunktion.“
Autoren: Adeam & RiaStarchild
Taris 88