Ostseeküste
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Claudia Banck Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommern Mit ungewöhnlichen Entdeckungstouren Gratis-Download: Updates & aktuelle Extratipps der Autorin Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommern: Die 10 Highlights N D Ä N E M A R K Falster O Nykøbing Falster Lolland s t s e 0 e Hiddensee (S. 204) (S. 222) Gedser Rügen Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft Prerow Zingst Darßer Ort (S. 167) Bergen 196 Fis Bodd ler en landch- Scharpitz M e c k l e n b u r g e r Oldenburg/ Holst. GraalMüritz B u c h t SCHLESWIGHOLSTEIN Klützer Winkel Neubukow Schwarzer Busch Tessin Gützkow Rostock (RLG) Anklam MECKLENBURG-VORPOMMERN Bützow Bad Kleinen A20 Warin A14 Schweriner See Gadebusch Brüel Malchin 103 Torgelow 104 Neubrandenburg 108 Schwerin Pasewalk Karow Waren 106 Wittenburg A24 104 Plau A14 A20 191 198 Müritz Plauer See Parchim Hagenow Neustrelitz Prenzlau 198 103 5 Ludwigslust BRANDENBURG A24 A19 96 Elb e Ferdinandshof Friedland Reuterstadt Stavenshagen D E U T S C H L A N D 104 Ducherow Altentreptow A19 Sternberg Ueckermünde 197 208 Rehna Usedom S t e t t ine r Haff 199 194 Teterow Güstrow Ahlbeck 110 A20 108 Schönberg (S. 265) 109 110 Neukloster Usedom Kaiserbäder Jarmen Demmin Laage Grevesmühlen (S. 92) 111 HeringsBansin dorf 103 Teplitz Wolgast A20 Gnoien Gerdshagen Wismar (S. 244) Tribsees Bölkow Karlshagen Zinnowitz Greifswald Grimmen Sanitz 105 Klütz Dassow Peenemünde 96 110 P omme rs c he Buc ht Gr ei f swa l d er B o d d e n Franzburg Bad Sülze Rostock (S. 114) Biosphärenreservat Südost-Rügen Rügischer Bodden 194 Ribnitz-Damgarten (S. 137) Bad Doberan Ratzeburg (S. 230) Kühlungsborn Neustadt in Holstein Stralsund 105 Gelbensande (S. 121) Göhren Putbus Warnemünde Heiligendamm A1 Lübeck Barth Saa 207 Lübecker Bucht Binz Darß Burg Heiligenhafen Sassnitz 96 Kieler Bucht Nationalpark Jasmund Wittower Fähre Rødbyhavn 50 km Tromper Wiek Dranske F e h m a r n b e Fehmarn l t Puttgarden 25 A11 Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommern Claudia Banck Gratis Download: Updates & aktuelle Extratipps der Autorin Unsere Autoren recherchieren auch nach Redaktionsschluss für Sie weiter. Auf unserer Homepage finden Sie Updates und persönliche Zusatztipps zu diesem Reiseführer. Zum Ausdrucken und Mitnehmen oder als kostenloser Download für Smartphone, Tablet und E-Reader. Besuchen Sie uns jetzt! www.dumontreise.de/ostsee-mecklenburg-vorpommern Inhalt Ostseeküste persönlich Lieblingsorte Schnellüberblick 7 12 14 Reiseinfos, Adressen, Websites Informationsquellen Wetter und Reisezeit Anreise und Verkehrsmittel Übernachten Essen und Trinken Aktivurlaub, Sport und Wellness Feste und Unterhaltung Reiseinfos von A bis Z 18 20 21 23 25 27 31 34 Panorama – Daten, Essays, Hintergründe Steckbrief Mecklenburg-Vorpommern Geschichte im Überblick Landschaftliche Vielfalt – von Eis, Wind und Wellen geformt Die Ostsee – ein kleines Meer mit großen Problemen Natur- und Nationalparks – das Tafelsilber der Vereinigung Kraniche – Vögel des Glücks Alleen – der Stolz des Landes Vineta – das Atlantis der Ostsee Klaus Störtebeker – ein Outlaw macht Kasse Typisch norddeutsche Baukunst – der gebackene Stein Klützer Winkel – Träumereien im Junkerland Das Meer tut gut – neues Leben in alten Seebädern 2 40 42 46 49 52 54 57 59 60 62 64 67 Inhalt Der Reichtum des Meeres – gute Zeiten, schlechte Zeiten Auf den Spuren der Künstler – Inspiration Ostsee Literarische Streifzüge – Gerhart Hauptmann und Kollegen Strandgut – auf der Suche nach dem Glück 70 73 76 79 Unterwegs an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommern Der Nordwesten Mecklenburgs 84 Die Mecklenburger Bucht zwischen Trave und Warnow Klützer Winkel Boltenhagen Wismar Insel Poel Salzhaff Rerik Kühlungsborn Bad Doberan Heiligendamm 86 86 90 92 104 106 107 109 114 121 Von Rostock bis Graal-Müritz 124 Backsteingotik, feine Sandstrände und Wälder Rostock Warnemünde Graal-Müritz und Rostocker Heide 126 126 137 144 Fischland-Darß-Zingst Im Land der Kraniche Ribnitz-Damgarten Dierhagen Wustrow Ahrenshoop Born und Wieck Prerow Darßer Ort Zingst Barth 148 150 151 153 156 157 163 165 167 168 172 3 Inhalt Rügen und Hiddensee Deutschlands größte Insel – Rügen Bergen und das Mutland Putbus Binz Sellin Mönchgut Sassnitz Nationalpark Jasmund Jasmunder Bodden Schaabe Kap Arkona Wieker Bodden Rügens Westen Rügens schöne kleine Schwester – Hiddensee Kloster Vitte Neuendorf Von Stralsund nach Ueckermünde Pommersche Hansestädte Stralsund Greifswald Wolgast Anklam Ueckermünde Usedom 174 176 176 181 185 190 192 201 204 207 211 212 218 219 222 222 225 227 228 230 230 244 252 254 258 Trubel am Strand, Stille im Hinterland Usedoms Süden Kaiserbäder Usedomer Schweiz und Lieper Winkel Bernsteinbäder Im Inselnorden 260 262 263 265 274 277 284 Register Abbildungsnachweis Impressum 292 296 296 4 Inhalt Auf Entdeckungstour Die Schweden in Wismar – unter den drei Kronen Das Bad Doberaner Münster – ein guter Ort Der IGA-Park in Rostock – zu Lande und zu Wasser Törn auf dem Saaler Bodden – knarrende Segel im Wind Radtour durch die Sundischen Wiesen – Naturbeobachtungen Rügener Kreide – ein bemerkenswertes Naturprodukt Die Slawen auf Rügen – ein grausames Volk? Die Hanse in Stralsund – mächtig, prächtig, international Paddeln auf der Peene – zu Bibern und Wikingern Bäderarchitektur in Heringsdorf – kaiserliche Kronjuwelen 96 116 138 154 170 208 214 232 256 266 Karten und Pläne s. hintere Umschlagklappe, Innenseite > Dieses Symbol im Buch verweist auf die Extra-Reisekarte Ostseeküste MecklenburgVorpommern Das Klima im Blick Reisen verbindet Menschen und Kulturen. Wer reist, erzeugt auch CO2. Der Flugverkehr trägt mit bis zu 10 % zur globalen Erwärmung bei. Wer das Klima schützen will, sollte sich – wenn möglich – für eine schonendere Reiseform entscheiden. Oder Projekte von atmosfair unterstützen: Flugpassagiere spenden einen kilometerabhängigen Beitrag für die von ihnen verursachten Emissionen und finanzieren damit Projekte zur Verringerung des CO2-Ausstoßes in Entwicklungsländern (www.atmosfair.de). Auch der DuMont Reiseverlag fliegt mit atmosfair! 5 Liebe Leserin, lieber Leser, »Längste Tage, leere Strände, einsame Wege« – es ist Mai, das Hotel auf dem Darß, in dem ich gerne im Herbst zum Kranichflug einkehre, schickt eine Werbe-Email. »Hätten Sie nicht Lust zu kommen, die Sonne scheint und sie wird auch noch die nächsten Tage scheinen«. Klar hätte ich Lust! Nicht nur der Darß ist ein Traum im Mai, die ganze Ostseeküste ist so schön, dass man es eigentlich keinem erzählen dürfte. Schon geschehen, ich weiß. Der Tourismus boomt in ›Mäkelborg-Vörpommern‹, das mit Stolz auf über 1700 km Ostsee- und Boddenküste verweist. Wer das Meer liebt, ist hier richtig. Es gibt feine Sandstrände und schroffe Steilküsten, sonnige Blumenwiesen und schattige Buchenwälder direkt am Meer, dazu Leuchttürme, Möwen und Fischerboote. Am Horizont verlaufen internationale Schifffahrtswege, Fernweh liegt in der Seeluft. Nicht zu vergessen die Sonne, die hier häufiger scheint als irgendwo sonst in Deutschland – mal führt Usedom, mal Hiddensee, dann wieder der Darß die Liste mit den meisten Sonnenstunden an. Sommer am Meer, was gibt es Schöneres, vor allem, wenn man die Wahl hat zwischen Trubel und Ruhe. Nur wenige Meter vom bevölkerten Strand, den belebten Promenaden und Villen im Zuckerbäckerstil entfernt, verzaubert eine andere Welt, in der es Häuser aus Holz, Lehm und Rohr (Reet) und kopfsteingepflasterte Straßen gibt. Akzente setzen mittelalterliche Dorfkirchen und alte Gutshäuser. Hier geht das Leben seinen eigenen Gang: Ein Traktor tuckert übers Feld, Enten schnattern auf sandigen Wegen, auf den Wiesen sammeln sich die Kraniche – vor allem im Herbst lohnt dann die Reise. So einzigartig schön ist es, wenn sich Hunderte der Glücksvögel im frühen Morgennebel in die Luft erheben. Mit diesem Buch lade ich Sie zu einer Entdeckungsreise im Land am Meer ein, zu allen Jahreszeiten, bei gutem und bei schlechtem Wetter, aktiv und gleichzeitig mit Muße und Genuss. Begleiten Sie Klaus Störtebeker durch Wismar, unternehmen Sie eine Kräuterwanderung durch die Zickerschen Berge oder einen Ausflug zur Insel Vilm, auf der seit dem Mittelalter kein Baum mehr gefällt wurde. Es gibt so viel zu entdecken! Ich wünsche Ihnen einen wunderbaren Aufenthalt und freue mich auf Ihre Rückmeldung! Claudia Banck 6 Abendstimmung beim Nonnenloch am Ufer des Zickerschen Höft auf Rügen Leser fragen, Autoren antworten Ostseeküste persönlich – meine Tipps Ist die Ostseeküste im Sommer nicht völlig überlaufen? In den Bademonaten herrscht Trubel am Meer – keine Frage! Dann kann es gut sein, dass der Verkehr schon auf der Anreise ins Stocken gerät, alle Unterkünfte ausgebucht, die Campingplätze voll und alle strandnahen Parkplätze belegt sind. Es ist Hochsaison – und Sie brauchen Ruhe? Kein Problem! Die Ruhe beginnt gleich hinter der Küste. Wenn sich bei schönem Wetter die meisten Urlauber an den Stränden, auf den Promenaden und Seebrücken tummeln, ist es traumhaft, zu Fuß oder mit dem Rad im Hinterland unterwegs zu sein – im Klützer Winkel, auf der Insel Poel, an der südlichen Boddenküste, im Mönchgut auf Rügen, im Lassaner Winkel, am Achterwasser auf Usedom oder am Stettiner Haff. Die wikingerzeitlichen Bootsgräber in Menzlin bei Anklam oder die Großsteingräber in Lan- cken-Granitz auf Rügen, beides grandiose Geschichtsmonumente inmitten schönster Natur, hat man nicht selten für sich ganz allein. Lohnt sich ein verlängertes Wochenende? Die ganze Ostseeküste in drei oder auch fünf Tagen, das kann man getrost vergessen. Wunderbar aber ist es, wenn man sich auf eine Region beschränkt. Ein Wochenende auf dem Darß könnte man am Freitagnachmittag mit einem Bummel durch das Künstlerdorf Ahrenshoop beginnen, im Café Buhne einen Cappuccino und die traumhafte Aussicht aufs Meer genießen und dann vielleicht noch am Strand entlang nach Wustrow bummeln. Am folgenden Tag wandert man von Prerow aus zum Leuchtturm am Darßer Weststrand oder unternimmt von einem der idyllischen Boddenhäfen eine Tour mit dem Zeesboot. 7 Ostseeküste persönlich – meine Tipps Was ist mit einem kurzen Inseltripp? Das autofreie Hiddensee ist ein überaus lohnenswertes Wochenendziel, das sich mit einem Besuch der Hansestadt Stralsund verbinden lässt. Ganz Rügen ist zu groß für einen Kurzurlaub. Sassnitz mit seiner besonderen Mischung aus Seebad und Hafenstadt bietet sich jedoch als ein günstiger Ausgangspunkt für eine Schnuppertour an. Von hier aus sind die Kreidefelsen im Nationalpark Jasmund und das berühmte Kap Arkona nicht weit. Bädernoblesse und Natureinsamkeit liegen auch in den Kaiserbädern im Südosten Usedoms dicht beieinander. Von Ahlbeck spaziert man auf der Europapromenade über die Grenze nach Swinemünde. Von dort geht es mit dem Adlerschiff von Seebrücke zu Seebrücke nach Zinnowitz, dem schönsten Seebad im Norden der Insel. Wer mag, kann sein Rad mit an Bord nehmen und zurückradeln oder auch die Bahn nehmen. Regen? Kein Problem, die Ostseetherme in Heringsdorf ist für die ganze Familie ein Vergnügen. Wo findet man die schönsten Strände? Es kommt ganz auf Ihre Wünsche an. Invidualisten und Nacktbader beStrände für jeden Wunsch Dar ßer Ostsee We sts tran Wa d rne mü nde Rer ik Groß Schwansee Wismar Wohlenberger Wiek 8 Schaabe Bor n Rügen Stralsund Rostock Greifswald gut er nch Mö ünd nem Pee ken Ha Usedom Kaiserbäder Mönkebude vorzugen die abgelegenen Strandabschnitte und urwüchsige Steilküsten, wo man auch auf eiszeitlichem Geröll herumklettern und nach Fossilien suchen kann. Zu den schönsten Naturstränden der Welt (!) gehört der Darßer Weststrand mit windzerzausten Kiefern und bleichgeschliffenem Wurzelwerk. Er kann übrigens nur zu Fuß, mit dem Rad oder mit der Kutsche erreicht werden. Unbewirtschaftet und naturbelassen sind die Strände am Peenemünder Haken im Norden Usedoms. Strände für Romantiker, die vielleicht auch mal eine Nacht im Schlafsack am Lagerfeuer verbringen, sind Groß Schwansee im Klützer Winkel oder die Teufelsschlucht an der urwüchsigen Steilküste bei Rerik (Richtung Kühlungsborn). Rügens längster Sandstrand ist die Schaabe, eine schmale Nehrung, die die Halbinseln Jasmund und Wittow verbindet, übrigens traditionell FKK dominiert. Die Strände des Mönchguts zwischen Lobbe und Thiessow sind seit jeher ein Eldorado für Surfer. Und mit Kindern? Reisende mit kleineren Kindern sind gut aufgehoben an den bewachten Hauptbadestränden der Seebäder. Die flach abfallende Wohlenberger Wiek zwischen Boltenhagen und Wismar ist der kinderfreundlichste Strand. Der 150 m breite Strand von Warnemünde bietet Blick auf Leuchtturm, Skandinavienfähren und Kreuzfahrtschiffe. Die Kaiserbäder auf Usedom verzaubern mit feinstem Sand und Animation. Gemütliche, schilfumrandete Badestellen findet man am ruhigen Saaler Bodden, beispielsweise in Born (Richtung Wieck). Ein kleiner überschaubarer und familienfreundlicher Strand ist auch Mönkebude bei Ueckermünde, von Schilf begrenzt und von Bäumen gerahmt. Ostseeküste persönlich – meine Tipps Welche Orte sollte man ansehen? Prachtvolle, aus rotem Backstein errichtete Kirchen, Klöster und Rathäuser schmücken die Hansestädte Wismar, Rostock, Stralsund und Greifswald. Die Altstädte von Wismar und Stralsund gehören sogar zum Weltkulturerbe. Eines der herausragenden Beispiele der norddeutschen Backsteingotik ist das mittelalterliche Doberaner Münster. Wer auch in den Dörfern im Hinterland nichts verpassen möchte, folgt einfach der Europäischen Route der Backsteingotik. Mit ihren filigran-verspielten Balustraden, Erkern und Türmchen gehören die Villen im Stil der Bäderarchitektur zu den besonderen Sehenswürdigkeiten der Ostseeküste. Wunderbar ist es, in einem dieser zauberhaften Häuser mit Meerblick zu wohnen, man kann die architektonische Pracht aber auch bei einem Bummel genießen. Die schönsten Seebäder sind Binz, Göhren und Sellin auf Rügen sowie die Kaiserbäder Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck auf Usedom. Die zauberhaften Seebrücken in Sellin und in Ahlbeck, die weit ins Meer führen, gehören zu Ostsee Binz Sellin Göhren Stralsund Peenemünde Lüttenort Greifswald Rostock RibnitzDamgarten Heiligendamm Bad Doberan Wismar Putbus Bansin Heringsdorf Ahlbeck Torgelow Sehenswerte Orte und Museen den meistfotografierten Wahrzeichen des Landes. Eine besondere Schönheit ist Deutschlands ältestes Seebad Heiligendamm – die ›Weiße Stadt am Meer‹. Hochherrschaftliche Architektur aus der Frühzeit der Seebäder bieten auch das (groß)herzogliche Bad Doberan und das fürstliche Putbus mit dem Badehaus Goor im benachbarten Lauterbach. Museen, die selbst eine weitere Anreise lohnen Das Ozeaneum in Stralsund war schon vor der Eröffnung der Pinguinanlage Ahlbeck zählt zu den touristischen Highlights an der Ostseeküste 9 Ostseeküste persönlich – meine Tipps Zickersche Berge, Rügen über den Dächern der Stadt das meistbesuchte Museum Norddeutschlands. Das architektonisch und inhaltlich vielseitige Pommersche Landesmuseum in Greifswald ist eine Etappe auf dem Bildweg, der auf den Spuren von Caspar David Friedrich bis zur Klosterruine in Eldena führt. Das Otto-Niemeyer-Holstein-Atelier in Lüttenort auf Usedom erfreut Kunst- und Gartenfreunde gleichermaßen. Wer das faszinierende Bernsteinmuseum in Ribnitz-Damgarten besucht, kann auch gleich in der Bernsteinschaumanufaktur vorbeischauen. Ein spannender Schauplatz der Geschichte ist der Norden Usedoms: Das Historisch-Technische Museum Peenemünde und die Nationalparks und Wandergebiete Ostsee Nationalpark Dornbusch Jasmund Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft Rügen Stralsund Mönchgut Biosphärenreservat Südost Rügen Rostock Quellental Usedom Greifswald Halbinsel Gnitz 10 Denkmal-Landschaft dokumentieren die Entwicklung der ersten Fernrakete und ihre verheerenden Folgen. Mit der ganzen Familie kann man in Peenemünde viele Stunden in der Phänomenta verbringen, ebenso wie im PhanTechnikum in Wismar. Kinder lieben auch das Urkanenland in Torgelow. Welche Naturhighlights sollte man nicht versäumen? Zu den zahlreichen geschützten Naturparadiesen des Landes gehört der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, ein Vogelparadies mit Lagunen und Sandbänken, das Teile des Darß und der Halbinsel Zingst sowie einen Großteil der Insel Hiddensee umfasst. Ein faszinierendes Erlebnis ist der Zug der Kraniche im Herbst. Die Kranichbeobachtung ist an mehreren Stellen möglich: Einer der besten Plätze ist Pramort östlich von Zingst, auf dem Festland liegen Kranich-Utkieks in Bisdorf in der Nähe von Groß Mohrdorf, am Günzer See und in Hohendorf sowie am Boddenufer in Zarrenzin. Atemberaubend sind die Kreidefelsen auf Rügen. Der berühmte Königsstuhl, die Victoria-Sicht und die Wissower Klinken liegen im Nationalpark Ostseeküste persönlich – meine Tipps Jasmund, dessen Buchenwälder zum Weltnaturerbe zählen. Wo liegen die besten Wandergebiete? Der europäische Fernwanderweg E 9 führt entlang der gesamten Ostseeküste von Lübeck bis nach Usedom und weiter nach Polen, er verläuft durch blumenreiche Wiesen, lichte Küstenwälder und charmante Seebäder immer am Meer entlang. Man kann ihm etappenweise folgen – einige Stunden, einen oder auch mehrere Tage – und Bus oder Bahn oder Schiff für den Rückweg wählen. Das Pendant für Radfahrer ist der Ostseeküsten-Radweg, der sich zwischen Travemünde und Usedom vielfach mit den Wanderwegen überschneidet. An der polnischen Grenze auf Usedom nimmt die Via Baltica ihren Ausgang, der durchgängig markierte Pilgerweg verläuft über Greifswald und Rostock nach Lübeck und bietet teilweise erfreulich preisgünstige Pilgerunterkünfte entlang des Weges. Wunderschöne Wanderwege durchziehen den Nationalpark Jasmund auf Rügen. In ein Mittelgebirge versetzt fühlt man sich in der bewaldeten Granitz im Biosphärenreservat Südost Rügen. Meine liebsten kleineren Wandergebiete sind das Quellental bei Bad Doberan, der Dornbusch auf Hiddensee, die Zickerschen Berge im Mönchgut auf Rügen und die Südspitze der Halbinsel Gnitz auf Usedom. Und noch ein persönlicher Tipp zum Schluss Wer mit dem Auto unterwegs ist, hat es oft eilig, man möchte schnell ankommen – ganz klar! Doch wer den Weg zum Ziel macht, hat mehr vom Leben – nicht zuletzt in einem Land, in dem Jahrzehnte und Jahrhunderte alte Linden, Rosskastanien, Eichen, Eschen und Obstbäume die Straßen säumen. Die meisten Alleen sind schmal, also Fuß vom Gas! Man taucht ein in einen Tunnel aus Blättern, Zweigen und dicken Stämmen, von den Seiten fallen Lichtbündel ein, Sonnenpunkte tanzen auf dem Kopfsteinpflaster. ›Immer durch Alleen fahren‹ wäre eine tolle Funktion für das Navi. Ersatzweise kann man es mit der Option ›schöne Route‹ versuchen. Wenn das Navi aber partout auf einem anderen, schnelleren Weg besteht, sollte man es ausschalten und entspannt und neugierig durch Alleen und Dörfer dem Reiseziel entgegenbummeln. Mit Muße unterwegs NOCH FRAGEN? Die können Sie gern per E-Mail stellen, wenn Sie die von Ihnen gesuchten Infos im Buch nicht finden: [email protected] [email protected] Auch über eine Lesermail von Ihnen nach der Reise mit Hinweisen, was Ihnen gefallen hat oder welche Korrekturen Sie anbringen möchten, würden wir uns freuen. 11 Kunstscheune Barnstorf – Inspiration auf dem Darß, S. 159 Riedensee – ein Strandsee für stille Genießer, S. 112 Zickersche Berge – Spaziergang zu einer verborgenen Quelle, S. 198 LandWertHof Stahlbrode – lohnt eine Landpartie, S. 242 Schloss Bothmer – ein Juwel der Gartenkunst, S. 88 Brunnen der Lebensfreude – Wasserspiele der besonderen Art, S. 129 Die Reiseführer von DuMont werden von Autoren geschrieben, die ihr Buch ständig aktualisieren und daher immer wieder dieselben Orte besuchen. Irgendwann entdeckt dabei jede Autorin und jeder Autor seine ganz persönlichen Lieblingsorte: Dörfer, die abseits des touristischen Mainstream liegen, einen besonders schönen Wanderweg, Plätze, die zum Entspannen einladen, ein Stückchen ursprünglicher Natur – eben Wohlfühlorte, an die man immer wieder zurückkehren möchte. Kennen Sie Klinkowström? – Besuch in Schloss Ludwigsburg, S. 251 Sonnenuntergang am Achterwasser – Kikis Bootsverleih, S. 280 Schnellüberblick Die Studenten sorgen für ein lebendiges Kulturleben. Vor den Toren von Rostock liegen das charmante Seebad Warnemünde und die waldreiche Rostocker Heide. S. 124 Von Rostock bis Graal-Müritz Die traditionsreiche Hansestadt Rostock gilt wegen ihrer Häfen als Mecklenburgs Tor zur Welt. Ihre Werften sind bekannt. Fischland-Darß-Zingst Die vom Meer und Bodden umschmeichelte Inselkette verzaubert mit berückend schönen Landschaften: Strände, Dünen und Badeorte am Dänemark Kieler Bucht Prerow Mecklenburger Bucht Graal-Müritz Kühlungsborn Heiligendamm Bad Doberan RibnitzDamgarten Warnemünde Rostock Poel Boltenhagen Lübeck Neubukow Kütz Wismar Schwerin Der Nordwesten Mecklenburgs Weiße Sandstrände und wildromantische Steilküsten, dazu traditionsreiche Seebäder und die bildhübsche Hansestadt Wismar. In 14 Bad Doberan beeindruckt das Münster, ein herausragendes Beispiel norddeutscher Backsteingotik, prächtige Bäderarchitektur verleiht Heiligendamm Glanz. S. 84 Pommersche Hansestädte Die Küste zwischen Stralsund und Ueckermünde blickt mit Stolz auf eine bemerkenswert internationale Geschichte zurück, die nicht nur von der Hanse, Meer – idyllische, kleine Fischerhäfen und einsame schilfgesäumte Buchten am Bodden. Beschauliche Kleinstädte sind Ribnitz-Damgarten und Barth auf dem Festland. S. 148 Hiddensee, die zauberhafte kleine Schwester, wurde Ende des 19. Jh. als Urlaubsinsel entdeckt und zog besonders Dichter, Schauspieler und Maler magisch an. S. 174 Rügen und Hiddensee Für viele ist Rügen mit seiner Vielfalt an Naturschätzen die schönste deutsche Insel. Berühmt sind die Kreidefelsen und das windumtoste Kap Arkona. Kap Arkona Hiddensee Ostsee Jasmund Sassnitz Zingst Bergen Barth Binz Rügen Stralsund Sellin Pommersche Bucht Göhren Greifswalder Bodden Peenemünde Zinnowitz Greifswald Wolgast Usedom Heringsdorf Anklam Swindemünde Usedom Stettiner Haff Torgelow sondern lange Zeit auch von den Schweden geprägt wurde. Bedeutende Bauwerke der Backsteingotik künden von der Macht und dem Reichtum vergangener Tage. S. 228 Usedom Zum offenen Meer präsentiert sich die zweitgrößte deutsche Insel mit traumhaften Sandstränden und feinster Bäderarchitektur. Aber nur einen Steinwurf vom Touristentrubel entfernt trifft man auf abgeschiedene Landstriche und Halbinseln mit sanften Hügeln, stillen Seen und verträumten Fischerdörfern. S. 260 15 Reiseinfos, Adressen, Websites In der Kneipe Zur Fähre in Stralsund kann man den Tag ausklingen lassen Informationsquellen Infos im Internet www.auf-nach-mv.de Übersichtliche Webseite des Tourismusverbands Mecklenburg-Vorpommern mit Gastgeberverzeichnissen, Veranstaltungskalender, Karten und Videos sowie der Möglichkeit zur Bestellung oder zum Download von Prospekten. www.mecklenburg-vorpommern. eu Gut gemachtes Landesportal des Innenministeriums mit vielseitigen Informationen über die Geschichte und Wirtschaft des Landes, über Museen und Veranstaltungen. Dazu zahlreiche Links, u. a. zur Alleenstraße (www.al leenstrasse.com), zur Schwedenstraße (www.schwedenstrasse.com), zu Schlössern und Herrenhäusern (www. schloesser-gaerten-mv.de). www.mv-tut-gut.de Vielseitige, informative Webseite zu Tourismus, Gesundheit, Kultur, Bildung und Wissenschaft. Viele aktuelle Informationen und Berichte sowie Veranstaltungstipps. www.kulturportal-mv.de Sorgfältig erstellte Informationen über Themen wie Architektur, Literatur, Musik, Theater, Gedenkstätten, Kulturdenkmale, Kirchen, Klosteranlagen und Museen. Dazu alle aktuellen Veranstaltungen und viele Buchtipps. www.deutscheostseekueste.de Portal für die gesamte deutsche Ostseeküste von der dänischen bis zur polnischen Grenze. Urlaubsinformationen über sportliche Aktivitäten, Sehenswürdigkeiten, Veranstaltungen, auch Prospektbestellung. 18 www.baederverband.m-vp.de Übersichtliche Präsentation der Kurund Rehamöglichkeiten sowie der Wellness- und Thalassoangebote. www.ostsee-zeitung.de Jede Menge Lesestoff zum aktuellen Geschehen bietet die größte Tageszeitung in Mecklenburg-Vorpommern, mit Zugang zu Archiv und Chat-Forum. www.bsh.de Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie gibt in der Rubrik ›Sport und Freizeit‹ strandaktuelle Informationen zu Wasser- und Lufttemperatur, Wind und Wellen. www.wetterwarte-mv.de Übersichtliche Seite mit Wettermeldungen und Hinweisen für Wassersportler sowie Links zu den regionalen Wetterseiten www.wetter-warnemu ende.de, www.wetter-fdz.de und www.usedomwetter.com. Informationsstellen Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern Platz der Freundschaft 1 18059 Rostock Tel. 0381 40 30 500 Touristen-Informationen/ Kurverwaltungen Alle Insel- und Küstengemeinden besitzen eine Touristen-Information, die gegen eine freiwillige Portogebühr Gastgeberverzeichnisse verschickt. Die Informationen vor Ort sind ganzjährig von Montag bis Freitag, in der Saison auch Samstag und Sonntag geöffnet. Die Adressen sind im jeweiligen Kapitel des Reiseteils vermerkt. Informationsquellen Lesetipps Ohne spannende Urlaubslektüre an die Ostsee reisen? Kein Problem, denn das Angebot vor Ort ist groß – ob Regionalkrimis oder historische Romane, geografische und kulturhistorische Standardwerke oder Bildbände. Alfred Andersch: Sansibar oder der letzte Grund. Zürich 2006 (zuerst erschienen 1957). An einem Tag des Jahres 1937 treffen in dem kleinen Ostsee-Städtchen Rerik, das in der Beschreibung eher an Wismar erinnert, fünf Menschen zusammen, die aus dem nationalsozialistischen Deutschland fliehen wollen. Mit dabei die, als entartete Kunst kategorisierte (nach Ernst Barlach gestaltete) Holzplastik »Lesender Klosterschüler«, die nach Schweden geschmuggelt werden soll. Elisabeth von Arnim: Elisabeth auf Rügen. Berlin 2008 (zuerst erschienen 1904). Eine Frau unterwegs als Individualtouristin zu Beginn des 20. Jh. Eine wunderbare Lektüre, die interessante, teilweise auch heitere Einblicke in die Frühzeit des Badetourismus und des Feminismus bietet. Claudia Banck: Auf den Spuren der Wikinger und Slawen. Stuttgart 2006. Ein historisch-archäologischer Reisebegleiter mit ausführlicher Beschreibung der skandinavischen Händler in Rerik, Ralswiek und Menzlin sowie der Slawen im Dorf Mecklenburg und auf Rügen. Albert Burkhardt: Vineta. Sagen und Märchen vom Ostseestrand. Rostock 2001. Geschichten für die ganze Familie über Vineta, die Klosterruine von Eldena, Störtebeker, den Kreidefelsen, vom Fischer un siener Frau, von Feuerkönigen, Lindwürmern, Jägern und Kobolden, Riesen und Zwergen, passend zu den Landschaften. Joachim Gauck: Winter im Frühling, Sommer im Herbst, München 2009. Seit Gauck, der bei seiner Großmutter in Wustrow aufwuchs, Bundespräsident ist, gehört seine Autobiografie ins Reisegepäck vieler Fischland-Urlauber. Gotthard Ludwig Theobul Kosegarten: Briefe eines Schiffbrüchigen. Rostock 2001 (zuerst erschienen 1774). In Form von Tagebuchaufzeichnungen und Briefen beschreibt der redegewandte Pfarrer von Altenkirchen einen Schiffbruch vor der Küste Rügens. Michael Joseph, Matthias Schümann: Mecklenburg-Vorpommern. Anleitung für Ausspanner. Rostock 2010. Eine abwechslungsreiche, kurzweilige Mischung aus Impressionen, Anekdoten und Informationen, 15 lesenswerte Kapitel über Land und Leute, passend zur seelischen Einstimmung auf den Urlaub, ebenso wie für Stau und Strand. Wer schon mal ein bisschen schmökern möchte, kann das auf der Webseite der Autoren tun: www.an leitung-mv.de . Hans Werner Richter: Geschichten aus Bansin. Berlin 2008. Der 1908 in Bansin geborene Schriftsteller, der vor allem als Initiator und Leiter der Gruppe 47 bekannt ist, erzählt vom Leben der einfachen Leute in der ersten Hälfte des 20. Jh., als Bansin ein Seebad wurde. Der Band ist seinem Vater gewidmet, der nacheinander Fischer, Bademeister und Tankstellenbesitzer war. Kristine von Soden: Fischland, Darß und Zingst. Hamburg 2010. Stille Winkel beschreibt die Autorin, das können Orte sein, aber auch kulinarische Genüsse, Meisterwerke alter Handwerkskunst oder der Abendeinflug der Kraniche, eine stimmungsvolle Lektüre zum Genießen, ein Bad für die Seele. Kristine von Soden: Lesereise Backsteinstädte – Der Butt, die Baukunst und das Meer. Wien 2009. Begegnungen mit den Hansestädten, wunderbar leicht und persönlich geschrieben. 19 Wetter und Reisezeit Klima An der Ostseeküste herrscht ein kontinentales Klima mit maritimem Einschlag. Der kontinentale Einfluss – mit heißen Sommern und kalten Wintern – nimmt gen Osten zu. Auf Usedom scheint die Sonne durchschnittlich über 1800 Stunden pro Jahr, dazu fällt vergleichsweise wenig Regen. Eine frische Brise ist charakteristisch für die Küste. Sie reißt die Wolkendecke auf und sorgt für häufige Wetterwechsel. Ein Tag kann trübe beginnen und strahlend enden. Selten folgen mehrere Regentage aufeinander. Reisezeiten Für viele sind die Frühlingsmonate die schönsten. Vogelfreunden empfehlen sich die Monate März/April. Radtouristen erfreuen sich zwischen Mai und Juni an der Rapsblüte. Die beliebteste Klimadaten Rostock J F M A M J 2 3 J A S O N D 16 19 21 21 18 13 8 6 10 4 Reisezeit liegt im Juli und August. Das Strandleben pulsiert, Surfer und Segler tummeln sich auf dem Wasser. In dieser Zeit ist die Küste ziemlich ausgebucht, an Schönwetterwochenenden kommt es leicht zum Verkehrsstau. Im August hat die Ostsee ihre maximale Durchschnittstemperatur, die bei 18 °C liegt, erreicht. Ein sehr schöner Reisemonat ist der September, wenn das Meer noch warm genug zum Baden, der Hauptschwung der Gäste aber schon abgereist ist. Im Oktober wechseln windstille sonnige Perioden mit Sturmtagen. In Alleen und Buchenwäldern verfärbt sich das Laub. Orangefarbene Sanddornbeeren leuchten an silbernen Sträuchern. Zehntausende von Kranichen rasten im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft und auf Rügen. Ein Kurzurlaub im Winter erfreut sich nicht zuletzt wegen verlockender Wellness- und Pauschalangebote zunehmender Beliebtheit. Diese stille Jahreszeit hat ihre eigenen Reize, in den Gaststuben dampfen die Groggläser, die Einheimischen haben Zeit zum Klönen. Allerdings sind – mit Ausnahme von Weihnachten und Silvester – viele Betriebe geschlossen. Mittlere Tagestemperaturen in °C -2 -1 1 4 8 12 14 14 11 7 3 0 Mittlere Nachttemperaturen in °C 2 2 3 5 17 17 15 11 7 9 14 4 Mittlere Wassertemperaturen in °C 1 2 4 6 8 8 8 7 5 3 9 9 11 11 2 1 Sonnenstunden/Tag 10 8 10 9 8 Regentage/Monat 20 9 10 9 Kleidung und Ausrüstung Auch im Sommer gehören Regenzeug und feste Schuhe ins Gepäck, in der Vor- und Nachsaison zudem lange Unterwäsche, Schal und Mütze. Ein Ohrenschutz gegen den Wind, Sonnencreme sowie ein Mittel gegen Mücken, die vor allem an den Boddengewässern zur Plage werden können, sollte man immer dabei haben. Selbstverständlich darf auch ein gutes Fernglas für die Vogelbeobachtung nicht fehlen. Anreise und Verkehrsmittel Anreise und Verkehrsmittel Anreise Mit dem Auto Die wichtigste Verkehrsader Mecklenburg-Vorpommerns ist die parallel zur Küste verlaufende Ostseeautobahn A20 von Lübeck nach Stettin (Polen). Zubringerautobahnen: Die A 24 führt von Hamburg nach Berlin, die A 19 von Berlin nach Rostock, die A 14 von Schwerin nach Wismar. Eine Übersicht der Erdgastankstellen findet man unter www.gibgas.de. Mit der Bahn Intercity-Züge verbinden viele deutsche Städte mehrmals täglich direkt mit Rügen, Usedom und den Städten an der Ostseeküste. Informationen zu Preisen und Sparangeboten wie dem Ostsee-Ticket und dem Mecklenburg-Vorpommern-Ticket findet man unter www.bahn.de. Die Privatbahn InterConnex verkehrt täglich auf der Strecke Leipzig–Berlin über Waren, Neustrelitz und Güstrow nach Rostock-Warnemünde. Info: www. interconnex.com. Zielterminal von Autozügen aus Lörrach/München, Innsbruck/Schwarzach/Villach/Wien ist Hamburg. Info: www.dbautozug.de. Mit dem Bus Von Berlin aus sind viele Orte an der Ostseeküste mit dem Linienbus zu erreichen, einige davon nur in der Saison. Der Usedom-Express fährt nach Ahlbeck, Heringsdorf und Zinnowitz. Der Rügen-Express verkehrt in der Saison über Neubrandenburg und Greifswald nach Bergen, Binz, Sellin, Baabe und Göhren. Stationen des Fischland-Darß-Express sind Warnemünde, Markgrafenheide, Graal-Müritz, Neuhaus, Dierhagen, Wustrow, Nienhagen, Ahrenshoop, Born, Wieck, Prerow, Zingst. Ganzjährig geht ein Bus von Berlin nach Rostock (bis Seehafen/FährTerminals). Infos und Tickets unter www.berlinlinienbus.de. Verbindungen von Dresden an die Ostsee: www.rvd.de, von Hamburg nach Heringsdorf/Usedom: www.glo betrotter-reisen.de. Mit dem Flugzeug Die nächsten internationalen Flughäfen sind Berlin (www.berlin-air port.de) und Hamburg (www.flug hafen-hamburg.de). Regionale Flug häfen befinden sich in Rostock und Heringsdorf auf Usedom. Infos über Flugverbindungen nach Mecklenburg-Vorpommern findet man im Internet unter www.flymv.de. Flughafen Rostock-Laage: Tel. 01805 00 77 37 (0,14 €/Min.), www. rostock-airport.de. Im Sommerhalbjahr wird Rostock 2–3 x wöchentlich von Köln, Stuttgart, München und Zürich angesteuert, im Winter von Köln, Stuttgart und München. Flughafen Heringsdorf auf Usedom: Tel. 038376 25 00, www.flughafen-he ringsdorf.de. Von Mai bis Okt. gehen 1x wöchentlich Direktflüge von Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt, Nürnberg, Wien, Zürich und Bern. Mit dem Schiff Ab Rostock und Sassnitz-Mukran auf Rügen bestehen folgende internationale Fährverbindungen: Gedser (DK) – Rostock, Trelleborg (S) – Rostock, Hanko (Fin) – Rostock, Trelleborg (S) – Sassnitz, Rønne (DK) – Sassnitz, Ventspils (Lettland) – Rostock. Infos: www.scandlines.de (Dänemark und Schweden), www.ttline.de (Schweden), www.superfast.com (Finnland). 21 Reiseinfos Verkehrsmittel vor Ort Auf der Webseite www.fahrcard.de und http://fahrplan.bahnen-und-bus se.de findet man Links zu allen Nahverkehrsunternehmern in Mecklenburg-Vorpommern. Bahn Originelle, aber doch auch praktische Transportmittel sind die Schmalspurbahnen der Molli zwischen Bad Doberan und Kühlungsborn (Tel. 038293 43 13 31, www.molli-bahn.de) sowie der Rasende Roland zwischen Lauterbach/Putbus und Göhren auf Rügen (Tel. 038301 884 00, www.rue gensche-baederbahn.de). Mit der Usedomer Bäderbahn (UBB) geht es zwischen 5 und 20 Uhr im Stunden- oder Halbstundentakt von Stralsund über Greifswald, Züssow und Wolgast nach Usedom (Tel. 038378 271 32, www.ubb-online.de). Bus Regionale Busverbindungen bestehen entlang der gesamten Ostseeküste. Die Seebäder haben eine gute Anbindung an die Bahnhöfe und untereinander. Im Hinterland sieht das anders aus, manche Dörfer werden nur einbis zweimal am Tag angefahren. Wer abseits wohnt und Ausflüge machen will, ist mit einem Auto gut beraten. Fähren Für die Verbindungen über die Warnow sowie den Schiffsverkehr nach und auf Rügen ist die Weiße Flotte zuständig, Tel. 03831 268 10, www. weisse-flotte.de. Autofähre Warnemünde: Warnemünde – Hohe Düne, Pendelverkehr ganzjährig rund um die Uhr alle 20 Min., Pkw inkl. Fahrer 3 €. Stralsund – Altefähr (Rügen): Personenfähre in der Saison stündlich, 22 Kernzeit 10–17.30 Uhr, einfache Fahrt 2,80 €. Rügenfähre: Stahlbrode – Glewitz (Rügen), April-Okt. tgl. 6–20 Uhr alle 20–30 Min., Mai–Sept. bis 21.30 Uhr, Pkw mit Fahrer ca. 4,90 €. Wittower Fähre: Autofähre im Norden Rügens, Pendelverkehr ganzjährig von 5.50 Uhr (erste Abfahrt von der Nordseite) bis 19 Uhr (letzte Abfahrt von der Südseite), April, Sept./ Okt. bis 20 Uhr, Mai–Aug. bis 21 Uhr, Pkw inkl. Fahrer 4 €. Zuständig für den Schiffsverkehr nach Hiddensee ist die Reederei Hiddensee, Tel. 03831 268 10, Service Tel. 0180 321 21 50 (Festnetz 0,09 €/Min.), www.reederei-hiddensee.de. April– Okt. und in den Weihnachtsferien tgl. bis zu vier Direktverbindungen ab Stralsund. Ganzjährig fahren Fähren von Schaprode auf Rügen zu allen drei Inselhäfen. Achtung, Hiddensee ist autofrei, das Auto darf also nicht mit auf die Insel. Ausgewiesene Parkplätze gibt es in unmittelbarer Nähe des Fährhafens in Stralsund. In Schaprode befindet sich ein großer, kostenpflichtiger Parkplatz am Ortseingang etwa fünf Spazierminuten vom Hafen entfernt. Brücken Die Fahrt nach Rügen wird seit der Inbetriebnahme der neuen Rügenbrücke nicht mehr durch Brückenöffnungszeiten verzögert. Auf der Fahrt nach Usedom muss man jedoch weiterhin damit rechnen, dass die Zecheriner Brücke (erreichbar über die B 110) und die Wolgaster Brücke (erreichbar über die B111) fünfmal täglich für etwa eine Viertelstunde gesperrt sind. Aktuelle Brückenöffnungszeiten erhält man unter Tel. 03881 20 67 18 44 oder unter www. ostseeinsel-info.de (Stichwort: Usedom/Brückenöffnungszeiten). Übernachten Unterkünfte für jeden Geschmack Die Auswahl ist riesig und reicht vom Zimmer in einer einfachen Pension mit DDR-Charme bis hin zum luxuriösen Schlosshotel mit Sternekoch-Restaurant und Wellness-Tempel. Die Auswahl bestimmt der Geldbeutel. Für alle Arten von Unterkünften gilt: Wer in der Hauptsaison Urlaub macht, muss rechtzeitig buchen. Bei der Suche nach dem passenden Quartier helfen die Gastgeberverzeichnisse, die über die Kurverwaltungen oder Touristen-Informationen zu beziehen bzw. im Internet herunter zu laden sind. Sie enthalten nicht nur Preise, sondern auch Details über Lage und Ausstattung der Unterkünfte. Die im Reiseführer genannten Preise gelten für einen Mindestaufenthalt von drei Tagen in der Hauptsaison, Kurzurlauber müssen mit einem kräftigen Preisaufschlag rechnen. Hotels Das Angebot an komfortablen Hotels mit großzügigen Wellnessabteilungen ist in den letzten Jahren stetig gestiegen, ebenso wie die Preise. Schnäppchen gibt es nur im Winterhalbjahr. Alle großen Reiseveranstalter haben die Ostseeküste und Wellnessangebote in ihren Katalogen. Der Katalogpreis ist generell günstiger gegenüber einer Direktbuchung beim Hotel. Pensionen und Privatzimmer Während Hotels auf Kurzurlauber eingestellt sind, müssen Gäste, die weniger als vier Nächte bleiben, in vielen Pensionen und Gästehäusern mit einem Aufpreis rechnen. Zum Teil recht günstig (ab 20 €) sind Zimmer in Privathäusern. Hier bekommt man garantiert Kontakt zur einheimischen Bevölkerung. Persönliche Ausflugsund Besichtigungstipps sind im Service oftmals inbegriffen. Ferienwohnungen Vor allem für Familien mit Kindern ist es ratsam, ein Quartier zu wählen, das die Möglichkeit bietet, die Mahlzeiten selber zu kochen. Der Mindestaufenthalt in der Ferienwohnung beträgt in der Regel vier Tage, in der Saison eine Woche. Achtung, zu dem Preis der Wohnung kommt in der Regel noch eine einmalige Endreinigung hinzu. Ferien auf dem Lande Wer eine preisgünstige Unterkunft sucht, sollte Urlaub im Hinterland machen. Je weiter man von der Küste entfernt ist, desto entspannter sind die Preise. Einen kostenlosen Katalog verschickt der Verein Landurlaub Schöner Wohnen im Schloss Wohnen mit historischem Flair kann man in den zahllosen Gutshäusern und Schlössern an der Ostseeküste und auf den Inseln. Teilweise sind die Herbergen sehr edel, mitunter aber auch vergleichsweise einfach und preiswert. Beschrieben sind sie auf der Webseite www.gutshaeuser.de. Dort findet man auch den Link zum jeweiligen Anbieter. 23 Reiseinfos Mecklenburg-Vorpommern e. V. (Tel. 0381 4 03 06 31, www.landurlaub. m-vp.de). Der Katalog wie auch die Website geben ausführliche Informationen über Bauernhöfe, Reiterhöfe, Gutshöfe und Heuherbergen. Des Weiteren werden auch Veranstaltungen, Freizeitangebote und Erlebnistouren beschrieben. Jugendherbergen Die Jugendherbergen stehen allen offen, die obligatorische Mitgliedschaft im Jugendherbergswerk kann vor Ort erworben werden. Es überwiegen heute Zimmer mit zwei, vier oder sechs Betten. Es gibt auch Familienzimmer, in denen Familien und Paare gemeinsam übernachten können. Die Übernachtung mit Frühstück kostet zwischen 19,90 € und 31,30 € pro Person. (Gäste ab 27 Jahre zahlen einen Aufschlag von 4 €), Zuschlag fürs DZ pro Pers. 4,90 €, fürs EZ pro Pers. 10 €. Für Familien und Gruppen ist meist eine schriftliche Anmeldung erforderlich, die Familienzimmer sind häufig frühzeitig ausgebucht. Bett & Bike Mecklenburg-Vorpommern ist ein Fahrradland, viele Übernachtungsbetriebe sind speziell auf Radfahrer eingestellt. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hat ein Verzeichnis der radfahrerfreundlichen Unterkünfte und Gastronomiebetriebe in dem Katalog »Bett & Bike« zusammengestellt. Die dort aufgeführten Hotels, Pensionen, Jugendherbergen und Campingplätze heißen Gäste auch für nur eine Nacht willkommen. Katalogbestellung über die Website www.bettundbike.de (knapp 10 €, für Mitglieder die Hälfte). 24 Jugendherbergen gibt es von West nach Ost in Beckerwitz/Hohenkirchen, Wismar, Warnemünde, Born-Ibenhorst, Zingst, Barth, Stralsund, Greifswald, Prora, Binz und Sellin auf Rügen, Heringsdorf auf Usedom. Die Häuser in Binz und Heringsdorf liegen direkt an der Promenade mit Blick auf die Ostsee! Infos erteilt das Deutsche Jugendherbergswerk, Landesverband Mecklenburg-Vorpommern, Tel. 0381 77 66 70, www.djh-mv.de. Camping Campingplätze gibt es entlang der gesamten Küste und auf den Inseln, mit Ausnahme von Hiddensee. Viele wurden in den letzten Jahren modernisiert und auf den neuesten Stand gebracht. Die schönsten und größten Plätze liegen in Strandnähe und bieten in der Sommersaison ein pralles Veranstaltungsprogramm für Kinder sowie Sportmöglichkeiten (darunter Surf-, Tauch- und Segelkurse) und häufig Bootsverleih. Campen ist nicht billig, die einzelnen Posten (Person, Auto, Zelt, Strom usw.) läppern sich zu Preisen, die an der bundesdeutschen Spitze liegen. Entlang der gesamten Küste und in den Städten sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Wohnmobil-Stellplätze eingerichtet worden. Damit zählt Mecklenburg-Vorpommern zu den ausgesprochen wohnmobilfreundlichen Reisezielen. Die übersichtliche und informative Karte »Camping&Caravan« enthält detaillierte Angaben zu den Campingplätzen. Man bekommt sie in den Touristen-Informationen und beim Verband für Camping- und Wohnmobiltourismus in Mecklenburg-Vorpommern e. V. (VCWMV, Pläterstraße 2, 18055 Rostock, Tel. 0381 403 48 55, www.vcwmv.de). Essen und Trinken Deftige Hausmannskost Seeluft macht hungrig. Nach einem Spaziergang am Meer fällt auch einem kalorienbewussten Binnenländer das Zulangen nicht schwer. Aus den selbstgebauten Räucheröfen der Fischer am Meer zieht der Rauch und duftet wunderbar nach Wacholderstrauch- und Buchenholzspänen. Traditionsreiche Gaststätten und Dorfkrüge servieren solide Hausmannskost. Kartoffeln – oder Tüften wie sie hierzulande genannt werden –, Kohl, Rüben, Schweinefleisch, Geflügel und Fisch bilden die bodenständige Grundlage. Die Zusammenstellungen der Zutaten sind bisweilen eigenwillig; süß und sauer werden gerne kombiniert. Typische Gerichte sind der Mecklenburger Rippenbraten, gefüllt mit Trockenobst und Rosinen, sowie ein Eintopf mit Birnen, Bohnen, Kartoffeln und Speck. Arme-Leute-Essen waren Himmel und Erde (Kartoffeln mit Äpfeln) sowie Tüften un Plum – eine dicke Kartoffelsuppe mit Pflaumen und Speck. Eine Spezialität ist das Mecklenburger Sauerfleisch – das sauer eingekochte Schweinefleisch wird kalt – oft portionsweise im Glas – zu Bratkartoffeln serviert wird. Große Portionen mit schön viel Soße und ordentlich Speck galten lange als Inbegriff guten Essens. Mittlerweile geht es vielerorts aber leichter, kreativer und bewusster zu. Für Genießer Es wird zunehmend Wert auf nachhaltig und umweltverträglich produzierte Zutaten gelegt. Gastronomische Betriebe und Lebensmittelproduzenten, die mit dem Gütesiegel ›Regio- nale Esskultur‹ ausgezeichnet werden, verwenden überwiegend regionaltypische und frische Produkte aus dem Umland. Mit Stolz verweisen Fischbuden und rustikale Dorfkneipen ebenso wie besternte Gourmettempel auf dieses Prädikat, das bei der Restaurantwahl recht nützlich sein kann. Denn mittlerweile werben auch Lokale, die lieblos aufgetaute oder konservierte Speisen servieren, gerne mit regionalem Flair. Mecklenburg-Vorpommern ist im bundesweiten Vergleich mit überdurchschnittlich vielen Feinschmeckerrestaurants gesegnet. Vor allem in den Seebädern aber auch abseits der Touristenströme haben sich Spitzenköche weit über die Region hinaus einen Namen gemacht. Zu den mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten Gourmet-Restaurants gehören Der Butt in Warnemünde, Friedrich Franz in Heiligendamm, NiXe in Binz/Rügen und das Gutshaus Stolpe in Stolpe bei Anklam. Als Hoffnungsträger für einen Stern gelten die Ostseelounge im Strandhotel Fischland in Dierhagen sowie Le Croy in Greifswald. Fisch in allen Variationen Überaus reich ist das Angebot an Fisch und Meeresfrüchten. Gefischt wird das ganze Jahr über – Hering, Aal, Dorsch, Zander und Scholle – in der Ostsee und den Boddengewässern, in Flüssen und Seen. So mancher Wirt fährt noch selber aus, die Regel ist es allerdings nicht. Vielerorts wird tiefgefrorene Ware aus fernen Weltmeeren zubereitet. Das muss nichts Schlechtes bedeuten, denn auch Tiefkühlware gibt es aus verantwortungsvoll gemanagter Fischerei (www.msc.org). 25 Reiseinfos Essbare Landschaften In immer mehr guten Lokalen werden die Speisen mit frischen Kräutern und vitaminreichen Blüten verfeinert. Wer keinen eigenen Kräutergarten hinter dem Haus hat, muss keineswegs darauf verzichten: In einer vorpommerschen Gärtnerei werden essbare Blüten, Wild- und Würzkräuter angebaut, die deutschlandweit verschickt werden – auch an Privathaushalte (Gutshaus Boltenhagen, 18516 Süderholz, Tel. 038326 53 57 80, www.essbare-landschaf ten.de). Der wichtigste Ostseefisch ist der Hering. Er wird im Frühjahr gefangen und in vielen Variationen serviert: gebraten, gegrillt, im Bierteig gebacken oder geräuchert. Eingelegt kommt er als Brathering oder als Rollmops auf den Tisch. Im Frühjahr laden Heringswochen auf Usedom, in Wismar und Warnemünde zum Schlemmen und Probieren ein. Auch der Aal präsentiert sich vielseitig: frisch aus dem Rauch, gebraten, gedünstet oder kalt in Aspik. Eine Spezialität ist der pfeilförmige Hornfisch, der Anfang Mai zum Laichen an die Ostseeküste kommt, man isst ihn mitsamt den grünen Gräten. 26 Zum Nachspülen »En goden Happen brukt en goden Sluck to Verdauung.« Mecklenburger und Pommern vereint die Vorliebe für Kümmel (Köm) und Bier. Die einheimischen Biersorten waren schon zu hanseatischen Zeiten berühmt. Gebraut wird heute noch in Rostock, Stralsund, Lübz und in der Darguner Klosterbrauerei. Vielfach prämiert sind die Biere der Stralsunder Brauerei. Eine Erfolgsgeschichte ist die Störtebekerreihe – dazu gehören aromatisch würziges Schwarzbier, herbes Pilsener und fruchtig spritziges Bernstein-Weizen. Aktivurlaub, Sport und Wellness Angeln Die Ostsee, Haff- und Boddengewässer sind ein Paradies für Angler: Hauptfischarten in der Ostsee sind u. a. Hering, Dorsch, Flunder, Scholle und Hornfisch. Im Bodden leben auch Süßwasserfische wie Barsch, Zander, Hecht und Blei. Hinzu kommen Wanderfische wie Aale und Salmoniden, also Lachse und Meerforellen, die zur Laichablage zwischen Salz- und Süßwasser wechseln. Wer innerhalb der 12-Meilen-Zone angeln möchte, benötigt einen Fischerei-Schein sowie eine Angelkarte, die für die meisten Gewässer als Tages-, Wochen- oder Monatskarte bei Fischern, Fischereigenossenschaften, Angelvereinen, aber auch in Tourist-Informationen und Angelgeschäften erworben werden kann. Für Urlauber gibt es einen sogenannten Touristenfischerschein (20 €), der 28 Tage gilt, aber auch verlängert werden kann. Infos im Internet unter www.angeln-in-mv.de. Eine Liste von Anbietern ein- und mehrtägiger Angeltouren findet man unter www. mv-maritim.de. Baden Die von der DLRG bewachten Badestrände sind beflaggt. Bei starkem Wind und entsprechend hohem Wellengang sollte man auf das Schwimmen im Meer verzichten. Eine rot-gelbe Flagge am Mast der Wachstation bedeutet, dass die Station besetzt ist. Eine zusätzliche gelbe Flagge signalisiert ein Badeverbot für ungeübte Schwimmer und Kinder, eine einzelne rote Flagge bedeutet generelles Badeverbot. Gut versorgt ist die Küste mit Freizeit- und Spaßbädern. Auf dem Festland: Wonnemar in Wismar (www. wonnemar.de/wismar), Bodden Therme in Ribnitz-Damgarten (www. bodden-therme.de), HanseDom in Stralsund (www.hansedom.de), Freizeitbad Greifswald (www.sw-greifs wald.de/freizeitbad). Auf den Inseln: Jasmar Therme Rügen (www.jasmar. de), Inselparadies Sellin /Rügen (www. inselparadies.de), OstseeTherme Usedom in Ahlbeck/Heringsdorf (www. ostseetherme-usedom.de). Auch verfügen viele der größeren Hotels über ein Schwimmbecken. Golf An der Küste gibt es traumhaft gelegene Plätze, die schönsten bieten einen Blick auf das Meer. Von West nach Ost sind es: Golfclub Hohen Wieschendorf bei Wismar (www.howido-golfclub. de), Ostsee Golf Club Wittenbeck zwischen Heiligendamm und Kühlungsborn (www.golf-resort-wittenbeck. de), Golfanlage Warnemünde (www. golf-warnemuende.de), Golfclub Zum Fischland bei Ribnitz-Damgarten (www.golfclub-fischland.de), Golfpark Strelasund zwischen Greifswald und Stralsund (www.golfpark-strela sund.de), Hanseatischer Golfclub in Greifswald (www.golfclub-greifswald. de), Golfclub Rügen (www.inselgo lf-ruegen.de) und Golfclub Balmer See auf Usedom (www.golfhotel-usedom. de) und Baltic Hills Golf in Korswandt auf Usedom (www.baltic-hills.de). Informationen über die Plätze erteilt der Golfverband Mecklenburg-Vorpommern (Werner-von-Siemens-Str. 1b, 19061 Schwerin, Tel. 0385 55 777 88, www.golfverband-mv.de). 27 Reiseinfos Radfahren Die Ostseeküste ist Fahrradland, das Wegenetz ist gut ausgebaut, in allen Seebädern findet man Fahrradverleihe, die zunehmend auch Elektrofahrräder anbieten. Dank Elektroanschub lässt sich die Natur selbst bei Gegenwind und an Steigungen ohne Anstrengung genießen. Die Zahl der Verleih- und Akku-Wechselstationen für E-Räder steigt, Infos auf www.mo velo-mv.de. Entlang der Küste zwischen Lübeck/ Travemünde und Ahlbeck auf Usedom 28 verläuft über ca. 400 km der Ostseeküsten-Radweg. Zehn Tagesetappen sollte man für den rund 520 km langen Radweg Hamburg–Rügen veranschlagen, acht Tage für den ca. 350 km langen Radfernweg Berlin–Usedom. Beliebt sind auch mehrtägige Rundtouren: Fischland-Darß-Zingst (ca. 205 km, vier Tage), Rügen Rundweg (ca. 275 km, fünf Tage), Usedom Rundweg (ca. 156 km, drei Tage), Stettiner Haff Rundweg (ca. 310 km, sieben Tage). Informationen über das gesamte Wegenetz und Unterkünfte entlang der Strecken sowie Tipps für Tagestouren