Spielplatzbroschüre - Ministerium für Bildung, Jugend und Sport
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Spielplatzbroschüre - Ministerium für Bildung, Jugend und Sport
Ministerium für Bildung, Jugend und Sport Hilfe zum Selbstbau von Spielgeräten und Spielplätzen Abnahme / Inverkehrbringen (Autor Herr Dipl. Ing Gert Telemann, Gemeindeunfallversicherungsverband Brandenburg, Dorfplatz 1a, 15236 Frankfurt - Markendorf) Spielgeräte und Spielplätze dürfen nur in Verkehr gebracht werden, wenn sie nach den allgemeinen Regeln der Technik sowie den Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvor-schriften so beschaffen sind, daß Benutzer bei ihrer bestimmungsgemäßen Verwendung gegen Gefahren aller Art für das Leben und die Gesundheit geschützt sind. Alle z.Zt. geltenden Regeln der Technik und Unfallverhütungsvorschriften sind in dieser Anleitung berücksichtigt. Dies heißt, daß eine Abnahme von Seiten des TÜV oder eines freien Sachverständigen, nach ordnungsgemäßem Aufbau, nicht mehr notwendig ist. 2. vollständig überarbeitete und erweitere Ausgabe; 1996 Herausgeber: Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg Abt.4: Jugend und Sport Ref.42: Kindertagesbetreuung und Sozialpädagogische Berufe Bearbeiter: Ralf Kohlberger Steinstraße 104-106, 14480 Potsdam Te.: 0331/ 866-3925 Selbstbau von Spielgeräten und Spielplätzen Diese Broschüre versteht sich als Ergänzung zur "Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung der Rekonstruktion und Errichtung von Spielplätzen". Mit dieser Richtlinie möchte das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport die Eigeninitiative beim Selbstbau von Spielgeräten und Spielplätzen anregen und finanziell unterstützen. Der gegenwärtige Zustand vieler Spielplätze im Land Brandenburg und der Bedarf an anregungsreichen, bewegungs- und erlebnisfördernden Spielräumen für Kinder erfordern besondere Anstrengungen aller Verantwortlichen. Die Finanzausstattung der Träger der Jugendhilfe und der Kommunen machen es gegenwärtig kaum möglich, auf die Ausstattungsangebote kommerzieller Anbieter zurückzugreifen. Da auch das Land keine Möglichkeit hat, die Finanzierung dieser kommunalen Aufgabe zu gewährleisten, wollen wir mit dem vorliegenden Förderungsprogramm und mit dieser Broschüre andere Wege unterstützen. "Hilfe zur Selbsthilfe" erscheint uns als der angemessene Weg und wir geben mit dieser Broschüre Hilfestellungen für den Selbstbau. Wenn vorhandene Ressourcen an Material, an Arbeitskraft und handwerklichem Geschick eingesetzt werden, ist es möglich, mit verhältnismäßig geringem finanziellen Aufwand die Rekonstruktion und Errichtung von Spielplätzen zu realisieren. Eine Reihe von Arbeiten können auch von älteren Kindern und Jugendlichen selbst oder mit ihnen zusammen erledigt werden. Hierin liegt ein besonderer pädagogischer Nutzen der Selbsthilfe. Kinder, Jugendliche und Erwachsene gestalten sich ihre Räume, sie übernehmen Aufgaben und Verantwortung und lernen, daß ihr Einsatz wichtig ist zum Gelingen des Ganzen. Insofern ist dieses Programm mehr als nur ein Notbehelf in schwierigen Zeiten. Sie finden in der folgenden Broschüre eine Zusammenstellung von Bauanleitungen zum Selbstbau von Kinderspielgeräten, Empfehlungen zur Planung von Spielplätzen sowie Hinweise zu notwendigen Sicherheitsvorschriften für Spielgeräte und für deren Wartung. Die den jeweiligen Bauvorschlägen beigefügten Kostenkalkulation können zur Ermittlung der förderungsfähigen Gesamtausgaben bei der Antragstellung und im Verwendungsnachweis im Rahmen der Förderung -aufgrund der o.g. Richtlinieals Grundlage genutzt werden. Inhaltsverzeichnis: Abnahme Autor: Gert Telemann, Gemeindeunfallversicherungsverband Brandenburg Bauanleitungen: Vorbemerkungen Autorin: Angelika Gust, Dorfstr. 35, 14913 Langlipsdorf 1. 2. 3. 4. 5. 6. 6.1 7. 8. 9. 10. 11. 12. 12.1 12.2 13. 14. Sandkasten Palisadenstützwände Balancierbalken Kletterpyramide Back- und Matschtisch Maltafel Torwand Schaukel Hangrutsche Blockhaus Sitzgruppe Zäune, Pergolen Weidenhütte Weidengang Lehmhütte - Autor: Rainer Warzecha Bodenbelag Rundholzpflaster Sträucher, Bäume, Hecken Autoren: Dr. Rainer Bachmann. Yorckstr. 67 Dipl.-Ing. Manfred Dietzen 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 10965 Berlin Bodenbelag Rindenmulch Spielhügel mit Brücke Entsiegelung Wegebau Spielhügellandschaften Mit Pflanzen grüne Räumegestalten Wasserspielplatz Amphitheater Autor: Ralf Steeg, Botanisches Büro Berlin 23. Mountain - Bike - Bahn 24. Abenteuerspielplatz - Kinderbauernhof (unter Verwendung eines Textes von Annett Rose, Breite Str. 2, 13187 Berlin) Anlage 1: Anlage 2: Sicherheitsvorschriften, Verkehrssicherungspflicht, Wartungshinweise Autor: Dipl.Ing. Gerhard Klett, Sachverständiger für Spielgeräte und Freizeitanlagen Planung von Spielplätzen Bauanleitungen Vorbemerkungen Mit einfachen Mitteln und handwerklichen Fähigkeiten können Spielplätze und Spielgeräte aus Holz selbst hergestellt werden. Hierbei sind die Bestimmungen des Arbeitsschutzes und die Richtlinien der DIN-Norm 7926 und 18034 einzuhalten (siehe hierzu Anlage Teil 1). Das Material Holz kann in vielen Fällen vorhanden sein oder bei Aufräum- und Säuberungsarbeiten in kommunalen Geländen anfallen. Für einfache nicht tragende Teile, kann dieses Holz geeignet sein. Es sollte jedoch weitestgehend frei von Spaltrissen, Faserbrüchen und Astlöchern sein. Durch das Trocknen entstandene Luftrisse sind zulässig. In den meisten Fällen sollte aus Gründen der Gesundheitsvorsorge und Umweltverträglichkeit auf ein Holzschutzmittel verzichtet werden. Um nicht-tragende Teile, die im ständigen Erdkontakt sind, vor Verwitterung zu schützen, können diese Hölzer angekohlt werden. Für Geräteteile aus Holz, die für die Standsicherheit der Konstruktion von Bedeutung sind und die im ständigen Erdkontakt stehen, schreibt die DIN-Norm höhere Anforderungen vor. Dies betrifft z.B. in den folgenden Bauanleitungen die Schaukeln. Hier dürfen nur "Kernhölzer ohne chemische Holzschutzmaßnahmen verwendet werden. Alle übrigen Holzarten müssen mit einem zulässigen Holzschutzmittel imprägniert sein." (DIN 7926). Es empfiehlt sich, in diesem Fall in unseren Breitengraden gebräuchliche Kernhölzer (Eiche, Robinie, Lärche, Douglasie). Weichhölzer, wie Birke, Linde, Pappel und unbehandelte Kiefer sind für den Einbau im Außenbereich wenig geeignet. Wenn die Kinder in häufigen Hautkontakt mit imprägnierten Teilen kommen, sollte die Imprägnierung ausschließlich mit wasser-basierten Präparaten mit Prüfzeichen des Instituts für Bautechnik vorgenommen worden und nach der sogenannten Fixierung beim Imprägnierer auf ihrer Oberfläche durch Wasserbehandlung von löslichen Oberflächenprodukten befreit worden sein. "Metallteile müssen witterungsbeständig sein" (DIN 7926). Deshalb sollten nur Metallteile aus verzinktem Stahl bzw. Edelstahl verwendet werden. Weitere Hinweise: Aufeinander liegende runde Flächen abplatten, je größer die Auflageflächen, desto stabiler die Holzverbindung. Muttern, Schrauben- bzw. Nagelköpfe so versenken, daß sie unterhalb der Holzoberfläche liegen. Die ausgefrästen Löcher möglichst mit einer Abdeckkappe verschließen. Muttern immer durch Scheiben vom Holz trennen. Standardteile: Unterlegscheibe Schloßschraube SS Schloßschraube HS Sechskant Holzschraubt 6kt HS Sicherungsmutter aus gehärtetem Stahl Gewindestangen DIN 125 DIN 603 DIN 97 DIN 571 DIN 985/8 DIN 975 1. Sandkasten Einbauempfehlungen: Zuerst wird ein Graben entsprechend der Einbautiefe zuzüglich 10 - 15 cm ausgehoben. Diese 10 - 15 cm werden mit Kies oder Feinschotter, z.B. aus Betonbruch, gefüllt. Bei schweren und feuchten Böden ist dies besonders notwendig, um ein schnelles Versickern des Wassers zu erreichen. Anschließend werden die Palisaden dicht an dicht in den Graben gestellt. Die Palisaden werden nun ausgerichtet und durch Annageln einer Richtlatte fixiert. Die Richtlatte sollte so angebracht sein, daß sie nach dem Auffüllen des Grabens in der Erde verschwindet. Zum Schluß wird das Aushubmaterial fest angestampft. Einbautiefen bei freistehenden Palisaden: Freie Höhe (f) Einbautiefe (t) Palisadenlänge (l) Durchmesser (d) cm cm cm cm 10 30 40 10 20 40 60 10 35 45 80 10 50 50 100 10 65 55 125 10-12 90 60 150 10-12 130 70 200 12-16 Gestaltungsempfehlung: Ein Sandkasten muß nicht quadratisch oder rechtwinklig angelegt sein. Schöner sieht es aus, wenn er eine organische, weiche Form besitzt. Ein Sandkasten kann durch unterschiedlich hohe Palisaden gestaltet werden. Die Einfassung erhält so einen Balancier- und Klettereffekt. Beachten Sie, daß der Sand regelmäßig ausgetauscht werden muß. Verlegen Sie den Sandkasten so, daß er in unmittelbarer Nähe eines Versorgungsweges liegt. Kosten: - Holz - Kleinmaterial - Arbeitszeit (3 Std. a 15,-DM) 55,- DM 10,- DM 45,- DM zu veranschlagen pro laufenden Meter insgesamt : 110,- DM Bezug: Holzhandlungen oder auch Forst- und Gartenämter Hartholz: Eiche, Robinie, Lärche, Douglasie Zur Erhöhung der Standfestigkeit werden die Hölzer im Erdbereich leicht angekohlt. 2. Palisadenstützwände (bei unterschiedlich hohen Geländeniveau) Einbauempfehlungen: Auch hier wird ein Graben entsprechend der Einbautiefe zuzüglich 10 - 15 cm gegraben, der zum Einbringen einer Kies- oder Schotterschicht aus Betonbruch dient. Nach dem Versetzen und Ausrichten der Palisaden wird Schotter bis zum ersten Drittel der Einbautiefe eingebracht und festgestampft. Ca. 10 cm unter dem Erdniveau werden die Palisaden durch einen Magerbetonkeil (Mischverhältnis 1:4 bzw. B 15 Mischung) fixiert. Anschließend wird Dachpappe auf der erdhöheren Seite an die Palisaden geheftet, um ein Durchrieseln oder Auswaschen der Erde zu verhindern. Danach wird in den verbleibenden Graben Erdaushub eingebracht und festgestampft. Einbautiefen bei Palisadenstützwänden Niveauunterschied (n)cm Einbautiefe (t) cm Palisadenlänge (l) cm Durchmesser (d) cm 10 30 40 10 20 40 60 10 35 45 80 10 50 50 100 10 65 55 125 10 90 60 150 10-12 Kosten: - Kleinmaterial, Beton - Holz - Arbeitszeit (4,5 Std a 15,-DM) 15,- DM 100,- DM 67,50DM zu veranschlagen pro laufenden Meter insgesamt: 182,50 DM Bezug: wie unter 1 angegeben 120 80 200 12-16 3. Balancierbalken Einbauempfehlungen: Balancierbalken sind einfache Geräte mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten. Kinder können Geschicklichkeit üben und den Gleichgewichtssinn schulen. Jugendliche benutzen sie zum Sitzen. Mehrere in verschiedenen Winkeln zusammengesetzte Balancierbalken ergeben durch das Herüberhängen einer Decke schon einen Unterschlupf. Kosten: - ca. 0,13 cbm Holz (1.500,- DM/cbm) - div. Kleinmaterial - Arbeitszeit (7 Std. a 15,-DM) zu veranschlagen insgesamt: 195,- DM 40,- DM 105,- DM 340,- DM Bezug: Holzhandlungen, Baumärkte, aber auch Stämme aus Windbruch von Forst- und Gartenämtern Sicherheitsbereich: 1,3 x 5,0 m Fallschutz beachten: Balancierstange auf Weichbodenbelägen aufstellen. Rasen, Wiese oder Rindenmulch sind geeignet. 4. Kletterpyramide Hinweis: Aufbau erfolgt von unten nach oben Fundamente sind nicht erforderlich Kosten: - ca. 0,6 cbm Holz (1.500,- DM/cbm) - div. Kleinmaterial - Arbeitszeit (28 Std. a 15,-DM ) 900,- DM 150,- DM 420,- DM zu veranschlagen insgesamt: 1.470,- DM Bezug: Holzhandlungen, Baumärkte Holzarten:Roteiche, Buche, Lärche, Robinie, Eiche, Douglasie - unimprägniert und geschält. Sicherheitsbereich: 5,0 x 5,0 m Fallschutz beachten: Weichböden wie Sand, Rasen, Wiese oder Rindenmulchbelag sind geeignet. Einbauhinweise: Stämme müssen 25 cm Stammdurchmesser haben, damit die Kinder beim Beklettern nicht mit den Füßen hängenbleiben. 5. Back- und Matschtisch Hinweis: Form der Tischplatte frei gestalten Faserrichtung des Holzes beachten Kosten: - ca. 0,07 cbm Holz (1.500,- DM/cbm) - div. Kleinmaterial - Arbeitszeit (10 Std. a 15,-DM 105,- DM 20,- DM 150,- DM zu veranschlagen insgesamt: 275,- DM Bezug: Holzhandlungen, Baumärkte Platzbedarf: ca. 1,5 x 1,5 m, es können mehrere Back- und Matschtische nebeneinander stehen. 6. Maltafel 6.1 Torwand Abdeckkappe Idee: Diese Malwand kann auch in eine Torwand verändert werden, wenn die in den Boden ragenden Teile ein Magerbetonfundamentk, wie in der Bauanleitung 2 (Palisadenstützwand), erhalten. Es ist darauf zu achten, daß der Platzbedarf für eine Torwand erheblich größer ist. Hinweis: Tafel; Siebdruckplatte 12 mm stark, 2 Anstriche (1x Haftgrund, 1x Schultafelfarbe) Kosten: - ca. 0,07 cbm Holz (1.500,- DM/cbm) - ca. 1,2 qm Siebdruckplatte - div. Kleinmaterial - Arbeitszeit (12 Std. a 15,-DM) 106,- DM 40,- DM 30,- DM 180,- DM zu veranschlagen insgesamt: 356,- DM Bezug: Holzhandlungen, Baumärkte Platzbedarf: 2,0 x 2,5 m 7.Schaukel Hinweis: 1. Schaukelgelenk (gleit- und kugelgelagert, DIN 7926) 2. Gummisicherheitsschaukelsitz mit Stahlarmierung (DIN 7926) 3. Kettenglieder (Sicherheitsketten nach DIN 685) max. Öffnung der Kettenglieder 8 mm (TÜV geprüft) Kosten: - ca. 0,24 cbm Holz (1.500,- DM/cbm) - 2 Sitze incl. Ketten und Gelenke - div. Kleinmaterial - ca. 0,48 cbm Beton (120,- DM/cbm) - Arbeitszeit (30 Std. a 15,-DM) 364,- DM 850,- DM 20,- DM 58,- DM 450,- DM zu veranschlagen insgesamt: 1.742,- DM Bezug: Holz - Holzhandlungen Kleinmaterial - Baumärkte Sitze, Ketten, Gelenke - Spielgerätehersteller Sicherheits- und Einbauhinweise: Schaukeln werden mit Sicherheitsabstand zu anderen Spielgeräten eingebaut. Kleinkinderschaukeln (wie oben) je 3,20 m Sicherheitsabstand in Schaukelrichtung. Bei Schaukeln bis 3 m Höhe beträgt der Sicherheitsabstand 4,20 m in jede Schaukelrichtung. Schaukeln sollen in Randbereichen installiert werden, damit die Schaukelstandfläche nicht durchquert wird. Untergrund: wie Rasen. Wenn die Fläche mit Rindenmulch ausgelegt wird, muß 50 cm Mulch unter den Schaukelbrettern eingebracht werden.. 8. Hangrutsche Hinweis: Rutsche muß ohne Zwischenraum auf dem Podest aufliegen Materialeinsatz für öffentliche Plätze - Edelstahl Kindergärten/Schulen - Edelstahl oder GFK (glasfaserverstärkter Kunststoff) - ca. 0,055 cbm Holz (1.500,-DM/cbm) - div. Kleinmaterial - Rutsche Bsp. h = 1,5 m,Edelstahl - ca. 0,06 cbm Beton (120,- DM/cbm) - Arbeitszeit (18 Std. a 15,-DM) zu veranschlagen insgesamt: Kosten: - Rutsche aus GFK h = 1,5m zu veranschlagen insgesamt: 83,- DM 30,- DM 2.875,- DM 8,- DM 270,- DM 3.266,- DM 1.200,- DM 1.591,- DM Bezug: Holz - Holzhandlungen Rutsche - Spielgerätehersteller, Schlossereien Sicherheitsbereich für die Rutsche: Fallschutz: Bodenbelag aus Rasen, Wiese, Sand oder Rindenmulch. 9. Blockhaus: - 2 Pfosten Durchm. 12 cm; 2,0 m lang - 2 Pfosten Durchm. 12 cm; 2,2 m lang - ca. 2,5 qm Bretter; 3,5 cm stark; 1,4 m lang (für Dachauflage und Seitenteile) - ca. 10 m Bohlen; 6 cm stark; 1,6 m lang (Schwarte) Hinweis: Die 4 Pfosten werden 60 cm tief in der Erde gegründet und ausgerichtet. Anschließend werden die Bohlen über Eck versetzt genagelt. Es ist darauf zu achten, daß die Nägelköpfe versenkt werden.Türen und Fenster sind frei anzuordnen und durch Querriegel stabil zu befestigen. Öffnungen und Türen müssen nach DIN 7926 eine Mindestweite von 25 cm haben. Winkel, die nach unten offen sind, müssen größer als 50 Grad sein. Kosten: - ca. 0,8 cbm Holz (1.500,- DM/cbm) - div. Kleinmaterial - Arbeitszeit ( 40 Std. a 15,-DM) 1.200,- DM 60,- DM 600,- DM zu veranschlagen insgesamt: 1.860,- DM Holzmaterial: Standpfosten aus Hartholz (Eiche, Robinie, Lärche, Douglasie) im Erdreich geschwärzt und auf 10 cm Schotterschicht gesetzt. Bohlen oder Halbrundhölzer können auch aus Fichte, Kiefer, Buche etc. sein. Ungeschälte Halbstämme sehen rustikaler aus. Bezug: Holzhandlungen, Baumärkte Sicherheitsbereich: 5,6 x 5,2 m 10. Sitzgruppe Beispiel einer einfach und rustikal gestalteten Sitzgruppe aus Rundhölzern und Bohlen. Kosten: - Holz (0,23 cbm, 1.500,-DM/cbm) - div. Kleinmaterial - Arbeitszeit (15 Std. a 15,-DM) 350,- DM 20,- DM 225,- DM zu veranschlagen insgesamt: 595,- DM Bezug: Holzhandlungen, Baumärkte Material: Hartholz (Eiche, Robinie, Lärche, Douglasie) unimprägniert. Idee: Ein großer Eichenstamm kann sowohl Sitzgruppe als auch Spielgerät (z. B. Balancierbalken) werden. 11. Zäune, Pergolen Je nach Bauart und Verwendungszweck erfüllen Zäune und Pergolen verschiedene Funktionen: Begrenzung, Rankgerüst, Sichtschutz, Windschutz und Lärmschutz. Das tragende Element ist in jedem Fall der Pfosten. Entsprechend der Belastung gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Pfosten aufzustellen. Begonnen wird mit der Aufstellung und Ausrichtung der Eck- und Türpfosten. Anschließend werden die übrigen Pfosten entsprechend aufgeteilt und ebenfalls ausgerichtet. Gebräuchliche Abstände hierfür sind 200, 250 oder 300 cm. Für die Einfassungen von Spielflächen eignen sich Latten- oder Bohlenzäune. Geeignete vorgefertigte Zaunlatten und Bohlen sind im Fachhandel erhältlich. Jägerzäune sollten nicht verwendet werden, da sie zum Klettern einladen und die spitzen Enden Gefahren darstellen. Das Vernageln ist zulässig, es ist aber darauf zu achten, daß die Nägelköpfe versenkt werden. Die Quersprossen der Lattenzaunsegmente sollten bei Spielplätzen nach außen zeigen, damit Kinder den Zaun nicht überklettern können. Durch das Versetzen von Zaunelementen wird das spontane Durchrennen (z.B. auf die Straße) verhindert. Kosten: - Holz - div. Kleinmaterial - Arbeitszeit (1,5 Std. a 15,- DM) zu veranschlagen pro laufenden Meter insgesamt: 40,- DM 10,- DM 22,50DM 72,50DM Bezug: Holzhandlungen, Baumärkte Material: Standpfosten aus Hartholz (Eiche, Robinie, Lärche, Douglasie) im Erdreich geschwärzt. Holzlatten können, wie historische Zäune von Bauerngärten, auch ungeschälte Halbstämme aus Weichholz sein. Die einzelnen Latten sind oben weich gerundet. 12. Weidenhütte 12.1 Weidengang Wie keine andere Pflanze lädt die Weide zum schöpferischen Umgang mit der lebenden Natur ein. Geeignet zur Gestaltung von Grünflächen sind die Stecklinge der Kopfweiden, Hanfweiden und Steinweiden. Die Stecklinge werden im Zeitraum November bis März geschnitten und an einem schattigen Ort mit organischem Material abgedeckt, um das Austrocknen zu verhindern. Der Schnitt sollte 2 - 3 cm über dem Ast oder Weidenstumpf erfolgen. Aus den Knospen dieses Stecklings treiben neue Weidenruten hervor. Weidenstecklinge können einen Durchmesser bis zu 10 cm haben. Soweit Knospen an den Stecklingen sichtbar sind, werden die Stecklinge so geschnitten, daß der Steckling unten mit einer Knospe beginnt und oben mit einer Knospe endet. Werden die Weidenruten im Frühjahr in die Erde gesteckt, dann wachsen diese Stecklinge zu neuen Bäumen und Sträuchern. Vor dem Stecken wird ein Teil der Weide abgeschnitten und das Mark betrachtet. Ist das Mark hell, ähnlich der Farbe des inneren Weidenholzes, lebt die Weide. Hat sich das Mark braungefärbt, ist die Weide abgestorben. Bei mehrjährigen Stecklingen wird am unteren Ende ca. 5 - 10 cm Rinde entfernt. Das Wasser aus dem Erdreich kann somit schneller von der nährstofführenden Schicht zu den Knospen transportiert werden. Die Weidenstecklinge werden entweder in Setzlöcher (dünne Stecklinge bis 3 cm Durchmesser) oder in Setzgräben gesetzt. Nach dem Einsetzen und Feststampfen der Erde muß ein Gießrand hergestellt werden. Das Gießen einstellen, wenn die Ruten grün auszutreiben beginnen. Folgende Mindesttiefen sollten beachtet werden: Tiefe 20 cm 30 cm 40 cm 50 cm 60 cm Länge des Stecklings 25 - 30 cm 30 - 80 cm 80 - 120 cm 120 - 220 cm 230 - 300 cm Die neugebildeten Jahrestriebe können zurückgeflochten werden, um den Iglu oder Kriechtunnel zu stabilisieren. Ab dem 3. Standjahr kann das Wachstum der Weiden durch gezielten Rückschnitt beeinflußt werden. Kosten: zum Bau einer Weidenhütte - Material (1 Bund = 25 Stück, 2,5 cm x300 cm) 33,- DM - Arbeitszeit (10 Std. a 15,-DM) 150,- DM zu veranschlagen insgesamt: 153,- DM zum Bau von Weidengängen - Material (1 Bund = 25 Stück, 2,5 cm x300 cm) 33,- DM - Arbeitszeit (20 Std. a 15,-DM) 300,- DM zu veranschlagen insgesamt: Bezug: Selbstbeschaffung, Gartenbauamt 333,- DM Die nachfolgenden Beispiele zeigen einige Gestaltungsmöglichkeiten, die Weiden bieten. 12.2. Bau einer kuppelförmigen Lehmhütte Herstellung des Skelettkörpers Material: Schilfrohr, Weidenruten, Geäst, Drahtschlingen/Seil Konstruktion eines Rohkörpers (siehe Bau Weidenhütte), der mit immer feineren Zweigen (Geäst) verwebt wird. Der Eingang und spätere Fensteröffnungen müssen berücksichtigt werden. Sie sollten gut an den Schwachstellen verstärkt werden (entsprechend mehr Weidenruten verwenden). Tip: Der Weidenunterbau soll so stabil sein, daß ein Kind ohne einzubrechen auf dem Skelett der Hütte klettern kann. Herstellung des Lehms Der Lehm muß in einer Wanne oder einem speziellen Mischgerät gut mit Wasser vermengt werden. Als Bindegewebe wird kurzgeschnittenes Stroh oder Gras beigemengt. Auftragen des Lehmes auf den Rohkörper Von unten nach oben bauen! Mit den Händen den Lehm etwa 10 cm dick auf den Unterbau auftragen. Dabei eine Verbindung mit dem Geäst herstellen. Der Lehm darf nicht zu flüssig sein, damit er nicht abrutscht, aber auch nicht zu trocken, denn es ist wichtig, daß alle Schichten gut miteinander abbinden. Glättung der Oberfläche nach etwa 3 bis 4 Stunden möglich. Durchtrocknung je nach Witterung etwa 2 bis 4 Tage. Tip: Es ist günstig, den Rohbau an einem und den Lehmauftrag am folgenden Tag zu machen. Gestaltung Die Hütte kann mit Fingern oder Ästchen modelliert werden, es können Abdrücke, Zeichnungen oder Muster eingeprägt werden. Konservierung Vor dem Auswaschen durch Regen kann man die Hütte durch Weiterbehandlung mit Quark (unterbindet Risse), mehreren Kalkschichten (härtet) oder einer, der Ölmalerei ähnlichen Schlußfirnis mit Leinenöl (wasserabweisend), schützen. Eine längere trockene Wetterperiode ist notwendig, da der Kalk in mehreren Schichten aufgetragen werden muß, die vor dem nächsten Auftrag durchtrocknen müssen. Tip: Schutzmaßnahme durch Konservierung ist erforderlich, wenn die Hütte über den Winter haltbar gemacht werden soll. Kosten: - 1 Bund Weide pro Hütte (25 Stück 2,5 cm x 300 cm) (alternativ Manila-Rohr) - magerer Lehm (hoher Sandanteil) mit Strohgehalt 5 Zentner/Hütte (ohne Strohgehalt 33,- DM 62,- DM 55,- DM) - Leinölfirnis (4-5 Ltr./Hütte) 45,- DM (alternativ Quark-Pigmentmischung) - Arbeitszeit (40 STd. a 15,-DM) 600,- DM zu veranschlagen insgesamt: 740,- DM 13. Bodenbelag Rundholzpflaster Verwendet werden hierzu Rundholzstücken mit einer Länge von ca. 10 - 15 cm. Der Durchmesser beträgt 6 bis 12 cm. Der Oberboden (Gras- und Humusschicht) wird abgetragen und zur Wiederverwendung zwischengelagert. Anschließend wird eine ca. 5 - 10 cm hohe Kiesschicht eingebracht und eben abgezogen. Die einzelnen Pflasterstücke werden dicht nebeneinander aufgestellt. Durch die Auswahl verschiedener Durchmesser erreicht man eine möglichst geringe Fugenbildung. Die Fugen werden mit Sand ausgefüllt und mit einem Stampfer verdichtet. Der Sand kann auch mit einem Wasserschlauch vorsichtig eingeschlämmt werden. Anschließend nochmals mit Sand ausfüllen und sauber fegen. Das Holzpflaster darf an den Außenseiten nicht eingespannt sein, sonst beginnt es, sich in der Mitte zu heben. Es empfiehlt sich daher, seitlich einen 5 cm breiten Streifen mit Rinde aufzufüllen. Beispiel: Rundholzpflaster mit eingearbeiteter Sitzgruppen. Kosten: - ca. 100,- DM/qm - Arbeitszeit (2,5 Std a 15,- DM) 100,37,50DM zu veranschlagen pro Quadratmeter insgesamt: 137,50 DM Bezug: Selbstherstellung, Holzhandlungen, Forst- und Gartenämter Holzarten: Je nach Beanspruchung und Lebensdauer können sowohl Hart- als auch Weichhölzer verwendet werden. Tip: Zum Einbau eines Tisches empfiehlt es sich, auf die Bauanleitung 5 (Matschtisch) zurückzugreifen. 14. Sträucher, Bäume, Hecken Gehölze wie Bäume und Sträucher können als Gestaltungselement, zur Abschirmung von außen, zur Auflockerung und Gliederung des Spielplatzes eingesetzt werden. Eine sinnvolle Eingrünung faßt die Anlage zu einer Einheit zusammen. Gehölze wirken als Lärmschutz, Windschutz und Schattenspender. Pflanzen auf dem Spielplatz werden stark beansprucht. Deshalb sollten nur robuste Bäume und Sträucher neu angepflanzt werden. Beispiele: Roßkastanie: Sie hat im Frühjahr schöne Blüten, besitzt große Blätter und Früchte, mit denen die Kinder viel anfangen können. Als einzeln stehender Baum gut als Schattenspender geeignet. Unter einer Kastanie bleibt die Erde kahl. Weiden: Sie sind schnellwüchsig, aus ihren Ruten können sogar Spielelemente gebaut werden (siehe Bauanleitung12) Haselnuß: Sie wächst zu großen Sträuchern, dichten Hecken und bietet ihre Früchte an. Nicht gepflanzt werden dürfen, wegen ihrer giftigen Wirkung (DIN 18034): - Euonymus europaea - Daphne mezereum - Ilex aquifolium - Laburnum anagyroides (Pfaffenhütchen) (Seidelbast) (Stechpalme) (Goldregen) Gepflanzt wird im Herbst oder Frühjahr. Die schmalste Heckenform ist die einreihig gepflanzte Hecke. 2 - 3 Pflanzen werden pro Meter in einen spatentiefen und spatenbreiten Pflanzgraben gepflanzt. Sträucher sollten nicht geschnitten werden, sondern ihre jeweilige Gestalt in Form von freiwachsenden Hecken entwickeln dürfen. Somit erfüllen sie ihre Funktion als Vogelnährgehölze, Brut- und Nistplätze und sind zudem leichter zuwarten und zu pflegen. Alle 5 - 7 Jahre kann dann ein Teil der Hecke verjüngt werden. Dabei werden die Sträucher in den Wintermonaten (Dezember - Februar) ca. 10 - 20 cm über der Erde abgesägt. Der im folgenden Frühling einsetzende Neuaustrieb bringt zahlreiche neue Triebe hervor. Die Hecke wird dichter und ein Verkahlen der Sträucher im unteren Bereich wird verhindert. Die Hecke kann zu einem Farbenspiel werden, wenn farbig unterschiedlich blühende Sträucher gruppenweise integriert werden. 4 - 5 Sträucher derselben Art sollten eine Gruppe bilden. Heckensträucher und -bäume (Auswahl) Art Haselnuß Sanddorn gemeiner Holunder Flieder Feldahorn Hainbuche Forsythia Weide Höhe (m) 1,0 - 1,5 1,0 - 1,5 0,8 - 1,2 1,0 - 1,5 1,0 - 1,25 0,8 - 1,0 1,0 - 1,5 1,0 - 1,5 Preis/pr.Pflanze (DM) 10,-10,50 2,60 10,50 11,-14,20 10,-6,50 - 15,-- Kosten: - Pflanzen - Arbeitszeit (0,25 Std. a 15,-DM) 10,- DM 3,75DM zu veranschlagen pro Pflanze insgesamt: 13,75 DM Stauden - Liste (Auswahl): Schafgarbe Klette Geißbart Frühlingsmagerite Walderdbeere Lavendel Pfefferminze Schilfrohr Kosten: (Achilea Filipendulina) (Arctium Lappa) (Aruncus Sylvester) (Chrysanthemum Leucanthemum) (Fragaria Vesca) (Lavandula) (Mentha Piperita Mitchan) (Phragmites Communis) ca. 3,- DM pro Pflanze Bezug: Baumschulen , Staudengärtnereien in der Region 15. Bodenbelag Rindenmulch Im Gegensatz zu Fallschutzplatten, die als Sondermüll entsorgt werden müssen und deshalb nicht empfohlen werden, ist Rindenmulch (gehäckselte Rindenstücke) ein alternativer Bodenbelag für viele Plätze, auf denen Spiel- und Bewegungsgeräte stehen. Auch gegenüber Fallschutzkies , der zwar jeden Sturz hervorragend abdämpft, aber zum Spielen denkbar ungeeignet ist, besitzt Rindenmulch eine besonders hohe Pflanzenverträglichkeit. Weil Rindenmulch Feuchtigkeit speichert, wachsen Gehölze gut in unmittelbarer Nachbarschaft. Außerdem muß dieser Bodenbelag nicht ausgetauscht werden - es reicht ein jährlicher Nachtrag von einigen Zentimetern Stärke. Im Verlauf weniger Jahre verdichtet sich die Rindenmulchfläche so, daß sie dem Charakter weichen Waldbodens entspricht. Um eine Spielfläche mit Rindenmulch abzudecken, empfiehlt es sich, den gesamten Platz ca. 30 cm tief auszuheben. Die ausgehobene Erde widerum kann an anderer Stelle zum Anlegen eines Spielhügels genutzt werden. Der Untergrund für den Bodenbelag sollte wasserdurchlässig sein, wobei sich das Aufbringen einer 2 bis 5 cm dicken Isolierschicht (Kies) empfiehlt. In der Regel reicht es, den Rindenmulch 30 cm hoch aufzutragen. Es ist ratsam, den Belag mit ungeschälten Baumstämmen einzufassen, um einer Abtragung entgegenzuwirken. Die Stämme sollten mindestens 20 cm Stammdurchmesser haben und nicht länger als 80 - 120 cm sein. Sie werden zur Hälfte in den Erdboden eingelassen, so daß sie gut im Boden liegen. Je dicker die Stämme sind, desto besser sind sie zum Sitzen und Balancieren geeignet. Eignung von Rindenmulch als Weichbodenbelag Schichtstärken: - Spielplätze, unter Spielgeräten - Bolzplätze - Wege, als federnder Belag. - unter Schaukeln, Rutschen, Wippen, Kletterrecken 20 cm 30 cm 15 cm 50 cm Stammeinfassung: - geeignet sind: Lärche, Eiche, Robinie,Douglasie - ungeschält. - keine rechtwinkligen , sondern weiche runde Formen wählen Kosten: - Gesamtfläche 10 x 20 m = 200 qm - Schichtdicke 20 cm = 40cbm - Verdichtungsfaktor 20 % = 8cbm - erforderliche Materialmenge cbm à 40,-DM Gesamtsumme Material = 1.920,-DM - 60 m Stammlänge bei 200 qm pro m 15 ,- DM = Kiesschicht: 900,-DM - 200 qm 0,5 cm Stärke/1cbm = 200,- DM Arbeitsstunden: - 50 h á 15,-DM = zu veranschlagen insgesamt: 750,- DM 3.770,-DM Detailinformationen über DIN-Normen, Nennung von Lieferadressen etc., sind unter nachfolgend aufgeführter Adresse zu erfragen: Gütegemeinschaft für den Pflanzenbau e.V. Kurze Wende 03 30926 Seelze Tel.: 0511 / 4005106 Fax: 0511 / 4005226 Für die Gestaltung von Freianlagen sind u.a. Landschaftsarchitekten zuständig. Bei Gestaltungsfragen wenden Sie sich bitte an den Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (BDLA), Landesgruppe Brandenburg, Geschäftsführung: Frau Dipl.-Ing. (BDLA) Dagmar Gast Admiralstraße 17 10999 Berlin Tel.: 030 / 6143805 Fax: 030 / 6143927 16. Spielhügel mit Brücke Um ein kreatives Spiel anzuregen und langweiligen ebenen Flächen ein neues Gesicht zu geben, ist das Anlegen von Hügeln eine willkommene, nicht kostenaufwendige Abwechselung. Vor Aufschüttung der Hügel, muß die Grasnarbe entfernt werden. Die Oberfläche wird sorgsam abgetragen und zur Weiterverwendung zwischengelagert. Als Schuttkern ist Bauschutt (Abfallsteine) geeignet, nicht größer als ein halber Ziegelstein . Der Schuttkern sollte nicht mehr als 1/3 des Hügelvolumens einnehmen. Der Hügel wird aus Füllboden geschüttet, wobei die Bodenqualität bindig und nicht zu sandig sein sollte, damit er sich verdichten kann. Wenn Wildblumeneinsaat oder Gehölzpflanzungen vorgesehen sind, ist es ratsam, eine Abdeckung mit Mutterboden (Substrat) vorzunehmen. Da es sich in den Mulden zwischen den Hügeln besonders gut spielen läßt, ist es immer besser, mehrere Hügel anzulegen, als nur einen Kegel. Die Hügel sollten 1,50 m Höhe nicht überschreiten. Erfahrungsgemäß sacken die Hügel nach und verteilen sich durch das Spiel der Kinder im Gelände. Um den Eintrag in´s Haus zu minimieren, empfiehlt es sich, die Spielhügel im hinteren Teil des Geländes zu plazieren. Eine Holzbrücke, die zwei Hügel miteinander verbindet, bietet vielfältige Spielmöglichkeiten. Sie wird ohne Betonfundamente in die Spielhügel eingebaut. 200 cm 80 cm 60 cm 200 cm 80 cm 60 cm Material: - dafür geeignete Holzarten sind: Eiche, Lärche, Robinie - jeweils geschält. - Holzbedarf: - 4 Pfosten ca.1,50 m / 20 cm Ø - 4 Querstreben ca.1,50 m / 15 cm Ø - 2 Wangen ca. 2 m / 20 cm Ø - 25 Stämmchen (geschält) als Brückenauflage / 9 cm Zwischenraum 80 cm lang/ 8-10 cm - 2 Handläufer ca. 2m lang / 10 cm Kosten: - Kleinmaterial: - verzinkte Schrauben, Bolzen, Muttern zum Versenken - Schmiergelpapier - Schutthügel - Füllboden - Fuhrgebühren - Mutterboden/Substrat - Einsaat: - Gründüngung Rindenmulch für die Mulden (1cbm) insgesamt : ca. 500,-DM insgesamt: ca. 120,-DM kostenlos kostenlos ca. 50,-DM ca. 200,-DM ca. 25,-DM ca. 40,-DM Materialkosten insgesamt: ca. 935,-DM Arbeitsstunden 70 h á 15,- DM 1.050,-DM Kosten insgesamt: Ø Ø ca. 1.985,-DM Anlage 1 Sicherheitsvorschriften, Abnahme, Wartungshinweise Sicherheitsvorschriften - DIN-Normen Wie bereits in den Vorbemerkungen zu den Bauanleitungen erwähnt, gibt es die DINNormen 7926 und 18034, die sich mit dem Schutz von Kindern in Spielbereichen befassen. Die DIN 18034 ist eine Planungsnorm und enthält Hinweise zur sinnvollen Planung und Gestaltung von Freiflächen zum Spielen und grundlegende Anforderungen zur Sicherheit spielender Kinder bei der Gestaltung eines Platzes. Die DIN 7926 - Kinderspielgeräte - ist eine Sicherheitsnorm und behandelt die Sicherheitsanforderungen bei Konstruktion, Einbau und Wartung von Geräten, die auf Spielplätzen aufgebaut werden. Diese Normen sind ein wichtiges Arbeitsmaterial für den Bau und die Gestaltung eines Spielplatzes. Sie können erworben werden beim Beuth Verlag GmbH Burggrafenstraße 4-10 10787 Berlin Wichtige sicherheitstechnische Anforderungen: - Werkstoffe (siehe Vorbemerkungen Bauanleitungen) - Einfriedungen, Zugänge Hecken oder Zäune sind besonders dann vorzusehen, wenn Spielflächen an Straßen, Bahngleisen, tiefen Gewässern oder steilabfallenden Hängen angrenzen. Eine Höhe von mind. 1,0 m ist vorzusehen. - Bodenbeschaffenheit Die Bodenbeschaffenheit ist im Hinblick auf die Sturzgefahr von Bedeutung. Bis zu einer freien Fallhöhe von 2,0 m sind nicht gebundene Böden (Naturböden) erlaubt. Bei einer grösseren Fallhöhe sind Sandböden oder Rindenmulchflächen vorzusehen. - Sicherheitsbereiche Der Sicherheitsbereich ist der an den Gerätespielbereich angrenzende Freiraum. Er ist gerätespezifisch festgelegt. Innerhalb des Sicherheitsbereiches dürfen sich keine weiteren Geräte oder Bauwerke befinden. Ein Überschneiden der Sicherheitsbereiche ist erlaubt. Verkehrssicherungspflicht / Wartungshinweise (Autor: Dipl.Ing. Gerhard Klett, Sternstr. 30, O-7840 Senftenberg, freier Sachverständiger f. Spielplatzgeräte und Freizeitanlagen) Für alle Sicherheitsaspekte ist der Träger des Spielplatzes (Gemeinde) verantwortlich. Der Spielplatzträger hat alles Erforderliche zu tun, um vorhersehbare Unfälle unter Beachtung des zulässigen Spielrisikos zu vermeiden. Er ist verpflichtet: den Platz nach den allgemeinen Sicherheitserkenntnissen zu bebauen, den Platz regelmäßig zu kontrollieren und wartungsbedürftige Geräte und Einrichtungen zu warten, bei Sicherheitsmängeln das Gerät oder die Einrichtung unverzüglich zu reparieren, notfalls abzubauen oder wirksam zu sperren. Sicherheit wird gewährleistet durch: - den sachgerechten Bau (Einbau von Einrichtungen, Herstellung von Spielgeräten usw.), - Erhaltung des sicheren Zustandes durch Wartung und Kontrolle. Die Wartung und Kontrolle von Spielplätzen kann nur dann wirksam sein, wenn sie systematisch durchgeführt wird. Allen Spielplatzträgern, den Gemeinden und den Wohnungsbauunternehmen wird ein Kontrollplan empfohlen, der in regelmäßigen Abständen (bei öffentlichen Spielplätzen eine Woche) ausgeführt wird. Mit der Kontrolle sind geeignete Personen zu beauftragen, die entsprechende Fachkenntnisse haben. Hier kann natürlich differenziert werden. Öffentliche Spielplätze sind der Gefahr der Zerstörung stärker ausgesetzt, als Spielplätze in den Siedlungen der Wohnungsbauunternehmen. Hier bewirken Nachbarschaftskontrollen und in vielen Fällen das Vorhandensein eines Hausmeisters, daß mutwillige Zerstörungen seltener sind. Im wohnungsnahen Bereich werden eventuelle Schäden auch schneller von Eltern oder Nachbarn gemeldet, als auf öffentlichen Spielplätzen. Für Wartung und Kontrolle von Spielplätzen sind folgende Entscheidungen von Bedeutung: Spielplätze und Spielgeräte müssen in der Zeit der allgemeinen Nutzung -im Abstand von 1 Woche- auf ihre Sicherheit hin kontrolliert werden. Spielgeräte müssen von Personen kontrolliert werden, die dafür die erforderlichen Fachkenntnisse haben. Das Führen von Kontrollunterlagen und deren Aufbewahrung ist für die juristische Seite sehr wichtig. Darüber hinaus ist es praktisch und hilfreich, eine Spielplatzakte anzulegen. Für jeden einzelnen Spielplatz sollte eine solche Unterlage zur Verfügung stehen, in der Bau- und Planunterlagen, Auflistung der vorhandenen Geräte und Spieleinrichtungen, sicherheitstechnische Gutachten, Montageanweisungen, Wartungsanleitungen der Hersteller und Spielplatzkontrollblätter abgelegt sind. Um die Arbeit des Wartungspersonals zu erleichtern, erscheint es sinnvoll, für alle auf dem Spielplatz vorhandenen Geräte die Teile zu benennen, die kontrolliert werden müssen. Nachfolgend finden Sie das Muster eines Kontrollblattes als Beispiel. Anlage Teil 2 Planung von Spielplätzen Wenn es geplant ist, nicht nur einzelne Spielgeräte, sondern einen ganzen Spielplatz zu erstellen, so können die nachfolgend aufgeführten Arbeitsschritte hierbei die Planung erleichtern. 1. Bestandsaufnahme des vorhandenen Geländes. Das heißt die Größe des Platzes in einem geeigneten Maßstab (1:100; 1:200) aufnehmen, vorbeiführende Straßen und Zugänge kennzeichnen. Einzeichnen der vorhandenen Vegetationen und Geländehöhen. 2. Festlegen der Spielbereiche. Die Größe wird entsprechend der ermittelten Anzahl je Altersstufe festgelegt. 3. Höhenplan / Bepflanzungsplan Durch Geländemodellierungen und Bepflanzungen können einzelne Bereiche getrennt sowie durchlässig verbunden werden. Wichtig ist, daß in dem Pflanzplan die ausgewachsene Größe der Pflanzen und Bäume aufgenommen wird. 4. Auswahl der Spiel- und Freizeitgeräte Unter Berücksichtigung der Sicherheitsbestimmungen werden diese in den entsprechenden Spielbereichen angeordnet. Hierbei ist zu beachten: - Wahl des Untergrundes entsprechend der max. Fallhöhe der ausgewählten Spielgeräte. - Beachten der Hauptlaufrichtungen, diese sollten sich nicht überschneiden. - Einhalten der Sicherheitsabstände zwischen den Spielgeräten und anderen feststehenden Elementen. Die nachfolgenden Zeichnungen zeigen, wie man einen Spielplatz schaffen kann, der allen Altersgruppen ein Betätigungsfeld bietet. Schon eine interessant gestaltete Grünanlage lädt zum Verweilen ein. Die Ausgestaltung mit Spiel- und Freizeitgeräten kann in verschiedenen Zeitabschnitten erfolgen. Wichtig ist, daß der Platz für diese Geräte im Projekt vorgesehen ist.