Allgemeines - Berufskolleg Uerdingen
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Allgemeines - Berufskolleg Uerdingen
Projektzeitraum: 05.11.2001 bis 21.12.2001 Erstellt von: Kannen von, Marcel Warschau, Jens Klasse: FEV 01 Berufskolleg Uerdingen (BKU) Gruppe 3 Ausführungsort: Krupp Thyssen Nirosta GmbH (KTN) Gladbacher Str. 578 47805 Krefeld Betreuung BKU: Herr Kleemann Herr Bauer Betreuung KTN: Herr Lotz Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Inhalt 1 Allgemeines ..........................................................................................5 2 2.1 2.2 2.3 2.4 Beschreibung der Anlage (DBFE) .......................................................6 Aufgabenstellung....................................................................................6 Kokillenaufbau........................................................................................7 Anlagenaufbau .......................................................................................7 Bedienung des Systems.........................................................................8 3 3.1 3.2 3.2.1 3.2.2 3.2.3 3.2.4 3.2.5 3.2.6 3.2.7 3.2.8 3.3 3.3.1 3.3.2 3.3.3 3.4 3.4.1 3.4.2 3.4.3 3.4.4 Speicherprogrammierbare Steuerungen..........................................11 Einführung in die SPS Siemens S7-300...............................................11 Hardware S7-300 .................................................................................12 Profilschiene („Rack“) ...........................................................................12 CPU 316-2............................................................................................12 Kommunikationsbaugruppen................................................................13 Digitale Eingabe Baugruppe.................................................................13 Digitale Ausgabe Baugruppe................................................................14 Analoge Eingabe Baugruppe ...............................................................14 Netzteil (Power supply).........................................................................15 Multi Point Interface (MPI-) Schnittstelle ..............................................15 Software STEP 7 Version 5.1...............................................................16 Einführung in die Software STEP 7 V. 5.1 ...........................................16 Einbinden der Hardware (Hardware Manager).....................................16 Programmieren in STEP 7 ...................................................................20 Programmbeschreibung des Testsystems DBFE.................................23 Analogwertverarbeitung........................................................................24 Zeitsteuerung .......................................................................................26 Not - Aus ..............................................................................................28 Kommunikation zwischen SPS S7 und WIN CC ..................................28 4 Software WIN CC Version 5.0 ............................................................30 Einführung in die Software WIN CC V. 5.0..........................................30 WIN CC Editoren..................................................................................30 Alarm Logging ......................................................................................30 Cross Reference ..................................................................................30 User Administrator................................................................................30 Redundancy .........................................................................................30 Text Library ..........................................................................................31 User Archive .........................................................................................31 Report Designer ...................................................................................31 Timesynchronization ............................................................................31 Global Script.........................................................................................31 Picture Tree Manager...........................................................................32 Tag Logging .........................................................................................32 Lifebeat Monitoring...............................................................................32 Graphics Designer................................................................................32 Base Data.............................................................................................32 Storage.................................................................................................32 SFC - Bausteine ...................................................................................33 4.1 4.2 4.2.1 4.2.2 4.2.3 4.2.4 4.2.5 4.2.6 4.2.7 4.2.8 4.2.9 4.2.10 4.2.11 4.2.12 4.2.13 4.2.14 4.2.15 4.2.16 Seite 3 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 5 5.1 5.1.1 5.1.2 5.1.3 5.1.4 5.2 5.3 5.4 5.4.1 5.4.2 5.5 Erstellen des Testsystems DBFE in WIN CC ...................................34 Erstellen der grafischen Oberfläche .....................................................35 Arbeiten mit dem Graphics Designer....................................................36 Änderung der Objekteigenschaften ......................................................36 Verknüpfung der Objektereignisse .......................................................38 Arbeiten mit dem Picture Tree Manager...............................................40 Anlegen von Prozesswertarchiven .......................................................41 Erstellen der Grafik der Temperaturwerte ............................................42 Erstellen des Prüfprotokolls..................................................................44 Layout des Prüfprotokolls.....................................................................44 Erstellen des Prüfprotokolls mit dem Report Designer.........................46 Einbinden eines Prozessalarms ...........................................................47 6 Not-Aus-Schaltung .............................................................................48 7 Erfahrungsbericht ..............................................................................49 8 Schlusswort ........................................................................................51 9 Quellenangaben .................................................................................52 10 Anhänge ..............................................................................................53 Seite 4 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens 1 Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Allgemeines Im Rahmen der Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker, sieht der Lehrplan eine siebenwöchige Projektphase vor. Wir sind innerhalb dieser Vorgabe bei dem Unternehmen Krupp-ThyssenNirosta GmbH (KTN) vorstellig geworden, mit der Anfrage auf ein geeignetes Projekt. Das Unternehmen KTN war bereit uns Modernisierungsmaßnah-men im Stahlwerk das Projekt im Zuge von „Testsystem für die Durchbruchfrüherkennung (DBFE)“ durchführen zu lassen. Die Kosten für die Ausführung der Aufgabe, die Arbeitsplätze und betreuende Ansprechpartner wurden von KTN zur Verfügung gestellt. Gefordert wurde, dass wir nach dem KTN Standard arbeiten und die Aufgabe mit dem gestellten Material erfüllen. Am 05.11.2001 begann die Projektphase und endete am 21.12.2001 mit der Übergabe der Dokumentation bei KTN und in der Schule. Der Termin für die Präsentation und das Kolloquium wird durch die KTN Personalabteilung und dem Berufskolleg Uerdingen abgestimmt. Geplant ist der 11 Januar 2002. Seite 5 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens 2 Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Beschreibung der Anlage (DBFE) Die Durchbruchfrüherkennung der Stranggießanlage hat die Aufgabe den Ab-kühlprozess während des Gießens zu überwachen und bei auftretenden Feh-lern, Alarm zu geben bzw. automatisch die Gießgeschwindigkeit zu beeinflus-sen. 2.1 Aufgabenstellung Mit dem Testsystem für die Durchbruchfrüherkennung (DBFE) soll die Funktionsfähigkeit der in die Kupferplatten der Kokille eingeschweißten Thermoelemente überprüft werden. Bild 1 Kokille Mit dem ausgedruckten Prüfprotokoll werden fehlerhafte Thermoelemente an-gezeigt, die bei der nächsten Überholung der Kupferplatten ausgetauscht werden müssen. Weiterhin wird die Funktion der Verkabelung (Steckerprüfung) überprüft. Bild 2 Steckeranschlüsse an der Kokille Bei den Thermoelementen handelt es sich um Cu-CuNi Elemente vom Typ U. Seite 6 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens 2.2 Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Kokillenaufbau Die Kokillen, sind mit 36 Thermoelementen, eingeschweißt in vier Kupferplatten, ausgerüstet. Unterteilt in jeweils zwei Schmalseiten (linke und rechte Schmalseite) und zwei Längsseiten (Fest- und Losseite). Die 36 Thermoelemente teilen sich in zwei Reihen pro Kupferplatte auf. Bei den Schmalseiten befinden sich in der ersten Reihe, aus konstruktiven Gründen, keine Thermo-elemente und in der zweiten Reihe je zwei Thermoelemente. In den Längs-seiten befinden sich in jeder Reihe acht Thermoelemente. Bild 3 Skizze einer Kokille (Anordnung „Gießrichtung“) Das Testsystem für die DBFE wird in der Kokillen- und Segmentwerkstatt installiert. 2.3 Anlagenaufbau Die Anlage besteht aus einer Workstation (PC, Monitor, Tastatur, Maus und Drucker), einer Speicherprogrammierbaren Steuerung (siehe Kapitel 3.1) und einem Schaltschrank, der die SPS beinhaltet. Bild 4 Workstation Bild 5 Schaltschrank mit SPS Die Anlage wurde nach den gültigen VDE-Vorschriften (VDE 0100, Anlagen bis 1KV) aufgebaut. Seite 7 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Die SPS und der PC sind über einen MPI-Bus (siehe Kapitel 3.2.8) verbunden. Die Kokille wird mit vier Steckern (X1 bis X4) mit der SPS verbunden. Jedem Stecker ist eine Längsseite oder Schmalseite zugeordnet. Die grafische Darstellung erfolgt über den PC mit der Bedien- und Beobachtungssoftware WIN CC (siehe Kapitel 4). Es gibt vier verschiedene Bedienoberflächen: 2.4 • Testsystem DBFE, Eingabe spezifischer Kokillendaten • Anlagenübersicht, Bedienungen und Freigaben für Steckerprüfung und Brennersteuerung (der Brenner wird z. Z. extern angesteuert) • Erste Reihe der Thermoelemente mit Temperaturanzeige jedes Elementes • Zweite Reihe der Thermoelemente mit Temperaturanzeige jedes Elementes Bedienung des Systems Das Starten der Anlage erfolgt über die Oberfläche Übersicht von WIN CC oder dem Bedienelement am Schaltschrank (Ein-Taster S2). Die Bedienung vom Schaltschrank schaltet nur den Brenner, nicht aber die Steckerprüfung. Die Bedienung am Schaltschrank ist nur optional (Fahrweise ohne Leitsystem, Notlösung). Bild 6 Frontansicht Schaltschrank Am Schaltschrank befinden sich außerdem zwei gelbe (H1 und H2), eine grü-ne Meldeleuchte (H3) und ein Not-Aus-Schalter (S1). Die Meldeleuchten H1 und H2 zeigen die Betriebsspannungen von 230 V und 24 V an. H3 meldet, durch Blinken, den eingeschalteten Betriebszustand des Brenners. Über den Not-Aus-Schalter wird die Anlage bei Störungen und Gefahr abgeschaltet. Eine Meldung erfolgt am Schaltschrank, indem H2 nicht mehr leuch-tet. Vor dem Starten der Anlage, muss die Eingabemaske der WIN CC Oberfläche vom Anlagennutzer mit kokillen- und prüferspezifischen Daten ausge- Seite 8 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 füllt werden. Erst wenn Prüfer, Kokillennummer und die Nummern der Schmal- und Längsseiten eingegeben worden sind, wird es möglich die Anlage über die Ein-Taster auf der Bedienoberfläche einzuschalten. Bild 7 Eingabeoberfläche Das Ausschalten der Anlage ist jederzeit aus Sicherheitsgründen (VDE 0100) möglich. Wird die Steckerprüfung eingeschaltet, erkennt man an der Änderung der Farbe der vier Meldeleuchten (X1 bis X4), dass die Stecker ordnungsgemäß mit der Kokille verbunden sind. Bild 8 Steuerungsoberfläche Bei Betätigung des Ein-Tasters, wird die Anlage eingeschaltet und der Brenner läuft für eine voreingestellte Zeit. Die Zeit ist auf acht Stunden eingestellt. Die Änderung der Zeiteinstellung ist in der SPS (siehe Kapitel 3.4.2) realisierbar. Nach acht Stunden erfolgt die automatische Abschaltung des Brenners. Ein Prüfprotokoll, tabellarische Form, wird erstellt und ausgedruckt. Die Tabelle zeigt die Temperaturwerte der einzelnen Thermoelemente. Die Temperaturwerte werden in einem viertelstündlichen Rhythmus aufgenommen und in das Protokoll eingebunden. Seite 9 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Wird die Anlage vor der Zeit manuell ausgeschaltet, wird ebenfalls ein Protokoll erstellt. Es zeigt dann allerdings nur die Temperaturwerte bis zum Abschaltzeitpunkt an. Anhand des Prüfprotokolls kann man feststellen, welche Thermoelemente de-fekt sind und somit ausgewechselt werden müssen. Bild 9 Reihe 1 Bild 10 Reihe 2 Seite 10 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens 3 Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Speicherprogrammierbare Steuerungen Für den Betrieb von Maschinen, Vorrichtungen und Prozessen in nahezu allen Fertigungsbereichen benötigt man neben der Energiezufuhr auch Steuerungselemente. In jeder beliebigen Anlage oder Maschine muss der Betriebs-ablauf eingeleitet, beeinflusst, überwacht und beendet werden können. In der Vergangenheit wurde eine Programmlogik durch Verdrahtung von Schützen und Relais realisiert. Beim heutigen Stand der Technik werden Speicherprogrammierbare Steuerungen zur Lösung von Automatisierungsaufgaben eingesetzt. Die im Programmspeicher eines Automatisierungssystems abgelegte Logik ist von Geräteaufbau und Verdrahtung unabhängig und kann jederzeit mit Hilfe eines Programmiergerätes (PG) geändert werden. 3.1 Einführung in die SPS Siemens S7-300 Die SPS S7 ist der Nachfolger der SPS S5 der Firma Siemens. Die S7 bietet verschiedene Prozessoren (CPUs), die sich nach Leistung und Verarbeitungsmöglichkeiten unterscheiden. Die speziellen Eigenschaften der S7–Familie sind: • Modulares Kleinsteuersystem für den unteren Leistungsbereich • Abgestuftes CPU-Spektrum • Umfangreiches Baugruppenspektrum • Bis zu 32 Baugruppen • Rückwandbus in den Baugruppen integriert • Zentraler PG-Anschluss mit Zugang zu allen Baugruppen • Kann mit der mehrpunktfähigen Schnittstelle (MPI), PROFIBUS oder Industrial Ethernet vernetzt werden • Keine Steckplatzregel • Konfiguration und Einstellen der Parameter mit Hilfe des Werkzeuges „HW - Konfiguration“ Für das Projekt Testsystem für die Durchbruchfrüherkennung ist die CPU 316-2 (siehe Kapitel 3.2.2) aus der S7-300 Reihe gewählt worden. Seite 11 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 3.2 Hardware S7-300 3.2.1 Profilschiene („Rack“) 17. Dezember 2001 Bei der Profilschiene handelt es sich um eine Einbauschiene, auf der die Baugruppen der SPS S7-300 aufgebaut werden. Bild 11 Die Profilschiene gibt es in verschiedenen vorgefertigten Längen. Für das Testsystem DBFE wurden zwei Profilschienen mit einer Länge von je 580 mm benutzt. Für die Profilschienen gibt es eine Steckplatzregel, die sowohl hardware- als auch softwaremäßig gilt. Die Regel lautet: Baugruppenträger 0: • Steckplatz 1: Nur Stromversorgung oder leer • Steckplatz 2: Nur Zentralbaugruppe • Steckplatz 3: Anschaltungsbaugruppe oder leer • Steckplatz 4: bis 11 Signal-, Funktionsbaugruppen oder Kommunikationsprozessoren Baugruppenträger 1 bis 3: 3.2.2 • Steckplatz 1: Nur Stromversorgungsbaugruppe oder leer • Steckplatz 2: leer • Steckplatz 3: Anschaltungsbaugruppe • Steckplatz 4: bis 11 Signal-, Funktionsbaugruppen oder Kommunikationsprozessoren (in Abhängigkeit von der verwendeten Anschaltungsbaugruppe) oder leer CPU 316-2 In der 300 Reihe ist die CPU 316-2 ist die erste, die Analogwerte verarbeiten kann. Sie kann bis zu fünf Analogeingangsbaugruppen verwalten. Insgesamt ist es möglich 32 Baugruppen zu verarbeiten. Der Anhang „–2“ besagt, dass die CPU 2 Schnittstellen besitzt Bild 12 Der Mikroprozessor erreicht eine Bearbeitungszeit von 300 ns je Binäranweisung. 128 KByte Arbeitsspeicher für ablaufrelevante Programmteile bieten Anwenderprogrammen ausreichend Platz. Eine wartungsfreie Datensicherung ist ebenfalls möglich, da die CPU 316-2 auch ohne Batterie remanente Daten halten (NVRAM) kann. Zudem ist das Speichern mit einer Memory Card (FEPROM bis 4 MB) möglich. Seite 12 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Zugriffsrechte auf Anwenderdaten können mit dem abziehbaren Schlüsselschalter beschränkt werden. Zusätzlich zum Schlüsselschalter schützt ein Passwortkonzept das Anwenderprogramm vor unberechtigtem Zugriff. Ein Diagnose-Puffer speichert die letzten 100 Fehler- und Unterbrechungsereignisse. Die Diagnosemeldungen der CPU können mit Datum und Uhrzeit versehen werden. Über verschiedene Einstellungen in der "HW - Konfiguration" können Anlaufund Zyklusverhalten, Remanenzbereiche (Merker, Zähler, Zeiten u. Datenbausteine) sowie Taktmerker eingestellt werden. Einstellungen sind auch für Weck- und Uhrzeitalarme vorgesehen. Status- und Fehleranzeigen werden zudem mit Leuchtdioden auf der CPU visuell dargestellt. Dazu gehören z. B. Hardware-, Programmier-, Zeit-, Peripherie-, Batterie- oder Busfehler und Betriebszustände wie RUN, STOP, Anlauf an. Die technischen Daten befinden sich im Anhang. 3.2.3 Kommunikationsbaugruppen Die Anschaltungen der Kommunikationsbaugruppen ermög-lichen einen mehrzeiligen Aufbau des Automatisierungs-systems SIMATIC S7-300 (ab CPU 314). Das heißt, die SPS kann auf mehreren Profilschienen (sogenannten „Racks“) aufgebaut werden. Zur Verfügung stehen die Bau-gruppen IM 360, IM 361 und IM 365. Bild 13 Bei der IM 360 handelt es sich um ein Zentralgerät (ZG) und bei der IM 361 um ein Erweiterungsgerät (EG). Bei Nutzung der IM 360 und 361 können ein Zentralgerät und max. drei Erweiterungsgeräte genutzt werden. Bei der IM 365 nur ein ZG und ein EG. Alle technischen Daten der Kommunikationsbaugruppen befinden sich im An-hang. 3.2.4 Digitale Eingabe Baugruppe Bei der Digitalen-Eingabe-Baugruppe handelt es sich um ei-ne SM 321 DI 32 DC 24V Karte. Diese stellt digitale Eingänge für die SPS S7-300 zur Verfügung. Es werden digitale Signale von 24 V Gleichstrom über Taster oder Lichtschranken übermittelt und an der Digitalen-Eingabe-Baugruppe verarbeitet. Bild 14 Bei der verwendeten Gruppe stehen vier mal acht Eingänge zur Verfügung. Die Adressen sind mit E 52.0 bis E 55.7 fest von der Baugruppe vorgegeben. Benötigt werden beim Testsystem DBFE sieben Eingänge (E 52.0 bis E 52.7), um die Signale der Taster oder des Not-Aus-Schalters der SPS S7-300 zuzuführen. Die technischen Daten befinden sich im Anhang. Seite 13 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens 3.2.5 Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Digitale Ausgabe Baugruppe Bei der Digitalen-Ausgabe-Baugruppe handelt es sich um eine SM 322 DO 32 DC 24 V/0,5 A Karte. Diese stellt digitale Ausgänge für die SPS S7-300 zur Verfügung. Es wer-den Signale von 24V Gleichstrom (DC) ausgegeben, um Meldeleuchten oder Relais anzusteuern. Der maximale Strom, der dabei fließen kann, beträgt 0,5 A. Bild 15 Bei der verwendeten Baugruppe stehen vier mal acht Ausgänge zur Verfügung. Die Adressen sind mit A 56.0 bis A 59.7 von der Baugruppe vorgegeben. Beim Testsystem DBFE sind sechs Ausgänge beschaltet. Die Ausgänge wer-den benötigt um das Relais, die Meldeleuchten und die Steckerprüfung anzu-steuern. Die technischen Daten können den Anhang entnommen werden. 3.2.6 Analoge Eingabe Baugruppe Bei der Analog-Eingabe-Baugruppe handelt es sich um eine SM 331 AI 2 x 12 Bit Karte, die Analogwerte verarbeiten kann. Bild 16 Die Baugruppe kann Spannungen (von +-80 mV bis +-10 V), Ströme (+- 20 mA oder 4 bis 20 mA), Thermoelemente und Widerstandsthermometer (z. B. PT 100) verarbeiten. Eine Einstellung des gewünschten Messbereichs erfolgt über Messbereichsmodule. Diese Module befinden sich an der linken Baugruppenseite. In Abhängigkeit der Moduleinstellung ist ein Messbereichsmodul für ein (z. B. PT 100, vier Leitungen) bzw. zwei Eingänge (z. B. Thermoelement, zwei Leitungen) zuständig. Somit hat eine Baugruppe je nach Einstellung zwischen vier und acht Eingänge. Die möglichen Einstellungen sind: • A: 80 / 250 / 500 / 1000 mV / Pt 100 • B: 2,5 / 5 / 1-5 / 10 V • C: WIRE CURRENT • D: WIRE CURRENT Für das Projekt Testsystem DBFE ist die Einstellung A gewählt worden. Die Feineinstellung erfolgt über die Software im Hardwaremanager (Kapitel 3.3.2). Die Analogeingänge haben eine Auflösung von 13 Bit + Vorzeichen. Dieses bedeutet man kann die Daten nur als ein "Word" (2 Byte = 16 Bit) einlesen (Kapitel 3.2.6). Seite 14 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Die fünf Analog-Eingabe-Baugruppen werden im Projekt DBFE für das Einlesen der Thermoelemente benötigt. Sie übernehmen außerdem die Aufgabe eines Analog-Digital-Wandlers (AD - Wandler). Die technischen Daten der Baugruppe befinden sich im Anhang. 3.2.7 Netzteil (Power supply) Die SIMATIC S7-300 benötigt eine Versorgungsspannung von 24 V DC. Diese wird durch die PS 307 10 Ampere gewährleistet. Die Laststromversorgung PS 307 10 A wandelt die Netzspannung von 120/230 V AC in die Betriebsspannung von 24 V DC um. Bild 17 Sie ermöglicht den Einsatz der Netzspannung für die SIMATIC S7-300 sowie der Sensoren und Aktoren. Auf der Frontseite der Baugruppe befindet sich die Anzeige für die Ausgangs-spannung. Eine Leuchtdiode zeigt die Ausgangsspannung 24 V DC an. Ein mit Schutzkappe versehener Schalter ermöglicht die Auswahl der Netzein-gangsspannung (120 V oder 230 V AC). Ein weiterer Schalter (Einund Aus-schalter) ermöglicht eine Abschaltung der Ausgangsspannung 24 V DC. Hinzu kommen die Anschlussklemmen, die durch eine Abdeckung (Fronttür) verdeckt sind. Weitere technische Daten befinden sich im Anhang. 3.2.8 Multi Point Interface (MPI-) Schnittstelle Bei der Multi Point Interface (MPI) -Schnittstelle handelt es sich um eine Schnittstelle nach der Physik der RS 485. Bild 18 Belegung MPI Die RS 485 ist eine serielle Schnittstelle, die im halbduplex Betrieb arbeitet. Sie gibt es in einer 9- oder 25-Poligen Ausführung. Hier wird die 9-Polige Ausführung verwendet. Die MPI-Schnittstelle kann Daten mit einer Geschwin-digkeit von 19,2 KBd, 187,5 KBd oder 1,5 MBd übertragen. Seite 15 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Für das Testsystem DBFE ist eine Übertragungsgeschwindigkeit von 19,2 KBd gewählt worden. 3.3 Software STEP 7 Version 5.1 3.3.1 Einführung in die Software STEP 7 V. 5.1 Nachdem im Kapitel 3.2 die Hardware der S7-300 beschrieben wurde, wird nun die Software STEP 7 Version 5.1 behandelt. Für das Projekt Testsystem DBFE wurde die Software PCS 7 verwendet, aber nur der Softwareteil STEP 7 genutzt. STEP 7 ist die Basisprogrammier- und Projektiersoftware für die SIMATIC S 7. Sie setzt sich aus einer Reihe von Applikationen zusammen, mit denen man Teillösungen komfortabel realisieren kann, wie z. B.: • Konfigurieren und Parametrieren der Hardware • Erstellen und Testen der Anwenderprogramme • Konfigurieren von Netzwerken und Verbindungen Der grafische Zugang zu all diesen Applikationen erfolgt über den SIMATIC Manager. Er fasst alle Daten und Einstellungen, die für eine Automatisierungslösung nötig sind, zu einem Projekt zusammen. Innerhalb dieses Projekts werden die Daten thematisch strukturiert und als Objekte dargestellt. Vergleichbar zur Verzeichnisstruktur mit Ordnern und Dateien, wie sie vom Windows Explorer her bekannt sind, gliedert sich ein STEP 7-Projekt in Ordner und Objekte. Als Ordner werden solche Objekte bezeichnet, die ihrerseits wieder Ordner und Objekte enthalten können. Die unterschiedlichen Typen von Objekten sind im SIMATIC Manager direkt mit der Applikation verknüpft, die zu ihrer Bearbeitung benötigt wird. 3.3.2 Einbinden der Hardware (Hardware Manager) Zum Einbinden der Hardware, muss die vorhandene Hardware in STEP 7 konfiguriert werden. Unter "Konfigurieren" versteht man das Anordnen von Baugruppenträgern, Baugruppen, dezentraler Peripheriegeräte und Schnittstellenmodulen in einem Stationsfenster. Baugruppenträger werden durch eine Konfigurationstabelle repräsentiert, die wie der "reale" Baugruppenträger eine festgelegte Anzahl von steckbaren Baugruppen zulässt. In der Konfigurationstabelle ordnet STEP 7 jeder Baugruppe automatisch eine Adresse zu. Die Adressänderung von Baugruppen einer Station ist ab SIMATIC 400-Stationen möglich. Die Vorgehensweise zum Konfigurieren und Parametrieren der Hardware wird nun an dem Beispiel des Projektes Testsystems DBFE erläutert. Es wird im SIMATIC Manager ein Projekt neu angelegt. In unserem Fall lautet der Name DBFE316. Seite 16 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Bild 19 SIMATIC Manager Um einen Aufbau zu konfigurieren und parametrieren, muss eine Station im Projekt eingefügt werden. Zur Auswahl stehen mehrere SIMATIC Stationen. Da die CPU 316-2 zur 300 Reihe gehört wird die Station SIMATIC 300 eingefügt. Eine Station kann nur direkt unterhalb eines Projekts erzeugt werden. Das Einfügen erfolgt in drei Schritten: 1. Markieren des Projektes im linken Teil des Projektfensters 2. Wählen des Menübefehls Einfügen > Station > SIMATIC 300-Station 3. Die Station wird mit einer voreingestellten Bezeichnung erzeugt. Man kann den Namen der Station durch eine andere, aussagekräftigere Bezeichnung ersetzen. Nun erfolgt die Anordnung des zentralen Baugruppenträgers mit den folgenden Schritten: 1. Wahl des passenden zentralen Baugruppenträgers (”Rack”) aus dem Fenster ”Hardware Katalog”. Bei SIMATIC 300 die Profilschiene. 2. Per „Drag & Drop“ wird die Profilschiene in das Stationsfenster eingefügt. Der Baugruppenträger erscheint in Form einer kleinen Konfigurationstabelle im oberen Teil des Stationsfensters. Im unteren Teil erscheint die Detailsicht des Baugruppenträgers mit zusätzlichen Angaben wie z. B. Bestellnummer, MPI-Adresse, E- und A-Adressen. Alternativ zu den Schritten 1. und 2. kann man auf den Baugruppenträger im Fenster ”Hardware Katalog” doppelklicken. Nun erfolgt die Anordnung der verschiedenen Baugruppen. Dabei ist darauf zu achten, dass jeder Baugruppe ein vorgegebener Platz zugewiesen wird. So haben das Netzteil den Steckplatz 1, die CPU Steckplatz 2 und die Kommunikationsbaugruppen den Steckplatz 3 (s. Steckplatzregel). Seite 17 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Die Vorgehensweise wird in den nächsten Schritten erläutert: 1. Wahl einer Baugruppe aus dem Fenster ”Hardware Katalog”. 2. Ziehen Sie die Baugruppe per „Drag & Drop“ in die entsprechende Zeile des Baugruppenträgers (Konfigurationstabelle). STEP 7 prüft, ob Steckplatzregeln verletzt werden (eine S7-300-CPU darf z. B. nur auf Steckplatz 2 gesteckt werden). Die Schritte 1 und 2 werden solange wiederholt bis der Baugruppenträger mit den gewünschten Baugruppen vollständig bestückt ist. Alternativ kann man auch die entsprechende Zeile oder mehrere Zeilen in der Konfigurationstabelle markieren und im Fenster "Hardware Katalog" auf die gewünschte Baugruppe doppelklicken. Wenn mehrere Zeilen markiert sind, werden alle markierten Zeilen mit der Baugruppe auf einmal bestückt. Bild 20 Hardware Manager Diese Schritte erfolgen mit dem Netzteil, der CPU, den Kommunikationsbaugruppen, den Analog-Eingabe-Baugruppen und den Digitalbaugruppen. Nun wird die Hardware Konfiguration in die SIMATIC 300 Station geladen. Bei vorhandenem Aufbau der Hardware ist es möglich die Station in das PG zu laden. Grau hinterlegt erscheinen die vorhandenen Baugruppen. Allerdings müssen dann anschließend die Treiber geladen werden. Nun erfolgt die Festlegung der Eigenschaften von Baugruppen und Schnittstellen. Dieses sind im folgenden Adressen und Parameter. Seite 18 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Jede Komponente (Baugruppe, Schnittstelle oder Schnittstellenmodul) hat voreingestellte Eigenschaften. Diese sind z. B. voreingestellte Messarten und Messbereiche bei Analogeingabebaugruppen. Um die Einstellungen zu ändern, schließen sich folgende drei Schritte an: 1. Doppelklicken in der Konfigurationstabelle auf die zu parametrierende Komponente (z. B. Baugruppe oder Schnittstellenmodul) oder markieren der Zeile, und wählen des Menübefehls Bearbeiten > Objekteigenschaften. 2. Die gewünschte Komponente mit der rechten Maustaste anwählen und Auswahl des Befehls Objekteigenschaften aus dem Pop Up - Menü. 3. Festlegung der Eigenschaften mit Hilfe der angezeigten Registerdialoge. Im Projekt DBFE316 müssen die Objekteigenschaften der Analog-EingabeBaugruppen eingestellt werden. Dazu werden nach den drei Schritten die Ob-jekteigenschaften aufgerufen. Im Fenster "Eingänge" werden die Einstellungen auf U für Spannung gestellt und der Messbereich auf +- 80 mV. Die nicht benötigten Eingänge werden deaktiviert. Bild 21 Einstellung der Analog-Eingabe-Baugruppen Seite 19 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Bild 22 Einstellung Analog-Eingabe-Baugruppe Bei der CPU 316-2 wird im Fenster Zyklus/Taktmerker das Taktmerkerbyte 0 aktiviert. Somit ist bei späterem Programmieren jedem Bit des Merkerbytes 0 eine Periodendauer / Frequenz zugeordnet Bit Perioden Dauer (s) Frequenz (Hz) 7 6 5 4 3 2 1 0 2 1,6 1 0,8 0,5 0,4 0,2 0,1 0,5 0,625 1 1,25 2 2,5 5 10 Tabelle 1 Interner Takt Die MPI-Schnittstelle wird in der CPU 316-2 im Eigenschaftsfenster aktiviert. Nun ist die Hardware des Projektes Testsystem DBFE mit dem Hardware Manager konfiguriert. 3.3.3 Programmieren in STEP 7 Nachdem ein S 7 Programm Ordner eingefügt worden ist, kann man mit der Programmierung begonnen werden. In diesem Ordner befinden sich die Sym-boltabelle, der Quellordner und der Bausteinordner. In der Symboltabelle kann man Eingänge, Ausgänge oder Merker mit symbolischen Namen versehen. Außerdem ist die Anlage einer Kurzbeschreibung möglich. Seite 20 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Der Quell-Ordner dient zur Ablage von Text oder grafischen Quellen z. B. AWL-, SCL- oder GRAPH - Quellen. Der Bausteinordner dient zur Ablage von Codebausteinen, Datenbausteinen, Systemdaten und Variablentabellen (zum Beobachten und Steuern von Variablen). Bild 23 SIMATIC Manager S7-Programm Benötigt werden im Projekt DBFE nur der Bausteinordner und die Symboltabelle. Die Codebausteine befinden sich im Bausteinordner. In den Codebausteinen befinden sich die verschiedenen Teile des Anwenderprogramms. Im Gegensatz dazu enthält der Datenbaustein, wie es der Name schon sagt, nur Daten. Es gibt folgende Codebausteine: • Organisationsbaustein (OB) • Funktionsbaustein (FB) • Funktion (FC) • Systembaustein (SFB) • Systemfunktionen (SFC) Organisationsbausteine (OB´s) bilden die Schnittstelle zwischen dem Betriebssystem der CPU und dem Anwenderprogramm. Der OB enthält oder or-ganisiert durch den Aufruf anderer Bausteine das zyklische Programm. Seite 21 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 OB´s können nicht von anderen Bausteinen aufgerufen werden, da dies ausschließlich dem Betriebssystem vorbehalten ist. Organisationsbausteine werden entsprechend der ihnen zugewiesenen Priorität (1 = niedrigste, 29 = höchste) bearbeitet. Dieses hat den Vorteil, dass OB´s mit einer geringen Priorität von höherwertigeren OB´s unterbrochen werden können. Dadurch lassen sich Alarme und Fehlerbearbeitung durch OB´s realisieren. Dafür stehen spezielle Organisationsbausteine zur Verfügung. OB Nummern OB 1 OB 10 OB 20 OB 35 OB 40 OB 82 OB Typ Zyklisches Programm Uhrzeitalarm Verzögerungsalarm Weckalarm Prozessalarm Fehlerbearbeitung Priorität 1 2 3 12 16 26/28 Tabelle 2 Operationsbausteine Für häufig wiederkehrende Funktionen in größeren Anlagen werden universell einsetzbare, parametrierbare Bausteine (Funktionsbausteine und Funktionen) erstellt. Diese besitzen formale Eingangs- und Ausgangsparameter (Formaloperanden) die bei Aufruf des Bausteins mit Aktualparametern beschaltet werden. Die Anpassung der Bausteinfunktionalität an die Hardware erfolgt durch die Parametrierung beim Bausteinaufruf. Das Innenleben des Bausteins bleibt unverändert. Bei FB´s besteht die Möglichkeit lokale DB´s (Instanz Datenbausteine) anzuknüpfen. Diese DB´s werden dann nur von dem dazugehörigen FB aufgerufen und beschrieben. Neben den Programmbausteinen beinhalten Anwenderprogramme auch Daten, in denen Informationen über Prozesszustände, Signale usw. abgelegt werden, die dann von Anweisungen verarbeitet werden. Hierfür stehen nun die Datenbausteine zur Verfügung. Man unterscheidet zwischen Globalen und Instanz Datenbausteinen. Globale DB´s werden über den Programm Edi-tor oder gemäss eines vorher angelegten anwenderdefinierten Datentyp er-stellt. Instanz Bausteine werden beim Aufruf eines FB´s erzeugt. Mit Hilfe dieser Bausteintypen wurde das Programm für die Anlage Testsystem DBFE geschrieben. Nachdem ein FB oder FC unter dem S7 Programm, Bausteinordner eingefügt ist, besteht die Möglichkeit die Programmierart frei zu wählen. Es stehen drei Arten der Programmierung zur Verfügung. Das Schreiben des Programms als Anweisungsliste (AWL), im Funktionsplan (FUP) oder im Kontaktplan (KOP). Eine Änderung der Programmierart ist jederzeit realisierbar. Seite 22 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Nun schließt sich die Programmierung an. Bild 23 Programmierung in FUP Die einfachste Art zu programmieren ist in FUP. Es steht einem die Bibliothek zur Verfügung, in der die Bausteine mit einem kurzen Kommentar angezeigt werden. Über „Drag & Drop“ lassen sich die gewünschten Bausteine in die Netzwerke einfügen. Wenn ein Baustein, z. B. ein Funktionsbaustein, geöffnet ist, kann man ihn programmieren. Am Anfang befindet sich eine Variablen Deklarationstabelle. Hier kann man benötigte Variablen deklarieren. Diese Variablen sind dann nur im FB oder FC aufrufbar und nutzbar (lokale Variablen). Der Baustein ist in Netzwerke unterteilt, in denen sich die einzelnen Programmabläufe befinden. Die Netzwerke werden hintereinander verarbeitet. Zudem gehört zu jedem Netzwerk eine Kommentarzeile. 3.4 Programmbeschreibung des Testsystems DBFE Das SPS-Programm DBFE316 besteht aus einem OB, 6 FC´s und 4 DB´s. Der OB 1 (Hauptprogramm) ruft die einzelnen FC´s auf. Die Programmelemente sind in den einzelnen FC´s untergebracht. Die sechs FC´s haben jeweils einen symbolischen Namen, der ihre Funktion im Programm beschreibt. Seite 23 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Bild 25 SPS Programm Eine Besonderheit ist der FC 105 (SCALE). Da er ein von Siemens erstellter FC ist, wurde er mit einem sogenannten KNOW HOW Schutz versehen. Man kann ihn nicht öffnen und das Programm ändern. Er wird automatisch mit der Funktion „SCALE“ (FC 3) im Programm eingebaut. Die Datenbausteine dienen zur Kommunikation von Daten und Werten mit WIN CC (Kapitel 5.1.3). 3.4.1 Analogwertverarbeitung Im FC 2 (Messwerterfassung) werden die einzelnen Werte der Thermoelemente mit dem Befehl PEW (Prozesseingangswort, Größe 2 Byte) eingelesen. Dieser Befehl liest den Wert an dem entsprechenden Eingang in Form einer BCD-Zahl (binär-codierte Darstellung) ein. Da die eingelesenen Werte negativ sind, werden sie mit einer Konstanten von –1 multipliziert. Bild 26 Analogwertverarbeitung Dies ist nötig, da der Skalierbaustein im FC 3 (Temperaturberechnung) nur positive Werte verarbeiten kann. Das Ergebnis der Multiplikation wird in einem Merkerwort (MW) zwischengespeichert. Das Beispiel am Bild steht repräsentativ für alle der 36 analogen Eingänge. Im FC 3 (Temperaturberechnung) befindet sich der Skalierbaustein. Die Funktion Werte skalieren (SCALE) wandelt einen ganzzahligen Wert (IN) in Seite 24 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 einen Realzahlenwert um, der in physikalischen Einheiten zwischen einem unteren und einem oberen Grenzwert (LO_LIM und HI_LIM) skaliert wird Bild 27 Skalierbaustein Am Eingang EN muss ein High-Signal anliegen damit der Baustein seine Funktion ausführen kann. Am Eingang IN wird der zu skalierende Wert eingelesen (Analogwert 3.4.1). Der obere und untere Grenzwert (Limes) liegt an den Eingängen HI_LIM bzw. LO_LIM. Der untere Grenzwert ist 0, da 0 gleichzeitig der kleinste einstellbare Wert ist. Der Baustein kann keine negativen Werte verarbeiten. Aufgrund der Einstellungen der Analog Eingabe Karte (AD-Wandler) ist der obere Grenzwert 2000 gewählt. Die Zahl 2000 ergibt sich aus der Umrechnung der eingestellten Eingangsspannung (+80 mV). Würde das Thermoelement eine Spannung von +80 mV herausgeben, entspricht das einem Temperaturwert von 2000 °C. RET_VAL gibt den Wert „W#16#0000“ aus, wenn die Operation fehlerfrei ausgeführt wird. Wird ein anderer Wert ausgegeben, liegt der ganzzahlige Eingabewert nicht in dem angegebenen Bereich für den jeweiligen Typ (BIPOLAR oder UNIPOLAR). Dann wird der Ausgang (OUT) an den nächsten Wert, LO_LIM oder HI_LIM, gebunden und ein Fehler ausgegeben. Der Signalzustand von ENO wird auf "0" und RET_VAL wird auf „W#16#0008“ gesetzt. EN0, der Freigabeausgang hat den Signalzustand "1", wenn die Funktion feh-lerfrei ausgeführt wird. Am Ausgang OUT wird der Wert als Real-Zahl (Gleitkommazahl) ausgeben und für eine weitere Verarbeitung in einen "Merkerdoppelword" (hier MD 88). Dies erfolgt mit allen 36 abgespeicherten analog Werten. Die Ansteuerung des Bausteins erfolgt im Netzwerk 2, FC 3 Seite 25 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Bild 28 EIN-/AUS-Schaltung 3.4.2 Zeitsteuerung Da sich der Brenner nach einer gewissen Zeit selbstständig abschalten soll, die gewünschte Zeit von acht Stunden in der SPS aber nicht realisiert werden kann (max. Zeit 2h 45min), ist eine Zeitsteuerung im FC 5 (Brennersteue-rung) programmiert. Die Zeitsteuerung besteht aus drei Rückwärtszählern, die miteinander verschaltet sind. Bild 29 Zeitsteuerung 1 Minute Der Zähler Z1 zählt den eingestellten Wert von 60 (Eingang ZW) rückwärts. Der Zählwert von 60 wird gesetzt, wenn ein Impuls von E 52.1 (Taster Brenner EIN) und DB2.DBX0.4 (Freigabe) oder DB2.DBX0.0 (Brenner EIN WIN CC) oder der abfallenden Flanke des Ausgangs Q (Merker 1.5) erfolgt. Bei einer positiven Flanke des Merkers (Taktgeber 1 s) wird der Zählwert um eins verringert. Wurde der Zähler einmal durchlaufen, so fällt das Signal an Ausgang Q auf Null. Der Zähler zählt so lange, bis ein Signal am Eingang R (Rücksetzen) erfolgt. Das Signal Rücksetzen erfolgt über die abfallende Seite 26 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Flanke von Ausgang A 56.0 (Relais) oder E 52.2 (Taster Brenner AUS) oder DB2.DBX0.1 (Brenner AUS WIN CC) oder M 1.0 (Merker Not-Aus). Durch diese Verschaltung ist der Zähler Z1 auf eine Minute eingestellt. Bild 30 Zeitsteuerung 1 Stunde Der Zähler Z2 zählt den eingestellten Wert von 60 rückwärts. Der Zählwert von 60 wird wie bei Zähler Z1 gesetzt, außer das die negative Flanke von Zähler Z2 am Ausgang Q ihn setzt. Bei einer positiven Flanke des Merkers M 1.5 (Ausgang Q Z1) wird der Zählwert um eins verringert. Ist der Zählwert Null, so ändert sich das Signal an Ausgang Q von eins auf Null. Dadurch setzt der Zähler Z2 den Zählwert wieder auf 60. Das Rücksetzen des Zählers erfolgt wie bei Zähler Z1. Durch die Verschaltung mit dem Ausgang des Zählers Z1 und einem Zählwert von 60 ergibt sich eine Durchlaufzeit des Zählers Z2 von einer Stunde. Bild 31 Zeitsteuerung 8 Stunden Im dritten Netzwerk der Zeitsteuerung werden die Stunden eingestellt. Durch Verschaltung mit dem Ausgang des vorangegangenen Netzwerks und einem eingestellten Zählwert von 8 ist gewährleistet, dass der Ausgang Q dieses Seite 27 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Netzwerks erst nach 8 Stunden von 1 auf 0 fällt. Im Bild ist ein Zählwert von 2 eingestellt, der für Testläufe benötigt wurde. 3.4.3 Not - Aus Der FC 1 (Not Aus) schaltet alle Ausgänge der Baugruppen auf Null und setzt alle Zähler und Timer zurück, in dem der Merker M 1.0 durch das Not.Aus-Schaltgerät (E 52.0) nicht gesetzt wird. Der Not-Aus Merker M 1.0 ist in allen Schaltungen eingebunden. 3.4.4 Kommunikation zwischen SPS S7 und WIN CC Um den Austausch von Daten oder Steuersignale zwischen SPS S7 und WIN CC zu realisieren, benötigt man Datenbausteine. Die Datenbausteine werden beim ersten Aufruf als globale Datenbausteine im Programm Editor definiert. Bild 32 Eigenschaften Datenbaustein Nun werden in den speziellen Objekteigenschaften im Menüpunkt Bedienen und Beobachten angewählt. In dem sich öffnenden Fenster wird ein Haken bei Bedienen und Beobachten gesetzt. Der Datenbaustein kann nun mit WIN CC kommunizieren. Im DB werden nun die Speicherplätze mit einem symbolischen Namen versehen und die Größe des Speicherplatzes eingestellt. Seite 28 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Bild 33 Datenbaustein Ein Datenbaustein muss in einem Netzwerk eines FC aufgerufen werden. Erst dann lässt sich der DB beschreiben oder auslesen. Bild 34 Aufruf DB Im folgenden Bild ist die Übergabe des Signals Drucken zu erkennen. Bild 35 Zeitgatter T1 Bei negativer Flanke des Ausgangs A 56.0 wird auf dem ausschaltverzögerten Baustein T1 ein Impuls gegeben. Bild 36 Übergabe an WIN CC mittels DB Dieses Zeitglied T1 bewirkt, dass am DB2.DBX0.2 (Drucken) für zwei Sekunden ein High-Signal ansteht. Seite 29 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 4 Software WIN CC Version 5.0 4.1 Einführung in die Software WIN CC V. 5.0 Die Software WIN CC (WINDOWS CONTROL CENTER) von Siemens dient zur Lösung von visualisierungs- und leittechnischen Aufgaben in der Produktions- und Prozessautomatisierung. Es bietet industriegerechte Funktionsmodule zur Grafikdarstellung, zum Mel-den, Archivieren und Protokollieren. 17. Dezember 2001 Bild 37 Startfenster Das Programm beinhaltet verschiedene Editoren mit deren Hilfe ein komplettes Projekt verwaltet und bearbeitet werden kann. In der Version 5.0 stehen folgende Editoren zur Verfügung. 4.2 WIN CC Editoren 4.2.1 Alarm Logging Das Alarm Logging bietet die Erfassung und Archivierung von Ereignissen mit Anzeige- und Bedienmöglichkeiten. Die Meldeblöcke, die Meldeklassen, die Meldeart, die Meldungsanzeige und die Protokollierung können frei gewählt werden. Das System Wizard und die Projektierungsdialoge dienen als Unter-stützung zur Projektierung. Zur Anzeige von Meldungen im Runtime wird das Alarm Control eingesetzt. Dieses ist in der Objektpalette des Graphics Desig-ner enthalten ist. 4.2.2 Cross Reference Cross Reference dient dazu, alle Verwendungsstellen von Objekten wie z. B. Variablen, Bildern, oder Funktionen zu lokalisieren und anzuzeigen. Mit der Funktion "Umverdrahten" können Variablennamen geändert werden, ohne dass in der Projektierung Inkonsistenzen auftreten. 4.2.3 User Administrator Der User Administrator dient zur Vergabe und Kontrolle von Zugriffsrechten der Benutzer auf die einzelnen Editoren des Konfigurations- und des Runtimesystems. Dazu werden bei der Einrichtung der Benutzer Zugriffsrechte auf WIN CC - Funktionen vergeben und dem jeweiligen Benutzer einzeln zugewiesen. Es können bis zu 999 unterschiedliche Berechtigungen ver-geben werden. Die Vergabe von Benutzerrechten kann zur Systemlaufzeit er-folgen. 4.2.4 Redundancy WIN CC - Redundancy bietet die Möglichkeit, zwei gekoppelte Server - PCs parallel zu betreiben, um sich gegenseitig zu überwachen. Bei Ausfall eines der beiden Server-Rechner übernimmt der zweite Server die Kontrolle über Seite 30 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 das gesamte System. Nach der Rückkehr des ausgefallenen Servers werden die Inhalte aller Meldungs- und Prozesswertarchive zum wiedergekehrten Server kopiert. 4.2.5 Text Library In der Text Library ist Textverarbeitung möglich, die im Runtime-System von den verschiedenen Modulen verwendet werden können. Im Textlexikon werden zu projektierten Texten die fremdsprachigen Ausgabetexte definiert und diese dann in der gewählten Runtime - Sprache ausgegeben. 4.2.6 User Archive User Archive ist ein Datenbanksystem, dass der Anwender selbst projektieren kann. Daten aus technischen Prozessen können damit kontinuierlich auf einem Server abgespeichert und im Runtime online dargestellt werden. Außerdem können in den User Archive Rezepturen und Sollwertvorgaben für die angebundenen Steuerungen vorgehalten und bei Bedarf an die Steuerungen übergeben werden. 4.2.7 Report Designer Der Report Designer ist ein integriertes Protokollsystem für die zeit- oder ereignisgesteuerte Dokumentation von Meldungen, Bedienungen, Archivinhalten und aktuellen oder archivierten Daten als Anwenderberichte oder Projekt-dokumentationen in frei wählbaren Layouts. Er bietet eine komfortable Benut-zeroberfläche mit Werkzeug- und Grafikpaletten und unterstützt unterschied-liche Berichtsarten. Standardmäßig stehen verschiedene Systemlayouts und -druckaufträge zur Verfügung. 4.2.8 Timesynchronization Die Uhrzeitsynchronisation ist eine Funktion für Anlagen mit SINEC L2/L2R Bussystem. Dabei übernimmt eine WIN CC - Operator Station als aktiver Uhrzeitmaster die Synchronisation aller übrigen Operator Stationen und Automatisierungssystemen am Anlagenbus mit der aktuellen Uhrzeit. Das ermöglicht anlagenweit ein zeitfolgerichtiges Zuordnen von Meldungen. 4.2.9 Global Script Global Script ist der Oberbegriff für C-Funktionen und Aktionen, die je nach Typ, projektweit oder auch projektübergreifend verwendet werden können. Skripte werden eingesetzt, um Aktionen zu Objekten zu projektieren. Sie wer-den mittels einem systeminternen C-Interpreter bearbeitet. Global Script Ak-tionen werden zur Laufzeit in der Prozessführung verwendet. Sie werden durch einen Trigger zur Ausführung gebracht. Seite 31 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 4.2.10 Picture Tree Manager Der Picture Tree Manager dient der Verwaltung einer Hierarchie von Anlagen, Teilanlagen und Bildern des Graphics Designers und stellt die folgenden Funktionen zur Verfügung: • Erstellen und Verändern einer Hierarchie eines Projektes • Unterstützung bei der Definition von Anlagen und Teilanlagen Er unterstützt die Zuordnung von Bildern zu diesen Anlagen und stellt zwischen den im Graphics Designer erstellten Bildern eine Ordnung her. 4.2.11 Tag Logging Das "Tag Logging" wird zur Übernahme von Daten aus laufenden Prozessen und ihrer Aufbereitung zur Darstellung und Archivierung verwendet. Die Datenformate der Archive und die Erfassungs- und Archivierungszeiten sind frei einstellbar. Die Darstellung der Prozesswerte erfolgt über das WIN CC Online Trend- und Table Control, die die Daten in Kurven- oder Tabellenform dar-stellen. 4.2.12 Lifebeat Monitoring Das Lifebeat Monitoring (Lebenszeichenüberwachung) übernimmt die perma-nente Überwachung der einzelnen Systeme (Operator Station und Automati-sierungssystem) und visualisiert die Ergebnisse in Form von Bildschirmaus-gaben im Runtime System. Außerdem führt es automatisch das Auslösen der Hupenbaugruppe durch und generiert die Leittechnikmeldungen. 4.2.13 Graphics Designer Der Graphics Designer ist ein vektororientiertes Zeichenprogramm zur Erstellung von Prozessbildern. Mit zahlreichen Grafikobjekten, die in einer Objekt- und Stilpalette enthalten sind, lassen sich auch aufwendige Prozessbilder erstellen. Einzelne Grafikobjekte können über eine Aktionsprogrammierung dynamisiert werden. Wizards bieten eine Unterstützung, indem sie häufig benutzte Dynamiken automatisch generieren und Objekten zuweisen. In einer Bibliothek können eigene Grafikobjekte hinterlegt werden. 4.2.14 Base Data Base Data dient zur Konfiguration der Win CC Grunddaten durch Wizards. 4.2.15 Storage Die Storage-Funktionen unterstützen das automatische Auslagern von Daten von der Festplatte auf Langzeitdatenträger sowie das Löschen von Daten auf der Festplatte. Seite 32 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 4.2.16 SFC - Bausteine SFC (Sequential Function Chart) ist eine Ablaufsteuerung (Steuerung mit zwangsläufig schrittweisem Ablauf), die zur kontrollflussorientierten Steuerung von Prozessen eingesetzt wird. Relevant für das Projekt Testsystem DBFE sind folgende Editoren: Graphics Designer, Tag Logging, Report Designer, Global Script und der Picture Tree Manager Seite 33 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens 5 Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Erstellen des Testsystems DBFE in WIN CC Um ein Projekt mit WIN CC V. 5.0 zu erstellen wird nach dem Starten der Software die Oberfläche des Programms mit 2 Projektfenstern sichtbar. Im linken Projektfenster werden unterhalb des Projekts alle dazugehörigen Kom-ponenten aufgeführt. Ein Projekt besteht aus den folgenden Komponenten: Rechner, Variablenhaushalt, Datentypen und Editor Bild 38 Oberfläche WIN CC Im rechten Projektfenster werden alle zum Projekt gehörigen Dateien der ein-zelnen Editoren (z. B. erstellte Oberflächen im Graphics Designer, Report De-signer oder Druckaufträge im Report Designer) aufgelistet. Durch Klicken des Buttons „NEU“ in der Symbolleiste oder in der Menüleiste wird ein neues Projekt angelegt. Bild 39 Neues Projekt Ein Fenster erscheint, in dem die Art des Projekts (Einzelplatz-, Mehrplatzoder Multi-Client-Projekt) angegeben werden muss. In unserem Fall handelt es sich um ein Einzelplatzprojekt. Seite 34 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Bild 40 Auswahl Ebenfalls ist es möglich ein bereits bestehendes Projekt zu öffnen. Ein weiteres Fenster erscheint, in dem der Name des Projektes, der Projektpfad und das Laufwerk angegeben wird. Bild 41 Projektpfad Ist dieses geschehen, wurde ein neues Projekt erzeugt. 5.1 Erstellen der grafischen Oberfläche Mit dem Graphics Designer wurden fünf verschiedene Oberflächen erstellt. Bei der ersten Oberfläche handelt es sich um eine Eingabemaske in die der Bediener kokillen- und prüferspezifische Daten eingeben muss. Die zweite Oberfläche beinhaltet, neben einer Skizze der Thermoelemente der Kokille, die Steckerprüfung, die Brennersteuerung und die Freigabe zum Bedienen der Anlage vom Schaltschrank aus. Außerdem ist eine Legende erstellt worden. In der dritten und vierten Oberfläche werden die von der SPS berechneten Temperaturwerte visualisiert. Schließlich wurde noch eine weitere Oberfläche entwickelt. Hierbei handelt es sich lediglich um eine vergrößerte Form der Le-gende aus der zweiten Oberfläche. Sie dient ausschließlich dem Zweck der besseren Lesbarkeit und erfüllt sonst keine weitere Funktion. Die fünf erstellten Oberflächen befinden sich im Anhang 13. Seite 35 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens 5.1.1 Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Arbeiten mit dem Graphics Designer Um eine grafische Oberfläche zu erzeugen, muss der Editor Graphics Designer geöffnet werden. Sichtbar wird ein Dateifenster, in dem die Objekte des Designers bearbeitet werden können. Über die Menüleiste können unter Ansicht, verschiedene Symbolleisten (z. B. Objekte, Farben, Ebenen usw.), sowie der Dynamic Wizard an- oder abgeschaltet werden. Bild 42 Übersicht Der Dynamic Wizard bietet die Möglichkeit ein Objekt über C-Aktionen zu dynamisieren. Bei der Ausführung des Wizards werden vorgefertigte C-Aktionen und Triggerereignisse festgelegt und in den Objekteigenschaften hinterlegt. Aus der Objektpalette wird ein gewünschtes Objekt gewählt und auf der Arbeitsfläche abgelegt. Durch einen Linksklick wird das Objekt umrahmt. Mittels der Anfasspunkte ist eine Größenänderung möglich. Durch einen Rechtsklick wird ein Kontextmenü für das selektierte Objekt eingeblendet. Verschiedene Funktionen (Ausschneiden, Kopieren, Duplizieren, Einfügen, Löschen, Anwenderobjekt, Gruppe, Konfigurationsdialog und Eigenschaften) können angewählt werden. Im Projekt DBFE wurden so die einzelnen Oberflächen mittels der zur Verfügung stehenden Objekte aus der Objektpalette erstellt. Es wurden Buttons zur Steuerung, Textfelder, Eingabe- und Ausgabefelder sowie Zeichnungen (z. B. Skizze der Kokille) eingefügt. Somit standen die Oberflächen, aber die Objekteigenschaften bzw. – ereignis-se mussten noch hinterlegt werden, um die Steuerung und Anzeigen zu er-möglichen. 5.1.2 Änderung der Objekteigenschaften In dem Fenster "Objekteigenschaften" werden die Eigenschaften eines selek-tierten Objekts, einer Objektgruppe oder die Voreinstellungen eines Objekt-typs angezeigt. Diese Eigenschaften können verändert oder kopiert werden. Weiterhin können hier Objekte durch Einstellung der entsprechenden Attri-bute dynamisiert und mit Aktionen verbunden werden. Seite 36 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Für das Projekt Testsystem DBFE wurden folgende Objekte dynamisiert. In der ersten Oberfläche die E/A-Felder, in die kokillen- und prüferspezifische Daten eingegeben werden. Bild 43 Eingabe Diese Felder sind mit internen Variablen verbunden, in die der Wert des Feldes geschrieben wird. Diese Variablen wurden im Control Center unter Variablenhaushalt, interne Variablen angelegt. Es handelt sich um sechs Variablen vom Typ String 16 Bit, Vorzeichenlos. In der zweiten Oberfläche sind die E/A-Felder, die EIN/AUS Buttons, die Meldeleuchten der Steckerprüfung und Brennersteuerung sowie die Legende dy-namisiert. Der Button Steckerprüfung EIN wurde so hinterlegt, dass er bei Betätigung (Anklicken) einen Farbwechsel von grau auf gelb vollzieht. Bild 44 Eigenschaften Alle Objekte der Legende wurden über die Funktion Gruppieren zu einer Gruppe zusammengefasst. In der dritten und vierten Oberfläche sind die E/A-Felder, die die Temperatur anzeigen, dynamisiert. Seite 37 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE Bild 45 Reihe 1 17. Dezember 2001 Bild 46 Reihe 2 Diese Felder sind mit externen Variablen verbunden, die ebenfalls im Projekt-fenster des Control Centers erstellt wurden. Dadurch wird der Temperatur-wert der einzelnen Thermoelemente in den Ausgabefeldern sichtbar gemacht. Mittels der MPI-Schnittstelle WIN CC 5.0 und SPS S7. erfolgt eine Kommunikation zwischen Im Kontextmenü Eigenschaften ist es möglich die Objekteigenschaften einzu-stellen. So werden die Objekteigenschaften geändert: 1. Ein Objekt mit der Maus anklicken 2. Mit der rechten Maustaste wird das Kontextmenü geöffnet 3. Unter "Eigenschaften" werden die Objekteigenschaften angezeigt. 4. In der Registerkarte "Eigenschaften" das entsprechende Attribut wählen um die Objekteigenschaft zu ändern. Mit der Maus lassen sich folgende Objekteigenschaften direkt ändern: • Objektgröße • Position des Objekts • Anfangs-/Endwinkel 5.1.3 Verknüpfung der Objektereignisse Jedes Objekt, das in einem Bild vorhanden ist, kann mit Aktionen verbunden werden. Mit folgenden Ereignissen kann z. B. eine Aktion ausgelöst werden: • Mausereignis, wenn sich der Zeiger auf dem Objekt befindet • Drücken oder Loslassen der linken oder rechten Maustaste • Tastaturereignis • Farbwechsel Von diesen Ereignissen stehen unter Objektereignissen noch viele zur Verfügung. Falls ein Ereignis projektiert ist, werden das Thema im Themenbaum der Registerkarte "Ereignis" und das Objekt in der Objektliste durch den Schriftstil "Fett" besonders hervorgehoben. Seite 38 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Beim Button Brenner EIN ist das Ereignis Maus „Mausklick“ gewählt worden. Das Ereignis wird beim drücken der Maustaste ausgelöst, aber nur dann, wenn sich der Mauszeiger beim Drücken über dem Objekt befindet. Beim Loslassen wird die Aktion abgebrochen. Damit wird der Variablen „Brenner_Ein“ kurzzeitig eine 1 (Impuls) gegeben, welcher dann in der SPS verarbeitet wird. Beim Button Freigabe EIN ist ebenfalls das Ereignis Maus „Mausklick“ gewählt. Hier wird aber der Variablen Freigabe beim Klick mit der linken Maustaste eine permanente 1 zugewiesen. Mit dem Button Freigabe AUS wird die 1 wieder auf 0 gesetzt. Dieser wurde mit Hilfe der Direktverbindung realisiert. Da der EIN Button nicht betätigt werden soll bevor die Eingabemaske ausgefüllt ist, sind die Buttons mit dem Ereignis Bedienfreigabe versehen. Erst wenn in den Eingabefeldern ein Text steht, werden sie zum betätigen freigegeben. Dieses ist über die Direktverbindung mit den Eingabefeldern realisiert. Die Gruppe Legende in der zweiten Oberfläche ist mit dem Ereignis "links drücken" projektiert. Bild 47 Ereignisse Durch Klick mit der linken Maustaste auf die Gruppe wird die fünfte Oberfläche aufgerufen. Dieses Ereignis wurde mit Hilfe des Dynamic Wizard erstellt. Seite 39 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens 5.1.4 Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Arbeiten mit dem Picture Tree Manager Mit Hilfe des Picture Tree Managers wurden die erstellten Oberflächen des Graphics Designers in die vorgegebene Oberfläche von Siemens (KTN Standard) eingefügt. Bild 48 Standard-Oberfläche Die Bilder werden in Container eingefügt und je nach Lage eines Containers werden die Grafiken in den 16 Schaltflächen am oberen Bildrand eingefügt. Durch Anklicken einer Schaltfläche wird die entsprechende Grafik aufgerufen und in die vorgegebene Oberfläche integriert. Ein Umschalten zwischen den einzelnen Oberflächen ist im Run Time durch Anklicken der gewünschten Schaltfläche möglich. Die Schaltflächen sind mit dem Namen der Oberfläche beschriftet. Seite 40 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens 5.2 Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Anlegen von Prozesswertarchiven Unter "Archivnamen" den Namen des Archivs eintragen, und mit der linken Maustaste den Archivtyp selektieren. Im Projekt Testsystem DBFE ist es ein Prozesswertarchiv. Bild 49 Prozesswertarchive Mit "Weiter" zum nächsten Dialogfenster blättern. Dort den Archivvariablen die Datenmanager-Variablen zuweisen. Bild 50 Variablenzuweisung Seite 41 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Die Parameter werden mit den unter "Voreinstellungen" festgelegten Werten voreingestellt. Die archivspezifischen Einträge sind über die Archiveigenschaften direkt einstellbar. Die Eigenschaften der erzeugten Variablen sind ebenfalls direkt über die Variableneigenschaften veränderbar. Im Projekt Testsystem DBFE wurden zwei Prozesswertarchive, mit den Namen Prozesswertarchiv und Drucker_Daten angelegt. Beim ersten Archiv werden die Variablen alle 250 ms aktualisiert und erfasst. Beim Archiv Drucker_Daten hingegen erfolgt eine Aktualisierung jede Sekunde, eine Übernahme der Werte viertelstündlich. Die Oberflächen in der die aktuelle Temperatur angezeigt wird, greift auf das Archiv Prozesswert zu. Somit ist gewährleistet, dass immer die aktuelle Temperatur angezeigt wird. Das Archiv Drucker_Daten dient dazu, die vom System erfassten Werte dem Drucker zur Verfügung zu stellen. 5.3 Erstellen der Grafik der Temperaturwerte Im Runtime ist es durch einen Klick auf den Button „Kurvengruppen anzeigen und entfernen“ möglich, Kurvengruppen anzuzeigen, zu erstellen und zu entfernen. Mit Hilfe dieser Funktion war es möglich sechs verschiedene Kurvengruppen zu erstellen. Bild 51 Kurvengruppen Durch Klick auf den Button „Neu“ erscheint ein Fenster, in dem der Name der Gruppe angegeben werden muss. Bild 52 Neue Kurvengruppe Seite 42 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Durch Klicken auf „Anlegen“ wird eine Gruppe mit dem gewählten Namen erzeugt. Durch ein weiteres anklicken der soeben erstellten Kurvengruppe wird ein Fenster geöffnet in dem die Anzahl der Kurven eingeben werden kann. Hier ist es außerdem möglich die einzelnen Kurven zu parametrieren (Skalierung der Achsen, Beschriftung der Achsen usw.) Darüber hinaus werden die entsprechenden Kurven mit den einzelnen Variablen im Prozesswertarchiv verbunden. Bild 53 Kurvenanzahl angeben Im Projekt Testsystem DBFE handelt es sich um je eine Gruppe pro Kokillen-seite/Reihe. Diese Gruppen werden nach Betätigen des Buttons „Anzeigen“ als Kurven auf dem Bildschirm sichtbar. Im Dialogfeld bei der Anlage einer neuen Kurvengruppe ist es unter anderem möglich die Achsen zu parametrie-ren, die Beschriftung der Achsen zu ändern. Ein sehr wichtiger Bestandteil dieses Dialoges ist die Variablenanbindung. Hier wurde auf das Prozesswert-archiv „Prozesswertarchiv“ zugegriffen. Nun ist es möglich sich die Tempera-turwerte in Form von Kurven darzustellen. Bild 54 Online-Kurve Seite 43 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Mittels des Buttons „Hardcopy“ ist jederzeit ein Ausdruck der Kurven zu erstellen. 5.4 Erstellen des Prüfprotokolls Nach Beendigung der Messung wird ein Prüfprotokoll erstellt. Dieses enthält die Temperaturwerte der Messung des gesamten Zeitraumes (acht Stunden) in einem 15 minütigem Erfassungszyklus. Der Ausdruck erfolgt in tabellarischer Form. Bild 55 Druckbefehl Da es sich bei dem Projekt Testsystem DBFE nicht um einen zyklischen Druckauftrag handelt, musste eine Aktion im Global Script erstellt werden, die nach Beendigung eines Durchlaufs des Programms, einen Druckauftrag star-tet. 5.4.1 Layout des Prüfprotokolls Um ein Layout für einen Druckauftrag zu erstellen wird im Editor Report Designer der Unterpunkt Seiten-Layout angewählt. Seite 44 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Bild 56 Seitenlayout Eine vom Graphics Designer bekannte Oberfläche zum Bearbeiten der Objekte erscheint. Bild 57 Layout des Ausdrucks Eine Bearbeitung erfolgt wie im Graphics Designer. Per Drag & Drop können Objekte auf der Arbeitsoberfläche abgelegt werden. Unser System beinhaltet dynamische Tabellen, die die Werte des Prozesswertarchivs "Drucker_Daten" übernimmt. Seite 45 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Durch Anbindung dieses Archivs in einer dynamischen Tabelle im Report Designer werden bei Ausdruck des Protokolls, die Temperaturwerte der Kokille jede Viertelstunde eingetragen. Darüber hinaus wurde eine Kopfzeile erstellt in der das Datum, der Name der Anlage und die prüfer- und kokillenspezifischen Daten vom System automa-tisch eingetragen werden. 5.4.2 Erstellen des Prüfprotokolls mit dem Report Designer Das Einbinden eines Druckauftrages an das System erfolgt im Report Designer unter Druckauftrag. Bild 58 Druckauftrag 1. Im rechten Fenster mit der rechten Maustaste klicken. Ein Dialog erscheint. 2. Neuer Druckauftrag anwählen und ein neuer Druckauftrag wurde erstellt 3. Diesen anwählen und dort den Namen des gewünschten Layouts angeben. Wie oben bereits angesprochen, wurde mit dem Editor Global Script ein Programm in der Sprache C entwickelt. Seite 46 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Das Programm sieht wie folgt aus: #include "apdefap.h" int gscAction( void ) { BOOL druck; druck = GetTagBit("Drucken_Start"); if (druck == 1) { RPTJobPrint("Druckauftrag001"); RPTJobPrint("Druckauftrag002"); RPTJobPrint("Druckauftrag003"); RPTJobPrint("Druckauftrag004"); RPTJobPrint("Druckauftrag005"); } return 0; } Hierbei handelt es sich um ein Unterprogramm int gscAction( void ), dass als Endlosschleife im Hintergrund bei Runtime stets aktiv ist. Intern wurde eine Variable des Datentyps BOOL (Binäre Variable) mit dem Namen druck angelegt. Die Funktion GetTagBit ermittelt den Wert der Prozessvariablen Drucken_Start (externe Variable). Die Variable Drucken_Start wird von der SPS zur Verfügung gestellt. Dieser wird der internen Variablen druck zugewiesen. Mit Hilfe einer if-Schleife wird die Variable druck ständig auf den Zustand True (1) abgefragt, if (druck == 1). Erst wenn der Zustand 1 erreicht ist, werden die fünf folgenden Druckaufträge in der Schleife bearbeitet und ausgeführt. Dieses erfolgt mit der Funktion RPTJobPrint. Ist der Zustand der Variablen druck False (0), so wird die Schleife nicht bearbeitet. Der Befehl return 0 ruft das Hauptprogramm wieder auf, gibt aber keinen Rückgabewert. 5.5 Einbinden eines Prozessalarms Mit Hilfe des Alarm Loggings ist es möglich einen Alarm auf den Oberflächen zu visualisieren. Es war geplant, bei Betätigung des Not-Aus-Schalters eine Meldung auf den Bildschirm zu realisieren. Da aber die CPU bei Betätigung des Not-AusSchalters in STOP-Zustand schaltet, ist auch keine Kommunikation mit WIN CC möglich. Dadurch ist die Eingebaute Alarmmeldung nicht realisierbar. Seite 47 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens 6 Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Not-Aus-Schaltung Nach VDE darf der Not-Aus-Schalter nicht alleine nur in dem SPS Programm (siehe Kapitel 3.4) realisiert werden. Es muss sichergestellt werden, das alle Eingänge und Ausgänge der SPS spannungslos sind, sobald der Not-AusSchalter betätigt wurde. Zudem muss nach VDE und DIN EN 954-1 das Verkleben der Kontakte verhindert werden, wenn man mit einem Schütz die Eingangs- und AusgangsBaugruppen abschaltet. Ein automatischer Anlauf nach Entriegelung des Not-Aus-Schalters muss ver-hindert werden. Das Not-Aus-Schaltgerät vom Typ PNOZ X2.1 der Firma Pilz erfüllt diese Auflagen. Um diese Vorgaben zu erfüllen wurde das Not-Aus-Schaltgerät (K1) in die Schaltung eingebaut. K1 wird über den Not-Aus-Schalter (S1, Öffner) mit 24 V DC versorgt. Wird der Not-Aus-Schalter betätigt, fällt die Spannung ab und K1 ist spannungslos. Die zwei Hilfskontakte (Schliesser 13/14 u. 23/24) gehen in ihre Grundstellung. Über den Schließer 13/14 werden die Analog–Eingabe-Baugruppen, Digitale–Eingabe-Baugruppe und Digitale–Ausgabe-Baugruppe mit Spannung ver-sorgt. Der Schließer 23/24 liegt auf einem Eingang der Digitalen–Eingabe-Baugruppe und stoppt bzw. setzt alle Zähler und S/RGlieder im SPS Pro-gramm zurück. Ein Resettaster (S4), der im Schaltschrank eingebaut ist, schaltet das NotAus-Schaltgerät nach Abfall wieder ein. Damit wird ein automatischer Anlauf der Anlage verhindert. Die Verdrahtung des Not-Schalt-Gerätes finden sich im Anhang 5 Schaltpläne. Seite 48 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens 7 Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Erfahrungsbericht Am 05.11.2001 begann die Projektphase bei dem Unternehmen Krupp Thyssen Nirosta (KTN) in Krefeld. Nach Vorstellung der Ansprechpartner im Unternehmen und Besichtigung der Örtlichkeiten am ersten Tag, wurde unsere Aufgabenstellung an die aktuellen Verhältnisse angepasst. Der im Pflichtenheft beschriebene Messaufbau mit drei Reihen je Kokille wurde geändert auf zwei Reihen. Begründet wurde es damit, dass die neuen Kokillen nur mit zwei Reihen ausgerüstet werden. Die dritte Reihe wird nur bei speziellen Kokillen genutzt, die zu Messungen ein-gesetzt werden. Nach Änderung im Pflichtenheft folgte die Einarbeitungsphase, die für die erste Woche angesetzt war. Am Ende der ersten Woche haben wir feststellen müssen, dass wir keine Zeit für Materialbeschaffung eingeplant hatten. Wir haben die SPS S7-300 am er-sten Tag erhalten, uns aber keine Gedanken über den Schaltschrank, Lei-tungen und sonstiges Material gemacht. So wurde am Ende der ersten Wo-che noch eine Materialplanung und Bestellliste von uns angefertigt. Die Lieferzeit des Materials beim Unternehmen KTN beträgt ca. zwei Wochen. Somit traten keine Konflikte mit der von uns erstellten Zeitplanung auf. Kleinere Materialien (Klemmen, Brückenmaterial o.ä.) konnten aus dem Lagerschrank entnommen werden. Wir mussten feststellen, dass der uns zur Verfügung gestellte PC, zur Erstellung des SPS – Programms und der WIN CC Oberflächen, nicht ausreichte. So erhielten wir in der ersten Woche noch ein Programmiergerät (PG). Dieses stand uns bis zum Ende der Projektphase zur Verfügung. So war es möglich, dass wir beide unabhängig voneinander die jeweilige Software bear-beiten konnten. Das Erstellen der Oberflächen und der Verknüpfungen in WIN CC verlief ohne größere Probleme. Bei der SPS S7 waren nicht die richtigen Treiber für die Analog-EingabeBau-gruppe vorhanden. Um die neuesten Treiber zu erhalten, musste das STEP 7 Programm durch die Software PCS 7 ersetzt werden. In der Software PCS 7 ist das Programm STEP 7 enthalten. Da PCS 7 nur auf Rechnern mit dem Be-triebssystem NT läuft, musste das PG neu eingerichtet werden. Die erforderlichen Änderungen wurden gemeinsam mit Mitarbeiten von KTN ausgeführt. Darüber hinaus traten beim Programmieren des SPS Programms keine Schwierigkeiten auf, so dass wir am Ende der dritten Woche immer noch in unserem Zeitplan waren. Da wir nun die Verbindung und Kommunikation zwischen SPS und WIN CC testen mussten, haben wir uns in der dritten Woche entschieden, die Zeitplanung umzustellen. Die für die fünfte Woche geplanten Arbeiten (Montage der Anlage) wurde von uns vorverlegt. Seite 49 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Für Montag, den 26.11.2001, war der neue Termin der Montage der Anlage geplant. Ein erster Testlauf der Anlage sollte am Freitag den 30.11.2001 stattfinden, wurde aber auf Montag den 03.12.2001 verschoben, da keine Kokille vorrätig war. Am Montag, den 03.12.2001, traten beim Testlauf verschiedene Probleme auf. Wir haben festgestellt, dass die Thermoelemente eine negativ Spannung liefern. Somit musste das bereits entwickelte SPS Programm geändert wer-den. Beim zweiten Testlauf trat ein Materialfehler am Schlüsselschalter der CPU auf. Die notwendige Zeit zur Beschaffung einer Reserve CPU (zwei Tage) wurde mit dem Beginn der Dokumentation überbrückt. Beim dritten Testlauf am 06.12.2001 lief die Anlage, bis auf das noch nicht erstellte Prüfprotokoll, einwandfrei. Nun sollte in den nächsten Tagen das Prüfprotokoll erstellt werden. Hier traten die größten Schwierigkeiten auf. Nach einer Unterweisung eines Siemens Mitarbeiters, ist es uns schließlich gelungen den Ausdruck des Protokolls zu erzeugen. Somit stand das System. In der Folgezeit wurden nur noch systemoptimierende Arbeiten durchgeführt. Am Montag, den 17.12.01, waren wir mit der uns aufgetragenen Aufgabe des Testsystems DBFE fertig. In den restlichen Tagen musste die Dokumentation erstellt werden. Diese vier Tage waren dafür eigentlich nicht ausreichend. Durch das Projekt Testsystem DBFE wurden uns einige Bereiche der Automatisierungstechnik näher gebracht. Wir haben folgende Lehren aus dem Projekt gezogen: • Ausreichende Zeit für die Beschaffung von Material vorzusehen • Mehr Zeit für Fehlersuche einzuplanen • Mehr Zeit zum Dokumentieren einplanen Seite 50 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens 8 Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Schlusswort Am Montag, den 17.12.2001, war der letzte Testlauf, der die vollständige Funktion der Anlage sicherstellte. Am 21.12.2001 konnten wir dann die fertige Dokumentation am Berufskolleg und bei KTN abgeben. Wir bedanken uns bei dem Unternehmen KTN, für die Möglichkeit eine Projektarbeit in Ihrem Hause durchzuführen zu können. Unser Dank gilt allen Mitarbeitern der Elektro- und Segmentwerkstatt, insbesondere Herrn Lotz, Herrn Wölfl, Herrn Baske, Herrn Endiger, Herrn Engelmann und Herrn Heimbucher. Sie standen uns jederzeit mit Rat und Tat zur Verfügung. Außerdem den Lehrern des Berufskollegs Uerdingen, die bei auftretenden Problemen zur Beratung herangezogen werden konnten. Seite 51 von 53 Kannen von, Marcel Warschau, Jens 9 Dokumentation Testsystem DBFE Quellenangaben • Online Hilfe S7 • SPS S7 Kurs „SPS Techniker“ • Siemens Ordner S7 V.5.0 • Online Hilfe WIN CC V.5.0 • Online Hilfe WIN CC V.4.02 • Siemens Ordner WIN CC V.4.02 • Siemens Produktkatalog 1999 • VDE Vorschriften 0100 • Langenscheidts Fachwörterbuch Technik und angewandte Wissenschaften Deutsch/Englisch Verlag Alexandre Hatier, Berlin/Paris ISBN 3-86117-043-4 • Wörterbuch Mikroelektronik und Mikrorechnertechnik VDI Verlag ISBN 3-18-401109-7 • Pons Collins Deutsch/Englisch und Englisch/Deutsch Ernst Klett Verlag ISBN 3-12-517151-2 Seite 52 von 53 17. Dezember 2001 Kannen von, Marcel Warschau, Jens 10 Dokumentation Testsystem DBFE 17. Dezember 2001 Anhänge Anhang 1 Pflichtenheft Anhang 2 Wochenberichte Anhang 3 Description TEST BreakOut Prediction System (TESTBOPS) Anhang 4 Schaltschrankbelegungsplan DBFE Anhang 5 Schaltpläne DBFE Anhang 6 Klemmenplan DBFE Anhang 7 Steckerbelegungsplan DBFE Anhang 8 Temperaturtabelle Cu-CuNi Typ U Anhang 9 Materiallisten Anhang 10 Softwareliste Anhang 11 Technische Daten der Baugruppen der S7-300 Anhang 12 SPS S7-300 Programm DBFE Anhang 13 Layouts der Oberflächen Seite 53 von 53