Wirtschaftsklima und Geschäftschancen in Tunesien
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Wirtschaftsklima und Geschäftschancen in Tunesien
Wirtschaftsklima und Geschäftschancen in Tunesien Dr. Martin Henkelmann Geschäftsführer Wirtschaftsforum Tunesien 19. März 2015 Handelskammer Hamburg 1 ….über uns Teil eines weltweiten Netzwerkes: 130 Standorte in 90 Ländern Institution nach tunesischem Recht; gegründet 1979 25 feste Mitarbeiter 700 deutsche & tunesische Mitglieder Wirtschaftsforum Tunesien 19. März 2015 Handelskammer Hamburg 2 Die Institutionen der deutschen Außenwirtschaftsförderung Berät und unterstützt bei Geschäftsaufbau- und –ausbau in Tunesien; Vertretung deutscher Wirtschaftsinteressen Informiert über Auslandsmärkte & Investitionen Vertritt vor staatlichen Institutionen wirtschaftliche & politische Interessen Deutsche Botschaft Tunis … und weitere wichtige Partner: GIZ, KfW, DAAD, Goethe-Institutut, politische Stiftungen etc. Wirtschaftsforum Tunesien 19. März 2015 Handelskammer Hamburg 3 Tunesien: auf einen Blick Einwohner: 11 Mio P: 10,7 Mio, CZE: 10,2 Mio, Ba-Wü: 10,7 Mio Überschaubarer Markt; relativ rohstoffarm Diversifizierte Industrie Hohes Bildungsniveau Qualitäten eines südeuropäischen Industrielandes Tunesischer Außenhandel erfolgt zu 66% mit der EU (2013) Assoziierungsabkommen mit der EU seit 1995 Januar 2008: Umsetzung der Zollunion für Industrieprodukte Privilegierte Partnerschaft & Vorgespräche zu Verhandlungen über ein umfassendes Partnerschaftsabkommen Wirtschaftsforum Tunesien 19. März 2015 Handelskammer Hamburg 4 Der Frühling, der zum Sommer wird 2011 – 2013: Transformation mit Hindernissen − Erste Übergangsphase 2014: Kontinuierliche positive Entwicklung − 24.01.2014: Neue Verfassung − 26.10.2014: Parlamentswahlen − 21.12.2014: Präsidentschaftswahlen − 05.01.2015: Ernennung Premierminister − 04.02.2015: Bestätigung der Regierung Wirtschaftsforum Tunesien 19. März 2015 Handelskammer Hamburg 5 Wirtschaft: Robust in schwierigem Umfeld 25,00 % 20,00 15,00 2013 10,00 2014 2015 5,00 0,00 Wi-Wachstum Haushaltsdefizit Inflationsrate Investitionsquote Neuverschuldung Arbeitslosenquote (BIP) (BIP) * Zahlen von: IWF & gtai; Schätzung bzw. Prognose Wirtschaftsforum Tunesien 19. März 2015 Handelskammer Hamburg 6 Deutsch-tunesische Wirtschaftsbeziehungen Deutschland = zuverlässiger Partner mit langfristigen Interessen Bilaterales Handelsvolumen*: 2,93 Mrd. € (2014) Anteil D an tun. Außenhandel: Dritter Platz bei Import und Export 250 deutsche Unternehmen 54.800 Mitarbeiter* Deutsche Firmen bekräftigen Vertrauen in den Standort Tunesien: • während der Umbruchphase • Bestand und Neuinvestitionen • AHK-Umfrage * GTAI,; März 2015; Eurostat; FIPA; eigene Berechnungen Wirtschaftsforum Tunesien 19. März 2015 Handelskammer Hamburg 7 AHK-Umfrage 2014: Geschäftsentwicklung 60% 50% 40% 2012 30% 2013 20% 2014 (Schätzung) 10% 0% Steigerung Exportumsätze Einstellung zus. Mitarbeiter Höhere Investitionen Wirtschaftsforum Tunesien 19. März 2015 Handelskammer Hamburg 8 AHK-Umfrage 2014: Stärken und Schwächen Unsere Unternehmen…… wünschen sich…..* schätzen…..* • Wettbewerbsfähige Produktionskoten 2014 Mehr qualifiziertes Personal Höhere Produktivität der Mitarbeiter • Nähe zu Europa 2013 Vereinfachung von Verwaltungsvorgängen • Steuervorteile für Exportbetriebe Stabilisierung des politischen & sozialen Klimas 2012 * Befragung Mitgliedsunternehmen der AHK Tunesien, 2012 - 2014 0% Wirtschaftsforum Tunesien 19. März 2015 Handelskammer Hamburg 50% 100% 9 Chancen: Fertigung in Tunesien Was wird gefertigt? Arbeitsintensive Schritte Serienfertigung Ausgereifte Abläufe, Tätigkeiten Überschaubarer Anteil Automation Kostenvorteil zu Deutschland Montagebetrieb 30% - 40% Komponenten (Leichtmetallbau) bis zu 32% Metallbearbeitung (mittl. Präzision) 46% Maschinenstundensätze 45% - 75% *DEG-Kalkulation Tunesienfertigung: DEG, Metall- und Elektroindustrie in Tunesien Wirtschaftsforum Tunesien 19. März 2015 Handelskammer Hamburg 10 Chancen: Automobilzulieferindustrie Rund 48.000 Beschäftigte; ca. 2,5% des BIP*** Jeder siebte in einem deutschen Auto verbaute Kabelbaum stammt aus Tunesien Tun. Hersteller produzieren und exportieren in Erstausrüsterqualität*** Gut ausgebildete Ingenieure und Facharbeiter, erstes Projekt in dualer Berufsausbildung nach dt. Vorbild Günstige Arbeitskosten* Quellen: *FIPA, **DEG Kalkulation Tunesienfertigung: DEG; Metall- und Elektroindustrie in Tunesien *** gtai, Branche Kompakt 2013 Arbeiter Qualifizierter Mitarbeiter Techniker Ingenieur Wirtschaftsforum Tunesien 19. März 2015 Handelskammer Hamburg 300€ / Monat 500€ / Monat 700€ / Monat 1200€ / Monat 11 Chancen: Gesundheitswirtschaft (I) Regional am weitesten entwickelte Markt 20.000 Betten im öffentlichen Sektor 120 meist spezialisierte Privatkliniken Regionaler Hub, da ~ 100.000 Patienten aus den Nachbarländern Starkes Wachstum im Privatsektor und bei Importen Importquote Medikamente: 53% Potential: Medizintechnik, Pharmazeutische Produkte, Dienstleistungen (Klinikmanagement) Wirtschaftsforum Tunesien 19. März 2015 Handelskammer Hamburg 12 Chancen: Gesundheitswirtschaft (II) Umsatzentwicklung (nach Sektoren) Umsatzentwicklung (nach Produkten) 2010 – 2013: + 23,6% im Privatsektor 2010 – 2013: + 17,4% bei importierten Produkten Mio € Mio € 300 450 400 250 350 300 200 250 150 200 150 100 100 50 50 0 0 2010 2011 Privat 2012 2013 2010 2011 lokal Öffentlich 2012 2013 importiert Quelle: Pharmacie Centrale de la Tunisie; Umrechnung: finanzen.net Wirtschaftsforum Tunesien 19. März 2015 Handelskammer Hamburg 13 Chancen: IKT 7,6% * Anteil am BIP (2012)** Zweistellige Wachstumsraten Über 1.800 private Unternehmen* (1000 Softwareunternehmen / 300 Systemintegratoren / 400 Groß- und Einzelhändler / mehrere R&D Zentren internationaler Unternehmen) 4.000 neue Arbeitsplätze pro Jahr** 7 Cyberparks im Lande, 7 weitere im Aufbau* 11 Internetserviceprovider bedienen 4 Mio. Internetnutzer** Jährliches Wachstum: 38%* 184 zertifizierte Audit-Büros im Bereich ITSicherheit ** Die beste IKT-Infrastruktur der Maghrebländer (Network Readiness Index)*** Quellen: * OXIA **FIPA *** WEF, 2014 Wirtschaftsforum Tunesien 19. März 2015 Handelskammer Hamburg 14 Chancen: Energie & Umwelt (I) Energie: Eigenversorgung mit Öl & Gas: 40% (Tendenz sinkend)* Kontinuierlich wachsende Stromnachfrage: 4-6%/J Hohes Potential an EE (Wind, Sonne) 30% Anteil Erneuerbarer Energie an der Stromerzeugung (2030) Limitierende Faktoren: Netzkapazität & Netzzugang Abfallmanagement Erhöhung des Abfallaufkommens um 4 – 5% /J Kosten der Abfallbeseitigung: ~ 21 EUR /t Bedarf: Sondermüll- & Monodeponien, Kommunales Abfallmanagement, Abfallsammlung Wirtschaftsforum Tunesien 19. März 2015 Handelskammer Hamburg 15 Chancen im Aufbruch: Energie & Umwelt (II) Wassermanagement 40% des Grundwassers nicht regenerativ Verbrauch: 83% Landwirtschaft, 11% priv. Haushalte 5% Industrie, 1% Tourismus Beständig steigende Folgekosten der Wasserverschmutzung Zwei getrennte Monopole: SONEDE & ONAS Herausforderungen Energie & Umwelt: Versorgungssicherheit & Qualität Finanzierung & Tarifgestaltung Zunahme der Industrieabwässer Erhöhung der Wiederverwendungsquote Wirtschaftsforum Tunesien 19. März 2015 Handelskammer Hamburg 16 Tunesien Zusammenfassung STÄRKEN SCHWÄCHEN • • • • • • • • • • Diversifizierte, marktorientierte Wirtschaft Etablierte Mittelklasse = Käufer Zahlreiche Anreize für Exportbetriebe Wettbewerbsfähige Produktionskosten Nähe zu Europa / Assoziierungsabk. EU Hohe Arbeitslosigkeit Strukturelles Leistungsbilanzdefizit Regionales Entwicklungsgefälle Schwach entwickelter Finanzsektor Anteil (40%) informeller Wirtschaft CHANCEN RISIKEN • • • • Dynamisierung der Wirtschaft Weitere Öffnung des Marktes Demokratiedividende • • Soziale Spannungen bei notwendigen Reformen Geringe Impulse durch schwaches Wachstum in Europa Mittelfristiges Finanzierungsrisiko aufgrund des Leistungsbilanzdefizites Wirtschaftsforum Tunesien 19. März 2015 Handelskammer Hamburg 17 Dann war da noch .. Chef Kontakte Warten Geräuschpegel Wirtschaftsforum Tunesien 19. März 2015 Handelskammer Hamburg 18