The Return of Thalia Vista Social Club Sie sind wieder da, die
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The Return of Thalia Vista Social Club Sie sind wieder da, die
The Return of Thalia Vista Social Club Sie sind wieder da, die Rentner aus dem Seniorenheim für greise Schauspieler, und sie sind noch älter geworden. Herr Jordan (Peter Jordan) hat ein Skelett aus der Requisitenkammer hervorgekramt und es neben sich auf einen Sessel gesetzt. „Du hast es ja jetzt hinter dir ... kannst morgens länger liegen bleiben“ raunzt er ihm zu. Aber im Gegensatz zu seinem halb verwesten Gesprächspartner, kann Herr Jordan gelegentlich einen trinken gehen, kann das neue Parfum der Schwester oder frische Blumen auf dem Nachttisch riechen. Außerdem treibt er es gelegentlich mit Frau Eggert (Maren Eggert), wenngleich auch nicht mehr so leidenschaftlich wie einst. Auch Herr Schad (Stephan Schad) hat noch seine großen Auftritte, etwa wenn er eine Ansprache hält, sich seine Stimme dabei vor Übereifer überschlägt und er seine Worte sogar an den Bundespräsidenten richtet. Vordergründig hoffnungsvoll beginnt er seine Sätze, spickt sie mit Optimismus suggerierenden Worthülsen, wird aber stets von Frau Trauttmannsdorfs (Victoria Trauttmannsdorff) gnadenlos zynischen Einschüben unterbrochen. So können sie eben nur „voll Vertrauen in den ... Abgrund blicken.“ Derweil sitzt Herr Gedeon am Klavier – gespielt von Erik Gedeon, der hier wie bereits bei dem seit einem Jahr laufenden „Thalia Vista Social Club“ Regie führt und heizt den Greisen ordentlich ein. Wenn Schwester Angelika, die einst die Rentnerband ins Rollen gebracht hat, ihre schrulligen Schützlinge sich selbst überlässt, holen diese Schlagzeug, E-Gitarre, Bass und Akkordeon aus den Katakomben und rocken, bis sich die morschen Bühnenbretter biegen. Mit fantastischen Singstimmen begeben sie sich auf den „Highway to Hell“ und grölen „Wir woll´n ins Heim.“ Trotz Alzheimer oder lahmer Beine: An ihnen ist noch alles dran, nichts hindert sie daran, sich gelegentlich „like a Sex Machine“ zu fühlen. Wenn der Thalia Vista Social Club musiziert, kann kein Zuschauer still sitzen bleiben. Überraschende Wendungen, diverse Pointen und erfrischende Spontaneität - diese leicht makabre Altersheim-Revue ist sehr vergnüglich. Szene Hamburg, September 2003