GAZ 2/2015 - Die Genossenschaften

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GAZ 2/2015 - Die Genossenschaften
Genossenschaftliche
Allgemeine
Zeitung für
Selbsthilfe und
Subsidiarität
März | 0,90 EUR
Kundenzeitung
Sport
Job & Uni
„Ich habe die
größte Welle meines
Lebens gesurft.“
Fit für die
internationale
Karriere?
C Seite 2
C Seite 6
C Seite 7
dpa
Was tun, wenn
der Partner
mit einzieht?
obs (2)
Colourbox
Wohnen
5. Jahrgang, Nr. 2/15
Zwischenruf
Zehn & Eins
Wer ist dieser
Mario Draghi?
Derzeit gibt es weltweit über 160 offizielle Währungen. Die
„wertloseste“ ist der
Iranische Rial. Dort
ist man schon mit 30
Euro Millionär. Allerdings bedeutet eine Währung mit geringem Wert nicht
unbedingt, dass es
dem Land schlecht
geht. Die zehn wertlosesten Währungen
mit dem Gegenwert
von einem Euro:
„Das ist Gift
für die Konjunktur.“
Uwe Fröhlich,
­Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken
und Raiffeisenbanken
in sehr persönliches Gespräch mit
E
dem EZB-Präsidenten
Seite 3
Griechenland,
was nun?
dpa
D
Ahnungslos im Internet?
Colourbox
Experten fordern Medienkunde-Schulfach įJugendliche haben nur oberflächliches Wissen
1.31.198
Iranische Rial
2.24.248
São-Tomé/
Principe-Dobra
3.23.774
Vietnamesische Dong
4.17.136
Weißrussische Rubel
5.16.128
Turkmenistan-Manat
6.14.344
Indonesische Rupiah
7.9.023
Laotische Kip
8.8.005
Guinea-Franc
9.5.858
Sambische Kwacha
10.5.261
Paraguayische
­Guaraní
Quelle: Währungsrechner bankenverband.de; Stichtag: 11.2.2015
Und noch eins:
Der Wechselkurs sagt nicht alles
über den Wert der Währung.
Aussagekräftiger ist die „Kaufkraftparität“, mit der berechnet
wird, was man für einen Euro in
einem anderen Land bekommt.
Und da hat sich in der jüngsten
Vergangenheit einiges getan,
was die Urlaubsplanung beeinflussen könnte. Statt in die USA
oder die Schweiz (wegen des
schwachen Euro) sollte man lieber in die Türkei fliegen. Dort
bekommt man für 1 Euro Waren
im Wert von 1,61 Euro.
> Von Benno Schwinghammer
und Maren Hennemuth
atenschützer schlagen Alarm:
D
Computerwissen bei Schülern
nur mittelmäßig
„ Probleme beginnen schon
bei Ausbildung der Lehrer“
Berlin/Erfurt. Es ist eigentlich das
perfekte Bild für diesen Tag, an dem
es um das Internet geht. Drei Schüler
haben die Köpfe über einem Smartphone zusammengesteckt, sie scrollen
durch eine Nachricht. In der Aula der
Ellen-Key-Schule in Berlin-Friedrichshain soll es an diesem Morgen
um die Sicherheit im Netz gehen. „Ich
finde es gruselig, dass man total kon­
trolliert werden kann“, sagt die
20-jährige Schülerin Meltem Celik,
die gerade noch auf das Smartphone
ihrer Freundin geschaut hat. „Deswegen poste ich nichts mehr auf Facebook.“
Doch ganz auf Facebook und Co.
verzichten wollen viele Jugendliche
nicht. Experten wollen die Teenager
deshalb dazu bewegen, bewusst mit
ihren Informationen umzugehen.
Denn ihre Kenntnisse sind oft nur
oberflächlich. Im weltweiten Vergleich zeigte eine Umfrage, dass deutsche Achtklässler in Sachen Computerkenntnisse im Vergleich mit anderen Industrienationen nur im Mittelfeld liegen. Andere Erhebungen bescheinigen Deutschland zwar eine
gute Verbreitung des Internets – den
Nutzern jedoch Ahnungslosigkeit bei
Begriffen wie „Cloud“, „LTE“ oder
„Cookies“.
Für Datenschützer und Experten
ein Grund, Alarm zu schlagen. Es
brauche ein eigenes Schulfach Medienkunde: „Die querschnitthafte Vermittlung von Medienkunde hat nicht
funktioniert – sonst hätten wir an­
dere Umfrageergebnisse“, sagt der
rheinland-pfälzische Datenschutzbeauftragte Edgar Wagner auf einer
Fachtagung zum Thema Medienkunde in Erfurt. In Deutschland gibt es
nach Angaben der Kultusministerkonferenz (KMK) momentan kein
e igenständiges Fach Medienkunde.
­
Die Themen würden über mehrere
Unterrichtsfächer hinweg vermittelt.
Wie umfangreich das Thema be­
„Ich finde,
dass es einen Fach­
bereich Medien­
kunde geben sollte.“
Andrea Voßhoff,
Bundesdatenschutzbeauftragte
handelt
wird,
entscheiden
die
­Bundesländer.
Ob das reicht, ist unklar. Edgar
Wagner weiß, wovon er spricht: In den
vergangenen Jahren habe seine Behörde Workshops für etwa 60.000 Schüler
Wenig bekannt
timaler Förderung mehr als sechs Jahre früher schuldenfrei und spart fast
24.000 Euro.
64 Prozent der Befragten wollen für
die Anschlussfinanzierung ein Darlehen oder eine Hypothek ihrer Bank
Meldung
Sicher online shoppen
Berlin. Ist man bei der Shoppingtour
durchs Internet wirklich sicherer?
„Besonders vorsichtig sollten Sie sein,
wenn Sie zum Bezahlen aufgefordert
werden, zusätzlich zu Ihrer Kontonummer auch Ihre OnlinebankingPIN und -TAN einzugeben. Jeder,
der Ihre Online-PIN hat, kann dann
später noch beliebig oft in Ihr Onlinebanking hineinsehen“, so Ralf-Christoph Arnoldt, Experte für Zahlungsverkehr beim Bundesverband der
Deutschen Volksbanken und Raiff­
eisenbanken, der darauf hinweist,
dass Kunden bei einer Lastschrift bis
zu 13 Monate Zeit haben, diese wieder
zurückzugeben. Bei einer Kredit­
kartenzahlung sollte man sich an seine Bank wenden. Ganz wichtig sei
aber grundsätzlich, regelmäßig die
Ω
Kontoauszüge zu kontrollieren.
Jäger ohne Nachwuchssorgen
į Neuerungen bei Wohn-Riester bleiben oft unbeachtet
Köln. Mit den Neuerungen im WohnRiester kann die staatliche Förderung
auch zur Ent- und Umschuldung von
selbst genutztem Wohneigentum verwendet werden. Nach einer Umfrage
des Marktforschungsinstituts YouGov
(Köln) im Auftrag der Bausparkasse
Schwäbisch Hall ist diese Neuregelung noch weitgehend unbekannt: Nur
jeder Achte der befragten Immobilieneigentümer mit einer laufenden Finanzierung kennt die neue Verwendungsmöglichkeit.
„Durch diese Unkenntnis können
Hausbesitzern bei der Umschuldung
einige 1.000 Euro verloren gehen“,
sagt Schwäbisch Hall-Experte Karsten Eiß zu dem Ergebnis der Studie.
„Das ist umso verblüffender, wenn
man bedenkt, dass für 40 Prozent der
Befragten die Anschlussfinanzierung
bereits in den nächsten zwei Jahren
ansteht.“
Berechnungen der Bausparkasse
Schwäbisch Hall zeigen, dass WohnRiester bei Umschuldungen enorme
Vorteile bietet: Eine vierköpfige Familie, die 110.000 Euro Restdarlehen mit
Wohn-Riester umfinanziert, ist bei op-
veranstaltet. Oft hatte er dabei den
Eindruck, dass Medienkunde in der
Schule gar nicht vermittelt werde:
„Manchmal hatten wir das Gefühl,
wir waren die Ersten.“ Dennoch habe
sich in den vergangenen Jahren einiges getan. Die Schulen seien besser
ausgestattet, aber vielen Schülern fehle es weiterhin an Wissen.
„Ich finde schon, dass es einen Fachbereich Medienkunde geben sollte“,
sagt auch die Bundesdatenschutzbeauftragte Andrea Voßhoff. Sie betont
jedoch zugleich, dass man zwischen
Pro und Kontra abwägen müsse. Trotz
dieser Zurückhaltung würde aber
auch sie ein eigenes Fach Medienkunde „für sehr sinnvoll“ halten.
Die Professorin Ira Diethelm von
der Uni Oldenburg gibt zu bedenken,
dass das Problem schon bei der Ausbildung der Lehrer beginne. Für die
Professorin für Didaktik der Informatik an der Universität Oldenburg
kann es echte Verbesserungen nur
dann geben, wenn auch die Lehrer
entsprechend vorbereitet werden. Eine mediale Ausbildung sei in den
meisten Bundesländern nicht einmal
verpflichtend. (dpa)
Ω
ie hohe Unsicherheit über den
wirtschaftspolitischen Kurs Griechenlands ist Gift für die Konjunktur.
Damit sich die Wirtschaftslage bald
bessern kann, benötigt Griechenland
eine verlässliche Politik, die den Modernisierungsprozess fortsetzt. Dazu
gehört auch eine verantwortliche
Haushaltspolitik, wie sie im Rahmen
der Hilfsprogramme vereinbart
­worden ist. Zu einer Umschuldung der
griechischen Staatsschuld besteht
­aufgrund der sehr günstigen Kreditkonditionen ohnehin kein Anlass.
Ω
oder Versicherung nutzen. Für 62 Prozent kommt ein Forward-Darlehen
in Betracht, 46 Prozent setzen auf
Bausparmittel und 28 Prozent kalkulieren mit einem Sofortkredit ihrer
Bausparkasse.
Ω
Berlin. Deutschlands Jäger haben
keine Nachwuchssorgen. Jahr für
Jahr steigt die Zahl der JagdscheinInhaber. 2014 hat die Jägerschaft
den Rekordstand von fast 370.000
aktiven Jägern erreicht, ein Plus
von mehr als zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Seit der Wiedervereinigung erhöhte sich der
Kreis der Jäger um 50.000. „Die
Jagd wird immer beliebter – zunehmend auch unter jungen Leuten, die
die Natur und das traditionelle
Handwerk für sich entdecken“, sagte der Präsident des Deutschen
Jagdverbands, Hartwig Fischer. Ihn
freut auch, dass immer mehr Frauen dabei sind. Ihr Anteil liegt in den
Jungjägerkursen inzwischen bei etwa 20 Prozent. Frauen kommen einer
Verbandsumfrage
zufolge
mehrheitlich über ihren Hund zur
Jagd. Jungjäger kommen den Befragungen nach aus allen Alters- und
Berufsgruppen: vom Schüler bis
zum Rentner, vom Handwerker über
die Friseurin bis hin zur Ärztin
oder dem Professor. Sie treffen sich
in den Vorbereitungskursen. In
mindestens 120 Pflichtstunden neh-
men sie Themen wie Tier- und
Pflanzenkunde, Jagdrecht, Wildbrethygiene, Schießwesen oder Natur- und Artenschutz durch. Am
Ende steht eine staatliche Prüfung.
„Damit sind Jäger die einzigen
staatlich geprüften ehrenamtlichen
Naturschützer“, sagt Fischer. (dpa)Ω
Jagen wird immer beliebter.
2
M ä r z 2 015 - - - - - Ge no s se ns c h a f t l ic h e a l l ge m e i n e
Finanzen
Neue Liebe, alte Wohnung
KOLUMNE
Kernkompetenz
įWas zu bedenken ist, wenn der Partner mit einzieht
Rennski auf dem Siegerpodest hat heute einen Holzkern. Das mache ihn spritziger, lebendiger und erhöhe seine Lebensdauer.
T
rotz Knieproblemen wage ich mich
ab und zu noch auf Skier und bekomme in Gondeln zwangsläufig die
Gespräche anderer Skifahrer mit. Neulich drehte sich die Unterhaltung um
das Thema Materialien. „Meine neuen
Skier haben einen Holzkern, damit gehen die Schwünge butterweich“, erklärte ein Sitznachbar auf dem Weg zur
Piste. Ich bin zwar kein Fachmann,
aber Skier aus Holz? Kein Carbon oder
ein anderer extrem leichter Kunststoff? Auf meine neugierige Nachfrage
erntete ich einen leicht entsetzten Blick
des Kenners und erfuhr: Fast jeder
D
as kurze Gespräch hat mich auch
noch auf dem Weg zurück ins Tal
beschäftigt. Unwillkürlich musste ich
an die GAD denken – gibt es auch in
einem IT-Unternehmen einen Kern, der
sich nicht verändert? Einen Kern, der
das Unternehmen ausmacht und prägt?
▪
Das Paar sollte vor dem Gespräch mit dem Vermieter klären, ob der bisherige Mieter alleiniger Mieter bleibt oder der
Lebenspartner mit in den Vertrag einsteigt.
▪ Wollen Eltern, Kinder oder andere Verwandte ersten Grades
mit in die Wohnung ziehen, gilt:
Eine Erlaubnis des Vermieters
ist nicht notwendig.
D
ie Antwort liegt auf der Hand:
Auch wenn sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten – gerade im Bereich der IT – vieles verändert hat, bilden die Mitarbeiter den Kern der GAD.
Sie entwickeln gemeinsam Ideen,
die das Banking noch sicherer und einfacher machen. Sie tauschen sich
mit Bankern aus, gestalten das Bankgeschäft der Gegenwart und der
­Zukunft. Wie der Kern eines Skis sind
sie der über den Erfolg entscheidende
Kern eines Unternehmens.
Ω
dpa
Claus-Dieter Toben,
Vorstandsvorsitzender
der GAD eG
Tipps –
auf einen Blick
Miete, Nebenkosten, Versicherungsschutz: Damit die Freude über den Einzug des Partners nicht in Frust umschlägt, sollten die Rahmenbedingungen schnell geklärt werden.
Wiesbaden. Erst sind es nur Besuche
über Nacht und am Wochenende. Dann
folgt Stück für Stück der Hausrat –
und schließlich zieht der neue Lebensgefährte ganz in die Wohnung ein.
„Das ist grundsätzlich erlaubt. Allerdings muss der Mieter seinen Vermieter darüber informieren und ihm den
Namen des neuen Mitbewohners nennen“, sagt Sascha Nuß, Jurist beim Infocenter der R+V Versicherung. Ableh-
Meldungen
Union Investment ausgezeichnet
heißt es in der Begründung. Der Erfolg
ist an den FondsNoten ablesbar, mit
denen €uro, €uro am Sonntag und Börse Online das Rendite-Risiko-Profil
von Fonds bewerten. Mit einer Durchschnittsnote von 2,48 erreichte Union
Investment hier die beste Bewertung
im Vergleich zur in- und ausländischen Konkurrenz. Die Kunden der
Volks- und Raiffeisenbanken sind gerade mit Multi-Asset-Produkten wie
PrivatFonds (Note 2,17 im Schnitt)
oder UniStrategie-Fonds (Note 1 im
Schnitt) gut gefahren. Aber auch die
Fondsklassiker UniGlobal und UniRak konnten mit der FondsNote 2
überzeugen. Jens Wilhelm, für das
Portfoliomanagement
verantwortlicher Vorstand von Union Investment,
sieht in der Auszeichnung einen klaren
Beleg für die Richtigkeit des eingeschlagenen Weges: „Erfreulich ist,
dass vor allem unsere Multi-AssetFonds wesentlich zum Gesamterfolg
beigetragen haben. Der Preis macht
deutlich, dass wir unseren Kunden
auch im Umfeld niedriger Zinsen einen renditestarken Zugang zu den
Kapitalmärkten bieten, ohne dabei deren Sicherheitsbedürfnis aus den Augen zu verlieren.“ Für Jens Wilhelm ist
die Auszeichnung ein Ausdruck für
die Leistungsfähigkeit des gesamten
Portfoliomanagements: „Fondsgesellschaft des Jahres wird man nur durch
eine starke Mannschaftsleistung. Die
Auszeichnung ist daher eine eindrucksvolle
Bestätigung
unseres
Teamansatzes.“
Ω
„Ein starkes Signal“
įBundesrat will Genossenschaften gerecht werden
Berlin. Der Deutsche Genossenschafts- und Raiff­
eisenverband
(DGRV) begrüßt
die vom Bundesrat beschlossene
St e l lu n g n a h me
zum Kleinanlegerschutzgesetz
Dr. Eckhard Ott
mit Verbesserungen für Genossenschaften. „Das ist ein starkes Signal an die Bundesregierung und den
Deutschen Bundestag, den bewährten
Mitgliederschutz bei Genossenschaften als gleichwertigen Verbraucherund Anlegerschutz anzuerkennen sowie
überflüssige und nachteilige bürokratische Belastungen der Finanzmarktregulierung von den genossenschaftlichen Unternehmen abzuwenden“, sagt
Dr. Eckhard Ott, Vorstandsvorsitzender des DGRV. Mitglieder sollen bereits nach dem Regierungsentwurf
auch weiterhin ihrer Genossenschaft
partiarische Darlehen und Nachrangdarlehen zur Verfügung stellen können, ohne dass Verkaufsprospekte
oder Vermögensanlagen-Informationsblätter erstellt werden müssen. Darüber hinaus schlägt der Bundesrat eine
konkrete Gesetzesänderung vor, um
reguläre Genossenschaften auch von
den für sie unnötigen Auflagen des Kadpa
Frankfurt. Der Finanzen Verlag hat
zum ersten Mal Union Investment als
„Fondsgesellschaft des Jahres“ mit
dem renommierten „Goldenen Bullen“
ausgezeichnet. Acht Jahre lang ist das
keinem deutschen Anbieter mehr gelungen. Union Investment habe ihren
Kunden in den vergangenen vier Jahren die beste Fondspalette geboten,
Investitionsschwäche überwinden
„Das konjunk­
turelle Umfeld hat
sich aufgehellt.“
Dr. Andreas Martin,
Vorstandsmitglied
der Bundesverbandes der Deutschen
Volksbanken Raiffeisenbanken (BVR)
schwäche dringend überwinden. Nur
mit mehr Investitionen kann die deutsche Wirtschaft solide und nachhaltig
wachsen“, erläutert Martin. Erforderlich seien eine Modernisierung und ein
gezielter Ausbau der staatlichen Infrastruktur, beispielsweise der Verkehrsnetze. Gleichzeitig könne die Investi­
tionsbereitschaft der Unternehmen
durch einen Abbau vermeidbarer Belastungen und eine höhere Verlässlichkeit der Wirtschaftspolitik gesteigert
werden. „Bei verbesserten Rahmenbedingungen könnte die Wirtschaft die
Vorteile der günstigen Finanzierung
stärker nutzen“, so Martin. Der Kreditzugang sei für Unternehmen in
Deutschland leicht und das Niveau der
Kreditzinsen historisch niedrig.
Die Bundesregierung könne den
Mittelstand beispielsweise durch den
Abbau von Bürokratie entlasten und
so die Wachstumskräfte stärken. Die
Dokumentationspflichten im Zuge der
Einführung des Mindestlohns hätten
die Belastungen zum Jahresbeginn
deutlich erhöht, wovon kleinere Unternehmen besonders betroffen seien. Zu
mehr Planungssicherheit bei den Unternehmen könne die anstehende Reform der Erbschaftssteuer beitragen.
Die Übergabe von mittelständischen
Betrieben an die nächste Generation
sei ohnehin schwierig und dürfe nicht
durch eine zu hohe Steuerlast oder anhaltende Unsicherheiten über die Neugestaltung noch zusätzlich erschwert
werden.
Ω
pitalanlagegesetzbuchs (KAGB) auszunehmen. Das KAGB reguliert professionelle Kapitalverwaltungsgesellschaften und sieht nach der der­zeitigen
Verwaltungspraxis vor, dass beispielsweise auch Energiegenossenschaften
unter bestimmten Bedingungen der
Aufsicht durch die Bundesanstalt für
Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)
unterliegen können, was mit sehr hohen
finanziellen und adminis­
trativen Belastungen verbunden ist.
„Es ist grotesk, dass Genossenschaften mit Auflagen konfrontiert werden,
die für Investmentfonds gedacht sind.
Es geht bei den Genossenschaften um
einen gemeinschaftlichen Unternehmenszweck und nicht um die Renditemaximierung einer Geldanlage. Wir
freuen uns sehr, dass die Bundesländer
unsere Auffassung teilen“, so Ott
weiter. Nach der Überzeugung des
­
Bundesrats spricht vor allem die spe­
zifische Aufsichtsregelung durch die
genossenschaftlichen
Prüfungsverbände für die Ausnahmeregelungen.
Nach dem Vorschlag des Bundesrats
sollen Genossenschaften erfasst werden, die sich nicht an die Vorgaben
des Genossenschaftsgesetzes halten.
Sollte eine Genossenschaft eingeworbene Gelder – wie ein Investmentfonds –
nur mit Renditezielen anlegen, werde
diese auch weiterhin dem KAGB unterliegen.
Ω
muss nur ein berechtigtes Interesse
darlegen. Aber das besteht bei einer
Lebensgemeinschaft eigentlich immer.“ Für eine Ablehnung braucht ein
Vermieter wichtige Gründe, etwa
wenn eine winzige Einzimmerwohnung mit einer weiteren Person völlig
überbelegt wäre.
Ebenfalls wichtig: In der Regel wird
der Vermieter die Nebenkosten an die
neue Situation anpassen. Das R+V-In-
Was ist
Berlin. „Die Höhe des Wohngelds sollte
jährlich an die Preis- und Lohnentwicklung angepasst werden“, forderte
Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft
GdW anlässlich der Anhörung zur Reform des Wohngeldrechts. „Es ist ein
wichtiger Schritt, dass die Bundesregierung mit dem nun vorgelegten Gesetzentwurf ihre Ankündigung aus dem
Koalitionsvertrag umsetzen und die
Leistungshöhe und Miethöchstbeträge
beim Wohngeld an die Bestandsmietenund Einkommensentwicklung anpassen möchte“, so Gedaschko. Die letzte
Anpassung des Wohngelds liege immerhin schon fünf Jahre zurück. Der GdW
appellierte jedoch an die Politik, das
Wohngeld nicht – wie im Gesetzentwurf vorgesehen – nur alle vier Jahre zu
Mehr Rechtstipps
­finden Sie auf der Internetseite der R+V-Ver­
sicherung im Bereich
Verbraucher + Recht.
Zahler und Empfänger
im Länderfinanzausgleich 2014
in Millionen Euro
4.853 Mio. €
Bayern
2.382
BadenWürttemb.
1.762
Hessen
53
Länderfinanzausgleich
Der Länderfinanzausgleich regelt die
Verteilung der Einnahmen zwischen
Bund, Ländern und Kommunen.
Hauptziel ist laut Verfassung die „Einheitlichkeit der Lebensverhältnisse“.
Zunächst werden Steuereinnahmen
verteilt. In der ersten Stufe bekommen
„arme“ Länder etwas aus dem Topf
mit Umsatzsteuerein­
nahmen. Stufe
zwei ist der Länder­fi nanzausgleich im
engeren Sinn: Starke Länder gleichen
Unterschiede aus. Schließlich beteiligt
sich der Bund. (dpa)
Ω
įWohnwirtschaft fordert: „Heizkosten müssen berücksichtigt werden.“
Eine Pauschalierung der Heizkosten in den einzelnen Tabellenwerten lässt nach Meinung
der Wohnungswirtschaft unterschiedlichen Kosten in den Regionen außer Acht.
focenter rät, die Nebenkostenpauschale sicherheitshalber zunächst etwas
höher anzusetzen, um hohe Nachzahlungen am Jahresende zu vermeiden.Ω
Geberländer
Wohngeld jährlich anpassen
dpa
Berlin. Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) stuft die Prognose der
Bundesregierung von 1,5 Prozent
Wachstum in Deutschland für das
Jahr 2015 als realistisch ein. „Das konjunkturelle Umfeld hat sich in den
vergangenen Monaten deutlich aufgehellt, die globalen Risiken bleiben aber
erhöht“, so BVR-Vorstand Dr. Andreas
Martin. Die niedrigen Ölpreise und die
Abwertung des Euro wirkten sich positiv auf die Konjunktur aus.
Zu Recht erhalte das Thema Investitionen im Jahreswirtschaftsbericht der
Bundesregierung eine zentrale Rolle.
„Deutschland muss seine Investitions-
nen kann dieser den Einzug normalerweise aber nicht. Lebensgefährten haben vor dem Gesetz einen anderen
Stellenwert als nahe Familienangehörige oder Ehepartner. „Einem sogenannten ‚Dritten‘ darf ein Mieter die
Wohnung nicht ohne Erlaubnis des
Vermieters überlassen. So steht es im
Bürgerlichen Gesetzbuch“, erklärt
R+V-Experte Nuß. Dies ist jedoch
meist reine Formsache. „Der Mieter
▪ Um Geld zu sparen und den Versicherungsschutz nicht zu gefährden, sollte die neue Wohngemeinschaft die bestehenden Versicherungsverträge überprüfen.
Bei vielen Policen macht es Sinn,
sie zusammenzulegen.
Ω
überprüfen. Eine Evaluation müsse
mindestens alle zwei Jahre erfolgen. Effektiver wäre es, das Wohngeld zu dynamisieren und wie bei der Mindestsicherung jährlich entsprechend der
Preis- und Lohnentwicklung weiterzuentwickeln.
Darüber hinaus spricht sich die Wohnungswirtschaft dafür aus, die Heizkosten beim Wohngeld stärker zu berücksichtigen. Der aktuelle Gesetzentwurf sieht vor, die Tabellenwerte des
Wohngeldes so anzupassen, dass gestiegene Bruttowarmmieten bei der Leistungserhöhung durch eine entsprechende Erhöhung der Tabellenwerte
mit einbezogen werden. So wird ein
Großteil der Steigerung der warmen
Nebenkosten abgedeckt. „Dennoch
lässt eine solche Pauschalierung der
Heizkosten in den einzelnen Tabellenwerten die unterschiedlichen Kosten in
den Regionen – wie beispielsweise bei
der Fernwärme – außer Acht“, erklärte
Gedaschko. Spätestens bei der Evaluierung des Wohngeldes müsse dieses Problem angegangen werden.
Ω
Hamburg
Nehmerländer
3.476 Mio. €
Berlin
1.041
Sachsen
Nordrhein-Westfalen 913
Bremen
605
Sachsen-Anhalt
593
Thüringen
560
Brandenburg
512
Mecklenburg-Vorp.
465
Rheinland-Pfalz
290
Niedersachsen
275
Schleswig-Holstein
174
Saarland
146
22105
(vorläufige Angaben)
Quelle: BMF
Meldung
R+V-Rekord
Wiesbaden. „Das erneute Rekordwachstum in allen Sparten sorgte 2014
wieder für ein außerordentlich erfolgreiches Geschäftsjahr“, so kommentierte Dr. Friedrich Caspers, Vorstandsvorsitzender der R+V Versicherung AG, das
Rekordwachstum seiner Unternehmensgruppe im Jahr 2014. „Auch konnten wir wieder neue Kunden gewinnen
(plus 139.000), sodass heute über acht
Millionen Bürger mit mehr als 23 Millionen Verträgen (plus 556.000) der Kompetenz und Leistungsstärke unseres
Unternehmens vertrauen. Das ist vor
dem Hintergrund des intensiven Wettbewerbs, des lang anhaltenden Niedrigzinsumfeldes und zunehmender
staatlicher Regulierungen
ein
schönes Ergebnis.
Nach wie vor ist
die erfolgreiche
und stabile Partnerschaft mit den
Volksbanken und
Raiffeisenbanken
unser großer ErDr. Friedrich
folgsfaktor.“
Ω
­Caspers
M ä r z 2 015 - - - - - Ge no s se ns c h a f t l ic h e a l l ge m e i n e
Neubau eröffnet
Die Europäische Zentralbank (EZB) eröffnet ihren
Neubau im kleinen Kreis am 18. März 2015 im Rahmen
einer Sitzung des EZB-Rates mit den Gouverneuren
und Präsidenten der nationalen Zentralbanken der
Reportage
EU-Länder. Das sei angemessen in einer Zeit, in der für
die EZB im Mittelpunkt steht, ihr Mandat zu erfüllen
und nicht Feiern zu veranstalten, heißt es. Inzwischen
sind fast alle Mitarbeiter in den etwa 1,3 Milliarden Euro teuren Turm im Frankfurter Osten gezogen.
D$€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€
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Mario Draghi,
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Präsident der Europäischen Zentralbank
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Als wir nach Italien zurückkamen,
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gingen wir nach Trient, denn dort be€€€€€€$€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$DD$€$=€$$O$$O$$+....................€$D$$$$$$$$DDDDD$DD$$$D€$$DD
kam
ich meine erste Lehrstelle an der
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Universität.
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Das war damals ein politisch sehr hei€€€€€€€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$DDDDDDD$$€€€DO$€€€€DOO$$OD$$=~~:.........$$$DDD$$D$DD$$$$$$$$$$$$
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ßer Ort, eine Hochburg der extremen
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Universität, insofern, als eine kleine
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Zahl von Studenten später Terroristen
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Wie ging das?
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Draghi: Es war gewiss nicht einfach,
€€€€€€$€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$DD$€$=€$$O$~:...,,$$O$$D$$$$$$$$DDDDD$DD$$$D€$$DD$DD$$$
aber
für einen Lehrer eine lohnende
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€€€€€€€$$$$€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$DDDD$$€€$$OO€€$€$$OO$O$D$$$$D$D$$D$$$$D$$$$$O$$DDD$$$$
Aufgabe.
€€€$$$$$DDDDD$$€€€OOO€OO€$D€O$$DD$D$$$D$D$$$DD$$$$$D$$$$$$$D$$D$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$D$$$$$$O$$$$$$$O$$OO$$$$OOOOO
€€€€€€€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$DDD$D$$€€€O$O€€€$$O$O$$D$€$$$$$$$DDDD$$$$$D$$$$$$$$D$D$$$$$$D$$$$$$$$$$
Lohnend? Haben denn diese Studenten
€€€€€€€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$DDDDDDD$$€€€DO$€€€€DOO$DDD$$D$DD$$$$$$$$$$$$$$$$O$$$DDD$$$$$$$$D$$$$$$$D$D$
€€€€€€€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$D$DD$€€€$O€$€+O$€O$€DD$$D$$$$$DDDD$D$$$$$$$$$$$$$$DDDDDD$$$$$$$$$$$
nie gegen Sie protestiert?
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Draghi: Nein, es gibt eine Geschich€€€€€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$DDD$$$$D$$D$$D$$$D$$$$$$$$$D$$DDD$$$$D$$$D$$D$$D$$DDD$DD$DD$$$$$$O$$$$$$$$OO$$$$$$D$D
te, die amüsant ist: Ich hielt einen Kurs
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€€€€€€€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$DDDD$$DD$$$€€€$$$IIII€$$D$$D$DDD$D$$D$D$$$$$$$$$$$D$$DDDD$$DD$D$DD$D$$DDDDDDDDD
über einen Text, ich glaube von Paul
€€€€€€€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$DDD$DDDDD$$$$$$€O$€€$DD$D$$DDDDDD$$D$DD$$$$$$$$$$D$$$DDD$D$$$$$$$DDDDD$D$DD
Samuelson, in dem es um Kapitalis€€€€€€€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$DDDD$$DDDD$$$$$€O$D€€€+I€€DDDD$$$DDO€€$$$€$$O$$DDD€DDDD$D$D$$D$DDDDD$
€€€€€€€$$$$€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$DD$$O$€$I€€$€$DDDD$$$DO€OOO$O$$I$D$DD$€D$DD$$$$D$$$$DDDDD$DDDDD
mus ging und der ein wenig den Unter€€€€€€€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$DD$$$$$DDDDDDD$$D$D$DD$$DDD$$OO$$O$€:D$$$$€D$DDD$$$DD$$$DD$DDD$DD
schied zur marxistischen Ökonomie
€€€€€€€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$DDDDDD$$$$$€?€ODDO$$OO$OO$$€D$$$€DD$DDD$D$DDDD$DDDDDD$DDD
erklärte. Dann nahte das Examen, und
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€€€€€€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$O€I=€DDDDDD$DDDDDO$$OO$$O,$D$D€$DD$DDD$$$DDDD$DDDDDD$$DDDDDDDDDDDDDDDDDDD
die Studenten kamen zu mir und sag€€€€$€€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$€?OI$?D€$DD$$D$$$$DDDDD$DDDDDDD$DDDDDDDDDDDDDDDDDDDD$D$$$$$$$$DDDD
ten: „Hören Sie, Herr Professor, wir
1947 Mario Draghi wird in Rom geboren. Dort
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€€€€€€€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$DDD$$$DD$$$$$DDDDDDD$$D$D$DD$$DDD$$OO$$O$€:D$$$$€D$DDD$$$D
machen ein Gruppenexamen.“ Ich
beginnt er auch sein Studium, das er am
€€€€€€€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$DDDDDD$$$$$€?€ODDO$$OO$OO$$€D$$$€DD$DDD$D$DDDD$DDDDDD$DDDDDDDDDDDDD
fragte: „Was ist denn das?“ Ich hatte
renommierten Massachusetts Institute of
€€€€€€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$D$$$$$DDDDDD$$DDDDDD$DDDD$€OOOOO$$ODD$$€DDDDDD$D$D$DD$$DDDDD$$
keine Ahnung, ich war ja jahrelang in
Technology in den USA beendet.
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€€€€$€€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$D$$D$$DDDDD$$DI$€?OI$?D€$DD$$D$$$$DDDDD$DDDDDDD$DDDDDDDDDDDDDDDDDDDD$D$$$$$$
den USA gewesen. „Nun, das geht so“,
€€€€€€€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$DDDDDDD$$€€€DO$€€€€DOO$DDD$$D$DD$$$$$$$$$$$$$$$$O$$$DDD$$$$
sagten sie, „Sie stellen uns eine Frage,
2006 Draghi wird Gouverneur der italienischen
€€€€€€€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$DDDDD$DD$€€€$O€$€+O$€O$€DD$$D$$$$$DDDD$D$$$$$$$$$$$$$$DDDDD
und einer von uns beantwortet sie für
Zentralbank, nachdem er zuvor kurz für
€€€€€€€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$DD$$$$$$$$D$$$DD$D$$$$$$$$$$$DDD$$$$$$$$$$$$$$D$$DDD$$D$$$$$$$$$O
€€€€€€€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$DDD$$$$D$$D$$D$$$D$$$$$$$$$D$$DDD$$$$D$$$D$$D$$D$$DDD$DD$DD$$$$
die ganze Gruppe.“ Ich schaute sie an
die Investmentbank Goldman Sachs gear€€€€€€€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$DDDDD$D$$$$€€€$O$$$$$$$$$$$D$DD$$$$$$$$$$$$$$DDDDD$D$D$$D$DD$$D$
und sagte: „Gut, wir machen das so:
beitet hat.
€€€€€€€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$DDDD$$DD$$$€€€$$$IIII€$$D$$D$DDD$D$$D$D$$$$$$$$$$$D$$DDDD$$DD$D$D
€€€€€€€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$DDD$DDDDD$$$$$$€O$€€$DD$D$$DDDDDD$$D$DD$$$$$$$$$$D$$$DDD$D$$$$$$$
Wenn der eine die Frage beantworten
€€€€€€€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$DDDD$$DDDD$$$$$€O$D€€€+I€€DDDD$$$DDO€€$$$€$$O$$DDD€DDDD$D$D$$D$D
kann, hat die Gruppe die Prüfung be2011 Draghi übernimmt den Chefposten bei
€€€€€€€$$$$€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$DD$$$$$DDDDD$$€$$O$€$I€€$€$DDDD$$$DO€OOO$O$$I$D$DD$€D$DD$$$$D$$$
standen. Aber wenn er es nicht kann,
der Europäischen Zentralbank, die für die
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€€€€€€€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$DDDDDD$$$$$€?€ODDO$$OO$OO$$€D$$$€DD$DDD$D$DDDD$DDDDDD$DDD
sind alle durchgefallen.“ Der eine hat
Stabilität des Euro verantwortlich ist. Er
€€€€€€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$D$$$$$DDDDDD$$DDDDDD$DDDD$€OOOOO$$ODD$$€DDDDDD$D$D$DD$$DDDDD$$
sie
nicht
beantworten
können.
Die
wird damit zur zentralen Figur im Kampf
€€€€€€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$D$$$$$DDDDDD$€OO$OO€?€IO€I=€DDDDDD$DDDDDO$$OO$$O,$D$D€$DD$DDD$$$D
Gruppe bestand nicht. Dasselbe hat
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gegen die Finanzkrise.
€€€€€€€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$DDDDDDD$$€€€DO$€€€€DOO$DDD$$D$DD$$$$$$$$$$$$$$$$O$$$DDD$$$$
sich dann noch ein paar Mal wieder€€€€€€€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$DDDDD$DD$€€€$O€$€+O$€O$€DD$$D$$$$$DDDD$D$$$$$$$$$$$$$$DDDDD
holt. Die Grüppchen wurden immer
€€€€€€€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$DD$$$$$$$$D$$$DD$D$$$$$$$$$$$DDD$$$$$$$$$$$$$$D$$DDD$$D$$$$$$$$$O
€€€€€€€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$DDD$$$$D$$D$$D$$$D$$$$$$$$$D$$DDD$$$$D$$$D$$D$$D$$DDD$DD$DD$$$$
kleiner, und am Ende beschlossen die
€€€€€€€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$DDDDD$D$$$$€€€$O$$$$$$$$$$$D$DD$$$$$$$$$$$$$$DDDDD$D$D$$D$DD$$D$
Studenten, die Prüfung doch lieber
€€€€€€€$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$DDDD$$DD$$$€€€$$$IIII€$$D$$D$DDD$D$$D$D$$$$$$$$$$$D$$DDDD$$DD$D$D
einzeln abzulegen.
Ω
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Wer ist dieser Mario Draghi?
įEin sehr persönliches Gespräch des EZB-Chefs mit Giovanni di Lorenzo
Aber Sie haben vielleicht mehr Verantwortung als andere gespürt: Sie haben
Ihren Vater verloren, als Sie 15 Jahre
alt waren, kurz darauf starb auch Ihre
Mutter. Sie waren plötzlich ein sehr
junges Familienoberhaupt.
Draghi: Ich erinnere mich daran,
wie ich als 16-Jähriger mit einem
Freund aus den Ferien zurückkam, die
wir zusammen am Meer verbracht hatten. Er ging nach Hause und konnte
machen, was er wollte. Ich dagegen
fand einen Stapel von Briefen vor, die
ich bearbeiten musste, Rechnungen,
die bezahlt werden mussten. Aber Jugendliche denken nicht nach über das,
was ihnen widerfährt und wie sie darauf zu reagieren haben. Sie reagieren
einfach. Das ist wichtig, das rettet sie
vor der Depression, auch unter schwierigen Umständen.
Sie begreifen womöglich auch sehr
früh, worin ihre Überlebenschance
liegt. Zum Beispiel in der Arbeit.
Draghi: Der Glaube an die Arbeit ist
uns von unseren Eltern gelehrt worden. Mein Vater pflegte zu sagen: Arbeit ist das Wichtigste im Leben eines
Menschen.
... es standen Ihnen viele Optionen
­offen.
Draghi: In der Tat! Ich erinnere mich
daran, dass meinen Kommilitonen und
mir nach dem Examen viele Arbeitsangebote gemacht wurden. Sie wurden
uns direkt aus dem Sekretariat der
Universität weitergeleitet. Zugleich
stieg in uns eine Wut hoch, weil unsere
Institutionen, unsere Universitäten,
unser Land nicht in der Lage waren,
besser zu funktionieren, die ungleiche
Verteilung des Wohlstands anzugehen,
unser Bedürfnis nach Veränderung
zufriedenzustellen.
Standen Sie einer politischen Gruppe
nahe?
Draghi: Nein. Meine Überzeugungen ähnelten denen, die man heute
Ideen des liberalen Sozialismus nennen würde, sie waren also nicht wirklich für extreme Gruppierungen tauglich.
Keine offene Rebellion, keine langen
Haare?
Draghi: Die Haare waren schon lang,
aber nicht sehr lang. Und außerdem
hatte ich keine Eltern, gegen die ich
mich hätte auflehnen können.
Menschen, die Ihnen nahestehen, sagen: Die Zeit, die Mario Draghi wirklich geprägt hat, waren die fünf Jahre,
die er von 1971 an in den USA zubrachte. Stimmt das?
Draghi: Das stimmt. Sie haben vorhin gefragt, ob es einen Moment gab,
in dem ich verstanden habe, was Arbeit bedeutet. Nun, in Amerika habe
kamen das Lernen für Klausuren und
später noch das Schreiben der Dissertation, das Unterrichten und schließlich die Arbeit bei der Computerfirma.
Es war nicht unmöglich, aber es war
ein sehr langer Tag, manchmal 18
Stunden lang. Das hätte jedem beigebracht, was harte Arbeit ist.
Das MIT ist geradezu zum Mythos geworden. Sie haben dort zusammen mit
dem späteren Nobelpreisträger Paul
Krugman und mit Ben Bernanke studiert, der bis Anfang 2014 Präsident
der amerikanischen Notenbank gewesen ist. Und dann die berühmten Professoren ...
Draghi: ... ich habe einmal nachgezählt: Es sind fünf Nobelpreisträger
unter meinen Professoren gewesen.
Paul Samuelson, Bob Solow ...
... der auch Ihre Doktorarbeit betreute.
Draghi: Ja, und dann Franco Modi­
gliani und Peter Diamond und Bob
Engle.
War man sich der Tatsache bewusst,
dass man zu einer Elite gehörte?
Draghi: Aber ja. Das MIT nahm nur
sehr wenige Studenten auf, 20 bis 25
pro Jahr. Aber es war eine ganz besondere Elite, eine, in der man sich jeden
Tag seinen Platz verdienen musste.
Würden Sie sagen, dass Sie damals
auch etwas von der amerikanischen
Mentalität angenommen haben?
Draghi: Natürlich hinterlässt solch
eine intensive und außergewöhnliche
Erfahrung Spuren, und sie hat dazu
beigetragen, meine Persönlichkeit als
wahrer Europäer zu formen.
Gut, aber wie war das damals?
Draghi: Na ja, in diesen Jahren habe
ich gefühlt, wie ich in einem sehr offenen Umfeld professionell gereift bin,
in dem man danach eingeschätzt wird,
was man kann: Man ist, was man
kann.
„Das Deutsch
meines Vaters war
fast so gut wie sein
Italienisch.“
Da fragte also niemand, aus welchen
Verhältnissen man stammte.
Draghi: Niemand. Und das ist in
Amerika im Wesentlichen bis heute so
geblieben.
Neubau der Europäischen Zentralbank: Mario Draghi sitzt im 40. Stock
Was hat er Ihnen noch mitgegeben?
Draghi: Wie wichtig es ist, seine
Überzeugungen mit konsequentem
Handeln und wenn nötig mit Mut zu
verfolgen. Er erzählte mir einmal, dass
auf einem Platz in einer Stadt in
Deutschland ein Denkmal stand, auf
dem sinngemäß zu lesen war: Wenn du
dein Geld verloren hast, hast du nichts
verloren; denn durch ein gutes Geschäft kannst du es zurückholen.
Wenn du deine Ehre verloren hast,
hast du viel verloren; aber durch eine
heroische Tat kannst du sie zurückholen. Wenn du aber deinen Mut verloren
hast, so hast du alles verloren.
Sie sind 1947 geboren. Waren Sie je in
Versuchung, ein Achtundsechziger zu
werden?
Draghi: Ich hatte Sympathie für einige der Themen, ich teilte die kritische Haltung gegenüber einer Kultur,
die wir zu der Zeit für obsolet hielten,
aber ich war nur am Rande involviert.
Typisch für diese Generation war eine
Mischung aus Kritik und Selbstvertrauen, da die Welt sich im Wachstum
befand ...
ich verstanden, was harte Arbeit ist
und wie viel man arbeiten muss.
Nämlich?
Draghi: Ich wurde anfänglich beim
MIT (Massachusetts Institute of Technology, Anm. d. Red.) als sogenannter
„special student“ zugelassen, das heißt
immer nur für eine bestimmte Zeit.
Um ein regulärer Student, ein „regular student“, zu werden, musste ich
meine Professoren davon überzeugen,
dass es sich lohnte, mich zu behalten.
Dort habe ich gelernt, dass Anreize
Wunder wirken können. Mein Stipendium reichte gerade aus, um in den
ersten zwei Jahren die Miete und die
Studiengebühren zu bezahlen. Alles
andere musste ich hinzuverdienen.
Wie denn?
Draghi: Zum Glück half das MIT, indem es Studenten Lehraufträge gab
und diese bezahlte. Später, als meine
Tochter geboren wurde, bekam ich einen Job bei einem Computerunternehmen, etwa 40 Meilen von Boston entfernt. Der normale Tag fing mit der
Teilnahme an Vorlesungen an, dann
Hat nicht diese Inflation das Erbe Ihres Vaters aufgefressen?
Draghi: Das Erbe war nicht groß,
aber es reichte, um seinen drei Kindern das Studium zu ermöglichen. Als
ich das erste Mal 1976 nach Italien zurückkam, war der Gegenwert von einigen 100 Euro alles, was von dem Erbe
übrig war. Denn der Familienrichter
hatte zum Vormund meiner beiden
jüngeren Geschwister gesagt, er solle
das Geld in festverzinslichen Schatzbriefen anlegen. Und auf diese Weise
war das ganze Geld verdampft.
Dann müssten Sie es ja eigentlich gut
verstehen, wenn die Menschen in
Deutschland Angst vor der Inflation
haben.
Draghi: Das ist es ja gerade: In
Deutschland sagen mir manche nach:
Ah, dieser Italiener, der wird sicher
auch die deutsche Wirtschaft in die Inflation treiben! Und ich erkläre ihnen:
Eure Inflation war in den zwanziger
Jahren des vergangenen Jahrhunderts.
Meine Inflationserfahrung ist sehr viel
näher. Das waren schwierige Jahre.
Mr. Euro
dpa (2)
Das klingt doch nach einer sehr deutschen Tugend.
Draghi: Viele Menschen arbeiten
hart überall auf der Welt. Aber vielleicht war er von seiner Kenntnis der
deutschen Kultur beeinflusst. Sein
Deutsch war fast so gut wie sein Italienisch. In den dreißiger Jahren war
mein Vater für die Finanzierung von
Energieprojekten beim staatlichen Institut für industriellen Wiederaufbau
verantwortlich. Er reiste viel nach
Deutschland, um zu sehen, was dort in
diesem Bereich getan wurde. Es war
übrigens damals – er wurde 1895 geboren und heiratete spät, erst mit 52 –
auch für gutbürgerliche Familien
nicht unüblich, in einem europäischen
Geist erzogen zu werden, der über die
nationalen Grenzen reichte.
Hatten Sie Heimweh nach Italien?
Draghi: Ein bisschen Heimweh hatte
ich schon. Aber in den siebziger Jahren
war es in Italien gar nicht schön. Es
gab den Terrorismus, eine Inflationsrate, die 20 Prozent erreichte ...
Arbeitsplatz mit Aussicht: Der Neubau bietet 2900 Mitarbeitern Platz
Text: DIE ZEIT, Nr. 3/2015
Sie haben einen eindeutigen Ruf. Der
frühere Ferrari-Chef Luca di Montezemolo, der mit Ihnen in Rom auf einer
Schule war, sagt: Sie waren schon immer der Tüchtigste und Ernsthafteste.
Mario, der Musterschüler.
Mario Draghi: Er übertreibt. Ich selbst
habe mich nie als der Beste gefühlt, absolut nicht. In die Schule bin ich gegangen, weil man mich hingeschickt hat.
3
4
M ä r z 2 015 - - - - - Ge no s se ns c h a f t l ic h e a l l ge m e i n e
Wirtschaft
Aus den Regionen
GVB gestaltet die Energiewende in Bayern mit
München. Der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) gestaltet aktiv die
Energiewende in Bayern mit. Sowohl
GVB-Vorstandsmitglied
Alexander
Büchel als auch der Vorsitzende des
GVB-Fachausschusses Energie Franz
König haben die Positionen der rund
260 bayerischen Energiegenossenschaften in den von Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner initiierten Energiedialog eingebracht. Dieses
Gremium hat am 2. Februar 2015 nach
dreimonatiger Diskussion mit einer
Abschlussveranstaltung im Wirtschaftsministerium Bilanz gezogen.
Die erarbeiteten Ergebnisse und Positionen sollen in das Energieprogramm
der bayerischen Staatsregierung einfließen.
„Wir können zufrieden sein. Die
bayerische Genossenschaftsorganisation konnte im Rahmen der Gespräche
klarmachen, dass die Energiewende
dezentrale und bürgernahe Strukturen braucht“, sagte GVB-Vorstand Büchel im Vorfeld des vorerst letzten
Treffens. „Jetzt kommt es darauf an,
dass die Staatsregierung die erarbeiteten Positionen ernst nimmt und ver-
lässliche Leitlinien für den Fortgang
der Energiewende schafft.“
Die bayerischen Energiegenossenschaften sind vielfältig aufgestellt. Sie
decken sowohl die dezentrale Energieerzeugung als auch die regionale Energieverteilung ab. Darüber hinaus engagieren sich Genossenschaften in der
Wärmeversorgung vor Ort. Insbesondere die Kombination von lokaler
Stromerzeugung und der Speicherung
der Energie in einem Wärmenetz bietet
nach Einschätzung des GVBs große
Chancen. Büchel: „Eine Energiewende, die den Wärmemarkt außer Betracht lässt, greift zu kurz.“
Im Rahmen des Energiedialogs forderte der GVB unter anderem, den
Neubau von Freiflächenphotovoltaik
und Windkraftanlagen zu erleichterten. Insbesondere das Thema Windkraft sei aber wegen der vergangenes
Jahr verabschiedeten 10H-Regelung
schwierig. „So wie die Regelung angewandt wird, macht sie derzeit keinen
glücklich", sagte der GVB-Fachausschussvorsitzende König im Interview
mit „Profil – das bayerische Genossenschaftsblatt“.
Ω
„AZUBI-OSKAR 2015"
Den 1. Platz erzielte das Azubi-Team der Raiffeisen-Volksbank eG, Aurich, hier abgebildet:
Dr. Gerhard Kroon (l.), Akademieleiter der Genossenschaftsakademie Weser-Ems, Annika
Janssen, Silvia Peters, Tabea Schmidt, Maike Kiekheben, Marco Engelkes, Matthias Scholz
(alle Raiffeisen-Volksbank eG), Marketingreferentin Kristina Holze, Arbeitsgemeinschaft
der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Weser-Ems.
Oldenburg. Die genossenschaftliche
Idee, die sich insbesondere durch die
Mitgliederorientierung
auszeichnet,
erfreut sich einer wachsenden Beliebtheit. Dass Genossenschaftsbanken basisdemokratisch agieren und moderne
Unternehmen sind, zeigten jetzt die
Ergebnisse eines Wettbewerbes für die
Auszubildenden der Genossenschaftsbanken in Weser-Ems unter dem Motto „AZUBI-OSKAR 2015".
Die Arbeitsgemeinschaft der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Weser-Ems hatte die Auszubildenden der
57 Mitgliedsbanken in Weser-Ems aufgerufen, ihr Projekte und Maßnahmen,
die von diesen im Laufe eines Jahres
durchgeführt wurden, zu präsentieren.
Gewinner des diesjährigen „AZUBIOSKARS“ ist das Azubi-Team der
Raiffeisen-Volksbank eG, Aurich, mit
dem Projekt „Schülerwoche in der
neu eröffneten Erlebnis- und Genussfiliale der Raiffeisen-Volksbank eG“.
Auf Platz zwei kamen die Auszubildenden der Volksbank Wildeshauser
Geest eG mit dem Projekt „Eine gemeinsame Arbeit mit dem Alexanderstift Altenzentrum“. Den dritten Platz
erzielten die Auszubildenden der
Volksbank Ganderkesee-Hude eG, die
in ihrem Projekt „Hand in Hand mit
Ratzefummel – Gemeinsam mehr erreichen“ eine Zusammenarbeit mit einer Schülergenossenschaft dargestellt haben.
Ω
„Die ganze Welt beneidet uns“
Bundespräsident überreicht „Großen Stern des Sports“ in Gold į17 Sportvereine geehrt
Berlin. Das Team Bananenflanke hat
in Berlin den mit 10.000 Euro dotierten „Großen Stern des Sports“ in
Gold 2014 des Deutschen Olympischen
Sportbundes (DOSB) und der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken erhalten. Bundespräsident
­Joachim Gauck überreichte die Auszeichnung gemeinsam mit DOSBPräsident Alfons Hörmann und dem
Präsidenten des Bundesverbandes der
Deutschen Volksbanken und Raiff­
eisenbanken (BVR) Uwe Fröhlich am
Morgen in der DZ BANK am Brandenburger Tor. Die „Sterne des
Sports“ wurden bereits zum elften
Mal vergeben.
Das Team Bananenflanke wird von
der Volksbank Regensburg eG begleitet und hat mit der BananenflankenLiga (kurz BFL) eine eigene FußballLiga für lern- und geistig behinderte
Kinder und Jugendliche gegründet.
Mit dieser Idee überzeugte der Bundessieger die Jury. Benannt hat sich
der Verein nach einer Schusstechnik,
die in den 80er-Jahren durch Fußballnationalspieler Manfred Kaltz populär wurde. Er schlug den Ball krumm
wie eine Banane vor das gegnerische
Tor. Die Bananenflanke versteht der
Regensburger Verein als Symbol dafür, dass im Leben der lern- und geistig behinderten Fußballer auch nicht
immer alles gerade verläuft. 2014 wurde
die erste Saison der BFL ausgespielt,
und zwar in Kooperation mit dem
Fußballdrittligisten SSV Jahn Regensburg, der die Trainer und Teampaten stellte. In Zukunft soll die BFL
auf andere Städte ausgedehnt werden.
Insgesamt wurden 17 Sportvereine
aus ganz Deutschland für ihr gesellschaftliches Engagement geehrt. Die
Vereine hatten sich als Landessieger
und Gewinner eines „Großen Stern
des Sports“ in Silber für das Finale
qualifiziert. „Wir haben eine Sportbasis, um die wir von der ganzen Welt beneidet werden. Die 91.000 Vereine von
Sportdeutschland schreiben Tag für
Tag Geschichten, die viel zu selten erzählt und beleuchtet werden“, sagte
DOSB-Präsident Alfons Hörmann in
Berlin. „Mit den ‚Sternen des Sports‘
rücken wir dieses gesellschaftliche
Engagement in den Blickpunkt. Die
Auszeichnung ist für unsere 17 Finalisten eine große Wertschätzung. Tage
wie diese motivieren Sportdeutschland mit seinen 8,8 Millionen Ehrenamtlichen und freiwillig Engagierten,
nicht müde zu werden und auch zukünftig die herausfordernden Themen
1. Platz: Das Team Bananenflanke hat mit der Bananenflanken-Liga (kurz BFL) eine eigene Fußball-Liga für lern- und geistig behinderte
Kinder und Jugendliche gegründet.
anzupacken, die unsere Gesellschaft
erkennbar voranbringen.“
Auch BVR-Präsident Uwe Fröhlich
lobte den beispielhaften Einsatz der
Vereine: „Es beeindruckt mich immer
wieder aufs Neue, im Rahmen von den
‚Sternen des Sports‘ zu sehen, wie sich
in den Vereinen die Menschen füreinander einsetzen. Als regional verankerte genossenschaftliche Kreditinstitute ist es uns ein großes Anliegen,
diese Form des ehrenamtlichen Engagements zu fördern und mit den ‚Sternen des Sports‘ ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken.“
Der Kinder- und Jugendcircus Montelino Potsdam schaffte es mit „Zirkus
– fit für’s Leben!“ auf den zweiten
Platz; begleitet von der Berliner Volksbank eG nahm der Brandenburger
Verein ein Preisgeld von 7.500 Euro
entgegen. Montelino bietet Zirkustraining für Kinder ab drei Jahren mit
und ohne Handicap an. Neben der artistischen Körperbeherrschung stehen
die Stärkung sozialer Kompetenzen
und des Selbstbewusstseins im Mittelpunkt. Den mit 5.000 Euro dotierten
dritten Platz belegte der TuS 1953
Sörgenloch
aus
Rheinland-Pfalz
(Mainzer Volksbank eG). Der Verein
hat seinen jahrelang brachliegenden
Fußballplatz in einen Mehrgenerationenplatz umgebaut und damit unter
anderem auf den gesellschaftlichen
Wandel reagiert.
Zu den Juroren zählten DOSB-Vizepräsident Walter Schneeloch, BVRAbteilungsleiter
Geschäftspolitik/
Kommunikation Dr. Klaus Möller, der
Leiter Sport des ARD-Morgenmagazins Uwe Kirchner, der ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky, als Vertreter des Sports im ZDF Peter Leissl, der
Sportchef der FAZ Anno Hecker, der
stellvertretende Chefredakteur der
Wochenzeitung DIE ZEIT Moritz Müller-Wirth, der bisherige Sportchef der
dpa Deutsche Presse-Agentur Sven
Busch und Klaus Hebborn vom Deutschen Städtetag.
Zuvor hatten sich die in Berlin ausgezeichneten Vereine in dem dreistufigen Wettbewerb auf der Lokal- und
Landesebene mit dem „Großen Sterne
des Sports“ in Bronze und Silber
durchgesetzt. Insgesamt beteiligten
sich bundesweit mehr als 2.500 Sportvereine mit einer Bewerbung bei den
Volksbanken und Raiffeisenbanken.
Dabei konnten sich die Vereine in elf
Themenfeldern bewerben. Das Spek­
trum reichte von Gesundheits-, Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen
über Angebote für Kinder, Jugend­
liche, Familien und Senioren bis zur
Förderung der Leistungsmotivation
und des Ehrenamts.
Der DOSB und die Volksbanken
und Raiffeisenbanken schreiben die
„Sterne des Sports“ seit 2004 jährlich
aus. Durch die Prämierungen auf
Orts-, Landes- und Bundesebene flossen den teilnehmenden Vereinen bisher fast fünf Millionen Euro zugunsten ihres gesellschaftlichen Engagements zu. Bereits in den nächsten Wochen startet auf lokaler Ebene die
Ausschreibung für die „Sterne des
Sports“ 2015.
„Sterne des Sports“-Fans können
dieses Jahr ihre Kommentare zu
Deutschlands wichtigstem Breitensportwettbewerb noch besser mit anderen teilen. Dafür genügt es, in den sozialen Netzwerken den Hashtag #SternedesSports zu verwenden. Alle so gekennzeichneten Beiträge laufen auf einer Social Wall auf der Website www.
sterne-des-sports.de zusammen.
Ω
Meldungen
„Prime-Status“ für die DG HYP
Hamburg.
Die
NachhaltigkeitsR at i n g a ge nt u r
oekom research
AG hat die DG
HYP in ihrem
aktuellen Rating
mit „C+“ bewertet.
Angesichts
des guten Ergebnisses wird der
Dr. Georg Reutter
DG HYP erstmals der Status „Prime“ verliehen. Die
Auszeichnung „Prime-Status“ erhalten Unternehmen, die im Rahmen des
„oekom Corporate Rating“ hinsichtlich ihrer sozialen und ökologischen
Leistungen zu den besten Unternehmen in ihrer Branche gehören. Dr. Georg Reutter, Vorsitzender des Vorstands der DG HYP, sagt: „Über den
Prime-Status bei oekom research
freuen wir uns. Das gute Ergebnis bestätigt unsere nachhaltigkeitsorientierten Aktivitäten und dokumentiert
das hohe Engagement der Bank in Sachen Ökologie und Soziales.“ Ursächlich für die Einstufung von oekom research ist die gute Beurteilung der DG
HYP in den Bereichen Mitarbeiter und
Zulieferer, Corporate Governance und
Unternehmensethik sowie Produkte
und Dienstleistungen. Neben der
Nachhaltigkeitsperformance berücksichtigt das Rating die ganzheitliche
und zukunftsorientierte Unternehmensführung und stellt ein wichtiges
Kriterium für die Anlageentscheidung
nachhaltig orientierter Investoren dar.
Die Bewertung erfolgt auf Grundlage
von mehr als 100 qualitativen und
quantitativen Umwelt- und Sozialkriterien. Beim Sozial-Rating untersucht
oekom research Merkmale wie Chancengleichheit oder Unternehmens­ethik
bezogen auf den Umgang mit Mitarbeitern und Zulieferern, Gesellschaftsund Produktverantwortung sowie
Corporate Governance. Im Bereich
Umwelt-Rating fokussieren sich die
Analysten auf die Kriterien Umweltmanagement, Produkte und Dienstleistungen sowie Öko-Effizienz.
Ω
2. Platz: Der Kinder- und Jugendcircus Montelino Potsdam schaffte es mit „Zirkus – fit
für’s Leben!“ auf den zweiten Platz.
Den mit 5.000 Euro dotierten dritten Platz belegte der TuS 1953 Sörgenloch aus Rheinland-Pfalz. Der Verein hat seinen jahrelang brachliegenden Fußballplatz in einen Mehrgenerationenplatz umgebaut.
Energiewende vor Ort bietet Chancen
Bundeskongress genossenschaftliche Energiewende įBundesregierung lobt Genossenschaften
Berlin. „Genossenschaften sind für eine
nachhaltige und bürgernahe Energiewende wichtige strategische Partner“,
erklärte Dr. Eckhard Ott, Vorstands­
vorsitzender des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbandes
(DGRV), anlässlich des jüngsten
„Bundeskongresses genossenschaftliche Energiewende“ in Berlin. „Die Umsetzung der Energiewende vor Ort bietet
große Chancen. Dafür brauchen wir
aber die passenden politischen und
rechtlichen Voraussetzungen“, so Axel
Gedaschko, Präsident des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen. „Es sind vor allem die 800 Energiegenossenschaften
mit ihren 200.000 Mitgliedern, die eine
aktive Beteiligung der Bürger an der
Energiewende ermöglichen“, so Otts positive Bilanz der vergangenen 10 Jahre.
Seit 2005 hat sich die Anzahl der Energiegenossenschaften in Deutschland
verzehnfacht. „Für die rund 2.000 Wohnungsgenossenschaften bietet insbesondere die direkte Versorgung der Mitglieder mit Strom und Wärme ein großes
Potenzial“, erklärte GdW-Präsident Axel
Gedaschko. Dieses Potenzial müsse gemeinsam gehoben werden. „Im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) werden
Mieter bzw. Nutzer und Eigenheimbesitzer leider nicht gleich behandelt“, so
Gedaschko. Das betrifft zum einen die
EEG-Umlage, die Mieter im Gegensatz
zu Eigenheimbesitzern voll zahlen. Zum
anderen bestehen steuerliche Hemmnisse, die den Bau sowohl von Photovol­
taikanlagen als auch von Blockheizkraftwerken behindern. Diese sollten
schnell beseitigt werden, wie dies auch
im Aktionsprogramm Klimaschutz der
Bundesregierung vorgeschlagen wird.
Zu begrüßen seien die aktuellen Verbesserungen bei der KfW-Förderung hinsichtlich Tilgungszuschüssen und Zinsen im Bereich Energieeffizienz.
Rainer Baake, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft und Energie,
hob als Gastredner die große Bedeutung
der Genossenschaften bei der Umsetzung der Energiewende vor Ort hervor:
„Genossenschaften sind aus Sicht der
Bundesregierung auch künftig wichtige
Akteure der Energiewende. Sie helfen,
Akzeptanz und Motivation für die Energiewende in der Gesellschaft zu schaffen
und tragen zur Dezentralisierung der
Energieerzeugung bei.“
Auf dem Bundeskongress genossenschaftliche Energiewende diskutierten
400 Teilnehmer über Geschäftsmodelle
für Energiegenossenschaften im Bereich
der Solar- und Windenergie sowie die
Möglichkeiten der Wärmeversorgung
und der Energieeffizienz. Im Bereich der
Wohnungsgenossenschaften wurde die
direkte Stromversorgung von Mietern in
Mehrfamilienhäusern vorgestellt.
Ω
Mehr Informationen über
den Bundeskongress unter
www.genossenschaften.de
M ä r z 2 015 - - - - - Ge no s se ns c h a f t l ic h e a l l ge m e i n e
5
Wirtschaft
AGRAVIS: „2014 respektabel ins Ziel“
Umsatz liegt erneut über sieben Milliarden Euro įInternationale Vernetzung
Personalien
Die Anteilseigner der INTERSPORT International Corporation (IIC) haben
Kim Roether (51)
einstimmig in den
IIC-Aufsichtsrat
gewählt. Mit dieser Wahl ist mit
INTERSPORT
Deutschland wieder die größte
Länderorganisation der IIC im
Kim Roether
IIC-Aufsichtsrat
vertreten. Kim Roether stieß vor sieben
Jahren zur INTERSPORT Deutschland
und ist seit Herbst 2014 Vorstandsvorsitzender eines dreiköpfigen Vorstandsorgans. +++ Der Aufsichtsrat der INTERSPORT Deutschland eG hat Jochen
Schnell (49) einstimmig zum Vorstand
für das Ressort „Ware und Markt“ berufen. Schnell kommt vom Tochterunternehmen Sport Voswinkel GmbH & Co.
KG und folgt auf Klaus Jost, der bei INTERSPORT Anfang November ausgeschieden ist.
Ω
Meldungen
Westfleisch wächst
Osnabrück/Münster/Bremen.
Die
Rindfleischsparte der GausepohlGruppe, die Ende letzten Jahres einen
Antrag auf Eröffnung eines Insolvenz­
verfahrens gestellt hatte, wird an die
Westfleisch eG, Münster, verkauft.
Eine entsprechende Vereinbarung
wurde in enger Abstimmung mit dem
vorläufigen Gläubigerausschuss bereits unterzeichnet. Neben dem Erwerb sämtlicher Vermögensgegenstände wie Betriebsimmobilien, Maschinen und technischen Anlagen der
beiden insolventen Gesellschaften,
Gausepohl Qualitätsfleisch GmbH &
Co KG sowie Fleischversand Heinz
Gausepohl GmbH & Co KG an beiden
Standorten Dissen und Bakum, sieht
die Kaufvereinbarung die Übernahme aller Beschäftigten beider Gesellschaften vor. Insgesamt sind in der
Rindfleischsparte rund 100 Arbeitnehmer beschäftigt. Die Rindfleischsparte der Gausepohl-Gruppe
hatte zuletzt einen Umsatz
von rund 150 Millionen
Euro erwirtschaftet.Ω
Positive Signale kommen derzeit aus der AGRAVIS-Zentrale in Münster – wenngleich im vergangenen Geschäftsjahr kein neuer Spitzenwert erreicht wurde.
Münster/Hannover. Das gerade abgelaufene Geschäftsjahr war für weite
Teile der deutschen Wirtschaft – speziell aber im Agribusiness – herausfordernd. Trotz stark schwankender und
deutlich niedrigerer Preise bei Agrarrohstoffen, trotz politischer Verwerfungen aufgrund der Russland- beziehungsweise Ukraine-Krise und damit
verbundener Währungsturbulenzen,
trotz anhaltender gesellschaftlicher
Diskussionen über Stellenwert und Intensität der Landwirtschaft ließ sich
die AGRAVIS Raiffeisen AG im Geschäftsjahr 2014 nicht von ihrem
grundsätzlichen Wachstumstrend abbringen.
Gestiegene Absätze im Getreidehandel konnten die Preisrückgänge nicht
auffangen, dennoch gelang es dem im
deutschen Agrarhandelsmarkt umsatzstärksten Agrarhandelsunternehmen, den Umsatz – so die ersten, vorläufigen Jahresschlusszahlen – oberhalb der Sieben-Milliarden-Euro-Linie
zu festigen und bei den ersten Zahlen
zur Profitabilität ein respektables Jahr
zu realisieren.
„Ein für die AGRAVIS-Gruppe anstrengendes, forderndes Jahr liegt hinter uns. Die AGRAVIS hat 2014 – so die
ersten Zahlen zum Jahresende – respektabel absolviert und ins Ziel gebracht“, beschreibt AGRAVIS-Chef
Dr. Clemens Große Frie und ergänzt:
„Nach den ersten, noch vorläufigen
Zahlen werden wir beim Ergebnis vor
Steuern ein erfolgreiches Jahr 2014 re-
alisieren – aber keinen Spitzenwert erreichen. Nahezu alle Bereiche und Arbeitsfelder haben im vergangenen Geschäftsjahr sehr gute Ergebnisse erzielt. Im Gesamtergebnis gab es durch
Währungsverluste, gerade im Bereich
des Rubels, und Marktverwerfungen
im hochvolatilen Getreide-Großhandelsgeschäft Rücksetzer.“ Unter dem
Strich, so Große Frie, sei die AGRAVIS-Gruppe mit der Umsatz- und Ergebnisleistung zufrieden. „Damit haben wir eine sichere Zwischenstation
für unser weiteres Wachstum gelegt.“
Dabei setzt das Unternehmen auf eine
weitere Stärkung des Eigenkapitals und
eine außerordentlich hohe Investitionsbereitschaft. „Wir haben bei den Investitionen im Laufe des Jahres nochmals
ordentlich draufgelegt – und 2014 mit
über 92 Millionen Euro so viel in die
Standorterneuerung und -optimierung
sowie die Prozessverbesserung gesteckt
wie noch nie.“ Für das laufende Jahr
wolle das Unternehmen am grundsätz­
lichen
Investitionsverhalten
nichts
­ändern, so Große Frie. Gleiches gelte für
die Expansionsstrategie
durch
weitere Marktanteilsgewinne, aber
auch durch Akquisition und Integration von Unternehmen. „Hier
werden wir weiter
am Markt aktiv
Dr. Clemens
sein.“
Ω
Große Frie
IMPRESSUM
Genossenschaftliche Allgemeine Zeitung
Eine Kundenzeitung von Genossenschaften
Die Genossenschaftliche Allgemeine Zeitung (GAZ)
ist ein Medium der Unternehmenskommunikation von
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Genossenschaftswesens im Geist der Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung in subsidiärer
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Dr. Wolfgang Baecker, Dr. Thorsten Weiland
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Namentlich gekennzeichnete Artikel stellen nicht un­
bedingt die Meinung der Redaktion dar. Für unverlangte
Einsendungen wird keine Haftung übernommen. Nach­
druck nur mit Genehmigung der Redaktion.
DZ BANK: Mitarbeiter spenden 42.000 Euro
Frankfurt. Die Mitarbeiter der DZ
BANK AG haben im Rahmen einer
Weihnachtsaktion 42.000 Euro für die
Stiftung Childaid Network gespendet.
Mit der zusätzlichen Spende der Bank
in Höhe von 20.000 Euro kommen 147
Straßenkindern in Nordostindien insgesamt 62.000 Euro zugute. Diese können damit ein ganzes Jahr lang versorgt werden. Seit der ersten Weihnachtsaktion sind die Spenden der DZ
BANK Mitarbeiter kontinuierlich gestiegen. Waren es 2009 noch 10.000 Euro, die insgesamt von der DZ BANK
und ihren Mitarbeitern gespendet
wurden, so belief sich dieser Betrag im
Jahr 2013 bereits auf 55.000 Euro.
Mit den Spenden werden Betreuung,
Unterkunft, Kleidung, Essen sowie
Schule oder Ausbildung der Kinder finanziert. Die meisten dieser Kinder
sind nach den Erfahrungen auf der
Straße, durch den Verlust der Eltern
oder nach Ausbeutung oder Missbrauch traumatisiert, viele sind körperlich und/oder geistig behindert.
Auch die ärztliche Versorgung kann
die Stiftung mit den Spenden finanzie-
ren. Die Kinder
erhalten alle notwendigen Therapien und die vor
Ort standardmäßigen Impfungen.
Childaid Network engagiert
sich für Kinder
und Jugendliche,
Wolfgang Kirsch
die sonst keinen
Zugang zu Bildung haben. Ziel der
Stiftung ist es, im Bündnis mit anderen Organisationen möglichst vielen
Kindern und Jugendlichen die Gelegenheit zu geben, durch den Erwerb
von Wissen und Fertigkeiten bessere
Lebenschancen für sich und ihre Familien zu schaffen. Die Stiftung wurde im Frühjahr 2007 von den Eheleuten Dr. Brigitta Cladders und Dr. Martin Kasper gegründet, die DZ BANK
unterstützt Childaid nun bereits im
sechsten Jahr. Wolfgang Kirsch, der
Vorstandsvorsitzende der DZ BANK
AG, ist zudem Mitglied im Beirat von
Childaid Network, der die Arbeit der
Stiftung überwacht und unterstützt.Ω
Nächste Ausgabe: 27. 03. 2015
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6
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Ist das die größte Welle, die je ein Surfer geritten ist?
Big-Wave-Surfer Sebastian Steudtner hat es im Dezember 2014 vor der portugiesischen Küste geschafft įIm April 2015 wird die offizielle Messung bekanntgegeben
„Dann geht das
durch die Decke.“
obs (2)
Nürnberg. Dieser Tag könnte in die
Geschichte des Sports eingehen. Am
Donnerstag, dem 11. Dezember 2014,
tobt das Orkantief „Alexandra“ über
der portugiesischen Atlantikküste.
Der deutsche Big-Wave-Surfer Sebastian Steudtner steht bei Sonnenaufgang auf den Klippen des kleinen Fischerortes Nazaré. „Die Wellen waren
vielleicht acht Meter hoch“, erinnert er
sich. „Eine Stunde später waren sie
knapp zwanzig Meter hoch, die größten sollten aber erst nach elf kommen.
Wir sind um zehn ins Wasser, die erste
Welle, in die mich mein Partner mit
dem Jetski gezogen hat, habe ich nicht
exakt erwischt. Dann haben wir den
richtigen Punkt gefunden, und ich bin
die größte Welle meines Lebens gesurft.“ Weltrekord? Die Ergebnisse der
offiziellen Messung werden im April
2015 bei der Verleihung des „XXL
Awards“ in Los Angeles bekanntgegeben.
Sebastian Steudtner, 29, entdeckte
schon früh seine Leidenschaft für das
Surfen. Mit neun Jahren fing er in
Frankreich auf einem Boogieboard an.
2001 ging der damals 16-Jährige auf
die hawaiianische Insel Maui. Dort
lernte er das Big-Wave-Surfen. 2010
gewann er als erster Europäer den
„XXL Global Big Wave Award“ für die
größte gesurfte Welle des Jahres. Vor
Hawaii war Steudtner eine 22-MeterWelle geritten. Aber: Anschließend bekam er kein Visum mehr für Hawaii,
wo er fast zehn Jahre gelebt hatte.
Surfen sei seine Arbeit, hieß es, aber
eine Arbeitserlaubnis hatte er nicht.
Etwa zu der Zeit entwarf der Stadtrat von Nazaré eine neue Marketingstrategie für den portugiesischen
Küstenort. Die Abgeordneten wollten
ein Phänomen nutzen, dank dessen direkt an der Küste regelmäßig Riesenwellen explodieren: Ein Tiefsee-Canyon reicht bis an den Strand, deshalb
drücken Winterstürme haushohe Wellen an die Küste. Der Plan der Kommune ging auf: Big-Wave-Superstar
Garrett McNamara stellte 2011 mit
dem Ritt einer 23,8-Meter-Welle den
Weltrekord auf und machte Nazaré in
der Surferszene über Nacht weltberühmt. Seitdem reisen jeden Winter
Surfer aus der ganzen Welt nach Portugal.
Im Oktober 2013 kam es fast zur Katastrophe: Die brasilianische Surferin
Maya Gabeira brach sich beim Surfen
den Fuß, trieb leblos im Wasser und
musste am Strand wiederbelebt werden. Sebastian Steudtner verschließt
vor den Risiken, die der Sport mit sich
bringt, nicht die Augen. „Ich achte
sehr auf die Sicherheit.“ Vor gut einem
Jahr lernte er über einen gemeinsamen
Pedro Miranda
> Von Sebastian Eder
Freund Axel Haber kennen. Der war
früher als Schiffsarzt auf einem Versorgungsschiff der deutschen Marine
unterwegs und arbeitet jetzt im Bundeswehrkrankenhaus in Hamburg. Gemeinsam fassten sie einen Plan: ein
Sicherheitssystem entwickeln und damit den Weltrekord brechen.
Während Haber im vergangenen
Sommer über einem Sicherheitsplan
brütete, saß Steudtner zu Hause in
Nürnberg und hatte ein ganz anderes
Problem: „Es war fraglich, ob ich genug Sponsoren finde, um mich im Winter komplett aufs Surfen zu konzen­
trieren.“ Also wagte er ein Experiment:
Per Rundmail rief er zum Crowdfunding auf: „Ich werde ab diesem Winter
die größten Wellen der Welt im portugiesischen Nazaré jagen, mit dem Ziel,
Big-Wave-Surfer
Sebastian Steudtner
vor der Bekanntgabe
der offiziellen Messung
den Weltrekord nach Deutschland zu
holen.“ Wer Steudtner mit mindestens
50 Euro unterstützte, dessen Namen
ließ er auf sein Brett drucken: „Symbolisch surfen wir die größte Welle der
Welt gemeinsam.“ Wenige Wochen
später hatte er 37.000 Euro zusammen,
kaufte sich zwei Jetski, fuhr nach
Portugal und wartete auf die Winterstürme.
Im Dezember war es dann so weit.
Axel Haber packte seinen Koffer und
stieg ins Flugzeug, am Mittwochabend
kam er in Nazaré an. Als Erstes fuhr
er zur lokalen Feuerwehrstelle. „Das
macht man bei der Marine auch, wenn
man vor einem Hafen liegt. Man stellt
sich vor und schaut, was für eine Sanitätsausrüstung vorhanden ist.“ Danach traf sich der Arzt mit den Surfern zu einem Sicherheitsmeeting. Am
Donnerstag war Haber per Funk sowohl mit Steudtners Jetskifahrer als
auch mit Kameramann Jorge Leal verbunden, der als „Spotter“ von den
Klippen aus das Wasser beobachtete.
Haber selbst stand am Strand.
Ein paar Stunden vorher war Haber
im Mondlicht mit den Surfern auf die
Klippen gefahren, die Sonne ging auf,
die Anspannung stieg. „Die Bedingungen waren bilderbuchmäßig“, sagt Ha-
ber. Bevor die Surfer ins Wasser gingen, wurden alle Reporter, Kameramänner und Zuschauer weggeschickt.
Ein letztes Gespräch. „Das war ein
sehr extremer Moment“, sagt Haber.
Die brasilianischen Surfer fingen an
zu beten, Steudtner und Haber schauten sich in die Augen: „Wir sehen uns
später im Hafen.“
Dann raste Steudtner mit dem Jetski
los. „Die Wellen waren gigantisch“,
sagt er. „Insgesamt habe ich vier oder
fünf der größten Brecher erwischt, die
an diesem Tag durchgekommen sind.“
Und jetzt? „Wenn ich den Weltrekord
breche, bin ich in Portugal ein Superstar. Dann geht das durch die Decke.“
Kameramann Jorge Leal, der 2011
schon die Rekordwelle von McNamara
gefilmt hatte, ist sich sicher: „Das waren die größten Wellen, die ich in Nazaré jemals gesehen habe.“
Ω
„Ich brauch diesen Kick“
įRekordkiter Tilmann Heinig hat sich vom Sport verabschiedet – vorerst
Susannah Norton
Garding. „Im Speedkiten hab ich alles
erreicht“, sagt Tilmann Heinig. 35 Jahre lang ist er immer neuen Rekorden
hinterhergejagt. Auf selbstgebauten
Brettern hat er 2008 den inoffiziellen
Weltrekord für windgetriebene Wasserfahrzeuge aufgestellt. Als Erster
durchbrach er die Schallmauer von 50
Knoten Durchschnittsgeschwindigkeit
über eine Strecke von 500 Metern. Es
gab nur ein Problem: Heinig maß seinen Rekordlauf selbst per GPS-Mes-
sung. Außerdem schoss seine Finne dabei über einen überfluteten Strand hinweg. Das gefiel den Funktionären nicht.
Der World Sailing Speed Record Council stufte kurzerhand Wassertiefen von
unter 18 Zentimetern als regelwidrig
ein. Das ficht Heinig nicht an. Auf gpskitesurfing.com, der Plattform für
Speed-Individualisten, ist er mit 52,95
Knoten immer noch als Dritter gelistet,
hinter dem Franzosen Alex Caizergues
mit 54,02 und Sebastian Cattelan mit
56,08 Knoten.
Inzwischen hat sich der 54-Jährige
einer anderen Leidenschaft zuge-
„Ich hab
jetzt richtig Lust
zu malen.“
Sören Gehlhaus
> Von Sören Gehlhaus
Speedkiter Tilman Heinig
vor seiner Wohnung an der Nordsee
wandt: „Ich habe richtig Lust zu malen“, sagt der frühere Kunststudent.
Amsterdam hat es ihm angetan. Der
Speed-Fanatiker hat Spaß daran, die
Schnelllebigkeit der Stadt einzufangen. Er postiert sich mit Leinwand und
Acrylfarbe mittendrin und fängt von
Verkehrsinseln aus oder im Rotlicht-
viertel das Treiben in der Stadt ein.
„Bunt und saftig“, so beschreibt er seine Bilder. Eins hängt bereits in einer
Amsterdamer Galerie. Im September
fuhr Heinig eigens für einen Malwettbewerb in die holländische Hauptstadt. Beim „Pintar Rapido“ ging es
um Schnelligkeit: An einem Tag musste ein Bild irgendwo in der Stadt erschaffen werden. Genau das Richtige
für Heinig, der für ein Stadtporträt nie
länger als für eine Surfsession braucht.
„Mein Bild zeigt Amsterdam, wie es
leibt und lebt. Es war schon vor der offiziellen Ausstellungseröffnung ver-
kauft“, sagt er. Und immer wieder findet er Parallelen zwischen der bildenden Kunst und seinen Speed-Läufen:
„Wenn ich in Amsterdam bin, ist es so,
als wären jeden Tag acht bis neun
Windstärken. Da ist so eine Dynamik.
Ich brauch diesen Kick.“ Ob es bei der
Malerei bleibt, ist fraglich. Unter seinen Skizzen finden sich auch Zeichnungen für ein sogenanntes Kite­
rocket, ein Kite-betriebenes Hydrofoil-Boot, dessen Rumpf mit Hilfe von
unter Wasser liegenden Tragflügeln
über die Wasseroberfläche schießt und
über 65 Knoten erreichen soll.
Ω
M ä r z 2 015 - - - - - Ge no s se ns c h a f t l ic h e a l l ge m e i n e
Online-Test
Interkulturelle Kompetenz ist die Fähig­
keit, mit Menschen und Gruppen anderer
Kulturen erfolgreich und angemessen
zu interagieren, so lautet die gängige Defi­
Job & Uni
nition. Wer seine interkulturelle Kom­
petenz online testen will, kann das unter
www.ikkompetenz.thueringen.de tun.
Zu gewinnen gibt es keine Preise, Punkte
oder Persönlichkeitseinschätzungen,
7
s­ ondern nur Denkanstöße zur Verbes­
serung der interkulturellen Fähigkeiten.
Darüber hinaus finden sich auf der
­Internetseite Links, Artikel und Spiele
zum Thema.
So fit bin ich für die internationale Karriere
Ein Test der Carl Duisberg Zentren zur interkulturellen Kompetenz įZehn Fälle, zehn Antworten
c
Er spricht sie am besten sofort an,
denn Zeit ist Geld, auch in São Paulo.
Brasilianer bevorzugen ohnehin den
persönlichen Kontakt, gerade wenn es
um das Klären von Problemen geht. So
haben sie die Möglichkeit, sich zur
Kritik im Beisein der Geschäftsführung zu äußern.
3
Klarheit und
­Transparenz
Auf einem Meeting in Mailand
zur Vorbereitung eines deutsch-italienischen Joint-Ventures stellt sich heraus, dass die deutsche Seite nicht in
alle Details eingeweiht wurde. Wie
würde die deutsche Seite die Situation
richtig einschätzen?
dpa
Sie ging nach
­Japan und leitet
heute das
Familien­
unternehmen
bei Stuttgart
Zeitplanung und die Optimierung
von Zeit sind in Deutschland anders
geregelt als in anderen Kulturen. Man
hätte die Geschäftspartner in die Gestaltung der Agenda mit einbeziehen
sollen.
5
Perfektionismus
und Ordnung
Seit acht Jahren funktioniert die
Zusammenarbeit zwischen einem
deutschen Unternehmen und seiner
Produktionsstätte in Russland reibungslos. Nun verlässt der vertraute
Controller aus der russischen Niederlassung das Unternehmen. Die neue
Produktreihe geht in Serie, der russische Partner liefert termingerecht:
Qualität, Zeit und Kosten stimmen.
Das Procedere ist jedoch ein völlig anderes als gewohnt, irgendwie chaotisch. Wie reagiert die deutsche Seite
idealerweise?
a Solange das Produkt und der Preis
stimmen, ist das Procedere letztlich
unwichtig. Andere Länder, andere Sitten. Es darf erst einmal alles so bleiben; bei Gelegenheit kann man sich
vor Ort mit dem neuen Verfahren vertraut machen.
b
Die deutsche Seite schickt einen
Mitarbeiter zur Produktionsstätte und
bespricht die Vorgehensweise. Auch
wenn die Qualität und der Liefertermin stimmen, sollte alles seine Ordnung haben und das Procedere allen
bekannt sein.
6
Kritische Haltung
Auf einem Empfang der japanischen Wirtschaftskammer trifft
Frau Schmidt zwei Mitarbeiter aus
dem Werk in Kyoto. Die Begrüßung ist
noch recht formell, danach entspannt
sich die Gesprächsatmosphäre. In dieser guten Stimmung spricht sie den
Konflikt zwischen Japan und China
bezüglich der Diaoyu/Senkaku-Inseln
an. Frau Schmidt erläutert, dass sie
der Meinung ist, beide Seiten sollten
einen Schritt aufeinander zugehen.
Die japanischen Kollegen verweisen
auf dringende Termine und verlassen
den Empfang. Welche Erklärung ist
hier am zutreffendsten?
Megha Mittal,
Eigentümerin von Escada
a Die Japaner sind für ihren vollen
Terminkalender
bekannt.
Frau
Schmidt muss diese Reaktion nicht
persönlich nehmen.
b
b
Die russische Kollegin möchte
Frau Stöwer nicht weiter mit ihren
Fehlern belasten und zieht sich lieber
zurück. Das gebietet die russische Zurückhaltung.
Kritik im öffentlichen Raum,
z­ umal zwischen Leuten, die sich lange
nicht gesehen haben, ist für einen
Japaner mit einem Gesichtsverlust
­
verbunden und sollte auf jeden Fall
vermieden werden.
c
Die russische Kollegin war sehr bemüht und konnte nicht alles korrekt
übersetzen. Anstatt das Gute zu sehen, wird sie nur kritisiert. Sie ist verletzt und geht.
c
Spricht man über politische Themen, sollte man den Konflikt um die
Diaoyu/Senkaku-Inseln vermeiden.
Dies ist in Japan ein besonders sensibles Thema. Es trifft den japanischen
Nationalstolz.
8
Professionsstolz
7
Auf einer internationalen Projektmanagement-Konferenz in Madrid sollen sich die Teilnehmer der Podiumsdiskussion dem Publikum präsentieren. Der englische Diskussionsteilnehmer beschränkt sich auf sehr wenige,
aber humorvoll dargebotene Fakten.
Sein deutscher Nachbar auf dem Podium wundert sich über dessen lockeren
Umgangston und vermisst handfeste Informationen zu seiner Person. Welche
Erklärung könnten Sie ihm liefern?
Belehrungen
Frau Stöwer wird während ihres geschäftlichen Aufenthalts
in St. Petersburg durch das weltbekannte Kunstmuseum Eremitage geführt. Eine junge Kollegin erklärt ihr
sehr bemüht, aber trotzdem in schlechtem Englisch viele kunsthistorische
Details. Frau Stöwer korrigiert sie oft,
um das Englisch der Kollegin zu verbessern. Als sie sie bei zwei Exponaten
auf die korrekte Epoche hinweist, verabschiedet sich ihre Begleiterin höflich. Was ist passiert?
a Der Engländer hat kaum vorzeigbare Titel und versucht, humorvoll
darüber hinwegzutäuschen.
a Frau Stöwer hat mit ihren Korrekturen der Kollegin unbewusst das Gefühl
vermittelt, dass ihre Führung nicht mehr
erwünscht ist. Dieses Signal hat sie verstanden und entsprechend reagiert.
b
Unterschiedliche Kulturen haben
unterschiedliche
Gepflogenheiten,
sich zu präsentieren. In England steht
ein humorvoller Vortrag im Vordergrund, es ist nicht üblich, die eigene
Person ins Rampenlicht zu rücken.
c
Auf internationalen Konferenzen
ist es üblich, humorvolle Beiträge zu
liefern.
c
Vielleicht fehlte dem neuen Kollegen eine Einweisung. Am besten, man
schickt jemanden vor Ort und schult
ihn entsprechend dem altbewährten
9
Vertragstreue
c
4
Zeitplanung
Am Montagvormittag wird eine
Delegation mexikanischer Geschäftspartner erwartet. Leider bleiben sie nur drei Tage und wollen in
dieser Zeit auch möglichst viel von
München und Umgebung sehen. Um
alles unter einen Hut zu bekommen,
Er kam von VW
und sitzt jetzt im
Vorstand in Seoul
Peter Schreyer,
Chefdesigner von Kia und Hyundai
ia.de
Die Italiener arbeiten in der Regel
nicht so genau, wie man es bei uns erwarten würde. Die meisten Details
kommen erst später zum Vorschein.
w w w.k
Nach sechs Monaten stellt Herr
Ewert, Controller eines deutschen
Mittelständlers, fest, dass die Bilanzen
der Geschäftsstelle in São Paulo nicht
hundertprozentig stimmen. Zwei Vertreter dieser Gesellschaft sind zufällig bei
der Geschäftsführung im Haus zu Besuch. Der Geschäftsführer bittet auch
Herrn Ewert zum Termin dazu. Wie verhält sich dieser am besten, um sein Problem zu klären?
Wahrscheinlich will die italienische Seite immer nur so viel von sich
preisgeben, wie gerade nötig ist. So
behält sie immer die Oberhand. Das
sind jedoch schlechte Voraussetzungen. Von Anfang an sollten beide Partner in alle Details eingeweiht werden.
c
schäftspartner gefährden, denn diese
Kultur trennt nicht strikt zwischen Person und Sache.
2
Direktheit
b
In Mexiko legt man zunächst Wert
auf ein gemeinsames Kennenlernen.
Danach kommt das Geschäft. Dies
wurde nicht berücksichtigt, so dass
die Voraussetzungen für gemeinsame
Freizeitaktivitäten
nun
denkbar
schlecht sind.
Frage 7: Antwort c) Das Belehren oder
Verbessern im Sinne einer Weitergabe
von Wissen wird in unserer Kultur als etwas Positives gesehen. In vielen Kulturen
empfindet man dies jedoch als Besserwisserei, anmaßend oder sogar gesichtsraubend.
Sie sagt erst zu, da die chinesische
Seite bei einer Absage ihr Gesicht verlieren würde. Dann meldet sie sich einen Tag vorher krank und nimmt ihre
privaten Termine wahr. So hat jede
Seite ihre Pflicht getan, und alle haben trotzdem ein freies Wochenende.
Bestimmt wollte die italienische
Seite die deutschen Gäste nicht gleich
zu Beginn der Verhandlungen mit allen Details belästigen. Vieles ergibt
sich später aus dem Kontext. Warum
alles hier und jetzt besprechen, wenn
es doch viel einfacher ist, nach und
nach daran zu arbeiten?
Frage 9: Antwort a) In unserem Kulturkreis werden Geschäfte erst mit der
Unterschrift unter einem Vertrag gültig. Das ist im internationalen Business
nicht anders. Jedoch ist der Umgang
mit Regeln und Strukturen nicht überall gleich. Die deutsche Rechtstradition
der Vertragstreue hat ihren Ursprung
im römischen Recht, welches in Indien
natürlich keine Verbreitung gefunden
hat. Wir sollten daher Vertragspartnern aus solchen Kulturkreisen erläutern, dass Verträge sowie deren Unterzeichnung für uns besonders wichtig
sind.
c
a
b
Sie stammt
aus Indien
und führt jetzt
ein deutsches
Luxus-Label
Endlich ist man sich mit den indischen Vertriebspartnern einig
geworden: Nach langen und zähen Verhandlungen kann das Produkt nun
endlich auf dem indischen Markt
vertrieben werden. Der deutsche
Vertriebsleiter will seiner Geschäftsführung nun das fertige
Vertragswerk vorlegen, welches lediglich noch von den indischen Partnern „abgesegnet“ werden muss. Es
fehlt nur noch die Unterschrift. Doch
seit zwei Wochen herrscht Funkstille
von indischer Seite. Welche Begründung ist die zutreffendste?
a Die Wichtigkeit der Vertragsunterschrift muss in Indien hinreichend
kommuniziert werden, sonst misst
man dieser keine sehr hohe Bedeutung
bei. Ausreichen können dort zunächst
auch mündliche, per Handschlag getroffene Vereinbarungen.
b
Die deutsche Seite hat den Vertrag
zwei Tage vor dem Diwalifest geschickt und nicht bedacht, dass es zu
dieser Jahreszeit zu erheblichen Verzögerungen kommen kann.
c
Die Vertragspartner sind doch noch
nicht zufrieden und trauen sich nicht,
dies anzusprechen.
10
Regeln und
­Strukturen
Als Herr Liu bei einem Anlagenbauer in München als Ingenieur anfängt, wird er von einem deutschen Ingenieur sehr gründlich eingearbeitet.
Teil der Einarbeitung sind natürlich
auch firmeninterne Prozesse wie Ordervorgänge, persönliche Zeitkonten oder
das Verhalten bei einem Feueralarm. Als
Herr Liu Ersatzteile für einen Prototyp­
en benötigt, bedient er sich im Lager,
ohne die nötigen Formulare auszufüllen.
Am nächsten Tag wird dies bemerkt.
Warum umgeht er die Regeln trotz der
guten Einarbeitung?
a Die Einarbeitung hätte von einem
ranghöheren Mitarbeiter erfolgen
müssen. Von Kollegen, die nicht in der
Hierarchie über einem stehen, lässt
man sich in China nichts sagen.
b Flexibilität in Prozessen ist in China oberstes Gebot. Regeln sind nur so
weit hilfreich, solange sie diese Flexibilität nicht einschränken.
c
Strukturierte Arbeitsabläufe haben
in China keinen großen Stellenwert,
Hauptsache, das Ergebnis stimmt.
Ω
Die richtigen Antworten sowie die
Auswertung Ihrer Ergebnisse finden
Sie in der blauen Box.
sprächspartner nicht zu gefährden. Hier ren zu erfragen und sie mit den eigenen
Auflösung:
abzugleichen.
Frage 1: Antwort b) wäre die beste Lö- ist Zurückhaltung geboten!
sung, auch in Hinsicht auf die zukünftige
Zusammenarbeit. In China wie auch in
vielen anderen Kulturen war das persönliche Netzwerk schon immer von größter
Bedeutung, da sich nicht wie bei uns der
Staat um alle Belange gekümmert hat.
Daher sind in solchen Ländern gemeinsame Erlebnisse ein Schlüssel zum sozialen Miteinander und so eben auch in der
internationalen Zusammenarbeit. Deutsche erkennen oft nicht die Wichtigkeit
des sozialen Miteinanders. Gerade hier
ist es wichtig, die eigenen Interessen zurückzustecken und das Geschäftliche mit
dem Privaten zu verbinden.
Alle Angebote von Frau Guo abzusagen kann negative Konsequenzen
für die Geschäftsbeziehungen haben.
Dieses Verhalten würde die Kollegen
vor Ort kränken, da sie Wert auf gemeinsame Aktivitäten auch abseits
des Verhandlungstischs legen. Zu einem Teil des Programms könnte ihre
Freundin mitkommen.
Frage 10: Antwort b) ist korrekt und
erklärt den unterschiedlichen Umgang
von Deutschen und Chinesen mit Regeln und Strukturen. Für Deutsche
sind sie enorm wichtig, geben Sicherheit und vermitteln ein Gefühl von
Verlässlichkeit. In vielen anderen Kulturen, unter anderem in der chinesischen, sind Regeln gut, aber nur so lange, wie sie nicht behindern. Sie stören,
wenn die nötige Flexibilität, wie im
vorliegenden Fall das schnelle Be-
b
Nicola Leibinger-Kammüller,
Chefin des Maschinenbauers Trumpf
a Dieses Verhalten ist in den Augen
der Mexikaner nichts Verwerfliches.
Termine planen ist gut und schön, aber
wenn etwas anderes dazwischenkommt, ist ein flexibler Umgang damit
vollkommen in Ordnung und nicht böse gemeint.
Produktionsverfahren. Warum alles
anders machen, wenn es doch immer
gut funktioniert hat.
dpa
Er darf das Ganze auf keinen Fall
direkt ansprechen. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt, denn Kritik
wird auch in Brasilien nicht direkt geäußert. Er sollte zunächst die positiven
Aspekte der Zusammenarbeit hervorheben und dann indirekt auf Optimierungsvorschläge in Sachen Bilanz hinweisen.
Frage 8: Antwort b) Der deutsche Professionsstolz wird zugleich geliebt und gehasst. Auf der einen Seite steht er für
Qualität „made in Germany“, andererseits kann er Überheblichkeit und Arroganz signalisieren. Der Diplom-Inge­
nieur oder der deutsche Doktor waren
über lange Zeit weltweit geachtete Titel,
mit denen man Fleiß und akademische
Höchstleistungen verband, und auch der
deutsche Handwerksmeister ist geachtet.
Daraus resultiert ein Stolz auf das Erreichte, das gerne vorgezeigt wird. Das ist
in vielen anderen Kulturen nur schwach
ausgeprägt. Dort zählt die aktuelle Leistung, weniger das bereits Erbrachte.
Sie bedankt sich herzlich für das
tolle Angebot, lehnt aber freundlich ab
und erklärt offen die Situation: Sie hat
ihre Schulfreundin so lange nicht gesehen. In China hat man großes Verständnis für die Pflege des persönlichen Netzwerks.
b
sind die drei Tage sehr straff durchgetaktet. Nach der Verhandlung erscheint am nächsten Tag die Hälfte
der Delegation über eine Stunde später
im Büro. Am Nachmittag bleiben zwei
Mitglieder der Besprechung fern, und
die Stadtführung findet nur verhaltenes Echo. Was könnte der Grund für
dieses Verhalten sein?
Frage 3: Antwort a) Das Zurückhalten Frage 5: Antwort a) „Ordnung ist das halvon Informationen in anderen Kulturen be Leben“ lautet ein deutsches Sprichmuss nicht sofort als listig oder verschla- wort, aber eben nur ein deutsches. In dem
gen gedeutet werden, sondern entspricht Augenblick, wo nicht alles hundertpromanchmal nur dem Wunsch nach Verein- zentig nach Plan läuft, eröffnen sich bei
fachung. Das ist für Deutsche eine unge- vielen Deutschen gefühlt Fehlerquellen,
wöhnliche Verhaltensweise, denn sie sind die meist gar keine sind. Alles, was nicht
meist um Transparenz und Klarheit be- nach gewohnter Manier verläuft, erzeugt
müht. Erst wenn alle Karten auf dem Unsicherheit. In vielen anderen Kulturen
Tisch liegen, kann begonnen werden. ist das Procedere eher Nebensache, so„Alles klar?“: Versuchen Sie mal, diesen lange das Ergebnis und die Leistung
Ausspruch in andere Sprachen zu über- stimmen.
setzen, und Sie werden feststellen, wie
schwierig es ist, den Inhalt dahinter zu Frage 6: Antwort b) In den meisten Kulturen wird direkte offene Kritik als unerläutern.
höflich empfunden, so sachlich sie auch
vorgebracht sein mag. Deutsche hingegen pflegen einen sehr direkten und offenen Kommunikationsstil. Kritik kommt
dabei selbstverständlich zur Sprache, eine diskursive kritische Haltung ist Teil
der Sozialisierung, und man ist stolz darauf. Das wird aber nicht in allen Kulturen so gesehen. In Japan kann direkte
Kritik die Beziehung zu einem Ge-
a
a Er sollte das Ende des Termins bei
der Geschäftsführung abwarten und
das Thema auf keinen Fall dort ansprechen. Sonst würde er die beiden
Kollegen bloßstellen. In der lockeren
Pausenatmosphäre sind die brasilianischen Kollegen eher für Problemdiskussionen zu haben.
Frage 4: Antwort c) Während für Deutsche eine straffe Zeitplanung selbstverständlich ist, empfinden viele Kulturen
diese eher als hinderlich. Daher sollte ein
solches Programm nie erstellt werden,
ohne den Partner einzubinden. Damit
haben alle Beteiligten die Möglichkeit, zu
entscheiden, was Priorität hat und was
nicht. Es gilt, die Erwartungen des ande-
Frau Michels wird auf ihre erste
Dienstreise nach Peking entsandt
und macht große Pläne für ihre Freizeit
vor Ort: die Verbotene Stadt, die Große
Mauer und natürlich die Ming-Gräber.
Außerdem lebt eine alte Schulfreundin
dort, die sie unbedingt besuchen möchte. Nach einem langen Flug und zwei
anstrengenden Tagen der Verhandlung
naht das ersehnte Wochenende. Frau
Guo von der chinesischen Partnerfirma
teilt Frau Michels mit, dass sie ihr ein
Wochenendprogramm mit den Kollegen vor Ort organisiert hat. Ein ausgedehntes Abendessen und ein Ausflug
zur Großen Mauer und den Ming-Gräbern am nächsten Tag stehen auf dem
Programm. Sogar für Sonntag hat Frau
Guo schon Karten für die Pekingoper
besorgt. Wie reagiert Frau Michels idealerweise?
Frage 2: Antwort b) ist optimal. Deutsche neigen zu direkten Äußerungen.
Auch Emotionen drücken sie direkt aus.
Dies ist ein Zeichen von Offenheit, Ehrlichkeit und Transparenz - zwei in unserem Kulturkreis positive und wichtige
Werte. Genau umgekehrt verhält es sich
in vielen anderen Kulturen, wo eine direkte Konfrontation mit Kritik vermieden wird, um die Beziehung zum Ge-
1
Individualismus
c) 8 bis 10 richtige Antworten: Sie sehen
sich selbst als Kosmopolit, und kulturelle
Fettnäpfchen kennen Sie nur aus Lehrbüchern. Auf internationalem Parkett
sind Sie ein gern gesehener Partner auf
Augenhöhe.
Ω
b) 4 bis 7 richtige Antworten: Sie merken
selbst, dass die bloße Kenntnis der „Dos
and Donts“ nicht ausreicht. Ein Abgleich
eigener kultureller Verhaltensweisen mit
fremden schadet nie. Sie sind also auf
dem richtigen Weg.
a) 1 bis 3 richtige Antworten: In Ihnen
schlummert ein echter Teutone: selbstbewusst bis in die Haarspitzen und in seinen Argumenten unumstößlich. Wer auf
die Idee kommt, es anders zu machen als
Sie, sollte sich erst gar nicht in Ihrem Radius aufhalten. Also Vorsicht auf internationalem Parkett!
Auswertung:
schaffen von Ersatzteilen, eingeschränkt wird. Die deutsche Seite hätte die Bedeutung dieser Regeln explizit
erläutern müssen.
8
M ä r z 2 015 - - - - - Ge no s se ns c h a f t l ic h e a l l ge m e i n e
Hättest Du gewusst, dass…
… die in Deutschland bei allen Kindern beliebten Überraschungseier in den USA verboten sind? Der Grund: Kinder könnten sich an
dem Spielzeug, das sich in den Eiern befindet,
dp
a
Kinder + Familie
verschlucken. Auch das Märchen „Rotkäppchen und der Wolf“ wird in den USA nicht gerne gelesen, weil Rotkäppchen eine Flasche
Wein im Korb hat. Kein gutes Vorbild.
www.kindersache.de
KochRezept
Umfrage
Lachsfilet mit Äpfeln in Senfsahne
Wie ist das,
anderen zu
helfen?
Faszination
Exotarium
BVEO
2.
3.
rausnehmen und die restlichen
Dillspitzen darüberzupfen. Dazu
passen Stampfkartoffeln.
Ω
Marina (10)
Manchmal helfe ich meiner
Mama beim Geschirrspülen.
Dazu habe ich zwar meistens
keine Lust, aber ich helfe
ihr trotzdem. Denn es wäre gemein, ihr beim Arbeiten nur
Ω
zuzuschauen.
er Winter ist die richtige Zeit,
D
um im Zoo exotische Tiere zu entdecken
Der Makifrosch: Er sitzt auf dem Ast wie ein Vogel
In den Zoo gehen, wenn es kalt
und regnerisch ist? Na klar! Fast
jeder Zoo hat auch ein Exotarium.
Dort kannst du Tiere aus fernen
Ländern beobachten: zum Beispiel Schlangen, Echsen, Frösche,
Insekten und Fische. Da es diese
Tiere gerne warm haben, brauchst
du bei einem Besuch auch im Winter nicht zu frieren. Wir zeigen dir
fünf Tierarten, die du im Exotarium finden kannst.
Zutaten für 4 Personen:
600 g Lachsfilet (ohne
Haut)
10 g Butter
Salz, Pfeffer aus der Mühle
3 Äpfel
2 Stiele Dill
250 ml Schlagsahne
3 EL körniger Senf
Pressebüro Deutsches Obst und
Gemüse
Pantherchamäleon
Warum heißen Chamäleons auch Wurmzüngler? Weil sie eine
Zunge haben, die so
lang wie ihr ganzer
Körper ist. Wenn Chamäleons zum Beispiel
Appetit auf ihre Lieblingsspeise Heuschrecken haben,
schleudern sie die Zunge blitzschnell heraus, fangen ihr Opfer
mit der klebrigen Zungenspitze
und befördern es ins Maul. An
Chamäleons ist noch mehr ungewöhnlich: Sie können ihre Augen
un­
abhängig voneinander nach
allen Seiten bewegen. Dadurch haben sie rundherum
alles im Blick, ohne ihren
Kopf zu bewegen. Chamäleons sind berühmt dafür, dass
sie die Farbe ihres Körpers
verändern – je nachdem, wie
hell oder dunkel, warm oder kalt
es ist und wie sie sich fühlen. Stell
dir vor, das wäre auch bei dir so ...
Makifrosch
Ehrlich, dieser Frosch ist nicht
aus Plastik! Er lebt. Was ihn
künstlich aussehen lässt, ist eine
Wachsschicht.
Dieses
Wachs
drückt er aus Hautdrüsen heraus
und verteilt es mit seinen Beinen
am ganzen Körper. So verhindern
diese Frösche, dass an Land zu
viel vom Wasser in ihrem Körper
verdunstet und sie austrocknen.
Makifrösche halten sich meist auf
Bäumen auf. Ihre Finger und Zehen sind so gebaut, dass sie damit
Zweige richtig umfassen können.
Dadurch sitzen sie – anders als
die meisten Baumfrösche – wie
Vögel quer zum Holz.
Aus der Welt von Oma und Opa
eelnosiva/thinkstock
Der Füllfederhalter
Früher war Schreiben noch eine Kunst – ganz besonders mit dem Füllfederhalter. Es erforderte eine
bestimmte Haltung und einen gewissen Druck
auf das Papier. Sonst floss die Tinte nicht oder
sie lief aus. Um das Schreiben zu erlernen, gab
es in den Grundschulen sogar ein eigenes
Fach: „Schreibschrift“ oder auch „Schönschrift“ genannt. In den Kursen wurde geübt, die Buchstaben zu verbinden und mit
einer fortlaufenden, wenig unterbrochenen Linienführung zu schreiben. Auch
das Befüllen der „Füller“ mit Tinte war
nicht so einfach. Die Feder musste in das
Tintenfass eingetaucht werden. Durch
Drehen am Kopf des Griffes sog sie die
Tinte auf. Auch das führte nicht selten zu
Klecksen. Aber dafür gab es Löschpapier, ein Papier, das Tinte aufsog, wenn sie ausgelaufen war. Ab den 1960er-Jahren
wurde der Füller zunehmend vom Kugelschreiber verdrängt.
sich auch an Land bewegen können, ist der Körper von Krokodilen vor allem auf das Leben im
flachen Wasser ausgerichtet: Da
die Augen und auch die Nasenlöcher leicht erhöht sitzen, kann das
Krokodil noch immer sehen und
atmen, wenn seine lange Schnauze bereits unter Wasser ist.
Süßwasserkrokodil
Was haben Krokodile und Fische
gemeinsam? In beiden Fällen gibt
es Arten, die nur im Salzwasser
leben, also an Meeresküsten oder
in Flussmündungen. Es gibt aber
auch Krokodile, die sich wie Süßwasserfische nur in Teichen und
Flüssen wohlfühlen. Obwohl sie
Ω
Bindenwaran
Giftig sind Bindenwarane zwar
nicht, doch ihr Biss ist trotzdem
original und Fälschung
gefährlich. Der Grund: Beim
Fressen bleiben zwischen ihren
Zähnen Fleischfetzen hängen, auf
denen sich Bakterien entwickeln.
Der Biss eines Bindenwarans
führt deshalb zu Wunden, die sich
leicht entzünden und nur schwer
heilen. Auch der Schwanz ist eine
Waffe: Wenn sich diese Tiere bedroht fühlen, können sie damit
hart zuschlagen.
„Einfach so
geholfen: Das war
lieb“
Antonia (8)
dpa (2)
Bauch-, Lichtnicht
Nieren- öffnung
passend fett des
Schweins im Haus
Vogelnachwuchs
Bartagam
Wenn sie größer wären, könnte
man sich vor Agamen fürchten.
Doch sie werden nur 25 Zentimeter lang, dazu kommt der ebenso
lange Schwanz. Der ganze Körper
der Agamen ist mit Schuppen und
Stacheln geschützt. Bartagamen
haben unter dem Kinn dornige
Schuppen, die wie ein Bart aussehen. Fühlen sie sich bedroht, stellen diese Echsen ihren Schuppenbart auf und versuchen, noch gefährlicher auszusehen. Praktisch:
Weil Bartagamen in der Wüste leben, können sie bei einem Sandsturm ihre Augen mit ganz feinen
Schuppen schützen. Menschen haΩ
ben dafür Wimpern.
d. Atomkern
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zwei Jungen gestritten. Ich wollte
dabei helfen, dass sich die beiden
wieder vertragen. „Warum streitet ihr euch?“, fragte ich. Sie
sagten, ich soll mich nicht einmischen. Da war ich traurig, denn
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Ich finde es schön, einem anderen zu helfen. Durch mich kann
er dann etwas, was er alleine
nicht geschafft hätte. Mit dem
Hort waren wir zum Basteln
in einem Seniorenheim. Dort
half mir eine Oma, einen Vogelschnabel zu basteln. Sie hatte
gesehen, dass ich nicht weiterkomme, und mir einfach so
Ω
geholfen. Das war lieb.
Das Chamäleon: Die Farben wechseln
je nach Laune
Gehirnjogging
zu vorgerückter
Stunde
Eisenbahnstoßauffänger
Linus (8)
Es wäre schön, wenn sich alle
Menschen helfen würden. Aber
es gibt viele, die nicht nett sind
und keinem helfen oder sogar
andere beklauen. Deshalb hilft
Ω
auch ihnen keiner.
Dieser Beitrag stammt
aus PRIMAX, dem
Kindermagazin der Volksbanken
und Raiffeisenbanken.
Das Süßwasserkrokodil: Es lebt im Norden Australiens
„Das wäre
schön: Jeder hilft
jedem“
redkon GmbH, Glashütten (4)
Lachs waschen, trocken tupfen.
Eventuell noch vorhandene Gräten
mit einer Pinzette herausziehen. Lachs
in 4 Portionen schneiden. Backofen
auf 180 °C vorheizen. Eine ofenfeste
Form ausbuttern, den Lachs mit Salz
und Pfeffer würzen und hineinlegen.
Äpfel schälen, in dünne Spalten
schneiden, dabei Stielansatz und
Kerngehäuse entfernen. Zwischen
dem Lachs verteilen. Etwa die Hälfte
der Dillspitzen abzupfen, auf Äpfeln
und Lachs verteilen.
Sahne und Senf glatt rühren,
mit Salz und Pfeffer abschmecken. Senfsahne über Lachs und Äpfel
gießen, auf der zweiten Schiene von
unten ca. 20 Minuten im Ofen überbacken. Eventuell gegen Ende der
Garzeit mit Alufolie abdecken. He-
Gerhard Mayer
1.
„Es wäre
gemein, nur zuzuschauen“
2
3
4
5
6
7
8
Teil
Fuß
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Nadelbaum
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Palmenart
Wut,
Rage