Ausgabe Oktober 2011

Transcrição

Ausgabe Oktober 2011
Rubrik
Ausgabe Oktober 2011
Das Magazin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein
Ernährung und Gesundheit
www.
.de
Kooperationspartner
von
Editorial
(v.l.) Prof. Dr. Jens Scholz: Vorstandsvorsitzender, Christa Meyer: Vorstand für Krankenpflege und Patientenservice, Peter Pansegrau: Kaufmännischer Vorstand
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
doppelt hält besser: nach dem fraktionsübergreifenden Beschluss des
Schleswig-Holsteinischen Landtages
im Jahr 2009 haben Kabinett und
Parlament jetzt den Weg freigemacht,
damit wir das Klinikum der Zukunft
bauen können. Die universitätsmedizinische Gesundheitsversorgung
unserer Patientinnen und Patienten
bleibt dabei in öffentlicher Hand. Über
diese Entscheidung sind wir froh. Bei
der dringend notwendigen Umsetzung des baulichen Masterplans
werden private Investoren ihr Kapital
und Know-how einfließen lassen.
Die Landesregierung hat damit die
Weichen für die Zukunftssicherung
unseres UKSH gestellt. Bis zum Baubeginn im Jahr 2014 stellt das Land
weiterhin Mittel aus der Hochschulförderung für die Modernisierung der
Gebäude der Krankenversorgung
sowie der Forschung und Lehre zur
Verfügung. Dies sind hervorragende
Perspektiven für alle, die der Medizin
unseres UKSH bedürfen – und für
alle, die in unserem UKSH arbeiten. Wir fühlen mit den Menschen,
die ihre Hoffnung auf Heilung in die
Partikeltherapie gesetzt haben. Für
unsere Ärzte und Pflegekräfte ist es
enttäuschend, dass die Entwicklung
dieser Technologie an der Realität
scheitern musste. Dennoch können
wir den onkologischen Patienten in
unserem Land eine gute Nachricht
mitteilen: Auf unserem Campus Kiel
entsteht jetzt ein außergewöhnliches Comprehensive Cancer Center
(Krebszentrum), dass das gesamte Spektrum der konventionellen
Strahlentherapie in einer modernen
Atmosphäre abbilden wird. Darauf
konzentrieren wir jetzt unsere Kräfte.
Ihr Vorstand
Liebe Leserin, lieber Leser,
weltweit gibt es mehr Menschen
mit Übergewicht als Menschen mit
chronischem Hunger. Auch hierzulande geht der Trend in Richtung
Übergewicht – inzwischen gilt
jeder fünfte Deutsche als adipös.
Dies zieht ein höheres Krankheitsrisiko nach sich: Das Spektrum
reicht von Bluthochdruck, Herzinfarkt und Diabetes bis hin zu einer
Vielzahl von Krebserkrankungen
sowie Stoffwechselstörungen,
Schlaganfall und Atemproblemen,
Arthrose oder Unfruchtbarkeit.
Aber nicht nur der Körper, auch
die Seele leidet. Auch besteht die
Gefahr, in eine Depression zu verfallen. Betroffen sind immer mehr
die Kinder. Grund genug für die
Spezialisten unseres UKSH, sich
verstärkt auf Vorsorge und Heilung
dieser Volkskrankheit zu konzentrieren.
Ihr Oliver Grieve
Pressesprecher
3
412002/3309_180x86_ASB_Layout 1 26.08.11 13:23 Seite 1
Arbeiter-Samariter-Bund
Wir helfen
hier und jetzt.
Landesverband Schleswig-Holstein
Telefon: 04 31 / 70 69 40
Telefax: 04 31 / 70 69 440
[email protected] · wwwasb-lvsh.de
24 x für Sie vor Ort in Schleswig-Holstein
■ Rettungsdienst
■ Krankentransport
■ Med.-Transportdienst
■ Katastrophenschutz
■ Rückholdienst
NEU!
■ Ambulante Pflege
■ Stationäre Pflege
■ Tagespflege
■ Sozialstationen
■ Menüservice
■ Jugendgruppen
■ Kindergärten
■ Erste-Hilfe-Ausbildung
■ Fahrdienste
■ Schulsanitätsdienst
Ambulante Pflege · Hoeschstraße 1 · 23560 Lübeck NEU!
ASB Intensivtransport Schleswig-Holstein · www.itw-sh.de
Kompetenz – von Mensch zu Mensch!
Das Uniklinikum deckt als einziges Krankenhaus der
Maximalversorgung in Schleswig-Holstein das gesamte
Kompetenz-Spektrum der modernen Medizin ab. Und wir?
Tragen als kompetente Dienstleistungsexperten der
Gesundheitswirtschaft unseren Teil zum Maximum bei.
Mit umfassenden Servicelösungen, die mehr Raum für
Pflege bieten und damit auch eine schnelle Genesung
fördern.
Partner
p
o
T
r
h
I
assende
für umf sungen
ö
Servicel
www.sodexo.de
Inhalt
Bei Schmerzen in den Beinen
ist Vorsicht geboten
Erstversorgung von Notfallpatienten
auf höchstem Niveau
Seite 16
Seite 30
Editorial
03
Medizin und Wissenschaft
Ernährung und Gesundheit
Adipositas – Kampf um jedes Kilo
06
Gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung:
Basis einer jeden Diabetestherapie
09
Zehn Regeln für gesunde Ernährung
11
Große Fortschritte in der Schulterchirurgie
12
Das Krebsrisiko durch Impfungen senken
15
Bei Schmerzen in den Beinen
ist Vorsicht geboten
16
Schlanke Strukturen: bessere Wirtschaftlichkeit
zur Sicherung der Zukunft
Seite 36
Blickpunkt
Schlanke Strukturen: Bessere Wirtschaftlichkeit
zur Sicherung der Zukunft
36
Dienstleister für alle medizinischen
und administrativen Bereiche des UKSH
38
Nachhaltig in die Zukunft investieren
40
Von der Theorie in die Praxis
43
Nachrichten
Einziger intraoperativer MRT in Norddeutschland 18
Meniskus-Implantate:
Ersatz für Stoßdämpfer im Knie
20
Wissenschaftspreis für Kieler Team
um Prof. Regina Fölster-Holst
22
Wenn der Nervus Medianus sich bedrängt fühlt 21
Erste Professur für Forschung und Lehre
in der Pflege
26
Kieler Hornhautbank feiert 20-jähriges Bestehen 23
Buchvorstellung
44
Erstes Gerinnungszentrum in Schleswig-Holstein 24
Unterstützung für Eltern und Neugeborene
45
Auszeichnung
45
Innovation Award
45
Herzklappenbank vermittelt
menschliche Herzklappen
46
UKSH Gesellschaft für IT Services mbH
bildet erstmals aus
46
Eindrücke vom ersten
UKSH-Sommerfest „Familientreffen“
47
Gesundheitsmanagement in der
Service GmbH: Neue Angebote
48
Neue Adresse für Lob + Kritik
48
Eierstockkrebs:
Der Erfolg ist abhängig von der Therapiequalität 19
Pflege
Solidarität in der EHEC-Krise
25
Porträt
Fasziniert von der Feuerwehr
27
Die Arbeit als Psychologin gibt ihr Kraft
29
Blickpunkt
Erstversorgung von Notfallpatienten
auf höchstem Niveau
30
Ein Haus für die Gesundheitsforschung
33
Jubilare
49
Individuelle Betreuung für unheilbar
kranke Patienten
34
Rätsel
50
Impressum:
Herausgeber: UKSH | Redaktionelle Gesamtleitung V.i.S.d.P.: Oliver Grieve (og) | Bilder: S. 6, 7, 9, 11, 24, 36, 38, 40, 42 © fotolia.com
Ständige redaktionelle Mitarbeiter: Anette Cornils (ac), Marlis Müller-Frommeyer (mmf), Bettina Krohn (bk), Guido Weinberger (gw)
Grafik und Titelbild: Martin Bergmann (www.dreiviertel11.de), Guido Weinberger | Anzeigenverwaltung: IPV GmbH (www.ipv-medien.de)
5
Auch viele Kinder und Jugendliche sind übergewichtig. Zu wenig Bewegung
und ungesunde Ernährung fördern die Gewichtszunahme.
6
Medizin und Wissenschaft
Adipositas
Kampf um jedes Kilo
In Deutschland leidet jeder fünfte Bürger an einer krankhaften Fettleibigkeit
(Adipositas). Das ist eindeutig zu viel. Deshalb haben die Experten des UKSH
umfassende Maßnahmen eingeleitet. Am Campus Kiel ist eine interdisziplinäre
Adipositas-Ambulanz eingerichtet worden.
In den heutigen Industriegesellschaften stellt Übergewicht ein
zunehmendes und gravierendes
gesundheitliches Problem dar. In
Deutschland sind fast 50 Prozent
der Erwachsenen übergewichtig.
Bei etwa 20 Prozent erreicht das
Übergewicht krankhafte Ausmaße,
wobei man in diesem Falle von
Adipositas spricht. Allein in Kiel sind
somit rund 40.000 Menschen von
Adipositas betroffen.
einen Wert von 30 überschreitet.
Aber bereits ab einem Wert von 25
können Folgeerkrankungen auftreten“, sagt Prof. Dr. Matthias Laudes,
der die neue Professur für Klinische
Ernährungsmedizin am Campus
Kiel inne hat. Der BMI errechnet
sich aus dem Körpergewicht in
Kilogramm dividiert durch das Quadrat der Körpergröße. Mit dieser
einfachen Formel kann jeder seinen
persönlichen BMI berechnen.
Die Zahl der übergewichtigen Kinder und Jugendlichen zeigt ebenfalls eine zunehmende Tendenz und
liegt aktuell bei etwa 15 Prozent.
Stark übergewichtige Menschen
sind nicht nur im täglichen Leben
beeinträchtigt und zum Teil sozial
isoliert, sondern sie können unter
Folgeerkrankungen wie Diabetes
mellitus, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen leiden. Bei
jungen übergewichtigen Frauen tritt
zudem gehäuft das so genannte
Polyzystische Ovar-Syndrom auf,
das zu unerfülltem Kinderwunsch
führen kann.
Da Adipositas als chronische Krankheit eingestuft wird, die behandelt
werden kann und muss, ist in Kiel in
der Klinik für Innere Medizin I unter
Leitung von Klinikdirektor Prof. Dr.
Stefan Schreiber eine Ambulanz für
Adipositas eingerichtet worden. „Wir
stützen uns auf neue Forschungsergebnisse. Danach sind Ernährungsund Lebensgewohnheiten zwar von
entscheidender Bedeutung für die
Entwicklung einer Adipositas, doch
genetische Faktoren spielen dabei
auch eine große Rolle. Man geht
sogar davon aus, dass krankhaftes
Übergewicht mit bis zu 50 Prozent
genetisch bedingt ist. Dabei liegen
die meisten genetischen Veränderungen nicht etwa im Fettgewebe,
sondern in der Appetitregulation des
„Wir sprechen von Übergewicht bei
einem Body-Mass-Index (BMI) von
25 bis 30, von Adipositas, wenn er
Gehirns“, erklärt Prof. Dr. Laudes,
Leiter der Ambulanz. Und genau
hier setzt die Therapie ein, die in
der neuen Adipositas-Ambulanz
angeboten wird.
Damit die Patienten ein „Umdenken“ ihres Essverhaltens erlernen,
ist eine längere Therapie notwendig. Dabei werden unterschiedliche
Ansätze kombiniert, die helfen, den
Appetit zu regulieren und das Verhalten zu ändern. „Im ersten Schritt
helfen wir den Patienten unter
Aufsicht abzunehmen. Dabei wenden wir ernährungsmedizinische,
verhaltensmodifizierende sowie
bewegungstherapeutische Maßnahmen an“, erklärt Laudes.
Die Therapieprogramme dauern
insgesamt sechs bis zwölf Monate.
Aber auch nach ihrem Abschluss
sollte sich der Patient regelmäßig in
der Sprechstunde vorstellen, damit
die aktuellen Gewichtsverläufe langfristig der jeweiligen Lebenssituation
angepasst werden können. Die
Adipositas-Ambulanz ist interdisziplinär zusammengesetzt. Bei besonderen Fällen können in Zusammenarbeit mit der Klinik für Allgemeine
Chirurgie und Thoraxchirurgie am
7
Medizin und Wissenschaft
Campus Kiel unter Leitung von Prof.
Dr. Thomas Becker verschiedene
chirurgische Eingriffe angewandt
werden. Dabei wird die Wahl des
operativen Verfahrens den individuellen Gegebenheiten des Patienten
angepasst.
Prof. Dr. Matthias Laudes
Neben der Behandlung der Adipositas nimmt die Forschung einen hohen Stellenwert ein. Das Exzellenzcluster für Entzündungsforschung in
Kiel ist an einem Forschungsprojekt
beteiligt, das nachweisen soll, dass
der Diabetes mellitus zumindest
teilweise eine Entzündungskrankheit ist. Daneben versucht Prof. Dr.
Laudes, der von der Universitäts-
klinik in Köln nach Kiel wechselte,
im Rahmen des BMBF-Projektes
„Food Chain Plus“ zusammen mit
Kollegen der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät in Kiel
Ernährungsmuster und funktionelle
Nahrungsmittel zu identifizieren, die
entzündungshemmende Wirkungen
entfalten.
Bettina Krohn
Weitere Informationen:
Klinik für Innere Medizin I
Campus Kiel
Adipositas-Sprechstunde:
Tel.: 0431 597- 51 51
Diätassistenten geben Ratschläge zur gesunden Ernährung
Diätassistentin Ute Settgast
Eingebunden in die Behandlung
von Adipositas und Fettstoffwechselstörungen am Campus Kiel sind
insgesamt zehn Diätassistenten.
Das Hauptaugenmerk der Aufgaben
von Diätassistenten gilt der Ernährung des Kranken und Gesunden.
Sie planen und erstellen Diätpläne,
berechnen wissenschaftlich anerkannte Diätformen, stellen sie her
und wirken so bei Prävention und
8
Therapie von Krankheiten mit. Des
Weiteren übernehmen sie die Speisenendkontrolle in der Zentralküche,
die Durchführung und Kontrolle der
PC-gestützten Speisenerfassung
und führen auf Anordnung der Ärzte
Ernährungsberatungen durch.
Herzkreislauferkrankungen gehören
zu den häufigsten Todesursachen
in Deutschland. Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, ungesunde
Ernährung, Bewegungsmangel sowie Stress und seelische Probleme
fördern die Erkrankungen.
„Wir arbeiten schon lange mit
übergewichtigen Patienten. Mit der
neuen Ambulanz werden noch mehr
Patienten mit Adipositas oder einer
Fettstoffwechselerkrankung auf
uns zukommen“, sagt Ute Settgast.
Sie ist seit 1993 Diätassistentin am
Campus Kiel. In der Ernährungsberatung von übergewichtigen
Patienten führen Ute Settgast und
ihre Kollegen zunächst eine Ernährungsanamnese durch, aus der sich
Rückschlüsse auf das Ess- und
Ernährungsverhalten ziehen lassen.
Es werden individuelle Ernährungspläne erstellt und es wird gemeinsam daran gearbeitet, ungünstige
Essgewohnheiten zu verändern.
Gesund ist die Ernährung nach
der klassischen Ernährungspyramide. Diese zeigt an, in welchem
Mengenverhältnis verschiedene
Nahrungsmittel gegessen werden
sollten. Das Fundament bilden
Getränke, vor allem Wasser, denn
viel trinken ist wichtig. Die einzelnen
Bausteine werden immer schmaler.
Auf den Getränken stehen als Basis
Gemüse und Obst, gefolgt von
Brot, Kartoffeln, Reis und Nudeln.
Darüber Milch und Milchprodukte,
daneben Eier, Fisch, Fleisch. In der
Spitze der Ernährungspyramide finden Süßigkeiten, Salzgebäck, Fette
und Öle Platz. Der Tipp der Diätassistentin: „Fünfmal täglich Gemüse
und Obst ist das Beste, was Sie für
Ihre Gesundheit tun können.“
Auch wer nicht an Adipositas leidet,
sollte sich die Ratschläge der
Diätassistentin zu Herzen nehmen:
Bettina Krohn
Medizin und Wissenschaft
Gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung:
Basis einer jeden Diabetestherapie
Diabetes mellitus gilt mittlerweile als eine der größten Volkskrankheiten. Weltweit
sind rund 285 Millionen Menschen davon betroffen, in Deutschland etwa sieben
Millionen – Tendenz steigend. Gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung
spielen mehr denn je eine entscheidende Rolle bei der Therapie.
PD Dr. Morten Schütt und Dr. Sebastian
Schmid, Fotos: UKSH / Natalie Kriwy
Über 90 Prozent der Fälle sind auf
den sogenannten Typ 2 Diabetes
zurückzuführen. Früher nannte man
ihn Altersdiabetes, weil meistens
ältere Menschen darunter litten.
Heute ist der Typ 2 Diabetes in allen
Altersklassen vertreten. Jährlich gibt
es in Deutschland etwa 300.000
Neuerkrankungen.
Menschen mit einem Typ 2 Diabetes haben vor allem ein hohes Risiko für Erkrankungen der Gefäße,
wie beispielsweise einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder eine Verschlechterung der Nierenfunktion. In
diesem Zusammenhang ist der Anteil an Menschen mit einem Diabetes, die in Krankenhäusern behandelt werden, in den letzten Jahren
stetig gestiegen. In der Medizinischen Klinik I am Campus Lübeck
werden jedes Jahr über 1.700 Patienten stationär behandelt, die auch
an einem Typ 2 Diabetes leiden,
berichtet Privatdozent Dr. Morten
Schütt, Leiter des Bereichs Diabetes und Stoffwechsel der Medizinischen Klinik I. Dieses Krankheitsbild
betrifft vor allem Menschen, die
übergewichtig sind. Ungesunde Ernährung, zu wenig Bewegung und
daraus resultierendes Übergewicht
oder Adipositas begünstigen den
Ausbruch der Krankheit. Der Körper
reagiert nicht mehr ausreichend auf
die blutzuckersenkende Wirkung
des Insulins, Ärzte sprechen von
einer sogenannten Insulinresistenz. Um dennoch einen normalen
Blutzuckerwert aufrecht zu erhalten,
produziert die Bauchspeicheldrüse
deshalb zu Beginn der Erkrankung
mehr Insulin als beim Gesunden.
Zum Vergleich: Beim Typ 1 Diabetes produziert die Bauchspeicheldrüse aufgrund einer Zerstörung
insulinbildender Zellen zu wenig
oder gar kein Insulin. Es muss dem
Körper deshalb von außen zugeführt werden.
„Übergewicht und zu wenig Bewegung sind zwei Faktoren, die die
Entwicklung der Insulinresistenz
und letztlich des Typ 2 Diabetes
erheblich beeinflussen“, sagt Dr.
Schütt, Internist, Endokrinologe,
Diabetologe und Ernährungsmediziner. „Besonders schädlich ist
bei der Adipositas das Bauchfett“,
ergänzt Dr. Sebastian Schmid,
ebenfalls Ernährungsmediziner in
der Medizinischen Klinik I. „Hier
vorhandene Entzündungsprozesse
können einerseits bereits frühzeitig die Blutgefäße schädigen und
andererseits die Insulinwirkung
weiter beeinträchtigen, was zu einer
erneuten Steigerung bis hin zur
Erschöpfung der Insulinausschüttung der Bauchspeicheldrüse führen
kann. In diesem Teufelskreis fällt
natürlich das Abnehmen deutlich
schwerer“, so Dr. Schmid.
Bisher war die medikamentöse
Therapie des Typ 2 Diabetes
vornehmlich auf eine Senkung
erhöhter Blutzuckerspiegel ausgerichtet. Mittlerweile orientiert sich
die Therapie neben Lebensstilinterventionen vor allem auch an
Medikamenten, die nicht zu einer
weiteren Gewichtszunahme führen
und keine Unterzuckerungen
auslösen. Der überwiegende Anteil
der Menschen mit Typ 2 Diabetes
9
Medizin und Wissenschaft
Die Diätassistentinnen (v.li.) Annette Schulte, Ulrike Fröhlich und Karin Görtz treffen sich regelmäßig mit Dr. Morten Schütt und Dr. Sebastian Schmid, um aktuelle Fälle zu besprechen.
hat eine genetische Veranlagung
für diese Krankheit. „Da man das
Erbgut nicht beeinflussen kann,
stellt der Lebensstil die wichtigste
nicht-medikamentöse Möglichkeit
dar, um der Krankheit zu trotzen“,
betont Dr. Schütt. „Eine gesunde
ausgewogene Kost und regelmäßige Bewegung ist nicht nur der
Anfang, sondern die dauerhafte
Basis der Therapie in jeder Phase
der Erkrankung.“
Am Campus Lübeck werden jährlich
etwa 1.500 Diabetes- und Ernährungsberatungen durchgeführt.
Diese Aufgabe übernehmen Karin
Görtz, Krankenschwester und Diabetesberaterin DDG (Deutsche Diabetes Gesellschaft), Ulrike Fröhlich,
Diätassistentin und Diabetesberaterin DDG sowie Annette Schulte,
Diätassistentin und Diabetesassistentin DDG, aus dem Team von
PD Dr. Schütt. Sie bieten Einzelberatungen und ein bis zweiwöchige
Schulungen an, an denen ambulante, teilstationäre oder stationäre Patienten teilnehmen können. Neben
einem Schulungsraum steht in der
Klinik auch eine Lehrküche zum
gemeinsamen Kochen und Essen
10
zur Verfügung. Zudem werden viele
Patienten über die Diabetesambulanz der Klinik betreut.
Gesunde Ernährung – was heißt
das konkret für Diabetiker? Dr.
Morten Schütt: „Im Grunde meinen
wir damit nichts anderes als eine
normale, ausgewogene Kost. Aber
was in diesem Zusammenhang
‚normal‘ ist, haben wir eigentlich
alle verlernt“. Eine Hilfestellung
beim Einkaufen durch extra gekennzeichnete Lebensmittel, die für
Menschen mit Diabetes vorteilhaft
sein sollen, wird es voraussichtlich
ab Ende nächsten Jahres nicht
mehr geben. Dies ist darauf zurückzuführen, dass ein Großteil dieser
Produkte keine nachweisbaren
Vorteile für Menschen mit einem
Typ 2 Diabetes haben. Umso mehr
sollten Patienten, die z.T. gar nicht
mehr wissen, was sie bedenkenlos
essen können, Kenntnisse über
eine gesunde, ausgewogene Kost
vermittelt werden.
„Die Kost sollte viele komplexe Kohlenhydrate enthalten wie sie z.B. in
Vollkornbrot und Gemüse zu finden
sind. Allzu fetthaltige Nahrungsmit-
tel gilt es zu meiden“, empfehlen
Annette Schulte und ihre Kolleginnen. Sie orientieren sich dabei an
den zehn Regeln für gesundes Essen, die die Deutsche Gesellschaft
für Ernährung auf der Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse
formuliert hat (siehe nächste Seite).
Ausreichende Bewegung von etwa
30 bis 60 Minuten pro Tag komplettiert einen gesunden Lebensstil.
„Dabei muss nicht gleich jeder zum
Marathonläufer werden“, betont Dr.
Schmid. „Flotte Spaziergänge oder
Nordic Walking reichen aus und
haben einen messbaren positiven
Einfluss auf den Zuckerstoffwechsel.“ Alle Tipps gelten auch für
Menschen mit Bluthochdruck oder
Arteriosklerose. „Eine gesunde
Lebensweise und regelmäßige Bewegung tragen dazu bei, auch diese
Erkrankungen besser in den Griff zu
bekommen. Man kann das Risiko,
einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt zu bekommen, damit verringern“, erläutert Dr. Schütt.
Ernährungsberatung und Ernährungsmedizin bietet die Medizinische Klinik I (Direktor Prof. Dr. Hendrik Lehnert) schwerpunktmäßig zu
folgenden Themen an: sämtliche
Diabetesformen (Typ 1 Diabetes,
Typ 2 Diabetes, Schwangerschaftsdiabetes), Adipositas, Schwangerschaft (in Zusammenarbeit mit
der Gynäkologie), Bluthochdruck,
Osteoporose, exokrine Pankreasinsuffizienz sowie Lactulose-/Fructoseintoleranz.
Marlis Müller-Frommeyer
Weitere Informationen:
Medizinische Klinik I
Campus Lübeck
PD Dr. Morten Schütt
Tel.: 0451 500 - 6478
Medizin und Wissenschaft
Zehn Regeln für gesunde Ernährung
1. Vielseitig essen
Genießen Sie die Lebensmittelvielfalt. Merkmale einer
ausgewogenen Ernährung sind abwechslungsreiche
Auswahl, geeignete Kombination und angemessene
Menge nährstoffreicher und energiearmer Lebensmittel.
2. Reichlich Getreideprodukte – und Kartoffeln
Brot, Nudeln, Reis, Getreideflocken, am besten aus
Vollkorn, sowie Kartoffeln enthalten kaum Fett, aber
reichlich Vitamine, Mineralstoffe sowie Ballaststoffe und
sekundäre Pflanzenstoffe. Verzehren Sie diese Lebensmittel mit möglichst fettarmen Zutaten.
3. Gemüse und Obst – Nimm „5 am Tag“…
Genießen Sie 5 Portionen Gemüse und Obst am Tag,
möglichst frisch, nur kurz gegart, oder auch 1 Portion
als Saft – idealerweise zu jeder Hauptmahlzeit und
auch als Zwischenmahlzeit. Damit werden Sie reichlich
mit Vitaminen, Mineralstoffen sowie Ballaststoffen und
sekundären Pflanzenstoffen (z.B. Carotinoiden, Flavonoiden) versorgt.
4. Täglich Milch und Milchprodukte; ein- bis zweimal in der Woche Fisch; Fleisch, Wurstwaren sowie
Eier in Maßen
Diese Lebensmittel enthalten wertvolle Nährstoffe, wie
z.B. Calcium in Milch, Jod, Selen und Omega-3-Fettsäuren in Seefisch. Fleisch ist Lieferant von Mineralstoffen und Vitaminen (B1, B6 und B12). Mehr als 300
bis 600 Gramm Fleisch und Wurst pro Woche sollten es
nicht sein. Bevorzugen Sie fettarme Produkte, vor allem
bei Fleischerzeugnissen und Milchprodukten.
5. Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel
Fett liefert lebensnotwendige (essenzielle) Fettsäuren
und fetthaltige Lebensmittel enthalten auch fettlösliche
Vitamine. Fett ist besonders energiereich, daher kann
zu viel Nahrungsfett Übergewicht fördern. Zu viele
gesättigte Fettsäuren erhöhen das Risiko für Fettstoffwechselstörungen, mit der möglichen Folge von HerzKreislauf-Krankheiten. Bevorzugen Sie pflanzliche Öle
und Fette (z.B. Raps- und Sojaöl und daraus hergestellte Streichfette). Achten Sie auf unsichtbares Fett,
das in Fleischerzeugnissen, Milchprodukten, Gebäck
und Süßwaren sowie in Fast-Food und Fertigprodukten
meist enthalten ist. Insgesamt 60 bis 80 Gramm Fett
pro Tag reichen aus.
6. Zucker und Salz in Maßen
Verzehren Sie Zucker und Lebensmittel bzw. Getränke,
die mit verschiedenen Zuckerarten (z.B. Glucosesirup)
hergestellt wurden, nur gelegentlich. Würzen Sie kreativ
mit Kräutern und Gewürzen und wenig Salz. Verwenden Sie Salz mit Jod und Fluorid.
7. Reichlich Flüssigkeit
Wasser ist absolut lebensnotwendig. Trinken Sie rund
1,5 Liter Flüssigkeit jeden Tag. Bevorzugen Sie Wasser –
ohne oder mit Kohlensäure – und andere kalorienarme
Getränke. Alkoholische Getränke sollten nur gelegentlich und nur in kleinen Mengen konsumiert werden.
8. Schmackhaft und schonend zubereiten
Garen Sie die jeweiligen Speisen bei möglichst niedrigen Temperaturen, soweit es geht kurz, mit wenig
Wasser und wenig Fett – das erhält den natürlichen
Geschmack, schont die Nährstoffe und verhindert die
Bildung schädlicher Verbindungen.
9. Sich Zeit nehmen und genießen
Bewusstes Essen hilft, richtig zu essen. Auch das Auge
isst mit. Lassen Sie sich Zeit beim Essen. Das macht
Spaß, regt an vielseitig zuzugreifen und fördert das
Sättigungsempfinden.
10. Auf das Gewicht achten und in Bewegung bleiben
Ausgewogene Ernährung, viel körperliche Bewegung
und Sport (30 bis 60 Minuten pro Tag) gehören zusammen. Mit dem richtigen Körpergewicht fühlen Sie sich
wohl und fördern Ihre Gesundheit.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für gesunde Ernährung (DGE)
11
Dr. Niels Hellmers, Orthopäde am Campus Lübeck, untersucht die Beweglichkeit
des schmerzenden Schultergelenks.
12
Medizin und Wissenschaft
Große Fortschritte
in der Schulterchirurgie
Die Schulter ist unser beweglichstes Gelenk. Muskeln und Knochen arbeiten fein
aufeinander abgestimmt zusammen. Im Vergleich zu anderen Gelenken ist das
Schultergelenk aber weniger stabil und relativ anfällig für Verletzungen. Die meisten Schultergelenkserkrankungen werden heute arthroskopisch behandelt.
„Der Schulterschmerz ist in den
vergangenen Jahren zu einer häufig
anzutreffenden, ernst zu nehmenden Erkrankung geworden“, sagt
Dr. Niels Hellmers, Orthopäde in der
Klinik für Chirurgie des Stütz- und
Bewegungsapparates am Campus
Lübeck. Waren früher Rückenbeschwerden, Knie- und Hüftschmerzen Hauptgründe für einen operativen Eingriff, so hat sich dieses Bild
grundsätzlich gewandelt. „Mehr als
jeder Zehnte klagt heute über häufige und anhaltende Schmerzen in
der Schulter“, weiß der Orthopäde.
Nach Angaben der Deutschen Arthrose-Hilfe leidet jeder dritte Arthrose-Patient an Schulterschmerzen.
„Die Schulterchirurgie hat enorme
Fortschritte gemacht. Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von operativen
Möglichkeiten, um Schulterverletzungen erfolgreich zu behandeln“,
erläutert Dr. Hellmers. Bis auf
die Endoprothetik (Gelenkersatz)
werden so gut wie alle Eingriffe
an der Schulter in der Orthopädie
am Campus Lübeck inzwischen
arthroskopisch durchgeführt, also
mit einer Gelenkspiegelung. Die
„Schlüssellochtechnik“ ist für den
Patienten sehr schonend. „Im
Gegensatz zur offenen Operation
treten dabei weniger Folgeschäden
und Beschwerden auf“, betont Dr.
Niels Hellmers.
Die häufigsten Diagnosen bei
Schmerzen in der Schulter sind Arthrose, Riss der Schultermuskeln
(Rotatorenmanschettenruptur), das
Impingement-Syndrom (Schmerzen bei bestimmten Bewegungen
des Armes) und die Schulterluxation (wiederholtes Ausrenken der
Schulter).
„Bei einer Schulter-Arthrose können
wir heute mit den neuen arthroskopischen Verfahren in vielen Fällen
einen Gelenkersatz umgehen“, erklärt Dr. Hellmers. Bei der Arthrose
sind die Gelenkknorpelbeläge verschlissen oder sogar bereits völlig
abgetragen. Eine knorpelregenerative Therapie kann hier Abhilfe schaffen. „In einem arthroskopischen Eingriff entfernen wir zunächst instabile
Knorpelränder und bohren dann die
oberste Schicht des Knochens (s.g.
subchondraler Knochen) mit einem
speziellen Verfahren an, damit sich
neuer Knorpel bilden kann“, so
der Mediziner. In seltenen Fällen
kommt auch eine Transplantation
von Knorpelstammzellen in Frage.
Bei isolierten Knorpelschäden in
der Schulter gibt es die Möglichkeit,
eine Teilprothese einzusetzen. „Mit
dieser völlig neuen Methode haben
wir als eine der ersten Kliniken in
Deutschland seit rund einem Jahr
gute Erfahrungen gesammelt“, sagt
Niels Hellmers.
Die Rotatorenmanschette, eine
Gruppe von vier Sehnen, die vom
Schulterblatt zum Oberarmkopf verläuft, sorgt neben der aktiven Stabilität dafür, dass der Arm nach innen
und außen gedreht und seitlich
abgespreizt werden kann. Kommt
es zu Schädigungen, Verletzungen
oder sogar einem kompletten Riss,
kann mit einem arthroskopischen
Eingriff die Beweglichkeit der Schulter wiederhergestellt werden. Dabei
säubert man zunächst Risskanten
und fixiert die gerissene Sehne mit
einem Fadenanker, der im Oberarmknochen befestigt wird. „In
seltenen Fällen einer nicht rekonstruierbaren Sehne kann eine Muskellappenplastik notwendig sein“,
erläutert Dr. Hellmers. Dafür wird
der Ansatz eines intakten Muskels
der äußeren Schultermuskulatur an
den Ansatz der nicht rekonstruier-
13
Medizin und Wissenschaft
baren Rotatorenmanschettensehne
am Oberarmkopf versetzt.
Von dem sogenannten „Impingement-Syndrom“ sprechen die Ärzte,
wenn der Oberarmkopf an das
Schulterdach anschlägt und das
Abspreizen des Armes in einem
bestimmten Winkel (60-120°, der
sogenannte „mittlere schmerzhafte
Bogen“) Schmerzen bereitet. „Arthroskopisch weiten wir bei diesem
Krankheitsbild den Raum zwischen
Schulterdach und Oberarmkopf,
damit die betroffenen Sehnen nicht
mehr eingeklemmt werden“, erläutert Dr. Niels Hellmers die operative
Behandlung.
Eine weitere, recht häufige Diagnose in der Schulterchirurgie ist
die Luxation, die Auskugelung der
Schulter. Dabei kann es zum Abriss
des Knorpelrings (Labrum), der die
Gelenkpfanne umschließt, kommen.
Auch die Gelenkpfanne selbst kann
beschädigt werden.
„Das Schultergelenk ist dann oft so
instabil, dass es häufiger zu Verrenkungen oder starken Schmerzen
bei Bewegung kommt“, weiß der
Orthopäde. „Um das Gelenk wieder
zu stabilisieren, fixieren wir das Labrum arthroskopisch an der Gelenkpfanne. Bei größeren Pfannendefekten – z.B. wenn Knochenstücke
vom Rand der Pfanne abgebrochen
sind – bauen wir den Knochen mit
einem Knochenstück aus dem Beckenkamm wieder auf“, beschreibt
der Mediziner das Verfahren.
207315/3305_88x131_Haarhaus_Trave_. 17.05.11 09:31 Seite 1
Haarhaus
Trave
Dr. Niels Hellmers rät Patienten mit
Schulterschmerzen nicht zu lange
mit dem Arztbesuch zu warten.
„Nach zwei bis drei Wochen dauerhaften Schmerzen sollte man einen
Spezialisten aufsuchen.“ Die Klinik
für Chirurgie des Stütz- und Bewegungsapparates bietet dienstags in
der Zeit von 8.15 Uhr bis 14.30 Uhr
eine Schultersprechstunde an.
Marlis Müller-Frommeyer
Weitere Informationen:
Klinik für Chirurgie des Stütz- und
Bewegungsapparates
Sektion für Orthopädie
Campus Lübeck
Tel.: 0451 500 - 23 01
207349/3308_88x131_Rach_. 16.08.11 13:20 Seite 1
Eine Entscheidung für einen
kompetenten Pflegedienst ist in erster
Linie eine Vertrauensfrage!
Für eine unverbindliche Beratung
stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.
Haarteile · Perücken · Toupets · eigene Werkstatt
Christel Roock
Karin Schnakenbeck
Meisterbetrieb
Beckergrube 81
23552 Lübeck
Telefon 04 51 / 7 83 99
Telefax 04 51 / 706 38 41
www.haarhaus-trave.de
Unsere 25-jährige Erfahrung als Meisterbetrieb lässt auf zufriedene
Kunden und Referenzen zurückblicken.
In der angenehmen Atmosphäre unseres Hauses sichern wir Ihnen
zu, daß Ihre Persönlickeit so wieder hergestellt wird, wie Sie sich
es erwünschen.
Nach einer persönlichen Typberatung werden wir, gemeinsam mit
Ihnen, ein passendes Modell aus unserem umfangreichen Sortiment
namhafter Hersteller aussuchen.
Gerne bieten wir Ihnen an, Sie auch persönlich zu besuchen.
Durch unsere langjährige Erfahrung mit den Krankenkassen, ist es
uns möglich mit allen Krankenkassen abzurechnen.
Wir gehören dem Verband der Zweithaarspezialisten an.
Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme und verbleiben mit
freundlichen Grüßen
Ihr Haarhaus Trave Team
14
Häusliche Krankenpflege Rach
Inh. Gabriele Rieckermann
Examinierte Krankenschwester und anerkannte PDL
Schönböckenerstraße 33 b · 23556 Lübeck
Telefon (04 51) 58 59 064 und 065
Telefax (04 51) 58 59 054 · Mobil 0173 2084636
E-Mail [email protected]
Medizin und Wissenschaft
Das Krebsrisiko
durch Impfungen senken
Impfungen gegen Krebs beschäftigen die Wissenschaft seit Jahren. Nach der Einführung der Impfempfehlung gegen Gebärmutterhalskrebs setzt sich die Klinik für Hals-,
Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Campus Kiel, für die Ausweitung
dieser Impfempfehlung auch zur Vorbeugung von Krebs im Kopf-Hals-Bereich ein.
Bereits seit 2007 gibt es in
Deutschland die offizielle Empfehlung für Mädchen zwischen zwölf
und siebzehn Jahren, sich gegen
humane Papillomviren (HPV) impfen zu lassen, da diese Gebärmutterhalskrebs und Warzen im Genitalbereich verursachen können.
delberg die erste groß angelegte
Studie, bei der für Deutschland der
Anteil der virusbedingten Krebserkrankungen im Kopf-Hals-Bereich
erfasst werden soll. Aus den so
gewonnenen Daten kann u.a.
die Wertigkeit der verschiedenen
Behandlungsmöglichkeiten solcher
Krebsarten besser beurteilt werden.
Forschungen haben ergeben, dass
HPV an der Entstehung von Tumoren in Mund und Rachen ebenfalls
beteiligt sein können. Die Erreger
werden von einem Menschen auf
den anderen übertragen. „Studien
aus den USA beschreiben, dass
die Virus-Übertragung am ehesten durch Sexualkontakte erfolgt.
Diese Daten sind für Europa und
Deutschland nicht bestätigt und es
ist wahrscheinlich, dass die Ansteckung bereits bei weniger intensivem Körperkontakt erfolgen kann.
Nicht nur deshalb ist es wichtig,
länderspezifische Untersuchungen
durchzuführen“, sagt Privatdozent
Dr. Markus Hoffmann von der Klinik
für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde,
Campus Kiel.
„Für die Therapiemaßnahmen ist
es bedeutend, ob der Tumor des
Patienten HPV-positiv ist, der Patient sich also mit dem Virus infiziert
hat, oder ob er HPV-negativ ist und
die Erkrankung aus anderen Ursachen ausgebrochen ist. Beispielsweise spricht ein HPV-positiver
Patient anders auf die angewandte
Behandlung an, insbesondere
die Strahlenbehandlung“, sagt Dr.
Hoffmann. Zur Vorbereitung auf die
Studie werden in Zusammenarbeit
mit sechs norddeutschen Universitätskliniken und zwei städtischen
Krankenhäusern bis zum Herbst
Studien an rund 400 Patienten
zur Ursache ihrer Erkrankungen
durchgeführt.
Der Wissenschaftler plant in Zusammenarbeit mit dem Deutschen
Krebsforschungszentrum in Hei-
„Das langfristige Ziel unserer
Forschung ist es, an den Untersuchungsergebnissen die Bedeutung
der Impfung gegen HPV auch für
Krebse des Kopf-Hals-Bereiches,
an denen überwiegend Männer
erkranken, aufzuzeigen. Wir wollen
so untermauern, dass auch Jungen
und Männer in die Impfempfehlung
mit eingeschlossen werden sollten“, erklärt der Mediziner.
Zudem liegt ihm eine bessere Aufklärung der Bevölkerung am Herzen. Denn obwohl allein der Gebärmutterhalskrebs die zweithäufigste
tödliche Erkrankung bei Frauen
weltweit ist, sei die Aufklärung hinsichtlich der HPV-Infektion und der
möglichen Impfung in Deutschland
im Vergleich zu den Vereinigten
Staaten erschreckend gering.
Bettina Krohn
Weitere Informationen:
Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie
Campus Kiel
Tel.: 0431 597- 22 40
15
Dr. Uwe Becker, Leiter der Angiologie am Campus Lübeck, untersucht per Ultraschall
eine Arterie auf Engpässe oder drohende Verschlüsse.
16
Medizin und Wissenschaft
Bei Schmerzen in den Beinen
ist Vorsicht geboten
„Schaufensterkrankheit“ – dieser Begriff ist bekannt. Doch dass sich dahinter eine
ernsthafte Erkrankung verbergen kann, wissen die wenigsten. Prof. Dr. Joachim
Weil, Dr. Uwe Becker und Dr. Johannes Baulmann, in der Gefäßheilkunde tätige
Ärzte am Campus Lübeck, beschreiben Symptome und Behandlungsmethoden.
Wenn die Beine beim Gehen
schmerzen, der Schmerz aber verschwindet, sobald man stehenbleibt,
dann ist das in der Regel ein Hinweis auf Durchblutungsstörungen.
Medizinisch wird diese Erkrankung
als „Periphere arterielle Verschlusskrankheit“ (PAVK) bezeichnet,
umgangssprachlich heißt sie – wegen des häufigen Stehenbleibens –
„Schaufensterkrankheit“.
„Man sollte die Symptome auf keinen
Fall auf die leichte Schulter nehmen“,
betont Dr. Johannes Baulmann,
Facharzt in der Medizinischen Klinik
II am Campus Lübeck. „Durchblutungsstörungen in den Beinen
können ein Hinweis darauf sein,
dass auch andere Gefäße betroffen
sind. Das Risiko für Schlaganfall
und Herzinfarkt ist jedenfalls erhöht“,
warnt der Mediziner und empfiehlt
allen Betroffenen, schon bei den
ersten Anzeichen zum Arzt zu gehen.
„Frühzeitige Diagnose und Behandlung sind wichtig, um den Verlauf
der Krankheit positiv zu beeinflussen und Folgeschäden zu verhindern“, ergänzt Oberarzt Dr. Uwe
Becker, Leiter der Angiologie. Etwa
4,5 Millionen Menschen leiden in
Deutschland an der oft unerkannten
und unterdiagnostizierten Durchblutungsstörung der Beine und des
Beckens. Die Patienten sind meistens älter als 60 Jahre, Männer sind
häufiger betroffen als Frauen. Zu
den Risikofaktoren gehören wie bei
anderen Gefäßerkrankungen Rauchen, Bluthochdruck und erhöhte
Cholesterinwerte. Besonders gefährdet sind Menschen, die gleichzeitig zuckerkrank sind. Bei ihnen
erhöht PAVK deutlich das Risiko für
Amputationen.
Dr. Uwe Becker schwört auf eine
Untersuchungsmethode, bei der er
zunächst ganz auf Medizintechnik
verzichtet. Er findet die Engstellen
in den Arterien durch das Abtasten
der Pulse und das Abhorchen der
Gefäße. „Die Gefäße durchziehen
den menschlichen Körper von Kopf
bis Fuß wie ein Röhrensystem.
Wenn man da genau hinhört und
tastet, kann man verengte Arterien
oder gar Verschlüsse ohne Hilfsmittel orten“, erklärt Dr. Becker, der
seit 40 Jahren in der Angiologie
tätig ist. „Wenn der Puls an einer
Stelle abgeschwächt ist, davor
aber Fließgeräusche des Blutes zu
hören sind, befindet sich hier eine
Stenose (Verengung). Ist der Puls
verschwunden und es sind keine
Geräusche vorhanden, haben wir
es mit einem Verschluss zu tun“,
beschreibt Dr. Becker seine „sanfte“
Methode, die auch bei den jüngeren Kollegen auf großes Interesse
stößt.
Diagnostiziert wird die Schaufensterkrankheit u.a. durch die Messung
des Blutdrucks am Arm und an den
Beinen. „Ist der Blutdruck am Bein
niedriger als am Arm, ist das ein erster Hinweis auf eine Engstelle in einer
Arterie“, erklärt Dr. Baulmann. Per
Ultraschall kann die verengte Stelle
dann genauer lokalisiert werden.
Doch viel frühere, sehr feine Gefäßveränderungen können ebenfalls
mittlerweile gemessen werden,
lange bevor die Arterien so stark
verkalkt sind, dass Engstellen
entstehen. Diese sehr feine, relativ
neuartige Messung der Gefäßsteifigkeit (Gefäßverkalkung) kann sehr
einfach in der Angiologie des UKSH
durchgeführt werden und fühlt
sich an wie eine etwas veränderte
Blutdruckmessung. Dieses Angebot
wird u.a. im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen gut angenommen. Behandelt wird die PAVK mit
17
Medizin und Wissenschaft
Medikamenten, unterstützt durch
Dinge, die der Patient nach Anweisung des Arztes selbst tun kann.
„Ganz wichtig ist ein spezielles
Gehtraining, bei dem man in den
Schmerz hineintrainiert“, betont Dr.
Baulmann.
Es trägt dazu bei, dass sich das
Blut neue Wege sucht und die arterielle Verengung umfließt. Neben
den großen Arterien verlaufen viele
kleine Äderchen, die sogenannten
Kollateralen. Sie können sich mit
der Zeit zu vollständigen Arterien entwickeln, wenn die großen
Adern immer enger werden, und
bilden dann eine Art körpereigenen
Bypass. In schwereren Fällen kann
eine Angioplastie (Ballondilatation)
sinnvoll sein. Sie wird in der Regel
aber erst dann angewendet, wenn
der Patient weniger als 200 Meter
schmerzfrei gehen kann oder
durch seine Erkrankung anderweitig sehr schwer beeinträchtigt
ist. Bei einer Angioplastie kommen moderne Ballonkatheter und
Gefäßstützen (Stents) zum Einsatz, mit denen die verengten oder
verschlossenen Stellen erweitert
und stabilisiert werden.
„Mit der neuesten Technik können wir inzwischen nicht nur die
großen Gefäße im Becken und in
den Oberschenkeln, sondern in
einigen Fällen auch die schlanken
Unterschenkelarterien zuverlässig
behandeln“, betont Prof. Dr. Weil,
der diese Behandlung durchführt.
In der Regel bleiben die Patienten nach einem solchen Eingriff
längerfristig beschwerdefrei. Für
Patienten, deren Gefäße mit einem
Katheter nicht mehr geöffnet werden können, kommt als Therapie
ein Gefäßersatz (Bypass) in Frage.
Marlis Müller-Frommeyer
Weitere Informationen:
Medizinische Klinik II
Campus Lübeck
Tel.: 0451 500 - 24 12
Nachrichten
Einziger intraoperativer MRT in Norddeutschland
Komplexe neurochirurgische
Eingriffe werden in der Klinik für
Neurochirurgie, Campus Kiel, mit
Hilfe des intraoperativen Magnetresonanz Tomographen (MRT)
operiert. Die Neurochirurgie ist die
einzige Klinik in Norddeutschland,
die über diese hochmoderne Technologie verfügt.
Rund 120 Patienten mit Hirntumoren werden jährlich in Kiel im
intraoperativen MRT operiert. Der
1,5 Tesla starke Magnet, der auf
Initiative von Klinikdirektor Prof. Dr.
Maximilian Mehdorn angeschafft
wurde, ermöglicht Operieren und
Diagnostizieren in einem Raum.
„Die Bilddaten werden durch unser
modernes Neuronavigationssystem unmittelbar in die Operationsplanung einbezogen. So können
wir während der Operation über-
18
prüfen, ob z.B. noch Tumorreste
vorhanden sind und gleichzeitig
die Neuronavigation präzisieren,
um einen größtmöglichen Behandlungserfolg zu gewährleisten“,
erklärt Prof. Dr. Arya Nabavi von
der Kieler Neurochirurgie. Auch für
erfahrene Neurochirurgen bleibt
es eine Herausforderung, während
der Operation die Grenze eines
hirneigenen Tumors zu erkennen
und entsprechend dieser Grenze
eine „Totalentfernung“ des Tumors
zu erreichen. Während intraoperative CT-Kontrollen und intraoperative Ultraschallkontrollen bereits seit
längerem eingesetzt werden, bietet
der „Supermagnet“ ganz neue
Möglichkeiten: Der intraoperative
MRT liefert im Operationssaal
Bildgebung in hoher Auflösung
und bietet den Operateuren trotz
der während eines operativen
Verfahrens eventuell auftretenden
anatomischen Veränderungen im
Gehirn Genauigkeit beim Zielen
und Navigieren. Mit den intraoperativen Informationen durch die
Bildgebung sind Neurochirurgen
sicherer, eine maximale Tumorentfernung zu erreichen, während
wichtige Gehirnareale gemieden
werden. Der neue MRT ermöglicht
minimalinvasive mikrochirurgische
Operationen unter Schonung von
Funktionsarealen und Hirnbahnen.
Für den Patienten bedeutet dies
ein verbessertes OP-Ergebnis mit
einem geringeren Operationsrisiko.
Bettina Krohn
Weitere Informationen:
Klinik für Neurochirurgie
Campus Kiel
Tel.: 0431 597- 48 01
Medizin und Wissenschaft
Eierstockkrebs:
Der Erfolg ist abhängig
von der Therapiequalität
Anfangs verursacht der Eierstockkrebs, an dem bundesweit jährlich ca. 8.000 Frauen erkranken, nahezu keine Beschwerden. Oft wird die Erkrankung erst spät entdeckt. Die Kliniken für Gynäkologie und Geburtshilfe des UKSH sind die einzigen als
Gynäkologische Krebszentren zertifizierten Krankenhäuser in Schleswig-Holstein.
An den Eierstöcken können sich
gut- und bösartige Geschwülste bilden, aber insbesondere bei
älteren Frauen bilden sich vermehrt
bösartige Tumore in unterschiedlichen Ausprägungen, von denen ein
Großteil als Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) bezeichnet wird. Diese
Krebsart ist aggressiv, kann sich
in der Bauchhöhle ausbreiten und
Tochtergeschwülste, also Metastasen, im Körper absetzen. Das
durchschnittliche Alter der Ersterkrankung liegt bei 66 Jahren.
PD Dr. Felix Hilpert
Eine der erkrankten Frauen ist Edelgard Sporer. Die 51-jährige Lehrerin
suchte 2009 wegen plötzlich auftretenden Blutungen ihren Arzt auf. Er
hatte den Verdacht auf ein Ovarialkarzinom und überwies in die Kieler
Frauenklinik. „Wären die Blutungen
nicht gewesen, wäre ich vermutlich
nicht zum Arzt gegangen. Ich litt
zwar an zeitweiligen Magen- und
Darmproblemen und war ständig
erschöpft, das habe ich aber auf
meine berufliche und private Situation zurückgeführt“, erzählt Edelgard
Sporer. Neben ihrem Beruf hatte
sie sich intensiv um ihre demenzkranke Mutter gekümmert. Da der
Eierstockkrebs bei Edelgard Sporer
schon ziemlich weit fortgeschritten
war, konnte das befallene Gewebe
nicht gänzlich entfernt werden, ein
Resttumor blieb. „Nach dem dritten
Zyklus der Chemotherapie war ich
total ausgelaugt. Es ging mir nicht
gut“, blickt die Patientin zurück.
Nach Abklingen der Nebenwirkungen konnte die Therapie erfolgreich
fortgesetzt und abgeschlossen
werden.
„Edelgard Sporer ist kein Einzelfall.
Häufig wird die Erkrankung nicht
wahrgenommen, denn das Ovari-
alkarzinom verursacht zu Beginn
keine oder nur unspezifische
Beschwerden und es gibt noch
keine sichere Methode zur Früherkennung“, sagt Dr. Felix Hilpert,
Privatdozent und leitender Oberarzt
an der Klinik für Gynäkologie und
Geburtshilfe am Campus Kiel. Je
früher das Ovarialkarzinom aber
erkannt wird, desto größer sind die
Heilungschancen. Bei der Therapie
ist der erste Schritt eine möglichst
vollständige operative Entfernung
des Tumorgewebes. Im zweiten
Schritt erfolgt eine medikamentöse
Behandlung, die Chemotherapie.
Studien belegen, wie wichtig die
beiden Behandlungsschritte sind
und wie stark die Qualität der
Therapie die Überlebenschancen
der Patientinnen beeinflusst. „Beim
Ovarialkarzinom im fortgeschrittenen Stadium hat eine Patientin
mit einer optimalen operativen und
medikamentösen Behandlung die
mehr als dreieinhalbfache Lebenserwartung gegenüber einer Patientin ohne optimale Operation und
Chemotherapie. Verläuft nur eine
der beiden Methoden optimal, sind
die Chancen lediglich zweieinhalb
Mal so hoch“, erklärt der Gynäko-
19
Medizin und Wissenschaft
loge. Dr. Felix Hilpert ist einer von
vier wissenschaftlichen Leitern der
Organkommission Ovar der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO), die ein deutschlandweites Programm zur Verbesserung
der Versorgungsqualität von Patientinnen mit Eierstockkrebs durchführt.
Bewiesen ist auch, dass Klinikmerkmale einen starken Einfluss auf die
Therapiequalität haben. So weisen
Kliniken mit höheren Fallzahlen
deutlich bessere Qualitätsmerkmale
in Hinblick auf die beiden Therapieformen auf als Krankenhäuser
mit geringen Fallzahlen. Zudem
beeinflusst es die Behandlungsqua-
lität, wenn Kliniken an kontrollierten
klinischen Studien teilnehmen. Hier
nimmt Deutschland mit zahlreichen
Studien der AGO eine Vorreiterrolle
ein. „Unsere Patientinnen profitieren
von diesen Studien und wir lernen
sehr viel über die Erkrankung,
darunter auch, welchen Einfluss die
Therapie auf die Prognose und das
Überleben hat“, sagt Hilpert. Umso
wichtiger ist, dass alle Patientinnen
den Therapiestandard erhalten und
nicht nur diejenigen, die sich in zertifizierten Krankenhäusern behandeln lassen. Die Frauenklinik in Kiel
wurde 2008 als eines der ersten
Zentren in Deutschland zertifiziert,
die Frauenklinik in Lübeck wurde
ein Jahr später als gynäkologisches
Krebszentrum ausgezeichnet. „Derzeit arbeiten wir an der höchsten
Entwicklungsstufe von Leitlinien zur
Diagnostik und Therapie des Ovarialkarzinoms – mit dem Ziel, in jeder
Klinik einen Standard zu schaffen,
nach dem Patientinnen mit Eierstockkrebs bestmöglich behandelt
werden.“
Bettina Krohn
Weitere Informationen:
Klinik für Gynäkologie und
Geburtshilfe
Campus Kiel
Tel.: 0431 597- 20 47
Nachrichten
Meniskus-Implantate: Ersatz für Stoßdämpfer im Knie
Der Meniskus ist eine sichelförmige Knorpelscheibe im Knie, die
für Führung und Stabilisierung des
Gelenks sorgt und die Funktion
eines Stoßdämpfers übernimmt.
Verletzungen am Meniskus treten
häufig auf und müssen meist operiert werden. In schwierigen Fällen
wird der Einsatz eines Implantats
nötig. Die Orthopäden des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein,
Campus Lübeck, haben Erfahrungen mit dieser seltenen Operation.
„Schäden am Meniskus gehören
zu den häufigsten Verletzungen
des Knies. Sie kommen in allen
Altersgruppen vor, besonders oft
natürlich bei Sportlern“, berichtet
Dr. Hagen Mittelstädt, Leitender
Oberarzt in der Klinik für Chirurgie
des Stütz- und Bewegungsapparates, Sektion für Orthopädie, am
Campus Lübeck. Starke Abnutzung, z.B. durch häufiges Arbeiten
in der Hocke, kann ebenfalls zu
Meniskus-Läsionen führen. Stechende Schmerzen im Knie sowie
20
eingeschränkte Beweglichkeit bis
hin zur kompletten Blockade des
Gelenks sind Symptome, die auf
eine Verletzung des Meniskus
hinweisen.
Durch manuelle Untersuchung und
eine Magnetresonanztomografie
kann der Orthopäde Art und Ausmaß der Verletzung im Knie diag­
nostizieren. „Meistens wird eine
Operation notwendig, bei der wir die
beschädigten Stellen des Meniskus
vorsichtig abtragen“, erläutert der
Orthopäde Dr. Jan Schagemann.
„Ziel ist es dabei immer, den Meniskus und damit die Gelenkfunktion
so weit wie möglich zu erhalten.
Denn jeder Eingriff am Meniskus
steigert das Risiko, eine Arthrose
zu entwickeln, die dann nicht mehr
reparabel ist.“ Wenn der Meniskus
komplett entfernt werden muss,
ist das Knie sehr instabil. Dann
droht vorzeitiger Gelenkverschleiß
und eine Gelenkersatzoperation
(Endoprothese) kann nötig werden, worauf Dr. Hagen Mittelstädt
ebenfalls spezialisiert ist. Nach
strenger Indikationsstellung kommt
für betroffene Patienten aber auch
ein Meniskus-Implantat in Betracht.
„Dabei haben wir zwei verschiedene
Möglichkeiten. Wir können ein biologisches Implantat aus tierischem
Collagen oder ein synthetisches aus
Polyurethan verwenden“, sagt Dr.
Mittelstädt. Für jeden Patienten wird
individuell ein Implantat ausgewählt.
Wenn das Implantat gut einheilt,
dient es als eine Art Gerüst und wird
nach und nach von körpereigenem
Gewebe ersetzt. Das MeniskusImplantat wird mit einem minimal-invasiven, aber technisch anspruchsvollen Eingriff in das Kniegelenk
eingebracht.
Marlis Müller-Frommeyer
Weitere Informationen:
Klinik für Chirurgie des Stütz- und
Bewegungsapparates
Sektion für Orthopädie
Dr. Hagen Mittelstädt
Tel.: 0451 500 - 23 01
Medizin und Wissenschaft
Wenn der Nervus Medianus
sich bedrängt fühlt
Nervus Medianus heißt der Mittelnerv im Handgelenk. Er verläuft in einem
tunnelartigen Raum, dem Karpalkanal. Wird der Mittelnerv eingeengt, kann
das zu Schmerzen, Gefühlsstörungen und Funktionseinschränkungen führen.
Die Ärzte sprechen dann vom Karpaltunnelsyndrom.
„Das Karpaltunnelsyndrom (KTS)
ist mit Abstand das bekannteste
und häufigste aller Nervenkompressionssyndrome. Sie entstehen
zum Beispiel, wenn ein Nerv eingeengt und durch Druck geschädigt wird“, erklärt Özge Senyaman,
Ärztin in der Sektion für Plastische
Chirurgie, Handchirurgie und Intensiveinheit für Schwerbrandverletzte am Campus Lübeck. „Etwa
jeder zehnte Erwachsene weist in
Deutschland Symptome des KTS
auf, Frauen erkranken dreimal
häufiger als Männer, das Risiko
steigt mit zunehmendem Alter. Oft
tritt das Syndrom auch gleichzeitig
an beiden Händen auf“, weiß die
Medizinerin. Auslöser für ein KTS
können Schwellungen der Beugesehnenscheiden, handgelenksnahe Knochenbrüche oder der Handwurzel, Überbeanspruchungen des
Handgelenks, Schwangerschaft
oder Stoffwechselerkrankungen
wie Diabetes Mellitus sein.
Typische Beschwerden beim Karpaltunnelsyndrom: Kribbeln und
Einschlafen der Hände insbesondere nachts oder gegen Morgen.
Darüber hinaus beklagen viele Patienten Schmerzen bei bestimmten
Handhaltungen. Bedingt durch das
Versorgungsgebiet des Mittelnervs
betreffen die Missempfindungen
nur den Daumen, den Zeige- und
Mittelfinger sowie den speicheseitigen Anteil des Ringfingers – der
kleine Finger bleibt ausgenommen,
denn für seine Empfindungsfähigkeit ist der Medianus-Nerv
nicht zuständig. „Im Frühstadium
lassen sich die Symptome meist
noch durch das Ausschütteln oder
Massieren der Hand reduzieren“,
sagt Senyaman. Später können
die Schmerzen in den Arm bis zur
Schulter ausstrahlen, die Finger
können sich taub anfühlen und die
Daumenballenmuskulatur kann
sich zurückbilden.
Bei entsprechenden Beschwerden
rät die Ärztin zu einer frühzeitigen
weiterführenden Abklärung. Nach
einer klinischen Untersuchung,
einer Messung der Nervenleitgeschwindigkeit und eventuell
Röntgen-, Ultraschall- oder seltener MRT-Untersuchung leiten
die Ärzte dann eine Therapie ein.
„Im Anfangsstadium kann ein
Therapieversuch mit schmerzlindernden Medikamenten und einer
Schienenruhigstellung erfolgver-
sprechend sein. Eine Therapie
mit Cortison lehnen wir in unserer
Klinik allerdings ab, denn sie kann
zu erheblichen Nervenschädigungen führen“, erläutert Özge
Senyaman. Stellt sich der erhoffte
Erfolg nicht ein, kommen operative
Maßnahmen zum Einsatz. „Bei der
offenen Operation setzen wir einen
zwei bis drei Zentimeter langen
Özge Senyaman untersucht die Hand eines
Patienten auf Druckempfindlichkeit.
21
Medizin und Wissenschaft
Schnitt meist entlang der Linea
Vitalis (Lebenslinie) bis zur Handgelenksquerfalte“, beschreibt die
Medizinerin den etwa 20-minütigen
Eingriff. Dabei wird das Retinaculum flexorum, ein das Dach des
Karpaltunnels bildendes Band,
durchtrennt. Es wird für die Handfunktion nicht benötigt. Bei der
offenen OP können auch entzündliche Veränderungen der Beugesehnenscheiden, die im Karpaltunnel verlaufen, entfernt werden. Ein
endoskopischer Eingriff kommt nur
bei ganz klarer Indikation in Frage.
„Hier verläuft ein kleinerer Schnitt
horizontal am Handgelenk im
Bereich der Handgelenksquerfalte.
Wir durchtrennen dann ebenfalls
das Karpaldach, damit der Druck
auf den Mittelnerv reduziert wird“,
so Özge Senyaman. Nach dem
Eingriff erfolgt eine zehntägige
Schienenruhigstellung der betroffenen Extremität, bis nach zehn bis
14 Tagen die Fäden gezogen werden. „Die OP bringt in der Regel
gute Erfolge. Die meisten Patienten berichten über einen schnellen Rückgang der nächtlichen
Beschwerden. Taubheitsgefühl
der Finger oder Narbenschmerz
im OP-Gebiet können jedoch
noch eine Weile fortbestehen. Die
meisten Patienten erleiden kein
Wiederkehren der Beschwerden“,
betont Özge Senyaman.
Marlis Müller-Frommeyer
Weitere Informationen:
Sektion für Plastische Chirurgie,
Handchirurgie und Intensiveinheit
für Schwerbrandverletzte
Campus Lübeck
Tel.: 0451 500 - 20 61
Nachrichten
Wissenschaftspreis für Kieler Team um Prof. Regina Fölster-Holst
Prof. Dr. Regina Fölster-Holst,
Dermatologin am Campus Kiel
und Mitglied im Exzellenzcluster
Entzündungsforschung, und ihre
Arbeitsgruppe haben beim Wettbewerb „Wissenschaft interaktiv“ den
1. Preis gewonnen. Ausgezeichnet
wurde das Projekt „Die Haut, mein
heiliges Häuschen“: acht begehbare
Miniatur-Häuser, die unterschiedlich
ausgestattet sind und dadurch die
Funktionsweise und den Aufbau der
Haut multisensorisch und interaktiv
erlebbar machen. Der Wettbewerb
wird von Wissenschaft im Dialog,
einer Initiative der großen deutschen Wissenschaftsorganisationen,
ausgerichtet. Die Haut schützt uns,
ist eine Verbindung zwischen Innen
und Außen. Sie umgibt unseren
Körper wie ein sicheres Haus, deswegen wurden für das Projekt acht
kleine Häuser konstruiert. Wände
und Dächer unterscheiden sich im
Material und dem Aufbau, Interessierte und besonders Kinder können
alles berühren und spielerisch damit
umgehen. Dazu kommen Schaubilder mit Informationen zu Funktionen
und Dysfunktionen unserer Haut.
„Durch das Projekt gelingt es uns,
22
einen Ausdruck und eine Sprache
zu finden für die Erkenntnisse, die
wir in der Forschung gewinnen,
die von jedem verstanden werden
kann“, erläutert Regina FölsterHolst. Das Projekt ist als Wanderausstellung konzipiert und wird nun
auch an anderen Orten in Deutschland zu sehen sein. „Wissenschaft
interaktiv“ ist ein Wettbewerb, bei
dem Wissenschaftler-Teams und
PR-Experten ihrer Einrichtungen
Ideen für interaktive Exponate entwickeln, mit denen der Öffentlichkeit anschaulich wissenschaftliche
Zusammenhänge erklärt werden.
Das Motto der diesjährigen Ausschreibung war: „Gesundheit zum
Anfassen“. Der Preis wurde von
Regina Fölster-Holst und Matthias Buchner stellvertretend für die
gesamte Arbeitsgruppe entgegengenommen, zu der auch Anette
Ströh und Oliver Grieve gehören.
Die Häuser gebaut hat Georg Wawerla von Studio 38 aus Kiel. Mit
dem Preis verbunden sind 10.000
Euro Preisgeld, die zurück in das
Projekt „Die Haut, mein heiliges
Häuschen“ fließen.
In Miniatur-Häusern wird die Haut multisensorisch und interaktiv erlebbar gemacht.
Medizin und Wissenschaft
Kieler Hornhautbank
feiert 20-jähriges Bestehen
Die Hornhaut ist das Fenster des Auges. Ist sie eingetrübt oder verkrümmt, sind
die Betroffenen oft schwer sehbehindert. Eine Transplantation kann dann helfen. In
der Hornhautbank der Augenklinik, Campus Kiel, werden jährlich knapp 500 Hornhäute kultiviert. In diesem Jahr feiert die Hornhautbank ihr 20-jähriges Bestehen.
Mit der Spaltlampe wird die Hornhaut untersucht.
Die Ursachen einer schweren
Seherkrankung sind vielfältig. „Es
können Entzündungen, Verletzungen, wie z.B. ein Schnitt durch die
Hornhaut, oder angeborene Trübungen sein“, sagt Prof. Dr. Johann
Roider, Direktor der Augenklinik am
Campus Kiel. „Ist das Sehvermögen zu 70 Prozent eingeschränkt,
sollte man über eine Transplantation nachdenken.“ Im Gegensatz zu
anderen Transplantaten benötigt die
Hornhaut zum Einheilen kein Blut
– die Erfolgsquote bei Hornhauttransplantationen ist mit 90 bis 95
Prozent sehr hoch. Darüber hinaus
ist das operative Spektrum für die
Patienten in den vergangenen
Jahren deutlich größer geworden.
Durch ein neues Operationsverfahren können jetzt auch einzelne
Hornhautschichten transplantiert
werden. Bei dieser Operation wird
eine Hornhautscheibe (PKP) von
sieben bis acht Millimetern durch
Spendergewebe ersetzt. Dem Patienten werden nur die unteren zehn
Prozent seiner Hornhaut entnommen, die dann durch eine Spenderscheibe von gleichem Durchmesser
ausgetauscht wird. Die Vorteile sind
kleinere, fast nahtfreie Schnitte
und eine deutlich geringere Wundheilzeit. Prof. Dr. Roider und sein
dreiköpfiges Transplantationsteam
wenden seit zwei Jahren die neue
Technik an und haben damit bisher
große Erfolge erzielt.
Ein zusätzlicher Vorteil: Die Hornhautbank in der eigenen Klinik und
der damit verbundene direkte Zugriff
auf Hornhäute gerade bei Notfällen.
Nicht umsonst ist die Warteliste der
einzigen Hornhautbank in Schleswig-Holstein lang. Auf ihr stehen
derzeit 200 Patienten, von denen
jährlich 100 bis 120 Patienten transplantiert werden. „Die Nachfrage ist
deutlich größer als das vorhandene
Material“, bedauert Prof. Dr. Roider. Neben vielen Vorteilen einer
Transplantation birgt die Operation
auch Risiken. „Das größte ist die
Abstoßung des Gewebes“, erklärt
Dr. Bernhard Nölle, der stellver-
tretende Klinikdirektor. Um dies zu
vermeiden, werden die Hornhäute
von Spender und Empfänger vor der
Operation auf Gewebeverträglichkeit
getestet. „Die Hornhaut ist das einzige Transplantationsgewebe, das
nicht zwangsläufig kompatibel sein
muss“, erklärt Dr. Nölle. Für einen
optimalen Operationserfolg ist die
Gewebeverträglichkeit für das Kieler
Transplantationsteam jedoch unverzichtbar. Die Augenklinik ist eine
der wenigen Kliniken in Deutschland
mit einer breit angelegten Langzeitstudie über die Wertigkeit der
Gewebeverträglichkeit bei Hornhauttransplantationen. Bisher wurden die
insgesamt 2000 in Kiel transplantierten Patienten regelmäßig kontaktiert
und nachuntersucht. „Das ist die
einzige Möglichkeit, die den Nachweis liefert, dass wir durch unsere
Gewebeverträglichkeitsuntersuchungen eine geringere Abstoßungsquote haben als international üblich“,
sagt Prof. Dr. Johann Roider.
Bettina Krohn
Weitere Informationen:
Klinik für Ophthalmologie
Campus Kiel
Tel.: 0431 597- 23 98
23
Medizin und Wissenschaft
Erstes Gerinnungszentrum
in Schleswig-Holstein
Blutgerinnungsstörungen können lebensbedrohlich sein und bedürfen einer umfangreichen und exakten Diagnostik, bevor die Therapie beginnt. Mit der Gründung des ersten Gerinnungszentrums in Schleswig-Holstein setzt das UKSH jetzt
völlig neue Maßstäbe.
Bei Menschen mit Gerinnungsstörungen gerinnt das Blut nicht wie
bei einem gesunden Menschen. Bei
einem Teil der Patienten schließt sich
die Wunde nicht vollständig oder
nicht schnell genug, bei anderen
führt eine verstärkte Gerinnung zum
kompletten Verschluss von Blutgefäßen. Der Grund: Im Blut sind Eiweiße
fehlgebildet, die für die Gerinnung
notwendig sind. In manchen Fällen
fehlen sie teilweise oder ganz. Als
Folge kommt es entweder zu ungestillten äußeren oder inneren Blutungen oder zu einer überschießenden
Gerinnselbildung, die in Form von
Gefäßverschlüssen, sogenannten
Thrombosen, in den Beinen, der
Lunge oder im Gehirn als Schlaganfall auftreten können. Rund 0,3
Prozent der Bevölkerung sind von
einer schweren Gerinnungsstörung
mit Blutungsneigung betroffen, wesentlich häufiger jedoch sind Störungen der Blutgerinnung mit einer
verstärkten Gerinnselbildung: diese
betrifft circa 10 bis 15 Prozent der
Bevölkerung bis zu einem Alter von
50 Jahren. In Kooperation mit Kollegen der Kliniken in Kiel und Lübeck
wurde unter Federführung von Prof.
Dr. Ralf Junker, Direktor des Instituts
für klinische Chemie, jetzt das erste
24
Gerinnungszentrum in SchleswigHolstein errichtet. Geleitet wird das
Gerinnungszentrum campusübergreifend von Prof. Dr. Ulrike Nowak-Göttl.
In Lübeck ergänzt in leitender Funktion Dr. Daniela Manner das Gerinnungsteam. Neben der fachübergreifenden Versorgung von erwachsenen
Patienten mit Störungen der Blutgerinnung ist einer der Schwerpunkte
des Zentrums die Betreuung von
Kindern und Jugendlichen mit Gerinnungsstörungen, insbesondere den
Störungen mit angeborener erhöhter
Gerinnselbildung.
Der Schwerpunkt „Schlaganfall
und Thrombosen im Kindesalter“
ist für das UKSH ein besonderes
Herausstellungsmerkmal im bundes- und europaweiten Vergleich.
„Gerinnungsstörungen bei Kindern
erfordern eine sehr viel höhere Expertise und setzen eine langjährige
Erfahrung bei dem behandelnden
Arzt voraus“, sagt Prof. Dr. NowakGöttl. „Wir bieten hier eine komplexe
Diagnostik mit großem Laborspektrum, um die seltenen Erkrankungen
genau diagnostizieren zu können“,
erklärt Prof. Dr. Junker, der eng mit
den klinisch tätigen Kollegen in Kiel
und in Lübeck zusammenarbeitet.
„Erste Patienten- und Zuweiser­
umfragen zur Versorgung zeigten
bereits eine hohe Akzeptanz und
bestärken uns, den begonnen Weg
weiter zu beschreiten“, fügt Prof. Dr.
Nowak-Göttl hinzu. Da die Diagnostik sehr umfangreich ist, werden
an beiden Standorten täglich nicht
mehr als sechs Patienten vorgestellt,
Notfälle werden jederzeit fachkompetent versorgt. Der Erstkontakt mit
dem Patienten erfolgt in der Regel
durch eine Überweisung des behandelnden Haus- oder Facharztes. „Nur
durch eine starke Vernetzung mit
den niedergelassenen Ärztinnen und
Ärzten und den umliegenden Kliniken
können wir alle Patienten erreichen.
Wir setzen alles daran, die Zusammenarbeit zu fördern“ sagt Prof. Dr.
Nowak-Göttl.
Bettina Krohn
Weitere Informationen:
Institut für Klinische Chemie
Campus Kiel
Prof. Dr. Ulrike Nowak-Göttl
Tel.: 0431 597 - 32 25
Campus Lübeck
Dr. Daniela Manner
Tel. 0451 500 - 43 91
Pflege
Solidarität in
der EHEC-Krise
Während der EHEC-Krise wurden am UKSH knapp 300 EHEC- und HUS-Patienten ambulant und stationär versorgt. Nur durch die hervorragende interdisziplinäre
Zusammenarbeit und die Unterstützung von Pflegekräften anderer Kliniken konnte
die EHEC-Krise erfolgreich überwunden werden.
Aus der Verantwortung als einziger
Maximalversorger in Schleswig-Holstein ergaben sich für das Universitätsklinikum die höchsten Belastungen. Sie stellten das medizinische
Personal vor eine große Herausforderung. Die Frage der Kostenübernahme in Höhe von drei Millionen
Euro ist bis heute nicht geklärt.
„Die Krise dauerte insgesamt rund
vier Wochen. Um die Versorgung
aufrechterhalten zu können, wurden
in Schleswig-Holstein 50 freiwillige
Pflegekräfte von anderen Universitätskliniken aus ganz Deutschland
eingesetzt. Eine solche Solidarität
habe ich noch nie in meiner 23-jährigen Krankenhausarbeit erlebt. Ich
war sehr beeindruckt“, blickt der
Pflegerische Direktor Robert Green
aus Kiel zurück. Und auch Stephanie Heckel, Pflegekoordinatorin am
Campus Lübeck, bestätigt: „Die
Kooperation der Pflegekräfte vor
Ort habe ich selten so erlebt. Ohne
die freiwilligen, klinikübergreifenden
Unterstützungsangebote der Mitarbeiter hätten die EHEC-Patienten
nicht in der Form und Professionalität versorgt werden können. Das
Krisenmanagement hat über alle
Berufsgruppen hinweg hervorragend
funktioniert.“ In Schleswig-Holstein
hatte sich die Krise innerhalb von
eineinhalb Tagen zugespitzt. Erfahrungswerte lagen nicht vor. Um
Engpässe in der Pflege aufzufangen, waren andere Universitätskliniken aus dem Bundesgebiet gebeten
worden, auszuhelfen. Unterstützung
kam von insgesamt 13 Kliniken,
darunter die Universitätskliniken
in Mannheim, Tübingen, Freiburg,
Halle, Stuttgart und Berlin. Die
DRK-Klinik Teterow hatte die ersten
Mitarbeiter zur Verfügung gestellt.
Insgesamt kamen 36 Mitarbeiter aus
anderen Kliniken, die zwischen drei
und acht Tagen am UKSH waren.
„Im UKSH wurden zusätzliche
Isolierstationen, zum Teil auch in
Privatstationen und in Aufwachräumen, eingerichtet. Insgesamt
waren die EHEC-Patienten auf fünf
Stationen untergebracht, eine davon
Der Kieler Oberbürgermeister Torsten Albig (li.) informierte sich vor Ort über die EHEC-Krise,
hier im Gespräch mit Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH, Prof. Dr. Ulrich
Kunzendorf, Direktor der Klinik für Innere Medizin IV, und Christa Meyer, Vorstand für Krankenpflege und Patientenservice.
25
Pflege
war internistisch, drei orthopädisch
und eine gynäkologisch. Die fünf
Stationen waren parallel belegt, in
der Spitze mit 87 EHEC-Patienten,
davon 21 HUS-Patienten, die auf
der Intensivstation behandelt wurden“, berichten Robert Green und
Stephanie Heckel. Für die Blutreinigung konnten weitere Maschinen
organisiert werden, sodass das
nötige Equipment vorhanden war.
Die Ärzte sowie die Pflege- und
Servicekräfte arbeiteten nahezu
rund um die Uhr und alle Mitarbeiter machten Überstunden. Operationen wurden verschoben und
Fortbildungsmaßen fielen aus. Alle
zogen an einem Strang. Das ganze
Klinikum musste umdenken, denn
auf eine Krise in dieser Größenordnung konnte man personell und
räumlich nicht vorbereitet sein.
„Krisenmanagement und Organisation sind bestmöglich gelaufen. Der
große Erfolg kam vor allem durch
den Teamgeist aller Mitwirkenden
zustande“, berichtet Robert Green.
Nachrichten
Erste Professur für Forschung und Lehre in der Pflege
Prof. Dr. Sascha Köpke
Der Pflege- und Gesundheitswissenschaftler Prof. Dr. Sascha Köpke
hat seit dem 1. September die neu
geschaffene Professur für Forschung
und Lehre in der Pflege an der
26
Universität zu Lübeck inne und wird
künftig die gleichnamige Sektion am
Institut für Sozialmedizin des UKSH
leiten. Prof. Dr. Köpke kommt von der
Universität Hamburg, wo er mehrere
überregionale Forschungsprojekte
u.a. zur Versorgung älterer und chronisch kranker Menschen durchgeführt
hat. Es ist die erste Professur für
Pflegewissenschaft in Schleswig-Holstein überhaupt und die erste universitäre Professur in diesem Fachgebiet
mit direkter Anbindung an ein Universitätsklinikum in Norddeutschland. Mit
der Professur ist eine entscheidende
Grundlage für den weiteren Ausbau
der Pflegeforschung am UKSH gelegt
worden. „Ein wichtiger Meilenstein
ist erreicht“, betonte Christa Meyer,
Vorstand für Krankenpflege und Patientenservice des UKSH. „Es gehört
für mich zum Auftrag der Pflege und
des Pflegemanagements an einem
Universitätsklinikum, zur Weiterent-
wicklung des Wissensbestandes in
der Pflege beizutragen.“ Anknüpfend an seine bisherige Forschung
wird die akutstationäre Versorgung
älterer Menschen, insbesondere von
Menschen mit Demenz, ein zentrales
Thema der künftigen Arbeit von Prof.
Dr. Köpke und seinem Team sein. Als
eine weitere wichtige und dringende
Aufgabe betrachtet der Pflegewissenschaftler die Etablierung eines
akademischen Studienangebotes für
Pflegekräfte und Angehörige anderer
Gesundheitsberufe in Schleswig-Holstein. „Pflegeforschung muss klinisch
relevant sein, also dem Patienten
dienen“, so sein Anspruch. Durch
die enge Anbindung der Professur
und der von ihm geleiteten Sektion
an die universitäre Medizin und die
Krankenversorgung am UKSH sieht
er optimale Rahmenbedingungen
gegeben, um diesen Anspruch zu
verwirklichen.
Porträt
Fasziniert von
der Feuerwehr
Sven Klempau ist Diplom-Ingenieur und leitet die Betriebsfeuerwehr am Campus
Lübeck. Er hat damit seinen Traum-Job gefunden, denn für die Feuerwehr begeisterte er sich schon als Jugendlicher. Wenn andere nervös werden, behält er einen
klaren Kopf und trifft die nötigen Entscheidungen.
„Kick“ im Berufsalltag? „Nein“, sagt
er und lacht, „aber es gehört einfach
zu meinem Beruf, ständig abrufbereit
zu sein.“
Sven Klempau, Leiter der Betriebsfeuerwehr
Der gebürtige Lübecker ist ein bodenständiger Typ mit fester Stimme
und ebensolchem Händedruck, den
so leicht nichts erschüttern kann.
Seine Passion kann man schon beim
Betreten seines Büros kaum übersehen. Gleich neben der Tür hängt der
dunkle Feuerwehranzug mit den neongelben Streifen. Dazu der schwere
Helm und die Stiefel. Klempau ist
jede Sekunde bereit, den Anzug
überzustreifen und in die Stiefel zu
steigen, um so schnell wie möglich
am Einsatzort zu sein. Ist das der
Mit 16 Jahren trat Klempau der Freiwilligen Feuerwehr Lübeck-Moisling
bei und hat seitdem viele Erfahrungen auch in brenzligen Situationen
gesammelt. In seinem Leben dreht
sich viel, sehr viel um das Thema
Feuerwehr. Seine berufliche Laufbahn plante Klempau mit Weitblick.
„Für mich war klar, dass mein Beruf
mit der Feuerwehr zu tun haben
sollte“, erzählt der 39-Jährige. Also
studierte er nach dem Abitur an der
Fachhochschule Lübeck Maschinenbau und machte sein Diplom als
Ingenieur. Maschinenbauer wollte er
aber zu keinem Zeitpunkt werden.
„Man braucht aber ein technisches
Studium, um sich für den gehobenen
feuerwehrtechnischen Dienst bewerben zu können“, schmunzelt Klempau, der sich selbst als „zielorientiert“
beschreibt.
Noch während des Studiums bewarb er sich um einen Platz an der
Landesfeuerwehrschule SchleswigHolstein. Es folgte eine zweijährige
Ausbildung, die Klempau an ver-
schiedene Feuerwehrschulen in
ganz Deutschland und zur Berufsfeuerwehr Hamburg führte. Im Januar
2000 legte er die Laufbahnprüfung
für den gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst ab und schon am 1.
Februar trat er seine Stelle am UKSH
an. Seine Aufgabe hier: Aufbau einer
Betriebsfeuerwehr. „Die Stelle war
ein richtiger Glücksfall für mich. Eine
tolle Herausforderung und dazu noch
in Lübeck“, freut sich Klempau noch
heute. Denn Schleswig-Holstein zu
verlassen wäre ihm auch damals
schon sehr schwer gefallen.
Mit Einsatz und viel Fachkenntnis
machte er sich daran, die Betriebsfeuerwehr des Uniklinikums aufzubauen. Heute hat die Feuerwehr 40
ausgebildete Mitarbeiter, darunter
auch drei Frauen. Sie gehören zum
Träger- oder Wachdienst am Campus Lübeck, ein Teil ihrer Arbeitszeit steht für die Betriebsfeuerwehr
zur Verfügung. Alle sind mit einem
Meldeempfänger ausgestattet. Piept
das Gerät, lassen sie alles stehen
und liegen und laufen auf schnellstem Weg in den Feuerwehrraum im
Untergeschoss des Zentralklinikums,
um sich dort im Eiltempo mit Feuerwehr-Schutzkleidung und -Helm
27
Porträt
auszurüsten. „Fünf Minuten nach der
Alarmierung müssen wir die ersten
Maßnahmen eingeleitet haben“, sagt
Sven Klempau. Keine Frage, dass
seine Leute das schaffen. Und er
selbst natürlich auch.
Außer bei Bagatellfällen wird bei
jedem Alarm auch die Feuerwehr
Lübeck zum Einsatzort gerufen. Sie
braucht etwa acht bis zwölf Minuten
zum Campus an der Ratzeburger
Allee. Oft wird sie aufgehalten durch
geschlossene Bahnschranken kurz
vor dem Klinikum. „Da geht wertvolle
Zeit verloren, in der wir z.B. schon
mit der Brand- oder Schadensbekämpfung anfangen können“, sagt
Klempau und betont: „Die Zusammenarbeit mit den Kollegen der Berufsfeuerwehr klappt ausgezeichnet.
Wir sind ein eingespieltes Team.“
350 bis 400 Mal rücken Klempau
28
und seine Kollegen pro Jahr zu
Einsätzen aus. Sven Klempau hat
mittlerweile eine Weiterbildung zum
Sicherheitsingenieur abgeschlossen
und ist außerdem Sachverständiger
für vorbeugenden Brandschutz. „Die
Aufgaben der Betriebsfeuerwehr
werden immer komplexer“, stellt er
fest. Regelmäßig schult er deshalb
seine Kollegen und auch die Mitarbeiter auf den Stationen. Einmal pro
Jahr organisiert er eine Übung für
den Katastrophenschutz, der auch
in den Zuständigkeitsbereich der
Feuerwehr fällt.
Wenn Sven Klempau von seinem
Job im UKSH nach Hause kommt,
gehört auch die restliche Zeit des
Tages oft der Feuerwehr. Bei der
Freiwilligen Feuerwehr Moisling ist
Klempau inzwischen Ortswehrführer,
außerdem leitet er die Stadtjugend-
feuerwehr Lübeck. „Drei bis vier
Abendtermine kommen da schon
pro Woche zusammen“, verrät er. Da
passt es doch, dass seine Lebensgefährtin diese Leidenschaft teilt
und auch in der Feuerwehr aktiv ist.
Klempaus Motto lautet: „Gemeinsam
ist man stark“ – und diese Gemeinschaft macht für ihn auch einen Teil
der Faszination Feuerwehr aus. Ein
kleines bisschen Abenteuerlust sei
sicher auch dabei, gibt Klempau zu.
„Wo andere rausrennen, gehen wir
rein. Wir begeben uns bewusst in
Gefahr, um anderen zu helfen. Da
muss man sich absolut aufeinander
verlassen können.“ Sind für ihn auch
Tage ohne Feuerwehr denkbar? „Ja
klar, im Urlaub“, antwortet Klempau,
lacht und fügt dann schnell hinzu:
„Aber auch nur da!“
Marlis Müller-Frommeyer
Porträt
Rubrik
Die Arbeit als Psychologin
gibt ihr Kraft
Vor 14 Jahren wurde Bianca Scholz Opfer eines brutalen Raubüberfalls. Seitdem
sitzt sie im Rollstuhl, von der Halswirbelsäule abwärts gelähmt. Heute therapiert
die 44-jährige Diplompsychologin im Kieler Zentrum für Integrative Psychiatrie
(ZIP) Menschen mit Depressionen.
Montag, Dienstag und Donnerstag sind ihre Arbeitstage. Für
Bianca Scholz bedeutet das einen
eng getakteten Tag. Obwohl die
schlanke Therapeutin mit dem
Kurzhaarschnitt erst um 12 Uhr mit
ihrer Arbeit beginnt, fängt ihr Tag
bereits um 6:30 Uhr an. Alleine
zwei Stunden dauern ihre täglichen
Dehnübungen, hinzu kommt das
morgendliche Duschen, Anziehen
und Frühstücken. Seit dem brutalen
Raubüberfall vor 14 Jahren braucht
Bianca Scholz eine 24-stündige
Betreuung.
Um trotz ihrer schweren Behinderung so unabhängig wie möglich sein zu können, gründete die
Psychologin nach dem Raubüberfall einen eigenen Pflegeservice
mit heute zwölf Pflegerinnen und
Pflegern. „Ich bin dankbar, dass
ich überlebt habe. Schlimm ist es
manchmal für mich, dass ich aufgrund meiner Behinderung nie allein
bin“, sagt sie.
Allein war Bianca Scholz das letzte
Mal bei dem Raubüberfall 1996.
Damals arbeitete sie als Aushilfe
neben ihrem Job in Hamburg in
einem Fitnesscenter und sprang nur
für eine Freundin ein. „Als ich das
Center abends abschließen wollte,
hörte ich plötzlich hinter mir Stimmen“, blickt sie zurück. Obwohl die
junge Frau den Tätern sofort den
Schlüssel vor die Füße warf, stach
einer der beiden Jugendlichen mit
einem Messer 14 Mal auf sie ein.
Bianca Scholz stellte sich tot, damit
die Täter von ihr abließen, mobilisierte ihre letzten Kräfte, schrie,
wurde gehört und gerettet.
Ein Messerstich beschädigte das
Rückenmark so schwer, dass die
Diplompsychologin vom dritten
Halswirbel abwärts an gelähmt
ist. Trotzdem war es ihr größter
Wunsch, wieder zu arbeiten. Unermüdlich trainierte sie im Rahmen
ihrer eingeschränkten Möglichkeiten, verbrachte nach der Reha
mehrmals wöchentlich viele Stunden auf einem Speziallaufband.
Ihr größter körperlicher Fortschritt:
Sie kann die Finger etwas bewegen und so einen Spezialcomputer
bedienen. Der Weg ist frei. Die
Diplompsychologin bewirbt sich
bei Prof. Dr. Josef Aldenhoff, dem
Direktor des ZIP und wird von ihm
eingestellt. „Meine Arbeit ist mein
großes Glück“, sagt die Therapeutin.
Natürlich ist Bianca Scholz bei den
ersten Patientenkontakten sehr
aufgeregt, doch ihre anfänglichen
Befürchtungen, vielleicht aufgrund
ihrer Behinderung abgelehnt zu
werden, sind unbegründet. Ihre
fachliche Kompetenz verschafft ihr
schnell Respekt und Anerkennung.
Mit Patienten, die ihr gegenüber
Hemmungen haben, geht sie offen
um. „Ich spreche sie darauf an,
meistens löst sich die Befangenheit
dann schnell.“ Lobende Worte findet
Bianca Scholz für die Klinik und die
Unterstützung durch Prof. Dr. Aldenhoff. „Ohne ihn und die Oberärztin
Dr. Christina Schulz-Du Bois wäre
meine Arbeit nicht möglich gewesen“, sagt die Therapeutin.
Nach einem anstrengenden Tag in
der Klinik entspannt sich Bianca
Scholz bei Musik oder auf dem
motorbetriebenen Fahrrad. Gesellschaft leisten ihr dabei ihre beiden
Katzen. „Ich bin zufrieden, mit dem
was ich habe. Mein größter Wunsch
ist es, dass sich mein Zustand nicht
verschlechtert.“
Bettina Krohn
29
Hochbetrieb in den Räumen der neuen Notaufnahme am Campus Lübeck:
Am 12. September konnten hier die ersten Patienten versorgt werden.
30
Blickpunkt
Erstversorgung von Notfallpatienten
auf höchstem Niveau
Am Campus Lübeck ist die neue Notaufnahme eingeweiht worden. In den modernen Räumen profitieren die Patienten von der engen interdisziplinären Zusammenarbeit der beteiligten Disziplinen und einer optimierten Infrastruktur. Durch die
verbesserte Ablauforganisation wird lebenswichtige Zeit gewonnen.
Patienten des einzigen Maximalversorgers im Land erhalten damit
die bestmögliche Erstversorgung.“
„Mehr als 30.000 Patienten werden
jedes Jahr in der interdisziplinären
Notaufnahme am Campus Lübeck
versorgt – Tendenz steigend. Der
Neubau, den wir heute einweihen,
verfügt über großzügige Räumlichkeiten und modernste Medizintechnik, um diese große Zahl von
Patienten jetzt noch schneller und
besser behandeln zu können“, sagte Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH, anlässlich
der Schlüsselübergabe.
Prof. Dr. Heribert Schunkert, Direktor der
Medizinischen Klinik II am Campus Lübeck
Dr. Sebastian Wolfrum, Oberarzt in der Medizinischen Klinik II
Ende August konnte das UKSH am
Campus Lübeck die neue Notaufnahme einweihen. In den neuen
Räumen profitieren die Patienten
von der engen interdisziplinären
Zusammenarbeit der beteiligten
klinischen Disziplinen und einer
optimierten Infrastruktur mit modernster Medizintechnik. Durch die
verbesserte Ablauforganisation wird
lebenswichtige Zeit gewonnen. Das
Gebäude wurde im Rahmen des
Konjunkturprogramms II mit rund
6,1 Mio. Euro (Baukosten ohne
Baunebenkosten) zu 25 Prozent
vom Land Schleswig-Holstein und
zu 75 Prozent vom Bund finanziert.
Die Aufnahme des Patientenbetriebes begann am 12. September.
„Die Versorgung von Notfallpatienten in Schleswig-Holstein erreicht
mit dem Neubau der Notaufnahme
des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck,
modernsten Standard“, sagte
Staatssekretärin und UKSH-Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Cordelia
Andreßen in ihrem Grußwort. „Die
Die neue Notaufnahme mit ihrer
gebündelten fachlichen Expertise
bietet Erstversorgung für Notfallpatienten auf höchstem Niveau.
„Der große Fortschritt liegt darin,
dass wir nicht nur die Überwachungs- und Diagnosemöglichkeiten verbessern, sondern auch
den Komfort für unsere Patienten
erheblich steigern können. So sind
jetzt auch notfallmäßig ambulante
und kurzstationäre Behandlungen
in Ein- oder Zwei-Bett-Zimmern
möglich“, erklärte Prof. Dr. Heribert
Schunkert, Direktor der Medizinischen Klinik II, Campus Lübeck,
31
Blickpunkt
unter deren Leitung die Notaufnahme arbeitet. „Wir freuen uns sehr,
dem UKSH heute den symbolischen
Schlüssel zur neuen Notaufnahme überreichen zu können“, sagte
Henrik Harms, Geschäftsführer der
Gebäudemanagement SchleswigHolstein AöR (GMSH). „Der Neubau
mit einer Nutzfläche von 1.400 qm
wird sowohl den medizinischen und
technischen Ansprüchen an eine
moderne Notaufnahme als auch
dem Bedürfnis der Patienten nach
mehr Privatsphäre gerecht“, fügte
Harms hinzu. „Durch die Verwendung von Fertigmodulen ist es uns
gelungen, die Bauzeit erheblich zu
verkürzen.“
Die Notaufnahme ist administrativ
an die Medizinische Klinik II angebunden. Sie wird interdisziplinär
geführt und versorgt vorwiegend
Patienten aus der Inneren Medizin, der Chirurgie, der Neurologie
und der Psychiatrie. Eine weitere
chirurgische Notfallambulanz ist
in eigenen Räumlichkeiten untergebracht und kümmert sich um
Patienten der Unfallchirurgie bzw.
Orthopädie, der Plastischen Chirurgie und der Neurochirurgie.
„Durch die räumliche Nähe der
Notaufnahmeeinheiten und die
enge Zusammenarbeit zwischen
den Abteilungen profitieren auch
hier die Patienten vom Know-How
aller Fachdisziplinen“, meint Dr.
Sebastian Wolfrum, Oberarzt in der
Medizinischen Klinik II.
Der Neubau der Notaufnahme am
Zentralklinikum war wegen ständig wachsender Patientenzahlen
dringend notwendig geworden. Zum
Vergleich: Im Jahr 1991, als die
Notaufnahme am Campus Lübeck
den Betrieb aufnahm, wurden dort
jährlich rund 13.000 Patienten behandelt, 2010 waren es 32.000. Die
Kapazität der Notaufnahme konnte
jetzt durch den Neubau von bisher
14 Liegeplätzen auf 28 Betten erweitert werden. Der Neubau ergänzt
die bisherige Notaufnahme und
ist direkt mit dem Zentralklinikum
verbunden. Im ersten Stock befindet
sich außerdem eine neue Bettenstation mit 17 Zwei-Bett-Zimmern
sowie Arzt- und Pflegeräumen. Für
die Notfall-Patienten stehen jetzt
acht Ein-Bett-Zimmer und sechs
Zwei-Bett-Zimmer zur Verfügung.
Zwei weitere Zimmer mit jeweils
Beim Tag der offenen Tür informierten sich Rettungsdienste, Ärzte, Patienten und interessierte
Bürger über die neue Notaufnahme. Die an der Notfallversorgung beteiligten Kliniken stellten
ihre Arbeit vor. Hier demonstriert Dr. Eike Wenzel die OP-Verfahren der plastischen Chirurgie.
32
vier Betten sind für die Akutbehandlung vorgesehen. Für Patienten
mit schweren Infektionen gibt es
separate Isolationsräume. Auch ein
moderner Röntgenraum ist in die
Notfallaufnahme integriert.
Die neuen Räumlichkeiten, in
denen die Patienten sehr individuell betreut werden können, sind
mit modernster Medizintechnik
ausgestattet. Dazu gehören neue
Überwachungsmonitore, neue Ultraschallgeräte und Defibrillatoren.
Neu ist auch die Computeranlage,
mit der vom sogenannten „Stützpunkt“ der Notfallaufnahme aus
angezeigt wird, welcher Patient am
dringendsten ärztliche Hilfe benötigt. Für diese Ersteinschätzung der
eintreffenden Patienten setzt die
Notaufnahme das standardisierte
Manchester-Triage-Verfahren ein.
Dabei werden die Patienten nach
den Leitsymptomen Lebensgefahr,
Schmerzen, Blutverlust, Bewusstsein, Temperatur und Krankheitsdauer in Gruppen eingeordnet.
Jeder Gruppe ist eine maximale
Wartezeit zwischen 0 und 120 Minuten zugeordnet. In dieser Zeit soll
der Patient spätestens behandelt
werden. Die Dringlichkeitsstufen
sind farbig gekennzeichnet und
reichen von „Sofort/rot/0 Minuten“,
„Sehr dringend/orange/10 Minuten“,
„Dringend/gelb/30 Minuten“, Normal/grün“ bis hin zu „Nicht dringend/
blau“. Ist die Diagnose gestellt,
leiten die Ärzte die Akuttherapie ein
und bestimmen die Zielstation für
die Weiterversorgung der Patienten.
Leichtere Notfälle werden ambulant versorgt. „Für diese Patienten
besteht eine enge Zusammenarbeit
mit der Ambulanz der Kassenärztlichen Vereinigung, die nur wenige
Meter entfernt ist und die Aufgabe
einer hausärztlichen Notfallversorgung im Klinikum übernimmt“,
ergänzt Prof. Schunkert.
Blickpunkt
Ein Haus für die Gesundheitsforschung
v. li. Wissenschaftsminister Jost de Jager, Prof. Dr. Andreas Tholey (Leiter der AG Systematische Proteomics und Bioanalytik), und UKSH-Vorstandschef Prof. Dr. Jens Scholz bei der
Schlüsselübergabe am Niemannsweg 11 in Kiel.
Moderne Krankenversorgung bedarf
anspruchsvoller Forschung. Adäquate finanzielle und räumliche
Ausstattung sind die Voraussetzung
dafür, dass Ärzte und Wissenschaftler ihre Kreativität frei entfalten können. Am Campus Kiel ist jetzt ein
Haus für die Gesundheitsforschung
eingeweiht worden, das jetzt vom
Institut für Experimentelle Medizin
genutzt wird.
„Gemeinsam mit der Christian-Al­
brechts-Universität zu Kiel (CAU)
hat das UKSH hier einen Ort geschaffen, der optimale Bedingungen
für exzellente wissenschaftliche
Arbeit bietet“, sagte Prof. Dr. Jens
Scholz, Vorstandsvorsitzender des
UKSH, anlässlich der Einweihung
des Gebäudes Niemannsweg 11.
Das neue Forschungsgebäude sei
ein weiterer Meilenstein auf dem
Weg zum Klinikum der Zukunft.
„Unsere Patienten profitieren vom
engen Zusammenspiel der interdisziplinären Forschung und der
Hochleistungsmedizin, denn aktuelle Ergebnisse der Wissenschaft
werden unmittelbar in der klinischen
Praxis umgesetzt“, sagte Prof.
Scholz. Eingezogen sind in das von
Grund auf sanierte und um einen
Anbau erweiterte Gebäude des
Instituts für Experimentelle Medizin
am Niemannsweg 11 verschiedene Arbeitsgruppen, die alle unter
dem Dach des Exzellenzclusters
„Entzündung an Grenzflächen“
zusammenarbeiten. Das Institut für
Experimentelle Medizin (IEM) ist
im Jahr 2009 an der Medizinischen
Fakultät der CAU gegründet worden. Es umfasst insgesamt sieben
Arbeitsgruppen, die sich durch ihr
gemeinsames Interesse an der Entzündungsforschung auszeichnen:
Entzündungsmodelle (Leiter: Prof.
Dr. Guntram Grassl), Systematische
Proteomics und Bioanalytik (Leiter:
Prof. Dr. Andreas Tholey), Molekulare Entzündungsmedizin (Leiter:
Prof. Dr. Stefan Ehlers), Molekulare
Neurobiologie (Leiter: Prof. Dr. Dr.
Gregor Kuhlenbäumer), Evolutionäre Genomik (Leiter: Prof. Dr. John
Baines), die Sektion Epidemiologie
(Leiterin: Prof. Dr. Ute Nöthlings)
und Inflammatorische Karzinogenese (Leiterin: Prof. Dr. Susanne Sebens). Das IEM wird von einem Direktorium geführt, das sich aus den
Arbeitsgruppenleitern zusammensetzt. Alle leitenden Professorinnen
und Professoren sind Mitglieder des
Exzellenzclusters „Entzündungen
an Grenzflächen“. Wissenschaftsminister Jost de Jager bezeichnete
das neue Forschungsgebäude,
dessen Umbau von der Landesregierung mit rund 3,3 Mio. Euro unterstützt wurde, in seinem Grußwort
als „zukunftsweisende Einrichtung“.
„Durch die enge Kooperation mit
dem seit zwei Jahren bestehenden
Ambulanzzentrum Entzündungsmedizin am UKSH bieten sich jetzt
ideale Voraussetzungen für eine
vorbildhafte Verzahnung von Forschung und Krankenversorgung“,
sagte der Minister. „Die neuen
Forschungsflächen, die im Gebäude
Niemannsweg 11 für das Institut für
Experimentelle Medizin und die Wissenschaftler des Exzellenzclusters
Entzündungsmedizin entstanden
sind, werden wesentlich dazu beitragen, dass wir unsere Forschung
auch in Zukunft auf höchstem
Niveau weiterführen können“, freute
sich Prof. Dr. Stefan Schreiber,
Sprecher des Exzellenzclusters und
Direktor der Klinik für Innere Medizin
I am Campus Kiel. Kiel sei bereits
jetzt einer der national und international führenden Standorte auf dem
Gebiet der Entzündungsmedizin, so
Schreiber. Diese Position gelte es
weiter auszubauen.
Das Gebäude am Niemannsweg 11
bietet neben Büros auch einen großzügigen Konferenzraum sowie in
einem völlig neu errichteten Anbau
ausreichend Platz für moderne Labore. Das Gebäude wurde mit rund
3,3 Mio. Euro aus dem Konjunkturprogramm II finanziert, die übrigen
Mittel trug das UKSH selbst bei: 1,3
Mio. Euro stammen aus Mitteln des
Medizinausschusses, rund 600.000
Euro aus dem Matching Fund.
33
Blickpunkt
Individuelle Betreuung für
unheilbar kranke Patienten
Eine Palliativstation mit acht Betten ist am Campus Lübeck eröffnet worden. Betreut werden hier Patienten mit einer nicht mehr heilbaren Krankheit im fortgeschrittenen Stadium, deren Beschwerden einer stationären Behandlung bedürfen.
Die psychosoziale Betreuung der Patienten steht im Vordergrund.
sagte Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH, anlässlich der feierlichen Einweihung
der Palliativstation. „Wir sind froh,
den Patienten am Campus Lübeck
jetzt diese so wichtige Versorgung
bieten und damit die Betreuung von
Palliativpatienten in Lübeck und
Umgebung verbessern zu können.“
Dr. Norman Kripke und Pastorin Christine Brämer im Gespräch mit einer Angehörigen.
Die interdisziplinäre Palliativstation
ist die erste Station dieser Art am
Campus Lübeck. Der Begriff „palliativ“ geht auf das lateinische „Pallium“ zurück und bezeichnet einen
„Mantel“, der sich wie eine schützende Hülle um den Menschen legt.
„Palliativmedizin erweitert das breite
Spektrum universitärer Hochleistungsmedizin um einen wichtigen
Aspekt. Die psychosoziale Betreuung des Patienten steht hier im
Vordergrund. Mit der Eröffnung der
neuen Station am UKSH können
34
Palliativpatienten in SchleswigHolstein jetzt noch besser versorgt
werden“, erklärte Dr. Bettina Bonde,
Staatssekretärin im Ministerium für
Arbeit, Soziales und Gesundheit.
„Palliativmedizin ist eine besondere
Medizin für besondere Patienten.
Patienten, deren Lebenszeit aufgrund einer nicht mehr heilbaren,
weit fortgeschrittenen Krankheit
sehr begrenzt ist und die eine besondere medizinische Versorgung
durch speziell ausgebildete Mediziner und Pflegekräfte brauchen“,
„Die Ziele der Palliativmedizin
haben sich weiter differenziert und
sind Gegenstand einer neuen Definition des Faches“, erklärte Prof. Dr.
Hendrik Lehnert, Direktor der Medizinischen Klinik I, an die die neue
Station angeschlossen ist. Bei Palliativpatienten sei die Reflexion der
Therapieziele besonders relevant.
„Das übergeordnete Konzept der
Palliativmedizin bleibt aber, sich an
den individuellen Bedürfnissen der
Patienten und ihrer Angehörigen zu
orientieren. Leiden muss gelindert
und die bestmögliche Unterstützung
muss gewährt werden“, erklärte der
Klinikdirektor. „Die neue Palliativstation am Campus Lübeck möchte für
die Region Lübeck und insbesondere natürlich für die Betroffenen
und ihre Familien und Freunde ein
kompetenter und verlässlicher An-
Blickpunkt
sprechpartner sein“, betonte Prof.
Lehnert. „Eine palliative Situation
ist die schwierigste im Leben eines
Menschen. Es ist deshalb für einen
Arzt eine Aufgabe mit höchster
Priorität, diesen Lebensabschnitt
optimal pflegerisch und ärztlich
zu begleiten. Dies ist jetzt auf der
neuen Palliativstation des UKSH
möglich geworden“, sagte Prof. Dr.
Klaus Diedrich, Ärztlicher Direktor
des Campus Lübeck und Direktor
der Klinik für Frauenheilkunde und
Geburtshilfe.
„Im UKSH werden jährlich tausende Patienten betreut, die unter
weit fortgeschrittenen Erkrankungen leiden. Die Palliativstation ist
ein wichtiger Bestandteil, um ihre
Lebensqualität zu verbessern. Von
der Palliativstation werden neue
Impulse für die Betreuung der
Patienten im gesamten Klinikum
und in der studentischen Ausbildung erwartet“, erklärte Prof. Dr.
Barbara Wollenberg, Direktorin der
Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Campus Lübeck, in
ihrem Grußwort. „Ich bin sehr froh,
dass wir nach langer Vorbereitung
nun endlich die Station für die uns
anvertrauten Menschen öffnen
und unseren Patienten diese Zeit
und Versorgung anbieten können“,
sagte die Klinikdirektorin.
„Wir hoffen, mit unserer Förderung
die Entwicklung neuer palliativer
Behandlungsmethoden und die
bessere Versorgung der Patienten
so zu ermöglichen, dass im besten
Wortsinn ein ‚schützender Mantel‘
die Menschen in schwerer Zeit umhüllen kann“, sagte Renate Menken,
Vorsitzende des Stiftungsvorstandes der Possehl-Stiftung Lübeck.
Die Stiftung fördert die Einrichtung
der Palliativmedizin am UKSH,
Campus Lübeck. Die neue Station
befindet sich im Erdgeschoss des
Hauses 50 (Transitorium). Sie ist
der Medizinischen Klinik I angeschlossen und bietet acht Einzelzimmer in wohnlicher Umgebung.
Auch ein Wohnzimmer mit einer
Küchenzeile sowie ein Untersuchungs- und ein Besprechungsraum
gehören zur Station. Angehörige
können auf Wunsch bei den Patienten übernachten. Leiter der Palliativstation ist Oberarzt Dr. Norman
Kripke. Er wird unterstützt von
einem weiteren Arzt und elf speziell
ausgebildeten Pflegekräften. Auch
ein Psychologe, eine Seelsorgerin,
eine Sozialarbeiterin und Physiotherapeuten gehören zum Team.
„Bei den vielen spektakulären Baumaßnahmen, die die GMSH gemeinsam mit dem UKSH durchführt,
besteht durchaus die Gefahr, dass
wir vergessen, wie wichtig auch die
kleinen Dinge für die Betroffenen in
der Krankenversorgung sind“, sagte
Hans Braumann, Fachbereichsleiter
der Gebäudemanagement Schleswig-Holstein (GMSH), anlässlich
der Eröffnung der Palliativstation.
„Die GMSH hat hier im Rahmen
einer Sofortmaßnahme dafür Sorge
tragen können, dass in einer sehr
kurzen Zeit wesentliche Verbesserungen in den Raumqualitäten für
die Nutzer erreicht werden konnten.
Fußböden, Wände und Decken
wurden überarbeitet, technische
Einrichtungen modernisiert.“
Das UKSH hat bereits große Erfahrung auf dem Gebiet der Palliativmedizin. Erste Schritte wurden
schon 1985 mit der Eröffnung der
Schmerzambulanz in der Klinik
für Anästhesiologie und Operative
Intensivmedizin am Campus Kiel
gemacht. Sie war damals eine der
ersten Ambulanzen dieser Art in
Deutschland. Das dort entwickelte Qualitätssicherungssystem ist
heute Standard in allen größeren
schmerztherapeutischen Einrichtungen. 2005 wurde die Interdisziplinäre Schmerz- und Palliativstation
als 18-Betten-Station in Betrieb
genommen. Gleichzeitig konnte
die Interdisziplinäre Schmerz- und
Palliativambulanz im Zentrum für
Schmerz- und Palliativmedizin der
Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin und der Klinik
für Strahlentherapie am Campus
Kiel neu eröffnet werden.
Marlis Müller-Frommeyer
Prof. Dr. Hendrik Lehnert
Dr. Norman Kripke
35
Blickpunkt
Schlanke Strukturen:
Bessere Wirtschaftlichkeit
zur Sicherung der Zukunft
Seit 2010 hat der Vorstand des UKSH an den beiden Standorten des UKSH eigene Campusleitungen etabliert – die Managementzentren. Zusätzlich ist ein campusübergreifendes Diagnostikzentrum eingerichtet worden. Die drei Geschäftsführenden Direktoren ziehen nach 18 Monaten eine erste positive Bilanz.
„Durch die neuen Strukturen ist
es gelungen, Abläufe straffer zu
organisieren, Verantwortlichkeiten
klarer zu definieren und Entscheidungswege deutlich zu verkürzen“,
erklären die Geschaftsführenden
Direktoren Dr. Markus Johannsen
(Campus Kiel), Dr. Christian Elsner
(Campus Lübeck) und Joachim
Oberhansberg (Diagnostikzentrum).
Die Managementzentren werden
jeweils von einem Dreier-Team
geführt. An der Seite des Geschäftsführers steht jeweils ein ärztlicher
und ein pflegerischer Direktor. Im Diagnostikzentrum steht, an Stelle der
Pflege, eine Medizinisch-Technische
Direktorin neben dem Geschäftsführer. Zu den Aufgaben der Managementzentren und des Diagnostikzentrums gehören u.a. die
betriebswirtschaftliche Steuerung,
Zielvereinbarungen mit Kliniken
und Instituten sowie die Aufnahme, Filterung und Umsetzung von
strategischen Impulsen, der Ausbau
und die Weiterentwicklung klinischer
Partnerschaften und die Kooperation mit niedergelassenen Ärzten. Die
Zentren sind ein wichtiges Bindeglied zwischen Vorstand, Fakultäten,
Direktoren und Personalräten.
36
„Es ist gelungen, die Wirtschaftlichkeit des UKSH in den vergangenen
18 Monaten zu steigern. Wir sind
schlagkräftiger und effektiver geworden. Unsere Patienten profitieren davon ganz unmittelbar, denn
dieser Einsatz gilt der Verbesserung
der Versorgungsqualität“, sagt Dr.
Markus Johannsen. Als Beispiele
nennt er u.a. die Erweiterung der
Onkologie auf 30 Betten, fünf zusätzliche Betten in der Stroke-Unit,
die Erweiterung der Intensivkapazität um drei Plätze in der Herz- und
Gefäßchirurgie, die Eröffnung der
elektrophysiologischen Abteilung in
der Neurologie, die außerdem um
20 Betten aufgestockt wurde sowie
die Erweiterung der Chirurgie und
der Notaufnahme Innere Medizin.
Für das nächste Jahr ist am Campus Kiel ein weiterer Ausbau der
Onkologie geplant sowie die Erweiterung der Palliativstation. Größere
Projekte sind darüber hinaus die
Sanierung der OPs sowie die Einrichtung eines Hybrid-OPs und der
Neubau des Parkhauses. Daneben
konzentriert sich Dr. Johannsen
auf Kooperationen mit Kliniken in
Schleswig-Holstein. „Als einziger
Maximalversorger des Landes ist
uns an einer echten Partnerschaft
mit den Kliniken in SchleswigHolstein gelegen. Beispielsweise
kooperieren wir mit dem Verbund
der 5-K-Kliniken und bieten hochspezialisierte Leistungen in der
Herzchirurgie, Strahlentherapie
oder Frauenheilkunde auch in deren
Häusern an, um die Versorgung in
der Fläche zu verbessern.“
„Wir haben im vergangenen Jahr
schlanke Strukturen geschaffen,
damit Abläufe, Verantwortlichkeiten,
Projektstände und auch Ergebnisse klar benannt werden können“,
erläutert Dr. Christian Elsner. „Wir
führen monatlich Gespräche mit
den Klinikleitungen, um einen direkten Austausch von Informationen
zu gewährleisten. Außerdem haben
wir Quartalsgespräche mit den
Dezernaten und Kliniken initiiert,
in denen wir gemeinsam regelmäßig erörtern, wo und wie wir noch
besser werden können.“ Am Campus Lübeck wurden 2011 bauliche
Erweiterungen und Restrukturierungen durch zusätzliche Betten im
IMC/IC-Bereich der neurologischen
Einheit vorgenommen. Daneben
konnte eine wesentliche Straffung
der Abläufe durch die Inbetriebnahme der neuen Notaufnahme und die
Blickpunkt
Dr. Hans-Markus Johannsen
Joachim Oberhansberg
Dr. Christian Elsner
bauliche Restrukturierung des OPBereichs eingeleitet werden.
ein Versorgungsvertrag, den das
UKSH darüber hinaus mit der DAK
ab dem 1.10. geschlossen hat: ein
Programm zur Fernüberwachung
von Patienten mit Herzinsuffizienz
– einzigartig in Deutschland, da
er das UKSH direkt am Behandlungserfolg monetär beteiligt. Hier
arbeitet die Medizinische Klinik II
mit den Kassen zusammen. „In
schwierigen Zeiten wird die enge
Kooperation mit den Partnern im
Gesundheitswesen noch wichtiger,
weil die wenigen finanziellen Ressourcen zur Versorgung der Patienten zielgenau eingesetzt werden
müssen“, so Christian Elsner. Für
das nächste Jahr ist so am Campus
Lübeck u.a. eine Vereinbarung zur
neurologischen Versorgung von
Patienten geplant, die unter chronischen Schwindelanfällen leiden –
weitere Aktivitäten befinden sich in
Vorbereitung.
ziente Einheit. „Wir verstehen uns
als Dienstleister nicht nur für unser
UKSH sondern auch für externe
Kunden. Unser Ziel ist es, allen
Qualitätsansprüchen gerecht zu
werden“, so Oberhansberg. „Es gilt
vor allem, Synergien herzustellen,
klare Strukturen zu schaffen und
Doppelleistungen zu vermeiden.“
Ein weiterer Schwerpunkt des
Campus Lübeck liegt in der Vernetzung mit verschiedenen externen
Partnern im Bereich der Krankenkassen, Partner-Krankenhäusern
und niedergelassenen Ärzten. So ist
es gelungen, einen Kooperationsvertrag mit zwölf niedergelassenen
Ärzten zu schließen. Sie weisen
dem UKSH gezielt Patienten mit
speziellen Vordiagnosen zu. Darüber hinaus dehnt der Campus
Lübeck einzelne Spezialsprechstunden auch auf andere PartnerKrankenhäuser aus. „Gemeinsam
können wir uns so noch besser
auf diese Krankheitsbilder konzentrieren und die Abläufe auf diese
Patienten noch individueller abstimmen“, betont Dr. Elsner.
Ein integriertes Versorgungsprogramm für Schwangere ist gemeinsam mit den gesetzlichen Krankenkassen TK und DAK ins Leben
gerufen worden. Die Programme
heißen „Willkommen Baby“ und
„Babyfocus“. Sie bieten für die teilnehmenden Frauen eine Reihe von
Zusatzleistungen. „Mein Herz“ heißt
„In einer gemeinsamen Kraftanstrengung haben wir die solide
Basis für ein wettbewerbsfähiges
campusübergreifendes Diagnostikzentrum geschaffen“, sagt Joachim
Oberhansberg. Acht Kliniken und
Institute sowie die Interne Krankenhaushygiene bilden jetzt eine effi-
Im nächsten Jahr stehen für das
Diagnostikzentrum an beiden
Campi bauliche und gerätetechnische Neuerungen auf dem Programm. Sowohl in Kiel als auch in
Lübeck werden die Laborstraßen
erneuert. In Lübeck ist geplant,
das bereits vorhandene Labor
umzubauen, in Kiel wird es einen
kompletten Neubau geben, der bis
Mitte 2014 fertiggestellt sein soll.
„Damit sind die Weichen gestellt,
noch bessere Dienstleistungen zu
erbringen und uns weiter für den
externen Markt zu öffnen“, betont
Joachim Oberhansberg.
Marlis Müller-Frommeyer
37
Blickpunkt
Dienstleister für alle medizinischen
und administrativen Bereiche des UKSH
400.000 Patienten werden pro Jahr in den 80 Kliniken des UKSH in Kiel und Lübeck ambulant und stationär versorgt. Das Dezernat Erlösmanagement (ehemals
Patientenmanagement) mit seinen 200 Mitarbeitern trägt u.a. die Verantwortung
für die korrekte Abrechnung aller vom Klinikum erbrachten Leistungen.
„Im Dezernat Erlösmanagement
sind inzwischen alle Prozesse des
Datenflusses der Krankenversorgung im Krankenhaus – von der
Aufnahme des Patienten bis zur
fertigen Krankenhausrechnung –
miteinander verzahnt und in einer
Hand“, erläutert Birgit Reibsch,
Leiterin des Dezernats, das seit
Ende August den neuen Namen
„Erlösmanagement“ führt.
Auch der gesamte Vertragsverhandlungsbereich für alle stationären und ambulanten Verträge
mit den Krankenkassen und
Kooperationspartnern wird durch
das Dezernat geführt. Stationäre
Leistungen werden mit den Krankenkassen nach Krankheitskategorien, ambulante Behandlungen
nach Einzelleistungen des Arztes
wie im niedergelassenen Bereich
abgerechnet. Hochspezialisierte
medizinische Leistungen für Patienten in den Spezialambulanzen des
Universitätsklinikums SchleswigHolstein werden nach Krankheitsbildern abgerechnet. Auch für die
gesamte Arzneimittel- und Sachmittelabrechnung trägt das Dezernat
die Verantwortung.
38
Praktisch sieht das bei stationären
Behandlungen so aus: Der Patient
kommt mit einer Überweisung zum
verabredeten Termin in das UKSH.
Seine erste Station ist die Aufnahme. Dort werden seine Daten
einschließlich der Aufnahmediagnose in das Krankenhausinformationssystem ORBIS eingegeben.
Im Anschluss geht der Patient auf
die Station der für ihn zuständigen
Fachklinik und bekommt dort sein
Bett. Wenn er vom Stationsarzt
aufgenommen worden ist, können
Diagnose und Behandlung beginnen. „Die Mitarbeiter des Dezernats
Erlösmanagement übermitteln die
Aufnahmediagnose dann an die
Krankenkasse. Sie sichert in der
Regel nach spätestens drei Tagen
die Kostenübernahme zu. Nach der
Entlassung des Patienten werden
alle seine Daten von uns für die
Rechnungslegung zusammengeführt, plausibilisiert und abgerechnet“, erklärt Birgit Reibsch.
Kodierer verschlüsseln die für jeden
einzelnen Patienten erbrachten
Leistungen entsprechend der sogenannten Fallpauschalen (DRGs/
Diagnosis Related Groups). An-
Dezernatsleiterin Birgit Reibsch
schließend überprüft der DRG-verantwortliche Arzt der Station jeden
Fall auf Vollständigkeit und ergänzt
eventuell fehlende Ziffern. Danach
ist der Behandlungsfall freigegeben
für das Medizincontrolling, wo die
Daten erneut überprüft werden.
„Etwa sieben Tage nachdem der
Patient die Klinik verlassen hat,
erreichen seine Behandlungsdaten die Abrechnung und dann die
fertige Rechnung die Krankenkasse“, sagt Birgit Reibsch. Gibt es
Blickpunkt
Dezernat Erlösmanagement ist für
seine patientennahen Aufgabenbereiche standortbezogen, für alle
anderen Aufgaben campusübergreifend aufgestellt.
Für jeden stationären Patienten des UKSH
die erste Station: Die Patientenaufnahme im
Zentralklinikum.
Nachfragen der Krankenkassen zur
Rechnungslegung oder zur medizinischen Behandlung des Patienten,
wird der Bereich der Medizinischen
Rechnungsprüfung tätig. Das UKSH
ist „Begehungshaus des MDK“, das
heißt, der Medizinische Dienst der
Krankenkassen kommt regelmäßig
in das UKSH und überprüft die
Dokumentation und Abrechnung
der medizinischen Leistungen. Das
So sind jeweils zwei Teams des
Dezernats Erlösmanagement pro
Campus für die gesamte Abrechnung der medizinischen Leistungen
jeweils in Kiel und Lübeck zuständig. Die Vertragsverhandlungen,
die Pflege der Software, die Erstellung von Statistiken, die Optimierung der medizinischen Leistungsdokumentation, das Analysieren
der Leistungsdaten und der Leistungserstellungsprozesse, um nur
einige aufzuführen, sind campusübergreifend aufgestellt und bieten
Synergien für das gesamte UKSH.
„Das Dezernat Erlösmanagement
ist zuständig für die vollständige Ermittlung und Abrechnung
aller erbrachten medizinischen
Leistungen, sorgt konsequent für
Erlösoptimierung und trägt damit
zu höherer Wirtschaftlichkeit des
UKSH bei“, betont die Dezernatsleiterin. Auch Verhandlungen für
die Hochschul- und Spezialambulanzen, außerbudgetäre Koopera-
tionen und Individualverträge mit
den Kostenträgern gehören dazu.
„Unser Dezernat ist eine zentrale
Schnittstelle z. B. auch für einweisende Ärzte, für das Ministerium,
den Aufsichtsrat, die Universitäten
und die Verwaltung des UKSH“,
beschreibt Birgit Reibsch das große
Spektrum. „Die Anforderungen an
die fast 200 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter sind in den vergangenen
Jahren immer größer geworden.
Wir müssen uns ständig weiterentwickeln und sowohl die Arbeitsorganisation als auch die Strukturen
an die veränderten Bedingungen
anpassen“, weiß die Chefin.
Teamarbeit ist für Birgit Reibsch
nicht nur ein Schlagwort. Ein kollegiales Miteinander und regelmäßiger
Austausch zwischen den Mitarbeitern in den verschiedenen Bereichen gelten ihr als Selbstverständlichkeit. „Schließlich ist ein Chef nur
so gut wie seine Mitarbeiter arbeiten“,
fügt Birgit Reibsch hinzu und ist sehr
stolz auf ihre Mannschaft.
Marlis Müller-Frommeyer
Gesundheitseinrichtungen optimal ausgestattet
Die K+P GmbH ist ein beratendes Ingenieurbüro für die Medizin- und Labortechnikplanung. Gemeinsam mit dem
UK S-H und anderen Planungsbeteiligten realisieren wir am Campus Lübeck:
Wir erbringen auf Wunsch für Sie gern folgende Leistungen:
► Beratung und Planung rund um die Medizintechnik
Medizinische Ausstattung
der neuen Notaufnahme
Beschaffung eines PET-CT´s
für die Klink für Radiologie
und Nuklearmedizin
Ersatzbeschaffung von
Linearbeschleunigern für die Klink
für Strahlentherapie
► Einrichtungs-und Ausstattungsplanung
► Bestandsaufnahmen und deren Einbeziehung in die
Planung
► Beschaffungsmanagement für medizintechnische
Geräte und Einrichtungen (inkl. Großgeräte)
► Kapazitätsberechnungen für Zentralsterilisationen,
digitale Bildarchive, digitale Patientenakten
K+P W. Bous + J.Thieme GmbH
Greifswalder Str. 5
10405 Berlin
Tel. (030) 21 90 91 -0
Fax (030) 21 47 34 40
Email: [email protected]
www.hospitalplanung.de
39
Blickpunkt
Nachhaltig in die
Zukunft investieren
Die ersten Investitionen fließen bereits in das UKSH-Spendenprojekt „Verbesserung der KITA-Plätze“. Dank der Spenden aus den Fundraising-Aktivitäten werden
in Lübeck ein Spiel-Fahrweg gebaut und in Kiel neue Spielgeräte angeschafft.
Gutes tun! Für unser UKSH
Der Ausbau der KITA-Plätze liegt dem Vorstand des UKSH und den Universitäten sehr am Herzen.
Denn das UKSH-Spendenprojekt „Verbesserung der KITA-Plätze“ kommt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
besonders zugute.
Zukunft sichern
Die Zukunft der Medizin wird zunehmend weiblich sein. Daher ist der Ausbau der KITA-Plätze die gemeinsame
Antwort der Universitäten und des UKSH auf den spürbaren Fachkräftemangel im Gesundheitswesen, den Wettbewerb um die besten Köpfe und die besonderen Anforderungen an den zeitlichen Umfang von Kinderbetreuung im
Arbeitsfeld von Forschung, Lehre und Krankenversorgung.
Familienfreundlichkeit am UKSH
Der Vorstand des UKSH hat im Jahr 2010 den Ausbau familienfreundlicher Strukturen mit der Bewerbung um
das Zertifikat „audit berufundfamilie“ beschlossen. Das Zertifikat "audit familiengerechte Hochschule" tragen die
Universitäten Lübeck und Kiel seit 2008 bzw. 2002. KITA-Plätze sind ein wichtiges Argument bei der Bindung
und Akquise hochqualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie bei der Standortattraktivität.
Warum ein Stiftungs- und Spendenprojekt?
Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten sind von der öffentlichen Hand die dringend notwendigen
Investitionen und Modernisierungen nicht mehr im vollen Maße zu leisten. Als sinnvolle Alternative müssen wir
neue Wege finden, um in die Zukunft des UKSH zu investieren. Schon jetzt engagieren sich Firmen, Organisationen, Privatpersonen, UKSH-Beschäftigte und Stiftungen für das UKSH sowie für die Zukunftssicherung der
Medizin und damit für die Gesundheit der Menschen in unserem Land.
Gute Gründe, das UKSH zu unterstützen
Unsere Patienten profitieren vom engen Zusammenspiel der Hochleistungsmedizin und der interdisziplinären Forschung und
Lehre, indem aktuelle Ergebnisse der Wissenschaft unmittelbar in der klinischen Praxis umgesetzt werden. In 80 Kliniken und
Instituten behandeln 2.000 Ärzte und Wissenschaftler gemeinsam mit 3.600 Pflegekräften an den traditionsreichen Standorten
Lübeck und Kiel jährlich mehr als 360.000 Patienten stationär und ambulant. Als größter Arbeitgeber in Schleswig-Holstein
leisten wir mit unseren 10.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und weit über 1.000 Kooperationspartnern sowie Lieferanten
einen wichtigen volkswirtschaftlichen Beitrag. Als moderne Organisation in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft setzen wir uns
täglich für die Gesundheit der Menschen ein.
Gutes tun!
Ihre Spenden helfen uns. Für unser UKSH – auf dem Weg zum Klinikum der Zukunft:
Verein UKSH Wissen schafft Gesundheit e.V.
www.uksh.de/gutestun
40
Blickpunkt
Die KITA-Projekte im Detail
Campus Lübeck
In der ersten Ausbaustufe ist für die KITA Unizwerge der Neubau eines Krippenhauses vorgesehen. Damit schaffen wir 50 zusätzliche Plätze. Diese werden an die bisherige Kindertagesstätte angebunden. Im Zuge dieser Erweiterung soll neben der Regelbetreuung eine Notfallbetreuung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des UKSH und
der Universität aufgebaut werden.
1
2
In der zweiten Ausbaustufe wird in der unmittelbaren Nähe des Campus Lübeck gemeinsam mit der Grundschule Grönauer Baum, der Universität und der Hansestadt Lübeck das Projekt „Bildungshaus 1-10“ realisiert. Dort
entsteht ein Gebäudekomplex mit integrierter Kindertagesstätte. Schon seit vielen Jahren besuchen Kinder von
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern diese Grundschule. Das Angebot, dort eine Kindertagesstätte zu integrieren,
bietet den Eltern die Sicherheit, ihr Kind vom ersten Lebensjahr an bis zum Ende der Grundschulzeit an einem Ort
betreut zu wissen.
Ziel beider Ausbaustufen in Lübeck: 250 Betreuungsplätze
Campus Kiel
In der ersten Ausbaustufe ist die Erweiterung um ein Krippenhaus vorgesehen, so dass das KITA-Gesamtangebot
auf 120 Plätze steigt.
1
2
Der Neubau einer Kindertagesstätte soll im Rahmen der zweiten Ausbaustufe auf dem Gelände des ehemaligen
Schwesternwohnheimes, Niemannsweg 11-13 erfolgen. Die Projektstudie für den KITA-Neubau mit 120 Plätzen
ermöglicht ingesamt ein gutes Betreuungsangebot für 240 Kinder.
Ziel beider Ausbaustufen in Kiel: 240 Betreuungsplätze
41
Blickpunkt
Ja, ich möchte den gemeinnützigen Verein „UKSH Wissen schafft Gesundheit e.V.“
durch mein persönliches Engagement unterstützen
Der Verein „UKSH Wissen schafft Gesundheit“ steuert die Spendenaktivitäten für das UKSH. Es kann zweckgebunden (z.B. für Projekte und Kliniken) und auch zweckungebunden an den Verein gespendet werden.
Weitere Informationen
Mitglied werden und Gutes tun! Mitgliedsanträge und Spendenformulare als pdf im Internet:
http://www.uksh.de/gutestun/Formular_Download.html
First Donator
Die ersten 500 Spender und Mitglieder, jeweils als Privatperson oder Organisation, profitieren: Sie
gehören zum besonderen Kreise der First Donator. Zudem ist ein Pin dieser Sonderedition garantiert.
Besonderes Engagement und Würdigung bei Privatpersonen und Organisationen
1-Stern: 300 bis 600 EUR / Jahr*
2-Sterne: 601 bis 5.000 EUR / Jahr*
3-Sterne: ab 5.001 EUR / Jahr*
*Gilt für ein jährliches Gesamtengagement, das sich aus Spenden und/oder dem Mitgliedsbeitrag zusammensetzen kann.
Kontakt / Terminvereinbarung
Tel.: 0431 597 -10 04 | E-Mail: [email protected] | Ansprechpartner: Pit Horst
Verein UKSH Wissen schafft Gesundheit e.V.
▪ Spendenkonto für zweckgebundene, klinikbezogene und auch zweckungebundene Spenden:
Förde Sparkasse | KTO: 1400135222 | BLZ: 210 501 70
▪ Vorstand des Vereins UKSH Wissen schafft Gesundheit e.V.:
Prof. Dr. Jens Scholz (Vorsitz) | Christa Meyer | Claudia Weise | Thomas Meyer | Alexander Eck
Geschäftsführer: Dipl.-Kfm. Pit Horst
www.uksh.de/gutestun
42
Blickpunkt
Von der Theorie
in die Praxis
Das letzte Jahr ihres Studiums steht für angehende Ärzte ganz im Zeichen der
Vorbereitung auf den beruflichen Alltag. Das praktische Jahr (PJ) absolvieren die
Studierenden der medizinischen Fakultäten in Kiel und Lübeck in verschiedenen
Lehrkrankenhäusern. Hier werden die jungen Mediziner für ihre späteren Aufgaben
fit gemacht. „forum“ stellt die Lehrkrankenhäuser des UKSH in einer Serie vor.
Teil 6 | Bad Bramstedt: Zehn Kliniken unter einem Dach
Das Klinikum Bad Bramstedt vereint
zehn Fachkliniken unter einem
Dach. Jährlich lassen sich hier über
12.500 Patienten behandeln – davon etwa 7.000 im Rehabilitationsbereich und ca. 5.500 im Klinikbereich. Der Behandlungsschwerpunkt
liegt auf Erkrankungen des gesam-
ten Stütz- und Bewegungsapparates. Als eine sogenannte „combined unit“ vereint das Klinikum
unterschiedliche, fachübergreifende
Methoden und Therapieansätze zur
Behandlung dieser Krankheiten.
Damit ist das Haus ein Kompetenzzentrum für die Behandlung von
Gelenk-, Wirbelsäulen-, Muskel-,
Nerven- und Gefäßerkrankungen.
Die Lehrstühle für Rheumatologie
des UKSH (Prof. Gross) und für
Orthopädie des UKE (Prof. Rüther)
sind mit ihren Kliniken in Bad Bramstedt vertreten. Im Bereich Innere
Medizin/Rheumatologie werden
Der Haupteingang des Klinikums Bad Bramstedt
43
Blickpunkt
jährlich drei bis vier Studierende
ausgebildet. Sie durchlaufen die
Stationen mit den unterschiedlichen
Schwerpunkten, auf Wunsch auch
die Ambulanz. Zusätzlich können
die PJ-Studenten auch in Funktionsbereichen wie z.B. der Endoskopie
eingesetzt werden. Die Studierenden erhalten einen breiten Einblick
in die allgemeine Innere Medizin
mit dem Schwerpunkt entzündlichrheumatischer Systemerkrankungen. Wöchentlich findet Unterricht
zu Themen der allgemeinen Inneren Medizin statt. Dazu kommt die
praktische Ausbildung am Patienten
mit der Möglichkeit der Betreuung
„eigener“ Patienten. Die Schwerpunkte liegen auf entzündlichen
Systemerkrankungen, vor allem
Vaskulitiden und Kollagenosen mit
stark interdisziplinärem Vorgehen.
In der Orthopädie werden über das
Jahr verteilt sechs PJ-Studenten
aus dem UKSH aufgenommen. Sie
werden in der Stationsarbeit eingesetzt, im Operationssaal und in der
Ambulanz. Jeder PJ-Student erhält
auf der Station einen Patienten zur
Betreuung von der Aufnahmeuntersuchung bis zum Entlassbrief. Er
bekommt damit Gelegenheit, den
stationären Krankenhausaufenthalt
einschließlich der Operationen und
der Nachsorge kennenzulernen und
verantwortlich zu betreuen.
Die Studierenden werden regelmäßig in der Ambulanz eingesetzt,
zusammen mit einem Facharzt.
Schwerpunktmäßig beschäftigt sich
die Orthopädie in Bad Bramstedt
mit Gelenk- und Knochenkrankheiten (einschließlich entzündlich-rheumatischer Gelenkkrankheiten und
seltener Arthropathien). Die Klinik
weist diesbezüglich eine sehr hohe
Fallzahl auf einschließlich operativer Gelenkrekonstruktionen an allen
Gelenken. Die PJ-Studenten lernen
die orthopädische Untersuchungstechnik, die Standardverfahren der
operativen Chirurgie, die Möglichkeiten der konservativen Orthopädie
und der medikamentösen Therapie.
Sie können die Verbandstechnik
erlernen sowie die rehabilitative
Therapie in der Anschlussheilbehandlung. Ein weiterer Schwerpunkt
der Klinik liegt in der Diagnostik und
konservativen (selten operativen)
Therapie von Knochenkrankheiten.
Schließlich ist die Klinik in der Behandlung gutartiger und bösartiger
Knochentumoren spezialisiert. Es
besteht ein eigener kinderorthopädischer Bereich.
Weitere Informationen:
Orthopädie: Dr. Andreas Niemeier
Tel.: 04192 90 24 15
Innere Medizin: Dr. Frank Moosig
Tel.: 04192 90 25 84
Buchvorstellung
G. Dostal und R. Dostal | Entwicklungen und Chancen im Gesundheitsmarkt der Zukunft
Die Gesundheitsbranche
ist mit einem
geschätzten
Umsatzvolumen
von über 400
Mrd. Euro, über
5,9 Millionen
Beschäftigten
und über 520.000 meist mittelständischen und Kleinst-Unternehmen
die größte Branche Deutschlands.
In den letzten Jahren sind aus den
Versicherten bzw. Patienten nicht
nur zunehmend Kunden geworden,
sondern auch die beteiligten Unternehmen wie z.B. Pflegeeinrichtungen, MVZ, Fitness-Studios oder
Zahnärzte, stellen sich plötzlich die
Frage: Wie können wir mit anderen
Unternehmen zusammenarbeiten,
um Kunden zu gewinnen und zu
dostal-beratung®
Kompetenz im Gesundheitsmarkt
consulting - marktforschung - training
Gabriele Dostal
Richard J. H. Dostal
Entwicklungen und Chancen
durch das Zusammenwachsen des
1. und 2. Gesundheitsmarktes in Deutschland
Ergebnisse Expertenbefragung von healthpanel.de
im Frühjahr 2011
Vilsbiburg 2011
44
halten und nachhaltig wirtschaftlich
erfolgreich zu sein? Vor diesem
Hintergrund hat die dostal & partner Managementberatung eine
umfassende und aussagekräftige
Studie entwickelt, für die bei einer
Online-Befragung 462 hochrangige Entscheider aus dem 1. und
2. Gesundheitsmarkt interviewt
wurden. Die Verfasser der Studie
kommen zu dem Schluss, dass die
bislang übliche isolierte Betrachtung von Sektoren sich künftig bei
zahlreichen Fragestellungen für
fast alle Teilmärkte ausschließt.
Bei der zu erwartenden positiven
Geschäftsentwicklung der nächsten
fünf Jahre bleiben zwar die Gesundheitspolitik und die allgemeine
Wirtschaftsentwicklung die wichtigsten Einflussfaktoren. Doch auch das
Qualitäts- und Kostenbewusstsein
der Verbraucher, die Professionalisierung des Wettbewerbs und
das Aufbrechen der sektoralen
Grenzen nehmen an Bedeutung zu.
Die Studie weist den Weg in einen
Gesundheitsmarkt, in dem langfristig „nichts bleibt wie es heute ist.“
Die Veröffentlichung richtet sich an
Unternehmen und Beschäftigte im
Gesundheitswesen.
Entwicklungen und Chancen
durch das Zusammenwachsen
des 1. und 2. Gesundheitsmarktes
in Deutschland.
Benchmark-Studie für Unternehmen
und Entscheider.
ISBN: 978-3-00-034970-6
249,00 Euro
Die Studie wird als CD-Version geliefert.
Nachrichten
Unterstützung für Eltern und Neugeborene
Ein neues Projekt bietet Eltern und Neugeborenen direkt nach der Geburt Hilfe an.
Möglichst schon vor oder direkt nach
der Geburt erkennen, wo und wie
Eltern unterstützt werden können
und wie Neugeborene einen guten
Start ins Leben haben – mit diesem
Ziel ist das Projekt „Kinderschutz
von Anfang an – Neue Wege gehen“
unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Ute Thyen im März
2010 am Campus Lübeck aus der
Taufe gehoben worden: Die von der
Bundesregierung, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
(BZgA) und dem Deutschen Jugendinstitut (DJI) initiierten „Frühen
Hilfen“ werden in einem Pilotprojekt
in den klinischen Alltag eines Maximalversorgers implementiert.
Die Beschäftigten der Kliniken für
Kinder- und Jugendmedizin und
Frauenheilkunde und Geburtshilfe
bündeln Kräfte und entwickeln mit
dem Programm „Guter Start in die
Familie“ kurz „GuStaF“ gute Voraussetzungen für ein dauerhaftes Angebot zum Schutz, Förderung und
Bildung der Kinder möglichst schon
im Kreißsaal und in der Schwangerenversorgung. Anzeichen für einen
Unterstützungsbedarf zu erkennen,
zu deuten, zu wissen was zu tun ist
oder wo Familien Hilfe finden, für all
das entsprechend aufmerksam zu
sein, dafür werden die Mitarbeiterinnen geschult. Prof. Thyen dazu: „Es
geht darum, die Mitarbeiter darin
zu stärken Brücken zu bauen.“ Wie
wichtig das ist, berichtet die Hebamme Jana Brunke, die im Projekt als
Mentorin ausgebildet wird: „Vor 15
Jahren habe ich eine Patientin von
ihrem dritten Kind entbunden. Der
Vater war dabei und hat merkwürdig
desinteressiert ausgesehen. Als ich
fragte, ob alles in Ordnung sei, hat
er nur gesagt, zwei Kinder hätten
ihm gereicht, das dritte wäre nicht
gewollt. Eine Situation, die einen
denkbar schlechten Start für das
Neugeborene bedeutet hat, wie ich
heute weiß, aber damals wusste
ich gar nicht, wie ich mit den Eltern
hätte reden sollen.“
Zwischen 10 und 20 Prozent aller
jungen Eltern bräuchten psychische
oder soziale Unterstützung, weiß
Prof. Thyen. Für das auf zwei Jahre
befristete Pilotprojekt konnte die
gesamte Finanzierung durch Stiftungsgelder der Kroschke Stiftung
und Gemeinnützigen Sparkassenstiftung gesichert werden. Dafür
bedanken sich alle Beteiligten und
der Vorstand für Krankenpflege und
Patientenservice, Christa Meyer, als
Projektverantwortliche ganz herzlich.
Auszeichnung
Prof. Dr. Olav
Jansen, Direktor
des Instituts für
Neuroradiologie, Campus
Kiel, ist mit dem
Felix-Wachsmann-Preis
der Deutschen
Prof. Dr. Olav Jansen
Röntgengesellschaft ausgezeichnet worden. Der
Preis wird verliehen für herausragende Leistungen im Bereich der
Fort- und Weiterbildung. Prof. Jansen hat über mehrere Jahre hin erfolgreich im Programm der Akademie als Referent mitgearbeitet und
ist in zahlreichen Veranstaltungen
von den Teilnehmern mit höchsten
Punktzahlen bewertet worden. Mit
dem Preis ehrt die Gesellschaft
das Andenken des Stifters Prof. Dr.
Felix Wachsmann.
Innovation Award
PD Dr. Martin
Rudolf, Oberarzt
der Klinik für
Augenheilkunde,
Campus Lübeck,
hat den 1. Preis
des EURETINA Innovation
Award 2011
PD Dr. Martin Rudolf
gewonnen. Die
Auszeichnung wird jährlich von der
Europäischen Gesellschaft für Netzhautspezialisten (EURETINA) e.V.
vergeben. Dr. Rudolf erhielt den mit
20.000 Euro dotierten Preis für seine Arbeiten zu einem neuartigen Behandlungsansatz der Altersbedingten Makuladegeneration und lokaler
Entzündung im Auge. Unter dem
Begriff Makuladegeneration wird
eine Reihe von Augenerkrankungen
zusammengefasst, die die Makula
lutea, den so genannten „Punkt des
schärfsten Sehens“, betreffen.
45
Nachrichten
Herzklappenbank vermittelt menschliche Herzklappen
Gewebe stickstoffgekühlt in Sicherheitsbehältern. Darin herrscht eine
Temperatur von Minus 177 Grad.
Mit speziellen Schutzhandschuhen öffnet Dr.
Markus Ernst den extrem gekühlten Sicherheitsbehälter.
Die Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie, Campus Kiel, unterhält in
Kooperation mit der Deutschen
Gesellschaft für Gewebetransplantation seit 1994 eine Herzklappenbank
– die einzige in Schleswig-Holstein.
Aus der Herzklappenbank werden
jährlich 150 menschliche Herzklappen, so genannte Homografts, an
Kliniken aus dem gesamten Bundesgebiet zur Implantation vermittelt.
Gelagert werden Homografts und
Die Homografts stehen nur für
spezielle Indikationen zur Verfügung,
z.B. für Patienten mit Infektionen.
Hat sich eine künstliche Herzklappe
entzündet, kann diese nicht durch
eine neue künstliche ersetzt werden. Die Re-Infektionsgefahr wäre
zu hoch. Eine humane Herzklappe
weist hingegen ein deutlich geringeres Infektionsrisiko auf. Homografts
werden darüber hinaus häufig im
Bereich kindlicher Herzklappenfehler
eingesetzt. Als Spender kommen primär Verstorbene in Frage, deren Zustimmung vorliegt, deren komplettes
Herz aber zur HerztranspIantation
ungeeignet ist. Eine zweite Spendergruppe sind Transplantationspatienten, deren Herz entnommen und
gegen ein gesundes Herz getauscht
wurde. „Herzklappentransplantate
unterliegen wie alle Gewebetransplantate dem Arzneimittelgesetz“,
erklärt Oberarzt Torsten Morschheuser. Der Leiter der Herzklappenbank
ist zusammen mit seinem Stellvertreter Dr. Markus Ernst und dem Team
24 Stunden an 365 Tagen im Jahr
im Einsatz. „Wenn Gewebe benötigt
wird, sind wir so schnell, dass wir
innerhalb von 30 Minuten reagieren
können“, sagt Morschheuser.
Zur Herstellung einer menschlichen
Herzklappe werden 26 Stunden, davon 6 Stunden für die Präparation,
14 Stunden für die Vor- und Nachbereitung der Räume, 4 Stunden für
die Konservierung und Qualitätssicherung benötigt. „Im Gegensatz zu
Transplantaten werden Homografts
nicht vom Körper abgestoßen“,
erklärt der Herz- und Gefäßchi­
rurg. Als Spender kommt potentiell
jeder zwischen 0 und 65 Jahren in
Frage. Die Kriterien sind ähnlich wie
bei einer Organspende. Ob eine
menschliche Herzklappe implantiert
werden kann, ist neben den Spenderkriterien vor allem abhängig von
ihrem Durchmesser.
Bettina Krohn
Weitere Informationen:
Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie
Campus Kiel
Tel.: 0431 597 4403
UKSH Gesellschaft für IT Services mbH bildet erstmals aus
Fabian Uhlmann und Florian Lamp
46
Die UKSH Gesellschaft für IT Services mbH hat in diesem Jahr zum
ersten Mal Auszubildende eingestellt. Fabian Uhlmann und Florian
Lamp erlernen seit dem 1. August
2011 am Campus Lübeck und
am Campus Kiel den Beruf des
Fachinformatikers für Systemintegration. Die Ausbildung erstreckt
sich über drei Jahre. In dieser Zeit
durchlaufen die beiden jungen
Männer die verschiedenen Bereiche der IT-Gesellschaft. Hierzu
gehören für dieses Berufsbild vor
allem das Service-Management
und der Systembetrieb. Ferner
werden die Auszubildenden auch
die Bereiche Administrative Verfahren und Klinische Verfahren
kennenlernen. „Wir freuen uns,
schon im zweiten Jahr nach der
Gründung unseres Unternehmens
jungen Menschen den Einstieg ins
Berufsleben ermöglichen zu können“, sagt Dr. Werner Pauls, Leiter
der Stabsstelle IT. In den kommenden Jahren sollen weitere Auszubildende aufgenommen werden.
Nachrichten
Eindrücke vom ersten
UKSH-Sommerfest „Familientreffen“
Mehr als 1.500 UKSH-Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter und ihre Familien feierten am Campus Lübeck das erste
UKSH-Sommerfest, das unter dem Motto
"Familientreffen" stand. Viele Angebote
lockten zum Zuschauen und Mitmachen.
Nächstes Jahr wird das Fest am Campus
Kiel stattfinden. Alle Beschäftigten sind
wieder herzlich eingeladen.
47
Nachrichten
Gesundheitsmanagement in der Service GmbH: Neue Angebote
Aktive Minipause, Aqua-fit, Rückenfit, Fitness, Ergophysconsult am
Arbeitsplatz, Ernährungsberatung
– diese Präventionsmaßnahmen
organisiert Heidrun Günther vom
Gesundheitsmanagement seit drei
Jahren im Auftrag der Geschäftsführung der Service GmbH für deren
Beschäftigte. Die Kurse wurden
zunächst nur am Campus Kiel
angeboten, seit Anfang 2011 gibt es
sie auch am Campus Lübeck – an
beiden Standorten in Zusammenarbeit mit der Zentralen Einrichtung
Physiotherapie und Physikalische
Therapie. Für die Aqua-Fit- und
Rücken-Fit-Kurse erhalten die Beschäftigten Sonderkonditionen. Die
„Aktive Minipause“ umfasst kleine
Bewegungs- und Entspannungsübungen am Arbeitsplatz und ist
für Mitarbeiter von Hauswirtschaft,
Verpflegungsmanagement, Zentral­
sterilisation und Verwaltung gedacht.
Am Campus Lübeck wird seit Mai
Natalie Goltz als Ergophysconsult
eingesetzt. Sie bietet eine physiotherapeutisch ergonomische Beratung an. Dabei handelt es sich um
die Analyse von Arbeitsaufgaben,
Arbeitsumfeld und Arbeitsbelastung. Nach Vorlage der Ergebnisse
werden in Zusammenarbeit mit den
Mitarbeitern mögliche Änderungen
wie z.B. die Umgestaltung des
Arbeitsplatzes vorgenommen. Ab
Januar 2012 soll auch in Kiel eine
Ergophysconsult eingesetzt werden.
„Firmenfitness“ gehört ebenfalls zum
Programm. In Zusammenarbeit mit
dem Fitnesscenter „Wellyou“ in Kiel
zahlt die Service GmbH bei Anmeldung den ersten Monatsbeitrag
für ihre Beschäftigten. In Lübeck
Neue Adresse für Lob + Kritik
25 Jahre
•
kooperiert die Service GmbH mit
dem Fitness-Studio „Fit in Form“ und
zahlt den für die Aufnahme erforderlichen Vitalcheck. Zu dem Paket von
gesundheitsfördernden Maßnahmen
für die Beschäftigten zählt weiter
eine Ernährungsberatung. Sie findet
ab 13. Oktober 14-tägig an beiden
Campi unter dem Motto „Fit und
Gesund“ statt. Die Beschäftigten
werden von den Diätassistentinnen /
Ernährungsberaterinnen Ute Settgast (Campus Kiel) und Martina
Wawner-Haas (Campus Lübeck)
betreut.
Weitere Informationen:
Heidrun Günther
Tel.: 0431 597- 42 58
Intranet: Service GmbH
Gesundheitsmanagement
25 Wochen
•
25 Aktionen
Die Beschwerdemanagerin Renate Holm-Doroszenko
am Campus Lübeck ist innerhalb des Zentralklinikums umgezogen und ist ab sofort am Infopunkt 1
zu finden (Haupteingang Zentralklinikum, 1. Gang
rechts, Raum Nr. 004, direkt hinter der Treppe). Die
Sprechzeiten sind unverändert:
Mo. bis Fr. 9 - 11 Uhr
Mo. und Do. 13 - 14 Uhr
Tel.: 0451 500 - 48 48
212057/3308_88x57_Maier_Layout 1 25.08.11 12:09 Seite 1
www.25-jahre-kci.de
Wir nutzen die Gelegenheit und sagen „Danke“.
Wenn’s mal schöne
orthopädische
Maßschuhe sein sollen . . .
Für viele Jahre des Vertrauens und der Treue. Für konstruktive Zusammenarbeit und die Bereitschaft, innovative Wege
mit uns zu gehen. 25 Jahre lang.
HEINZ MAIER GmbH
• Orthop. Maßschuhe
• Maßeinlagen
• Schuhzurichtungen
• Diabetiker Schutzschuhe
48
Fuß-Orthopädie · Alle Kassen
zertifizierter Betrieb
Hüxstraße 74
23552 Lübeck
Telefon 04 51 / 7 33 54
Telefax 04 51 / 7 06 33 64
[email protected]
Wir freuen uns über die zahlreichen begeisterten Teilnehmer
an unseren Jubiläumsaktionen. Bleiben Sie dran! WIr haben
weitere Aktionen für Sie geplant. Vorbeischauen lohnt sich:
www.25-Jahre-kci.de
KCI Medizinprodukte GmbH · www.kci-medical.com
24h Customer Service 0800 783 3524
© 2011 KCI Licensing, Inc. · Alle Rechte vorbehalten
Jubilare
Campus Kiel
25 Jahre
Monika Büttner
3.5. | Verwaltungsangestellte Patientenaufnahme, Dez. Erlösmanagement
Siegrid Werner
3.7. | Angestellte im ärztlichen
Schreibdienst, Klinik für Innere
Medizin I
Inga Stamer
10.7. | Angestellte im ärztlichen
Schreibdienst, Klinik für Ophthalmologie
Tim Sievers
15.7. | Verwaltungsangestellter
Patientenaufnahme, Dez. Erlösmanagement
Heike Schaefer
21.7. | Mitarbeiterin in der ZSVA
Axel Lehnert
22.7. | Angestellter DV-Systemtechnik, UKSH Servicegesellschaft IT
Frauke Ciesielski
1.8. | Bereichsleitung Dez. Personal
Angelika Griese
1.8. | Verwaltungsangestellte der
Apotheke
Ulrike Schmitz
1.8. | Zentrale Physiotherapie und
Physikalische Therapie
Ingrid Böck
10.9. | Pflegerische Teamleitung,
Klinik für Ophthalmologie
Martin Meyen
13.9. | techn. Angestellter,
Dez. Facility Management
Wiebke Berlin
1.10. | Krankenschwester, Klinik für
angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie
Sabine Bretschneider
1.10. | Krankenschwester,
Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie
Sylvia Glismann
1.10. | Krankenschwester, Station
OPZ 4, Klinik für Unfallchirurgie
Katrin Lassen
1.10. | Krankenschwester,
Klinik für Allgemeine Chirurgie
und Thoraxchirurgie
Peter Strittmatter
1.10. | Krankenpfleger, Klinik für
Neurochirurgie
Kay Hast
8.10. | Krankenträger
Dunja Lausen
16.10. | Krankenschwester, Klinik für
Allgemeine Pädiatrie
Hilke Lange
18.10. | Krankenschwester, Klinik
für Gynäkologie und Geburtshilfe
Susanne Marx
4.8. | Verwaltungsangestellte Abrechnung, Dez. Erlösmanagement
Campus Kiel
Patricia Rüschmann
16.8. | Krankenschwester, Funktionsdienst, Klinik für Anästhesiologie
und Operative Intensivmedizin
Günter Dickhöfer
1.10. | Krankenpfleger,
Klinik für Allgemeine Chirurgie
und Thoraxchirurgie
Andreas Voigt
26.8. | Krankenträger
Hannelore Flohr
1.10. | MTA, Institut für Klinische
Chemie
Wolfgang Bottke
27.8. | Handwerker, Dez. Facility
Management
Anja Rippert
27.8. | Dokumentationsassistentin,
Institut für Rechtsmedizin
Grit Dreyer
3.9. | Pflegerische Teamleitung,
Klinik für Herz und Gefäßchirurgie
40 Jahre
Cornelia Schreiber
1.10. | Krankenschwester,
Klinik für Unfallchirurgie
Campus Lübeck
25 Jahre
Anja Kwasniok
4.7. | Teamleitung der interdisziplinären Endoskopie
Ulrike Freyher
15.7. | Arzthelferin,
Institut für Klinische Chemie
Petra Schmidt
21.7. | Institut für Med. Mikrobiologie
und Hygiene
Ulrike Sawallich-Hänisch
24.7. | Krankenschwester,
Klinik für Kiefer-und Gesichtschirurgie
Franz-Josef Thiemann
1.8. | Patientenversorgung
Stefan Wilms
1.8. | Personalversorgung
Thorsten Niemann
16.8. | Institut für Med. Mikrobiologie
und Hygiene
Katrin Mayer-Vagt
1.9. | Krankenschwester, HNO-Klinik
Birgit Regolin
1.9. | Gesundheits- und Krankenpflegerin, Klinik für Anästhesiologie
und Operative Intensivmedizin
Marlis Johnigk
16.9. | Teamassistentin Hauswirtschaft
Burkhard Baatz
19.9. | Gesundheits- und Krankenpfleger, Klinik für Frauenheilkunde
und Geburtshilfe
Sonja Graetsch
1.10. | MTLA im Institut für
Pathologie
Michael Topf
1.10. | Pförtner
Marina Laßner-Stüdemann
11.10. | Klinik für Psychiatrie und
Psychotherapie
Jörg Bergmann
7.11. | Mitarbeiter Spontantransport
Michael Bartels
15.10. | Handwerker,
Dez. Facility Management
49
Rätsel
SUDOKU
Lösen Sie das japanische Zahlenrätsel: Füllen Sie
die Felder so aus, dass jede waagerechte Zeile, jede senkrechte Spalte und jedes Quadrat aus 3 mal 3
Kästchen die Zahlen 1 bis 9 nur je einmal enthält.
6
8
Frauengestalt
im „Freischütz“
Hauptstadt der
Steiermark
mutmaßen
7
4 1
7
6
Rohstoff
für
Kerzen
1
8 5
2
6
9 3
6 4
2
9
5 6 9
8
3
Befehl;
Auftrag
verschiedener
Ansicht
bei
Kräften,
wohlauf
Schöpflöffel
Fluss
zur
Donau
Fragewort: an
welchen
Ort?
locker,
wacklig
wüst,
leer
Porzellanstadt
in Oberfranken
Musikzeichen
enthaltsam lebender
Mensch
nordische
Münze
Wasserstelle
für Tiere
Gästebetreuerin
Verteidigung
bei
Gefahr
den
Wunsch
haben
friedlicher
Zustand
verblüht,
vertrocknet
Provinz
Kanadas
Signalfarbe
bestimmter
Artikel
französisches
Adelsprädikat
Ideal,
Richtschnur
Hochgebirgshorntier
Eingang;
Vorspeise
(franz.)
indische
Währungseinheit
Frau des ein
Menelaos Erdteil
Begeisterung,
Schwung
Jahreszeit
Laubbaum
Metallstrang,
-faden
einfarbig
7
von Was- frech,
ser um- anmagebenes ßend
Land
von
geringer
Größe
Vorbedeutung
reißend
schnell
8
arabisches
Fürstentum
optisches
Vergrößerungsgerät
begeisTierterter
Anhänger pflege
(engl.)
Bühnenauftritt
beharrlich, ausdauernd
4 9 1
5
3
Inselgruppe
im
Atlantik
Offiziersrang
Sil-ben-rät-sel
Aus den Silben a - die - en - er - fest - ga - gen - gie - heit - i - ja - knet - le - le - li - lot - lou - mas - nen - nen - ni - no - pi - rein - ren sat - se - sel - sen - sie - tel - test - ti - ti - um - un - ve - wie sind 12 Wörter nachstehender Bedeutungen zu bilden. Die ersten und
dritten Buchstaben – jeweils von oben nach unten gelesen – ergeben einen Spruch.
50
1 Sonnenschutz (französisch)
4 exquisit, ausgesucht
7 bezeichnen; taufen
10 sanft schaukeln
2 einen Künstler buchen
5 weiches, formbares Material
8 sicher durch Können
11 Anregung, erster Schritt
3 Kraftstoffart (Kurzwort)
6 Unsauberkeit
9 Flugzeugführer (Flugversuche)
12 ein Fußbodenbelag
Bild: © Monkey Business #8477189 - Fotolia.com
K
iel: Gesundheitsforum
im Citti-Park, Kiel
Programm-Highlights Oktober 2011
Datum Thema
Zeit Referent
Di.
4.
L
übeck: Gesundheitsforum
auf dem Campus Lübeck des UKSH
Programm 2011
Datum Thema
Zeit Referent
18 - 20 Uhr
Hüft- und Knieprothesen: Welche Innovationen helfen dem
Patienten?
UKSH, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Dr. Schröder
Mi.
5.
18 - 20 Uhr
Halswirbelsäulenbeschwerden – Diagnostik und Therapie
UKSH, Klinik für Neurochirurgie, Prof. Dr. Nabavi
Do.
6.
18 - 20 Uhr
Diarrhoe: ein Symptom – viele Ursachen
UKSH, Klinik für Innere Medizin I, PD Dr. Kühbacher
Fr.
18 - 20 Uhr
Sportverletzung der Schulter –
Prävention und minimal-invasive Therapien
UKSH, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Dr. Finn
Do. 9. Juni
MRSA und andere Erreger  welches Problem stellen sie dar?
1830-20 Uhr
Mo.
17.
18 - 20 Uhr
Sportverletzung des Knie- und Sprunggelenkes
UKSH, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, PD Dr. Varoga
UKSH, Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene,
Prof. Dr. Knobloch
Di.
18.
18 - 20 Uhr
Neues zur Diagnostik und Therapie von Herzklappenerkrankungen
UKSH, Klinik für Kardiologie und Angiologie, Prof. Dr. Frey
Do.14. Juli
Wenn der Schuh drückt  Fußchirurgie in jedem Alter
1830-20 Uhr
UKSH, Orthopädie, Prof. Dr. Russlies,
Mi.
18 - 20 Uhr
Gefäßinterventionen Endovaskuläre Therapie – oder Gefäße
behandeln, ohne zu operieren
UKSH, Klinik für Diagn. Radiologie, PD Dr. Schäfer
1830-20 Uhr
Do.
20.
18 - 20 Uhr
Glaukom (Grüner Star) – Welche Vorsorge ist sinnvoll?
UKSH, Klinik für Augenheikunde, PD Dr. Rüfer
Do. 8. Sep.
Das große Vergessen: Leben mit Demenz
Mo.
24.
17 - 18 Uhr
Gender und Ernährung – männlich, weiblich, anders?
UKSH, Diätassistenten-Schule, Elina Zwickert
1830-20 Uhr
UKSH, Klinik für Neurologie, Prof. Dr. Münte
Di.
Do. 13. Okt.
Internistische Krebstherapie im Wandel der Zeit
1830-20 Uhr
UKSH, Medizinische Klinik I, Dr. Biersack
18 - 20 Uhr
Männliche Sexualität – Moderne Therapiemöglichkeiten der Erektilen
Dysfunktion
UKSH, Klinik für Urologie, Dr. Osmonov
Mi.
26.
18 - 20 Uhr
Sporttherapie bei Krebserkrankung – unsere Angebote
UKSH, Krebszentrum Nord, Stephanie Otto
1830-20 Uhr
UKSH, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dr. Finas,
Do.
27.
18 - 20 Uhr
Schuppenflechte – Was Sie wissen sollten
UKSH, Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Dr. Gerdes
Do. 8. Dez.
Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Betreuung 
was ist zu bedenken?
Mo.
Entwicklungen der Gelenkprothesen – von den Anfängen bis heute
– was ist für wen geeignet
UKSH, Sektion für Onkologische und Rheumatologische Orthopädie,
Prof. Dr. Gerdesmeyer
1830-20 Uhr
UKSH, Patienteninformationszentrum PIZ, Beke Jacobs
7.
19.
25.
31.
18 - 20 Uhr
Zusätzlich zu den obigen Programm-Beispielen bietet das
Gesundheitsforum Kiel fast täglich Veranstaltungen an, die Sie dem
Internet entnehmen können. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl
empfehlen wir eine Voranmeldung und freuen uns auf Ihren Besuch.
Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung
Tel.: 0431 597- 52 12, E-Mail: [email protected].
Do. 14. April Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Betreuung 
was ist zu bedenken?
1830-20 Uhr
UKSH, Patienteninformationszentrum PIZ, Beke Jacobs
Do. 12. Mai
Wenn die Hand kribbelt und schmerzt: Das Karpaltunnelsyndrom
und andere Ursachen
1830-20 Uhr
UKSH, Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Intensiveinheit für Schwerbrandverletzte, Özge Senyaman
Do. 1
1. Aug. Volkskrankheit Vorhofflimmern 
Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten
UKSH, Medizinische Klinik II, Dr. Bode,
Do. 10. Nov. Moderne Ansätze bei weiblicher Beckenbodenschwäche und
Inkontinenz
Das UKSH Gesundheitsforum Lübeck bietet Ihnen ein vielfältiges Programm
rund um Ihre Gesundheit. Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Voranmeldung ist
nicht erforderlich. Die Veranstaltungen finden im Hörsaal des Turmgebäudes
auf dem Campus Lübeck statt. Wir freuen uns auf Sie.
Bei weiteren Fragen rufen Sie uns gern an.
Beke Jacobs Tel.: 0451 500 - 59 74, E-Mail: [email protected]
Weitere Veranstaltungen und Informationen unter: www.uksh.de/gesundheitsforum
© Yuri [email protected]
Kursprogramme zur Unterstützung
pflegender Angehöriger
2. Halbjahr 2011
Wenn die Bewegung ins Stocken kommt – Pflege bei Parkinson
mittwochs, 6 x | 26.10.2011 - 30.11.2011 | jeweils 18.30 - 20.30 Uhr
Wenn das Gedächtnis nachlässt – für Angehörige von demenziell Erkrankten
dienstags, 8 x | 18.10.2011 - 06.12.2011 | jeweils 18.30 - 20.30 Uhr
Wie geht Pflege zu Hause: Anleitung, Tipps und Tricks
donnerstags, 3 x | 17.11.2011 - 01.12.2011 | jeweils 18.00 - 21.00 Uhr
Pflegen ohne zu heben und zu tragen: Anleitung zur Bewegung und Mobilisation
freitags, 7 x | 28.10.2011 - 09.12.2011 | jeweils 18.00 - 21.00 Uhr
Wer und Was hilft bei Pflegebedürftigkeit – Sozialrechtliche Möglichkeiten
Einzeltermine | 13.10.2011, 16.11.2011, 14.12.2011 | jeweils 18.00 - 21.00 Uhr
Ein Angebot der Pflegekasse bei der BARMER GEK Lübeck in Zusammenarbeit mit der UKSH Akademie.
Die Teilnahme ist kostenfrei und unabhängig der eigenen Krankenkassenzugehörigkeit.
Anmeldung
UKSH, Beke Jacobs, Tel.: 0451 500- 59 74
Alle Kurse finden in Haus 73, Seminarraum 2, Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck statt.
– Pflegekasse –