Ausgabe Oktober 2011
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Ausgabe Oktober 2011
Rubrik Ausgabe Oktober 2011 Das Magazin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein Ernährung und Gesundheit www. .de Kooperationspartner von Editorial (v.l.) Prof. Dr. Jens Scholz: Vorstandsvorsitzender, Christa Meyer: Vorstand für Krankenpflege und Patientenservice, Peter Pansegrau: Kaufmännischer Vorstand Liebe Leserinnen, liebe Leser, doppelt hält besser: nach dem fraktionsübergreifenden Beschluss des Schleswig-Holsteinischen Landtages im Jahr 2009 haben Kabinett und Parlament jetzt den Weg freigemacht, damit wir das Klinikum der Zukunft bauen können. Die universitätsmedizinische Gesundheitsversorgung unserer Patientinnen und Patienten bleibt dabei in öffentlicher Hand. Über diese Entscheidung sind wir froh. Bei der dringend notwendigen Umsetzung des baulichen Masterplans werden private Investoren ihr Kapital und Know-how einfließen lassen. Die Landesregierung hat damit die Weichen für die Zukunftssicherung unseres UKSH gestellt. Bis zum Baubeginn im Jahr 2014 stellt das Land weiterhin Mittel aus der Hochschulförderung für die Modernisierung der Gebäude der Krankenversorgung sowie der Forschung und Lehre zur Verfügung. Dies sind hervorragende Perspektiven für alle, die der Medizin unseres UKSH bedürfen – und für alle, die in unserem UKSH arbeiten. Wir fühlen mit den Menschen, die ihre Hoffnung auf Heilung in die Partikeltherapie gesetzt haben. Für unsere Ärzte und Pflegekräfte ist es enttäuschend, dass die Entwicklung dieser Technologie an der Realität scheitern musste. Dennoch können wir den onkologischen Patienten in unserem Land eine gute Nachricht mitteilen: Auf unserem Campus Kiel entsteht jetzt ein außergewöhnliches Comprehensive Cancer Center (Krebszentrum), dass das gesamte Spektrum der konventionellen Strahlentherapie in einer modernen Atmosphäre abbilden wird. Darauf konzentrieren wir jetzt unsere Kräfte. Ihr Vorstand Liebe Leserin, lieber Leser, weltweit gibt es mehr Menschen mit Übergewicht als Menschen mit chronischem Hunger. Auch hierzulande geht der Trend in Richtung Übergewicht – inzwischen gilt jeder fünfte Deutsche als adipös. Dies zieht ein höheres Krankheitsrisiko nach sich: Das Spektrum reicht von Bluthochdruck, Herzinfarkt und Diabetes bis hin zu einer Vielzahl von Krebserkrankungen sowie Stoffwechselstörungen, Schlaganfall und Atemproblemen, Arthrose oder Unfruchtbarkeit. Aber nicht nur der Körper, auch die Seele leidet. Auch besteht die Gefahr, in eine Depression zu verfallen. Betroffen sind immer mehr die Kinder. Grund genug für die Spezialisten unseres UKSH, sich verstärkt auf Vorsorge und Heilung dieser Volkskrankheit zu konzentrieren. Ihr Oliver Grieve Pressesprecher 3 412002/3309_180x86_ASB_Layout 1 26.08.11 13:23 Seite 1 Arbeiter-Samariter-Bund Wir helfen hier und jetzt. Landesverband Schleswig-Holstein Telefon: 04 31 / 70 69 40 Telefax: 04 31 / 70 69 440 [email protected] · wwwasb-lvsh.de 24 x für Sie vor Ort in Schleswig-Holstein ■ Rettungsdienst ■ Krankentransport ■ Med.-Transportdienst ■ Katastrophenschutz ■ Rückholdienst NEU! ■ Ambulante Pflege ■ Stationäre Pflege ■ Tagespflege ■ Sozialstationen ■ Menüservice ■ Jugendgruppen ■ Kindergärten ■ Erste-Hilfe-Ausbildung ■ Fahrdienste ■ Schulsanitätsdienst Ambulante Pflege · Hoeschstraße 1 · 23560 Lübeck NEU! ASB Intensivtransport Schleswig-Holstein · www.itw-sh.de Kompetenz – von Mensch zu Mensch! Das Uniklinikum deckt als einziges Krankenhaus der Maximalversorgung in Schleswig-Holstein das gesamte Kompetenz-Spektrum der modernen Medizin ab. Und wir? Tragen als kompetente Dienstleistungsexperten der Gesundheitswirtschaft unseren Teil zum Maximum bei. Mit umfassenden Servicelösungen, die mehr Raum für Pflege bieten und damit auch eine schnelle Genesung fördern. Partner p o T r h I assende für umf sungen ö Servicel www.sodexo.de Inhalt Bei Schmerzen in den Beinen ist Vorsicht geboten Erstversorgung von Notfallpatienten auf höchstem Niveau Seite 16 Seite 30 Editorial 03 Medizin und Wissenschaft Ernährung und Gesundheit Adipositas – Kampf um jedes Kilo 06 Gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung: Basis einer jeden Diabetestherapie 09 Zehn Regeln für gesunde Ernährung 11 Große Fortschritte in der Schulterchirurgie 12 Das Krebsrisiko durch Impfungen senken 15 Bei Schmerzen in den Beinen ist Vorsicht geboten 16 Schlanke Strukturen: bessere Wirtschaftlichkeit zur Sicherung der Zukunft Seite 36 Blickpunkt Schlanke Strukturen: Bessere Wirtschaftlichkeit zur Sicherung der Zukunft 36 Dienstleister für alle medizinischen und administrativen Bereiche des UKSH 38 Nachhaltig in die Zukunft investieren 40 Von der Theorie in die Praxis 43 Nachrichten Einziger intraoperativer MRT in Norddeutschland 18 Meniskus-Implantate: Ersatz für Stoßdämpfer im Knie 20 Wissenschaftspreis für Kieler Team um Prof. Regina Fölster-Holst 22 Wenn der Nervus Medianus sich bedrängt fühlt 21 Erste Professur für Forschung und Lehre in der Pflege 26 Kieler Hornhautbank feiert 20-jähriges Bestehen 23 Buchvorstellung 44 Erstes Gerinnungszentrum in Schleswig-Holstein 24 Unterstützung für Eltern und Neugeborene 45 Auszeichnung 45 Innovation Award 45 Herzklappenbank vermittelt menschliche Herzklappen 46 UKSH Gesellschaft für IT Services mbH bildet erstmals aus 46 Eindrücke vom ersten UKSH-Sommerfest „Familientreffen“ 47 Gesundheitsmanagement in der Service GmbH: Neue Angebote 48 Neue Adresse für Lob + Kritik 48 Eierstockkrebs: Der Erfolg ist abhängig von der Therapiequalität 19 Pflege Solidarität in der EHEC-Krise 25 Porträt Fasziniert von der Feuerwehr 27 Die Arbeit als Psychologin gibt ihr Kraft 29 Blickpunkt Erstversorgung von Notfallpatienten auf höchstem Niveau 30 Ein Haus für die Gesundheitsforschung 33 Jubilare 49 Individuelle Betreuung für unheilbar kranke Patienten 34 Rätsel 50 Impressum: Herausgeber: UKSH | Redaktionelle Gesamtleitung V.i.S.d.P.: Oliver Grieve (og) | Bilder: S. 6, 7, 9, 11, 24, 36, 38, 40, 42 © fotolia.com Ständige redaktionelle Mitarbeiter: Anette Cornils (ac), Marlis Müller-Frommeyer (mmf), Bettina Krohn (bk), Guido Weinberger (gw) Grafik und Titelbild: Martin Bergmann (www.dreiviertel11.de), Guido Weinberger | Anzeigenverwaltung: IPV GmbH (www.ipv-medien.de) 5 Auch viele Kinder und Jugendliche sind übergewichtig. Zu wenig Bewegung und ungesunde Ernährung fördern die Gewichtszunahme. 6 Medizin und Wissenschaft Adipositas Kampf um jedes Kilo In Deutschland leidet jeder fünfte Bürger an einer krankhaften Fettleibigkeit (Adipositas). Das ist eindeutig zu viel. Deshalb haben die Experten des UKSH umfassende Maßnahmen eingeleitet. Am Campus Kiel ist eine interdisziplinäre Adipositas-Ambulanz eingerichtet worden. In den heutigen Industriegesellschaften stellt Übergewicht ein zunehmendes und gravierendes gesundheitliches Problem dar. In Deutschland sind fast 50 Prozent der Erwachsenen übergewichtig. Bei etwa 20 Prozent erreicht das Übergewicht krankhafte Ausmaße, wobei man in diesem Falle von Adipositas spricht. Allein in Kiel sind somit rund 40.000 Menschen von Adipositas betroffen. einen Wert von 30 überschreitet. Aber bereits ab einem Wert von 25 können Folgeerkrankungen auftreten“, sagt Prof. Dr. Matthias Laudes, der die neue Professur für Klinische Ernährungsmedizin am Campus Kiel inne hat. Der BMI errechnet sich aus dem Körpergewicht in Kilogramm dividiert durch das Quadrat der Körpergröße. Mit dieser einfachen Formel kann jeder seinen persönlichen BMI berechnen. Die Zahl der übergewichtigen Kinder und Jugendlichen zeigt ebenfalls eine zunehmende Tendenz und liegt aktuell bei etwa 15 Prozent. Stark übergewichtige Menschen sind nicht nur im täglichen Leben beeinträchtigt und zum Teil sozial isoliert, sondern sie können unter Folgeerkrankungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen leiden. Bei jungen übergewichtigen Frauen tritt zudem gehäuft das so genannte Polyzystische Ovar-Syndrom auf, das zu unerfülltem Kinderwunsch führen kann. Da Adipositas als chronische Krankheit eingestuft wird, die behandelt werden kann und muss, ist in Kiel in der Klinik für Innere Medizin I unter Leitung von Klinikdirektor Prof. Dr. Stefan Schreiber eine Ambulanz für Adipositas eingerichtet worden. „Wir stützen uns auf neue Forschungsergebnisse. Danach sind Ernährungsund Lebensgewohnheiten zwar von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung einer Adipositas, doch genetische Faktoren spielen dabei auch eine große Rolle. Man geht sogar davon aus, dass krankhaftes Übergewicht mit bis zu 50 Prozent genetisch bedingt ist. Dabei liegen die meisten genetischen Veränderungen nicht etwa im Fettgewebe, sondern in der Appetitregulation des „Wir sprechen von Übergewicht bei einem Body-Mass-Index (BMI) von 25 bis 30, von Adipositas, wenn er Gehirns“, erklärt Prof. Dr. Laudes, Leiter der Ambulanz. Und genau hier setzt die Therapie ein, die in der neuen Adipositas-Ambulanz angeboten wird. Damit die Patienten ein „Umdenken“ ihres Essverhaltens erlernen, ist eine längere Therapie notwendig. Dabei werden unterschiedliche Ansätze kombiniert, die helfen, den Appetit zu regulieren und das Verhalten zu ändern. „Im ersten Schritt helfen wir den Patienten unter Aufsicht abzunehmen. Dabei wenden wir ernährungsmedizinische, verhaltensmodifizierende sowie bewegungstherapeutische Maßnahmen an“, erklärt Laudes. Die Therapieprogramme dauern insgesamt sechs bis zwölf Monate. Aber auch nach ihrem Abschluss sollte sich der Patient regelmäßig in der Sprechstunde vorstellen, damit die aktuellen Gewichtsverläufe langfristig der jeweiligen Lebenssituation angepasst werden können. Die Adipositas-Ambulanz ist interdisziplinär zusammengesetzt. Bei besonderen Fällen können in Zusammenarbeit mit der Klinik für Allgemeine Chirurgie und Thoraxchirurgie am 7 Medizin und Wissenschaft Campus Kiel unter Leitung von Prof. Dr. Thomas Becker verschiedene chirurgische Eingriffe angewandt werden. Dabei wird die Wahl des operativen Verfahrens den individuellen Gegebenheiten des Patienten angepasst. Prof. Dr. Matthias Laudes Neben der Behandlung der Adipositas nimmt die Forschung einen hohen Stellenwert ein. Das Exzellenzcluster für Entzündungsforschung in Kiel ist an einem Forschungsprojekt beteiligt, das nachweisen soll, dass der Diabetes mellitus zumindest teilweise eine Entzündungskrankheit ist. Daneben versucht Prof. Dr. Laudes, der von der Universitäts- klinik in Köln nach Kiel wechselte, im Rahmen des BMBF-Projektes „Food Chain Plus“ zusammen mit Kollegen der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät in Kiel Ernährungsmuster und funktionelle Nahrungsmittel zu identifizieren, die entzündungshemmende Wirkungen entfalten. Bettina Krohn Weitere Informationen: Klinik für Innere Medizin I Campus Kiel Adipositas-Sprechstunde: Tel.: 0431 597- 51 51 Diätassistenten geben Ratschläge zur gesunden Ernährung Diätassistentin Ute Settgast Eingebunden in die Behandlung von Adipositas und Fettstoffwechselstörungen am Campus Kiel sind insgesamt zehn Diätassistenten. Das Hauptaugenmerk der Aufgaben von Diätassistenten gilt der Ernährung des Kranken und Gesunden. Sie planen und erstellen Diätpläne, berechnen wissenschaftlich anerkannte Diätformen, stellen sie her und wirken so bei Prävention und 8 Therapie von Krankheiten mit. Des Weiteren übernehmen sie die Speisenendkontrolle in der Zentralküche, die Durchführung und Kontrolle der PC-gestützten Speisenerfassung und führen auf Anordnung der Ärzte Ernährungsberatungen durch. Herzkreislauferkrankungen gehören zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel sowie Stress und seelische Probleme fördern die Erkrankungen. „Wir arbeiten schon lange mit übergewichtigen Patienten. Mit der neuen Ambulanz werden noch mehr Patienten mit Adipositas oder einer Fettstoffwechselerkrankung auf uns zukommen“, sagt Ute Settgast. Sie ist seit 1993 Diätassistentin am Campus Kiel. In der Ernährungsberatung von übergewichtigen Patienten führen Ute Settgast und ihre Kollegen zunächst eine Ernährungsanamnese durch, aus der sich Rückschlüsse auf das Ess- und Ernährungsverhalten ziehen lassen. Es werden individuelle Ernährungspläne erstellt und es wird gemeinsam daran gearbeitet, ungünstige Essgewohnheiten zu verändern. Gesund ist die Ernährung nach der klassischen Ernährungspyramide. Diese zeigt an, in welchem Mengenverhältnis verschiedene Nahrungsmittel gegessen werden sollten. Das Fundament bilden Getränke, vor allem Wasser, denn viel trinken ist wichtig. Die einzelnen Bausteine werden immer schmaler. Auf den Getränken stehen als Basis Gemüse und Obst, gefolgt von Brot, Kartoffeln, Reis und Nudeln. Darüber Milch und Milchprodukte, daneben Eier, Fisch, Fleisch. In der Spitze der Ernährungspyramide finden Süßigkeiten, Salzgebäck, Fette und Öle Platz. Der Tipp der Diätassistentin: „Fünfmal täglich Gemüse und Obst ist das Beste, was Sie für Ihre Gesundheit tun können.“ Auch wer nicht an Adipositas leidet, sollte sich die Ratschläge der Diätassistentin zu Herzen nehmen: Bettina Krohn Medizin und Wissenschaft Gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung: Basis einer jeden Diabetestherapie Diabetes mellitus gilt mittlerweile als eine der größten Volkskrankheiten. Weltweit sind rund 285 Millionen Menschen davon betroffen, in Deutschland etwa sieben Millionen – Tendenz steigend. Gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung spielen mehr denn je eine entscheidende Rolle bei der Therapie. PD Dr. Morten Schütt und Dr. Sebastian Schmid, Fotos: UKSH / Natalie Kriwy Über 90 Prozent der Fälle sind auf den sogenannten Typ 2 Diabetes zurückzuführen. Früher nannte man ihn Altersdiabetes, weil meistens ältere Menschen darunter litten. Heute ist der Typ 2 Diabetes in allen Altersklassen vertreten. Jährlich gibt es in Deutschland etwa 300.000 Neuerkrankungen. Menschen mit einem Typ 2 Diabetes haben vor allem ein hohes Risiko für Erkrankungen der Gefäße, wie beispielsweise einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder eine Verschlechterung der Nierenfunktion. In diesem Zusammenhang ist der Anteil an Menschen mit einem Diabetes, die in Krankenhäusern behandelt werden, in den letzten Jahren stetig gestiegen. In der Medizinischen Klinik I am Campus Lübeck werden jedes Jahr über 1.700 Patienten stationär behandelt, die auch an einem Typ 2 Diabetes leiden, berichtet Privatdozent Dr. Morten Schütt, Leiter des Bereichs Diabetes und Stoffwechsel der Medizinischen Klinik I. Dieses Krankheitsbild betrifft vor allem Menschen, die übergewichtig sind. Ungesunde Ernährung, zu wenig Bewegung und daraus resultierendes Übergewicht oder Adipositas begünstigen den Ausbruch der Krankheit. Der Körper reagiert nicht mehr ausreichend auf die blutzuckersenkende Wirkung des Insulins, Ärzte sprechen von einer sogenannten Insulinresistenz. Um dennoch einen normalen Blutzuckerwert aufrecht zu erhalten, produziert die Bauchspeicheldrüse deshalb zu Beginn der Erkrankung mehr Insulin als beim Gesunden. Zum Vergleich: Beim Typ 1 Diabetes produziert die Bauchspeicheldrüse aufgrund einer Zerstörung insulinbildender Zellen zu wenig oder gar kein Insulin. Es muss dem Körper deshalb von außen zugeführt werden. „Übergewicht und zu wenig Bewegung sind zwei Faktoren, die die Entwicklung der Insulinresistenz und letztlich des Typ 2 Diabetes erheblich beeinflussen“, sagt Dr. Schütt, Internist, Endokrinologe, Diabetologe und Ernährungsmediziner. „Besonders schädlich ist bei der Adipositas das Bauchfett“, ergänzt Dr. Sebastian Schmid, ebenfalls Ernährungsmediziner in der Medizinischen Klinik I. „Hier vorhandene Entzündungsprozesse können einerseits bereits frühzeitig die Blutgefäße schädigen und andererseits die Insulinwirkung weiter beeinträchtigen, was zu einer erneuten Steigerung bis hin zur Erschöpfung der Insulinausschüttung der Bauchspeicheldrüse führen kann. In diesem Teufelskreis fällt natürlich das Abnehmen deutlich schwerer“, so Dr. Schmid. Bisher war die medikamentöse Therapie des Typ 2 Diabetes vornehmlich auf eine Senkung erhöhter Blutzuckerspiegel ausgerichtet. Mittlerweile orientiert sich die Therapie neben Lebensstilinterventionen vor allem auch an Medikamenten, die nicht zu einer weiteren Gewichtszunahme führen und keine Unterzuckerungen auslösen. Der überwiegende Anteil der Menschen mit Typ 2 Diabetes 9 Medizin und Wissenschaft Die Diätassistentinnen (v.li.) Annette Schulte, Ulrike Fröhlich und Karin Görtz treffen sich regelmäßig mit Dr. Morten Schütt und Dr. Sebastian Schmid, um aktuelle Fälle zu besprechen. hat eine genetische Veranlagung für diese Krankheit. „Da man das Erbgut nicht beeinflussen kann, stellt der Lebensstil die wichtigste nicht-medikamentöse Möglichkeit dar, um der Krankheit zu trotzen“, betont Dr. Schütt. „Eine gesunde ausgewogene Kost und regelmäßige Bewegung ist nicht nur der Anfang, sondern die dauerhafte Basis der Therapie in jeder Phase der Erkrankung.“ Am Campus Lübeck werden jährlich etwa 1.500 Diabetes- und Ernährungsberatungen durchgeführt. Diese Aufgabe übernehmen Karin Görtz, Krankenschwester und Diabetesberaterin DDG (Deutsche Diabetes Gesellschaft), Ulrike Fröhlich, Diätassistentin und Diabetesberaterin DDG sowie Annette Schulte, Diätassistentin und Diabetesassistentin DDG, aus dem Team von PD Dr. Schütt. Sie bieten Einzelberatungen und ein bis zweiwöchige Schulungen an, an denen ambulante, teilstationäre oder stationäre Patienten teilnehmen können. Neben einem Schulungsraum steht in der Klinik auch eine Lehrküche zum gemeinsamen Kochen und Essen 10 zur Verfügung. Zudem werden viele Patienten über die Diabetesambulanz der Klinik betreut. Gesunde Ernährung – was heißt das konkret für Diabetiker? Dr. Morten Schütt: „Im Grunde meinen wir damit nichts anderes als eine normale, ausgewogene Kost. Aber was in diesem Zusammenhang ‚normal‘ ist, haben wir eigentlich alle verlernt“. Eine Hilfestellung beim Einkaufen durch extra gekennzeichnete Lebensmittel, die für Menschen mit Diabetes vorteilhaft sein sollen, wird es voraussichtlich ab Ende nächsten Jahres nicht mehr geben. Dies ist darauf zurückzuführen, dass ein Großteil dieser Produkte keine nachweisbaren Vorteile für Menschen mit einem Typ 2 Diabetes haben. Umso mehr sollten Patienten, die z.T. gar nicht mehr wissen, was sie bedenkenlos essen können, Kenntnisse über eine gesunde, ausgewogene Kost vermittelt werden. „Die Kost sollte viele komplexe Kohlenhydrate enthalten wie sie z.B. in Vollkornbrot und Gemüse zu finden sind. Allzu fetthaltige Nahrungsmit- tel gilt es zu meiden“, empfehlen Annette Schulte und ihre Kolleginnen. Sie orientieren sich dabei an den zehn Regeln für gesundes Essen, die die Deutsche Gesellschaft für Ernährung auf der Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse formuliert hat (siehe nächste Seite). Ausreichende Bewegung von etwa 30 bis 60 Minuten pro Tag komplettiert einen gesunden Lebensstil. „Dabei muss nicht gleich jeder zum Marathonläufer werden“, betont Dr. Schmid. „Flotte Spaziergänge oder Nordic Walking reichen aus und haben einen messbaren positiven Einfluss auf den Zuckerstoffwechsel.“ Alle Tipps gelten auch für Menschen mit Bluthochdruck oder Arteriosklerose. „Eine gesunde Lebensweise und regelmäßige Bewegung tragen dazu bei, auch diese Erkrankungen besser in den Griff zu bekommen. Man kann das Risiko, einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt zu bekommen, damit verringern“, erläutert Dr. Schütt. Ernährungsberatung und Ernährungsmedizin bietet die Medizinische Klinik I (Direktor Prof. Dr. Hendrik Lehnert) schwerpunktmäßig zu folgenden Themen an: sämtliche Diabetesformen (Typ 1 Diabetes, Typ 2 Diabetes, Schwangerschaftsdiabetes), Adipositas, Schwangerschaft (in Zusammenarbeit mit der Gynäkologie), Bluthochdruck, Osteoporose, exokrine Pankreasinsuffizienz sowie Lactulose-/Fructoseintoleranz. Marlis Müller-Frommeyer Weitere Informationen: Medizinische Klinik I Campus Lübeck PD Dr. Morten Schütt Tel.: 0451 500 - 6478 Medizin und Wissenschaft Zehn Regeln für gesunde Ernährung 1. Vielseitig essen Genießen Sie die Lebensmittelvielfalt. Merkmale einer ausgewogenen Ernährung sind abwechslungsreiche Auswahl, geeignete Kombination und angemessene Menge nährstoffreicher und energiearmer Lebensmittel. 2. Reichlich Getreideprodukte – und Kartoffeln Brot, Nudeln, Reis, Getreideflocken, am besten aus Vollkorn, sowie Kartoffeln enthalten kaum Fett, aber reichlich Vitamine, Mineralstoffe sowie Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Verzehren Sie diese Lebensmittel mit möglichst fettarmen Zutaten. 3. Gemüse und Obst – Nimm „5 am Tag“… Genießen Sie 5 Portionen Gemüse und Obst am Tag, möglichst frisch, nur kurz gegart, oder auch 1 Portion als Saft – idealerweise zu jeder Hauptmahlzeit und auch als Zwischenmahlzeit. Damit werden Sie reichlich mit Vitaminen, Mineralstoffen sowie Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen (z.B. Carotinoiden, Flavonoiden) versorgt. 4. Täglich Milch und Milchprodukte; ein- bis zweimal in der Woche Fisch; Fleisch, Wurstwaren sowie Eier in Maßen Diese Lebensmittel enthalten wertvolle Nährstoffe, wie z.B. Calcium in Milch, Jod, Selen und Omega-3-Fettsäuren in Seefisch. Fleisch ist Lieferant von Mineralstoffen und Vitaminen (B1, B6 und B12). Mehr als 300 bis 600 Gramm Fleisch und Wurst pro Woche sollten es nicht sein. Bevorzugen Sie fettarme Produkte, vor allem bei Fleischerzeugnissen und Milchprodukten. 5. Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel Fett liefert lebensnotwendige (essenzielle) Fettsäuren und fetthaltige Lebensmittel enthalten auch fettlösliche Vitamine. Fett ist besonders energiereich, daher kann zu viel Nahrungsfett Übergewicht fördern. Zu viele gesättigte Fettsäuren erhöhen das Risiko für Fettstoffwechselstörungen, mit der möglichen Folge von HerzKreislauf-Krankheiten. Bevorzugen Sie pflanzliche Öle und Fette (z.B. Raps- und Sojaöl und daraus hergestellte Streichfette). Achten Sie auf unsichtbares Fett, das in Fleischerzeugnissen, Milchprodukten, Gebäck und Süßwaren sowie in Fast-Food und Fertigprodukten meist enthalten ist. Insgesamt 60 bis 80 Gramm Fett pro Tag reichen aus. 6. Zucker und Salz in Maßen Verzehren Sie Zucker und Lebensmittel bzw. Getränke, die mit verschiedenen Zuckerarten (z.B. Glucosesirup) hergestellt wurden, nur gelegentlich. Würzen Sie kreativ mit Kräutern und Gewürzen und wenig Salz. Verwenden Sie Salz mit Jod und Fluorid. 7. Reichlich Flüssigkeit Wasser ist absolut lebensnotwendig. Trinken Sie rund 1,5 Liter Flüssigkeit jeden Tag. Bevorzugen Sie Wasser – ohne oder mit Kohlensäure – und andere kalorienarme Getränke. Alkoholische Getränke sollten nur gelegentlich und nur in kleinen Mengen konsumiert werden. 8. Schmackhaft und schonend zubereiten Garen Sie die jeweiligen Speisen bei möglichst niedrigen Temperaturen, soweit es geht kurz, mit wenig Wasser und wenig Fett – das erhält den natürlichen Geschmack, schont die Nährstoffe und verhindert die Bildung schädlicher Verbindungen. 9. Sich Zeit nehmen und genießen Bewusstes Essen hilft, richtig zu essen. Auch das Auge isst mit. Lassen Sie sich Zeit beim Essen. Das macht Spaß, regt an vielseitig zuzugreifen und fördert das Sättigungsempfinden. 10. Auf das Gewicht achten und in Bewegung bleiben Ausgewogene Ernährung, viel körperliche Bewegung und Sport (30 bis 60 Minuten pro Tag) gehören zusammen. Mit dem richtigen Körpergewicht fühlen Sie sich wohl und fördern Ihre Gesundheit. Quelle: Deutsche Gesellschaft für gesunde Ernährung (DGE) 11 Dr. Niels Hellmers, Orthopäde am Campus Lübeck, untersucht die Beweglichkeit des schmerzenden Schultergelenks. 12 Medizin und Wissenschaft Große Fortschritte in der Schulterchirurgie Die Schulter ist unser beweglichstes Gelenk. Muskeln und Knochen arbeiten fein aufeinander abgestimmt zusammen. Im Vergleich zu anderen Gelenken ist das Schultergelenk aber weniger stabil und relativ anfällig für Verletzungen. Die meisten Schultergelenkserkrankungen werden heute arthroskopisch behandelt. „Der Schulterschmerz ist in den vergangenen Jahren zu einer häufig anzutreffenden, ernst zu nehmenden Erkrankung geworden“, sagt Dr. Niels Hellmers, Orthopäde in der Klinik für Chirurgie des Stütz- und Bewegungsapparates am Campus Lübeck. Waren früher Rückenbeschwerden, Knie- und Hüftschmerzen Hauptgründe für einen operativen Eingriff, so hat sich dieses Bild grundsätzlich gewandelt. „Mehr als jeder Zehnte klagt heute über häufige und anhaltende Schmerzen in der Schulter“, weiß der Orthopäde. Nach Angaben der Deutschen Arthrose-Hilfe leidet jeder dritte Arthrose-Patient an Schulterschmerzen. „Die Schulterchirurgie hat enorme Fortschritte gemacht. Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von operativen Möglichkeiten, um Schulterverletzungen erfolgreich zu behandeln“, erläutert Dr. Hellmers. Bis auf die Endoprothetik (Gelenkersatz) werden so gut wie alle Eingriffe an der Schulter in der Orthopädie am Campus Lübeck inzwischen arthroskopisch durchgeführt, also mit einer Gelenkspiegelung. Die „Schlüssellochtechnik“ ist für den Patienten sehr schonend. „Im Gegensatz zur offenen Operation treten dabei weniger Folgeschäden und Beschwerden auf“, betont Dr. Niels Hellmers. Die häufigsten Diagnosen bei Schmerzen in der Schulter sind Arthrose, Riss der Schultermuskeln (Rotatorenmanschettenruptur), das Impingement-Syndrom (Schmerzen bei bestimmten Bewegungen des Armes) und die Schulterluxation (wiederholtes Ausrenken der Schulter). „Bei einer Schulter-Arthrose können wir heute mit den neuen arthroskopischen Verfahren in vielen Fällen einen Gelenkersatz umgehen“, erklärt Dr. Hellmers. Bei der Arthrose sind die Gelenkknorpelbeläge verschlissen oder sogar bereits völlig abgetragen. Eine knorpelregenerative Therapie kann hier Abhilfe schaffen. „In einem arthroskopischen Eingriff entfernen wir zunächst instabile Knorpelränder und bohren dann die oberste Schicht des Knochens (s.g. subchondraler Knochen) mit einem speziellen Verfahren an, damit sich neuer Knorpel bilden kann“, so der Mediziner. In seltenen Fällen kommt auch eine Transplantation von Knorpelstammzellen in Frage. Bei isolierten Knorpelschäden in der Schulter gibt es die Möglichkeit, eine Teilprothese einzusetzen. „Mit dieser völlig neuen Methode haben wir als eine der ersten Kliniken in Deutschland seit rund einem Jahr gute Erfahrungen gesammelt“, sagt Niels Hellmers. Die Rotatorenmanschette, eine Gruppe von vier Sehnen, die vom Schulterblatt zum Oberarmkopf verläuft, sorgt neben der aktiven Stabilität dafür, dass der Arm nach innen und außen gedreht und seitlich abgespreizt werden kann. Kommt es zu Schädigungen, Verletzungen oder sogar einem kompletten Riss, kann mit einem arthroskopischen Eingriff die Beweglichkeit der Schulter wiederhergestellt werden. Dabei säubert man zunächst Risskanten und fixiert die gerissene Sehne mit einem Fadenanker, der im Oberarmknochen befestigt wird. „In seltenen Fällen einer nicht rekonstruierbaren Sehne kann eine Muskellappenplastik notwendig sein“, erläutert Dr. Hellmers. Dafür wird der Ansatz eines intakten Muskels der äußeren Schultermuskulatur an den Ansatz der nicht rekonstruier- 13 Medizin und Wissenschaft baren Rotatorenmanschettensehne am Oberarmkopf versetzt. Von dem sogenannten „Impingement-Syndrom“ sprechen die Ärzte, wenn der Oberarmkopf an das Schulterdach anschlägt und das Abspreizen des Armes in einem bestimmten Winkel (60-120°, der sogenannte „mittlere schmerzhafte Bogen“) Schmerzen bereitet. „Arthroskopisch weiten wir bei diesem Krankheitsbild den Raum zwischen Schulterdach und Oberarmkopf, damit die betroffenen Sehnen nicht mehr eingeklemmt werden“, erläutert Dr. Niels Hellmers die operative Behandlung. Eine weitere, recht häufige Diagnose in der Schulterchirurgie ist die Luxation, die Auskugelung der Schulter. Dabei kann es zum Abriss des Knorpelrings (Labrum), der die Gelenkpfanne umschließt, kommen. Auch die Gelenkpfanne selbst kann beschädigt werden. „Das Schultergelenk ist dann oft so instabil, dass es häufiger zu Verrenkungen oder starken Schmerzen bei Bewegung kommt“, weiß der Orthopäde. „Um das Gelenk wieder zu stabilisieren, fixieren wir das Labrum arthroskopisch an der Gelenkpfanne. Bei größeren Pfannendefekten – z.B. wenn Knochenstücke vom Rand der Pfanne abgebrochen sind – bauen wir den Knochen mit einem Knochenstück aus dem Beckenkamm wieder auf“, beschreibt der Mediziner das Verfahren. 207315/3305_88x131_Haarhaus_Trave_. 17.05.11 09:31 Seite 1 Haarhaus Trave Dr. Niels Hellmers rät Patienten mit Schulterschmerzen nicht zu lange mit dem Arztbesuch zu warten. „Nach zwei bis drei Wochen dauerhaften Schmerzen sollte man einen Spezialisten aufsuchen.“ Die Klinik für Chirurgie des Stütz- und Bewegungsapparates bietet dienstags in der Zeit von 8.15 Uhr bis 14.30 Uhr eine Schultersprechstunde an. Marlis Müller-Frommeyer Weitere Informationen: Klinik für Chirurgie des Stütz- und Bewegungsapparates Sektion für Orthopädie Campus Lübeck Tel.: 0451 500 - 23 01 207349/3308_88x131_Rach_. 16.08.11 13:20 Seite 1 Eine Entscheidung für einen kompetenten Pflegedienst ist in erster Linie eine Vertrauensfrage! Für eine unverbindliche Beratung stehen wir Ihnen gern zur Verfügung. Haarteile · Perücken · Toupets · eigene Werkstatt Christel Roock Karin Schnakenbeck Meisterbetrieb Beckergrube 81 23552 Lübeck Telefon 04 51 / 7 83 99 Telefax 04 51 / 706 38 41 www.haarhaus-trave.de Unsere 25-jährige Erfahrung als Meisterbetrieb lässt auf zufriedene Kunden und Referenzen zurückblicken. In der angenehmen Atmosphäre unseres Hauses sichern wir Ihnen zu, daß Ihre Persönlickeit so wieder hergestellt wird, wie Sie sich es erwünschen. Nach einer persönlichen Typberatung werden wir, gemeinsam mit Ihnen, ein passendes Modell aus unserem umfangreichen Sortiment namhafter Hersteller aussuchen. Gerne bieten wir Ihnen an, Sie auch persönlich zu besuchen. Durch unsere langjährige Erfahrung mit den Krankenkassen, ist es uns möglich mit allen Krankenkassen abzurechnen. Wir gehören dem Verband der Zweithaarspezialisten an. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme und verbleiben mit freundlichen Grüßen Ihr Haarhaus Trave Team 14 Häusliche Krankenpflege Rach Inh. Gabriele Rieckermann Examinierte Krankenschwester und anerkannte PDL Schönböckenerstraße 33 b · 23556 Lübeck Telefon (04 51) 58 59 064 und 065 Telefax (04 51) 58 59 054 · Mobil 0173 2084636 E-Mail [email protected] Medizin und Wissenschaft Das Krebsrisiko durch Impfungen senken Impfungen gegen Krebs beschäftigen die Wissenschaft seit Jahren. Nach der Einführung der Impfempfehlung gegen Gebärmutterhalskrebs setzt sich die Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Campus Kiel, für die Ausweitung dieser Impfempfehlung auch zur Vorbeugung von Krebs im Kopf-Hals-Bereich ein. Bereits seit 2007 gibt es in Deutschland die offizielle Empfehlung für Mädchen zwischen zwölf und siebzehn Jahren, sich gegen humane Papillomviren (HPV) impfen zu lassen, da diese Gebärmutterhalskrebs und Warzen im Genitalbereich verursachen können. delberg die erste groß angelegte Studie, bei der für Deutschland der Anteil der virusbedingten Krebserkrankungen im Kopf-Hals-Bereich erfasst werden soll. Aus den so gewonnenen Daten kann u.a. die Wertigkeit der verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten solcher Krebsarten besser beurteilt werden. Forschungen haben ergeben, dass HPV an der Entstehung von Tumoren in Mund und Rachen ebenfalls beteiligt sein können. Die Erreger werden von einem Menschen auf den anderen übertragen. „Studien aus den USA beschreiben, dass die Virus-Übertragung am ehesten durch Sexualkontakte erfolgt. Diese Daten sind für Europa und Deutschland nicht bestätigt und es ist wahrscheinlich, dass die Ansteckung bereits bei weniger intensivem Körperkontakt erfolgen kann. Nicht nur deshalb ist es wichtig, länderspezifische Untersuchungen durchzuführen“, sagt Privatdozent Dr. Markus Hoffmann von der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Campus Kiel. „Für die Therapiemaßnahmen ist es bedeutend, ob der Tumor des Patienten HPV-positiv ist, der Patient sich also mit dem Virus infiziert hat, oder ob er HPV-negativ ist und die Erkrankung aus anderen Ursachen ausgebrochen ist. Beispielsweise spricht ein HPV-positiver Patient anders auf die angewandte Behandlung an, insbesondere die Strahlenbehandlung“, sagt Dr. Hoffmann. Zur Vorbereitung auf die Studie werden in Zusammenarbeit mit sechs norddeutschen Universitätskliniken und zwei städtischen Krankenhäusern bis zum Herbst Studien an rund 400 Patienten zur Ursache ihrer Erkrankungen durchgeführt. Der Wissenschaftler plant in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum in Hei- „Das langfristige Ziel unserer Forschung ist es, an den Untersuchungsergebnissen die Bedeutung der Impfung gegen HPV auch für Krebse des Kopf-Hals-Bereiches, an denen überwiegend Männer erkranken, aufzuzeigen. Wir wollen so untermauern, dass auch Jungen und Männer in die Impfempfehlung mit eingeschlossen werden sollten“, erklärt der Mediziner. Zudem liegt ihm eine bessere Aufklärung der Bevölkerung am Herzen. Denn obwohl allein der Gebärmutterhalskrebs die zweithäufigste tödliche Erkrankung bei Frauen weltweit ist, sei die Aufklärung hinsichtlich der HPV-Infektion und der möglichen Impfung in Deutschland im Vergleich zu den Vereinigten Staaten erschreckend gering. Bettina Krohn Weitere Informationen: Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie Campus Kiel Tel.: 0431 597- 22 40 15 Dr. Uwe Becker, Leiter der Angiologie am Campus Lübeck, untersucht per Ultraschall eine Arterie auf Engpässe oder drohende Verschlüsse. 16 Medizin und Wissenschaft Bei Schmerzen in den Beinen ist Vorsicht geboten „Schaufensterkrankheit“ – dieser Begriff ist bekannt. Doch dass sich dahinter eine ernsthafte Erkrankung verbergen kann, wissen die wenigsten. Prof. Dr. Joachim Weil, Dr. Uwe Becker und Dr. Johannes Baulmann, in der Gefäßheilkunde tätige Ärzte am Campus Lübeck, beschreiben Symptome und Behandlungsmethoden. Wenn die Beine beim Gehen schmerzen, der Schmerz aber verschwindet, sobald man stehenbleibt, dann ist das in der Regel ein Hinweis auf Durchblutungsstörungen. Medizinisch wird diese Erkrankung als „Periphere arterielle Verschlusskrankheit“ (PAVK) bezeichnet, umgangssprachlich heißt sie – wegen des häufigen Stehenbleibens – „Schaufensterkrankheit“. „Man sollte die Symptome auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen“, betont Dr. Johannes Baulmann, Facharzt in der Medizinischen Klinik II am Campus Lübeck. „Durchblutungsstörungen in den Beinen können ein Hinweis darauf sein, dass auch andere Gefäße betroffen sind. Das Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt ist jedenfalls erhöht“, warnt der Mediziner und empfiehlt allen Betroffenen, schon bei den ersten Anzeichen zum Arzt zu gehen. „Frühzeitige Diagnose und Behandlung sind wichtig, um den Verlauf der Krankheit positiv zu beeinflussen und Folgeschäden zu verhindern“, ergänzt Oberarzt Dr. Uwe Becker, Leiter der Angiologie. Etwa 4,5 Millionen Menschen leiden in Deutschland an der oft unerkannten und unterdiagnostizierten Durchblutungsstörung der Beine und des Beckens. Die Patienten sind meistens älter als 60 Jahre, Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Zu den Risikofaktoren gehören wie bei anderen Gefäßerkrankungen Rauchen, Bluthochdruck und erhöhte Cholesterinwerte. Besonders gefährdet sind Menschen, die gleichzeitig zuckerkrank sind. Bei ihnen erhöht PAVK deutlich das Risiko für Amputationen. Dr. Uwe Becker schwört auf eine Untersuchungsmethode, bei der er zunächst ganz auf Medizintechnik verzichtet. Er findet die Engstellen in den Arterien durch das Abtasten der Pulse und das Abhorchen der Gefäße. „Die Gefäße durchziehen den menschlichen Körper von Kopf bis Fuß wie ein Röhrensystem. Wenn man da genau hinhört und tastet, kann man verengte Arterien oder gar Verschlüsse ohne Hilfsmittel orten“, erklärt Dr. Becker, der seit 40 Jahren in der Angiologie tätig ist. „Wenn der Puls an einer Stelle abgeschwächt ist, davor aber Fließgeräusche des Blutes zu hören sind, befindet sich hier eine Stenose (Verengung). Ist der Puls verschwunden und es sind keine Geräusche vorhanden, haben wir es mit einem Verschluss zu tun“, beschreibt Dr. Becker seine „sanfte“ Methode, die auch bei den jüngeren Kollegen auf großes Interesse stößt. Diagnostiziert wird die Schaufensterkrankheit u.a. durch die Messung des Blutdrucks am Arm und an den Beinen. „Ist der Blutdruck am Bein niedriger als am Arm, ist das ein erster Hinweis auf eine Engstelle in einer Arterie“, erklärt Dr. Baulmann. Per Ultraschall kann die verengte Stelle dann genauer lokalisiert werden. Doch viel frühere, sehr feine Gefäßveränderungen können ebenfalls mittlerweile gemessen werden, lange bevor die Arterien so stark verkalkt sind, dass Engstellen entstehen. Diese sehr feine, relativ neuartige Messung der Gefäßsteifigkeit (Gefäßverkalkung) kann sehr einfach in der Angiologie des UKSH durchgeführt werden und fühlt sich an wie eine etwas veränderte Blutdruckmessung. Dieses Angebot wird u.a. im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen gut angenommen. Behandelt wird die PAVK mit 17 Medizin und Wissenschaft Medikamenten, unterstützt durch Dinge, die der Patient nach Anweisung des Arztes selbst tun kann. „Ganz wichtig ist ein spezielles Gehtraining, bei dem man in den Schmerz hineintrainiert“, betont Dr. Baulmann. Es trägt dazu bei, dass sich das Blut neue Wege sucht und die arterielle Verengung umfließt. Neben den großen Arterien verlaufen viele kleine Äderchen, die sogenannten Kollateralen. Sie können sich mit der Zeit zu vollständigen Arterien entwickeln, wenn die großen Adern immer enger werden, und bilden dann eine Art körpereigenen Bypass. In schwereren Fällen kann eine Angioplastie (Ballondilatation) sinnvoll sein. Sie wird in der Regel aber erst dann angewendet, wenn der Patient weniger als 200 Meter schmerzfrei gehen kann oder durch seine Erkrankung anderweitig sehr schwer beeinträchtigt ist. Bei einer Angioplastie kommen moderne Ballonkatheter und Gefäßstützen (Stents) zum Einsatz, mit denen die verengten oder verschlossenen Stellen erweitert und stabilisiert werden. „Mit der neuesten Technik können wir inzwischen nicht nur die großen Gefäße im Becken und in den Oberschenkeln, sondern in einigen Fällen auch die schlanken Unterschenkelarterien zuverlässig behandeln“, betont Prof. Dr. Weil, der diese Behandlung durchführt. In der Regel bleiben die Patienten nach einem solchen Eingriff längerfristig beschwerdefrei. Für Patienten, deren Gefäße mit einem Katheter nicht mehr geöffnet werden können, kommt als Therapie ein Gefäßersatz (Bypass) in Frage. Marlis Müller-Frommeyer Weitere Informationen: Medizinische Klinik II Campus Lübeck Tel.: 0451 500 - 24 12 Nachrichten Einziger intraoperativer MRT in Norddeutschland Komplexe neurochirurgische Eingriffe werden in der Klinik für Neurochirurgie, Campus Kiel, mit Hilfe des intraoperativen Magnetresonanz Tomographen (MRT) operiert. Die Neurochirurgie ist die einzige Klinik in Norddeutschland, die über diese hochmoderne Technologie verfügt. Rund 120 Patienten mit Hirntumoren werden jährlich in Kiel im intraoperativen MRT operiert. Der 1,5 Tesla starke Magnet, der auf Initiative von Klinikdirektor Prof. Dr. Maximilian Mehdorn angeschafft wurde, ermöglicht Operieren und Diagnostizieren in einem Raum. „Die Bilddaten werden durch unser modernes Neuronavigationssystem unmittelbar in die Operationsplanung einbezogen. So können wir während der Operation über- 18 prüfen, ob z.B. noch Tumorreste vorhanden sind und gleichzeitig die Neuronavigation präzisieren, um einen größtmöglichen Behandlungserfolg zu gewährleisten“, erklärt Prof. Dr. Arya Nabavi von der Kieler Neurochirurgie. Auch für erfahrene Neurochirurgen bleibt es eine Herausforderung, während der Operation die Grenze eines hirneigenen Tumors zu erkennen und entsprechend dieser Grenze eine „Totalentfernung“ des Tumors zu erreichen. Während intraoperative CT-Kontrollen und intraoperative Ultraschallkontrollen bereits seit längerem eingesetzt werden, bietet der „Supermagnet“ ganz neue Möglichkeiten: Der intraoperative MRT liefert im Operationssaal Bildgebung in hoher Auflösung und bietet den Operateuren trotz der während eines operativen Verfahrens eventuell auftretenden anatomischen Veränderungen im Gehirn Genauigkeit beim Zielen und Navigieren. Mit den intraoperativen Informationen durch die Bildgebung sind Neurochirurgen sicherer, eine maximale Tumorentfernung zu erreichen, während wichtige Gehirnareale gemieden werden. Der neue MRT ermöglicht minimalinvasive mikrochirurgische Operationen unter Schonung von Funktionsarealen und Hirnbahnen. Für den Patienten bedeutet dies ein verbessertes OP-Ergebnis mit einem geringeren Operationsrisiko. Bettina Krohn Weitere Informationen: Klinik für Neurochirurgie Campus Kiel Tel.: 0431 597- 48 01 Medizin und Wissenschaft Eierstockkrebs: Der Erfolg ist abhängig von der Therapiequalität Anfangs verursacht der Eierstockkrebs, an dem bundesweit jährlich ca. 8.000 Frauen erkranken, nahezu keine Beschwerden. Oft wird die Erkrankung erst spät entdeckt. Die Kliniken für Gynäkologie und Geburtshilfe des UKSH sind die einzigen als Gynäkologische Krebszentren zertifizierten Krankenhäuser in Schleswig-Holstein. An den Eierstöcken können sich gut- und bösartige Geschwülste bilden, aber insbesondere bei älteren Frauen bilden sich vermehrt bösartige Tumore in unterschiedlichen Ausprägungen, von denen ein Großteil als Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) bezeichnet wird. Diese Krebsart ist aggressiv, kann sich in der Bauchhöhle ausbreiten und Tochtergeschwülste, also Metastasen, im Körper absetzen. Das durchschnittliche Alter der Ersterkrankung liegt bei 66 Jahren. PD Dr. Felix Hilpert Eine der erkrankten Frauen ist Edelgard Sporer. Die 51-jährige Lehrerin suchte 2009 wegen plötzlich auftretenden Blutungen ihren Arzt auf. Er hatte den Verdacht auf ein Ovarialkarzinom und überwies in die Kieler Frauenklinik. „Wären die Blutungen nicht gewesen, wäre ich vermutlich nicht zum Arzt gegangen. Ich litt zwar an zeitweiligen Magen- und Darmproblemen und war ständig erschöpft, das habe ich aber auf meine berufliche und private Situation zurückgeführt“, erzählt Edelgard Sporer. Neben ihrem Beruf hatte sie sich intensiv um ihre demenzkranke Mutter gekümmert. Da der Eierstockkrebs bei Edelgard Sporer schon ziemlich weit fortgeschritten war, konnte das befallene Gewebe nicht gänzlich entfernt werden, ein Resttumor blieb. „Nach dem dritten Zyklus der Chemotherapie war ich total ausgelaugt. Es ging mir nicht gut“, blickt die Patientin zurück. Nach Abklingen der Nebenwirkungen konnte die Therapie erfolgreich fortgesetzt und abgeschlossen werden. „Edelgard Sporer ist kein Einzelfall. Häufig wird die Erkrankung nicht wahrgenommen, denn das Ovari- alkarzinom verursacht zu Beginn keine oder nur unspezifische Beschwerden und es gibt noch keine sichere Methode zur Früherkennung“, sagt Dr. Felix Hilpert, Privatdozent und leitender Oberarzt an der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Campus Kiel. Je früher das Ovarialkarzinom aber erkannt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Bei der Therapie ist der erste Schritt eine möglichst vollständige operative Entfernung des Tumorgewebes. Im zweiten Schritt erfolgt eine medikamentöse Behandlung, die Chemotherapie. Studien belegen, wie wichtig die beiden Behandlungsschritte sind und wie stark die Qualität der Therapie die Überlebenschancen der Patientinnen beeinflusst. „Beim Ovarialkarzinom im fortgeschrittenen Stadium hat eine Patientin mit einer optimalen operativen und medikamentösen Behandlung die mehr als dreieinhalbfache Lebenserwartung gegenüber einer Patientin ohne optimale Operation und Chemotherapie. Verläuft nur eine der beiden Methoden optimal, sind die Chancen lediglich zweieinhalb Mal so hoch“, erklärt der Gynäko- 19 Medizin und Wissenschaft loge. Dr. Felix Hilpert ist einer von vier wissenschaftlichen Leitern der Organkommission Ovar der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO), die ein deutschlandweites Programm zur Verbesserung der Versorgungsqualität von Patientinnen mit Eierstockkrebs durchführt. Bewiesen ist auch, dass Klinikmerkmale einen starken Einfluss auf die Therapiequalität haben. So weisen Kliniken mit höheren Fallzahlen deutlich bessere Qualitätsmerkmale in Hinblick auf die beiden Therapieformen auf als Krankenhäuser mit geringen Fallzahlen. Zudem beeinflusst es die Behandlungsqua- lität, wenn Kliniken an kontrollierten klinischen Studien teilnehmen. Hier nimmt Deutschland mit zahlreichen Studien der AGO eine Vorreiterrolle ein. „Unsere Patientinnen profitieren von diesen Studien und wir lernen sehr viel über die Erkrankung, darunter auch, welchen Einfluss die Therapie auf die Prognose und das Überleben hat“, sagt Hilpert. Umso wichtiger ist, dass alle Patientinnen den Therapiestandard erhalten und nicht nur diejenigen, die sich in zertifizierten Krankenhäusern behandeln lassen. Die Frauenklinik in Kiel wurde 2008 als eines der ersten Zentren in Deutschland zertifiziert, die Frauenklinik in Lübeck wurde ein Jahr später als gynäkologisches Krebszentrum ausgezeichnet. „Derzeit arbeiten wir an der höchsten Entwicklungsstufe von Leitlinien zur Diagnostik und Therapie des Ovarialkarzinoms – mit dem Ziel, in jeder Klinik einen Standard zu schaffen, nach dem Patientinnen mit Eierstockkrebs bestmöglich behandelt werden.“ Bettina Krohn Weitere Informationen: Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe Campus Kiel Tel.: 0431 597- 20 47 Nachrichten Meniskus-Implantate: Ersatz für Stoßdämpfer im Knie Der Meniskus ist eine sichelförmige Knorpelscheibe im Knie, die für Führung und Stabilisierung des Gelenks sorgt und die Funktion eines Stoßdämpfers übernimmt. Verletzungen am Meniskus treten häufig auf und müssen meist operiert werden. In schwierigen Fällen wird der Einsatz eines Implantats nötig. Die Orthopäden des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, haben Erfahrungen mit dieser seltenen Operation. „Schäden am Meniskus gehören zu den häufigsten Verletzungen des Knies. Sie kommen in allen Altersgruppen vor, besonders oft natürlich bei Sportlern“, berichtet Dr. Hagen Mittelstädt, Leitender Oberarzt in der Klinik für Chirurgie des Stütz- und Bewegungsapparates, Sektion für Orthopädie, am Campus Lübeck. Starke Abnutzung, z.B. durch häufiges Arbeiten in der Hocke, kann ebenfalls zu Meniskus-Läsionen führen. Stechende Schmerzen im Knie sowie 20 eingeschränkte Beweglichkeit bis hin zur kompletten Blockade des Gelenks sind Symptome, die auf eine Verletzung des Meniskus hinweisen. Durch manuelle Untersuchung und eine Magnetresonanztomografie kann der Orthopäde Art und Ausmaß der Verletzung im Knie diag nostizieren. „Meistens wird eine Operation notwendig, bei der wir die beschädigten Stellen des Meniskus vorsichtig abtragen“, erläutert der Orthopäde Dr. Jan Schagemann. „Ziel ist es dabei immer, den Meniskus und damit die Gelenkfunktion so weit wie möglich zu erhalten. Denn jeder Eingriff am Meniskus steigert das Risiko, eine Arthrose zu entwickeln, die dann nicht mehr reparabel ist.“ Wenn der Meniskus komplett entfernt werden muss, ist das Knie sehr instabil. Dann droht vorzeitiger Gelenkverschleiß und eine Gelenkersatzoperation (Endoprothese) kann nötig werden, worauf Dr. Hagen Mittelstädt ebenfalls spezialisiert ist. Nach strenger Indikationsstellung kommt für betroffene Patienten aber auch ein Meniskus-Implantat in Betracht. „Dabei haben wir zwei verschiedene Möglichkeiten. Wir können ein biologisches Implantat aus tierischem Collagen oder ein synthetisches aus Polyurethan verwenden“, sagt Dr. Mittelstädt. Für jeden Patienten wird individuell ein Implantat ausgewählt. Wenn das Implantat gut einheilt, dient es als eine Art Gerüst und wird nach und nach von körpereigenem Gewebe ersetzt. Das MeniskusImplantat wird mit einem minimal-invasiven, aber technisch anspruchsvollen Eingriff in das Kniegelenk eingebracht. Marlis Müller-Frommeyer Weitere Informationen: Klinik für Chirurgie des Stütz- und Bewegungsapparates Sektion für Orthopädie Dr. Hagen Mittelstädt Tel.: 0451 500 - 23 01 Medizin und Wissenschaft Wenn der Nervus Medianus sich bedrängt fühlt Nervus Medianus heißt der Mittelnerv im Handgelenk. Er verläuft in einem tunnelartigen Raum, dem Karpalkanal. Wird der Mittelnerv eingeengt, kann das zu Schmerzen, Gefühlsstörungen und Funktionseinschränkungen führen. Die Ärzte sprechen dann vom Karpaltunnelsyndrom. „Das Karpaltunnelsyndrom (KTS) ist mit Abstand das bekannteste und häufigste aller Nervenkompressionssyndrome. Sie entstehen zum Beispiel, wenn ein Nerv eingeengt und durch Druck geschädigt wird“, erklärt Özge Senyaman, Ärztin in der Sektion für Plastische Chirurgie, Handchirurgie und Intensiveinheit für Schwerbrandverletzte am Campus Lübeck. „Etwa jeder zehnte Erwachsene weist in Deutschland Symptome des KTS auf, Frauen erkranken dreimal häufiger als Männer, das Risiko steigt mit zunehmendem Alter. Oft tritt das Syndrom auch gleichzeitig an beiden Händen auf“, weiß die Medizinerin. Auslöser für ein KTS können Schwellungen der Beugesehnenscheiden, handgelenksnahe Knochenbrüche oder der Handwurzel, Überbeanspruchungen des Handgelenks, Schwangerschaft oder Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes Mellitus sein. Typische Beschwerden beim Karpaltunnelsyndrom: Kribbeln und Einschlafen der Hände insbesondere nachts oder gegen Morgen. Darüber hinaus beklagen viele Patienten Schmerzen bei bestimmten Handhaltungen. Bedingt durch das Versorgungsgebiet des Mittelnervs betreffen die Missempfindungen nur den Daumen, den Zeige- und Mittelfinger sowie den speicheseitigen Anteil des Ringfingers – der kleine Finger bleibt ausgenommen, denn für seine Empfindungsfähigkeit ist der Medianus-Nerv nicht zuständig. „Im Frühstadium lassen sich die Symptome meist noch durch das Ausschütteln oder Massieren der Hand reduzieren“, sagt Senyaman. Später können die Schmerzen in den Arm bis zur Schulter ausstrahlen, die Finger können sich taub anfühlen und die Daumenballenmuskulatur kann sich zurückbilden. Bei entsprechenden Beschwerden rät die Ärztin zu einer frühzeitigen weiterführenden Abklärung. Nach einer klinischen Untersuchung, einer Messung der Nervenleitgeschwindigkeit und eventuell Röntgen-, Ultraschall- oder seltener MRT-Untersuchung leiten die Ärzte dann eine Therapie ein. „Im Anfangsstadium kann ein Therapieversuch mit schmerzlindernden Medikamenten und einer Schienenruhigstellung erfolgver- sprechend sein. Eine Therapie mit Cortison lehnen wir in unserer Klinik allerdings ab, denn sie kann zu erheblichen Nervenschädigungen führen“, erläutert Özge Senyaman. Stellt sich der erhoffte Erfolg nicht ein, kommen operative Maßnahmen zum Einsatz. „Bei der offenen Operation setzen wir einen zwei bis drei Zentimeter langen Özge Senyaman untersucht die Hand eines Patienten auf Druckempfindlichkeit. 21 Medizin und Wissenschaft Schnitt meist entlang der Linea Vitalis (Lebenslinie) bis zur Handgelenksquerfalte“, beschreibt die Medizinerin den etwa 20-minütigen Eingriff. Dabei wird das Retinaculum flexorum, ein das Dach des Karpaltunnels bildendes Band, durchtrennt. Es wird für die Handfunktion nicht benötigt. Bei der offenen OP können auch entzündliche Veränderungen der Beugesehnenscheiden, die im Karpaltunnel verlaufen, entfernt werden. Ein endoskopischer Eingriff kommt nur bei ganz klarer Indikation in Frage. „Hier verläuft ein kleinerer Schnitt horizontal am Handgelenk im Bereich der Handgelenksquerfalte. Wir durchtrennen dann ebenfalls das Karpaldach, damit der Druck auf den Mittelnerv reduziert wird“, so Özge Senyaman. Nach dem Eingriff erfolgt eine zehntägige Schienenruhigstellung der betroffenen Extremität, bis nach zehn bis 14 Tagen die Fäden gezogen werden. „Die OP bringt in der Regel gute Erfolge. Die meisten Patienten berichten über einen schnellen Rückgang der nächtlichen Beschwerden. Taubheitsgefühl der Finger oder Narbenschmerz im OP-Gebiet können jedoch noch eine Weile fortbestehen. Die meisten Patienten erleiden kein Wiederkehren der Beschwerden“, betont Özge Senyaman. Marlis Müller-Frommeyer Weitere Informationen: Sektion für Plastische Chirurgie, Handchirurgie und Intensiveinheit für Schwerbrandverletzte Campus Lübeck Tel.: 0451 500 - 20 61 Nachrichten Wissenschaftspreis für Kieler Team um Prof. Regina Fölster-Holst Prof. Dr. Regina Fölster-Holst, Dermatologin am Campus Kiel und Mitglied im Exzellenzcluster Entzündungsforschung, und ihre Arbeitsgruppe haben beim Wettbewerb „Wissenschaft interaktiv“ den 1. Preis gewonnen. Ausgezeichnet wurde das Projekt „Die Haut, mein heiliges Häuschen“: acht begehbare Miniatur-Häuser, die unterschiedlich ausgestattet sind und dadurch die Funktionsweise und den Aufbau der Haut multisensorisch und interaktiv erlebbar machen. Der Wettbewerb wird von Wissenschaft im Dialog, einer Initiative der großen deutschen Wissenschaftsorganisationen, ausgerichtet. Die Haut schützt uns, ist eine Verbindung zwischen Innen und Außen. Sie umgibt unseren Körper wie ein sicheres Haus, deswegen wurden für das Projekt acht kleine Häuser konstruiert. Wände und Dächer unterscheiden sich im Material und dem Aufbau, Interessierte und besonders Kinder können alles berühren und spielerisch damit umgehen. Dazu kommen Schaubilder mit Informationen zu Funktionen und Dysfunktionen unserer Haut. „Durch das Projekt gelingt es uns, 22 einen Ausdruck und eine Sprache zu finden für die Erkenntnisse, die wir in der Forschung gewinnen, die von jedem verstanden werden kann“, erläutert Regina FölsterHolst. Das Projekt ist als Wanderausstellung konzipiert und wird nun auch an anderen Orten in Deutschland zu sehen sein. „Wissenschaft interaktiv“ ist ein Wettbewerb, bei dem Wissenschaftler-Teams und PR-Experten ihrer Einrichtungen Ideen für interaktive Exponate entwickeln, mit denen der Öffentlichkeit anschaulich wissenschaftliche Zusammenhänge erklärt werden. Das Motto der diesjährigen Ausschreibung war: „Gesundheit zum Anfassen“. Der Preis wurde von Regina Fölster-Holst und Matthias Buchner stellvertretend für die gesamte Arbeitsgruppe entgegengenommen, zu der auch Anette Ströh und Oliver Grieve gehören. Die Häuser gebaut hat Georg Wawerla von Studio 38 aus Kiel. Mit dem Preis verbunden sind 10.000 Euro Preisgeld, die zurück in das Projekt „Die Haut, mein heiliges Häuschen“ fließen. In Miniatur-Häusern wird die Haut multisensorisch und interaktiv erlebbar gemacht. Medizin und Wissenschaft Kieler Hornhautbank feiert 20-jähriges Bestehen Die Hornhaut ist das Fenster des Auges. Ist sie eingetrübt oder verkrümmt, sind die Betroffenen oft schwer sehbehindert. Eine Transplantation kann dann helfen. In der Hornhautbank der Augenklinik, Campus Kiel, werden jährlich knapp 500 Hornhäute kultiviert. In diesem Jahr feiert die Hornhautbank ihr 20-jähriges Bestehen. Mit der Spaltlampe wird die Hornhaut untersucht. Die Ursachen einer schweren Seherkrankung sind vielfältig. „Es können Entzündungen, Verletzungen, wie z.B. ein Schnitt durch die Hornhaut, oder angeborene Trübungen sein“, sagt Prof. Dr. Johann Roider, Direktor der Augenklinik am Campus Kiel. „Ist das Sehvermögen zu 70 Prozent eingeschränkt, sollte man über eine Transplantation nachdenken.“ Im Gegensatz zu anderen Transplantaten benötigt die Hornhaut zum Einheilen kein Blut – die Erfolgsquote bei Hornhauttransplantationen ist mit 90 bis 95 Prozent sehr hoch. Darüber hinaus ist das operative Spektrum für die Patienten in den vergangenen Jahren deutlich größer geworden. Durch ein neues Operationsverfahren können jetzt auch einzelne Hornhautschichten transplantiert werden. Bei dieser Operation wird eine Hornhautscheibe (PKP) von sieben bis acht Millimetern durch Spendergewebe ersetzt. Dem Patienten werden nur die unteren zehn Prozent seiner Hornhaut entnommen, die dann durch eine Spenderscheibe von gleichem Durchmesser ausgetauscht wird. Die Vorteile sind kleinere, fast nahtfreie Schnitte und eine deutlich geringere Wundheilzeit. Prof. Dr. Roider und sein dreiköpfiges Transplantationsteam wenden seit zwei Jahren die neue Technik an und haben damit bisher große Erfolge erzielt. Ein zusätzlicher Vorteil: Die Hornhautbank in der eigenen Klinik und der damit verbundene direkte Zugriff auf Hornhäute gerade bei Notfällen. Nicht umsonst ist die Warteliste der einzigen Hornhautbank in Schleswig-Holstein lang. Auf ihr stehen derzeit 200 Patienten, von denen jährlich 100 bis 120 Patienten transplantiert werden. „Die Nachfrage ist deutlich größer als das vorhandene Material“, bedauert Prof. Dr. Roider. Neben vielen Vorteilen einer Transplantation birgt die Operation auch Risiken. „Das größte ist die Abstoßung des Gewebes“, erklärt Dr. Bernhard Nölle, der stellver- tretende Klinikdirektor. Um dies zu vermeiden, werden die Hornhäute von Spender und Empfänger vor der Operation auf Gewebeverträglichkeit getestet. „Die Hornhaut ist das einzige Transplantationsgewebe, das nicht zwangsläufig kompatibel sein muss“, erklärt Dr. Nölle. Für einen optimalen Operationserfolg ist die Gewebeverträglichkeit für das Kieler Transplantationsteam jedoch unverzichtbar. Die Augenklinik ist eine der wenigen Kliniken in Deutschland mit einer breit angelegten Langzeitstudie über die Wertigkeit der Gewebeverträglichkeit bei Hornhauttransplantationen. Bisher wurden die insgesamt 2000 in Kiel transplantierten Patienten regelmäßig kontaktiert und nachuntersucht. „Das ist die einzige Möglichkeit, die den Nachweis liefert, dass wir durch unsere Gewebeverträglichkeitsuntersuchungen eine geringere Abstoßungsquote haben als international üblich“, sagt Prof. Dr. Johann Roider. Bettina Krohn Weitere Informationen: Klinik für Ophthalmologie Campus Kiel Tel.: 0431 597- 23 98 23 Medizin und Wissenschaft Erstes Gerinnungszentrum in Schleswig-Holstein Blutgerinnungsstörungen können lebensbedrohlich sein und bedürfen einer umfangreichen und exakten Diagnostik, bevor die Therapie beginnt. Mit der Gründung des ersten Gerinnungszentrums in Schleswig-Holstein setzt das UKSH jetzt völlig neue Maßstäbe. Bei Menschen mit Gerinnungsstörungen gerinnt das Blut nicht wie bei einem gesunden Menschen. Bei einem Teil der Patienten schließt sich die Wunde nicht vollständig oder nicht schnell genug, bei anderen führt eine verstärkte Gerinnung zum kompletten Verschluss von Blutgefäßen. Der Grund: Im Blut sind Eiweiße fehlgebildet, die für die Gerinnung notwendig sind. In manchen Fällen fehlen sie teilweise oder ganz. Als Folge kommt es entweder zu ungestillten äußeren oder inneren Blutungen oder zu einer überschießenden Gerinnselbildung, die in Form von Gefäßverschlüssen, sogenannten Thrombosen, in den Beinen, der Lunge oder im Gehirn als Schlaganfall auftreten können. Rund 0,3 Prozent der Bevölkerung sind von einer schweren Gerinnungsstörung mit Blutungsneigung betroffen, wesentlich häufiger jedoch sind Störungen der Blutgerinnung mit einer verstärkten Gerinnselbildung: diese betrifft circa 10 bis 15 Prozent der Bevölkerung bis zu einem Alter von 50 Jahren. In Kooperation mit Kollegen der Kliniken in Kiel und Lübeck wurde unter Federführung von Prof. Dr. Ralf Junker, Direktor des Instituts für klinische Chemie, jetzt das erste 24 Gerinnungszentrum in SchleswigHolstein errichtet. Geleitet wird das Gerinnungszentrum campusübergreifend von Prof. Dr. Ulrike Nowak-Göttl. In Lübeck ergänzt in leitender Funktion Dr. Daniela Manner das Gerinnungsteam. Neben der fachübergreifenden Versorgung von erwachsenen Patienten mit Störungen der Blutgerinnung ist einer der Schwerpunkte des Zentrums die Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit Gerinnungsstörungen, insbesondere den Störungen mit angeborener erhöhter Gerinnselbildung. Der Schwerpunkt „Schlaganfall und Thrombosen im Kindesalter“ ist für das UKSH ein besonderes Herausstellungsmerkmal im bundes- und europaweiten Vergleich. „Gerinnungsstörungen bei Kindern erfordern eine sehr viel höhere Expertise und setzen eine langjährige Erfahrung bei dem behandelnden Arzt voraus“, sagt Prof. Dr. NowakGöttl. „Wir bieten hier eine komplexe Diagnostik mit großem Laborspektrum, um die seltenen Erkrankungen genau diagnostizieren zu können“, erklärt Prof. Dr. Junker, der eng mit den klinisch tätigen Kollegen in Kiel und in Lübeck zusammenarbeitet. „Erste Patienten- und Zuweiser umfragen zur Versorgung zeigten bereits eine hohe Akzeptanz und bestärken uns, den begonnen Weg weiter zu beschreiten“, fügt Prof. Dr. Nowak-Göttl hinzu. Da die Diagnostik sehr umfangreich ist, werden an beiden Standorten täglich nicht mehr als sechs Patienten vorgestellt, Notfälle werden jederzeit fachkompetent versorgt. Der Erstkontakt mit dem Patienten erfolgt in der Regel durch eine Überweisung des behandelnden Haus- oder Facharztes. „Nur durch eine starke Vernetzung mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten und den umliegenden Kliniken können wir alle Patienten erreichen. Wir setzen alles daran, die Zusammenarbeit zu fördern“ sagt Prof. Dr. Nowak-Göttl. Bettina Krohn Weitere Informationen: Institut für Klinische Chemie Campus Kiel Prof. Dr. Ulrike Nowak-Göttl Tel.: 0431 597 - 32 25 Campus Lübeck Dr. Daniela Manner Tel. 0451 500 - 43 91 Pflege Solidarität in der EHEC-Krise Während der EHEC-Krise wurden am UKSH knapp 300 EHEC- und HUS-Patienten ambulant und stationär versorgt. Nur durch die hervorragende interdisziplinäre Zusammenarbeit und die Unterstützung von Pflegekräften anderer Kliniken konnte die EHEC-Krise erfolgreich überwunden werden. Aus der Verantwortung als einziger Maximalversorger in Schleswig-Holstein ergaben sich für das Universitätsklinikum die höchsten Belastungen. Sie stellten das medizinische Personal vor eine große Herausforderung. Die Frage der Kostenübernahme in Höhe von drei Millionen Euro ist bis heute nicht geklärt. „Die Krise dauerte insgesamt rund vier Wochen. Um die Versorgung aufrechterhalten zu können, wurden in Schleswig-Holstein 50 freiwillige Pflegekräfte von anderen Universitätskliniken aus ganz Deutschland eingesetzt. Eine solche Solidarität habe ich noch nie in meiner 23-jährigen Krankenhausarbeit erlebt. Ich war sehr beeindruckt“, blickt der Pflegerische Direktor Robert Green aus Kiel zurück. Und auch Stephanie Heckel, Pflegekoordinatorin am Campus Lübeck, bestätigt: „Die Kooperation der Pflegekräfte vor Ort habe ich selten so erlebt. Ohne die freiwilligen, klinikübergreifenden Unterstützungsangebote der Mitarbeiter hätten die EHEC-Patienten nicht in der Form und Professionalität versorgt werden können. Das Krisenmanagement hat über alle Berufsgruppen hinweg hervorragend funktioniert.“ In Schleswig-Holstein hatte sich die Krise innerhalb von eineinhalb Tagen zugespitzt. Erfahrungswerte lagen nicht vor. Um Engpässe in der Pflege aufzufangen, waren andere Universitätskliniken aus dem Bundesgebiet gebeten worden, auszuhelfen. Unterstützung kam von insgesamt 13 Kliniken, darunter die Universitätskliniken in Mannheim, Tübingen, Freiburg, Halle, Stuttgart und Berlin. Die DRK-Klinik Teterow hatte die ersten Mitarbeiter zur Verfügung gestellt. Insgesamt kamen 36 Mitarbeiter aus anderen Kliniken, die zwischen drei und acht Tagen am UKSH waren. „Im UKSH wurden zusätzliche Isolierstationen, zum Teil auch in Privatstationen und in Aufwachräumen, eingerichtet. Insgesamt waren die EHEC-Patienten auf fünf Stationen untergebracht, eine davon Der Kieler Oberbürgermeister Torsten Albig (li.) informierte sich vor Ort über die EHEC-Krise, hier im Gespräch mit Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH, Prof. Dr. Ulrich Kunzendorf, Direktor der Klinik für Innere Medizin IV, und Christa Meyer, Vorstand für Krankenpflege und Patientenservice. 25 Pflege war internistisch, drei orthopädisch und eine gynäkologisch. Die fünf Stationen waren parallel belegt, in der Spitze mit 87 EHEC-Patienten, davon 21 HUS-Patienten, die auf der Intensivstation behandelt wurden“, berichten Robert Green und Stephanie Heckel. Für die Blutreinigung konnten weitere Maschinen organisiert werden, sodass das nötige Equipment vorhanden war. Die Ärzte sowie die Pflege- und Servicekräfte arbeiteten nahezu rund um die Uhr und alle Mitarbeiter machten Überstunden. Operationen wurden verschoben und Fortbildungsmaßen fielen aus. Alle zogen an einem Strang. Das ganze Klinikum musste umdenken, denn auf eine Krise in dieser Größenordnung konnte man personell und räumlich nicht vorbereitet sein. „Krisenmanagement und Organisation sind bestmöglich gelaufen. Der große Erfolg kam vor allem durch den Teamgeist aller Mitwirkenden zustande“, berichtet Robert Green. Nachrichten Erste Professur für Forschung und Lehre in der Pflege Prof. Dr. Sascha Köpke Der Pflege- und Gesundheitswissenschaftler Prof. Dr. Sascha Köpke hat seit dem 1. September die neu geschaffene Professur für Forschung und Lehre in der Pflege an der 26 Universität zu Lübeck inne und wird künftig die gleichnamige Sektion am Institut für Sozialmedizin des UKSH leiten. Prof. Dr. Köpke kommt von der Universität Hamburg, wo er mehrere überregionale Forschungsprojekte u.a. zur Versorgung älterer und chronisch kranker Menschen durchgeführt hat. Es ist die erste Professur für Pflegewissenschaft in Schleswig-Holstein überhaupt und die erste universitäre Professur in diesem Fachgebiet mit direkter Anbindung an ein Universitätsklinikum in Norddeutschland. Mit der Professur ist eine entscheidende Grundlage für den weiteren Ausbau der Pflegeforschung am UKSH gelegt worden. „Ein wichtiger Meilenstein ist erreicht“, betonte Christa Meyer, Vorstand für Krankenpflege und Patientenservice des UKSH. „Es gehört für mich zum Auftrag der Pflege und des Pflegemanagements an einem Universitätsklinikum, zur Weiterent- wicklung des Wissensbestandes in der Pflege beizutragen.“ Anknüpfend an seine bisherige Forschung wird die akutstationäre Versorgung älterer Menschen, insbesondere von Menschen mit Demenz, ein zentrales Thema der künftigen Arbeit von Prof. Dr. Köpke und seinem Team sein. Als eine weitere wichtige und dringende Aufgabe betrachtet der Pflegewissenschaftler die Etablierung eines akademischen Studienangebotes für Pflegekräfte und Angehörige anderer Gesundheitsberufe in Schleswig-Holstein. „Pflegeforschung muss klinisch relevant sein, also dem Patienten dienen“, so sein Anspruch. Durch die enge Anbindung der Professur und der von ihm geleiteten Sektion an die universitäre Medizin und die Krankenversorgung am UKSH sieht er optimale Rahmenbedingungen gegeben, um diesen Anspruch zu verwirklichen. Porträt Fasziniert von der Feuerwehr Sven Klempau ist Diplom-Ingenieur und leitet die Betriebsfeuerwehr am Campus Lübeck. Er hat damit seinen Traum-Job gefunden, denn für die Feuerwehr begeisterte er sich schon als Jugendlicher. Wenn andere nervös werden, behält er einen klaren Kopf und trifft die nötigen Entscheidungen. „Kick“ im Berufsalltag? „Nein“, sagt er und lacht, „aber es gehört einfach zu meinem Beruf, ständig abrufbereit zu sein.“ Sven Klempau, Leiter der Betriebsfeuerwehr Der gebürtige Lübecker ist ein bodenständiger Typ mit fester Stimme und ebensolchem Händedruck, den so leicht nichts erschüttern kann. Seine Passion kann man schon beim Betreten seines Büros kaum übersehen. Gleich neben der Tür hängt der dunkle Feuerwehranzug mit den neongelben Streifen. Dazu der schwere Helm und die Stiefel. Klempau ist jede Sekunde bereit, den Anzug überzustreifen und in die Stiefel zu steigen, um so schnell wie möglich am Einsatzort zu sein. Ist das der Mit 16 Jahren trat Klempau der Freiwilligen Feuerwehr Lübeck-Moisling bei und hat seitdem viele Erfahrungen auch in brenzligen Situationen gesammelt. In seinem Leben dreht sich viel, sehr viel um das Thema Feuerwehr. Seine berufliche Laufbahn plante Klempau mit Weitblick. „Für mich war klar, dass mein Beruf mit der Feuerwehr zu tun haben sollte“, erzählt der 39-Jährige. Also studierte er nach dem Abitur an der Fachhochschule Lübeck Maschinenbau und machte sein Diplom als Ingenieur. Maschinenbauer wollte er aber zu keinem Zeitpunkt werden. „Man braucht aber ein technisches Studium, um sich für den gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst bewerben zu können“, schmunzelt Klempau, der sich selbst als „zielorientiert“ beschreibt. Noch während des Studiums bewarb er sich um einen Platz an der Landesfeuerwehrschule SchleswigHolstein. Es folgte eine zweijährige Ausbildung, die Klempau an ver- schiedene Feuerwehrschulen in ganz Deutschland und zur Berufsfeuerwehr Hamburg führte. Im Januar 2000 legte er die Laufbahnprüfung für den gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst ab und schon am 1. Februar trat er seine Stelle am UKSH an. Seine Aufgabe hier: Aufbau einer Betriebsfeuerwehr. „Die Stelle war ein richtiger Glücksfall für mich. Eine tolle Herausforderung und dazu noch in Lübeck“, freut sich Klempau noch heute. Denn Schleswig-Holstein zu verlassen wäre ihm auch damals schon sehr schwer gefallen. Mit Einsatz und viel Fachkenntnis machte er sich daran, die Betriebsfeuerwehr des Uniklinikums aufzubauen. Heute hat die Feuerwehr 40 ausgebildete Mitarbeiter, darunter auch drei Frauen. Sie gehören zum Träger- oder Wachdienst am Campus Lübeck, ein Teil ihrer Arbeitszeit steht für die Betriebsfeuerwehr zur Verfügung. Alle sind mit einem Meldeempfänger ausgestattet. Piept das Gerät, lassen sie alles stehen und liegen und laufen auf schnellstem Weg in den Feuerwehrraum im Untergeschoss des Zentralklinikums, um sich dort im Eiltempo mit Feuerwehr-Schutzkleidung und -Helm 27 Porträt auszurüsten. „Fünf Minuten nach der Alarmierung müssen wir die ersten Maßnahmen eingeleitet haben“, sagt Sven Klempau. Keine Frage, dass seine Leute das schaffen. Und er selbst natürlich auch. Außer bei Bagatellfällen wird bei jedem Alarm auch die Feuerwehr Lübeck zum Einsatzort gerufen. Sie braucht etwa acht bis zwölf Minuten zum Campus an der Ratzeburger Allee. Oft wird sie aufgehalten durch geschlossene Bahnschranken kurz vor dem Klinikum. „Da geht wertvolle Zeit verloren, in der wir z.B. schon mit der Brand- oder Schadensbekämpfung anfangen können“, sagt Klempau und betont: „Die Zusammenarbeit mit den Kollegen der Berufsfeuerwehr klappt ausgezeichnet. Wir sind ein eingespieltes Team.“ 350 bis 400 Mal rücken Klempau 28 und seine Kollegen pro Jahr zu Einsätzen aus. Sven Klempau hat mittlerweile eine Weiterbildung zum Sicherheitsingenieur abgeschlossen und ist außerdem Sachverständiger für vorbeugenden Brandschutz. „Die Aufgaben der Betriebsfeuerwehr werden immer komplexer“, stellt er fest. Regelmäßig schult er deshalb seine Kollegen und auch die Mitarbeiter auf den Stationen. Einmal pro Jahr organisiert er eine Übung für den Katastrophenschutz, der auch in den Zuständigkeitsbereich der Feuerwehr fällt. Wenn Sven Klempau von seinem Job im UKSH nach Hause kommt, gehört auch die restliche Zeit des Tages oft der Feuerwehr. Bei der Freiwilligen Feuerwehr Moisling ist Klempau inzwischen Ortswehrführer, außerdem leitet er die Stadtjugend- feuerwehr Lübeck. „Drei bis vier Abendtermine kommen da schon pro Woche zusammen“, verrät er. Da passt es doch, dass seine Lebensgefährtin diese Leidenschaft teilt und auch in der Feuerwehr aktiv ist. Klempaus Motto lautet: „Gemeinsam ist man stark“ – und diese Gemeinschaft macht für ihn auch einen Teil der Faszination Feuerwehr aus. Ein kleines bisschen Abenteuerlust sei sicher auch dabei, gibt Klempau zu. „Wo andere rausrennen, gehen wir rein. Wir begeben uns bewusst in Gefahr, um anderen zu helfen. Da muss man sich absolut aufeinander verlassen können.“ Sind für ihn auch Tage ohne Feuerwehr denkbar? „Ja klar, im Urlaub“, antwortet Klempau, lacht und fügt dann schnell hinzu: „Aber auch nur da!“ Marlis Müller-Frommeyer Porträt Rubrik Die Arbeit als Psychologin gibt ihr Kraft Vor 14 Jahren wurde Bianca Scholz Opfer eines brutalen Raubüberfalls. Seitdem sitzt sie im Rollstuhl, von der Halswirbelsäule abwärts gelähmt. Heute therapiert die 44-jährige Diplompsychologin im Kieler Zentrum für Integrative Psychiatrie (ZIP) Menschen mit Depressionen. Montag, Dienstag und Donnerstag sind ihre Arbeitstage. Für Bianca Scholz bedeutet das einen eng getakteten Tag. Obwohl die schlanke Therapeutin mit dem Kurzhaarschnitt erst um 12 Uhr mit ihrer Arbeit beginnt, fängt ihr Tag bereits um 6:30 Uhr an. Alleine zwei Stunden dauern ihre täglichen Dehnübungen, hinzu kommt das morgendliche Duschen, Anziehen und Frühstücken. Seit dem brutalen Raubüberfall vor 14 Jahren braucht Bianca Scholz eine 24-stündige Betreuung. Um trotz ihrer schweren Behinderung so unabhängig wie möglich sein zu können, gründete die Psychologin nach dem Raubüberfall einen eigenen Pflegeservice mit heute zwölf Pflegerinnen und Pflegern. „Ich bin dankbar, dass ich überlebt habe. Schlimm ist es manchmal für mich, dass ich aufgrund meiner Behinderung nie allein bin“, sagt sie. Allein war Bianca Scholz das letzte Mal bei dem Raubüberfall 1996. Damals arbeitete sie als Aushilfe neben ihrem Job in Hamburg in einem Fitnesscenter und sprang nur für eine Freundin ein. „Als ich das Center abends abschließen wollte, hörte ich plötzlich hinter mir Stimmen“, blickt sie zurück. Obwohl die junge Frau den Tätern sofort den Schlüssel vor die Füße warf, stach einer der beiden Jugendlichen mit einem Messer 14 Mal auf sie ein. Bianca Scholz stellte sich tot, damit die Täter von ihr abließen, mobilisierte ihre letzten Kräfte, schrie, wurde gehört und gerettet. Ein Messerstich beschädigte das Rückenmark so schwer, dass die Diplompsychologin vom dritten Halswirbel abwärts an gelähmt ist. Trotzdem war es ihr größter Wunsch, wieder zu arbeiten. Unermüdlich trainierte sie im Rahmen ihrer eingeschränkten Möglichkeiten, verbrachte nach der Reha mehrmals wöchentlich viele Stunden auf einem Speziallaufband. Ihr größter körperlicher Fortschritt: Sie kann die Finger etwas bewegen und so einen Spezialcomputer bedienen. Der Weg ist frei. Die Diplompsychologin bewirbt sich bei Prof. Dr. Josef Aldenhoff, dem Direktor des ZIP und wird von ihm eingestellt. „Meine Arbeit ist mein großes Glück“, sagt die Therapeutin. Natürlich ist Bianca Scholz bei den ersten Patientenkontakten sehr aufgeregt, doch ihre anfänglichen Befürchtungen, vielleicht aufgrund ihrer Behinderung abgelehnt zu werden, sind unbegründet. Ihre fachliche Kompetenz verschafft ihr schnell Respekt und Anerkennung. Mit Patienten, die ihr gegenüber Hemmungen haben, geht sie offen um. „Ich spreche sie darauf an, meistens löst sich die Befangenheit dann schnell.“ Lobende Worte findet Bianca Scholz für die Klinik und die Unterstützung durch Prof. Dr. Aldenhoff. „Ohne ihn und die Oberärztin Dr. Christina Schulz-Du Bois wäre meine Arbeit nicht möglich gewesen“, sagt die Therapeutin. Nach einem anstrengenden Tag in der Klinik entspannt sich Bianca Scholz bei Musik oder auf dem motorbetriebenen Fahrrad. Gesellschaft leisten ihr dabei ihre beiden Katzen. „Ich bin zufrieden, mit dem was ich habe. Mein größter Wunsch ist es, dass sich mein Zustand nicht verschlechtert.“ Bettina Krohn 29 Hochbetrieb in den Räumen der neuen Notaufnahme am Campus Lübeck: Am 12. September konnten hier die ersten Patienten versorgt werden. 30 Blickpunkt Erstversorgung von Notfallpatienten auf höchstem Niveau Am Campus Lübeck ist die neue Notaufnahme eingeweiht worden. In den modernen Räumen profitieren die Patienten von der engen interdisziplinären Zusammenarbeit der beteiligten Disziplinen und einer optimierten Infrastruktur. Durch die verbesserte Ablauforganisation wird lebenswichtige Zeit gewonnen. Patienten des einzigen Maximalversorgers im Land erhalten damit die bestmögliche Erstversorgung.“ „Mehr als 30.000 Patienten werden jedes Jahr in der interdisziplinären Notaufnahme am Campus Lübeck versorgt – Tendenz steigend. Der Neubau, den wir heute einweihen, verfügt über großzügige Räumlichkeiten und modernste Medizintechnik, um diese große Zahl von Patienten jetzt noch schneller und besser behandeln zu können“, sagte Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH, anlässlich der Schlüsselübergabe. Prof. Dr. Heribert Schunkert, Direktor der Medizinischen Klinik II am Campus Lübeck Dr. Sebastian Wolfrum, Oberarzt in der Medizinischen Klinik II Ende August konnte das UKSH am Campus Lübeck die neue Notaufnahme einweihen. In den neuen Räumen profitieren die Patienten von der engen interdisziplinären Zusammenarbeit der beteiligten klinischen Disziplinen und einer optimierten Infrastruktur mit modernster Medizintechnik. Durch die verbesserte Ablauforganisation wird lebenswichtige Zeit gewonnen. Das Gebäude wurde im Rahmen des Konjunkturprogramms II mit rund 6,1 Mio. Euro (Baukosten ohne Baunebenkosten) zu 25 Prozent vom Land Schleswig-Holstein und zu 75 Prozent vom Bund finanziert. Die Aufnahme des Patientenbetriebes begann am 12. September. „Die Versorgung von Notfallpatienten in Schleswig-Holstein erreicht mit dem Neubau der Notaufnahme des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, modernsten Standard“, sagte Staatssekretärin und UKSH-Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Cordelia Andreßen in ihrem Grußwort. „Die Die neue Notaufnahme mit ihrer gebündelten fachlichen Expertise bietet Erstversorgung für Notfallpatienten auf höchstem Niveau. „Der große Fortschritt liegt darin, dass wir nicht nur die Überwachungs- und Diagnosemöglichkeiten verbessern, sondern auch den Komfort für unsere Patienten erheblich steigern können. So sind jetzt auch notfallmäßig ambulante und kurzstationäre Behandlungen in Ein- oder Zwei-Bett-Zimmern möglich“, erklärte Prof. Dr. Heribert Schunkert, Direktor der Medizinischen Klinik II, Campus Lübeck, 31 Blickpunkt unter deren Leitung die Notaufnahme arbeitet. „Wir freuen uns sehr, dem UKSH heute den symbolischen Schlüssel zur neuen Notaufnahme überreichen zu können“, sagte Henrik Harms, Geschäftsführer der Gebäudemanagement SchleswigHolstein AöR (GMSH). „Der Neubau mit einer Nutzfläche von 1.400 qm wird sowohl den medizinischen und technischen Ansprüchen an eine moderne Notaufnahme als auch dem Bedürfnis der Patienten nach mehr Privatsphäre gerecht“, fügte Harms hinzu. „Durch die Verwendung von Fertigmodulen ist es uns gelungen, die Bauzeit erheblich zu verkürzen.“ Die Notaufnahme ist administrativ an die Medizinische Klinik II angebunden. Sie wird interdisziplinär geführt und versorgt vorwiegend Patienten aus der Inneren Medizin, der Chirurgie, der Neurologie und der Psychiatrie. Eine weitere chirurgische Notfallambulanz ist in eigenen Räumlichkeiten untergebracht und kümmert sich um Patienten der Unfallchirurgie bzw. Orthopädie, der Plastischen Chirurgie und der Neurochirurgie. „Durch die räumliche Nähe der Notaufnahmeeinheiten und die enge Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen profitieren auch hier die Patienten vom Know-How aller Fachdisziplinen“, meint Dr. Sebastian Wolfrum, Oberarzt in der Medizinischen Klinik II. Der Neubau der Notaufnahme am Zentralklinikum war wegen ständig wachsender Patientenzahlen dringend notwendig geworden. Zum Vergleich: Im Jahr 1991, als die Notaufnahme am Campus Lübeck den Betrieb aufnahm, wurden dort jährlich rund 13.000 Patienten behandelt, 2010 waren es 32.000. Die Kapazität der Notaufnahme konnte jetzt durch den Neubau von bisher 14 Liegeplätzen auf 28 Betten erweitert werden. Der Neubau ergänzt die bisherige Notaufnahme und ist direkt mit dem Zentralklinikum verbunden. Im ersten Stock befindet sich außerdem eine neue Bettenstation mit 17 Zwei-Bett-Zimmern sowie Arzt- und Pflegeräumen. Für die Notfall-Patienten stehen jetzt acht Ein-Bett-Zimmer und sechs Zwei-Bett-Zimmer zur Verfügung. Zwei weitere Zimmer mit jeweils Beim Tag der offenen Tür informierten sich Rettungsdienste, Ärzte, Patienten und interessierte Bürger über die neue Notaufnahme. Die an der Notfallversorgung beteiligten Kliniken stellten ihre Arbeit vor. Hier demonstriert Dr. Eike Wenzel die OP-Verfahren der plastischen Chirurgie. 32 vier Betten sind für die Akutbehandlung vorgesehen. Für Patienten mit schweren Infektionen gibt es separate Isolationsräume. Auch ein moderner Röntgenraum ist in die Notfallaufnahme integriert. Die neuen Räumlichkeiten, in denen die Patienten sehr individuell betreut werden können, sind mit modernster Medizintechnik ausgestattet. Dazu gehören neue Überwachungsmonitore, neue Ultraschallgeräte und Defibrillatoren. Neu ist auch die Computeranlage, mit der vom sogenannten „Stützpunkt“ der Notfallaufnahme aus angezeigt wird, welcher Patient am dringendsten ärztliche Hilfe benötigt. Für diese Ersteinschätzung der eintreffenden Patienten setzt die Notaufnahme das standardisierte Manchester-Triage-Verfahren ein. Dabei werden die Patienten nach den Leitsymptomen Lebensgefahr, Schmerzen, Blutverlust, Bewusstsein, Temperatur und Krankheitsdauer in Gruppen eingeordnet. Jeder Gruppe ist eine maximale Wartezeit zwischen 0 und 120 Minuten zugeordnet. In dieser Zeit soll der Patient spätestens behandelt werden. Die Dringlichkeitsstufen sind farbig gekennzeichnet und reichen von „Sofort/rot/0 Minuten“, „Sehr dringend/orange/10 Minuten“, „Dringend/gelb/30 Minuten“, Normal/grün“ bis hin zu „Nicht dringend/ blau“. Ist die Diagnose gestellt, leiten die Ärzte die Akuttherapie ein und bestimmen die Zielstation für die Weiterversorgung der Patienten. Leichtere Notfälle werden ambulant versorgt. „Für diese Patienten besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Ambulanz der Kassenärztlichen Vereinigung, die nur wenige Meter entfernt ist und die Aufgabe einer hausärztlichen Notfallversorgung im Klinikum übernimmt“, ergänzt Prof. Schunkert. Blickpunkt Ein Haus für die Gesundheitsforschung v. li. Wissenschaftsminister Jost de Jager, Prof. Dr. Andreas Tholey (Leiter der AG Systematische Proteomics und Bioanalytik), und UKSH-Vorstandschef Prof. Dr. Jens Scholz bei der Schlüsselübergabe am Niemannsweg 11 in Kiel. Moderne Krankenversorgung bedarf anspruchsvoller Forschung. Adäquate finanzielle und räumliche Ausstattung sind die Voraussetzung dafür, dass Ärzte und Wissenschaftler ihre Kreativität frei entfalten können. Am Campus Kiel ist jetzt ein Haus für die Gesundheitsforschung eingeweiht worden, das jetzt vom Institut für Experimentelle Medizin genutzt wird. „Gemeinsam mit der Christian-Al brechts-Universität zu Kiel (CAU) hat das UKSH hier einen Ort geschaffen, der optimale Bedingungen für exzellente wissenschaftliche Arbeit bietet“, sagte Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH, anlässlich der Einweihung des Gebäudes Niemannsweg 11. Das neue Forschungsgebäude sei ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zum Klinikum der Zukunft. „Unsere Patienten profitieren vom engen Zusammenspiel der interdisziplinären Forschung und der Hochleistungsmedizin, denn aktuelle Ergebnisse der Wissenschaft werden unmittelbar in der klinischen Praxis umgesetzt“, sagte Prof. Scholz. Eingezogen sind in das von Grund auf sanierte und um einen Anbau erweiterte Gebäude des Instituts für Experimentelle Medizin am Niemannsweg 11 verschiedene Arbeitsgruppen, die alle unter dem Dach des Exzellenzclusters „Entzündung an Grenzflächen“ zusammenarbeiten. Das Institut für Experimentelle Medizin (IEM) ist im Jahr 2009 an der Medizinischen Fakultät der CAU gegründet worden. Es umfasst insgesamt sieben Arbeitsgruppen, die sich durch ihr gemeinsames Interesse an der Entzündungsforschung auszeichnen: Entzündungsmodelle (Leiter: Prof. Dr. Guntram Grassl), Systematische Proteomics und Bioanalytik (Leiter: Prof. Dr. Andreas Tholey), Molekulare Entzündungsmedizin (Leiter: Prof. Dr. Stefan Ehlers), Molekulare Neurobiologie (Leiter: Prof. Dr. Dr. Gregor Kuhlenbäumer), Evolutionäre Genomik (Leiter: Prof. Dr. John Baines), die Sektion Epidemiologie (Leiterin: Prof. Dr. Ute Nöthlings) und Inflammatorische Karzinogenese (Leiterin: Prof. Dr. Susanne Sebens). Das IEM wird von einem Direktorium geführt, das sich aus den Arbeitsgruppenleitern zusammensetzt. Alle leitenden Professorinnen und Professoren sind Mitglieder des Exzellenzclusters „Entzündungen an Grenzflächen“. Wissenschaftsminister Jost de Jager bezeichnete das neue Forschungsgebäude, dessen Umbau von der Landesregierung mit rund 3,3 Mio. Euro unterstützt wurde, in seinem Grußwort als „zukunftsweisende Einrichtung“. „Durch die enge Kooperation mit dem seit zwei Jahren bestehenden Ambulanzzentrum Entzündungsmedizin am UKSH bieten sich jetzt ideale Voraussetzungen für eine vorbildhafte Verzahnung von Forschung und Krankenversorgung“, sagte der Minister. „Die neuen Forschungsflächen, die im Gebäude Niemannsweg 11 für das Institut für Experimentelle Medizin und die Wissenschaftler des Exzellenzclusters Entzündungsmedizin entstanden sind, werden wesentlich dazu beitragen, dass wir unsere Forschung auch in Zukunft auf höchstem Niveau weiterführen können“, freute sich Prof. Dr. Stefan Schreiber, Sprecher des Exzellenzclusters und Direktor der Klinik für Innere Medizin I am Campus Kiel. Kiel sei bereits jetzt einer der national und international führenden Standorte auf dem Gebiet der Entzündungsmedizin, so Schreiber. Diese Position gelte es weiter auszubauen. Das Gebäude am Niemannsweg 11 bietet neben Büros auch einen großzügigen Konferenzraum sowie in einem völlig neu errichteten Anbau ausreichend Platz für moderne Labore. Das Gebäude wurde mit rund 3,3 Mio. Euro aus dem Konjunkturprogramm II finanziert, die übrigen Mittel trug das UKSH selbst bei: 1,3 Mio. Euro stammen aus Mitteln des Medizinausschusses, rund 600.000 Euro aus dem Matching Fund. 33 Blickpunkt Individuelle Betreuung für unheilbar kranke Patienten Eine Palliativstation mit acht Betten ist am Campus Lübeck eröffnet worden. Betreut werden hier Patienten mit einer nicht mehr heilbaren Krankheit im fortgeschrittenen Stadium, deren Beschwerden einer stationären Behandlung bedürfen. Die psychosoziale Betreuung der Patienten steht im Vordergrund. sagte Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH, anlässlich der feierlichen Einweihung der Palliativstation. „Wir sind froh, den Patienten am Campus Lübeck jetzt diese so wichtige Versorgung bieten und damit die Betreuung von Palliativpatienten in Lübeck und Umgebung verbessern zu können.“ Dr. Norman Kripke und Pastorin Christine Brämer im Gespräch mit einer Angehörigen. Die interdisziplinäre Palliativstation ist die erste Station dieser Art am Campus Lübeck. Der Begriff „palliativ“ geht auf das lateinische „Pallium“ zurück und bezeichnet einen „Mantel“, der sich wie eine schützende Hülle um den Menschen legt. „Palliativmedizin erweitert das breite Spektrum universitärer Hochleistungsmedizin um einen wichtigen Aspekt. Die psychosoziale Betreuung des Patienten steht hier im Vordergrund. Mit der Eröffnung der neuen Station am UKSH können 34 Palliativpatienten in SchleswigHolstein jetzt noch besser versorgt werden“, erklärte Dr. Bettina Bonde, Staatssekretärin im Ministerium für Arbeit, Soziales und Gesundheit. „Palliativmedizin ist eine besondere Medizin für besondere Patienten. Patienten, deren Lebenszeit aufgrund einer nicht mehr heilbaren, weit fortgeschrittenen Krankheit sehr begrenzt ist und die eine besondere medizinische Versorgung durch speziell ausgebildete Mediziner und Pflegekräfte brauchen“, „Die Ziele der Palliativmedizin haben sich weiter differenziert und sind Gegenstand einer neuen Definition des Faches“, erklärte Prof. Dr. Hendrik Lehnert, Direktor der Medizinischen Klinik I, an die die neue Station angeschlossen ist. Bei Palliativpatienten sei die Reflexion der Therapieziele besonders relevant. „Das übergeordnete Konzept der Palliativmedizin bleibt aber, sich an den individuellen Bedürfnissen der Patienten und ihrer Angehörigen zu orientieren. Leiden muss gelindert und die bestmögliche Unterstützung muss gewährt werden“, erklärte der Klinikdirektor. „Die neue Palliativstation am Campus Lübeck möchte für die Region Lübeck und insbesondere natürlich für die Betroffenen und ihre Familien und Freunde ein kompetenter und verlässlicher An- Blickpunkt sprechpartner sein“, betonte Prof. Lehnert. „Eine palliative Situation ist die schwierigste im Leben eines Menschen. Es ist deshalb für einen Arzt eine Aufgabe mit höchster Priorität, diesen Lebensabschnitt optimal pflegerisch und ärztlich zu begleiten. Dies ist jetzt auf der neuen Palliativstation des UKSH möglich geworden“, sagte Prof. Dr. Klaus Diedrich, Ärztlicher Direktor des Campus Lübeck und Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. „Im UKSH werden jährlich tausende Patienten betreut, die unter weit fortgeschrittenen Erkrankungen leiden. Die Palliativstation ist ein wichtiger Bestandteil, um ihre Lebensqualität zu verbessern. Von der Palliativstation werden neue Impulse für die Betreuung der Patienten im gesamten Klinikum und in der studentischen Ausbildung erwartet“, erklärte Prof. Dr. Barbara Wollenberg, Direktorin der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Campus Lübeck, in ihrem Grußwort. „Ich bin sehr froh, dass wir nach langer Vorbereitung nun endlich die Station für die uns anvertrauten Menschen öffnen und unseren Patienten diese Zeit und Versorgung anbieten können“, sagte die Klinikdirektorin. „Wir hoffen, mit unserer Förderung die Entwicklung neuer palliativer Behandlungsmethoden und die bessere Versorgung der Patienten so zu ermöglichen, dass im besten Wortsinn ein ‚schützender Mantel‘ die Menschen in schwerer Zeit umhüllen kann“, sagte Renate Menken, Vorsitzende des Stiftungsvorstandes der Possehl-Stiftung Lübeck. Die Stiftung fördert die Einrichtung der Palliativmedizin am UKSH, Campus Lübeck. Die neue Station befindet sich im Erdgeschoss des Hauses 50 (Transitorium). Sie ist der Medizinischen Klinik I angeschlossen und bietet acht Einzelzimmer in wohnlicher Umgebung. Auch ein Wohnzimmer mit einer Küchenzeile sowie ein Untersuchungs- und ein Besprechungsraum gehören zur Station. Angehörige können auf Wunsch bei den Patienten übernachten. Leiter der Palliativstation ist Oberarzt Dr. Norman Kripke. Er wird unterstützt von einem weiteren Arzt und elf speziell ausgebildeten Pflegekräften. Auch ein Psychologe, eine Seelsorgerin, eine Sozialarbeiterin und Physiotherapeuten gehören zum Team. „Bei den vielen spektakulären Baumaßnahmen, die die GMSH gemeinsam mit dem UKSH durchführt, besteht durchaus die Gefahr, dass wir vergessen, wie wichtig auch die kleinen Dinge für die Betroffenen in der Krankenversorgung sind“, sagte Hans Braumann, Fachbereichsleiter der Gebäudemanagement Schleswig-Holstein (GMSH), anlässlich der Eröffnung der Palliativstation. „Die GMSH hat hier im Rahmen einer Sofortmaßnahme dafür Sorge tragen können, dass in einer sehr kurzen Zeit wesentliche Verbesserungen in den Raumqualitäten für die Nutzer erreicht werden konnten. Fußböden, Wände und Decken wurden überarbeitet, technische Einrichtungen modernisiert.“ Das UKSH hat bereits große Erfahrung auf dem Gebiet der Palliativmedizin. Erste Schritte wurden schon 1985 mit der Eröffnung der Schmerzambulanz in der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin am Campus Kiel gemacht. Sie war damals eine der ersten Ambulanzen dieser Art in Deutschland. Das dort entwickelte Qualitätssicherungssystem ist heute Standard in allen größeren schmerztherapeutischen Einrichtungen. 2005 wurde die Interdisziplinäre Schmerz- und Palliativstation als 18-Betten-Station in Betrieb genommen. Gleichzeitig konnte die Interdisziplinäre Schmerz- und Palliativambulanz im Zentrum für Schmerz- und Palliativmedizin der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin und der Klinik für Strahlentherapie am Campus Kiel neu eröffnet werden. Marlis Müller-Frommeyer Prof. Dr. Hendrik Lehnert Dr. Norman Kripke 35 Blickpunkt Schlanke Strukturen: Bessere Wirtschaftlichkeit zur Sicherung der Zukunft Seit 2010 hat der Vorstand des UKSH an den beiden Standorten des UKSH eigene Campusleitungen etabliert – die Managementzentren. Zusätzlich ist ein campusübergreifendes Diagnostikzentrum eingerichtet worden. Die drei Geschäftsführenden Direktoren ziehen nach 18 Monaten eine erste positive Bilanz. „Durch die neuen Strukturen ist es gelungen, Abläufe straffer zu organisieren, Verantwortlichkeiten klarer zu definieren und Entscheidungswege deutlich zu verkürzen“, erklären die Geschaftsführenden Direktoren Dr. Markus Johannsen (Campus Kiel), Dr. Christian Elsner (Campus Lübeck) und Joachim Oberhansberg (Diagnostikzentrum). Die Managementzentren werden jeweils von einem Dreier-Team geführt. An der Seite des Geschäftsführers steht jeweils ein ärztlicher und ein pflegerischer Direktor. Im Diagnostikzentrum steht, an Stelle der Pflege, eine Medizinisch-Technische Direktorin neben dem Geschäftsführer. Zu den Aufgaben der Managementzentren und des Diagnostikzentrums gehören u.a. die betriebswirtschaftliche Steuerung, Zielvereinbarungen mit Kliniken und Instituten sowie die Aufnahme, Filterung und Umsetzung von strategischen Impulsen, der Ausbau und die Weiterentwicklung klinischer Partnerschaften und die Kooperation mit niedergelassenen Ärzten. Die Zentren sind ein wichtiges Bindeglied zwischen Vorstand, Fakultäten, Direktoren und Personalräten. 36 „Es ist gelungen, die Wirtschaftlichkeit des UKSH in den vergangenen 18 Monaten zu steigern. Wir sind schlagkräftiger und effektiver geworden. Unsere Patienten profitieren davon ganz unmittelbar, denn dieser Einsatz gilt der Verbesserung der Versorgungsqualität“, sagt Dr. Markus Johannsen. Als Beispiele nennt er u.a. die Erweiterung der Onkologie auf 30 Betten, fünf zusätzliche Betten in der Stroke-Unit, die Erweiterung der Intensivkapazität um drei Plätze in der Herz- und Gefäßchirurgie, die Eröffnung der elektrophysiologischen Abteilung in der Neurologie, die außerdem um 20 Betten aufgestockt wurde sowie die Erweiterung der Chirurgie und der Notaufnahme Innere Medizin. Für das nächste Jahr ist am Campus Kiel ein weiterer Ausbau der Onkologie geplant sowie die Erweiterung der Palliativstation. Größere Projekte sind darüber hinaus die Sanierung der OPs sowie die Einrichtung eines Hybrid-OPs und der Neubau des Parkhauses. Daneben konzentriert sich Dr. Johannsen auf Kooperationen mit Kliniken in Schleswig-Holstein. „Als einziger Maximalversorger des Landes ist uns an einer echten Partnerschaft mit den Kliniken in SchleswigHolstein gelegen. Beispielsweise kooperieren wir mit dem Verbund der 5-K-Kliniken und bieten hochspezialisierte Leistungen in der Herzchirurgie, Strahlentherapie oder Frauenheilkunde auch in deren Häusern an, um die Versorgung in der Fläche zu verbessern.“ „Wir haben im vergangenen Jahr schlanke Strukturen geschaffen, damit Abläufe, Verantwortlichkeiten, Projektstände und auch Ergebnisse klar benannt werden können“, erläutert Dr. Christian Elsner. „Wir führen monatlich Gespräche mit den Klinikleitungen, um einen direkten Austausch von Informationen zu gewährleisten. Außerdem haben wir Quartalsgespräche mit den Dezernaten und Kliniken initiiert, in denen wir gemeinsam regelmäßig erörtern, wo und wie wir noch besser werden können.“ Am Campus Lübeck wurden 2011 bauliche Erweiterungen und Restrukturierungen durch zusätzliche Betten im IMC/IC-Bereich der neurologischen Einheit vorgenommen. Daneben konnte eine wesentliche Straffung der Abläufe durch die Inbetriebnahme der neuen Notaufnahme und die Blickpunkt Dr. Hans-Markus Johannsen Joachim Oberhansberg Dr. Christian Elsner bauliche Restrukturierung des OPBereichs eingeleitet werden. ein Versorgungsvertrag, den das UKSH darüber hinaus mit der DAK ab dem 1.10. geschlossen hat: ein Programm zur Fernüberwachung von Patienten mit Herzinsuffizienz – einzigartig in Deutschland, da er das UKSH direkt am Behandlungserfolg monetär beteiligt. Hier arbeitet die Medizinische Klinik II mit den Kassen zusammen. „In schwierigen Zeiten wird die enge Kooperation mit den Partnern im Gesundheitswesen noch wichtiger, weil die wenigen finanziellen Ressourcen zur Versorgung der Patienten zielgenau eingesetzt werden müssen“, so Christian Elsner. Für das nächste Jahr ist so am Campus Lübeck u.a. eine Vereinbarung zur neurologischen Versorgung von Patienten geplant, die unter chronischen Schwindelanfällen leiden – weitere Aktivitäten befinden sich in Vorbereitung. ziente Einheit. „Wir verstehen uns als Dienstleister nicht nur für unser UKSH sondern auch für externe Kunden. Unser Ziel ist es, allen Qualitätsansprüchen gerecht zu werden“, so Oberhansberg. „Es gilt vor allem, Synergien herzustellen, klare Strukturen zu schaffen und Doppelleistungen zu vermeiden.“ Ein weiterer Schwerpunkt des Campus Lübeck liegt in der Vernetzung mit verschiedenen externen Partnern im Bereich der Krankenkassen, Partner-Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten. So ist es gelungen, einen Kooperationsvertrag mit zwölf niedergelassenen Ärzten zu schließen. Sie weisen dem UKSH gezielt Patienten mit speziellen Vordiagnosen zu. Darüber hinaus dehnt der Campus Lübeck einzelne Spezialsprechstunden auch auf andere PartnerKrankenhäuser aus. „Gemeinsam können wir uns so noch besser auf diese Krankheitsbilder konzentrieren und die Abläufe auf diese Patienten noch individueller abstimmen“, betont Dr. Elsner. Ein integriertes Versorgungsprogramm für Schwangere ist gemeinsam mit den gesetzlichen Krankenkassen TK und DAK ins Leben gerufen worden. Die Programme heißen „Willkommen Baby“ und „Babyfocus“. Sie bieten für die teilnehmenden Frauen eine Reihe von Zusatzleistungen. „Mein Herz“ heißt „In einer gemeinsamen Kraftanstrengung haben wir die solide Basis für ein wettbewerbsfähiges campusübergreifendes Diagnostikzentrum geschaffen“, sagt Joachim Oberhansberg. Acht Kliniken und Institute sowie die Interne Krankenhaushygiene bilden jetzt eine effi- Im nächsten Jahr stehen für das Diagnostikzentrum an beiden Campi bauliche und gerätetechnische Neuerungen auf dem Programm. Sowohl in Kiel als auch in Lübeck werden die Laborstraßen erneuert. In Lübeck ist geplant, das bereits vorhandene Labor umzubauen, in Kiel wird es einen kompletten Neubau geben, der bis Mitte 2014 fertiggestellt sein soll. „Damit sind die Weichen gestellt, noch bessere Dienstleistungen zu erbringen und uns weiter für den externen Markt zu öffnen“, betont Joachim Oberhansberg. Marlis Müller-Frommeyer 37 Blickpunkt Dienstleister für alle medizinischen und administrativen Bereiche des UKSH 400.000 Patienten werden pro Jahr in den 80 Kliniken des UKSH in Kiel und Lübeck ambulant und stationär versorgt. Das Dezernat Erlösmanagement (ehemals Patientenmanagement) mit seinen 200 Mitarbeitern trägt u.a. die Verantwortung für die korrekte Abrechnung aller vom Klinikum erbrachten Leistungen. „Im Dezernat Erlösmanagement sind inzwischen alle Prozesse des Datenflusses der Krankenversorgung im Krankenhaus – von der Aufnahme des Patienten bis zur fertigen Krankenhausrechnung – miteinander verzahnt und in einer Hand“, erläutert Birgit Reibsch, Leiterin des Dezernats, das seit Ende August den neuen Namen „Erlösmanagement“ führt. Auch der gesamte Vertragsverhandlungsbereich für alle stationären und ambulanten Verträge mit den Krankenkassen und Kooperationspartnern wird durch das Dezernat geführt. Stationäre Leistungen werden mit den Krankenkassen nach Krankheitskategorien, ambulante Behandlungen nach Einzelleistungen des Arztes wie im niedergelassenen Bereich abgerechnet. Hochspezialisierte medizinische Leistungen für Patienten in den Spezialambulanzen des Universitätsklinikums SchleswigHolstein werden nach Krankheitsbildern abgerechnet. Auch für die gesamte Arzneimittel- und Sachmittelabrechnung trägt das Dezernat die Verantwortung. 38 Praktisch sieht das bei stationären Behandlungen so aus: Der Patient kommt mit einer Überweisung zum verabredeten Termin in das UKSH. Seine erste Station ist die Aufnahme. Dort werden seine Daten einschließlich der Aufnahmediagnose in das Krankenhausinformationssystem ORBIS eingegeben. Im Anschluss geht der Patient auf die Station der für ihn zuständigen Fachklinik und bekommt dort sein Bett. Wenn er vom Stationsarzt aufgenommen worden ist, können Diagnose und Behandlung beginnen. „Die Mitarbeiter des Dezernats Erlösmanagement übermitteln die Aufnahmediagnose dann an die Krankenkasse. Sie sichert in der Regel nach spätestens drei Tagen die Kostenübernahme zu. Nach der Entlassung des Patienten werden alle seine Daten von uns für die Rechnungslegung zusammengeführt, plausibilisiert und abgerechnet“, erklärt Birgit Reibsch. Kodierer verschlüsseln die für jeden einzelnen Patienten erbrachten Leistungen entsprechend der sogenannten Fallpauschalen (DRGs/ Diagnosis Related Groups). An- Dezernatsleiterin Birgit Reibsch schließend überprüft der DRG-verantwortliche Arzt der Station jeden Fall auf Vollständigkeit und ergänzt eventuell fehlende Ziffern. Danach ist der Behandlungsfall freigegeben für das Medizincontrolling, wo die Daten erneut überprüft werden. „Etwa sieben Tage nachdem der Patient die Klinik verlassen hat, erreichen seine Behandlungsdaten die Abrechnung und dann die fertige Rechnung die Krankenkasse“, sagt Birgit Reibsch. Gibt es Blickpunkt Dezernat Erlösmanagement ist für seine patientennahen Aufgabenbereiche standortbezogen, für alle anderen Aufgaben campusübergreifend aufgestellt. Für jeden stationären Patienten des UKSH die erste Station: Die Patientenaufnahme im Zentralklinikum. Nachfragen der Krankenkassen zur Rechnungslegung oder zur medizinischen Behandlung des Patienten, wird der Bereich der Medizinischen Rechnungsprüfung tätig. Das UKSH ist „Begehungshaus des MDK“, das heißt, der Medizinische Dienst der Krankenkassen kommt regelmäßig in das UKSH und überprüft die Dokumentation und Abrechnung der medizinischen Leistungen. Das So sind jeweils zwei Teams des Dezernats Erlösmanagement pro Campus für die gesamte Abrechnung der medizinischen Leistungen jeweils in Kiel und Lübeck zuständig. Die Vertragsverhandlungen, die Pflege der Software, die Erstellung von Statistiken, die Optimierung der medizinischen Leistungsdokumentation, das Analysieren der Leistungsdaten und der Leistungserstellungsprozesse, um nur einige aufzuführen, sind campusübergreifend aufgestellt und bieten Synergien für das gesamte UKSH. „Das Dezernat Erlösmanagement ist zuständig für die vollständige Ermittlung und Abrechnung aller erbrachten medizinischen Leistungen, sorgt konsequent für Erlösoptimierung und trägt damit zu höherer Wirtschaftlichkeit des UKSH bei“, betont die Dezernatsleiterin. Auch Verhandlungen für die Hochschul- und Spezialambulanzen, außerbudgetäre Koopera- tionen und Individualverträge mit den Kostenträgern gehören dazu. „Unser Dezernat ist eine zentrale Schnittstelle z. B. auch für einweisende Ärzte, für das Ministerium, den Aufsichtsrat, die Universitäten und die Verwaltung des UKSH“, beschreibt Birgit Reibsch das große Spektrum. „Die Anforderungen an die fast 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in den vergangenen Jahren immer größer geworden. Wir müssen uns ständig weiterentwickeln und sowohl die Arbeitsorganisation als auch die Strukturen an die veränderten Bedingungen anpassen“, weiß die Chefin. Teamarbeit ist für Birgit Reibsch nicht nur ein Schlagwort. Ein kollegiales Miteinander und regelmäßiger Austausch zwischen den Mitarbeitern in den verschiedenen Bereichen gelten ihr als Selbstverständlichkeit. „Schließlich ist ein Chef nur so gut wie seine Mitarbeiter arbeiten“, fügt Birgit Reibsch hinzu und ist sehr stolz auf ihre Mannschaft. Marlis Müller-Frommeyer Gesundheitseinrichtungen optimal ausgestattet Die K+P GmbH ist ein beratendes Ingenieurbüro für die Medizin- und Labortechnikplanung. Gemeinsam mit dem UK S-H und anderen Planungsbeteiligten realisieren wir am Campus Lübeck: Wir erbringen auf Wunsch für Sie gern folgende Leistungen: ► Beratung und Planung rund um die Medizintechnik Medizinische Ausstattung der neuen Notaufnahme Beschaffung eines PET-CT´s für die Klink für Radiologie und Nuklearmedizin Ersatzbeschaffung von Linearbeschleunigern für die Klink für Strahlentherapie ► Einrichtungs-und Ausstattungsplanung ► Bestandsaufnahmen und deren Einbeziehung in die Planung ► Beschaffungsmanagement für medizintechnische Geräte und Einrichtungen (inkl. Großgeräte) ► Kapazitätsberechnungen für Zentralsterilisationen, digitale Bildarchive, digitale Patientenakten K+P W. Bous + J.Thieme GmbH Greifswalder Str. 5 10405 Berlin Tel. (030) 21 90 91 -0 Fax (030) 21 47 34 40 Email: [email protected] www.hospitalplanung.de 39 Blickpunkt Nachhaltig in die Zukunft investieren Die ersten Investitionen fließen bereits in das UKSH-Spendenprojekt „Verbesserung der KITA-Plätze“. Dank der Spenden aus den Fundraising-Aktivitäten werden in Lübeck ein Spiel-Fahrweg gebaut und in Kiel neue Spielgeräte angeschafft. Gutes tun! Für unser UKSH Der Ausbau der KITA-Plätze liegt dem Vorstand des UKSH und den Universitäten sehr am Herzen. Denn das UKSH-Spendenprojekt „Verbesserung der KITA-Plätze“ kommt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besonders zugute. Zukunft sichern Die Zukunft der Medizin wird zunehmend weiblich sein. Daher ist der Ausbau der KITA-Plätze die gemeinsame Antwort der Universitäten und des UKSH auf den spürbaren Fachkräftemangel im Gesundheitswesen, den Wettbewerb um die besten Köpfe und die besonderen Anforderungen an den zeitlichen Umfang von Kinderbetreuung im Arbeitsfeld von Forschung, Lehre und Krankenversorgung. Familienfreundlichkeit am UKSH Der Vorstand des UKSH hat im Jahr 2010 den Ausbau familienfreundlicher Strukturen mit der Bewerbung um das Zertifikat „audit berufundfamilie“ beschlossen. Das Zertifikat "audit familiengerechte Hochschule" tragen die Universitäten Lübeck und Kiel seit 2008 bzw. 2002. KITA-Plätze sind ein wichtiges Argument bei der Bindung und Akquise hochqualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie bei der Standortattraktivität. Warum ein Stiftungs- und Spendenprojekt? Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten sind von der öffentlichen Hand die dringend notwendigen Investitionen und Modernisierungen nicht mehr im vollen Maße zu leisten. Als sinnvolle Alternative müssen wir neue Wege finden, um in die Zukunft des UKSH zu investieren. Schon jetzt engagieren sich Firmen, Organisationen, Privatpersonen, UKSH-Beschäftigte und Stiftungen für das UKSH sowie für die Zukunftssicherung der Medizin und damit für die Gesundheit der Menschen in unserem Land. Gute Gründe, das UKSH zu unterstützen Unsere Patienten profitieren vom engen Zusammenspiel der Hochleistungsmedizin und der interdisziplinären Forschung und Lehre, indem aktuelle Ergebnisse der Wissenschaft unmittelbar in der klinischen Praxis umgesetzt werden. In 80 Kliniken und Instituten behandeln 2.000 Ärzte und Wissenschaftler gemeinsam mit 3.600 Pflegekräften an den traditionsreichen Standorten Lübeck und Kiel jährlich mehr als 360.000 Patienten stationär und ambulant. Als größter Arbeitgeber in Schleswig-Holstein leisten wir mit unseren 10.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und weit über 1.000 Kooperationspartnern sowie Lieferanten einen wichtigen volkswirtschaftlichen Beitrag. Als moderne Organisation in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft setzen wir uns täglich für die Gesundheit der Menschen ein. Gutes tun! Ihre Spenden helfen uns. Für unser UKSH – auf dem Weg zum Klinikum der Zukunft: Verein UKSH Wissen schafft Gesundheit e.V. www.uksh.de/gutestun 40 Blickpunkt Die KITA-Projekte im Detail Campus Lübeck In der ersten Ausbaustufe ist für die KITA Unizwerge der Neubau eines Krippenhauses vorgesehen. Damit schaffen wir 50 zusätzliche Plätze. Diese werden an die bisherige Kindertagesstätte angebunden. Im Zuge dieser Erweiterung soll neben der Regelbetreuung eine Notfallbetreuung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des UKSH und der Universität aufgebaut werden. 1 2 In der zweiten Ausbaustufe wird in der unmittelbaren Nähe des Campus Lübeck gemeinsam mit der Grundschule Grönauer Baum, der Universität und der Hansestadt Lübeck das Projekt „Bildungshaus 1-10“ realisiert. Dort entsteht ein Gebäudekomplex mit integrierter Kindertagesstätte. Schon seit vielen Jahren besuchen Kinder von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern diese Grundschule. Das Angebot, dort eine Kindertagesstätte zu integrieren, bietet den Eltern die Sicherheit, ihr Kind vom ersten Lebensjahr an bis zum Ende der Grundschulzeit an einem Ort betreut zu wissen. Ziel beider Ausbaustufen in Lübeck: 250 Betreuungsplätze Campus Kiel In der ersten Ausbaustufe ist die Erweiterung um ein Krippenhaus vorgesehen, so dass das KITA-Gesamtangebot auf 120 Plätze steigt. 1 2 Der Neubau einer Kindertagesstätte soll im Rahmen der zweiten Ausbaustufe auf dem Gelände des ehemaligen Schwesternwohnheimes, Niemannsweg 11-13 erfolgen. Die Projektstudie für den KITA-Neubau mit 120 Plätzen ermöglicht ingesamt ein gutes Betreuungsangebot für 240 Kinder. Ziel beider Ausbaustufen in Kiel: 240 Betreuungsplätze 41 Blickpunkt Ja, ich möchte den gemeinnützigen Verein „UKSH Wissen schafft Gesundheit e.V.“ durch mein persönliches Engagement unterstützen Der Verein „UKSH Wissen schafft Gesundheit“ steuert die Spendenaktivitäten für das UKSH. Es kann zweckgebunden (z.B. für Projekte und Kliniken) und auch zweckungebunden an den Verein gespendet werden. Weitere Informationen Mitglied werden und Gutes tun! Mitgliedsanträge und Spendenformulare als pdf im Internet: http://www.uksh.de/gutestun/Formular_Download.html First Donator Die ersten 500 Spender und Mitglieder, jeweils als Privatperson oder Organisation, profitieren: Sie gehören zum besonderen Kreise der First Donator. Zudem ist ein Pin dieser Sonderedition garantiert. Besonderes Engagement und Würdigung bei Privatpersonen und Organisationen 1-Stern: 300 bis 600 EUR / Jahr* 2-Sterne: 601 bis 5.000 EUR / Jahr* 3-Sterne: ab 5.001 EUR / Jahr* *Gilt für ein jährliches Gesamtengagement, das sich aus Spenden und/oder dem Mitgliedsbeitrag zusammensetzen kann. Kontakt / Terminvereinbarung Tel.: 0431 597 -10 04 | E-Mail: [email protected] | Ansprechpartner: Pit Horst Verein UKSH Wissen schafft Gesundheit e.V. ▪ Spendenkonto für zweckgebundene, klinikbezogene und auch zweckungebundene Spenden: Förde Sparkasse | KTO: 1400135222 | BLZ: 210 501 70 ▪ Vorstand des Vereins UKSH Wissen schafft Gesundheit e.V.: Prof. Dr. Jens Scholz (Vorsitz) | Christa Meyer | Claudia Weise | Thomas Meyer | Alexander Eck Geschäftsführer: Dipl.-Kfm. Pit Horst www.uksh.de/gutestun 42 Blickpunkt Von der Theorie in die Praxis Das letzte Jahr ihres Studiums steht für angehende Ärzte ganz im Zeichen der Vorbereitung auf den beruflichen Alltag. Das praktische Jahr (PJ) absolvieren die Studierenden der medizinischen Fakultäten in Kiel und Lübeck in verschiedenen Lehrkrankenhäusern. Hier werden die jungen Mediziner für ihre späteren Aufgaben fit gemacht. „forum“ stellt die Lehrkrankenhäuser des UKSH in einer Serie vor. Teil 6 | Bad Bramstedt: Zehn Kliniken unter einem Dach Das Klinikum Bad Bramstedt vereint zehn Fachkliniken unter einem Dach. Jährlich lassen sich hier über 12.500 Patienten behandeln – davon etwa 7.000 im Rehabilitationsbereich und ca. 5.500 im Klinikbereich. Der Behandlungsschwerpunkt liegt auf Erkrankungen des gesam- ten Stütz- und Bewegungsapparates. Als eine sogenannte „combined unit“ vereint das Klinikum unterschiedliche, fachübergreifende Methoden und Therapieansätze zur Behandlung dieser Krankheiten. Damit ist das Haus ein Kompetenzzentrum für die Behandlung von Gelenk-, Wirbelsäulen-, Muskel-, Nerven- und Gefäßerkrankungen. Die Lehrstühle für Rheumatologie des UKSH (Prof. Gross) und für Orthopädie des UKE (Prof. Rüther) sind mit ihren Kliniken in Bad Bramstedt vertreten. Im Bereich Innere Medizin/Rheumatologie werden Der Haupteingang des Klinikums Bad Bramstedt 43 Blickpunkt jährlich drei bis vier Studierende ausgebildet. Sie durchlaufen die Stationen mit den unterschiedlichen Schwerpunkten, auf Wunsch auch die Ambulanz. Zusätzlich können die PJ-Studenten auch in Funktionsbereichen wie z.B. der Endoskopie eingesetzt werden. Die Studierenden erhalten einen breiten Einblick in die allgemeine Innere Medizin mit dem Schwerpunkt entzündlichrheumatischer Systemerkrankungen. Wöchentlich findet Unterricht zu Themen der allgemeinen Inneren Medizin statt. Dazu kommt die praktische Ausbildung am Patienten mit der Möglichkeit der Betreuung „eigener“ Patienten. Die Schwerpunkte liegen auf entzündlichen Systemerkrankungen, vor allem Vaskulitiden und Kollagenosen mit stark interdisziplinärem Vorgehen. In der Orthopädie werden über das Jahr verteilt sechs PJ-Studenten aus dem UKSH aufgenommen. Sie werden in der Stationsarbeit eingesetzt, im Operationssaal und in der Ambulanz. Jeder PJ-Student erhält auf der Station einen Patienten zur Betreuung von der Aufnahmeuntersuchung bis zum Entlassbrief. Er bekommt damit Gelegenheit, den stationären Krankenhausaufenthalt einschließlich der Operationen und der Nachsorge kennenzulernen und verantwortlich zu betreuen. Die Studierenden werden regelmäßig in der Ambulanz eingesetzt, zusammen mit einem Facharzt. Schwerpunktmäßig beschäftigt sich die Orthopädie in Bad Bramstedt mit Gelenk- und Knochenkrankheiten (einschließlich entzündlich-rheumatischer Gelenkkrankheiten und seltener Arthropathien). Die Klinik weist diesbezüglich eine sehr hohe Fallzahl auf einschließlich operativer Gelenkrekonstruktionen an allen Gelenken. Die PJ-Studenten lernen die orthopädische Untersuchungstechnik, die Standardverfahren der operativen Chirurgie, die Möglichkeiten der konservativen Orthopädie und der medikamentösen Therapie. Sie können die Verbandstechnik erlernen sowie die rehabilitative Therapie in der Anschlussheilbehandlung. Ein weiterer Schwerpunkt der Klinik liegt in der Diagnostik und konservativen (selten operativen) Therapie von Knochenkrankheiten. Schließlich ist die Klinik in der Behandlung gutartiger und bösartiger Knochentumoren spezialisiert. Es besteht ein eigener kinderorthopädischer Bereich. Weitere Informationen: Orthopädie: Dr. Andreas Niemeier Tel.: 04192 90 24 15 Innere Medizin: Dr. Frank Moosig Tel.: 04192 90 25 84 Buchvorstellung G. Dostal und R. Dostal | Entwicklungen und Chancen im Gesundheitsmarkt der Zukunft Die Gesundheitsbranche ist mit einem geschätzten Umsatzvolumen von über 400 Mrd. Euro, über 5,9 Millionen Beschäftigten und über 520.000 meist mittelständischen und Kleinst-Unternehmen die größte Branche Deutschlands. In den letzten Jahren sind aus den Versicherten bzw. Patienten nicht nur zunehmend Kunden geworden, sondern auch die beteiligten Unternehmen wie z.B. Pflegeeinrichtungen, MVZ, Fitness-Studios oder Zahnärzte, stellen sich plötzlich die Frage: Wie können wir mit anderen Unternehmen zusammenarbeiten, um Kunden zu gewinnen und zu dostal-beratung® Kompetenz im Gesundheitsmarkt consulting - marktforschung - training Gabriele Dostal Richard J. H. Dostal Entwicklungen und Chancen durch das Zusammenwachsen des 1. und 2. Gesundheitsmarktes in Deutschland Ergebnisse Expertenbefragung von healthpanel.de im Frühjahr 2011 Vilsbiburg 2011 44 halten und nachhaltig wirtschaftlich erfolgreich zu sein? Vor diesem Hintergrund hat die dostal & partner Managementberatung eine umfassende und aussagekräftige Studie entwickelt, für die bei einer Online-Befragung 462 hochrangige Entscheider aus dem 1. und 2. Gesundheitsmarkt interviewt wurden. Die Verfasser der Studie kommen zu dem Schluss, dass die bislang übliche isolierte Betrachtung von Sektoren sich künftig bei zahlreichen Fragestellungen für fast alle Teilmärkte ausschließt. Bei der zu erwartenden positiven Geschäftsentwicklung der nächsten fünf Jahre bleiben zwar die Gesundheitspolitik und die allgemeine Wirtschaftsentwicklung die wichtigsten Einflussfaktoren. Doch auch das Qualitäts- und Kostenbewusstsein der Verbraucher, die Professionalisierung des Wettbewerbs und das Aufbrechen der sektoralen Grenzen nehmen an Bedeutung zu. Die Studie weist den Weg in einen Gesundheitsmarkt, in dem langfristig „nichts bleibt wie es heute ist.“ Die Veröffentlichung richtet sich an Unternehmen und Beschäftigte im Gesundheitswesen. Entwicklungen und Chancen durch das Zusammenwachsen des 1. und 2. Gesundheitsmarktes in Deutschland. Benchmark-Studie für Unternehmen und Entscheider. ISBN: 978-3-00-034970-6 249,00 Euro Die Studie wird als CD-Version geliefert. Nachrichten Unterstützung für Eltern und Neugeborene Ein neues Projekt bietet Eltern und Neugeborenen direkt nach der Geburt Hilfe an. Möglichst schon vor oder direkt nach der Geburt erkennen, wo und wie Eltern unterstützt werden können und wie Neugeborene einen guten Start ins Leben haben – mit diesem Ziel ist das Projekt „Kinderschutz von Anfang an – Neue Wege gehen“ unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Ute Thyen im März 2010 am Campus Lübeck aus der Taufe gehoben worden: Die von der Bundesregierung, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und dem Deutschen Jugendinstitut (DJI) initiierten „Frühen Hilfen“ werden in einem Pilotprojekt in den klinischen Alltag eines Maximalversorgers implementiert. Die Beschäftigten der Kliniken für Kinder- und Jugendmedizin und Frauenheilkunde und Geburtshilfe bündeln Kräfte und entwickeln mit dem Programm „Guter Start in die Familie“ kurz „GuStaF“ gute Voraussetzungen für ein dauerhaftes Angebot zum Schutz, Förderung und Bildung der Kinder möglichst schon im Kreißsaal und in der Schwangerenversorgung. Anzeichen für einen Unterstützungsbedarf zu erkennen, zu deuten, zu wissen was zu tun ist oder wo Familien Hilfe finden, für all das entsprechend aufmerksam zu sein, dafür werden die Mitarbeiterinnen geschult. Prof. Thyen dazu: „Es geht darum, die Mitarbeiter darin zu stärken Brücken zu bauen.“ Wie wichtig das ist, berichtet die Hebamme Jana Brunke, die im Projekt als Mentorin ausgebildet wird: „Vor 15 Jahren habe ich eine Patientin von ihrem dritten Kind entbunden. Der Vater war dabei und hat merkwürdig desinteressiert ausgesehen. Als ich fragte, ob alles in Ordnung sei, hat er nur gesagt, zwei Kinder hätten ihm gereicht, das dritte wäre nicht gewollt. Eine Situation, die einen denkbar schlechten Start für das Neugeborene bedeutet hat, wie ich heute weiß, aber damals wusste ich gar nicht, wie ich mit den Eltern hätte reden sollen.“ Zwischen 10 und 20 Prozent aller jungen Eltern bräuchten psychische oder soziale Unterstützung, weiß Prof. Thyen. Für das auf zwei Jahre befristete Pilotprojekt konnte die gesamte Finanzierung durch Stiftungsgelder der Kroschke Stiftung und Gemeinnützigen Sparkassenstiftung gesichert werden. Dafür bedanken sich alle Beteiligten und der Vorstand für Krankenpflege und Patientenservice, Christa Meyer, als Projektverantwortliche ganz herzlich. Auszeichnung Prof. Dr. Olav Jansen, Direktor des Instituts für Neuroradiologie, Campus Kiel, ist mit dem Felix-Wachsmann-Preis der Deutschen Prof. Dr. Olav Jansen Röntgengesellschaft ausgezeichnet worden. Der Preis wird verliehen für herausragende Leistungen im Bereich der Fort- und Weiterbildung. Prof. Jansen hat über mehrere Jahre hin erfolgreich im Programm der Akademie als Referent mitgearbeitet und ist in zahlreichen Veranstaltungen von den Teilnehmern mit höchsten Punktzahlen bewertet worden. Mit dem Preis ehrt die Gesellschaft das Andenken des Stifters Prof. Dr. Felix Wachsmann. Innovation Award PD Dr. Martin Rudolf, Oberarzt der Klinik für Augenheilkunde, Campus Lübeck, hat den 1. Preis des EURETINA Innovation Award 2011 PD Dr. Martin Rudolf gewonnen. Die Auszeichnung wird jährlich von der Europäischen Gesellschaft für Netzhautspezialisten (EURETINA) e.V. vergeben. Dr. Rudolf erhielt den mit 20.000 Euro dotierten Preis für seine Arbeiten zu einem neuartigen Behandlungsansatz der Altersbedingten Makuladegeneration und lokaler Entzündung im Auge. Unter dem Begriff Makuladegeneration wird eine Reihe von Augenerkrankungen zusammengefasst, die die Makula lutea, den so genannten „Punkt des schärfsten Sehens“, betreffen. 45 Nachrichten Herzklappenbank vermittelt menschliche Herzklappen Gewebe stickstoffgekühlt in Sicherheitsbehältern. Darin herrscht eine Temperatur von Minus 177 Grad. Mit speziellen Schutzhandschuhen öffnet Dr. Markus Ernst den extrem gekühlten Sicherheitsbehälter. Die Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie, Campus Kiel, unterhält in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Gewebetransplantation seit 1994 eine Herzklappenbank – die einzige in Schleswig-Holstein. Aus der Herzklappenbank werden jährlich 150 menschliche Herzklappen, so genannte Homografts, an Kliniken aus dem gesamten Bundesgebiet zur Implantation vermittelt. Gelagert werden Homografts und Die Homografts stehen nur für spezielle Indikationen zur Verfügung, z.B. für Patienten mit Infektionen. Hat sich eine künstliche Herzklappe entzündet, kann diese nicht durch eine neue künstliche ersetzt werden. Die Re-Infektionsgefahr wäre zu hoch. Eine humane Herzklappe weist hingegen ein deutlich geringeres Infektionsrisiko auf. Homografts werden darüber hinaus häufig im Bereich kindlicher Herzklappenfehler eingesetzt. Als Spender kommen primär Verstorbene in Frage, deren Zustimmung vorliegt, deren komplettes Herz aber zur HerztranspIantation ungeeignet ist. Eine zweite Spendergruppe sind Transplantationspatienten, deren Herz entnommen und gegen ein gesundes Herz getauscht wurde. „Herzklappentransplantate unterliegen wie alle Gewebetransplantate dem Arzneimittelgesetz“, erklärt Oberarzt Torsten Morschheuser. Der Leiter der Herzklappenbank ist zusammen mit seinem Stellvertreter Dr. Markus Ernst und dem Team 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr im Einsatz. „Wenn Gewebe benötigt wird, sind wir so schnell, dass wir innerhalb von 30 Minuten reagieren können“, sagt Morschheuser. Zur Herstellung einer menschlichen Herzklappe werden 26 Stunden, davon 6 Stunden für die Präparation, 14 Stunden für die Vor- und Nachbereitung der Räume, 4 Stunden für die Konservierung und Qualitätssicherung benötigt. „Im Gegensatz zu Transplantaten werden Homografts nicht vom Körper abgestoßen“, erklärt der Herz- und Gefäßchi rurg. Als Spender kommt potentiell jeder zwischen 0 und 65 Jahren in Frage. Die Kriterien sind ähnlich wie bei einer Organspende. Ob eine menschliche Herzklappe implantiert werden kann, ist neben den Spenderkriterien vor allem abhängig von ihrem Durchmesser. Bettina Krohn Weitere Informationen: Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie Campus Kiel Tel.: 0431 597 4403 UKSH Gesellschaft für IT Services mbH bildet erstmals aus Fabian Uhlmann und Florian Lamp 46 Die UKSH Gesellschaft für IT Services mbH hat in diesem Jahr zum ersten Mal Auszubildende eingestellt. Fabian Uhlmann und Florian Lamp erlernen seit dem 1. August 2011 am Campus Lübeck und am Campus Kiel den Beruf des Fachinformatikers für Systemintegration. Die Ausbildung erstreckt sich über drei Jahre. In dieser Zeit durchlaufen die beiden jungen Männer die verschiedenen Bereiche der IT-Gesellschaft. Hierzu gehören für dieses Berufsbild vor allem das Service-Management und der Systembetrieb. Ferner werden die Auszubildenden auch die Bereiche Administrative Verfahren und Klinische Verfahren kennenlernen. „Wir freuen uns, schon im zweiten Jahr nach der Gründung unseres Unternehmens jungen Menschen den Einstieg ins Berufsleben ermöglichen zu können“, sagt Dr. Werner Pauls, Leiter der Stabsstelle IT. In den kommenden Jahren sollen weitere Auszubildende aufgenommen werden. Nachrichten Eindrücke vom ersten UKSH-Sommerfest „Familientreffen“ Mehr als 1.500 UKSH-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihre Familien feierten am Campus Lübeck das erste UKSH-Sommerfest, das unter dem Motto "Familientreffen" stand. Viele Angebote lockten zum Zuschauen und Mitmachen. Nächstes Jahr wird das Fest am Campus Kiel stattfinden. Alle Beschäftigten sind wieder herzlich eingeladen. 47 Nachrichten Gesundheitsmanagement in der Service GmbH: Neue Angebote Aktive Minipause, Aqua-fit, Rückenfit, Fitness, Ergophysconsult am Arbeitsplatz, Ernährungsberatung – diese Präventionsmaßnahmen organisiert Heidrun Günther vom Gesundheitsmanagement seit drei Jahren im Auftrag der Geschäftsführung der Service GmbH für deren Beschäftigte. Die Kurse wurden zunächst nur am Campus Kiel angeboten, seit Anfang 2011 gibt es sie auch am Campus Lübeck – an beiden Standorten in Zusammenarbeit mit der Zentralen Einrichtung Physiotherapie und Physikalische Therapie. Für die Aqua-Fit- und Rücken-Fit-Kurse erhalten die Beschäftigten Sonderkonditionen. Die „Aktive Minipause“ umfasst kleine Bewegungs- und Entspannungsübungen am Arbeitsplatz und ist für Mitarbeiter von Hauswirtschaft, Verpflegungsmanagement, Zentral sterilisation und Verwaltung gedacht. Am Campus Lübeck wird seit Mai Natalie Goltz als Ergophysconsult eingesetzt. Sie bietet eine physiotherapeutisch ergonomische Beratung an. Dabei handelt es sich um die Analyse von Arbeitsaufgaben, Arbeitsumfeld und Arbeitsbelastung. Nach Vorlage der Ergebnisse werden in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern mögliche Änderungen wie z.B. die Umgestaltung des Arbeitsplatzes vorgenommen. Ab Januar 2012 soll auch in Kiel eine Ergophysconsult eingesetzt werden. „Firmenfitness“ gehört ebenfalls zum Programm. In Zusammenarbeit mit dem Fitnesscenter „Wellyou“ in Kiel zahlt die Service GmbH bei Anmeldung den ersten Monatsbeitrag für ihre Beschäftigten. In Lübeck Neue Adresse für Lob + Kritik 25 Jahre • kooperiert die Service GmbH mit dem Fitness-Studio „Fit in Form“ und zahlt den für die Aufnahme erforderlichen Vitalcheck. Zu dem Paket von gesundheitsfördernden Maßnahmen für die Beschäftigten zählt weiter eine Ernährungsberatung. Sie findet ab 13. Oktober 14-tägig an beiden Campi unter dem Motto „Fit und Gesund“ statt. Die Beschäftigten werden von den Diätassistentinnen / Ernährungsberaterinnen Ute Settgast (Campus Kiel) und Martina Wawner-Haas (Campus Lübeck) betreut. Weitere Informationen: Heidrun Günther Tel.: 0431 597- 42 58 Intranet: Service GmbH Gesundheitsmanagement 25 Wochen • 25 Aktionen Die Beschwerdemanagerin Renate Holm-Doroszenko am Campus Lübeck ist innerhalb des Zentralklinikums umgezogen und ist ab sofort am Infopunkt 1 zu finden (Haupteingang Zentralklinikum, 1. Gang rechts, Raum Nr. 004, direkt hinter der Treppe). Die Sprechzeiten sind unverändert: Mo. bis Fr. 9 - 11 Uhr Mo. und Do. 13 - 14 Uhr Tel.: 0451 500 - 48 48 212057/3308_88x57_Maier_Layout 1 25.08.11 12:09 Seite 1 www.25-jahre-kci.de Wir nutzen die Gelegenheit und sagen „Danke“. Wenn’s mal schöne orthopädische Maßschuhe sein sollen . . . Für viele Jahre des Vertrauens und der Treue. Für konstruktive Zusammenarbeit und die Bereitschaft, innovative Wege mit uns zu gehen. 25 Jahre lang. HEINZ MAIER GmbH • Orthop. Maßschuhe • Maßeinlagen • Schuhzurichtungen • Diabetiker Schutzschuhe 48 Fuß-Orthopädie · Alle Kassen zertifizierter Betrieb Hüxstraße 74 23552 Lübeck Telefon 04 51 / 7 33 54 Telefax 04 51 / 7 06 33 64 [email protected] Wir freuen uns über die zahlreichen begeisterten Teilnehmer an unseren Jubiläumsaktionen. Bleiben Sie dran! WIr haben weitere Aktionen für Sie geplant. Vorbeischauen lohnt sich: www.25-Jahre-kci.de KCI Medizinprodukte GmbH · www.kci-medical.com 24h Customer Service 0800 783 3524 © 2011 KCI Licensing, Inc. · Alle Rechte vorbehalten Jubilare Campus Kiel 25 Jahre Monika Büttner 3.5. | Verwaltungsangestellte Patientenaufnahme, Dez. Erlösmanagement Siegrid Werner 3.7. | Angestellte im ärztlichen Schreibdienst, Klinik für Innere Medizin I Inga Stamer 10.7. | Angestellte im ärztlichen Schreibdienst, Klinik für Ophthalmologie Tim Sievers 15.7. | Verwaltungsangestellter Patientenaufnahme, Dez. Erlösmanagement Heike Schaefer 21.7. | Mitarbeiterin in der ZSVA Axel Lehnert 22.7. | Angestellter DV-Systemtechnik, UKSH Servicegesellschaft IT Frauke Ciesielski 1.8. | Bereichsleitung Dez. Personal Angelika Griese 1.8. | Verwaltungsangestellte der Apotheke Ulrike Schmitz 1.8. | Zentrale Physiotherapie und Physikalische Therapie Ingrid Böck 10.9. | Pflegerische Teamleitung, Klinik für Ophthalmologie Martin Meyen 13.9. | techn. Angestellter, Dez. Facility Management Wiebke Berlin 1.10. | Krankenschwester, Klinik für angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie Sabine Bretschneider 1.10. | Krankenschwester, Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie Sylvia Glismann 1.10. | Krankenschwester, Station OPZ 4, Klinik für Unfallchirurgie Katrin Lassen 1.10. | Krankenschwester, Klinik für Allgemeine Chirurgie und Thoraxchirurgie Peter Strittmatter 1.10. | Krankenpfleger, Klinik für Neurochirurgie Kay Hast 8.10. | Krankenträger Dunja Lausen 16.10. | Krankenschwester, Klinik für Allgemeine Pädiatrie Hilke Lange 18.10. | Krankenschwester, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe Susanne Marx 4.8. | Verwaltungsangestellte Abrechnung, Dez. Erlösmanagement Campus Kiel Patricia Rüschmann 16.8. | Krankenschwester, Funktionsdienst, Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin Günter Dickhöfer 1.10. | Krankenpfleger, Klinik für Allgemeine Chirurgie und Thoraxchirurgie Andreas Voigt 26.8. | Krankenträger Hannelore Flohr 1.10. | MTA, Institut für Klinische Chemie Wolfgang Bottke 27.8. | Handwerker, Dez. Facility Management Anja Rippert 27.8. | Dokumentationsassistentin, Institut für Rechtsmedizin Grit Dreyer 3.9. | Pflegerische Teamleitung, Klinik für Herz und Gefäßchirurgie 40 Jahre Cornelia Schreiber 1.10. | Krankenschwester, Klinik für Unfallchirurgie Campus Lübeck 25 Jahre Anja Kwasniok 4.7. | Teamleitung der interdisziplinären Endoskopie Ulrike Freyher 15.7. | Arzthelferin, Institut für Klinische Chemie Petra Schmidt 21.7. | Institut für Med. Mikrobiologie und Hygiene Ulrike Sawallich-Hänisch 24.7. | Krankenschwester, Klinik für Kiefer-und Gesichtschirurgie Franz-Josef Thiemann 1.8. | Patientenversorgung Stefan Wilms 1.8. | Personalversorgung Thorsten Niemann 16.8. | Institut für Med. Mikrobiologie und Hygiene Katrin Mayer-Vagt 1.9. | Krankenschwester, HNO-Klinik Birgit Regolin 1.9. | Gesundheits- und Krankenpflegerin, Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin Marlis Johnigk 16.9. | Teamassistentin Hauswirtschaft Burkhard Baatz 19.9. | Gesundheits- und Krankenpfleger, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Sonja Graetsch 1.10. | MTLA im Institut für Pathologie Michael Topf 1.10. | Pförtner Marina Laßner-Stüdemann 11.10. | Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Jörg Bergmann 7.11. | Mitarbeiter Spontantransport Michael Bartels 15.10. | Handwerker, Dez. Facility Management 49 Rätsel SUDOKU Lösen Sie das japanische Zahlenrätsel: Füllen Sie die Felder so aus, dass jede waagerechte Zeile, jede senkrechte Spalte und jedes Quadrat aus 3 mal 3 Kästchen die Zahlen 1 bis 9 nur je einmal enthält. 6 8 Frauengestalt im „Freischütz“ Hauptstadt der Steiermark mutmaßen 7 4 1 7 6 Rohstoff für Kerzen 1 8 5 2 6 9 3 6 4 2 9 5 6 9 8 3 Befehl; Auftrag verschiedener Ansicht bei Kräften, wohlauf Schöpflöffel Fluss zur Donau Fragewort: an welchen Ort? locker, wacklig wüst, leer Porzellanstadt in Oberfranken Musikzeichen enthaltsam lebender Mensch nordische Münze Wasserstelle für Tiere Gästebetreuerin Verteidigung bei Gefahr den Wunsch haben friedlicher Zustand verblüht, vertrocknet Provinz Kanadas Signalfarbe bestimmter Artikel französisches Adelsprädikat Ideal, Richtschnur Hochgebirgshorntier Eingang; Vorspeise (franz.) indische Währungseinheit Frau des ein Menelaos Erdteil Begeisterung, Schwung Jahreszeit Laubbaum Metallstrang, -faden einfarbig 7 von Was- frech, ser um- anmagebenes ßend Land von geringer Größe Vorbedeutung reißend schnell 8 arabisches Fürstentum optisches Vergrößerungsgerät begeisTierterter Anhänger pflege (engl.) Bühnenauftritt beharrlich, ausdauernd 4 9 1 5 3 Inselgruppe im Atlantik Offiziersrang Sil-ben-rät-sel Aus den Silben a - die - en - er - fest - ga - gen - gie - heit - i - ja - knet - le - le - li - lot - lou - mas - nen - nen - ni - no - pi - rein - ren sat - se - sel - sen - sie - tel - test - ti - ti - um - un - ve - wie sind 12 Wörter nachstehender Bedeutungen zu bilden. Die ersten und dritten Buchstaben – jeweils von oben nach unten gelesen – ergeben einen Spruch. 50 1 Sonnenschutz (französisch) 4 exquisit, ausgesucht 7 bezeichnen; taufen 10 sanft schaukeln 2 einen Künstler buchen 5 weiches, formbares Material 8 sicher durch Können 11 Anregung, erster Schritt 3 Kraftstoffart (Kurzwort) 6 Unsauberkeit 9 Flugzeugführer (Flugversuche) 12 ein Fußbodenbelag Bild: © Monkey Business #8477189 - Fotolia.com K iel: Gesundheitsforum im Citti-Park, Kiel Programm-Highlights Oktober 2011 Datum Thema Zeit Referent Di. 4. L übeck: Gesundheitsforum auf dem Campus Lübeck des UKSH Programm 2011 Datum Thema Zeit Referent 18 - 20 Uhr Hüft- und Knieprothesen: Welche Innovationen helfen dem Patienten? UKSH, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Dr. Schröder Mi. 5. 18 - 20 Uhr Halswirbelsäulenbeschwerden – Diagnostik und Therapie UKSH, Klinik für Neurochirurgie, Prof. Dr. Nabavi Do. 6. 18 - 20 Uhr Diarrhoe: ein Symptom – viele Ursachen UKSH, Klinik für Innere Medizin I, PD Dr. Kühbacher Fr. 18 - 20 Uhr Sportverletzung der Schulter – Prävention und minimal-invasive Therapien UKSH, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Dr. Finn Do. 9. Juni MRSA und andere Erreger welches Problem stellen sie dar? 1830-20 Uhr Mo. 17. 18 - 20 Uhr Sportverletzung des Knie- und Sprunggelenkes UKSH, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, PD Dr. Varoga UKSH, Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene, Prof. Dr. Knobloch Di. 18. 18 - 20 Uhr Neues zur Diagnostik und Therapie von Herzklappenerkrankungen UKSH, Klinik für Kardiologie und Angiologie, Prof. Dr. Frey Do.14. Juli Wenn der Schuh drückt Fußchirurgie in jedem Alter 1830-20 Uhr UKSH, Orthopädie, Prof. Dr. Russlies, Mi. 18 - 20 Uhr Gefäßinterventionen Endovaskuläre Therapie – oder Gefäße behandeln, ohne zu operieren UKSH, Klinik für Diagn. Radiologie, PD Dr. Schäfer 1830-20 Uhr Do. 20. 18 - 20 Uhr Glaukom (Grüner Star) – Welche Vorsorge ist sinnvoll? UKSH, Klinik für Augenheikunde, PD Dr. Rüfer Do. 8. Sep. Das große Vergessen: Leben mit Demenz Mo. 24. 17 - 18 Uhr Gender und Ernährung – männlich, weiblich, anders? UKSH, Diätassistenten-Schule, Elina Zwickert 1830-20 Uhr UKSH, Klinik für Neurologie, Prof. Dr. Münte Di. Do. 13. Okt. Internistische Krebstherapie im Wandel der Zeit 1830-20 Uhr UKSH, Medizinische Klinik I, Dr. Biersack 18 - 20 Uhr Männliche Sexualität – Moderne Therapiemöglichkeiten der Erektilen Dysfunktion UKSH, Klinik für Urologie, Dr. Osmonov Mi. 26. 18 - 20 Uhr Sporttherapie bei Krebserkrankung – unsere Angebote UKSH, Krebszentrum Nord, Stephanie Otto 1830-20 Uhr UKSH, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dr. Finas, Do. 27. 18 - 20 Uhr Schuppenflechte – Was Sie wissen sollten UKSH, Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Dr. Gerdes Do. 8. Dez. Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Betreuung was ist zu bedenken? Mo. Entwicklungen der Gelenkprothesen – von den Anfängen bis heute – was ist für wen geeignet UKSH, Sektion für Onkologische und Rheumatologische Orthopädie, Prof. Dr. Gerdesmeyer 1830-20 Uhr UKSH, Patienteninformationszentrum PIZ, Beke Jacobs 7. 19. 25. 31. 18 - 20 Uhr Zusätzlich zu den obigen Programm-Beispielen bietet das Gesundheitsforum Kiel fast täglich Veranstaltungen an, die Sie dem Internet entnehmen können. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl empfehlen wir eine Voranmeldung und freuen uns auf Ihren Besuch. Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung Tel.: 0431 597- 52 12, E-Mail: [email protected]. Do. 14. April Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Betreuung was ist zu bedenken? 1830-20 Uhr UKSH, Patienteninformationszentrum PIZ, Beke Jacobs Do. 12. Mai Wenn die Hand kribbelt und schmerzt: Das Karpaltunnelsyndrom und andere Ursachen 1830-20 Uhr UKSH, Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Intensiveinheit für Schwerbrandverletzte, Özge Senyaman Do. 1 1. Aug. Volkskrankheit Vorhofflimmern Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten UKSH, Medizinische Klinik II, Dr. Bode, Do. 10. Nov. Moderne Ansätze bei weiblicher Beckenbodenschwäche und Inkontinenz Das UKSH Gesundheitsforum Lübeck bietet Ihnen ein vielfältiges Programm rund um Ihre Gesundheit. Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich. Die Veranstaltungen finden im Hörsaal des Turmgebäudes auf dem Campus Lübeck statt. Wir freuen uns auf Sie. Bei weiteren Fragen rufen Sie uns gern an. Beke Jacobs Tel.: 0451 500 - 59 74, E-Mail: [email protected] Weitere Veranstaltungen und Informationen unter: www.uksh.de/gesundheitsforum © Yuri [email protected] Kursprogramme zur Unterstützung pflegender Angehöriger 2. Halbjahr 2011 Wenn die Bewegung ins Stocken kommt – Pflege bei Parkinson mittwochs, 6 x | 26.10.2011 - 30.11.2011 | jeweils 18.30 - 20.30 Uhr Wenn das Gedächtnis nachlässt – für Angehörige von demenziell Erkrankten dienstags, 8 x | 18.10.2011 - 06.12.2011 | jeweils 18.30 - 20.30 Uhr Wie geht Pflege zu Hause: Anleitung, Tipps und Tricks donnerstags, 3 x | 17.11.2011 - 01.12.2011 | jeweils 18.00 - 21.00 Uhr Pflegen ohne zu heben und zu tragen: Anleitung zur Bewegung und Mobilisation freitags, 7 x | 28.10.2011 - 09.12.2011 | jeweils 18.00 - 21.00 Uhr Wer und Was hilft bei Pflegebedürftigkeit – Sozialrechtliche Möglichkeiten Einzeltermine | 13.10.2011, 16.11.2011, 14.12.2011 | jeweils 18.00 - 21.00 Uhr Ein Angebot der Pflegekasse bei der BARMER GEK Lübeck in Zusammenarbeit mit der UKSH Akademie. Die Teilnahme ist kostenfrei und unabhängig der eigenen Krankenkassenzugehörigkeit. Anmeldung UKSH, Beke Jacobs, Tel.: 0451 500- 59 74 Alle Kurse finden in Haus 73, Seminarraum 2, Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck statt. – Pflegekasse –