Präanalytik Immunhämatologie und HLA

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Präanalytik Immunhämatologie und HLA
Burgweg 5 – 7, 55543 Bad Kreuznach
Tel. 0671 253 - 0
Präanalytik Immunhämatologie und HLA-Labor ZTM KH
Inhalt
1 Zielsetzung ................................................................................................... 1
2 Geltungsbereich ............................................................................................ 1
3 Durchführung und Verantwortlichkeiten ....................................................... 1
3.1 Material zur Probenentnahme und Probentransport .................................... 1
3.2 Probenkennzeichnung .................................................................................. 2
3.3 Probenentnahme........................................................................................... 2
3.4 Probenlagerung / Probentransport................................................................ 3
3.5 Störfaktoren .................................................................................................. 3
3.6 Rückweisen von Untersuchungen................................................................. 3
4 Dokumentation ............................................................................................. 4
5 Schulung ....................................................................................................... 4
1
Zielsetzung
2
Geltungsbereich
3
Durchführung und Verantwortlichkeiten
Die Qualität eines Labors hängt in besonderem Maße von der Präanalytik ab. Hierunter fallen alle Schritte
von der Vorbereitung des Patienten zur Probenentnahme über die Probennahme und den Transport der
Probe ins Labor bis zur Vorbereitung der Probe für die Analyse.
Hier erstellen wir nützliche Hinweise und wichtige Informationen zu diesem Thema zur Verfügung.
Bei Nichteinhaltung dieser Hinweise kann die Bearbeitung ggf. abgelehnt werden.
Labore für Immunhämatologie und Immungenetik/HLA am Standort Bad Kreuznach.
Für die Durchführung sind die zuständigen Mitarbeiter/innen der einsendenen Labore und Kliniken verantwortlich. Die Mitarbeiter/innen der Labore am Standort Bad Kreuznach überprüfen eingehende Proben makroskopisch auf das Vorhandensein eindeutiger Hinweise auf falsche Probenvorbereitung oder Transport.
Darunter fallen nur zum Teil gefüllte Blutröhrchen, Anzeichen von Hämolysen, Aggregationen, Farbveränderungen, Überschreiten der Transportdauer, etc.
3.1 Material zur Probenentnahme und Probentransport
Bitte entnehmen Sie Einzelheiten zum erforderlichen Material (auch Säuglingsproben) und Transport der
erwünschten Untersuchung dem Leistungsverzeichnis des betreffenden Labors des DRK-Blutspendedienst
West an dem für Sie zuständigen Standort.
Für den Transport von humanmedizinischem Untersuchungsmaterial muss das Probengefäß (Primärverpackung) in ein Schutzgefäß (Sekundärgefäß) eingebracht werden und kann dann in eine Versandhülle (Umverpackung: P650) gesteckt werden, welche den Vermerk „Biologischer Stoff, Kategorie B“ UN3373 trägt.
Beim Transport müssen die Gefahrgutbestimmungen für infektionsgefährdende Stoffe beachtet werden.
SOP-0291-B, Version 1, gültig ab 15.08.2016
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3.2 Probenkennzeichnung
Die eindeutige Kennzeichnung aller entnommener Proben und der dazugehörigen Anforderungsscheine
ist zur fehlerfreien Identitätssicherung erforderlich. Jedes Probengefäß muss mit einem Patientenetikett
gekennzeichnet sein oder mit wasserfestem Filzstift mit
- Name, Vorname und Geburtsdatum beschriftet sein. In manchen Fällen ist auch eine Code/Barcode Angabe nach den Richtlinien der Bundesärztekammer (RiLi BÄK 4.2.3) möglich.
Für die jeweilige Fragestellung stellt das Labor den dazugehörigen notwendigen Anforderungsschein zur Verfügung, auf dem alle zutreffenden Angaben gemacht werden sollten. Dazu gehören u.a. Angaben zu
- Patientenname, Vorname, Geburtsdatum, Geschlecht
- Diagnose und Transfusionsanamnese, auch z.B. Z.n. Stammzelltransplantation
-der Medikation und der Anti-D-Prophylaxe, bestehenden und früheren Schwangerschaften
- Vorbefunden
- und der zeitlichen Dringlichkeit der Untersuchung.
Zu den Einsenderangaben gehört zwingend auch die Unterschrift des einsendenden Arztes, ggf. die Unterschrift der Person, die die Proben entnommen hat.
3.3 Probenentnahme
Jede Blutentnahme bedingt eine Verletzung von Blutgefäßen. Es darf nur einwandfreies und steriles Material
eingesetzt werden. Für die Blutentnahme stehen entsprechende Einmalartikel zur Verfügung. Für die Punktion sollten nicht zu feinlumige Kanülen verwendet werden.
Vorgehen:
- Staubinde etwa eine Handbreit herzwärts der Punktionsstelle anlegen, Staudruck zwischen
60 und 100 mm Hg (Puls bleibt fühlbar), Stauzeit circa 1 Minute
- möglichst keine Entnahme aus einem bereits liegenden Verweilkatheter. Wenn keine andere Möglichkeit besteht, sollte etwa das 10fache des Totvolumens des Katheters vorab entnommen werden
- Desinfektion der Punktionsstelle mit zugelassenen Substanzen
- nach erfolgreicher Punktion Stauung sofort lösen und Blutentnahmen nach folgender Reihenfolge:
1. Nativblut, 2. Citrat- Blut, 3. EDTAblut
- alle Blutröhrchen mit Zusatz unmittelbar nach der Entnahme mehrmals (ca. 8 x) überkopf mischen
(nicht schütteln)
- Röhrchen müssen immer ganz gefüllt werden um die Konzentration des Anti-Koagulanz nicht zu
verändern.
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3.4 Probenlagerung / Probentransport
Nach der Probenentnahme wird das gewonnene Untersuchungsmaterial für den Transport ins Labor vorbereitet und ggf. bis dahin gelagert. Für die Zwischenlagerung bis zum Transport ist auf das Einhalten
geeigneter Bedingungen zu achten. Bitte setzen Sie sich mit unserem Labor direkt in Verbindung, wenn Sie
besondere Untersuchungen (siehe auch Leistungsverzeichnis) wünschen.
3.4.1 Grundsätzlich sollten Proben täglich versendet werden (nicht sammeln) und ein Versand über
das Wochenende vermieden werden, auch wenn entsprechend unseres Leistungsverzeichnisses ein
längerer Transport möglich sein sollte. Kreuzprobenmaterial sollte insbesondere im Hinblick auf die
reguläre Gültigkeit von 72 h umgehend verschickt werden.
Die Proben sollten vor direkter Sonneneinstrahlung oder extremer Kälte geschützt werden (Versandbehälter
mit Probenmaterial nicht in Außenbriefkästen einwerfen).
3.5Störfaktoren
Störfaktoren für die immunhämatologische und immungenetische Diagnostik können sein:
- intravenöse Immunglobulingabe
-Anti-D-Prophylaxe
- Verabreichung therapeutischer monoklonaler Antikörper (z.B. Daratumumab)
- Medikamente, welche zu Bildung medikamentabhängiger oder medikamentinduzierter Antikörper oder zu Heparin-induzierten Antikörpern führen
Deshalb ist die Angabe der Medikation unbedingt erforderlich.
Sollte bei der Bestimmung der Thromboztenzahl aus EDTA-Blut eine Thrombozytopenie festgestellt werden,
ohne dass hierfür klinische Hinweise vorliegen, sollte an eine Pseudothrombozytopenie gedacht werden.
Diese rel. seltene Komplikation tritt nur als Laborparameter, nicht aber als klinischer Befund auf, wenn die
Bestimmung der Thrombozytenzahl aus EDTA-Blut nicht zeitnah nach der Entnahme durchgeführt wird und
es zu einer Agglutination der Thrombozyten kommt. Die Messung aus Citrat-Blut hingegen zeigt normale
Thrombozytenwerte.
3.6 Rückweisen von Untersuchungen
Anforderungen, auf denen verpflichtende Angaben zur Identifizierung des Patienten wie Name, Vorname
und Geburtsdatum, Unterschrift des anfordernden Arztes, etc. fehlen, können nicht bearbeitet werden.
Ausgenommen hiervon sind kodierte Proben. Weist der Zustand der Probe auf fehlerhafte Transportbedingungen (Dauer, Temperatur) hin, kann der Auftrag ebenfalls zurückgewiesen werden, oder die Bearbeitung
erfolgt unter Vorbehalt. Bei Kreuzproben ist die Angabe von Datum und Uhrzeit der Entnahme verpflichtend.
Bei Unklarheiten wenden Sie sich bitte direkt an die Ansprechpersonen unserer Labore. Vielen Dank!
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Dokumentation
Das Datum des Probeneingangs wird entsprechend interner SOPs erfasst. Eine darüber hinaus gehende
Dokumentation erfolgt nur bei Beanstandungen handschriftlich auf dem Anforderungsbogen zur Probe
durch diejenige Person, welche die Anforderung in der EDV anlegt. Beanstandungen werden ggf. auf dem
ärztlichen Befund vermerkt.
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Schulung
Die Schulung der Einsender kann nicht überprüft werden. Für die Mitarbeiter/innen der Labore reicht eine
Leseschulung aus.
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