Der Schachverein im Blickpunkt
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Der Schachverein im Blickpunkt
blick schachverein Walter Pungartnik Der Schachverein im Blickpunkt Breitenschach In Anlehnung an das Breitenschach-Konzept des DSB von Mai 2001 Ausgabe Januar 2003 Impressum Herausgeber: Deutscher Schachbund e.V. Verantwortlicher Redakteur: Walter Pungartnik Satz und Layout: Grafikdesign Uta Büttner, Dresden, [email protected] Titelblattgestaltung: Grafikdesign Uta Büttner, Dresden, [email protected] Alle Rechte vorbehalten. Allgemeine Einführung Um sich im harten Wettbewerb zu anderen Sportarten zu behaupten, müs- Breitenschachsportliche sen Schachvereine neben dem leistungsbezogenen Schachbetrieb auch Aktivitäten müssen breitenschachsportliche Aktivitäten, am besten für die ganze Familie, an- angeboten werden bieten. Ein aktiver und moderner Verein muss sein Angebot auf die Wünsche seiner Hauptzielgruppe ausrichten und gegebenenfalls anpassen. Er soll sein Angebot einzigartig, gegenüber anderen Anbietern unverwechselbar, aufbauen und positionieren. Nur so kann sich ein Schachverein vor Ort, in Konkurrenz zu anderen Sportarten, behaupten. Breitenschach als attraktives Zusatzangebot präsentieren und praktizieren! Zukunftschancen eines Hier liegen die Zukunftschancen eines attraktiven Schachvereins. attraktiven Schachvereins 1. Breitenschach-Aktivitäten Umfasst alle schachsportlichen und sportartbezogene Aktivitäten, die Schach attraktiv und öffentlichkeitswirksam in seiner faszinierenden Vielfalt darstellen. Ziele: - Mitglieder im Verein halten und neue Mitglieder gewinnen. (Durch erweiterte Aktivitätsangebote im Verein.) - Familienangehörige in den Verein integrieren. - Erhöhte Bekanntheitsgrad des Vereins Ziele Breitenschach-Aktivitäten 2. Sportübergreifende Vereinsaktivitäten Umfasst alle nicht-schachspezifischen und außersportlichen Aktivitäten eines Schachvereins. Ziele: - Wie bei Breitenschach-Aktivitäten , jedoch zusätzlich Wirkung durch: - Öffentlichkeitswirksame Selbstdarstellung des Vereins. Erzeugt erhöhte Aufmerksamkeit in der Bevölkerung, bei den Kommunen, Presse und bei Sponsoren! Ziele Sportübergreifende Vereinsaktivitäten Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 4 Allgemeine Einführung Warum Breitenschach und welche Vorteile hat der Verein davon Neue Chancen durch Vielseitigkeit Breitenschachangebote erhöhen durch die Vielseitigkeit der Vereinsaktivitäten – Wettkampf, Geselligkeit, Gemeinschaft, Erlebnis und Spaß – die Chance neue Mitglieder zu gewinnen. Angebote mit großer Interessensbreite Die Aktivitätsangebote innerhalb des Vereins sollen sich nicht nur auf die schachsportliche Aspekte beschränken, sondern sollen eine möglichst große Interessensbreite der Mitglieder abdecken. Schach im Verein soll für „alle“ und auch für die ganze Familie attraktiv gemacht werden. Ziel: Haltung von Mitgliedern und Gewinnung neuer Mitglieder. Leistungs- und Breitenschach müssen sich ergänzen, damit Steigerung der Anerkennung und Attraktivität in der Öffentlichkeit Durch eine erhöhte Mitgliederbasis steigt die Chance für eine allgemeine Leistungssteigerung im Verein. (Höheres Talentpotential und Finanzmittel!) Breitenschachaktionen erhöhen die Attraktivität für alle Mitglieder und vergrößern den Bekanntheitsgrad des Vereins in der Öffentlichkeit. Sehr wichtig bei der Kommune (Unterstützung, Zuschüsse), bei der Presse (Bereitschaft, über den Verein und seinen Aktionen zu berichten) und bei eventuellen Sponsoren und Mäzenen! Schach in Schulen, z.B. als Schach-AG, leistet einen wichtigen Beitrag bei der Persönlichkeitsbildung und Erziehung, fördert Konzentration, Kreativität und logisches Denken. Es erhöht bei Eltern und Lehrerschaft die Akzeptanz des Schachvereins vor Ort. Ein bedeutender Faktor bei der Gewinnung von jungen Nachwuchstalenten. Geistige Fitness durch Schach Schach stärkt spielerisch die geistige Fitness und die geistige Beweglichkeit. In Verbindung mit lockeren Breitenschachaktivitäten wird zusätzlich die Geselligkeit und Unterhaltung gefördert. Ein wichtiger Aspekt für Seniorinnen und Senioren. Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 Allgemeine Einführung 5 Breitenschachaktivitäten Übersicht Aktivitätsmöglichkeiten bezogen auf die Zielgruppen Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 Stichwortübersicht A Aktivitäten im Verein Kap. 1.1, 1.2–1.8, 2.1–2.2 B Breitenschach/Breitensport Kap. 1, 1.1 Schachspiel Varianten, Beispiele Kap. 1.1 unter Materialien C Checkliste für Veranstaltung Kap. 2.1 Schachsportabzeichen Kap. 1.7 F Familienmeisterschaften Kap. 1.5 Schachpräsentation Kap. 1.8 Feiern aller Art/Feste Kap. 2.1 Schachtreff Kap. 1.2 Finanzamt/Steuern Kap. 2.1 Seniorenschach Kap. 1.3 Frauenschach Kap. 1.4 Sportübergreifende Veranstaltungen Kap. 2.1–2.3 G S Schach mit Behinderten Kap. 1.6.2 Freizeitveranstaltungen Kap. 1.1, 1.2, 2.1 U Urlaub- und Touristenschach Kap. 1.6.1 Gesellige Veranstaltungen Kap. 2.1 V Veranstaltungsmanagement Kap. 2.1 GEMA-Hinweise Kap. 2.1 Versicherungsschutz Kap. 1.2, 1.3, 1.8, 2.1, 2.2 J Jahresablauf in einem Schach-Verein Kap. 1.1 W Werbemittel Hinweise Kap. 1.1, 1.2, 2.1, 2.2 unter Materialien R Rahmenprogramm Kap. 2.1 und 2.2 Z Zielgruppen Hinweise Kap. 1.1–1.8, Einführungsseite S Schach bei Messen und Ausstellungen Kap. 1.8, 2.1 Zukunftsentwicklung im Breitenschach Kap. 1.1 Schachinfo-Stand Kap. 1.8 Zuschuss Hinweise Kap. 1.2 Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 Inhaltsübersicht 1 2 Breitenschach - Aktivitäten 9 1.1 Allgemeine Breitenschachaktivitäten im Verein 9 1.2 Öffentliche Schachtreffs 19 1.3 Senioren - Schachgruppen 24 1.4 Frauenschach 28 1.5 Familien - Schachmeisterschaften 30 1.6 Sonstige Gruppen 35 1.6.1 Urlaubs- und Touristenschach 35 1.6.2 Schach der Behinderten - Schach mit Behinderten 37 1.7 Schachsport - Abzeichen 39 1.8 Schachpräsentation bei Veranstaltungen und Messen 43 Sportübergreifende Vereinsaktivitäten 49 2.1 Gesellige Veranstaltungen aller Art 49 2.2 Rahmenprogramme bei schachsportlichen Veranstaltungen 58 2.3 Interne und externe Kontaktpflege 63 Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 9 Breitenschach-Aktivitäten Allgemeine Breitenschachaktivitäten im Verein 1.1 Umfasst alle schachlichen Aktivitäten außerhalb des organisierten Spielbetriebes und der Open sowie alle Schachspielvarianten mit frei gestalteten Reglement wie - die ganze Palette der Spielvarianten (von Atomschach über Tandemschach bis zu Zufallschach), zu finden in der DSB-Broschüre „Schach mal anders“ - Kombinationsturniere mit anderen Sportarten (z.B.Schach-Kegeln, Schach-Fußball usw.) oder - Kombinationsveranstaltungen mit anderen Sportorganisationen (z.B. Fußball, Tischtennis usw.) - Schach mit Behinderten, Schach im Kindergarten, Hobbyschachgruppen usw. Antworten des DSB Fragen aus Vereinssicht a) die eigenen Vereinsmitglieder: - Kinder und Jugendliche - Senioren - Frauen und Familienangehörige Welche Zielgruppen will ich damit erreichen? b) Neue oder Nicht-Vereinsmitglieder - Kinder und Jugendliche - Senioren - Hobbyspieler - Gelegenheitsspieler - Schachcomputer-Spieler Schulschachturnier Tipp: Hinweise in der DSB-Broschüre „Grundzüge eines zielgruppenspezifischen Marketing-Konzepts für Schach“ – über die DSB-Geschäftsstelle zu beziehen. Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 10 Allgemeine Breitenschachaktivitäten im Verein Warum soll man diese Aktivitäten anbieten ? Um folgende Zielsetzung zu erreichen: - Attraktivere Vereinsangebote - mehr Spaß - mehr Abwechslung - mehr Auflockerung - mehr Geselligkeit - Steigerung des Vereinsansehen Wir halten die bisherigen Mitglieder und gewinnen neue Schachinteressierte. Welche Beratungshilfen und Regelvorschläge gibt es zu diesen Aktivitäten? - DSB-Broschüren „Schachverein im Rampenlicht“ und „Schach mal anders“ - Die Aktionsvorschläge und Aufrufe „Richtig fit“ unter Breitenschach in der Rochade-Europa oder anderen offiziellen Mitteilungsblättern der Landesverbände. - Der Breitenschachreferent Ihres Landesverbandes. - Die Beiträge zu „Materialien“ in dieser Broschüre. Wann und wie oft sollte man diese Aktivitäten anbieten ? - Nach Bedarf und Interessenlage der Teilnehmer. Bei Kindern und Jugendlichen sind auflockernde Spielvarianten besonders wichtig! (Entspannung) - Spezielle und gezielte Breitenschach-Aktionen mehrmals im Jahr anbieten, z.B. als: - besondere Form eines Weihnachts- oder Jahresabschlussturniers - im Zuge einer Faschingsaktion - zum Abschluss oder Start einer Schachsaison - Jugend -Grand Prix-Turniere - Hobbyschachgruppe (mit gesonderter Auswertung) bei einer Vereins- oder Stadtmeisterschaft Tipp: Hilfestellung im Artikel „Der Schachverein im Jahresablauf“ im Anhang „Materialien“. Gibt es Angebote über einen speziellen Übungsleiter (ÜL) Breitenschach? - Bundesweit übergreifend: Nein, noch keine einheitliche, übergreifende Ausbildung und Lizenz für einen speziellen ÜL-Breitenschach. - Landesverband: Es gibt in einigen Landesverbänden (LV) ansatzweise eine ÜL-Ausbildung „Breitenschach“ mit eingeschränkter Lizenzberechtigung. (z.B. Brandenburg, Niedersachsen) – setzen Sie sich mit Ihrem Landesverband in Verbindung. - In den meisten Bundesländern wird diese Tätigkeit von den ÜL-F und Trainer C mit übernommen. Bei diesen Ausbildungslehrgängen wird das Thema Breitenschach integriert. (wird z.B. in Württemberg und NRW bereits so praktiziert) Gibt es dokumentierte Erfahrungsberichte über Breitenschachaktivitäten ? Zentral beim DSB, z. Z. nein. Nur sporadisch in Rochade und Presseberichten zu finden. Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 Allgemeine Breitenschachaktivitäten imVerein 11 Geplant: Zukünftig soll ein zentraler DSB-Datenpool, auch mit diversen Erfahrungsberichten, eingerichtet werden. Senden Sie dazu Ihre Erfahrungen oder Presseberichte an die neue DSB-SERVICE-Einrichtung! Werden Sie aktiv, wenden Sie sich an den entsprechenden Breitenschach- Haben Sie noch Fragen? referenten Ihres Landesverbandes oder an den DSB-Breitenschachreferenten Email: [email protected] Zukunftsentwicklung im Breitensport Zukunftsentwicklung im Der Trend nach mehr Spaß, Entspannung und Geselligkeit wird auch in Breitensport Schachvereinen weiter steigen. Die „ nur leistungsorientierten“ werden bei der breiten Bevölkerungsschicht abnehmen. Der Wunsch nach geeigneten Rahmenprogrammen bei Veranstaltungen wird deshalb weiter zunehmen. Grund: Geselligkeit und Entspannung nach einem Schachturnier! Die Ehefrau, Freundin, Lebenspartner und eventuell die ganze Familie kann daran teilnehmen und in die Veranstaltung mit einbezogen werden. Auch die lebenslange Zugehörigkeit zu „seinem Verein“ wird abnehmen und der öftere Vereinswechsel bis hin zum Sportartwechsel: „Wer hat für mich das beste Angebot?“, wird dagegen zunehmen. Der Trend, zeitlich befristet verschiedene Sportarten kennen zu lernen, ohne ihnen lebenslang die Treue zu halten, wird steigen. Der Schachverein muss darauf rechtzeitig reagieren, um seine Mitglieder zu halten und um weitere Mitglieder sowie auch Sponsoren zu gewinnen! Ein aktiver und attraktiver Verein ist auch für einen Sponsor interessant. Sie müssen Ihre Angebote flexibel gestalten und bestmöglich an die Wünsche und Anforderungen der Hauptzielgruppen anpassen. Jeder Verein muss seine eigenen Hauptzielgruppen festlegen. Schachactions mit Kindern Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 12 Allgemeine Breitenschachaktivitäten imVerein Materialien Infosammlung zur Breitenschach-Aktivität Sammeln Sie hier selbst Informationen, Erfahrungsberichte, Rochadeauszüge zu Breitenschachaktionen und bauen sich hiermit einen eigenen Ideenpool und Nachschlagwerk über Erfahrungs- und Beispielberichte auf. Hilfsmittel/Hinweise - Muster- und Infosammlung Die Aktivitäten eines Schachvereins im Jahresablauf. Im Anschluss an diese Sammlung DSB-Broschüre „Schachverein im Rampenlicht“ „Schach mal anders“ – die DSB Schachspiel-Variantensammlung Das DSB-„Minischach“-Lehrheftchen „Ideenkonzepte“ zum Tag des Schachs Dieser DSB-Ratgeber (über das Internet oder CD-Rom oder einer Ausdruckkopie, zu bestellen über die DSB Service-Einrichtung, DSB-Geschäftsstelle Berlin) - Die Konzeption „Breitenschach im Deutschen Schachbund“ - Der „DSB-Vereins-Service“ bei der DSB-Geschäftsstelle Berlin - Diverse DSB Werbematerialien, über den DSB-Werbemittelkatalog und das Bestellformular beim DSB-Wirtschaftsdienst zu bestellen. Schachspielvarianten - DSB-Broschüre „Schach mal anders“ - Vom DSB-Vereins-Service werden originelle Schachspielvarianten gesammelt und an Interessierte weitergegeben. - Legen Sie sich selbst eine eigene Sammlung aus Rochade-Veröffentlichungen oder anderen Schachpublikationen an. Zuschussmöglichkeiten für Breitenschach-Aktionen Wenden Sie sich bitte an den Breitenschachreferenten Ihres Landesverbandes! Beispiele für Schachaktivitäten Der aktive Schachverein im Jahresablauf Die nachfolgenden Ausführungen sind als Maßnahmekatalog für eine verbesserte Vereinsstruktur und zur Steigerung der sportlichen und breitenschachlichen Aktivitäten im Verein zu betrachten. Der Verein kann sich aus diesem Katalog die Aktionen aussuchen, die ihm am lukrativsten für seinen Verein erscheinen, denn alle hier aufgezeigte Maßnahmen in einem Vereinsjahr durchzuführen würde die Kapazität eines Vereins wohl überfordern. Mannschaftskämpfe Mannschaftskämpfe /Offizielle Verbandsrunden - Achten Sie bei der Aufstellung auf genügend Ersatzspieler - Mannschafts- und Rangzuordnung. Empfehlung: Nach DWZ-Zahl Basis. Die individuellen Wünsche der einzelnen Mitglieder, wenn irgendwie möglich berücksichtigen Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 Allgemeine Breitenschachaktivitäten im Verein: Der aktive Schachverein im Jahresablauf 13 - Vor Start der Runde: Terminplan und Mannschaftsaufstellung an alle Mannschaftsmitglieder – auch an die Ersatzleute! (stärkt Wir-Gefühl und Akzeptanz) - Terminerinnerung kurz vorm Einsatz! Zusätzlicher Terminplan am Schwarzen Brett - Regelmäßige Mannschaftsgespräche und Manöverkritik (am besten) nach jedem Mannschaftsspiel. Gemeinschaftsanalysen ausgesuchter (oder aller) Partien wäre wünschenswert Vereinsturnier / Vereinsmeisterschaft Vereinsturniere - Je nach Vereinsgröße, aufgeteilt in mehreren Gruppenklassen (mit Aufund Abstiegsregelungen) - 7 bis 9 Rundenturnier nach Schweizer System, Mindestbedenkzeit 2 Stunden - Start und Reuegeld! a) wegen Preise, b) wegen Durchhalteanreiz - Termin- und Paarungslisten rechtzeitig aushändigen und am Schwarzen Brett aushängen. - Auf straffe Turnierführung achten, bei festgelegtem Starttermin „Uhr drücken“! - Spielverschiebungen nur nach Abstimmung mit dem Turnierleiter. Pokalturnier als Sommerturnier mit verkürzter Bedenkzeit (Stunden-Par- Pokalturniere tien) anbieten. - Auch hier Startgeld und Reuegeld zu empfehlen. - Kann auch als KO-System oder Teil-KO (nach 2 verlorene Partien) gespielt werden. Alternativ: Kurze Vorrunde, dann erst KO-System. Blitzturnier: Als Einmalturnier oder als Monatsblitzserie (Vereinsblitzmeister) Blitzturniere - Nur für Vereinsmitglieder oder als offenes Turnier ausschreiben. - Auch hier Startgeld und Reuegeld zu empfehlen Ranglistenturnier/Herausforderungsturnier Sonstige Turniere - Besonders bei Kindern / Jugendlichen sinnvoll. - Fleißiger und risikobereiter Spieler wird meist durch Rangsteigerung belohnt - Läuft über einen bestimmten Zeitraum (z.B. ½ Jahr), Teilnehmer fordern sich gegenseitig heraus, es darf nur 1 bis 2 mal abgelehnt werden (z.B. aus Termingründen), danach wird Partie als „Verloren“ gewertet. - Bedenkzeit: Stunden- oder Normalzeit-Partie. Thementurnier: Unterstützt das Schachtraining und fördert das Schachwissen. Offene Schachturniere, zugänglich für alle Schachspieler, vom hobbyspielenden Nichtmitglied bis hin zum echten Schachprofi. Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 14 Allgemeine Breitenschachaktivitäten imVerein: Der aktive Schachverein im Jahresablauf Stadtmeisterschaft - Meist als 5 bis 7 Rundenturnier nach Schweizer System - Bedenkzeit: Zwischen 1 Std.- und 2- bis 2,5 Std.-Partien - Auswertungs- Empfehlung: In 2 Gruppen - a) Profis, b) Hobbyspieler - Auch hier Startgeld und Reuegeld zu empfehlen - Schachpokal Anreiz für Hobbyspieler nicht vergessen Open Schachopen: Sehr beliebte Turnierform, steigert Bekanntheitsgrad eines Schachvereins, meist die einzigste Chance Schachgrößen, vom Fidemeister bis hin zum Großmeister, zu einer Vereinsveranstaltung zu holen. - Meist Schnellschachpartien mit 15 bis 30 Minuten Bedenkzeit, keine Schreibpflicht - 7 bis 9 Runden-Turnier als eintägige Veranstaltung - Größere Open können auf mehrere Tage, mit längerer Bedenkzeit ausgebaut werden. - Open sind Geldpreisturniere! Oft nur mit Sponsor finanzierbar! - Startgeld muss sich stark am Preisfond und Sponsorbeteiligung orientieren! - Bewirtung anbieten, zusätzliche Finanzierungsmöglichkeit für diese Veranstaltung - Computerauslosung mit anerkanntem Turnierprogramm sehr zu empfehlen, z.B. Swiss-Chess-Programm, um Protestfälle zu minieren. Turnierausrichtung Ausrichtung von offiziellen Verbandsturnieren, wie Kreis- und Bezirksmeisterschaften, Verbands- und Kandidaten-Turniere, sowohl im Jugendals auch im Aktiven-Bereich. - Zu empfehlende Voraussetzung: Der Verein sollte schon Erfahrung mit größeren Turnieren vorweisen können. - Als Jubiläumsveranstaltung zu empfehlen. - Ausrichtungsvoraussetzungen werden vom Bezirk, bzw. vom Verband vorgegeben. - Bei mehrtätiger Veranstaltung wird ein Rahmenprogramm-Angebot erwartet. Freundschaftsspiele Freundschaftsspiele mit anderen Schachvereinen. Meist mit Nachbarvereinen oder Vereinen von Partnerstädten. - Turnierform und Bedenkzeiten: Hier kann die ganze Palette der Turniermöglichkeiten ausprobiert werden. - Die eher lockere Spielform sollte hier den Vorzug gegeben werden. - Freundschaftliche Begegnung und Geselligkeit sollten im Vordergrund stehen. Einbindung von HobbySchachspielern Hobbyschachturniere - Reine Hobbyturniere sind nur schwer zustande zu bringen, es fehlt meist an Interessenten! Deshalb oft nur im Kinder-Jugendbereich realistisch zu erreichen, z. B: ein Schüler- oder Schulschach-Turnier. Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 Allgemeine Breitenschachaktivitäten im Verein: Der aktive Schachverein im Jahresablauf 15 - Im Aktiven-Bereich deshalb zu empfehlen: Als getrennte HobbygruppenAuswertung in ein normales Schachturnier integrieren. Kombischachturniere wie z.B. Skat-Schachturnier oder Kegeln-Schach - Mindestens eine Veranstaltung pro Jahr - Moderates Startgeld und Geldpreis anstreben, Mix von Geld-, Pokalund Sachpreise. - Spaß und Entspannung sollten hier im Vordergrund stehen. - Empfehlung: Getrennte Wertung beider Wettkämpfe, Addition beider Rangfolgen ergibt das Endergebnis. Kombination mit anderen Sportarten Schachsport-Abzeichen Schachtest Ein neues Angebot des Deutschen Schachbundes. In Anlehnung an das Deutsche Sportabzeichen, kann hier die geistige Fitness gefördert und getestet werden. Voraussetzung für das Ablegen des Schachsport-Abzeichen ist ein systematisches Schachtraining, am besten in einem Schachverein. - Anfordern der Unterlagen vom DSB - Ausschreibung und Werbung durch den Verein - Prüfungsinhalte: Lösung von Schachaufgaben, Teilnahme an einem Schachturnier ( Blitz- oder Schnellschach ) und an einem Turniersimultan. - Trainingsmöglichkeit – am besten mit einem Übungsleiter – im Verein anbieten, Empfehlung: ca. 8 bis 10 Trainingeinheiten. - Startgebühr als Unkostenbeitrag für Training, Prüfung und Abzeichen: ca. 8 bis 10.- EUR - Sportabnahmeprüfung durch einen lizenzierten Übungsleiter. Turnier für die ganze Familie Familien-Schachmeisterschaft Bei dieser Form der Meisterschaft bilden 2 Spieler einer Familie oder Verwandtschaft ein Team. - Austragungsform und Modus: 5 oder 7 Runden Schweizer System, 15 Minuten je Partie und Spieler - Wertung: „ Spielstärkste Familie“ ist die Mannschaft, welche die meisten Mannschaftspunkte erzielt. - Es sollten noch Bonuspunkte für die Spielstärke und das Alter vorgegeben werden. - Moderates Startgeld, abhängig vom Preisumfang. Empfehlung: Pokale, Urkunden und Sachpreise. - Unterlagen können vom Sächsischen Schachverband, Herrn Manfred Kalmutzki, Wittenbergerstr. 14, 01309 Dresden, Tel. 0351-311 15 56 angefordert werden. Öffentliche Schachaktionen Schachtreff-Veranstaltung Dies ist eine Darstellung von Schachaktionen in der Öffentlichkeit und somit eine Aktivwerbung für den Schachverein vor Ort. Jeder Schachverein Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 16 Allgemeine Breitenschachaktivitäten im Verein: Der aktive Schachverein im Jahresablauf soll mindestens eine Schachtreff-Aktion im Jahr durchführen, es soll zum festen Jahresablauf eines Vereins gehören. - Zielgruppe: Hobbyspieler und Nichtschachmitglieder - Aktionsmöglichkeiten: z.B. - Der Schachverein präsentiert sich am Marktplatz mit einer Simultanschach-Veranstaltung und einer allgemeinen Schachspielstraße. - Öffentliches Prominenten-Schachturnier - Spielfest-, Umzugs- oder Straßenfestbeteiligung - Schach beim Gartenfest, im Schwimmbad, bei den Gartenfreunden usw. - Schulschachmeisterschaft vor Ort - Schachpräsentation bei Ausstellungen und Messen - Turnierform, Spielmodus und Startgeld; abhängig von der jeweiligen Veranstaltung. - Wenn möglich und finanzierbar: Verzicht auf ein Startgeld. Nachwuchsausbildung Schach-AG Seniorenschach Kinder- und Jugendbetreuung - In der Vereinssatzung soll eine Jugendordnung verankert sein. - Die Jugend soll Ihre Aktionen weitgehend eigenständig planen und einen eigenverantwortlichen Jahresetat erhalten. - Empfehlung für den Vereinsvorstand: Die Jugend kontrolliert „ machen“ lassen, nicht bei jeden Fehler gleich alles abblasen! - Bei Jugendturniere und Aktionen auf gutem Proporz zwischen Leistungsanreiz, Erfolgserlebnisse, Entspannung und Spaß achten! - Teilnahme an übergeordneten Turnieren oder Open anbieten , z.B. als Leistungsanreiz - Regelmäßiges Jugendtraining mit vielen auflockernden Spielvarianten - Schachkurse für Neueinsteiger anbieten, Möglichkeit der Mitgliedergewinnung. - Schach-AG in der örtlichen Schule durchführen - „ Schach im Kindergarten“ - Beteiligung an dem Ferienprogramm der Kommune, z.B. mit einem Schnupperschach-Angebot - Aufbau einer Mädchen / Frauen-Gruppe, am besten über eine „ Schachfrau“ bzw. weiblichem Trainer. - Elternachmittag zur Information über Leistungen, Probleme und Aktivitäten Ihrer Kinder, bzw. der Kinder/Jugendgruppe insgesamt. Seniorenangebote - Aufstellung einer eigenen Seniorenmannschaft fördern und dazu ani mieren - Die Seniorenangebote der übergeordneten Organisationen bekannt machen und am Schwarzen Brett aushängen - Integration in die normalen Vereinsmannschaften, je nach persönlicher Spielstärke und Einsatzwunsch Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 Allgemeine Breitenschachaktivitäten im Verein: Der aktive Schachverein im Jahresablauf 17 - Senioren für das Ehrenamt wieder aktivieren, es gibt auch im fortgeschrittenen Alter noch sehr aktive Spezialisten! Diese Chancen sollen Schachvereine nutzen. - Organisation und Durchführung eines Senioren-Schachkurses. Im Verein oder über ein Seniorenheim, Seniorenstift oder über eine örtlichen Seniorengruppe. Hierbei muss Spaß und Geselligkeit den Vorrang erhalten, vor strenger Unterrichtsführung und hartem Training,. Vereinsbibliothek Schachbibliothek Im Laufe der Jahre sammeln sich bestimmt mehr oder weiniger Schachliteratur (Schachbücher, Broschüren, Verbands-Zeitungen/Mitteilungen ...) in einem Verein an. - Aufbau einer eigenen Schachbibliothek - Verleih von Schachbüchern an leistungsbereite Interessenten. Verwaltungstechnische Dokumentation erforderlich, da sonst die Bücher mit der Zeit „verschwinden“! Inventar-Registrierung Vereinsinventar Die Anlage eines Verzeichnis über das vorhandene Vereinsinventar ist sehr zu empfehlen. - Mindestüberarbeitung einmal pro Jahr mit Angabe der Stückzahl und dem Lagerort - Guter und schneller Überblick bei Führungs-/Vorstandswechsel - Entscheidungshilfe bei geplanten Neuanschaffungen Freizeitveranstaltungen Freizeit und Geselligkeit Der soziale Kitt im Schachverein! Sehr gute Basis für eine aktive und positive Darstellung des Vereins in der Öffentlichkeit, Werbung für den Schachverein. Einige der nachfolgend aufgeführten Aktivitäten sollten auf jeden Fall zum Grundangebot eines jeden Schachvereins gehören. Faschingsschach - Feiern aller Art wie - Weihnachts- oder Jahresabschlussfeier - Geselligen Abend - Ausflug/Wanderungen - Gartenfest - Umzugs-/StraßenfestBeteiligung - Kaffee-Treff im Vereinsraum - Mutter-Kind Nachmittag - Seniorentreff/Bastelstunde usw. Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 18 Allgemeine Breitenschachaktivitäten im Verein: Der aktive Schachverein im Jahresablauf Ehrungsmöglichkeiten Ehrungen - Eine Vereinsehrenordnung ist sehr zu empfehlen. Fördert Erinnerung und Gerechtigkeit für Funktionäre und fleißige Helfer. - Treuenadeln/Urkunden für 25-, 40-, 50-jährige Mitgliedschaft - Ehrennadeln in Silber und Gold sollten für außergewöhnliche Leistungen und Verdienste - Ehrenmitgliedschaft als höchste Auszeichnung vorsehen. - Auch Ehrungsmöglichkeiten auf übergeordneter Ebene – Schach bezirk/Verband, / Sportkreis und dem Landessportbund – beachten und nutzen. - Auch an Ehrungsmöglichkeiten für besondere Förderer und Gönner des Vereins denken. Hauptversammlung Jahreshauptversammlung Die Jahreshauptversammlung oder Mitgliederversammlung ist das oberste Vereinsorgan und muss lt. der in der Vereinssatzung festgelegten Frist und Form einberufen und durchgeführt werden. - Den Ablauf der Versammlung erfolgt nach Bestimmungen der gültigen Vereinssatzung. - Zu empfehlen: Im Fall einer vorhandenen Jugendordnung, sollte die Jugendversammlung kurz vor der Jahreshauptversammlung erfolgen. Vereinsklima Vereinsatmosphäre - Offizielle Glückwünsche bei besonderen Familien- oder persönlichen Ereignissen (runde Geburtstage, Hochzeit usw.) - Teilnahme an Beerdigungen - Krankenbesuche - Diverse Einladungen des Vereins sollen auch die Fördermitglieder und Gönner erhalten. - Ein „ Dankeschön“ , in besonderen Fällen mit einem kleinen Präsent, an alle Helfer, Mitarbeiter, Funktionsträger und Spendern /Sponsoren, sollte einmal pro Jahr zur Regel werden. (z.B. beim Geselligen Abend, bei der Jahresabschlussfeier oder bei der Jahreshauptversammlung) Schachactions mit Kindern Kontakte und Beziehungen Halten Sie gute Kontakte und Verbindungen zu den kommunalen Einrichtungen, wie Gemeinde-/ Stadtrat, Ortsteilvertretern, Sportamt usw. sowie zu den übergeordneten Sportverbänden und Sportausschüssen. Sie können bei entsprechenden Anträgen ausschlaggebend sein! Lassen Sie sich auch mal bei den Sportkreistagen sehen. Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 Breitenschach-Aktivitäten 19 Öffentliche Schachtreffs 1.2 Öffentliche Schachtreffs mit bekannten Turnierschachformen sowie Simultanschach,Tandemschach, Schachlösungswettbewerb und Schachspielstraße mit Schachspielvarianten aller Art. Schachtreff Antworten des DSB Fragen aus Vereinssicht Eine öffentliche Darstellung von Schachaktionen, Eine Werbeveranstaltung für den Schachverein vor Ort Was ist ein Schachtreff? Vorstellung und Präsentation des Schachvereins, bei der eine breite Bevöl- Ziel und Zielgruppen? kerung zum Mitmachen animiert werden soll. Steigerung des Bekanntheitsgrades des Schachvereins. Zielgruppen: - Kinder/Schüler/Jugendliche - Senioren - Frauen/Mädchen - die breite Öffentlichkeit - Unter Materialien finden Sie eine Konzeptbeschreibung einer Schach- Wie organisiere ich einen treffaktion. Schachtreff? - DSB-Hilfen und Broschüren: „Schachverein im Rampenlicht“ mit sehr viel Ideen, Anregungen, Hinweisen und Handreichungen zur Durchführung eines Schachtreffs. - Veranstaltungsvorschläge vom DSB - Breitenschachreferenten in der Rochade unter „Schach Intern“. - Rochadebeiträge der einzelnen LV-Breitenschachreferenten und des DSB-Referenten unter dem Logo „Richtig fit“ – auch auf den DSBInternetseiten zu finden Stark abhängig von den Zielgruppen, die der Verein damit erreichen will. Was kann ich anbieten? Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 20 Breitenschach-Aktivitäten: Öffentliche Schachtreffs Welche Angebote kommen allgemein an? Allgemein Schachspielangebote für alle Zielgruppen: - freie Schachspielmöglichkeiten - Schnell - und Blitzschach - Simultanschach - Schachlösungswettbewerb mit Gewinnanreiz - Kombinationsturniere wie Schach-Kegeln, Schach-Skat usw. - Kurzlehrgang „ Minischach“ Speziell für Schüler/Jugendliche: Zusätzliche Angebote zu den vorherig aufgeführten Varianten: - Tandemschach - abgewandelte Schachspielvarianten wie: Räuberschach, Würfelschach, Überraschungsturnier, Kombinationsturniere wie Schach-Fußball/ Tischtennis usw. Wie sieht es mit dem Versicherungsschutz aus? Schachtreff: Schach in der Fußgängerzone Teilnehmende Vereinsmitglieder sind bei schachsportlichen Veranstaltung und beim Freizeitsport (Schachtreff, Schachsportabzeichen, Spiel- und Sportfeste ...) in der Regel über die Vereinssportversicherung abgesichert. Achtung: Für die Ausrichtung nationaler und internationaler Veranstaltungen (Deutsche – Europäische Meisterschaften) muss ein besonderer Versicherungsschutz abgeschlossen werden! Wenden Sie sich an die Sportversicherungsagentur! Bei teilnehmenden „Nichtmitgliedern“ bestehen von LV zu LV große Unterschiede. Setzten Sie sich bitte mit Ihrem Landessportbund oder Ihrer Sportversicherungsagentur zwecks Klärung in Verbindung. Dies gilt ebenso für die Veranstaltungs-Haftpflichtversicherung. (besonders bei Großveranstaltungen!) Bei umfangreichen Einsatz von teuren PC sowie Multimedia-Equipment empfiehlt sich auf jeden Fall eine zeitlich befristete, zusätzliche ElektronikVersicherung abzuschließen. Wenden Sie sich an Ihren Versicherungsträger. Eine Zusatzhaftpflicht-Versicherung für den PKW-Einsatz sollte ebenfalls überlegt werden. Tipp: Bei längerfristigen Aktionen mit „Nichtmitgliedern“: Schnellstmöglichst die Mitgliedschaft im Verein anstreben! In der Regel besteht sonst möglicherweise kein Versicherungsschutz! Welche Unterstützungs- und Zuschußmöglichkeiten gibt es? Seitens des DSB: - Hilfestellung über die vorher aufgeführten DSB-Broschüren - Kostenlose DSB-Werbeplakate - Finanzielle Zuschuss nur in Sonderfällen, z.B bei runden Vereinsjubiläum in Form eines Materialgutscheines, jedoch nur auf Antrag beim DSB Seitens der Landesverbände (LV): - Teilweise direkte Zuschüsse oder Verlustzuschüsse. Setzen Sie sich bitte mit Ihrem LV-Breitenschachreferenten in Verbindung. Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 Breitenschach-Aktivitäten: Öffentliche Schachtreffs 21 Schachtreff: Schach in der Fußgängerzone Auch eine entspr. Nachfrage bei Ihrer Kommune kostet nicht viel und kann sich eventuell lohnen. Bemühen Sie sich auch um örtlichen Sponsoren (Banken, Geschäfte, Firmen). Tipp: Nur über persönliche Beziehungen gute Chancen! Sprechen Sie entsprechende Mitglieder diesbezüglich an, es muss nicht immer nur alles der 1. Vorsitzende tun! Werbemitteleinsatz und Bezug? Kostenlose Werbemittel seitens des DSB: Verschiede Schach-Plakate und Prospekte von Größe 70 x 100 cm s/w und DIN A2 bis DIN A4 farbig, sowie Restposten einiger DSB Broschüren. Über den DSB Wirtschaftsdienst käuflich zu erwerben: Weitere Werbemittel und Schach-Merchandising lt. Bestellformular oder den Werbemittelkatalog, anzufordern über die DSB-Geschäftsstelle. Werden Sie aktiv, wenden Sie sich bitte an den DSB-Breitenschach- Haben Sie noch Fragen? referenten oder an den Breitenschachreferenten Ihres LV, alternativ an den DSB-Vereins-Service!) Schachtreff: „Schirmherrschaften für zwei Schachspieler“ Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 22 Breitenschach-Aktivitäten: Öffentliche Schachtreffs Materialien Infosammlung zu SchachtreffAktivität Sammeln Sie hier selbst Informationen, Erfahrungsberichte, Rochadeauszüge zu Schachtreffaktionen und bauen sich hiermit einen eigenen Ideenpool und Nachschlagwerk über Erfahrungs- und Beispielberichte auf. Musterkonzept Konzept für eine Schachtreffaktion DSB-Erfahrungen und Tipps nutzen - Bestellen Sie die DSB-Broschüre „Schachverein im Rampenlicht“ und die kostenlose „Schachtreff-Broschüre“ (nur noch so lange wie Vorrat reicht!) mit vielen Informationen, Ideen und Tipps zur Planung und Organisation. - Fangen Sie klein an und steigern Sie die Aktivitäten erst nach der ersten Schachtreff Veranstaltung. Meist reichen dazu bereits einige Sitzgarnituren mit Schachspielen und Uhren aus. - Wählen Sie einen zentralen Standort mit starkem Publikumsverkehr. (Fußgängerzone, Marktplatz, Banken, Bibliotheken usw.) - Wählen Sie einen Zeitpunkt wo vielleicht sowieso schon was los ist. (Stadtfest, Brunneneinweihung, Tag der offenen Tür , Verkaufsoffener Sonntag usw.) - Zu Beginn sollten mindestens 8 bis 10 Schachspieler aus Ihrem Verein anwesend sein und Schachaktivitäten zeigen, es muss „was los sein“! (Tipp: Blitz oder/und Tandemschach vorführen/anbieten , hierbei herrscht Action!) - Verwenden Sie die kostenlosen Werbeplakate des DSB. Setzen Sie Schachwerbematerialien nur gezielt und sparsam ein. (Kostenreduzierung!) - Bei kleineren Veranstaltungen sollten Sie auf ein geringes Startgeld achten oder ganz verzichten. Als Gewinnanreiz sollten jedoch einige Preise vorhanden sein. (ganz wichtig für Kinder!) - Gut bewährt hat sich auch ein Schachlösungswettbewerb mit kleinen Gewinnchancen. Originelle und leichte Aufgaben anbieten – damit auch Anfänger und Hobbyspieler einen Beteiligungsanreiz haben! Die Preisverlosung am Ende der Veranstaltung öffentlich durchführen. Laden Sie die Presse dazu ein. Vergessen Sie die Vorankündigung und Hinweise in Ihrer örtlichen Presse und/oder Amtsblatt und in der Rochade nicht! - Eine Simultanveranstaltung kommt immer gut an. Der Simultanspieler kann z.B. ein Vereinsmeister, ein talentierter Jugendspieler/in oder ein erfahrener Senior sein. (Es muss nicht immer ein teurer IM oder GM sein!!) Bei diesen Veranstaltungen auch an Sponsoren denken! Gute Chancen öffnen sich bei Sparkassen, wenn dies an einem Samstag in den Schalterräumen angeboten wird! - Der Pressebericht über diese Veranstaltung sollte am besten mit Bild und aktuell erfolgen. Auch hierzu finden Sie in der DSB-Broschüre „Schachverein im Rampenlicht“ sehr nützliche und umfangreiche Hilfestellungen und Tipps. Klein anfangen, Erfahrungen sammeln Auf öffentlichkeitswirksame Turnierformen achten Zielgruppen nicht überfordern Pressearbeit nicht vergessen Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 Breitenschach-Aktivitäten: Öffentliche Schachtreffs 23 - In manchen LV werden solche Schachtreff finanziell bezuschusst. Setzen Sie sich diesbezüglich mit Ihrem Breitenschachreferenten in Verbindung. - Mindestens ein Schachtreff pro Jahr sollte zum Standard eines je- Wie viel Schachtreffs pro Jahr? den aktiven Schachvereins gehören! - Beteiligen sie sich mit Ihrem Verein am jährlichen Tag des Schachs, jeweils am letzten Samstag in August. - Wenn Sie diese Punkte beachten und sich nicht bei der ersten, vielleicht nicht so optimal gelaufene Aktion entmutigen lassen, werden sich die Erfolge für Ihren Verein und den Schachsport im Allgemeinen längerfristig ergeben. Schachtreffs zählen zu den besten Werbemöglichkeiten vor Ort! Also Mut zur Planung und Durchführung. - Durch den DSB-Vereins-Service Weitere Unterstützung und DSB-Geschäftsstelle, Hanns-Braun-Str. Friesenhaus 1, 14053 Berlin Beratung Telefon: 030 - 30 00 78 -13, Fax: 030 - 30 00 78 - 30 - Durch den Breitenschachreferenten des DSB und Ihres Landesverbandes. DSB-Broschüren „Schachverein im Rampenlicht“ „Schach mal anders“ Diesen DSB-Ratgeber Thema „Breitenschach“ DSB-Werbemittel Bestelladresse: DSB Wirtschaftsdienst GmbH, Hanns-Braun Str. Friesenhaus 1, 14053 Berlin, Telefon: 030 - 30 00 78 -21 , Fax: -30. Das DSB-Schachwerbepaket zum günstigen Sonderpreis, beachten Sie die Ausschreibungen in der Rochade unter „Deutscher Schachbund“ Schachtreff: Simultanschach Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 24 Breitenschach-Aktivitäten Seniorenschachgruppe 1.3 Zielstellung - Integration von Senioren in das Vereinsleben - „Schach im Verein“ für Senioren interessant zu machen Begründung Aus Vereinssicht - Erweiterung und Ergänzung der Mitgliedergruppen im Verein Aus Seniorensicht - Erhaltung und Förderung von „Geistiger Fitness“ - Zur Förderung der Geselligkeit Senioren-Zielgruppen Aktives Seniorenmitglied mit Möglichkeit zur schachsportlichen Betätigung. Passives Seniorenmitglied für lockere und gesellige Schachaktivitäten. Siehe auch Konzeptbeschreibung „Gründung einer Seniorengruppen“ Fragen aus Vereinssicht Antworten des DSB Wie kann ich eine Seniorengruppe gründen? Laut nachfolgender Konzeptbeschreibung „Aufbau einer Seniorengruppe“, unter „Materialien“ Was kann der Verein anbieten, welche Angebote kommen an? Schach für Anfänger oder Fortgeschrittene: - Kurse und lockere Schachturniere (Schnell- oder Normalschach) Zur Förderung und Pflege der Geselligkeit: - Kombinationsturniere „Schach-Skat“ oder „Schach-Kegeln sowie „Kaffee-Treff“ im Vereinsraum - Weitere Anregungen lt. Konzeptbeschreibung „Aufbau einer Seniorengruppen“ Welche Möglichkeiten gibt es für die Integration in den Verein? - Einbindung in eine spezielle Seniorenmannschaft In den meisten LV gibt es besondere Senioren-Mannschaftsmeisterschaften, auch mit Gastspielmöglichkeit!! - Bildung von gemischter Senioren-/Kindermannschaft in den unteren Spielklassen, Vorteil: Damit steht dann meistens auch noch ein „Fahrer“ für die Kinder zur Verfügung! - Teilnahme an allen geselligen Veranstaltungen des Vereins - Seniorengerechte Mitarbeit und Mithilfe bei den verschiedenen Vereinsaktivitäten Vorteil: Bei Senioren gibt es immer mehr rüstige Spezialisten, die eventuell gerne Ihr „Können“ für den Verein einsetzen würden. Wie sieht es mit dem Versicherungsschutz aus? Bei der „Nichtmitgliedergruppe“ gilt das selbe wie bei Punkt 1.2. unter Versicherung aufgeführt. Tipp: Werben Sie aus diesem Grund für die Mitgliedschaft in Ihrem Verein Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 Breitenschach-Aktivitäten: Seniorenschachgruppe 25 Ja, z.B. Beispiel der Seniorenclub Dresden, Ansprechpartner: Der Breiten- Gibt es bereits entspr. Erfahrungsschachreferent von Sachsen. Seniorengruppe in Marbach, Infos über den berichte über Seniorengruppen? Breitenschachreferent von Württemberg. Werden Sie aktiv, wenden Sie sich bitte an den DSB-Seniorenreferenten Haben Sie noch weitere Fragen? oder an den Seniorenreferenten und/oder Breitenschachreferenten Ihres LV oder an den DSB-Vereins-Service! Der Seniorenanteil der Bevölkerung wird steil ansteigen und die Bereit- Aussichten schaft, dabei körperlich und geistig aktiv zu bleiben, wird weiter zunehmen. Dies müssen Schachvereine als besondere Chance erkennen, denn Schach ist ganz besonders geeignet auch im hohen Alter noch fast uneingeschränkt betrieben zu werden. Neben der Jugendarbeit kann der Aufbau und die Pflege einer Seniorengruppe innerhalb oder außerhalb des Schachvereins eine große Chance darstellen, neue Mitglieder an den Verein heranzuführen. Manche der oft noch sehr aktiven Senioren sind u.U. auch bereit, Ehrenämter für den Verein zu übernahmen. Ferner ist auch die Spendenbereitschaft dieser Gruppe nicht zu unterschätzen. Schachtreff: „Jung gegen Alt“ Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 26 Breitenschach-Aktivitäten: Seniorenschachgruppe Materialien Muster- und Infosammlung Sammeln Sie hier selbst Informationen, Erfahrungsberichte, Rochadeauszüge zu Seniorenschach-Aktionen und bauen sich hiermit einen eigenen Ideenpool und Nachschlagwerk auf. Muster-Konzept Konzept zum Aufbau einer Seniorengruppe Veranstaltungsort a) Außerhalb des Schachvereins: z.B. über eine Senioren-Begegnungsstätte,Seniorenzirkel, Familienbildung, Bürgerhaus, Gemeinde-Kirchenzentrum usw. Nehmen Sie Verbindung mit dem Träger dieser Institution auf und klären Sie, ob ein generelles Interesse vorliegt, einen Schachkurs für Ältere anzubieten. b) Innerhalb Ihres Schachvereins: Ausschreibung als Sonderkurs, nur für Senioren oder Seniorinnen. Einsatz-Zielrichtung: - als aktives Seniorenmitglied mit Möglichkeiten zum schachsportlichen Einsatz an allen offiziellen Verbandsmeisterschaften. Hier gibt es im Deutschen Seniorenschach eine große Angebotspalette auf fast allen Leistungsebenen. - als passives Seniorenmitglied (Seniorengruppe) ohne Beteiligung an den offiziellen Verbandsmeisterschaften. Hier steht das lockere Schachspiel mit Geselligkeit im Vordergrund. Jedoch auch hierbei gibt es die Möglichkeit, bei allen „Offenen Schachturnieren“ innerhalb und außerhalb des Vereins teilzunehmen. Vorgehensweise - Schreiben Sie diesen Kurs aus und veranstalten Sie einen Info-Nachmittag mit Erklärung über Ablauf und Ziel dieser Maßnahme. (z.B. Schachkurs oder regelmäßigem Schachtreff) - Klären Sie mit den interessierten Teilnehmern einen regelmäßigen „TreffTermin“ (z.B. 1 x wöchentlich am späteren Nachmittag) ab, am besten in den Träger-Räumlichkeiten oder in Ihrem Schachverein. - Vielleicht kann am Anfang Ihr örtliche Schachverein mit älterem Spielmaterial aushelfen. - Kursgebühr: Hängt von den örtlichen Gegebenheit und entspr. Randbedingungen ab. Verlangt der Träger dieser Institution selbst Raum/Heizkosten u.d.g. oder verlangen Sie oder Ihr Verein ein Auslagenersatz oder ÜL-Vergütung? Welche Kosten kann die örtliche Kommune übernehmen? - Auch der Versicherungsschutz ist zu klären: Möglich über den Träger der Institution, der örtlichen Kommune oder über Ihren Schachverein. Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 Breitenschach-Aktivitäten: Seniorenschachgruppe 27 Bedenken Sie bitte, dass in der Regel „Nichtmitglieder“ nicht mehr Versicherungshinweis über die Vereinsversicherung abgedeckt sind! Sie benötigen eine Zusatzversicherung! Wenden Sie sich bitte an die Versicherungsagentur Ihres Landessportbundes. - Für einen Schachkurs selbst sollte am besten ein Übungsleiter mit Lizenz Übungsleiter eingesetzt werden. Halten Sie die Unterrichtseinheiten seniorengerecht, das heißt, lernen in Seniorengerechter kleinen Schritten mit viel Spiel- und Gesprächsanteilen. Geselligkeit ist Übungsablauf die Haupttriebfeder! Verwenden Sie viele auflockernde Spielvarianten (muss nicht nur immer Schach sein). Auch gesellige Zusammenkünfte werden gerne angenommen (Weihnachtsfeiern, Jahresabschlussfeiern, Wanderungen, runde Geburtstage usw.)! - Ein Motto Ihrer Seniorengruppe könnte z.B. sein: Eine aktive Freizeitgestaltung mit Schach und Geselligkeit im höheren Lebensalter und Erhaltung von Geistigem Fitness. - Bieten Sie den motivierten Teilnehmern nach einer bestimmten Lern- Mitgliedschaft anbieten oder Auffrischungszeit die Möglichkeit an, in Ihrem Schachverein Mitglied zu werden um eine Seniorenmannschaft zu bilden oder zu verstärken. Dann ist z.B. die Versicherung kein Thema mehr. - Vergessen Sie die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit nicht! Ganz wichtig, die Senioren wollen sich in der örtlichen Presse wiederfinden! Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 28 Breitenschach-Aktivitäten Mädchen- und Frauenschach 1.4 Zielstellung - Steigerung des Frauen- und Mädchenanteils im Verein und im Schachsport allgemein. - Erschließung neuer Betätigungsfelder im Vereinsgeschehen, z.B. Mädchen- und Kindergruppen, neue familiengerechtere Freizeitangebote ... - Gewinnung ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen für bisherige und neue Aktivitätsbereiche. Zielgruppen a) Aktive jugendliche Mädchen und Frauen im schachsportlichem Bereich b) Passive Frauenmitgliedschaft für lockere und gesellige Schach- und Freizeitaktivitäten. Fragen aus Vereinssicht Antworten des DSB Welche Möglichkeiten gibt es für die Integration von Mädchen- und Frauen? a) im schachsportlichem Bereich: - Teilnahme an den speziellen Mädchen- und Frauenschachmeisterschaften. In vielen Landesverbänden gibt es die Möglichkeiten im Frauenbereich „Spielgemeinschaften“ zu bilden. - Integration in die normale (Männer-)Mannschaft der Verbandsrunden. b) im passiven Bereich: - Teilnahme und Betätigungen im gesamten Freizeit- Schachbereich und bei geselligen Aktivitäten. - Aufbau neuer Aktivitätsbereiche, wie z. B. Kaffee-Nachmittage, Mutter-Kind-Gruppen, Bastelstunde, Kochkurse usw. Welche Voraussetzungen müssen im Verein gegeben sein? - Der Verein und die männlichen Mitglieder müssen die Mitwirkung und Mitarbeit von Frauen auch wirklich wollen. (Nicht nur bei Arbeitseinsätzen!!) - Den Frauen auch eigenständige Betätigungsbereiche und Gestaltungsmöglichkeiten einräumen. - Frauenwünsche und Forderungen müssen auch ernst genommen werden. - Die Bereitschaft, auch anspruchsvolle Ehrenämter an Frauen zu vergeben. Sie sollen nicht „Lückenbüßer“ für nicht besetzte Funktionen sein! Gibt es bereits entsprechende Erfahrungsberichte über „Frauen im Verein“? Ja, das positive Beispiel vom SV Kronach im Bayrischen Schachbund. Beachten Sie dazu die Anmerkungen unter „Materialien“ im Anhang. Haben Sie noch weitere Fragen? Werden Sie aktiv, wenden Sie sich bitte an die DSB-Frauenreferentin oder an die Referentin und/oder Breitenschachreferent Ihres LV oder an den DSB-Vereinsservice. Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 Breitenschach-Aktivitäten: Mädchen- und Frauenschach 29 Materialien Sammeln Sie hier selbst Informationen, Erfahrungsberichte, Rochadeaus- Muster- und Infosammlung züge zu außersportliche Aktivitäten und bauen sich hiermit einen eigenen Ideenpool und Nachschlagwerk auf. Die Broschüre „Frauen engagieren sich im Verein“ – Ein praktikabler Weg Hinweis auf eine zu einem modernen attraktiven und lebendigen Verein von Joachim Rothe, Musterbroschüre ehemaliger Breitenschachreferent des DSB. Der Schwerpunkt dieser Broschüre zielt auf die Mitarbeit und Einbindung von Frauen in das Vereinsmanagement um die schachsportliche Aktivitäten und das gesellige Vereinsleben zu bereichern. (Aufgebaut auf das positive Beispiel vom SV Kronach im Bayrischen Schachbund) Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 30 Breitenschach-Aktivitäten Familien-Schachmeisterschaften 1.5 Zielstellung Schach als sinnvolle und interessante Freizeitbeschäftigung unter Einbeziehung der ganzen Familie zu betreiben. Wie kann dies gefördert werden? Durchführung von Familien-Schachmeisterschaften. Zielgruppen Allgemein die ganze Familie und im Speziellen: - Schachspieler, von denen bereits mehrere Angehörige der Familie Vereinsmitglieder sind - Einzelne Schachspieler, die ihre gegenwärtig nicht aktiven Angehörigen der Familie zum Familienwettkampf gewinnen wollen. - Angehörige von Familien: - die in unterschiedlichen Vereinen Mitglied sind, aber einmal gemeinsam in einer Mannschaft spielen möchten. - die noch nicht Mitglied im Verein sind. Fragen aus Vereinssicht Antworten des DSB Was ist das für eine Meisterschaft? Bei dieser Form der Meisterschaft bilden zwei Spieler einer Familie oder Verwandtschaft ein Team. z.B. Ehepaare, Geschwister, Eltern-Kinder, Großeltern-Enkelkinder, Onkel-Neffe usw. Turnier und Spielmodus siehe z.B. Ausschreibung der Sächsischen Familien-Meisterschaft als Anlage unter „Materialien“. Warum soll man diese Turnierform anbieten? Gewinnung neuer oder weiterer Familienmitglieder für den Verein. Förderung der Familienfreundlichkeit im Verein. Erweiterung des Vereinsangebotes. Gibt es bereits entspr. Erfahrungsberichte über solche Turniere? Ja, beim Sächsischen Breitenschach-Referent Beispiel: Turnierbeschreibung der Familien-Schachmeisterschaft unter „Materialien“ Haben Sie noch weitere Fragen? Beachten Sie auch die Ausschreibung zur Deutschen Familienmeisterschaft im Schach in Dresden als Anlage unter „Materialien“. Oder wenden Sie sich an den Breitenschachreferenten von Sachsen oder vom DSB. Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 Breitenschach-Aktivitäten: Familien-Schachmeisterschaften 31 Materialien Sammeln Sie hier selbst Informationen, Erfahrungsberichte, Rochadeaus- Muster- und Infosammlung züge zu außersportliche Aktivitäten und bauen sich hiermit einen eigenen Ideenpool und Nachschlagwerk auf. Offene Familienmeisterschaft des Kreises oder des Schachvereins ______________________ 1. Veranstalter _________________________ 2. Ausrichter _________________________ 3. Turnierleiter _________________________ 4. Teilnehmer Ehepaare, Geschwister Vater/Mutter Sohn/Tochter Opa/Oma Enkel/Enkelin Onkel/Tante Neffe/Nichte Cousin/Cousine Cousin/Cousine Schwiegervater/-mutter Schwiegersohn/-tochter Zu einer Mannschaft gehören 2 Spieler/Spielerinnen. Die Brettbesetzung (1. und 2. Brett) ist vorher verbindlich festzulegen. 5. Spielmodus 5 oder 7 Runden Schweizer System 15 Minuten je Partie und Spieler; die erstgenannte Mannschaft hat am 1. Brett Schwarz 6. Wertung „Spielstärkste Familie“ ist die Mannschaft, welche die meisten Mannschaftspunkte erzielt. Mannschaftspunkte werden vergeben für 2 oder 1,5 Brettpunkte 2 Punkte für 1 Brettpunkt 1 Punkt für 0,5 oder 0 Brettpunkte 0 Punkte „Beste Familie“ ist die Mannschaft, welche die meisten Brettpunkt erzielt. Für diese Wertung gibt es vor Turnierbeginn Vorgabepunkte, die nach Alter und DWZ gemäß Dresdner Tabelle (Anlage 1 oder 2, je nach Rundenzahl) ermittelt werden. Für nicht aktive Spieler erfolgt eine sorgfältige Schätzung. Bei Punktgleichheit entscheidet in der Wertung „Spielstärkste Familie“ die Buchholzwertung in der Wertung „Beste Familie“ das niedrigste Durchschnittsalter 7. Auszeichnung Die spielstärkste Familie erhält den Titel „ Familienschachmeister des Vereins (Kreises) _______ 200_“ Urkunden für die 3 Erstplatzierten jeder Wertung Sachpreise (ev. auch für bestes 1. und 2. Brett, jüngste und älteste Familie bzw. Spieler) 8. Startgeld Erwachsene 10 DM, Kinder und Jugendliche (Stichtag 01.01.19__) 5 DM Muster-Ausschreibung zur Durchführung von Vereinsbzw. Kreismeisterschaften im Familienschach (Konzept nach Manfred Kalmutzki, Wittenberger Straße 14, 01309 Dresden, Telefon: 03 51 - 3 11 15 56 Email: [email protected]) Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 32 Breitenschach-Aktivitäten: Familien-Schachmeisterschaften 9. Wettkampfstätte: ______________________ 10. Termin: _____________ Dresdner Tabelle – Vorgabepunkte für die Wertung „Beste Familie“ – Bei Familienturnieren über 5 Runden im Schweizer System DWZ über 2000 1801 - 2000 1601 - 1800 1401 - 1600 1101 - 1400 801 - 1100 501 - 800 201 - 500 unter 201 Alter (Jahre) bis 6 7–12 13–16 17–20 21–35 36–50 51–60 61–70 über 70 1,5 2,0 2,5 2,5 3,0 3,5 3,5 4,0 4,5 1,0 1,5 2,0 2,5 2,5 3,0 3,0 3,5 4,0 0,5 1,5 1,5 2,0 2,5 2,5 3,0 3,5 3,5 0 1,0 1,5 1,5 2,0 . . . . 0 0,5 1,0 1,5 1,5 . . . . 0 1,0 1,5 1,5 2,0 . . . . 0,5 1,5 1,5 2,0 2,5 . . . . 1,0 1,5 2,0 2,5 2,5 . . . . 1,5 2,0 2,5 2,5 3,0 . . . Anmerkungen: 1. Nicht aktive Erwachsene werden mit der DWZ 1101 bewertet. 2. Für nicht mehr aktive Erwachsene zählt die letzte DWZ. Dresdner Tabelle – Vorgabepunkte für die Wertung „Beste Familie“ – bei Familienturnieren über 7 Runden im Schweizer System DWZ über 2000 1801 - 2000 1601 - 1800 1401 - 1600 1101 - 1400 801 - 1100 501 - 800 201 - 500 unter 201 Alter (Jahre) bis 6 7–12 13–16 17–20 21–35 36–50 51–60 61–70 über 70 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5 5,0 5,5 6,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5 5,0 5,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5 5,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 . . . . 0 0,5 1,0 1,5 2,0 . . . . 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 . . . . 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 . . . . 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 . . . . 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 . Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 . . Breitenschach-Aktivitäten: Familien-Schachmeisterschaften 33 Anmerkungen: 1. Nicht aktive Erwachsene werden mit der DWZ 1101 bewertet. 2. Für nicht mehr aktive Erwachsene zählt die letzte DWZ. Dresdner Tabelle – Vorgabepunkte für die Wertung „Beste Familie“ – bei Familienturnieren über 9 Runden im Schweizer System nach Kalmutzki DWZ über 2000 1801 - 2000 1601 - 1800 1401 - 1600 1101 - 1400 801 - 1100 501 - 800 201 - 500 unter 201 Alter (Jahre) bis 6 7–12 13–16 17–20 21–35 36–50 51–60 61–70 über 70 2,5 3,0 4,0 4,5 5,0 6,0 6,5 7,0 7,5 2,0 2,5 3,0 4,0 4,5 5,0 6,0 6,5 7,0 1,5 2,0 2,5 3,0 4,0 4,5 5,0 6,0 6,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 . . . . 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 . . . . 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 . . . . 1,5 2,0 2,5 3,0 4,0 . . . . 2,0 2,5 3,0 4,0 4,5 . . . . 2,5 3,0 4,0 4,5 5,0 . . . Anmerkungen: 1. Nicht aktive Erwachsene werden mit der DWZ 1101 bewertet. 2. Für nicht mehr aktive Erwachsene zählt die letzte DWZ. Kurzübersicht über die Geschichte des Familienschachs Ein Erfahrungsbericht von Herrn Manfred Kalmutzki Breitenschachreferent vom In Dresden trafen sich 1984 das erste mal Eltern mit ihren Kindern, Ehe- Schachverband Sachsen paare, Geschwister, Opas ,mit ihren Enkeln, alle, die irgendwie miteinander verwandt waren und wetteiferten als „Familienmannschaften“ um die Plätze. Da saßen nun die extremsten Generationen nebeneinander und gegenüber, da spielten die Meister gegen die Anfänger. Da rollten die Tränen der Freude und Enttäuschung, aber da kam auch immer wieder der Stolz auf, mit einem Sieg oder Remis zum positiven Mannschaftsergebnis beigetragen zu haben. Das hat jedenfalls so viel Spaß gemacht, dass dieses Turnier ab den folgenden Jahr als „Dresdner Familienmeisterschaft“ ausgetragen wurde und somit ab 1985 zum festen Bestandteil des Dresdner Schachfestivals wurde. Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 34 Breitenschach-Aktivitäten: Familien-Schachmeisterschaften Bericht zur 1. Deutschen Familienmeisterschaft Stimmungsvoller Auftakt bei der 1. Deutschen Familienmeisterschaft Ein Auszug aus der Sachsen-Rochade Beim Dresdner Schachfestival gab es in diesem Jahr die Premiere einer Deutschen Familienmeisterschaft. 76 Mannschaften aus allen Bundesländern traten im prachtvollen Kronensaal des Schlosses Albrechtsberg an, um sich mit dem zum ersten Mal zu vergebenen Titel „Deutscher Familienmeister“ zu schmücken. 31 Väter kamen mit ihren Söhnen, sechs Väter mit ihren Töchtern und drei Mütter setzten sich mit ihren Söhnen an die Bretter. 20 Geschwisterpaare mit einem Altersdurchschnitt zwischen elf und 66 Jahren waren ebenso vertreten wie 13 Ehepaare. Und in je zwei Kombinationen traten Onkel/Neffe – und Opa/Enkel-Kombinationen an. Allein vier Väter gehörten keinem Schachverein an und wer weiß, wie lange es her ist, dass der 62-jährige ebenfalls sektionslose Leipziger Opa keine ernste Partie mehr gespielt hat. Wann treten schon Ehepaare in einer Mannschaft gemeinsam an? Das Breitenschach macht dies mit der Familienmeisterschaft möglich! Mit einer durchschnittlichen DWZ von 2000 rechneten sich wohl acht Vater/Sohn-Teams sowie sechs Geschwisterpaare und sechs Ehepaare Siegerchancen auf den hoch begehrten 1. Preis – eine einwöchige Urlaubsreise in einem Treff Hotel – aus. 1. Deutscher Familienmeister wurde das Ehepaar Anet und Thomas Gempe aus Dreiskau (Sachsen) und verwiesen das Ehepaar Anita und Markus Stangl aus München auf den 2. Platz vor der Leipziger Vater/Sohn-Kombination Joachim und Wolfgang Just mit Platz drei. Nun gibt es bei Familienturnieren noch eine Besonderheit, eine zweite Wertung, in der es bereits vor Beginn der 1. Runde Bonuspunkte nach Alter und Spielstärke gibt, die eine Chancengleichheit bewirken sollen. In dieser zweiten Wertung staunt man meistens nicht schlecht, wer am Ende vorn liegt. So war es auch dieses Mal. Hier gewannen überraschend das 15 und zwölf Jahre alte Geschwisterpaar Dominique und Marcel Pätzold aus Gruben (Brandenburg) den 1. Platz. Die Begeisterung der Kinder und Jugendlichen hat uns wohl allen gezeigt, dass diese sehr viel Spaß und Eifer mitbrachten und sicherlich hier ein gewaltiges Potential steckt. Die Erfahrung mit diesem Turnier, sollte eigentlich den anderen Verbänden Mut machen, ebenfalls solche Familienmeisterschaften zu organisieren und durchzuführen. Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 Breitenschach-Aktivitäten 35 Sonstige Gruppen: Urlauber- und Touristenschach Zielstellung Anbieten und Durchführen von Schnellschachturnieren in Kur- und Urlaubsorten durch den ortsansässigen Verein 1.6.1 Wie kann dies gefördert werden? In Zusammenarbeit mit den Touristenzentren bzw. Ferieneinrichtungen Zielgruppen Urlauber und Touristen, die sich vorübergehend im Ort und seiner Umgebung aufhalten, aktive und nichtaktive Schachspieler des Ortes Antworten des DSB Fragen aus Vereinssicht Schnellschachturniere über 5 oder 7 Runden im Schweizer System Was sind das für Turniere? Imageförderung des Ortes und des Vereins Bereicherung des „Speisezettels“ für die Vereinsmitglieder Warum soll man diese Turnierform anbieten? Ja, beim Sächsischen Breitenschach-Referent Gibt es bereits entspr. Erfahrungsberichte über solche Turniere? Werden Sie aktiv, wenden Sie sich bitte an den Breitenschachreferenten Haben Sie noch weitere Fragen? Ihres LV, des DSB oder an den DSB-Vereins-Service! Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 36 Breitenschach-Aktivitäten: Urlauber- und Touristenschach Materialien Muster - und Infosammlung Sammeln Sie hier selbst Informationen, Erfahrungsberichte, Rochadeauszüge zu Urlauber- und Touristenschach und bauen sich hiermit einen eigenen Ideenpool und Nachschlagwerk auf. Stimmungsberichte über die Dresdner Urlauberturniere Einstellen des Teilnehmerrekords beim 7. Urlauberturnier Manfred Kalmutzki Wittenberger Str. 14 01309 Dresden Telefon: 03 51 - 3 11 15 56 [email protected] Bericht von Manfred Kalmutzki, Turnierleiter sowie Breitenschachreferent von Sachsen Musterpressebericht Dramatik im 8. Dresdner Urlauber- und Touristenturnier Mit 72 Teilnehmern wurde beim diesjährigen Urlauber- und Touristenturnier beim Dresdner Schachfestival der Teilnehmerrekord aus dem Vorjahr eingestellt. 26 einheimische Dresdner Gastgeber stellten sich in sieben Runden Schweizer System den Urlaubern und Touristen aus insgesamt elf deutschen Bundesländern zum sportlichen Wettkampf. Besonders wertvoll für diese Breitenschachveranstaltung war die Teilnahme von zehn Schachfreunden, die keinem Schachverein angehören. Sie sind nun vielleicht auf den Geschmack gekommen, sich einem Klub anzuschließen. Bericht von Turnierleiter Manfred Kalmutzki Auch die 8. Auflage des Dresdner Urlauber- und Touristenturniers brachte erneut einen Teilnehmerrekord. 74 Schachspieler aus 13 Bundesländern, den Niederlanden, der Ukraine und der Tschechischen Republik traten an, um den Sieger in diesem Schnellschachturnier mit 15 Minuten Bedenkzeit zu ermitteln. Sie betrachten es immer mehr als eine willkommene Bereicherung des Dresdner Schachfestivals. Viele Schachfreunde nutzen mit ihrer Teilnahme die Gelegenheit, wenigstens ein Mal bei einem der sieben Turnierangebote nicht nur als Zuschauer, sondern selbst aktiv dabei zu sein. Es gab spannende und harte Kämpfe. Sogar in der letzten Runde wurden 28 von 37 Spielen siegreich gestaltet. Besonders dramatisch ging es an den Spitzenbrettern zu, denn hier ging es immerhin um eine Urlaubsreise für ein erweitertes Wochenende in ein Treff Hotel . Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 Breitenschach-Aktivitäten: Sonstige Gruppen 37 Schach der Behinderten Zielstellung Schach ist eine Sportart, die von Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderungen gemeinsam mit nicht behinderten Menschen vollwertig ausgeübt werden kann. 1.6.2 Wie kann dies gefördert werden? - Bilden von Schachgruppen in den Begegnungsstätten des Verbandes der Körperbehinderten - Anbieten von Behindertenturnieren - Aufnahme in Schachvereine mit günstigen Beitragssätzen Zielgruppen Körperbehinderte Antworten des DSB Fragen aus Vereinssicht Offene Stadt-, Regions- und Landesmeisterschaften Was ist das für eine Meisterschaft? Die wichtigste Aufgabe besteht zwar in der vollen Einbeziehung der Behin- Warum soll man diese Turnierform derten in das Vereins leben. Aber Behinderte tragen auch eigene Wett- anbieten? kämpfe aus, weil sie doch in der Regel den nicht Behinderten aus vielerlei Gründen mehr oder weniger unterlegen sind. Die Behinderten erfahren hier die Anerkennung und Integration in der Welt der nicht behinderten Schachspieler. Ja, beim Sächsischen Breitenschach-Referent, Manfred Kalmutzki, Gibt es bereits entspr. ErfahrungsWittenberger Str. 14, 01309 Dresden, Telefon: 03 51 - 3 11 15 56 berichte über solche Turniere? Email: [email protected] Beispiel, siehe Anlage unter „Materialien“ Werden Sie aktiv, wenden Sie sich bitte an den Breitenschachreferenten Haben Sie noch weitere Fragen? Ihres LV oder an den DSB-Vereins-Service! Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 38 Breitenschach-Aktivitäten: Schach der Behinderten Materialien Muster- und Infosammlung Sammeln Sie hier selbst Informationen, Erfahrungsberichte, Rochadeauszüge zu Schach mit Behinderten und bauen sich hiermit einen eigenen Ideenpool und Nachschlagwerk auf. Beispiel: Offene Dresdner Schachmeisterschaft der Körperbehinderten 2002 (Presseartikel der Sächsischen Zeitung vom 28.01.2002) Engagierte Premiere Gelungene 1. Stadt-Meisterschaft für Körperbehinderte Ein Zwickauer ist erster Dresdner Stadtmeister der Körperbehinderten im Schach. Der 64-jährige Otto Krönert triumphierte mit fünf Siegen vor dem Zweitplatzierten Berthold Runge und Konrad Zanger bei dem aus einer Initiative des Dresdner Schachbundes erwachsenen Premiere dieses Turniers. Manfred Kalmutzki, Präsident des städtischen Schachbundes, gewann zur Unterstützung die Stiftung für Jugend und Sport der Sparkasse, die für die teilweise erstmals bei einem offiziellen Wettkampf antretenden behinderten Schachfreunde Anreise und Preise finanzierte. Besonders groß war die Freude bei Walter Schröter, dem Initiator des Schachzirkels im Begegnungszentrum für Körperbehinderte. Manfred Kalmutzki übergab dem 71jährigen Rentner zwei komplette Spielsätze mit Figuren als Sonderpreis des Kreissportbundes für die mit sieben Teilnehmer am zahlreichsten vertretene Vereinigung. Damit verbessern sich die Trainingsmöglichkeiten der Spielgruppe enorm, so dass sie auch zukünftig jeden Dienstag ab 14 Uhr im Begegnungszentrum auf der Michelangelostraße üben können, um die spielerischen Rückstände aufzuholen. Auch wenn dies nicht allen gelingen sollte – der Sonnabend stellte unter Beweis, wie dankbar die Bemühungen zur Integration von den Behinderten angenommen werden. Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 Breitenschach-Aktivitäten 39 Schachsport-Abzeichen 1.7 Zielstellung Die geistige Fitness mit Schach zu fördern, zu erhalten und zu testen sowie einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Turniersimultan Antworten des DSB Fragen aus Vereinssicht In Anlehnung an das Deutsche Sportabzeichen wurde vom DSB das Kon- Was ist das für ein Abzeichen? zept des Schachsport-Abzeichen entwickelt. Dabei hat ein systematisches Schachtraining vor Ablegung der Prüfung, wegen seines Leistungsanspruchs, eine zentrale Bedeutung Das Training, die Abnahme und die Prüfung ist ein Chance für den Verein: Warum sollte man das Schach- Um Hobbyspieler oder Schachcomputer-Spieler in das Vereinsgeschehen sport-Abzeichen anbieten? einzubinden und dabei neue Mitlieder für den Verein zu gewinnen. - Ein aktuelles und gutes Werbeinstrument für das Schach insgesamt und für den Schachverein vor Ort. - Durch das notwendige systematischen Schachtraining (natürlich am besten im Verein) können leichter Kontakte zum potentiellen Schachinteressierten aufgebaut werden. Für einen Schachspieler oder Hobbyspieler mittlerer Spielstärke (DWZ Für wen ist dieses Abzeichen ca. 1500), der seine Schachkenntnisse mit einem systematischen Training gedacht? auffrischen und erweitern will. Für ehemalige aktive Schachspieler, die einfach mal testen wollen, ob sie noch das Schachsportabzeichen schaffen. Anfängern und noch nicht so geübte Schachspielern sollten vorerst die DSBSchach-Diplome empfohlen werden. - Die Beschreibung und Materialien zu diesem Schachtest von der DSB- Was muss der Verein machen? Geschäftsstelle anfordern. Gesamtkosten: EUR 8,00 pro Set, für Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 40 Breitenschach-Aktivitäten: Schachsport-Abzeichen Trainingsheft, Abzeichen, Urkunde und dem Aufgabenheft für den Prüfer. Werbeprospekte sind kostenlos. - Ausschreibung, Bekanntmachung und Werbung für diese Aktion übernehmen. - Organisation des Trainings, der Abnahmeprüfung durch einen Lizenzträger des DSB oder der Landesverbände (z.B. Übungsleiter, Trainer, Schiedsrichter) und der offiziellen Verleihung. Achtung! In manchen Landesverbänden gibt es spezielle Fördermaßnahmen (finanzielle Zuschüsse) für die Durchführung und Abnahme dieser Prüfungen. Wenden Sie sich bitte dazu an den Schachsportabzeichen-Beauftragten oder Breitenschachreferenten Ihres Landesverbandes. Haben Sie noch weitere Fragen? Werden Sie aktiv, wenden Sie sich bitte an den DSB-Referenten oder an den Breitenschachreferenten Ihres Landesverbandes oder an den DSBVereins-Service! Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 Breitenschach-Aktivitäten: Schachsport-Abzeichen 41 Materialien Sammeln Sie hier selbst Informationen, Erfahrungsberichte, Rochadeaus- Muster- und Infosammlung züge zum Thema Schachsportabzeichen und bauen sich hiermit einen eigenen Ideenpool und Nachschlagwerk auf. Als Anlage ein Beispiel vom Schachverband Württemberg. Eventuelle Unterstützungsmöglichkeiten durch den Landesverband DSB-Werbeblatt „Fördern & Testen Sie Ihre geistige Fitness“ DSB-Trainingsheft (voraussichtlich ab 2003 ein Trainingshandbuch) Aufgabenheft für den Prüfer ( jährlich wechselnde Aufgaben) Abzeichen samt Urkunde Kosten pro Set: EUR 8,00 Unterlagen über die DSBGeschäftsstelle in Berlin Unterstützungsmaßnahme für das Schachsportabzeichen im SVW Musterbeispiel im Schachverband Württemberg Schachsportabzeichen – Weitere Stützpunktvereine gesucht! Unser SVW-Ziel: „In möglichst jedem Schachkreis einen Stützpunkt für Stützpunktvereine die Durchführung des Trainings und für die Abnahme der Schachsportabzeichen-Prüfung einzurichten“ ist bei weitem noch nicht erfüllt. Bis heute haben sich leider nur drei Schachvereine, Sfr. Pfullingen, SV Markgrönningen und SC Steinhaldenfeld an dieser Aktion beteiligt. Es werden deshalb weitere engagierte Vereine im SVW-Bereich gesucht, die dieses Angebot und diese Möglichkeit zur Mitgliederwerbung nutzen wollen. Aufgaben der Stützpunktvereine: - Werbung vor Ort für diese Aktion - Organisation des Schachtrainings anhand des Trainingsheftes Aufgaben Folgende Voraussetzungen sollten erfüllt sein: Voraussetzung - Es sollten geeignete vom normalen Schachübungsabend getrennte, Räumlichkeiten vorhanden sein, um das notwendige Training und die Prüfung ungestört durchführen zu können - Zur Abnahme der Prüfung sind nur die Lizenzinhaber (mit entsprechend gültiger Lizenz) des Deutschen Schachbundes und der Landesverbände berechtigt! Weitere Informationen, Unterlagen und Materialien dazu können von der DSB-Geschäftsstelle, Hans Braunstraße, Friesenhaus 1, 14035 Berlin angefordert werden. Ferner können Sie dort auch Erfahrungsberichte von bereits durchgeführten „Schachsportabzeichen-Prüfungen“ erhalten. Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 42 Breitenschach-Aktivitäten: Schachsport-Abzeichen Chancen Für interessierte Vereine könnte diese Stützpunktbildung auch eine Chance sein, weitere Schachmitglieder aus ihrer nahen und näheren Umgebung zu gewinnen, denn für einen „ungeübten Hobbyspieler“ ist die Erreichung des Schachsportabzeichen ohne fleißiges Training nur schwerlich zu erreichen. Wie beim Deutschen Sportabzeichen ja auch! Dies ist bewusst gewollt und das schachliche Wissen zum erfolgreichen Ablegen des Sportabzeichen soll auch eine weitere Stufe über dem „Königsdiplom des Deutschen Schachbundes“ liegen. Die Kosten für die Trainings- und Aufgabenhefte sowie für das Schachsportabzeichen selbst betragen ca. 8,00 Euro und sollen durch eine entsprechende Gebührenbeteiligung der Teilnehmer abgedeckt werden. Zuschussmöglichkeiten (nur in Württemberg) Achtung! Interessierte Vereine können bei mir nachfolgenden SVWZuschuss beantragen: EUR 50,00 für Trainingshefte sowie für Werbe- und Organisationsmaßnahmen beim Start der Aktion. EUR 25,00 nach erfolgreicher Durchführung der Sportabzeichen-Prüfung (als Zuschuss für die Übungsleiter-Kosten) Na, noch immer kein Interesse? Aktive und interessierte Vereine melden sich bitte bei mir und bei der DSB-Geschäftsstelle Interessenten aus anderen Landesverbänden Wenden Sie sich bitte an Ihren Breitenschachreferent oder den Ressortverantwortlichen oder die Geschäftsstelle Ihres Landesverbandes. Erfragen Sie die Zuschuss- und Unterstützungsmöglichkeiten. Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 Breitenschach-Aktivitäten 43 Schachpräsentationen 1.8 Schachpräsentationen bei Messen, Ausstellungen und sonstigen größeren Veranstaltungen. Zielstellung Positive Darstellung des Schachvereins und des Schachsports in der Öffentlichkeit. Schachausstellung Antworten des DSB Fragen aus Vereinssicht Präsentationen zählen, neben der öffentlichen Schachtreff-Veranstaltung, Warum soll sich der Schachverein zu den besten Möglichkeiten sich als aktiver Schachverein einer breiten präsentieren? Öffentlichkeit positiv darzustellen. Dies ist Werbung pur! Hier kann für Schach und für den Schachverein vor Ort „getrommelt“ werden! Er kann auf sich aufmerksam machen und es können oft wertvolle neue Verbindungen (Connections) geknüpft werden! (eventuell auch mit potenten Sponsoren) Bei Stadtfesten, Jubiläen und Umzügen. Ferner bei Messen und Ausstel- Bei welchen Gelegenheiten bietet lungen, Sportevents, Sportfestivals, regionalen oder überregionalen Jugend- sich eine Schachpräsentation an? spielfesten, Landes- oder Bundesgartenschauen usw. Stark abhängig von der Größe und Art der Veranstaltung sowie vom Raum- Wie und in welcher Form kann sich angebot und dem Kostenrahmen ein Verein präsentieren? a) Nur als reiner Werbestand Vorteil: Wenig Platz, oft reicht schon ein Tisch aus! Geringere Kosten für Standmiete, Ausstattung, Personal. Man versucht an Hand von Prospekten und kleineren Werbeartikeln mit dem Schachinteressierten ins Gespräch zu kommen. Nachteil: Keine Aktion, wenig Anziehungskraft Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 44 Breitenschach-Aktivitäten: Schachpräsentationen b) Als Werbe- und Aktionsstand: Wirkungsvollste Darstellungsform Hier werden neben der Werbung auch Schachaktionen durchgeführt! Zum Beispiel: - Simultanschach mit einem IM/GM oder einem guten, bekannten Schachspieler vor Ort - Schachlösungswettbewerb mit Gewinnchancen - Schellschach- oder Blitzschachturniere - Turniersimultan, Tandemschach usw. - Allgemeine Schachspielstraße Simultan mit GM Hort und GM Dr. Pfleger Wichtige Tipps - Die Besucher müssen mit aktiven Tätigkeiten in die Aktionen einbezogen werden! - Es muss immer ein kompetenter Ansprechpartner da sein! - Verwenden Sie nicht nur Werbematerialien vom eigenen Verein (Vereinsinfo, Vereinszeitungen, Flyer usw.), sondern auch von - übergeordneten Schachorganisationen! (teils kostenlose oder kostengünstige Werbematerialien wie Aufkleber, Luftballon, Kugelschreiber, Anhänger usw.). Informieren Sie sich bei Ihrem Breitenschachreferenten. Der Schachstand Was ist bei der Planung zu beachten? Es gelten eigentlich die selben Planungsgrundsätze wie bei den „Geselligen Veranstaltungen“, siehe Punkt 2.1 Tipp: Achten Sie, wenn möglich, auf einen gut frequentierten und akustisch halbwegs ruhigen Standort! Der Stand selbst sollte einen ansprechenden Blickfang abgeben! Verwenden Sie die großformatigen 70 x 100 cm DSB-Werbeplakate-Schachargumente, geistig fit und ob jung oder alt. Diese sind über die DSB-Geschäftsstelle zu beziehen. Wie sieht es mit dem Versicherungsschutz aus? Mit dem Veranstalter sind vorab die Versicherungsfragen abzustimmen (wer für was zuständig ist!) Hier empfiehlt sich auf jeden Fall, sich mit dem Versicherungsträger des jeweiligen Landessportbundes abzustimmen Haben Sie noch weitere Fragen? Werden Sie aktiv, wenden Sie sich bitte an den DSB-Referenten oder an den Breitenschachreferenten Ihres Landesverbandes oder an den DSBVereins-Service! Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 Breitenschach-Aktivitäten: Schachpräsentationen 45 Materialien Sammeln Sie hier selbst Informationen, Erfahrungsberichte, Rochadeaus- Muster- und Infosammlung züge zum Thema Schachpräsentation und bauen sich hiermit einen eigenen Ideenpool und Nachschlagwerk auf. Veranstaltungsmanagement mit Checkliste Als Anlage bei „Materialien“ zu sportübergreifende Vereinsaktivität Bildbeispiele von öffentlichen Schachdarstellungen Lebendiges Schach Schachumzug Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 46 Breitenschach-Aktivitäten: Schachpräsentationen Beispielbericht aus dem Schachverband Württemberg Schachpräsentation beim Stuttgarter Stadionfest Anlässlich der Fertigstellung des Gottlieb Daimler-Stadionumbaues (erster großer Teilabschnitt) veranstaltete der VfB in Zusammenarbeit mit der Stadt Stuttgart ein großes zweitägiges Sportevent rund um das Daimler-Stadion. Und SCHACH war mit einem repräsentativen Stand dabei!Neben dem Schachverband, der die Hauptorganisation übernommen hatte, präsentierten sich den schachinteressierten Besuchern die Schachvereine oder Schachabteilungen TSV-Zuffenhausen, SV Wolfbusch, Stuttgarter Schachfreunde 1879, SV Vaihingen/Rohr, SV Dietzingen sowie der Schachmaterial-Ausstatter Firma Chassware – Bernd Jehle. Beim Schachlösungswettbewerb, der unter der Leitung von W. Pungartnik, Breitenschachreferent des SVW, stand, musste sich manch selbstsicherer Löser doch überzeugen lassen, dass auch eine „Einzügige Mattaufgabe“ seine Tücken haben kann und nicht so einfach zu lösen war wie es am Anfang schien. Es war manchmal schon toll, wie oft bei hitzigen Diskussionen und mit 100 Prozent sicheren Lösungszügen der umstehenden Kiebitze die Aufgabe analysiert wurde, um am Ende sich doch als „falsch“ zu erweisen! Es gab bei dieser originellen Stellung circa sechs Scheinlösungen und selbstverständlich nur einen richtigen Lösungszug! Aber so kam eben Stimmung auf, und man kam mit Mitgliedern und Nichtmitgliedern ins „Gespräch“ – der geplante und positive Aspekt dieser Darbietung. Unter den richtigen Lösungen wurde jeden Abend, neben allgemeinen Sachpreisen, ein „Ehrenpokal des SVW“ auslost. Nun haben zwei Schachspieler, Herr Gerald App aus Stuttgart und Fräulein Selina Gogel aus Erkenbrechtsweiler, wohl ihren ersten Schachpokal zu Hause stehen, nochmals herzlichen Glückwunsch. Beim Blitzschachturnier am Sonntag, das unter der Leitung von Andreas Ryba, SV Dietzingen, stand, beteiligten sich neben einigen Hobbyspielern auch sogenannte Profis von Stuttgarter Schachvereinen. Am Ende konnte sich der Wolfbuscher Phillip Schapotschnikov vor Frank Ott, ebenfalls SV Wolfbusch, und Bernd Jehle, Sabt SV Jedesheim, durchsetzen und den Sieg für sich verbuchen. Beim Highlight dieser zwei Tage – eine Simultanvorstellung vom GM Klaus Darga, Sabt Vfl Sindelfingen – beteiligten sich am Sonntag ab 16.00 Uhr zwölf schachinteressierte Teilnehmer, vom Hobbyschächler bis hin zu Spitzenspielern aus dem Stuttgarter Raum. Klaus Darga gab bei seiner nur eineinhalb Stunden dauernden Vorstellung nur ein Remis gegen Schapotschnikov aus Dietzingen ab, alle anderen Spiele entschied Darga souverän für sich. Dies war besonders beachtlich, da mehr als die Hälfte der Teilnehmer eine DWZ-Zahl von über 2000 vorweisen konnten. Hiermit zeigte GM Klaus Darga, dass er immer noch ein exzellenter Schachspieler ist und wohl auch noch für längere Zeit bleiben wird. Auch am Sonntag Abend, wie schon am Samstag zuvor, hielten noch zahlreiche Schachfreunde und schachinteressierte Kiebitze bis zum Ende gegen 20 Uhr an den Schachbrettern und Schachlösungswettbewerb aus. Beim anschließenden Aufräumen musste sogar den ein oder anderen vertieften Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 Breitenschach-Aktivitäten: Schachpräsentationen 47 Schachspieler das Brett unter den Fingern weggezogen werden um anzuzeigen, dass nun wirklich Schluss war. Mit aktiver Unterstützung der Schachverbandsfunktionäre Hanno Dürr, Präsident, Ekkehard Dietz,Vizepräsident, Eberhard Hallmann, Schatzmeister, Biserka Brender, Frauenreferentin und Wolfgang Tölg, Bezirksleiter Stuttgart, und Richard Zorn, Breitenschachreferent Bezirk Stuttgart, sowie einigen sehr aktiven Schachfreunden von Stuttgarter Vereinen wie eingangs beschrieben, wurde unser „Schachsport“ mit einem ansprechenden Ambiente und einer abwechslungsreichen „Schach-Mitmachaktion“ gut präsentiert. Dies war auch durchgehend die allgemeine Meinung aller beteiligten Akteure, stellte zum Schluss Walter Pungartnik, Breitenschachreferent und Vize des SVW sowie Hauptorganisator dieses Schachevents, zufrieden und erleichtert fest. Zu diesem Erfolg trug aber auch die Firma Chessware Bernd Jehle bei, die uns mit den notwendigen Schachutensilien bestens versorgte. Einige Großbilder vom Topmodel Regina Krystofek lockerten die Schachwerbeplakate mit feministischen Porträts auf. Nur die Besucherzahl hätte etwas höher ausfallen können, doch dies lag wohl auch an der etwas mangelhaften Gesamtvermarktung und späten Werbung durch die Hauptorganisation – VfB und Sportamt Stuttgart. Hier gibt es für die geplante Wiederholung 2002 noch einiges aufzuarbeiten, zu analysieren und zu verbessern. Sollten diese neuen Rahmenbedingungen stimmen, wird „SCHACH“ das nächste Mal bestimmt wieder dabei sein. Unser SVW-Stand beim Stuttgarter Stadionfest 2001 Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 49 Sportübergreifende Vereinsaktivitäten Gesellige Veranstaltungen Sportübergreifende Vereinsaktivitäten umfassen alle nicht-schachspezifische und außersportlichen Aktiviäten des Schachvereins. - Feiern aller Art Ausflug Beteiligung an öffentlichen Veranstaltungen und Messen Gartenfest Straßenfestbeteiligung usw. Antworten des DSB 2.1 Fragen aus Vereinssicht Gesellige Veranstaltungen sind a) ein wichtiges Bindeglied im sozialem und zwischenmenschlichem Um- Warum sollen gesellige Veranstaltungen angeboten werden? feld eines Vereins (der soziale und familiäre Kitt) und b) eine gute Möglichkeit, um einen Verein in der Öffentlichkeit positiv darzustellen und den Bekanntheitsgrad eines Vereins zu steigern. Ein geselliger Abend pro Jahr (z.B. Weihnachts- oder Jahresabschlussfeier) Welche Veranstaltungen sollten und vielleicht noch ein Garten-/Sommerfest oder eine Wanderung (Aus- zum Grundangebot eines jeden flug). Hierbei kann der Verein die familiären Beziehungen knüpfen, pflegen Vereins gehören? und verbessern. Weitere Anregungen für gesellige Veranstaltungen finden Sie in der DSBBroschüre „Schachverein im Rampenlicht“ Dies ist stark abhängig von der Veranstaltungsart und -größe. Die wichtig- Was ist bei einer geselligen Veranstaltung zu beachten? sten Punkte sind: - Organisations- und Kostenplanung Organisationsteam, Ort, Termin, Umfang/Größe, Besucheranzahl (intern/extern), Bewirtschaftung (Eigen-Fremd), Kosten/Etatfestlegung, Werbung, Sponsor, Zuschussmöglichkeiten - Planung von Material und Logistik Bestellung/Einkauf, Helfereinsatzplanung, Wasser, Energie, Umweltschutz/Entsorgung, Sanitäreinrichtungen, Raumbelegung, Bestuhlung, Parkplatz, Zufahrtsmöglichkeiten, Beschilderung - Anmeldung/Genehmigung Bei der Kommune, Polizei, Feuerwehr, RDK, GEMA-Anmeldung bei Musikbeteiligung, Versicherung - Öffentlichkeitsarbeit Programm, Einladungen, Presse, Werbung, Bekanntmachung, Beschilderung, Berichterstattung, Ehrungen Siehe Beispiel „GEMA-Anmeldung“ und „Veranstaltungsmanagement“ im Anhang unter „Materialien“ Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 50 Sportübergreifende Vereinsaktivitäten: Gesellige Veranstaltungen Was sagt das Finanzamt? Vereinsfeste und Ausflüge zählen grundsätzlich zum steuerpflichtigen Wirtschaftsbetrieb, d. h. mit Körperschafts- und Gewerbesteuerpflicht! Wenn jedoch die Gesamteinnahmen 30 678 Euro pro Jahr nicht übersteigen, bleibt der Verein steuerfrei! Tombola (maximal zweimal pro Jahr) zählt zum steuerbegünstigten Zweckbetrieb (keine Körperschafts- und Gewerbesteuerpflicht). Unter 15 000 Euro Gesamtpreis ist keine Genehmigung des Finanzamtes erforderlich. Kulturelle Veranstaltungen ohne Bewirtung ist ein steuerbegünstigter Zweckbetrieb. Sportveranstaltungen (ob mit oder ohne bezahlten Sportlern) zählen zu den steuerbegünstigter Zweckbetrieb, wenn die jährliche Gesamteinnahmen des Vereins 30 678 Euro nicht übersteigen. Umsatzsteuer (16 Prozent) fällt nur an, wenn der Verein aus seinem unternehmerischen Tätigkeit einen Umsatz von mehr als 16 620 Euro pro Jahr erzielt. Im Zweifelsfall setzen Sie sich mit der Geschäftsstelle Ihres Landessportbundes in Verbindung! Wie sieht es mit dem Versicherungsschutz aus? Für alle allgemeinen geselligen Veranstaltungen mit vereinsinternem Charakter (Weihnachts-, Jahresabschlussfeiern, geselliger Abend usw.) und für Jahresausflüge bis zu zwei Tagen besteht in der Regel Versicherungsschutz. Für Umzüge, Festzugs- und Messebeteiligungen, größere Veranstaltungen mit Beteiligung einer breiteren Öffentlichkeit muss ein besonderer Versicherungsschutz abgeschlossen werden. Tipp: Setzen Sie sich bei einer größeren Veranstaltung mit der Geschäftsstelle Ihres Landessportbundes oder mit dem Versicherungsträger in Ihrem Landesverband in Verbindung! Achtung: Nichtmitglieder sind in der Regel nicht versichert! Haben Sie noch weitere Fragen? Werden Sie aktiv, wenden Sie sich bitte an den DSB-Breitenschachreferenten oder an den Breitenschachreferenten Ihres LV, alternativ an das DSB-Vereins-Servicebüro!) Schachhochzeit Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 Sportübergreifende Vereinsaktivitäten: Gesellige Veranstaltungen 51 Materialien Sammeln Sie hier selbst Informationen, Erfahrungsberichte, Rochadeaus- Muster- und Infosammlung züge zu außersportliche Aktivitäten und bauen sich hiermit einen eigenen Ideenpool und Nachschlagwerk auf. Was ist bei der Organisation einer Veranstaltung zu beachten? Beachten Sie das anliegendes Planungskonzept. Veranstaltungsmanagement mit Checkliste Wann ist eine GEMA-Anmeldung notwendig? Beachten Sie die anliegende GEMA-Kurzfassung GEMA-Information Die DSB-Broschüre „Schachverein im Rampenlicht“ mit vielen Anregungen und Ideen für außersportliche Vereinsaktivitäten Über die DSB-Geschäftsstelle in Berlin zu beziehen Die DSB-Broschüre „SCHACH mal anders“ mit vielen von den normalen Schachregeln abweichenden Spielvarianten Das DSB-Schachwerbepaket zum günstigen Sonderpreis, beachten Sie die Ausschreibungen in der Rochade unter „Deutscher Schachbund“ Schachumzug GEMA-Bestimmungen (Kurzfassung) GEMA-Bestimmungen (Kurzfassung) Rahmenvertrag des Deutschen Sportbundes mit der GEMA entlasten Sportvereine! - Musikaufführungen sind grundsätzlich genehmigungspflichtig - Für die Aufführung muss eine Gebühr bezahlt werden Grundregel mit der GEMA Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 52 Sportübergreifende Vereinsaktivitäten: Gesellige Veranstaltungen GEMA-Rahmenvertrag Fortsetzung Freistellung von Gebühren Nach Vereinbarung des Deutschen Sportbundes mit der GEMA werden jedoch nachfolgend aufgeführte Veranstaltung der Sportvereine mit Musiknutzung von der Anmeldung und von der Gebührenpflicht freigestellt: - - - Jahres- und Monatsversammlungen Vortragsabende Weihnachtsfeiern oder Jahresabschlussfeiern ohne Tanz Festakte bei offiziellen Gelegenheiten Sport- und Spielfeste Totenfeiern Gruppenabende oder Elternabende der Jugendgruppen ohne Tanz Wiedergabe von Hörfunksendungen, Fernsehsendungen und Tonträgern zur vereinsinternen Nutzung in nicht bewirtschafteten Räumen, die nur Vereinsmitgliedern zugänglich sind. Notwendige Musikbenutzung bei Vorführungen Kurse im vereinsinternen Trainingsbereich, bei denen keine Kursgebühren erhoben werden! ( Kritischer Fall, da ja doch meistens eine Kursgebühr verlangt wird! Also im Zweifelsfall Rücksprache mit dem zuständigen Landessportbund!) Musikbenutzung bei Aus- und Fortbildung der Landessportbünde Pausenmusik bei Amateurveranstaltungen bis zu 1000 Besuchern. soweit die Musizierenden keine Entlohnung erhalten. Generell: Im Zweifelsfall halten Sie Rücksprache mit dem zuständigen Landessportbund! Auszug aus einer Informationsschrift des Württembergischen Landessportbund, 2000. Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 Sportübergreifende Vereinsaktivitäten: Gesellige Veranstaltungen 53 GEMA-Rahmenvertrag Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 54 Sportübergreifende Vereinsaktivitäten: Gesellige Veranstaltungen Veranstaltungsmanagement (Kurzdarstellung) Veranstaltungsmanagement (Kurzdarstellung) Besondere Bedeutung von Veranstaltungen für den Verein - Stärkung der Gemeinschaft nach innen - Öffnung nach außen gegenüber Nichtmitgliedern - Bedeutendes Instrument für Öffentlichkeitsarbeit und Werbung - Oft eine wichtige Einnahmequelle für den Verein Fragen und Grundsätze Am Anfang steht die Planung Die wichtigsten Fragen und Grundsätze - Warum machen wir diese Veranstaltung? - Welche Zielgruppen wollen wir erreichen? - Welches Programm wollen (müssen) wir anbieten? - Was kostet die Veranstaltung? - Wie viele Helfer brauchen wir? - Bildung eines Organisationskomitees oder Projektteams - Aufstellung einer Checkliste - Erfolgskontrolle/Abschlussdokumentation Beginnen Sie rechtzeitig mit der Planung! Regel: Lieber früher als zu spät! Zum Beginn einer Planung sollte vier Punkte geprüft werden - Hat der Verein bereits eine ähnliche Veranstaltung durchgeführt? Gibt es noch entsprechende Unterlagen? (Abschlussbericht, Finanzplan, Organisationsplan-Helferlisten, damalige Mitarbeiter?) - Mit welchen Schwächen muss gerechnet werden? Kann uns dabei eine andere Organisation helfen? (Kooperation, Zusammenarbeit Teilvergabe) - Klärung mit der Stadt und örtlichen Presse, ob eine andere Parallelveranstaltung geplant ist. - Wenn das Grobraster Ihrer Veranstaltung steht, überlegen, ob Ihr Verein dieses Unterfangen wirklich stemmen kann! Regel: Lieber wenige gute Veranstaltungen als viele mittelmäßige. Projektteam Bildung eines Organisationskomitees oder Projektteams - Komitee bei größeren Veranstaltungen - Nicht zu klein wählen, damit nicht alle Arbeit auf wenigen Schultern ruht. - Nicht zu groß, damit nicht alles zerredet wird. - Klare Aufgabenbereiche zuweisen. - Projektteam bei eher kleineren Veranstaltungen Aufgaben Wichtigste Aufgabenbereiche - Leitung: Verantwortlich für Koordination, rechtliche und organisatorische Fragen - Finanzen: Etat- und Finanzplanung, Überwachung und Kontrolle, steuerliche Abwicklung Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 Sportübergreifende Vereinsaktivitäten: Gesellige Veranstaltungen 55 - Programm: Planung, Organisation und Ablauf des gesamten Programms - Öffentlichkeitsarbeit: Presse, Öffentlichkeitsdarstellung, Werbung, Einladungen - Bewirtung: Organisation von Speis und Trank, einschließlich kompletter Ausrüstung Wichtig bei der Komitee- oder Teamarbeit - Fest eingeplante Sitzungen mit regelmäßigem Informationsaustausch. Lieber öfter als zu wenig! Bei diesen Sitzungen werden Ergebnisprotokolle geführt und an alle Bereiche verteilt. - Je nach Größe und Umfang der Veranstaltung können die obigen Aufgabenfelder in weiteren Unterbereiche aufgeteilt werden. - Ablaufplanung an Hand einer Checkliste und eines Terminplanes. Die zeitlich aufgeteilte Checkliste Checkliste Eine vollständige und sachgerechte Checkliste ist eine wichtige Voraussetzung für die Vorbereitung und Ausrichtung einer Veranstaltung. Es wird dabei vermieden, dass bedeutende und oft entscheidende Dinge vergessen werden. Gleichzeitig ist diese Liste ein hervorragendes Kontrollelement, auch hinsichtlich der geplanten Termine! Eine Checkliste bezeichnet alle auszuführenden Tätigkeiten, einschließlich zeitlichem Ablauf und Verantwortlichen. Die Anfertigung dieser Aufgabenliste kann durch Aufzählen der notwendigen Tätigkeiten durch die Mitglieder des Organisationskomitees (Teams) geschehen. Diese Tätigkeitspunkte der Checkliste werden dann in zeitlich nacheinander zu erledigender Reihenfolge zusammengestellt. Zur besseren Übersichtlichkeit können Sie diese Checkliste auch in Ar- Einteilung/Strukturierung beitsbereiche aufteilen, z. B.: - Allgemein Finanzen/Steuern Recht/Versicherung Programmgestaltung Öffentlichkeitsarbeit Festausstattung/Bewirtung Nach der Veranstaltung Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 56 Sportübergreifende Vereinsaktivitäten: Gesellige Veranstaltungen Beispiel zur Planung einer Veranstaltung Beispiel einer Festveranstaltung zum __ jährigen Vereinsjubiläum Maßnahme/Tätigkeit 3 bis 6 Monate vor der Veranstaltung (allgemein) Ca. 3 Monate vorher - Ideensammlung, Brainstorming zum Programm - Programmfestlegung - Etatplanung (Grobkosten – Kostenschätzung) - Hallenreservierung - Genehmigung für Veranstaltung einholen - Bewirtungsplan (Essen, Getränke) - (einschließlich Verträge) - Bestuhlungsplan - Auf-, Abbau organisieren - Versicherungsschutz prüfen - GEMA Anmeldung prüfen, abklären - Personaleinsatz/Helfer Grobplanung - Planung Ehrungen - Planung Öffentlichkeitsdarstellung, Presse - Werbemittel/Plakate – Gestaltungsvorschlag - Hallendekoration abklären - Ca. 4 bis 6 Wochen vorher In der Woche vor der Veranstaltung Verantwortlich (Namensbeispiel) Erledigt alle alle x Kassier x Org. Leiter Org. Leiter/1.Vors. Org. Leiter/1.Vors. Org. Leiter Org. Leiter 1. Vors. 1. Vors. 1. Vors. 1. Vors. Meier Meier Meier GEMAAnmeldung (falls erforderlich) 1. Vors. Schankerlaubnis einholen 1. Vors. Event. Versicherungen abschließen 1. Vors. Einladungsliste / Ehrengäste 1. Vors. Sicherheitsvorkehrungen treffen, Org. Leiter RDK, Feuerwehr, event. Polizei informieren Helfer- und Arbeitsplanung erstellen Org. Leiter Werbemittel/Plakate/Flyer in Auftrag geben Meier Ausschreibung im Verbandsorgan Meier Verteilung von Flyer/Handzettel Meier/alle Lieferanten /Warenplanung, Verträge Org. Leiter/1.Vors. - Gäste einladen Vereinsmitglieder einladen Vorklärung mit der Presse Wareneinkauf und Lieferung regeln Abklärung mit Hausmeister (Ablauf, Technik, Ausstattung usw.) - Plakatierung, Handzettelverteilung - Pressevorbericht, Werbeanzeige Meier Meier Meier Org. Leiter Org. Leiter - Wegweiser installieren Meier Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 x Meier Meier Sportübergreifende Vereinsaktivitäten: Gesellige Veranstaltungen Maßnahme/Tätigkeit Verantwortlich (Namensbeispiel) 57 Erledigt - Warenanlieferung - Aufbau / Ausstattung/Dekoration Org. Leiter Org. Leiter Am Vortag der Veranstaltungstag - Ehrengäste empfangen Helfer einteilen Betreuung der Presseleute Überwachung des Veranstaltungsablaufes 1. Vors. Org. Leiter Meier Org. Leiter Am Tag der Veranstaltung Abbau, Abtransport Rücknahme- Check mit Lieferanten Bestandsaufnahme Material und Zubehör Abrechnung Veranstaltungskosten Erstellung der Dokumentation (Ablauf, Daten, Bilder, Veröffentlichung) - Manöverkritik (Positives/Negatives) - Dank an Mitarbeiter und Helfer Org. Leiter Org. Leiter Org. Leiter Kassier Org. Leiter Nach der Veranstaltung - 1.Vors. 1.Vors. Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 58 Sportübergreifende Veranstaltungsaktivitäten Rahmenprogramme bei schachsportlichen Veranstaltungen 2.2 - Fragen aus Vereinssicht Antworten des DSB Warum sollten Rahmenveranstaltungen angeboten werden? Zur Steigerung der Attraktivität einer Veranstaltung - Zur Förderung von Entspannung, Spaß und Geselligkeit - Ganz besonders wichtig bei Kinder- und Jugendturnieren! (Auflockerung, Lückenfüller) - Auch bei allen anderen Turnieren anzustreben. Heute bereits ein absolutes „Muss“ bei einer größeren und „guten Veranstaltung“! Bei welchen Schachveranstaltungen sollte man ein Rahmenprogramm anbieten? - Generell bei jeder größeren Schachveranstaltung,die mehrere Tage dauert - Bei allen Meisterschaften auf höhere Ebene und Open - Bei Senioren-, Kinder-, und Jugendturnieren Welche Rahmenveranstaltungen kommen an? Stark abhängig von der jeweiligen Turnier- und Altersgruppe und von den vorgegebenen Organisations- und Kostenrahmen. Ihre Kreativität und Ideenfindung ist hier gefragt. Schachlösungswettbewerbe Auflockernde Spiele und Aktions-Programme Besichtigungen aller Art Kinderbetreuung Kurzausflüge usw. Bei Kindern und Jugendlichen bieten sich an: - Ballspielformen aller Art - Schachlösungswettbewerb - Simultanschach - Ausflug, Wanderungen - Besuch einer Eisdiele - Besichtigungen aller Art - Musik und Diskoabend Bei Senioren bieten sich an: - Spielformen wie z.B. Skat - Blitzturnier - Kombinationsturnier z. B. Schach-Skat - Besichtigungen - Dia-, Filmabend, - Kaffee-Nachmittag, - Weinprobe usw. denken Sie bei den Programmen an die Ehepartner! Bei den sonstigen Erwachsenengruppen: Ein guter Mix aus den bereits oben angeführten Veranstaltungsideen. Allgemein: Es sollte auf eine „für alle erschwingliche „Kostenbeteiligung“ und auf ein gutes Interessenproporz geachtet werden. Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 Sportübergreifende Veranstaltungsaktivitäten: Rahmenprogramme 59 Bieten Sie z. B. eine „Kinderbetreuung“ für turnierbeteiligte Mütter an. Hier gelten die Rahmenbedingungen ähnlich wie bei gesellige Veranstaltun- Versicherungsschutz? gen (Thema 2.1). Setzen Sie sich in Zweifelsfall mit der Geschäftsstelle Ihres Landessportbundes oder mit dem Versicherungsträger in Ihrem Landesverband in Verbindung! Werden Sie aktiv, wenden Sie sich bitte an den DSB-Breitenschach- Haben Sie noch weitere Fragen? referenten oder an den Breitenschachreferenten Ihres LV, alternativ an das DSB-Vereins-Servicebüro!) Die Rahmenprogramme werden in der Zukunft an Bedeutung zunehmen Aussichten und zwar auch bereits bei eintägigen Veranstaltungen (z. B. BundesligaWettkämpfen und in einigen Jahren vielleicht auch schon bei unteren Ligen) Zu den Rahmenprogrammen gehören auch: - Offizielle Eröffnungen und Begrüßungen mit entsprechendem Ambiente - Ausstellungsflächen oder Räume für Präsentationen sowie Räume für die Organisationsleitung und für Schachanalysen Bei Zusammenarbeit mit einem Sponsor: - Eine Präsentationsplattform für den Sponsor und seine Produkte. Dieses gesamte Rahmenumfeld um eine Veranstaltung herum eröffnet die Chance, SCHACH als interessante Sport- und Freizeitbeschäftigung einer breiteren Öffentlichkeit und den Medien sowie dem „Nichtmitglied“ näher zu bringen und zu zeigen, dass auch beim SCHACHSPORT mal „was abgeht“! Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 60 Sportübergreifende Veranstaltungsaktivitäten: Rahmenprogramme Materialien Muster- und Infosammlung Sammeln Sie hier selbst Informationen, Erfahrungsberichte, Rochadeauszüge zum Thema Rahmenprogramm und bauen sich hiermit einen eigenen Ideenpool und Nachschlagwerk auf. DSB-Broschüren DSB-Broschüre „Schachverein im Rampenlicht“ mit vielen Anregungen und Ideen für außersportliche Vereinsaktivitäten DSB-Broschüre „SCHACH mal anders“ mit vielen von den normalen Schachregeln abweichenden Spielvarianten Einige positive Musterbeispiele Beispiel 1 Erfolgreiche Schachpräsentation bei der Süddeutschen Spielemesse in Stuttgart Eine kooperative Breitenschachaktion von OMT 2000 / J. Lenz, Schachdepot H. Wohlt und dem SVW Unter der organisatorischen Regie von OMT 2000 / Jürgen Lenz beteiligten sich das Schachdepot Harald Wohlt und der Schachverband Württemberg mit einer gelungenen Schachpräsentation bei der Suddeutschen Spielemesse vom 24.11. bis 26.11.00 in Stuttgart/Killesberg. Innerhalb dieser dreitägigen Messepräsentation wurde ein ganzer Strauß von Schachaktivitäten – für Anfänger und Hobbyspieler bis hin zum Schachprofi – angeboten und auch von den vielen Besuchern des großzügigen Schachstandes angenommen. Von OMT / Jürgen Lenz wurden die Blitzschachturniere , die Simultanveranstaltungen von Arik Braun und das Blindsimultan von Marc Lang organisiert und gemanagt. Den Schachlösungswettbewerb für Anfänger, Hobby- und Gelegenheitsspieler betreute der SVW unter der Regie vom Breitenschachreferent und Vizepräsident, Walter Pungartnik. Fachlich umrahmt wurde dieser Schachstand durch das bekannte „Schachdepot Harald Wohlt“ aus Stuttgart, bei dem man sich gleich mit dem notwendigen Schachutensilien von weiterbildenden Schachbüchern bis hin zu sonstigen Schachbedarf, versorgen konnte. Im Mittelpunkt des ersten Messetages, am Freitag dem 24.11., stand wohl die Simultanveranstaltung des erst elfjährigen Württembergischen SpitzenJugendspielers und Europa-Vizejugendmeister, Arik Braun aus Backnang. Bei der diesjährigen Deutschen Jugend-Einzelmeisterschaft in Überlingen holte er sich zusätzlich den Titel „Vize-Jugendmeister U 12“ – also ein fast schon ausgebuffter Schachprofi! Bei dem viertündigen Simultanspiel am „laufendem Band“ – neu hinzukommende Schachbesucher konnten immer wieder an frei werdende Schachbretter einsteigen – wurden über 70 Schachpartien von Arik gespielt, wobei er nur eine Partie abgeben musste und sich mit drei weiteren Gegnern auf Remis einigte. Eine ausgezeichnete Spitzenleistung des jungen Nachwuchstalentes aus Backnang! Zeitweise war diese Simultanrund von zahlreichen Schachinteressenten so umrahmt, dass man nur noch mit Hilfe der „Zehenspitzen“ einen kleinen, begrenzten Einblick auf einer der Brettern erspähen konnte. Doch Arik lief und zog unbeein- Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 Sportübergreifende Veranstaltungsaktivitäten: Rahmenprogramme 61 druckt Runde für Runde und lies den meisten Gegnern – ob Anfänger oder Fortsetzung Beispiel 1 Halbprofis – keine Chance. Es machte ihm sichtlich Spaß, die oft verblüfften Spielpartner, die sich bei einem erst elfjährigen Jungen einen leichten Sieg ausrechneten, mit einer Niederlage zu verabschieden. Arik hat sich hiermit das Anerkennungshonorar des SVW wohl redlich verdient. „Sind Sie absolut sicher, dass dies der richtige Mattzug ist? Überlegen Sie noch mal!“, so fragte Walter Pungartnik, Vizepräsident des SVW, unzählige Male die Teilnehmer an dem Schachlösungswettbewerb vor der Abgabe der Lösungskarte. In der Tat, das Interesse und die Beteiligung an diesem Lösungswettbewerb war überraschend groß, das lag wohl auch an dem begehrten Schachpokal, den es jeden Tag neben weiteren Sachpreisen zu gewinnen gab. Während dieser drei Tage beteiligten sich fast 300 schachinteressierte Besucher, vom Anfänger bis zum Fast-Profi, an diesem Wettbewerb. Jeden Tag gab es eine andere, originelle Schachaufgabe, die oft überraschende Lösungen hatte, zu erraten. Besonders beim „Einzüger“ von Sam Loyd, mit sieben Scheinlösungen, die alle „zwingend“ aussahen aber außer einer Antwort alle falsch waren, fielen viele Schachbesucher, zur Gaudi der „Wissenden“ rein. Ganz schlaue Teilnehmer warteten oft im Hintergrund auf die richtige (oder vermeintlich richtige) Antwort und gaben erst dann „Ihre Lösungen“ ab. Die beratenden Beiträge und Hilfsangebote der um das Demobrett stehenden Teilnehmer waren oft köstlich und trugen nicht immer nur zur „Sicherheit“ des Teilnehmers bei. Diese Diskussionen sorgten jedenfalls ständig für eine rege Beteiligung und Aufmerksamkeit für diesen Wettbewerb. Dies konnte auch der 2. Wettbewerb-Betreuer, Richard Zorn, Breitenschachreferent der WSJ, am Samstag bestätigen, da auch er an diesem Tag kaum zu einer Vesper- oder Pinkelpause kam. Jeden Abend, gegen 17.30 Uhr, fand dann die mit Spannung erwartende Verlosung der Sachpreise und des „Schachpokals“ statt. Nun haben drei glückliche Schachstandbesucher und Löser, Paul Kyber aus Heidelberg, Bernd Bund aus Karlsruhe und Jochen Möbus aus Stuttgart, einen attraktiven Schachpokal zu Hause, als Erinnerung an die Schachpräsentation des SVW bei der Spielermesse in Stuttgart. Zuletzt sei noch der Messeleitung für die Bereitstellung der Ausstellungsfläche für dies Schachsport-Darstellung gedankt. Schachlösungs-Wettbewerb als Breitenschach-Aktion bei der DJEM in Überlingen Einige positive Musterbeispiele Beispiel 2 Als Beitrag zum Rahmenprogramm bei der DJEM in Überlingen organisierte und veranstaltete der Breitenschachreferent und Vizepräsident des SVW, Walter Pungartnik, einen Schachlösungs-Wettbewerb mit Gewinnchancen. Bei dem viertägigen Lösungsmarathon beteiligten sich circa 350 Schachfreaks, die natürlich alle den begehrten Tages-Hauptpreis – eiDer Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 62 Sportübergreifende Veranstaltungsaktivitäten: Rahmenprogramme Beispiel 2 Fortsetzung nen schönen Schachpokal – ergattern wollten, der täglich gegen 18.00 Uhr unter den richtigen Lösungen verlost wurde. Mit dieser Idee hat Walter Pungartnik bei der DJEM in Überlingen wohl auf das richtige „Schachpferd“ gesetzt, denn der SVW-Werbe- und Lösungsstand in der Aula des Überlinger Gymnasiums war fast immer von lösungshungrigen Fans umlagert. Er war auch oft Anlaufstelle für gestresste Eltern oder Betreuer, die Ihre ausgerissenen Sprösslinge hier oft wiederfanden. Die Teilnehmer konnten neben eine leichten, aber meist originellen Schachaufgabe, auch schwierigere und „sehr knackige Problemstellungen“ lösen, so dass wahrlich keine Langweile aufkam. Vor ungelösten Schachproblemen können sogar die jüngsten Turnierteilnehmer kaum vorbeigehen, ohne wenigstens einen Versuch zu wagen, zumal auch nur ein Startgeld von 50 Pfennig für die tägliche Verlosung erforderlich war. So brüteten sie oft bis zu einer halben Stunde – bei heißester Diskussion, ob der richtigen Lösung – um dann doch die leichte Aufgabe als Schlussantwort in das Lösungsformular einzutragen. (Sicher ist sicher, jeder wollte ja bei der Verlosung dabei sein!) Wenn dann der Eine oder Andere den richtigen Lösungszug gefunden hatte (oder „unabsichtlich/rein zufällig“ vom Nachbarn abgeschaut hat), waren die gut gemeinten Beratungsangebote oder Ablenkungsmanöver an die noch Unwissenden riesig groß! Manche Lösungsprofis füllten gleich mehrere Loskarten aus, um die Gewinnwahrscheinlichkeit erheblich zu steigern. So hat z. B. eine Familie sage und schreibe sechs oder sieben Preise gewonnen – nur leider nicht den Pokal als Hauptpreis, wie mir eine Mutter am Ende der Veranstaltung verriet. Ab 18.00 Uhr, während des Abendessens, wurde es dann immer spannend, denn dann wurden täglich unter den richtigen Lösungen (meist 85 bis 95 Prozent) die circa 15 Sachpreise und der SVW-Ehrenpokal von einer Schach-Glücksfee verlost. Nun haben vier Glückspilze (meist Teilnehmer der Gruppen U10 bis U14) einen zusätzlichen oder sogar ihren ersten Schachpokal zu Hause an einem Ehrenplatz stehen. Während der dreitägigen Abwesenheit von Walter Pungartnik wurde als Ersatzlösung ein „Briefkasten-Lösungswettbewerb“ mit drei Schachaufgaben zur freien Wahl angeboten. Auch hierbei fanden sich ca. 60 interessierte Teilnehmer, von denen nun ein „Glücklicher“ einen kleinen MephistoSchachcomputer als Partner oder Trainer mit nach Hause nehmen durfte. Die Teilnehmer, Betreuer und auch die Eltern waren durchaus der Überzeugung, dass diese neue Aktion bei der nächsten DJEM wieder angeboten werden sollte. Hier stellt sich für den nächsten ausrichtenden Landesverband die Chance, neben den vorrangigen Profiturnier auch eine Breitenschach - Aktivität in das „ richtige Rampenlicht „ zu stellen. Walter Pungartnik bedankt sich nochmals bei allen Teilnehmern, Betreuern und Eltern für das rege Interesse und der aktiven Beteiligung zum Wohl eine entspannenden und lockeren Atmosphäre am Rande dieser Jugendmeisterschaft, die von der WSJ und der DSJ unter der Leitung von Jörg Schulz gemeinsam ausgerichtet wurde. Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 Sportübergreifende Veranstaltungsaktivitäten 63 Interne und externe Kontaktpflege 2.3 - Intern: Verweis auf gesellige Veranstaltungen laut Thema 2.1 Mitgliederbetreuung und Mitgliederinfos - Extern: Kontaktpflege zu anderen Schachvereinen (Freundschaftsspiele, Partnerbesuche usw.) oder Kontakte zu anderen Sportvereinen (mit gemeinsamen sportlichen oder geselligen Veranstaltungen) Antworten des DSB Fragen aus Vereinssicht Interne Kontaktpflege: (innerhalb des Vereins) - Förderung von Zusammenhalt und Zusammenarbeit - Verbesserung der zwischen-menschlichen Beziehungen - Steigerung des Gemeinsinns. Warum Kontaktpflege? Externe Kontaktpflege zu anderen Schach- oder Sportvereinen - Ergänzung des Vereinsgeschehens und Vereinsangebotes - Steigert den Bekanntheitsgrad beider Vereine - Erfahrungsaustausch zum Nutzen beider Vereine - Solche Verbindungen waren schon öfters der Auslöser von gemeinsamen Veranstaltungen (z. B. Vergleichswettkampf von Partnerstädten oder gemeinsame Straßenfestbeteiligung u.d.g.) Interne Maßnahmen: Welche Aktivitäten und Maßnah- Regelmäßige Vereinsinfos über das „Schwarze Brett“, Mitgliederan- men eignen sich dazu besonders? schreiben oder einer Vereinszeitschrift - Eigene Vereins-Homepage - Alle geselligen Veranstaltungen zum Thema 2.1 - Kaffee-Nachmittag, Mutter-Kind-Treff - Eltern-Infoabend bei Kinder-, Jugendgruppen Externe Maßnahmen: - Eigene Vereins-Homepage - Freundschaftsspiele mit anderen Schachvereinen - Gegenseitiger Besuch von Veranstaltungen - Kontakte mit Vereinen von Städtepartnerschaf ten - Gemeinsame sportliche oder außersportliche Veranstaltungen mit anderen Schach- oder Sportvereinen (z.B. Schachtreff, gemeinsames Open, Messe- oder Ausstellungsbeteiligung, Straßenfest usw.) Hier gelten die Rahmenbedingungen ähnlich wie bei geselligen Veranstal- Versicherungsschutz? tungen (Thema 2.1) Setzen Sie sich in Zweifelsfall mit der Geschäftsstelle Ihres Landessportbundes oder mit dem Versicherungsträger in Ihrem Landesverband in Verbindung! Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003 64 Sportübergreifende Veranstaltungsaktivitäten: Interne und externe Kontaktpflege Materialien Muster- und Infosammlung Sammeln Sie hier selbst Informationen, Erfahrungsberichte, Rochadeauszüge zum Thema Kontaktpflege und bauen sich hiermit einen eigenen Ideenpool und Nachschlagwerk auf. DSB-Broschüre DSB-Broschüre „Schachverein im Rampenlicht“ mit vielen Anregungen und Ideen für Kommunikation nach innen und außen Der Schachverein im Blickpunkt · Breitenschach · Ausgabe Januar 2003