castings – chance oder abzocke?
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castings – chance oder abzocke?
CASTINGS – CHANCE ODER ABZOCKE? Heute Casting – morgen Filmstar? Viele haben diesen Traum und versuchen ihn zu verwirklichen indem sie zu in Anzeigen beworbenen Castings gehen. Doch leider gibt es schwarze Schafe die genau diesen Traum ausnutzen. Der „Verband deutscher Agenturen zur Vermittlung von Nachwuchsschauspielern für Film, Fernsehen und Theater“ (VdNA e.V.) setzt sich dafür ein, dass solche Agenturen aufgedeckt werden und sich die „Opfer“ reduzieren. Aufgrund der sich häufenden Castingangebote von unChristiane Dreikauss, seriösen Agenturen Gründerin des VdNA und Inhaberin der gründete ChristiaNEW TALENT Schaune Dreikauss 2008 spielschule & Agentur den VdNA. Die Filmagentin leistet hiermit wichtige Aufklärungsarbeit. „In diesem Bereich fehlte bisher leider die richtige Lobbyarbeit und so wurde es unseriösen Agenturen leicht gemacht, sich eine goldene Nase an den Kindern und ihren Familien zu verdienen,“ so Christiane Dreikauss. Aus diesem Grund setzt sie sich dafür ein, bekanntzumachen worauf zu achten ist, wenn ein Kind Spaß und Talent am Schauspielen zeigt. Ein sehr wichtiger Punkt ist dass das Kind den Wunsch haben sollte und nicht die Eltern. „Sobald ich merke dass das Kind keinen Spaß an der Schauspielerei hat und nur der Elternwunsch dahintersteckt, beende ich die Zusammenarbeit“ sagt Christiane Dreikauss. Prominenter Pate des VdNA e.V. ist der Schauspieler Jürgen Vogel. Am besten ist es, wenn sich das Kind schon früh spielerisch mit dem Schauspielen beschäftigt, z. B. in Schauspielschulen oder Schulkursen. Sollte es im Unterricht Talent, Geduld, Ausdauer, Konzentration und Spaß am Schauspielen zeigen, kann man es entweder bei einer renommierten Agentur anmelden oder im besten Fall wird der Schauspiellehrer darauf aufmerksam und leitet alles in die Wege. In jedem Fall sollte Kind und Eltern bewusst sein, dass Dreharbeiten eine große Verantwortung sind und den Familienalltag belasten können und dass auch zu Schulzeiten gedreht wird. Was bei der Wahl von Agentur und Casting zu beachten ist: ☛ Seriöse Castings sind kostenfrei! Unseriöse Agenturen verlangen oft eine „Aufnahmegebühr“ für die Kartei. Diese ist meist in erschwinglicher Höhe und wird daher bereitwillig von den Eltern bezahlt. Das Akquirieren von Aufnahmegebühren ist für diese „Agenturen“ ein sehr lukratives Geschäft gewor- AUSZEICHNUNGEN / FILMSTARTS einiger Darsteller der Agentur NEW TALENT • Der junge Darsteller Neel Fehler erhielt für die dreiteilige Produktion „Die Wölfe“ (1. Teil) im Rahmen der Deutschen Fernsehpreis-Verleihung am Samstag, den 26.09.2009 den Deutschen Nachwuchsförderpreis. • Antonia von Milville (12) spielte in der Rolle „Mona“ bei „Hexe Lilly – Der Drache und das magische Buch“. 28 • Neu in der 4. Generation der „Pfefferkörner“: Julian Winterbach (13) aus Bergedorf in der Serienhauptrolle „Rasmus Nielsen“. Sendetermin: Frühjahr 2010. Unterricht in der NEW TALENT Schauspielschule mit Inhaber und Schauspielcoach Patrick Dreikauss den. Eine seriöse Agentur lebt von der Agenturprovision nach erfolgreicher Vermittlung. ☛ Fotoaufnahmen für eine Agentur sind KEIN Casting! Gerade beim ersten Kennenlernen möchte die Agentur einen Eindruck vom Talent des Kindes bekommen, seriöse Agenturen lassen, um das Talent zu erkennen, das Kind vorsprechen oder vorspielen. Kostenpflichtige Castings/Fotoaufnahmen (auch in Verbindung mit direkten Aufnahmegebühren) die meist in Hotels oder Indoorspielplätzen stattfinden, werden von dem VdNA nicht empfohlen. ☛ Zu viele Klienten können nicht adäquat betreut werden! Daher sollten die Agenturen strenge Auswahlkriterien haben um Talente zu entdecken. Auch sollte eine gute Agentur spezialisiert sein. Agenturen die alle Sparten (von Schauspielern, über Models bis zum Komparsen) und alle Altersklassen (vom Kleinkind bis zum Senioren) betreuen, sind oft zwiespältig. Verband Deutscher Nachwuchsagenturen: www.vdna-film.de. Infos zu NEW TALENT gibt es unter www.newtalentschauspielschule.net. INTERVIEW EIN KINDERSTAR AUS BERGEDORF! Jannik Schümann (17) sammelte bereits mit 11 Jahren erste Schauspielerfahrungen. Seitdem konnte er schon einige Film- und Synchronsprechrollen spielen. Im Interview erzählt Jannik von seiner frühen Karriere und berichtet über seinen Werdegang. DER SCHLAUBERGER: Wie bist Du zur Schauspielerei gekommen und was war für Dich der beste Dreh bislang? JANNIK SCHÜMANN: Meine Agentin, Christiane Dreikauss, hat mich und meine Eltern angesprochen und so kam ich in die Agentur NEW TALENT und auch in die dazugehörige Schauspielschule. Mein bisher aufregendster Dreh war in Südafrika – in Kapstadt – an der Seite von Heiner Lauterbach („Das Glück am anderen Ende der Welt“, 2006) und mein schönster Dreh waren die vierwöchigen Dreharbeiten, in diesem Sommer in Hamburg, für die Teenieserie „Emmas Chatroom“, eine australische Produktion die auf englisch gedreht wurde. Auch die Dreharbeiten mit dem Regisseur Bodo Fürneisen für den Krimi „Stubbe“ waren super. DER SCHLAUBERGER: Wann hast Du Deine schauspielerische Ausbildung begonnen? JANNIK SCHÜMANN: Vor fast 6 Jahren begann ich bei meinem Schauspiellehrer Patrick Dreikauss, der auch für Filmproduktionen mein Coach gewesen ist. DER SCHLAUBERGER: Wie ist die Schauspielerei mit der Schule vereinbar? JANNIK SCHÜMANN: Das Drehen ist ja reduziert und wenn ich in Dreharbeiten bin, übe ich täglich für die Schule, so halte ich meine Schulleistungen – da bin ich sehr diszipliniert. Die Schule steht an erster Stelle, ich habe auch schon Filmangebote deswegen abgesagt. DER SCHLAUBERGER: Kannst Du neben der Schauspielerei und der Schule überhaupt viel Freizeit mit Freunden und anderen Hobbies verbringen? JANNIK SCHÜMANN: Das kommt auf die Grösse des Drehprojektes an – also wie umfangreich meine Rolle ist, z. B. bei „Emmas Chatroom“ habe ich in den Sommerferien fast einen Monat jeden Tag gedreht – da bleibt keine Zeit für Hobbies und Freunde. Bei Drehprojekten im Ausland oder in anderen Städten ist die Zeit auch reduziert und man telefoniert und chattet viel. Meine guten Freunde halten trotzdem zu mir. DER SCHLAUBERGER: Was sind Deine Lieblingsfilme? JANNIK SCHÜMANN: Mein absoluter Lieblingsfilm ist „Billy Elliot“. „Little Miss Sunshine“ finde ich aber auch klasse. DER SCHLAUBERGER: Hast Du einen großen Schauspieler als Vorbild? JANNIK SCHÜMANN: Jonny Depp! DER SCHLAUBERGER: Warten schon neue Filmprojekte in der nahen Zukunft auf Dich? Was sind Deine Ziele? JANNIK SCHÜMANN: Ja, es gibt Filmangebote, aber über „ungelegte Eier“ spricht man nicht. Ich war vor 2 1/2 Jahren im Casting für „Der Vorleser“ und habe damals Jackie (Charlotte Nicdao), Emma (Sophie Karbjinski), Nicholas (Jannik Schümann) und Ally (Marney Kennedy) aus der neuen Teenieserie „Emmas Chatroom“ eine Stunde in Berlin mit Regisseur Stephen Daltry gearbeitet – das war grossartig und auch wenn es eine Absage gab, weil ich leider doch zu jung war, hat schon dieses Casting alleine mir irrsinnig viel Spass gemacht – es wäre schon ziemlich toll mal mit so einem Regisseur zusammenarbeiten zu dürfen. DER SCHLAUBERGER: Was würdest Du anderen Kids raten, die den Traum haben Schauspieler zu werden? JANNIK SCHÜMANN: Erstmal sollte man herausfinden ob man Talent dazu hat. Die Kids müssen wissen, das Drehen auch Arbeit bedeutet und sollten bodenständig bleiben. Für ein Casting muss man sich gut vorbereiten und viel lernen und anschließend teilweise mehrere Termine für eine Rolle wahrnehmen. Da jeder Regisseur einen ganz bestimmten Typ sucht, hängt es nicht nur von der Leistung ab ob man die Rolle bekommt. Eine seriöse Nachwuchsagentur, die einen gut und seriös betreut, berät und aufbaut ist sehr wichtig. Meine ganze Familie unterstützt mich auch toll. Und die Schule sollte auf keinen Fall vernachlässigt werden darf. Und vor allem: das Schauspielen sollte einem Spaß machen! DER SCHLAUBERGER: Vielen Dank für diese spannenden Einblicke. Wir drücken Dir die Daumen für Deine Zukunft! Freizeit CASTINGS Emmas Chatroom, Jackie und Nicholas, Darsteller: Charlotte Nicdao und Jannik Schümann Bilder: Manju Sawhney, alle Rechte bei TV Plus GmbH, Bernd Kusber ACHTUNG! Nicht ohne Grund setzt sich das Wort „Dreharbeiten“ aus „Drehen“ und „Arbeiten“ zusammen! 29