3 Inseln, zahllose Tauchspots Ausbildung für jedes Level Tipps für

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3 Inseln, zahllose Tauchspots Ausbildung für jedes Level Tipps für
EXTRAHEFT MALTA
3 Inseln, zahllose Tauchspots
Ausbildung für jedes Level
Tipps für Aktivurlauber
7000 Jahre Geschichte
p REISE
EDITORIAL / INHALT
Liebe Leserin, lieber Leser!
machen den Unterschied zu vielen anderen
Tauchdestinationen aus.
Zeit für u, der Republik Malta
eine 24-seitige Beilage zu widmen: Folgen Sie
uns durch die Seiten, die Geschichten und die
diversen Möglichkeiten, die dieses Top-Tauchziel im Herzen des Mittelmeeres bereit hält! Viel
Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Linus Geschke, u-Autor
Foto: Gerald Nowak
Foto: MTA / Markus Kirchgessnek
E
in tiefblaues Meer, im Jahresdurchschnitt
knapp neun Sonnenstunden pro Tag, eine grandiose Historie – allein das macht
den maltesischen Archipel schon zu einem lohnenswerten Reiseziel. Für Taucher kommt aber
noch deutlich mehr hinzu: Ob Anfänger oder
tiefenerfahrener technischer Taucher: Vor den
Küsten der Mittelmeer-Inseln Malta, Gozo und
Comino findet sich für jede Erfahrungsstufe
das perfekte Tauchgebiet. Nur rund zweieinhalb Flugstunden von Deutschland entfernt, ist
Malta das vielleicht sogar spannendste Tauchgebiet im gesamten Mare Nostrum – insbesondere die grandiosen Höhlen und Wracks
Titelfotos:
C Gerald Nowak
Seite 16 · Alles außer Tauchen:
weitere Aktivitäten auf Malta
Foto: Gerald Nowak
Seite 6 · Tauchausbildung auf
Malta: für Anfänger und Profis
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Seite 8 · 15 Divespots, die man gesehen haben muss
2 · u Malta 2/12
Foto: MTA / Péter Vanicek
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Seite 18 · Der maltesische Archipel
– ein lebendiges Geschichtsbuch
Seite 22 · Reise-Infos und
Tauchbasen-Liste für Malta
Malta 2/12 u · 3
Malta
4 · u Malta 2/12
Fotos: Oben: MTA · Mitte: MTA · Links unten: MTA / Kostas Kominis · Rechts unten: MTA
Fotos: Unten: Ted Attard · Oben links: MTA / Herbert Geisen · Oben rechts: MTA / Andreas Hub · Mitte rechts: Gerald Nowak
p REISE
Impressionen
Wie in Stein gehauen präsentiert sich der Mittelmeer-Archipel. Ob aus der
Vogelperspektive, beim Rundgang durch ehrwürdige Orte oder unter Wasser.
Malta 2/12 u · 5
p REISE
Tauchausbildung
Neue Welten entdecken
Tauchkurse für jedes Niveau
Im maltesischen Archipel lässt sich nicht nur gut leben, sondern auch gut lernen. Die
Gewässer rund um die drei Inseln Malta, Gozo und Comino sind aufgrund ihrer Vielfalt
und topografischen Beschaffenheit für jede Form der Tauchausbildung perfekt geeignet.
Text: Linus Geschke
Fotos: Linke Seite: MTA / Karin Brussaard · Rechte Seite: Gerald Nowak
A
m Anfang seiner Karriere steht der
zukünftige Taucher vor großen Veränderungen: Er sieht zwar die Wasseroberfläche, aber noch nicht, was darunter liegt. Er blickt auf das Tauch-Equipment,
weiß aber nicht, wie er damit umzugehen
hat. Er schnappt den einen oder anderen
Fachbegriff auf, aber ohne dessen Bedeutung zu verstehen. In dieser Phase braucht
der zukünftige Taucher vor allem eines: Orientierung.
Später dann wird ihm der Sporttauchbereich vielleicht zu eng werden. Zu beschränkt. Weil er tief in Höhlen vordringen
möchte, in die dunklen und verborgen liegenden Bereiche versunkener Schiffe oder
in eine Welt, deren Limit deutlich tiefer liegt
als die 40 Meter, die Sporttauchverbände
zumeist als maximale Tiefe empfehlen. In
dieser Phase braucht er jemanden, der in
6 · u Malta 2/12
diesen Bereichen zu Hause ist und der ihn
führt, langsam, Schritt für Schritt, hinein in
die Welt des technischen Tauchens.
Ob Anfänger, technischer Taucher oder
alle Stufen dazwischen – drei Dinge sind es,
die für eine gute Ausbildung Voraussetzung
sind: Ein Verband oder eine Ausbildungsorganisation, deren Zertifizierungen weltweit
anerkannt sind, hoch qualifizierte und erfahrene Tauchlehrer, die in kleinen Gruppen ausbilden, sowie ein Tauchgebiet, das
für die angestrebte Brevetierung ideale Voraussetzungen bietet. Alles zusammen findet er auf Malta. Von flachen, lichtdurchfluteten Plätzen mit Sandgrund über senkrecht
abfallende Steilwände bis hin zu Höhlen
und Wracks diverser Schwierigkeitsgrade
gibt es auf dem Mittelmeer-Archipel für
jede Anforderung den passenden Tauchplatz. Die gleiche Auswahl hat der Novi-
ze auch, wenn es um die Wahl der Ausbildungsorganisation geht. Ob PADI oder
SSI, ob VDST oder Barakuda: Jede namhafte Ausbildungsorganisation ist auf der
Insel vertreten, und viele der Tauchbasen
beschäftigen vor Ort auch Tauchlehrer, die
direkt nach mehreren Verbandsrichtlinien
ausbilden dürfen.
Die wichtigsten
Ausbildungsorganisationen
SSI: www.divessi.com/
VDST: www.vdst.de
Barakuda: www.barakuda.de
PADI: www.padi.com
Die auch im Frühling schon moderaten Wassertemperaturen sowie die vielen
Sonnenstunden und die enormen Sichtweiten, die unter Wasser zumeist vorherr-
schen, machen Malta und die Nachbarinseln Gozo und Comino zu einem Ort, der
Tauchnovizen schnell die Angst vor den ersten Schritten unter Wasser nimmt. Auch
bei Wind und Wellen findet man immer einen geschützten Einstieg – kommt beides
aus Richtung Norden, taucht man halt im
ruhigeren Süden oder umgekehrt. Dazu
befindet sich an vielen Tauchplätzen nahe
des Einstiegs auch ein Parkplatz: Ein Umstand, der gerade dem technischen Taucher mit seiner schweren Ausrüstung entgegen kommt.
Anfänger haben es diesbezüglich einfacher: Sie können mit leichtem Gepäck
auf die Insel reisen. Mehr als die empfehlenswerte eigene ABC-Ausrüstung (Maske,
Schnorchel, Flossen) brauchen sie nicht: In
den Kurspreisen (Durchschnittspreis für Einsteigerkurse wie OWD oder CMAS* knapp
350 Euro) ist die Leihausrüstung bereits enthalten. Die Kursdauer beträgt im Schnitt vier
bis fünf Tage, darin enthalten sind – je nach
Verband – meist fünf Tauchgänge im Freiwasser.
Neben der kompletten Palette des Sporttauchbereiches haben sich Malta und Gozo zu einem der besten Gebiete für alles
entwickelt, was mit dem technischen Tauchen zu tun hat. Trimixkurse, Höhlen- und
Wrackausbildungen und in letzter Zeit verstärkt auch Rebreather-Kurse erfreuen sich
einer ständig wachsenden Beliebtheit. Erfahrene Taucher, die ihren Horizont erweitern möchten, stoßen auf Malta und Gozo auf eine Infrastruktur von Tauchbasen,
die schon seit Jahren in diesem Bereich zu
Hause sind: Helium, Sauerstoff, geschlossene Kreislaufgeräte – was in anderen Ländern noch unter »exotisch« läuft, gehört
hier in der Ausbildung fast schon zum Alltag. Neben den großen Ausbildungsorganisationen, die mittlerweile alle auch auf
den »Tec-Zug« aufgesprungen sind, bilden viele der dortigen Basen auch nach
den Regularien von Organisationen wie
TDI oder ANDI aus, bei denen das technische Tauchen seit jeher das Kerngeschäft
darstellt.
Die Frage »Mache ich Urlaub oder mache
ich einen Tauchkurs?« kann man sich auf Malta also sparen: Ausbildung im Urlaub, ohne
qualitative Kompromisse, in einem Zielgebiet,
das zu den abwechslungsreichsten des Mittelmeers gehört – das ist die Antwort. Denn
einfacher wird er nicht gelingen, der Schritt
in eine neue Welt, als vor den Küsten des
maltesischen Archipels. Und dabei spielt es
keine Rolle, ob man zu Beginn noch Tauchanfänger oder bereits ein Profi ist.
p
Malta 2/12 u · 7
p REISE
TAUCHPLÄTZE
15 Tauchplätze,
der Um El
1 Wrack
Faroud (Malta)
Die Um El Faroud gehört mit ihren
10.000 Tonnen und 110 Metern Länge zu den imposantesten Wracks
vor der Insel Malta. Der unter libanesischer Flagge fahrende Tanker wurde 1998 nach einem Brand vor der
Südküste Maltas versenkt und liegt
heute in maximal 34 Meter Tiefe. Mit
seinen riesigen Aufbauten, dem interessanten Maschinenraum und vielen erhalten gebliebenen Details wie
der Kombüse ist der stählerne Riese
perfekt für ausgiebige Erkundungen
auch im Inneren geeignet.
die man gesehen haben muss
Imposante Wracks, Höhlen und Kavernen und attraktiv bewachsene Felswände: Das
Spektrum für Unterwassersportler rund um Malta ist enorm facettenreich.
Text: Linus Geschke
Caves (Comino)
2 Comino
Schon für Beginner geeignet sind die Comino Caves –
M
alta oder Gozo? Gozo oder Malta? Unter Tauchern und Tauchbasenbesitzern wird heftig diskutiert, welche der beiden Mittelmeer-Inseln über die schöneren Tauchplätze verfügt. Oft
mündet die Antwort dann in einem lapidaren »Beide!«. Doch ganz
so einfach ist es nicht: Unter dem Strich kann man sagen, dass Go-
8 · u Malta 2/12
zo die etwas schöneren Steilwände und Höhlen hat, während Malta mit seiner immensen Fülle an unterschiedlichen Wracks punktet.
Also alles eine Frage der persönlichen Vorlieben. u hat
sich auf den drei Inseln Malta, Gozo und Comino umgesehen und
15 ­Dive-spots ausgesucht, die jeder Taucher erkunden sollte.
Fotos: Linke Seite: MTA / Karin Brussaard · Rechte Seite: Gerald Nowak
ein Grottensystem, von dessen Innerem aus fast ständig das Sonnenlicht zu sehen ist. Unmittelbar nach dem Abstieg in der Bucht
erwartet eine große Gruppe Zweibindenbrassen die Taucher, um
diese dann wie eine Wolke zu umhüllen – Folge der vielen Fütterungen, die hier leider immer noch stattfinden. Der Rest macht
einfach nur Spaß: geringe Tiefen, viel zu sehen, dazu Muränen
und Nacktschnecken, die in den Spalten und Einkerbungen leben.
Sea (Gozo)
3 Inland
Direkt an einem Parkplatz und von Klippen umsäumt,
liegt der maximal drei Meter tiefe und von Meerwasser gespeiste See. Von hier aus führt ein spaltartiger Tunnel ins offene Meer hinaus. Langsam geht es in Stufen tiefer, der Ausgang liegt auf rund 18 Meter Tiefe. Die daran anschließende
Steilwand gehört mit ihren imposanten Steinblöcken und dem
großen Fischreichtum zu den besten Tauchplätzen Gozos.
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p REISE
TRAVELTEAM
MALTA /GOZO
TAUCHPLÄTZE
DER SPEZIALIST
der P-29/Ex-«Boltenhagen«
7 Wrack
(Malta)
Point
4 Reqqa
(Gozo)
Der aus der DDR stammende und 1970 gebaute Minensucher (damals
noch »Boltenhagen«) tat seit 1996 vor der maltesischen Küste als Patrouillenboot seinen Dienst, bevor er im Jahr 2007 als Taucherattraktion
versenkt wurde. Heute ruht das bei Cirkewwa liegende Wrack in maximal
37 Meter Tiefe. Mit seinen 52 Metern Länge und gut sieben Metern Breite
ist das ehemalige Kriegsschiff ein lohnendes Ziel, dem aufgrund der geringen Zeit seit dem Untergang bislang lediglich der prächtige Bewuchs
fehlt. Ausflüge ins Innere fallen leicht, da vor der Versenkung Türen und
Luken entfernt und künstliche Durchgänge geschaffen wurden.
Ist dies der beste Tauchplatz des maltesischen Archipels? Zumindest
ganz sicher einer der abwechslungsreichsten: eine Steilwand, die in Stufen bis auf 60 Meter Tiefe abfällt und
mit Einschnitten versehen ist, die aussehen wie Canyons. Dazu häufig Begegnungen mit Bernsteinmakrelen,
Zackenbarschen und – mit viel Glück
– auch Tunfischen. Wer nach dem Einstieg nach links taucht, kommt nach
wenigen Minuten zur Billinghurst Cave: eine knapp 100 Meter weit ins Riff
führende Höhle, an deren Ende man
in einer luftgefüllten Kuppel auftauchen kann.
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der Imperial Eagle (Malta)
5 Wrack
Die im Jahr 1938 als »New Royal Lady« in England ge-
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baute Fähre zählt zu den spannendsten Wracks des Mittelmeeres. Seit 1995 ruht das Schiff in maximal 42 Meter Tiefe
vor der Küste bei Qawra: MIttlerweile dicht bewachsen, ist die
45 Meter lange Imperial Eagle auch ein Anziehungspunkt für
große Fischschwärme – selbst Barrakudas und Zackenbarsche
sieht man hier häufiger. Nach dem Tauchgang an dem Wrack
lohnt sich auf dem Rückweg ein Abstecher zu der in der Nähe
stehenden, überlebensgroßen Jesus-Statue.
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Hole (Gozo)
8 Blue
Der vielleicht bekannteste Tauchplatz auf Gozo:
Nach dem Einstieg lässt man sich tiefer sinken, bis man bei
rund 18 Metern den Ausgang ins offene Meer erreicht hat,
dem sich eine bis auf 60 Meter abfallende Steilwand anschließt. Taucher mit geringem Luftverbrauch können jetzt
rechter Hand abbiegen, bis sie unter Wasser das erreichen,
was über Wasser das Wahrzeichen Gozos geworden ist: das
Felsentor Azure Window.
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der Polynesien (Malta)
9 Wrack
Für den britischen Wrackexperten Ned Middleton ist die Le
Die HMS Stubborn gehört zu den wenigen betauchbaren und
gut erhaltenen U-Booten weltweit und stellt ein echtes Highlight dar: Mit ihrer Maximaltiefe von 57 Metern ist sie nur für
sehr erfahrene Sporttaucher geeignet, die zudem Erfahrung im
Umgang mit Dekotauchgängen haben müssen. Das 66 Meter
lange Boot der britischen »S-Klasse« liegt fast aufrecht auf dem
Grund, Turm und Druckkörper sind vollständig erhalten.
10 · u Malta 2/12
Alle Fotos: Gerald Nowak
der HMS Stubborn
6 Wrack
(Malta)
Polynesien das »schönste Wrack der Welt«. Ganz sicher ist sie jedoch
kein Wrack für Sporttaucher. Mit ihrer Länge von 152 Metern und der
Tiefe von 55 bis 70 Metern bleibt sie technischen Tauchern vorbehalten – und das ist auch gut so! Andernfalls wäre sie sicher schon lange
ihrer Artefakte beraubt wurden, die dem 1918 von einem deutschen
U-Boot versenkten Schiff den Beinamen »The Plate Ship« (Das TellerSchiff) einbrachten.
Malta 2/12 u · 11
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p REISE
TAUCHPLÄTZE
der Karwela (Gozo)
13 Wrack
Im Süden der Insel, bei Xatt l‘Ahmar, liegt in gut 40
Reef
10 Qawra
(Malta)
Meter Tiefe das Wrack der Karwela. Man sollte sich von den
nicht sonderlich beeindruckenden technischen Daten (rund 50
Meter Länge, 8,50 Meter breit) nicht verwirren lassen: Dank ihrer drei Ebenen ist die 1957 in Deutschland gebaute und am
12. August 2006 versenkte Fähre ein weitläufiges Wrack – vor
allem, wenn man es auch von innen erkundet. Die großen
Treppen zwischen den Decks, die zahlreichen Details sowie das
Spiel aus Licht und Schatten machen aus der Karwela eines der
fotogensten Wracks des Mittelmeeres.
Nahe des Ortes Qawra gelegene Steilwand, die mit mehreren Grotten in 30 bis 35 Meter
Tiefe aufwartet. Neben einem
für maltesische Verhältnisse
recht attraktiven Bewuchs lassen sich im Licht der Taucherlampen auch immer wieder
Garnelen und Bärenkrebse entdecken. Das der Steilwand vorgelagerte Plateau ist ein Anziehungspunkt für die typischen
Fischarten des Mittelmeeres
wie Brassen, Goldstriemen,
Meerjunker und Barben.
Reef (Comino)
12 Lighthouse
An einer felsigen Landspitze, unterhalb eines kleinen
Leuchtfeuers, liegt das Lighthouse Reef. Hier finden Taucher
ein steiles Drop-off, das mit vielen kleinen Höhlen und einem
Kamin durchzogen ist, der von den Basen meist »The Chimney«
genannt wird. Mit etwas Glück stoßen Besucher auch auf die
etwas scheuen Zackenbarsche, die in diesem Gebiet leben.
Rock (Gozo)
14 Crocodile
Der in der Nähe von Dweijra und unweit des Blue Hole gelegene Tauchplatz ist markiert durch einen Felsen, der ein
wenig über die Wasseroberfläche hinaus ragt und dessen Form
an ein Krokodil erinnert. Direkt darunter liegt eine Steilwand,
die zu den schönsten des gesamten maltesischen Archipels gehört: Im oberen Bereich tummeln sich Krebse, Nacktschnecken
und Feuerwürmer, eine Etage tiefer Kardinalsfische und Brassen, und mit viel Glück auch der ein oder andere Zackenbarsch.
Ganz in der Nähe ist in 25 Meter Tiefe noch eine »Rogers Cave«
genannte Höhle zu finden.
des Bristol
15 Wrack
Blenheim-
Bombers (Malta)
Die bei Cirkewwa in 36 Meter Tiefe liegende »Rozi«. Lediglich
die Schrauben sowie die Maschine wurden vor der Versenkung
1991 entfernt, ansonsten ist der im Jahr 1958 gebaute Schlepper nahezu vollständig erhalten. Aber an diesem Tauchplatz ist
das rund 40 Meter lange Schiff gar nicht die Hauptattraktion,
sondern der enorme Fischreichtum, der an ihm zu finden ist.
Mönchsfische, Barrakudas und neugierige Muränen: An manchen Tagen sieht man vor lauter Fisch kaum das Wrack!
12 · u Malta 2/12
Alle Fotos: Gerald Nowak
der Rozi (Malta)
11 Wrack
Sie ist das vielleicht meistbetauchte Wrack Maltas:
Die Bristol Blenheim ist eines der
wenigen gut erhaltenen Flugzeugwracks, die in für Sporttaucher erreichbaren Tiefen liegen: 1941 abgeschossen, liegen die Überreste
des britischen Bombers heute in 42
Meter Tiefe. Seine Stern-Motoren
hängen immer noch an den gut 17
Meter Spannweite messenden Tragflächen. Auch das Cockpit sowie der
Steuerbordpropeller sind noch weitestgehend intakt. Ein Ziel für erfahrene Taucher, die mit Ab- und
Aufstiegen im Freiwasser keine Probleme haben.
Malta 2/12 u · 13
p REISE
Zeitzeuge am Meeresgrund
Das Boot
Es stammt aus den finsteren Tagen des Zweiten
Weltkriegs und gilt heute als das Wrack Maltas mit der
größten Anziehungskraft: das britische U-Boot HMS
»Stubborn« vor der Nordküste der Insel.
Text: Linus Geschke · Fotos: Gerald Nowak
14 · u Malta 2/12
HMS STUBBORN
M
alta, gut drei Kilometer vor der Küste, nahe Qawra Point: In 35 Meter Tiefe beginnen sich die dunklen
Konturen langsam vor dem hellen Sandgrund
abzuzeichnen. Erst sind es nur Schatten, die
sich dann zu einem zigarrenförmigen Körper verdichten, der zusammen mit dem charakteristischen Turm zu der unverkennbaren
Silhouette eines gesunkenen U-Bootes wird.
Rund 20 Meter tiefer ist das Ziel des Tauchgangs erreicht: Die »HMS Stubborn«, ein
britisches Unterseeboot der Seraph-Klasse,
kurz »S-Klasse« genannt.
Die S-Klasse war das Gegenstück zu den
deutschen U-Booten des Typs VII – beide
bildeten im Zweiten Weltkrieg das Rückgrat
ihrer jeweiligen U-Boot-Flotte. Auch wenn
das britische Modell dem deutschen – ­diese
konnten tiefer tauchen, waren stabiler und
treffsicherer – in den meisten Bereichen unterlegen war, hatte es dennoch seine Vorteile:
Der größte lag im Bereich der höheren Wendigkeit und der geringeren Zeitspanne, die
verging, bis das Boot beim Alarmtauchen
vollständig unter der Wasseroberfläche verschwunden war.
In den Annalen der Royal Navy nimmt die
»Stubborn« eine besondere Stellung ein: Nie
zuvor und niemals danach kam ein U-Boot
der S-Klasse aus einer größeren Tiefe wieder
hinauf an die Oberfläche – und machte damit seinem Namen (stubborn, auf Deutsch:
stur/widerspenstig) alle Ehre. Nachdem das
U-Boot am 13. Februar 1944 erfolglos einen deutschen Geleitzug angegriffen hatte,
wurde es verfolgt und mit Wasserbomben
belegt: Die »Stubborn« wurde dabei schwer
beschädigt, verlor die Trimmung und sackte
bis auf 165 Meter Tiefe durch. Wie knapp
man dabei einer Katastrophe entgangen war,
bewies ein unbemannter Test, den die Royal Navy 1948 mit der baugleichen »HMS
Stoic« durchführte: Ihr Druckkörper zerbarst in 183 Meter Tiefe.
Rund um den Kommandoturm des versunkenen U-Bootes tummeln sich heute
Mönchsfische, das gesamte Wrack ist mit
Schwämmen besiedelt, und oft zieht eine
leichte Strömung darüber hinweg. 57 Meter
Tiefe zeigt der Tauchcomputer am Wrack an
– wer keine Erfahrung mit Freiwasserabstiegen und tiefen, dekopflichtigen Tauchgängen
hat, ist an der englischen Kriegsteilnehmerin
definitiv verkehrt. Nicht jede maltesische Basis hat die »Stubborn« im Programm, und
die, die es haben, schauen sich die Teilnehmer für einen Tauchgang dorthin im Vorfeld
meist genau an. Die Luke des Kommandoturms steht offen, theoretisch ist der Eingang
frei: Aber im Inneren ist ein versunkenes Unterseeboot ein enger, gefährlicher Raum, der
eine speziell konfigurierte Ausrüstung und
viel Erfahrung erfordert – weit weg von dem,
was man allgemein noch als Sporttauchen
bezeichnen kann. Als die »Stubborn« 1946
als Übungsziel für Sonare versenkt wurde,
hat noch keiner geahnt, dass sie Jahrzehnte
später als eines von nur wenigen intakten
und betauchbaren Unterseebooten weltweit
zum Sehnsuchtsziel für viele Wracktaucher
werden würde: Lediglich das Bordgeschütz
und der Schnorchel wurden demontiert, ansonsten ist die »alte Lady« in einem fast einzigartig guten Zustand.
Verbrechen vor Bali
Die HMS (Her/His Majesty‘s Ship) Stubborn wird auf Malta – insbesondere von
Engländern – oft als »Kriegsheldin« bezeichnet: Eine Aussage, die mit den Fakten nicht übereinstimmt. Das U-Boot operierte zwar lange in der Nordsee und in der
Biskaya, allerdings meist glücklos: viele Angriffe, viele Fehlschüsse. Später wurde sie
dann in den asiatischen Raum verlegt, wo
sie im April 1945 östlich von Bali sogar zur
Kriegsverbrecherin wurde. Nach dem Angriff und der Versenkung des japanischen
Patrouillenboots No.2 (die Ex-Nadakaze)
wollte Kommandant Albert-George Davis
einen der Überlebenden zum Verhör auf
das U-Boot bringen lassen. Während Davis das Boot zwischen den Schiffbrüchigen
hindurch bewegte, machte einer der Überlebenden eine verächtliche Geste, worauf er
vom Artillerie-Offizier der »Stubborn« mit
der Pistole erschossen wurde. Um dies zu
verschleiern – man fürchtete dementsprechende Aussagen der anderen Überlebenden – ließ Davies ein schweres Maschinengewehr an Deck bringen.Jetzt sollte jeder
der im Wasser schwimmenden Schiffbrüchigen dran glauben. Verhindert wurde dies
nur durch ein herannahendes japanisches
Flugzeug, das die »Stubborn« zum sofortigen Tauchen zwang: Einer von vielen Belegen dafür, dass auch bei der »ritterlichen«
Royal Navy, wie bei allen anderen Kriegsparteien auch, der Anstand im Verlauf des
Krieges verloren ging.
Der Bug mit den Öffnungen der Torpedorohre, die Funk- und Horcheinrichtungen
nahe des Turms, die Tiefenruder und das
spitz zulaufende Heck lassen den Besuch der
66 Meter langen »Stubborn« heute zu einer
Zeitreise unter Wasser werden. Rund zwölf
Minuten Grundzeit hat man in dieser Tiefe, sofern sich die Dekozeiten noch in einem
halbwegs akzeptablen Rahmen bewegen sollen. Dann geht es durch das azurblaue Freiwasser wieder hoch zur Sonne. Ab und zu
krönen große Makrelenschwärme, die einen
beim Dekostopp umkreisen, den Tauchgang,
der eine solche Krönung gar nicht mehr nötig hätte. Die HMS »Stubborn« mag einer
dunklen Epoche entstammen – heute ist sie
ein strahlendes Highlight unter den vielen
Wracks rund um Malta.
p
Malta 2/12 u · 15
p REISE
MALTA AKTIV
1
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4
3
5
Fotos: Links: MTA / Markus Kirchgessner · Oben: MTA · Unten links: MTA / Andreas Hub · Unten mitte: Gerald Nowak
Fotos: Oben: MTA / Bellavista · Unten rechts: MTA · Rechts: Gerald Nowak
Archipel für Aktivurlauber
Man muss nicht nur tauchen ...
An »Himmlischen Hängen« klettern, auf Strandpfaden wandern, Rad fahren oder im
Mittelmeer baden und Nightlife bis zum nächsten Morgen. Alles ist möglich auf Malta.
Text: Linus Geschke
W
enn der Sommer und Herbst den
Tauchern gehört, gehört der Winter und Frühling den Kletterern 1 :
Es gibt nur wenige Regentage, das Klima ist
mild, die ansonsten eher trockene Insel mit
Grün überzogen. Ob extremes Soloklettern
für Profis, die dies ohne Absicherung durch
ein Seil bewerkstelligen, oder geführte und
abgesicherte Abstiege an den diversen Steilküsten – auf Malta und Gozo gibt es für jeden Anspruch die geeignete Wand. Meisterschaften für Extremsportler, Kurse für
16 · u Malta 2/12
Einsteiger, ja sogar Firmenevents werden zuweilen an den »Himmlischen Hängen« abgehalten: Die Kalksteinwand vor Augen, das
azurblaue Meer unter sich, werden Muskeln,
Selbstwertgefühl und Gruppendynamik gleichermaßen gestärkt.
Auswahl gibt es reichlich, und so muss
man sich die herrlichsten Kletterrouten mit
ein wenig Glück mit kaum jemandem teilen: Obwohl die Inseln keine echten Berge haben, können Aktivurlauber aus über
1300 möglichen Routen wählen, abgestuft
durch die im Klettersport üblichen Schwierigkeitsgrade. Erfahrene Kletterführer sind
vor Ort recht leicht zu finden, und auch die
Tauchbasen wissen meist, an wen man sich
bei Interesse wenden kann. Und auf einer
solchen Tour, an bis zu 253 Meter hohen
Klippen, bei der Überquerung von verwunschen daliegenden Tälern oder tief im Inneren von mystischen Kalksteinhöhlen, hat
so mancher Taucher schon festgestellt: Der
maltesische Archipel ist auch über Wasser
ein Erlebnis!
Wem das jetzt zu sehr nach Adrenalin
klingt, der kann es auch gemütlicher haben,
ganz ruhig und entspannend: Insbesondere
Gozo ist ein Paradies für Wanderer 2 , die
mit pittoresken Dörfern und spektakulären
Küstenabschnitten für das Herunterlatschen
der Schuhsohlen belohnt werden - vom wohlverdienten Zwischenstopp in einer landestypischen Gaststätte einmal abgesehen. Wer mit
seinen Beinmuskeln lieber zwei Räder bewegt,
kommt auch nicht zu kurz: Einsame Feldwege,
holprige und annähernd autofreie Gässchen
sowie einsame Küstenabschnitte machen die
Westküste Maltas und die Nachbarinsel Gozo
zu einem Dorado für passionierte 5 Mountainbike-Fahrer und -Fahrerinnen.
Wie man sich bettet
Von der einfachen Privatunterkunft bis
hin zum luxuriösen Fünf-Sterne-Hotel mit
großer Wellness-Oase reicht das Übernachtungsangebot, begrenzt nur durch die eigenen Vorlieben und den Geldbeutel. Doch
insbesondere auf Gozo hat sich bei Familien noch eine weitere Variante immer stärker durchgesetzt: der Urlaub im gemieteten
Farmhaus 4 . Es sind zum Teil jahrhundertealte Bauten mit meterdicken Wän-
den, die fernab des Trubels stehen: Gärten
mit blühender Bougainvillea und privaten
Swimmingpools erwarten einen hier, dazu
Zimmer mit landestypischer Einrichtung
sowie einer eigenen Terrasse, die zumeist für
grandiose Ausblicke sorgt – und die deutlich günstiger sind, als man denkt. Wer hier
einziehen will, sollte allerdings die Kosten
für einen auch ansonsten empfehlenswerten
Mietwagen mit einkalkulieren.
Überhaupt Familien: Wer auf Malta
wohnt, braucht sich vor Quengelattacken
des eigenen Nachwuchses nicht zu fürchten. Ein Besuch in der ehemaligen Filmkulisse des Popeye-Village, Spaßbäder wie der
»Splash and Fun Waterpark« mit seinem Wellenbad, der Super-Bowl-Rutsche oder dem
»Lazy River« mit riesigen Gummireifen lassen Langeweile bei den Kindern nicht einmal ansatzweise aufkommen.
Freunde des Nachtlebens dagegen sollten
das Gebiet rund um die Orte St. Julians und
Sliema zumindest einmal bei Dunkelheit aufsuchen. Eine riesige Auswahl an Restaurants,
Bars und Diskotheken lässt die Nacht zum
Tage werden – und die Sonnenbrille am
Tag danach zum unverzichtbaren Utensil
für übermüdete Augen. Zur Entspannung
kann man dann ja wieder abhängen: Ganz
ruhig an den »Goldenen Stränden 3 « im
Nordwesten der Insel oder deutlich aktiver
an ihren »Himmlischen Hängen«.
p
Internetadressen für Aktive
Den besten Überblick über den Archipel im Internet bietet die Website des
maltesischen Fremdenverkehrsamtes
www.visitmalta.com
Zudem gibt es mehrere Onlineseiten,
die einen genaueren Blick wert sind.
Für sportliche Besucher:
www.wandernaufmalta.com
www.malta-rockclimbing.com
www.climbmalta.com
www.gozoadventures.com
Für Familien mit Kindern:
www.splashandfun.com.mt
www.popeyemalta.com
www.playmobilmalta.com
Für Farmhausurlauber auf Gozo:
www.gozofarmhouses.com
Malta 2/12 u · 17
p REISE
Malta zwischen Gestern und Heute
Große Belagerung
Malta zwischen Gestern und Heute
Mitten im Mittelmeer, etwa 95 Kilometer südlich von Sizilien, liegt der maltesische
Archipel mit seinen drei Inseln Malta, Gozo und Comino: Geschichtsträchtige Orte,
an denen die Vergangenheit bis in die Gegenwart reicht.
Text: Linus Geschke
Wer heute durch die Straßen Vallettas
zieht, kommt unweigerlich an den dicken
Befestigungsmauern vorbei, die die Stadt
umschließen. Es ist eine der ersten Städte,
die am Reißbrett entworfen wurde: Gerade
Straßen, angelegt wie ein Schachbrettmuster. Von fast jeder Stelle aus kann man das
Meer sehen. Was einst der Sicherheit diente,
wirkt heute wie eine natürliche Klimaanlage
– selbst in heißen Sommern weht der Wind
ungehindert durch die Gassen und an Steinmauern vorbei. Menschen mit Fantasie fällt
es leicht, sich hier um 500 Jahre zurückversetzt zu fühlen. Ansonsten hilft die »Malta
Experience« dabei: eine audio-visuelle Tour
durch die maltesische Geschichte, zu finden
gegenüber dem »Mediterranean Conference
Centre« unweit des Forts St. Elmo.
In der Bucht von Marsaxlokk gingen die
osmanischen Truppen an Land. Ihre Kanonen zogen sie über die Insel, um die von den
Malteserrittern gehaltenen Forts von mehreren Seiten unter Beschuss zu nehmen. Der erste Angriff richtete sich gegen das Fort St. Elmo in Valletta; über 6000 Geschosse schlugen
dort pro Tag auf Mauern und Menschen ein.
Als die Festung am 23. Juni fiel, lebten von
den einst 1500 Verteidigern nur noch neun.
Aber auch die Osmanen mussten herbe Verluste in unerwarteter Höhe einstecken – c
18 · u Malta 2/12
Fotos: Linke Seite: MTA / Andreas Hub · Rechte Seite oben: MTA · Unten links: MTA / Mario Galea Mitte rechts: MTA / Péter Vanicsek · Rechts unten: MTA / Andreas Hub
A
m Morgen des 18. Mai 1565 blickte
Jean Parisot de la Valette, Großmeister
des Malteserordens, von seiner Festung hinab in die Hoffnungslosigkeit. Mehr
als 200 Schiffe mit über 40.000 Kriegern lagen vor der Küste Maltas: Angreifer, die unter dem Befehl von Mustafa Pascha standen.
Lediglich 750 Ritter hatte de la Valette dem
entgegenzusetzen, ergänzt von 8000 maltesischen Kämpfern – zum Großteil Bauern,
unerfahren im Kriegshandwerk, bewaffnet
mit Beilen und Mistgabeln. Malta, die »Bastion der Christenheit«, schien dem Untergang geweiht.
Malta 2/12 u · 19
p REISE
Malta zwischen Gestern und Heute
8000 Krieger starben bei der Eroberung, darunter auch der bei den Osmanen als Held
verehrte Korsar Turgut Reis. Wer überlebte,
begann oftmals zu erkranken: Großmeister
de la Valette ließ vor dem Angriff die in der
Nähe liegenden Brunnen vergiften.
Im Juli und August 1565 konzentrierten
sich die osmanischen Angriffe auf die letzte
Bastion der Ritter, das Fort St. Angelo. Kanonade erfolgte auf Kanonade, Angriff auf
Angriff, aber St. Angelo fiel nicht. Langsam
machte sich bei den Osmanen die Furcht
breit, dass eine aus Sizilien erwartete Ersatzarmee den Rittern zur Hilfe kommen könnte.
Man entschloss sich, das unbewaffnete Hinterland anzugreifen – insbesondere die Stadt
Mdina, Heimat des maltesischen Adels. Doch
der Stadtkommandant ließ Frauen, Bauern
und Kinder in Uniformen stecken, auf den
Mauern Stellung beziehen und dann die heranrückende Armee so lange beschießen, bis
der komplette Munitionsvorrat nahezu verbraucht war. Der Bluff wirkte, die Osmanen
zogen wieder frustriert ab.
Kaum sonst in Europa kann man das Mittelalter besser nachempfinden als in Mdina: Die herrschaftliche Stadt atmet mit ihren autofreien Gässchen sowie den Palästen
und Kirchen aus sandfarbenen Kalkstein die
Grandezza einer längst vergangenen Epoche. Besucher sitzen auf den Terrassen der
zahlreichen Cafés, trinken Kaffee, essen ein
Stück Kuchen und lassen die Atmosphäre
auf sich wirken. Wer noch mehr Entspannung sucht, erreicht mit dem Auto in wenigen Minuten die außerhalb der Hochsaison
nie überfüllten und schönsten Sandstrände
Maltas: die Golden Bay sowie den in unmittelbarer Nachbarschaft gelegenen »Zwillingsstrand«, die Ghaijn Tuffieha Bay.
Ende August und Anfang September
1565 begannen die Osmanen, immer stärker zu verzweifeln. Krankheiten und Ver20 · u Malta 2/12
Fotos: Linke Seite oben: MTA / Clive Vella · unten: MTA / Péter Vanisek · Rechte Seite oben u. rechts unten: MTA / Mario Galea · links unten: MTA / Clive Vella
Marsaxlokk ist heute ein beschaulicher
Fischerort, dessen größte Attraktion der vormittägliche Markt ist. Von den einstigen Eroberern ist dort nichts mehr zu sehen. Das
zerstörte Fort St. Elmo wurde später in anderer Form wieder aufgebaut und ist jetzt
eines der sehenswertesten der Insel. Aber
auch auf Gozo findet man Zeugen der ehemaligen Wehrfähigkeit, kleine Wachtürme
beispielsweise oder die imposante Zitadelle von Victoria. Anders als die Malteser haben sich die Gozitaner 1798 den napoleonischen Truppen nicht kampflos ergeben,
sondern sie gefangen genommen und in der
Zitadelle inhaftiert. Der Besuch ihrer Mauern zählt zum Pflichtprogramm eines jeden
Gozo-Aufenthaltes.
luste häuften sich, und noch immer wollte
die Handvoll Kreuzritter und Bauern nicht
klein beigeben, obwohl sie nur noch rund
600 Mann stark waren. Als dann auch noch
die Kunde eines im Norden der Insel gelandeten Heeres die Runde machte, brach
Mustafa Pascha die Belagerung ab, die seiner Armee 24.000 Tote und knapp 10.000
Verwundete beschert hatte. Selten hatte es
in der Militärgeschichte einen Erfolg gegeben, der unerwarteter war als jener der
Malteserritter gegen die Osmanen – in dem
Kampf, der auf Malta bis heute nur »Die
große Belagerung« genannt wird. Die hinter dem Hafen neu errichtete Hauptstadt
wurde zu Ehren des Großmeisters Valletta
genannt und galt lange als die am besten
befestigte Stadt der Welt. Ihre Festungsmauern gehören bis heute zu den großartigsten
und beeindruckendsten Bauwerken dieser
Epoche und ziehen Jahr für Jahr unzählige Touristen an.
Schon vor den Malteserrittern hatte Malta
eine wechselvolle Geschichte. Phönizier waren hier, Griechen und Römer. Aber das ist
eine Historie, die fast jede Mittelmeerinsel
vorweisen kann – wirklich einmalig und am
stärksten geprägt wird Malta durch die Zeit
der »Großen Belagerung«. Eine Hafenrundfahrt, für wenige Euro zu haben, ermöglicht den wohl imposantesten Anblick über
die Hinterlassenschaften der Ritter: meterdicke Mauern, bis zu 30 Meter hoch, die sich
über die Einfahrten des Haupthafens erheben. Und an manchen Tagen, so sagen es Legenden, könne man es auf dem Wasser immer noch hören – das Klirren der Schwerter
und das Böllern der Kanonen. p
Malta 2/12 u · 21
p REISE
REISE-INFOS
Tauchbasen in Sliema / St. Julians (Malta)
Name
Aquanauts
Aquarrigo
Cresta Dive Centre
Dive Malta Dive Centre
Dive Shack
Dive Systems Ltd
£ REISE-INFO Malta
c Malta und die Nachbarinseln Go-
c An-/Einreise: Malta wird von
c Tauchen: Aufgrund des auch im
zo und Comino sind zwar von der
englischen Kultur geprägt, haben
aber ihren ganz eigenen, mediterran-arabischen Charme entwickelt.
Während sich die Hauptinsel Malta
stellenweise dicht besiedelt, lebendig und eher trocken zeigt, ist Gozo
grüner und ruhiger. Auf dem Felsinselchen Comino befinden sich nur
ein Hotel und viel Natur. Meistgesprochene Sprache ist Maltesisch,
doch Englisch ist die zweite Landessprache. Der maltesische Archipel
wurde 2004 Teil der EU, gezahlt wird
seit 2008 mit dem Euro. Die meisten
Hotels und Restaurants akzeptieren
Kreditkarten. Insgesamt ist Malta
zusammen mit den Nachbarinseln
rund 316 Quadratkilometer groß
und hat gut 400.000 Einwohner.
vielen deutschen Flughäfen aus
das ganze Jahr von Air Malta und
Lufthansa angeflogen. Die Flugzeit beträgt rund 2,5 Stunden. Malta gehört zum Schengen-Raum,
daher sind Personalausweis oder
Reisepass nur für Check-In und ETicket am Flughafen erforderlich.
Weitere Informationen über Flugverbindungen findet man unter
www.­airmalta.com.
Winter milden Klimas ist Malta nahezu ein Ganzjahresziel – die beliebtesten Reisezeiten sind dennoch der Sommer und Herbst. Im
Frühling sind die Mittelmeer-Inseln
besonders grün und landschaftlich reizvoll, die Wassertemperaturen erfordern jedoch einen mindestens sieben Millimeter dicken
Halbtrockenanzug. Obwohl es auch
viele anfängergeeignete Tauchplätze gibt, erschließt sich die ganze
Schönheit der maltesischen Unterwasserwelt mit ihren Höhlen und
tiefer liegenden Wracks vor allem
dem erfahrenen Taucher.
Die Fähre zwischen Cirkewwa (Malta) und Mgarr (Gozo) fährt meist
stündlich; Fahrzeit etwa 25 Minuten (www.gozochannel.com). Trotz
der kurzen Wege und des gut ausgebauten öffentlichen Busnetzes
ist für aktive Urlauber ein Mietwagen empfehlenswert.
Lagoon Dive Centre
Neptunes Diving
Selkies Malta
Starfish Diving
Watercolours Dive Centre
Name
Abyss Diving Club
Anchor Diving Malta
Aquatica Diving Centre
Aquaventure
Buddies Dive Cove
Corsair Diving
Dive Deep Blue
H2o Divers
Maltaqua
Mel Dives
New Dimension Scuba
Octopus Garden
Fremdenverkehrsamt Malta:
[email protected]
Paradise Diving
Scubatech
Sea Shell Dive Cove
™
Strand Diving Services
Subway
Underwaterworld
Comino
George Borg Olivier Street,
St. Julians
14 A, Qui-Si-Sana, Sliema
It- Torri (Exiles), Tower Point,
Tower Road, Sliema
Westin Dragonara Resort,
St. Julians
9, Belvedere Road, Gzira
Main Street, St. Julians (Balluta)
Planet Court, Ground Floor,
Sliema
Corinthia Beach Resort,
St. George’s Bay
Sliema A.S.C, Tower Road, Sliema
Telefon
21 31 97 32
21 37 76 74
E-Mail
[email protected]
[email protected]
Website
www.maltascuba.com
www.planetsea.net
21 37 14 59, 99 82 04 60,
99 47 51 50
21 36 99 94, 79 52 53 08
[email protected]
www.crestadivecentre.com
[email protected]
www.divemalta.com.mt
21 33 85 58
21 31 91 23
[email protected]
[email protected]
www.divemalta.com
www.divesystemsmalta.com
21 35 64 41
[email protected]
www.divewise.com.mt
21 34 05 11
21 37 68 65
21 34 59 86
[email protected]
[email protected]
[email protected]
www.lagoonbuvariskola.hu
www.neptunesdiving.eu
www.selkies.eu
21 38 29 95
[email protected]
www.starfishdiving.com
99 82 18 29, 79 69 77 09
[email protected]
www.maltadiving.com
Tauchbasen in Bugibba / St. Paul’s Bay/ Qawra Xemxija / Mellieha (Malta)
Mad Shark
c Weitere Infos:
© 2012
Gozo
www.urlaubmalta.com
www.mein-malta-urlaub.de
Infos zu Gozo: www.gozo.gov.mt
Allgemeine Tauchinfos:
www.pdsa.org.mt
Aktuelle Infos für iPhone, iPod
touch oder iPad:
Kostenlose Malta-App im iTunes
Store unter »Visit Malta«.
Foto: MTA / Vanicsek Péter
Divewise Services
Adresse
NSTS Aquacentre, Qui-Si-Sana
Preluna Beach Club, Tower Road,
Sliema
Cresta Quay, St. George’s Bay
Adresse
New Dolmen Hotel, Qawra
Lampuki Street, Bugibba
Toni Bajada Str, St. Paul’s Bay
Mellieha Bay Hotel, Mellieha
24/2, Pioneer Road, Bugibba
14/16, Triq il-Qroll Bugibba
Ananija Str., Bugibba
Barcelo Riviera Hotel, Marfa,
L/O Mellieha
Ambassador Hotel, Xemxija
(Fekruna)
Mosta Rd., St. Paul’s Bay
Tunny Net Lido, Mellieha
Tower Palace, St. Paul’s Bay
Gillieru Harbour Hotel,
St. Paul’s Bay
Paradise Bay Hotel, Cirkewwa, Mellieha
Alka Street, St. Paul’s Bay
2b, Dun F. Sciberras Street,
Mellieha
Mosta Rd., St. Paul’s Bay
Pioneer Road, Bugibba
Grand Mercure San Antonio
Hotel, Tourists Street, Bugibba
Telefon
23 55 23 55
27 56 72 38
21 57 97 53
21 52 21 41, 21 52 23 56
21 57 62 66
21 57 01 18, 99 21 64 80
21 58 39 46
21 52 13 29
E-Mail
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Website
www.abyssdiving.net
www.anchordiving.com
www.scubadivingmalta.com
www.aquaventuremalta.com
www.buddiesmalta.com
www.corsairdivingmalta.com
www.divedeepblue.com
www.h2odivers.com
2 158 42 74
[email protected]
www.madsharkmalta.com
21 57 18 73, 21 57 25 58
21 52 25 95
99 40 09 14, 99 27 74 20
21 57 87 25
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
www.maltaqua.com
21 52 43 63
[email protected]
www.paradisediving.com
21 58 06 17
21 52 10 62
[email protected]
[email protected]
www.scubatech.info
www.seashell-divecove.com
21 57 45 02
21 57 03 54
23 50 36 43
[email protected]
[email protected]
[email protected]
www.scubamalta.net
www.subwayscuba.com
www.underwaterworldmalta.com
Telefon
21 63 99 81
E-Mail
[email protected]
Website
www.divemed.com
Contact
21 55 46 85
21 56 56 26
27 02 82 99
21 56 17 57
21 56 38 40
21 55 13 15
21 56 30 37
21 56 44 29
21 55 85 07
21 34 59 86
21 56 12 21
21 55 13 01
21 55 05 14
Email
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Website
www.atlantisgozo.com
www.divebluewaters.com
www.diving-gozo.com
www.calypsodivers.com
www.extradiversgozo.com
www.gozodiving.com
www.gozoaquasports.com
www.mobydivesgozo.com
www.nauticteam.com
www.selkies.eu
www.scuba-kings.com
www.gozodive.com
www.utina-diving.com
www.nds-malta.com
www.octopus-garden.com
Tauchbasen in Marsaskala (Malta)
Name
Dive Med
Adresse
Zonqor Point, M’Skala
Tauchbasen auf Gozo / Comino
Malta
2 km
22 · u Malta 2/12
© 2012
™
Name
Atlantis
Blue Waters Dive Cove
Bubbles Diving Centre
Calypso
Extra Divers
Frankies
Gozo Aquasports
Moby Dives
Nautic Team
Selkies Comino & Gozo
Scuba Kings
St. Andrews Divers Cove
Utina Diving College
Address
Atlantis Hotel, Gozo
Conception Street, Qala, Gozo
17 Bakery Street, Marsalforn, Gozo
The Seafront, Marsalforn, Gozo
Gand Hotel, Mgarr, Gozo
Mgarr Rd, Xewkija, Gozo
Rabat Rd, M‘Forn, Gozo
Xlendi Bay, Gozo
Volcano Street, Marsalforn, Gozo
Comino Hotel, Comino
The Seafront, Marsalforn, Gozo
Xlendi Bay, Gozo
Xlendi Bay, Gozo
Malta 2/12 u · 23
Vielfalt an
Aktivitäten
M A LTA G O Z O C O M I N O
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