Geschichte von und über Oberursel
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Geschichte von und über Oberursel
Oberursel Erinnerungsort der Zeitgeschichte Camp King Zeugnisse zur Geschichte der Stadt gibt es viele. Da ist die Eintragung im Grundbuch des Klosters Lorsch von einer Schenkung, in der der Name der Siedlung zum ersten Mal genannt wird (791 n. Chr.). Da ist die Kirche St. Ursula, die nach der Verleihung der Stadtrechte 1444 neu und größer in gotischem Stil erbaut wurde. Da ist das ehemalige Untertor, auf dem das erste Rathaus errichtet wurde, gleich am Marktplatz und beliebtes Motiv für Fotografen. Schließlich fließt der Urselbach vom Taunus her durch die Stadt, der bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts rund 40 Mühlwerke antrieb, zum Mahlen, zum Hämmern, zum Walken, zum Stampfen, zum Sägen. Die nahe große Handelsstadt Frankfurt bot einen aufnahmebereiten Markt für Handwerksprodukte und für Erzeugnisse der Land- und Viehwirtschaft. Für die Interessierten an der Geschichte der Stadt bieten Bücher und Internet, aber auch das Vortaunusmuseum am Markt Informationen und Hintergrundmaterial. Regelmäßige Führungen geben Gelegenheit zum näheren Kennenlernen der Stadtgeschichte. Links: www.ursella.org (Verein für Geschichte und Heimatkunde) www.oberursel.info (Verschiedene Führungen und Prospekte) www.vortaunusmuseum.de (Vortaunusmuseum) Bei dem Projekt „Geist der Freiheit“ der Kulturregion Frankfurt Rhein Main ist die Stadt mit einem besonderen Erinnerungsort der Zeitgeschichte beteiligt. Auf dem Gelände des ehemaligen Camp King ist nach dem Abzug der US-Army nach 1993 ein modernes Wohngebiet entstanden. Nur wenige bauliche Zeugnisse erinnern an die so unterschiedliche Nutzung des Geländes im Norden der Stadt: Die ersten Gebäude seit 1933 NS-Schulungslager der Universität Frankfurt, danach 1938 erweitert zum Reichssiedlungshof der Deutschen Arbeitsfront (DAF) mit weitreichenden Plänen, 1940 – 45 Durchgangslager (Dulag) für alle gefangenen Piloten der britischen und US-Luftwaffe mit Verhörzentrum und Nachrichtenauswertestelle (West), 1945 und später unter dem Kommando der US-Army Vorbereitung der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse, Aufbau der Spionageeinheiten gegen die Sowjetunion, dann auch gegen die DDR, und die Einrichtung der „Organisation Gehlen“, später Bundesnachrichtendienst, schließlich die Verkehrslogistik der US-Forces in Westeuropa (seit 1968). Die Zeugnisse sind abgesehen von Gebäuden vor allem Bilder, Dokumente, einige Filmausschnitte und Studienliteratur, die an einem „Erinnerungsort“ zugänglich sind. Ab 1.März 2007 wird Abschnitt für Abschnitt der schriftlichen Darstellung im Internet zu lesen sein (Adresse des Vereins für Geschichte s.o.). Bis zur endgültigen Entscheidung über die Nutzung des „Gemeinschaftshauses“ des Siedlungshofes, in dem der Erinnerungsort seinen Platz finden soll, ist das Material zugänglich im Kirchenladen der Ev. Heilig-Geist-Gemeinde (Im Rosengärtchen 37). Die Hinweise für die verschiedenen Angebote im Jahr 2007 finden Sie im folgenden Öffentliche Führungen 19. März und 28. August, jeweils 14°° Uhr, Treffpunkt am Parkplatz des EDEKA-Marktes, Hohemarkstr., Haltestelle „Kupferhammer“ der U3 Camp King Führungen für geschlossene Gruppen auf Anfrage Vortrag II „Flieger ohne Flügel“ – Dulag-Luft und Auswertestelle (West) 1939 – 45 Manfred Kopp für den Verein f. Geschichte und Heimatkunde im Georg-Hieronymi-Saal, Rathaus Oberursel am 23. April 2007, 20 Uhr Vortrag III „Im Labyrinth der Schuld“ – US-Interrogation Center, 1945 – 49, im Sept Kontaktperson ist neben www.oberursel.info Manfred Kopp, 06171/581350 - [email protected] Postadresse: Stadtarchiv, Schulstr. 32, 61440 Oberursel