Book Actividades GER.indb

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Book Actividades GER.indb
Wir möchten zum Erfolg der Menschen und Unternehmen beitragen
2014
Geschäftsbericht
Geschäftsbericht
2014
6 BRIEF VON ANA BOTÍN
„Dank unserer Stärke bietet sich
uns die einzigartige Chance, unsere
Unternehmenskultur weiter zu
verbessern und nachhaltigere
Beziehungen zu unseren Kunden
aufzubauen“.
V
4Santander im Jahr 2014
6Brief von Ana Botín,
Santander Group
Executive Chairman
12 Brief von José Antonio Álvarez,
Chief Executive Officer
18 Corporate Governance
24 GESCHÄFTSMODELL
UND STRATEGIE
Santander verfügt über ein kunden­
orientiertes Geschäftsmodell, das der
Bank in der internationalen Banken­
landschaft zu großem Erfolg verhilft.
50 ERGEBNISSE IM JAHR 2014
Santander erzielte im Jahr 2014 einen
Gewinn von 5.816 Mio. Euro (+39,3%).
1
2
24Geschäftsmodell und Strategie
26Unser Anspruch und
Geschäftsmodell
28Unser Unternehmensziel
und Wertschöpfung
30 Mitarbeiter
34 Kunden
38 Aktionäre
42 Gesellschaft
46Risikomanagement
50 Ergebnisse im Jahr 2014
52 Wirtschaftliche, gesetzgeberische
und bankenspezifische Rahmen­
bedingungen
56Wichtige Daten
58Länder
66Globale Unternehmensbereiche
68Anlagen
70Allgemeine Informationen
3
Santander 2014
Der Anspruch von Santander besteht darin, zum Erfolg der
Menschen und Unternehmen beizutragen. Wir wollen die beste
Geschäftsbank sein, indem wir eine dauerhafte Bindung unserer
Mitarbeiter, Kunden, Shareholder und der Gesellschaft anstreben.
Ana Botín
Santander Group Executive Chairman von Banco Santander
Mitarbeiter
Kunden
Aktionäre
Gesellschaft
12
185.405
117
Geschlecht
Internationales Netzwerk
Mitarbeiter
Mio. Kunden
45 % 55 % 12.951
97 %
der Mitarbeiter erhielten
2014 eine Fortbildung
Auszeichnungen
4
3,2
Mio. Aktionäre
Millionen Studenten und
Dozenten profitieren von
Kooperationsabkommen
zwischen den Universitäten
und der Bank
Abkommen mit Universitäten
Filialen
Gewinn pro Aktie
im Jahr 2014
0,479 €
1.151
Bilanzierte Kundenforderungen
(netto)
Positionierung
Beitrag zur Hochschulbildung
734.711
Mio. Euro
1. PLATZ
in der Eurozone gemessen
am Börsenwert
Kooperationsabkommen
in 21 Ländern
146
Mio. Euro für
Universitäten
Geografische Streuung
Beitrag zum zurechenbaren Gewinn der Gruppe (%)
ÜBRIGES
EUROPA
6 %
GROSS­
BRITANNIEN
19 %
USA
10 %
DEUTSCH­
LAND
5 %
POLEN
6 %
BRASILIEN
19 %
MEXIKO
8 %
PORTUGAL
2 %
ÜBRIGES
LATEINAMERIKA 1 %
SPANIEN
14 %
CHILE
ARGENTINIEN
4 %
6 %
Kernmärkte
Weitere Länder, in denen Banco Santander im
Bereich Retail Banking tätig ist: Peru, Puerto
Rico, Uruguay, Kolumbien, Norwegen, Schweden,
Finnland, Dänemark, Niederlande, Belgien,
Österreich, Schweiz und Italien.
Kennzahlen
Gesamte Aktiva in Bilanz
CET1 fully loaded
1.266.296
9,7 %
Mio. Euro
Zurechenbarer Nettogewinn der Gruppe
Mio. Euro
Bilanz und Geschäftserfolg (Mio. Euro)
Bilanzierte Kundenforderungen (netto)
Kundeneinlagen
5.816
4.175
+39,3 %
2014
2013
734.711
684.690
647.628
607.836
Eigenkapital
80.806
70.326
Bruttoertrag
42.612
41.920
Betriebsergebnis
22.574
21.762
5.816
4.175
Zurechenbarer Nettogewinn der Gruppe
2014/2013
2.283
Kennziffern (%)
Gewinn pro Aktie (Euro)
2012
2013
2014
2014
2013
0,479
0,385
RoE*
7,0
5,8
RoTE*
Cost-Income-Ratio (einschließlich Abschreibungen)
11,0
9,6
47,0
48,1
Forderungsausfallrate
5,2
5,6
Verhältnis aus Krediten und Einlagen
113
112
* Im Jahr 2014, Proforma-Daten einschließlich Kapitalerhöhung
vom Januar 2015 in Höhe von 7,5 Mrd. Euro.
5
GESCHÄFTSBERICHT 2014
BRIEF VON ANA BOTÍN
Brief von
Ana Botín
Im vergangenen September wurde ich zum
Santander Group Executive Chairman ernannt.
Seitdem haben wir bedeutende Veränderungen
im Board of Directors, in der Corporate
Governance sowie im Senior Management
der Bank vorgenommen. Auch haben wir
unsere Kapitalposition verbessert und unsere
Dividendenpolitik neu ausgerichtet. Jetzt
liegt unser Fokus auf der Frage, wie wir in den
kommenden Jahren wachsen können. Zu diesem
Zweck haben wir die Märkte, in denen wir
vertreten sind, sowie unsere Strategie und unser
unternehmerisches Handeln analysiert.
Heute möchte ich Ihnen die wunderbaren, vor
uns liegenden Wachstumschancen aufzeigen und
erläutern, wie wir diese nutzen werden.
Ana Botín, Santander Group Executive Chairman.
6
GESCHÄFTSBERICHT 2014
BRIEF VON ANA BOTÍN
Santander heute
Santander ist eine Retail-Bank, deren Aktien u. a. an der Börse von Madrid und
der Börse von New York gehandelt werden. Ihre Marktkapitalisierung beläuft
sich auf rund 90 Mrd. Euro, die Gesamtaktiva auf 1,2 Bio. Euro und ihr Kapital auf
knapp 88 Mrd. Euro. Im Jahr 2014 erzielte die Gruppe einen Nettogewinn von
5.816 Mio. Euro und schüttete an die Aktionäre eine Dividende von 0,60 Euro
pro Aktie aus.
Marktkapitalisierung
88
Mrd. Euro
Santander verfügt über ein einzigartiges Geschäftsmodell, das der Bank in der
internationalen Bankenlandschaft zu großem Erfolg verhilft. Das Modell von
Santander hat sich über die vergangenen 158 Jahre hinweg entwickelt und das
vor allem unter der großartigen Führung meines Vaters, Emilio Botín.
Die tragenden Säulen dieses Modells sind:
•Eine diversifizierte geografische Streuung. Dank unseres ausgewogenen
Verhältnisses aus aufstrebenden und ausgereiften Märkten liegt unser Wachstum
über dem Branchendurchschnitt. Für 2016 gehen wir davon aus, dass das
Bruttoinlandsprodukt in unseren Märkten um knapp 3 Prozent wachsen wird.
Aktiva gesamt
•Ein solides Netz an Banken für Privat- und Geschäftskunden. Unser Ziel
ist es, in den zehn Kernmärkten zu den drei führenden Banken zu gehören.
Dies ermöglicht uns den Zugang zu 1 Milliarde potenzieller Kunden.
Bio. Euro
1,2
•Ein Modell finanziell unabhängiger Tochtergesellschaften. Dies fördert das
lokale Management und stärkt unsere Stabilität sowie Flexibilität.
•Ein internationales Talentmanagement, eine gemeinsame Unternehmens­
kultur und eine globale Marke. Dies erlaubt es uns, die besten Mitarbeiter zu
gewinnen und zu halten. Für unser Handeln sollen einheitliche Maßstäbe gelten.
Wir verfügen über eine weltweit anerkannte Marke, die laut Brand Finance im
weltweiten Ranking Platz zehn belegt.
•Ein umsichtiges Risikomanagement sowie eine starke Bilanz, die sich auf den
soliden Kontrollrahmen der Gruppe stützen. Seit über 50 Jahren erzielen wir
Gewinne und schütten wir Dividenden aus, selbst während der internationalen
Finanzkrise.
Kapitalbasis
88
Mrd. Euro
•Investitionen in Innovation, die die digitale Transformation sowie den
Austausch von Best Practices ermöglichen. Unsere globale Aufstellung erhöht
den Wert jeder einzelnen Tochtergesellschaft der Gruppe.
7
GESCHÄFTSBERICHT 2014
BRIEF VON ANA BOTÍN
Unser dynamischer Kreislauf
Santander: unser Anspruch, unser Unternehmensziel und
unsere Kultur
Die Stärke unseres Modells eröffnet uns einzigartige Wachstumschancen. Diese
Chancen werden wir nur nutzen können, wenn unser Team ein und denselben
Anspruch lebt, der im Unternehmensziel der Bank zum Ausdruck kommt und
zu einheitlichem Handeln aufruft.
Mitarbeiter
Kunden
Der Anspruch von Santander besteht darin, zum Erfolg der Menschen und
Unternehmen beizutragen.
Gesellschaft
Shareholder
Bereits im Jahr 1857 war es das Ziel der Gründer von Santander, den Handel zwischen Spanien und Lateinamerika zu finanzieren, um Arbeitsplätze sowie Wohl­stand
in beiden Regionen zu schaffen. Heute ist unsere Reichweite wesentlich größer,
jedoch sollten wir uns in unserem Engagement von denselben Zielen leiten lassen.
Es ist unser Unternehmensziel, die beste Geschäftsbank zu sein, indem wir
eine dauerhafte Bindung unserer Mitarbeiter, Kunden, Shareholder und der
Gesellschaft anstreben.
Ich bin davon überzeugt, dass wir dieses Ziel nur erreichen können, wenn wir die
bestmöglichen Beziehungen zu unseren Mitarbeitern, Kunden, Aktionären sowie
zur Gesellschaft aufbauen. Diese Beziehungen sollten auf Vertrauen und Loyalität
beruhen:
•Wenn sich unser Team motiviert, engagiert sowie honoriert fühlt, wird es sich nach
Kräften bemühen, die Kunden zu unterstützen.
•Wenn unsere Kunden einen hervorragenden Service erhalten und spüren, dass wir
auf ihre Bedürfnisse eingehen, wird die Loyalität gegenüber der Bank zunehmen.
•Sind diese Voraussetzungen erfüllt, wachsen unsere Gewinne sowie unsere
Rentabilität. Dies erhöht die Loyalität unserer Aktionäre, welche wiederum mehr
in die Bank investieren werden.
•Auf diese Art und Weise können wir der Gesellschaft einen noch größeren
Dienst leisten. Das Vertrauen und die Loyalität gegenüber unserer Bank werden
zunehmen und unsere Mitarbeiter werden noch mehr Stolz darüber empfinden,
Teil unseres Teams zu sein.
Und so beginnt dieser dynamische Kreislauf von Neuem.
Unsere Kultur beruht
auf der Auffassung,
dass alles, was wir tun,
einfach, persönlich
und fair sein muss
Unsere Kultur beruht auf der Auffassung, dass alles, was wir tun, einfach,
persönlich und fair sein muss.
Wir haben diese drei Worte ausgewählt, weil in ihnen zum Ausdruck kommt, was unsere Mitarbeiter und unsere Kunden auf der ganzen Welt von ihrer Bank erwarten.
Eine einfache Bank bietet ihren Kunden komfortable Dienstleistungen und
Produkte, die einfach verständlich sind – unabhängig davon, wie und wann
sie Bankgeschäfte tätigen. Dies macht die Prozesse jeden Tag besser – so dass
sie für Kunden und Teams einfach und übersichtlich sind.
Eine persönliche Bank achtet ihre Kunden und bietet ihnen professionelle,
persönliche Dienstleistungen, denen sie vertrauen können. Sie unterstützt Kollegen
bei der Weiterentwicklung von Fähigkeiten und der Erreichung ihrer Ziele.
Eine faire Bank behandelt ihre Kunden so, wie sie behandelt werden wollen,
verhilft Investoren zu einer angemessenen und nachhaltigen Rendite und erkennt
gleichzeitig ihre Verantwortung der Gesellschaft gegenüber.
8
GESCHÄFTSBERICHT 2014
BRIEF VON ANA BOTÍN
Unsere Zukunftsstrategie
Wie ich bereits erwähnte, haben wir unseren Anspruch sowie unser Unternehmensziel in den Mittelpunkt gerückt und die Strategie der Gruppe danach ausgerichtet.
Wir wollen keinen Wandel nur des Wandels wegen. Wir werden alles beibehalten,
was unseren Erfolg untermauert und darauf aufbauend Maßnahmen entwickeln,
die Santander helfen, dem neuen Anspruch gerecht zu werden.
Einfach, persönlich und fair soll unser Leitmotiv sein, demgemäß wir uns für die
kommenden Jahre die folgenden Prioritäten setzen:
Mitarbeiter
Unsere interne Kultur stärken. Unsere Mitarbeiter sind unser wichtigstes Gut,
denn sie sind der Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg von Santander. Für 2017
haben wir uns ein ehrgeiziges Ziel gesteckt: Wir möchten in den meisten unserer
wichtigsten Märkte durch die relevantesten Rankings bestätigt sehen, dass wir
zu den drei besten Arbeitgebern unter den Banken gehören.
Kunden
Das Vertrauen und die Loyalität unserer Privat- und Geschäftskunden
gewinnen. Wir zählen über 100 Millionen Kunden: 53 Millionen davon sind
„aktive“ Kunden, aber nur 13 Millionen sind loyale Kunden, das heißt, sie nehmen
unsere Dienstleistungen regelmäßig in Anspruch. Dies stellt eine enorme
Wachstumschance dar, die es zu nutzen gilt.
So wissen wir zum Beispiel, dass, wenn wir 40 Prozent unserer Privatkunden in
­Spanien und Großbritannien sowie 25 Prozent in Mexiko und Brasilien zu loyalen
Kunden machen könnten, wir zwei bis drei Milliarden Euro an zusätzlichen Ein­
nahmen generieren könnten. Entscheidend ist, dass diese Kunden noch zufriedener
mit der Bank wären, so dass sich dies auch nachhaltig positiv auf unser Ergebnis
auswirken würde.
In Großbritannien konnten wir die Anzahl der loyalen Kunden von rund einer
Million auf knapp drei Millionen steigern. Ihr Vertrauen sowie ihre Loyalität
belohnen wir mit innovativen und transparenten Dienstleistungen und Produkten
mit hohem Mehrwert, wie beispielsweise der 1|2|3-Produktfamilie, die sich sowohl
an neue als auch an bestehende Kunden richtet. Dank der größeren Anzahl loyaler
Kunden konnten die Kosten für Einlagen im Bereich Retail Banking gesenkt und
der Gewinn vor Steuern der Gruppe in Großbritannien von 1.008 Mio. Pfund
Sterling im Jahr 2012 auf 1.612 Mio. Pfund Sterling im Jahr 2014 gesteigert
werden. Dies entspricht einem Zuwachs von rund 60 Prozent.
Wir haben bewiesen, dass wir es verstehen, das Vertrauen und die Loyalität unserer
Kunden zu gewinnen und aufrechtzuerhalten. Unsere große Chance liegt nun darin,
unsere Arbeitsweise so zu verändern, dass es uns gelingt, unsere aktiven Privat- und
Geschäftskunden in unseren wichtigsten Märkten in Europa und Lateinamerika noch
stärker an die Bank zu binden.
Bis 2017 möchten wir die Anzahl der loyalen Privatkunden um 40 Prozent auf
17 Millionen, die Anzahl der loyalen Geschäftskunden auf 1,1 Millionen steigern.
Unsere Chance
Privatkunden (Millionen)
~1.000
91,6
50,6
Ziel 17,0
12,2
Potenzial Privatkunden
Aktive
in unseren
insgesamt Privatkunden
Märkten
in den
10 wichtigsten
Märkten
Loyale
Privat­
kunden
Operative Spitzenleistungen. Wir möchten unser Modell der operativen Spitzen­
leistungen weiter konsolidieren und gleichzeitig die Kundenzufriedenheit steigern.
Unser Ziel besteht darin, in unseren wichtigsten Märkten zu den drei Banken mit der
größten Kundenzufriedenheit zu gehören.
Bei diesem Prozess kommt dem Angebot digitaler Dienstleistungen grundlegende
Bedeutung zu. Derzeit nutzen nur 28 Prozent unserer Kunden die digitalen Kanäle
der Bank. Bis 2017 möchten wir diesen Anteil auf 45 Prozent ausbauen. Zu diesem
Zweck wurden unterschiedliche Initiativen ins Leben gerufen, wie der Plan zur Multi-
9
GESCHÄFTSBERICHT 2014
BRIEF VON ANA BOTÍN
Digitale Transformation
Channel-Entwicklung, Mobile First, intelligente Geldautomaten sowie der Fonds
Innoventures, der in innovative Unternehmen aus der Finanzbranche investiert.
Die ersten Ergebnisse fallen positiv aus: Alleine im Jahr 2014 hat die Anzahl der
Nutzer digitaler Kanäle der Gruppe um 17 Prozent zugenommen.
Anzahl digitaler Kunden
CAGR
+22,5 %
+16,7 %
25,0
11,7
13,6
2013
2014
Ziel
2017
23 %
%
aktive
Kunden
28 %
~45 %
Auch möchten wir die internen Prozesse weiter vereinfachen und die Unter­
nehmens­abläufe optimieren, um das im Effizienzplan enthaltene Ziel einer
­Cost-Income-Ratio von unter 45 Prozent bis 2017 zu erreichen.
Von 2013 auf 2014 ist es uns gelungen, diesen Wert von 48 Prozent auf 47 Prozent
zu verbessern. In diesem Zusammenhang sollte auch darauf hingewiesen werden,
dass die Struktur der Gruppe vereinfacht und die Anzahl der Unternehmensbereiche
von 15 auf 11 reduziert wurde.
Aktionäre
Kapitalstärke und umsichtiges Risikomanagement. Schon vor der Kapitalerhöhung gehörte Santander bei einigen der wichtigsten Kapitalquoten zu den besten
Banken. Dies haben die Überprüfung der Qualität der Aktiva sowie der von der EZB
und der EBA durchgeführte Stresstest gezeigt.
Die Kapitalerhöhung im Umfang von 7,5 Mrd. Euro erwies sich als voller Erfolg,
denn es beteiligten sich 235 Investoren mit einer Nachfrage in Höhe von über
11 Mrd. Euro. 79 Prozent dieser Nachfrage gingen von Investoren aus Großbritan­
nien und den USA aus.
Für die Kapitalerhöhung gab es zwei Gründe. Erstens, weil wir das organische
Wachstum beschleunigen möchten und das neue Kapital es uns erlauben wird,
unseren Marktanteil mit Augenmaß zu erhöhen, vor allen Dingen jetzt, da in
unseren wichtigsten Märkten mit einem höherem Wirtschaftswachstum zu
rechnen ist.
Kapital
CET1 fully loaded
10–11 %
Zweitens, weil wir eine nachhaltige Dividendenpolitik anstreben und den Bar­
anteil der Dividende auf 30–40 Prozent der laufenden Gewinne steigern möchten.
Unsere in bar ausgeschüttete Dividende wird von 1 Mrd. Euro auf 2,5 Mrd. Euro
im Jahr 2015 steigen.
9,7 %
2014
Ziel 2017
Bei der Kapitalstärke werden wir zu den besten Banken gehören, denn unsere
Kernkapitalquote ist den regulatorischen Forderungen angepasst (CET1 fully loaded)
und beläuft sich 2015 bereits auf 10 Prozent. Bis 2017 wird die Quote zwischen
10 Prozent und 11 Prozent liegen.
Beim organischen Wachstum werden wir uns hauptsächlich auf Europa sowie
Nord- und Südamerika konzentrieren. Wir werden Geschäftsbereichen mit
größerem Potenzial mehr Kapital zuteilen, und – auch wenn es nicht unsere Priorität
ist – werden wir bei Akquisitionen strengere Kriterien anlegen. Unser Ziel ist ein
RoTE von 12–14 Prozent bis zum Jahr 2017.
Dies können wir nur erreichen, wenn wir im Risikomanagement Spitzenleistungen
erbringen. Derzeit entwickeln wir ein unternehmensweites Risikomanagement­
programm, das uns eine ganzheitliche sowie unmittelbare Risikokontrolle ermöglichen wird. Alleine in das Projekt Risk Data Aggregation haben wir 500 Mio. Euro
investiert. Unser Ziel ist es, unsere umsichtige Risikopolitik beizubehalten und wir
streben eine Forderungsausfallrate von unter 5 Prozent an.
Der wichtigste Aspekt beim Risikomanagement ist jedoch eine solide Corporate
Governance. Der Board of Directors von Banco Santander ist vollumfänglich in das
Risikomanagement involviert. Heute verfügen wir über einen modernen, vielfältigen
sowie internationalen Board of Directors mit profunder Kenntnis der verschiedenen
10
GESCHÄFTSBERICHT 2014
BRIEF VON ANA BOTÍN
Unternehmensbereiche, der darüber hinaus ein ausgewogenes Verhältnis an
Mitgliedern aus der Unternehmensleitung sowie unabhängigen Mitgliedern (60 %)
aufweist. 33 Prozent der Mitglieder des Board of Directors sind Frauen.
Ich möchte Fernando de Asúa sowie Abel Matutes für den wertvollen Beitrag
danken, den sie in den Jahren ihrer Zugehörigkeit zur Bank geleistet haben.
Höhere Rentabilität. Dank unserer neuen Strategie zur Steigerung der Anzahl
loyaler Kunden werden wir ein höheres Wachstum erzielen als unsere Wettbewerber
und unseren Aktionären eine höhere Rentabilität anbieten können.
Rentabilität
RoTE %
12–14
9,6
11,0
5,2
2012
2013
2014
Ziel 2017
Unser Gewinn je Aktie (Earnings per Share – EPS) soll stärker wachsen als bei
unseren Wettbewerbern.
Gesellschaft
Unser wichtigster Beitrag zur Unterstützung der Gesellschaft ist Santander
Universidades. Seit 1996 hat Banco Santander über eine Milliarde Euro in Hoch­
schul­projekte investiert und über 160.000 Studenten und Dozenten durch ihr
Stipendienprogramm unterstützt.
In den nächsten vier Jahren werden wir 700 Mio. Euro in Hochschulen investieren
und darüber hinaus weiterhin soziale Initiativen auf lokaler Ebene durch Frei­
willigen­projekte der Bank unterstützen.
Unser Maßstab für Erfolg
Ich bin seit 1988 bei Santander tätig. Ich kenne unsere Teams sowie unser Geschäft
auf der ganzen Welt sehr gut. In den vergangenen Monaten haben wir die not­
wendigen Veränderungen im Senior Management sowie im Board of Directors
vorgenommen, damit wir zusammen zur besten Geschäftsbank werden, indem
wir eine dauerhafte Bindung unserer Mitarbeiter, Kunden, Aktionäre und der
Gesellschaft anstreben.
Als erfolgreich können wir uns erst dann bezeichnen, wenn wir in allen Märkten, in
denen wir vertreten sind, von allen unseren Kunden weiterempfohlen werden.
Ich bin davon überzeugt, dass wir dieses Ziel erreichen werden, weil unser Team
bereit ist, sein Bestes zu geben, um den Kunden allerhöchste Servicequalität zu
bieten. Ich möchte allen Mitarbeitern von Santander danken, denn ihre Arbeit,
ihr Engagement und ihre Loyalität sind die Grundlage unseres Erfolgs.
Schließlich möchte ich auch Ihnen, unseren Aktionären, sowie dem Board of
Directors für seine Unterstützung danken. Wir können stolz auf das sein, was wir
erreicht haben, obwohl ich davon überzeugt bin, dass das Beste noch vor uns liegt.
Ein herzlicher Gruß und meine besten Wünsche für 2015.
Als erfolgreich
können wir uns erst
dann bezeichnen,
wenn wir in allen
Märkten, in denen wir
vertreten sind, von
allen unseren Kunden
weiterempfohlen
werden
Ana Botín
Santander Group Executive Chairman
11
GESCHÄFTSBERICHT 2014
BRIEF VON JOSÉ ANTONIO ÁLVAREZ
Brief von
José Antonio Álvarez
Im Jahr 2014 hat sich die wirtschaftliche Lage weltweit verbessert,
insbesondere in den Industrieländern, welche am meisten unter der
Finanzkrise zu leiden hatten. Die finanzielle Situation der Verbraucher
sowie der Unternehmen weist eine positive Tendenz auf. Flankiert
durch die Maßnahmen der Zentralbanken haben die Wirtschafts­
subjekte nun wieder leichteren Zugang zu Krediten.
Jedoch war das Geschäftsjahr nicht frei von Volatilität und Unsicher­
heiten in Form geopolitischer Risiken sowie fallender Rohstoffpreise.
Die Zinssätze waren weltweit weiterhin rückläufig, insbesondere in der
Eurozone, wo der offizielle EZB-Zinssatz 0,05 Prozent betrug. Auch das
gesetzgeberische Umfeld hat sich weiterentwickelt. Es wurden neue
Kapitalvorschriften erlassen und weitere Stresstests durchgeführt,
welche wir in allen Fällen mit über dem Branchendurchschnitt liegen­
den Ergebnissen bestanden haben.
Vor diesem Hintergrund ist es der Santander Gruppe 2014 gelungen,
einen zurechenbaren Gewinn von 5.816 Mio. Euro zu erzielen – eine
Steigerung von 39,3 Prozent gegenüber 2013. Der zurechenbare
Gewinn je Aktie belief sich auf 0,479 Euro, 24,4 Prozent mehr als
im Jahr 2013.
Dabei hat die Qualität des Gewinns zugenommen. Er zeichnet sich
aus durch:
• einen Anstieg der Einnahmen in neun der zehn wichtigsten Ein­
heiten, hauptsächlich aufgrund der besseren Geschäftstätigkeit;
• die Eindämmung der Kosten, welche innerhalb der Gruppe einen
Anstieg verzeichnen, der unterhalb der durchschnittlichen Inflations­
rate liegt;
• den Rückgang der Rückstellungen in sieben der zehn wichtigsten
Einheiten, insbesondere in Regionen, die in den letzten Jahren unter
einer Rezession oder wirtschaftlichen Abschwächung zu leiden hatten;
• einen Anstieg des Gewinns vor Steuern nach Einheiten, da erst­
malig seit 2007 alle Einheiten, dank eines differenzierten und an die
lokalen Gegebenheiten jedes Landes angepassten Managements,
ihren Gewinn vor Steuern in der Landeswährung steigern konnten.
José Antonio Álvarez, Chief Executive Officer.
12
Im Hinblick auf die Bilanz hat das Kreditgeschäft eine Trendwende
vollzogen und ist auf Gruppenebene nach mehreren negativen Jahren
zum Wachstum zurückgekehrt. Außerdem wird dieses Wachstum
sowohl bei den Privat- als auch den Geschäftskunden sowie in allen
wichtigen Märkten, mit Ausnahme von Portugal, verzeichnet.
GESCHÄFTSBERICHT 2014
BRIEF VON JOSÉ ANTONIO ÁLVAREZ
All dies war möglich dank unserer Anstrengungen, um unseren Kunden neue
Produkte und Dienstleistungen anbieten zu können.
Auf der Seite der Passiva ist es uns gelungen, in allen Ländern die Einlagen
zu steigern und uns beim Kostenmanagement auf eine Senkung der Kosten
für Passivgeschäfte zu konzentrieren, insbesondere in den Regionen mit den
niedrigsten Zinssätzen.
So schließt die Gruppe das Geschäftsjahr mit einer größeren und ebenfalls
auch solideren Bilanz ab:
• Bessere Kreditqualität. Der starke Rückgang der Forderungsausfälle spiegelt sich
in niedrigeren Ausfallraten in der Gruppe und in den wichtigsten Einheiten wider.
Gleichzeitig hat die Deckungsquote zugenommen.
• Hohe Liquidität. Das Verhältnis aus Krediten und Einlagen (LTD: 113 % in der Grup­
pe) bewegt sich weiterhin in der Komfortzone, wobei wir die kurzfristigen gesetzli­
chen Anforderungen (Liquidity Coverage Ratio oder LCR) sowohl auf Gruppenebene
als auch in den wichtigsten Tochtergesellschaften sogar übertreffen.
Dank eines differenzierten und an die lokalen
Gegebenheiten jedes
Landes angepassten
Managements konnte
der Gewinn vor ­Steuern
in der Landeswährung
erstmalig seit 2007
gesteigert werden
• Gestärkte Kernkapitalquote durch organische Kapitalgenerierung, die Emission
zusätzlichen Tier I-Kapitals und eine Kapitalerhöhung im Januar 2015.
Die Bilanzstärke, die Nachhaltigkeit der Ergebnisse sowie die umsichtige Risiko­
politik von Santander traten in der umfassenden Bewertung der Europäischen Zen­
tralbank zu Tage, der sich die größten Banken der Europäischen Union unterzogen.
Aus den Ergebnissen dieser Tests können wir zwei bedeutende Schlüsse ziehen:
1. S antander verfügt über eine saubere und gesunde Bilanz. Die Analyse der
­ ualität ihrer Aktiva (Asset Quality Review – AQR) hatte für die Bank nur gering­
Q
fügige Auswirkungen (200 Mio. Euro bei einer Bilanz von knapp 1,3 Bio. Euro).
Dies ist der niedrigste Wert unter den europäischen Großbanken.
2. U
nser Geschäftsmodell ist weniger schwankungsanfällig als im Rest der
­Branche und zehrt in wirtschaftlich ungünstigen Situationen weniger Kapital
auf. Bei den Stresstests haben wir unter unseren Wettbewerbern am besten ab­
geschnitten und konnten einen Kapitalüberschuss von 19,5 Mrd. Euro gegenüber
den Mindestanforderungen vorweisen.
Kurz gesagt haben die Entwicklung des Gewinns sowie der Bilanz uns geholfen,
die Rentabilität der Santander Gruppe zu verbessern. Im Vergleich zum Vorjahr
ist die Rendite auf materielle Aktiva (RoTE) um 1,4 Prozentpunkte auf 11,0 Prozent
angestiegen. Mit dem Anstieg unserer Rendite risikogewichteter Vermögenswerte
(RoRWA) auf 1,3 Prozent brauchen wir zwar den Vergleich mit dem Großteil unse­
rer Wettbewerber nicht zu scheuen, haben wir unser Potenzial jedoch noch lange
nicht ausgeschöpft.
Die Gruppe schließt das
Geschäftsjahr mit einer
größeren und ebenfalls
auch solideren Bilanz ab
13
GESCHÄFTSBERICHT 2014
Die Entwicklung
des Gewinns und
der Bilanz haben
die Rentabilität der
Santander Gruppe
verbessert
BRIEF VON JOSÉ ANTONIO ÁLVAREZ
Perspektiven der einzelnen Geschäftsbereiche
Die wirtschaftlichen Perspektiven für das Jahr 2015 sind besser als in den zurück­
liegenden Geschäftsjahren. Insbesondere erwarten wir eine Stabilisierung der
Erholung in Europa sowie ein höheres Wachstum in den Schwellenländern. Jedoch
operieren die Banken weiterhin in einem sehr komplexen Umfeld mit niedrigen
Zinssätzen und einem geringeren Wachstum als im vorherigen Konjunkturzyklus.
Parallel dazu wird sich der gesetzgeberische Rahmen rasch weiterentwickeln, um
die Bankensysteme stärker und transparenter zu machen. Wir unterstützen dieses
Ziel, sehen jedoch auch, dass dadurch die Komplexität wächst und die strukturelle
Rentabilität der Banken in den kommenden Jahren beeinträchtigt sein wird. Daher
sollte der Gesetzgeber die Auswirkungen der Reformen und des neuen Umfelds
auf das Wirtschaftswachstum sowie die Fähigkeit der Banken zur nachhaltigen
Durchführung der ihnen angedachten Funktion, nämlich das Wirtschaftswachstum
zu finanzieren und zum Wohlstand der privaten Haushalte und Unternehmen bei­
zutragen, mit ins Kalkül ziehen.
Im ihrem Brief geht Ana Botín detailliert darauf ein, welche strategischen Priori­
täten sich die Gruppe für die kommenden Jahre gesetzt hat. Ich werde auf den nach­
folgenden Seiten die Entwicklung der wichtigsten Geschäftsbereiche im Jahr 2014
sowie deren Managementprioritäten für 2015 erläutern.
Industrieländer
Beitrag zum zurechenbaren
Nettogewinn der Gruppe
19 %
Beitrag zum zurechenbaren
Nettogewinn der Gruppe
14 %
Beitrag zum zurechenbaren
Nettogewinn der Gruppe
11 %
14
• Großbritannien
2014 hatten der Umbau des Geschäftsnetzes sowie die günstige Wirtschafts­
entwicklung positive Auswirkungen auf das Geschäft, die Einnahmen sowie die
Rückstellungen von Santander UK. Dies führte zu einem Anstieg des zurechenbaren
­Gewinns um 30 Prozent auf 1.270 Mio. Pfund Sterling. Ebenso erwähnenswert sind
das branchenüberdurchschnittliche Wachstum bei den Geschäftskunden, die Zu­
nahme loyaler Privatkunden sowie die Trendwende bei den Hypotheken, die das
Jahr mit einem Wachstum von einem Prozent abschließen.
Diese Geschäftsdynamik und unsere starke Bilanz stellen eine hervorragende
Grundlage für das Jahr 2015 dar, in dem wir die wichtigsten strategischen Ziele
weiterverfolgen werden: eine über dem Marktdurchschnitt liegende Steigerung
der Anzahl loyaler Kunden, der Sichteinlagen sowie der Kredite an Unternehmen.
Auch werden wir weiterhin in digitale Technologie investieren und dabei die Cost-Income-Ratio erneut verbessern.
• Spanien
Im Jahr 2014 konnten wir bei den Ergebnissen sowie beim Geschäftsvolumen in
die Wachstumszone zurückkehren. Dank geringerer Kosten für Passiva, geringerer
Ausgaben sowie niedrigerer Rückstellungen aufgrund des verbesserten Kreditrisikos
konnte der zurechenbare Gewinn mehr als verdoppelt werden und beläuft sich auf
1.121 Mio. Euro. Das Kreditgeschäft hat erstmals seit 2008 wieder zugenommen, was
auf die positive Entwicklung bei mittelständischen und großen Unternehmen sowie
das starke Wachstum bei der Generierung neuer Hypotheken zurückzuführen ist.
Im Jahr 2015 werden sich vor dem Hintergrund der volkswirtschaftlichen Erholung
sowohl der Gewinn als auch die Rentabilität weiter normalisieren. Nach Abschluss
der Integration werden wir uns stärker auf das Retail Banking, die Servicequalität
sowie die Kundenbindung konzentrieren. Wir möchten unseren Marktanteil in den
attraktivsten Kreditsegmenten ausbauen und dort erneut den Branchendurchschnitt
übertreffen. Auch werden die gezielte Verbesserung der Kreditkosten sowie opera­
tive Spitzenleistungen unser Ergebnis positiv beeinflussen.
• Santander Consumer Finance
Santander Consumer Finance (SCF) ist einer der Geschäftsbereiche, die sich wäh­
rend der Krise am besten und sogar besser als die Wettbewerber entwickelt haben.
Im Jahr 2014 belief sich der zurechenbare Gewinn auf 891 Mio. Euro – eine Zunahme
von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr, die auf ein größeres Geschäftsvolumen und
höhere Einnahmen sowie deutlich niedrigere Kosten für Kredite dieser Art zurück­
zuführen ist.
GESCHÄFTSBERICHT 2014
BRIEF VON JOSÉ ANTONIO ÁLVAREZ
Zudem konnten wir Abkommen schließen, die unsere Position sowie unser Potenzial
für zukünftiges Wachstum verbessern. Im Jahr 2015 werden das Inkrafttreten des
Abkommens mit Banque PSA Finance sowie des von GE Nordics übernommenen
Geschäfts unsere Führungsrolle bei der Kfz-Finanzierung in verschiedenen europäi­
schen Ländern konsolidieren und es uns erlauben, in Märkte wie Frankreich oder die
Schweiz einzutreten.
In diesem Geschäftsjahr werden wir uns auf eine optimale Integration der neuen
Geschäftsbereiche konzentrieren, um deren gesamtes Potenzial auszuschöpfen, ohne
dabei das marktspezifische Wachstum der übrigen Einheiten zu vernachlässigen.
• USA
2014 hat Santander USA einen zurechenbaren Gewinn von 1.061 Mio. US-Dollar
erzielt, was ungefähr dem Wert des Vorjahres entspricht. Diese Zahl hat aufgrund
der größeren Minderheitsanteile an SCUSA nach ihrem Börsengang kein Wachstum
verzeichnet. Vor Minderheitsanteilen steigen die Gewinne als Ergebnis geschäfts­
bereichsspezifischer Strategien um 4 Prozent an:
• Santander Bank, unsere Retail-Bank im Nordosten der USA, hat ihr Wachstum
im Bereich Geschäftskunden sowie in der Kfz-Finanzierung gestärkt, während
sie ihre Bilanz in puncto Rentabilität neu ausrichtete, indem sie unproduktive
Aktiva verringerte und langfristige Verbindlichkeiten, deren Kosten über dem
Marktdurchschnitt lagen, auflöste.
• SCUSA, unsere auf die Kfz-Finanzierung spezialisierte Bank, konnte den Vertrieb
von Krediten nach Abschluss eines Abkommens mit Chrysler ausbauen und auch
das Geschäft der Kreditabwicklung für Dritte (Servicing) intensivieren.
Beitrag zum zurechenbaren
Nettogewinn der Gruppe
10 %
Unsere beiden Hauptziele für 2015 sind: der Ausbau des Geschäftsnetzes zur
Steigerung des Marktanteils in einer wachsenden Wirtschaft und die Stärkung von
Leitungs- und Kontrollstrukturen durch zusätzliche Investitionen in Technologie
und Risikomanagement sowie auch Investitionen, um gesetzliche Anforderungen
möglichst schnell zu erfüllen. Dafür werden wir Zeit benötigen, aber letztendlich
schaffen wir auf diese Art und Weise eine bessere Bank.
• Portugal
In einem weiterhin schwachen Marktumfeld ist Santander Totta nach wie vor die
rentabelste Bank des Landes. Wir haben einen zurechenbaren Gewinn von 189 Mio.
Euro erzielt – 65 Prozent mehr als im Jahr 2013. Dieses Wachstum stützt sich u. a. auf
höhere Einnahmen sowie niedrigere Kosten und Rückstellungen.
Im Jahr 2015 wird sich der Gewinn weiter normalisieren. Angesichts der Schwäche
unserer Wettbewerber bietet sich uns die Chance, in den nächsten Jahren einen
rentablen Marktanteil zu erzielen und die Anzahl der Kunden sowie die Einnahmen
zu steigern. Darüber hinaus können die Kosten sowie die Rückstellungen weiter
gesenkt werden.
Beitrag zum zurechenbaren
Nettogewinn der Gruppe
2 %
Schwellenländer
• Brasilien
Trotz negativer Rahmenbedingungen entwickeln wir unser Geschäftsmodell weiter
und gestalten es nachhaltiger. Dies erfolgt über einen Ausbau der Geschäftstätig­
keit, stärkere Kundenbindung, nachhaltigere Einnahmen sowie geringere Risiken.
Die Ergebnisse des Jahres 2014 bestätigen uns in unserer Strategie. Der zurechen­
bare Gewinn belief sich auf 1.558 Mio. Euro – bei konstantem Wechselkurs eine Stei­
gerung von 8 Prozent gegenüber 2013. Dieses Wachstum beruht auf einer Senkung
der Rückstellungen und einer weit unter der Inflationsrate liegenden Kostenzunah­
me. Hingegen zeigen die Einnahmen ein nur geringes Wachstum, da wir bei unserer
Geschäftstätigkeit auf Geschäfte mit niedrigerem Risiko und geringeren Margen
umgestiegen sind. Dies spiegelt sich bereits in niedrigeren Kreditkosten wider.
Für 2015 nehmen wir uns vor, die Anzahl loyaler Kunden zu erhöhen und das Wachs­
tum im gehobenen Unternehmenssegment sowie in den Bereichen zu steigern, in
denen wir noch unterrepräsentiert sind. Gleichzeitig möchten wir unsere Effizienz
weiter steigern. Hinzu kommen die Übernahme von Minderheitsanteilen sowie die
Investitionen in GetNet und Bonsucesso, die sich positiv auf unsere Ergebnisse aus­
wirken werden und das Vertrauen der Bank in das mittel- und langfristige Potenzial
des Landes bekräftigen.
Beitrag zum zurechenbaren
Nettogewinn der Gruppe
19 %
15
GESCHÄFTSBERICHT 2014
Beitrag zum zurechenbaren
Nettogewinn der Gruppe
8 %
Beitrag zum zurechenbaren
Nettogewinn der Gruppe
6 %
Beitrag zum zurechenbaren
Nettogewinn der Gruppe
6%
Beitrag zum zurechenbaren
Nettogewinn der Gruppe
4 %
BRIEF VON JOSÉ ANTONIO ÁLVAREZ
• Mexiko
Im Jahr 2014 hat Santander Mexiko sein Geschäftsnetz weiter ausgebaut und
gestärkt. In der Folge stieg der Gewinn vor Steuern auf 1.057 Mio. Euro. Bei kons­
tantem Wechselkurs entspricht dies einer Zunahme von 9 Prozent gegenüber 2013.
Diese Zunahme ist auf höhere Einnahmen aus dem Geschäftsvolumen sowie niedri­
gere Kreditkosten zurückzuführen. Der zurechenbare Gewinn verzeichnete aufgrund
höherer Steuern einen Rückgang von 3 Prozent.
2015 werden wir die Investitionen in das Multi-Channel-Geschäft und die Eröffnung
von Filialen mit dem Effizienzplan in Einklang bringen. Wir streben ein überdurch­
schnittliches Wachstum an, insbesondere bei Kunden mit hohem Einkommen
(Select), mittelständischen Unternehmen (Advance) sowie Großunternehmen.
Wir werden uns die wirtschaftliche Erholung zu Nutze zu machen und möchten im
Zusammenhang mit der Finanzierung des von der spanischen Regierung angekün­
digten Infrastrukturprogramms eine der führenden Banken sein.
• Chile
Santander Chile hat einen zurechenbaren Gewinn von 509 Mio. Euro erzielt. Bei
konstantem Wechselkurs entspricht dies einer Steigerung von 35 Prozent gegenüber
2013. Dies ist ein hervorragendes Ergebnis, das auf das Wachstum in Zielsegmenten,
geringere Rückstellungserfordernisse sowie die positiven Auswirkungen des infla­
tionsindexierten UF-Portfolios auf die Einnahmen zurückzuführen ist – und das in
einem Jahr, in dem die Inflation höher ausfiel als erwartet.
Im Lauf des Jahres konzentrierte sich die Bank darauf, das Retail-Geschäft zu verbes­
sern sowie die Kundenbindung zu steigern. Diese Maßnahmen trugen zur Erhöhung
der Kundenzufriedenheit in allen Netzen und Kanälen bei. Für das Jahr 2015 lässt
eine expansivere Geld- und Haushaltspolitik eine Ankurbelung der Geschäftstätig­
keit erwarten. Die Strategie der Bank besteht weiterhin darin, die Erfahrung unserer
Kunden zu optimieren, das Retail Banking umzubauen und das Geschäft im Bereich
Geschäftskunden auszubauen.
• Polen
Im Jahr 2014 hat BZ WBK vor dem Hintergrund stark sinkender Zinssätze einen
zu­rechenbaren Gewinn von 358 Mio. Euro erzielt. Bei konstantem Wechselkurs ent­
spricht dies einem Zuwachs von 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders erwäh­
nenswert ist die positive Entwicklung der Einnahmen im Retail-Geschäft, bei denen
sich die Bank von ihren Wettbewerbern abhebt. Dank erfolgreicher Werbekampag­
nen konnten das Kreditvolumen und die Kapitalressourcen gesteigert werden.
Nach Vollendung der Integration von BZ WBK und Kredyt Bank gehen wir das Jahr
2015 aus einer guten Marktpositionierung heraus an. Dabei werden wir uns auf un­
sere Führungsrolle im Kartengeschäft sowie beim mobilen und beim elektronischen
Banking auf unsere Fähigkeit zur Entwicklung innovativer Lösungen für Privat- und
Geschäftskunden sowie auf die Entwicklung des Strategieplans Next Generation Bank
stützen, dessen Hauptziel darin besteht, BZ WBK zur bank of first choice zu machen.
• Argentinien
In einem komplexen Umfeld konnte Santander Río ihren zurechenbaren Gewinn
um 33 Prozent auf 298 Mio. Euro steigern. Wir sind weiterhin die größte Privatbank
des Landes nach Volumen und verfügen über ein starkes transaktionsorientiertes
Geschäftsmodell sowie eine solide Bilanz mit geringem Strukturrisiko.
2015 werden wir die Entwicklung einer Strategie zur Verbesserung unserer Geschäfts­
position fortsetzen, um am Wachstum der Bankgeschäfte im Land teilzuhaben.
Dabei werden wir uns auf Privatkunden mit hohem Einkommen, den Mittelstand
sowie transaktionsorientierte Produkte konzentrieren.
Globale Unternehmensbereiche
Santander Global Banking and Markets verzeichnete im Jahr 2014 einen zurechen­
baren Gewinn von 1.614 Mio. Euro. Bei konstantem Wechselkurs entspricht dies
einer Zunahme von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dazu beigetragen haben
insbesondere die starken Kundeneinnahmen sowie die niedrigeren Rückstellungen.
2015 wird die Gruppe am Ausbau ihrer Kapazitäten zur Stärkung unserer Präsenz im
Segment multinationale Großunternehmen festhalten, die in unseren wichtigsten
Regionen tätig sind: Europa und Großbritannien, Nord- und Lateinamerika.
16
GESCHÄFTSBERICHT 2014
BRIEF VON JOSÉ ANTONIO ÁLVAREZ
Private Banking, Asset Management und Versicherungen konnten ihren Beitrag
zur Gruppe weiter ausbauen. 2014 erzielten sie Gesamteinnahmen in Höhe von
4.528 Mio. Euro, einschließlich der an die Vertriebsnetze abgetretenen Einnahmen.
Bei konstantem Wechselkurs und auf vergleichbarer Basis entspricht dies einer
Zunahme von 7 Prozent bzw. 10 Prozent der Einnahmen der Gruppe. Die positive
Entwicklung der strategischen Abkommen mit Produktspezialisten in verschiede­
nen Ländern trägt zur Ankurbelung des Versicherungsgeschäfts sowie des Asset
­Managements in den kommenden Jahren bei.
Schlussfolgerungen
Abschließend möchte ich meine wichtigsten Gedanken zu den Perspektiven von
Santander in den nächsten Jahren zusammenfassen:
• Wir gehen mit einer positiven Dynamik bei den Ergebnissen und dem Geschäfts­
volumen in das Jahr 2015.
• Wir verfügen über eine hohe Liquidität sowie ausreichend Kapital, um angesichts
wachsender Aktivitäten in unseren wichtigsten Märkten ein Wachstum zu erzielen.
• Wir wissen, was wir tun müssen, um geschäftlich erfolgreich zu sein: den Kunden
in den Mittelpunkt unseres Handelns stellen.
• Wir werden weiterhin operative Spitzenleistungen erbringen, um die internen
­Prozesse zu vereinfachen, die digitale Transformation der Bank zu vollziehen
und die Effizienz sowie den Kundenservice zu verbessern.
• Wir werden das Risikomanagement stärken. Dieses Ziel genießt bei Santander
seit jeher Priorität.
• Wir werden das Kapital wesentlich effizienter einsetzen, uns aus nicht-strategi­
schen Geschäften zurückziehen und uns auf Wachstumsbereiche konzentrieren.
• Unser oberstes Ziel besteht darin, die Rendite des eingesetzten Kapitals
zu verbessern.
Ich hoffe, dass sich die Gewinne der Gruppe in den nächsten Jahren normalisieren
und zu ihrem Vorkrisenniveau zurückkehren. Wie Ana Botín in ihrem Brief zum Aus­
druck brachte, streben wir eine Rendite auf materielle Aktiva von 12–14 Prozent
an, wobei die Dividenden überwiegend in bar ausgeschüttet werden und sich am
Ergebniswachstum orientieren sollen. Dies wird sich positiv auf den Wert unserer
Aktie auswirken.
Damit wir unsere Strategie umsetzen und unsere Ziele erreichen können, zählen wir
auf erfahrene Mitarbeiter und ein erfahrenes Management, die wir mit Hilfe des
Human Resources-Strategieplans weiter stärken werden. Ziel dieses Plans ist es, aus
Santander den besten Arbeitgeber unter den Banken zu machen.
Ich bin mir sicher, dass wir alle Ziele, die wir uns für 2015 gesteckt haben, erreichen
können, wenn die die Unterstützung und Motivation unserer Mitarbeiter sowie das
Vertrauen unserer Kunden und Shareholder genießen.
Unser oberstes Ziel
besteht darin, die
Rendite des eingesetzten
Kapitals zu verbessern.
Wir streben eine Rendite
auf materielle Aktiva
von 12–14 Prozent an
José Antonio Álvarez
Chief Executive Officer
17
GESCHÄFTSBERICHT 2014
CORPORATE GOVERNANCE
CORPORATE
GOVERNANCE
Board of Directors
mit ausgewogener
Zusammensetzung
Gleichberechtigung
der Aktionäre
Maximale Transparenz,
insbesondere was die
Vergütungen der Führungs­
ebene betrifft
Anerkennung in
CSR-Indices
•Von den 15 Mitgliedern des
Board of Directors sind
10 externe Mitglieder und 5
aus der Unternehmens­leitung.
• Prinzip „eine Aktie, eine
Dividende, eine Stimme“.
• Eliminierung aller satzungs­
gemäßen Schutzmaßnahmen.
• Förderung der Teilhabe an den
Hauptversammlungen durch
transparente Informationen.
• Schlüsselelement zur
Schaffung von Vertrauen
und Sicherheit bei den
Aktionären und Investoren.
• Santander wird seit 2003
im FTSE4Good Index und
seit 2000 im Dow Jones
Sustainability Index (DJSI)
geführt.
Board of Directors
Außer in Bereichen, die der Hauptversammlung
vorbehalten sind, ist in der Santander Gruppe
der Board of Directors das höchste Entschei­
dungsorgan. So trifft er zum Beispiel auch die
Entscheidungen über die Strategie der Gruppe.
Seine Funktionsweise und seine Aufgaben sind
im internen Reglement von Banco Santander
festgelegt, wobei Transparenz, Effizienz und der
Schutz der Aktionärsinteressen an oberster Stelle
stehen. Außerdem wacht der Board of ­Directors
über die Einhaltung der internatio­nalen Best
Practices in der Corporate Gover­nance und spielt
eine wesentliche Rolle im Risiko­management der
Gruppe. Der Board of Directors ist, auf Vorschlag
des Senior Managements, insbesondere für die
Risikobereitschaft der Bank sowie deren Über­
wachung verantwortlich.
Die Zusammensetzung des Board of Directors
aus Mitgliedern aus dem Senior Management
sowie externen Mitgliedern ist ausgewogen.
Von den derzeit 15 Mitgliedern des Board of
Directors sind zehn externe Mitglieder und fünf
aus der Unternehmensleitung. Von den zehn
externen Mitgliedern des Board of Directors
sind neun unabhängig und ein Mitglied ist
Aktionärsvertreter.
Seine Mitglieder zeichnen sich durch Professio­
nalität, Integrität, Unabhängigkeit sowie höchste
Fachkompetenz und berufliche Erfahrung aus.
Besonders hervorzuheben ist die Erfahrung der
externen Mitglieder im Finanzbereich. Auch
­verfügen sie über eine umfangreiche Kenntnis
der Märkte, in denen die Gruppe vertreten ist,
sowie der verschiedenen Segmente und Modelle
zur Kundenbetreuung.
18
Dabei bekleiden sie Ämter auf höchster Unter­
nehmensebene.
Im Geschäftsjahr 2014 hielt der Board of
Directors 16 Sitzungen ab.
Vergütungspolitik
Die Vergütungspolitik für die Mitglieder des
Board of Directors und des oberen Manage­
ments beruht auf den folgenden Prinzipien:
1. Die Vergütung entspricht einem strengen
Risikomanagement und der umsichtigen
Risikopolitik.
2. Antizipation und Adaption von Gesetzes­
änderungen in Bezug auf Vergütungen.
Die Fristen zur Auszahlung der variablen
Vergütung der Mitglieder des Board of
Direc­tors aus der Unternehmensleitung
sowie anderer berechtigter Mitarbeiter
aus dem Leitungskreis der Gruppe richten
sich nach den Vorgaben in der CRD IV.
3. Einbindung des Board of Directors, da die­
ser auf Vorschlag des Appointments and
Remuneration Committee den Bericht zur
Vergütungspolitik für die Mitglieder des
Board of Directors verabschiedet und ihn
der Hauptversammlung zur Beratung und
als eigenen Punkt auf der Tagesordnung
vorlegt.
4. Transparente Informationen.
Die Gesamtvergütung des Board of Directors
stieg im Jahr 2014 um 8,9 Prozent, während
der Gewinn der Gruppe ein Wachstum von
39 Prozent verzeichnete.
Im Jahr 2014
nahm die
Vielfalt sowie
Internationalität
des Board
of Directors
beträchtlich zu
GESCHÄFTSBERICHT 2014
CORPORATE GOVERNANCE
Zusammensetzung des
Board of Directors
Externes Mitglied des
Board of Directors
(Aktionärs­vertreter)
1 (7 %)
Mitglieder
des Board of
Directors
aus der Unter­
nehmens­leitung
5 (33 %)
Externe Mitglieder
des Board
of Directors
(unabhängig)
9 (60 %)
Ungefährer Zeitanteil, den
der Board of Directors für die
verschiedenen Funktionen
aufwendet
10 %
30 %
15 %
15 %
30 %
Risikomanagement
Geschäftsentwicklung
Kapital und Liquidität
llgemeine Unternehmenspolitik
A
und Strategien
I nterne und externe Audits sowie
Befassung mit Finanzinformationen
El Faro, Santander City in Boadilla del Monte, Madrid (Spanien).
Vielfalt im Board of Directors
Frauenanteil im Board of Directors
33 %
Änderungen in der Zusammensetzung des Board of Directors
Nach dem Ableben des vorherigen Chairman,
Emilio Botín-Sanz de Sautuola y García de los Ríos,
am 10. September 2014 beschloss der Board of
Directors der Bank Ana Botín-Sanz de Sautuola
y O’Shea zum Santander Group Executive
Chairman zu ernennen.
In seiner Sitzung vom 25. November 2014 ernannte
der Board of Directors José Antonio Álvarez
Álvarez als Nachfolger von Javier Marín Romano
zum Chief Executive Officer. Darüber hinaus fanden
die folgenden Ernennungen statt:
Rodrigo Echenique Gordillo zum Vice Chairman.
2015 wurde er zum Mitglied des Board of
Directors aus der Unternehmensleitung ernannt,
der für Compliance zuständig sein wird. Darüber
hinaus werden ihm vom Chairman noch weitere
Aufgaben übertragen werden.
B
ruce Carnegie-Brown zum Vice Chairman,
unabhängigen Mitglied des Board of Directors,
Lead Independent Director und koordinierenden
Mitglied des Board of Directors für die externen
Mitglieder.
ol Daurella Comadrán zum unabhängigen
S
Mitglied des Board of Directors.
arlos Fernández González zum unabhängigen
C
Mitglied des Board of Directors.
Die neuen unabhängigen Mitglieder folgen auf
Fernando de Asúa Àlvarez und Abel Matutes Juan,
welche auf ihre Ämter verzichtet haben.
19 %
10 %
2010
2013
2015
Fachgebiete der Mitglieder
des Board of Directors
Sonstige
6
Banken­
wesen
9
19
GESCHÄFTSBERICHT 2014
CORPORATE GOVERNANCE
Board of Directors von
Banco Santander
1.
Ana Patricia Botín-Sanz de
Sautuola y O'Shea
Santander Group Executive Chairman
Mitglied des Board of Directors aus der
Unternehmensleitung
2.
José Antonio Álvarez Álvarez
Chief Executive Officer, Mitglied
des Board of Directors aus der
Unternehmensleitung
3.
Bruce Carnegie-Brown
Vice Chairman. Externes Mitglied
des Board of Directors (unabhängig),
Koordinator der externen Mitglieder
und Lead Independent Director
4.
Rodrigo Echenique Gordillo
Vice Chairman. Mitglied des Board of
Directors aus der Unternehmensleitung
5.
Matías Rodríguez Inciarte
Vice Chairman. Mitglied des Board of
Directors aus der Unternehmensleitung
6.
Guillermo de la Dehesa Romero
Vice Chairman. Externes Mitglied des
Board of Directors (unabhängig)
7.
Esther Giménez-Salinas i Colomer
Externes Mitglied des Board of Directors
(unabhängig)
8.
Juan Miguel Villar Mir
Externes Mitglied des
Board of Directors
(unabhängig)
10
8
9
7
6
11
5
3
El Faro, Ciudad Grupo Santander, Boadilla del Monte, Madrid (Spanien). 16. Januar 2015.
20
GESCHÄFTSBERICHT 2014
CORPORATE GOVERNANCE
Executive Committee
Risk Committee
Audit Committee
Appointments Committee
Remuneration Committee
Risk Supervision, Regulation and Compliance Committee
International Committee
Innovation and Technology Committee
9.
Isabel Tocino Biscarolasaga
Externes Mitglied des Board of Directors
(unabhängig)
10.
Javier Botín-Sanz de
Sautuola y O‘Shea
Externes Mitglied des Board of Directors
(Aktionärsvertreter)
11.
Carlos Fernández González
Externes Mitglied des Board of Directors
(unabhängig)
12.
Ángel Jado Becerro de Bengoa
Externes Mitglied des Board of Directors
(unabhängig)
13.
Sol Daurella Comadrán
Externes Mitglied des Board of Directors
(unabhängig)
14.
Sheila C. Bair
Externes Mitglied des Board of Directors
(unabhängig)
15.
Juan Rodríguez Inciarte
Mitglied des Board of Directors aus der
Unternehmensleitung
16.
Ignacio Benjumea Cabeza de Vaca
General Secretary und Secretary of the
Board
12
15
13
16
14
1
2
4
21
GESCHÄFTSBERICHT 2014
CORPORATE GOVERNANCE
Struktur und Internal Governance
der Santander Gruppe
Tochtergesellschaften-Modell
Die Santander Gruppe ist über Tochtergesellschaften organisiert, die im Hinblick auf Kapital
und Liquidität autonom sind. Die Muttergesellschaft der Gruppe ist Banco Santander, S.A mit
Gesellschaftssitz im spanischen Santander. Der
operative Sitz, d. h. die Unternehmens­zentrale,
befindet sich in Boadilla del Monte (Madrid).
Die Tochtergesellschaften versorgen sich
auf autonome Art und Weise auf den lokalen
und internationalen Märkten mit der für ihre
Anforderungen erforderlichen Liquidität.
Das Tochtergesellschaften-Modell der Santander
Gruppe weist die folgenden Merkmale auf:
Die Kapital- und Liquiditätspositionen der
Gruppen werden in den UnternehmensCommittees koordiniert. Die konzerninternen
Transaktionen ­innerhalb der Gruppe sind
begrenzt und transparent und erfolgen zu
Marktpreisen.
• Die Verwaltungsorgane aller Tochtergesellschaften sind für eine strenge und umsichtige
Führung des Unternehmens verantwortlich.
Darüber hinaus haben sie die wirtschaftliche
Stabilität sicherzustellen und über die Interessen ihrer Aktionäre und anderer Stakeholder zu
wachen.
Durch die Unabhängigkeit der Tochtergesell­
schaften wird die Ansteckung zwischen den
verschiedenen Unternehmens­einheiten der
Gruppe verhindert, wodurch das systemische
Risiko verringert wird. Jede Tochtergesellschaft
verfügt über einen eigenen Plan zur Unter­
nehmensabwicklung.
• Die Tochtergesellschaften werden nach lokalen
Kriterien sowie von lokalen Teams geführt, die
umfangreiches Wissen sowie breite Erfahrung
in Bezug auf die Kunden in ihren Märkten mit­
bringen. Gleichzeitig profitieren sie von den
Synergien und Vorteilen, die die Zugehörigkeit
zur Santander Gruppe mit sich bringt.
Börsennotierte Tochtergesellschaften
• Sie unterliegen der Regulierung und Über­
wachung durch lokale Behörden, sowie der
Aufsicht, die die Europäische Zentralbank
über die Gruppe ausübt.
• Ihre Einlagen werden durch Garantiefonds
der jeweiligen Länder, in denen sie tätig sind,
abgesichert.
Die Tochtergesellschaften sind im Hinblick auf
Kapital und Liquidität autonom:
• Kapital: Die lokalen Unternehmenseinheiten
verfügen über ausreichend Kapital, um ihre
Geschäftsaktivitäten unabhängig ausführen
und die gesetzlichen Anforderungen erfüllen
zu können.
• Liquidität: Jede Tochtergesellschaft entwickelt
ihre eigenen Finanz- und Liquiditätspläne und
bestimmt ihren eigenen Finanzbedarf, ohne auf
Mittel und Garantien der Muttergesellschaft
zurückzugreifen.
22
Die Gruppe verfügt über Tochtergesellschaften,
die in ihren jeweiligen Märkten börsennotiert
sind. Jedoch behält sie stets einen Kontrollanteil.
Die börsennotierten Tochtergesellschaften:
• e rmöglichen einen schnellen Zugang zu
Kapital und unterliegen der Marktdisziplin.
So werden Anreize für gute Unternehmens­
führung geschaffen.
•g
ewährleisten ein hohes Niveau an Transparenz
sowie Corporate Governance und stärken
die Marke der Gruppe in den verschiedenen
Ländern.
Interne Führung in der Santander Gruppe
Santander verfügt über einen internen
Führungsrahmen, in den die Tochter­gesell­
schaften eingebunden sind. Dieser Rahmen
legt die Prinzipien fest, welche für die
Beziehungen zwischen der Gruppe und den
Tochtergesellschaften gelten.
Er regelt:
•d
ie Aufsichts- und Kontrollmechanismen der
Gruppe über die Tochtergesellschaften und
•d
ie Beteiligung der Gruppe an relevanten
Entscheidungen der Tochtergesellschaften.
Die Tochtergesellschaften sind im
Hinblick auf ­Kapital
und Liquidität
­autonom
GESCHÄFTSBERICHT 2014
CORPORATE GOVERNANCE
Santander City in Boadilla del Monte, Madrid (Spanien).
Insbesondere legen die Tochtergesellschaften
ihre Risikobereitschaft in Übereinstimmung mit
dem auf Gruppenebene beschlossenen globalen
Rahmen fest, der quantitative sowie qualitative
Messgrößen umfasst.
Auf der Grundlage des internen Führungsrahmens hat Banco Santander gemeinsame
Handlungsrahmen für bestimmte Funktionen
ent­wickelt. Dazu zählen Risikomanagement,
Kapital, Liquidität, Corporate Governance,
­Auditing, Vermarktung von Produkten und
Dienstleistungen, Geldwäscheprävention sowie
Marke und Kommunikation. Diese Funktionen
wurden zuvor von den Verwaltungsorganen der
Tochtergesellschaften genehmigt.
Der Mehrwert der Gruppenzugehörigkeit
Das Tochtergesellschaften-Modell von Banco
Santander wird durch unterstützende und kontrollierende globale Unternehmenseinheiten
ergänzt, die Aufgaben in Bereichen wie Risikomanagement, Auditing, Technologie, Human
Resources, rechtliche Angelegenheiten, Kom­
munikation und Marketing ausüben. Auf diese
Weise verschafft die Gruppe ihren unterschiedlichen Unternehmenseinheiten einen Mehrwert.
Diese profitieren von:
die im Dienste ihrer 117 Mio. Kunden stehen.
Die Kultur von Santander legt besonderen Wert
darauf, dass in allen Ländern und Geschäfts­
bereichen ein einheitliches Leitmotiv verfolgt
wird (zum Fortschritt der Menschen und Unter­
nehmen beitragen), sowie auch der Art und
Weise seiner E
­ rfüllung (Einfach, Persönlich und
Fair) besondere ­Bedeutung beigemessen wird.
•u
msichtigem Risikomanagement und Kapitalstärke. Bei Santander wird das Management
aller Risiken ganzheitlich angegangen und
Aufsicht sowie Kontrolle erfolgen über globale
Unternehmenseinheiten.
• I nvestitionen in Innovation. Aufgrund ihrer
Größe genießt die Gruppe eine hohe Innovationsfähigkeit zur Durchführung der digitalen
Transformation. Darüber hinaus verfügt sie
über Mechanismen, um die Best Practices
schnell von einem Markt auf andere zu übertragen.
Die Struktur von
Santander schafft
einen Mehrwert.
Dies erlaubt
es der Gruppe,
Ergebnisse zu
erzielen, die höher
ausfallen als
die Summe der
Ergebnisse der
lokalen Banken
All dies erlaubt es der Gruppe, Ergebnisse zu
erzielen, die höher ausfallen als die Ergebnisse,
die die lokalen Banken unabhängig voneinander
in Summe erreichen würden.
• ihrem internationalen Team, ihrer Unternehmenskultur sowie ihrer Marke. Die Gruppe
beschäftigt weltweit über 180.000 Mitarbeiter,
23
Anspruch
Der Anspruch von Santander
besteht darin, zum Erfolg der
Menschen und Unternehmen
beizutragen.
Unternehmensziel
Es ist unser Unternehmensziel, die
beste Geschäftsbank zu sein, indem
wir eine dauerhafte Bindung unserer
Mitarbeiter, Kunden, Shareholder und
der Gesellschaft anstreben.
1
Geschäftsmodell
und Strategie
26Unser Anspruch und Geschäftsmodell
28Unser Unternehmensziel und
Wertschöpfung
30 Mitarbeiter
34 Kunden
38 Aktionäre
42 Gesellschaft
46Risikomanagement
GESCHÄFTSBERICHT 2014
1. G
ESCHÄFTSMODELL UND STRATEGIE
UNSER ANSPRUCH UND GESCHÄFTSMODELL
Unser Anspruch und Geschäftsmodell
Unser Anspruch besteht darin, zum Erfolg der Menschen und Unternehmen beizutragen.
Zur Erfüllung dieses Anspruchs verfügt Santander über ein kundenorientiertes
Geschäftsmodell, das unter den internationalen Großbanken einmalig ist.
1.- Geografische Streuung mit Konzentration auf Europa sowie Nord- und Südamerika
Die Santander Gruppe verfügt über
eine geografische Streuung, die sich
gleichmäßig über ihre zehn wichtigsten
Märkte erstreckt: Spanien, Deutschland,
Polen, Portugal, Großbritannien, Brasilien,
Mexiko, Chile, A
­ rgentinien und USA.
Darüber hinaus hält sie einen bedeutenden
Marktanteil in Uruguay und Puerto
Rico, bietet Konsumgüterfinanzierung
in anderen europäischen Ländern
an und ist in China über das Wholesale
Banking-Geschäft sowie die Konsum­
güterfinanzierung vertreten.
Santander verfügt über globale Geschäfts­
bereiche, die Produkte entwickeln, sie in
den Retail-Netzen der Gruppe vertreiben
sowie Kunden auf globaler Ebene betreuen.
Geografische
Streuung
Geographische Verteilung des zurechenbaren Gewinns
USA 10 %
Kontinentaleuropa: 33 %
Spanien 14 %
Übriges Lateinamerika 5 %
Portugal 2 %
Chile 6 %
Lateinamerika: 38 %
Polen 6 %
Schwerpunkt
Retail Banking
Deutschland 5 %
Mexiko 8 %
Übriges Europa 6 %
Großbritannien 19 %
Brasilien 19 %
2.- Schwerpunkt Retail Banking und Kundenbindung
Das Geschäftsmodell von Santander ist darauf ausgerichtet, die Bedürfnisse
unterschiedlichster Kundengruppen zu befriedigen: Privatpersonen verschiedenster
Einkommensniveaus, Unternehmen jeglicher Größe und Branchenzugehörigkeit
sowie private und öffentliche Körperschaften. Dauerhafte und nachhaltige Beziehungen
zu ihnen aufzubauen ist das Hauptziel der Bank. Die Bank verfügt in ihren wichtigsten
Märkten über hohe Marktanteile im Retail Banking.
Aufschlüsselung des zurechenbaren Gewinns nach Geschäftsbereichen
Retail Banking 72 %
Private Banking,
Asset Management
und Versicherungen 8 %
Retail Banking
Kontinental­
europa 21 %
Globales Wholesale
Banking 20 %
Retail Banking
Großbritannien 17 %
Retail Banking
USA 9 %
Retail Banking
Lateinamerika 25 %
26
117
Mio. Kunden
TochtergesellschaftenModell
3.- Tochtergesell­schaftenModell
Die Santander Gruppe ist über ein Netz von Tochtergesellschaften organisiert, die im Hinblick auf Kapital
und Liquidität autonom sind. Die Tochtergesellschaften
werden nach lokalen Kriterien sowie von lokalen Teams
geführt, die umfangreiches Wissen sowie breite Erfahrung in Bezug auf die Kunden in ihren Märkten mitbringen. Gleichzeitig profitieren sie von den Synergien und
Vorteilen, die die Zugehörigkeit zur S­ antander Gruppe
mit sich bringt.
Durch die Unabhängigkeit der Tochtergesellschaften
sind die Ansteckungsmöglichkeiten zwischen den ver­
schiedenen Unternehmenseinheiten der Gruppe begrenzt, wodurch das systemische Risiko verringert wird.
GESCHÄFTSBERICHT 2014
1. G
ESCHÄFTSMODELL UND STRATEGIE
UNSER ANSPRUCH UND GESCHÄFTSMODELL
4.- Internationale Talente – eine Kultur und eine globale Marke
Die Gruppe beschäftigt weltweit über 180.000 Mitarbeiter,
die im Dienste ihrer 117 Mio. Kunden stehen. Die Mitarbeiter
von Santander teilen eine Kultur, in deren Mittelpunkt die
Erfüllung des Anspruchs der Gruppe (zum Erfolg der Menschen und Unternehmen beitragen) sowie die Umsetzung
des Unternehmensziels (die beste Geschäftsbank sein, indem wir eine dauerhafte Bindung unserer Mitarbeiter, Kunden, Shareholder und der Gesellschaft anstreben) stehen.
185.405
Mitarbeiter
Die Marke Santander verkörpert die Identität der Gruppe
und bringt eine einmalige Unternehmenskultur sowie
internationale Positionierung zum Ausdruck, die in Einklang
mit dem Ziel steht, das Bankgeschäft auf der ganzen Welt
einfach, persönlich und fair zu gestalten.
NR. 1
internationale Retail
Banking-Marke
(Brand Finance)
Internationale
Talente – eine
Kultur und eine
globale Marke
Bilanzstärke,
umsichtiges
Risikomanage­
ment und
globale Kontrollrahmen
Innovation,
digitale Transformation
und Best Practices
5.- Bilanzstärke, umsichtiges Risikomanagement und
globale Kontrollen
Santander zeichnet sich durch ein mittleres
bis niedriges Risikoprofil sowie eine hohe
Qualität der Aktiva aus. Darüber hinaus
kann die Bank eine solide Kapitalbasis
vorweisen, die auf ihr Geschäftsmodell,
ihre Bilanzstruktur, ihr Risikoprofil sowie
die gesetzgeberischen Anforderungen
zugeschnitten ist. Santander finanziert
den größten Teil der Kredite mit Kunden­
einlagen, bietet nach wie vor breiten
­Zugang zur Einkaufsfinanzierung und
verfügt über eine breit gefächerte Palette
9,7
Kapital
(CET1 fully loaded)
von Instrumenten und Märkten zur
­Beschaffung von Liquidität.
Banco Santander verfügt über Handlungsrahmen, gruppenweit geltende
Entscheidungsstrukturen, gemeinsame
Kundenbetreuungsmodelle sowie globale
Kontrollsysteme. All dies erlaubt es der
Gruppe, Ergebnisse zu erzielen und einen
Mehrwert zu schaffen, der größer ausfällt
als der, den die lokalen Banken unabhängig
voneinander in Summe erreichen würden.
113 %
Kredite/Einlagen
(112 % im Jahr 2013)
5,2 %
Forderungs­ausfall­rate
(5,6 % im Jahr 2013)
6.- Innovation, digitale Transformation und Best Practices
Innovationsfreude war von Beginn an ein Markenzeichen
der Santander Gruppe. Bei zahlreichen Gelegenheiten
hat die Bank die Finanzbranche mit neuen Produkten und
Dienstleistungen revolutioniert.
Santander befindet sich derzeit inmitten eines tiefgreifenden
Prozesses der digitalen Transformation, um die neuartigen
Bedürfnisse der Kunden zu antizipieren und mit innovativen
und attraktiven Lösungen aufwarten zu können.
Der Ausbau des Online-Bankings, des mobilen Bankings,
des Mobile ­Wallets sowie eine neue Strategie für digitales
Bezahlen sind einige Beispiele dafür.
Dank ihrer Größe kann die Gruppe ihre Best Practices
schnell und effizient erkennen, sie zwischen den verschie­
denen Märkten, in denen sie vertreten ist, übertragen und
sie gleichzeitig an die lokalen Gegebenheiten anpassen.
Darüber hinaus hat Santander in den vergangenen Jahren
hochwertige globale Angebote für seine Kunden mit hohem
Einkommen (Santander Select), für kleine und mittelständische Unternehmen (Santander Advance) sowie für große
Unternehmen (Santander Passport) vorgestellt. Dies lässt
die Vorteile der Zusammenarbeit mit einer internationalen
und diversifizierten Bank wie Santander klar und deutlich
erkennen.
27
GESCHÄFTSBERICHT 2014
GESCHÄFTSMODELL UND STRATEGIE
UNSER UNTERNEHMENSZIEL UND WERTSCHÖPFUNG
Unser Unternehmensziel
und Wertschöpfung
Es ist unser Unternehmensziel, die beste Geschäftsbank zu sein, indem
wir eine dauerhafte Bindung unserer Mitarbeiter, Kunden, Shareholder
und der Gesellschaft anstreben.
1 Beste Bank für
unsere Mitarbeiter
2 Beste Bank für
unsere Kunden
ie besten Mitarbeiter
D
gewinnen, verpflichten
und halten, die in der
Lage sind, unseren
Kunden den besten
Service zu bieten und
den Erfolg sowie die
Nachhaltigkeit des
Geschäfts sicher­
zustellen.
Mitarbeiter
Kunden
Unternehmensziel
4 Beste Bank für
die Gesellschaft
Bei der Ausübung
unseres Bankgeschäfts
auf verantwortungs­
volle und nachhaltige
Art und Weise zum
wirtschaftlichen und
sozialen Fortschritt
der Gemeinschaften
beitragen, wobei der
Hochschulbildung
besondere Aufmerk­
samkeit zukommt.
28
in langfristiges
E
Vertrauensverhältnis zu
unseren Kunden aufbauen,
indem wir ihnen einfache
und maßgeschneiderte
Lösungen anbieten,
eine gerechte und faire
Behandlung sowie über
unsere Niederlassungen
und digitalen Kanäle
einen hervorragenden
Service zuteilwerden
lassen. Ziel dabei ist es,
die Zufriedenheit sowie die
Verbundenheit der Kunden
mit der Bank zu steigern.
3 Beste Bank für
unsere Shareholder
Gesellschaft
Shareholder
nseren Shareholdern
U
eine attraktive und
nachhaltige Rendite
auf der Grundlage
eines effizienten
Geschäftsmodells mit
stabilen Gewinnen,
umsichtigem Risiko­
management sowie
Kapitaldisziplin und
Finanzstärke bieten.
GESCHÄFTSBERICHT 2014
GESCHÄFTSMODELL UND STRATEGIE
UNSER UNTERNEHMENSZIEL UND WERTSCHÖPFUNG
Unsere 6 strategischen Prioritäten
1
Mitarbeiter
Der beste Arbeitgeber unter
den Banken sein und unsere
Kultur verändern:
Einfach, Persönlich und Fair
2
Die Anzahl der loyalen Privatund Geschäftskunden erhöhen
Kunden
Operative Spitzenleistungen
4
Kapitalstärke und Risiko­
management
3
6
Loyale Privatkunden (in Mio.)
12,2
17,1
Loyale Kunden im Bereich kleine, mittelständische und große
Unternehmen (in Tsd.)
767
1.049
Wachstum Kundenkredite
5 %
Wachstum über
Wettbewerbsniveau
5
9
13,6
25,0
Cost-Income-Ratio
47 %
<45 %
Den regulatorischen Anforderungen angepasste
Kernkapitalquote (CET1 fully loaded)
9,7 %
10–11 %
Forderungsausfallrate
5,2 %
<5 %
11 %
12–14 %
24 %
Wachstum über
Wettbewerbsniveau
Anzahl der wichtigsten Märkte, in denen die Bank zu den drei
besten Arbeitgebern unter den Banken gehört
(in relevanten lokalen Rankings)
Anzahl digitaler Kunden (in Mio.)
RoTE
5
Die Rentabilität steigern
6
Gesellschaft
Ziele 2017
Anzahl der Regionen, in denen die Bank zu den drei
Banken mit der höchsten Kundenzufriedenheit unter den
Wettbewerbern gehört
3
Shareholder
2014
Wachstum des Gewinns je Aktie
700 Mio. Euro Unterstützung an Universitäten in den
kommenden vier Jahren
Santander Universidades als
wichtigste Unterstützung für
die Gesellschaft
90.000 Stipendien an Studenten von 2015–2017
Ranking unter den 10 Besten im Dow Jones Sustainability Index
Weitere Informationen
finden Sie im Brief von
Ana Botín (S. 6–11)
Einfach
Einfach, Persönlich und Fair
Dieses Leitmotiv drückt aus,
wie die Santander Mitarbeiter
denken und handeln und
was unsere Kunden von uns
als Bank erwarten. Es gibt
die V
­ erhaltensregeln für
unser Handeln sowie unsere
Entscheidungen vor, und legt
fest, wie wir Beziehungen zu
unseren Kunden, Shareholdern
sowie der Gesellschaft
aufbauen.
Einfach, Persönlich und Fair ist
der Weg, den wir eingeschla­
gen haben, um die beste Bank
für unsere Kunden und auch
das beste Unternehmen für
­unsere Mitarbeiter zu werden.
•W
ir bieten unseren Kunden
einen leicht zugänglichen
Service mit einfachen und un­
komplizierten Produkten an.
•W
ir drücken uns verständlich
und klar aus.
•W
ir unterziehen unsere
Prozesse einer kontinuier­
lichen Verbesserung, indem
wir unsere Ablaufstrukturen
vereinfachen und unnötige
Schritte eliminieren – sowohl
für unsere Kunden als auch
unsere Mitarbeiter.
Persönlich
• Wir behandeln unsere Kun­
den auf individuelle sowie
persönliche Art und Weise
und bieten ihnen vielfältige
Produkte und Dienstleistun­
gen an, damit sie diejenigen
auswählen können, die ihre
Anforderungen am besten
erfüllen.
• Unsere Kunden sollen sich im
Umgang mit uns einzigartig
und wertgeschätzt fühlen.
• Wir bauen ein vertrauens­
volles Verhältnis zu unseren
Mitarbeitern auf und unter­
stützen sie, damit sie ihr
Potenzial entfalten und ihre
Ziele erreichen können.
Fair
• Wir behandeln unsere
­Kunden fair. Unser Handeln
ist transparent. Beschwerden
wird schnell und nachhaltig
Abhilfe geschaffen.
• Wir bauen Beziehungen auf,
von denen sowohl die Bank
als auch die Mitarbeiter,
­Kunden und Shareholder pro­
fitieren, denn: Was gut für sie
ist, ist auch gut für die Bank.
• Wir halten unsere Verspre­
chen und erfüllen die
Ver­pflichtungen, die wir
gegenüber unseren Kunden
eingegangen sind, verant­
wortungsvoll.
29
GESCHÄFTSBERICHT 2014
1. GESCHÄFTSMODELL UND STRATEGIE
UNSER UNTERNEHMENSZIEL UND WERTSCHÖPFUNG > MITARBEITER
Mitarbeiter
Wenn wir die beste Retail- und Geschäftsbank sein möchten, müssen wir
bei unseren Mitarbeitern beginnen. Denn nur wenn unsere Mitarbeiter
stolz darauf sind, zu Santander zu gehören, und ihr Bestes geben, wird
es ihnen gelingen, das Vertrauen und die Loyalität unserer Kunden zu
gewinnen.
Im Jahr 2014 rief Santander den Human Resources-Strategieplan ins Leben, dessen Hauptziel
­darin besteht, Santander zum besten Arbeit­
geber zu machen.
Dieser Plan ist in sieben Handlungsstränge
untergliedert und mit einem Governance und
Monitoring System ausgestattet, um die ent­
sprechenden Initiativen nachverfolgen zu
können.
Zu den wichtigsten Projekten, die 2014 im
­Rahmen dieses Plans ins Leben gerufen wurden,
gehören:
Talentmanagement
2014 hat Santander ein einheitliches Modell zur
Erkennung und Entwicklung von Talenten in der
Gruppe sowie eine Nachfolgeplanung erarbeitet,
um die Weiterführung des Geschäfts sicherzustellen:
Human ResourcesStrategieplan
Führungsstil
Evaluierung
Talent­
management
1. Sicherstellung, dass
die Bank auf die besten
Talente zählen kann und
eine Nachfolgeplanung
hat.
2. Verbesserung der
Fähigkeiten zur
Personalführung.
3. Schaffung eines neuen,
an der Wertschöpfung
ausgerichteten Systems.
Santander,
der beste
Arbeitgeber.
Einfach,
Persönlich
und Fair
Engagement
4. Messung und
Steigerung des
Engagements.
Flexibilität
7. Förderung einer
moderneren und produktiveren Arbeitskultur mit geringerer
Anwesenheitspflicht,
die eine ausgewogene Work-Life-Balance
ermöglicht.
Kommuni­
kation
Kunden­
orientierung
6. Förderung der Kunden­
orientierung durch
Human Resources.
30
5. Förderung der
Kommunikation
und Transparenz
im Unternehmen.
GESCHÄFTSBERICHT 2014
1. GESCHÄFTSMODELL UND STRATEGIE
UNSER UNTERNEHMENSZIEL UND WERTSCHÖPFUNG > MITARBEITER
Geographische Verteilung der Mitarbeiter
Weitere Eckdaten
55 %
GROSS­
BRITANNIEN
USA
14 %
8 %
45 %
9
11
55 %
46 %
37
39
Durchschnittliche
Betriebszugehörigkeit (Jahre)
Hochschulabsolventen
KONTINENTALEUROPA
LATEINAMERIKA
46 %
32 %
Durchschnittsalter (Jahre)
GESAMTZAHL MITARBEITER
58.878
Kontinentaleuropa
25.599
185.405
Großbritannien
Zu diesem Zweck wurden die folgenden
Initiativen ins Leben gerufen:
• Ausschüsse zur Talentbewertung, die regelmäßig unter aktiver Beteiligung des Senior
Management zusammenkommen: Geschäftsbereichsleiter, Country Heads sowie Mitglieder
der Leitungsausschüsse. Dabei werden die
Mitarbeiter, ihre Laufbahn sowie ihre Zukunfts­
perspektiven analysiert. Gegebenenfalls werden individuelle Entwick­lungspläne erstellt,
um die berufliche Wei­ter­entwicklung der
Führungskraft zu beschleunigen. 2014 wurden
143 Ausschusssitzungen abgehalten.
• Global Job Posting: eine Plattform, auf der
alle Mitarbeiter der Gruppe offene Stellen in
an­deren Ländern einsehen und sich darauf
bewerben können. So sollen die Mobilität
der Mit­arbeiter vereinfacht, ihre Entwicklung
gefördert sowie die internen Auswahlprozesse
transparenter gemacht werden. Seit ihrer
Einführung im Juli 2014 wurden über 500 Stellenangebote aus unterschiedlichen Ländern
veröffentlicht, die zu über 60 konkreten Ein­
stellungsangeboten geführt haben.
Außerdem setzt Santander mit verschiedenen
Initiativen weiterhin auf Gender Diversity:
15.919 85.009
USA
Lateinamerika
•P
rogramme wie Sumando Talento („Talente
zusammenführen“) oder Take The Lead, die
sich an Frauen in mittleren oder gehobenen
Führungspositionen in allen Ländern richten,
um die Entwicklung des Talents sowie der
Führungsqualitäten von Frauen zu fördern.
• I n Spanien hat Banco Santander mit dem
spanischen Gesundheits- und Sozialmini­
sterium ein freiwilliges Abkommen unter­
zeichnet, mit dem Ziel, die Anzahl von Frauen
in Führungspositionen in den nächsten vier
Jahren zu erhöhen.
• I n der Unternehmenszentrale der Bank
in Boadilla del Monte fand das 3. Treffen
­Santander Frau und Unternehmen mit dem
Titel Andere Führungsperspektiven statt, an
dem rund 1.000 Personen teilnahmen.
Evaluierung
Das 2014 ins Leben gerufene Leistungs­
management-Modell für Führungskräfte
umfasst die folgenden Neuheiten:
•U
nabhängige Messung von Zielen und
Kompetenzen, einschließlich einer 180-GradBeurteilung, an der sowohl direkt unterstellte
Mitarbeiter als auch die nächsthöhere
Führungskraft teilnehmen.
31
GESCHÄFTSBERICHT 2014
1. GESCHÄFTSMODELL UND STRATEGIE
UNSER UNTERNEHMENSZIEL UND WERTSCHÖPFUNG > MITARBEITER
Fortbildungszentrum El Solaruco, Santander City in Boadilla del Monte, Madrid (Spanien).
• Aufnahme des Ziels „Team-Management“
mit einem Mindestgewicht von 15 Prozent, in
das die Ergebnisse der 180-Grad-Beurteilung
einfließen.
• Ausbau der Matrix-Evaluierung.
• Eliminierung der Differenzierungskurve
bei Evaluierungen.
Engagement
Erstmalig wurde in der Gruppe eine globale Befragung unter den Mitarbeitern in allen Ländern
durchgeführt, um ihr Engagement zu ermitteln
und die Aspekte innerhalb der Organisation zu
identifizieren, die sie am meisten wertschätzen
oder die Verbesserungspotenzial aufweisen.
Die weltweite Beteiligung lag insgesamt bei
78 Prozent, und die Ergebnisse lassen erkennen, dass 70 Prozent der Mitarbeiter ein hohes
­Engagement an den Tag legen. Dieser Wert liegt
sechs Prozentpunkte über dem Branchendurchschnitt. Darüber hinaus fühlen sich 78 Prozent
der Mitarbeiter stolz, bei Santander zu arbeiten,
und möchten dies noch über lange Zeit fort­
setzen. Zu den am positivsten bewerteten
Aspekten gehören insbesondere berufliche Entwicklungsmöglichkeiten, die Innovationsfreude
der Bank bei Produkten und Dienstleistungen
sowie die angebotenen Sozialleistungen. Verbesserungspotenzial besteht im Hinblick auf Flexi­
bilität, Zusammenarbeit und Anerkennung.
Kommunikation
Um sicherzustellen, dass den Mitarbeitern aktiv
Gehör geschenkt wird, sowie zur Förderung
eines transparenteren und partizipativeren Kommunikationsstils wurden 2014 zwei Schlüssel­
projekte ins Leben gerufen:
32
•S
antander Ideas, das erste gruppeninterne
soziale Netzwerk, über das die Mitarbeiter
in allen Ländern ihre Ideen zu strategischen
­Themen austauschen, bewerten und kom­
mentieren können. Dieser Kanal verleiht
der in­ternen Kommunikation eine größere
Dynamik. Er fördert eine an Innovation,
Zusammenarbeit und Partizipation orientierte
Arbeitskultur und nutzt dabei die Vielfalt
sowie kollektive Intelligenz der weltweit über
180.000 Mitarbeiter von Santander.
Während der drei weltweiten Wettbewerbe,
die 2014 in Bezug auf Kunden, Mitarbeiter
und Filialen ausgerufen wurden, gingen über
10.000 Ideen von fast 25.000 Teilnehmern aus
allen Ländern der Gruppe ein. 213 Ideen wurden
ausgewählt. 50 davon wurden in verschiedenen
Ländern bereits umgesetzt.
• S omos Santander („Wir sind Santander“), eine
Kommunikationskampagne zur Förderung
des Gedanken eines geeinten und zusammengeschweißten Teams, in dem Talent sowie
Engagement aller Mitarbeiter eine Grund­
voraussetzung für nachhaltiges Wachstum
sind, von dem unsere Kunden, Shareholder
sowie die Gesellschaft profitieren.
Dabei ist die „We are Santander“-Woche eine
der wichtigsten Veranstaltungen, bei der die
Mitarbeiter aus allen Ländern der Gruppe
im Mittelpunkt stehen und mit Stolz ihre
Zu­gehörigkeit zu Santander feiern. Darüber
hinaus brachten während dieser Woche
Freiwillige ihre Solidarität zum Ausdruck
und spendeten an nur einem Tag 59 Tonnen
Lebensmittel, die an unterschiedliche NGOs
auf der ganzen Welt verteilt wurden.
Soziale Netzwerke
zur Förderung der
Kommunikation und
der Zusammenarbeit
25.000
Teilnehmer
10.000
Ideen
233.489
Follower des globalen
Profils von Santander
auf LinkedIn
GESCHÄFTSBERICHT 2014
1. GESCHÄFTSMODELL UND STRATEGIE
UNSER UNTERNEHMENSZIEL UND WERTSCHÖPFUNG > MITARBEITER
Filiale von Banco Santander in São Paulo (Brasilien).
Dies war eine von zahlreichen sozialen Aktivitäten, die von Freiwilligen aus dem Unternehmen
2014 in allen Ländern durchgeführt wurden
und an denen sich knapp 60.000 Mitarbeiter
beteiligten.
Kundenorientierung
Auch 2014 hat Santander auf die Weiterbildung
seiner Mitarbeiter gesetzt. Der Fokus lag dabei
auf der Entwicklung von Fortbildungsprogrammen sowie Programmen zum Austausch von
Best Practices zur Förderung der Kundenorientierung in der Bank. Besondere Nennung ver­
dienen die nachfolgenden Neuheiten:
• Santander Retail & Commercial Banking
­College, zur Förderung der Entwicklung sowie
der Kenntnisse der Mitarbeiter im Bereich
Retail Banking mittels auf die verschiedenen
Segmente und/oder Geschäftsbereiche in
jedem Land zugeschnittenen Fortbildungs­
programmen.
• Santander Business Insights, Konferenzen zur
Verbreitung von Best Practices im Umgang mit
dem Kunden.
• Conocimiento sin límites („Wissen ohne
Grenzen“), ein neues Weiterbildungsportal
für alle Mitarbeiter, das einen offenen und
partizipativen Zugang zu einer breiten Palette
von Bildungsangeboten sowie internen und
externen Best Practices zur Verbesserung des
Kundenservice bietet.
Auszeichnungen
Im Jahr 2014 erhielt Banco Santander in den
verschiedenen Ländern unter anderem folgende
Auszeichnungen:
• Santander UK erhielt die Auszeichnung Top
Employer, für Unternehmen, deren Beschäf-
tigungsbedingungen die höchsten Standards
erreichen. Auch wurde die Bank aufgrund ihres
Engagements für Gender Diversity in die Kategorie der Top 50 Employers for Women sowie
aufgrund ihrer Beliebtheit bei Universitäts­
absolventen in die Top 100 Graduate Employers
aufgenommen.
• I n Deutschland wurde die Santander Consumer
Bank als Top Arbeitgeber ausgezeichnet und hat
für ihre Initiativen zur Förderung von Diversity
und kultureller Vielfalt sowie Chancengleichheit unter den Mitarbeitern den Total E-Quality
Award erhalten.
• I n Argentinien hat Banco Santander im dritten
Jahr in Folge den ersten Platz im Ranking der
besten Arbeitgeber, Great Place to Work, belegt.
• I n Spanien erhielt die Bank die folgenden
Auszeichnungen:
• Beim MercoPersonas 2014-Ranking belegt
Santander Platz eins als beste Bank sowie
Platz vier im Ranking der besten Arbeitgeber
in Spanien.
• Bei der Ideal Employers Survey, die jährlich
vom schwedischen Consulting-Unternehmen
Universum unter mehr als 16.000 spanischen
Studenten durchgeführt wird, zählt Banco
Santander zu den fünf beliebtesten Arbeitgebern unter den Betriebswirtschaftsstu­
denten, die sie darüber hinaus als ihr bevorzugtes Finanzinstitut bezeichnen.
103,2
Mio. Euro an
Investitionen in
Mitarbeiterfortbildung
bei Santander
97 %
der Mitarbeiter
erhielten 2014 eine
Fortbildung
44,6
Stunden Fortbildung
pro Mitarbeiter
• Bei der Umfrage des Consulting-Unternehmens Randstad unter mehr als 8.000 potenziellen Kandidaten zwischen 18 und 65 Jahren
wird Santander als einer der beliebtesten
Arbeitgeber im spanischen Bankenwesen
angegeben.
33
GESCHÄFTSBERICHT 2014
1. GESCHÄFTSMODELL UND STRATEGIE
UNSER UNTERNEHMENSZIEL UND WERTSCHÖPFUNG > KUNDEN
Kunden
Bei Santander wollen wir unseren Kunden helfen, ihre Ziele zu
erreichen. Um diesen Vorsatz in die Tat umzusetzen, arbeiten die
über 180.000 Mitarbeiter der Bank tagtäglich daran, langfristige
Beziehungen aufzubauen und somit die Zufriedenheit, Treue und
Loyalität unserer Kunden zu erhöhen.
Verbindliche Kundenbeziehungen, eine hohe
Kundenbindung sowie eine herausragende
Servicequalität gehören nach wie vor zu den
wichtigsten Zielen von Banco Santander. Daher
wurde auch 2014 an einem Geschäftsmodell
gearbeitet, das einfache und maßgeschneiderte
Lösungen bietet, die über geeignete und effiziente Kanäle auf der Grundlage eines von Fairness
geprägten Kundenumgangs erbracht werden.
Kundenbindung
2014 konnten die Kundenbeziehungen weiter
verbessert und ein Kundenbetreuungsmodell
sowie Lösungen zum Einsatz kommen, die der
Erfüllung der Kundenbedürfnisse dienen.
Den Kunden kennen
In diesem Jahr wurden neue Initiativen ins
Leben gerufen, um im persönlichen Dialog mit
den Kunden deren Gewohnheiten, Erwartungen
sowie Bedürfnisse besser verstehen zu können.
Nachdem NEO CRM 2012 in Chile eingeführt
wurde, kam dieses Projekt 2014 auch nach
Brasilien, Spanien und in die USA. 2015 wird
seine Einführung in Argentinien, Mexiko,
Portugal, Polen und Großbritannien erfolgen.
NEO CRM ist ein neuartiges Tool, mit dem
Informationen zu jedem einzelnen Kunden zusammengetragen und analysiert werden können.
Daraus ergibt sich eine 360-Grad-Betrachtung
des Kundenverhaltens sowie seiner Beziehung
zur Bank. So können die Bedürfnisse des Kunden
antizipiert und maßgeschneiderte Lösungen
angeboten werden.
Kunden der Gruppe
in Mio.
Spanien
12,6
Portugal
3,6
Großbritannien
25,7
Polen
4,3
Deutschland
6,3
Übriges Europa
10,3
Europa gesamt
62,8
Aufgrund des breiteren
Zugangs zu den neuen
Technologien erfährt das
Kundenverhalten eine starke
Weiterentwicklung
Das Smartphone hat die
Art und Weise der Kontakt­
aufnahme mit der Bank
verändert
Brasilien
31,1
Mexiko
11,7
Chile
3,6
Die Kunden verlangen einen
Argentinien
2,5
Übriges Lateinamerika
0,5
ganzheitlichen, einfachen
sowie breit zugänglichen
Service und legen im Umgang
mit ihrer Bank großen Wert
auf Bequemlichkeit und
Annehmlichkeit
Lateinamerika gesamt
49,4
USA
4,7
Kundenzahl gesamt
117,0
Privatkunden
in Mio.
1.000
91,6
50,6
12,2
Potenzielle
Kunden in
unseren
Märkten
34
Neues Kundenverhalten
Aktive
Kundenzahl
Privatkunden
gesamt
in den
10 wichtigsten
Märkten
Loyale
Kunden
GESCHÄFTSBERICHT 2014
1. GESCHÄFTSMODELL UND STRATEGIE
UNSER UNTERNEHMENSZIEL UND WERTSCHÖPFUNG > KUNDEN
Filiale von Santander in Boadilla del Monte, Madrid (Spanien).
Maßgeschneiderte Lösungen
Das Geschäftsmodell von Santander ist darauf
ausgerichtet, die Bedürfnisse unterschiedlicher
Kundengruppen zu befriedigen: Privatpersonen
verschiedener Einkommensniveaus, Unternehmen jeglicher Größe und Branchenzugehörigkeit
sowie private und öffentliche Körperschaften.
Auch im Jahr 2014 hat Santander innovative sowie differenzierte Lösungen für die unterschiedlichen Kundengruppen entwickelt:
Privatkunden:
• Die Bank hat weiterhin auf Santander Select
gesetzt, das hochwertige, differenzierte
Service­angebot der Gruppe für Kunden
mit hohen Einkommen. Dieses spezifische
Betreuungsmodell mit Produkten und
Dienstleistungen für diese Kundengruppe wird
bereits in allen Märkten angeboten.
Darüber hinaus ist Santander dank seiner
internationalen Aufstellung in der Lage, dieser
Kundengruppe weltweit weitere attraktive
Angebote zu unterbreiten, wie die Karte Débito
Global Select, mit der weltweit über 30.000
Santander Geldautomaten gebührenfrei
genutzt werden können.
• In Großbritannien ist der Erfolg der Produktfamilie 1|2|3 ungebrochen, denn 3,6 Millionen
Kunden mit hoher Bindung an die Bank nutzen
diesen Service. Beim 1|2|3-Girokonto wird dem
Kunden ein Teil seiner Haushaltsausgaben
zurückerstattet und der Kontosaldo mit einer
höheren Verzinsung belohnt.
2013 wurden ähnliche Produkte in Spanien,
Polen und den USA eingeführt. 2014 kam auch
Deutschland hinzu.
Unternehmen: Die Bank möchte als strategischer Partner des
Mittelstands zu dessen Wachstum beitragen.
Zu diesem Zweck wurden unterschiedliche Initiativen entwickelt wie Santander Advance, ein
umfassendes Finanzierungsprogramm, mit dem
die Bank die Internationalisierung, die Schaffung
von Arbeitsplätzen, Talente sowie die Fort- und
Weiterbildung fördern möchte.
2014 wurde Santander Advance unter Beteiligung
von über 28.000 kleinen und mittelständischen
Unternehmen in Spanien, Mexiko und Portugal
eingeführt. 2015 soll seine Ausdehnung auf die
übrigen Länder der Gruppe erfolgen.
Ebenfalls werden in Großbritannien im Rahmen
des im Jahr 2012 eingeführten Programms Breakthrough hochwertige Dienstleistungen sowie alternative Finanzierungsmöglichkeiten für kleine
und mittelständische Unternehmen angeboten,
die in Großbritannien ein Wachstum verzeichnen. Die Ergebnisse waren beachtlich und der
Marktanteil der Bank bei dieser Kundengruppe
ist von 3,5 Prozent im Jahr 2012 auf 6,5 Prozent
im Jahr 2014 gestiegen.
Darüber hinaus fördert Santander weitere Initiativen, bei denen sich die Bank ihre internationale
Aufstellung zu Nutze macht:
• Santander Passport ist ein spezifisches
Betreuungsmodell für international tätige
Unternehmen. Diese werden als homogene
Gruppe erkannt und erfahren in allen Tochtergesellschaften der Gruppe eine bevorzugte
Behandlung.
2014 wurde Santander Passport in acht Ländern
(Argentinien, Brasilien, Chile, Spanien, Mexiko,
35
GESCHÄFTSBERICHT 2014
1. GESCHÄFTSMODELL UND STRATEGIE
UNSER UNTERNEHMENSZIEL UND WERTSCHÖPFUNG > KUNDEN
Filiale von Santander Select in Mexiko.
Portugal, Großbritannien und Uruguay) eingeführt. Bis Ende 2015 soll dieses Modell auch in
den übrigen Ländern der Gruppe angeboten
werden.
• Das Santander Trade Portal ist eine innovative,
nutzerfreundliche Online-Plattform, die kostenfreien Zugang zu einer Reihe von Import- und
Exportdatenbanken bietet. Es wurde bereits in
12 Ländern eingeführt: Argentinien, Brasilien,
Chile, Spanien, USA, Mexiko, Polen, Portugal,
Peru, Puerto Rico, Großbritannien und ­Uruguay.
Im Jahr 2014 hat die Bank diesen Service um
Club Santander Trade ergänzt, einer OnlineCommunity, über die die Kunden der Bank
aus unterschiedlichen Ländern miteinander in
Verbindung treten und ihre internationalen Aktivitäten vorantreiben können. Derzeit nehmen
über 9.000 Unternehmen daran teil, es wurden
über eine Million Besucher registriert sowie
über 50.000 Datensätze heruntergeladen.
•M
it dem neuen Kooperationsprojekt zwischen
dem Retail Banking und dem Wholesale
Banking (Collaboration Revenues) sollen allen
Kunden die Produkte und Dienstleistungen
angeboten werden, die am besten zu ihren
Bedürfnisse passen und die bisher nur großen
Unternehmen vorbehalten waren.
Operative Spitzenleistungen
Santander möchte seinen Kunden einen herausragenden Kundenservice bieten. Daher wurden
in diesem Jahr neue Initiativen zur Verbesserung
der Prozesse aus Kundensicht unter Nutzung der
aus der digitalen Transformation resultierenden
Vorteile ins Leben gerufen.
36
Multi-Channel-Strategie und digitale
Transformation
Die digitale Transformation genießt bei Banco
Santander strategische Priorität. 2014 setzte
die Bank die Entwicklung eines Multi-Channel-­
Vertriebsmodells fort, so dass der Kunde unabhängig von Ort und Zeit auf beliebige Art und
Weise mit der Bank in Verbindung treten kann.
Darüber hinaus wurde in diesem Jahr weiterhin
an einem neuen Modell gearbeitet, das auf dem
Konzept einer Multi-Channel-Filiale basiert.
Die Filialen stellen nach wie vor den wichtigsten
Kanal für die Schaffung und Pflege langfristiger
Kundenbeziehungen dar. Sie sollen mit modernen und einfachen Bereichen gestaltet werden,
in denen die Vorteile der Technologie mit der
Nähe und der Professionalität der Mitarbeiter
der Bank kombiniert werden.
Auch wurde das Serviceangebot für mobiles
Banking, elektronisches Banking und das Contact
Center erweitert.
Vorteile von
Santander Passport
in globaler Ansprechpartner,
E
der das Unternehmen in
jedem beliebigen Land mit
Unterstützung lokaler Account
Manager betreut
ersönliche Betreuung mit
P
Unterstützung lokaler Spezia­
listen in neuen Märkten
rleichterte Kontoeröffnung
E
oder einfacherer Vertrags­
abschluss
ügige Antwort auf Kredit­
Z
anträge, da die Bank über die
Analyse der Geschäftsrisiken
des Unternehmens in den
verschiedenen Märkten verfügt
pp Passport, für den Zugriff
A
auf alle Vorteile von Santander
Passport über Mobilgeräte
• I m Bereich des mobilen Banking wurde Mobile
First weiter vorangetrieben. So soll die Kundenzufriedenheit über Mobilgeräte mit Initiativen
wie dem einfachen mobilen Banking in Großbritannien (Smartbank), dem Mobile Wallet in
Spanien zur Abwicklung von Zahlungen über
das Smartphone, sowie über neue Apps für
Mobilgeräte in Brasilien, Deutschland, Polen,
Uruguay, Puerto Rico und Portugal verbessert
werden.
• I m Online-Bereich ist die Einführung der neuen
Websites in Großbritannien, Portugal, Spanien
und Argentinien hervorzuheben sowie auch das
neue Projekt Online Banking in Brasilien, der
Virtual Advisor zur Online-Kundenberatung in
Polen und der Digital Manager in Spanien.
12.951
Filialen.
Das größte Netz
im internationalen
Bankwesen
GESCHÄFTSBERICHT 2014
1. GESCHÄFTSMODELL UND STRATEGIE
UNSER UNTERNEHMENSZIEL UND WERTSCHÖPFUNG > KUNDEN
Kundenzufriedenheit
% zufriedene aktive Privatkunden
Bank
Ende 2014
Ende 2013
Argentinien
86,8 %
85,2 %
Brasilien
70,6 %
78,4 %
Chile
88,4 %
85,4 %
Spanien
85,0 %
87,2 %
Mexiko
95,0 %
92,0 %
Polen
93,5 %
96,7 %
Portugal
94,1 %
93,8 %
Großbritannien
94,5 %
92,3 %
USA
80,8 %
80,8 %
Gesamt
85,3 %
86,9 %
• In Bezug auf die Contact Center ist der Erfolg
von Huella Vocal in Mexiko zu erwähnen (Identifizierung des Kunden über seine Stimme).
• Darüber hinaus wird die Konzentration auf soziale Netzwerke intensiviert, denn sie ermöglichen es, den Kunden im passenden Augenblick
Produkte und Dienstleistungen anbieten zu
können.
Kundenzufriedenheit
Eines der strategischen Ziele von Banco
­Santander besteht darin, nicht nur die Anzahl,
sondern auch die Zufriedenheit der Kunden zu
erhöhen. Wir wissen, dass zufriedene Kunden die
Produkte der Bank in größerem Umfang nutzen,
ihre durchschnittlichen Sparguthaben höher sind
und die Wahrscheinlichkeit, dass sie die Bank
verlassen, geringer ist als bei unzufriedenen
Kunden.
Im Jahr 2014 gaben 85,3 Prozent der aktiven
­Privatkunden der Santander Gruppe an, zufrieden zu sein. Dabei ist die Zunahme der Kundenzufriedenheit in Mexiko, Chile, Großbritannien
und Argentinien besonders erkennbar.
Bei den Beschwerden konnte 2014 ein Rückgang
von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet werden – ein Ergebnis der kontinuierlichen
Bemühungen von Santander zur Verbesserung
des Kundenservice sowie der Dienstleistungen. In den Kernmärten konnte die Anzahl der
­Beschwerden in Portugal, Großbritannien, Chile,
den USA und Brasilien am stärksten reduziert
werden.
Zusätzlich zu dem vor einigen Jahren in der
Gruppe eingeführten Programm zur kontinuier­
lichen Verbesserung der Qualität wurde 2014
eine Initiative zur Transformation der Kunden­
zufriedenheit für die wichtigsten Customer
­Journeys ins Leben gerufen.
Kunden
in Mio.
107
117
+10 %
2014/2013
2013
2014
Mit diesem Projekt soll in den zehn wichtigsten
Ländern der Gruppe herausgefunden werden,
welche Kundenprozesse sich am stärksten auf
die Kundenzufriedenheit auswirken. Diese
­Prozesse sollen dann aus Kundensicht umge­
staltet werden.
Dabei kommen Methoden zum Einsatz, die auf
den Meinungen und Erwartungen des Kunden
sowie der Arbeit zahlreicher Geschäftsbereiche
der Bank basieren und zu einer neuen Kunden­
zufriedenheit führen sollen.
Derzeit wird in allen Ländern an der Verbesserung der 2–3 wichtigsten Customer Journeys
gearbeitet.
Vereinfachte
Kundenanmeldung
Eine Initiative zur Verbesserung der Kundenzufriedenheit
in den ersten 90 Tagen der
Kundenbeziehung.
Beispiele für Fortschritte in
verschiedenen Ländern:
Großbritannien: Vereinfachung von Dokumenten, die an
Kunden ausgehändigt werden
panien: digitale Signatur auf
S
dem Tablet
Innovation
Die digitale Transformation stellt unser Geschäft
sowie die Kunden vor neue Herausforderungen.
Santander antwortet darauf mit Innovationen,
die in zwei Initiativen zum Ausdruck kommen:
• Unternehmenseinheit Innovation, die das
Ziel verfolgt, die Strategie für die digitale
Innovation der Gruppe aus einer globalen
­Perspektive heraus zu planen und zu ent­
wickeln und dabei die in den verschiedenen
Ländern und Geschäftsbereichen vorhandene
Innovationskapazität zu nutzen. Dazu zählen
insbesondere die globale Beobachtung und
Analyse von Trends und Best Practices sowie
auch die daran anschließende Entwicklung
­innovativer Projekte.
•D
er Investmentfonds Santander InnoVentures,
der mit 100 Mio. US-Dollar ausgestattet ist, die
in Startups sowie innovative Unternehmen aus
der Finanzbranche investiert werden.
Weitere
Customers Journeys
Optimierung verschiedener
kritischer Prozesse im
täglichen Umgang mit den
Kunden der Bank.
Zum Beispiel:
exiko: Papierloser Kredit­
M
bearbeitungsprozess, der mit
dem ersten Kundenbesuch
beginnt
rgentinien: Die Lösung von
A
Vorfällen erfolgt unmittelbar
und über denselben Kanal,
den die Kunden zu deren
Mitteilung genutzt haben
37
GESCHÄFTSBERICHT 2014
1. G
ESCHÄFTSMODELL UND STRATEGIE
UNSER UNTERNEHMENSZIEL UND WERTSCHÖPFUNG > AKTIONÄRE
Aktionäre
Bei Banco Santander genießen die Aktionäre besondere Aufmerksamkeit.
Wir versuchen, sie mit einer attraktiven sowie nachhaltigen Dividende
je Aktie auf der Grundlage eines maßgeschneiderten Service- und
Betreuungsmodells sowie zeitnaher und transparenter Kommunikation
zu belohnen.
Grundlage des Mehrwerts, den Banco Santander
seinen Aktionären bietet, ist ein Geschäftsmo­
dell mit nachhaltigen Einnahmen, umsichtigem
Risikomanagement, hoher Rentabilität sowie
Kapitaldisziplin und Finanzstärke.
Kapitalstärke und Risikomanagement
Banco Santander verfolgt eine Strategie des
­organischen Wachstums. Zu diesem Zweck
nimmt die Bank eine effiziente Kapital­zuteilung
zwischen ihren verschiedenen Geschäftsberei­
chen vor. Gleichzeitig ist die Bank im Begriff,
ein ganzheitliches Risikomanagementmodell
(­Santander Advanced Risk Management) ein­
zuführen, um ihr Profil des mittleren bis niedri­
gen Risikos zu stärken und zu verbessern sowie
die Forderungsausfallrate bis 2017 auf unter
5 Prozent zu senken.
Die Ergebnisse der Stresstests sowie der Über­
prüfung der Qualität der Aktiva (Asset Quality
Review – AQR), die 2014 von der EZB durchge­
führt wurden, haben bewiesen, dass Santander
über eine der kapitalstärksten Bilanzen im euro­
päischen Bankenwesen verfügt.
• Die aus dem AQR resultierende Anpassung
bei der Höhe der Rückstellungen der Santander
Gruppe war die niedrigste im internationa­
len Vergleich und wirkt sich im Umfang von
0,04 Prozentpunkten auf ihre Kernkapital­
quote aus.
• In den adversen Stresstestszenarien war
Santander die Bank, die im Vergleich zu
den internationalen Konkurrenten das Ka­
pital am meisten reduzieren konnte – mit
einem über die erwarteten Mindestkapital­
anforderungen hinausgehenden Überschuss
von 20 Milliarden Euro.
Im Jahr 2015 hat Banco Santander ihr Kapital
durch die Ausgabe von 1,214 Milliarden Aktien
um 7,5 Mrd. Euro erhöht. Die Kapitalerhöhung
richtete sich an institutionelle Investoren und
erfolgte im beschleunigten Bookbuilding-Ver­
fahren. Die neuen Aktien wurden erstmals am
13. ­Januar 2015 an der spanischen Börse gelistet.
38
Dank dieser Kapitalstärkung wird die Bank
vom starken Wachstum profitieren können, das
für das Jahr 2016 für ihre wichtigsten Märkte
prognostiziert wurde, indem sie die Chancen
für organisches Wachstum nutzt und ihr Kredit­
geschäft sowie ihren Marktanteil ausbaut.
Darüber hinaus wird dies der Bank ermöglichen,
die in Basel III enthaltenen Kapitalanforderun­
gen vorzeitig zu erfüllen und sie bereits ab 2015
vollständig anzuwenden, obwohl dies erst ab
Januar 2019 erforderlich wäre.
Nach dieser Kapitalerhöhung wird die Bank 2015
eine Fully Loaded-Kernkapitalquote von rund
10 Prozent erreichen. Somit gehört Santander
im internationalen Bankenumfeld zu den Banken
mit der größten Kapitalstärke. Darüber hinaus
sorgen die geografische Streuung und das Ge­
schäftsmodell der Bank für stabile Ergebnisse.
Die Kapitalerhöhung fand unter den internatio­
nalen Investoren großen Anklang, so dass dieser
Vorgang unter hoher Beteiligung sowie großer
Nachfrage nach den neuen Aktien in kurzer Zeit
abgeschlossen war. Diese Transaktion ist positiv
für die Aktionäre, da sie eine Verbesserung des
Gewinns je Aktie ab 2016 erwarten lässt.
Eckdaten zur Kapitalerhöhung
im Januar 2015
K
apitalerhöhung im Umfang von 7,5 Mrd.
Euro. Dies entspricht nach der Transaktion
8,8 Prozent des Kapitals der Bank
A
usgabe von 1,214 Milliarden Aktien
6
,18 Euro je Aktie: Ausgabepreis
2 35 Investoren beteiligten sich an der
Transaktion
1 1 Mrd. Euro Gesamtnachfrage nach den
neuen Aktien
Nach 4 Stunden war die Transaktion beendet
7 9 Prozent der Nachfrage stammten aus
den USA sowie Großbritannien
Dank der Kapital­
erhöhung wird
die Bank vom
Wachstum pro­
fitieren können,
das für ihre
wichtigsten Märkte
prognostiziert
wurde, und zu
den internationalen
Banken mit der
größten Kapital­
stärke gehören
GESCHÄFTSBERICHT 2014
1. G
ESCHÄFTSMODELL UND STRATEGIE
UNSER UNTERNEHMENSZIEL UND WERTSCHÖPFUNG > AKTIONÄRE
Ausschüttung an die Aktionäre im Jahr 2014 und
geplante Ausschüttung für 2015
2014
Dividende je
Aktie
0,60
Euro
Außerordentliche Hauptversammlung von
Banco Santander im September 2014, Santander
(Spanien).
Februar » 0,15 Euro: Santander Dividendo
Elección für das Geschäftsjahr 2013
Mai » 0,15 Euro: Santander Dividendo Elección
für das Geschäftsjahr 2013
August » 0,15 Euro: Santander Dividendo
Elección für das Geschäftsjahr 2014
November » 0,15 Euro: Santander Dividendo
Elección für das Geschäftsjahr 2014
Wachsende und nachhaltige Rendite
Die Wachstumsperspektiven der wichtigsten
Märkte, in denen Santander vertreten ist, lassen
eine substantielle Verbesserung der Rendite der
Bank erwarten. Auch das starke Gewinnwachs­
tum im Jahre 2014 (+39,3 %) weist in diese Rich­
tung. Die Gruppe verfolgt das Ziel, ihre ­Rendite
von einem RoTE (Return on Tangible Equity) von
11 Prozent im Jahr 2014 auf 12–14 Prozent im
Jahr 2017 zu steigern.
2015
Geplante
Dividende je
Aktie
0,40
Euro
Vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptver­
sammlung zum Vorschlag des Board of Directors
schüttet Banco Santander für 2014 an ihre Aktio­
näre einen Betrag von 0,60 Euro je Aktie aus.
August » 0,05 Euro: Barauszahlung für das
Geschäftsjahr 2015
November » 0,05 Euro: Santander Dividendo
Elección für das Geschäftsjahr 2015
Bisherige Politik der Dividenden-Barauszahlung (Cash Pay-Out) und
neue Politik von Santander
(% der Dividende in bar ausgeschüttet)
40 %
30–40 %
35 %
Cash Pay-Out
In den nächsten Geschäftsjahren wird sich die
Höhe der Dividende an der Entwicklung der
Ergebnisse orientieren. Dabei soll die Höhe der
Barauszahlung (Cash Pay-out) 30–40 Prozent
des laufenden Gewinns ausmachen, gegenüber
einem Wert von derzeit 20 Prozent.
Mai » 0,15 Euro: Santander Dividendo Elección
für das Geschäftsjahr 2014
... In den nächsten Geschäftsjahren
wird sich die Höhe der Dividende an der
Entwicklung der Ergebnisse orientieren.
Im Rahmen des Programms Santander Dividendo
Elección können die Aktionäre wählen, ob sie die
Dividenden in Form neuer Aktien oder als Bar­
betrag ausgeschüttet haben möchten. Dies hat
es der Bank ermöglicht, in den Jahren der Krise
die gesetzlich vorgeschriebenen Kapitalanforde­
rungen zu erfüllen.
Nach der Kapitalerhöhung hat sich Banco
Santander zu einer Neuausrichtung ihrer Divi­
dendenpolitik entschlossen. Angesichts des sich
abzeichnenden Wirtschaftswachstums sowie
der Änderungen in der Steuerpolitik, welche
zu einer steuerlichen Schlechterstellung von
Scrip-Dividenden führen, verfolgt der Board
of Directors die Absicht, für das Geschäftsjahr
2015 eine Dividende von 0,20 Euro je Aktie
­auszuschütten. Dies soll wie immer über vier
Auszahlungen erfolgen – drei davon in bar, bei
der vierten könnten die Aktionäre zwischen
­einer Auszahlung in Form neuer Aktien oder
einer Barauszahlung wählen.
Februar » 0,15 Euro: Santander Dividendo
Elección für das Geschäftsjahr 2014
30 %
25 %
20 %
20 %
20 %
2013
2014
15 %
10 %
5 %
0 %
Ziel
39
GESCHÄFTSBERICHT 2014
1. G
ESCHÄFTSMODELL UND STRATEGIE
UNSER UNTERNEHMENSZIEL UND WERTSCHÖPFUNG > AKTIONÄRE
Entwicklung der Börsennotierung im Vergleich
Entwicklung der Santander Aktie
Gemessen am Börsenwert war Santander auch
im Jahr 2014 im zwölften Jahr in Folge die größte
Bank der Eurozone und lag weltweit auf Position
elf. Ihre Marktkapitalisierung belief sich auf
88.041 Mio. Euro.
Die Santander Aktie schloss das Jahr 2014 mit
einem Börsenkurs von 6,996 Euro ab. Dies
entspricht einer Steigerung von 7,5 Prozent im
Vergleich zum Vorjahresende. Die Aktie hat sich
somit besser entwickelt als der spanische Leit­
index, der Ibex 35 (+3,7 %), sowie die wichtigsten
internationalen Indices DJ Stoxx Banks (-2,8 %)
und DJ Stoxx 50 (+2,9 %).
Anfang 2015 wirkten sich die Ankündigung der
Kapitalerhöhung der Bank sowie die Turbulenzen
auf dem Markt angesichts des politischen Risikos
in Griechenland, des Ölpreises sowie der Kurs­
korrektur in der US-amerikanischen Geldpolitik
auf den Kurs der Santander Aktie aus.
DEZ 13 vs. DEZ 14
130
Höchststand 7,960 €
120
110
100
90
80
Tiefststand 6,201 €
Anfang (31.12.13)
6,506 €
Dez13
IBEX35
Schluss (31.12.14)
6,996 €
Mär14
SAN
Zahl der Aktien
Am Jahresende belief sich die Anzahl der
Santander Aktien auf 12.584.414.659. Zuvor
wurden vier Kapitalerhöhungen zur Befriedigung
der Nachfrage bei den vier Scrip-Dividenden,
die im Jahresverlauf ausgeschüttet wurden,
vorgenommen. Insgesamt wurden dabei
880.057.105 neue Aktien ausgegeben, die
zu Beginn des Geschäftsjahres 7,8 Prozent
des Kapitals entsprachen. Darüber hinaus
wurde eine Kapitalerhöhung im Umfang von
370.937.066 Aktien vorgenommen, welche in
einer außerordentlichen Hauptversammlung
genehmigt wurde und deren Ziel darin bestand,
13,65 Prozent von Santander Brasilien im
Austausch gegen Aktien zu erwerben.
DJ STOXX BANKS
Aufteilung des Gesellschafts­
kapitals nach Art der Eigentümer
Zahlen zum 31.12.14
Aktionärsbasis und Kapital
Zahl der Aktionäre
Ende 2014 zählte Banco Santander 3,2 Millionen
Aktionäre in über 100 Ländern.
Jun14
Institutionelle
Anleger
52,77 %
Board of
Directors
1,36 %
Sep14
Dez14
DJ STOXX 50
Geographische Streuung des
Gesellschaftskapitals
Zahlen zum 31.12.14
Übrige Länder
0,54 %
Nord- und
Südamerika
14,60 %
Europa
84,86 %
Private
Aktionäre
45,87 %
3,2
Mio. Aktionäre
Gewinn je
Aktie
Markt­
kapitalisierung
Wachstum in 2014
Mio. Euro
24,4 %
88.041
Meilensteine im Jahr 2014
30. Januar:
Vorstellung
der Ergebnisse
für 2013
28. März:
Außerordentliche
Hauptversammlung
Februar:
Ausschüttung der
dritten Dividende
für 2013
40
Mai:
Ausschüttung der
komplementären
Dividende für 2013
29. April:
Vorstellung der
Ergebnisse des
1. Quartals 2014
August:
Ausschüttung der
ersten Dividende
für 2014
31. Juli:
Vorstellung der
Ergebnisse des
2. Quartals 2014
GESCHÄFTSBERICHT 2014
1. G
ESCHÄFTSMODELL UND STRATEGIE
UNSER UNTERNEHMENSZIEL UND WERTSCHÖPFUNG > AKTIONÄRE
Die Santander Aktie in der Welt
Großbritannien:
BNC LN
USA: SAN US
USA: SC US, BSBR US,
BSMX US, BSAC US
Polen: SAN PW
Polen: BZW PW
Mexiko: SAN MM
Mexiko: SANMEXB MM
Italien: SANT IM
Portugal: SANT PL
Spanien: SAN SM
Brasilien: BSAN33 BZ
Brasilien: SANB11BZ,
SANB3 BZ, SANB4 BZ
Chile: BSAN CI
Büros zur Aktionärs­
betreuung
Länder, in denen die
Santander Aktie und die
ihrer Tochter­gesell­schaften
börsennotiert sind
Argentinien: STD AR
Börsennotierungen an zwei neuen Märkten
Die Santander Aktie wird seit dem 17. November
2014 an der Börse von São Paulo gehandelt.
Zuvor erhielt Banco Santander das Angebot,
13,65 Prozent des Kapitals von Santander
­Brasilien zu erwerben. Dies führte zur Ausgabe
neuer Aktien von Banco Santander. Hinzu
kam der Börsengang der Santander Aktie in
Warschau am 3. Dezember 2014. Somit wird
die Santander Aktie an neun Börsen gehandelt:
an den vier spanischen Börsen sowie in New
York, Mailand, Lissabon, London, Buenos Aires,
­Mexiko, São Paulo und Warschau.
Ticker Santander Aktie
Ticker der börsennotierten
Tochtergesellschaften der
Gruppe
Über diese Kanäle haben die Aktionäre ihre
­Kommentare und Vorschläge geschickt und
gleichzeitig sämtliche Informationen zur Ent­
wicklung der Aktie sowie der Gruppe erhalten.
Darüber hinaus wurden 329 Veranstal­tungen
für Aktionäre durchgeführt, bei denen die
­Ergeb­nisse der Gruppe vorgestellt wurden
und sich die Anwesenden persönlich beraten
lassen konnten.
26. Oktober:
Stresstest bei
den europäischen
Banken
beantwortete E-Mails
227.968
telefonische Beratungen
339.049
3.826.979
gesendete SMS-Alerts
Banco Santander möchte die Meinung aller
ihrer Aktionäre hören. Zu diesem Zweck
wurden über Büros zur Aktionärsbetreuung
verschiedene Kanäle bereitgestellt, die die
Kommunikation mit der Bank ermöglichen:
Mailbox für den Aktionär, telefonische Hotline,
Unternehmenswebsite, Geschäftswebsite Yo
Soy Accionista („Ich bin Aktionär“) sowie die App
Santander Accionistas („Santander Aktionäre“).
4. November:
Vorstellung der
Ergebnisse des
3. Quartals 2014
32.034
Schreiben
Büros zur Aktionärsbetreuung
15. September
Außerordentliche
Hauptversammlung
2014:
17. November:
Börsengang der
Santander Aktie
in Brasilien
November:
Ausschüttung der
zweiten Dividende
für 2014
Januar 2015:
Kapitalerhöhung
in Höhe von
7,5 Mrd. Euro
3. Dezember:
Börsengang der
Santander Aktie
in Polen
3. Februar 2015:
Vorstellung
der Ergebnisse
für 2014
41
GESCHÄFTSBERICHT 2014
1. GESCHÄFTSMODELL UND STRATEGIE
UNSER UNTERNEHMENSZIEL UND WERTSCHÖPFUNG > GESELLSCHAFT
Gesellschaft
Banco Santander lässt bei der Ausübung ihrer Geschäftstätigkeit großes
Verantwortungsbewusstsein walten. Auf diese Weise erzeugen wir einen
Mehrwert für unsere Mitarbeiter, Kunden und Shareholder. Um diesem
Anspruch gerecht zu werden, berücksichtigen wir auch die Auswirkungen
unseres Handelns auf die Umwelt und tragen wir zum wirtschaftlichen und
sozialen Fortschritt der Gemeinschaften bei, in denen wir tätig sind.
Unser Engagement für die Gesellschaft sowie
das Umfeld, in dem die Bank tätig ist, kommt in
zwei Schwerpunkten zum Ausdruck:
1. Verantwortungsbewusstsein im
Tagesgeschäft
Banco Santander ist sich der Auswirkungen
bewusst, die durch ihre Geschäftstätig­keit auf
ihr Umfeld ausgelöst werden, und verpflichtet
sich, verantwortungsvoll zu handeln.
Aus diesem Grund:
• hat die Bank einen Nachhaltigkeitsausschuss
unter dem Vorsitz des Chief Executive Officer
eingerichtet, der für die Integration der Nachhaltigkeit in das Geschäftsmodell verantwortlich ist.
• hat die Bank Richtlinien und strenge Prozesse
für die Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen sowie deren angemessenen Vertrieb
entwickelt.
• fördert die Bank die Einhaltung des „Code of
Conduct“ durch ihre Mitarbeiter.
• misst die Bank bei großen Kreditgeschäften
die Risiken für Gesellschaft und Umwelt.
• verfügt die Bank über interne Vorschriften für
das Verhalten der Bank in sensiblen Bereichen
wie Verteidigung, Energie oder Forstwirtschaft.
• erfüllt die Bank die höchsten Corporate
­Governance-Standards in Bezug auf Trans­
parenz, Effizienz sowie Schutz der Aktionärs­
interessen.
• fördert die Bank die Einhaltung der Prinzipien
des United Nations Global Compact durch
ihre Zulieferer und steuert die Einkaufspro­
zesse auf koordinierte, effiziente sowie
­nachhaltige Weise.
• hat die Bank in allen Einrichtungen der
Gruppe Energiesparmaßnahmen ergriffen
und bietet Kreditlinien für die Einführung
sauberer Energieformen an.
42
2. Soziales Engagement
Santander engagiert sich mit Investitionen in
Entwicklung und sozialen Fortschritt für die
Gesellschaft, in der sie tätig ist. Dazu gehören
Initiativen in unterschiedlichen Bereichen.
•B
ildung. Hochwertige Bildung für alle ist ein
Garant für den wirtschaftlichen Wohlstand
­einer Gesellschaft. Banco Santander unterstützt Bildung als Motor des Fortschritts in
den Ländern, in denen sie tätig ist, mit besonderem Augenmerk auf der Hochschulbildung.
Das Programm Santander Universidades ist
das Markenzeichen des gesellschaftlichen
­Engagements der Gruppe. Außerdem unterstützt sie über unterschiedliche Initiativen
den Zugang zu hochwertiger Schulbildung für
Kinder, einige davon unter direkter Beteiligung
von Mitarbeitern der Bank.
• Unternehmergeist und Schaffung von
Arbeitsplätzen. Santander fördert den
­Unternehmergeist sowie die Schaffung von
­Arbeitsplätzen. Ein Schwerpunkt liegt dabei
auf der Hochschulbildung. Die Bank verfügt
über verschiedene Initiativen zur Förderung
von Unternehmensgründungen und junger
Talente mit Unternehmergeist sowie über
­Programme zur Stärkung des Unternehmertums und der nachhaltigen Entwicklung.
• Finanzielle Inklusion. Banco Santander
fö­rdert die finanzielle Inklusion sowie
Integra­tion benachteiligter Gruppen in die
Gesellschaft und das Arbeitsleben, um ihre
Lebensqualität sowie die Lebensqualität ihres
Umfeldes zu verbessern. Santander verfügt
über Programme für Kleinkredite in Brasilien,
Chile und El Salvador. Darüber hinaus engagiert sich die Bank weiterhin für die Vermittlung von grundlegender Financial Education.
• Kultur. Santander engagiert sich aktiv für
den Schutz, den Erhalt und die Verbreitung
von Kunst und Kultur. Die Fundación Banco
Santander in Spanien sowie Santander Cultural
in Brasilien sind die Aushängeschilder der
Gruppe für ihre Investitionen in Kultur.
Santander
wird in den
wichtigsten
Börsenindizes
geführt, die die
Aktivitäten der
Unternehmen
in Hinblick
auf soziale
Unternehmens­
verantwortung
analysieren
und bewerten:
dem Dow Jones
Sustainability
Index (DJSI) in
der Kategorie
Bronze sowie
dem FTSE4Good
GESCHÄFTSBERICHT 2014
1. GESCHÄFTSMODELL UND STRATEGIE
UNSER UNTERNEHMENSZIEL UND WERTSCHÖPFUNG > GESELLSCHAFT
Laut dem von der Varkey Foundation
in Zusammenarbeit mit der Unesco
erstellten Bericht ist „Banco Santander
das Unternehmen, das weltweit am
meisten in Bildung investiert“
Santander Universidades
Die Förderung der Hochschulbildung stellt das
Kernstück der gesellschaftlichen Unternehmensverantwortung von Banco Santander dar, welche
über Santander Universidades ausgeübt und
gesteuert wird.
Seit 18 Jahren unterhält Banco Santander eine
langfristige strategische Allianz zu den Universitäten, die weltweit einzigartig ist. Santander
unterstützt die Hochschulen bei Projekten zur
Förderung von Bildung, Internationalisierung
und Modernisierung der Hochschulen, Studenten- und Dozentenmobilität, Beschäftigungsmöglichkeiten von Hochschulabsolventen sowie
des unternehmerischen Denkens an den Uni­
versitäten.
Diese Zusammenarbeit basiert auf ganzheit­
lichen Kooperationsabkommen, der Unterstützung internationaler Programme für Hochschulkooperation, der Förderung und Unterstützung
internationaler akademischer Netzwerke sowie
globaler Projekte.
Zu den wichtigsten Projekten im Jahr 2014
gehören:
• Die vierte Auflage des Programms für
Berufspraktika in kleinen und mittelständischen Unternehmen in Spanien, in dessen
Rahmen 5.000 Stipendien verliehen wurden.
Aufgrund des großen Anklangs sowie Erfolgs
dieses Programms wurde es auch in Argentinien, Großbritannien und Puerto Rico zum
zweiten Mal aufgelegt. Mit diesem Programm
wird die ­Eingliederung von Studenten in den
Arbeitsmarkt gefördert. Fast 50 Prozent der
Studenten, die im Rahmen des Stipendiums
ein Praktikum absolvierten, standen nach
Abschluss des Programms weiterhin in einem
Arbeitsverhältnis mit dem Unternehmen.
•D
as Universia-Netzwerk unterstützt die
jungen Menschen ebenfalls beim Einstieg
ins Berufsleben. Auf den Portalen der
Arbeits­gemeinschaft wurden im Jahr 2014
2,8 ­Millionen Stellenangebote sowie
16 ­Millionen Stellengesuche verzeichnet.
• Innovation und Unternehmergeist sind
Schwerpunkte bei der Unterstützung, die
Santander Universidades der Hochschul­
gemeinschaft zuteilwerden lässt. Besondere
Erwähnung verdient die zehnte Verleihung der
Preise für Innovation und Unternehmergeist
von Santander Universidades in Brasilien,
in d
­ eren Zusammenhang 20.100 Projekte
vorgestellt und darüber hinaus auch Preis­
verleihungen in Mexiko, Argentinien, Chile
und Puerto Rico stattgefunden haben.
Außerdem fand in Mexiko-Stadt die internationale Veranstaltung Spin 2014 statt. Die
Durch­führung erfolgte in Kooperation mit
Red ­Emprendia, dem iberoamerikanischen
Hochschulnetz für Unternehmensgründungen,
das sich der Förderung von Wissen, technologischer Entwicklung, Innovation sowie verantwortungsvollem Unternehmertum widmet.
• S tart der letzten Ausgabe der Stipendien­
programme Santander Iberoamérica, die
beim 2. Rektorentreffen im mexikanischen
­Guadalajara im Jahr 2010 vorgestellt wurden.
Bereitstellung von
146 Millionen
Euro für Universitäten
1.151
Abkommen mit
Hochschulen in
21 Ländern auf
vier Kontinenten
28.443
Stipendien und
Studienbeihilfen
wurden im Jahr 2014
gewährt
1.345
Hochschulen sind Teil
von Universia
2,8 Millionen
Stellenangebote für
Hochschulabsolventen
43
GESCHÄFTSBERICHT 2014
1. GESCHÄFTSMODELL UND STRATEGIE
UNSER UNTERNEHMENSZIEL UND WERTSCHÖPFUNG > GESELLSCHAFT
Iberoamerikanisches Gipfeltreffen der Staatschefs in Veracruz (Mexiko).
Im Jahr 2014 fand das 3. Internationale Rek­
toren­treffen von Universia in Río de Janeiro
statt. 1.109 Universitätsrektoren aus 32 Ländern
debattierten zwei Tage lang über die Weiterentwicklung der Universitäten sowie deren
Fähigkeit, auf die gesellschaftlichen Bedürfnisse
einzugehen.
Die Schlussfolgerungen aus den verschiedenen
Arbeitssitzungen sind in der Charta Universia
Río 2014 zusammengetragen. Darin werden
die großen Herausforderungen und Prioritäten
der iberoamerikanischen Universitäten des
21. Jahrhunderts beschrieben. Dazu zählt auch
die För­derung des Unternehmergeistes. Die
Charta wurde im Rahmen des Gipfeltreffens
der Staats­chefs im Dezember 2014 im mexikanischen V
­ eracruz dem Santander Group Executive C
­ hairman, Ana Botín, dem Präsidenten
von Mexiko, Enrique Peña Nieto, dem König
von S­ panien, Felipe VI, sowie dem Iberoameri­
kanischen Generalsekretariat überreicht.
Auf dem Treffen von Río kündigte die Bank
selbstverpflichtend an, in den nächsten vier
­Jahren 700 Mio. Euro in Hilfsprogramme für
Hochschulen zu investieren. 40 Prozent davon
werden in Stipendien für Hochschulzugang
sowie für nationale und internationale Mobilität
von Studenten und Dozenten fließen; 30 Prozent
werden zur Förderung von Forschung, Inno­
vation und Unternehmertum an den Universi­
täten verwendet; die restlichen 30 Prozent
gehen an Hochschulprojekte und -initiativen
zur Modernisierung sowie Anschaffung von
­neuen Technologien an den Universitäten.
Charta Universia Río 2014
Strategische Schlüsselelemente und Vorschläge
für die iberoamerikanischen Universitäten
1. Konsolidierung des iberoamerikanischen Raums des Wissens.
2. Verantwortung der Universitäten für Gesellschaft und Umwelt.
3. Verbesserung der Informationen über die iberoamerikanischen Universitäten.
4. Augenmerk auf die Erwartungen der Studierenden.
5. Kontinuierliche Weiterbildung der Dozenten sowie Stärkung des Lehrkörpers.
6. Garantie für die Qualität der Lehre und ihre Anpassung an soziale Erfordernisse.
7. Verbesserung der Forschung, Transfer ihrer Erkenntnisse sowie Innovationen.
8. Ausdehnung der Internationalisierung sowie der Mobilitätsinitiativen.
9. Umfassender Einsatz der digitalen Technologien.
10. Anpassung an neue Formen der Organisation, Verwaltung sowie Finanzierung.
44
Weitere Informationen zur
Charta Universia Rio 2014
finden Sie unter:
www.universiario2014.com
GESCHÄFTSBERICHT 2014
Auszeichnungen
Banco Santander wurde im Jahr 2014 von
renommierten internationalen Institutionen
für ihr soziales Engagement ausgezeichnet:
• Grünste Bank der Welt zum dritten Mal
durch das Magazin Bloomberg Markets
ausgezeichnet. Seit vier Jahren wird ein
Ranking der World’s Greenest Banks erstellt,
bei dem die Finanzierung von Projekten im
Be­reich erneuerbare Energien sowie zur
Verringerung von Umwelteinflüssen mit
Energiesparmaßnahmen bewertet wird.
• Transparenteste Bank der Welt laut der
NRO Transparency International, die zum
zweiten Mal ihren Bericht Transparency
in Corporate Reporting erstellt hat. Dank
der Informationen, die die Bank über ihre
Antikorruptionsprogramme sowie ihre
Trans­parenz der Organisation bereitstellt,
belegt Santander Platz fünf unter den
transparentesten multinationalen Unter­
nehmen der Welt sowie Platz eins unter
den internationalen Banken.
Darüber hinaus sollte auf einige Auszeich­
nungen hingewiesen werden, die Santander
in einigen Ländern, in denen die Bank tätig
ist, erhalten hat:
• Santander Brasil wurde mit dem Preis
BeyondBanking ausgezeichnet. Diese Auszeichnung wurde der Bank in der Kategorie
­„Planet Banking“, d. h. Anpassung an und
1. GESCHÄFTSMODELL UND STRATEGIE
UNSER UNTERNEHMENSZIEL UND WERTSCHÖPFUNG > GESELLSCHAFT
Reaktion auf die Auswirkungen des Klimawandels, durch die Interamerikanische Entwicklungsbank (IDB) für ihr Programm Reduzca y
­Compense CO2 („CO2 verringern und kompensieren“) verliehen. Mit dieser Aus­zeichnung
werden die Leistungen der besten Institutionen
der lateinamerikanischen Finanzbranche im
Bereich der Nachhaltigkeit geehrt.
•S
antander Chile wurde als führendes Unternehmen im Bereich Corporate Governance
ausgezeichnet. Die Auszeichnung erfolgte
durch die Initiative ALAS20 im Rahmen der
Studie zu Nachhaltigkeit und verantwortungsvollen Investitionen der Agenda der nachhaltigsten Unternehmen 2020. Darüber hinaus
wurde Santander Chile in der Kategorie Führendes Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit
sowie in der Kategorie Investoren-Beziehungen
ausgezeichnet.
• Santander UK wurde für das Programm
­Community Plus der Santander Foundation
UK mit einem nationalen Preis ausgezeichnet. Dieses Programm wurde bei den britischen The Corporate Engagement Awards 2014,
die an Initiativen für soziales Engagement von
Unternehmen verliehen werden, zum besten
Programm einer Unternehmensstiftung gekürt.
• Santander Totta wurde für seine Energiesparpläne an seinem Unternehmenssitz
­ausgezeichnet. Diese Auszeichnung erfolgte
im Rahmen der IX. Verleihung der EDP-Preise
für Elektrische Energie und Umwelt.
Santander Erfahrungen
Santander Chile: Förderung
von Financial Education
Santander Mexiko:
Bildung für Kinder
Santander Brasilien:
Programm für Kleinkredite
F örderung von Financial Education
auf verständliche Art. Verschiedene
Initiativen über verantwortungs­volles
Konsumverhalten, Sparverhalten sowie
über die vernünftige Nutzung von
Bankprodukten und -dienstleistungen
wurden für Privatkunden sowie kleine
und mittelständische Unternehmen entwickelt. Beispielsweise die digitale und
interaktive Plattform ­sanodelucas.cl,
mit Inhalten und Tools, sowie das
vor kurzem eingeweihte Centro de
Educacion Financiera.
Das Projekt Bécalos, an dem sich die Bank
in Kooperation mit dem Mexikanischen
Bankenverband sowie der Stiftung
Fundación Televisa seit Jahren beteiligt,
fördert mittels Stipendien für Schüler
und Lehrer öffentlicher Schulen die
Bildung in Mexiko.
Mit Unterstützung durch Bécalos können
90 von 100 Schülern das nachfolgende
Schuljahr besuchen. Die Bank sammelte
2014 über ihre Geldautomaten über
53.000 Euro für diese Initiative ein. Die
Bank selbst steuerte 200.000 Euro bei,
und bislang haben über 200.000 Schüler
von diesem Programm profitiert.
> Santander Brasilien ist die größte
Privatbank sowie das zweitgrößte
Finanzinstitut für Kleinkredite in
Brasilien und ist in über 600 Orten im
ganzen Land vertreten.
> I m Rahmen dieses Programms werden
Kredite von 700–800 Euro mit einer
Laufzeit von rund acht Monaten
an Gruppen von je fünf oder sechs
Personen vergeben.
>Ü
ber 300.000 Menschen, 70 Prozent
davon Frauen, haben seit 2002 von
diesem Programm profitiert.
45
GESCHÄFTSBERICHT 2014
1. G
ESCHÄFTSMODELL UND STRATEGIE
RISIKOMANAGEMENT
Risikomanagement
Die hohe Qualität beim Risikomanagement ist eines unserer
Markenzeichen und steht daher im Mittelpunkt unseres Handelns
sowie der Wertschöpfung.
In den über 150 Jahren des Bestehens hat
Santander eine Kombination aus umsichtigem
Risikomanagement und dem Einsatz moderner
Techniken entwickelt, die sich für die Erzielung
nachhaltiger wirtschaftlicher Ergebnisse als
­entscheidend erwiesen haben.
Die Gruppe verfolgt eine Politik der
Annahme kleiner bis mittlerer sowie
vorhersagbarer Risiken. Dabei spielt ihr
Risikomanagementmodell eine Schlüsselrolle,
um die strategischen Ziele der Gruppe
zu erreichen.
Unternehmensweite Prinzipien des Risikomanagements von Banco Santander
Integration der Risikokultur
sowie Einbindung des
Senior Management in das
Risikomanagement sowie
in Risikoentscheidungen
Unabhängigkeit der
Risikofunktion
Festlegung der Risiko­
bereitschaft der Gruppe
und der Einheiten
Klare Definition von
Zuweisungen sowie
Entscheidungsfindung
46
Ganzheitliche
Betrachtung aller Risiken
Gemeinsame Nutzung von
Managementinstrumenten
zwischen Ländern
GESCHÄFTSBERICHT 2014
1. G
ESCHÄFTSMODELL UND STRATEGIE
RISIKOMANAGEMENT
Der Board of Directors legt die
Risikobereitschaft jährlich neu fest
Corporate Governance der Risikofunktion
Der Board of Directors legt die Risikobereit­
schaft jährlich neu fest und überwacht das
effektive Risikoprofil, um sicherzustellen, dass
beide übereinstimmen. Die Risikofreudigkeit
wird sowohl für die Gruppe als Ganzes als auch
für ihre wichtigsten Einheiten festgelegt. Dabei
wird nach einer einheitlichen Methodik verfah­
ren, die lokal an jeden Markt angepasst wird.
Auf lokaler Ebene sind die Boards of Directors
der Tochtergesellschaften für die Genehmigung
der jeweils vorgeschlagenen Risikobereitschaft
verantwortlich, nachdem diese durch die Gruppe
validiert wurden.
Das Executive Risk Committee (ERC) ist das
höchste Exekutivorgan im Risikomanagement
der Gruppe und trifft im Rahmen der ihm von
Board of Directors übertragenen Befugnisse die
Entscheidungen, um sicherzustellen, dass das
aus der Geschäftsstrategie abgeleitete Risiko­
profil der Gruppe sich innerhalb der Grenzen
der vorgegebenen Risikobereitschaft sowie
der vom Board of Directors festgelegten unter­
nehmensweit geltenden Richtlinien bewegt.
Im Rahmen dieser Befugnisse genehmigt das
ERC ­Risiko­geschäfte, legt Risikorichtlinien fest
und überwacht das gruppenweite Risikoprofil.
Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die
Gruppe über die erforderliche Struktur sowie
die notwendigen Ressourcen und Systeme
verfügt, um ein adäquates Risikomanagement
sowie eine angemessene Risikokontrolle durch­
führen zu können.
Das ERC delegiert einen Teil seiner Befugnisse
auf Corporate Risk Committees, deren Struktur
sich nach dem Risiko- und Geschäftstyp richtet,
damit bei der Entscheidungsfindung sowie der
kontinuierlichen Überwachung des Risikoprofils
ein angemessener Eskalationsprozess gegeben
ist. Darüber hinaus schenken sowohl das Exe­
cutive Committe als auch der Board of Directors
dem Risikomanagement der Gruppe besondere
Aufmerksamkeit.
Im Jahr 2014 wurde das Risk Supervision, Regu­
lation and Compliance Committee gegründet,
dessen Aufgaben darin bestehen, dem Board of
Directors bei der Festlegung und Beurteilung
der Risikostrategie sowie im Umgang mit Auf­
sicht und Gesetzgebern in den verschiedenen
Ländern, in denen die Gruppe tätig ist, mit Rat
und Tat zur Seite zu stehen. Zudem wird die Ein­
haltung des allgemeinen Verhaltenskodex sowie
der Governance-Regeln im Allgemeinen und des
Compliance-Programms der Bank überwacht.
Advanced Risk Management (ARM)
Die Gruppe hat das Programm Advanced
Risk Management ins Leben gerufen, um die
Umsetzung ihrer strategischen Projekte zur
Verbesserung des Managements sowie der Kon­
trolle von Risiken zu beschleunigen. So soll das
Risikomanagement aus einer ganzheitlichen und
umfassenden Sicht heraus auf allen Ebenen der
Organisation weiterentwickelt und auf effiziente
Art und Weise an die strategischen Geschäfts­
ziele mit einem mittleren bis niedrigen sowie
stabilen Risikoprofil angepasst werden.
Zusammenführung
von Risikodaten
sowie Informations­
rahmen für Risiken
Risikokultur
und
Organisation
Risiko­
management­
modelle
Advanced Risk
Management
Erkennung und
Messung des
Risikos
Analyse von
Szenarios und
Stresstest
Risikobereitschaft
47
GESCHÄFTSBERICHT 2014
1. G
ESCHÄFTSMODELL UND STRATEGIE
RISIKOMANAGEMENT
Risikoprofil der Santander Gruppe
Aus der Geschäftstätigkeit von Santander ergeben sich die nachfolgenden Risiken: Kreditrisiken, Marktrisiken,
­Liquiditätsrisiken, Kapitalrisiken, operationelle Risiken, Compliance- und Rechtsrisiken, Modellrisiken, Reputations­
risiken sowie strategische Risiken. Die nachfolgende Tabelle enthält eine kurze Beschreibung der wichtigsten
­Risiken ­sowie deren Entwicklung im Jahr 2014.
Kreditrisiko
Definition
Risikoprofil
Entwicklung im Jahr 2014
Dieses Risiko bezieht sich auf
mögliche Verluste durch die
vollständige oder teilweise
Nichterfüllung finanzieller Ver­
pflichtungen, die Kunden oder
Vertragspartner gegenüber der
Gruppe eingegangen sind.
• Über 80 Prozent des Kreditrisikos der
Santander Gruppe entfallen auf das
Retail Banking.
• Das Kreditrisiko gegenüber Kunden
stieg 2014 nach zwei rückläufigen Jahren
erstmals wieder an und belief sich auf
804,084 Mrd. Euro.
Weitere Arten von Kreditrisiken:
• Kreditrisiko aufgrund von
­Geschäften an Finanzmärkten.
• Konzentrationsrisiko.
• Länderrisiko.
• Risiko gegenüber der Regierung
und Behörden.
• Umweltrisiko.
• 64 Prozent des Kreditportfolios der
Gruppe sind real besichert.
• Starke geografische Streuung der Risiken.
• Begrenzte Konzentrationen auf Kunden,
Unternehmensgruppen, Branchen,
Produkte und Regionen.
• Die stärkste Konzentration in einem
Kreditportfolio in einem bestimmten
Sektor oder Land macht 16 Prozent
des Risikos der Gruppe aus und ist im
Hypothekendarlehengeschäft in Groß­
britannien zu finden.
• Das Volumen gegenüber spanischen
Staatsanleihen beläuft sich auf nur
3 Prozent des Gesamtvolumens
der Gruppe.
•N
ur sehr begrenzte Volumina aus grenz­
überschreitendem Risiko, da die Tochter­
gesellschaften in Hinblick auf Kapital und
Liquidität unabhängig sind.
• Die Kreditkosten sind tendenziell
weiterhin rückläufig und belaufen sich
auf 1,43 Prozent. Dies gilt ebenfalls
für die gebildeten Rückstellungen für
Zahlungsausfälle.
• Die Forderungsausfallrate sank auf
5,19 Prozent. Die Deckungsquote stieg
auf 67 Prozent.
• Das Netto-Volumen gegenüber Run-offImmobilienrisiken in Spanien sank um
2.015 Mio. Euro auf 7.320 Mio. Euro.
• Die Anpassung bei der Höhe der Risiko­
vorsorge der Santander Gruppe als Folge
des von der EZB durchgeführten AQR ist
von geringem Ausmaß und beläuft sich
auf 200 Mio. Euro bei einer Bilanzsumme
der Gruppe von 1,3 Bio. Euro.
• Hohe Kreditqualität der Aktiva der
Gruppe.
Liquiditäts- und
Refinanzierungs­
risiko
Ein Kreditinstitut gerät in ein
Liquiditätsrisiko aufgrund poten­
zieller Verluste, die entstehen,
wenn es auf dem Markt keine
Refinanzierungsmöglichkeiten
erhält. Das Liquiditätsrisiko
entsteht auch durch höhere Re­
finanzierungskosten, wenn neue
Refinanzierungsmöglichkeiten in
Anspruch genommen werden.
Beim Management dieser Risi­
koart besteht das Ziel darin, über
adäquate zeitliche und finanzielle
Ressourcen zu verfügen, um die
Verpflichtungen erfüllen und das
operative Geschäft fortführen
zu können.
• Das Liquiditäts- und Refinanzierungs­
management stellt ein wesentliches
­Element der Geschäftsstrategie dar.
•D
as Finanzierungs- und Liquiditätsmodell ist dezentral und basiert auf
­autonomen Tochtergesellschaften, die
für die ­Deckung ihres eigenen Liquiditäts­
bedarfs verantwortlich sind.
• Die sich aus der mittel- und langfristigen
Geschäftstätigkeit ableitenden Bedürf­
nisse müssen durch mittel- und lang­
fristige Instrumente finanziert werden.
• Hoher Anteil von Kundeneinlagen auf­
grund der starken Retail-Orientierung.
• Diversifizierung von Wholesale-Finanzie­
rungsquellen durch: Instrumente/Investo­
ren, Märkte/Währungen sowie Laufzeiten.
• Begrenzte Inanspruchnahme von kurz­
fristiger Wholesale-Finanzierung.
• Verfügbarkeit einer ausreichenden Liqui­
ditätsreserve in Form von Offenmarkt­
papieren, die bei widrigen Umständen bei
der Zentralbank beliehen werden kann.
48
• Sehr ausgewogenes Verhältnis aus Kre­
diten und Einlagen in der Gruppe (113 %).
• Verstärkte Gewinnung mittel- und lang­
fristiger Mittel im Wholesale-Bereich
(Emissionen und Verbriefungen):
52 Mrd. Euro über 18 relevante Emitten­
ten in 15 Ländern und 13 Währungen.
• Frühzeitige Erfüllung gesetzlich vor­
geschriebener Quoten: am Jahresende
Liquidity Coverage Ratio (LCR) von über
100 Prozent in der Gruppe und den wich­
tigsten Tochtergesellschaften, gegenüber
dem für Oktober 2015 vorgeschriebenen
Wert von 60 Prozent.
• Die Liquiditätsreserve beläuft sich auf
230 Mrd. Euro, nachdem im Jahr 2014
­sowohl der Betrag (+30 Mrd. Euro) als
auch die Qualität ihrer Aktiva gestiegen
sind.
GESCHÄFTSBERICHT 2014
Marktrisiko
Operationelles
Risiko
Erfüllungs- und
Reputationsrisiko
1. G
ESCHÄFTSMODELL UND STRATEGIE
RISIKOMANAGEMENT
Definition
Risikoprofil
Entwicklung im Jahr 2014
Das Marktrisiko umfasst Finanz­
geschäfte, bei denen das Vermö­
gensrisiko als Folge veränderter
Marktfaktoren entsteht.
Dieses Risiko leitet sich aus
Veränderungen bei Zinssätzen,
der Inflationsrate, dem Wechsel­
kurs, Aktienkursen, dem Credit
Spread, den Rohstoffpreisen und
deren Volatilität ab sowie auch
aus dem Liquiditätsrisiko der
verschiedenen Produkte und
Märkte, in denen die Gruppe
tätig ist.
• Santander verfolgt eine Politik des
gemäßigten Marktrisikos.
• Der VaR bei den Handelsgeschäften
schwankte 2014 zwischen 8 und
24 Mio. Euro.
Verlustrisiko aufgrund von
Mängeln oder Versagen interner
Prozesse, Humanressourcen
oder Systemen oder aufgrund
externer Umstände. Im Unter­
schied zu anderen Risikoarten
handelt es sich hierbei um ein
Risiko, das nicht mit Produkten
oder Geschäften einhergeht.
Das Risiko ist in den Prozessen
und/oder Aktiva angesiedelt und
wird intern ausgelöst (Menschen,
Systeme, Prozesse) oder entsteht
aus externen Risiken, beispiels­
weise Naturkatastrophen.
• Das Ziel der Gruppe in Bezug auf
Risikokontrolle und -management
konzentriert sich auf die Erkennung,
Messung/Bewertung, Kontrolle/
Abschwächung und Kommunikation.
Erfüllungsrisiko
• Ausdrückliche Null-Toleranz-Erklärung
im Hinblick auf Erfüllungs- und
Reputationsrisiko.
Dabei handelt es sich um das
­Risiko, von Aufsichtsbehörden
mit finanziellen oder auch
anders­artigen Strafen oder ande­
ren disziplinarischen Sanktionen
belegt zu werden, wenn Gesetze,
Vorschriften, Normen, Selbstre­
gulierungsstandards der Orga­
nisation oder auf die jeweilige
Geschäftstätigkeit anwendbare
Verhaltenskodizes nicht erfüllt
werden.
Reputationsrisiko
Dieses Risiko bezieht sich auf
die Wahrnehmung der Gruppe
durch unterschiedliche, mit ihr
verbundene interne und externe
Interessengruppen bei der Aus­
übung ihrer Geschäftstätigkeit.
Das Reputationsrisiko kann sich
negativ auf die Ergebnisse oder
Geschäftsentwicklung auswir­
ken. Dies schließt juristische,
wirtschaftliche, finanzielle,
ethische, soziale sowie Umwelt­
schutzaspekte mit ein.
• Diversifizierung bei Risikofaktoren
sowie geografische Streuung.
• Verhandlungen mit Fokus auf dem
Kundengeschäft.
• Der durchschnittliche Value at Risk (VaR)
bei den Handelsgeschäften liegt, wie
auch in den zurückliegenden Geschäfts­
jahren, im unteren Bereich.
• Die stärksten Schwankungen waren
auf Veränderungen in den Volumina
gegenüber dem Wechselkurs Brasiliens,
dem Zinssatz und dem Credit Spread des
­spanischen Schatzamts zurückzuführen.
•B
egrenzte Volumina gegenüber
komplexen strukturierten Aktiva.
• Fortschritt bei der Entwicklung eines
­erweiterten Modells (AMA) zur Berech­
nung von gesetzlich vorgeschriebenem
Kapital für operationelle Risiken.
• Organisationsmodell für Kontrolle und
Management auf der Grundlage von drei
Verteidigungslinien.
• Die Gruppe verfügt über ein Repertoire
aus mehr als 500 Maßnahmen zur Ab­
milderung der wichtigsten Risiken.
• Das System für das Management der
­Geschäftskontinuität stellt sicher,
dass die Prozesse im Fall von Kata­
strophen oder schwerwiegenden
Vorfällen funktionieren.
•D
as Compliance-Programm der Gruppe
konzentriert sich auf:
• Prävention von Geldwäsche und
Terrorismusfinanzierung.
• Vermarktung von Produkten und
Dienstleistungen.
• Verhalten an den Wertpapiermärkten.
• Prävention von Strafrisiken.
• In Bezug auf die Prävention von
Geld­wäsche wurden 22,9 Millionen
Trans­aktionen analysiert und
129.233 Mitarbeiter fachlich
weitergebildet.
• Das Marketing Committee analysierte
insgesamt 103 neue Produkte/Dienstleis­
tungen.
• 12.000 Mitarbeiter der Gruppe unter­
liegen dem Kodex für das Verhalten an
den Wertpapiermärkten.
• Banco Santander hat 90 relevante Fälle
veröffentlicht.
• Beziehungen zu Gesetzgebern und
Aufsichtsbehörden.
• Erstellung und Verbreitung von
institutionellen Informationen der
Gruppe.
49
Santander erzielte im Jahr 2014 einen zurechenbaren
Nettogewinn von
5.816 Mio. Euro.
Der Gewinn stieg aufgrund stabiler Einnahmen,
der Kostenkontrolle sowie rückläufiger Rückstellungen
um 39,3 Prozent an.
2
Ergebnisse im Jahr 2014
52Wirtschaftliche, gesetzgeberische und
bankenspezifische Rahmenbedingungen
56 Wichtige Daten
58Länder
66 Globale Unternehmensbereiche
GESCHÄFTSBERICHT 2014
2. ERGEBNISSE IM JAHR 2014
WIRTSCHAFTLICHE, GESETZGEBERISCHE UND BANKENSPEZIFISCHE RAHMENBEDINGUNGEN
Wirtschaftliche,
gesetzgeberische und
bankenspezifische
Rahmenbedingungen
Internationales wirtschaftliches Umfeld
Die Weltwirtschaft verzeichnete 2014, ähnlich
wie 2013, ein Wachstum von 3,3 Prozent, jedoch
mit großen Unterschieden: Zum einen konnten
die Industrieländer in ihrer Gesamtheit einen
­beträchtlichen Aufschwung verzeichnen, der
durch das schwache Wachstum in den Schwellenländern kompensiert wurde. Zum anderen
befinden sich sowohl die Industrie- als auch die
Schwellenländer in ihrem Konjunkturzyklus zunehmend in voneinander abweichenden Phasen:
• Die USA befinden sich in einer soliden Wachstumsphase. Die US-Wirtschaft wuchs oberhalb
ihres Potenzialwachstums, so dass die Arbeitslosigkeit und Kapazitätsüberschüsse beträchtlich abgebaut werden konnten. Die Inflation
verharrte auf einem niedrigen Stand. Vor diesem Hintergrund beendete die US-­Notenbank
ihr Anleihenkaufprogramm, ohne ihre expan­
sive Geldpolitik aufzugeben.
• Großbritannien verzeichnete 2014 eine sehr
positive Entwicklung. Die Inflation stabilisierte
sich unterhalb von 2 Prozent, so dass die Bank
von England in der Lage war, ihren Leitzins
­(Official Bank Rate) bei 0,5 Prozent zu belassen.
ein allmählicher Rückgang ein. Die Erholung
ist das Ergebnis von Anpassungsmaßnahmen
und Reformen, die in den letzten Jahren im
öffentlichen und privaten Sektor durchgeführt
wurden. Dazu zählen insbesondere die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit durch interne
Abwertung, die Arbeitsmarktreform sowie die
Umstrukturierung des Finanzsystems.
•D
eutschland verzeichnete über den Jahres­
verlauf ein rückläufiges Wachstum, der Arbeitsmarkt sowie die Wettbewerbsfähigkeit bei den
Exporten blieben jedoch stark.
•P
olen verzeichnete 2014 ein starkes Wachstum,
wenngleich dieses am Jahresende aufgrund
des Ukrainekonflikts (der den Handel Polens
mit Osteuropa beeinträchtigt) sowie des
­geringen Wachstums in der Eurozone an Kraft
verloren hat.
Bruttoinlandsprodukt
% jährliche Schwankungen
weltweit
Industrieländer
Schwellenländer
10,0
• Die Wirtschaft in der Eurozone verzeichnete
eine leichte Erholung. Die Inflation lag nahe
0 Prozent. Dies veranlasste die EZB, ihre Leitzinsen zu senken und neue Maßnahmen der
quantitativen Lockerung (Quantitative Easing)
in Form von gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäften (englisch TLTRO: Targeted
longer-term refinancing operation) sowie An­
käufe von Wertpapieren privater Emittenten
durchzuführen.
• Spanien verzeichnete 2014 ein Wachstum, das
deutlich über dem Durchschnitt der Eurozone
lag. Die Schaffung von Arbeitsplätzen, die im
letzten Quartal 2013 einsetzte, hat sich konsolidiert und der bei Arbeitslosenquote setzt
52
Die Industrieländer
verzeichneten in
ihrer Gesamtheit
eine deutliche
Erholung, wohin­
gegen das
Wachstum in den
Schwellenländern
nachließ
8,0
6,0
4,0
2,0
0,0
-2,0
-4,0
1990
1994
1998
2002
Quelle: IWF, World Economic Outlook
2006
2010
2014
2018
GESCHÄFTSBERICHT 2014
2. ERGEBNISSE IM JAHR 2014
WIRTSCHAFTLICHE, GESETZGEBERISCHE UND BANKENSPEZIFISCHE RAHMENBEDINGUNGEN
Bruttoinlandsprodukte 2014
% jährliche Schwankung
»In den USA und Groß­
britannien hat sich der
Aufschwung am stärksten
gefestigt
GROSSBRITANNIEN
»In der Eurozone fiel das
USA
POLEN
DEUTSCHLAND
MEXIKO
»In Lateinamerika hat
PORTUGAL
SPANIEN
BRASILIEN
0 %- 1 %
1 %- 2 %
CHILE
Wachstum moderat
aus. Das Wachstum in
Spanien entwickelte sich
oberhalb des europäischen
Durchschnitts
ARGENTINIEN
sich das Wachstum
abgeschwächt, in den
verschiedenen Ländern
jedoch unterschiedlich
stark
2 %- 3 %
+3 %
• In Lateinamerika hat sich das Wirtschaftswachstum im Jahr 2014 abgeschwächt (1,3 Prozent gegenüber 2,7 Prozent im Jahr 2013).
Dies ist unter anderem auf die Normalisierung
der Geldpolitik in den USA, das geringere
Wachstum in China sowie ungünstigere Außenhandelsbestimmungen zurückzuführen. Trotz
dieses niedrigeren Wachstums hat die Inflation
als Folge mehrerer Angebotsschocks sowie
der Auswirkungen des Wertverlusts der latein­
amerikanischen Währungen zugelegt.
• Brasilien verzeichnete ein moderates Wachstum, die Arbeitslosigkeit verharrte jedoch
auf einem sehr niedrigen Stand. Die ersten
von der neuen Regierung angekündigten
Maß­nahmen wurden von den Märkten positiv
aufgenommen.
• In Chile schwächte sich das Wirtschaftswachstum ab, dies zog eine expansivere Geld- und
Haushaltspolitik nach sich (die Leitzinsen
­liegen bei 3 Prozent).
•M
exiko konnte aufgrund seines Handelsbündnisses mit den USA sowie aufgrund der durch
umfangreiche Strukturreformen ausgelösten
Erwartungen über das Jahr hinweg ein deut­
liches Wachstum verzeichnen.
Die wichtigsten internationalen Organi­
sationen erwarten für 2015 eine allgemeine
Erholung der Weltwirtschaft, die 2016 an
Kraft gewinnen wird.
Quelle: Servicio de Estudios von Banco Santander
Finanzmärkte und Wechselkurse
Alles in allem haben sich die Bedingungen an
den Finanzmärkten deutlich verbessert.
Die Fortschritte konnten insbesondere in der
­ersten Jahreshälfte erzielt werden, als die globale Risiko­wahrnehmung spürbar nachließ, die
Börsenindizes einen allgemeinen Aufschwung
verzeichneten, die Risikoprämien bei den öf­
fent­lichen und privaten Anleihen beträchtlich
sanken, der Zugang zu den Kapitalmärkten sich
vereinfachte und sich – in den Industrieländern –
die Angebotsbedingungen für Bankkredite ent­
spannten.
Diese Entwicklung wurde durch die geldpolitischen Maßnahmen der Zentralbanken ausgelöst,
die zu einem hohen Maß an Liquidität führten,
für die rentable Anlageformen gesucht wurden.
Die Fortschritte bei der Errichtung einer europäischen Bankenunion sowie die Vorstellung, dass
die Zeit der extremen Risiken vorbei sei, übten
ebenfalls einen großen Einfluss aus.
Die Bedingungen
auf den Finanz­
märkten haben
sich deutlich
verbessert und
die Wechselkurse
verzeichneten im
Laufe des Jahres
2014 beträchtliche
Veränderungen
In der zweiten Hälfte des Jahres 2014 fand eine
Korrektur statt und die Entwicklung der unterschiedlichen Aktiva sowie die Perspektiven
der Länder drifteten angesichts der nach unten
korrigierten Prognosen für das Weltwirtschaftswachstum, der Beendigung des Anleihenkaufprogramms in den USA sowie des Rohstoffpreisverfalls (insbesondere beim Rohöl) auseinander.
Die Wechselkurse verzeichneten im Laufe des
Jahres 2014 beträchtliche Veränderungen. So
hat vor allem der US-Dollar einen starken Wert­
zuwachs gegenüber dem Euro und den wichtigsten lateinamerikanischen Währungen erfahren.
53
GESCHÄFTSBERICHT 2014
2. ERGEBNISSE IM JAHR 2014
WIRTSCHAFTLICHE, GESETZGEBERISCHE UND BANKENSPEZIFISCHE RAHMENBEDINGUNGEN
Sitz der Europäischen Zentralbank in Frankfurt (Deutschland).
Bankenumfeld
Der wichtigste Meilenstein für die Banken­
systeme, in denen die Santander Gruppe tätig
ist, war der Fortschritt auf dem Weg zur Bankenunion in der Eurozone. Die EZB hat die Aufgabe
übernommen, alle Finanzinstitute in der Eurozone zu überwachen und eine direkte Aufsicht
über die 120 größten Banken auszuüben, auf
die 82 Prozent der gesamten Aktiva im System
entfallen.
Zuvor wurde jedoch eine umfangreiche Bewertung der Aktiva und Passiva der Finanzinstitute
vorgenommen. Die Bewertung beinhaltete zwei
wesentliche Elemente: eine Analyse der Qualität
der Aktiva (Asset Quality Review, AQR) sowie
eine Simulation der Auswirkungen unterschiedlicher volkswirtschaftlicher Szenarios auf die
Solvenz der Institute (Stresstest). Von den 123
unter­suchten Banken wiesen nur 13 ein Nettokapitaldefizit im Augenblick der Bekanntgabe
der E
­ rgebnisse dieser Analyse in Höhe von ins­
gesamt 9,475 Mrd. Euro auf.
Somit stellte das Jahr 2014 dank der Bewertung
der Bankbilanzen sowie der Vorbereitung der
Bilanzen durch die Banken, welche ihre Solvenz
mit Nachdruck gestärkt haben, einen Wendepunkt in der Entwicklung des europäischen
­Bankensystems dar.
In der Folge hat sich das Vertrauen in das
­europäische Finanzsystem im Laufe des Jahres
deutlich verbessert. Gleichzeitig hemmte die
wirtschaftliche Schwäche weiterhin die Geschäftsentwicklung und die niedrigen Zinssätze
haben die Ergebnisse weiter nach unten gedrückt. Dennoch ist davon auszugehen, dass die
eindeutig positive Tendenz, die im Jahresverlauf
bei der Entwicklung des Kreditgeschäfts sowie
der Kreditkosten festgestellt wurde, eine schrittweise Verbesserung der Margen im Jahr 2015
ermöglicht.
Analyse des europäischen Bankensystem
1 23 Banken verfügen über Aktiva in Höhe
von 28 Billionen Euro (70 Prozent des
europäischen Bankensystems)
sset Quality Review (AQR): durch­
A
schnittliche Auswirkungen im europäischen
Bankensystem auf CET1 -40 Basispunkte
(Santander -4 Basispunkte)
54
S tresstest: Auswirkungen im europäischen
Bankensystem auf CET1 -260 Basispunkte
unter ungünstigen Umständen
(Santander -139 Basispunkte)
1 3 Banken bestehen den Stresstest nicht
und weisen ein Kapitaldefizit von insgesamt
9,475 Mrd. Euro auf
Dank der
Bewertung der
Bilanzen durch die
EZB konnte im Jahr
2014 das Vertrauen
in das europäische
Finanzsystem
deutlich verbessert
werden
GESCHÄFTSBERICHT 2014
2. ERGEBNISSE IM JAHR 2014
WIRTSCHAFTLICHE, GESETZGEBERISCHE UND BANKENSPEZIFISCHE RAHMENBEDINGUNGEN
Säulen der Europäischen Bankenunion
Einheitlicher
Abwicklungs­
mechanismus
Einheitlicher
Aufsichts­
mechanismus
Einlagen­
sicherungs­
fonds
Single Rule Book
Gesetzgeberisches Umfeld
Auf internationaler Ebene hat der Finanzstabilitätsrat (Financial Stability Board) bei der Formulierung eines Krisenmanagementrahmens für
systemrelevante Banken (G-SIBs) Fortschritte
erzielt. Neu an diesem Rahmen ist, dass system­
relevante Banken über ausreichende Mittel
verfügen sollen, um ohne den Einsatz von
Steuergeld geordnet abgewickelt werden zu
können. Im Jahr 2015 werden eine Studie zu den
Auswirkungen sowie eine Marktstudie durchgeführt werden, um bis zum Jahresende eine
abschließende Definition sowie Feinjustierung
vorzunehmen.
In Europa wurde die europäische Richtlinie
für Krisenmanagement verabschiedet. Diese
Richtlinie stellt einen großen Fortschritt in der
geordneten Abwicklung von Banken in Europa
dar und hat dazu beigetragen, die Verbindung
zwischen dem Banken- und dem Staatsrisiko zu
durchtrennen, da die Richtlinie besagt, dass zuerst die Gläubiger der Bank die Verluste auffangen müssen und die Möglichkeit des Einsatzes
öffentlicher Mittel bei Bankkrisen so weit wie
möglich zurückzufahren sei.
Eine starke Regulierung erfolgt auch bei der
Neuformulierung der Rahmenbedingungen
für Kapitalverbrauch für Kreditrisiken, Markt­
risiken und operationelle Risiken, die derzeit
vom Basler Ausschuss vorgenommen wird. Diese
Rahmenbedingungen sollen noch vor Ende 2015
vollständig überarbeitet sein. Von ihrem Erfolg
wird abhängen, ob sich die Rolle der risikogewichteten Messgrößen im vernünftigen Rahmen
halten wird oder ob nicht-risikogewichteten
Messgrößen, wie der Leverage Ratio, ein stärkeres Gewicht verliehen wird. In Europa hat die
Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) wei-
terhin Standards und Leitlinien herausgegeben,
um sicherzustellen, dass die Kapitalmindestanforderungen in der Europäischen Union einheitlich umgesetzt werden. All diese Maßnahmen
werden von entscheidender Bedeutung sein, um
die Unterschiede im Kapitalverbrauch, die sich
nicht mit den unterschiedlichen Risikoprofilen
der Banken rechtfertigen lassen, zu verringern
und um einheitliche Bedingungen sowie eine
Vergleichbarkeit zu gewährleisten.
In Europa war die Entwicklung von den Fortschritten bei der Schaffung der Bankenunion
geprägt. Die EZB übernahm ihre Aufgabe der
Überwachung des Euroraums am 4. November.
Außerdem wurden das Reglement für den
Einheitlichen Abwicklungsmechanismus (SRM)
sowie den Einheitlichen Abwicklungsfonds
­verabschiedet.
In Europa war
das Jahr von der
Schaffung ­eines
­einheitlichen
Aufsichts­
mechanismus
geprägt
Die Europäische Kommission stellte im Januar
2014 ihren Vorschlag zur Strukturreform vor,
die zum Verbot des Proprietary Trading führt und
die Möglichkeit eröffnet, in bestimmten Fällen
eine Abtrennung des Market Making verlangen
zu können. Das Europäische Parlament sowie
der Europäische Rat setzen ihre diesbezüglichen
Verhandlungen im Laufe des Jahres 2015 fort.
Nach Großbritannien wurden auch in Frankreich,
Deutschland und Belgien Gesetze zur Aufspaltung des Bankgeschäfts (im Grunde zur Abtrennung und/oder zum Verbot des Prop Trading)
verabschiedet, die 2015 in Kraft treten.
In Bezug auf den Anlegerschutz ist die Veröffentlichung der Richtlinie MiFID II zu erwähnen,
die im Januar 2017 in Kraft treten wird. Die Euro­
päische Wertpapieraufsichtsbehörde sowie die
Europäische Kommission arbeiten derzeit an
ihrer Entwicklung.
55
GESCHÄFTSBERICHT 2014
2. ERGEBNISSE IM JAHR 2014
WICHTIGE DATEN
Wichtige Daten
Bilanz (Mio. Euro)
Aktiva gesamt
Bilanzierte Kundenforderungen (netto)
Kundeneinlagen
Verwaltete und vermarktete Kundenfondsvermögen
Eigenkapital
Gesamtes Fondsvermögen
Geschäftsergebnis1 (Mio. Euro)
2014
2013
% 2014/2013
2012
1.266.296
1.134.128
11,7
1.282.880
734.711
684.690
7,3
731.572
647.628
607.836
6,5
626.639
1.023.437
946.210
8,2
990.096
80.806
70.326
14,9
71.797
1.428.083
1.270.042
12,4
1.412.617
2014
2013
% 2014/2013
2012
Zinsüberschuss
29.548
28.419
4,0
31.914
Bruttoertrag
42.612
41.920
1,7
44.989
Betriebsergebnis
22.574
21.762
3,7
24.753
Ergebnis vor Steuern
9.720
7.362
32,0
8.942
Zurechenbarer Nettogewinn der Gruppe
5.816
4.175
39,3
2.283
EPS, Rendite und Cost-Income-Ratio (%)
2014
2013
0,479
0,385
RoE2
7,0
5,8
3,1
RoTE2
11,0
9,6
5,2
RoA
0,6
0,4
0,3
1,3
—
—
47,0
48,1
45,0
—
Zurechenbarer Nettogewinn pro Aktie (Euro)
RoRWA3
Cost-Income-Ratio (einschließlich Abschreibungen)
2012
24,4
0,234
Solvenz und Forderungsausfallrate (%)
CET 1 fully loaded 3 4
9,7
—
12,2
—
—
5,2
5,6
4,6
Deckungsquote der zweifelhaften Forderungen
67,2
64,9
75,4
AKTIE UND MARKTKAPITALISIERUNG
2014
2013
% 2014/2013
2012
10.321
CET 1 phase-in 3 4
Forderungsausfallrate
Anzahl der Aktien (Mio.)
12.584
11.333
11,0
Kurs (Euro)
6,996
6,506
7,5
6,100
88.041
73.735
19,4
62.959
Marktkapitalisierung (Mio. Euro)
Eigenkapital pro Aktie (Euro)
6,42
6,21
Kurs / Eigenkapital pro Aktie (Faktor)
1,09
1,05
0,87
14,59
16,89
26,10
2014
2013
3.240.395
185.405
12.951
KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis pro Aktie) (Faktor)
Andere Daten
Zahl der Aktionäre
Zahl der Mitarbeiter
Zahl der Filialen
6,99
% 2014/2013
2012
3.299.026
(1,8)
3.296.270
186.540
(0,6)
189.460
13.781
(6,0)
14.238
1. Veränderungen ohne Wechselkurseinflüsse: Zinsüberschuss: +8,8 %; Bruttoertrag: +6,2 %; Betriebsergebnis: +9,1 %; zurechenbarer Gewinn: +49,3 %.
2. RoE: Zurechenbarer Nettogewinn der Gruppe/(Durchschnittswert Kapital + Reserven + einbehaltener Gewinn + Wertberichtigungen).
Im Jahr 2014, Proforma-Daten einschließlich Kapitalerhöhung vom Januar 2015 in Höhe von 7,5 Mrd. Euro.
R
oTE: Zurechenbarer Nettogewinn der Gruppe/
(Durchschnittswert Kapital + Reserven + einbehaltener Gewinn + Wertberichtigungen - Betriebskapital - immaterielle Aktiva).
Im Jahr 2014, Proforma-Daten einschließlich Kapitalerhöhung vom Januar 2015.
3. Aufgrund der Anwendung der neuen Richtlinie CRD IV werden die Zahlen vorheriger Geschäftsjahre mangels Vergleichbarkeit nicht aufgeführt.
4. Im Jahr 2014, Proforma-Daten einschließlich Kapitalerhöhung vom Januar 2015.
56
GESCHÄFTSBERICHT 2014
2. ERGEBNISSE IM JAHR 2014
WICHTIGE DATEN
Geschäftsergebnis
1
S
tarkes Wachstum des Jahresgewinns
der Gruppe aufgrund der Ausweitung
Zurechenbarer Quartalsgewinn
in Mio. Euro
der Geschäftstätigkeit. Der Gewinn
vor Steuern hat in den 10 Kernmärkten
1.605
zugenommen.
1.453
1.455
1.303
Zurechenbarer
Nettogewinn 2014
5.816
Mio. Euro
864
+39,3 %
4.Q
2
Die
Einnahmen je Quartal (42.612 Mio. Euro)
entwickeln sich positiv. Die Kosten
(20.038 Mio. Euro) wachsen unterhalb
der Inflationsrate, so dass die Effizienz
gesteigert werden kann.
1.Q
2.Q
A
nhaltende Tendenz bei der Verbesserung
der Kreditkosten aufgrund der allgemeinen
Reduzierung der Rückstellungen gegen­
über dem Vorjahr.
4.Q
Cost-Income-Ratio (%)
Effizienz- und
Produktivitätsplan 2014–2016
nach oben korrigiert
48,1
47,0
2.000 €
Kreditkosten (%)
1,69
-14,4 %
1,65
1,56
1,52
1,43
Bilanz
1
A
llgemeine Erholung des Kreditgeschäfts
und Anstieg von Kundenpassiva (Einlagen
und Investmentfonds), so dass eine kom­
fortable Liquiditätsausstattung vorliegt.
Mio.
2014
2013
3
3.Q
D’13
M’14
J’14
S’14
+5 %*
D’14
+6 %*
Kredite
Rückstellungen für
Zahlungsausfälle
Kundenvermögen
113 %
Verhältnis aus Krediten
und Einlagen
* ohne Wechselkurseinflüsse
2
Rückgang
der Forderungsausfallrate
aufgrund geringerer Forderungsausfälle.
Zunahme der Deckungsquote.
Forderungsausfallrate (%)
5,61
5,52
5,45
5,28
5,19
D’13
3
H
öhere Kernkapitalquote sowie stärkere
leverage ratios. Die Ergebnisse des Compre­
hensive Assessment der EZB spiegeln ein
gutes Management sowie die Qualität der
Bilanz der Gruppe wider. Santander hebt
sich im AQR von seinen Wettbewerbern
durch einen geringeren Anpassungsbedarf
sowie durch geringere Auswirkungen auf
das Kapital im Stresstest ab.
M’14
J’14
S’14
67 %
Deckungsquote
D’14
9,7 %*
CET1 fully loaded
12,2 %*
Kernkapitalquote gesamt
* Proforma-Daten einschließlich Kapitalerhöhung vom Januar 2015.
57
GESCHÄFTSBERICHT 2014
2. ERGEBNISSE IM JAHR 2014
LÄNDER
Ergebnisse nach Ländern
und Geschäftsbereichen
Spanien
Santander Spanien bietet Dienstleistungen im Bereich Retail sowie Wholesale Banking,
Private und Direkt Banking über das Internet (Openbank) an. Ihr Marktanteil beläuft
sich auf 13,5 Prozent bei Krediten und 14,8 Prozent bei Spareinlagen.
Unternehmensziel:
Die beste Bank für unsere
Kunden und der beste
Arbeitgeber für unsere
Mitarbeiter sein.
Wir wollen unsere Führungsrolle im Bereich der Kunden
mit hohen Einkommen (Select
und Private Banking) beibehalten und unser Geschäft
im Bereich kleine und mittelständische Unternehmen ausbauen. Das Vertrauen und die
Loyalität unserer Privatkunden
stärken. Innovationen und die
Digitalisierung vorantreiben,
um die beste Bank zu sein. Und
die Qualität unseres exzellenten Kundenservice durch die
Vereinfachung von Prozessen
noch weiter verbessern.
Filiale von Santander Private Banking in Madrid (Spanien).
Daten und Fakten zum Geschäftsjahr 2014
antander Spanien gewährte rund 400.000
S
Kredite und Darlehen in einer Gesamthöhe
von 34 Mrd. Euro. Somit ist der Marktanteil
der Bank um 84 Basispunkte gestiegen.
I n einem komplizierten wirtschaftlichen und
finanziellen Umfeld, mit leichter Erholung
im Jahresverlauf, konzentrierte sich die
Strategie 2014 auf:
• Einführung
des Projekts Santander Advance
für kleine und mittelständische Unternehmen mit Dienstleistungen finanzieller sowie
nicht-finanzieller Art. Dieses Projekt hat der
Bank große Aufmerksamkeit eingebracht,
dank der Aktivitäten, die mit den Kunden
organisiert wurden.
• Neue
Kunden gewinnen und bestehende
Kunden stärker an die Bank binden. Zur
Verbesserung der Kundenzufriedenheit
wurde 2014 der Slogan Queremos ser tu
banco („Wir möchten deine Bank sein“)
geändert und dem jeweiligen Profiltyp
angepasst.
58
• Verwaltung der Kundeneinlagen (+5 %), die
in hohem Maße von langfristigen Einlagen
in Investmentfonds umgelagert wurden. So
wurde unsere Führungsrolle im Bereich der
Wertpapierfonds gestärkt.
er Zinsüberschuss ist im Jahresvergleich um
D
9,4 Prozent gestiegen, hauptsächlich aufgrund
geringerer Kosten für Passiva. Die Kosten
konnten um 6,7 Prozent gesenkt werden.
Somit wurden die erwarteten Synergieeffekte,
die dem Markt zum Zeitpunkt der Fusion
angekündigt wurden, übertroffen. Starker
Rückgang der Rückstellungen.
Integration von Santander, Banesto
und Banif
Die Integration konnte im Juli vorzeitig abge­
schlossen werden. Bei diesem Prozess wurden
alle Kunden aus dem Private Banking in das
Betreuungsmodell von Banif überführt.
Diese Integration wurde genutzt, um die
Segmentierung sowie die Spezialisierung der
Filialen mit besonderen Schwerpunkten auf
Private Banking, Select und Firmenkunden­
geschäft zu optimieren. Auf diese Weise konnte
die Deckung bei spezialisierten Portfolios auf
fast 100 Prozent gesteigert werden.
Mitarbeiter
24.979
Kunden (Mio.)
12,6
Filialen
3.511
Kredite1 2
157.047 (+2 %)
Zurechenbarer Gewinn1
1.121 (+141 %)
1. in Mio. Euro
2. Veränderung ohne Repo-Geschäfte
Beitrag zum zurechenbaren
Nettogewinn der Gruppe
14 %
GESCHÄFTSBERICHT 2014
2. ERGEBNISSE IM JAHR 2014
LÄNDER
Polen
Bank Zachodni WBK ist, gemessen am Marktanteil bei Krediten (7,5 Prozent) und
bei Einlagen (8,3 Prozent), die drittgrößte Bank des Landes.
Unternehmensziel: Unseren Marktanteil erhöhen und unsere Führungsrolle bei der Rentabilität beibehalten.
Filiale der Bank Zachodni WBK in Polen.
Daten und Fakten zum Geschäftsjahr 2014
er Schwerpunkt des Geschäftsmodells der
D
Gruppe in Polen liegt auf dem Retail Banking.
Ergänzt wird dies durch eine starke Präsenz
im Bereich Asset Management, Wertpapiervermittlung, Factoring und Leasing. Die Bank
bietet Dienstleistungen für Geschäftskunden
an. Ihr Dienstleistungsangebot für internationale Kunden wickelt sie über die Einheit
Global Banking & Markets ab.
ie Bank bietet ihren Kunden weiterhin innoD
vative und maßgeschneiderte Lösungen, nicht
nur zur Gewinnung neuer Kunden, sondern
auch zur Vertiefung bereits vorhandener
Kundenbeziehungen. Ziel ist die Erhöhung
des Transaktionsvolumens der Kunden sowie
ein Ausbau des Marktanteils der Bank. Das
strategische Programm Next Generation Bank
zur Entwicklung der Bank auf allen Ebenen
wird fortgesetzt. Dabei liegt der Fokus auf
der Kundenzufriedenheit, um die Bank of first
choice zu werden.
Mitarbeiter
ie Integration von BZ WBK und Kredyt Bank
D
ist abgeschlossen. Sie erfolgte unter effizientem Kostenmanagement sowie einer Steigerung der Produktivität und Geschäftstätigkeit.
Kredite1 2
I m Jahr 2014 haben dank erfolgreicher Werbekampagnen sowohl die Kredite (+7 %) als auch
die Einlagen (+10 %) zugenommen. Die Finanzierungsstruktur konnte verbessert werden,
das Verhältnis aus Nettokrediten und Einlagen
liegt bei 84 Prozent. Die Cost-Income-Ratio
betrug 42,2 Prozent.
ank Zachodni wurde dafür ausgezeichnet,
B
dass sie für ihre Aktionäre von 2004–2013
die höchsten Gewinne aller an der ­Warschauer
Börse notierten Banken erzielte. Darüber
hinaus belegte die Bank Platz eins in der
­Kategorie „Goldaktie“ des Bankenindex WIG.
11.971
Kunden (Mio.)
4,3
Filialen
788
16.976 (+7 %)
Zurechenbarer Gewinn1
358 (+7 %)
1. Mio. Euro, Schwankungen in der
Landeswährung
2. Veränderung ohne Repo-Geschäfte
Beitrag zum zurechenbaren
Nettogewinn der Gruppe
6 %
Portugal
Santander Totta ist, gemessen an den Aktiva, die drittgrößte Bank des Landes und die
größte Bank des Landes gemessen am zurechenbaren Nettogewinn.
Unternehmensziel: Bei der Qualität der Kundenbetreuung als Maßstab gelten, den Marktanteil steigern
und die rentabelste lokale Bank sein.
Filiale von Santander Select in Portugal.
Daten und Fakten zum Geschäftsjahr 2014
antander Totta hat einen Marktanteil von
S
10,7 Prozent bei Krediten (+46 Basispunkte)
und von 10,4 Prozent bei Fonds und Einlagen
(+73 Basispunkte).
Die Strategie von Santander Totta besteht
weiterhin darin, das Renditeniveau sowie die
Marktanteile im Bereich Geschäftskunden zu
erhöhen. Das Zinsüberschussmanagement
sowohl bei den Aktiva als auch den Passiva sowie die Kontrolle der Forderungsausfälle sind
weiterhin unsere wichtigsten strategischen
Ziele. Die Bank ist bei der Kundenzufriedenheit weiterhin führend.
Mitarbeiter
Die Bank war auf den internationalen Märkten
aktiv und hat zwei Emissionen von Covered
Bonds vorgenommen: die erste im März über
1 Mrd. Euro auf drei Jahre; die zweite im Juni
über 750 Mio. Euro auf fünf Jahre. So konnte
die Bank ihre Verbindlichkeiten gegenüber der
EZB verringern.
3,6
ie Spareinlagen nahmen um 4 Prozent zu,
D
die Investmentfonds um 21 Prozent. Das
Kreditvolumen geht vor dem Hintergrund
des Schuldenabbaus um 5 Prozent zurück.
ie Einnahmen sind um 4,3 Prozent geD
stiegen. Die Betriebskosten bleiben unter
Kontrolle und verzeichnen einen Rückgang
von 0,9 Prozent. Die Rückstellungen für
Zahlungsaus­fälle entwickeln sich positiv und
gehen um 35,7 Prozent zurück.
2014
wurde Santander von Euromoney und
Global Finance zur Besten Bank in Portugal
gewählt. The Banker kürte die Bank zur Bank
des Jahres.
5.410
Kunden (Mio.)
Filialen
594
Kredite1 2
23.180 (-5 %)
Zurechenbarer Gewinn1
189 (+65 %)
1. in Mio. Euro
2. Veränderung ohne Repo-Geschäfte
Beitrag zum zurechenbaren
Nettogewinn der Gruppe
2 %
59
GESCHÄFTSBERICHT 2014
2. ERGEBNISSE IM JAHR 2014
LÄNDER
Santander Consumer Finance
SCF ist eine der führenden europäischen Banken im Bereich der Konsumgüter­
finanzierung. Sie ist auf die Kfz-Finanzierung spezialisiert. Ergänzend bietet
sie weitere Produkte wie Konsumentenkredite, Warenfinanzierungen und
Kreditkarten an.
Unternehmensziel:
Unsere Führungsrolle bei
der Konsumgüterfinanzierung in ganz Europa sowie
in allen Ländern, in denen
wir vertreten sind, beibehalten und gleichzeitig die
Renta­bilität steigern und
einen Mehrwert schaffen.
Wir möchten die Zusammenarbeit mit Kfz-Herstellern
ausbauen und stärken, bei
Konsumentenkrediten wachsen, unsere Führungsrolle in
puncto Effizienz festigen und
die Diversifizierung unserer
Finanzierungsquellen sowie
die Stabilität unserer Kernkapitalquoten aufrechterhalten.
Sitz der Santander Consumer Bank in Polen.
SCF bietet den Kunden Finanzierungslösungen für den Erwerb von Gütern über mehr als
120.000 Händlerpartner an. Darüber hinaus hat
Santander Consumer Finance 65 Kooperationen
mit Kfz- sowie Motorradherstellern geschlossen.
Daneben existieren verschiedene Kooperationsabkommen mit großen Einzelhandelsketten.
Vor dem Hintergrund der einsetzenden Erholung
des Konsums sowie der Kfz-Zulassungen konnte
SCF weiterhin Marktanteile hinzugewinnen.
Dieser Erfolg ist auf eine hohe geografische
Streuung mit kritischer Masse bei Schlüsselprodukten, ein einheitliches Management- und
Kontrollsystem für Risiken und Beitreibungen
zur Steigerung der Kreditqualität sowie auf die
Tatsache zurückzuführen, dass SCF eine höhere
Effizienz vorweisen kann als ihre Wettbewerber.
• Die soliden Ergebnisse stützen sich auf steigende Einnahmen (6,4 %) sowie die niedrigeren
Rückstellungen für Insolvenzen (3,7 %).
• Die wichtigsten Einheiten verzeichnen eine
positive Gewinnentwicklung. Besondere
­Erwähnung verdienen die Wachstumsraten
in Polen und den skandinavischen Ländern sowie die Erholung der Peripherieländer, ­allen voran Spanien.
• Das Kreditvolumen verzeichnet einen Anstieg
im Vergleich zum Vorjahr von 9 Prozent, der auf
dem Wachstum des Geschäfts in den Märkten
Mittel- und Nordeuropas beruht. Auch Spanien
lässt Anzeichen einer Erholung erkennen. Die
Kreditkosten beliefen sich auf unter 1 Prozent,
60
die Forderungsausfallrate auf 4,82 Prozent und
die Deckungsquote auf 100 Prozent.
Die im Jahr 2014 geschlossenen Abkommen
haben die Marktposition von SCF gestärkt:
• Das Abkommen mit Banque PSA Finance (PSA
Peugeot Citröen Gruppe) wird die Führungsrolle von SCF im Bereich der Kfz-Finanzierung in
mehreren europäischen Ländern stärken und
den Zugang zum französischen und schweizer
Markt ermöglichen.
• In Spanien ist SCF führend bei der Kfz- sowie
Konsumgüterfinanzierung. Darüber hinaus
konnte die Bank ihre Position im letztgenannten Segment nach der Übernahme von 51 Prozent der Konsumfinanzierungsbank El Corte
Inglés weiter ausbauen.
• In den skandinavischen Ländern konnte SCF
seine Führungsrolle bei der Kfz-Finanzierung
beibehalten. Ergänzend kam nach Übernahme
des Geschäfts von GE Money in Norwegen,
Schweden und Dänemark die Führungsrolle bei
Direktkrediten und im Kartengeschäft hinzu.
Deutschland
SCF ist in Deutschland im Bereich der Konsumgüterfinanzierung führend. Ihr Marktanteil im
Ratenkreditgeschäft beläuft sich auf 14 Prozent.
Nach Geschäftsbereichen betrachtet, belegt SCF
Platz eins bei der Konsumgüterfinanzierung und
Platz zwei bei der Kfz-Finanzierung sowie bei
Direktkrediten. Darüber hinaus ist die Bank auch
im Retail Banking tätig.
Mitarbeiter
13.046
Kunden (Mio.)
16,6
Filialen
579
Kredite1 2
60.448 (+9 %)
Zurechenbarer Gewinn1
891 (+12 %)
1. in Mio. Euro
2. Veränderung ohne Repo-Geschäfte
Beitrag zum zurechenbaren
Nettogewinn der Gruppe
11 %
Deutschland 5 %
GESCHÄFTSBERICHT 2014
2. ERGEBNISSE IM JAHR 2014
LÄNDER
Großbritannien
Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Erholung in Großbritannien ist
Santander UK gut aufgestellt, um ihr Wachstum im Jahr 2015 zu beschleunigen, die
Kundenbeziehungen zu stärken und das Geschäft im Bereich kleine, mittelständische
und große Unternehmen voranzutreiben.
Unternehmensziel:
Die beste Bank für unsere
Mitarbeiter, Kunden,
Shareholder und die
Gesellschaft sein.
Die Strategie von Santander
UK zielt darauf ab, die Anzahl
zufriedener loyaler Kunden
zu erhöhen, zur bevorzugten
Bank für Geschäftskunden in
Großbritannien zu werden
und im Bereich Wholesale
Banking zu wachsen sowie die
solide Rentabilität aufrechtzuerhalten. Zu diesem Zweck
investieren wir in Technologie
und schreiten wir in der digitalen Transformation voran.
Gleichzeitig wollen wir die
Effizienz verbessern und die
Risikokultur in der gesamten
Organisation fördern.
Sitz von Santander UK in London.
Dank des innovativen 1|2|3 Kontos gewinnt
die Bank im Bereich Girokonten an Bedeutung.
Auch konnte sie ihre Präsenz im Geschäftskundenbereich sowie im Segment kleine und mittelständische Unternehmen ausbauen, auf die
bereits 6,6 Prozent ihrer Darlehen entfallen.
Die Bank strebt eine stärkere Diversifizierung
an, um mit einem breiteren Angebot an Dienstleistungen für die Finanzierungsbedürfnisse
von Privatpersonen, Familien und Unternehmen
aufwarten zu können.
Daten und Fakten zum Geschäftsjahr 2014
Die Einnahmen stiegen um 7,7 Prozent (in der
Landeswährung). Dies ist größtenteils auf den
höheren Zinsüberschuss bei Hypothekendarlehen sowie die Zunahme von Darlehen an
kleine, mittelständische und große Unternehmen zurückzuführen, wodurch die Effizienz
gesteigert werden konnte. Die Rückstellungen
sanken um 45,7 Prozent.
Santander UK konnte die Anzahl der Kunden
erhöhen, die ihr Hauptkonto bei der Bank
unterhalten und dort mehr als ein Produkt
in Anspruch nehmen. Im Jahr 2014 konnten
1,2 Mio. Neukunden durch die 1|2|3 Produkt­
familie hinzugewonnen werden. Somit beläuft
sich der Gesamtsaldo auf den Girokonten auf
41,1 Mrd. Pfund Sterling (+47 % gegenüber
2013). Das 1|2|3 Konto wurde im März 2012
eingeführt, und bis Dezember 2014 haben
3,6 Millionen Kunden dieses Produkt zu ihrem
Hauptkonto gemacht.
s wurden Hypothekendarlehen über einen
E
Bruttogesamtbetrag von 26,26 Mrd. Pfund
Sterling gewährt (+43 %).
ie Darlehen an Unternehmen stiegen um
D
8 Prozent, somit beläuft sich der Darlehensgesamtbetrag auf 23,9 Mrd. Pfund Sterling.
Dieser Geschäftsbereich wird über ein weites
Netz aus spezialisierten Filialen, so genannten
Geschäftskundenzentren, abgewickelt, deren
Anzahl in den vergangenen 12 Monaten von
50 auf 66 gestiegen ist.
ie Kundenzufriedenheit zu verbessern, steht
D
bei Santander UK an erster Stelle. 2014 konn­
ten in diesem Bereich große Fortschritte
­verzeichnet werden. Der von der unabhängigen FRS-Studie (Financial Reporting
Survey) ­ermittelte Zufriedenheitsgrad der
Retail-­Kunden ist auf 59,7 Prozent gestiegen
(57,3 Prozent im Jahr 2013). Auch die Zufriedenheit der Geschäftskunden ist gemäß dem
UK Charterhouse Index von 50 auf 58 Prozent
gestiegen.
Mitarbeiter
25.599
Kunden (Mio.)1
25,7
Filialen
929
Kredite2 3
251.191 (+3 %)
Zurechenbarer Gewinn2
1.576 (+30 %)
1. 14 Mio. aktive Kunden
2. Mio. Euro, Schwankungen in der
Landeswährung
3. Veränderung ohne Repo-Geschäfte
Beitrag zum zurechenbaren
Nettogewinn der Gruppe
19 %
antander UK ist weiterhin eine der Banken
S
mit den stabilsten Kernkapitalquoten in Großbritannien (11,9 % CET1).
61
GESCHÄFTSBERICHT 2014
2. ERGEBNISSE IM JAHR 2014
LÄNDER
Brasilien
Santander Brasilien ist die drittgrößte Privatbank des Landes gemessen an
ihren Aktiva sowie die führende ausländische Bank.
Unternehmensziel:
Die beliebteste Bank für
immer mehr zufriedene
Kunden sein und
Privatpersonen und
Unternehmen innovative
Dienstleistungen von
hohem Mehrwert anbieten.
Wir wollen ein nachhaltiges
und stabiles Retail Banking
entwickeln. Der Fokus liegt
auf der Kundenzufriedenheit.
Das Wholesale Banking,
­Corporate und Finance Banking
ausbauen, indem wir eine effiziente Kapitalzuteilung unter
den verschiedenen Geschäftsbereichen vornehmen. Den
Marktanteil ausbauen, den laufenden Nettogewinn steigern
und den Beitrag Brasiliens zum
Gesamtgewinn der Gruppe
erhöhen.
Sitz von Santander in São Paulo.
Daten und Fakten zum Geschäftsjahr 2014
ie Bank hat in Brasilien einen Marktanteil
D
von 12,4 Prozent bei freien Krediten und von
7,9 Prozent bei Einlagen.
ie Ergebnisse verzeichneten im Laufe des
D
Jahres eine positive Tendenz. Der Gewinn
konnte gesteigert werden, die Kosten wurden
unterhalb der Inflation gehalten und die Forderungsausfallrate ist gesunken.
I m Jahr 2014 hat die Bank Fortschritte in der
Umsetzung ihrer strategischen Leitlinien
gemacht. Aus geschäftlicher Sicht ist hervorzuheben:
•D
ie Übernahme von GetNet, einem der
größten Netzwerke für elektronische Transaktionsverarbeitung in Brasilien, um das
Betreuungsmodell weiterzuentwickeln und
die Kundenzufriedenheit zu steigern.
• Zum Ausbau des Gehaltskontengeschäfts
wurde ein Joint Venture mit Banco Bonsucesso, S.A. ins Leben gerufen, um die Produktpalette zu erweitern und die Vertriebs- und
Vermarktungskapazität zu verbessern.
• Die Bank hat die Übernahme eines 50%igen
Anteils an Super Pagamentos angekündigt,
einer digitalen Plattform für den Vertrieb
von Finanzprodukten und -dienstleistungen
über eine Prepaidkarte. Mit dieser Transaktion soll die Etablierung von Bankgeschäften
in der brasilianischen Bevölkerung gefördert
werden.
• Die Kanäle (Zentrale für Kundenbetreuung,
Internet, mobiles Banking) wurden umstruk62
turiert und einfacher, leichter zugänglich
sowie geschäftsorientierter gestaltet.
• Conta Conecta, das Santander Girokonto, das
sich an Privatpersonen sowie kleine und mittelständische Unternehmen richtet und über
eine Vorrichtung verfügt, die es ermöglicht,
Kartenzahlungen über Smartphones und
Tablet-Computer entgegenzunehmen, zählt
bereits 50.000 Kunden.
I m Jahr 2014 wurden rund 400 Ideen von
Mitarbeitern umgesetzt, die über das Portal
Un banco para tus ideas („Eine Bank für Ihre
­Ideen“) im Intranet des Unternehmens gepostet wurden. Seitdem ist die Anzahl der
Beschwerden um 26 Prozent zurückgegangen
und die Wahrnehmung der Servicequalität
durch die Kunden hat sich verbessert.
ie Bank wird ihre Prozesse weiter verD
einfachen, um ihren Kunden das Leben zu
erleichtern. Ziel ist es, das Aushängeschild
für Kundenzufriedenheit zu werden, um die
Kundenbindung zu steigern und eine höhere
Rentabilität zu erzielen.
m 30. Oktober wurde das Angebot zum
A
Erwerb von Aktien von Banco Santander
Brasilien beendet, die nicht im Besitz der
­Santander Gruppe waren. Dieses Angebot
wurde von Inhabern von 13,65 Prozent
des Gesellschaftskapitals von Banco
Santander Brasilien angenommen, womit
der Anteil der Santander Gruppe an Banco
Santander ­Brasilien auf 88,3 Prozent ihres
Gesellschaftskapitals gestiegen ist.
Mitarbeiter
46.464
Kunden (Mio.)
31,1
Filialen
3.411
Kredite1 2
74.373 (+10 %)
Zurechenbarer Gewinn1
1.558 (+8 %)
1. Mio. Euro, Schwankungen in der
Landeswährung
2. Veränderung ohne Repo-Geschäfte
Beitrag zum zurechenbaren
Nettogewinn der Gruppe
19 %
GESCHÄFTSBERICHT 2014
2. ERGEBNISSE IM JAHR 2014
LÄNDER
Mexiko
Santander ist die drittgrößte Bank des Landes gemessen am Geschäftsvolumen.
Ihr Marktanteil bei den Krediten beläuft sich auf 13,8 Prozent, bei den Spareinlagen auf 13,7 Prozent.
Unternehmensziel:
Die führende Bank sein
in puncto Rentabilität,
Wettbewerbsfähigkeit,
­technologische Innovation,
Servicequalität sowie Stolz
auf die Unternehmens­
zugehörigkeit.
Wir möchten unsere Führungs­
rolle in strategischen Märkten
stabilisieren, unseren Kunden­
stamm verdoppeln, die beliebteste Bank unserer Kunden
sein, die Marke Santander zur
anerkanntesten Marke des
Marktes machen, unseren
Anteil in den Branchen Energie
und Infrastruktur ausbauen
und in Mexiko die Bank der
technologischen Innovation
sein.
Filiale von Santander Select in Mexiko.
Daten und Fakten zum Geschäftsjahr 2014
S antander Mexiko konzentriert sich weiter­hin
auf die Entwicklung von Segmenten mit hohem
Einkommen sowie kleine und mittelständische Unternehmen. Vor dem Hintergrund des
geringeren Wachstums der mexikanischen
Wirtschaft nahmen die Kredite im Jahr 2014 um
18 Prozent und die Spareinlagen um 14 Prozent
zu. In ihren strategischen Geschäftsbereichen
lag die Bank über dem Marktdurchschnitt:
•Hypotheken. Dank des kräftigen Wachstums
von 17 Prozent konnte die Bank ihre Rolle als
zweitgrößte Hypothekenbank des Landes
aufrechterhalten.
•Kleine und mittelständische Unternehmen.
In diesem Sektor belegte die Bank weiterhin
Platz eins. Ihr Kreditportfolio wuchs um
26 Prozent und liegt somit über dem Marktdurchschnitt. So konnte die Bank ihre Rolle
als Partner der kleinen und mittelständischen
Unternehmen weiter ausbauen. Mit ­Santander
Advance wurde das größte ganzheitliche
Finanzierungs- und Dienstleistungsprogramm
für kleine und mittelständische Unternehmen
in Mexiko eingeführt. Dieses Angebot wird
das Kreditportfolio in diesem Geschäftsbereich in den kommenden drei Jahren auf das
Doppelte anwachsen lassen. Es umfasst einen
Fonds in Höhe von 1 Mrd. mexikanischen
Pesos für Wachstumsprojekte für kleine und
mittelständische Unternehmen in Bereichen
wie Telekommunikation, Energie sowie erneuerbare Energien.
Die Einnahmen verzeichneten im Vergleich
zum Vorjahr ein beträchtliches Wachstum
(+6 %). Dabei wiesen die Ergebnisse der wich-
tigsten Geschäftsbereiche eine positive Entwicklung auf. Besonders erwähnenswert sind
der Zinsüberschuss, der um 7,3 Prozent stieg,
sowie die Einnahmen aus Gebühren, die eine
Zunahme von 2,6 Prozent verzeichneten.
Die Kosten stiegen um 7,2 Prozent. Ursächlich
dafür sind in erster Linie die fortlaufenden
Investitionen in strategische Geschäfte sowie
die Eröffnung von 95 Filialen. Mit einer Cost-Income-Ratio von 41 Prozent ist sie eine der
effizientesten Banken Mexikos.
Die Rückstellungen halten sich trotz einer Zunahme des Portfolios im Jahr 2014 auf dem Niveau des Vorjahres. Der leichte Rückgang des
zurechenbaren Gewinns ist Steuererhöhungen
geschuldet.
Mit dem Ziel, die Kundenbindung im Trans­
action Banking zu steigern, wurden Kampag­
nen zur Verbesserung der Kreditzinsen für
loyale Kunden durchgeführt. Es werden weiterhin innovative Produkte vorgestellt, wie die
erste gemeinsame Kreditkarte zusammen mit
American Express sowie die erste Kreditkarte
für Agrargeschäfte in Mexiko.
Santander hat einen Fonds in Höhe von 10 Mrd.
US-Dollar zur Finanzierung von Investitionsprojekten im Bereich Infrastruktur angekündigt, um die Strukturreformen im Land zu
unterstützen. Dies wird die Führungsrolle der
Bank in dieser Branche stärken.
Im Jahr 2014 wurde Santander Mexiko von
­LatinFinance als Beste Infrastrukturbank in
Mexiko ausgezeichnet. Euromoney kürte die
Bank im dritten Jahr in Folge zur Besten Bank
in Mexiko.
Mitarbeiter
16.933
Kunden (Mio.)
11,7
Filialen
1.347
Kredite1 2
25.873 (+18 %)
Zurechenbarer Gewinn1
660 (-3 %)
1. Mio. Euro, Schwankungen in der
Landeswährung
2. Veränderung ohne Repo-Geschäfte
Beitrag zum zurechenbaren
Nettogewinn der Gruppe
8 %
63
GESCHÄFTSBERICHT 2014
2. ERGEBNISSE IM JAHR 2014
LÄNDER
Chile
Santander Chile ist gemessen an Aktiva und Kunden die bedeutendste Bank im Land.
Unternehmensziel: Die führende und bestbewertete Bank in Chile sein und den Kunden in den Mittelpunkt
unseres Handelns stellen.
Filiale von Santander in Chile.
Daten und Fakten zum Geschäftsjahr 2014
Santander Chile hat einen Marktanteil von
19,2 Prozent bei Krediten und von 17,6 Prozent
bei Einlagen.
Die Bank hält an ihrem kundenorientierten
Strategieplan fest und möchte das Geschäftsnetz sowie ihre Position weiter ausbauen.
Die vier tragenden Säulen sind: Verbesserung
der Beratungsqualität und der Kundenzufriedenheit, Konzentration auf das Retail Banking,
proaktives und konservatives Risikomanagement sowie kontinuierliche Prozessoptimierung.
I m Jahr 2014 wurde der Umstrukturierungsprozess zur Erzielung eines umsichtigen
Wachstums und einer höheren Rentabilität,
zur Verbesserung der Kundenbeziehungen
und Servicequalität sowie zum konservativen
Management von Risiken und Kapital weiter
fortgesetzt.
Mitarbeiter
ie Kredite stiegen im Jahresvergleich um
D
8 Prozent an. Der Zuwachs im Segment
hoher Einkommen betrug 16 Prozent und bei
Geschäftskunden 8 Prozent. Die Einlagen
verzeichneten 2014 ein Wachstum von
13 Prozent. Die Cost-Income-Ratio belief sich
auf 38,9 Prozent. Starker Gewinnzuwachs
aufgrund höherer Einnahmen, Kosten­
kontrolle und stabiler Rückstellungen.
Kredite1 2
S antander Chile belegte Platz eins im
Unternehmenstransparenz-Ranking von
Chile Transparente, der Universidad
del Desarrollo (UDD) und KPMG. Vom
Magazin LatinFinance wurde Santander
Chile zur Bank des Jahres gekürt.
12.081
Kunden (Mio.)
3,6
Filialen
475
30.550 (+8 %)
Zurechenbarer Gewinn1
509 (+35 %)
1. Mio. Euro, Schwankungen in der
Landeswährung
2. Veränderung ohne Repo-Geschäfte
Beitrag zum zurechenbaren
Nettogewinn der Gruppe
6 %
Argentinien
Santander Río ist gemessen an Aktiva und Passiva die wichtigste Privatbank des Landes.
Unternehmensziel: Die Bank mit der höchsten Rentabilität und Marktkapitalisierung werden.
Corners sowie 135 Select-Räume für Kunden mit
hohem Einkommen eingerichtet. Darüber hinaus
wurde ein Projekt zur Umgestaltung des Filialnetzes ins Leben gerufen, um den Service und
die Effizienz zu verbessern. Auch wurde die Entwicklung neuer Funktionen im mobilen Banking
vorangetrieben und die Webseite modernisiert.
Filiale von Santander Río in Argentinien.
Daten und Fakten zum Geschäftsjahr 2014
S antander Río verfügt über einen Marktanteil
von 9,2 Prozent bei Krediten und 9,5 Prozent bei
Einlagen.
ie Geschäftsstrategie konzentriert sich auf die
D
Gewinnung und Bindung von Kunden, vor allem
Kunden mit hohem Einkommen, sowie von kleinen und mittelständischen Unternehmen. Die
Bank verfügt über ein Mehrkanalnetz, in dessen
Mittelpunkt die ­Servicequalität sowie die Kundenzufriedenheit stehen. Im Jahr 2014 wurde
die Anzahl der Filialen um 5 Prozent erhöht und
es wurden 9 neue Beratungsbereiche, 28 Select64
In einem von gedämpftem Wirtschaftswachstum
sowie stärkerer Regulierung geprägten Umfeld
legte die Bank eine dynamische Entwicklung
ihres Geschäfts mit einer Zunahme des Kreditvolumens von 23 Prozent sowie der Spareinlagen
um 37 Prozent an den Tag. Die Einnahmen stiegen in argentinischen Pesos um 34,3 Prozent.
ie Bank wurde 2014 vom Magazin Euromoney
D
zur Besten Bank Argentiniens und vom Magazin
Global Finance zur Besten Internetbank ernannt.
Mittel- und langfristig wird sich Santander Río
mit Investitionen in Technologie, Gebäude und
Kostenmanagement auf eine Steigerung ihrer
Effizienz sowie Betreuungsqualität konzentrieren. Darüber hinaus wird die Einführung des
Programms Advance, des hochwertigen Angebots der Gruppe für kleine und mittelständische
Unternehmen, in Argentinien weiter forciert.
Mitarbeiter
7.275
Kunden (Mio.)
2,5
Filialen
396
Kredite1 2
5.470 (+23 %)
Zurechenbarer Gewinn1
298 (+ 33%)
1. Mio. Euro, Schwankungen in der
Landeswährung
2. Veränderung ohne Repo-Geschäfte
Beitrag zum zurechenbaren
Nettogewinn der Gruppe
4 %
GESCHÄFTSBERICHT 2014
2. ERGEBNISSE IM JAHR 2014
LÄNDER
USA
Die Santander Gruppe ist schwerpunktmäßig als Retail-Bank im Nordosten der USA tätig.
Jedoch bietet sie Konsumfinanzierungs- sowie Wholesale Banking-Dienstleistungen im
gesamten Land an. Darüber hinaus ist sie als breit aufgestellter Finanzdienstleister in
Puerto Rico tätig und von Miami aus im Bereich Private Banking aktiv.
Unternehmensziel:
Zur beliebtesten Regional­
bank im Nordosten der
USA werden und unsere
landesweite Führungsrolle
in der Kfz-Finanzierung
ausbauen.
Um diese Ziele zu erreichen,
wird Santander darauf hin­
arbeiten, die Anzahl der immer
loyal und zufriedenen Kunden
zu erhöhen, die Bank zu
digitalisieren, ein rentables
Wachstum zu generieren
und den ­Geschäftsmix
auszubalancieren.
Filiale von Santander in New York.
Daten und Fakten zum Geschäftsjahr 2014
Santander Bank schloss das Jahr mit
206.000 Konten extra20 checking ab (11 Prozent ihres Kundenstamms). Das Konto extra20
checking ist das erste Konto in den USA,
das die Kunden mit einer Gutschrift von
20 US-Dollar monatlich belohnt, wenn monatlich mindestens 1.500 US-Dollar auf das Konto
eingezahlt und mindestens zwei Rechnungen
per Online-Banking beglichen werden.
Zur Erhöhung der Kundenzufriedenheit hat
Santander Bank über 600 neue Geldautomaten sowie 537 beleglose Automaten in ihrem
Filialnetz eingerichtet
Santander Bank führte im Februar 2014 die
Santander Bravo MasterCard® ein. Die Inhaber
dieser Kreditkarte profitieren von jedem
US-Dollar, den sie an Tankstellen, in Supermärkten und Restaurants mit dieser Karte
begleichen.
Der Geschäftsbereich Wholesale Banking
konnte seinen Kundenstamm mit einer Zu­
nahme von 14 Prozent auf 387 Geschäftskunden ausbauen. Darüber hinaus konnten
mehrere multinationale High-Profile-Kunden
gewonnen werden.
Im September 2014 startete die Bank die
­Werbekampagne Real Change, die das Engagement der Marke Santander in den USA unterstreichen soll.
er erfolgreiche Börsengang von Santander
D
Consumer USA im Januar 2014 brachte einen Wertzuwachs von 730 Mio. Euro für die
Gruppe mit sich. Das Wachstum von SCUSA
(Neugeschäft +25 %) über den Jahresverlauf
basierte insbesondere auf dem Abkommen
mit der Chrysler Corp. zur Kfz-Finanzierung,
das bereits im zweiten Jahr bestand.
Mitarbeiter
15.919
Kunden (Mio.)
4,7
Filialen
811
Kredite1 2
Den führenden Ratingagenturen zufolge ist
Santander BanCorp das einzige Finanzinstitut
mit Investment-Grade-Rating in Puerto Rico
und einem besseren Rating als die Staatsanleihen des Landes.
Im Rahmen der neuen gesetz­geberischen Tendenzen sowie mit dem Ziel der Ein­führung besserer Managementstandards hat die Gruppe in
den USA einen Trans­formationsprozess angestoßen, um alle Geschäftsbereiche unter einer
Holdinggesellschaft (Santander Holdings USA)
zusammenzuführen und die Manage­ment- und
Kontrollstrukturen zu stärken.
67.175 (+4 %)
Zurechenbarer Gewinn1
800 (0 %)
1. Mio. Euro, Schwankungen in der
Landeswährung
2. Veränderung ohne Repo-Geschäfte
Beitrag zum zurechenbaren
Nettogewinn der Gruppe
10 %
ber das Portal von Santander UniversidaÜ
des, Universia, übernimmt Santander das
Sponsoring der von Präsident Barack Obama
ins L­ eben gerufenen Initiative La Fuerza de
100.000 en las Américas („Die Kraft von 100.000
in Amerika“), einem internationalen Programm
zur Förderung des gegenseitigen Austauschs
von 100.000 Studenten zwischen Lateinamerika und der Karibik einerseits sowie den USA
auf der anderen Seite.
65
GESCHÄFTSBERICHT 2014
2. ERGEBNISSE IM JAHR 2014
GLOBALE UNTERNEHMENSBEREICHE
Globales Wholesale Banking
Santander Global Banking & Markets (SGBM) erzielte einen zurechenbaren Gewinn
von 1,614 Mrd. Euro.
Trading-Raum, Torre Santander, São Paulo, Brasilien.
Die globale Unternehmenseinheit Santander
Global Banking & Markets (SGBM) erfüllt die
Anforderungen von Kunden, Unternehmen und
Institutionen, die aufgrund ihrer Größe, Kom­
plexität oder ihres hohen Entwicklungsgrades
einen maßgeschneiderten Service oder Whole­
sale-Produkte mit hohem Mehrwert benötigen.
Daten und Fakten zum Geschäftsjahr 2014
I m Mittelpunkt des Geschäftsmodells SGBM
stehen weiterhin die Kundenorientierung,
­starke globale Produkte sowie die Verbunden­
heit mit den lokalen Unternehmenseinheiten.
Hinzu kommt ein optimales Risiko-, Kapitalund Liquiditätsmanagement.
Die Ergebnisse von SGBM beruhen auf der
Stärke und Diversifizierung der Kundenein­
nahmen, die 89 Prozent der Gesamteinnah­
men darstellen. Die Cost-Income-Ratio gilt
in der Branche nach wie vor als Referenzwert
(36,4 Prozent).
Besonders erwähnenswert sind die Stärkung
des Transaction Banking in Großbritannien,
den USA und Polen im Jahr 2014, um den
­Kundenstamm von SGBM in allen Regionen zu
vergrößern; die Schaffung der Einheit Financing
Solutions & Advisory, die eine ganzheitliche
Lösung für die Beratungs- und Finanzierungs­
bedürfnisse im Bereich der Strukturförderung
bieten soll; die Entwicklung hochwertiger
Produkte sowie der entsprechenden Beratung
für unterschiedliche Kundensegmente in allen
Einheiten der Gruppe in Zusammenarbeit mit
dem Geschäftsbereich Retail Banking sowie
die Stärkung des Depotgeschäfts in Spanien
und Lateinamerika mittels eines strategischen
Abkommens mit einer Investorengruppe.
66
Wichtigste Transaktionen
I m Bereich des Cash Management baut SGBM
ihre lokale Stärke sowie die Entwicklung
regionaler Lösungen weiter aus, um Kunden
bei der Internationalisierung zu unterstützen.
Besonders erwähnenswert ist die Übertragung
des Treasury und Payroll Managements für
­General Electric und seine Tochtergesellschaf­
ten in Brasilien.
Starker Impuls im BereichTrade Finance zur
Unterstützung der Kunden im Import- und
Exportgeschäft oder bei der Finanzierung der
Stadtverwaltung von São Paulo. Herausragen­
des Wachstum bei Working Capital Solutions
mit Programmen wie dem Programm der
Danone Gruppe für die Ausführung jährlicher
Zahlungen an ihre Zulieferer.
SGBM hat seine Kapazitäten in den globalen
Kapitalmärkten gestärkt und ist in diversen
Rankings führend, wie bei brasilianischen
Emissionen in Euro oder dem Ranking von
Housing Associations in Großbritannien.
Ein Beispiel dafür sind die Emissionen von
­brasilianischen und chilenischen Staatsan­
leihen in Euro.
SGBM ist eine der führenden Banken bei der
Platzierung von Project Bonds für Europa, Me­
xiko und Brasilien, mit Emissionen wie der von
Odebrecht Offshore Drilling Finance Limited.
Im Bereich Corporate Finance hat SGBM die
wichtigsten Transaktionen in seinen Kernmärk­
ten angeführt, wie die Beratung von American
Tower bei der Übernahme der brasilianischen
BR Towers oder beim Übernahmeangebot von
Orange über Jazztel.
Bei Konsortialkrediten ist SGBM weiterhin die
Referenzbank in Europa und Lateinamerika.
Mitarbeiter
3.152
Kunden (in Tsd.)
57
Kredite1
86.589 (+0 %)
Zurechenbarer Gewinn1
1.614 (+16 %)
1. Mio. Euro, Schwankungen bei konstanter
Währung
Beitrag zum zurechenbaren
Nettogewinn der Gruppe2
20 %
2. Das Ergebnis von SGBM ist im
zurechenbaren Nettogewinn der
Gruppe enthalten, der bei allen
Ländern angegeben wird
GESCHÄFTSBERICHT 2014
2. ERGEBNISSE IM JAHR 2014
GLOBALE UNTERNEHMENSBEREICHE
Private Banking
Im Geschäftsbereich Private Banking sind die Einheiten zusammengefasst, die
vermögenden Privatkunden einen ganzheitlichen Service bieten.
Santander Private Banking ist in Spanien, Italien,
Portugal, Brasilien, Mexiko und Chile mit einem
inländischen Private Banking-Modell tätig. In
den USA und anderen Ländern richtet sich das
Private-Banking-Angebot an internationale
Kunden.
Daten und Fakten zum Geschäftsjahr 2014
as Kundenvermögen wuchs um 7 Prozent auf
D
vergleichbarer Basis, da das Geschäftsvolumen
ausgedehnt und neue Kunden hinzugewonnen
werden konnten.
ach Abschluss der Integration von Santander,
N
Banesto und Banif in Spanien wird Santander
in Spanien zur Referenzbank für Kunden mit
großem Vermögen werden.
Die Zusammenarbeit mit verschiedenen
Bereichen, wie dem Wholesale Banking,
dem Firmenkundengeschäft oder dem Retail
Banking, wurde durch Projekte, die eine
Zusammenarbeit zugunsten des Kunden
erleichtern, gestärkt.
Verwaltetes Vermögen1
153.471 (+7 %)
Bruttoertrag1
889 (+2 %)
Zurechenbarer Gewinn1
319 (+17 %)
1. Mio. Euro, Schwankungen bei konstanter
Währung und verwaltetem Vermögen auf
vergleichbarer Basis
antander Private Banking wurde vom
S
Magazin The Banker zur Besten Privatbank in
Lateinamerika und von Euromoney zur Besten
Privatbank in Chile, Portugal und Spanien
ausgezeichnet.
Asset Management
Santander bietet eine umfassende Palette an maßgeschneiderten Spar- und Anlage­
produkten, die weltweit über das Vertriebsnetz der Gruppe angeboten werden.
Die Geschäftstätigkeiten sind in drei Bereiche
untergliedert: Santander Asset Management
(SAM) für Investmentfonds, Rentenfonds,
Gesellschaften und treuhänderisch verwal­
tete Portfolios; Santander Real Estate für das
Manage­ment von Immobilieninvestitionen und
­Santander Private Equity für Risikokapital.
Santander Asset Management hat 2014
sein ­globales Geschäftsmodell, das auf der
Stärke sowie der Marktkenntnis der lokalen
Gesellschaften beruht, durch das strategische
Abkommen mit den Partnern Warbug Pincus
und General Atlantic weiterentwickelt, um das
Global Asset Management voranzutreiben.
Daten und Fakten zum Geschäftsjahr 2014
I m Jahr 2014 wurden in Polen, Portugal und
Brasilien neue Profilfonds für Select-Kunden
ins Leben gerufen. Im Retail-Geschäft kamen
die Profilfonds Tandem hinzu.
as Angebot an Investitionslösungen in Form
D
von Profilfonds wurde in Spanien, Portugal,
Chile, Brasilien, Mexiko, Polen, Deutschland
und Großbritannien weiter ausgebaut. 2015 ist
dieses Angebot auch für Uruguay geplant.
Verwaltetes und
vermarktetes Vermögen1
161.788 (+17 %)
Gesamteinnahmen1
1.039 (+22 %)
Zurechenbarer Gewinn1
114 (+100 %)
1. Mio. Euro, Schwankungen bei konstanter
Währung und auf vergleichbarer Basis
ie Fortbildungen für Mitarbeiter in den
D
Geschäftsnetzen wurden intensiviert, um
die Kenntnisse zu den Profilprodukten sowie
deren Vertrieb gemäß den Bedürfnissen der
unterschiedlichen Kunden zu verbessern.
Versicherungen
Santander Insurance entwickelt Produkte zum Schutz von Kunden sowie Sparprodukte
für Kunden, die über das Multi-Channel-System vertrieben werden. Sie bietet knapp
20 Millionen Kunden in 20 Ländern Versicherungsschutz.
Daten und Fakten zum Geschäftsjahr 2014
S antander Insurance hat die Umstrukturierung
des Geschäfts weiter vorangetrieben. Dabei
liegt der Fokus auf dem Kunden sowie dessen
Versicherungsbedürfnissen. Zentrale Bedeu­
tung kommt der Kundenzufriedenheit zu, diese
soll durch Versicherungslösungen verbessert
werden, die auf die verschiedenen Segmente
zugeschnitten und durch Entwicklung eines
innovativen Multi-Channel-Vertriebssystems
unterstützt werden. Mit diesen Maßnahmen
werden die Kundentreue sowie Kundenbin­
dung gestärkt und langfristige vertrauensvolle
Beziehungen geschaffen.
Im Jahr 2014 konzentrierten sich die Aktivitä­
ten im Bereich Insurance auf:
• Kontinuierliche Entwicklung eines nach­
haltigen Geschäftsmodells fokussiert auf
Exzellenz und Qualität der Dienstleistung.
Gesamteinnahmen1
• Erweiterung der Versicherungspalette durch
Innovationen mit Konzentration auf Selectund Advance-Kunden.
455 (+12 %)
• Förderung des Allfinanzgeschäfts über strate­
gische Partnerschaften mit Zurich in Brasilien,
Mexiko, Chile, Argentinien und ­Uruguay
sowie mit Aegon in Spanien und Aviva in
Polen. Im Jahr 2014 wurde ein Abkommen
mit dem Versicherungsunternehmen CNP
zur Entwicklung des Versicherungsgeschäfts
von Santander Consumer Finance in Europa
unterzeichnet. Darüber hinaus wurde die
Zusammenarbeit mit Aegon erweitert und
auf Portugal ausgedehnt.
2.599 (+3 %)
Bruttoertrag1
Zurechenbarer Gewinn1
270 (+24 %)
1. Mio. Euro, Schwankungen bei
konstanter Währung
67
GESCHÄFTSBERICHT 2014
ANLAGEN
Anlagen
Historie 2004 - 2014
2014
2013
2012
2011
2010
Bilanz
Mio. US$
Mio. Euro
Mio. Euro
Mio. Euro
Mio. Euro
Mio. Euro
Aktiva gesamt
Bilanzierte Kundenforderungen (netto)
Kundeneinlagen
Verwaltete Kundenfondsvermögen
Eigenkapital
Gesamtes Fondsvermögen
1.537.410
892.012
786.285
1.242.555
98.106
1.733.836
1.266.296
734.711
647.628
1.023.437
80.806
1.428.083
1.134.128
684.690
607.836
946.210
70.327
1.270.042
1.282.880
731.572
626.639
990.096
71.797
1.412.617
1.251.008
748.541
632.533
984.353
74.459
1.382.464
1.217.501
724.154
616.376
985.269
75.018
1.362.289
39.185
56.510
29.937
14.162
7.713
29.548
42.612
22.574
10.679
5.816
28.419
41.920
21.762
7.378
4.175
31.914
44.989
24.753
3.565
2.283
28.883
42.466
23.055
7.858
5.330
27.728
40.586
22.682
12.052
8.181
Ergebnisse
Zinsüberschuss
Bruttoertrag
Betriebsergebnis
Ergebnis vor Steuern
Zurechenbarer Nettogewinn der Gruppe
2014
2013
2012
2011
2010
US$
Euro
Euro
Euro
Euro
Euro
0,64
0,73
8,494
0,48
0,60
6,996
0,39
0,60
6,506
0,23
0,60
6,100
0,60
0,60
5,870
0,94
0,60
7,928
106.890
88.041
73.735
62.959
50.290
66.033
Dividende pro Aktie1
Zurechenbarer Nettogewinn der Gruppe
Dividende
Kurs
Marktkapitalisierung (Mio.)
Euro / US$ = 1,214 (Bilanz) und 1,326 (Ergebnisse)
(1) Daten um die Kapitalerhöhung von 2008 bereinigt
(2) Kumuliertes jährliches Wachstum.
Bilanzierte Kundenforderungen und verwaltetes
Kundenfondsvermögen gesamt
Betriebsergebnis
Mio. Euro
Mrd. Euro
1.362
Gesamtes Fondsvermögen
1.168
962
1.001
23.055
22.029 22.682
1.270
1.064
21.762
22.574
17.807
14.417
436
523
571
627
683
724
749
732
685
735
11.218
8.765
Kundenforderungen
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
68
24.753
1.428
1.413
1.245
793
369
1.382
6.431
2013 2014
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
2013 2014
GESCHÄFTSBERICHT 2014
ANLAGEN
Historie 2004 - 2014
2009
2008
2007
2006
2005
2004
CAA(2)
Mio. Euro
Mio. Euro
Mio. Euro
Mio. Euro
Mio. Euro
Mio. Euro
(%)
1.110.529
682.551
506.976
900.057
69.678
1.245.420
1.049.632
626.888
420.229
826.567
57.587
1.168.355
912.915
571.099
355.407
784.872
55.200
1.063.892
833.873
523.346
331.223
739.223
44.852
1.000.996
809.107
435.829
305.765
651.360
39.778
961.953
664.486
369.350
283.212
595.380
34.415
793.001
6,7
7,1
8,6
5,6
8,9
6,1
25.140
38.238
22.029
10.588
8.943
20.019
32.624
17.807
10.849
8.876
14.443
26.441
14.417
10.970
9.060
12.480
22.333
11.218
8.995
7.596
10.659
19.076
8.765
7.661
6.220
7.562
13.999
6.431
4.387
3.606
14,6
11,8
13,4
9,3
4,9
2009
2008
2007
2006
2005
2004
CAA(2)
Euro
1,05
0,60
11,550
Euro
1,22
0,63
6,750
Euro
1,33
0,61
13,790
Euro
1,13
0,49
13,183
Euro
0,93
0,39
10,396
Euro
0,68
0,31
8,512
(%)
(3,4)
6,9
(1,9)
95.043
53.960
92.501
88.436
69.735
57.102
4,4
Zurechenbarer Nettogewinn der Gruppe
Dividende pro Aktie*
Mio. Euro
Euro
0,61
9.060 8.876 8.943
7.596
8.181
0,63
0,60
0,60
0,60
0,60
0,60
0,60
0,49
6.220
0,39
5.816
5.330
0,31
4.175
3.606
2.283
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
2011 2012 2013 2014
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
2011 2012 2013 2014
(*) Daten um die Kapitalerhöhung von 2008 bereinigt
69
GESCHÄFTSBERICHT 2014
Allgemeine
Informationen
Banco Santander, S.A.
Kontaktadresse für Aktionäre von Santander
Das Stammhaus der Santander Gruppe wurde am 21. März 1857 gegründet
und durch öffentliche Urkunde am 14. Januar 1875 in Santander in seiner
jetzigen Form konstituiert. Diese wurde im Handelsregister, Blatt 157,
Eintragung Nr. 859, der Abteilung Wirtschaftsförderung der Regierung für
die Provinz Santander eingeschrieben. Die Statuten der Bank wurden durch
Beurkundung vom 8. Juni 1992 an das geltende Aktiengesellschaftsrecht
angepasst und im Handelsregister von Santander in Band 448, Allgemeiner
Teil, Blatt 1, Seite 1960, durch erste Eintragung der Änderung registriert.
Santander City
Edificio Marisma, Planta Baja
Avda. de Cantabria s/n
28660 Boadilla del Monte
Madrid (Spanien)
Telefon: +34 91 276 92 90
Investor Relations und Analyst Relations
Die Bank ist im Spezialregister der Banken und Bankiers unter der
Codenummer 0049 registriert. Die Steuernummer der Bank lautet
A-39000013. Die Bank ist Mitglied des Einlagensicherungsfonds
der Banken.
Unternehmenssitz
Santander City
Edificio Pereda, 1ª planta
Avda. de Cantabria s/n
28660 Boadilla del Monte
Madrid (Spanien)
Telefon: +34 91 259 65 14
Die Unternehmensstatuten sowie weitere öffentliche Informationen über
die Gesellschaft können am Unternehmenssitz, Paseo de Pereda Nr. 9–12
in Santander (Spanien), eingesehen werden.
Kundenserviceabteilung
Geschäftssitz
Santander City
Avda. de Cantabria s/n
28660 Boadilla del Monte
Madrid (Spanien)
Allgemeine Informationen
Telefon: +34 902 11 22 11
Telefon: +34 91 289 00 00
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Dieser Geschäftsbericht ist auf Recyclingpapier
gedruckt und wurde mithilfe umweltschonender
Verfahren hergestellt.
© März 2015, Grupo Santander
Fotos:
Miguel Sánchez Moñita, Lucía M. Diz, Javier Vázquez
Design:
MRM Worldwide
Druck:
Alborada
Hinterlegung der Pflichtexemplare:
M-8323-2015
70
Santander City
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Madrid (Spanien)
Telefon: +34 91 257 30 80
Fax: +34 91 254 10 38
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Ombudsmann für Kunden
José Luis Gómez-Dégano
Apartado de Correos 14019
28080 Madrid (Spanien)
Banco Santander nutzt die neuen Kommunikationstechnologien sowie die sozialen Netzwerke, um den
Dialog mit seinen Stakeholdern zu verbessern.
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