Gründerwerkstatt - Beuth Hochschule für Technik Berlin

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Gründerwerkstatt - Beuth Hochschule für Technik Berlin
Impressum
Gründerwerkstatt der Technischen Fachhochschule (TFH) Berlin
Kurfürstenstraße 141
10785 Berlin
[email protected]
www.tfh-berlin.de/gruenderwerkstatt
HerausgeberIn
Prof. Dr.-Ing. Reinhard Thümer (Präsident)
Prof. Dr. Gudrun Görlitz (Vizepräsidentin für Forschung und Entwicklung)
Dipl.-Hdl. Harald Joneleit (Beauftragter für TechnologieTransfer)
Dipl.-Kffr. Kristina Götze (Projektkoordinatorin)
Redaktion
Dipl.-Hdl. Harald Joneleit (Beauftragter für TechnologieTransfer)
Dipl.-Kffr. Kristina Götze (Projektkoordinatorin)
Den Inhalt der Gründerportraits auf den Seiten 14 bis 41 haben die Gründer selbst zu verantworten.
Fotos
Arash Serkani | Serkani Art Management
Gestaltung und Satz
Markus Weiß | www.typogo.de
Druck und Bindung
Frischmann Druck & Medien
April 2007
ISBN 3-938576-06-5
Alle herangezogenen Studien sind auf dem G-Forum, der Interdisziplinären Jahreskonferenz zur Gründungsforschung des
Förderkreises Gründungs-Forschung e.V., im November 2006 in Berlin vorgestellt worden. (www.fgf-ev.de).
Vorwort
Praxisnah und innovativ:
Studiere Zukunft an der TFH Berlin!
„Studiere Zukunft“ ist das Motto der Technischen Fachhochschule Berlin, der freundlichen Traditionshochschule in Berlins Mitte. Die TFH ist der Standort für praxisnahe Lehre und anwendungsbezogene Forschung.
Als erste Berliner Hochschule hat die TFH Berlin bereits
2005 alle technischen, natur- und wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge komplett auf 72 neue zweistufige Bachelor- und Masterabschlüsse umgestellt. Das
Spektrum reicht von den klassischen Ingenieurdisziplinen
Maschinenbau, Elektrotechnik, Wirtschaftsingenieurwesen, Bauwesen sowie Gartenbau bis hin zu innovativen Studiengängen wie Informatik, Biotechnologie,
Medizintechnik, Lebensmitteltechnologie, Audiovisuelle
Medien, Geoinformationswesen und Veranstaltungstechnik
und -management.
Praxisnähe und das berufsqualifizierende Studium unterstreichen das zukunftsorientierte Profil der TFH. Studierende finden hier eine hervorragende Hochschule, an der
Talente gefördert und Studierende in kleinen Gruppen
exzellent betreut werden. Neueste Technologien in Lehre
und Forschung gehören zum Studienalltag. Die Förderung von Frauen in Ingenieurstudiengängen wird ganz
groß geschrieben. Rund 33% aller TFH-Studierenden
sind Frauen. Gerade die Fachhochschulen sind es, die
nicht im leeren Raum arbeiten; sie sind durch Struktur,
Aufgabenspektrum und Aktivitäten eng mit der Wirtschaft verbunden. Sie agieren im internationalen Bereich
– mit Kontakten in die ganze Welt.
An der TFH sorgen Forschungsassistentinnen und Forschungsassistenten dafür, dass die innovativen Impulse
aus den Forschungs- und Entwicklungslaboren der TFH
direkt in die regionalen Unternehmen zur Realisierung
getragen werden, so dass ein erfolgreicher und transparenter Wissenschaftstransfer möglich ist.
Wir freuen uns, dass wir Ihnen hier zum ersten Mal einen
Bericht zu unserem jüngsten Kind, der technologieorientierten Gründerwerkstatt, vorstellen können.
Die Gründerwerkstatt versteht sich als Innovationsforum,
das den Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft
fördert, ein Leuchtturmprojekt, das Ausgründungen aus
Hochschulen und den Weg in die Selbstständigkeit für
ungefähr zehn Gründerteams pro Jahr ermöglicht.
Seit 2005 ist die Gründerwerkstatt der TFH als Start-upInkubator ein fester Bestandteil der regionalen Existenzförderung. Sie bietet exzellente Rahmenbedingungen für
Gründerinnen und Gründer, um ihre viel versprechenden
Unternehmensideen in innovative vermarktbare Produkte und Dienstleistungen umzusetzen. Das Projekt wird
aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds sowie von der
Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und
Frauen gefördert. Die TFH ist stolz auf ihre Gründerinnen
und Gründer und deren Unternehmen.
Die TFH können Sie jederzeit besuchen, auch außerhalb
unserer Öffnungszeiten. Wir freuen uns auf Ihren Besuch:
www.tfh-berlin.de
Prof. Dr. Reinhard Thümer
Präsident der Technischen Fachhochschule Berlin (TFH)
Prof. Dr. Gudrun Görlitz
Vizepräsidentin für Forschung und Entwicklung der
Technischen Fachhochschule Berlin (TFH
Grußwort
Volkmar Strauch
Staatssekretär der Senatsverwaltung für Wirtschaft,
Technologie und Frauen
Sehr geehrte Leserinnen,
sehr geehrte Leser,
das Gründungsgeschehen in Deutschland gewinnt seit
einigen Jahren an Bedeutung – die Zahl der Selbstständigen steigt. Vorneweg ist Berlin. Es hat eine ganz spezielle dynamische Start-up-Kultur und kann sich als
Gründerhauptstadt Deutschlands behaupten: mit 13,9%
Selbständigen liegt Berlin um 2,7 Prozentpunkte über
dem Bundesdurchschnitt.
Begünstigt wird diese positive Entwicklung durch gezielte staatliche Förderprogramme, die sich in Berlin vor
allem dem Ausbau von Gründerzentren und dem Technologietransfer der Hochschulen widmen. Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen stuft
die Förderung von Gründern mit Hochschulhintergrund
als eine besonders wichtige Aufgabe ein. Vor allem aber
kommt es auf die Bereitschaft junger Menschen an, die
Chancen einer Selbständigkeit – die aber nicht ohne
Risiken zu haben ist – zu ergreifen.
In gemeinsamen Diskussionen mit der TFH Berlin haben
wir nach einer Fördermöglichkeit gesucht, die die Risiken
einer technologieorientierten Unternehmensgründung
minimiert. In der Gründerwerkstatt werden innovative
Gründungsvorhaben durch ein 18monatiges Stipendium
sowie die Bereitstellung von Büroräumen gefördert.
Weiterhin werden fachliche und betriebswirtschaftliche
Lücken durch beratende Professoren der TFH aufgefangen. Das stabilisiert die Gründungsprozesse. Acht der
zehn Unternehmen des ersten Durchganges der Gründerwerkstatt konnten sich erfolgreich nach Förderablauf
am Markt etablieren. In der zweiten Runde wird die
Gründerwerkstatt der TFH Berlin mit 17 Gründerteams
fortgeführt.
Persönlich habe mich sehr darüber gefreut, dass ich den
Gewinnern des Businessplan-Wettbewerbes der TFH
Gründerwerkstatt die Stipendiatenurkunden auf den
Deutsche Gründer- und UnternehmerTagen im Jahre
2005 (deGut) überreichen durfte. Ich habe da Optimisten
kennengelernt, die Mut machen und zum Nachmachen
anregen.
Volkmar Strauch
Staatssekretär
Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft,
Technologie und Frauen
Inhaltsverzeichnis
Idee der Gründerwerkstatt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Gründerportraits
Clindara . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
CryoSnow . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Planaris . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Produktivbüro . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
Red Squirrel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Reventix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
Serkani Art Management . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Sync Rage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
Liesemann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
Squirrel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
Statistik und Evaluation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
Idee der Gründerwerkstatt
© Arash Serkani
Gründerwerkstatt:
„Ort der Strategie.“
Idee der
Gründerwerkstatt
8
Die Gründerwerkstatt der TFH Berlin
Wirtschaftspolitik hat neben der Bestandspflege der
Unternehmen auch die Aufgabe, Innovationen zu fördern.
Berlin als der größte Wissenschaftsstandort Deutschlands bietet viele Möglichkeiten, Innovationen aus allen
Bereichen hervorzubringen.
Unternehmensausgründungen aus Hochschulen tragen
erheblich zur Förderung von Innovationen, der Wettbewerbsfähigkeit, des Wirtschaftswachstums, des Technologietransfers und Strukturwandels einer Region bei.
Wirtschaftspolitisch sollen durch geeignete Förderinstrumente Innovationen zu Unternehmen werden, die die
regionale Wirtschaft erneuern. Arbeitsmarktpolitisch
gesehen führen innovative Unternehmensgründungen
besonders zur Schaffung neuer Arbeitsplätze in der Wirtschaft. Gerade vor dem Hintergrund der hohen anhaltenden Arbeitslosigkeit in Deutschland ist der Beitrag von
Unternehmensgründungen zum Abbau von Arbeitslosigkeit ein bedeutender Pfeiler der Arbeitsmarktpolitik.
Ausgründungen aus Hochschulen und wissenschaftlichen
Einrichtungen wachsen besonders schnell und haben
einen großen positiven Einfluss auf den Arbeitsmarkt,
wie Prof. Dr. Brettl von der RWTH-Aachen anhand einer
aktuellen Studie nachweisen kann.
In der Wirtschaftsregion Berlin gibt es viele Förderinstrumente für Unternehmensgründungen und ein gut funktionierendes Gründernetzwerk. Eine besondere Förderung
von technologieorientierten Unternehmen aus dem Wissenschaftsbereich fehlte jedoch. Gerade technologieorientierte Unternehmensgründungen benötigen einen längeren Entwicklungszeitraum für Prototypen oder produktionsnahe Dienstleistungen. Gründungsunternehmen sind
besonderen Finanzierungsbedürfnissen ausgesetzt und
haben Schwierigkeiten, Fremdkapital von Kreditinstituten
Grundriss der Gründerwerkstatt
(Zeichnung: *produktivbüro)
zu bekommen. Die European Business School in OestrichWinkel konnte dies als größte wahrgenommene Hürde
der Existenzgründung unter Akademikern ausmachen.
In gemeinsamen Diskussionen mit der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen wurden
die Rahmenbedingungen für innovative Unternehmensgründungen erörtert. Mit der Gründerwerkstatt wurde
ein neuartiges Instrument der Gründungsförderung
geschaffen, das besonders die Startphase von technologieorientierten Gründungen fördert und damit das vorhandene Defizit durch die längeren Entwicklungsphasen
abdeckt.
Die Gründerwerkstatt richtet sich ausdrücklich an von
Arbeitslosigkeit bedrohte Mitarbeiter der Berliner Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen, an
arbeitslose Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen sowie Studierende im Abschlussjahr. Die
Gründerwerkstatt ermöglicht jungen Existenzgründerinnen und -gründern ihre innovativen Ideen in vermarktbare Produkte und Dienstleistungen umzusetzen. Ca. 18
Monate lang erhalten Gründerinnen und Gründer ein
Stipendium, um ihren Lebensunterhalt zu sichern.
Dadurch wird das Risiko einer Existenzgründung erheblich reduziert und ermutigt Interessierte, den Schritt in
die Selbstständigkeit zu wagen. Die TFH steht ihnen
dabei fachlich und materiell zur Seite. In der Gründerwerkstatt werden, in Anlehnung an die anwendungsbezogene Lehre und Forschung der TFH, anwendungsbezogene Unternehmensgründungen besonders unterstützt.
Die Lehre und Forschung der TFH deckt die klassischen
Ingenieursfächer und Naturwissenschaften ab. In den
über 100 Laboren können Entwicklungen, Gutachten und
Tests durchgeführt werden. Dieses breite Spektrum an
anwendungsbezogenem Wissen unterstützt die Gründerinnen und Gründer auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit. Durch das Mentoring von erfahrenen Professorinnen und Professoren der TFH aus einem relevanten
Fachbereich entsteht ein fruchtbarer Austausch zwischen Gründern und Wissenschaftlern. Durch die langfristige Zusammenarbeit werden neue Lernprozesse initiiert, die den Gedanken der Selbständigkeit und des
Konferenzraum der
Gründerwerkstatt
Unternehmertums in die Hochschule tragen und neu
bewerten. Zur Unterstützung der Gründungsprozesse
können die Gründerinnen und Gründer Praxissemester,
Studienarbeiten und Diplomarbeiten an Studierende vergeben. Diese gewinnen erste Einblicke in die Welt der
Existenzgründungen und werden ermutigt, eigene
Geschäftsideen und Unternehmergeist zu entwickeln.
Die Verflechtung aus Wissenschaft, Unternehmern und
Gründern ist ein zentraler Bestandteil des Konzeptes der
Gründerwerkstatt. Um die Unternehmensnähe der Gründerwerkstatt zur Wirtschaft zu sichern, ist ein Gründerbeirat konzipiert worden. In diesem sind die Vereinigung
der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg
e.V. (UVB) und das Technologie Coaching Center GmbH
(TCC) als externe Mitglieder beratend tätig. Weiterhin
existiert eine Kooperation mit dem Club der Business
Angels Berlin-Brandenburg e.V. (BAC), der die geförderten Geschäftsmodelle mit kritischen Unternehmeraugen
prüft und mit Rat und Tat den Gründerinnen und Gründern zur Seite steht.
Akademiker erhoffen von Existenzgründungsförderungen
besonders eine Anschubfinanzierung, Beratungsangebote und Lehrveranstaltungen, wie Wissenschaftler der
European Business School in Oestrich-Winkel herausfanden. Die Gründerwerkstatt deckt diese Wünsche von
Gründungsinteressierten ab.
Sozialfonds sowie aus Landesmitteln der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen. Die TFH
unterstützt die Gründerwerkstatt finanziell aus Hochschulmitteln.
Räumlichkeiten der Gründerwerkstatt
Die Räumlichkeiten der Gründerwerkstatt wurden als
Großraumbüros konzipiert. Mehrere Teams teilen sich
dabei ein Büro. Insgesamt umfasst die Gründerwerkstatt
vier Großraumbüros für Gründer, ein Koordinationsbüro
sowie einen Konferenzraum und eine Empfangshalle. Die
offene Arbeitsatmosphäre fördert die Kommunikation
und somit den Erfahrungsaustausch zwischen den Gründerinnen und Gründern.
Qualifizierung der Gründerwerkstatt
Das Team des TechnologieTransfers der TFH berät die
Gründerinnen und Gründer sowie Bewerberinnen und
Bewerber. Weiterhin werden Kontakte zu externen Beratern hergestellt. Der Ansatz des Mentorships vermittelt
Wissen durch Professorinnen und Professoren. Betriebswirtschaftliche, rechtliche und soziale Kenntnisse werden
durch relevante Seminare und Vorlesungen von Professorinnen und Professoren sowie von externen Veranstaltern verfestigt.
Personal der Gründerwerkstatt
Zielgruppe der Gründerwerkstatt
Die Gründerwerkstatt richtet sich an Gründungsinteressierte, die eine technologieorientierte Unternehmensgründung oder ein produktionsnahes Dienstleistungsunternehmen planen. Bewerber sollten ihren Wohnsitz in
Berlin haben und nicht älter als 40 Jahre alt sein. Um
sich für einen Platz in der Gründerwerkstatt zu bewerben,
sind ein Businessplan, Angaben zur Person und vorhandene Referenzen einzureichen.
Finanzierung der Gründerwerkstatt
Die Gründerwerkstatt baut auf drei Säulen der Finanzierung auf: Gefördert wird sie aus Mitteln des Europäischen
Die Gründerwerkstatt wird durch die Projektkoordination
und einen Gründer-Service Manager betreut. Diese kümmern sich um die Einzelberatung, Seminarangebote und
Veranstaltungen und vermitteln Kontakte ins Gründungsnetzwerk Berlins. Das Personal ist weiterhin verantwortlich für den reibungslosen Ablauf von Bestellungen und organisiert die Arbeitsprozesse in der Gründerwerkstatt. Das Konzept der Gründerwerkstatt umfasst
die Idee des lernenden Netzwerkes.
Lernen bedeutet die Akquisition und Integration von
externem Wissen, um langfristig Wettbewerbsvorteile
sichern zu können. Prof. Dr. Walter von der ChristianAlbrecht Universität zu Kiel kann in einer aktuellen Stu-
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die nachweisen, dass es einer intern offenen Kommunikation im Gründungsunternehmen sowie gut koordinierter externer Beziehungen bedarf, damit es bei
Ausgründungen aus Hochschulen und wissenschaftlichen Institutionen zu einer besonders erfolgreichen
Performance kommt.
Qualitätssicherung der Gründerwerkstatt
Die Erstellung eines Businessplans ist der erste Schritt
der formalen strategischen Planung. Ein weiterer Schritt
ist der Monatsbericht der Stipendiatinnen und Stipendiaten. Sie berichten als strategische Kontrolle der Projektleitung monatlich von ihren Fortschritten, Erfolgen
und Problemen sowie Meilensteinen. Die Bedeutung der
Qualitätssicherung im Gründungsprozess sieht auch
Prof. Dr. Schwarz von der Universität Oldenburg. Er konnte anhand einer Studie zeigen, dass standardisierte Verfahren, z.B. in Form von strategischen Kontrollinstrumenten, zu erhöhtem Wachstum beitragen.
Im Rahmen des Qualitätsmanagements wird weiterhin
eine begleitende Evaluierung der Gründerteams sowie
der Gründerwerkstatt durchgeführt. Sie dient der Qualitätssicherung und Optimierung der Gründungsunternehmen und der Gründerwerkstatt. Im Abschnitt Statistik
und Evaluation sind ausgewählte Ergebnisse dieser Erhebungen in verkürzter Form dargestellt.
Das Team der Gründerwerkstatt ist im Arbeitskreis der
Hochschulpräinkubatoren tätig und nimmt somit an der
wissenschaftlichen Diskussion zu deutschlandweiten
Hochschulinitiativen aus dem Bereich Existenzförderung
teil. Weiterhin werden Impulse der internationalen Gründungsforschung in der Gründerwerkstatt aufgenommen.
Erster Durchgang – Gründerwerkstatt I
Im April 2005 zogen die 10 Siegerinnen und Sieger des
Businessplan-Wettbewerbes als erste in die Büroräume
in der Kurfürstenstrasse ein. Wenige Tage später wurden
ihnen auf den deutschen Gründer- und Unternehmertagen (deGut) in Berlin feierlich die Stipendiatenurkunden durch Herrn Staatssekretär Volkmar Strauch über-
reicht (siehe Foto rechts). Sie wurden unter zahlreichen
Bewerbern ausgewählt, sich innerhalb von 18 Monaten
in der Gründerwerkstatt zu erfolgreichen Unternehmen
zu entwickeln. Das Gründungsstipendium in Höhe von
1.500 1 monatlich ermöglicht den Existenzgründerinnen
und -gründern, sich ihren Traum von der Selbstständigkeit zu erfüllen. Alle 10 Stipendiatinnen und Stipendiaten
haben den mutigen Entschluss gefasst, die Herausforderung einer Existenzgründung anzunehmen.
Die Räumlichkeiten der Gründerwerkstatt wurden extra
für diesen ersten Durchgang der Gründerwerkstatt renoviert und gestaltet. Alle Teams haben bei der Phase der
Büroeinrichtung angepackt und konnten schnell mit der
Umsetzung ihres Geschäftsmodells loslegen.
80% der Gründerteams des ersten Durchgangs der
Gründerwerkstatt haben sich ihren Traum von der Unabhängigkeit erfüllt und führen ihr Unternehmen nach der
Stipendiumslaufzeit auf eigenen Beinen fort. Auf den folgenden Seiten stellen sich die gegründeten Teams vor. 2
Gründer (20%) haben ihre Selbstständigkeit aufgegeben
und sind von Unternehmen eingestellt worden.
Leistungsspektrum der Gründerwerkstatt
im Überblick
• Gründerstipendium
• Kostenloses Büro
• Internet und Medienzugang
• Mentorship durch TFH-Professoren
• Nutzungsmöglichkeit von über 100 Laboren
• Betriebswirtschaftliche Beratung bei der
Verfeinerung der Businesspläne
• Workshops und Seminare
• Materielle Unterstützung bei der Entwicklung von
Prototypen und sonstigen Entwicklungen
• Finanzielle Förderung von Messeauftritten
• Unterstützung bei Geschäftsanbahnungen
• Förderberatung und Kontaktvermittlung
• Austausch mit anderen Gründern
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von links: Staatssekretär Volkmar Strauch (Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen), Harald Joneleit (Beauftragter
für TechnologieTransfer der TFH), Prof. Dr. Gudrun Görlitz (Vizepräsidentin für Forschung und Entwicklung der TFH) sowie Gründerinnen und Gründer der TFH Gründerwerkstatt bei der Verleihung der Stipendiatenurkunden auf der deGut 2005.
Danksagung der Gründerwerkstatt
Die Gründerwerkstatt der TFH Berlin bedankt sich bei
der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und
Frauen, besonders beim Referat für Wirtschaftsförderung
und dem Abteilungsleiter Herrn Heinz-Josef Brouwers
und seinen Mitarbeitern für die Unterstützung sowie für
die gute Zusammenarbeit.
Weiterhin bedanken wir uns bei Frau Prof. Dr. Gudrun
Görlitz, Vizepräsidentin für Forschung und Entwicklung
der TFH Berlin, für ihr Engagement für die Gründerwerkstatt und ihre Arbeit im Gründerbeirat.
Unser Dank gilt auch den weiteren Mitgliedern des
Gründerbeirates Herrn Andreas Bißendorf, Geschäftsführer vom Technologie Coaching Center Berlin, Herrn
Sven Weickert von der Vereinigung der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg e.V. sowie Herrn Prof. Dr.
Justus Lackmann und Herrn Prof. Dr. Heiner Brockmann
von der TFH Berlin.
Ein Dankeschön geht an die Business Angels und ihr
Interesse an der Gründerwerkstatt sowie ihrer Unterstützung der Gründer.
Weiterhin möchten wir uns bei den Forschungsförderern der Berliner Universitäten, im Besonderen Herr
Varadinek von der Freien Universität Berlin und Herrn
Wolfgang Krug von der Technischen Universität Berlin
für die nützlichen Anregungen und den institutionsübergreifenden Informationsaustausch sowie bei allen
Berliner Netzwerkern im Bereich Gründungsförderung
bedanken.
Besonderer Dank gehört den Gründern der Gründerwerkstatt, die durch ihren persönlichen Einsatz zum
Gelingen des Projektes wesentlich beigetragen haben.
Harald Joneleit
Beauftragter für TechnologieTransfer
Kristina Götze
Projektkoordinatorin TFH Gründerwerkstatt
Gründerportraits
© Arash Serkani
Gründerwerkstatt:
„Ein Brunnen voller Ideen.“
Clindara
»Die Gründerwerkstatt ist eine sehr gut
ausgestattete Einrichtung der TFH Berlin,
die entscheidend zum Unternehmenserfolg beiträgt.«
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Unternehmensidee
In der Endphase meines Studiums „Clinical Trial Management“ an der Technischen Fachhochschule Berlin erfuhr
ich zum ersten Mal vom Wettbewerb der Gründerwerkstatt der TFH Berlin.
Ich spielte schon länger mit dem Gedanken, mein eigener Chef zu werden. Mir kam die Idee, Dienstleistungen
für den Pharmabereich anzubieten, weil dieser Bereich
zu den zukunftsträchtigen Branchen gehört. Im Laufe der
Zeit kristallisierte sich heraus, dass das Angebot für
Seminare in diesem Bereich die größten Chancen bietet,
wenn man am Anfang der Selbständigkeit steht. Meine
Dienstleistung umfasst den Unterricht für Prüfärzte und
Studienkoordinatoren über die bestimmten Regelungen
und Vorschriften bei der Durchführung Klinischer Prüfungen. Diese Seminare werden in der Regel in Form von
Kompaktkursen gehalten.
Eine sehr interessante und spannende Aufgabe war die
Zusammenarbeit mit dem „produktivbüro“, ein weiteres
Team aus der Gründerwerkstatt, zur Entwicklung meines
Geschäftslogos. Diese Aufgabe machte sehr viel Spaß,
weil ich hierbei der eigenen Kreativität freien Lauf lassen
konnte und mich an keinerlei bürokratische Vorgaben zu
halten hatte. Zuerst wurde eine Grundidee für das Logo
entwickelt. Dazu wurden mir ganz unterschiedliche
Entwürfe vorgestellt. Nachdem ich mich für ein grobes
Layout entschieden hatte, wurde es vom „produktivbüro“ anschließend so bearbeitet, dass es für verschiedenste Einsatzmöglichkeiten (Visitenkarten, Fax- und
Briefpapier, Email) geeignet war. Die Farben wurden so
gewählt, dass es auch noch bei „schwarzweißem“ Druck
gut erkennbar war.
Während der Zeit in der Gründerwerkstatt besuchte ich
insgesamt zwei Seminare der Technologie Coaching
Center GmbH zu den Themen Analysetechniken und
Vorbereitung auf die Finanzierung.
Zusätzlich biete ich als Dienstleistung die Koordination
von Klinischen Prüfungen im Prüfzentrum an. Ich übernehme dabei die Dateneingabe in elektronische Datenbanken, die Kontrolle der Prüfarztordner im Hinblick auf
Codierungs- und Eingabefehler sowie die Durchführung
von Qualitätskontrollen. Dabei geht es darum, ob die
Ausgabe der Studienmedikation exakt nach den Vorgaben aus dem Studienprotokoll dokumentiert wurde.
Rückblick auf die Gründerwerkstatt
Am Anfang der Gründung lag mein Tätigkeitsschwerpunkt auf dem Schaffen der notwendigen Voraussetzungen zur Aufnahme der Geschäftstätigkeit. Dazu zählte das Abschließen zahlreicher Versicherungen, was sehr
zeitintensiv war. Zwischen dem Angebot und dem endgültigen Vertragsabschluss für die Rechtsschutz- und
Haftpflichtversicherung lagen fünf Monate, weil vielen
Versicherungen meine Dienstleistung komplett unbekannt war. Im Laufe der Tätigkeit hat sich aber auch herausgestellt, dass nicht alle meine Tätigkeiten durch
diese Versicherung abgedeckt werden, was sich negativ
auf meine Geschäftsplanung auswirken könnte.
Gründerin: Christina Hoffmann
Ausblick
Die Durchführung von Seminaren hat sich als sicheres
Standbein etabliert. Diese Tätigkeit findet bevorzugt am
Wochenende statt. Besonders in letzter Zeit treten
jedoch auch neue Konkurrenten in den Markt ein. Zusätzlich kommt hinzu, dass an vielen Universitätskrankenhäusern Zentren für Klinische Studien eingerichtet
werden, die eine ernstzunehmende Konkurrenz darstellen.
Beispiel für eine Datenbank in der Klinischen Forschung
Nach diesen Vorbereitungen konnte ich dann aktives
Marketing betreiben und unter anderem die Charité, die
Schering AG und die Serono GmbH als Kunden gewinnen. Im Laufe der Zeit in der Gründerwerkstatt baute ich
meine Fähigkeiten im Marketingbereich immer mehr aus.
Die Durchführung von aktiven Marketingmaßnahmen
gehört noch heute zu meinen größten Herausforderungen.
Ein besonderer Erfolg war die Teilnahme am Businessplanwettbewerb Berlin-Brandenburg 2006. Die intensive
Vorbereitung auf die drei Stufen dieses Wettbewerbes
hat sich in jeder Hinsicht gelohnt.
Ich erreichte von 545 Teilnehmern den 18. Platz und
somit eine Platzierung unter den ersten 20 Teilnehmern.
Dieses hervorragende Abschneiden zeigt mir, dass meine
Geschäftsidee sehr gut durchdacht ist und auch von
externen Kundenberatern von Banken als realisierbar
und praktikabel eingestuft wird.
Es hat sich für mich als sinnvoll erwiesen, meinen
Businessplan regelmäßig zu aktualisieren, um das
Erreichen meiner eigens gesteckten Ziele zu überprüfen.
Für die Charité arbeite ich in mehreren Projekten mit.
Insgesamt bin ich an der Koordination fünf verschiedener
Studien mit beteiligt. Aufgrund von möglichen Budgetkürzungen bei der Charité muss jedoch auch eine sehr
kurzfristige Änderung der Auftragslage bei der Planung
mit einkalkuliert werden.
Versicherungstechnisch gibt es aktuell Probleme, weil
nicht alle Tätigkeiten durch meine Haftpflichtversicherung abgedeckt werden. Hoffentlich findet sich dafür in
Kürze noch eine Lösung.
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16
Curriculum Vitae
Angaben zum Unternehmen
Christina Hoffmann
Alter 28 Jahre
Gründungsjahr
2005
Beruflicher Werdegang
seit 2005
Clindara, Geschäftsführerin, Berlin
Dienstleistungen im Bereich Klinischer Prüfungen
Rechtsform
Einzelunternehmen
2005 – 2005
Schering AG Berlin, Praktikantin, Berlin
Mitarbeit an Studien und Datenmanagement
2000 – 2001
Asia Bio Systems AG, Praktikantin, Bangkok, Thailand
Projektmanagement
2001 – 2002
Klinikum Konstanz, Springerin
Assistenz im Pflegebereich
Studium
2004 – 2005
Technische Fachhochschule Berlin
Master of Science in Clinical Trial Management
1998 – 2004
Universität Konstanz
Diplom-Verwaltungswissenschaftlerin
2002 – 2002
University of Massachusetts, Amherst, USA
Austauschstudentin im Department Public Policy
and Administration
Anzahl Mitarbeiter
1 Mitarbeiter, temporäre Zusammenarbeit mit Dritten
Kooperationen
Produktivbüro (Entwicklung Logo)
Referenzen
· Schering AG seit Mai 2005
· Charité Berlin seit Juli 2006
· Serono GmbH seit August 2006
Kontaktdaten
Clindara
Kurfürstenstraße 141
10785 Berlin
Ansprechpartnerin
Christina Hoffmann
Tel.: 0177-433 83 83
Fax: 030-201 818 42
E-Mail: [email protected]
CryoSnow GmbH
„Man soll die Dinge nehmen, wie sie kommen.
Aber man sollte dafür sorgen, dass die Dinge
so kommen, wie man sie nehmen möchte.“
Unternehmensidee
CryoSnow ist ein produzierendes Berliner Maschinenbauunternehmen. Die im Januar 2005 von Felix Elbing
und Marc Knackstedt gegründete Firma entwickelt, produziert und vertreibt Reinigungs- und Vorbehandlungsgeräte zum CO2-Schneestrahlen. Die umweltfreundliche
Technologie des CO2-Schneestrahlens arbeitet trocken
und lösemittelfrei und stellt eine kostengünstige Innovation für die Oberflächentechnik dar. Das Verfahren
wird zum industriellen Reinigen und Vorbehandeln von
Bauteilen, Maschinen und Anlagen sowie Werkzeugen
und Formen eingesetzt. CryoSnow hat sowohl manuelle
Strahlgeräte als auch automatisierte Systeme für Großanlagen entwickelt. Anwendung findet das Verfahren insbesondere in der Lackiervorbehandlung von Kunststoffund Metallteilen, der Automobil- und Verkehrstechnik, der
Kunststoff- und Gummiproduktion und der metallverarbeitenden Industrie. Darüber hinaus wenden bereits eine
Reihe von Dienstleistungsunternehmen das Verfahren für
verschiedene Reinigungsarbeiten, wie z.B. die Brandsanierung und die Fahrzeugaufbereitung, an. Am Berliner
Standort erfolgt neben Entwicklung und Konstruktion
auch die Geräte- und Anlagenproduktion. Der Vertrieb
wird zum Teil direkt, aber auch über Partnerunternehmen
abgewickelt.
Rückblick auf die Gründerwerkstatt
Seit 2002 haben Felix Elbing und Marc Knackstedt an der
Technologieentwicklung des CO2-Schneestrahlens gearbeitet. Die Unternehmensgründung als GmbH erfolgte
Anfang 2005. Während der Zeit in der Gründerwerkstatt
hat das CryoSnow-Team das Gründungsvorhaben in ein
selbstständig agierendes Unternehmen überführt. Diese
Umsetzung umfasste die Transformation der technischen
Basisinnovation in Serienprodukte, den nationalen
Markteinstieg, den Aufbau des Firmenstandorts sowie
die Schaffung der organisatorischen und finanziellen
Rahmenbedingungen. Neben der Gründerwerkstatt, die
zum Austausch mit den anderen Teams diente, befand
sich der Firmensitz von CryoSnow im Zitadellenweg 20 e
in Berlin-Spandau (Haselhorst). In unmittelbarer Nähe
befinden sich ein Lebensmittelwerk der Nestlé
Deutschland AG, die Motorradproduktion der BMW AG
sowie Produktionsstätten der Siemens AG und der
Osram GmbH.
Eine Unterstützung in der Gründungsphase war die
Zusammenarbeit mit den Einrichtungen der TFH Berlin.
Mit den Laboren für Umwelttechnik, für Rasterelektronenmikroskopie und für Werkstoffanalytik wurden
Bauteil- und Oberflächenanalysen durchgeführt. Sowohl
das Labor für Umwelttechnik als auch das Labor für
Regelungstechnik förderten die Entwicklungsarbeiten
durch die zeitweise Überlassung von Messtechnik. Der
Bereich TechnologieTransfer unterstützte das Marketing
und die Messeauftritte.
Die Produktpalette von CryoSnow umfasst die Strahlgeräte CS4-Medium und CS4-Large als Tischgeräte
(Desktop) und als mobile Einheiten (Trolley). Zusätzlich
werden Automatisierungslösungen, kundenspezifisches
Engineering, technisches Zubehör und Service angeboten.
Die Technologie des CO2-Schneestrahlens stellt durch
die geringen Investitions- und Betriebskosten eine sinnvolle Alternative zu konventionellen Reinigungs- und
Strahlverfahren dar. Die Geräte werden lediglich an eine
Flüssig-CO2- und eine Druckluft-Versorgung angeschlossen und sind sowohl für den manuellen als auch automatisierten Einsatz konzipiert. Elektrischer Strom ist
Bisher hat CryoSnow zum Großteil manuelle CO2-Schneestrahlgeräte vom Typ CS4-Large (Bild) vertrieben.
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nicht notwendig. Bei der Anwendung des Verfahrens wird
Flüssig-CO2 aus einer Steigrohrflasche oder einem
Niederdrucktank in einer speziellen Agglomerationskammer in verdichtete CO2-Schneepartikel umgewandelt. Diese CO2-Schneepartikel werden dann mit Druckluft bei nahezu Schallgeschwindigkeit auf die zu bearbeitende Oberfläche gestrahlt. Durch die Sublimation der
CO2-Schneepartikel treten nach dem Prozess keine flüssigen oder festen Strahlmittelrückstände auf. Die Oberflächenreinigung und -vorbehandlung erfolgt effektiv,
kostengünstig und umweltfreundlich.
Anwendung findet das Verfahren in einer Vielzahl von
industriellen Branchen. Die Produkte werden sowohl im
Direktvertrieb als auch über Partnerunternehmen national wie international vertrieben. Erste Vertriebsstrukturen sind durch das bestehende Netzwerk sowie die laufenden Entwicklungs- und Referenzprojekte gelegt.
Ausblick
In den nächsten 5 Jahren wird sich die Unternehmensgründung CryoSnow zu einem kleinen selbstständig
agierenden Technologieunternehmen mit 10 Mitarbeitern
entwickeln. Die Produktpalette umfasst sowohl Strahlgeräte zum CO2-Schneestrahlen, die in Kleinserien produziert werden, als auch kundenspezifische Sonderanlagen
für automatisierte Projekte.
Die automatisierte CO2-Vorbehandlung von Kunststoffteilen vor
dem Lackieren kann mit 100 mm breiten Flachstrahldüsen großflächig und bei kurzen Reinigungszeiten umgesetzt werden.
CryoSnow setzt dabei auf eine stetige Weiterentwicklung
des existierenden Produktangebots sowie durch Umsetzung von Innovationen auf neue Produkte, die die Angebotspalette im Bereich Reinigen und Vorbehandeln mit
CO2-Strahltechnik komplettieren.
Die Fertigung der Produkte wird auch weiterhin am
Standort Berlin erfolgen. Hierzu werden zur Zeit die
Fertigungskapazitäten von einer kleinen Werkstattfläche
mit ca. 140 m2 auf eine Produktionsfläche von ca. 640
m2 erweitert. Zur Sicherung der Produktionskosten und
zur Gewährleistung von Lieferterminen wird das Lieferantennetzwerk für Standard- und Fertigungsteile konsequent erweitert.
Der Vertrieb wird sowohl direkt als auch mit Partnerunternehmen erfolgen. Die Kooperation mit der Linde AG
- The Linde Group soll weltweit auf alle Linde-Gesellschaften ausgedehnt werden. Mit führenden Anlagenund Maschinenherstellern, die CryoSnow-Produkte als
Technologie in deren Prozessketten mit anbieten, soll die
Zusammenarbeit intensiviert werden.
Durch Kooperationen mit Global Playern und ein einheitliches Marketing wird die Marktführerschaft im Bereich
CO2-Strahlen angestrebt.
Die Zusammenarbeit mit der Gründerwerkstatt und der
TFH Berlin soll langfristig fortgeführt werden.
Felix Elbing (links) und Marc Knackstedt
(rechts) setzen auf Berlin als Unternehmensund Produktionsstandort.
Curriculum Vitae
Angaben zum Unternehmen
Felix Elbing
Alter 35
Gründungsjahr: 2005
Rechtsform: GmbH
Gesellschafter: Felix Elbing, Marc Knackstedt, Patric
Stegenwalner
Anzahl Mitarbeiter: 3
Patente: mehrere angemeldete und erteilte Schutzrechte
(DE, EP, PCT)
Kooperationen: Linde AG - The Linde Group
Referenzen:
· Altmärker Kunststofftechnik GmbH
· Beck Industriereinigung GmbH
· Bergler GmbH & Co. KG
· Brandstätter GmbH & Co. KG - Playmobil
· DaimlerChrysler AG
· FIBA-Autoaufbereitung GmbH
· Geiger Industrielackierungen GmbH
· Kober & Moll GmbH
· Linde AG - The Linde Group
· Linde Gas GmbH / Österreich
· Linde Gas s.a. / Frankreich
· Munters Service GmbH
· Paul Müller GmbH
· Präzisa Kunstkautschuk-Waren Betriebs-GmbH
· Siemens AG - Siemens VDO Automotive
· Volkswagen AG
Beruflicher Werdegang
seit 2005
CryoSnow GmbH, Berlin | Geschäftsführer
2002 – 2004
Weather Technologies GbR, Teltow | Geschäftsführender
Gesellschafter
2000 – 2002
Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und
Konstruktionstechnik, Berlin | Gruppenleiter
1996 – 2000
Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb,
TU Berlin | Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Studium
1990 – 1996
TU Berlin | Energie- und Verfahrenstechnik
1994 – 1995
TU Wien | Verfahrens- und Umwelttechnik
Marc Knackstedt
Alter 29
(Auszug aus der Referenzliste)
Beruflicher Werdegang
seit 2005
CryoSnow GmbH, Berlin | Technischer Leiter/Prokurist
2004 – 2004
Green Tech GmbH & Co. KG, Hofolding | Freier Mitarbeiter
2003 – 2004
Designpraxis Diener GmbH, Ulm | Mitarbeiter
Studium
1998 – 2003
Bergische-Universität-Wuppertal | Industrial Design
Kontaktdaten
CryoSnow GmbH
Zitadellenweg 20 e
13599 Berlin
Ansprechpartner: Felix Elbing (Geschäftsführer)
Tel.: 030/330 968 30
Fax: 030/330 968 39
E-Mail: [email protected]
www.cryosnow.com
19
Planaris
„Die Gründerwerkstatt wird sich in den kommenden Jahren
stetig verbessern und noch vielen Gründern den Weg in
die Selbständigkeit ebnen.“
20
Unternehmensidee
Rückblick auf die Gründerwerkstatt
Aus einer einfachen Spielidee für mobile Geräte entstand
der Plan eine Communityplattform namens „Die Huggles“
ins Leben zu rufen. Diese Plattform ist über den Internetbrowser erreichbar und bietet den Benutzern eine grafisch ansprechende virtuelle Welt, über die sie mit einem
personalisierbaren Avatar per Chat miteinander kommunizieren oder sich mit kleineren Spielen und verschiedenen Mehrwertdiensten die Zeit vertreiben können.
Die Verwirklichung des Projektes „Die Huggles“ war
gezeichnet von vielen Hürden, die genommen werden
mussten. Schon recht früh wurde dem Team klar, dass
das Projekt in der knappen Zeit nicht in vollem Umfang
realisiert werden konnte. So musste beispielsweise die
Entwicklung des anfangs geplanten Clients für Mobiltelefone auf unbestimmte Zeit verschoben werden.
Die virtuelle Welt der Huggles besteht aus einer großen,
zeitgemäßen Stadt. Jeder Benutzer wird zu Beginn in
einer kleinen Wohnung sein Leben in der Welt der
Huggles beginnen. Mit dem Avatar kann der Benutzer
eine virtuelle Welt erforschen, die sich aus vielen miteinander verbundenen Räumen zusammensetzt. Jeder
Benutzer kann seinem eigenen Avatar mittels verschiedener Kleidungsstücke ein individuelles, unverwechselbares Aussehen verleihen, was eine bessere Identifikation des Benutzers mit seinem Avatar ermöglicht.
Als Besonderheit sollte die virtuelle Welt der Huggles mit
der realen Welt verknüpft werden, um den Benutzern
neben der Communityplattform einen gewissen Mehrwert zu bieten. So musste es möglich sein, den Benutzer
in der Welt der Huggles mit Informationen aus der realen
Welt wie z.B. Google News, aktuellen Wetterinfos, Last
Minute Reiseinfos und ähnlichen Dingen zu versorgen.
Auf diese Weise wären die Benutzer direkt im Spiel auf
Angebote von Dritten aufmerksam gemacht worden.
Die Grundelemente der Communityplattform mussten in
jedem Fall kostenlos sein, um den Einstieg zu erleichtern
und eine möglichst große Nutzerbasis zu erreichen.
Erweiterte Inhalte und Komfortfunktionen (z.B. eine
schönere Wohnung, Einrichtungsgegenstände für die
eigene Wohnung, besonders auffällige Kleidungsstücke)
sollten dagegen kostenpflichtig sein. Geplant waren
Premiummitgliedschaften, bei denen die Benutzer eine
kleine monatliche Gebühr bezahlen. Darüber hinaus sollten Partner und Sponsoren, aber auch die Einnahmen
aus Dienstleistungen für Dritte die Plattform tragen und
zukünftige Entwicklungen ermöglichen.
Mit dem Voranschreiten der Entwicklung offenbarten
sich immer wieder kleine und große Probleme unterschiedlichster Natur, die eine fortwährende Anpassung
des Entwicklungsplans an die jeweiligen Gegebenheiten
erforderlich machten. Neben kleineren technischen
Problemen machte Planaris vor allem die geringe Verfügbarkeit der übrigen Teammitglieder zu schaffen, die
neben ihren eigentlichen Jobs nur selten Zeit fanden, das
Projekt „Die Huggles“ wie geplant voranzutreiben.
Trotz aller Schwierigkeiten, die sich dem Projekt in den
Weg stellten, konnte sich das Entwicklungsteam zunächst jedoch immer wieder behaupten und kleine
Erfolge feiern. Von der ersten lauffähigen Version der
Serversoftware über die erste Version des browsergestützten Clients, durch den die virtuelle Welt der Huggles
zum ersten mal sichtbar und tatsächlich spielbar wurde,
bis hin zur Einstellung einer Praktikantin, die das Team
von Planaris über längere Zeit tatkräftig unterstützte.
Website: www.huggles.de
Ausblick
Die Entwicklung der Huggles war bis zuletzt eine äußerst
zeit- und arbeitsintensive Herausforderung. Trotz der
fortschreitenden Entwicklung der Huggles ist es Planaris
aufgrund mangelnder Verfügbarkeit vieler Teammitglieder leider nicht gelungen diese Herausforderung
erfolgreich zu meistern. Dennoch bedeuten die durchlebten 18 Monate in der Gründerwerkstatt einen unvergleichlichen Gewinn an neuen Erkenntnissen und Erfahrungen, die jeden einzelnen des Teams nachhaltig
geprägt haben und in der Zukunft leiten werden.
Screenshot aus „Die Huggles“
Besonders vorteilhaft war die entspannte Arbeitsatmosphäre in den großzügigen Räumlichkeiten der Gründerwerkstatt und natürlich die Nähe zu den anderen
Gründerteams. Auf diese Weise war ein reger Austausch
von Anregungen und Erfahrungen zwischen den Teams
möglich, was für alle von großem Nutzen war. Die Teams
konnten sich gegenseitig inspirieren und bei der Lösung
bestimmter Probleme helfen.
Neben den Geschäftsräumen, die von der TFH zur
Verfügung gestellt wurden, konnte Planaris auch auf
eine weit reichende Unterstützung der TFH zurückgreifen. So wurde unter anderem eine vielfältige Auswahl an
Seminaren und Vorträgen angeboten, bei denen die
Gründer viel Nützliches über Betriebswirtschafslehre,
Rhetorik, Rechtliches und viele andere Themen lernen
konnten.
Natürlich liefen manche Dinge zwischen der TFH und den
Gründern trotz aller Unterstützung nicht immer reibungslos. Wenn man jedoch bedenkt, dass in den letzten 18
Monaten nicht nur die Gründerteams sondern auch die
TFH Neuland betreten haben, so kann man mit Fug und
Recht behaupten, dass die TFH mit dem Projekt
Gründerwerkstatt einen äußerst erfolgreichen Start hingelegt hat.
Die Mitglieder von Planaris sind überzeugt, dass sich die
Gründerwerkstatt im Laufe der kommenden Jahre stetig
verbessern und noch vielen Gründern den Weg in die
Selbständigkeit ebnen wird.
Ohne die Gründerwerkstatt wären die Huggles bloß eine
Idee in einer staubigen Schublade geblieben. Aber auch
wenn es die Huggles nicht bis zur vollständigen Marktreife geschafft haben, so konnten wir ihnen immerhin
Laufen beibringen.
Die sechs Mitglieder von Planaris werden nun beruflich
wieder ihre eigenen Wege gehen. Stephan Noske, Daniel
Döller, Andreas Kumm, Klemens Neumann und Raimund
Fiedler werden sich weiterhin ihren alten bzw. neuen
Festanstellungen widmen. Der eigentliche Stipendiat,
Stefan Falk, wird zunächst die Selbständigkeit fortsetzen und sich als Freelancer der Firma syncRage anschließen, welche ebenfalls in den letzten anderthalb Jahren in
der Gründerwerkstatt ihren Anfang nahm.
Auch wenn die Dinge letztendlich anders kamen als
geplant, so war es dennoch eine äußerst erfolgreiche
Zeit und keinesfalls vergebens.
21
22
Curriculum Vitae
Angaben zum Unternehmen
Stefan Falk
Alter 27
Gründungsjahr
2004
Beruflicher Werdegang
seit 2006
syncRage, Berlin | Softwareentwickler
Rechtsform
GbR
2004 – 2006
Planaris, Berlin | Serverentwicklung der Huggles
Gesellschafter
Stefan Falk, Stephan Noske, Daniel Döller, Andreas
Kumm, Klemens Neumann, Raimund Fiedler
Studium
1999 – 2003
Technische Fachhochschule Berlin | Diplom
Medieninformatik
Referenzen
Website
· Highlights der Weltkultur – Deutsche
· Informationsbörse AG
E-Learning
· Interaktive Arbeitsmaterialien – Labor Online Learning
(TFH)
Kontaktdaten
Planaris
Ansprechpartner: Stefan Falk, Daniel Döller, Klemens
Neumann
E-Mail: [email protected]
www.planaris.de
produktivbüro
„Die Gründerwerkstatt bot uns Raum,
eine solide und zukunftsfähige Firmengründung
auf die Beine zu stellen.“ (Stephan Jork)
Unternehmensidee
*produktivbüro – einfach machen! Das *produktivbüro
ist ein Mediendienstleister und Netzwerkknotenpunkt für
kleine und mittlere Unternehmen. Es übernimmt dabei
alle Aufgaben, von der Konzeption über die Gestaltung
und Produktionsabwicklung. Eine professionelle Unternehmenspräsentation über verschiedene Kanäle (Printmedien, elektronische Medien oder direkt vor Ort auf
Messen), individuell abgestimmt und gemeinsam mit
dem Kunden konzeptioniert. Die Erleichterung von Informationsprozessen zwischen Partnern und Kunden, für
einen reibungslosen Ablauf der unternehmerischen Tätigkeiten, inklusive Workshop und Trainingsphase. Oder reines Projektmanagement beim Zusammenspiel verschiedener Kompetenzen, die einem bestimmten Ziel folgen.
Das *produktivbüro als zentraler Ansprechpartner übernimmt den Organisationsaufwand und reicht nur eine
Hand, nicht den gesamten Produktionsstab. Eine Keimzelle für eine partnerschaftliche und langfristige Kundenbindung. Moderne Arbeitsstrukturen und -werkzeuge,
Qualität, individuelle Beratung und zugeschnittene
Lösungen mit Mehrwert zu nachvollziehbaren Kosten
sind die Basis und gleichzeitig die Leitsätze des Gründerteams.
Rückblick auf die Gründerwerkstatt
Klimawechsel – besser machen! Die Gründerwerkstatt
der TFH Berlin versteht sich selbst als Start-Up-Inkubator,
der ein Mikroklima für Jungunternehmer schafft, sich auf
die Selbstständigkeit vorzubereiten, fundiert an die
Unternehmensgründung heranzugehen und befreit von
den ersten schwierigen Phasen, sich voll auf die Unternehmensgründung einzulassen. Für das *produktivbüro
ein Experiment mit erfolgreichem Ausgang – selbst wenn
sich die eigentliche Gründungsidee nur als bedingt
umsetzbar darstellte.
Der ursprüngliche Plan zur Gründung eines Mediennetzwerkes wurde recht schnell durch die Mitwirkung in
bestehenden Netzwerken abgelöst. Die Aufwendungen
für Strukturen, Kontakte und Regelungen hätten dem
Nutzen für das Unternehmen in keiner Weise entsprochen. So brachte man sich intensiv ins Mediennetzwerk
Potsdamer/Bülowstraße ein, dem Netzwerk mit zahlreichen Kontakten, Veranstaltungen und großem Bekanntheitsgrad direkt am Unternehmensstandort. Die Seminarreihe innerhalb des Netzwerkes geht auch auf
Initiative des *produktivbüros zurück.
Das erste zuhause der jungen Unternehmen ist eine
stattliche Adresse, keine Garage. Kunden und Unternehmer kommen hier gern zum Planen und Konzipieren
der gemeinsamen Projekte zusammen. Die gemeinschaftlichen Produktionsräume erleichtern den Austausch von Erfahrungen in der Selbstständigkeit und die
Pflege von angehenden Kooperationen ungemein. Der
Konferenzraum ermöglicht professionelle Kundenpräsentationen. Die Vorteile dieser offenen Gründeretage
überwiegen die Unannehmlichkeiten, die eine „BüroWG“ selbstredend auch mit sich bringt, bei Weitem.
Durch die Anschubfinanzierung wird es den Unternehmen ermöglicht, eine solide und durchdachte Gründung
im Bezug auf den Unternehmensauftritt und die Organisation des Betriebes durchzuführen. Es muss nicht direkt
vom Startschuss weg der gesamte Lebensunterhalt vom
eigenen Unternehmen erwirtschaftet werden, was die
Ausgangssituation für den Markteintritt selbstredend
deutlich verbessert. Investitionen in die Infrastruktur
oder die Bezahlung von Arbeitskräften wurden durch
das Stipendium in fortgeschrittenen Phasen der Förderung finanzierbar. Gerade der zwischenzeitlich engagierte Mitarbeiter konnte das *produktivbüro technologisch
enorm voran bringen.
Produktentwicklungen *datentheke und *infotheke
23
24
Rücksprachen und Um- bzw. Neudefinition von Zielen
machten das Mentorenprogramm der Gründerwerkstatt
unverzichtbar. Gerade im Hinblick auf betriebswirtschaftliche und strategische Situationen und Ausrichtungen
konnte das *produktivbüro stets auf die wertvolle
Erfahrung und den unerschöpflichen Input von Frau Prof.
Dr. Anne König zurückgreifen. Die regelmäßigen Meetings in angenehmer und entspannter Atmosphäre
bestätigten die Gründer in ihren jeweiligen aktuellen
Vorhaben oder gaben gänzlich neue Blickwinkel auf
Probleme.
Im Grunde ein perfektes Programm, doch wie so vieles
hat es leider auch eine Kehrseite. Bürokratische Hindernisse, technische Probleme und eine unterbesetzte Projektleitung haben den Start nicht einfach gemacht. „Das
ist auch ganz normal für solch ein neues und innovatives
Unterfangen wie die Gründerwerkstatt der TFH Berlin”,
schwächt Sebastian Müller die Aussage ab, „schließlich
wussten wir als Gründer in unseren ersten Schritten
auch nicht so recht wie man ein Unternehmen aufbaut!”
Die Probleme haben sich aber über die Projektlaufzeit
geglättet. „Es ist auch überaus wichtig, dass man als
Start-Up-Inkubator wie die Gründerwerkstatt der TFH
Berlin Wege findet, den Gründern den Rücken frei zu halten. Möchte man erfolgreiche Unternehmen heranziehen,
muss man selbst ein freies und produktives Klima einrichten und leben”, ergänzt Stephan Jork.
Die Gründer sind für die Unterstützung und die gebotene
Chance sehr dankbar und sehen einer weiterhin guten
Entwicklung des eigenen Unternehmens entgegen.
Ausblick
Herausforderungen – weiter machen! Kurzfristig gilt es,
das Unternehmen auf die neue Situation der auslaufenden Förderung einzustellen, beziehungsweise die diesbezüglich bereits getroffenen Maßnahmen weiter umzusetzen. Weiterhin wird das *produktivbüro seine Tätigkeiten
hinsichtlich der Netzwerkarbeit vermehren. Die Zusammenarbeit verschiedener Experten, koordiniert und
geleitet vom *produktivbüro, ist das mittelfristige Ziel
der Unternehmung. So wird der bei den Kunden erreichte
Status als zentraler Ansprechpartner für die Produktion
aller Medienprodukte gefestigt. Zunehmend größere,
anspruchsvollere und medienübergreifende Projekte
werden vom *produktivbüro akquiriert und durchgeführt. Dafür ist langfristig der Übergang in eine andere
Gesellschaftsform nötig. Die Grundidee der Gründung,
mehrere Unternehmen unter einem gemeinsamen Projektnamen zu vereinen, wird nach wie vor verfolgt. Erste
Gespräche über die engere Zusammenarbeit fanden
bereits statt. Dabei liegt der Fokus des *produktivbüros
auf der Ergänzung der Kompetenzfelder, um mehr Leistungen aus einer Hand auf einem qualitativ hohen
Standard anbieten zu können.
In der äußeren Wahrnehmung gilt es, die vom *produktivbüro entwickelten Produkte besser zu positionieren
und den Kunden einfacher zugänglich zu machen. Die
gerade fertig gestellte *datentheke ermöglicht einfaches,
intuitives Datenmanagement zwischen Kunden und
Auftragnehmern über das Internet. Die *infotheke ist ein
einfaches Anfrageabbildungswerkzeug für den Einsatz im
Internet. Beide Produkte können auf einfache Art und
Weise in bestehende Internetseiten integriert werden
und so einen Mehrwert auf diesen Seiten generieren.
Diese Tools dienen der Arbeitserleichterung, der einfacheren Kommunikation und werden auf der gänzlich neu
konzeptionierten Webseite des *produktivbüros besser
zur Geltung kommen.
Arbeitsfelder und Kernwerte
Geschäftsführer Stephan Jork
und Sebastian Müller bieten
individuelle Lösungen
Curriculum Vitae
Angaben zum Unternehmen
Stephan Jork
Alter 26
Gründungsjahr: 2005
Rechtsform: GbR
Gesellschafter: Stehan Jork, Sebastian Müller
Kooperationen:
· Mediennetzwerk Potsdamer/Bülowstraße, Berlin |
Seminarangebote und Erfahrungsaustausch
· complot, Berlin | unterstützende Kommunikation
· metome.design, Berlin | Grafikdesign
· Serkani Art Management, Berlin | begleitendes Projektmanagement, Medienproduktion (Druck/Internet)
· red squirrel, Berlin | Medienkonzeption
Beruflicher Werdegang
seit 2005 Unternehmer, Berlin | Projektmanagement
2004 – 2005 Freiberufliche Tätigkeit, Berlin | Beratung
und Service in der Druckbranche
2002 – 2003 Altmann Druck GmbH, Berlin | Konzeption
und Produktion
2000 – 2000 Druckerei Freund, Dresden | Printproduktion und Verlagswesen
Studium
2000 – 2004 Technische Fachhochschule Berlin | Diplom
Druck- und Medientechnik
Sebastian Müller
Alter 28
Beruflicher Werdegang
seit 2005 Unternehmer, Berlin | Projektmanagement
2003 – 2005 Freiberufliche Tätigkeit, Berlin | Screendesgin und Programmierung
2002 – 2003 elephant seven, Hamburg | Screendesign
2001 – 2002 Siemens Media Academy, Berlin | Medienkonzeption und -produktion
1999 – 2000 P4 Deutschland, Würzburg | Projektmanagement Medien
Studium
2000 – 2004 Technische Fachhochschule Berlin | Diplom
Druck- und Medientechnik
Referenzen
· DAI Verband deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V., Berlin
· Stiftung Stadtmuseum Berlin, Berlin
· BUND Deutschland, Berlin
· rgb GmbH, Essen
· Technische Fachhochschule Berlin / FB I, Berlin
· TeleClix, Potsdam
· Architekten- und Ingenieurverein Würzburg e.V.
· Casa Sonrisa, Port d’Andratx (Mallorca)
· MAS / SHOWTEC, Berlin
· wilhelmi fotografie, Berlin
… weitere Referenzen unter www.produktivbuero.de
Kontaktdaten
*produktivbüro
Kurfürstenstraße 141
10785 Berlin
Ansprechpartner:
Stephan Jork (Druckmedien), Sebastian Müller
(Monitormedien)
Tel.: 030/201 818 40 oder - 41
Fax: 030/201 818 42
E-Mail: [email protected]
www.produktivbuero.de
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Red Squirrel
„Ohne die Unterstützung der Gründerwerkstatt
wäre unser Projekt undenkbar gewesen.“
(Jörg Petri)
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Unternehmensidee
Red Squirrel konzipiert und gestaltet Produkte zur
Individualisierung mobiler Endgeräte und für digitale
Kommunikation. Die Inspiration entstammt der Vorliebe
der beiden Gründer für „gadgets“. Kleinelektronik wie
Handys, MP3-Spieler oder Organizer sind Ausdruck eines
modernen, individuellen „elektronischen Lebensstils“.
Andererseits sind sie leere Hüllen, millionenfach reproduzierte Massenware, käuflich und in Form, Optik und
Haptik einheitlich. Individualität bringen seit einiger Zeit
farbige LC-Displays, die in Ruhephasen des Geräts mit
selbst wählbaren Bildern und Animationen bespielt werden können. Diese Bilder sind jedoch, bestellt man sie
bei einem großen Vertrieb, genauso Massenprodukt,
käuflich und tausendfach gleich. Die daraus resultierende Idee:
Der Benutzer soll Logos und Hintergründe mitgestalten,
durch interaktive Eingabe ein digitales Unikat erstellen,
das sein Gerät fürderhin zieren kann. Technisch gesprochen hieße das: Entwicklung und Vertrieb einer Softwareplattform zum dynamischen Erzeugen und modifizieren digitaler Pixelbilder und -animationen mit Schrift
für niedrig aufgelöste Ausgabemedien.
In den letzten zwei Jahren hat sich bildpersonalisiertes
Marketing aufgrund der hohen Response-Raten zu einer
festen Größe in der B2C-Kommunikation entwickelt. Der
colourbox.dk, Kopenhagen, Dänemark, Bildpersonalisierung
monatlicher Newsletter, seit Februar 2006
Gipfel der Entwicklung steht noch bevor. In Mailings wird
Bildpersonalisierung als Marketingwerkzeug eingesetzt,
das Gefahr läuft, sich abzunutzen, sobald es die gewünschte Wirkung, nämlich eine Erhöhung der Response-Raten, nicht mehr erfüllt. Mit der Anwendung der
Bildpersonalisierung auf den Bereich „Mobile Gadgets“
wie Handys oder MP3-Player erhält die Bildpersonalisierung die Chance, einen echten Mehrwert beim Erreichen
eines vom Endkunden gewünschten Zieles, nämlich der
Individualisierung seiner mobilen Endgeräte zu bieten.
Unser Produkt ist eine serverseitig installierte Software,
die nach der Eingabe beliebiger Zeichenketten kleine
Animationen generiert.
Rückblick auf die Gründerwerkstatt
Die Mitteilung, dass Red Squirrel Teil der Gründerwerkstatt werden würde, erreichte uns Mitte März 2005.
Die Startphase in der Kurfürstenstraße begann mit dem
Kennenlernen der anderen Gründer sowie dem Einrichten
der Büroräume. Nachdem die notwendige Infrastruktur
(Telefonie und Internet) nach einigen Anlaufschwierigkeiten zuverlässig funktionierte, konnte Red Squirrel die
Arbeit aufnehmen.
Wir entwickelten zunächst einen Proof-of-concept, dessen Fertigstellung ca. 2 Monate in Anspruch nahm. Die
gewonnenen Erfahrungen führten zu einem Wechsel der
Entwicklungsumgebung und einem Switch zu der Skriptsprache Ruby als Basis für die zukünftige Engine-Entwicklung. Der erste Prototyp konnte nach ca. 6 Wochen
ein Handymotiv erstellen. Die Erzeugung benötigte damals noch ca. 360 Sekunden. Gleichzeitig suchten wir
nach einem Praktikanten zur Unterstützung in der Programmierung, um uns stärker auf die Konzeption und
Gestaltung neuer Motive konzentrieren zu können. Im
August 2005 begann Mario Pehle, Studierender im 7.
Semester Medieninformatik an der TFH Berlin, sein Praxissemester. Größte Herausforderung zu diesem Zeitpunkt war, Speicherplatz sparende und gleichzeitig grafisch hochwertige Animationen in kurzer Zeit erstellen zu
können. Parallel konnte die Berliner Agentur Digiden, zu
der Jan Renz bereits rege Kontakte pflegte, als Vertriebs-
verwendbare Animationen gestaltet und entwickelt. Eine
solche war der erste größere Renderauftrag des
Letterers, dabei wurden 1200 E-Mails als Direktmarketing für den Letterer versandt. Bis heute wurden verschiedene E-Mailing-Kampagnen mit teilweise bis zu
160 000 Empfängern realisiert.
BMW, dynamische Generierung und Versand von Bildanimationen für Mobiltelefone, September 2006
partner gewonnen werden. Digiden ist eine Multimediaagentur, die mit Leistungen wie webbasierten Anwendungen, Online-Kommunikation und -Anwendungen oder
dynamischen Flash-Frontends Kunden wie die Deutsche
Telekom, MAN, BMW oder den Cornelsen Verlag betreut.
Mit der Entwicklung der Software, die im Herbst über 5
unterschiedliche Motivlogiken verfügte, konnte man in
ein Beta-Stadium übergehen. Der damals entwickelte
Kern ist in fast unveränderter Form auch in der heute
vorliegenden finalen Version in Verwendung.
Da ein Launch einer Marketingwebsite für Frühjahr 2006
geplant war, wurde ein Produktname und -logo entwikkelt. »The Letterer« wurde als Produkt für den Mobilfunkmarkt konzipiert, er spielt auf die amerikanischen
Comic- und Schilderbeschrifter, die Letterer, an, assoziiert damit Individualität durch Hand-Beschriftung und
zielt auf ein Marktsegment mit einer jungen Zielgruppe
ab. Bis zum Launch der Produkt-Website, einem Marketinginstrument, konnte der Letterer in ein finales ReleasStadium gebracht werden. Inzwischen sind 12 generische
Handymotive, die auf einem handelsüblichen Webserver
Renderzeiten zwischen 1 und 14 Sekunden benötigen,
verfügbar.
Zum Launch der Site musste die Engine auf Servern von
Digiden installiert werden. Um eine reibungslose Kommunikation und schnelle Reaktionszeiten zu ermöglichen,
wurden die Arbeitsplätze von Jörg Petri und Mario Pehle
aus der Gründerwerkstatt zu Digiden in die Backfabrik
am Prenzlauer Berg verlegt.
Seit Anfang des Jahres 2006 wurden als Nebenschauplatz zu handytauglichen Motiven größere, für E-Mails
Der Marktzugang im Mobilfunkbereich gestaltete sich
vergleichsweise schwierig, bis Sommer 2006 konnte hier
kein fester Vertrag geschlossen werden. Im Oktober
2006 konnte der Automobilhersteller BMW als Kunde
gewonnen werden. Für BMW erstellt der Letterer dynamisch generierte Vorschaubilder eines selbst konfigurierbaren 3er BMW.
Die aktuelle Letterer-Software erzeugt Handylogos on
demand innerhalb weniger Sekunden und stellt sie zum
Download per WAP bereit. Sie ist in der Lage, alle im mittel- und westeuropäischen Raum üblichen Sprachen mit
allen dazu notwendigen diakritischen Zeichen zu verarbeiten. Genauso können mehrere Tausend Animationen
für E-Mailings oder Landing-Pages innerhalb weniger
Stunden generiert und vertriebsbereit gespeichert werden.
Wie sind wir froh um die Möglichkeit, Teil der Gründerwerkstatt sein zu können. Ohne sie wäre unser Projekt
nicht realisierbar gewesen.
Ausblick
Die enge Koppelung an die Digiden GmbH wird sich in
der nahen Zukunft noch verstärken, Red Squirrel wird
mit Digiden verschmelzen. Jörg Petri und Mario Pehle
werden als freiberufliche Mitarbeiter Digiden verpflichtet
bleiben. Die bestehenden Lizenzvereinbarungen werden
angepasst. Wir hoffen, in der Zukunft weiterhin wirksame und grafisch hochwertige Maßnahmen für Direktund Onlinemarketing durchführen, sowie im Bereich
Mobiltelefonie neue Kunden gewinnen zu können. Sollten sich Umsätze in ausreichender Höhe generieren lassen, ist die Auskopplung eines eigenen Geschäftsbereichs denkbar.
27
Die roten Squirrels: Jan Renz (r), Jörg Petri (l) und
studentischer Mitarbeiter Mario Pehle (m)
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Curriculum Vitae
Angaben zum Unternehmen
Jan Renz
Alter 30
Gründungsjahr: 2004
Rechtsform: GbR
Gesellschafter: Jörg Petri, Jan Renz
Anzahl Mitarbeiter: 1
Kooperationen:
· Digiden GmbH, Berlin, exklusiver Vertrieb im deutschsprachigen Raum
· colourbox.dk, Bildagentur, Kopenhagen, Dänemark, ist
seit Anfang 2006 Vertriebspartner Skandinavien
· Serkani Art Management, gemeinsame Konzeption der
technischen Umsetzung des Projektes „Mobile View
Point“, geplant für Anfang 2007
Beruflicher Werdegang
seit 2005 Digiden GmbH | Account Director, technische
Betreuung des Letteres
2002 – 2004 opsm medianetwork GbR | Tätigkeit als
Projektmanager und Entwickler
2001 – 2002 der b-projekt newsign GmbH | WebEntwickler
1999 – 2000 appelt mediaservice GmbH | Grafik- und
Programmiertätigkeit
Studium
1999 – 2003 Technische Fachhochschule Berlin | Diplom
Medieninformatik
1995 – 1998 Universität Main | Publizistik, Politik und
Soziologie
Jörg Petri
Alter 34
Beruflicher Werdegang
seit 2005 Hochschule für Bildende Künste, Braunschweig, Lehrstuhl für Typografie und Buchkunst | wissenschaftlich/künstlerischer Mitarbeiter zur Promotion
seit 2004 Red Squirrel | Entwicklung der Letterer-Engine,
Motiv-Gestaltung
seit 2003 Hochschule für Bildende Künste,
Braunschweig | Lehrauftrag für Typografie am Bildschirm
seit 2000 freiberufliche Tätigkeit als Gestalter und
Typograf, Konzeption webbasierter Dienstleistungen,
Trainer für grafische Anwendungen
1997 – 1999 Walter Medien GmbH, Brackenheim/Hausen
| Ausbilder, Mitarbeitertrainer, Systembetreuer
Studium
1999 – 2003 Technische Fachhochschule Berlin | Diplom
Medieninformatik
Referenzen
· BMW, dynamische Generierung und Versand von
Bildanimationen für Mobiltelefone, September 2006
· Colourbox.dk, Kopenhagen, Dänemark, Bildpersonalisierung monatlicher Newsletter, seit Februar 2006
· Herrmann Consulting, Frankfurt, Bildpersonalisierung
Newsletter, August 2006
· Bluebuy, Bildpersonalisierung Newsletter, Konzeption
und Gestaltung dynamisch aktualisierender Bildschirmschoner, Juli 2007
· Tiedens Skvinder, Kopenhagen, Dänemark, Bildpersonalisierung Newsletter, aktuell, Release geplant Januar
2007
Kontaktdaten
Digiden GmbH
Saarbrücker Straße 36a
10405 Berlin
Ansprechpartner: Jan Renz, Jörg Petri
Tel.: 030/446 749 430
Mobil: 0170/476 79 77
Fax : 030/446 794 79
E-Mail: [email protected] / [email protected]
www.digiden.de | www.digiden.de/letterer
reventix GmbH
„Die Gründerwerkstatt bietet die Möglichkeit,
aus einer Idee eine erfolgreiche Gründung
werden zu lassen.“
Unternehmensidee
Die reventix GmbH fördert Ideen aus der Informationstechnologie, speziell aus dem Bereich Voice-over-IP
(VoIP) und deren Umsetzung in innovative Produkte für
mittelständische Unternehmen. Hierzu untersucht das
Unternehmen neue Technologien auf die Anwendbarkeit
in ausgewählten Zielmärkten.
Basierend auf diesen Ideen werden in der Entwicklungsabteilung neue Softwareprodukte und Lösungen entwikkelt. Der anschließende Vertrieb erfolgt zum einen über
die eigene Webseite für Voice-over-IP Produkte und zum
anderen durch direkte Ansprache von mittelständischen
Unternehmen durch die Vertriebsabteilung.
Kernstück vieler Entwicklungen ist die Voice-over-IP
Kommunikationsplattform, die in Kombination mit dem
Webportal www.sipbase.de für viele Lösungen als Technologiebasis genutzt wird. Die Abrechnung der Dienste
erfolgt voll automatisch, über ein selbst entwickeltes
und voll integriertes Abrechnungssystem.
Neben der Plattform entwickelt die reventix GmbH auch
projektbasierte Individuallösungen für mittelständische
Unternehmen. Kerngebiet ist dabei immer moderne Kommunikation mit dem Fokus auf Voice-over-IP. Die reventix
GmbH ist dabei auch an Kooperation mit anderen (ausländischen) Firmen interessiert, um neue Entwicklungen
einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung stellen zu können.
setzt werden konnten. Dies hatte bei uns vor allem mit
fehlenden Erfahrungen im Vertrieb und mit Veränderungen bei eingeplanten Partnern zu tun. Theoretisches Wissen allein ist oft nicht ausreichend, da es nicht nur darauf ankommt Strategien entwickeln zu können, sondern
vor allem darauf, die richtige Strategie zu identifizieren.
Hierfür ist Praxiserfahrung unabdingbar. Wir haben gerade hierbei während der letzten Monate viele positive,
aber auch einige negative Erfahrungen sammeln können.
Sehr gut hat uns die Möglichkeit gefallen, an speziellen
Seminaren teilnehmen zu können. Gerade das Thema
Rhetorik war für uns auch in der Praxis sehr wichtig.
Obwohl wir alle während unser bisherigen Ausbildung,
Studium und Berufspraxis bereits Seminare zum Thema
Rhetorik besucht hatten, haben wir diese Seminare
gerne als Auffrischung und Training besucht.
Noch zu erwähnen ist, dass wir am Businessplan Wettbewerb Berlin Brandenburg 2005 teilgenommen haben
und hierbei in der ersten Stufe Platz 4 belegt haben. Im
weiteren Verlauf des Wettbewerbs standen wir dann vor
der Entscheidung, uns um die Realisierung oder die weitere Verfeinerung des Businessplans zu bemühen. Wir
haben uns hier für den Start der Realisierung entschieden, da der Erfolg unseres Vorhabens auch wesentlich
von einer zeitnahen Umsetzung abhängig war.
Ausblick
Rückblick auf die Gründerwerkstatt
Für uns war die Gründerwertstatt der TFH Berlin eine
ideale Möglichkeit, sich während der ersten Monate voll
auf die Basisentwicklungen konzentrieren zu können.
Ideen brauchen Zeit zum Reifen und Platz für Experimente. Kein Unternehmen, das mit neuen Produkten den
Markt erobern möchte, kann diese ohne engagierte
Gründer, finanzielle Mittel und viel kreativen Freiraum
erreichen. Besonders die finanziellen Mittel des Stipendiums waren daher für uns eine große Hilfe.
Die Realität hat gezeigt, dass nicht alle Planungen aus
dem ersten Businessplan in der geplanten Form umge-
Der Bereich Voice-over-IP ist weiterhin ein großer
Wachstumsmarkt. Der frühzeitige Einstieg in diesen
Telefonverbindung über die Webseite
29
30
Markt war die richtige Entscheidung. Noch vor zwei
Jahren war es für uns eine entscheidende Frage, wie wir
den Kunden erklären, was Voice-over-IP eigentlich ist.
Dies hat sich in den letzten Monaten stark verändert.
Jetzt haben viele Kunden bereits eine klare Vorstellung
von der Technologie und fragen Lösungen nach, die jenseits des klassischen Mainstreams liegen. Als kleines
und flexibles Unternehmen können wir hier mit unseren
innovativen Produkten teilweise mehr Leistungen bieten
als die großen etablierten Telekommunikationsanbieter.
Die Nachfrage ist damit gestiegen, aber auch der Wettbewerb ist in den letzten Monaten deutlich schärfer geworden.
Im Bereich der Endkunden werden wir bald einen vollständig auf VoIP basierten Telefonanschluss anbieten
können, der alle wichtigen Kommunikationsmedien beinhaltet. So wird die Anwahl von Notrufnummern möglich
sein und Faxe werden bald über das übertragungsstabile
T.38 Protokoll übertragen. Somit ist es bei uns möglich,
jeden Telefonanschluss zu 100% auf Voice-over-IP zu verlagern und damit dauerhaft Kosten zu sparen, ohne auf
gewohnte Leistungen verzichten zu müssen. Normales,
kostengünstiges Telefonieren und die Portierung von
Rufnummern oder ganzen Anlangenanschlüssen ist
bereits seit vielen Monaten etabliert. Hierzu füllt der
Kunde einfach einen Portierungsantrag aus und nach
wenigen Wochen kann der Kunden dann kostengünstig
über seinen Internetanschluss telefonieren.
Entwicklungsschwerpunkt der nächsten Monate wird der
kontinuierliche Ausbau der Mehrwertdienste sein.
Bereits jetzt bieten wir für kleine Unternehmen und
Freiberufler einen integrierten Sekretariatsdienst. Dieser
nimmt im Namen des Kunden dessen Anrufe entgegen
und sorgt mit dem 24x7 Dienst auf Wunsch für eine
durchgehende Erreichbarkeit seines Unternehmens.
Bei kleinen und mittleren Kunden kann dieser Dienst
auch mit unserer virtuellen Telefonanlage kombiniert
werden. Der Kunde braucht keine teure Telefonanlage
mehr im eigenen Unternehmen, sondern mietet sich
diese Leistung für nur 2,00 1 pro Nebenstelle bei uns an.
Hierdurch sparen gerade junge Unternehmen Investitionskosten und werden zusätzlich hoch flexibel in ihrer
Erreichbarkeit.
Auch im Bereich der Internetkommunikationen bieten
wir verschiedene Lösungen an. Als Beispiel sei hier
unser Produkt WebDial genannt. Jede Personen mit
einem Telefon und einem Webbrowser kann hierüber
kostengünstig, ohne Installation oder besondere Hardware telefonieren. Es wird einfach die eigenen Nummer
und die Nummer des Anzurufenden auf der Webseite
eintragen und schon werden beide Teilnehmer verbunden. In naher Zukunft werden wir diesen Dienst für unsere Kunden auch kostenlos anbieten. Die entstehenden
Telefoniekosten werden hierbei durch Werbepartner
getragen.
Eine ähnliche Funktion bieten wir im Rahmen von
Kundenbindungsprozessen für die Betreiber von Webseiten. Über einen einfachen Rückruf-Button können
Besucher einer Webseite sofort einen Rückruf des Anbieters auslösen und so bestehenden Fragen sofort klären. Dieser Dienst wird in den nächsten Wochen durch
zahlreiche weitere Funktionen ausgebaut werden.
Natürlich haben wir noch viele weitere innovative Lösungen in Planung, mit denen wir unseren Kunden helfen,
anderen immer ein Stück voraus zu sein. Auf unserer
Webseite www.sipbase.de informieren wir unsere Kunden regelmäßig über die neusten Dienste von reventix
SIPbase.
Portal für Internettelefonie www.sipbase.de
Die Gesellschafter von
oben nach unten:
Patrick Straßer, Bastian
Schern, Michael Kundt
31
Curriculum Vitae
Michael Kundt
Alter 32
Beruflicher Werdegang
seit 2005 reventix GmbH, Berlin | Geschäftsführer
2002 – 2004 Fraunhofer Institut FOKUS | Softwareentwicklung und Innovationsmanagement
1994 – 2002 Freiberufliche Tätigkeit | IT - Unternehmensberatung, Netzwerkinstallation und -administration
2000 – 2001 T-Nova Berkom Deutsche Telekom mbH |
Praktikum Projektmanagement, Netzwerktechnik und IPMulticast
1999 – 2002 TFH Berlin | Mitarbeiter im Projekt „Jahr 2000“
1999 – 2002 Clever Net Concept OHG | Internetprojekt
„Foto-Guide“, Softwareentwicklung
1997 – 1997 Analog-Digital-Service | Praktikum,
Elektronikhandwerk
1996 – 1997 HERLITZ PBS AG | EDV-Koordinator
1994 – 1996 OTIS GmbH | Sachbearbeiter und Mitarbeiter EDV-Service
Studium
1999 – 2006 TFH Berlin | Master International Technology
Transfer Management
1998 – 2002 TFH Berlin | Diplom Technische Informatik
Bastian Schern
Alter 28
Beruflicher Werdegang
seit 2005 reventix GmbH | Geschäftsführer
2002 – 2004 Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme Softwareentwicklung | Softwareentwicklung
2001 – 2002 EANTC AG |Administration heterogener
Betriebs- und Testnetze, Installation der TK-Anlage sowie
des VoIP-Systems
2000 – 2001 INPRO Innovationsgesellschaft für fortgeschrittene Produktsysteme in der Fahrzeugindustrie mbH |
Praktikum, Softwareentwicklung, Simulation von Fertigungsvorgängen
1998 – 2000 ARYANA Computer GmbH | IT-Service und
Verkauf
1997 – 1997 BVG – Berliner Verkehrsbetriebe | Installation,
Wartung und Konfiguration des Betriebsnetzes
Studium
1999 – 2006 Technische Fachhochschule Berlin | Master
International Technology Transfer Management
1998 – 2002 Technische Fachhochschule Berlin | Diplom
Technische Informatik
Patrick Straßer
Alter 33
Beruflicher Werdegang
seit 2005 reventix GmbH | steuerliche und kaufmännische Leitung
seit 2005 Friedhelm Kühn | Steuerfachangestellter bei
Rechtsanwalt und Steuerberater
1999 – 2000 UniClever Potsdam e.V. | studentische Unternehmensberatung Leitung des Teams „Steuern und Recht“
Studium
seit 2002 Fachhochschule für Wirtschaft Berlin | Diplom
Wirtschaftswissenschaftler
1991 – 2001 Universität Potsdam | Studium der Rechtswissenschaften
32
Angaben zum Unternehmen
Kontaktdaten
Gründungsjahr: 2005
Rechtsform: GmbH
Gesellschafter:
Michael Kundt, Bastian Schern, Patrick Straßer
Anzahl Mitarbeiter:
2 freie Mitarbeiter
Kooperationen
· Technische Fachhochschule Berlin, Austausch mit verschiedenen Professoren und der Gründerwerkstatt, seit
2005
· Fraunhofer Institut für offene Kommunikationssysteme,
Vermarktung IPCom Kommunikationssystem, seit 2005
· ebuero AG, Sekretariatsdienst, seit 2005
· Partner Voxtream A/S, Vertrieb VoIP-TK-Gateways, seit
2006
· 4s Newcom GmbH, Entwicklung und Vertrieb für VoIP
PBX
· Digiden GmbH, gemeinsame Softwareentwicklungen im
VoIP-Bereich
Referenzen
· ebuero AG
· Kühn und Partner
· Pinguin AG
reventix GmbH
Grabbeallee 32
13156 Berlin
Ansprechpartner: Michael Kundt
Tel.: 030/435 511 99
Fax: 030/435 511 98
E-Mail: [email protected]
www.reventix.de (Firmenwebseite)
www.sipbase.de (Voice-over-IP Telefonie)
Serkani Art
Management
„Ideen formen, Konzepte entwickeln,
Projekte gestalten“.
33
Unternehmensidee
Arash Serkani ist Kommunikationskünstler. Er hat an der
Technischen Fachhochschule Berlin Architektur studiert.
Sein Motto: „Ideen formen, Konzepte entwickeln, Projekte gestalten“.
Arash Serkani ist mit 15 Jahren alleine aus dem Iran nach
Deutschland ausgewandert. Er beherrscht die deutsche
Sprache und sieht darin das Rezept seines Erfolges. Sein
Geschäft ist die Kommunikation im Öffentlichen Raum.
Serkani stellt sich neuen Herausforderungen mit einem
hohen Maß an Anspruch.
Er kreiert aus eigenen Quellen einzigartige Ansätze für
neue außergewöhnliche Projekte, die zweifelhaft außer
Konkurrenz stehen. Kulturelle Events oder künstlerische
Inszenierungen sind nur ein Teil seines Tätigkeitsfeldes.
2005 hat er das Panoramaprojekt 180° Berlin am Brandenburger Tor nach zweijähriger Vorbereitung realisiert
und der Öffentlichkeit vorgestellt.
Auf einer großen, halbrunden Stellwand wurde in einer
1:1-Simulation das durch den Bombenkrieg zerstörte
Brandenburger Tor dargestellt. Dabei entstand durch den
180°-Winkel der Panorama-Installation ein räumliches
Gefühl, das den Besucher den Ort wie vor 60 Jahren erleben ließ. Beim Betrachten des Panoramas vom „Best
Point of View“ entstand der Anschluss des Bildes zur
bestehenden Umgebung. Auf der Rückseite der Installation befand sich eine Dokumentation, die das europäische Ausmaß der Zerstörung zur Disposition stellte. Zu-
Installation eines 180°-Panoramas am Brandenburger Tor
dem wurde die Entwicklung des Platzes in den letzten 60
Jahren, von 1945 bis 2005 aufgezeigt.
Das Panoramabild wurde von Marcel Backhaus vom
Atelier Chiara angefertigt. Die Ausstellung entstand in
enger wissenschaftlicher Zusammenarbeit mit Prof. Dr.
Wolfgang Schäche vom Büro für Architektur und Stadtforschung.
Am Checkpoint Charlie hat Serkani 2006 die visuelle
Konzeption für die Galerie mitentwickelt. Das Projekt
Double Gate für die FIFA-Fanmeile wurde leider aus zeitlichen Gründen nicht realisiert.
Rückblick auf die Gründerwerkstatt
Arash Serkani befasste sich zunächst mit der Gestaltung
der Gründerwerkstatt und erstellte ein Raumkonzept für
die Säulenhalle der Gründerwerkstatt. In Kooperation
mit den Firmen Kunststück und Room Division hat er ein
neues Ausstellungs- und Beleuchtungskonzept für die
Säulenhalle konzipiert. Ebenso hat er seiner Kreativität
bei der Gestaltung des Sommerfestes 2005 der Gründerwerkstatt freien Lauf gelassen.
Ausblick
„Double Gate“: aus zeitlichen Gründen leider nicht verwirklicht.
Arash Serkani wird in den kommenden Jahren an zahlreichen weiteren Projekten als selbstständiger Künstler
arbeiten.
34
Curriculum Vitae
Angaben zum Unternehmen
Arash Serkani
Alter 33
Gründungsjahr: 2005
Rechtsform: Einzelunternehmer
Beruflicher Werdegang | Referenzen
2006
Ausstellungsprojekt Checkpoint Galerie, Visuelle
Konzeption und Projektplanung
2005 – 2006
Stipendiat der Gründerwerkstatt der Technischen
Fachhochschule Berlin
2005
Preis Eyes and Ears Award in der Kategorie „Beste integrierte Eventgestaltung & -promotion" in Kooperation
mit dem Fernsehsender Discovery Geschichte
2005
Ausstellungsprojekt 180°Berlin, Installation eines 180°Panoramas am Brandenburger Tor in Berlin zum 60.
Jahrestag des Kriegsendes von 1945
2005
Serkani Art Management | Geschäftsführer, Architekt und
Kommunikationskünstler
2002
Ausstellungsprojekt Everest, das größte Panorama der
Welt von Yadegar Asisi, Mitarbeit an der
Ausstellungskonzeption, Gestaltung und Präsentation
2001
West Side Story, Mitarbeit für das Bühnenbild von
Yadegar Asisi an der Staatsoperette Dresden
2000
Die Fensternis Ausstellungsprojekt an der TFH Berlin
Studium
1996 – 2001
Technische Fachhochschule Berlin | Diplom-Ingenieur
Architektur
Kooperationen
· Hauptstadtkulturfonds
· Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
· Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und
Kultur
· Landesarchiv Berlin
· Fernsehsender Discovery Geschichte
· Senatskanzlei Berlin
· bboxx GmbH
· Ullstein Bild GmbH
· Büro für Architektur und Stadtforschung
· Stadtmuseum Berlin
· Technische Fachhochschule Berlin
und viele mehr
Kontaktdaten
Serkani
Art Management
Kurfürstenstr. 141
10785 Berlin
Ansprechpartner: Arash Serkani
Tel.: 030/20 18 18 21
E-Mail: [email protected]
www.serkani.com
syncRage
„Ohne die Förderung der Gründerwerkstatt
wäre ich heute nicht da, wo ich jetzt stehe.“
Unternehmensidee
Bei der ursprünglichen Idee ging es für syncRage um die
Entwicklung von Online Multiplayer Games, welche vorrangig auf den Casual Games Markt zugeschnitten sein
sollten. Diese sollten durch eine zeitgemäße 3D-Grafik
und ein intuitives Spieldesign bestechen. Nach diversen
Problemen bei der Umsetzung des ersten Prototypen
‘Clash – Impact in Space’ musste sich das Unternehmen
allerdings in eine andere, eher auftragsorientierte Richtung weiter bewegen, um Bestand haben zu können.
Das Unternehmen syncRage befasst sich nun hauptsächlich mit Konzept- und Softwarelösungen im Bereich der
Games Branche, aber auch im Bereich von IndustrieApplikationen, welche auf Game-Technologien basieren.
Dabei entwickeln wir für jede Anforderung angemessene
State of the Art Applikationen und gehen auf individuelle
Kundenwünsche bei der Umsetzung der Projekte ein.
angeschaffte 3D-Engine und diversen Kontaktaufnahmen
zu deutschen Publishern startete das Projekt, dank der
guten Planung im Vorfeld, gut durch. Schnell war eine
erste spielbare Version fertig, in der bis zu 8 Spieler
gleichzeitig durch die Gegend fliegen und im Team gegeneinander spielen konnten.
Die ersten Probleme - Doch dann kam das Projekt durch
diverse Probleme ins stocken. Diese lagen zuerst in der
eingekauften Dritt-Technologie, der Game-Engine. Sie
enthielt einige Fehler in wichtigen Komponenten, die
vom Hersteller nicht zeitnah entfernt werden konnten. In
dieser Zeit wurde mir klar, wie schlecht es sein kann, von
Dritten bei der Umsetzung eines Projektes abhängig zu
sein. Trotzdem arbeiteten wir, meine Kompetenzträger
und ich, fleißig am Projekt ‘Clash’ weiter und überbrückten so das Warten auf die Updates der Engine.
Um alle Projekte planmäßig und auf einem qualitativ
hohen Niveau abzuwickeln, besteht das ganze syncRage
Team aus Grafikern und Programmierern mit langjähriger
Erfahrung im Bereich der Software-, insbesondere der
Games-Entwicklung. Dadurch kann syncRage einen
hohen qualitativen Standard für alle in Auftrag gegebenen Projekte garantieren.
Weitere Probleme - Die Arbeit mit meinen Kompetenzträgern erwies sich mit zunehmender Zeit als relativ
schwierig. Da alle Kompetenzträger hauptberuflich in
einem festen Arbeitsverhältnis standen, war insbesondere die Motivation – ‘nebenbei’ am Projekt Clash zu arbeiten - in bestimmten Phasen kaum aufrecht zu erhalten.
Auch hier wurde mir im Laufe der Zeit klar, dass man
gute Produkte nur mit einem Team entwickeln kann, das
auch hauptberuflich involviert ist.
Rückblick auf die Gründerwerkstatt
Unterstützung aus der Gründerwerkstatt - Das Projekt
Clash begann ins Leere zu laufen. Die Zeit verstrich und
Fit für die Wirtschaft - In den ersten Gründerwochen
erhielten wir von der Gründerwerkstatt ein reichhaltiges
Angebot an Workshops und Vorträgen, die uns insbesondere wirtschaftliches, steuerliches und rechtliches
Wissen für unser Gründungsvorhaben vermittelten.
Gleichzeitig arbeiteten wir mit dem GründerwerkstattTeam unsere Business- und Projektpläne weiter aus.
Die ersten Schritte im eigenen Projekt - Bei unserem
ersten Prototypen ‘Clash – Impact in Space’ handelte es
sich um einen Multiplayer-Weltraum-Shooter in ansprechender 3D-Grafik, unter Verwendung neuester Shader
Technologie. Nach der ersten Einarbeitungszeit in die
Projekt: Clash – Impact in Space
35
36
der Fortschritt war zu gering, um absehen zu können,
dass syncRage damit sein Ziel erreichen würde. Ich
musste reagieren und fand als Erstes beratende Unterstützung im Team der Gründerwerkstatt. Durch die zusätzlichen Angebote im Bereich der Weiterbildung hatte
ich die Möglichkeit, mich über Fördermittel zu erkundigen und meine eigenen Fähigkeiten, z.B. in der Rhetorik
zu verbessern. Letzteres brachte mir die Möglichkeit
einer Auftragsarbeit im Games-Bereich ein.
Ein neuer Weg - Das Projekt ‘Clash’ wurde von mir eingestellt und ich nahm im März 2006 eine Auftragsarbeit an.
Hierbei ging es um die technische Umsetzung eines
Casual Games, für das ich einen weiteren Programmierer
als Freelancer engagierte. Die einzige Anforderung von
Seiten des Auftraggebers war, dass wir vor Ort arbeiten
sollten, was gleichzeitig einen frühzeitigen Abschied aus
der Gründerwerkstatt für mich bedeutete.
Das sollte noch nicht alles sein - Die Auftragsarbeit verlief gut und brachte für syncRage neue Kontakte im Bereich der Industrie, aus denen sich ein weiteres Auftragsprojekt für einen größeren Industriekunden im September
2006 ergab. Hierbei handelt es sich um eine Präsentationsapplikation für das Unternehmen auf Basis einer
Game-Technologie. Für dieses Projekt, welches noch bis
Ende 2006 läuft, musste ich zwei weitere Mitarbeiter einstellen. Diese haben einen erheblichen Anteil daran,
dass dieses Produkt beim Kunden auf großes Gefallen
trifft und sich voll im Zeitplan befindet.
Das Fazit - Ich hoffe, dass noch viele andere Gründer in
den Genuss der Gründerwerkstatt kommen können und
bedanke mich für die fabelhafte Unterstützung.
Ausblick
Die erste Auftragsarbeit im Bereich Casual Games ist
Anfang November erfolgreich beendet worden. Gleich im
Anschluss daran sprachen mein Auftraggeber und ich
über neue Auftragsprojekte und eine tiefergehende Zusammenarbeit im Bereich Casual Games, aber auch im
Bereich der Vollpreistitel. Darüber wird in den nächsten
Projekt: Zoom – Paparazzi im Einsatz
Wochen weiter verhandelt und ich bin guter Dinge, dass
wir hier zu einer Einigung kommen werden.
Auch im Industriebereich wird die Arbeit für syncRage
weitergehen. Der erste Prototyp unserer Applikation
brachte uns neue Verhandlungsgespräche mit einem
weiteren Industriekunden, welcher eine ähnlich Applikation für die Präsentation seiner eigenen Dienstleistungen
haben möchte. Zusätzlich haben wir von unserem aktuellen Industriekunden bereits eine mündliche Zusage für
die Erweiterung der aktuellen Präsentationsapplikation
nach Abschluss des aktuellen Projektes.
Aufgrund der eben beschriebenen Aussichten wird
syncRage weiterhin bestrebt sein, seine Stellung sowohl
im Games-, als auch im Industriebereich zu festigen und
weiterhin durch die Qualität zu bestechen, die wir bis
heute an den Tag gelegt haben.
Curriculum Vitae
Angaben zum Unternehmen
Enrico Falk
Alter 31
Gründungsjahr: 2004
Rechtsform: Einzelunternehmer
Anzahl Mitarbeiter: 3
Beruflicher Werdegang
seit April 2005: syncRage, Geschäftsführer, Berlin |
GameDesign und Programmierung. Prototyp: Clash –
Impact in Space (C++ / TorqueScript) unter Verwendung
der Torque Shader Engine. Projektakquise.
2003 – 2005: Pace GmbH | Studentischer Mitarbeiter
Implementierung neuer Features und Bugfixing in laufenden Projekten (C++ und C#), Erstellen von Konzepten für
neue, kundenspezifische Softwareanforderungen.
Evaluierung und Einsatz verschiedener ORMapper für die
.NET Plattform (C#). Quality Assurance.
2003 – 2003: BVM – Bytes Vibes Minds | studentischer
Mitarbeiter. Beteiligung an der Entwicklung von 3 Brettspielumsetzungen für den PC (Tikal, Euphrat und Tigris,
Löwenherz) Konzeption, KI- und GUI-Programmierung
(C++, Macromedia Flash) und Skripting (LUA) unter Verwendung der Nebula Engine.
2001 – 2003: Silver Style Entertainment | Game
Designer/ Software Entwickler. Game-, Mission- und
Feature Design für das Projekt „Soldiers of Anarchy“.
Implementierung eines Skripting Editors (C++) sowie
Skripting Tätigkeiten. Mitglied der Qualitätsabteilung.
Verschiedene Programmiertätigkeiten für das Projekt
„Gorasul – Das Vermächtnis des Drachen“ im Bereich
Game Logik.
Kooperationen:
· Exozet Games, Berlin, Entwicklung Casual Game
Additional Design, technische Konzeption und Umsetzung des Projektes Zoom für RTL – Playtainment
(C++ / XML / XSL) unter Verwendung der Vision Engine
von Trinigy. Schwerpunkte: Game Logic, Visualization
seit März 2006
· Visios – Digitale Medien, Berlin/Paderborn, Entwicklung
Applikation für Wincor Nixdorf. Komplette technische
Umsetzung und Konzeption seit September 2006
Referenzen:
· Gorasul (Silver Style Entertainment, www.gorasul.de)
· Soldiers of Anarchy (Silver Style Entertainment,
www.soldiers-of-anarchy.com)
· Tikal (BVM - Insolvenz Ende 2003)
· Euphrat und Tigris (BVM - Insolvenz Ende 2003)
· Löwenherz (BVM - Insolvenz Ende 2003)
· SchemGen (Pace GmbH, www.pace.de)
· EWB (Pace GmbH, www.pace.de)
· Prototyp: Clash – Impact in Space (syncRage,
www.syncrage.de)
· Zoom – Paparazzi im Einsatz (Exozet Games)
· Die drei Fragezeichen (Exozet Games) – Work in progress
· WNIM (Wincor Nixdorf ) – Work in progress
Kontaktdaten
2001 – 2001: Silver Style Entertainment | Praktikant
(Praxissemester). Implementierung verschiedener
Features für den Editor des Projektes „Soldiers of
Anarchy“ im Bereich Objekt-Transformation und GUI.
Erste konzeptionelle Tätigkeiten im Bereich MissionDesign.
Studium
1997 – 2006: Technische Fachhochschule Berlin |
Medieninformatik | Diplom Informatiker (FH)
syncRage
Ansprechpartner: Enrico Falk
E-Mail: [email protected]
www.syncrage.de
37
Liesemann
38
Unternehmensidee
Durch ständig steigenden Kosten- und Wettbewerbsdruck in der Konsumgüterindustrie ist es heute besonders wichtig, die vorhandenen Werbemittel optimal zu
präsentieren. Aus diesem Grund wurde ein neuartiges
Werbepräsentationssystem mit dem Namen „DisplayDecke“ entwickelt. Die Werbeanlage besteht aus fünf
motorisch bewegten Einzeldisplayflächen und kommt
bevorzugt unter Deckenflächen zum Einsatz.
In einem farblich frei wählbaren Außenrahmen mit Antriebsbrücke, Linearführungen und passend dimensionierten Abhängsystem entsteht ein selbsttragendes System. Die SPS-Steuerung ermöglicht es, die Dauer und
Geschwindigkeit sowie Richtung des Bewegungszyklus’
zu bestimmen. In dem System der „Display-Decke“ können alle Arten von Print-Werbemitteln mit geringem Aufwand sicher und schnell eingelegt werden.
Display-Decke: Bewegungsschema und Sichtverlauf
Squirrel
squirrel
m u s i k g e s t e u e r t e
p r o j e k t i o n e n
39
Unternehmensidee
Squirrel ist ein Software-Produkt zum automatischen
Erzeugen von Video-Projektionen. Als Grundlage dafür
dient ein dem Computer zugeführtes Audiosignal, aus
dem Steuersignale für die Projektionen ermittelt werden.
So erstellt das Audiosignal aus den vom Benutzer
gewählten Bild- und Videodateien bei jedem Einsatz einzigartige Video-Projektionen, ohne dass eine zusätzliche
Bedienung eines Lichttechnikers nötig ist.
Die Idee zu Squirrel entstand dem Gründer Matthias
Seidel im Rahmen seiner Diplomarbeit im Studiengang
Medieninformatik an der Technischen Fachhochschule
Berlin. Mit dem Abschluß seines Studiums im April 2005
lag ein erster lauffähiger Prototyp von Squirrel vor, der
jetzt im Rahmen der Gründerwerkstatt weiterentwickelt
wird.
Squirrel: Matthias Seidel
Statistik und Evaluation
© Arash Serkani
Gründerwerkstatt:
„Leiter zum Erfolg.“
Druck- und Medientechnik
Industrial Design
Clinical Trial Management
International Technology Transfer
Management/Technische Informatik
Energie- und
Verfahrenstechnik
Theater- und
Veranstaltungstechnik
Wirtschaftswissenschaften
Architektur
Im April 2005 haben die ersten 10 Gründungsteams ihren
Weg in die Selbstständigkeit in der Gründerwerkstatt
aufgenommen. Im Rahmen eines 18monatigem Stipendiums haben sie ihre innovativen Geschäftsmodelle in
tragfähige Produkte und Dienstleistungen umgesetzt. Im
Folgenden werden Angaben zur Statistik der Gründungsunternehmen und Teammitglieder gemacht.
11
3
2
1
1
1
1
1
1
Statistik
Abb. 1: Fachlicher Hintergrund alle Teammitglieder der
Künstler
Die Branchen, der in der Gründerwerkstatt gegründeten
Unternehmen korrespondieren mit den fachlichen Hintergründen der Gründer. Abbildung 2 zeigt eine Auflistung
der Gründungsunternehmen der ersten Runde der Gründerwerkstatt nach Branchen.
Dienstleistungen im Bereich
Klinischer Prüfung
Die Stipendiatinnen und Stipendiaten des ersten Durchganges der Gründerwerkstatt sind im Durchschnitt 31
Jahre alt und kommen aus verschiedenen Fachrichtungen.
Abbildung 1 zeigt die Verteilung nach Studienfächern aller
22 Teammitglieder der Unternehmensgründungen der
Gründerwerkstatt.
Maschinenbau
Gründerwerkstatt (Anzahl / Studienfach).
Informationstechnologie
Der KfW-Gründungsmonitor zeigt, dass Frauen weniger
als Männer gründen. Auch in der Gründerwerkstatt wird
dieses Ergebnis deutlich. Es gehen kaum Businesspläne
von Frauen ein. Von den 10 Gründerteams bestehen 9
Teams der Gründerwerkstatt aus Männern und nur 1
Unternehmen wird von einer Frau gegründet. In der zweiten Runde der Gründerwerkstatt konnte der Frauenanteil
bereits um 10 % erhöht werden. Bei der Vergabe der
nächsten Stipendien wird eine Anhebung des Frauenanteils weiterhin angestrebt.
Medien/Software
5
2
1
1
1
Abb. 2: Branchenübersicht der Gründungsideen in der Gründerwerkstatt (Anzahl / Branche).
5
3
2
1
GmbH
Die Stipendiatinnen und Stipendiaten wurden jeweils
nach Ablauf von 6 Monaten zu ihren Unternehmensfortschritten sowie Problemen der Unternehmensentwicklung
befragt. Ebenso wurden Erwartungen und Zufriedenheiten
4
GbR
Bei den Gründungen in der Gründerwerkstatt handelt es
sich um folgende Rechtsformen: GmbH, GbR und Einzelunternehmen. Abbildung 3 zeigt, dass von den 10 Gründerteams 2 GmbH, 3 GbR und 5 Einzelunternehmen gegründet worden sind.
Einzelunternehmen
42
Medieninformatik
Statistik und
Evaluation
Abb. 3: Rechtsformen der Gründungen in der Gründerwerkstatt.
in Bezug auf die Selbstständigkeit und auf das Angebot
der Gründerwerkstatt eruiert. Im Folgenden werden ausgewählte Ergebnisse der begleitend evaluierenden
Erhebungen dargestellt.
43
7
6
5
4
Begleitende Evaluation der Stipendiatinnen
und Stipendiaten der Gründerwerkstatt
3
2
Methodik
Die vorliegende Auswertung basiert auf einer schriftlichen Befragung der Stipendiatinnen und Stipendiaten im
Rahmen des Qualitätsmanagements anhand eines Fragebogens, der alle 6 Monate der Förderlaufzeit erhoben
wurde.
Der Fragebogen beinhaltet 20 offene und geschlossene
Fragen, die in Form von Rating-Skalen abgefragt wurden.
Für jedes Halbjahr fließen Daten von 9 Gründerteams in
die Auswertung ein (n=9), da ein Team frühzeitig, noch
vor der ersten Erhebung, ausgeschieden ist. Die Fragebögen wurden nicht anonym ausgewertet.
Erhoben wurden Daten zur Teamzusammensetzung,
Rechtsform, zu Schutzrechten, Neueinstellungen, Fortschritten und Problemen in der technologischen Entwicklung, zur Markteinführung, zum Absatzmarkt und Wettbewerb, zu Marketingzielen und -maßnahmen, Kunden
und Geschäftskontakten und zur Wirtschaftlichkeit.
Weiterhin wurden Hauptgründe für Abweichungen vom
Businessplan ausgemacht und das Angebot der TFH
Gründerwerkstatt bewertet.
Der Fragebogen wurde mit Hilfe von Herrn Prof. Dr. Brockmann und dem Forschungsassistenten Patrick Greany
entworfen.
Ausgewählte Ergebnisse der begleitenden Evaluierung
der Gründungsunternehmen
5 Gründerteams haben ihren Unternehmensnamen innerhalb des ersten Halbjahres geändert. Ursachen dafür sind
die Neuausrichtung des Geschäftes, Gesellschafterwechsel und mögliche Schutzrechtverletzungen. Der Aufbau
einer eigenen Unternehmensidentität stellt für die Hälfte
1
6 Monate
12 Monate
18 Monate
Abb. 4: Anzahl der Neubeschäftigten je Halbjahr aller Gründerteams.
4
Praktikant/in
Diplomand/in
Studentische/r Mitarbeiter/in
Mitarbeiter/in
3
2
1
6 Monate
12 Monate
18 Monate
Abb. 5: Zusammensetzung der Neubeschäftigten aller Gründerteams je Halbjahr.
der Unternehmen der Gründerwerkstatt bereits eine nicht
zu unterschätzende Hürde dar.
Die Gründungsunternehmen bestehen im Durchschnitt
aus 2 Mitarbeitern. Dabei reicht die Spannweite vom
Einzelunternehmer bis hin zu 6 Teammitgliedern.
Innerhalb der 18 Monate haben sich 4 von 9 Teams personell verändert. Wie Abbildung 4 zeigt, wurden in den
ersten 6 Monaten 7 Mitarbeiter beschäftigt. Dies ist die
höchste Anzahl an Neuzugängen über den gesamten
Erhebungszeitraum hinweg.
Abbildung 5 verdeutlicht die Zusammensetzung der
Beschäftigten. Bei dem neuen Personal handelte es sich
44
in erster Linie um Praktikanten, studentische Mitarbeiter
und Diplomanden. Im letzten Halbjahr konnten sogar 2
feste Mitarbeiter eingestellt werden. Die Mehrheit der
Beschäftigten stammt aus der TFH Berlin. Die Mitarbeit
wurde in den meisten Fällen vergütet.
8
Entwicklung
Die Gründerinnen und Gründer der Gründerwerkstatt
sind mit der Umsetzung ihrer technologieorientierten
Gründungsidee gut vorangekommen und hatten keine
oder anfänglich nur geringe Probleme mit der technologischen Entwicklungsarbeit, wie Abbildung 6 zeigt. Die in
der Anfangsphase bestehenden Probleme wurden mit
Hilfe der neuen Beschäftigten, die einen Hochschulhintergrund haben, aufgearbeitet. Auch das Mentorenprogramm hat zur Lösungsfindung beigetragen, so dass
kein Team im letzten Halbjahr mit ernsthaften technologischen Problemen zu kämpfen hatte. Dies verdeutlicht
die Bedeutung des gewählten Ansatzes, technologieorientierte Gründungen gerade in der entwicklungsintensiven Anfangsphase konsequent zu unterstützen.
3
Nein, keine Probleme
Ja, geringe Probleme
Ja, ernsthafte Probleme
7
6
5
4
2
1
6 Monate
12 Monate
18 Monate
Abb. 6: Technologische Entwicklung aller Gründungsunternehmen je Halbjahr.
500
Anzahl geknüpfter Kontakte
Anzahl potenzieller Kunden
450
400
350
300
250
200
150
100
Die Bedeutung von Schutzrechten für Gründungen wurde
von den Gründerteams hoch eingeschätzt. 4 Gründerteams haben insgesamt 5 Schutzrechte beantragt. 2
wurden bereits im ersten und 3 im letzten Halbjahr beantragt. Dies zeigt deutlich, dass innovative Geschäftsmodelle im Rahmen der Gründerwerkstatt gefördert werden.
Marketing
Alle Teams der Gründerwerkstatt setzten als Marketingmaßnahmen eine eigene Homepage und eine eigene
Geschäftsausstattung ein. Weiterhin wurden Flyer,
Pressemappen, Schreibblöcke, Empfehlungsschreiben,
Publikationen, Filme, Ausstellungen, Kongresse, politische Kontakte sowie Interviews in Tageszeitungen zu
Marketingzwecken verwendet.
Geschäftskontakte wurden durch persönliche Ansprache
und durch Mailings erzielt. Ebenso wurden auf Messen
und Ausstellungen Netzwerke gebildet. Weitere, von den
Gründern eingesetzte Marketing-Instrumente sind:
Stammtisch, OpenBC, KeyAccount Manager sowie die
Einbindung von Vertriebunternehmen.
50
6 Monate
12 Monate
18 Monate
Abb. 7: Anzahl der Geschäftskontakte und Anzahl potenzieller
Kunden aller Gründerteams je Halbjahr.
Die Kundenkontakte weisen eine erhebliche Streuung
nach Teams auf. Die Mehrheit der Unternehmen lag mit
ihren Kontaktanstrengungen im Plan und teilweise darüber. Abbildung 7 stellt die kumulierte Anzahl der Geschäftskontakte der Anzahl an potentiellen Kunden gegenüber. Die Abbildung verdeutlicht, dass die Geschäftskontakte im Laufe der Zeit gezielter vorgenommen worden sind und die Einstufung von Interessenten zum
Kunden vorsichtiger eingeschätzt wurde. Die Mehrheit
der Unternehmen konnte im letzten Halbjahr bereits auf
einen festen Kundenkreis verweisen und weniger Neukundenmarketing betreiben.
Erfolg
Alle Unternehmen konnten im Laufe der Förderzeit
Umsatz generieren. In den 18 Monaten hat sich dieser
über alle Unternehmen hinweg erhöht. Abbildung 8 zeigt
die kumulierten Umsätze über alle Unternehmen hinweg
pro Halbjahr. Die Umsatzzahlen weisen eine breite Streuung bei den Teams auf. Das Umsatzvolumen erreicht im
dritten Halbjahr den Höchstwert von 185.000 1. Ein Zeichen, dass durch die Inkubationszeit in der Gründerwerkstatt die Grundsteine für die finanzielle Selbstständigkeit
gelegt worden sind.
200 000
45
Umsatzhöhe in 1
180 000
160 000
140 000
120 000
100 000
80 000
60 000
40 000
20 000
Probleme
In jeder Befragung wurden die Gründerinnen und Gründer
nach den Ursachen für die Abweichungen vom Businessplan befragt. Als Hauptprobleme wurden besonders häufig markt- und wettbewerbsrechtliche sowie finanzielle
Ursachen genannt. Abbildung 9 zeigt die kumulierte Anzahl der Nennungen über alle Gründerteams hinweg für
den gesamten Förderzeitraum. Unter „Sonstige“ wurde
genannt: hoher Zeitaufwand für Formalien und Neuausrichtungen, das Fehlen an Arbeitskräften sowie die Abhängigkeit von Dritten.
Gründerwerkstatt
Die Gründerinnen und Gründer wurden gebeten, das
Angebot der TFH und der Gründerwerkstatt auf einer
Skala von 1 bis 5 zu beurteilen. Dabei bedeutet 5 sehr
wichtig und 1 weniger wichtig. Abbildung 10 gibt die
Evaluation der Gründerinnen und Gründer wieder. Am
wichtigsten werden der Austausch mit anderen Gründern, das Stipendium, der Arbeitsplatz sowie die Nutzung der TFH Labore eingestuft. Die Ergebnisse veranschaulichen, dass der Ansatz der Großraumbüros von
den Gründerinnen und Gründern gut angenommen wird,
und dass das Stipendium sowie die kostenlosen Büroräume ein geeignetes Gründungsförderungsinstrument
darstellen. Besonders ist an dieser Stelle anzumerken,
dass die Gründungsunternehmen der ersten Runde der
Gründerwerkstatt zeitweise mit den Gründungunternehmen der zweiten Runde in den Büroräumen gearbeitet
haben und dadurch ein besonderer Erfahrungsaustausch
stattgefunden hat.
6 Monate
12 Monate
Abb. 8: Kumulierte Umsatzhöhe in 1 über alle Gründerteams je
Halbjahr.
Sonstige
Markt/Wettbewerb
Finanzierung
Geschäftsidee
andere
Verpflichtungen
Infrastruktur
2
4
6
8
10
12
Abb. 9: Kumulierte Anzahl der Hauptprobleme über alle Teams
und Halbjahre.
Kommunikation mit anderen Gründern
Stipendium
Arbeitsplatz
Nutzung der TFH Labore
Telefonservice
TFH-Mentoring
Unterstützung bei Messeauftritten
Konferenzraum mit techn. Ausstattung
eGroupWare
Internet
Externes Coaching
Besprechungsraum
1,0
Neben der halbjährlichen Evaluation der Stipendiatinnen
und Stipendiaten ist eine gesonderte Abschlussbefragung
aller teilnehmenden Gründerinnen und Gründer der
18 Monate
2,0
3,0
4,0
5,0
Abb. 10: Ranking des Angebots der Gründerwerkstatt durch die
StipendiatInnen auf einer Skala von 5 (sehr wichtig) bis 1
(weniger wichtig).
46
ersten Runde durchgeführt worden. Erfasst wurden die
Planung der näheren unternehmerischen Zukunft der
Gründungsunternehmen und deren unternehmerischer
Erfolg. Im Folgenden werden ausgewählte Ergebnisse
der Abschlussbefragung dargestellt.
Abschlussbefragung aller teilnehmenden
Gründerinnen und Gründer der Gründerwerkstatt
Methodik
Alle Teammitglieder der Gründungsunternehmen der
ersten Runde der Gründerwerkstatt wurden schriftlich zu
ihren Erwartungen, Erfahrungen und Einstellungen in
Bezug auf ihre Selbstständigkeit in der Gründerwerkstatt
befragt.
Der Fragebogen beinhaltete 26 offene und geschlossene
Fragen. Die geschlossenen Fragen wurden in Form von
Ratingskalen abgefragt. Die Auswertung erfolgte anonym
und beinhaltet Daten von 16 Fragebögen (n=16).
Erfolg
80 % der Gründerinnen und Gründer werden ihr Unternehmen nach Verlassen des Inkubators erfolgreich weiterführen bzw. als selbstständige Unternehmer arbeiten.
Ein Gründer hat seine Unternehmensgründung bereits im
Oktober 2005 abgebrochen und eine interessante Tätigkeit bei BBC in London aufgenommen. Die Arbeiten an
seiner Unternehmensidee waren für die Einstellung förderlich.
Ein anderer Gründer musste leider erkennen, dass seine
innovative technische Produktidee in den 18 Monaten
nicht vermarktet werden konnte. Innerhalb der Förderzeit
hat er seine Geschäftsstrategie geändert und war als
freier Berater im Bereich Veranstaltungsmanagement
sowie Bühnenbau tätig. Am Ende wurde er von einem
kooperierenden Unternehmen seiner Gründungsidee eingestellt.
Ein Team, das aus 6 Gründern bestand, musste erkennen, dass sein Software-Entwicklungsprojekt zu aufwen-
dig ist. Einige Teammitglieder waren in Angestelltenverhältnissen tätig und konnten nicht mehr genügend Zeit
für das Projekt aufbringen. Das Projekt scheiterte letztendlich an Arbeitskräftemangel. Der Stipendiat arbeitet
mittlerweile als Freier Mitarbeiter bei einem anderen
Team aus der Gründerwerkstatt. Die Stipendiaten, die
ihre Gründung aufgegeben haben, kommen aus der
Fachrichtung Theater- und Veranstaltungsmanagement
sowie Medieninformatik.
Erwartungen
An die Selbstständigkeit hatten die Gründerteams vor
allem die Erwartung, unabhängig und selbst bestimmt zu
arbeiten, sich eine Lebensgrundlage zu schaffen sowie
die Produktidee in ein vermarktbares Produkt bzw. eine
vermarktbare Dienstleistung umzusetzen.
Die Erwartungen an die Gründerwerkstatt aus Sicht der
Gründerinnen und Gründer umfassen besonders die
finanzielle Unterstützung durch das Stipendium, das
Coaching/ die Beratung und das Mentoring, die
Büroräume und den Austausch mit anderen Gründern.
Gründernetzwerk
Die Gründerteams haben sich rege über ihre Erfahrungen
ausgetauscht. Die Hälfte der Gründerinnen und Gründer
hat mit anderen Teams der Gründerwerkstatt zusammengearbeitet. Diese Zusammenarbeit wurde im Durchschnitt
als hilfreich für die eigene Geschäftsentwicklung eingestuft.
Das Konzept der Großraumbüros hat die Kommunikation
zwischen den Gründerteams angeregt und zu einem
fruchtbaren Austausch geführt.
Alle Gründer planen, nach dem Verlassen des Start-upInkubators mit der TFH in Verbindung zu bleiben. Der
Kontakt zu den anderen Gründerteams wird von mehr als
der Hälfte der Gründerinnen und Gründer angestrebt.
Gründerwerkstatt
Alle Gründerinnen und Gründer haben das vielseitige
Seminarangebot genutzt und als hilfreich für die eigene
unternehmerische Entwicklung eingestuft. Dies verdeut-
licht die Wichtigkeit des Angebotes einer geeigneten
Qualifizierung in Form von Seminaren für Existenzgründer.
6 Gründerteams haben bereits geeignete Büroräume für
die Fortsetzung ihrer Unternehmungen nach dem Stipendium gefunden und teilweise bezogen. 2 Teams werden
drei Monate länger als geplant in den Büroräumen der
Gründerwerkstatt verbringen, was die Bedeutung der
kostenlos zur Verfügung gestellten Büros sowie des voll
ausgestatteten Konferenzraumes für Kundengespräche
und Präsentationen unterstreicht.
Probleme der Gründerwerkstatt
Einige Gründerinnen und Gründer empfanden die strukturierten formellen Handlungsabläufe in der Organisation der Gründerwerkstatt als störende Bürokratie.
Das Beratungsangebot wurde von den Gründerinnen und
Gründer differenziert beurteilt, von zu viel bis zu wenig.
Manche Gründerinnen und Gründer hatten sich mehr
Unterstützung durch das Team der Gründerwerkstatt
erhofft. Im Laufe der Zeit haben sie gemerkt, dass ein
Gründer selber die Gründung vornehmen muss.
Ratschläge
Die Ratschläge der jungen Unternehmerinnen und
Unternehmer an Erstgründer bringen zum Ausdruck, wie
bedeutend die Qualifizierung, Strategieberatung und das
Marketing des Geschäftsmodells sind und wie viel Arbeit
mit einer Existenzgründung zusammenhängt (siehe
Kasten rechts).
47
Beitrag der Gründerwerkstatt
Die Gründerwerkstatt hat aus Sicht der Gründer folgenden Beitrag für ihre Unternehmensgründung geleistet:
• die Möglichkeit, sich 18 Monate voll und ganz auf
die Gründung zu konzentrieren mit gesicherten
Lebensunterhalt
• leichterer Markteinstieg durch die finanzielle und
strukturelle Unterstützung
• sinnvolle Ratschläge durch die Mentorin/den
Mentor
• sehr angenehmes anregendes Arbeitsumfeld
• reger Austausch zwischen den Gründerinnen und
Gründern
• erfolgreiche Messeausstellungen
• technische Unterstützung und kostenlose Nutzung
der Labore zur Produktentwicklung
• Qualifizierung durch Seminare
• Räumlichkeiten für Kundengespräche, Präsentationen und Veranstaltungen
Ratschläge der Gründer der
Gründerwerkstatt I an Erstgründer
• Marketing als Erfolgsfaktor sehen
• 100% Überzeugtheit vom eigenen Produkt
• nicht quatschen – machen
• Chancen nutzen – umsetzen
• Coaching wahrnehmen
• SWOT-Analyse (Chancen, Risiken, Stärken und
Schwächen analysieren) durchführen
• Austausch mit anderen Gründern
• alle Seminare und Vorträge nutzen
• frühzeitig an Vermarktung denken, die Zeit ist
schneller rum als man denkt
• Vorsicht bei jeder Art von Beratern
Ausblick
© Arash Serkani
Gründerwerkstatt:
„Sie sind am Zug!“
Ausblick
50
Die Gründerwerkstatt wird sich weiterhin als Förderinstrument von Ausgründungen aus Hochschulen beweisen
müssen. Bisher ist die Gründerwerkstatt mit ihrer Konzeption innerhalb der Berliner Gründungsinitiativen einzigartig. Als Existenzgründungsinitiative der TFH Berlin
wird Sie weiterhin bestehen bleiben und gezielt technologieorientierte Unternehmensgründungen in der Startphase unterstützen. Die Mittelgeber, der Europäische
Sozialfonds, die Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft,
Technologie und Frauen sowie die TFH Berlin fördern das
Projekt bis Ende 2007. Eine Verlängerung wird angestrebt.
Die Gründerwerkstatt wird weiterhin Existenzgründungen unterstützen, die die Berliner Kompetenzfelder abdecken. Acht Unternehmensgründungen der Gründerwerkstatt I stammen aus dem Bereich ITK, eines der
Berliner Kompetenzfelder. Ein zweiter Durchgang von
zehn jungen Gründungsunternehmen hat im Juni 2006
mit der Umsetzung ihrer Ideen angefangen. Im März
2007 werden sieben weitere Teams hinzukommen.
Besonders wird auch zukünftig Wert auf die Qualifizierung der jungen Unternehmerinnen und Unternehmer
mit Hochschulhintergrund sowie auf den gezielten Knowledgetransfer aus der Hochschule heraus gelegt. Dafür
werden ein Seminarprogramm entworfen und mehrere
Kontaktabende wie zum Beispiel die Reihe „Gründer im
Dialog“ konzipiert.
Im Rahmen des Qualitätsmanagements wird stetig an
der Optimierung der Initiative gearbeitet, um einen noch
höheren Output zu erzielen. Wir streben an, dass alle
Unternehmen sich aufgrund ihrer Idee und Eignung sowie durch gezielte Beratung und Qualifizierung der Gründerwerkstatt am Markt erfolgreich etablieren können
und Arbeitsplätze schaffen. Bereits jetzt zeichnen sich
Lerneffekte ab, die sich positiv auf diese Durchgänge
auswirken.
Das Projektmanagement der Gründerwerkstatt wird an
der Vernetzung ins Berliner Gründernetzwerk arbeiten
sowie die Kontakte zur Berliner Wirtschaft ausbauen. Wir
werden weiterhin mit den Business Angels Club e.V.
Berlin-Brandenburg (BAC) und dem Technologie Coaching
Center Berlin (TCC) kooperieren.
Das Konzept dieser Veranstaltung ist der Wissenstransfer
vom erfolgreichen Jungunternehmer zum Existenzgründer
sowie die Netzwerkpflege. „Gründer im Dialog“ findet
quartalsweise statt und zu den bisherigen Gästen zählen
Herr Dr. Franz von bboxx und veloform sowie Herr Elmer
Staudt von der Berliner Volksbank. Hier werden nicht nur
unternehmerische Lebensläufe und Firmen vorgestellt,
sondern Erfinder – und Unternehmergeist verdeutlicht.
Die Existenzgründer und Gäste können gezielt Fragen
stellen und Anregungen für das eigene Unternehmen
gewinnen.
Die Gründerwerkstatt steht mit ihren Alumnis weiterhin
im Kontakt und begleitet die Unternehmensgründungen
über die Förderlaufzeit hinaus unterstützend.