Gründerwerkstatt - Beuth Hochschule für Technik Berlin
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Gründerwerkstatt - Beuth Hochschule für Technik Berlin
Impressum Gründerwerkstatt der Technischen Fachhochschule (TFH) Berlin Kurfürstenstraße 141 10785 Berlin [email protected] www.tfh-berlin.de/gruenderwerkstatt HerausgeberIn Prof. Dr.-Ing. Reinhard Thümer (Präsident) Prof. Dr. Gudrun Görlitz (Vizepräsidentin für Forschung und Entwicklung) Dipl.-Hdl. Harald Joneleit (Beauftragter für TechnologieTransfer) Dipl.-Kffr. Kristina Götze (Projektkoordinatorin) Redaktion Dipl.-Hdl. Harald Joneleit (Beauftragter für TechnologieTransfer) Dipl.-Kffr. Kristina Götze (Projektkoordinatorin) Den Inhalt der Gründerportraits auf den Seiten 14 bis 41 haben die Gründer selbst zu verantworten. Fotos Arash Serkani | Serkani Art Management Gestaltung und Satz Markus Weiß | www.typogo.de Druck und Bindung Frischmann Druck & Medien April 2007 ISBN 3-938576-06-5 Alle herangezogenen Studien sind auf dem G-Forum, der Interdisziplinären Jahreskonferenz zur Gründungsforschung des Förderkreises Gründungs-Forschung e.V., im November 2006 in Berlin vorgestellt worden. (www.fgf-ev.de). Vorwort Praxisnah und innovativ: Studiere Zukunft an der TFH Berlin! „Studiere Zukunft“ ist das Motto der Technischen Fachhochschule Berlin, der freundlichen Traditionshochschule in Berlins Mitte. Die TFH ist der Standort für praxisnahe Lehre und anwendungsbezogene Forschung. Als erste Berliner Hochschule hat die TFH Berlin bereits 2005 alle technischen, natur- und wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge komplett auf 72 neue zweistufige Bachelor- und Masterabschlüsse umgestellt. Das Spektrum reicht von den klassischen Ingenieurdisziplinen Maschinenbau, Elektrotechnik, Wirtschaftsingenieurwesen, Bauwesen sowie Gartenbau bis hin zu innovativen Studiengängen wie Informatik, Biotechnologie, Medizintechnik, Lebensmitteltechnologie, Audiovisuelle Medien, Geoinformationswesen und Veranstaltungstechnik und -management. Praxisnähe und das berufsqualifizierende Studium unterstreichen das zukunftsorientierte Profil der TFH. Studierende finden hier eine hervorragende Hochschule, an der Talente gefördert und Studierende in kleinen Gruppen exzellent betreut werden. Neueste Technologien in Lehre und Forschung gehören zum Studienalltag. Die Förderung von Frauen in Ingenieurstudiengängen wird ganz groß geschrieben. Rund 33% aller TFH-Studierenden sind Frauen. Gerade die Fachhochschulen sind es, die nicht im leeren Raum arbeiten; sie sind durch Struktur, Aufgabenspektrum und Aktivitäten eng mit der Wirtschaft verbunden. Sie agieren im internationalen Bereich – mit Kontakten in die ganze Welt. An der TFH sorgen Forschungsassistentinnen und Forschungsassistenten dafür, dass die innovativen Impulse aus den Forschungs- und Entwicklungslaboren der TFH direkt in die regionalen Unternehmen zur Realisierung getragen werden, so dass ein erfolgreicher und transparenter Wissenschaftstransfer möglich ist. Wir freuen uns, dass wir Ihnen hier zum ersten Mal einen Bericht zu unserem jüngsten Kind, der technologieorientierten Gründerwerkstatt, vorstellen können. Die Gründerwerkstatt versteht sich als Innovationsforum, das den Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft fördert, ein Leuchtturmprojekt, das Ausgründungen aus Hochschulen und den Weg in die Selbstständigkeit für ungefähr zehn Gründerteams pro Jahr ermöglicht. Seit 2005 ist die Gründerwerkstatt der TFH als Start-upInkubator ein fester Bestandteil der regionalen Existenzförderung. Sie bietet exzellente Rahmenbedingungen für Gründerinnen und Gründer, um ihre viel versprechenden Unternehmensideen in innovative vermarktbare Produkte und Dienstleistungen umzusetzen. Das Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds sowie von der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen gefördert. Die TFH ist stolz auf ihre Gründerinnen und Gründer und deren Unternehmen. Die TFH können Sie jederzeit besuchen, auch außerhalb unserer Öffnungszeiten. Wir freuen uns auf Ihren Besuch: www.tfh-berlin.de Prof. Dr. Reinhard Thümer Präsident der Technischen Fachhochschule Berlin (TFH) Prof. Dr. Gudrun Görlitz Vizepräsidentin für Forschung und Entwicklung der Technischen Fachhochschule Berlin (TFH Grußwort Volkmar Strauch Staatssekretär der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen Sehr geehrte Leserinnen, sehr geehrte Leser, das Gründungsgeschehen in Deutschland gewinnt seit einigen Jahren an Bedeutung – die Zahl der Selbstständigen steigt. Vorneweg ist Berlin. Es hat eine ganz spezielle dynamische Start-up-Kultur und kann sich als Gründerhauptstadt Deutschlands behaupten: mit 13,9% Selbständigen liegt Berlin um 2,7 Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt. Begünstigt wird diese positive Entwicklung durch gezielte staatliche Förderprogramme, die sich in Berlin vor allem dem Ausbau von Gründerzentren und dem Technologietransfer der Hochschulen widmen. Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen stuft die Förderung von Gründern mit Hochschulhintergrund als eine besonders wichtige Aufgabe ein. Vor allem aber kommt es auf die Bereitschaft junger Menschen an, die Chancen einer Selbständigkeit – die aber nicht ohne Risiken zu haben ist – zu ergreifen. In gemeinsamen Diskussionen mit der TFH Berlin haben wir nach einer Fördermöglichkeit gesucht, die die Risiken einer technologieorientierten Unternehmensgründung minimiert. In der Gründerwerkstatt werden innovative Gründungsvorhaben durch ein 18monatiges Stipendium sowie die Bereitstellung von Büroräumen gefördert. Weiterhin werden fachliche und betriebswirtschaftliche Lücken durch beratende Professoren der TFH aufgefangen. Das stabilisiert die Gründungsprozesse. Acht der zehn Unternehmen des ersten Durchganges der Gründerwerkstatt konnten sich erfolgreich nach Förderablauf am Markt etablieren. In der zweiten Runde wird die Gründerwerkstatt der TFH Berlin mit 17 Gründerteams fortgeführt. Persönlich habe mich sehr darüber gefreut, dass ich den Gewinnern des Businessplan-Wettbewerbes der TFH Gründerwerkstatt die Stipendiatenurkunden auf den Deutsche Gründer- und UnternehmerTagen im Jahre 2005 (deGut) überreichen durfte. Ich habe da Optimisten kennengelernt, die Mut machen und zum Nachmachen anregen. Volkmar Strauch Staatssekretär Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen Inhaltsverzeichnis Idee der Gründerwerkstatt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Gründerportraits Clindara . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 CryoSnow . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Planaris . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Produktivbüro . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Red Squirrel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Reventix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Serkani Art Management . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Sync Rage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Liesemann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Squirrel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Statistik und Evaluation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 Idee der Gründerwerkstatt © Arash Serkani Gründerwerkstatt: „Ort der Strategie.“ Idee der Gründerwerkstatt 8 Die Gründerwerkstatt der TFH Berlin Wirtschaftspolitik hat neben der Bestandspflege der Unternehmen auch die Aufgabe, Innovationen zu fördern. Berlin als der größte Wissenschaftsstandort Deutschlands bietet viele Möglichkeiten, Innovationen aus allen Bereichen hervorzubringen. Unternehmensausgründungen aus Hochschulen tragen erheblich zur Förderung von Innovationen, der Wettbewerbsfähigkeit, des Wirtschaftswachstums, des Technologietransfers und Strukturwandels einer Region bei. Wirtschaftspolitisch sollen durch geeignete Förderinstrumente Innovationen zu Unternehmen werden, die die regionale Wirtschaft erneuern. Arbeitsmarktpolitisch gesehen führen innovative Unternehmensgründungen besonders zur Schaffung neuer Arbeitsplätze in der Wirtschaft. Gerade vor dem Hintergrund der hohen anhaltenden Arbeitslosigkeit in Deutschland ist der Beitrag von Unternehmensgründungen zum Abbau von Arbeitslosigkeit ein bedeutender Pfeiler der Arbeitsmarktpolitik. Ausgründungen aus Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen wachsen besonders schnell und haben einen großen positiven Einfluss auf den Arbeitsmarkt, wie Prof. Dr. Brettl von der RWTH-Aachen anhand einer aktuellen Studie nachweisen kann. In der Wirtschaftsregion Berlin gibt es viele Förderinstrumente für Unternehmensgründungen und ein gut funktionierendes Gründernetzwerk. Eine besondere Förderung von technologieorientierten Unternehmen aus dem Wissenschaftsbereich fehlte jedoch. Gerade technologieorientierte Unternehmensgründungen benötigen einen längeren Entwicklungszeitraum für Prototypen oder produktionsnahe Dienstleistungen. Gründungsunternehmen sind besonderen Finanzierungsbedürfnissen ausgesetzt und haben Schwierigkeiten, Fremdkapital von Kreditinstituten Grundriss der Gründerwerkstatt (Zeichnung: *produktivbüro) zu bekommen. Die European Business School in OestrichWinkel konnte dies als größte wahrgenommene Hürde der Existenzgründung unter Akademikern ausmachen. In gemeinsamen Diskussionen mit der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen wurden die Rahmenbedingungen für innovative Unternehmensgründungen erörtert. Mit der Gründerwerkstatt wurde ein neuartiges Instrument der Gründungsförderung geschaffen, das besonders die Startphase von technologieorientierten Gründungen fördert und damit das vorhandene Defizit durch die längeren Entwicklungsphasen abdeckt. Die Gründerwerkstatt richtet sich ausdrücklich an von Arbeitslosigkeit bedrohte Mitarbeiter der Berliner Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen, an arbeitslose Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen sowie Studierende im Abschlussjahr. Die Gründerwerkstatt ermöglicht jungen Existenzgründerinnen und -gründern ihre innovativen Ideen in vermarktbare Produkte und Dienstleistungen umzusetzen. Ca. 18 Monate lang erhalten Gründerinnen und Gründer ein Stipendium, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Dadurch wird das Risiko einer Existenzgründung erheblich reduziert und ermutigt Interessierte, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Die TFH steht ihnen dabei fachlich und materiell zur Seite. In der Gründerwerkstatt werden, in Anlehnung an die anwendungsbezogene Lehre und Forschung der TFH, anwendungsbezogene Unternehmensgründungen besonders unterstützt. Die Lehre und Forschung der TFH deckt die klassischen Ingenieursfächer und Naturwissenschaften ab. In den über 100 Laboren können Entwicklungen, Gutachten und Tests durchgeführt werden. Dieses breite Spektrum an anwendungsbezogenem Wissen unterstützt die Gründerinnen und Gründer auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit. Durch das Mentoring von erfahrenen Professorinnen und Professoren der TFH aus einem relevanten Fachbereich entsteht ein fruchtbarer Austausch zwischen Gründern und Wissenschaftlern. Durch die langfristige Zusammenarbeit werden neue Lernprozesse initiiert, die den Gedanken der Selbständigkeit und des Konferenzraum der Gründerwerkstatt Unternehmertums in die Hochschule tragen und neu bewerten. Zur Unterstützung der Gründungsprozesse können die Gründerinnen und Gründer Praxissemester, Studienarbeiten und Diplomarbeiten an Studierende vergeben. Diese gewinnen erste Einblicke in die Welt der Existenzgründungen und werden ermutigt, eigene Geschäftsideen und Unternehmergeist zu entwickeln. Die Verflechtung aus Wissenschaft, Unternehmern und Gründern ist ein zentraler Bestandteil des Konzeptes der Gründerwerkstatt. Um die Unternehmensnähe der Gründerwerkstatt zur Wirtschaft zu sichern, ist ein Gründerbeirat konzipiert worden. In diesem sind die Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg e.V. (UVB) und das Technologie Coaching Center GmbH (TCC) als externe Mitglieder beratend tätig. Weiterhin existiert eine Kooperation mit dem Club der Business Angels Berlin-Brandenburg e.V. (BAC), der die geförderten Geschäftsmodelle mit kritischen Unternehmeraugen prüft und mit Rat und Tat den Gründerinnen und Gründern zur Seite steht. Akademiker erhoffen von Existenzgründungsförderungen besonders eine Anschubfinanzierung, Beratungsangebote und Lehrveranstaltungen, wie Wissenschaftler der European Business School in Oestrich-Winkel herausfanden. Die Gründerwerkstatt deckt diese Wünsche von Gründungsinteressierten ab. Sozialfonds sowie aus Landesmitteln der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen. Die TFH unterstützt die Gründerwerkstatt finanziell aus Hochschulmitteln. Räumlichkeiten der Gründerwerkstatt Die Räumlichkeiten der Gründerwerkstatt wurden als Großraumbüros konzipiert. Mehrere Teams teilen sich dabei ein Büro. Insgesamt umfasst die Gründerwerkstatt vier Großraumbüros für Gründer, ein Koordinationsbüro sowie einen Konferenzraum und eine Empfangshalle. Die offene Arbeitsatmosphäre fördert die Kommunikation und somit den Erfahrungsaustausch zwischen den Gründerinnen und Gründern. Qualifizierung der Gründerwerkstatt Das Team des TechnologieTransfers der TFH berät die Gründerinnen und Gründer sowie Bewerberinnen und Bewerber. Weiterhin werden Kontakte zu externen Beratern hergestellt. Der Ansatz des Mentorships vermittelt Wissen durch Professorinnen und Professoren. Betriebswirtschaftliche, rechtliche und soziale Kenntnisse werden durch relevante Seminare und Vorlesungen von Professorinnen und Professoren sowie von externen Veranstaltern verfestigt. Personal der Gründerwerkstatt Zielgruppe der Gründerwerkstatt Die Gründerwerkstatt richtet sich an Gründungsinteressierte, die eine technologieorientierte Unternehmensgründung oder ein produktionsnahes Dienstleistungsunternehmen planen. Bewerber sollten ihren Wohnsitz in Berlin haben und nicht älter als 40 Jahre alt sein. Um sich für einen Platz in der Gründerwerkstatt zu bewerben, sind ein Businessplan, Angaben zur Person und vorhandene Referenzen einzureichen. Finanzierung der Gründerwerkstatt Die Gründerwerkstatt baut auf drei Säulen der Finanzierung auf: Gefördert wird sie aus Mitteln des Europäischen Die Gründerwerkstatt wird durch die Projektkoordination und einen Gründer-Service Manager betreut. Diese kümmern sich um die Einzelberatung, Seminarangebote und Veranstaltungen und vermitteln Kontakte ins Gründungsnetzwerk Berlins. Das Personal ist weiterhin verantwortlich für den reibungslosen Ablauf von Bestellungen und organisiert die Arbeitsprozesse in der Gründerwerkstatt. Das Konzept der Gründerwerkstatt umfasst die Idee des lernenden Netzwerkes. Lernen bedeutet die Akquisition und Integration von externem Wissen, um langfristig Wettbewerbsvorteile sichern zu können. Prof. Dr. Walter von der ChristianAlbrecht Universität zu Kiel kann in einer aktuellen Stu- 9 10 die nachweisen, dass es einer intern offenen Kommunikation im Gründungsunternehmen sowie gut koordinierter externer Beziehungen bedarf, damit es bei Ausgründungen aus Hochschulen und wissenschaftlichen Institutionen zu einer besonders erfolgreichen Performance kommt. Qualitätssicherung der Gründerwerkstatt Die Erstellung eines Businessplans ist der erste Schritt der formalen strategischen Planung. Ein weiterer Schritt ist der Monatsbericht der Stipendiatinnen und Stipendiaten. Sie berichten als strategische Kontrolle der Projektleitung monatlich von ihren Fortschritten, Erfolgen und Problemen sowie Meilensteinen. Die Bedeutung der Qualitätssicherung im Gründungsprozess sieht auch Prof. Dr. Schwarz von der Universität Oldenburg. Er konnte anhand einer Studie zeigen, dass standardisierte Verfahren, z.B. in Form von strategischen Kontrollinstrumenten, zu erhöhtem Wachstum beitragen. Im Rahmen des Qualitätsmanagements wird weiterhin eine begleitende Evaluierung der Gründerteams sowie der Gründerwerkstatt durchgeführt. Sie dient der Qualitätssicherung und Optimierung der Gründungsunternehmen und der Gründerwerkstatt. Im Abschnitt Statistik und Evaluation sind ausgewählte Ergebnisse dieser Erhebungen in verkürzter Form dargestellt. Das Team der Gründerwerkstatt ist im Arbeitskreis der Hochschulpräinkubatoren tätig und nimmt somit an der wissenschaftlichen Diskussion zu deutschlandweiten Hochschulinitiativen aus dem Bereich Existenzförderung teil. Weiterhin werden Impulse der internationalen Gründungsforschung in der Gründerwerkstatt aufgenommen. Erster Durchgang – Gründerwerkstatt I Im April 2005 zogen die 10 Siegerinnen und Sieger des Businessplan-Wettbewerbes als erste in die Büroräume in der Kurfürstenstrasse ein. Wenige Tage später wurden ihnen auf den deutschen Gründer- und Unternehmertagen (deGut) in Berlin feierlich die Stipendiatenurkunden durch Herrn Staatssekretär Volkmar Strauch über- reicht (siehe Foto rechts). Sie wurden unter zahlreichen Bewerbern ausgewählt, sich innerhalb von 18 Monaten in der Gründerwerkstatt zu erfolgreichen Unternehmen zu entwickeln. Das Gründungsstipendium in Höhe von 1.500 1 monatlich ermöglicht den Existenzgründerinnen und -gründern, sich ihren Traum von der Selbstständigkeit zu erfüllen. Alle 10 Stipendiatinnen und Stipendiaten haben den mutigen Entschluss gefasst, die Herausforderung einer Existenzgründung anzunehmen. Die Räumlichkeiten der Gründerwerkstatt wurden extra für diesen ersten Durchgang der Gründerwerkstatt renoviert und gestaltet. Alle Teams haben bei der Phase der Büroeinrichtung angepackt und konnten schnell mit der Umsetzung ihres Geschäftsmodells loslegen. 80% der Gründerteams des ersten Durchgangs der Gründerwerkstatt haben sich ihren Traum von der Unabhängigkeit erfüllt und führen ihr Unternehmen nach der Stipendiumslaufzeit auf eigenen Beinen fort. Auf den folgenden Seiten stellen sich die gegründeten Teams vor. 2 Gründer (20%) haben ihre Selbstständigkeit aufgegeben und sind von Unternehmen eingestellt worden. Leistungsspektrum der Gründerwerkstatt im Überblick • Gründerstipendium • Kostenloses Büro • Internet und Medienzugang • Mentorship durch TFH-Professoren • Nutzungsmöglichkeit von über 100 Laboren • Betriebswirtschaftliche Beratung bei der Verfeinerung der Businesspläne • Workshops und Seminare • Materielle Unterstützung bei der Entwicklung von Prototypen und sonstigen Entwicklungen • Finanzielle Förderung von Messeauftritten • Unterstützung bei Geschäftsanbahnungen • Förderberatung und Kontaktvermittlung • Austausch mit anderen Gründern 11 von links: Staatssekretär Volkmar Strauch (Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen), Harald Joneleit (Beauftragter für TechnologieTransfer der TFH), Prof. Dr. Gudrun Görlitz (Vizepräsidentin für Forschung und Entwicklung der TFH) sowie Gründerinnen und Gründer der TFH Gründerwerkstatt bei der Verleihung der Stipendiatenurkunden auf der deGut 2005. Danksagung der Gründerwerkstatt Die Gründerwerkstatt der TFH Berlin bedankt sich bei der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen, besonders beim Referat für Wirtschaftsförderung und dem Abteilungsleiter Herrn Heinz-Josef Brouwers und seinen Mitarbeitern für die Unterstützung sowie für die gute Zusammenarbeit. Weiterhin bedanken wir uns bei Frau Prof. Dr. Gudrun Görlitz, Vizepräsidentin für Forschung und Entwicklung der TFH Berlin, für ihr Engagement für die Gründerwerkstatt und ihre Arbeit im Gründerbeirat. Unser Dank gilt auch den weiteren Mitgliedern des Gründerbeirates Herrn Andreas Bißendorf, Geschäftsführer vom Technologie Coaching Center Berlin, Herrn Sven Weickert von der Vereinigung der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg e.V. sowie Herrn Prof. Dr. Justus Lackmann und Herrn Prof. Dr. Heiner Brockmann von der TFH Berlin. Ein Dankeschön geht an die Business Angels und ihr Interesse an der Gründerwerkstatt sowie ihrer Unterstützung der Gründer. Weiterhin möchten wir uns bei den Forschungsförderern der Berliner Universitäten, im Besonderen Herr Varadinek von der Freien Universität Berlin und Herrn Wolfgang Krug von der Technischen Universität Berlin für die nützlichen Anregungen und den institutionsübergreifenden Informationsaustausch sowie bei allen Berliner Netzwerkern im Bereich Gründungsförderung bedanken. Besonderer Dank gehört den Gründern der Gründerwerkstatt, die durch ihren persönlichen Einsatz zum Gelingen des Projektes wesentlich beigetragen haben. Harald Joneleit Beauftragter für TechnologieTransfer Kristina Götze Projektkoordinatorin TFH Gründerwerkstatt Gründerportraits © Arash Serkani Gründerwerkstatt: „Ein Brunnen voller Ideen.“ Clindara »Die Gründerwerkstatt ist eine sehr gut ausgestattete Einrichtung der TFH Berlin, die entscheidend zum Unternehmenserfolg beiträgt.« 14 Unternehmensidee In der Endphase meines Studiums „Clinical Trial Management“ an der Technischen Fachhochschule Berlin erfuhr ich zum ersten Mal vom Wettbewerb der Gründerwerkstatt der TFH Berlin. Ich spielte schon länger mit dem Gedanken, mein eigener Chef zu werden. Mir kam die Idee, Dienstleistungen für den Pharmabereich anzubieten, weil dieser Bereich zu den zukunftsträchtigen Branchen gehört. Im Laufe der Zeit kristallisierte sich heraus, dass das Angebot für Seminare in diesem Bereich die größten Chancen bietet, wenn man am Anfang der Selbständigkeit steht. Meine Dienstleistung umfasst den Unterricht für Prüfärzte und Studienkoordinatoren über die bestimmten Regelungen und Vorschriften bei der Durchführung Klinischer Prüfungen. Diese Seminare werden in der Regel in Form von Kompaktkursen gehalten. Eine sehr interessante und spannende Aufgabe war die Zusammenarbeit mit dem „produktivbüro“, ein weiteres Team aus der Gründerwerkstatt, zur Entwicklung meines Geschäftslogos. Diese Aufgabe machte sehr viel Spaß, weil ich hierbei der eigenen Kreativität freien Lauf lassen konnte und mich an keinerlei bürokratische Vorgaben zu halten hatte. Zuerst wurde eine Grundidee für das Logo entwickelt. Dazu wurden mir ganz unterschiedliche Entwürfe vorgestellt. Nachdem ich mich für ein grobes Layout entschieden hatte, wurde es vom „produktivbüro“ anschließend so bearbeitet, dass es für verschiedenste Einsatzmöglichkeiten (Visitenkarten, Fax- und Briefpapier, Email) geeignet war. Die Farben wurden so gewählt, dass es auch noch bei „schwarzweißem“ Druck gut erkennbar war. Während der Zeit in der Gründerwerkstatt besuchte ich insgesamt zwei Seminare der Technologie Coaching Center GmbH zu den Themen Analysetechniken und Vorbereitung auf die Finanzierung. Zusätzlich biete ich als Dienstleistung die Koordination von Klinischen Prüfungen im Prüfzentrum an. Ich übernehme dabei die Dateneingabe in elektronische Datenbanken, die Kontrolle der Prüfarztordner im Hinblick auf Codierungs- und Eingabefehler sowie die Durchführung von Qualitätskontrollen. Dabei geht es darum, ob die Ausgabe der Studienmedikation exakt nach den Vorgaben aus dem Studienprotokoll dokumentiert wurde. Rückblick auf die Gründerwerkstatt Am Anfang der Gründung lag mein Tätigkeitsschwerpunkt auf dem Schaffen der notwendigen Voraussetzungen zur Aufnahme der Geschäftstätigkeit. Dazu zählte das Abschließen zahlreicher Versicherungen, was sehr zeitintensiv war. Zwischen dem Angebot und dem endgültigen Vertragsabschluss für die Rechtsschutz- und Haftpflichtversicherung lagen fünf Monate, weil vielen Versicherungen meine Dienstleistung komplett unbekannt war. Im Laufe der Tätigkeit hat sich aber auch herausgestellt, dass nicht alle meine Tätigkeiten durch diese Versicherung abgedeckt werden, was sich negativ auf meine Geschäftsplanung auswirken könnte. Gründerin: Christina Hoffmann Ausblick Die Durchführung von Seminaren hat sich als sicheres Standbein etabliert. Diese Tätigkeit findet bevorzugt am Wochenende statt. Besonders in letzter Zeit treten jedoch auch neue Konkurrenten in den Markt ein. Zusätzlich kommt hinzu, dass an vielen Universitätskrankenhäusern Zentren für Klinische Studien eingerichtet werden, die eine ernstzunehmende Konkurrenz darstellen. Beispiel für eine Datenbank in der Klinischen Forschung Nach diesen Vorbereitungen konnte ich dann aktives Marketing betreiben und unter anderem die Charité, die Schering AG und die Serono GmbH als Kunden gewinnen. Im Laufe der Zeit in der Gründerwerkstatt baute ich meine Fähigkeiten im Marketingbereich immer mehr aus. Die Durchführung von aktiven Marketingmaßnahmen gehört noch heute zu meinen größten Herausforderungen. Ein besonderer Erfolg war die Teilnahme am Businessplanwettbewerb Berlin-Brandenburg 2006. Die intensive Vorbereitung auf die drei Stufen dieses Wettbewerbes hat sich in jeder Hinsicht gelohnt. Ich erreichte von 545 Teilnehmern den 18. Platz und somit eine Platzierung unter den ersten 20 Teilnehmern. Dieses hervorragende Abschneiden zeigt mir, dass meine Geschäftsidee sehr gut durchdacht ist und auch von externen Kundenberatern von Banken als realisierbar und praktikabel eingestuft wird. Es hat sich für mich als sinnvoll erwiesen, meinen Businessplan regelmäßig zu aktualisieren, um das Erreichen meiner eigens gesteckten Ziele zu überprüfen. Für die Charité arbeite ich in mehreren Projekten mit. Insgesamt bin ich an der Koordination fünf verschiedener Studien mit beteiligt. Aufgrund von möglichen Budgetkürzungen bei der Charité muss jedoch auch eine sehr kurzfristige Änderung der Auftragslage bei der Planung mit einkalkuliert werden. Versicherungstechnisch gibt es aktuell Probleme, weil nicht alle Tätigkeiten durch meine Haftpflichtversicherung abgedeckt werden. Hoffentlich findet sich dafür in Kürze noch eine Lösung. 15 16 Curriculum Vitae Angaben zum Unternehmen Christina Hoffmann Alter 28 Jahre Gründungsjahr 2005 Beruflicher Werdegang seit 2005 Clindara, Geschäftsführerin, Berlin Dienstleistungen im Bereich Klinischer Prüfungen Rechtsform Einzelunternehmen 2005 – 2005 Schering AG Berlin, Praktikantin, Berlin Mitarbeit an Studien und Datenmanagement 2000 – 2001 Asia Bio Systems AG, Praktikantin, Bangkok, Thailand Projektmanagement 2001 – 2002 Klinikum Konstanz, Springerin Assistenz im Pflegebereich Studium 2004 – 2005 Technische Fachhochschule Berlin Master of Science in Clinical Trial Management 1998 – 2004 Universität Konstanz Diplom-Verwaltungswissenschaftlerin 2002 – 2002 University of Massachusetts, Amherst, USA Austauschstudentin im Department Public Policy and Administration Anzahl Mitarbeiter 1 Mitarbeiter, temporäre Zusammenarbeit mit Dritten Kooperationen Produktivbüro (Entwicklung Logo) Referenzen · Schering AG seit Mai 2005 · Charité Berlin seit Juli 2006 · Serono GmbH seit August 2006 Kontaktdaten Clindara Kurfürstenstraße 141 10785 Berlin Ansprechpartnerin Christina Hoffmann Tel.: 0177-433 83 83 Fax: 030-201 818 42 E-Mail: [email protected] CryoSnow GmbH „Man soll die Dinge nehmen, wie sie kommen. Aber man sollte dafür sorgen, dass die Dinge so kommen, wie man sie nehmen möchte.“ Unternehmensidee CryoSnow ist ein produzierendes Berliner Maschinenbauunternehmen. Die im Januar 2005 von Felix Elbing und Marc Knackstedt gegründete Firma entwickelt, produziert und vertreibt Reinigungs- und Vorbehandlungsgeräte zum CO2-Schneestrahlen. Die umweltfreundliche Technologie des CO2-Schneestrahlens arbeitet trocken und lösemittelfrei und stellt eine kostengünstige Innovation für die Oberflächentechnik dar. Das Verfahren wird zum industriellen Reinigen und Vorbehandeln von Bauteilen, Maschinen und Anlagen sowie Werkzeugen und Formen eingesetzt. CryoSnow hat sowohl manuelle Strahlgeräte als auch automatisierte Systeme für Großanlagen entwickelt. Anwendung findet das Verfahren insbesondere in der Lackiervorbehandlung von Kunststoffund Metallteilen, der Automobil- und Verkehrstechnik, der Kunststoff- und Gummiproduktion und der metallverarbeitenden Industrie. Darüber hinaus wenden bereits eine Reihe von Dienstleistungsunternehmen das Verfahren für verschiedene Reinigungsarbeiten, wie z.B. die Brandsanierung und die Fahrzeugaufbereitung, an. Am Berliner Standort erfolgt neben Entwicklung und Konstruktion auch die Geräte- und Anlagenproduktion. Der Vertrieb wird zum Teil direkt, aber auch über Partnerunternehmen abgewickelt. Rückblick auf die Gründerwerkstatt Seit 2002 haben Felix Elbing und Marc Knackstedt an der Technologieentwicklung des CO2-Schneestrahlens gearbeitet. Die Unternehmensgründung als GmbH erfolgte Anfang 2005. Während der Zeit in der Gründerwerkstatt hat das CryoSnow-Team das Gründungsvorhaben in ein selbstständig agierendes Unternehmen überführt. Diese Umsetzung umfasste die Transformation der technischen Basisinnovation in Serienprodukte, den nationalen Markteinstieg, den Aufbau des Firmenstandorts sowie die Schaffung der organisatorischen und finanziellen Rahmenbedingungen. Neben der Gründerwerkstatt, die zum Austausch mit den anderen Teams diente, befand sich der Firmensitz von CryoSnow im Zitadellenweg 20 e in Berlin-Spandau (Haselhorst). In unmittelbarer Nähe befinden sich ein Lebensmittelwerk der Nestlé Deutschland AG, die Motorradproduktion der BMW AG sowie Produktionsstätten der Siemens AG und der Osram GmbH. Eine Unterstützung in der Gründungsphase war die Zusammenarbeit mit den Einrichtungen der TFH Berlin. Mit den Laboren für Umwelttechnik, für Rasterelektronenmikroskopie und für Werkstoffanalytik wurden Bauteil- und Oberflächenanalysen durchgeführt. Sowohl das Labor für Umwelttechnik als auch das Labor für Regelungstechnik förderten die Entwicklungsarbeiten durch die zeitweise Überlassung von Messtechnik. Der Bereich TechnologieTransfer unterstützte das Marketing und die Messeauftritte. Die Produktpalette von CryoSnow umfasst die Strahlgeräte CS4-Medium und CS4-Large als Tischgeräte (Desktop) und als mobile Einheiten (Trolley). Zusätzlich werden Automatisierungslösungen, kundenspezifisches Engineering, technisches Zubehör und Service angeboten. Die Technologie des CO2-Schneestrahlens stellt durch die geringen Investitions- und Betriebskosten eine sinnvolle Alternative zu konventionellen Reinigungs- und Strahlverfahren dar. Die Geräte werden lediglich an eine Flüssig-CO2- und eine Druckluft-Versorgung angeschlossen und sind sowohl für den manuellen als auch automatisierten Einsatz konzipiert. Elektrischer Strom ist Bisher hat CryoSnow zum Großteil manuelle CO2-Schneestrahlgeräte vom Typ CS4-Large (Bild) vertrieben. 17 18 nicht notwendig. Bei der Anwendung des Verfahrens wird Flüssig-CO2 aus einer Steigrohrflasche oder einem Niederdrucktank in einer speziellen Agglomerationskammer in verdichtete CO2-Schneepartikel umgewandelt. Diese CO2-Schneepartikel werden dann mit Druckluft bei nahezu Schallgeschwindigkeit auf die zu bearbeitende Oberfläche gestrahlt. Durch die Sublimation der CO2-Schneepartikel treten nach dem Prozess keine flüssigen oder festen Strahlmittelrückstände auf. Die Oberflächenreinigung und -vorbehandlung erfolgt effektiv, kostengünstig und umweltfreundlich. Anwendung findet das Verfahren in einer Vielzahl von industriellen Branchen. Die Produkte werden sowohl im Direktvertrieb als auch über Partnerunternehmen national wie international vertrieben. Erste Vertriebsstrukturen sind durch das bestehende Netzwerk sowie die laufenden Entwicklungs- und Referenzprojekte gelegt. Ausblick In den nächsten 5 Jahren wird sich die Unternehmensgründung CryoSnow zu einem kleinen selbstständig agierenden Technologieunternehmen mit 10 Mitarbeitern entwickeln. Die Produktpalette umfasst sowohl Strahlgeräte zum CO2-Schneestrahlen, die in Kleinserien produziert werden, als auch kundenspezifische Sonderanlagen für automatisierte Projekte. Die automatisierte CO2-Vorbehandlung von Kunststoffteilen vor dem Lackieren kann mit 100 mm breiten Flachstrahldüsen großflächig und bei kurzen Reinigungszeiten umgesetzt werden. CryoSnow setzt dabei auf eine stetige Weiterentwicklung des existierenden Produktangebots sowie durch Umsetzung von Innovationen auf neue Produkte, die die Angebotspalette im Bereich Reinigen und Vorbehandeln mit CO2-Strahltechnik komplettieren. Die Fertigung der Produkte wird auch weiterhin am Standort Berlin erfolgen. Hierzu werden zur Zeit die Fertigungskapazitäten von einer kleinen Werkstattfläche mit ca. 140 m2 auf eine Produktionsfläche von ca. 640 m2 erweitert. Zur Sicherung der Produktionskosten und zur Gewährleistung von Lieferterminen wird das Lieferantennetzwerk für Standard- und Fertigungsteile konsequent erweitert. Der Vertrieb wird sowohl direkt als auch mit Partnerunternehmen erfolgen. Die Kooperation mit der Linde AG - The Linde Group soll weltweit auf alle Linde-Gesellschaften ausgedehnt werden. Mit führenden Anlagenund Maschinenherstellern, die CryoSnow-Produkte als Technologie in deren Prozessketten mit anbieten, soll die Zusammenarbeit intensiviert werden. Durch Kooperationen mit Global Playern und ein einheitliches Marketing wird die Marktführerschaft im Bereich CO2-Strahlen angestrebt. Die Zusammenarbeit mit der Gründerwerkstatt und der TFH Berlin soll langfristig fortgeführt werden. Felix Elbing (links) und Marc Knackstedt (rechts) setzen auf Berlin als Unternehmensund Produktionsstandort. Curriculum Vitae Angaben zum Unternehmen Felix Elbing Alter 35 Gründungsjahr: 2005 Rechtsform: GmbH Gesellschafter: Felix Elbing, Marc Knackstedt, Patric Stegenwalner Anzahl Mitarbeiter: 3 Patente: mehrere angemeldete und erteilte Schutzrechte (DE, EP, PCT) Kooperationen: Linde AG - The Linde Group Referenzen: · Altmärker Kunststofftechnik GmbH · Beck Industriereinigung GmbH · Bergler GmbH & Co. KG · Brandstätter GmbH & Co. KG - Playmobil · DaimlerChrysler AG · FIBA-Autoaufbereitung GmbH · Geiger Industrielackierungen GmbH · Kober & Moll GmbH · Linde AG - The Linde Group · Linde Gas GmbH / Österreich · Linde Gas s.a. / Frankreich · Munters Service GmbH · Paul Müller GmbH · Präzisa Kunstkautschuk-Waren Betriebs-GmbH · Siemens AG - Siemens VDO Automotive · Volkswagen AG Beruflicher Werdegang seit 2005 CryoSnow GmbH, Berlin | Geschäftsführer 2002 – 2004 Weather Technologies GbR, Teltow | Geschäftsführender Gesellschafter 2000 – 2002 Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik, Berlin | Gruppenleiter 1996 – 2000 Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb, TU Berlin | Wissenschaftlicher Mitarbeiter Studium 1990 – 1996 TU Berlin | Energie- und Verfahrenstechnik 1994 – 1995 TU Wien | Verfahrens- und Umwelttechnik Marc Knackstedt Alter 29 (Auszug aus der Referenzliste) Beruflicher Werdegang seit 2005 CryoSnow GmbH, Berlin | Technischer Leiter/Prokurist 2004 – 2004 Green Tech GmbH & Co. KG, Hofolding | Freier Mitarbeiter 2003 – 2004 Designpraxis Diener GmbH, Ulm | Mitarbeiter Studium 1998 – 2003 Bergische-Universität-Wuppertal | Industrial Design Kontaktdaten CryoSnow GmbH Zitadellenweg 20 e 13599 Berlin Ansprechpartner: Felix Elbing (Geschäftsführer) Tel.: 030/330 968 30 Fax: 030/330 968 39 E-Mail: [email protected] www.cryosnow.com 19 Planaris „Die Gründerwerkstatt wird sich in den kommenden Jahren stetig verbessern und noch vielen Gründern den Weg in die Selbständigkeit ebnen.“ 20 Unternehmensidee Rückblick auf die Gründerwerkstatt Aus einer einfachen Spielidee für mobile Geräte entstand der Plan eine Communityplattform namens „Die Huggles“ ins Leben zu rufen. Diese Plattform ist über den Internetbrowser erreichbar und bietet den Benutzern eine grafisch ansprechende virtuelle Welt, über die sie mit einem personalisierbaren Avatar per Chat miteinander kommunizieren oder sich mit kleineren Spielen und verschiedenen Mehrwertdiensten die Zeit vertreiben können. Die Verwirklichung des Projektes „Die Huggles“ war gezeichnet von vielen Hürden, die genommen werden mussten. Schon recht früh wurde dem Team klar, dass das Projekt in der knappen Zeit nicht in vollem Umfang realisiert werden konnte. So musste beispielsweise die Entwicklung des anfangs geplanten Clients für Mobiltelefone auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Die virtuelle Welt der Huggles besteht aus einer großen, zeitgemäßen Stadt. Jeder Benutzer wird zu Beginn in einer kleinen Wohnung sein Leben in der Welt der Huggles beginnen. Mit dem Avatar kann der Benutzer eine virtuelle Welt erforschen, die sich aus vielen miteinander verbundenen Räumen zusammensetzt. Jeder Benutzer kann seinem eigenen Avatar mittels verschiedener Kleidungsstücke ein individuelles, unverwechselbares Aussehen verleihen, was eine bessere Identifikation des Benutzers mit seinem Avatar ermöglicht. Als Besonderheit sollte die virtuelle Welt der Huggles mit der realen Welt verknüpft werden, um den Benutzern neben der Communityplattform einen gewissen Mehrwert zu bieten. So musste es möglich sein, den Benutzer in der Welt der Huggles mit Informationen aus der realen Welt wie z.B. Google News, aktuellen Wetterinfos, Last Minute Reiseinfos und ähnlichen Dingen zu versorgen. Auf diese Weise wären die Benutzer direkt im Spiel auf Angebote von Dritten aufmerksam gemacht worden. Die Grundelemente der Communityplattform mussten in jedem Fall kostenlos sein, um den Einstieg zu erleichtern und eine möglichst große Nutzerbasis zu erreichen. Erweiterte Inhalte und Komfortfunktionen (z.B. eine schönere Wohnung, Einrichtungsgegenstände für die eigene Wohnung, besonders auffällige Kleidungsstücke) sollten dagegen kostenpflichtig sein. Geplant waren Premiummitgliedschaften, bei denen die Benutzer eine kleine monatliche Gebühr bezahlen. Darüber hinaus sollten Partner und Sponsoren, aber auch die Einnahmen aus Dienstleistungen für Dritte die Plattform tragen und zukünftige Entwicklungen ermöglichen. Mit dem Voranschreiten der Entwicklung offenbarten sich immer wieder kleine und große Probleme unterschiedlichster Natur, die eine fortwährende Anpassung des Entwicklungsplans an die jeweiligen Gegebenheiten erforderlich machten. Neben kleineren technischen Problemen machte Planaris vor allem die geringe Verfügbarkeit der übrigen Teammitglieder zu schaffen, die neben ihren eigentlichen Jobs nur selten Zeit fanden, das Projekt „Die Huggles“ wie geplant voranzutreiben. Trotz aller Schwierigkeiten, die sich dem Projekt in den Weg stellten, konnte sich das Entwicklungsteam zunächst jedoch immer wieder behaupten und kleine Erfolge feiern. Von der ersten lauffähigen Version der Serversoftware über die erste Version des browsergestützten Clients, durch den die virtuelle Welt der Huggles zum ersten mal sichtbar und tatsächlich spielbar wurde, bis hin zur Einstellung einer Praktikantin, die das Team von Planaris über längere Zeit tatkräftig unterstützte. Website: www.huggles.de Ausblick Die Entwicklung der Huggles war bis zuletzt eine äußerst zeit- und arbeitsintensive Herausforderung. Trotz der fortschreitenden Entwicklung der Huggles ist es Planaris aufgrund mangelnder Verfügbarkeit vieler Teammitglieder leider nicht gelungen diese Herausforderung erfolgreich zu meistern. Dennoch bedeuten die durchlebten 18 Monate in der Gründerwerkstatt einen unvergleichlichen Gewinn an neuen Erkenntnissen und Erfahrungen, die jeden einzelnen des Teams nachhaltig geprägt haben und in der Zukunft leiten werden. Screenshot aus „Die Huggles“ Besonders vorteilhaft war die entspannte Arbeitsatmosphäre in den großzügigen Räumlichkeiten der Gründerwerkstatt und natürlich die Nähe zu den anderen Gründerteams. Auf diese Weise war ein reger Austausch von Anregungen und Erfahrungen zwischen den Teams möglich, was für alle von großem Nutzen war. Die Teams konnten sich gegenseitig inspirieren und bei der Lösung bestimmter Probleme helfen. Neben den Geschäftsräumen, die von der TFH zur Verfügung gestellt wurden, konnte Planaris auch auf eine weit reichende Unterstützung der TFH zurückgreifen. So wurde unter anderem eine vielfältige Auswahl an Seminaren und Vorträgen angeboten, bei denen die Gründer viel Nützliches über Betriebswirtschafslehre, Rhetorik, Rechtliches und viele andere Themen lernen konnten. Natürlich liefen manche Dinge zwischen der TFH und den Gründern trotz aller Unterstützung nicht immer reibungslos. Wenn man jedoch bedenkt, dass in den letzten 18 Monaten nicht nur die Gründerteams sondern auch die TFH Neuland betreten haben, so kann man mit Fug und Recht behaupten, dass die TFH mit dem Projekt Gründerwerkstatt einen äußerst erfolgreichen Start hingelegt hat. Die Mitglieder von Planaris sind überzeugt, dass sich die Gründerwerkstatt im Laufe der kommenden Jahre stetig verbessern und noch vielen Gründern den Weg in die Selbständigkeit ebnen wird. Ohne die Gründerwerkstatt wären die Huggles bloß eine Idee in einer staubigen Schublade geblieben. Aber auch wenn es die Huggles nicht bis zur vollständigen Marktreife geschafft haben, so konnten wir ihnen immerhin Laufen beibringen. Die sechs Mitglieder von Planaris werden nun beruflich wieder ihre eigenen Wege gehen. Stephan Noske, Daniel Döller, Andreas Kumm, Klemens Neumann und Raimund Fiedler werden sich weiterhin ihren alten bzw. neuen Festanstellungen widmen. Der eigentliche Stipendiat, Stefan Falk, wird zunächst die Selbständigkeit fortsetzen und sich als Freelancer der Firma syncRage anschließen, welche ebenfalls in den letzten anderthalb Jahren in der Gründerwerkstatt ihren Anfang nahm. Auch wenn die Dinge letztendlich anders kamen als geplant, so war es dennoch eine äußerst erfolgreiche Zeit und keinesfalls vergebens. 21 22 Curriculum Vitae Angaben zum Unternehmen Stefan Falk Alter 27 Gründungsjahr 2004 Beruflicher Werdegang seit 2006 syncRage, Berlin | Softwareentwickler Rechtsform GbR 2004 – 2006 Planaris, Berlin | Serverentwicklung der Huggles Gesellschafter Stefan Falk, Stephan Noske, Daniel Döller, Andreas Kumm, Klemens Neumann, Raimund Fiedler Studium 1999 – 2003 Technische Fachhochschule Berlin | Diplom Medieninformatik Referenzen Website · Highlights der Weltkultur – Deutsche · Informationsbörse AG E-Learning · Interaktive Arbeitsmaterialien – Labor Online Learning (TFH) Kontaktdaten Planaris Ansprechpartner: Stefan Falk, Daniel Döller, Klemens Neumann E-Mail: [email protected] www.planaris.de produktivbüro „Die Gründerwerkstatt bot uns Raum, eine solide und zukunftsfähige Firmengründung auf die Beine zu stellen.“ (Stephan Jork) Unternehmensidee *produktivbüro – einfach machen! Das *produktivbüro ist ein Mediendienstleister und Netzwerkknotenpunkt für kleine und mittlere Unternehmen. Es übernimmt dabei alle Aufgaben, von der Konzeption über die Gestaltung und Produktionsabwicklung. Eine professionelle Unternehmenspräsentation über verschiedene Kanäle (Printmedien, elektronische Medien oder direkt vor Ort auf Messen), individuell abgestimmt und gemeinsam mit dem Kunden konzeptioniert. Die Erleichterung von Informationsprozessen zwischen Partnern und Kunden, für einen reibungslosen Ablauf der unternehmerischen Tätigkeiten, inklusive Workshop und Trainingsphase. Oder reines Projektmanagement beim Zusammenspiel verschiedener Kompetenzen, die einem bestimmten Ziel folgen. Das *produktivbüro als zentraler Ansprechpartner übernimmt den Organisationsaufwand und reicht nur eine Hand, nicht den gesamten Produktionsstab. Eine Keimzelle für eine partnerschaftliche und langfristige Kundenbindung. Moderne Arbeitsstrukturen und -werkzeuge, Qualität, individuelle Beratung und zugeschnittene Lösungen mit Mehrwert zu nachvollziehbaren Kosten sind die Basis und gleichzeitig die Leitsätze des Gründerteams. Rückblick auf die Gründerwerkstatt Klimawechsel – besser machen! Die Gründerwerkstatt der TFH Berlin versteht sich selbst als Start-Up-Inkubator, der ein Mikroklima für Jungunternehmer schafft, sich auf die Selbstständigkeit vorzubereiten, fundiert an die Unternehmensgründung heranzugehen und befreit von den ersten schwierigen Phasen, sich voll auf die Unternehmensgründung einzulassen. Für das *produktivbüro ein Experiment mit erfolgreichem Ausgang – selbst wenn sich die eigentliche Gründungsidee nur als bedingt umsetzbar darstellte. Der ursprüngliche Plan zur Gründung eines Mediennetzwerkes wurde recht schnell durch die Mitwirkung in bestehenden Netzwerken abgelöst. Die Aufwendungen für Strukturen, Kontakte und Regelungen hätten dem Nutzen für das Unternehmen in keiner Weise entsprochen. So brachte man sich intensiv ins Mediennetzwerk Potsdamer/Bülowstraße ein, dem Netzwerk mit zahlreichen Kontakten, Veranstaltungen und großem Bekanntheitsgrad direkt am Unternehmensstandort. Die Seminarreihe innerhalb des Netzwerkes geht auch auf Initiative des *produktivbüros zurück. Das erste zuhause der jungen Unternehmen ist eine stattliche Adresse, keine Garage. Kunden und Unternehmer kommen hier gern zum Planen und Konzipieren der gemeinsamen Projekte zusammen. Die gemeinschaftlichen Produktionsräume erleichtern den Austausch von Erfahrungen in der Selbstständigkeit und die Pflege von angehenden Kooperationen ungemein. Der Konferenzraum ermöglicht professionelle Kundenpräsentationen. Die Vorteile dieser offenen Gründeretage überwiegen die Unannehmlichkeiten, die eine „BüroWG“ selbstredend auch mit sich bringt, bei Weitem. Durch die Anschubfinanzierung wird es den Unternehmen ermöglicht, eine solide und durchdachte Gründung im Bezug auf den Unternehmensauftritt und die Organisation des Betriebes durchzuführen. Es muss nicht direkt vom Startschuss weg der gesamte Lebensunterhalt vom eigenen Unternehmen erwirtschaftet werden, was die Ausgangssituation für den Markteintritt selbstredend deutlich verbessert. Investitionen in die Infrastruktur oder die Bezahlung von Arbeitskräften wurden durch das Stipendium in fortgeschrittenen Phasen der Förderung finanzierbar. Gerade der zwischenzeitlich engagierte Mitarbeiter konnte das *produktivbüro technologisch enorm voran bringen. Produktentwicklungen *datentheke und *infotheke 23 24 Rücksprachen und Um- bzw. Neudefinition von Zielen machten das Mentorenprogramm der Gründerwerkstatt unverzichtbar. Gerade im Hinblick auf betriebswirtschaftliche und strategische Situationen und Ausrichtungen konnte das *produktivbüro stets auf die wertvolle Erfahrung und den unerschöpflichen Input von Frau Prof. Dr. Anne König zurückgreifen. Die regelmäßigen Meetings in angenehmer und entspannter Atmosphäre bestätigten die Gründer in ihren jeweiligen aktuellen Vorhaben oder gaben gänzlich neue Blickwinkel auf Probleme. Im Grunde ein perfektes Programm, doch wie so vieles hat es leider auch eine Kehrseite. Bürokratische Hindernisse, technische Probleme und eine unterbesetzte Projektleitung haben den Start nicht einfach gemacht. „Das ist auch ganz normal für solch ein neues und innovatives Unterfangen wie die Gründerwerkstatt der TFH Berlin”, schwächt Sebastian Müller die Aussage ab, „schließlich wussten wir als Gründer in unseren ersten Schritten auch nicht so recht wie man ein Unternehmen aufbaut!” Die Probleme haben sich aber über die Projektlaufzeit geglättet. „Es ist auch überaus wichtig, dass man als Start-Up-Inkubator wie die Gründerwerkstatt der TFH Berlin Wege findet, den Gründern den Rücken frei zu halten. Möchte man erfolgreiche Unternehmen heranziehen, muss man selbst ein freies und produktives Klima einrichten und leben”, ergänzt Stephan Jork. Die Gründer sind für die Unterstützung und die gebotene Chance sehr dankbar und sehen einer weiterhin guten Entwicklung des eigenen Unternehmens entgegen. Ausblick Herausforderungen – weiter machen! Kurzfristig gilt es, das Unternehmen auf die neue Situation der auslaufenden Förderung einzustellen, beziehungsweise die diesbezüglich bereits getroffenen Maßnahmen weiter umzusetzen. Weiterhin wird das *produktivbüro seine Tätigkeiten hinsichtlich der Netzwerkarbeit vermehren. Die Zusammenarbeit verschiedener Experten, koordiniert und geleitet vom *produktivbüro, ist das mittelfristige Ziel der Unternehmung. So wird der bei den Kunden erreichte Status als zentraler Ansprechpartner für die Produktion aller Medienprodukte gefestigt. Zunehmend größere, anspruchsvollere und medienübergreifende Projekte werden vom *produktivbüro akquiriert und durchgeführt. Dafür ist langfristig der Übergang in eine andere Gesellschaftsform nötig. Die Grundidee der Gründung, mehrere Unternehmen unter einem gemeinsamen Projektnamen zu vereinen, wird nach wie vor verfolgt. Erste Gespräche über die engere Zusammenarbeit fanden bereits statt. Dabei liegt der Fokus des *produktivbüros auf der Ergänzung der Kompetenzfelder, um mehr Leistungen aus einer Hand auf einem qualitativ hohen Standard anbieten zu können. In der äußeren Wahrnehmung gilt es, die vom *produktivbüro entwickelten Produkte besser zu positionieren und den Kunden einfacher zugänglich zu machen. Die gerade fertig gestellte *datentheke ermöglicht einfaches, intuitives Datenmanagement zwischen Kunden und Auftragnehmern über das Internet. Die *infotheke ist ein einfaches Anfrageabbildungswerkzeug für den Einsatz im Internet. Beide Produkte können auf einfache Art und Weise in bestehende Internetseiten integriert werden und so einen Mehrwert auf diesen Seiten generieren. Diese Tools dienen der Arbeitserleichterung, der einfacheren Kommunikation und werden auf der gänzlich neu konzeptionierten Webseite des *produktivbüros besser zur Geltung kommen. Arbeitsfelder und Kernwerte Geschäftsführer Stephan Jork und Sebastian Müller bieten individuelle Lösungen Curriculum Vitae Angaben zum Unternehmen Stephan Jork Alter 26 Gründungsjahr: 2005 Rechtsform: GbR Gesellschafter: Stehan Jork, Sebastian Müller Kooperationen: · Mediennetzwerk Potsdamer/Bülowstraße, Berlin | Seminarangebote und Erfahrungsaustausch · complot, Berlin | unterstützende Kommunikation · metome.design, Berlin | Grafikdesign · Serkani Art Management, Berlin | begleitendes Projektmanagement, Medienproduktion (Druck/Internet) · red squirrel, Berlin | Medienkonzeption Beruflicher Werdegang seit 2005 Unternehmer, Berlin | Projektmanagement 2004 – 2005 Freiberufliche Tätigkeit, Berlin | Beratung und Service in der Druckbranche 2002 – 2003 Altmann Druck GmbH, Berlin | Konzeption und Produktion 2000 – 2000 Druckerei Freund, Dresden | Printproduktion und Verlagswesen Studium 2000 – 2004 Technische Fachhochschule Berlin | Diplom Druck- und Medientechnik Sebastian Müller Alter 28 Beruflicher Werdegang seit 2005 Unternehmer, Berlin | Projektmanagement 2003 – 2005 Freiberufliche Tätigkeit, Berlin | Screendesgin und Programmierung 2002 – 2003 elephant seven, Hamburg | Screendesign 2001 – 2002 Siemens Media Academy, Berlin | Medienkonzeption und -produktion 1999 – 2000 P4 Deutschland, Würzburg | Projektmanagement Medien Studium 2000 – 2004 Technische Fachhochschule Berlin | Diplom Druck- und Medientechnik Referenzen · DAI Verband deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V., Berlin · Stiftung Stadtmuseum Berlin, Berlin · BUND Deutschland, Berlin · rgb GmbH, Essen · Technische Fachhochschule Berlin / FB I, Berlin · TeleClix, Potsdam · Architekten- und Ingenieurverein Würzburg e.V. · Casa Sonrisa, Port d’Andratx (Mallorca) · MAS / SHOWTEC, Berlin · wilhelmi fotografie, Berlin … weitere Referenzen unter www.produktivbuero.de Kontaktdaten *produktivbüro Kurfürstenstraße 141 10785 Berlin Ansprechpartner: Stephan Jork (Druckmedien), Sebastian Müller (Monitormedien) Tel.: 030/201 818 40 oder - 41 Fax: 030/201 818 42 E-Mail: [email protected] www.produktivbuero.de 25 Red Squirrel „Ohne die Unterstützung der Gründerwerkstatt wäre unser Projekt undenkbar gewesen.“ (Jörg Petri) 26 Unternehmensidee Red Squirrel konzipiert und gestaltet Produkte zur Individualisierung mobiler Endgeräte und für digitale Kommunikation. Die Inspiration entstammt der Vorliebe der beiden Gründer für „gadgets“. Kleinelektronik wie Handys, MP3-Spieler oder Organizer sind Ausdruck eines modernen, individuellen „elektronischen Lebensstils“. Andererseits sind sie leere Hüllen, millionenfach reproduzierte Massenware, käuflich und in Form, Optik und Haptik einheitlich. Individualität bringen seit einiger Zeit farbige LC-Displays, die in Ruhephasen des Geräts mit selbst wählbaren Bildern und Animationen bespielt werden können. Diese Bilder sind jedoch, bestellt man sie bei einem großen Vertrieb, genauso Massenprodukt, käuflich und tausendfach gleich. Die daraus resultierende Idee: Der Benutzer soll Logos und Hintergründe mitgestalten, durch interaktive Eingabe ein digitales Unikat erstellen, das sein Gerät fürderhin zieren kann. Technisch gesprochen hieße das: Entwicklung und Vertrieb einer Softwareplattform zum dynamischen Erzeugen und modifizieren digitaler Pixelbilder und -animationen mit Schrift für niedrig aufgelöste Ausgabemedien. In den letzten zwei Jahren hat sich bildpersonalisiertes Marketing aufgrund der hohen Response-Raten zu einer festen Größe in der B2C-Kommunikation entwickelt. Der colourbox.dk, Kopenhagen, Dänemark, Bildpersonalisierung monatlicher Newsletter, seit Februar 2006 Gipfel der Entwicklung steht noch bevor. In Mailings wird Bildpersonalisierung als Marketingwerkzeug eingesetzt, das Gefahr läuft, sich abzunutzen, sobald es die gewünschte Wirkung, nämlich eine Erhöhung der Response-Raten, nicht mehr erfüllt. Mit der Anwendung der Bildpersonalisierung auf den Bereich „Mobile Gadgets“ wie Handys oder MP3-Player erhält die Bildpersonalisierung die Chance, einen echten Mehrwert beim Erreichen eines vom Endkunden gewünschten Zieles, nämlich der Individualisierung seiner mobilen Endgeräte zu bieten. Unser Produkt ist eine serverseitig installierte Software, die nach der Eingabe beliebiger Zeichenketten kleine Animationen generiert. Rückblick auf die Gründerwerkstatt Die Mitteilung, dass Red Squirrel Teil der Gründerwerkstatt werden würde, erreichte uns Mitte März 2005. Die Startphase in der Kurfürstenstraße begann mit dem Kennenlernen der anderen Gründer sowie dem Einrichten der Büroräume. Nachdem die notwendige Infrastruktur (Telefonie und Internet) nach einigen Anlaufschwierigkeiten zuverlässig funktionierte, konnte Red Squirrel die Arbeit aufnehmen. Wir entwickelten zunächst einen Proof-of-concept, dessen Fertigstellung ca. 2 Monate in Anspruch nahm. Die gewonnenen Erfahrungen führten zu einem Wechsel der Entwicklungsumgebung und einem Switch zu der Skriptsprache Ruby als Basis für die zukünftige Engine-Entwicklung. Der erste Prototyp konnte nach ca. 6 Wochen ein Handymotiv erstellen. Die Erzeugung benötigte damals noch ca. 360 Sekunden. Gleichzeitig suchten wir nach einem Praktikanten zur Unterstützung in der Programmierung, um uns stärker auf die Konzeption und Gestaltung neuer Motive konzentrieren zu können. Im August 2005 begann Mario Pehle, Studierender im 7. Semester Medieninformatik an der TFH Berlin, sein Praxissemester. Größte Herausforderung zu diesem Zeitpunkt war, Speicherplatz sparende und gleichzeitig grafisch hochwertige Animationen in kurzer Zeit erstellen zu können. Parallel konnte die Berliner Agentur Digiden, zu der Jan Renz bereits rege Kontakte pflegte, als Vertriebs- verwendbare Animationen gestaltet und entwickelt. Eine solche war der erste größere Renderauftrag des Letterers, dabei wurden 1200 E-Mails als Direktmarketing für den Letterer versandt. Bis heute wurden verschiedene E-Mailing-Kampagnen mit teilweise bis zu 160 000 Empfängern realisiert. BMW, dynamische Generierung und Versand von Bildanimationen für Mobiltelefone, September 2006 partner gewonnen werden. Digiden ist eine Multimediaagentur, die mit Leistungen wie webbasierten Anwendungen, Online-Kommunikation und -Anwendungen oder dynamischen Flash-Frontends Kunden wie die Deutsche Telekom, MAN, BMW oder den Cornelsen Verlag betreut. Mit der Entwicklung der Software, die im Herbst über 5 unterschiedliche Motivlogiken verfügte, konnte man in ein Beta-Stadium übergehen. Der damals entwickelte Kern ist in fast unveränderter Form auch in der heute vorliegenden finalen Version in Verwendung. Da ein Launch einer Marketingwebsite für Frühjahr 2006 geplant war, wurde ein Produktname und -logo entwikkelt. »The Letterer« wurde als Produkt für den Mobilfunkmarkt konzipiert, er spielt auf die amerikanischen Comic- und Schilderbeschrifter, die Letterer, an, assoziiert damit Individualität durch Hand-Beschriftung und zielt auf ein Marktsegment mit einer jungen Zielgruppe ab. Bis zum Launch der Produkt-Website, einem Marketinginstrument, konnte der Letterer in ein finales ReleasStadium gebracht werden. Inzwischen sind 12 generische Handymotive, die auf einem handelsüblichen Webserver Renderzeiten zwischen 1 und 14 Sekunden benötigen, verfügbar. Zum Launch der Site musste die Engine auf Servern von Digiden installiert werden. Um eine reibungslose Kommunikation und schnelle Reaktionszeiten zu ermöglichen, wurden die Arbeitsplätze von Jörg Petri und Mario Pehle aus der Gründerwerkstatt zu Digiden in die Backfabrik am Prenzlauer Berg verlegt. Seit Anfang des Jahres 2006 wurden als Nebenschauplatz zu handytauglichen Motiven größere, für E-Mails Der Marktzugang im Mobilfunkbereich gestaltete sich vergleichsweise schwierig, bis Sommer 2006 konnte hier kein fester Vertrag geschlossen werden. Im Oktober 2006 konnte der Automobilhersteller BMW als Kunde gewonnen werden. Für BMW erstellt der Letterer dynamisch generierte Vorschaubilder eines selbst konfigurierbaren 3er BMW. Die aktuelle Letterer-Software erzeugt Handylogos on demand innerhalb weniger Sekunden und stellt sie zum Download per WAP bereit. Sie ist in der Lage, alle im mittel- und westeuropäischen Raum üblichen Sprachen mit allen dazu notwendigen diakritischen Zeichen zu verarbeiten. Genauso können mehrere Tausend Animationen für E-Mailings oder Landing-Pages innerhalb weniger Stunden generiert und vertriebsbereit gespeichert werden. Wie sind wir froh um die Möglichkeit, Teil der Gründerwerkstatt sein zu können. Ohne sie wäre unser Projekt nicht realisierbar gewesen. Ausblick Die enge Koppelung an die Digiden GmbH wird sich in der nahen Zukunft noch verstärken, Red Squirrel wird mit Digiden verschmelzen. Jörg Petri und Mario Pehle werden als freiberufliche Mitarbeiter Digiden verpflichtet bleiben. Die bestehenden Lizenzvereinbarungen werden angepasst. Wir hoffen, in der Zukunft weiterhin wirksame und grafisch hochwertige Maßnahmen für Direktund Onlinemarketing durchführen, sowie im Bereich Mobiltelefonie neue Kunden gewinnen zu können. Sollten sich Umsätze in ausreichender Höhe generieren lassen, ist die Auskopplung eines eigenen Geschäftsbereichs denkbar. 27 Die roten Squirrels: Jan Renz (r), Jörg Petri (l) und studentischer Mitarbeiter Mario Pehle (m) 28 Curriculum Vitae Angaben zum Unternehmen Jan Renz Alter 30 Gründungsjahr: 2004 Rechtsform: GbR Gesellschafter: Jörg Petri, Jan Renz Anzahl Mitarbeiter: 1 Kooperationen: · Digiden GmbH, Berlin, exklusiver Vertrieb im deutschsprachigen Raum · colourbox.dk, Bildagentur, Kopenhagen, Dänemark, ist seit Anfang 2006 Vertriebspartner Skandinavien · Serkani Art Management, gemeinsame Konzeption der technischen Umsetzung des Projektes „Mobile View Point“, geplant für Anfang 2007 Beruflicher Werdegang seit 2005 Digiden GmbH | Account Director, technische Betreuung des Letteres 2002 – 2004 opsm medianetwork GbR | Tätigkeit als Projektmanager und Entwickler 2001 – 2002 der b-projekt newsign GmbH | WebEntwickler 1999 – 2000 appelt mediaservice GmbH | Grafik- und Programmiertätigkeit Studium 1999 – 2003 Technische Fachhochschule Berlin | Diplom Medieninformatik 1995 – 1998 Universität Main | Publizistik, Politik und Soziologie Jörg Petri Alter 34 Beruflicher Werdegang seit 2005 Hochschule für Bildende Künste, Braunschweig, Lehrstuhl für Typografie und Buchkunst | wissenschaftlich/künstlerischer Mitarbeiter zur Promotion seit 2004 Red Squirrel | Entwicklung der Letterer-Engine, Motiv-Gestaltung seit 2003 Hochschule für Bildende Künste, Braunschweig | Lehrauftrag für Typografie am Bildschirm seit 2000 freiberufliche Tätigkeit als Gestalter und Typograf, Konzeption webbasierter Dienstleistungen, Trainer für grafische Anwendungen 1997 – 1999 Walter Medien GmbH, Brackenheim/Hausen | Ausbilder, Mitarbeitertrainer, Systembetreuer Studium 1999 – 2003 Technische Fachhochschule Berlin | Diplom Medieninformatik Referenzen · BMW, dynamische Generierung und Versand von Bildanimationen für Mobiltelefone, September 2006 · Colourbox.dk, Kopenhagen, Dänemark, Bildpersonalisierung monatlicher Newsletter, seit Februar 2006 · Herrmann Consulting, Frankfurt, Bildpersonalisierung Newsletter, August 2006 · Bluebuy, Bildpersonalisierung Newsletter, Konzeption und Gestaltung dynamisch aktualisierender Bildschirmschoner, Juli 2007 · Tiedens Skvinder, Kopenhagen, Dänemark, Bildpersonalisierung Newsletter, aktuell, Release geplant Januar 2007 Kontaktdaten Digiden GmbH Saarbrücker Straße 36a 10405 Berlin Ansprechpartner: Jan Renz, Jörg Petri Tel.: 030/446 749 430 Mobil: 0170/476 79 77 Fax : 030/446 794 79 E-Mail: [email protected] / [email protected] www.digiden.de | www.digiden.de/letterer reventix GmbH „Die Gründerwerkstatt bietet die Möglichkeit, aus einer Idee eine erfolgreiche Gründung werden zu lassen.“ Unternehmensidee Die reventix GmbH fördert Ideen aus der Informationstechnologie, speziell aus dem Bereich Voice-over-IP (VoIP) und deren Umsetzung in innovative Produkte für mittelständische Unternehmen. Hierzu untersucht das Unternehmen neue Technologien auf die Anwendbarkeit in ausgewählten Zielmärkten. Basierend auf diesen Ideen werden in der Entwicklungsabteilung neue Softwareprodukte und Lösungen entwikkelt. Der anschließende Vertrieb erfolgt zum einen über die eigene Webseite für Voice-over-IP Produkte und zum anderen durch direkte Ansprache von mittelständischen Unternehmen durch die Vertriebsabteilung. Kernstück vieler Entwicklungen ist die Voice-over-IP Kommunikationsplattform, die in Kombination mit dem Webportal www.sipbase.de für viele Lösungen als Technologiebasis genutzt wird. Die Abrechnung der Dienste erfolgt voll automatisch, über ein selbst entwickeltes und voll integriertes Abrechnungssystem. Neben der Plattform entwickelt die reventix GmbH auch projektbasierte Individuallösungen für mittelständische Unternehmen. Kerngebiet ist dabei immer moderne Kommunikation mit dem Fokus auf Voice-over-IP. Die reventix GmbH ist dabei auch an Kooperation mit anderen (ausländischen) Firmen interessiert, um neue Entwicklungen einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung stellen zu können. setzt werden konnten. Dies hatte bei uns vor allem mit fehlenden Erfahrungen im Vertrieb und mit Veränderungen bei eingeplanten Partnern zu tun. Theoretisches Wissen allein ist oft nicht ausreichend, da es nicht nur darauf ankommt Strategien entwickeln zu können, sondern vor allem darauf, die richtige Strategie zu identifizieren. Hierfür ist Praxiserfahrung unabdingbar. Wir haben gerade hierbei während der letzten Monate viele positive, aber auch einige negative Erfahrungen sammeln können. Sehr gut hat uns die Möglichkeit gefallen, an speziellen Seminaren teilnehmen zu können. Gerade das Thema Rhetorik war für uns auch in der Praxis sehr wichtig. Obwohl wir alle während unser bisherigen Ausbildung, Studium und Berufspraxis bereits Seminare zum Thema Rhetorik besucht hatten, haben wir diese Seminare gerne als Auffrischung und Training besucht. Noch zu erwähnen ist, dass wir am Businessplan Wettbewerb Berlin Brandenburg 2005 teilgenommen haben und hierbei in der ersten Stufe Platz 4 belegt haben. Im weiteren Verlauf des Wettbewerbs standen wir dann vor der Entscheidung, uns um die Realisierung oder die weitere Verfeinerung des Businessplans zu bemühen. Wir haben uns hier für den Start der Realisierung entschieden, da der Erfolg unseres Vorhabens auch wesentlich von einer zeitnahen Umsetzung abhängig war. Ausblick Rückblick auf die Gründerwerkstatt Für uns war die Gründerwertstatt der TFH Berlin eine ideale Möglichkeit, sich während der ersten Monate voll auf die Basisentwicklungen konzentrieren zu können. Ideen brauchen Zeit zum Reifen und Platz für Experimente. Kein Unternehmen, das mit neuen Produkten den Markt erobern möchte, kann diese ohne engagierte Gründer, finanzielle Mittel und viel kreativen Freiraum erreichen. Besonders die finanziellen Mittel des Stipendiums waren daher für uns eine große Hilfe. Die Realität hat gezeigt, dass nicht alle Planungen aus dem ersten Businessplan in der geplanten Form umge- Der Bereich Voice-over-IP ist weiterhin ein großer Wachstumsmarkt. Der frühzeitige Einstieg in diesen Telefonverbindung über die Webseite 29 30 Markt war die richtige Entscheidung. Noch vor zwei Jahren war es für uns eine entscheidende Frage, wie wir den Kunden erklären, was Voice-over-IP eigentlich ist. Dies hat sich in den letzten Monaten stark verändert. Jetzt haben viele Kunden bereits eine klare Vorstellung von der Technologie und fragen Lösungen nach, die jenseits des klassischen Mainstreams liegen. Als kleines und flexibles Unternehmen können wir hier mit unseren innovativen Produkten teilweise mehr Leistungen bieten als die großen etablierten Telekommunikationsanbieter. Die Nachfrage ist damit gestiegen, aber auch der Wettbewerb ist in den letzten Monaten deutlich schärfer geworden. Im Bereich der Endkunden werden wir bald einen vollständig auf VoIP basierten Telefonanschluss anbieten können, der alle wichtigen Kommunikationsmedien beinhaltet. So wird die Anwahl von Notrufnummern möglich sein und Faxe werden bald über das übertragungsstabile T.38 Protokoll übertragen. Somit ist es bei uns möglich, jeden Telefonanschluss zu 100% auf Voice-over-IP zu verlagern und damit dauerhaft Kosten zu sparen, ohne auf gewohnte Leistungen verzichten zu müssen. Normales, kostengünstiges Telefonieren und die Portierung von Rufnummern oder ganzen Anlangenanschlüssen ist bereits seit vielen Monaten etabliert. Hierzu füllt der Kunde einfach einen Portierungsantrag aus und nach wenigen Wochen kann der Kunden dann kostengünstig über seinen Internetanschluss telefonieren. Entwicklungsschwerpunkt der nächsten Monate wird der kontinuierliche Ausbau der Mehrwertdienste sein. Bereits jetzt bieten wir für kleine Unternehmen und Freiberufler einen integrierten Sekretariatsdienst. Dieser nimmt im Namen des Kunden dessen Anrufe entgegen und sorgt mit dem 24x7 Dienst auf Wunsch für eine durchgehende Erreichbarkeit seines Unternehmens. Bei kleinen und mittleren Kunden kann dieser Dienst auch mit unserer virtuellen Telefonanlage kombiniert werden. Der Kunde braucht keine teure Telefonanlage mehr im eigenen Unternehmen, sondern mietet sich diese Leistung für nur 2,00 1 pro Nebenstelle bei uns an. Hierdurch sparen gerade junge Unternehmen Investitionskosten und werden zusätzlich hoch flexibel in ihrer Erreichbarkeit. Auch im Bereich der Internetkommunikationen bieten wir verschiedene Lösungen an. Als Beispiel sei hier unser Produkt WebDial genannt. Jede Personen mit einem Telefon und einem Webbrowser kann hierüber kostengünstig, ohne Installation oder besondere Hardware telefonieren. Es wird einfach die eigenen Nummer und die Nummer des Anzurufenden auf der Webseite eintragen und schon werden beide Teilnehmer verbunden. In naher Zukunft werden wir diesen Dienst für unsere Kunden auch kostenlos anbieten. Die entstehenden Telefoniekosten werden hierbei durch Werbepartner getragen. Eine ähnliche Funktion bieten wir im Rahmen von Kundenbindungsprozessen für die Betreiber von Webseiten. Über einen einfachen Rückruf-Button können Besucher einer Webseite sofort einen Rückruf des Anbieters auslösen und so bestehenden Fragen sofort klären. Dieser Dienst wird in den nächsten Wochen durch zahlreiche weitere Funktionen ausgebaut werden. Natürlich haben wir noch viele weitere innovative Lösungen in Planung, mit denen wir unseren Kunden helfen, anderen immer ein Stück voraus zu sein. Auf unserer Webseite www.sipbase.de informieren wir unsere Kunden regelmäßig über die neusten Dienste von reventix SIPbase. Portal für Internettelefonie www.sipbase.de Die Gesellschafter von oben nach unten: Patrick Straßer, Bastian Schern, Michael Kundt 31 Curriculum Vitae Michael Kundt Alter 32 Beruflicher Werdegang seit 2005 reventix GmbH, Berlin | Geschäftsführer 2002 – 2004 Fraunhofer Institut FOKUS | Softwareentwicklung und Innovationsmanagement 1994 – 2002 Freiberufliche Tätigkeit | IT - Unternehmensberatung, Netzwerkinstallation und -administration 2000 – 2001 T-Nova Berkom Deutsche Telekom mbH | Praktikum Projektmanagement, Netzwerktechnik und IPMulticast 1999 – 2002 TFH Berlin | Mitarbeiter im Projekt „Jahr 2000“ 1999 – 2002 Clever Net Concept OHG | Internetprojekt „Foto-Guide“, Softwareentwicklung 1997 – 1997 Analog-Digital-Service | Praktikum, Elektronikhandwerk 1996 – 1997 HERLITZ PBS AG | EDV-Koordinator 1994 – 1996 OTIS GmbH | Sachbearbeiter und Mitarbeiter EDV-Service Studium 1999 – 2006 TFH Berlin | Master International Technology Transfer Management 1998 – 2002 TFH Berlin | Diplom Technische Informatik Bastian Schern Alter 28 Beruflicher Werdegang seit 2005 reventix GmbH | Geschäftsführer 2002 – 2004 Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme Softwareentwicklung | Softwareentwicklung 2001 – 2002 EANTC AG |Administration heterogener Betriebs- und Testnetze, Installation der TK-Anlage sowie des VoIP-Systems 2000 – 2001 INPRO Innovationsgesellschaft für fortgeschrittene Produktsysteme in der Fahrzeugindustrie mbH | Praktikum, Softwareentwicklung, Simulation von Fertigungsvorgängen 1998 – 2000 ARYANA Computer GmbH | IT-Service und Verkauf 1997 – 1997 BVG – Berliner Verkehrsbetriebe | Installation, Wartung und Konfiguration des Betriebsnetzes Studium 1999 – 2006 Technische Fachhochschule Berlin | Master International Technology Transfer Management 1998 – 2002 Technische Fachhochschule Berlin | Diplom Technische Informatik Patrick Straßer Alter 33 Beruflicher Werdegang seit 2005 reventix GmbH | steuerliche und kaufmännische Leitung seit 2005 Friedhelm Kühn | Steuerfachangestellter bei Rechtsanwalt und Steuerberater 1999 – 2000 UniClever Potsdam e.V. | studentische Unternehmensberatung Leitung des Teams „Steuern und Recht“ Studium seit 2002 Fachhochschule für Wirtschaft Berlin | Diplom Wirtschaftswissenschaftler 1991 – 2001 Universität Potsdam | Studium der Rechtswissenschaften 32 Angaben zum Unternehmen Kontaktdaten Gründungsjahr: 2005 Rechtsform: GmbH Gesellschafter: Michael Kundt, Bastian Schern, Patrick Straßer Anzahl Mitarbeiter: 2 freie Mitarbeiter Kooperationen · Technische Fachhochschule Berlin, Austausch mit verschiedenen Professoren und der Gründerwerkstatt, seit 2005 · Fraunhofer Institut für offene Kommunikationssysteme, Vermarktung IPCom Kommunikationssystem, seit 2005 · ebuero AG, Sekretariatsdienst, seit 2005 · Partner Voxtream A/S, Vertrieb VoIP-TK-Gateways, seit 2006 · 4s Newcom GmbH, Entwicklung und Vertrieb für VoIP PBX · Digiden GmbH, gemeinsame Softwareentwicklungen im VoIP-Bereich Referenzen · ebuero AG · Kühn und Partner · Pinguin AG reventix GmbH Grabbeallee 32 13156 Berlin Ansprechpartner: Michael Kundt Tel.: 030/435 511 99 Fax: 030/435 511 98 E-Mail: [email protected] www.reventix.de (Firmenwebseite) www.sipbase.de (Voice-over-IP Telefonie) Serkani Art Management „Ideen formen, Konzepte entwickeln, Projekte gestalten“. 33 Unternehmensidee Arash Serkani ist Kommunikationskünstler. Er hat an der Technischen Fachhochschule Berlin Architektur studiert. Sein Motto: „Ideen formen, Konzepte entwickeln, Projekte gestalten“. Arash Serkani ist mit 15 Jahren alleine aus dem Iran nach Deutschland ausgewandert. Er beherrscht die deutsche Sprache und sieht darin das Rezept seines Erfolges. Sein Geschäft ist die Kommunikation im Öffentlichen Raum. Serkani stellt sich neuen Herausforderungen mit einem hohen Maß an Anspruch. Er kreiert aus eigenen Quellen einzigartige Ansätze für neue außergewöhnliche Projekte, die zweifelhaft außer Konkurrenz stehen. Kulturelle Events oder künstlerische Inszenierungen sind nur ein Teil seines Tätigkeitsfeldes. 2005 hat er das Panoramaprojekt 180° Berlin am Brandenburger Tor nach zweijähriger Vorbereitung realisiert und der Öffentlichkeit vorgestellt. Auf einer großen, halbrunden Stellwand wurde in einer 1:1-Simulation das durch den Bombenkrieg zerstörte Brandenburger Tor dargestellt. Dabei entstand durch den 180°-Winkel der Panorama-Installation ein räumliches Gefühl, das den Besucher den Ort wie vor 60 Jahren erleben ließ. Beim Betrachten des Panoramas vom „Best Point of View“ entstand der Anschluss des Bildes zur bestehenden Umgebung. Auf der Rückseite der Installation befand sich eine Dokumentation, die das europäische Ausmaß der Zerstörung zur Disposition stellte. Zu- Installation eines 180°-Panoramas am Brandenburger Tor dem wurde die Entwicklung des Platzes in den letzten 60 Jahren, von 1945 bis 2005 aufgezeigt. Das Panoramabild wurde von Marcel Backhaus vom Atelier Chiara angefertigt. Die Ausstellung entstand in enger wissenschaftlicher Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Wolfgang Schäche vom Büro für Architektur und Stadtforschung. Am Checkpoint Charlie hat Serkani 2006 die visuelle Konzeption für die Galerie mitentwickelt. Das Projekt Double Gate für die FIFA-Fanmeile wurde leider aus zeitlichen Gründen nicht realisiert. Rückblick auf die Gründerwerkstatt Arash Serkani befasste sich zunächst mit der Gestaltung der Gründerwerkstatt und erstellte ein Raumkonzept für die Säulenhalle der Gründerwerkstatt. In Kooperation mit den Firmen Kunststück und Room Division hat er ein neues Ausstellungs- und Beleuchtungskonzept für die Säulenhalle konzipiert. Ebenso hat er seiner Kreativität bei der Gestaltung des Sommerfestes 2005 der Gründerwerkstatt freien Lauf gelassen. Ausblick „Double Gate“: aus zeitlichen Gründen leider nicht verwirklicht. Arash Serkani wird in den kommenden Jahren an zahlreichen weiteren Projekten als selbstständiger Künstler arbeiten. 34 Curriculum Vitae Angaben zum Unternehmen Arash Serkani Alter 33 Gründungsjahr: 2005 Rechtsform: Einzelunternehmer Beruflicher Werdegang | Referenzen 2006 Ausstellungsprojekt Checkpoint Galerie, Visuelle Konzeption und Projektplanung 2005 – 2006 Stipendiat der Gründerwerkstatt der Technischen Fachhochschule Berlin 2005 Preis Eyes and Ears Award in der Kategorie „Beste integrierte Eventgestaltung & -promotion" in Kooperation mit dem Fernsehsender Discovery Geschichte 2005 Ausstellungsprojekt 180°Berlin, Installation eines 180°Panoramas am Brandenburger Tor in Berlin zum 60. Jahrestag des Kriegsendes von 1945 2005 Serkani Art Management | Geschäftsführer, Architekt und Kommunikationskünstler 2002 Ausstellungsprojekt Everest, das größte Panorama der Welt von Yadegar Asisi, Mitarbeit an der Ausstellungskonzeption, Gestaltung und Präsentation 2001 West Side Story, Mitarbeit für das Bühnenbild von Yadegar Asisi an der Staatsoperette Dresden 2000 Die Fensternis Ausstellungsprojekt an der TFH Berlin Studium 1996 – 2001 Technische Fachhochschule Berlin | Diplom-Ingenieur Architektur Kooperationen · Hauptstadtkulturfonds · Senatsverwaltung für Stadtentwicklung · Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur · Landesarchiv Berlin · Fernsehsender Discovery Geschichte · Senatskanzlei Berlin · bboxx GmbH · Ullstein Bild GmbH · Büro für Architektur und Stadtforschung · Stadtmuseum Berlin · Technische Fachhochschule Berlin und viele mehr Kontaktdaten Serkani Art Management Kurfürstenstr. 141 10785 Berlin Ansprechpartner: Arash Serkani Tel.: 030/20 18 18 21 E-Mail: [email protected] www.serkani.com syncRage „Ohne die Förderung der Gründerwerkstatt wäre ich heute nicht da, wo ich jetzt stehe.“ Unternehmensidee Bei der ursprünglichen Idee ging es für syncRage um die Entwicklung von Online Multiplayer Games, welche vorrangig auf den Casual Games Markt zugeschnitten sein sollten. Diese sollten durch eine zeitgemäße 3D-Grafik und ein intuitives Spieldesign bestechen. Nach diversen Problemen bei der Umsetzung des ersten Prototypen ‘Clash – Impact in Space’ musste sich das Unternehmen allerdings in eine andere, eher auftragsorientierte Richtung weiter bewegen, um Bestand haben zu können. Das Unternehmen syncRage befasst sich nun hauptsächlich mit Konzept- und Softwarelösungen im Bereich der Games Branche, aber auch im Bereich von IndustrieApplikationen, welche auf Game-Technologien basieren. Dabei entwickeln wir für jede Anforderung angemessene State of the Art Applikationen und gehen auf individuelle Kundenwünsche bei der Umsetzung der Projekte ein. angeschaffte 3D-Engine und diversen Kontaktaufnahmen zu deutschen Publishern startete das Projekt, dank der guten Planung im Vorfeld, gut durch. Schnell war eine erste spielbare Version fertig, in der bis zu 8 Spieler gleichzeitig durch die Gegend fliegen und im Team gegeneinander spielen konnten. Die ersten Probleme - Doch dann kam das Projekt durch diverse Probleme ins stocken. Diese lagen zuerst in der eingekauften Dritt-Technologie, der Game-Engine. Sie enthielt einige Fehler in wichtigen Komponenten, die vom Hersteller nicht zeitnah entfernt werden konnten. In dieser Zeit wurde mir klar, wie schlecht es sein kann, von Dritten bei der Umsetzung eines Projektes abhängig zu sein. Trotzdem arbeiteten wir, meine Kompetenzträger und ich, fleißig am Projekt ‘Clash’ weiter und überbrückten so das Warten auf die Updates der Engine. Um alle Projekte planmäßig und auf einem qualitativ hohen Niveau abzuwickeln, besteht das ganze syncRage Team aus Grafikern und Programmierern mit langjähriger Erfahrung im Bereich der Software-, insbesondere der Games-Entwicklung. Dadurch kann syncRage einen hohen qualitativen Standard für alle in Auftrag gegebenen Projekte garantieren. Weitere Probleme - Die Arbeit mit meinen Kompetenzträgern erwies sich mit zunehmender Zeit als relativ schwierig. Da alle Kompetenzträger hauptberuflich in einem festen Arbeitsverhältnis standen, war insbesondere die Motivation – ‘nebenbei’ am Projekt Clash zu arbeiten - in bestimmten Phasen kaum aufrecht zu erhalten. Auch hier wurde mir im Laufe der Zeit klar, dass man gute Produkte nur mit einem Team entwickeln kann, das auch hauptberuflich involviert ist. Rückblick auf die Gründerwerkstatt Unterstützung aus der Gründerwerkstatt - Das Projekt Clash begann ins Leere zu laufen. Die Zeit verstrich und Fit für die Wirtschaft - In den ersten Gründerwochen erhielten wir von der Gründerwerkstatt ein reichhaltiges Angebot an Workshops und Vorträgen, die uns insbesondere wirtschaftliches, steuerliches und rechtliches Wissen für unser Gründungsvorhaben vermittelten. Gleichzeitig arbeiteten wir mit dem GründerwerkstattTeam unsere Business- und Projektpläne weiter aus. Die ersten Schritte im eigenen Projekt - Bei unserem ersten Prototypen ‘Clash – Impact in Space’ handelte es sich um einen Multiplayer-Weltraum-Shooter in ansprechender 3D-Grafik, unter Verwendung neuester Shader Technologie. Nach der ersten Einarbeitungszeit in die Projekt: Clash – Impact in Space 35 36 der Fortschritt war zu gering, um absehen zu können, dass syncRage damit sein Ziel erreichen würde. Ich musste reagieren und fand als Erstes beratende Unterstützung im Team der Gründerwerkstatt. Durch die zusätzlichen Angebote im Bereich der Weiterbildung hatte ich die Möglichkeit, mich über Fördermittel zu erkundigen und meine eigenen Fähigkeiten, z.B. in der Rhetorik zu verbessern. Letzteres brachte mir die Möglichkeit einer Auftragsarbeit im Games-Bereich ein. Ein neuer Weg - Das Projekt ‘Clash’ wurde von mir eingestellt und ich nahm im März 2006 eine Auftragsarbeit an. Hierbei ging es um die technische Umsetzung eines Casual Games, für das ich einen weiteren Programmierer als Freelancer engagierte. Die einzige Anforderung von Seiten des Auftraggebers war, dass wir vor Ort arbeiten sollten, was gleichzeitig einen frühzeitigen Abschied aus der Gründerwerkstatt für mich bedeutete. Das sollte noch nicht alles sein - Die Auftragsarbeit verlief gut und brachte für syncRage neue Kontakte im Bereich der Industrie, aus denen sich ein weiteres Auftragsprojekt für einen größeren Industriekunden im September 2006 ergab. Hierbei handelt es sich um eine Präsentationsapplikation für das Unternehmen auf Basis einer Game-Technologie. Für dieses Projekt, welches noch bis Ende 2006 läuft, musste ich zwei weitere Mitarbeiter einstellen. Diese haben einen erheblichen Anteil daran, dass dieses Produkt beim Kunden auf großes Gefallen trifft und sich voll im Zeitplan befindet. Das Fazit - Ich hoffe, dass noch viele andere Gründer in den Genuss der Gründerwerkstatt kommen können und bedanke mich für die fabelhafte Unterstützung. Ausblick Die erste Auftragsarbeit im Bereich Casual Games ist Anfang November erfolgreich beendet worden. Gleich im Anschluss daran sprachen mein Auftraggeber und ich über neue Auftragsprojekte und eine tiefergehende Zusammenarbeit im Bereich Casual Games, aber auch im Bereich der Vollpreistitel. Darüber wird in den nächsten Projekt: Zoom – Paparazzi im Einsatz Wochen weiter verhandelt und ich bin guter Dinge, dass wir hier zu einer Einigung kommen werden. Auch im Industriebereich wird die Arbeit für syncRage weitergehen. Der erste Prototyp unserer Applikation brachte uns neue Verhandlungsgespräche mit einem weiteren Industriekunden, welcher eine ähnlich Applikation für die Präsentation seiner eigenen Dienstleistungen haben möchte. Zusätzlich haben wir von unserem aktuellen Industriekunden bereits eine mündliche Zusage für die Erweiterung der aktuellen Präsentationsapplikation nach Abschluss des aktuellen Projektes. Aufgrund der eben beschriebenen Aussichten wird syncRage weiterhin bestrebt sein, seine Stellung sowohl im Games-, als auch im Industriebereich zu festigen und weiterhin durch die Qualität zu bestechen, die wir bis heute an den Tag gelegt haben. Curriculum Vitae Angaben zum Unternehmen Enrico Falk Alter 31 Gründungsjahr: 2004 Rechtsform: Einzelunternehmer Anzahl Mitarbeiter: 3 Beruflicher Werdegang seit April 2005: syncRage, Geschäftsführer, Berlin | GameDesign und Programmierung. Prototyp: Clash – Impact in Space (C++ / TorqueScript) unter Verwendung der Torque Shader Engine. Projektakquise. 2003 – 2005: Pace GmbH | Studentischer Mitarbeiter Implementierung neuer Features und Bugfixing in laufenden Projekten (C++ und C#), Erstellen von Konzepten für neue, kundenspezifische Softwareanforderungen. Evaluierung und Einsatz verschiedener ORMapper für die .NET Plattform (C#). Quality Assurance. 2003 – 2003: BVM – Bytes Vibes Minds | studentischer Mitarbeiter. Beteiligung an der Entwicklung von 3 Brettspielumsetzungen für den PC (Tikal, Euphrat und Tigris, Löwenherz) Konzeption, KI- und GUI-Programmierung (C++, Macromedia Flash) und Skripting (LUA) unter Verwendung der Nebula Engine. 2001 – 2003: Silver Style Entertainment | Game Designer/ Software Entwickler. Game-, Mission- und Feature Design für das Projekt „Soldiers of Anarchy“. Implementierung eines Skripting Editors (C++) sowie Skripting Tätigkeiten. Mitglied der Qualitätsabteilung. Verschiedene Programmiertätigkeiten für das Projekt „Gorasul – Das Vermächtnis des Drachen“ im Bereich Game Logik. Kooperationen: · Exozet Games, Berlin, Entwicklung Casual Game Additional Design, technische Konzeption und Umsetzung des Projektes Zoom für RTL – Playtainment (C++ / XML / XSL) unter Verwendung der Vision Engine von Trinigy. Schwerpunkte: Game Logic, Visualization seit März 2006 · Visios – Digitale Medien, Berlin/Paderborn, Entwicklung Applikation für Wincor Nixdorf. Komplette technische Umsetzung und Konzeption seit September 2006 Referenzen: · Gorasul (Silver Style Entertainment, www.gorasul.de) · Soldiers of Anarchy (Silver Style Entertainment, www.soldiers-of-anarchy.com) · Tikal (BVM - Insolvenz Ende 2003) · Euphrat und Tigris (BVM - Insolvenz Ende 2003) · Löwenherz (BVM - Insolvenz Ende 2003) · SchemGen (Pace GmbH, www.pace.de) · EWB (Pace GmbH, www.pace.de) · Prototyp: Clash – Impact in Space (syncRage, www.syncrage.de) · Zoom – Paparazzi im Einsatz (Exozet Games) · Die drei Fragezeichen (Exozet Games) – Work in progress · WNIM (Wincor Nixdorf ) – Work in progress Kontaktdaten 2001 – 2001: Silver Style Entertainment | Praktikant (Praxissemester). Implementierung verschiedener Features für den Editor des Projektes „Soldiers of Anarchy“ im Bereich Objekt-Transformation und GUI. Erste konzeptionelle Tätigkeiten im Bereich MissionDesign. Studium 1997 – 2006: Technische Fachhochschule Berlin | Medieninformatik | Diplom Informatiker (FH) syncRage Ansprechpartner: Enrico Falk E-Mail: [email protected] www.syncrage.de 37 Liesemann 38 Unternehmensidee Durch ständig steigenden Kosten- und Wettbewerbsdruck in der Konsumgüterindustrie ist es heute besonders wichtig, die vorhandenen Werbemittel optimal zu präsentieren. Aus diesem Grund wurde ein neuartiges Werbepräsentationssystem mit dem Namen „DisplayDecke“ entwickelt. Die Werbeanlage besteht aus fünf motorisch bewegten Einzeldisplayflächen und kommt bevorzugt unter Deckenflächen zum Einsatz. In einem farblich frei wählbaren Außenrahmen mit Antriebsbrücke, Linearführungen und passend dimensionierten Abhängsystem entsteht ein selbsttragendes System. Die SPS-Steuerung ermöglicht es, die Dauer und Geschwindigkeit sowie Richtung des Bewegungszyklus’ zu bestimmen. In dem System der „Display-Decke“ können alle Arten von Print-Werbemitteln mit geringem Aufwand sicher und schnell eingelegt werden. Display-Decke: Bewegungsschema und Sichtverlauf Squirrel squirrel m u s i k g e s t e u e r t e p r o j e k t i o n e n 39 Unternehmensidee Squirrel ist ein Software-Produkt zum automatischen Erzeugen von Video-Projektionen. Als Grundlage dafür dient ein dem Computer zugeführtes Audiosignal, aus dem Steuersignale für die Projektionen ermittelt werden. So erstellt das Audiosignal aus den vom Benutzer gewählten Bild- und Videodateien bei jedem Einsatz einzigartige Video-Projektionen, ohne dass eine zusätzliche Bedienung eines Lichttechnikers nötig ist. Die Idee zu Squirrel entstand dem Gründer Matthias Seidel im Rahmen seiner Diplomarbeit im Studiengang Medieninformatik an der Technischen Fachhochschule Berlin. Mit dem Abschluß seines Studiums im April 2005 lag ein erster lauffähiger Prototyp von Squirrel vor, der jetzt im Rahmen der Gründerwerkstatt weiterentwickelt wird. Squirrel: Matthias Seidel Statistik und Evaluation © Arash Serkani Gründerwerkstatt: „Leiter zum Erfolg.“ Druck- und Medientechnik Industrial Design Clinical Trial Management International Technology Transfer Management/Technische Informatik Energie- und Verfahrenstechnik Theater- und Veranstaltungstechnik Wirtschaftswissenschaften Architektur Im April 2005 haben die ersten 10 Gründungsteams ihren Weg in die Selbstständigkeit in der Gründerwerkstatt aufgenommen. Im Rahmen eines 18monatigem Stipendiums haben sie ihre innovativen Geschäftsmodelle in tragfähige Produkte und Dienstleistungen umgesetzt. Im Folgenden werden Angaben zur Statistik der Gründungsunternehmen und Teammitglieder gemacht. 11 3 2 1 1 1 1 1 1 Statistik Abb. 1: Fachlicher Hintergrund alle Teammitglieder der Künstler Die Branchen, der in der Gründerwerkstatt gegründeten Unternehmen korrespondieren mit den fachlichen Hintergründen der Gründer. Abbildung 2 zeigt eine Auflistung der Gründungsunternehmen der ersten Runde der Gründerwerkstatt nach Branchen. Dienstleistungen im Bereich Klinischer Prüfung Die Stipendiatinnen und Stipendiaten des ersten Durchganges der Gründerwerkstatt sind im Durchschnitt 31 Jahre alt und kommen aus verschiedenen Fachrichtungen. Abbildung 1 zeigt die Verteilung nach Studienfächern aller 22 Teammitglieder der Unternehmensgründungen der Gründerwerkstatt. Maschinenbau Gründerwerkstatt (Anzahl / Studienfach). Informationstechnologie Der KfW-Gründungsmonitor zeigt, dass Frauen weniger als Männer gründen. Auch in der Gründerwerkstatt wird dieses Ergebnis deutlich. Es gehen kaum Businesspläne von Frauen ein. Von den 10 Gründerteams bestehen 9 Teams der Gründerwerkstatt aus Männern und nur 1 Unternehmen wird von einer Frau gegründet. In der zweiten Runde der Gründerwerkstatt konnte der Frauenanteil bereits um 10 % erhöht werden. Bei der Vergabe der nächsten Stipendien wird eine Anhebung des Frauenanteils weiterhin angestrebt. Medien/Software 5 2 1 1 1 Abb. 2: Branchenübersicht der Gründungsideen in der Gründerwerkstatt (Anzahl / Branche). 5 3 2 1 GmbH Die Stipendiatinnen und Stipendiaten wurden jeweils nach Ablauf von 6 Monaten zu ihren Unternehmensfortschritten sowie Problemen der Unternehmensentwicklung befragt. Ebenso wurden Erwartungen und Zufriedenheiten 4 GbR Bei den Gründungen in der Gründerwerkstatt handelt es sich um folgende Rechtsformen: GmbH, GbR und Einzelunternehmen. Abbildung 3 zeigt, dass von den 10 Gründerteams 2 GmbH, 3 GbR und 5 Einzelunternehmen gegründet worden sind. Einzelunternehmen 42 Medieninformatik Statistik und Evaluation Abb. 3: Rechtsformen der Gründungen in der Gründerwerkstatt. in Bezug auf die Selbstständigkeit und auf das Angebot der Gründerwerkstatt eruiert. Im Folgenden werden ausgewählte Ergebnisse der begleitend evaluierenden Erhebungen dargestellt. 43 7 6 5 4 Begleitende Evaluation der Stipendiatinnen und Stipendiaten der Gründerwerkstatt 3 2 Methodik Die vorliegende Auswertung basiert auf einer schriftlichen Befragung der Stipendiatinnen und Stipendiaten im Rahmen des Qualitätsmanagements anhand eines Fragebogens, der alle 6 Monate der Förderlaufzeit erhoben wurde. Der Fragebogen beinhaltet 20 offene und geschlossene Fragen, die in Form von Rating-Skalen abgefragt wurden. Für jedes Halbjahr fließen Daten von 9 Gründerteams in die Auswertung ein (n=9), da ein Team frühzeitig, noch vor der ersten Erhebung, ausgeschieden ist. Die Fragebögen wurden nicht anonym ausgewertet. Erhoben wurden Daten zur Teamzusammensetzung, Rechtsform, zu Schutzrechten, Neueinstellungen, Fortschritten und Problemen in der technologischen Entwicklung, zur Markteinführung, zum Absatzmarkt und Wettbewerb, zu Marketingzielen und -maßnahmen, Kunden und Geschäftskontakten und zur Wirtschaftlichkeit. Weiterhin wurden Hauptgründe für Abweichungen vom Businessplan ausgemacht und das Angebot der TFH Gründerwerkstatt bewertet. Der Fragebogen wurde mit Hilfe von Herrn Prof. Dr. Brockmann und dem Forschungsassistenten Patrick Greany entworfen. Ausgewählte Ergebnisse der begleitenden Evaluierung der Gründungsunternehmen 5 Gründerteams haben ihren Unternehmensnamen innerhalb des ersten Halbjahres geändert. Ursachen dafür sind die Neuausrichtung des Geschäftes, Gesellschafterwechsel und mögliche Schutzrechtverletzungen. Der Aufbau einer eigenen Unternehmensidentität stellt für die Hälfte 1 6 Monate 12 Monate 18 Monate Abb. 4: Anzahl der Neubeschäftigten je Halbjahr aller Gründerteams. 4 Praktikant/in Diplomand/in Studentische/r Mitarbeiter/in Mitarbeiter/in 3 2 1 6 Monate 12 Monate 18 Monate Abb. 5: Zusammensetzung der Neubeschäftigten aller Gründerteams je Halbjahr. der Unternehmen der Gründerwerkstatt bereits eine nicht zu unterschätzende Hürde dar. Die Gründungsunternehmen bestehen im Durchschnitt aus 2 Mitarbeitern. Dabei reicht die Spannweite vom Einzelunternehmer bis hin zu 6 Teammitgliedern. Innerhalb der 18 Monate haben sich 4 von 9 Teams personell verändert. Wie Abbildung 4 zeigt, wurden in den ersten 6 Monaten 7 Mitarbeiter beschäftigt. Dies ist die höchste Anzahl an Neuzugängen über den gesamten Erhebungszeitraum hinweg. Abbildung 5 verdeutlicht die Zusammensetzung der Beschäftigten. Bei dem neuen Personal handelte es sich 44 in erster Linie um Praktikanten, studentische Mitarbeiter und Diplomanden. Im letzten Halbjahr konnten sogar 2 feste Mitarbeiter eingestellt werden. Die Mehrheit der Beschäftigten stammt aus der TFH Berlin. Die Mitarbeit wurde in den meisten Fällen vergütet. 8 Entwicklung Die Gründerinnen und Gründer der Gründerwerkstatt sind mit der Umsetzung ihrer technologieorientierten Gründungsidee gut vorangekommen und hatten keine oder anfänglich nur geringe Probleme mit der technologischen Entwicklungsarbeit, wie Abbildung 6 zeigt. Die in der Anfangsphase bestehenden Probleme wurden mit Hilfe der neuen Beschäftigten, die einen Hochschulhintergrund haben, aufgearbeitet. Auch das Mentorenprogramm hat zur Lösungsfindung beigetragen, so dass kein Team im letzten Halbjahr mit ernsthaften technologischen Problemen zu kämpfen hatte. Dies verdeutlicht die Bedeutung des gewählten Ansatzes, technologieorientierte Gründungen gerade in der entwicklungsintensiven Anfangsphase konsequent zu unterstützen. 3 Nein, keine Probleme Ja, geringe Probleme Ja, ernsthafte Probleme 7 6 5 4 2 1 6 Monate 12 Monate 18 Monate Abb. 6: Technologische Entwicklung aller Gründungsunternehmen je Halbjahr. 500 Anzahl geknüpfter Kontakte Anzahl potenzieller Kunden 450 400 350 300 250 200 150 100 Die Bedeutung von Schutzrechten für Gründungen wurde von den Gründerteams hoch eingeschätzt. 4 Gründerteams haben insgesamt 5 Schutzrechte beantragt. 2 wurden bereits im ersten und 3 im letzten Halbjahr beantragt. Dies zeigt deutlich, dass innovative Geschäftsmodelle im Rahmen der Gründerwerkstatt gefördert werden. Marketing Alle Teams der Gründerwerkstatt setzten als Marketingmaßnahmen eine eigene Homepage und eine eigene Geschäftsausstattung ein. Weiterhin wurden Flyer, Pressemappen, Schreibblöcke, Empfehlungsschreiben, Publikationen, Filme, Ausstellungen, Kongresse, politische Kontakte sowie Interviews in Tageszeitungen zu Marketingzwecken verwendet. Geschäftskontakte wurden durch persönliche Ansprache und durch Mailings erzielt. Ebenso wurden auf Messen und Ausstellungen Netzwerke gebildet. Weitere, von den Gründern eingesetzte Marketing-Instrumente sind: Stammtisch, OpenBC, KeyAccount Manager sowie die Einbindung von Vertriebunternehmen. 50 6 Monate 12 Monate 18 Monate Abb. 7: Anzahl der Geschäftskontakte und Anzahl potenzieller Kunden aller Gründerteams je Halbjahr. Die Kundenkontakte weisen eine erhebliche Streuung nach Teams auf. Die Mehrheit der Unternehmen lag mit ihren Kontaktanstrengungen im Plan und teilweise darüber. Abbildung 7 stellt die kumulierte Anzahl der Geschäftskontakte der Anzahl an potentiellen Kunden gegenüber. Die Abbildung verdeutlicht, dass die Geschäftskontakte im Laufe der Zeit gezielter vorgenommen worden sind und die Einstufung von Interessenten zum Kunden vorsichtiger eingeschätzt wurde. Die Mehrheit der Unternehmen konnte im letzten Halbjahr bereits auf einen festen Kundenkreis verweisen und weniger Neukundenmarketing betreiben. Erfolg Alle Unternehmen konnten im Laufe der Förderzeit Umsatz generieren. In den 18 Monaten hat sich dieser über alle Unternehmen hinweg erhöht. Abbildung 8 zeigt die kumulierten Umsätze über alle Unternehmen hinweg pro Halbjahr. Die Umsatzzahlen weisen eine breite Streuung bei den Teams auf. Das Umsatzvolumen erreicht im dritten Halbjahr den Höchstwert von 185.000 1. Ein Zeichen, dass durch die Inkubationszeit in der Gründerwerkstatt die Grundsteine für die finanzielle Selbstständigkeit gelegt worden sind. 200 000 45 Umsatzhöhe in 1 180 000 160 000 140 000 120 000 100 000 80 000 60 000 40 000 20 000 Probleme In jeder Befragung wurden die Gründerinnen und Gründer nach den Ursachen für die Abweichungen vom Businessplan befragt. Als Hauptprobleme wurden besonders häufig markt- und wettbewerbsrechtliche sowie finanzielle Ursachen genannt. Abbildung 9 zeigt die kumulierte Anzahl der Nennungen über alle Gründerteams hinweg für den gesamten Förderzeitraum. Unter „Sonstige“ wurde genannt: hoher Zeitaufwand für Formalien und Neuausrichtungen, das Fehlen an Arbeitskräften sowie die Abhängigkeit von Dritten. Gründerwerkstatt Die Gründerinnen und Gründer wurden gebeten, das Angebot der TFH und der Gründerwerkstatt auf einer Skala von 1 bis 5 zu beurteilen. Dabei bedeutet 5 sehr wichtig und 1 weniger wichtig. Abbildung 10 gibt die Evaluation der Gründerinnen und Gründer wieder. Am wichtigsten werden der Austausch mit anderen Gründern, das Stipendium, der Arbeitsplatz sowie die Nutzung der TFH Labore eingestuft. Die Ergebnisse veranschaulichen, dass der Ansatz der Großraumbüros von den Gründerinnen und Gründern gut angenommen wird, und dass das Stipendium sowie die kostenlosen Büroräume ein geeignetes Gründungsförderungsinstrument darstellen. Besonders ist an dieser Stelle anzumerken, dass die Gründungsunternehmen der ersten Runde der Gründerwerkstatt zeitweise mit den Gründungunternehmen der zweiten Runde in den Büroräumen gearbeitet haben und dadurch ein besonderer Erfahrungsaustausch stattgefunden hat. 6 Monate 12 Monate Abb. 8: Kumulierte Umsatzhöhe in 1 über alle Gründerteams je Halbjahr. Sonstige Markt/Wettbewerb Finanzierung Geschäftsidee andere Verpflichtungen Infrastruktur 2 4 6 8 10 12 Abb. 9: Kumulierte Anzahl der Hauptprobleme über alle Teams und Halbjahre. Kommunikation mit anderen Gründern Stipendium Arbeitsplatz Nutzung der TFH Labore Telefonservice TFH-Mentoring Unterstützung bei Messeauftritten Konferenzraum mit techn. Ausstattung eGroupWare Internet Externes Coaching Besprechungsraum 1,0 Neben der halbjährlichen Evaluation der Stipendiatinnen und Stipendiaten ist eine gesonderte Abschlussbefragung aller teilnehmenden Gründerinnen und Gründer der 18 Monate 2,0 3,0 4,0 5,0 Abb. 10: Ranking des Angebots der Gründerwerkstatt durch die StipendiatInnen auf einer Skala von 5 (sehr wichtig) bis 1 (weniger wichtig). 46 ersten Runde durchgeführt worden. Erfasst wurden die Planung der näheren unternehmerischen Zukunft der Gründungsunternehmen und deren unternehmerischer Erfolg. Im Folgenden werden ausgewählte Ergebnisse der Abschlussbefragung dargestellt. Abschlussbefragung aller teilnehmenden Gründerinnen und Gründer der Gründerwerkstatt Methodik Alle Teammitglieder der Gründungsunternehmen der ersten Runde der Gründerwerkstatt wurden schriftlich zu ihren Erwartungen, Erfahrungen und Einstellungen in Bezug auf ihre Selbstständigkeit in der Gründerwerkstatt befragt. Der Fragebogen beinhaltete 26 offene und geschlossene Fragen. Die geschlossenen Fragen wurden in Form von Ratingskalen abgefragt. Die Auswertung erfolgte anonym und beinhaltet Daten von 16 Fragebögen (n=16). Erfolg 80 % der Gründerinnen und Gründer werden ihr Unternehmen nach Verlassen des Inkubators erfolgreich weiterführen bzw. als selbstständige Unternehmer arbeiten. Ein Gründer hat seine Unternehmensgründung bereits im Oktober 2005 abgebrochen und eine interessante Tätigkeit bei BBC in London aufgenommen. Die Arbeiten an seiner Unternehmensidee waren für die Einstellung förderlich. Ein anderer Gründer musste leider erkennen, dass seine innovative technische Produktidee in den 18 Monaten nicht vermarktet werden konnte. Innerhalb der Förderzeit hat er seine Geschäftsstrategie geändert und war als freier Berater im Bereich Veranstaltungsmanagement sowie Bühnenbau tätig. Am Ende wurde er von einem kooperierenden Unternehmen seiner Gründungsidee eingestellt. Ein Team, das aus 6 Gründern bestand, musste erkennen, dass sein Software-Entwicklungsprojekt zu aufwen- dig ist. Einige Teammitglieder waren in Angestelltenverhältnissen tätig und konnten nicht mehr genügend Zeit für das Projekt aufbringen. Das Projekt scheiterte letztendlich an Arbeitskräftemangel. Der Stipendiat arbeitet mittlerweile als Freier Mitarbeiter bei einem anderen Team aus der Gründerwerkstatt. Die Stipendiaten, die ihre Gründung aufgegeben haben, kommen aus der Fachrichtung Theater- und Veranstaltungsmanagement sowie Medieninformatik. Erwartungen An die Selbstständigkeit hatten die Gründerteams vor allem die Erwartung, unabhängig und selbst bestimmt zu arbeiten, sich eine Lebensgrundlage zu schaffen sowie die Produktidee in ein vermarktbares Produkt bzw. eine vermarktbare Dienstleistung umzusetzen. Die Erwartungen an die Gründerwerkstatt aus Sicht der Gründerinnen und Gründer umfassen besonders die finanzielle Unterstützung durch das Stipendium, das Coaching/ die Beratung und das Mentoring, die Büroräume und den Austausch mit anderen Gründern. Gründernetzwerk Die Gründerteams haben sich rege über ihre Erfahrungen ausgetauscht. Die Hälfte der Gründerinnen und Gründer hat mit anderen Teams der Gründerwerkstatt zusammengearbeitet. Diese Zusammenarbeit wurde im Durchschnitt als hilfreich für die eigene Geschäftsentwicklung eingestuft. Das Konzept der Großraumbüros hat die Kommunikation zwischen den Gründerteams angeregt und zu einem fruchtbaren Austausch geführt. Alle Gründer planen, nach dem Verlassen des Start-upInkubators mit der TFH in Verbindung zu bleiben. Der Kontakt zu den anderen Gründerteams wird von mehr als der Hälfte der Gründerinnen und Gründer angestrebt. Gründerwerkstatt Alle Gründerinnen und Gründer haben das vielseitige Seminarangebot genutzt und als hilfreich für die eigene unternehmerische Entwicklung eingestuft. Dies verdeut- licht die Wichtigkeit des Angebotes einer geeigneten Qualifizierung in Form von Seminaren für Existenzgründer. 6 Gründerteams haben bereits geeignete Büroräume für die Fortsetzung ihrer Unternehmungen nach dem Stipendium gefunden und teilweise bezogen. 2 Teams werden drei Monate länger als geplant in den Büroräumen der Gründerwerkstatt verbringen, was die Bedeutung der kostenlos zur Verfügung gestellten Büros sowie des voll ausgestatteten Konferenzraumes für Kundengespräche und Präsentationen unterstreicht. Probleme der Gründerwerkstatt Einige Gründerinnen und Gründer empfanden die strukturierten formellen Handlungsabläufe in der Organisation der Gründerwerkstatt als störende Bürokratie. Das Beratungsangebot wurde von den Gründerinnen und Gründer differenziert beurteilt, von zu viel bis zu wenig. Manche Gründerinnen und Gründer hatten sich mehr Unterstützung durch das Team der Gründerwerkstatt erhofft. Im Laufe der Zeit haben sie gemerkt, dass ein Gründer selber die Gründung vornehmen muss. Ratschläge Die Ratschläge der jungen Unternehmerinnen und Unternehmer an Erstgründer bringen zum Ausdruck, wie bedeutend die Qualifizierung, Strategieberatung und das Marketing des Geschäftsmodells sind und wie viel Arbeit mit einer Existenzgründung zusammenhängt (siehe Kasten rechts). 47 Beitrag der Gründerwerkstatt Die Gründerwerkstatt hat aus Sicht der Gründer folgenden Beitrag für ihre Unternehmensgründung geleistet: • die Möglichkeit, sich 18 Monate voll und ganz auf die Gründung zu konzentrieren mit gesicherten Lebensunterhalt • leichterer Markteinstieg durch die finanzielle und strukturelle Unterstützung • sinnvolle Ratschläge durch die Mentorin/den Mentor • sehr angenehmes anregendes Arbeitsumfeld • reger Austausch zwischen den Gründerinnen und Gründern • erfolgreiche Messeausstellungen • technische Unterstützung und kostenlose Nutzung der Labore zur Produktentwicklung • Qualifizierung durch Seminare • Räumlichkeiten für Kundengespräche, Präsentationen und Veranstaltungen Ratschläge der Gründer der Gründerwerkstatt I an Erstgründer • Marketing als Erfolgsfaktor sehen • 100% Überzeugtheit vom eigenen Produkt • nicht quatschen – machen • Chancen nutzen – umsetzen • Coaching wahrnehmen • SWOT-Analyse (Chancen, Risiken, Stärken und Schwächen analysieren) durchführen • Austausch mit anderen Gründern • alle Seminare und Vorträge nutzen • frühzeitig an Vermarktung denken, die Zeit ist schneller rum als man denkt • Vorsicht bei jeder Art von Beratern Ausblick © Arash Serkani Gründerwerkstatt: „Sie sind am Zug!“ Ausblick 50 Die Gründerwerkstatt wird sich weiterhin als Förderinstrument von Ausgründungen aus Hochschulen beweisen müssen. Bisher ist die Gründerwerkstatt mit ihrer Konzeption innerhalb der Berliner Gründungsinitiativen einzigartig. Als Existenzgründungsinitiative der TFH Berlin wird Sie weiterhin bestehen bleiben und gezielt technologieorientierte Unternehmensgründungen in der Startphase unterstützen. Die Mittelgeber, der Europäische Sozialfonds, die Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen sowie die TFH Berlin fördern das Projekt bis Ende 2007. Eine Verlängerung wird angestrebt. Die Gründerwerkstatt wird weiterhin Existenzgründungen unterstützen, die die Berliner Kompetenzfelder abdecken. Acht Unternehmensgründungen der Gründerwerkstatt I stammen aus dem Bereich ITK, eines der Berliner Kompetenzfelder. Ein zweiter Durchgang von zehn jungen Gründungsunternehmen hat im Juni 2006 mit der Umsetzung ihrer Ideen angefangen. Im März 2007 werden sieben weitere Teams hinzukommen. Besonders wird auch zukünftig Wert auf die Qualifizierung der jungen Unternehmerinnen und Unternehmer mit Hochschulhintergrund sowie auf den gezielten Knowledgetransfer aus der Hochschule heraus gelegt. Dafür werden ein Seminarprogramm entworfen und mehrere Kontaktabende wie zum Beispiel die Reihe „Gründer im Dialog“ konzipiert. Im Rahmen des Qualitätsmanagements wird stetig an der Optimierung der Initiative gearbeitet, um einen noch höheren Output zu erzielen. Wir streben an, dass alle Unternehmen sich aufgrund ihrer Idee und Eignung sowie durch gezielte Beratung und Qualifizierung der Gründerwerkstatt am Markt erfolgreich etablieren können und Arbeitsplätze schaffen. Bereits jetzt zeichnen sich Lerneffekte ab, die sich positiv auf diese Durchgänge auswirken. Das Projektmanagement der Gründerwerkstatt wird an der Vernetzung ins Berliner Gründernetzwerk arbeiten sowie die Kontakte zur Berliner Wirtschaft ausbauen. Wir werden weiterhin mit den Business Angels Club e.V. Berlin-Brandenburg (BAC) und dem Technologie Coaching Center Berlin (TCC) kooperieren. Das Konzept dieser Veranstaltung ist der Wissenstransfer vom erfolgreichen Jungunternehmer zum Existenzgründer sowie die Netzwerkpflege. „Gründer im Dialog“ findet quartalsweise statt und zu den bisherigen Gästen zählen Herr Dr. Franz von bboxx und veloform sowie Herr Elmer Staudt von der Berliner Volksbank. Hier werden nicht nur unternehmerische Lebensläufe und Firmen vorgestellt, sondern Erfinder – und Unternehmergeist verdeutlicht. Die Existenzgründer und Gäste können gezielt Fragen stellen und Anregungen für das eigene Unternehmen gewinnen. Die Gründerwerkstatt steht mit ihren Alumnis weiterhin im Kontakt und begleitet die Unternehmensgründungen über die Förderlaufzeit hinaus unterstützend.