Einfall statt Abfall
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Einfall statt Abfall
„Einfall statt Abfall“ 2001 Die österreichische Abfallwirtschaft braucht innovative Projekte und Ideen Am 10. Mai 2001 wird zum dritten Mal der österreichweit ausgeschriebene Innovationspreis „Phönix – Einfall statt Abfall“ vergeben. Die beste Einreichung wird mit 8.000,– Euro (rd. 110.000,– ÖS) belohnt. Damit wollen das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft und der Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) Engagement und Problembewusstsein bei der Bewältigung abfallwirtschaftlicher Probleme belohnen. Der Abfallwirtschaft bzw. der nachhaltigen Ressourcenbewirtschaftung wird in Zukunft ein immer höherer Stellenwert zukommen. Die gesamte Gesellschaft ist davon betroffen und gefordert, an der Bewältigung der gegenwärtigen und zukünftigen Probleme mitzuwirken. Die österreichische Abfallwirtschaft hat in den letzten Jahrzehnten zweifellos einen hohen Standard erreicht. Dennoch gilt es, ungenützte Verwertungs- und Vermeidungspotenziale zu finden und zu nutzen und zugleich die Leistungen der Abfallwirtschaft nach außen zu kommunizieren, um die Bevölkerung für die Probleme in diesem Bereich zu sensibilisieren. Daher wurde 1999 der Innovationspreis „Phönix – Einfall statt Abfall“ ins Leben gerufen, um Firmen und Privatpersonen die Möglichkeit zu geben, ihre zukunftsweisenden Projekte und Ideen zur Abfallwirtschaft zu präsentieren, von technischen Neuerungen bis hin zu kreativen Kommunikationskonzepten. Weitere Informationen: ÖWAV (Mag. Fritz Randl) Tel. (01) 535 57 20-86 Fax (01) 532 07 47, e-mail [email protected] 1 Einreichungen zum Innovationspreis „Phönix“ 2001 Oswald Hepperger Energiemanagement (Vandans) Biomasse-Qualitätserhöhung Grand KEG (Absdorf) VermiGrand Regenwurmfarm – Wurmkompostierung DI (FH) Walter Angerhofer (Ried im Innkreis) Paper Press Container – PPC. Ein Papierverdichter für Waschräume vor WCAnlagen Gemeinde Höchst Abfalltrennung bei Großveranstaltungen Dr. Christoph Lampert (Ressourcen Management Agentur, Wien) Kompost und Klärschlamm: Ressourcenträger, Lückenbüßer oder Abfall? AWV Voitsberg / Justizanstalt Maria Lankowitz Saubere Energien im neuen Jahrtausend – Erzeugung sauberer Energie durch Verwertung von Altspeiseöl direkt in der Region ReUse Elektro(nik)produkte- und Bauteileverwertung GmbH (Oberpullendorf) Intelligente Demontage von Elektronikprodukten und -bauteilen für Re-Use und Recycling Heeresmunitionsanstalt Graz (Kalsdorf) Umweltmanagement der Heeresmunitionsanstalt Graz Polydan GmbH (Wien) Katfass-Reinigungsanlage – oder: Die Lösung eines branchenspezifischen Problems durch den Innovationsgeist der Polydan GmbH WCS Wertstoff-Circle Services GmbH (Leinfelden-Echterdingen) Anwendungsempfehlung für eine transparente Verpackungs- und Abfallwirtschaft BMW Motoren GmbH (Steyr) Abfallwirtschaft 2000 bei BMW Motoren Guthmann-Peterson Buchmacher und Verleger (Wien) Bücher nach Maß Markus Gole / Marc Müller / Martin Steiner / Andreas Zischka (Schladming) Das Problem von heute und morgen: „Müll“ – Erstellung eines Werbefilms mit aufklärendem Charakter Rohöl-Aufsuchungs AG (Gampern) Das abfallfreie Bohrkonzept 2 Spirit Design (Wien) ECO-IN – „So macht Biomülltrennen Spaß“ OÖ Landes-Abfallverwertungsunternehmen AG (Wels) Abfalldatensystem (ADS) im Altstoffsammelzentrum Econ-Amylen VertriebsgmbH (Mils) Biologisch abbaubare Kunststoffe arge matrix (DI Richard Obernosterer, Villach / DI Martin Steinthaler, Klagenfurt) Das Niedrigstoffhaus Landesabfallverband OÖ (Linz) Kampagne Mehrweg NÖ Abfallwirtschaftsverbände E-Schrott: „Vermeiden, Sammeln, Verwerten“ – Pilotprojekt zur landesweiten Sammlung und ökologischen Behandlung von Elektro- und Elektronikaltgeräten in Niederösterreich 3 Die Mitglieder der Jury: DI Georg DOSTAL, Verpackungsverwertungs GmbH (ARGEV), Wien DI Dr. Martin ENGLISCH, Österreichisches Forschungsinstitut für Chemie und Technik (ÖFI), Wien Okmsr Mag. Dr. Roland FERTH, Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Wien Univ.-Prof. DI Dr. Dr. h.c. Albert HACKL, Weitra o.Univ.-Prof. DI Dr. Helmut KROISS, TU Wien, Institut für Wassergüte und Abfallwirtschaft Sektionschef DI Dr. Leopold ZAHRER, Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Wien Gerhard ZEINITZER, Österreichischer Kunststoffkreislauf AG (ÖKK), Wien 4 Die nominierten Einreichungen (in alphabetischer Reihenfolge): arge matrix (DI Richard Obernosterer, Villach / DI Martin Steinthaler, Klagenfurt) Das Niedrigstoffhaus Markus Gole / Marc Müller / Martin Steiner / Andreas Zischka Das Problem von heute und morgen: „Müll“ – Erstellung eines Werbefilms mit aufklärendem Charakter Dr. Christoph Lampert (Ressourcen Management Agentur, Wien) Kompost und Klärschlamm: Ressourcenträger, Lückenbüßer oder Abfall? OÖ Landes-Abfallverwertungsunternehmen AG (Wels) Abfalldatensystem (ADS) im Altstoffsammelzentrum ReUse Elektro(nik)produkte- und Bauteileverwertung GmbH (Oberpullendorf) Intelligente Demontage von Elektronikprodukten und -bauteilen für Re-Use und Recycling WCS Wertstoff-Circle Services GmbH (Leinfelden-Echterdingen) Anwendungsempfehlung für eine transparente Verpackungs- und Abfallwirtschaft Die genannten Einreichungen werden auf den folgenden Seiten kurz vorgestellt. 5 arge matrix DI Richard Obernosterer Johannes-Brahms-Weg 6 9500 Villach Tel. 0699 / 101 40 136 e-mail [email protected] DI Martin Steinthaler Bahnhofgasse 6/4 9020 Klagenfurt Tel. 0664 / 326 35 38 e-mail [email protected] Das Niedrigstoffhaus Das Niedrigstoffhaus hilft mit, die 26 Mio. Tonnen Bauabfällen zu verringern. Ein Niedrigstoffhaus vermeidet durch seine erdkrustenähnliche und umweltneutrale Gebäudehülle heute schon den zukünftigen Anfall von kontaminierten Bodenaushub. Ein Niedrigstoffhaus besteht aus möglichst leicht trennbaren Baukonstruktionen, um die Recyclingfähigkeit der eingebauten Materialien zu erhöhen. So können Fenster durch einen pneumatischen Fensterrahmen durch Ablassen der Luft einfach entnommen werden. Durch ein leicht auf- und zugklappbares Sandwichsystem ist ein gezieltes und dadurch abfallvermeidendes Ein- und Ausbauen von festen und flexiblen Leitungen möglich. Dabei wird auf die heute üblichen Kunststoff-Leerverrohrungen verzichtetet. Eine innovative Neuerung ist das Niedrigstoff-Generationenhaus. Hier wird durch Ressourcenschonung die Entstehung von Abfall vermieden. Durch eine flexible Bauweise können einzelne Bauteile, bspw. ein Kinderzimmer als Ganzes von der Hauptkonstruktion abgenommen oder auf diese zugehängt werden. Dadurch besteht beim die Möglichkeit, Module abzunehmen und sie anderenorts wieder zu verwenden. Innovationscharakter Ähnlich der Bemessung des Fundamentes in der Baustatik, die sich der Tragfähigkeit des Untergrundes anpassen muss, passen sich beim Niedrigstoffhaus die Stoffflüsse des Bauwerkes der regionalen Tragfähigkeit der Umwelt an. Innovative Leitlinien für die Planung eines Niedrigstoffhauses: • Planung statt Abfall. • Stoffeffizienz. Besondere Berücksichtigung stofflicher Parameter. • Ressourcennutzung. Das Haus kann als Rohstofflager für die Zukunft angesehen werden (design for recycling). • Standortbewertung. Einbettung des gesamten Bauwerks in die Region und Bewertung der Umwelteinwirkungen am Standort (v.a. Stoffsenken). • Umweltneutrale Gebäudehülle. Verringerung bzw. Vermeidung von diffusen Schadstoffverlusten während der Nutzungsphase. Auf Grundlage der Leitlinien verwendete und entwickelte Baukonstruktionsteile, die abfallwirtschaftliche und abfalltechnische Probleme erst gar nicht entstehen lassen. • Umweltneutrale Gebäudehüllen • Versorgungsinfrastrukturnetz für den Innenausbau • pneumatische Fenster- und Türenbefestigung • Generationenmodulbauweise • erdkrustenähnliche und umweltneutrale Baumaterialien 6 Markus Gole / Marc Müller / Martin Steiner / Andreas Zischka Bahnhofstraße 457 8970 Schladming Tel. 0676 / 497 57 77 Das Problem von heute und morgen: „Müll“ – Erstellung eines Werbefilms mit aufklärendem Charakter Wir wollen anhand eines von uns erstellten Film zeigen, wie man Müll richtig trennt. Ebenfalls wird dokumentiert, was mit den bei der Abfallverwertungsanlage Aich eintreffenden Müll geschieht. Unser Hauptaugenmerk legen wir dabei auf den „Gelben Sack“. Innovationscharakter Der von uns erstellte Werbefilm mit aufklärendem Charakter ist ein unkonventioneller Film, mit viel Witz und leicht verständlichem Sachverhalt versehen ist, ohne dabei den WerbeEffekt zu vernachlässigen. Weil er eben diesen besonderen, noch nie da gewesenen „Touch“ hat, motiviert er insbesondere die Altersgruppe zwischen 13 und 15 Jahren auf eine eigene Weise. Sonstiges Weiters möchten wir noch erwähnen, das wir über die Entstehung des Films, sowie über die Arbeiten der AVA Aich eine Projektarbeit geschrieben haben. Bei Bedarf können wir Ihnen diese nachträglich zusenden. Ziel unsere Projektarbeit war es in erster Linie Aufklärungsarbeit im Bereich der Mülltrennung und Müllverwertung zu leisten, in besonderer Hinsicht auf den Inhalt des Gelben Sackes. Ein weiteres Ziel war es, Werbung für die Abfallverwertungsanlage Aich zu machen, deswegen auch ein Werbefilm mit aufklärendem Charakter. Wir wollten bzw. wollen erreichen, dass die Jugend von heute ihre Umwelt zu schätzen lernt und auf sie Acht gibt und die Wichtigkeit und Notwendigkeit einer solchen Abfallverwertungsanlage versteht. Um dieses nun zu vermitteln, erstellten wir diesen Film, welcher den Innovationscharakter unserer Projektarbeit sichtbar macht: Es ist nicht nur irgendein Lehr- bzw. Werbefilm, sondern ein auf die Jugend zugeschnittener, witziger, unkonventioneller Film. So etwas ist noch nie da gewesen, weswegen zu Recht behauptet werden kann, dass unser Werbefilm mit aufklärendem Charakter ein Unikat geworden ist. 7 Dr. Christoph Lampert (Ressourcen Management Agentur) Argentinierstraße 48/2 1040 Wien Tel. 01 / 913 22 52 e-mail [email protected] Kompost und Klärschlamm: Ressourcenträger, Lückenbüßer oder Abfall? Biogene Abfälle und Abwässer enthalten begrenzt vorkommenden Ressourcen – Nährstoffe - die bewirtschaftet werden sollen. Gleichzeitig soll jedoch die Aufbringung von Klärschlamm oder Kompost auch langfristig zu keinen Schadstoffanreicherungen in den Böden führen. Um sowohl die Ressourcenschonung (Nutzung der Nährstoffe im Ausgangsmaterial) als auch die Schadstoffakkumulation in Böden vorab beurteilen zu können wurde der Nährstoffnutzungsgrad (NNG) entwickelt. Zusätzlich berücksichtigt der NNG den spezifischen Nährstoffbedarf der angebauten Kultur(en). Ein Vergleich des NNG von Komposten und Klärschlämmen mit Wirtschaftdüngern zeigt, dass Komposte mit geringen Schwermetallgehalten sowie Klärschlämme mit geringen Schwermetallgehalten und gleichzeitig einem hohen Nährstoffabscheidegrad in der Kläranlage „konkurrenzfähig“ sind. Welche der „konkurrenzfähigen“ Produkte tatsächlich eingesetzt werden und damit Ressourcen genutzt werden oder aber Abfälle bleiben, ist jedoch eine gesellschaftliche (politische) Güterabwägung. Innovationscharakter • Verwendung von Kompost und Klärschlamm zur Schonung begrenzt vorkommender Rohstoffe – von Nährstoffen – und nicht als (billige) Entsorgungsmöglichkeit. Bedarfsgerechte Verteilung von Nährstoffen anstatt Akkumulation. • Der Nährstoffnutzungsgrad verknüpft die Bereiche Abfall-/Abwasserwirtschaft (Ressourcenbewirtschaftung), Landwirtschaft und langfristiger Bodenschutz (Schadstoffakkumulation). • Neben einer „tolerierbaren“ Schadstoffanreicherung wird ein zugehöriger Zeithorizont miteinbezogen. • Der Nährstoffnutzungsgrad vergleicht Güter unabhängig von allfälligen Konkurrenzierungen bspw. durch Wirtschaftsdünger oder durch Schadstoffeinträge über die Deposition. D.h. die Bewertung der Güter wird weder durch den IST-Zustand (z.B. viel/wenig Viehwirtschaft) noch dadurch, ob ein Gut wenig oder viel zum gesamten Nährstoffhaushalt der Region beiträgt, beeinflusst. • Bei der Schadstoffanreicherung wird berücksichtigt, dass durch das Aufbringen bspw. von Kompost, eine stabile Matrix mit aufgebracht wird, die „verdünnend“ auf die eingetragenen Schadstoffe wirkt (insbesondere bei der Kompostaufbringung bedeutend). • Die Austräge aus dem Boden über die Auswaschung und den Pflanzenentzug nehmen mit steigender Stoffkonzentration im Boden zu. Die Stoffanreicherung verläuft deshalb nicht linear und strebt langfristig einem „steady-state“-Zustand (Input = Output) zu. 8 OÖ Landes-Abfallverwertungsunternehmen AG Maderspergerstraße 16 4600 Wels Tel. 07242 / 77977 e-mail [email protected] Abfalldatensystem (ADS) im Altstoffsammelzentrum In allen von der O.Ö. LAVU AG betriebenen Altstoffsammelzentren (99 ASZ) wird ein einheitliches und flächendeckendes EDV-System installiert, das sämtliche administrativen Schritte bei der Übernahme von Abfällen automatisiert und mit der Firmenzentrale vernetzt. In den ASZ werden PC-Systeme mit elektronischen Waagen gekoppelt und folgende Abläufe automatisiert abgewickelt: • Kundenerfassung (mittels EAN-Barcode) • Erfassung der Abfallart (mittels EAN-Barcode) Die Stammdaten werden zentral gewartet und dezentral (ASZ) vergeben • Gewichtserfassung bei der Warenübernahme: direkt über elektronische Waage per Schnittstelle • Belegerstellung: Annahmeschein u. Kassaquittung, Begleitschein • Fakturierung • Datentransfer in die Zentrale Automatisch per Modem in individuell gestaltbaren Zeitabschnitten • Kassenbuchführung • Statistik: Input/Output • Entsorgungsmeldung • Betriebsmittelbestellung Innovationscharakter • Automatisiertes, durchgängiges Abfalldatenmanagement für kommunale Sammelstellen (ASZ) • Flächendeckender, einheitlicher Einsatz in ganz O.Ö. • Aufwandsminimierte Erfüllung der bestehenden und zukünftig kommenden abfallrechtlichen Vorgaben (AbfallnachweisVO, EU-Statistik-VO etc.) bzw. von Kriterien, die von diversen Branchenrecyclinggesellschaften (ARA, UFH etc...) gefordert werden. • Verwaltungsvereinfachung 9 ReUse Elektro(nik)produkte- und Bauteileverwertung GmbH Rottwiese 7350 Oberpullendorf Tel. 02612 / 42120-30 e-mail [email protected] Intelligente Demontage von Elektronikprodukten und -bauteilen für Re-Use und Recycling Ausgehend von einer Analyse der vorhandenen und zukünftig zu erwartenden Massenströme von Elektronikaltgeräten wurde ein öko-effizientes Sammelkonzept entwickelt, das sich vor allem in der schonenden Behandlung, um eine Wiederverwendung zu ermöglichen, und in der Optimierung der Transportwege, -mittel und -behälter unterscheidet. Eine zentrale Rolle die Ansiedlung der manuellen Vordemontagezentren nahe den Ballungszentren, in denen die gesamten Produkte schadstoffentfrachtet und in die einzelnen Werkstoffe fraktioniert werden. Hier musste ein Kompromiss zwischen der Betriebsgröße und der Nähe zu den Anfallstellen gefunden werden. Spezielle Stoffströme, wie z.B. hochwertige Leiterplatten, werden erst dann in eine zentrale Weiterverarbeitung gebracht. Hier wurde eine weltweit bisher einzigartige, automatische Entlötanlage zur hochwertigen Wiedergewinnung von elektronischen Bauteilen entwickelt. Nach der Magazinierung und Abschlussprüfung werden die so wiedergewonnen Komponenten den Produzenten just-in-time angeliefert und zu Reparaturzwecken und in Ausnahmefällen für die Neugeräteherstellung verwendet. Innovationscharakter Durch eine optimale Kombination von manuellen und automatisierten Demontageschritten wurden die Kosten so weit gesenkt, dass eine solche Demontage und der anschließende Verkauf der ausgebauten Baugruppen und -teile einen wirtschaftlichen Betrieb gestatten. Darüber hinaus wurde eine weltweit einzigartige, automatische Entlötanlage zur hochwertigen Wiedergewinnung von elektronischen Bauteilen entwickelt. Das Projekt ging in beinahe allen Kernbereichen an die Grenzen des bisher technisch Machbaren. So wurde z.B. der weltweit erste 50 Watt Diodenlaser zur Entlötung eingesetzt, eine kostengünstige, hochauflösende und schnelle Bildverarbeitung programmiert, einige Demontagegreifer für Industrieroboter neu entwickelt und ein völlig neuartiges Steuerungskonzept verwendet. Die Auswirkungen liegen in den folgenden Bereichen: • Verminderung des Ressourcenverbrauchs, • Verminderung des Umweltauswirkungen der Komponentenherstellung, • Verminderung der Transportauswirkungen, • Verminderung des Abfallstromes sowie höchstmögliche Schadstoffentfrachtung und • Langfristig gesicherte Arbeitsplätze (ca. 100 Personen in Österreich). 10 WCS Wertstoff-Circle Services GmbH (Claus G. Vogt) Denkendorfer Straße 11 D-70771 Leinfelden-Echterdingen Tel. 0049 / 711 / 90726-255 e-mail [email protected] Anwendungsempfehlung für eine transparente Verpackungs- und Abfallwirtschaft Zur Zeit werden sämtliche Daten in der Verpackungs- und Abfallwirtschaft mit unterschiedlichsten Inhalten und Strukturen erstellt. Diese werden uneinheitlich zwischen den verschiedenen Partnern mittels Rechnungen, Statistiken, Lieferscheinen, Wiegescheinen, Begleitscheinen usw. ausgetauscht. Ziel dieses Projektes ist es, einen einheitlichen Standard festzulegen, welcher sämtlichen Anforderungen aller am Prozess beteiligten Partner wie beispielsweise Behörden, Länder, Städte, Gemeinden, Verwerter, Hersteller, Systeme, Branchenlösungen, Anfallstellen und usw. gerecht wird. Durch die Festlegung einer einheitlichen Datenstruktur, wird der Grundstein einer elektronischen Datenübermittlung geschaffen. Ziel ist es, sämtliche relevanten Daten für den jeweils Beteiligten elektronisch zu übermitteln und zu dokumentieren. Innovationscharakter Wir sind uns sicher, dass durch diese Branchenpionierleistung und Innovation in unserem Projekt ein europäisches Vorzeigemodell von aller höchstem Rang entstanden ist. Somit wäre erstmals ein Land in der Lage, sämtliche Stoffströme und Ökobilanzen in der Abfall- und Verwertungswirtschaft einheitlich darzustellen und die optimale Planung und den bedarfsorientierten Einsatzes von Sekundärrohstoffen zu gewährleisten. Dies würde auch zur Vermeidung von unnötigen Abfallexporten führen. Durch dieses Projekt wird die Grundlage für ein bedarfsorientiertes Stoffstrommanagement geschaffen, welches die Vorraussetzung einer sinnvollen und gesamtheitlichen volkswirtschaftlichen Kosten- / Nutzenrechnung auf diesem Gebiet zum Vorteil der Umwelt sein wird. Ein vollständig geschlossener Kreislauf für alle Abfälle und Sekundärwertstoffe, wie er von uns in unserem Pilotprojekt in Österreich angestrebt wird, dürfte auf der Welt einmalig sein und somit neue Maßstäbe in allen Produktions-, Verpackungs-, Abfall- und Verwertungsbereichen setzen. 11 Die Sponsoren des „Phönix“ 2001 Amt der Oberösterreichischen Landesregierung Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Fachabteilung 1c – Abfallwirtschaft Österreichischer Kunststoffkreislauf AG (ÖKK) Verpackungsverwertung GmbH (ARGEV) Zeitschrift „a3 umwelt“ Zeitschrift „Umweltschutz“ 12