B praxis raubfisch
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B praxis raubfisch Schauspielerin Elena Uhlig schwingt mit Leidenschaft die Fliegenrute. 40 FISCH & FANG 1/2014 Demnächst als Privatdetektivin im ZDF, aber erst einmal als Fliegenfischerin exklusiv in FISCH & FANG: Schauspielerin Elena Uhlig. Wolfgang Hauer traf sie beim Angeln an der Gmundner Traun in Österreich. Zugriff am Wolfgang Hauer: Frau Uhlig, seit wann sind Sie schon mit der Angelrute am Wasser unterwegs? Elena Uhlig: Eigentlich schon seit 2007, mit Unterbrechungen durch Schwangerschaften. Nymphenwahl: Das passende Muster sucht Elena Uhlig mit Bedacht aus. 1 Wie sind Sie zum Angeln gekommen? Durch meinen Lebensgefährten Fritz Karl. Er war es, der mich mit seiner Leidenschaft angesteckt hat. Seitdem lässt mich dieses herrliche Hobby nicht mehr los. Was fasziniert Sie an der Fliegenfischerei besonders? Obwohl ich noch nicht so lange mit der Fliege fische und meine Würfe längst noch nicht perfekt sind, fasziniert mich die Harmonie zwischen Rute und Leine, die erst offenbar wird, wenn ein Wurf gelungen ist. Dann geht es wie von selbst und ohne Kraftaufwand. Wenn dann meine Fliege sanft auf dem Wasser landet und das Vorfach noch halbwegs gestreckt ist, freut mich das. An der Fliegenrute spüre ich den Kampfgeist jedes Fisches bis ins Handgelenk, das macht den Drill selbst bei kleineren Fischen zum Erlebnis. 3 Rollwurf am Wehr. Im Weißwasser sollten doch ein paar starke Forellen stehen ... Volle Konzentration beim Servieren. Elena Uhlig fischt seit sechs Jahren mit der Fliege. FISCH & FANG 1/2014 41 Fotos: Verfasser 2 B praxis raubfisch 4 Der Hotspot Wehr hält, was er verspricht: Fischkontakt - und garantiert keine Schauspielerei! 5 6 Im Drill schießt die Forelle stromab, und Elena Uhlig muss der starken Fario hinterher waten. Von einer Kiesbank aus bekommt sie die Bachforelle schließlich nach und nach unter Kontrolle. Was war Ihr bisher größter Fisch? Ein Huchen mit 95 Zentime-ter. Den habe ich in einem Werksbach an der Pielach, beim so genannten „Kühlschrank Tumpf“ gefangen. » Angeln ist das Beste, um abschalten zu können « Was macht für Sie den besonderen Reiz des Angelns aus? Angeln ist für mich das Beste, um von meinem Job wirklich abschalten zu können. Da wirken so viele Eindrücke gleichzeitig auf mich ein, dass ich alles andere vergesse. Seien es die kontrollierten Bewegungsabläufe beim Fliegenfischen, auf die ich mich als Einsteigerin noch voll konzentrieren muss, oder ein vorbei fliegender Eisvogel, der wie ein blauer Edelstein schimmert. 42 FISCH & FANG 1/2014 Grundsätzlich sehe ich die Sache aber so: Wenn man Fische essen möchte, dann sollte man sie auch selbst töten können. Ich fische deshalb nicht, um irgendwelche Trophäen an die Wand hängen zu können, sondern, um frische Fische zu essen, die restlichen setze ich wieder schonend zurück. Zieht es Sie auch mal alleine ans Fischwasser? Da ich ja noch nicht die perfekte Fischerin bin, gehe ich bisher nur gemeinsam mit meinem Lebensgefährten Fritz ans Wasser. Den kann ich bei Bedarf um Rat fragen. Die größeren Fische fange aber trotzdem ich. Ich glaube, da ist er manchmal ein bisschen eifersüchtig. Ich muss aber auch zugeben, dass ich ziemlich gefrustet bin, wenn ich mal einen ganzen Tag keinen Fisch fange. Das dauert dann ein wenig, bis ich wieder Lust aufs Angeln bekomme. 7 Worauf sind Sie stolz in Ihrer noch jungen FliegenfischerLaufbahn? Darauf, dass ich beim Angeln bisher noch nicht ins Wasser gefallen bin und mich auch noch nicht selbst gehakt habe. Allerdings sitzen schon etliche meiner Fliegen in den Bäumen und Sträuchern am Ufer meines Hausgewässers. 8 Was für eine Forelle, gut 40 Zentimeter lang, und was für ein Lächeln: Petri Heil, Elena! a Steckbrief: Elena Uhlig Zu den bekanntesten Rollen der Schauspielrin zählen die einer Kommissarin in der Sat.1-Fernsehserie „Mit Herz und Handschellen“ und die Rolle der Lilly in „Alles auf Zucker“. Daneben war Uhlig unter anderem in der Rosamunde-Pilcher-Verfilmung „Sternschnuppen im August“ sowie in dem Sat.1Spielfilm „Ein ganzer Kerl für Mama“ zu sehen, in dem sie einen Transvestiten dar- stellte. Für den Film „Problemzone Mann“ aus dem Jahr 2001 musste sie 15 Kilo zunehmen. Ihr KinoDebüt gab sie 2001 in dem deutsch-tschechischen Horrorfilm „Swimming Pool – Der Tod feiert mit“. Neben ihrer Schauspielkarriere betreibt sie mittlerweile in München ein Ladengeschäft mit Kinderkochaccessoires. Sie hat mit ihrem österreichischen Schauspieler-Kollegen Fritz Karl zwei Söhne. Schauspielerin Elena Uhlig in ihrer neuen Hauptrolle als „Die Familiendetektivin“, zu sehen ab Januar 2014 im ZDF. Foto: © ZDF- Jacqueline Krause-Burberg Gelernt ist gelernt: Den Zugriff beherrscht die Film-Kommissarin auch bei den Forellen. Welcher Wurf liegt Ihnen beim Fliegenfischen am besten? Meine Spezialität sind Trickwürfe, wie etwa der von mir entwickelte „abgehobene Rollwurf“. Diese Wurftechnik ist in Fliegenfischerkreisen noch kaum bekannt, wird sich aber in den nächsten Jahren an den meisten Gewässern durchsetzen, davon bin ich überzeugt (bei dieser Antwort lacht Frau Uhlig allerdings sehr vielsagend ...) FISCH & FANG 1/2014 43