Arthrose der Fingergelenke - ATOS Praxis für Hand
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Arthrose der Fingergelenke - ATOS Praxis für Hand
Hand-, Ellenbogen- und Fußchirurgie Arthrose der Fingergelenke Heberden-Arthrose, Bouchard-Arthrose Wie ist ein Fingergelenk aufgebaut? Seitenbänder Knorpel Was ist eine Arthrose? Ringbänder Beugesehnen Aufbau des Fingergrundgelenks Die Gelenke werden durch die unterschiedlich geformten Enden zweier Knochen gebildet, die mit einem sehr glatten Überzug, dem Knorpel, versehen und durch Bänder miteinander stabil verbunden sind. Sie werden von einer bindegewebigen Kapsel umschlossen, die mit einer dünnen Membran, der Synovialis, ausgekleidet ist. Diese produziert ständig eine leicht visköse Flüssigkeit, die die Knorpelzellen ernährt und das Gelenk “schmiert”. Schematische Anordnung der Knorpelzellen und Kollagenfasern hindurch zu den Zellen und versorgt sie mit Nährstoffen. Die Bewegung fördert dabei die Diffusion. Durch die Faserstruktur wird die Flüssigkeit wie ein Schwamm aufgesaugt und gebunden, 80% des Knorpels besteht aus Wasser! Schwere Arthrose mit tiefen, bis auf den Knochen reichenden Knorpeldefekten Der Knorpel ist völlig frei von Blut- und Lymphgefäßen sowie Nerven. Die Knorpelzellen machen nur ca. 5% der Korpelsubstanz aus. Sie liegen eingebettet zwischen den vernetzten Kollagenfasern wie Kerne in einer Wassermelone und werden von außen durch die Synovialflüssigkeit ernährt. Diese dringt zwischen den Fasern Verhärteter Knochen ohne Knorpel Verdickte, entzündete Gelenkinnenhaut Praxis in der ATOS-Klinik Gemeinschaftspraxis: Dr. med. Sigmund Polzer Facharzt für Chirurgie D-Arzt für Arbeitsund Schulunfälle Hand- und Fußchirurgie Dr. med. Hans-Werner Bouman Facharzt für Orthopädie Hand- und Ellenbogenchirurgie Dr. med. Steffen Berlet Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie Hand- und Fußchirurgie ATOS - Praxisklinik Bismarckstraße 9 - 15 (am Bismarckplatz) 69115 Heidelberg Tel.: 06221 - 983370 Fax: 06221 - 983389 Zentrale: 06221- 9830 Knochenwulst Abwinkelung des Gelenks Geschrumpfte, verdickte Gelenkkapsel Restknorpel Typische Gelenkveränderungen bei einer Arthrose Die Arthrose ist u.a. gekennzeichnet durch einen Verlust an Knorpelsubstanz. Der völlig glatte, bläulich schimmernde Knorpel wird undurchsichtig und nimmt eine gelbliche Farbe an. Die Oberfläche erscheint zunächst samtartig rau, da die äußere Schicht aufspleißt. Knorpelzellen sterben ab, die Risse werden tiefer, der Knorpel löst sich vom Knochen in mehr oder minder großen Schuppen ab. Der darunter liegende Knochen verdichtet sich, seitlich bilden sich knöcherne Wülste und Ausziehungen, sogenannte Osteophyten. Die Synovialis ist gereizt, angeschwollen und bildet vermehrt Flüssigkeit. Die gesamten Weichteile des Gelenks sind geschwollen, schmerzhaft, die Beweglichkeit ist eingeschränkt. Wie entsteht eine Arthrose? Die Arthrosen werden, je nach ihrer Ursache, in primär und sekundär eingeteilt. Die sekundäre Arthrose entsteht durch eine Verletzungen des Knorpels, Fehlstellungen und –belastungen der Gelenke und E-Mail: [email protected] [email protected] [email protected] www.atos.de www.hand-fusschirurgie.de Sprechzeiten: Montag bis Freitag 8.00 – 12.00 Uhr Montag bis Donnerstag 15.00 – 18.00 Uhr Unfälle: Montag bis Donnerstag 8.00 – 18.00 Uhr Freitag 8.00 – 13.00 Uhr entzündliche Erkrankungen einschließlich der verschiedenen Stoffwechselerkrankungen, die zu Ablagerungen in den Gelenken führen. Die primäre Arthrose weist keine dieser Ursachen auf. Unklar ist, durch welche Faktoren sie angestoßen und unterhalten wird. Hier kommt es zum altersabhängig vermehrten Abbau des Knorpels. Die Aktivität der Knorpelzellen ist dabei erhöht, jedoch bilden sie mehr minderwertiges Collagen I an Stelle von Collagen II sowie zahlreiche Enzyme und weitere bisher zum Teil noch unbekannte Faktoren, die gesundes Knorpelgewebe nicht wieder herstellen können, sondern das noch vorhandene weiter schädigen. Welche Risikofaktoren gibt es? Eine Arthrose findet sich häufiger bei: • einem Alter höher als 50 Jahre • Verletzungen des Gelenks • Fehlstellung des Gelenks • Vermehrte Belastung (Sport, Beruf) • Stoffwechsel-Erkrankungen (Kristallerkrankungen wie z.B. Gicht) • Genetische Grundlage (Heberden- und Polyarthrose, Rhizarthrose) • Hormonelle Veränderungen • Infektionen • Rheumatische Erkrankungen In radiologischen Studien von Erwachsenen finden sich bereits bei 30% der untersuchten Personen arthrotische Veränderungen an den Händen. Diese nehmen im Verlauf des weiteren Lebens zu und sind schließlich im Alter von 75 bis 79 Jahren bei 85% nachweisbar. Die Arthrose der Hand befällt vorzugsweise die Endgelenke der Finger (Heberden-Arthrose) und das Daumensattelgelenk (Rhizarthrose). Die Fingermittelgelenke (Bouchard-Arthrose), Grundgelenke und das Handgelenk sind seltener betroffen. Der Verschleiß der Fingergelenke ist bei Frauen häufiger anzutreffen als bei Männern, nämlich im Verhältnis von ca. 2:1. Bei Frauen verläuft die Erkrankung darüber hinaus oft ausgeprägter. Die Vererbung der Heberden- Arthrose, also der Arthrose der Fingerendgelenke, spielt besonders bei Frauen eine erhebliche Rolle. Hier scheinen autosomal dominante bzw. polygene Faktoren verantwortlich zu sein. 33% aller Frauen leiden in der Postmenopause unter einer Rhizarthrose. Verdickungen bilden, die Bouchard-Knoten genannt werden. An den Grundgelenken sind die Weichteile über den Knöcheln verdickt, auch hier bestimmt die teils schmerzhafte Verminderung der Beweglichkeit das klinische Bild. Wie äußert sich die Arthrose? Schmerzen, Steifigkeit, Kraftlosigkeit, und Verformungen der Fingergelenke sind die wesentlichen Merkmale der degenerativen Erkrankung. Am Anfang stehen vor allem die Schmerzen im Vordergrund, die sich bei Belastung verstärken. Häufig nehmen die Beschwerden vorübergehend ab, die Fehlstellungen und Verformungen aber bleiben. In frühen Stadien der Arthrose bilden sich oft bläschenartige Zysten an den Endgelenken oder am Nagelwall, die mit einer gallertigen Flüssigkeit gefüllt sind. Sie werden auch Mukoidoder Schleimzysten genannt und entspringen dem Gelenk mit einem Stiel, über den sie mit der viskösen Flüssigkeit gefüllt werden. Seitliche Verschiebung des ersten Mittelhandknochens schon im Anfangsstadium der Rhizarthrose Beim Daumensattelgelenk fällt bereits frühzeitig die seitliche Verschiebung des ersten Mittelhandknochens auf seinem Sattel, dem Trapezium, auf. Charakteristisch ist, dass die Beschwerden an den Fingergelenken sehr unterschiedlich empfunden werden. Ein eher kleiner Teil der Patienten leidet trotz stärkster Verformungen unter nur geringen Beschwerden. Auf der anderen Seite können aber bereits kaum sichtbare Veränderungen starke Schmerzen verursachen. Knotige Veränderungen an den Fingermittel- und -endgelenken, knöcherne Ausziehungen am Endgelenk Beim Fortschreiten der Arthrose finden sich auf der Streckseite dann zunehmend knotige Auftreibungen (Heberden-Knoten), die durch knöcherne Ausziehungen an den Gelenkrändern hervorgerufen werden. Im weiteren Verlauf tritt eine Fehlstellung der Gelenke auf, mit einer Beugestellung und zunehmend seitlichen Abwinkelung durch die einseitige Abnutzung der Gelenkflächen und Zerstörung der Seitenbänder. Die Beweglichkeit wird immer geringer. An den Mittelgelenken fällt die spindelförmige Schwellung auf mit mehr oder minder schmerzhafter Bewegungseinschränkung. Es können sich ebenfalls knotige Spezielle Informationen zur Behandlung der verschiedenen Arthroseformen an der Hand können Sie unseren gesonderten Informationsblättern entnehmen. www.hand-fusschirurgie.de