Sprechende Bilder

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Sprechende Bilder
„Sprechende Bilder“
Ein Kunst-Spielzeug zur Sprachmotivation
für die Fehrs-Schule in Itzehoe
Matthias Berthold
Palmaille 28, 22767 Hamburg
tel.: +49 (0)40 39 70 80
www.matthiasberthold.de
Andreas Schön
Budapester Straße 49, 20359 Hamburg
tel.: +49 (0)40 40 17 17 63
www.buero-schoen.de
Konzept / Kunstprojekt „Sprechende Bilder“
Ausgangssituation
Das Haupteinzugsgebiet der Fehrs-Schule, die Stadtmitte, ist ein Wohngebiet mit vielen
sozial schwächeren Familien und Menschen mit Migrationshintergrund.
Die Schule versteht sich über Ihre Bildungsaufgabe hinaus als kulturelle Institution, die
auf die speziellen Bedingungen im Stadtteil eingeht und sich für die Bürger einsetzt.
Besonderer Ausdruck dieses Engagements sind z.B. ein außergewöhnliches Angebot von
Sprachkursen, die Kinder entsprechend ihrer individuellen Sprachprobleme fördert und für
den normalen Unterricht sprachlich fit macht.
Die Schule wünscht sich ein interaktives Kunstprojekt, das KInder motiviert, sich mit
Sprache zu beschäftigen und das Engagement der Schule auf diesem Gebiet stützt,
symbolisiert oder repräsentiert.
Weitere Bedingungen und Anforderungen
- Das Kunstprojekt sollte in der Zukunft weiter „lebendig“ bleiben
- Die Interaktion kann und soll die Lehrer und den Unterricht mit einbeziehen
- Der räumliche Schwerpunkt ist das Schulgelände/-gebäude
- Die Interaktion soll für alle Altersklassen und Lernstärken funktionieren und niemanden
ausschließen.
Konzept / Kunstprojekt „Sprechende Bilder“
Die Idee
Wir bauen einen interaktiven Bilderrahmen, den Kinder und Lehrer in und außerhalb des
Unterrichts (im wesentlichen Kunst und Deutsch bzw. Sprachförderung) benutzen können.
Das Objekt besteht aus einem Monitor, der von einem üppigen, überbordenden, goldenen
Barockbilderrahmen eingefasst ist. Das Objekt wird an einem prominenten Ort in der Schule
installiert (und inszeniert). Der Bilderrahmen hat außerdem eine Audio-Ausgabe über Lautsprecher oder Kopfhörer.
Auf diesem Bilderrahmen werden kurze Filmsequenzen widergegeben, die mit den Kindern
in einem interaktiven Sprach-Spiel aufgenommen wurden.
Das Sprachspiel „sprechende Bilder“
Aus dem unendlichen Fundus von klassischen oder modernen Kunstgemälden sucht sich jedes
Kind sein ganz persönliches Bild aus und bringt dieses zum Sprechen.
Es verkeidet sich wie eine Person oder eine Form auf dem Gemälde, wählt einen Hintergund
oder baut eine Kulisse und spricht einen Text, zu dem es von dem Gemälde inspiriert wurde.
Der Text und die Inszenierung dürfen je nach Talent, Lust und Laune von dem Kind frei gewählt
werden. Die Inszenierung darf extrem aufwändig oder auch puristisch sein.
Bei den Texten sind alle Formen von Sprache erlaubt: Lautmalereien, Ausrufe, dadaistische
Silbenkollagen, filigrane Gedichte, Geschichten, Gedanken etc.
Wichtigste Regel: Die Kinder sollen Spaß an Sprache haben.
Zweitwichtigste Regel: Alles was passiert, soll vom einem Gemälde inspiriert sein.
Je nach Projekt können die formalen Regeln variiert und konkretisiert sein. Ein gezieltes didaktisches Konzept für bestimmte Unterrichtsinhalte ist ebenso denkbar wie ein freier, spielerischer
Workshop in der Nachmittagsbetreung.
Ebenso kann es Mischformen geben, z.B. eine Kooperation aus Kunst- und Deutsch- bzw.
Sprachunterricht und Hausaufgaben.
Man kann die Aktion mit einem Museumsbesuch starten.
Für Gruppenbilder, auf denen evtl. ein ganzer Chor zu Wort kommt, kann der Bilderrahmen
auch als Querformat arrangiert werden. Es ist auch denkbar, dass eine ganze Gruppe unterschiedliche Variationen zu ein und demselben Bild umsetzt.
Konzept / Kunstprojekt „Sprechende Bilder“
Motivation
Wir gehen davon aus, dass die Aktion gut angenommen wird.
- Kinder verkleiden sich gern
- Kinder schminken sich gern
- Kinder basteln gern
- Kinder schauspielern gern oder machen gern Klamauk
- Kinder ahmen gern nach
- Kinder sehen sich selbst gern im Film an
- Kinder lassen sich leicht von Bildern inspirieren
- Die Auswahl des Bildes und des Textes erlauben viel Freiheit
- Die anspruchsvolle Präsentation wertet auf und erzeugt Spannung
- Man kann die Motivation weiter anfachen, indem man z.B. einen Zuschauerpreis auslobt.
- Durch die Kombination von bildnerischen und sprachlichen Aufgaben, wird der „Leistungsdruck“ aus dem Sprachlichen reduziert (Die Sprache kann spontan, leicht und spielerisch sein).
- Die Kinder müssen nicht Schreiben oder lesen können.
Bedeutung
Neben den positiven Effekten für die Sprach-Motivation und dem Spaß, den es erzeugt,
macht das Projekt auch eine Aussage zum Thema Kunst, Kunst an der Schule, Kunst und Kinder.
- Der barocke Bilderrahmen ist wie ein Symbol für eine traditionelle Vorstellung von Kunst, die
um materielle, handwerklich perfektionistisch erstellte Objekte wie Ölgemälde und Skulpturen
von hohem materiellen und geistigen Wert (hautsächlich für Erwachsene!) kreist.
- Innerhalb dieses Rahmens entfalten sich andere Aspekte von Kunst: Freies Spiel, Improvisation, Flüchtigkeit, Happening, Aktion, Unberechenbarkeit, Autentizität ... Aspekte, die man auch
in besonderem Maße bei Kindern finden kann.
- Das Kunstwerk „sprechende Bilder“ ist ein Kunstwerk für Kinder. Es ermöglicht viele
(wie wir glauben kindgerechte) Ansätze, sich mit Kunst (der Erwachsenen) auseinanderzusetzen
und sie sich im bestem Sinne des Wortes anzueignen.
Es läd dazu ein, als Kind ein Hauptakteur von „richtiger“ Kunst zu sein.
Die schöne Zigeunerin
Vermeer
Kandinski
Baselitz
Konzept / Kunstprojekt „Sprechende Bilder“
Durchführung
Nachdem die Technik und das Objekt fertiggestellt sind, starten wir zusammen mit Lehrern und
Anleitern ein Projekt mit einer Klasse oder einer frei zusammengestellten Gruppe.
Den genauen Inhalt und Ablauf des Projekts, sowie die personelle Zusammensetzung planen
wir vorher gemeinsam mit der Schule.
Aus den Ergebnissen stellen wir ein erstes Bilder-Karussel zusammen.
Diese erste Serie wird mit einer Vernissage gefeiert.
Zukunft
In Zukunft kann die Präsentation durch weitere Projekte von Lehrern ergänzt oder ausgetauscht
werden.
Wenn nötig, schulen wir Lehrer für die technische Umsetzung bzw. unterstützen diese über eine
Zeit hinaus bei weiteren Projekten.
Das Objekt ist mobil, dadurch besteht die Möglichkeit, es als Leihgabe auch an anderen Orten zu
zeigen und die Schule dort zu repräsentieren.
Das ist Kunst?
Kann ich auch!