Festschrift - Alumni-Bau Carolo
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Festschrift - Alumni-Bau Carolo
Festschrift zur Absolventenfeier 2003 der Bauingenieure und Wirtschaftingenieure/Bau am 29. November 2003 im Audimax Technische Universität Braunschweig Fachbereich Bauingenieurwesen 2 Inhalt Seite Begrüßung durch den Dekan Prof. Dr.-Ing. Dietmar Hosser 4 Grußworte des Präsidenten Prof. Dr. rer. nat. Jochen Litterst 9 Bauingenieure und ihr Studium – für welche Zukunft! Dipl.-Ing. Silke Neumann 11 Diplomandinnen und Diplomanden des Studiengangs Bauingenieurwesen 14 Diplomandinnen und Diplomanden des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen/Bau 16 Preisträgerinnen und Preisträger des Jahrgangs 2003 17 Über Teamarbeit und Hausmeister Dipl.-Ing. Peter Knobel 21 Ehemaligenverein „Alumni-Bau Carolo-Wilhelmina“ 27 Danksagungen 31 Informationen zum Fachbereich Bauingenieurwesen 34 3 Begrüßung durch den Dekan Prof. Dr.-Ing. Dietmar Hosser Guten Abend, meine sehr geehrten Damen und Herren, herzlich willkommen im Audimax der Technischen Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig zur Absolventenfeier 2003 des Fachbereichs Bauingenieurwesen. Mein herzlicher Dank geht zunächst an unser Streichquartett, das die musikalische Umrahmung des heutigen Abends übernommen hat: Herrn Harm Pralle, Violine Frau Jule Bobzin, Violine Herrn Alexander Geise, Viola und Herrn Nikolaus Reichelt, Violoncello. Vor 18 Jahren hat der Fachbereich Bauingenieurwesen erstmals eine akademischen Feierstunde zur Überreichung der Diplomurkunden an die Absolventen des Jahrgangs ausgerichtet. Seither fand die Diplomandenfeier alljährlich am letzten Freitag im November in der Aula der ehemaligen PH, der guten Stube der TU Braunschweig, statt. Sie war in den letzten Jahre so gut besucht, dass bei nur 200 Sitzplätzen mehr als 100 Teilnehmer die ganze Veranstaltung im Stehen oder auf Fensterbänken hockend verbringen mussten. Nach meinem Dienstantritt als Dekan in diesem Frühjahr habe ich daher für die diesjährige Diplomandenfeier das Audimax reserviert, trotz Bedenken vieler Kollegen, dass ein halb leerer Saal keine angenehme Kulisse sei. Außerdem schlug ich vor, neben den Diplomandinnen und Diplomanden des aktuellen Jahrgangs auch die früheren Absolventen einzuladen und künftig stärker einzubinden. Als wir dann vor einigen Wochen die Einladungen verschickten – an etwa 150 diesjährige und 600 ehemalige Diplomanden – zeigten die eingehenden Rückmeldungen rasch, dass unsere Feier keineswegs vor leeren Stühlen stattfinden muss. Heute bin ich stolz, etwa 600 Gäste, Diplomanden mit Anhang, Ehemalige sowie Mitglieder, Freunde und Förderer des Fachbereichs Bauingenieurwesen, hier willkommen heißen zu dürfen. Wir haben ein volles Programm, das wir konzentriert und ohne unnötige Längen absolvieren wollen, damit anschließend noch Zeit bleibt zu feiern. Deshalb will ich 4 auch keine lange Rede halten und weder über die schlechte Baukonjunktur noch über die schmerzvollen Einsparauflagen der Landesregierung für die Hochschulen jammern. Statt dessen will ich Sie einladen, mit mir in einem grafisch aufbereiteten Gleichnis Sinn und Zweck des absolvierten Bauingenieur- oder Wirtschaftsingenieurstudiums schlaglichtartig zu beleuchten und auch einen Blick in die Zukunft zu wagen. Pikanterweise kam mir dieses Gleichnis Anfang der Woche in den Sinn, als ich in der Nacht vor der entscheidenden Sitzung des Fachbereichsrates über die Umsetzung der Einsparauflagen wach im Bett lag. Während ich in Gedanken die einzelnen Fächer hinsichtlich ihrer Bedeutung für das Studium oder für die Forschung im Fachbereich analysierte, stellte ich fest, dass sie wichtige, ja unverzichtbare Bausteine eines wohl durchdachten Ausbildungsgebäudes sind. Dieses Gebäude kann auf unterschiedlich tragfähigem Baugrund stehen. Leider sind die mathematisch-naturwissenschaftlichen Voraussetzungen aus der Schule manchmal eine schlechte Grundlage, so dass eine Bodenverbesserung notwendig wird. In jedem Falle brauchen wir ein breites Fundament aus allgemeinen Grundlagen, um für die künftigen Belastungen im Gebäude, einschließlich später denkbarer Aufstockungen, gewappnet zu sein. I had a dream ... Baugrund Schulausbildung Bodenverbesserung z. B. Mathe-Vorkurs Breites Fundament Grundstudium Gründung des Ausbildungsgebäudes Nun können wir uns daran machen, den Rohbau zu errichten, aus solidem fachlichen Grundmaterial handwerklich sauber ausgeführt. Dabei ist von Vorteil, dass die Baufirma (Fachbereich) stets auf dem neuesten Stand der Technik ist, weil sie diesen durch Forschung selbst mitprägt. 5 Solider Rohbau Grundfachstudium Rohbau des Ausbildungsgebäudes Wenn der Rohbau steht, folgt der Ausbau, der entweder multifunktional oder sehr speziell sein kann. Hier gilt es, moderne und innovative Technologien und Techniken einzusetzen, die von national und international anerkannten Spezialbetrieben (Instituten) – für immer weniger Geld - angeboten werden. Variabler Ausbau Vertiefungsstudium Ausbau des Ausbildungsgebäudes Mit letzten Arbeiten an Dach und Fassade wird dann der Abschluss – das Diplom erreicht, der unser Ausbildungsgebäude voll funktionsfähig und sofort einsetzbar macht, bis auf den von der individuellen Nutzung abhängigen nötigen Feinschliff. 6 Abschluss Diplom voll funktionstüchtig Abschluss des Ausbildungsgebäudes Leider herrschen momentan frostige Zeiten, die auch den besten Gebäuden arg zusetzen. Hier wird sich erweisen, ob Fundament, Rohbau und Ausbau ausreichend solide und witterungsbeständig sind und diese Zeiten schadlos überstehen. Am Horizont zeigt sich auch schon - noch etwas verschlafen - die Sonne eines Konjunkturaufschwungs, die bald unser Ausbildungsgebäude im rechten Licht erstrahlen lassen wird. Dann dürfen Sie, liebe Diplomandinnen und Diplomanden, sich auf eine wachsende Nachfrage und eine erfolgreiche Zukunft als Bauingenieure und Wirtschaftsingenieure freuen. Konjunk -turbelebung witterungsbeständig zeitlos Frostige Zeiten Wagen wir zum Schluss noch einen Blick in die Zukunft, wie sich unser Braunschweigisches Ausbildungsgebäude für Bauingenieure und Wirtschaftsingenieu7 re/Bau in den nächsten Jahren weiterentwickeln wird. Sie, liebe Diplomandinnen und Diplomanden haben die Vorboten der Entwicklung bereits zu spüren bekommen, indem mit der neuen Diplomprüfungsordnung von 2001 die Lehrveranstaltungen modularisiert, kreditiert und semesterbegleitend geprüft werden. Künftig wird es zum Abschlusszeugnis ein Diploma-Supplement in deutscher und englischer Sprache geben, das alle Fächer mit Leistungspunkten und Noten für Jedermann im In- und Ausland nachvollziehbar dokumentiert. Das Fundament des Ausbildungsgebäudes hat sich bewährt und wird unverändert beibehalten. Auch der solide Rohbau ist nach wie vor sinnvoll und notwendig; allerdings wird er hier und da etwas variabler gestaltet, indem das eine oder andere Detail weggelassen und dafür schon etwas vom Ausbau vorgezogen wird. Mit einem 1. Abschluss (Bachelor) ist das Gebäude dann bereits nach dem Richtfest eingeschränkt nutzbar. 1. Abschluss (Richtfest) Bachelor eingeschränkt funktionstüchtig Blick in die Zukunft Der weitere - multifunktionale oder spezielle - Ausbau kann entweder sofort im Anschluss an den 1. Abschluss oder durchaus auch später nach einer Phase des Geldverdienens und eventuell neben der Berufstätigkeit erfolgen. Er endet mit einem 2. Abschluss (Master), der die volle Einsatzfähigkeit – gleichwertig zum Diplom – bescheinigt. Damit, liebe Diplomandinnen und Diplomanden, sehr geehrte Damen und Herren, bin ich mit meinem Gleichnis vom Ausbildungsgebäude am Ende und freue mich nun, den Präsidenten der TU Braunschweig, Herrn Prof. Jochen Litterst bei uns willkommen zu heißen, um die Grüße des Präsidiums zu überbringen. 8 Grußworte des Präsidenten Prof. Dr. rer. nat. Jochen Litterst Sehr geehrter Herr Dekan, meine sehr geehrten Damen und Herren: Herzlich willkommen! Mein besonderer Gruß gilt den Hauptpersonen des heutigen Abends, unseren Absolventinnen und Absolventen, die zu dieser Feier begleitet von Angehörigen und Freunden erschienen sind: Herzlicher Glückwunsch zum Diplomabschluss! Sie haben einen wichtigen Meilenstein in Ihrer Karriere erreicht und können auf das Geleistete stolz sein. Ich bin überwältigt von der Resonanz, die diese Einladung gefunden hat, zeigt sie doch wie Studierende, Lehrende und Forschende an unserer Technischen Universität zusammenstehen. Viele Ehemalige, „Alumni und Alumnae“, sind von weit her zu uns gekommen, um mit uns zu feiern. Sie setzen damit ein Zeichen, dass die Ausbildung an unserer Technischen Universität sie vorzüglich auf ihren weiteren Lebensweg vorbereitet hat und geben damit unseren heutigen Absolventinnen und Absolventen Mut. Bekanntlich erhebt das Studium des Bauingenieurwesens in Braunschweig einen besonderen Leistungsanspruch und weist nachgewiesen herausragende Qualität auf. Auch im Ausland besitzen Bauingenieure unserer TU ein hohes Renommee. Wir alle können uns unter dem Eindruck der katastrophalen Lage der öffentlichen Haushalte kaum einer gewissen Resignation entziehen. Anstatt in hochkarätige Bildung für einen Aufschwung zu investieren, wird gekürzt. In Relation zur Gesamtschuldenlast des Landes sind die Kürzungen gering, so gering, dass eher bedacht werden sollte, sie zu unterlassen. Daraus könnte ein Wettbewerbsvorteil für Niedersachsen entstehen. Statt dessen wird der Wissenschaftsstandort in seiner Konkurrenzfähigkeit nachhaltig geschädigt. Wir dürfen uns dennoch nicht demotivieren lassen. Wir alle haben dafür zu sorgen, dass es in diesem Staat wieder vorwärts geht. Dass die richtigen Wege eingeschlagen werden, dass das erkannt wird, was unsere Gesellschaft in den nächsten Jahrzehnten benötigt, dass wir unsere Jugend das richtige Rüstzeug mitgeben, ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer Hochschulen. Wir hoffen, dass unsere heutigen Absolventinnen und Absolventen uns dies in einigen Jahren rückblickend werden bestätigen können. Wir diskutieren viel über die Neugestaltung von Studiengängen, die Anpassung unserer bewährten Diplomstudiengänge auf europäisch kompatible, konsekutive Bachelor- und Masterprogramme. Ich sehe darin die Herausforderung, die anerkannten Qualitäten in neue Formen zu transferieren, die unseren Studierenden eine 9 noch größere Beweglichkeit innerhalb Europas eröffnen. Für die inhaltliche Ausgestaltung bei gleichbleibend hohem Anspruch sind wir verantwortlich. Auch hier bauen wir auf die konstruktiven Anregungen unserer Ehemaligen aus ihrer Praxiserfahrung. Unseren Absolventinnen und Absolventen wünsche ich viel Erfolg für ihren Berufsstart in der Hoffnung, dass sie von der sich endlich abzeichnenden Konjunkturbelebung profitieren mögen. Ihnen, meine Damen und Herren, wünsche ich eine schöne Feier mit vielen anregenden Gesprächen. 10 Bauingenieure und ihr Studium – Für welche Zukunft? Dipl.-Ing. Silke Neumann Dieser Titel stammt aus einem Aufsatz des Herrn Prof. Duddeck aus dem Jahre 1992. Der Aufsatz fiel mir vor kurzem wieder in die Hände, und ich fand den Titel sehr passend „Für welche Zukunft?“ Während meines Studiums hier an der Technischen Universität Braunschweig glaubte ich, ich könnte diese Frage „Für welche Zukunft“ beantworten. Damals hatte ich eine klare Vorstellung von meinem gewählten Berufsfeld. Ich hatte konstruktiv vertieft und sah mich als Ingenieur auf der Baustelle Häuser bauen, ganz klassisch. Vor 5 Jahren saß ich dann hier und bekam mein Diplom ausgehändigt. Seitdem hat sich mein Bild des Bauingenieurs stark gewandelt. Aufgrund der damaligen Arbeitsmarktlage für Bauingenieure, die sich sicherlich nicht viel geändert hat, habe ich ein für mich damals völlig unbekanntes Berufsfeld betreten. Ich arbeite nun seit bald 5 Jahren als Sachverständige in der Immobilienbewertung bei einer Hypothekenbank. Als ich mich bewarb, hatte ich weder etwas von Bewertung gehört, noch hatte ich die gewünschten fachliche Vorkenntnisse auf diesem Gebiet, geschweige denn die erwarteten Auslandserfahrungen in Großbritannien vorzuweisen. Außer dass sie einen Bauingenieur suchten, erfüllte ich keine der gewünschten Anforderungen der Stellenausschreibung. Tatsächlich wurde ich dann zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Diesem ersten Bewerbungsgespräch folgte ein zweites und dann die Einstellung. Während der Gespräche hielt ich ein Plädoyer dafür, dass man heutzutage in den seltensten Fällen in dem Bereich, in dem man ausgebildet wurde, arbeitet und dass ein Bauingenieurstudium einen zu mehr befähigt, als den klassischen Bauingenieurberuf auszuüben. Ich muss damals wohl sehr überzeugend gewesen sein. Was ich im Bewerbungsgespräch gesagt habe, ist genau das, was ich Ihnen mit auf den Weg geben möchte. Wir wurden nicht auf bestimmte Tätigkeitsfelder hin ausgebildet, auch wenn wir Bereiche wie Holzbau, Wasserbau und Straßenbau vertieft haben. Das Studium ist eine Berufsvorbereitung, wir haben hier eine Berufsfähigkeit erhalten. Wir müssen die Grundlagen von Theorien und Entscheidungsprozessen der Technik so gut beherrschen, dass wir den zukünftigen Veränderungen folgen können. Dadurch sind wir 11 in der Lage, neue Felder durch Übertragung unseres Grundlagenwissens zu erschließen. Was wir neben q x l² / 8 gelernt haben ist, wie man lernt. Wir haben ein Verstehen und Verständnis für ingenieurwissenschaftliche Vorgänge erworben. Das aktuelle Spezialwissen kommt in der Praxis. Wir haben Instrumente und Vorgehensweisen erlernt, ingenieurgerechte Denk- und Arbeitsmethoden anzuwenden. Unser Denken ist technisch orientiert. Neben den klassischen Arbeitsfeldern des Bauingenieurs gibt es eine Reihe von Tätigkeiten außerhalb dieses Bereiches. Besonders die Immobilienwirtschaft steht vor neuen Herausforderungen. Die Immobilie, die vormals als ein unverzichtbarer Produktionsfaktor, ein wertstabiles Anlagegut und eine stille Reserve angesehen wurde oder auch nur als bloße Hülle, ist immer mehr zu einem Handelsgut geworden. Diese Entwicklung wird sich in der Zukunft noch weiter ausbreiten und beschleunigen. Der Verkauf einer Immobilie erfordert eine Vielzahl von Dienstleistungen und umfasst das gesamte Spektrum eines professionellen Asset Managements, das von der Bewertung, dem Management, der Optimierung bis zur Erstellung von Nutzungsanalysen reicht. Die Immobilie ist ein Wirtschaftgut, mit dem es zu wirtschaften gilt. Die Anforderungen haben sich geändert, Immobilien müssen gemäß Markterfordernissen entwickelt, vermarktet, bewirtschaftet und neuer Nutzung zugeführt werden. Der gesamte Lebenszyklus einer Immobilie wird heute betrachtet: • Phase bis zur Investitionsentscheidung (u.a. Immobilienmarketing, Renditeberechnung), • Planungs- und Entscheidungsphase (u.a. Immobilienfinanzierung, Bewertung), • Vermarktungsphase (u.a. Immobilienmarketing), • Erhaltungsphase (u.a. Immobilienbestandsmanagement), • Phase erneuter Investitionsentscheidung (u.a. Immobilienprojektentwicklung). In der Immobilienwirtschaft stecken viele interessante Möglichkeiten für Bauingenieure. Die Entwicklungstendenzen im Bauingenieurwesen sind in den letzten Jahren in so viele Richtungen gegangen. Es gibt heute ein weites Tätigkeitsfeld für uns. Nutzen Sie die Chance, die diese Universität Ihnen mitgegeben hat. Sie können viel mehr als allein q ⋅ l² / 8. Schauen Sie sich um, es gibt viel mehr Sparten, als man sich 12 vorstellen kann und kennt. Ich hätte niemals gedacht, einmal bei einer Bank zu arbeiten. Als Sachverständige in der Immobilienbewertung habe ich die unterschiedichsten Immobilien zu bearbeiten und einzuwerten. Es reicht von der Eigentumswohung und dem Einfamilienhaus über Bürogebäude, Kliniken und Altenheime, Einkaufscenter bis zu Multiplexkinos und Hotels. Ich erstelle u. a. Beleihungs- und Marktwertgutachten, Bautenstandsberichte, Standortanalysen und Wirtschaftlichkeitsberechnungen für die Darlehensgeschäfte der Bank. Die Darlehensgeschäfte der Bank sind in diesem Fall Realkredite. Dem herausgegebenen Darlehen steht ein realer Gegenwert in Form eines Grundstückes, bebaut oder unbebaut, gegenüber. Sehr einfach gesagt, „ein Grundstück ist so viel wert, wie der Barwert (Wert am Bewertungsstichtag) aller seiner künftigen Erträge“. Ich möchte Ihnen 3 Dinge mit auf Ihren Weg geben. 1. Sie wurden hier ausgebildet, um neue Bereiche für sich zu erobern. Überlegen Sie, was Sie können, was Sie wollen, überzeugen Sie Personalverantwortliche, dass Sie den Anforderungen und Herausforderungen gewachsen sind, dass genau an dieser Stelle ein Bauingenieur gebraucht wird – und zwar genau Sie. Überzeugen Sie dadurch, dass Sie selbst von der Sache begeistert sind. Informieren Sie sich über die Fülle von Möglichkeiten, schauen Sie nach links und rechts. 2. Nutzen Sie Ihre Kontakte, bilden Sie ein Netzwerk. Es wird viel von Coaching und Mentoring gesprochen, das kann in solch einem Netzwerk geschehen. Im Studium war es oft sehr wichtig zu wissen, wo etwas steht. Im Berufsleben ist es manchmal viel wichtiger, jemanden zu kennen, der weiß, wie etwas geht. Und hier kann genau dieser Abend ein guter Anfang sein. 3. Bleiben Sie nicht stehen, gehen Sie mit den Entwicklungen und Anforderungen. Man hört nicht auf zu lernen. Als ich vor 5 Jahren hier saß, sagte ich mir, „nie wieder eine Klausur schreiben.......“ und nun absolviere ich ein Aufbaustudium im Fach Wirtschaftsingenieurwesen mit der Vertiefungsrichtung Facility Management als Fernstudiengang. Der Markt für Fort- und Weiterbildung bietet eine Fülle von Möglichkeiten. Auch hier, schauen Sie sich um, fragen Sie nach. Zeigen Sie Ihre Bereitschaft und Ihren Willen, weiter zu kommen, sich in neue Felder einzuarbeiten. Ich wollte Ihnen heute Abend meinen Weg aufzeigen, mit dem ich sehr glücklich bin. Ich wollte Ihnen zeigen, dass es eine Fülle von Möglichkeiten gibt. Ich bin sicher, Sie finden Ihren Weg. 13 Diplomandinnen und Diplomanden des Studiengangs Bauingenieurwesen Aeissen, Petra Ammer, Christine Barthold, Knut Bauer, Jan Berger, Hayo Boll, Philipp Borsutzky, Robert Brandt, Torsten Brühl, Markus Chedjieu, Désiré Dieckmann, Markus Dudda, Reimund Gatzka, Jürgen Görtz, Oliver Greune, Steffen Grosser, Dennis Gummert, Maren Hagel, Heiko Harms, Stefanie Hemken, Jörg Hennig, Jan Henrichs, André Hering, Christian Heumann, Andreas Heuschmann, Björn Hilker, Guido Hirschfeld, Sandra Jensen, Lars Kampmeier, Björn Kappelmann, Hilger Kasburg, Jörg 14 Keindorf, Christian Kiehne, Astrid Klinksieg, Kai Klinzmann, Christoph Knappe, Jens Kniewel, Michael Knobel, Peter Knoke, Sebastian Köhler, Sören Tammo Kosche, Mirja Melanie Krüger, Heiko Kruse, Britta Kückmann, Marc Andrew Lange, Peer-Ole Langhof, Ingo Lehnert, Florian Leschka, Stefan Linneweh, Dirk Lippa, Alexander Lohmann, Klaus Mallschützke, Kai Matkowski, Daniel Meyer, Michael Molck, Michael Moll, Stephen Möllenberg, Christian Niedziella, Holger Nüßmann, Timo Ohlhof, Jaqueline Ortseifen, Katja Otto, Carsten Piepenbreier, Ole Piesker, Grit Pilz, Christoph Prösch, Stephanie Rambow, Danny Reinhardt, Wiebke Rohmann, Markus Rojczyk, Ingo Rolfes, Hiltrud Rolke, Phillip Marten Rüberg, Thomas Rußwurm, Andreas Schmeling, Martin Schmidt, Stefan Schnetgöke, Ralf Schonebeck, Matthias Schulz, Petra Schwedhelm, Holger Spille, Andrea Stefano, Ernesto de Steinke, Tanja Stellings, Dirk Stiebler, Maik Sturmfels, Stefan Tchamlogne KOM, Guy Camert Thoma, Mirko Tilly, Rolf Turner, Bastian Victor, Albrecht Vogt, Martin Volmer, Christoph Völzke, Helmar Wachsmuth, Mario Wassouf Ziad Waurick, Eva Wegner, Clemens Wehrstedt, Ilka Weiß, Berthold Werner, Stefan Wiegel, Burkhard Winkler, Petra Wöckener, Anke Wöhlke, Henning Wyrembek, Maja Yüksel, Murat Zank, Andreas Zargari, Mani Zimmermann, Jan Zumstrull, Martin 15 Diplomandinnen und Diplomanden des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen/Bau Bödecker, Egbert Brandes, Patrick Brück, Patrick Brüggemann, Jens Decker, Emil Drewitz Rivera, Stefanie Eggeling, Axel Fründt, Per-Olaf Hayessen, Fabian Heseding, Rebecca Ischen, Marc Jankowski, Alexander Kempe, Jeannine Kluge, Katharina Kortmann, Konstatin Kowalski, Thomas Krawzinski, Jens Krawzinski, Michael Markito, Bambang Wintri Utomo Martens, Michael Alexander Müller, Ina Müller- Sykor, Nina Nottbeck, Christof Petschellies, Jörn Pöppke, Marcus Ringel, Martina Rojczyk, Ingo Salgmann, Dennis Sander, Oliver Sauter, Florian Schreiner, Viola Stolze, Simon-Finn Streuer, Ulf Strohdach, Ulrich Thielemann, Torge Thienemann, Valerie Tholen, Markus Weber, Philipp Wünsche, Johanna Preisträgerinnen und Preisträge des Jahrgangs 2003 Preis der Stiftung Duddeck für sehr gute Studienleistungen in konstruktiven Fächern Wiebke Reinhardt Thomas Rüberg Maik Stiebler Preis der Stiftung Pierick für sehr gute Studienleistungen in nicht-konstruktiven Fächern Ingo Langhof Thomas Kowalski Preis Prof. Dierk Schröder für sehr gute Studienleistungen im Wirtschaftsingenieurwesen/Bau Katharina Kluge Simon-Finn Stolze Der Fachbereich Bauingenieurwesen der Technischen Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig verleiht den PREIS DER STIFTUNG DUDDECK 2003 Beispiel an Frau Dipl.-Ing. Wiebke Reinhardt in Anerkennung sehr guter Leistungen im Studium mit Vertiefung im konstruktiven Bereich Braunschweig, 29. November 2003 Der Dekan 18 Stahlbaupreis der Salzgitter AG für eine sehr gute Studienarbeit auf dem Gebiet des Stahlbaus Preisverleihung durch Herrn Peter Jürgen Schneider, Mitglied des Vorstands der Salzgitter AG. Preis Martin Vogt (Bauingenieur) Michael Pfau (Architekt) Anerkennung Holger Schwedhelm (Bauingenieur) Meike Kniphals (Architekt) 19 Buchpreis der Ingenieurkammer Niedersachsen für sehr gute Studienleistungen Preisverleihung durch Herrn Dipl.-Ing. Frank Puller, Vizepräsident der Ingenieurkammer Niedersachsen Bauingenieure Wirtschaftsingenieure Christian Keindorf Heiko Krüger Marc Kückmann Hiltrud Rolfes Petra Schulz Holger Schwedhelm Martin Vogt Rebecca Heseding Konstatin Kortmann Philipp Weber 20 Über Teamarbeit und Hausmeister Dipl.-Ing. Peter Knobel, M. Sc. Sehr geehrter Herr Präsident, Herr Dekan, sehr geehrte Herren Professoren, verehrte Eltern, liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen, von einer Physikprüfung an der Universität Kopenhagen wird folgende Anekdote erzählt:. Die Studenten sollten die Aufgabe lösen, wie mit einem Barometer die Höhe eines Wolkenkratzers ermittelt werden kann. Einer der Studenten antwortete: "Man binde ein Seil an das Barometer und senke es vom Dach des Wolkenkratzers zu Boden. Die Länge der Schnur plus die Länge des Barometers ergibt die Höhe des Gebäudes." Diese Antwort entrüstete den Prüfer dermaßen, dass der Student durchfallen sollte. Als man ihm aber doch noch eine zweite Chance gab, soll er bei derselben Aufgabe gleich mehrere Antworten gegeben haben: "Erstens können Sie das Barometer vom Dach des Wolkenkratzers fallen lassen und die Zeit bis zum Erreichen des Bodens messen. Die Höhe des Gebäudes kann dann mit der Formel h = ½ g t² berechnet werden. Das Barometer wäre allerdings dahin. Bei Sonnenschein können Sie zweitens die Höhe des Barometers und die Länge seines Schattens messen. Die gesuchte Höhe ergibt sich dann anhand des Strahlensatzes aus der Schattenlänge des Wolkenkratzers. Sollte der Wolkenkratzer eine Nottreppe besitzen, wäre es drittens möglich, die Stufen des Wolkenkratzers in Barometerlängen zu messen, sie zusammenzuzählen und die Höhe als Produkt zu ermitteln. Selbstverständlich kann man – viertens – auch den Luftdruck sowohl auf dem Dach des Wolkenkratzers als auch auf dem Boden messen. Aus dem Luftdruckunterschied ergibt sich dann die Höhe des Gebäudes. Da wir ja aber immer dazu aufgefordert werden, den Blick für die Praxis nicht zu verlieren, wäre eine fünfte Lösung in Betracht zu ziehen: Es wäre nämlich ohne Zweifel am einfachsten, beim Hausmeister zu klopfen und ihn zu bitten, für ein neues Barometer die Höhe des Wolkenkratzers einfach zu verraten." – Die Geschichte war dem einen oder anderen unter Ihnen vielleicht schon bekannt. Bei dem Studenten handelte es sich um keinen Geringeren als Niels Bohr, der als erster Däne den Nobelpreis für Physik gewann. Bohrs Antworten sind Zeugnis seiner Originalität und Fantasie. Und auch einige von uns Bauingenieurstudenten haben im Laufe des Studiums die Kunst entwickelt, mit Prüfungsaufgaben fantasievoll und originell umzugehen. Zwar konnten wir uns nicht immer während der Prüfungen auf Geistesblitze verlassen. Aber später, wenn es um einen halben Punkt für die rettende „Vier“ ging, zeigten wir in den „Klausureinsichten“ ein hohes Maß an Fantasie und Kampfesmut. Ansatzpunkte waren hier die natürlich diversen Interpretationsmöglichkeiten der Aufgabenstellungen und die Genialität unserer Antworten. Gern halfen wir dann den Assistenten auf die Sprünge, sollte ihnen einmal die Qualität unserer zu Papier gebrachten Gedanken verschlossen geblieben sein. Auf den zweiten Blick enthält die vorgetragene Geschichte aber noch weitere Analogien zu unserem Studium und unserem späteren Beruf. Erstens: Selbst bei einem vermeintlich einfachen Problem wie der Höhenermittlung eines Gebäudes gibt es verschiedene Lösungen, die alle erwogen werden sollten. Um mehr als eine Lösung entdecken zu können, braucht man zweitens ein fundiertes Grundlagenwissen in verschiedenen Fachrichtungen. Darüber hinaus gilt auch für die Aufgaben eines Bauingenieurs, dass die einfachste Lösung die beste ist. Das Schwierige ist ja gerade, bei komplexen Problemen eine einfache Lösung zu finden. Viertens ist stets die Praktikabilität der Lösungen ins Auge zu fassen. An Bauprojekten arbeiten Experten verschiedener akademischer Provenienz: Architekten, Ingenieure, Baumanager, Finanzexperten, Gebäudemanager usw. Wenn nicht alle Beteiligten stets der Durchführbarkeit ihrer Intentionen hohe Priorität einräumen, ist am Ende alles wunderschön geplant, aber leider nicht umzusetzen. Die fünfte, vielleicht wichtigste Erkenntnis aus dieser Geschichte ergibt sich durch Abstrahieren der letzten Lösung. „Wichtig“, so sagen ja z. B. Unternehmensberater, „wichtig ist gar nicht, alles selbst zu wissen. Man muss nur jemanden kennen, der es weiß!“ – Der Bohrsche Hausmeister lässt grüßen! “Wer ist mein Hausmeister?“, lautet also die bei der wachsenden Komplexität von Bauprojekten zentrale Frage. Nur wer über ein Netzwerk von Personen verfügt, die ihm bei fachfremden Fragen als Experten zur Verfügung stehen, kann die an ihn gestellten Aufgaben effektiv lösen und damit seinen Job gut machen. 22 Natürlich gibt es nicht immer irgendwelche Hausmeister, die einem helfen können. Nicht jeder hat z. B. bei der Jobsuche, die sich für viele Absolventen zurzeit als äußerst schwierig erweist, jemanden, der ihn unterstützen kann. Natürlich gibt es nicht immer irgendwelche Hausmeister, die einem helfen können. Nicht jeder hat z. B. bei der Jobsuche, die sich für viele Absolventen zurzeit als äußerst schwierig erweist, jemanden, der ihn unterstützen kann. Überhaupt: Jobsuche? Gehörten wir nicht zu den Jahrgängen, denen man vor ein paar Jahren noch hervorragende Berufsperspektiven in Aussicht gestellt hatte? Mit Humor – oder ist es schon Sarkasmus? – erinnern wir uns noch daran, wie wir im Wintersemester 1996/97 an der TU begrüßt wurden. Vertreter des Fachbereichs beglückwünschten uns zu der positiven Entscheidung für das Bauingenieurstudium: Wir hätten uns nicht von dem begonnenen Abwärtstrend der Baukonjunktur blenden lassen! Und zu Recht, denn unsere Berufsperspektiven seien blendend. Schließlich würden wir unseren Abschluss zu einem Zeitpunkt bekommen, zu dem es mit der Bauwirtschaft wieder aufwärts gehen und außerdem der gefürchtete Ingenieurmangel zu unseren Gunsten eintreten werde! Aber noch einmal zurück zu den Hausmeistern. Verschiedene Spezialisten zu kennen, von ihrem Wissen zu profitieren, mit ihnen persönliche Netzwerke zu bilden und durch gedanklichen Austausch zu lernen, kann für jeden von uns eine unschätzbare Hilfe sein, in welchem der vielen Berufe eines Bauingenieurs wir auch tätig sind. Wichtigstes Kennzeichen solcher Netzwerke ist das Kooperieren der einzelnen „Hausmeister“ untereinander. Das Profitieren ist jeweils wechselseitig einseitig nach dem Motto: Diesmal hilfst Du mir, beim nächsten Mal kann vielleicht ich Dir helfen. Dabei hängt jeweils nur der von den anderen ab, der gerade Rat braucht. Die Motivation, in Netzwerken verwoben zu sein, ist also nicht, dass man in jedem Fall, sondern, dass man nur vielleicht einmal Hilfe in Anspruch nehmen wird. Hier unterscheiden sich Netzwerke also grundsätzlich vom do-et-des-Prinzip, bei dem man beim Geben schon zielstrebig die konkrete Gegenleistung im Auge hat. Hinsichtlich des beruflichen Zusammenarbeitens von Menschen ist neben diesen Hausmeister-Kooperationen aber m. E. eine andere Fähigkeit noch viel bedeutender: nämlich die Fähigkeit zum Teamwork. Die hohe Bedeutung von Teamwork liegt vor allem an der wachsenden Komplexität von Bauwerken, die oftmals interdisziplinäre Arbeitsgruppen erforderlich macht. Die meisten Aufgaben können nicht mehr von einer Person oder einer fachlich homogenen Kooperation von Personen bewältigt 23 werden. Teamwork ist im Gegensatz zum „Hausmeistermodell“ daher mehr als bloße Kooperation. In einem Team sind die einzelnen Gruppenmitglieder gegenseitig voneinander abhängig, weil es nur ein Gruppenergebnis gibt, zu dem alle beitragen und an dem alle gleichermaßen gemessen werden. Das bedeutet auch eine besondere Verantwortung, denn ein zu spätes oder fehlerhaftes Arbeiten eines Teammitglieds hätte unmittelbare negative Auswirkungen auf die Arbeit der anderen. Bei Jobbeschreibungen wird im Bezug auf das Arbeiten in Gruppen meistens vorausgesetzt, dass der Kandidat nicht als Solist auftritt, sondern Teamplayer ist. Wir schenken dieser Anforderung meistens zu wenig Aufmerksamkeit – wer von uns betrachtet sich schließlich nicht als teamfähig? Aber ist Teamfähigkeit wirklich so selbstverständlich? Ist das ein Talent, das man einfach hat? Oder kann man das an der Universität erlernen? Wenn ich an Teamwork während unseres Studiums in Braunschweig denke, fallen mir zunächst die Lerngruppen ein, die viele von uns bildeten. Manche zog es zur Klausurvorbereitung gruppenweise in die Bibliothek. Andere arbeiteten im Wesentlichen allein, tauschten sich aber rege über Aufgaben und Lösungen aus. Meine Telefonrechnung war in der Lernphase stets höher als sonst: Immer wenn ich nicht weiterkam, mussten meine Hausmeister, Kommilitonen, aushelfen. Etliche Ortsgespräche zum teuren Tagestarif waren die Folge. Wir haben also ganz bestimmt gut miteinander kooperiert. Teamwork ist das ja aber noch lange nicht. Denn bei echtem Teamwork geht es darum, Ergebnisse gemeinsam zu erarbeiten und für sie gemeinsam gerade zu stehen, auch wenn sie einmal nicht optimal sein sollten. Neben der Prüfungsvorbereitung waren die Prüfungsvorleistungen in Form der zu absolvierenden Hausübungen ein weiteres Feld, auf dem wir miteinander arbeiten konnten und manchmal auch mussten. Aber hier war es für die Institute stets erforderlich, die Leistung jedes einzelnen Teammitglieds für sich bewerten zu können, weil wir mit dem Bestehen ja die Zulassung zur jeweiligen Fachprüfung erlangten. Die Konsequenz war leider, dass das wesentlichste Element von Teamarbeit überhaupt – nämlich von der Leistung und Bereitschaft der anderen abhängig zu sein – nur eine untergeordnete Rolle spielte. Um zu verdeutlichen, was ich meine, d. h. wie auch im Studium das Arbeiten im Team stärker gefördert und gefordert werden kann, erlauben Sie mir, kurz eine 24 Vorgehensweise vorzustellen, die ich während eines Studiums in den USA kennen lernte. Dort nahm ich u. a. an einem Online-Kurs teil, der gemeinsam mit anderen Universitäten abgehalten wurde und für mich in verschiedener Hinsicht außergewöhnlich war. Erstens wurden alle Vorlesungen per Internet-Konferenz abgehalten. Zweitens wurde interdisziplinär an einem Bauprojekt gearbeitet. Jeder Gruppe gehörten ein Architekt, ein Statiker und ein Projektmanager an, die ein Gebäude entwerfen und seine Ausführung planen mussten. Daneben wurden uns drittens Mentoren – gewissermaßen also „Hausmeister“ – an die Seite gestellt, die uns in Fachfragen helfen konnten. Viertens wurde Teamwork als zentrales Lernziel begriffen. Studenten von der amerikanischen Ost- und Westküste sowie aus Europa nahmen an dem Projekt teil und wurden in Gruppen gemischt. Die einzelnen Teammitglieder konnten daher nur per Internet, E-Mail oder Telefon miteinander arbeiten. Dabei gab es neben den Schwierigkeiten, die durch das unbekannte Arbeiten mit Studenten anderer Fachrichtungen entstanden, ganz banale Probleme, die allein schon durch die enormen Zeitunterschiede entstanden. Für mich in Atlanta lagen die Vorlesungen zwischen sieben und 10 Uhr abends, für die Europäer aber mitten in der Nacht. Hinzu kamen aufgrund der Internationalität der teilnehmenden Universitäten auch noch sprachliche und kulturelle Unterschiede. Welche Bedeutung Teamwork beigemessen wurde, wird auch daran deutlich, dass wir unsere Teamorganisation nicht nur planen, sondern sie selbst auch vorstellen und dokumentieren mussten. Nicht nur im Projekt, sondern auch in der Teamarbeit sollten wir Erfahrungen sammeln und Fortschritte machen. Absichtlich wurden wir von den Professoren ins kalte Wasser geworfen. Rücksicht auf heterogene Gruppen oder eventuell schwierige Gruppenmitglieder wurde nicht genommen. Man war von Anfang gezwungen, sich zu organisieren und zu arrangieren. Das hieß nicht zuletzt auch, sich und die anderen Teamplayer zu disziplinieren. Solchen Gruppenarbeiten liegen natürlich andere Begriffe darüber zu Grunde, was Universitäten vermitteln sollen. Die amerikanischen Studenten erwarten von ihrer Universität eine sehr berufsbezogene Ausbildung, deren zentrales Merkmal eben auch die Teamfähigkeit ist. Ein solcher Faktor ist natürlich nicht ohne weiteres in deutsche Lehrpläne zu integrieren. Als Vorbereitung auf das Berufsleben ist es aber m. E. sehr wichtig, 25 zukünftig auch derartige interaktive Planspiele durchzuführen. Die Hausübungen, die es ja in fast allen Fächern gibt, bieten dazu hervorragende Ansatzpunkte. Die hier gemachten Vorschläge sollen natürlich nicht so verstanden werden, dass ich mit unserer akademischen Ausbildung unzufrieden sei. Im Gegenteil: In toto ist in meinen Augen ein deutsches und insbesondere ein Braunschweiger BauingenieurDiplom nach wie vor um einiges wertvoller als etwa ein amerikanischer Master-Abschluss. Für diese vorzügliche Ausbildung danke ich daher im Namen aller Absolventen unserer alma mater sehr herzlich! Dank auch an alle Professoren und Assistenten! Sicherlich hat jeder von uns seinen eigenen „Lieblingslehrer“. An dieser Stelle aber danken wir allen Professoren und Assistenten dafür, dass sie uns das Bauingenieurwesen vermittelt haben. Besonderer Dank gilt natürlich den Professoren, die sich für uns fachlich und menschlich in außerordentlicher Weise engagiert haben! Ganz besonderer Dank geht an unsere Eltern. Die meisten von uns sind durch sie sehr und auf verschiedene Art und Weise unterstützt worden. Haben Sie, liebe Eltern, herzlichen Dank dafür, dass Sie uns das Studieren ermöglicht haben! Liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen! Wir feiern heute ja nicht nur unser Diplom, sondern in gewisser Weise auch den Abschluss unserer Studienzeit. Die meisten von uns sind eingebettet in einer Reihe von Studienfreundschaften, die hoffentlich langfristig oder sogar für immer anhalten werden. Und vielleicht werden wir uns ja auch im Berufsleben gegenseitig als „Hausmeister“ aushelfen können. Mindestens für meinen Jahrgang kann ich auch sagen, dass wir hier in Braunschweig eine prima Truppe gewesen sind. Und ich bin nicht der Einzige, der behauptet, dass wir auch eine big family waren. Euch allen Dank dafür! 26 E-Mail eines Ehemaligen Alumni-Bau Carolo-Wilhelmina Little Ferry, 26. November 2003 Sehr geehrter Herr Prof. Hosser, mit großer Freude hat mich in der vergangenen Woche Ihre Einladung zur diesjährigen Absolventenfeier erreicht. Meine Freude ist u.a. deshalb so groß, weil ich seit langer Zeit keine deutschsprachige Post hier in New York erhalten habe und sehr gerne und mit viel Stolz auf meine Studienzeit an der TU BS zurückblicke. Nach zwei Jahren harter und erfolgreicher Arbeit im In- und Ausland konnte ich immer wieder feststellen, dass das Studium, insbesondere das Vertiefungsstudium am IBMB, mich wirklich sehr gut auf die Praxis vor-bereitet hat. Das im Bauingenieurstudium in Braunschweig angebotene Wissenspaket ermöglicht einen sehr wertvollen Vorsprung zum Wettbewerb. Ich wünsche mir sehr, dass Sie mein kleines Feedback als Ansporn sehen, Ihren Studenten auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten in Deutschland ein sinnvolles Wissenspaket für Ihren Start in die Praxis mitzugeben. Die deutschen Ingenieure genießen (noch) überall in der Welt ein außerordentlich hohes Ansehen. Es wäre sehr schade, wenn dieses wertvolle Kapital verloren gehen würde. Martin R. Berger, M.E. Northeast Chief Engineer Conesco Industries, Ltd. Little Ferry, NJ 07643, USA 27 Zweck und Ziele Alumni-Bau Carolo-Wilhelmina Vereinszweck ist die ideelle und finanzielle Förderung von Lehre und Forschung durch Aufbau einer dauerhaften Verbindung und gegenseitigen Unterstützung zwischen dem Fachbereich Bauingenieurwesen der Technischen Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig, seinen Studierenden und den Absolventen (Alumni).Dies wird insbesondere durch folgende Aktivitäten erreicht: a) Informationsbriefe zur aktuellen Situation an der TU Braunschweig und im Fachbereich sowie zu neuen Entwicklungen in der Lehre und Forschung b) Umfragen unter den Vereinsmitgliedern zur Qualität von Lehre und Forschung und zur Akzeptanz und Positionierung der Absolventen in der Praxis c) Jährlicher Absolvententag mit feierlicher Übergabe der Abschlussurkunden und Präsentation der Aktivitäten im Fachbereich für die Ehemaligen d) Börse für Angebote an Praktikumplätzen, Themen für Entwürfe und Abschlussarbeiten der Studierenden sowie Arbeitsplätze (e) Öffentlichkeitsarbeit zur Förderung des Ansehens des Fachbereichs Bauingenieurwesen sowie der Berufe von Bauingenieuren und Wirtschaftsingenieuren/Bau. 28 Organe des Vereins Alumni-Bau Carolo-Wilhelmina Organe des Vereins sind die Mitgliederversammlung und der Vorstand. Die Mitgliederversammlung besteht aus allen Mitgliedern des Vereins. Sie wird vom Vorstand mindestens einmal im Jahr einberufen, in der Regel zum alljährlichen Absolvententag. Der Vorstand besteht aus dem Dekan des Fachbereichs Bauingenieurwesen (Vorsitzender kraft Amtes) und je einem Vertreter der 4 Mitgliedergruppen: • • • • Ehemalige und Förderer des Fachbereichs Professoren Wissenschaftliche Mitarbeiter und sonstige Angehörige des Fachbereichs Studierende Die vier Vorstandsmitglieder aus den Mitgliedergruppen werden auf Vorschlag der Mitgliedergruppen durch die Mitgliederversammlung mit einfacher Mehrheit gewählt. Die Amtszeit der Vorstandsmitglieder beträgt zwei Jahre, bei den Studierenden ein Jahr. Eine Wiederwahl ist möglich. Der Vorstand bestellt einen Geschäftsführer, in der Regel die Dekanatsassistentin oder der Dekanatsassistent des Fachbereichs Bauingenieurwesen. 29 Heutiger Stand Alumni-Bau Carolo-Wilhelmina In einer Gründungsversammlung am 25.11.2003 wurde der Verein von 17 Gründungsmitgliedern gegründet. Die Gründungsversammlung hat eine Satzung beschlossen. Die Gründungsversammlung hat einen Vorstand gewählt mit folgenden Mitgliedern:. • Prof. Dr.-Ing. Dietmar Hosser (Vorsitzender) • Herr Dipl.-Ing. Frank Puller (stellv. Vorsitzender) • Prof. Dr.-Ing. Rolf Leutner • Frau Dipl.-Ing. Ruth Bittner • cand. ing. Tim Zinke. Geschäftsführerin ist • Frau Dipl.-Wirtsch.-Ing. Ina Müller. Der Gründungsvorstand trifft die notwendigen Vorkehrungen für die Eintragung des Vereins in das Vereinsregister und für die Anerkennung durch die Finanzverwaltung als gemeinnütziger Verein. Der Jahresbeitrag beträgt: für studentische Mitglieder für nicht-studentische Mitglieder für juristische Personen 10 € 20 € 50 €. Die erste ordentliche Mitgliederversammlung findet statt am 27. November 2004 um 16.00 Uhr im Audimax anlässlich des Absolvententages 2004 30 Danksagungen Musikalische Umrahmung Unser erster Dank gilt dem Streichquartett aus Mitgliedern des Streichorchesters der TU Braunschweig: Harm Pralle: Jule Bobzin: Alexander Geise: Nikolaus Reichelt: Violine Violine Viola Violincello Eröffung: W. A. Mozart: Streichquartett Nr. 17 in B-Dur (KV 458) 1. Satz: Allegro vivace assai Zwischenspiel: F. Schubert: Streichquartett D 87 Scherzo Ausklang: W. A. Mozart: Streichquartett Nr. 3 in G-Dur (KV 156) 1. Satz: Presto 31 Unsere alten und neuen Sponsoren Braunschweigischer Hochschulbund Salzgitter AG Ingenieurkammer Niedersachsen MLP AG Hochtief Construction AG Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure Institut für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz 32 iBMB Unsere zahlreichen Helfer Ein besonderes Dankeschön geht an die vielen Helfer, ohne die unsere Absolventenfeier nicht möglich gewesen wäre Dipl.-Wirtsch.-Ing. Ina Müller Angelika Hopf Dekanat Dipl.-Ing. Burkhard Forell Dipl.-Ing. Christoph Klinzmann Nora Assent (Präsentation) diverse Hiwis des iBMB (Service) iBMB Dipl.-Ing. Dietmar Kähler Dipl.-Ing. Antun Borkowic Zentralstelle für Weiterbildung Dr. Elisabeth Hoffmann Regina Eckhoff Pressestelle 33 Informationen zum Fachbereich Bauingenieurwesen Postanschrift Technische Universität Braunschweig Fachbereich Bauingenieurwesen Pockelsstraße 4 38106 Braunschweig Telekommunikation Fon Fax E-Mail Internet +49 (0) 531 / 391 2310 +49 (0) 531 / 391 8203 [email protected] www.tu-braunschweig.de/fb6/partner/ehemalige Dekanat Dekan: Studiendekan: Prodekan: Prof. Dr.-Ing. Dietmar Hosser Prof. Dr.-Ing. Dieter Dinkler Prof. Dr.-Ing. Rolf Leutner (0531 / 391 5441) (0531 / 391 3667) (0531 / 391 2390) Dekanatssekretärin: Dekanatsassistentin: Angelika Hopf Dipl.-Wirtsch.-Ing. Ina Müller (0531 / 391 5566) (0531 / 391 2310) Alumni-Bau "Carolo-Wilhelmina" Vorsitzender: Stellv. Vorsitzender: Vorstandsmitglieder: Prof. Dr.-Ing. Dietmar Hosser Dipl.-Ing. Frank Puller Prof. Dr.-Ing. Rolf Leutner Dipl.-Ing. Ruth Bittner cand. ing. Tim Zinke Geschäftsführerin: Dipl.-Wirtsch.-Ing. Ina Müller 34