August - Euroregion Elbe/Labe
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August - Euroregion Elbe/Labe
Freitag, 01.08.2014 Spiegel.de Deutsche Behörden: Aus für Plastikflaschen-Floß auf der Elbe Dobrodruzství K+B An der deutschen Grenze ist Schluss für das Plastikflaschen-Tretboot: Die ElbFloßfahrt tschechischer Studenten scheitert an den Vorschriften der deutschen Behörden. Um ihr Ziel Hamburg trotzdem zu erreichen, satteln die fünf nun um. Ein Zehn-Meter-Tretboot ohne Außenbordmotor? Das geht nach Ansicht der deutschen Behörden gar nicht. Ein Motorboot ohne Führerschein allerdings erst recht nicht. Vor den Vorschriften kapitulierten jetzt fünf tschechische Studenten, die mit ihrem Plastikflaschen-Tretboot "Petburg" auf der Elbe von Nymburk bei Prag bis nach Hamburg fahren wollten. "Nach langen Diskussionen haben wir beschlossen, unsere Bootsfahrt zu beenden", sagte Hobbykapitän Jan Kara. Knapp zwei Wochen hatten die Studenten mit ihrem selbst gebauten Tretboot aus 5000 Plastikflaschen bereits im Grenzhafen Decin ausgeharrt: Das Schifffahrtsamt in Dresden wollte das zehn Meter lange und vier Meter breite unkonventionelle Boot nicht einfach passieren lassen. Für die Weiterfahrt auf der Elbe stellte es eine Reihe von Anforderungen: Zum "sicheren und schnellen Manövrieren" sei das Tretboot mit einem Außenbordmotor auszurüsten. Zudem müsse mindestens eine Person an Bord den "Sportbootführerschein Binnen" haben. Weiter gefordert wurden unter anderem Paddel und Rettungswesten. Die tschechische Seite hatte den Abenteurern eine Ausnahmegenehmigung ausgestellt, eigentlich sollte die Fahrt damit weitergehen. "Die Einwände der Kollegen aus Deutschland sind zulässig", räumte der Leiter des Schifffahrtsamts im tschechischen Decin, Martin Klein, jedoch ein. In Dresden sei etwa mit dichterem Verkehr zu rechnen als auf der Elbe in Tschechien. "Wir haben nicht genug Zeit, das Boot umzubauen und einen Führerschein zu machen", sagte Jan Kara SPIEGEL ONLINE. Damit starb das Unterfangen. Auf ihrer Facebook-Seite haben sie das Ende der Bootsreise bereits mit einer symbolischen Todesanzeige für die "Petburg" betrauert. In achtmonatiger Handarbeit hatten Kara und sein Freund Jakub Bures das Tretboot mit rund 5000 Plastikflaschen zusammengebaut. "Wir wollten etwas bauen, das günstig ist", hatte Kara erklärt, "und in Tschechien fliegen diese PET-Flaschen überall herum." Ein Grund für die fünf Freunde, mit dem Boot auch gleich für mehr Umweltschutz zu werben. Nur rund sechs von zehn in Tschechien verkaufte PET-Flaschen landen nach Angaben der Abfallwirtschaft im Recycling. Ihr Ziel Hamburg will die Gruppe aus Nymburk nun auf anderem Wege erreichen. "Hamburg und Nymburk zu verbinden, war schon immer mein Traum", sagte Kara SPIEGEL ONLINE. Die Crew sattelte spontan auf geliehene Fahrräder um. Am Freitagabend wollen sie in Meißen ankommen, in acht Tagen, hofft Kara, erreichen sie dann Hamburg. Manch eine PET-Flasche schmückt nun die Fahrradrahmen, Flaschendeckel zieren die Fahrradspeichen. Wenn das mal nicht gegen die deutsche Straßenverkehrsordnung verstößt. sun/dpa Freitag, 01.08.2014 Sächsische Zeitung Prag und Wien kritisieren Mautpläne Berlin. Österreich und Tschechien sehen die Pkw-Maut auf deutschen Straßen kritisch. Der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann sagte gestern in Prag, ein EUMitgliedstaat dürfe nicht auf die Idee kommen, eine Maut einzuführen, die für seine eigenen Bürger nicht, für die Nachbarn aber sehr wohl gelte. Ob dies EU-Rechts-konform sei, müsse notfalls auf dem Klageweg geprüft werden. Der tschechische Regierungschef Bohuslav Sobotka sagte: „Das ist kein guter Einfall, weil es eine gewisse Diskriminierung für tschechische Autofahrer darstellt.“ Von SPD-Chef Sigmar Gabriel kam dagegen Rückendeckung für die Mautpläne, die ein zentrales Anliegen der CSU in der großen Koalition sind. „Wir unterstützen den CSUVerkehrsminister Alexander Dobrindt darin, dieses schwierige Thema zu lösen“, so Gabriel. Zu Kritik aus schwarz-roten Reihen zu den Plänen sagte Gabriel, hier streite CSU-Chef Seehofer nicht mit der SPD, sondern mit seiner eigenen Partei und der CDU. Dobrindt will eine Vignettenpflicht auf deutschen Straßen einführen. Inländische Autobesitzer sollen dafür voll über die Kfz-Steuer entlastet werden. (dpa) Samstag, 02.08.2014 Sächsische Zeitung Der Mega-Rastplatz An der A17 bei Petrovice soll ein Truckerzentrum für 150 Lkws entstehen. Das sehen nicht nur Umweltschützer kritisch. Von Steffen Neumann, Usti nad Labem Lkws auf einem Autobahn-Rastplatz. Der Bedarf an Abstellflächen ist groß, vor der Haustür will sie aber niemand haben. © dpa Über die Autobahn donnert ein Lastzug nach dem anderen. 500 sind es jeden Tag, an die 20 pro Stunde. Wer den Verkehr auf dem Erzgebirgskamm beobachtet, sieht sofort, dass die Strecke Dresden – Prag eine wichtige Transitverbindung für den europäischen Güterverkehr ist. Auf tschechischem Staatsgebiet, keine vier Kilometer von der Grenze entfernt, erreicht die Autobahn A17/D8 ihren höchsten Punkt, bevor sie Richtung Prag im ersten von zwei Tunneln verschwindet. Hier, unweit des markanten Spicak (Sattelberg), direkt an der ersten tschechischen Abfahrt Petrovice (Peterswald) und nicht weit vom Altenberger Ortsteil Liebenau, soll 2015 ein Rastplatz für Truckerfahrer entstehen. Investor ist der Unternehmer Petr Brezina mit seiner Firma ABP Plzen. Sie ist bereits durch den Bau großer Windparks im Mittleren Erzgebirge bei Chomutov bekannt geworden. Laut des Investors sei der Bedarf für einen Trucker-Rastplatz an der Autobahn groß. Für Lkw-Fahrer gebe es bislang nur die Raststätte bei Varvazov (Arbesau) am Fuß des Erzgebirges. Das reiche aber nicht aus. Die Trucks parken regelmäßig die Autobahnabfahrt zur Raststätte zu. Und wer zu spät kommt, weicht in die benachbarten Orte aus. „Die Lkws parken auf unseren Gemeindestraßen. Sie machen sie nicht nur kaputt, sondern die Fahrer hinterlassen auch Müll“, beschwert sich Jiri Jandasek, Bürgermeister des nahen Tisa (Tyssa). Er und andere Bürgermeister, aber auch die Polizei unterstützen das geplante Truck-Zentrum. Bis zu 150 Lkws sollen dort parken können. Auf dem 22Fußballfelder großen Areal ist eine Tankstelle mit Restaurant geplant, die Fahrer sollen die Möglichkeit bekommen, sich zu duschen. Auf dem Gelände sollen aber auch vier Logistikhallen gebaut werden. Damit wird sich der Lkw-Verkehr noch erhöhen. Der Investor rechnet mit bis zu 600 Lastern pro Tag. Dagegen regt sich bereits Protest. Während die Gemeindevertretung von Petrovice den Bau unterstützt und hofft, dass auch einige Ortsansässige bei den voraussichtlich 150Arbeitsplätzen zum Zuge kommen, sind es Einwohner des Grenzdorfes, denen ein Trucker-Zentrum in ihrer Nähe überhaupt nicht gefällt. „Wir müssen schon mit der Autobahn leben, und jetzt soll hier noch ein riesiger Parkplatz entstehen“, ärgert sich Vendula Fremlova. Vor allem das zu Petrovice gehörige Dorf Krasny Les (Schönwald) wäre durch seine Nähe vom geplanten Rasthof betroffen. Auf deutscher Seite ist Liebenau nicht weit weg. Die Gegner stört vor allem, dass der Trucker-Rastplatz in einem Gebiet entstehen soll, das auf Tourismus, Erholung und Landwirtschaft ausgerichtet ist. Und auch wenn man es angesichts der nahen Autobahn nicht vermutet, hier wachsen seltene Pflanzen, leben Tiere wie Goldlaufkäfer, die Schnepfenart Bekassine und Wachtelkönig. Deren Vorkommen wäre durch die geplante Umnutzung nach Auffassung von Naturschützern stark gefährdet. Die massiven Einwände, die von Naturschützern und den Anliegern erhoben wurden, haben das Bezirksamt in Usti nad Labem (Aussig) nun dazu bewogen, eine strategische Umweltprüfung durchzuführen. Dabei muss der Investor in mehreren Studien nachweisen, dass das neue Zentrum keinen erheblich negativen Einfluss auf die Umwelt hat. Obligatorisch ist auch eine biologische Untersuchung, die bei Tieren den gesamten Prozess von Brut und Aufzucht der Jungen umfasst und deshalb rund ein Jahr dauert. Bedenken auch aus Sachsen Und auch aus Sachsen kommt Kritik. Umweltschützer fordern eine Beteiligung an der Umweltprüfung. „Unmittelbar neben dem geplanten Zentrum ist die Quelle des Mordgrundbaches (Slatina), der nach Sachsen und durch das Naturschutzgebiet Oelsen fließt. Außerdem sind in der Nähe sowohl auf tschechischem als auch sächsischem Gebiet mehrere europäische Vogelschutzgebiete“, wendet die Grünen-Landtagsabgeordnete Eva Jähnigen ein. Sie hatte eine Anfrage an Sachsens Umweltminister Frank Kupfer (CDU) gestellt, wie sächsische Gemeinden informiert wurden und welche Auswirkungen für sächsische Schutzgebiete zu erwarten seien. Die Antwort war eindeutig: „Die Staatsregierung geht nach derzeitigem Kenntnisstand davon aus, dass keine grenzüberschreitenden Auswirkungen durch den geplanten Bau und Betrieb des Vorhabens zu erwarten sind“, so der Minister. Da dies auch das Bezirksamt Usti so sehe, sei die deutsche Seite nicht in das Umweltverfahren einbezogen worden. Dem widerspricht das Bezirksamt Usti: „Die Umweltprüfung läuft noch gar nicht. Sobald sie beginnt, steht das Verfahren allen Interessenten offen, also auch dem sächsischen Umweltministerium“, sagt Sprecherin Magdalena Hanackova. Bisher sei bereits eine Anfrage eingegangen. Hanackova geht davon aus, dass alle Anfragen von sächsischer Seite an das tschechische Umweltministerium weitergeleitet werden, das dann über die Aufnahme einer grenzüberschreitenden Umweltprüfung entscheiden wird. Sonntag, 03.08.2014 DNN online Polizeiticker Thüringer in Sachsen mit Drogen vorläufig festgenommen Männer kamen aus Tschechien dpa Foto: dpa Crystal Meth macht sofort süchtig. Foto: David Ebener Sohland. Die sächsische Polizei hat am Samstag in Sohland bei Bautzen zwei Männer aus Thüringen mit ihrem Wagen aus dem Verkehr gezogen. Der Fahrer stand unter Drogeneinfluss, im Auto fanden die Beamten Marihuana und Crystal, teilte die Polizeidirektion Görlitz am Sonntag mit. Die beiden Männer im Alter von 27 und 28 Jahren seien kurz zuvor aus Tschechien eingereist. Bei der Kontrolle fanden die Polizisten vier Elektroschocker, die als Taschenlampen beziehungsweise als Handy getarnt waren. Der Fahrer besaß keine Fahrerlaubnis. Die beiden Thüringer wurden vorläufig festgenommen. Dienstag, 05.082014 Tschechien online Tschechien und die USA unterzeichnen FACTA-Abkommen gegen Steuerhinterziehung Vertrag muss noch vom tschechischen Parlament abgesegnet werden Prag - Die Tschechische Republik und die USA haben einen Vertrag unterzeichnet, der durch gegenseitigen Informationsaustausch über Finanzkonten eine effektive Besteuerung sicherstellen soll, berichtet die tschechische Nachrichtenagentur ČTK. Auf Grundlage des FATCA-Abkommens (Foreign Account Tax Compliance Act) sollen die Steuerverwaltungen der beiden Staaten künftig Informationen über Bankkonten von Bürgern des jeweils anderen Landes austauschen. Die beiden Vertragsparteien verpflichten sich unter anderem, die vereinbarten Daten von Finanzinstituten zu erheben und regelmäßig an die andere Seite zu übermitteln. Dem Abkommen muss noch vom tschechischen Abeordnetenhaus und vom Senat gebilligt werden. (nk) Tschechien Online, 5.8.2014 Mittwoch, 06.08.2014 Pirnaer Anzeiger Mittwoch, 06.08.2014 Sächsische Zeitung Ungehorsame Autoschieber Fünf Männer aus Tschechien sollen über 100 Autos gestohlen haben. Der Prozess bleibt ein Nervenkrieg. Von Andrea Schawe Dem Vorsitzenden Richter Herbert Pröls platzte gestern fast der Kragen. Fünf Stunden lang musste ein tschechischer Polizeibeamter im Prozess gegen eine Bande mutmaßlicher Autoschieber am Landgericht aussagen. Die Angeklagten unterbrachen den Zeugen ständig, kommentierten seine Aussagen auf Tschechisch und unterhielten sich miteinander oder mit ihren Anwälten. Die vier Dolmetscher kamen kaum hinterher. Immer wieder stellten die Angeklagten dem Zeugen die gleichen Fragen oder solche, die er schon beantwortet hat. „Das ist unzulässig“, sagte Herbert Pröls. „Sie können das Verfahren künstlich in die Länge ziehen, am Ende entscheiden wir.“ In dem Prozess hatte der Richter es schon mit heimlichen Absprachen, Bedrohungen von Zeugen und Justizbeamten zu tun, die nicht in der Lage waren, die fünf Angeklagten zu trennen. Die fünf Männer zwischen 34 und 36 Jahren aus Decin müssen sich wegen schweren Bandendiebstahls verantworten. Sie sollen knapp 30 Autos, meist Modelle von VW und Skoda, in Sachsen gestohlen haben, um sie auszuschlachten. Sie seien der mutmaßliche Kern einer professionellen Bande namens „Pitralon“, der mittlerweile mehr als 100 gestohlene Autos nachgewiesen werden können. Die tschechische Polizei ermittelte gegen sie in Abstimmung mit der Abteilung für Organisierte Kriminalität der Staatsanwaltschaft Dresden schon seit 2012. Monatelang überwacht Der 36-jährige Zeuge war Hauptmann in der Spezialeinheit für Organisierte Kriminalität in Prag und verantwortlich für Telekommunikation- und Videoüberwachung. Die Polizei hatte eine Kamera in einer Garage eingebaut, die die Männer nutzten, um die geklauten Autos zu zerlegen. Die Bilder zeigen, dass die Fahrzeuge in der Garage von den Angeklagten Jan C. und Petr P. demontiert wurden, Rudolf K. hat sie dafür bezahlt. Auf den Überwachungsbildern ist auch zu sehen, dass sich die Angeklagten gut kannten. „Sie wirkten alle sehr vertraut“, sagte der Zeuge. Die Überwachung der Telefone war schwieriger. Die Angeklagten hielten sich in Gesprächen zurück, wechselten oft SIM-Karten und Handys. Die Telefondaten seien für die Polizei aber wegen der Standorte und Bewegungsprofile von Nutzen. Bei der Großrazzia im Raum Decin im Oktober 2013 fand die Polizei nicht nur Tausende Fahrzeugteile und Geld, sondern auch unzählige SIM-Karten und Handys. „Manche der Angeklagten hätten damit einen Laden eröffnen können“, sagte der Vorsitzende Richter Herbert Pröls. Die Telefonnummern der Angeklagten Rudolf K. und Stepan C. sind auch in Anzeigen im Internet aufgetaucht, sagte der Zeuge. Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft organisierten die Männer nicht nur den Autoklau, sie überführten die Fahrzeuge auch und verwerteten die Autoteile auf Märkten und über einschlägige Plattformen im Internet – alles hochprofessionell. Mittwoch, 06.08.2014 Pirnaer/Sebnitzer Wochenkurier Mittwoch, 06.08.2014 Europeonline- magazine.eu Tschechische Sozialdemokraten sagen Ja zu Frauenquote Prag (dpa) - Die tschechischen Sozialdemokraten (CSSD) führen eine Frauenquote für die Kandidatenlisten bei Parlaments- und Regionalwahlen ein. Das hat die Basis in einem Mitgliederentscheid beschlossen, wie die Partei am Mittwochabend mitteilte. Die Quote liegt bei 40 Prozent und soll ab nächstem Jahr gelten. Dafür stimmten knapp über die Hälfte (51,8 Prozent) der Teilnehmer. Beschlossen wurde zudem, dass die Basis bei der Aufstellung der Kandidatenlisten einbezogen wird. Es war der erste bindende Mitgliederentscheid der Partei von Ministerpräsident Bohuslav Sobotka. Rund 11 800 der knapp 23 000 Genossen beteiligten sich an der Abstimmung. Mittwoch, 06.08.2014 Sächsische Zeitung Ungehorsame Autoschieber Fünf Männer aus Tschechien sollen über 100 Autos gestohlen haben. Der Prozess bleibt ein Nervenkrieg. Von Andrea Schawe Dem Vorsitzenden Richter Herbert Pröls platzte gestern fast der Kragen. Fünf Stunden lang musste ein tschechischer Polizeibeamter im Prozess gegen eine Bande mutmaßlicher Autoschieber am Landgericht aussagen. Die Angeklagten unterbrachen den Zeugen ständig, kommentierten seine Aussagen auf Tschechisch und unterhielten sich miteinander oder mit ihren Anwälten. Die vier Dolmetscher kamen kaum hinterher. Immer wieder stellten die Angeklagten dem Zeugen die gleichen Fragen oder solche, die er schon beantwortet hat. „Das ist unzulässig“, sagte Herbert Pröls. „Sie können das Verfahren künstlich in die Länge ziehen, am Ende entscheiden wir.“ In dem Prozess hatte der Richter es schon mit heimlichen Absprachen, Bedrohungen von Zeugen und Justizbeamten zu tun, die nicht in der Lage waren, die fünf Angeklagten zu trennen. Die fünf Männer zwischen 34 und 36 Jahren aus Decin müssen sich wegen schweren Bandendiebstahls verantworten. Sie sollen knapp 30 Autos, meist Modelle von VW und Skoda, in Sachsen gestohlen haben, um sie auszuschlachten. Sie seien der mutmaßliche Kern einer professionellen Bande namens „Pitralon“, der mittlerweile mehr als 100 gestohlene Autos nachgewiesen werden können. Die tschechische Polizei ermittelte gegen sie in Abstimmung mit der Abteilung für Organisierte Kriminalität der Staatsanwaltschaft Dresden schon seit 2012. Monatelang überwacht Der 36-jährige Zeuge war Hauptmann in der Spezialeinheit für Organisierte Kriminalität in Prag und verantwortlich für Telekommunikation- und Videoüberwachung. Die Polizei hatte eine Kamera in einer Garage eingebaut, die die Männer nutzten, um die geklauten Autos zu zerlegen. Die Bilder zeigen, dass die Fahrzeuge in der Garage von den Angeklagten Jan C. und Petr P. demontiert wurden, Rudolf K. hat sie dafür bezahlt. Auf den Überwachungsbildern ist auch zu sehen, dass sich die Angeklagten gut kannten. „Sie wirkten alle sehr vertraut“, sagte der Zeuge. Die Überwachung der Telefone war schwieriger. Die Angeklagten hielten sich in Gesprächen zurück, wechselten oft SIM-Karten und Handys. Die Telefondaten seien für die Polizei aber wegen der Standorte und Bewegungsprofile von Nutzen. Bei der Großrazzia im Raum Decin im Oktober 2013 fand die Polizei nicht nur Tausende Fahrzeugteile und Geld, sondern auch unzählige SIM-Karten und Handys. „Manche der Angeklagten hätten damit einen Laden eröffnen können“, sagte der Vorsitzende Richter Herbert Pröls. Die Telefonnummern der Angeklagten Rudolf K. und Stepan C. sind auch in Anzeigen im Internet aufgetaucht, sagte der Zeuge. Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft organisierten die Männer nicht nur den Autoklau, sie überführten die Fahrzeuge auch und verwerteten die Autoteile auf Märkten und über einschlägige Plattformen im Internet – alles hochprofessionell. Donnerstag, 07.08.2014 Tschechien online Tschechiens Drogenpolitik schaltet einen Gang zurück "Eigenbedarf" muss restriktiver ausgelegt werden Prag - Seit der Liberalisierung der tschechischen Drogengesetze im Jahr 2010 hat sich Tschechien zu einem Zentrum der Drogenmafia entwickelt. Vor allem die Droge Crystal Meth, die aus dem Stoff Methamphetamin besteht, wird vermehrt in Tschechien hergestellt und findet von dort aus ihren Weg in die Nachbarländer. Das Oberste Gericht in Brünn entschied im April, dass der Eigenbedarf an Drogen künftig restriktiver auszulegen sei. Das 2010 verabschiedete Gesetz zur Liberalisierung des Drogenkonsums legte eine genaue Definition von "geringer Drogenmenge" fest. Seitdem war der Besitz von Drogen bis zu diesem Höchstmaß nicht mehr strafrechtlich verfolgbar. Auch der eigene Anbau von Marihuanapflanzen wurde bis zu einer Menge von fünf Pflanzen nicht verfolgt. Das Ziel der tschechischen Drogenpolitik bestand darin, durch diese Neuregelung eine Entkriminalisierung herbeizuführen. Die folgende Auflistung zeigt die aktuellen Richtwerte Tschechiens für den Eigenbedarf an den einzelnen Drogen: Cannabis: 10 Gramm oder fünf Pflanzen Haschisch: 5 Gramm Psilocibynhaltige Pilze: 40 Stück oder 0,05 Gramm (Psilocin) oder eine entsprechende Menge Psilocybin LSD: 5 Trips Ecstasy: 4 Tabletten Amphetamine – 2 Gramm Crystal Meth: 1,5 Gramm Heroin: 1,5 Gramm Kokain: 1 Gramm oder fünf Pflanzen Die Drogenmenge, die Konsumenten für den Eigengebrauch mit sich führen dürfen, ist so hoch wie fast nirgendwo sonst in Europa. Legal ist der Besitz bis zu dieser Menge trotz rechtlich zugesicherter Straffreiheit aber weiterhin nicht. Vor allem bleiben die Herstellung und das Dealen von Drogen illegal und werden von der Polizei verfolgt. Tschechien ist Europas Zentrum der Drogenmafia Zahlen belegen, dass gerade die Drogenherstellung und das Dealen in den letzten Jahren einen enormen Aufschwung erfahren haben. Tschechien hat sich zu einem Zentrum der Drogenmafia entwickelt. Vor allem die gefährliche Droge Crystal Meth gelangt so in die Nachbarländer. Im Jahr 2009 stellte die tschechische Polizei bei Razzien 3,5 kg Crystal Meth sicher, ab 2010 gingen die Zahlen in die Höhe. Damals wurden mehr als 21 kg beschlagnahmt, also mehr als das Sechsfache im Vergleich zum Vorjahr. 2012 waren es fast 32 kg, und 2013 wurden knapp 70 kg sichergestellt. Wegen dieser Zahlen und der rasant steigenden Zahl an Previtinküchen (zur Herstellung von Crystal Meth) in Tschechien lenkt nun das Oberste Gericht in Brünn ein und beschließt, den Eigenbedarf an Drogen wieder restriktiver auszulegen. Neben Crystal Meth ist auch Cannabis von dieser Regelung betroffen. Grund hierfür ist die ebenfalls heftig ansteigende Zahl an Marihuanaplantagen. Der neue Richtwert für den Eigenbedarf an Cannabis beträgt nun 10 Gramm (zuvor 15 Gramm) beziehungsweise fünf Pflanzen. Der Neuwert für Crystal Meth sank auf 1,5 Gramm (zuvor 2 Gramm). (dap) Tschechien Online, 7.8.2014 Donnerstag, 07.08.2014 Kleinezeitung.at Tschechien plant Halbprofi-Truppe neben Armee Tschechien will parallel zu seinem Berufsheer mit 20.000 Soldaten eine halbprofessionelle Eingreifgruppe mit 5.000 Soldaten schaffen, die in Krisensituationen eingesetzt werden könnte. Das Verteidigungsministerium befürchtet nämlich, dass bei einer Krise die Stärke des Profi-Heeres nicht reichen würde. Ein Gesetzentwurf des Ministeriums zur Schaffung der Truppe ist bereits fertig und soll im Herbst im Parlament erörtert werden. Verteidigungsminister Martin Stropnicky rechnet mit einer Annahme "ohne Komplikationen". "Auch die Ereignisse im Osten der Ukraine bestätigen, dass es nötig ist, einige Tausend ausgebildete und entsprechend motivierte Reservisten zu haben", sagte Stropnicky laut der Tageszeitung "Hospodarske noviny". Tschechien hat schon jetzt eine sogenannte "aktive Reserve", die etwa 1.300 Mann stark ist. Diese soll in eine neue, stärkere Eingreifgruppe umgewandelt werden. Deren Angehörige sollen eine gründlichere Ausbildung als die "aktive Reserve" erhalten. Die Grundausbildung soll zwölf statt acht Wochen dauern. In den weiteren Jahren soll die Ausbildung von drei auf vier Wochen jährlich verlängert werden. Außerdem soll laut dem Gesetzesentwurf die Pauschalbesoldung von 6.000 Kronen (216 Euro) auf 12.000 Kronen verdoppelt werden. Dazu kämen etwa 1.000 Kronen täglich in der Zeit des Trainings. Uni- und Hochschulstudenten, die sich der Eingreiftruppe anschließen, werden laut Plan ein Stipendium in Höhe von 20.000 Kronen jährlich beziehen. Schließlich sind - im Unterschied zu heute - Kompensationen für die Arbeitgeber der Reservisten vorgesehen. Die Angehörigen der "parallelen Armee" könnten wie die bisherigen Reservisten in Krisensituationen eingesetzt werden, beispielsweise zur Bewachung der Atomkraftwerke oder bei Überschwemmungen. Neu könnten sie auch ins Ausland entsendet werden. Quelle: APA Donnerstag, 07.08.2014 Prager Zeitung Donnerstag, 07.08.2014 Prager Zeitung Donnerstag, 07.08.2014 Prager Zeitung Donnerstag, 07.08.2014 Prager Zeitung Donnerstag, 07.08.2014 Sächsische Zeitung Warnweste gehört in Reichweite über das neue Autozubehör Von Sebastian Martin © dspd Sie gibt es in manchen Geschäften schon ab einem Euro, sie ist aber deutlich mehr wert. Denn im Notfall kann eine Warnweste Leben retten. Verkehrsexperten sagen, dass im Dämmerlicht Personen mit ihr bereits aus 150 Metern wahrgenommen werden, ohne Weste erst aus 80 Metern Entfernung. Deutlich mehr Sicherheit für die Autofahrer – das ist auch der Grund, warum seit dem 1. Juli in jedem deutschen Fahrzeug eine Warnweste liegen muss. Das Land der Autofahrer macht damit das zur Pflicht, was anderswo schon längst selbstverständlich ist. Zum Beispiel in Tschechien. Dort verlangt der Gesetzgeber zudem, dass auch für jeden Mitfahrer eine Warnweste mitzuführen ist. Einige Länder haben außerdem vorgeschrieben, dass eine Warnweste vom Fahrersitz aus greifbar ist oder zumindest innerhalb des Fahrgastraumes liegen muss. Ebenfalls sinnvoll. Denn was nützt das Kleidungsstück im Kofferraum, wenn der Fahrer das Teil nach einer Panne oder einem Unfall ewig suchen muss? Nichts. Die Ein-Euro-Investition wäre schlimmstenfalls rausgeschmissenes Geld. Donnerstag, 07.08.2014 n-tv.de Karslbad und Marienbad Tschechien meldet weniger russische Touristen Die Ukraine-Krise hat negative Folgen für die Tourismusbranche in Tschechien. Im zweiten Quartal reisten 14,1 Prozent weniger Russen in das Land der Bäder und Mineralquellen als noch im Vorjahreszeitraum. Das sei ein Rückgang um mehr als 30 000 Besucher, teilte das Statistikamt CSU am Donnerstag in Prag mit. Russische Besucher gelten nach Angaben der Touristikbranche als besonders kaufkräftig. Falls sich der Konflikt zwischen dem Westen und Russland weiter verschärfe, sei mit größeren Einbußen zu rechnen, erklärte Jan Papez vom tschechischen ReisebüroVerband. «Für einige Städte kann das katastrophale Folgen haben», warnte Papez. Deutsche stellten die größte Besuchergruppe in Tschechien. Deren Zahl nahm im zweiten Quartal um 10,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf knapp 425 000 zu. Quelle: n-tv.de , dpa Donnerstag, 07.08.2014 Sächsische Zeitung Ein Standort mit Potenzial über die Stimmung von Firmen im Landkreis Von Marcus Herrmann Gute Standortbedingungen sind eine wesentliche Voraussetzung, um neue Unternehmen in die Region zu locken oder sie langfristig hier zu behalten. Damit steht und fällt zuallererst die Schaffung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen. Laut einer Befragung zur Standortzufriedenheit sieht es für unsere Region recht gut aus. Auch wenn gerade im Osterzgebirge über demografischen Wandel und zu wenig qualifizierten Nachwuchs oft lamentiert wird, sind sich Unternehmen der regionalen Vorzüge durchaus bewusst. Sie schätzen etwa die Nähe zur Grenze nach Tschechien und Polen und die Naherholungsmöglichkeiten als klaren Standortvorteil. Auch in Sachen Sauberkeit, Ordnung und Verkehrsanbindung werden die Bemühungen der Kommunen anerkannt und geschätzt. Allerdings könnte das positive Gesamtergebnis täuschen. Nur Betriebe in Gemeinden mit mehr als 10000 Einwohnern gingen in die Wertung ein. Ob Firmen in kleinen Orten ähnlich zufrieden mit Verkehrsanbindung oder der Erreichbarkeit von Verwaltungen sind, darf bezweifelt werden. Gut ist aber, dass die Problemfelder klar benannt sind: Energie und Wasser sind zu teuer, Sicherheit, Bildung und Hochwasserschutz verbesserungswürdig. Die Politiker wissen also, wo sie ansetzen müssen. Bergbaugeschichte zieht ins Schloss Freitag, 08.08.2014 Sächsische Zeitung Die Osterzgebirgsgalerie schließt. An ihrer Stelle werden Dippser Grabungsfunde gezeigt. Darunter sich echte Sensationen. Von Franz Herz Die Gemälde und Grafiken aus dem Osterzgebirge machen nächste Woche Platz für die Ausstellung „Silberrausch und Berggeschrey“, welche die Funde des mittelalterlichen Bergbaus aus dem Dippoldiswalder Gebiet zeigt. Hier haben die Archäologen in den letzten Jahren vor allem im Stadtzentrum von Dippoldiswalde sowie in Niederpöbel bei Schmiedeberg sensationelle Entdeckungen gemacht. Demnach war Dippoldiswalde gleichrangig neben Freiberg eines der frühesten Bergbauzentren im Erzgebirge. Die Räume der Galerie im Erdgeschoss des Dippoldiswalder Schlosses werden für die Bergbauausstellung völlig neu gestaltet, sagt Wendy Eixler, die Ausstellungsleiterin. Die Fenster werden verblendet, sodass es in den Räumen dunkel wird. „Die Atmosphäre wird sich gegenüber jetzt völlig verändern“, kündigt die Ausstellungsleiterin an. Sie wird die Besucher an die Stimmung unter Tage erinnern. Zwei Spezialfirmen aus Geyer und Drebach bauen in den nächsten Wochen Vitrinen und Modulwände ein, die dreidimensional gestaltet sind. Dafür benötigen sie einen knappen Monat. Mitte September werden dann die Ausstellungsstücke nach Dippoldiswalde gebracht. Ein Teil davon lagert derzeit noch im Landesamt für Archäologie. Ein anderer Teil ist derzeit in Jachymov (St. Joachimsthal) in Tschechien ausgestellt. Die Grafiken aus der Osterzgebirgsgalerie sind dann bis ins kommende Jahr hinein nicht mehr zu sehen. Sie werden im Depot des Museums eingelagert. Die Bergbauausstellung „Silberrausch und Berggeschrey“ wird in Dippoldiswalde am 24. Oktober eröffnet und ist dann bis 31. März zu sehen. Samstag, 09.08.2014 Sächsische Zeitung Hunderte Euro Strafe für betrunkene Radfahrer In den Nachbarländern gelten für Radler teils andere Regeln. Die sind strenger als in Deutschland. Radfahrer in Tschechien müssen aufpassen. Die Vorschriften sind strenger als in Sachsen. So besteht Helmpflicht für alle Radler bis 18 Jahre, unabhängig davon, ob sie mit einem Mountainbike, einem Cross- oder einem Tourenfahrrad unterwegs sind. Neben der intakten Beleuchtung – nach vorn weißes Scheinwerferlicht und Reflektor, nach hinten rote Schlussleuchte in Kombination mit rotem Rückstrahler – werden zwei unabhängig voneinander funktionierende Bremsen vorausgesetzt. Kinder unter zehn Jahren dürfen nur in Begleitung von Personen radeln, die älter als 15 Jahre sind. Wer die Kleinen im Fahrradanhänger mitnehmen will, muss mindestens 18 Jahre alt sein, wobei der Anhänger neben einem Rückstrahler auch durch einen Wimpel deutlich gekennzeichnet sein soll. Während des Radfahrens besteht absolutes Handyverbot, es sei denn, man verfügt über eine Freisprechanlage. Ebenso besteht für Radler striktes Alkoholverbot. Wer mit Alkoholspiegel von unter einer Promille erwischt wird, zahlt laut Straßenverkehrsordnung Ordnungsstrafen zwischen 10000 und 20000 Kronen (zwischen rund 360 und 730 Euro). Im darüber liegenden Promillebereich bewegen sich die Sanktionen zwischen 25000 und 50000 Kronen (rund 900 und 1800 Euro). Für alkoholisierte Radfahrer, die einen Verkehrsunfall mit Personenschaden verursachten, sieht der Gesetzgeber im Nachbarland Tschechien sogar Freiheitsstrafen vor, wie das Onlineportal Naszesudety meldete. Auch in Polen gibt es einige besondere Regelungen für Radfahrer. So dürfen sie Bürgersteige benutzen, wenn diese mindestens zwei Meter breit sind und die danebenliegende Fahrbahn eine Höchstgeschwindigkeit von über 50 Kilometer pro Stunde zulässt oder wenn wetterbedingt schlechte Sicht herrscht, heißt es beim Allgemeinen Deutschen Fahrradclub. Die Alkoholgrenze in Polen liegt bei 0,2 Promille –für Rad- und Autofahrer. Das Benutzen eines Handys während der Fahrt ist wie in Tschechien verboten. (kpl, ihg) Samstag, 09.08.2014 Sächsische Zeitung Rote Karte für Müllverbrennung Eine Gericht stoppt Pläne im Erzgebirgsvorland – vom Tisch ist das Projekt aber noch nicht. Von Steffen Neumann Komorany. Eine gute Nachricht für das Erzgebirge. Die von dem tschechischen Energieunternehmen United Energy geplante Müllverbrennungsanlage in Komorany (Kommern) bei Most (Brüx) hat einen schweren Rückschlag erlitten. Das Bezirksgericht in Usti nad Labem (Aussig) gab der Beschwerde der Umweltorganisation Hnuti Duha recht und kassierte die Entscheidungen zum Planfeststellungsbeschluss durch den Bezirk Usti und die Stadt Most. Die Umweltschützer hatten moniert, dass die Stadt Most von dem Investor regelmäßig hohe Sponsorenbeiträge kassiert und deshalb nicht unvoreingenommen entscheiden könne. Dieser Argumentation folgte auch das Gericht. „Das Gericht kam zu dem Schluss, dass es sich hier um eine systematische Befangenheit handelt. Auf Einwände gegen das Projekt war bei der Stadt niemand eingegangen“, begründet eine Sprecherin des Gerichts die Entscheidung. Das Gericht hat das Bezirksamt nun aufgefordert, das Verfahren einer anderen Behörde als in Most zu übergeben, um Interessenkonflikte auszuschließen. Ursprünglich hatte United Energy geplant, auf dem Gelände ihres Kohlekraftwerks in Komorany ab 2015 jährlich 150000 Tonnen Haushaltsmüll zu verbrennen. Die Anlage sollte nebenbei auch Wärme und Elektroenergie produzieren. „Es handelt sich um eine hochmoderne Anlage, die die Emissionsvorgaben einhält und überdies mit dem kommunalen Abfall ein anderes Umweltproblem beseitigt“, hieß es bereits früher bei United Energy. Die Umweltschützer fürchten dagegen durch die Anlage eine noch stärkere Luftverschmutzung, als in dem Gebiet mit Tagebauen, Kraftwerken und Chemiebetrieben schon heute herrscht. Most gehört in Tschechien zu den Städten mit der höchsten Feinstaubbelastung. Außerdem würde die Anlage auch den Lkw-Verkehr in der Umgebung erhöhen. Hnuti Duha kritisiert auch, dass der tschechische Staat bisher zu wenig auf Mülltrennung setzt. Stattdessen werde immer noch in Verbrennungsanlagen und Müllhalden investiert und damit wertvolle Rohstoffe verschwendet. Samstag, 09.08.2014 Sächsische Zeitung Ab 2016 mit 110 Sachen von Teplice nach Most Teplice. Auf der vierspurigen Staatsstraße13 zwischen Teplice (Teplitz) und Most (Brüx) soll ab 2016 die Höchstgeschwindigkeit 110 km/h gelten. Das sieht eine Initiative des tschechischen Verkehrsministeriums vor. Bisher sind dort 90 km/h erlaubt. Voraussetzung für die Hochstufung sind neben vier Fahrspuren Leitplanken zwischen den Fahrtrichtungen sowie keine direkten Kreuzungen. Auch Bushaltestellen sind nicht erlaubt. Die müssen auf dem Abschnitt noch beseitigt werden. (stn) Montag, 11.08.2014 Sächsische Zeitung Workcamp im Nationalpark Junge Erwachsene aus Deutschland und Tschechien von 18 bis 28 Jahren können sich bei Naturschutzarbeiten im Nationalpark Böhmische Schweiz in diesem Jahr z.B. beim Bau eines Käferariums oder bei der Wiederbelebung einer ehemaligen Grenzsiedlung engagieren. Zum Programm des Workcamps gehören Exkursionen und der Besuch im „Haus der Böhmischen Schweiz“, einem Informationszentrum. Das Camp findet vom 2. bis 7. September statt. Übernachtet wird in Zelten. Tschechische Sprachkenntnisse sind von Vorteil, werden aber nicht vorausgesetzt. Anmeldeschluss ist der 22. August. (SZ) Kontakt: 03502250252, E-Mail: [email protected] Montag, 11.08.2014 Radio.cz Kompromiss oder Erpressung: Regierung und Opposition einigen sich bei Beamtengesetz 11-08-2014 16:52 | Till Janzer Das sogenannte Beamtengesetz ist ein heißes Thema in Tschechien. Denn die Europäische Kommission droht Gelder aus Brüssel zu sperren, sollte diese Rechtsnorm hierzulande nicht ab kommendem Jahr gültig sein. Diesen Termindruck hat die Opposition ausgenutzt, um eigene Vorstellungen über das Beamtengesetz zu lancieren. Am Mittwoch einigten sich die drei Regierungsparteien und zwei konservative Oppositionskräfte auf einen Kompromiss - doch es gibt auch einen Minister, der das Erreichte etwas anders bezeichnet. Illustrationsfoto: ČT24 Für den Normalbürger mag der Begriff Beamtengesetz vielleicht sperrig klingen, doch in der tschechischen Politik sind in den vergangenen Wochen deswegen die Emotionen hochgekocht. Schließlich geht es um die Macht der Parteien. Das neue Gesetz soll gerade den Einfluss der Politik auf die öffentliche Verwaltung einschränken. Wie das aber geschehen soll und vor allem in welchem Maße das geschehen soll, darüber haben sich Regierung und Opposition heftig gestritten. Miroslav Kalousek (Foto: Filip Jandourek, Archiv des Tschechischen Rundfunks) Vor allem die konservativen Oppositionsparteien lehnten den Regierungsvorschlag zum Beamtengesetz ab. Da diese Rechtsnorm bereits im Abgeordnetenhaus behandelt wurde, drohten Top 09 und Demokratische Bürgerpartei (ODS), bis auf Weiteres die untere Parlamentskammer durch endlose Reden lahmzulegen. Miroslav Kalousek, der stellvertretende Top-09-Vorsitzende, rechtfertigte dieses Vorgehen: „Wir haben das Mittel des Blockierens nur in diesem Ausnahmefall angedroht. Ich hoffe, dass dies in der gesamten restlichen Legislaturperiode nicht mehr nötig sein wird. Wir greifen nur in dem Fall zu diesem Mittel, wenn wir das Gefühl haben, dass die demokratische Ausrichtung des Staates bedroht ist.“ Jiří Dienstbier (Foto: Archiv ČSSD) Woran sich die Opposition vor allem stieß, war der Plan, eine sogenannte Generaldirektion des öffentlichen Dienstes zu schaffen. Der Generaldirektor hätte dabei weitreichende Kompetenzen gehabt, so zum Beispiel die Auswahl der Staatssekretäre und der Leiter wichtiger staatlicher Behörden. Diese wären damit dem Einfluss der Parteien zum Teil entzogen gewesen. Entsprechende Vorbilder gibt es innerhalb der EU, so unter anderem in Frankreich. Ausgerechnet Frankreich muss man da aber sagen, denn das Land ist berühmt-berüchtigt für seinen aufgeblähten Staatsdienst. In jedem Fall blätterte zuletzt auch innerhalb der Koalition die Unterstützung für die Idee einer Generaldirektion. Zum Schluss waren nur noch Premier Bohuslav Sobotka dafür und Jiří Dienstbier, der Leiter des Legislativrates, der den Regierungsvorschlag ausgearbeitet hat. Die Ano-Partei und die Christdemokraten hatten sich hingegen schon von den Plänen der Sozialdemokraten verabschiedet. Bohuslav Sobotka (Foto: Kristýna Maková) Unter dem Druck der Opposition schwenkte dann auch Bohuslav Sobotka um. Im Kompromiss zum Beamtengesetz gibt es nun keine Generaldirektion mehr. Als eigene Niederlage wollte der Premier dies aber nicht verstanden wissen. Er verwies darauf, dass die drohende Blockade des Parlaments abgewendet wurde: „Aus meiner Sicht haben wir damit den Raum geschaffen, dass im September im Abgeordnetenhaus alle geplanten Regierungsvorhaben genehmigt werden können. Das sind zum Beispiel die Steuergesetze inklusive einer Senkung der Mehrwertsteuer sowie die Abschaffung der Zuzahlungen im Gesundheitswesen. Und dazu gehört auch eine Mehrheit von 150 Stimmen der insgesamt 200 Abgeordneten für das Beamtengesetz. Das ist wirklich eine sehr starke Mehrheit für den Kompromiss, den wir gefunden haben. Andernfalls wäre im September das Abgeordnetenhaus blockiert gewesen, was nur die Politikmüdigkeit in der tschechischen Bevölkerung noch verstärkt hätte. Tatsächlich wird die Übereinkunft zwischen Regierung und Opposition von allen befürwortet, weil das Parlament jetzt wieder zu seiner normalen Tätigkeit zurückkehren kann.“ Illustrationsfoto: Archiv Radio Prag Der Kompromiss sieht nun vor, dass anstatt eines Generaldirektors ein Staatssekretär für den öffentlichen Dienst berufen wird. Dieser soll im Innenministerium sitzen und von der Regierung für sechs Jahre ernannt werden. Seine Kompetenzen dürften aber wohl nicht so weit gehen, wie dies beim Generaldirektor der Fall gewesen ist. Genau dies kritisiert Jiří Dienstbier, der Sozialdemokrat hatte ein halbes Jahr lang am ursprünglichen Regierungsentwurf gearbeitet: „Das jetzt Ausgehandelte ist natürlich besser als der derzeitige Zustand. Gegenüber dem ursprünglichen Entwurf der Regierungskoalition sieht es aber keine Abkehr von politisch motivierten Personalentscheidungen vor. So sollen die Staatssekretäre an den Ministerien durch die Regierung auf Vorschlag des jeweiligen Ministers ernannt werden. In meinem Entwurf hätte hingegen die geplante Generaldirektion den Posten ausgeschrieben. Das wäre zwar auch unter Beteiligung von Vertretern der Ministerien geschehen, aber nicht auf Entscheidung der Ressortchefs. Insgesamt ist das kein normaler Kompromiss, denn es drohte eine totale Blockade des Parlaments. Ich nenne das einen Kompromiss durch Erpressung von Miroslav Kalousek.“ Foto: Archiv Radio Prag Dienstbier war Ende vergangene Woche ziemlich aufgebracht. Er betonte, dass gerade die Europäische Kommission eine Entpolitisierung des Staatsdienstes fordert. Bisher ist es in Tschechien schließlich Usus, dass jede neue Regierung in den Ministerien und in weiteren Regierungsinstitutionen einen Großteil des Personals austauscht – und zwar nicht nur stellvertretende Minister, sondern auch Staatssekretäre und Abteilungsleiter. Die Folge ist eine sehr instabile Staatsverwaltung. Dabei fehlen dem öffentlichen Dienst die Fachkräfte. Angesichts wackelnder Sessel und schlechter Bezahlung zieht der fähige Nachwuchs eine Beschäftigung im privaten Sektor vor. All dies soll durch das Beamtengesetz eigentlich behoben werden, und das macht die Arbeit an dem Gesetzestext schwierig. Zugleich drängt die Zeit enorm, dass der nun ausgehandelte Kompromiss in eine Form gegossen wird, die auch die Europäische Kommission zufriedenstellt. Bis Ende dieses Monats soll das geschehen. Angesichts der Riesenaufgabe, vor der das Innenministerium als federführende Institution nun steht, fürchtet Kritiker Dienstbier Schlimmes: Foto: Patrycja Cieszkowska, Free Images „Meiner Überzeugung nach wird sich in 14 Tagen zeigen, dass in so kurzer Zeit kein Gesetzvorschlag in ausreichender Qualität ausgearbeitet werden kann. Solch ein Vorschlag entsteht in der Regel über Monate hinweg. Und selbst dann ist nicht garantiert, dass jeglicher Fehler vermieden wird. In zwei oder drei Wochen nun ein solch grundlegendes Gesetz wie das Beamtengesetz in zentralen Punkten und zudem fehlerlos umzuschreiben, das halte ich praktisch für unmöglich.“ Sollte die Europäische Kommission nicht zufrieden sein, könnten umgerechnet etwa 18 Milliarden Euro Fördergelder aus Brüssel erst einmal nicht bewilligt werden. Was der Kompromiss zum Beamtengesetz wirklich bedeutet, darüber sind die politischen Kommentatoren und Politologen in Tschechien unterschiedlicher Meinung. Viele von ihnen behaupten aber, dass der Staatsdienst hierzulande ohnehin nicht entpolitisiert würde – und zwar weder durch die jetzt beschlossenen Änderungen noch durch Dienstbiers ursprünglichen Entwurf. Etwas differenzierter sieht das der Politologe Kamil Švec. Der Wissenschaftler von der Prager Karlsuniversität glaubt, dass es nun darauf ankomme, wie der Kompromiss in Textform gegossen werde: Kamil Švec (Foto: Archiv der Karlsuniversität in Prag) „Es wird weiter wichtig sein, alle Entwicklungen um das Beamtengesetz herum zu verfolgen. Mit dem Mittwochabend ist noch nichts entschieden worden, im Gegenteil: Jetzt beginnt es erst. Wenn also die Generaldirektion nicht entsteht, sondern ihre Funktion stattdessen vom Staatssekretär im Innenministerium übernommen werden soll, dann wird die genaue Bemessung der Kompetenzen wichtig. Das wird sich erst zeigen, wenn der neue Gesetzesentwurf vorliegt. Eine Gefahr, dass der Staatsdienst zentralisiert werden könnte, droht genauso beim Modell mit Staatssekretär wie dies bei der Einrichtung einer Generaldirektion im Regierungsamt gewesen wäre.“ Vielleicht gibt es im Herbst also eine neue Runde im Streit um das Beamtengesetz. Montag, 11.08.2014 Derstandard.at Tschechien: Klaus schloss erneute Kandidatur nicht aus Falls der von ihm kritisierte katholische Priester Halik sich bewerben würde Prag - Der ehemalige tschechische Staatspräsident Vaclav Klaus hat eine erneute Kandidatur für das Amt des Staatsoberhauptes nicht ausgeschlossen. Er könnte sich dies vorstellen, falls der katholische Priester und Professor Tomas Halik, den Klaus kritisiert, tatsächlich antreten würde, wie von Medien spekuliert wird. "Ich will mich nicht mehr viel einmischen", sagte Klaus gegenüber dem TV-Sender "TV Barrandov". "Allerdings muss ich sagen, dass, wenn Herr Halik sich zur Bewerbung entschließen würde und es keinen ausreichend starken Gegenkandidaten gäbe, dann würde ich in diesen Präsidentschaftswahlkampf noch einmal in meinem Leben einsteigen", fügte Klaus hinzu. Halik, der als geistiger Erbe des früheren Staatspräsidenten Vaclav Havel gilt, war bereits in der Vergangenheit mehrmals mit Klaus zusammengestoßen. Beispielsweise hatte Halik im vergangenen Jahr erklärt, "wenn es in den entscheidenden Positionen weniger Klause und mehr Franziskusse (Papst, Anm.) geben würde, würde es der Welt besser gehen". Klaus hatte 2011 Halik mit dem tschechischen Jesuitenpriester Antonin Konias verglichen, der im 18. Jahrhundert wegen seiner rücksichtslosen Beschlagnahme und Verbrennung von nichtkatholischen Büchern berüchtigt gewesen war. Zwischen Halik und Konias gebe "nur den Unterschied von drei Jahrhunderten", hatte Klaus in einem Text geschrieben. Halik hätte allerdings ein Problem, würde er tatsächlich als Staatspräsident antreten: Nach geltendem Kirchenrecht dürfen katholische Priester nämlich kein politisches Amt innehaben (can. 285 §3). Würde Halik die Präsidentschaft trotzdem anstreben, würde er als Priester suspendiert werden bzw. müsste er sein Priesteramt niederlegen. Die nächsten Präsidentenwahlen in Tschechien werden in 3,5 Jahren stattfinden. Der jetzt 73-jährige Klaus hatte in den Jahren 2003 bis 2013 bereits zwei Amtsperioden zu je fünf Jahren absolviert. Laut der Verfassung darf man "nicht öfter als zweimal nacheinander" zum Staatsoberhaupt gewählt werden. Eine dritte Kandidatur schließt die Verfassung theoretisch nicht aus, allerdings erst nach einer Pause. (APA, 11.8.2014) Montag, 11.08.2014 Sächsische Zeitung Beim Geld hört selbst in der Ehe das Vertrauen auf Nur 37 Prozent der Paare in Tschechien haben heutzutage noch ein gemeinsames Konto. Von Hans-Jörg Schmidt Das eigene Sparbuch unter strengem Verschluss vorm Ehepartner – in Tschechien nicht unüblich. Foto: imago Wie sagt ein Sprichwort: Beim Geld hört die Freundschaft auf. Die Tschechen gehen da erheblich weiter, glaubt man einer repräsentativen Umfrage der Era Postsparkasse. Die hat herausgefunden, dass die Mehrheit selbst in der Ehe den Partner lieber nicht auf ihr Konto gucken lässt. Einnahmen und Ausgaben würden lieber geheim gehalten. Über 40 Prozent der Paare legen nach der Eheschließung Wert auf strikt getrennte Konten. Nur in 37 Prozent der Ehen gibt es ein gemeinsames Konto. Der Rest fühlt sich zwar gemeinsam dafür verantwortlich, die Ausgaben auch gemeinsam zu bestreiten. Aber vom jeweils eigenen Konto. Zumindest aber für die Wohnungsmiete, Energie und Wasser tragen den Aussagen zufolge zumeist beide Ehepartner die Lasten gleichmäßig. Die Umfrage ist nicht die erste, die zu diesen einigermaßen überraschenden Ergebnissen kam. Ähnliche hatte vor einiger Zeit auch schon Home Credit gemacht. Dessen Analyst Michal Kocab sieht den wesentlichen Grund für die Geheimniskrämerei in Sachen Geld darin, dass sich auch Ehepartner eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit bewahren wollten. „Die Leute wollen einfach nicht, dass ihnen der Partner in Geldangelegenheiten zu sehr auf die Finger guckt“, sagte er. „Vor allem wegen des Internet-Bankings und dem Einsatz von Kreditkarten ist es unkompliziert, die Kontobewegungen beim Partner auszuspähen – wenn man ein gemeinsames Konto hat.“ Rund ein Drittel würde übrigens nicht nur ihre Kontostände und -Bewegungen geheim halten, sondern auch ohne Wissen des Ehepartners regelmäßig Geld zur Seite legen. Diese geheimen Reserven beliefen sich im Durchschnitt auf etwa drei Monatsgehälter. Nicht selten werde das Geld dazu genutzt, die Kosten eines außerehelichen Verhältnisses zu bestreiten, heißt es in einer Studie der ING Bank. Eine Geliebte oder ein Geliebter seien schließlich nicht ganz billig. Keine Aussagen trafen die Umfragen übrigens darüber, ob nicht auch die Unsicherheit über die Haltbarkeit der Ehe eine Rolle bei den geheimen Finanzgebaren spielt. Immerhin wird in Tschechien jede zweite Ehe geschieden. Bei gemeinsamen Konten häufig genug zulasten eines der Partner, weil der andere es rechtzeitig „abräumt“. Das Verhalten namentlich geschiedener Männer gegenüber der Ex-Gattin und womöglich gemeinsamen Kindern ist für das vermeintlich starke Geschlecht in Tschechien kein Ruhmesblatt. Die Kinder werden in der Regel den Müttern zugesprochen. Oft genug verweigern die Väter anschließend sogar die Alimente, was alleinerziehende Frauen in Tschechien zu einer finanziell besonders gebeutelten Gruppe der Bevölkerung macht. Frauen haben nur die Möglichkeit, die Alimente für die Kinder vor Gericht einzuklagen. Solche Prozesse ziehen sich aber oft länger hin. Auch, weil die Männer, die zumeist besser verdienen, ihre Einnahmen und ihre Kontostände durch das „Beiseiteschaffen“ von erheblichen Geldern vor Gericht „optimieren“. Jüngst musste sogar ein Minister seinen Hut nehmen, weil er mehrere Millionen auf dem Konto seiner Mutter „geparkt“ hatte, um beim Scheidungsprozess zur armen Kirchenmaus mutieren zu können. Aber immerhin: Dort, wo Ehepartner ein gemeinsames Konto eingerichtet haben, wird das in 55 Prozent der Fälle je nach Einkommen der Partner auch ausgewogen aufgefüllt. Bei einem Viertel dieser Partnerschaften tragen beide Seiten gleich viel zum gemeinsamen Konto bei. Nur in ganz wenigen Fällen zahlt nur einer der Partner allein auf das Konto ein. Dienstag, 12.08.2014 Sächsische Zeitung Pirnaer gewinnt Rennen in Tschechien Klaus Hieckmann vom 1. Radverein Pirna hat im tschechischen Teplice den Rennradmarathon Krusnoton gewonnen. In der Alterklasse 60 war er auf der über 180 km langen Strecke nicht zu schlagen. Nach 6:17 Stunden erreichte er als Erster das Ziel. Vereinskollege Uwe Gollmann wurde in der Altersklasse 50-59 Siebter, Lars Peterek (AK 30-39) Zwanzigster. Die drei Pirnaer hatten sich für die mittlere von drei angebotenen Routen entschieden. 180 km Fahrt mit 3500 Höhenmetern mussten absolviert werden. Nach einer Einrollphase über etwa 20 km gab es dabei den ersten heftigen Anstieg von Krupka hinauf auf den Erzgebirgskamm. Hieckmann zeigte dabei wieder einmal eine Meisterleistung. Nach 187 km, es waren am Ende ein paar mehr als angesagt, kam er als insgesamt 38. und Altersklassen-Erster ins Ziel. Gollmann und Peterek fuhren lange zusammen, wobei Peterek am gegen Ende Krämpfe hatte und abreißen lassen musste. (Tittel) Dienstag, 12.08.2014 Sächsische Zeitung Schwestern jubeln über Doppelerfolg beim Festungslauf Beim zehnten Jubiläum des Rennens zur Festung Königstein nahmen so viele Starter teil wie noch nie. Von Marko Försterund Wolfgang Vogt Trio im Glück: Anna Lamm und Siegerin Eva Lamm (beide MSV Meusegast) freuen sich im Ziel mit der Drittplatzierten Anke Schaarschmidt von SportWerk.net Annaberg (v.r.n.l.) über ihre Medaillen beim Festungslauf. Foto: Marko Förster © marko förster Mit einer Rekordteilnehmerzahl ist die diesjährige, nunmehr zehnte Jubiläumsauflage des DAK-Festungslaufs in Königsstein über die Bühne gegangen. Die Bestmarke vom Vorjahr konnte mit 607 Teilnehmern noch mal um über 40 weitere Starter erhöht werden. Die Läufer kamen aus 13 Bundesländern, der Schweiz, Tschechien und der Niederlande. Im Feld der sechsten Sparkassen Panoramatour Sächsische Schweiz, für die der Festungslauf der Auftakt zu einer Drei-Etappen-Tour war, hatte sich für die WalkingDistanz auch Christoph Höhne eingeschrieben. Der heute 73-Jährige war bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko Olympiasieger im 50-Kilometer-Gehen. Bei jedem der zehn bisherigen Festungsläufe vom Ortskern hinauf zum Plateau der Festung Königstein dabei waren Christin Marx, Katrin Hofmann, Jörg Fernbach, Dietmar Müller, Uwe Hergt, Bernd Kretschmar und Gerhard Rödel. Im Ziel erhielten sie dafür eine Medaille. Über den Titel konnte sich in diesem Jahr bei den Männern Marc Schulze vom SCC Berlin freuen. Er war in 28:59 Minuten als Erster im Ziel. Der zweite Platz ging an André Fischer vom TSV Dresden (30:51 Minuten), Dritter wurde Christian Flegel (SG Adelsberg) mit zehn Sekunden Rückstand. Dessen Vereinskollege Lennart Herrmann verpasste hingegen nach seinen Siegen von 2012 und 2013 das Triple. Bei den Frauen dominierten die Lamm-Schwestern aus Heidenau, die für den MSV Meusegast an den Start gegangen waren. Schnellste war in diesem Jahr Eva Lamm, die in wenigen Tagen ihren 17. Geburtstag feiert. Die Schülerin gewann in 34:41 Minuten vor ihrer zwei Jahre älteren Schwester Anna Lamm (36:47) und verbesserte dabei auch den alten Streckenrekord deutlich. Der Bronzerang ging schließlich an Anke Schaarschmidt vom Sport-Werk.net Annaberg (40:11). Auf der sehr anspruchsvolle 7,8 Kilometer langen Strecke mit bergigem Profil mussten die Teilnehmer 255 Höhenmeter überwinden. Neben dem Hauptrennen gab es noch den 1,8 Kilometer langen Schülerlauf auf dem Plateau der Festung. Der DAK-Festungslauf war darüber hinaus der achte Wertungslauf im Lichtenauer Sachsencup, das ist Sachsens ranghöchste Laufserie. Der nächste Festungslauf in Königstein soll am 7. August 2015 stattfinden. (mit skl) Dienstag, 12.08.2014 Sächsische Zeitung Kampf gegen Crystal jetzt per Internet Es ist billig herzustellen, macht schnell abhängig und zerstört Leben. Aus Tschechien gelangt Crystal nach Sachsen. Der Freistaat kämpft gegen die Verbreitung und klärt auf - auch auf modernstem Weg. Beamte des Zollfahndungsamtes präsentieren auf einer Pressekonferenz in Dresden sichergestelltes Crystal Meth. Sachsen hat am Dienstag ein Informationsportal zur Droge freigeschaltet. © dpa Dresden. Sachsen setzt im Kampf gegen die synthetische Billigdroge Crystal auch auf Aufklärung. Am Dienstag schalteten Innenminister Markus Ulbig und Sozialministerin Christine Clauß (beide CDU) in Dresden ein Informationsportal dazu frei. Unter der Adresse www.crystal.sachsen.de sind Angaben zu Wirkung, Risiken und Folgen von Methamphetamin, aber auch Beratung bei Missbrauch und Hilfe im Notfall zu finden. Eine App für Smartphones soll bald folgen, um die Zielgruppen noch besser zu erreichen. Das ist Teil eines ressortübergreifenden Aktionsplans gegen das Problem Crystal. Nach Angaben von Ulbig hat sich die Crystal-Kriminalität in den vergangenen fünf Jahren fast verdreifacht, auch weil der Verfolgungsdruck gemeinsam mit den tschechischen Behörden erhöht und die Kontrollen ausgeweitet wurden. Delikte zwischen 2009 und 2013 nahezu verdreifacht Die Zahl der Delikte stieg von 2009 bis 2013 von 1.721 auf 4.948, bis Ende Juni 2014 gab es schon 2.453 diesbezügliche Fälle. Bei der Bekämpfung der Hersteller, Händler und Schmuggler sei man „einen großen Schritt“ vorangekommen, die Zahl der Funde habe um 30 Prozent zugenommen - laut Ulbig keine Zufälle mehr, sondern Ergebnisse gezielter Einsätze. Der Freistaat hatte im Mai einen ressortübergreifenden Zehn-Punkte-Plan beschlossen, der auf Vorbeugung, Beratung, Behandlung, Kontrolle und Repression zielt. Bisher wurden ein interministerielles Team und eine spezielle Ermittlungsgruppe der Polizei gebildet. Zudem gebe es nun an allen Oberschulen und Gymnasien einen für das Thema kompetenten Ansprechpartner, sagte Clauß. Es gehe darum, Erstkontakt zu vermeiden und sofort zu reagieren. „Gelingt es nicht, die steigende Nachfrage einzudämmen und illegale Herstellung und Vertrieb zu zerschlagen, wird das Phänomen Crystal zum gesamtdeutschen Problem mit erheblichen Folgen“, sagte die Ministerin. Noch nähmen Konsum und Verbreitung zu, aber auch die Fahndung, erklärte Ulbig. „Wir wollen die Quellen für das Teufelszeug austrocknen.“ (dpa) Donnerstag, 14.08.2014 Sächsische Zeitung Drogenhändler-Gruppe in Tschechien gesprengt Dresden. Vier mutmaßliche Mitglieder einer Drogenhändler-Gruppe sind Anfang August in Tschechien und Sachsen festgenommen worden. Der tschechische Verkäufer, der vietnamesische Lieferant sowie ein 46 Jahre alter deutscher Kurier sitzen im Nachbarland, dessen 26 Jahre alte Frau in Chemnitz in Untersuchungshaft, wie das Landeskriminalamt Sachsen erst am Donnerstag in Dresden mitteilte. Gegen die Gruppe wird seit März grenzüberschreitend ermittelt - wegen illegaler Einfuhr und illegalen Handelns mit Betäubungsmitteln. Am 7. August erwischte die tschechische Polizei den Deutschen auf Kurierfahrt mit rund 500 Gramm Crystal, in dessen Wohnung in Deutschland fanden ihre Kollegen dann fast zwei Kilogramm Marihuana. (dpa) Donnerstag, 14.08.2014 Sächsische Zeitung Tillich schweigt zum Weltnaturerbe Will Sachsen den Unesco-Titel für die Sächsische Schweiz? Der Ministerpräsident gab gestern in Pirna keine Antwort. Wie Sachsens Staatsregierung zu einem möglichen „Weltnaturerbe Sächsisch-Böhmische Schweiz“ steht, bleibt weiter unklar. Direkt zu den Bemühungen um dem Unesco-Titel gefragt, gab Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) gestern in Pirna keine Antwort. Der Pirnaer Klaus Fiedler, der sich seit Jahren fürs Weltnaturerbe stark macht und mit der SPD-Arbeitsgemeinschaft Euroregion Elbe-Labe jedes Jahr Wanderungen zum Thema organisiert, hatte Tillich beim Wahlkampf auf dem Marktplatz angesprochen. Das sei etwas provokant gewesen, sagt Fiedler über seinen Überraschungsangriff mit Plakat. Dennoch: Es sei an der Zeit, dass sich Sachsen endlich zu dem Vorhaben bekenne. Im Moment gehen entsprechende Bemühungen hauptsächlich von Tschechien aus. Die Prager Initiative hat aber ohne Unterstützung aus Deutschland kaum Aussicht auf Erfolg. Dabei gehe es in Sachen Unesco-Initiative jetzt „um die Wurst“, meint Fiedler. Auf Einladung des tschechischen Umweltministeriums besucht der Neuseeländische Geologe Prof. Paul Williams ab 12. September die Region und sammelt für die Unesco Eindrücke. Ein Team deutscher und tschechischer Fachleute begleitet Williams bei seiner mehrtägigen Exkursion. Unterdessen bereitet Klaus Fiedler die diesjährige Naturerbe-Wanderung vor. Es ist bereits die Folge neun. Von Königstein aus soll es am 13. September auf den Pfaffenstein gehen. Mit dabei sind laut Fiedler Bundestagsabgeordnete von CDU und Linken, Landrat Michael Geisler, Bürgermeister aus der Region und Naturfreunde von beiderseits der Grenze. Treffpunkt zur Wanderung ist am 13. September um 9.50 Uhr am Reißiger Platz in Königstein. (SZ/ce) Donnerstag, 14.08.2014 Epochtimes.de Tschechische Präsident Milos Zeman Foto: MICHAL CIZEK/Getty Images Tschechien: Präsident Zeman nennt Staatssekretäre Taugenichtse Mit scharfer Kritik hat der tschechische Präsident Milos Zeman auf die geplante Einführung politischer Beamter an der Spitze von Ministerien reagiert. «Bei etwa 15 Ministerien entstehen hier Posten für 30 Taugenichtse - verdiente Parteifunktionäre, die nichts tun werden», sagte Zeman nach Medienberichten vom Donnerstag. Nach den Plänen der Regierung sollen künftig jeweils ein fachlicher Staatssekretär und ein politischer einen Aufgabenbereich gemeinsam verwalten. Ministerpräsident Bohuslav Sobotka will daran festhalten: Jeder habe ein Recht auf seine Meinung, teilte er in Prag mit. (dpa) Donnerstag, 14.08.2014 Sächsische Zeitung Freie Wähler wollen Rollende Landstraße zurück Dresden. Die Freien Wähler in Sachsen wünschen sich die Rollende Landstraße (RoLa) zurück. „Wir haben zu viele Lkw auf den Autobahnen und Bundesstraßen. Wir müssen die Straßen entlasten und die Schienenkapazitäten besser auslasten“, sagte Landesvize Steffen Große in Dresden. Zugleich verwies er auf die schweren Verkehrsunfälle der letzten Zeit. Die Belastung der Fahrer sei groß: „Eine Sekunde nicht aufgepasst und dann reicht der Bremsweg oft nicht. Bei der Rollenden Landstraße können sich die Fahrer während der Zugfahrt ausruhen. Die Vorteile liegen für alle auf der Hand.“ Sachsen hatte 1994 eine RoLa zwischen Dresden und dem tschechischen Lovosice eingerichtet, bei der Lastkraftwagen auf Eisenbahnwaggons durch das enge Elbtal fuhren. Nach dem Bau der Autobahn 17 (Dresden- Prag) schlief das Projekt wieder ein. Große forderte die sächsische Regierung auf, die RoLa wie damals durch einen Zuschuss ins Rollen zu bringen. Er könnte nach der Anlaufphase später wieder gesenkt werden. Außerdem sollte in der Verkehrsministerkonferenz eine bundesweite Umsetzung besprochen werden. Bei der steigenden Verkehrsbelastung gebe es gute Gründe, das Projekt wiederaufleben zu lassen. (dpa) Donnerstag, 14.08.2014 Radio.cz Junge Ärzte verlassen das Land – Tschechiens Gesundheitswesen droht die Überalterung Annette Kraus Der Exodus der tschechischen Ärzte geht weiter. Seit Jahren suchen mehr und mehr Mediziner ihr Glück im Ausland, viele gehen nach Deutschland oder Großbritannien. Der Präsident der Tschechischen Ärztekammer hat nun erneut Alarm geschlagen, denn dem Gesundheitswesen hierzulande droht die Überalterung. Foto: imagerymajestic, FreeDigitalPhotos.net Überraschend ist es nicht, dass sich der Trend der vergangenen Jahre fortsetzt. Letztes Jahr haben 330 Ärzte das Land verlassen, und in der ersten Jahreshälfte 2014 sind bereits 239 Ärzte abgewandert. Am Mittwochabend analysierte der Präsident der Ärztekammer (ČLK), Milan Kubek, im Tschechischen Rundfunk die Ursachen: „Es gibt zwei Gründe, und das Geld steht sicherlich an erster Stelle. Die Bezahlung in deutschen und tschechischen Krankenhäusern liegt tatsächlich meilenweit auseinander, sie ist in Deutschland immer noch drei- bis viermal so hoch. Der zweite Grund ist aber das sehr abschreckende System der medizinischen Facharztausbildung, das den jungen Ärzten bei uns den Zugang zu ihrem Fach verwehrt. Derzeit müssen sie lange Monate und sogar Jahre in Unikliniken arbeiten, wo sie als billige Arbeitskräfte ausgenutzt werden.“ Milan Kubek (Foto: Marián Vojtek, Archiv des Tschechischen Rundfunks) In Deutschland sei die Facharztausbildung wesentlich besser strukturiert und für die jungen Leute attraktiver, so Kubek weiter. Die Abwanderung der jungen Mediziner führe langsam aber sicher zu einer demografischen Katastrophe in Tschechien. Praktische Ärzte sind hierzulande durchschnittlich 55 Jahre, Kinderärzte sogar 56 Jahre alt. Viele Absolventen versuchen es erst gar nicht in ihrem Heimatland. 1050 Medizinstudenten schließen hier jedes Jahr das Studium ab, und ein Fünftel davon ging letztes Jahr direkt ins Ausland. Ärztekammerpräsident Kubek: „Ein Grund könnte auch sein, dass vergangenes Jahr nach langer Zeit in Tschechien weniger Ärzte eingestellt wurden. Diese haben dann kein Licht mehr am Ende des Tunnels gesehen. Und es ist ganz klar, dass der vorherige Gesundheitsminister Heger sein Versprechen nicht gehalten hat, die Gehälter der Ärzte zu erhöhen. Ich hoffe, dass es die jetzige Regierung einhalten kann, aber bisher hat sie dies noch nicht geschafft.“ Josef Vymazal (Foto: Adam Kebrt, Archiv des Tschechischen Rundfunks) Vor vier Jahren kündigten über 3000 tschechische Mediziner ihre Jobs, um gegen die Missstände zu protestieren. Das war medienwirksam, doch verbessert hat sich seither nichts. Mit der neuen Regierung steht mal wieder ein neuer Anlauf bevor. Josef Vymazal ist Staatssekretär im Gesundheitsministerium. Er bestätigte im Tschechischen Rundfunk, dass es derzeit Verhandlungen zwischen Finanz- und Gesundheitsministerium über eine sogenannte Rationalisierung der Ärztegehälter gebe. Konkreter klingen da schon die Pläne für die Facharztausbildung. Eine Kommission im Gesundheitsministerium erarbeitet derzeit eine Gesetzesänderung, auch Ärztekammerpräsident Kubek ist daran beteiligt. Josef Vymazal vom Gesundheitsministerium äußerte sich im Tschechischen Rundfunk über den Stand der Dinge: Foto: Ambro, FreeDigitalPhotos.net „Der Vorschlag für dieses Gesetz ist praktisch fertig, im September sollte er zur Vorlage bereit sein, im Dezember ginge er dann an die Regierung, und im Idealfall wäre er dann im Januar 2016 gültig. Die Änderungen betreffen alle Punkte, die Milan Kubek angesprochen hat: die lange Zeit in den Unikliniken, die geringe Durchlässigkeit in den einzelnen Fächern. Wir wollen gesunden Menschenverstand in dieses System bringen, und wir wären froh, wenn diese Botschaft auch bei den jungen Ärzten ankäme, zumindest erhoffen wir uns das.“ Die Vertreter der Ärztekammer möchten außerdem, dass mehr Studenten für das Medizinstudium zugelassen werden. Das ist jedoch mit Kosten verbunden – die Universitäten müssten dann besser Freitag, 15.08.2014 Radio.cz Tschechische Polizei verhindert Großbetrug im Treibstoffhandel 15-08-2014 12:40 | Annette Kraus Die Sonderabteilung Kobra der tschechischen Polizei hat einen geplanten Großbetrug im Treibstoffhandel verhindert. Mit dem Übergriff auf die Händler haben die Ermittler einen Schaden in Höhe von 650 Millionen Kronen verhindert. Es wurden 700.000 Liter Treibstoff sichergestellt, mit dem nun zum Teil die Steuerrückstände beglichen werden sollen. Dies gab die Antikorruptionspolizei heute in Prag bekannt. Die aufgeflogene Firma wollte große Mengen an Treibstoffen steuerfrei überwiegend aus Deutschland nach Tschechien einführen und dort versteuert weiterverkaufen. Samstag, 16.08.2014 Sächsischer Bote Samstag, 16.08.2014 Sächsische Zeitung Comics über den Nationalpark Das Internationale Jugendcamp, das am Wochenende in der Sächsischen Schweiz beginnt, hat ein kreatives Ziel. Die Teilnehmer aus Tschechien, Deutschland und Österreich werden ihre Erlebnisse im Nationalpark in Comics verarbeiten. Das Entdecken des wilden Lebens zwischen Felsen soll den Gästen als Quelle der Inspiration dienen, heißt es in einer Mitteilung der Nationalparkverwaltung. Die 42 Teilnehmer stammen aus den Nationalpark-Regionen Sächsisch-Böhmische Schweiz, Bayerischer Wald, Böhmerwald und Thayatal-Podyjí. Die 13- bis 17-jährigen Jugendlichen sind in Zelten auf dem Permahof Hohburkersdorf untergebracht. Mitarbeiter der Nationalparkwacht stellen ihnen auf einer Wanderung die Lebensräume im Basteigebiet vor, auf einer GPS-Tour können die Jugendlichen nach der Balance zwischen Naturschutz, Tourismus und Forstwirtschaft suchen, zudem stehen eine sogenannte Öko-Rallye auf dem Programm. (SZ) Samstag, 16.08.2014 Wochenkurier.info Jetzt geht es um die „Wurscht“ cw | 16.08.2014 Entscheidet sich Schicksal des Weltnaturerbes Sächsisch-Böhmische im September 2014? Pavel Benda, Jaomir Kohllicek, EU-Abgeordneter aus Decin und Klaus Fiedler (v. re.) zur Wanderung 2013. Foto: privat Pirna/Krasna Lipa. Nur wenige Wochen noch und die 9. Wanderung für den Titel „Weltnaturerbe Sächsisch-Böhmische Schweiz“ startet. Bundestagsabgeordnete von CDU und DIE LINKE, Bürgermeister aus der Region, Naturfreunde und Befürworter werden sich am 13. September gemeinsam mit tschechischen Freunden in Königstein treffen und mit der Wanderung zum Pfaffenstein gemeinsam mit Landrat Michael Geisler ihren Willen bekunden: „Wir wollen das Weltnaturerbe“! Während sich die Sächsische Staatsregierung sehr bedeckt hält und keine Anzeichen für positive Signale zu hören sind, macht der tschechische Nachbar mobil. Nur ein gemeinsames, grenzüberschreitendes Gebiet hat Chance auf Anwartschaft des Titels. Auf Einladung des tschechischen Umweltministeriums fliegt der weltweit anerkannte Unesco-Experte Prof. Paul Williams (Geologe) aus Neuseeland am 12. September in Prag ein und wird von den tschechischen Betreuern in das Lipa Resort in Krasna Lipa begleitet. Ein Betreuungsteam deutscher und tschechischer Fachleute wird Prof. Williams bei seinen Exkursionen unterstützen. Der Mitorganisator der Wanderung für ein grenzüberschreitendes Weltnaturerbe, (es wäre dann das zweite in Europa), SPD-AG Koordinator Klaus Fiedler, liebäugelt mit dem Gedanken: „Vielleicht ist es möglich, dass Herr Williams am 13. September die Weltnaturerbe-Wanderer begleitet“? Jetzt geht es um die „Wurscht“ meint Fiedler und freut sich gemeinsam mit seinem Partner Pavel Benda vom Nationalpark Böhmische Schweiz auf viele Wanderfreunde und günstiges Wetter. Treffpunkt zur Wanderung am 13. September ist Königstein um 9.50 Uhr am Reißiger Platz. Von hier aus geht es über den Forstweg zum Pfaffenstein. Dies ist eine geführte Wanderung, kostenfrei .Während der Wanderung gibt es sachkundige Erklärungen. Unterhalb des Pfaffensteines findet ein Meeting zum „Weltnaturerbe“ statt. Der Flyer zur Wanderung liegt im SPD-Büro Lange Str. 43 aus und kann auch digital versandt werden: [email protected]. (fi/caw) Samstag, 16.08.2014 Sächsische Zeitung Beerensammeln verboten Wer in Tschechien gegen die Vorschrift verstößt, zahlt bis zu 360 Euro Bußgeld. Bereits zum 14. Mal ist an vielen Stellen im tschechischen Teil des Riesengebirges das Betreten der Bereiche außerhalb markierter Wanderwege bei Strafe verboten. Über den Sommer sind dort entsprechende Verbotsschilder angebracht – allerdings wohl nur auf Tschechisch und Polnisch. Wie das Nachrichtenportal idnes.cz schreibt, soll so in der Zeit vom 20. Juli bis 15. Oktober verhindert werden, dass Unmengen von Heidelbeeren gesammelt und damit viel von der Nationalparkflora zerstört wird. Darüber hinaus gehe damit auch Nahrung für Säuger und Vögel verloren. Die Tiere werden durch die Sammler auch in ihrer Ruhe oder sogar bei der Brunft gestört. Wer gegen die Regelung verstößt, dem drohen Bußgelder. Die können bei bis zu 10000 Kronen (etwa 360 Euro) liegen. Die Ausnahmeregelung gilt nicht für Wander- und Radwege, die mit Zustimmung der Parkverwaltung durch den Klub Tschechischer Touristen (KCT) angelegt wurden und touristisch genutzt werden. Die Direktion des Nationalparks Riesengebirge hat auf diese Weise etwa 15 Prozent des gesamten Parkgebietes besonders geschützt, meldet das Onlineportal Naszesudety. Tschechische Parkbesucher würden das Zutrittsverbot in der Regel respektieren, heißt es. Größere Probleme würde es mit ausländischen Gästen geben, die in der Region massenhaft auf der Suche nach Beeren sind und so Flurschäden anrichten. Von den Einschränkungen sind unter anderem folgende Gebiete betroffen: die Umgebung der Vosecka bouda (Wosseckerbaude), des Lysa hora (Kahlberg) und des Kotel (Kesselkoppe), die Elbquell-Gegend, die Umgebung des Lucni hora (Hochwiesenberg) und des Stribrny hrbet (Mittagsberg), des Lisci hora (Fuchsberg) und des Studnicni hora (Brunnberg), der Obri dul (Riesengrund), die Umgebung der Snezka (Schneekoppe) oder der Lvi dul (Löwengrund). (kaz, kpl) Prost auf dem Bierwanderweg Samstag, 16.08.2014 Sächsische Zeitung In Tschechien laden vier Brauereien zu einer süffigen Riesengebirgstour ein. Von Klaus-Peter Längert Für Besucher im tschechischen Teil des Riesengebirges haben findige Tourismusexperten jetzt ein interessantes Angebot aufgelegt. Knapp 22 Kilometer misst ein Bierwanderweg durch das Riesengebirge. Erlebnisreiches Wandern wird mit der Einladung zur Rast in vier Braustätten verbunden, wo der Gerstensaft zu bekommen ist. Dem Quartett gehören die Familienbrauerei Hendrych und die Pivovarska Basta zu Deutsch „Braubastei“ in Vrchlabi (Hohenelbe) sowie die Lucni Bouda (Wiesenbaude) und die 1 410 Meter hoch gelegene Pension Andula bei der Friesovy Boudy (Friessche Baude). Wer in jedem Wirtshaus wenigstens zwei Bier trinkt, bekommt dies förmlich auf Papier bestätigt. Als Belohnung nach dem Besuch aller vier Häuser gibt es einen Flaschenöffner, der an die feuchtfröhliche Wandertour erinnern soll. Die Tour zu den Brauhäusern wird sowohl als Wanderung als auch als Radtour empfohlen. Ein eher zwiespältiges Unterfangen, denn in Tschechen gilt für Radler ausnahmslos die Null-Promille-Grenze. Bier in allen Variationen Neben dem Bier Fries bietet die Pension Andula als kleinste der vier beteiligten Brauhäuser den wohl schönsten Blick auf das Bergpanorama bis hin zum Jested (Jeschken). Auf dem Portfolio der Wiesenbaude–hier wird seit 2012 das süffige Getränk mit Namen „Parohac“ (Der Gehörnte) hergestellt–steht nicht nur das klassische Helle, sondern auch Dunkles und Weizenbier. Ebenso kann hier ein Sauerbier, im Geschmack dem Kwas ähnlich, genossen werden. Die Brauerei Pivovarska Basta hat die längste Brautradition aufzuweisen. Hier wird seit 1997 der Krkonossky Medved zu Deutsch: Riesengebirgsbär gebraut. Montag, 18.08.2014 Sächsische Zeitung Zoll fasst Drogenschmuggler-Paar auf A17 Dresden. Zollbeamten ist bei Pirna ein Schmugglerpärchen mit 750 Gramm der synthetischen Droge Crystal ins Netz gegangen. Der 38-jährige Mann und die 22 Jahre alte Frau waren am vergangenen Freitag mit einem Auto mit Kennzeichen aus Halle über die A17 aus Tschechien gekommen, wie das Hauptzollamt Dresden am Montag mitteilte. Bei einer Kontrolle wurde das Rauschgift in einer Einkaufstüte unter dem Fahrersitz gefunden. Das Amtsgericht Dresden erließ Haftbefehl gegen den Mann. Wenig später entdeckten die Beamten bei einer weiteren Kontrolle in der Hosentasche eines 31-Jährigen 40 Gramm Crystal. Auch dieser Mann kam in Haft. (dpa) Montag, 18.08.2014 Format.at Neue Belastung für Frächter: Tschechien erhöht LKW-Maut Das tschechische Verkehrsministerium bestätigt Berichte zur Erhöhung der LKW-Maut. Ab dem 1. Jänner 2015 soll die Maut um zehn Prozent angehoben werden. LKW-Fahrten durch Tschechien werden ab dem 1. Jänner 2015 teurer. Das tschechische Verkehrsministerium hat eine zehnprozentige Erhöhung der LKW-Maut angekündigt. Mit den Mehreinnahmen soll der Ausbau des Straßennetzes forciert werden. Die tschechische Regierung will ab 1. Jänner 2015 die Lkw-Maut um bis zu zehn Prozent erhöhen, um mehr Geld für den Ausbau des Straßennetzes zu gewinnen. Dies bestätigte der zuständige Abteilungsleiter im Prager Verkehrsministerium, Milan Dont, gegenüber dem Tschechischen Fernsehen. "Jetzt ist die Zeit, wo die Verteuerung kommen muss, weil die Erlöse für den Fonds der Verkehrsinfrastruktur zu sinken begannen", erklärte Dont. Er spielte damit auf die JuliBilanz der Lkw-Maut an, als die Einnahmen im Vergleich zum Juli 2013 leicht - um 38.000 Kronen (1.362,89 Euro) - gesunken sind. In den ersten sieben Monaten 2014 brachte jedoch die Lkw-Maut insgesamt 5,05 Mio. Kronen, um 2,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die tschechische Frächter-Vereinigung CESMAD Bohemia kritisierte die Pläne des Verkehrsministeriums. "Wir sehen keinen Grund für die Verteuerung der Maut um zehn Prozent. Die Infrastruktur hat sich in den vergangenen vier Jahren bestimmt nicht um zehn Prozent verbessert", meinte der Chef von CESMAD Bohemia, Martin Felix. Die elektronische Lkw-Maut wird in Tschechien seit 2007 auf einem Autobahn- und Straßennetz von 1.500 Kilometern eingehoben. Über 680.000 Fahrzeuge sind im LkwMautsystem registriert. Lückenschluss auf dem Elberadweg Montag, 18.08.2014 Sächsische Zeitung Die Bauarbeiten zwischen Bad Schandau und Königstein haben begonnen. Dabei sind die Pläne noch gar nicht fertig. Von Ines Mallek-Klein Mutige Radfahrer mit der richtigen Ausrüstung nutzen schon jetzt den linkselbischen Trampelpfad zwischen Bad Schandau und Königstein. 2015 soll es hier einen gut ausgebauten Radweg geben. Die Ideen dazu sind schon über zehn Jahre alt. Foto. Katja Frohberg Exakt 3200 Meter ist die Lücke im linkselbischen Radweg zwischen Bad Schandau und Königstein lang. Die Idee, sie zu schließen, wurde schon vor mehr als einem Jahrzehnt geboren. Jetzt folgen Taten. Seit Mitte Juli rollen die Bagger. Der Beschluss des Bundeshaushaltes in Berlin gab den Ausschlag. Denn der Bund ist es auch, der das Vorhaben bezahlen muss. 912000 Euro sind dafür veranschlagt. Doch der Bau könnte teurer werden. Wer die Mehrkosten übernimmt, wird noch verhandelt, sagt der Staatssekretär aus dem Wirtschaftsministerium, Roland Werner. Er ist am Donnerstag extra in die Wanderschuhe geschlüpft und hat sich auf den Weg elbaufwärts gemacht. Er wollte sich, so kurz vor der Landtagswahl, persönlich ein Bild von der Engstelle machen, die den Bau so kompliziert und teuer macht. Sie ist rund 800 Meter lang und liegt auf der Höhe des Prossener Hafens. Rechter Hand erhebt sich der Bahndamm, links geht es mehrere Meter hinab zur Elbe. Hier ist kein Platz, einen zweieinhalb Meter breiten Radweg einfach hinzubetonieren. Es sei denn, man greift großflächig in die Natur ein. Das ist aber in einem Flora-Fauna-Schutzgebiet streng verboten, sagt Klaus-Peter Lechler. Er leitet das Straßenbauamt Meißen und betreut den Radwegebau entlang der Elbe. Um die Lücke dennoch zu schließen, soll ein Stück Radweg auf Stelzen entstehen. Der Steg wird einmal 500 Meter und in einem weiteren Abschnitt 75 Meter lang sein. Dazwischen liegen 225 konventionell gebaute Meter, sagt Lechler. „Die Planungen für diesen Abschnitt laufen noch. Mit etwas Glück kann der Auftrag noch in diesem Jahr vergeben werden.“ Baustart sei aber erst 2015, genauso wie der Fertigstellungstermin. Auf einen genauen Monat möchte sich Klaus-Peter Lechler für die Verkehrsfreigabe des Radweges nicht festlegen lassen. Die ersten Monate des neuen Jahres wird der neue Radweg eine Baustraße sein. Die Elemente für den Radsteg müssen über den schmalen Pfad von Königstein bzw. von Bad Schandau zur Engstelle transportiert werden. Das stellt die Planer vor große Herausforderungen. Weit übersichtlicher sind da die Arbeiten, die bereits laufen. Unterhalb des ElbeFreizeitlandes in Königstein wurden viele Tonnen Mutterboden abgebaggert und der alte Treidlerpfad wieder freigelegt. Er besteht hier aus Granitpflaster. Über sein genaues Alter kann man im Landesamt für Straßenbau nur Vermutungen anstellen. Die Freilegung des Pfades ist Bestandteil der Baumaßnahme und ein Zugeständnis an den Denkmalschutz. Unglaublich romantisch Staatssekretär Werner geht weiter elbaufwärts. Wanderschuhe lohnen sich hier. Der letzte Gewitterregen ist noch nicht lange her. Er hat die Schnecken hervorgelockt und einige große Pfützen auf dem Weg hinterlassen. Dazwischen finden sich in regelmäßigen Abständen dicke Eisenringe. Hier haben die Treidler früher ihre Schiffe vertaut, sagt Königsteins Bürgermeister Frieder Haase, der froh ist, dass der Radweg nun endlich gebaut wird. Der Elberadweg, schon jetzt der beliebteste Radwanderweg in ganz Deutschland, wird damit noch attraktiver, ist sich der Stadtchef sicher. Zumal die Radfahrer dann auf einer Elbseite bis Decin durchfahren können. Bürgermeister Haase hofft nach dem Lückenschluss aber auch auf eine spürbare Entlastung des rechtselbischen Radweges. Der wird von Autos und Radfahrern gleichermaßen genutzt und ist baulich nicht in dem besten Zustand. Entsprechend oft kommt es dort zu Unfällen. Während der Bürgermeister über ein Fahrradhotel sinniert, das jetzt in seiner Stadt noch fehlt, rascheln die Blätter. Zwei Radler nutzen den jetzigen schmalen Pfad, der mit dem Radwegebau bald verschwinden wird. Er ist eng und nur mit Mountainbikes einigermaßen sicher zu befahren. Aber unglaublich romantisch, sagt einer der Biker, bevor er wieder in die Pedale tritt. Montag, 18.08.2014 Sächsische Zeitung Unternehmen locken Nachwuchs mit Begrüßungsgeld Personalnot mach erfinderisch. In Grenznähe behilft man sich auch mit Polen und Tschechen. Leipzig. Betriebe in Sachsen ringen um Nachwuchs. Peggy Kallenbach, Geschäftsführerin der Annette Friseurbetriebe Radeberg, macht ihren Lehrlingen ein Angebot: Wer besonders gut abschneidet, darf zum Austausch nach England, Frankreich oder Polen. Bäcker Mario Dietrich aus Colditz zahlt Azubis 100 Euro Begrüßungsgeld. Nach einer Umfrage sind im Freistaat noch 1800 Lehrstellen unbesetzt. Das Handwerk sucht insbesondere Straßenbauer, Dachdecker, Bäcker und Fleischer. Die Industrie- und Handelskammern (IHK) haben in Gastronomie, Logistik und am Bau die größten Vermittlungsprobleme. Mit Zugaben zum Arbeitsvertrag versuchen manche Firmen gegenzusteuern. „In der Praxis sind dies Weiterbildungsmöglichkeiten, familienfreundliche Betriebsstrukturen, flexible Arbeitszeit, abwechslungsreiche Arbeit, aber auch monetäre Anreize und Sachleistungen spielen eine Rolle“, heißt es unisono von den Handwerkskammern Dresden, Chemnitz, Leipzig. Aber kleine Betriebe könnten nicht immer aus der Vielzahl der Möglichkeiten schöpfen. Im Kammerbezirk Chemnitz gibt es fast 440 und in Dresden 400 offene Lehrstellen. Leipzig schneidet mit 160 unbesetzten Stellen deutlich besser ab. Gabriele Hecker von der Chemnitzer IHK sieht ein „zunehmendes Interesse an einer akademischen Ausbildung“. Ausbildungsberufe seien weniger attraktiv. Arbeitszeit, Vergütung oder die vermeintlich nicht vorhandene berufliche Karriere seien für manche Bewerber Ausschlusskriterien. Laut Hecker haben 30 polnische und tschechische Jugendliche einen Vertrag in den Branchen Büro, Handel und Metall. Auch das Handwerk beschäftige vereinzelt Azubis aus Tschechien. (dpa) Montag, 18.08.2014 Sächsische Zeitung Arche-Nova erzielt Spendenrekord Die Hilfsorganisation Arche-Nova, Initiative für Menschen in Not, verzeichnete mit über einer Million Euro das höchste Spendenergebnis seiner Geschichte. Das geht aus dem gerade veröffentlichten Bericht der Dresdner Hilfsorganisation hervor. Dazu beigetragen haben die Spendeneinnahmen für die Fluthilfe in Deutschland und Tschechien im Juni sowie für die Nothilfe nach dem Tsunami im November auf den Philippinen. „Wir sind von der Hilfsbereitschaft unserer Spender überwältigt“, sagt Frank Engel, der in der Geschäftsleitung für die Finanzen verantwortlich ist. Mit den Spenden wurde ein Fluthilfeprogramm gestartet sowie Schulen, Kindergärten und Sportvereine beim Wiederaufbau unterstützt. Die Gesamteinnahmen stiegen 2013 auf einen Höchststand von 5,9 Millionen Euro. Dahinter stand eine zunehmende staatliche Förderung durch insbesondere das Auswärtige Amt und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. (SZ) Dienstag, 19.08.2014 Sächsische Zeitung Prost auf dem Bierwanderweg In Tschechien laden vier Brauereien zu einer süffigen Riesengebirgstour ein. Von Klaus-Peter Längert Für Besucher im tschechischen Teil des Riesengebirges haben findige Tourismusexperten jetzt ein interessantes Angebot aufgelegt. Knapp 22 Kilometer misst ein Bierwanderweg durch das Riesengebirge. Erlebnisreiches Wandern wird mit der Einladung zur Rast in vier Braustätten verbunden, wo der Gerstensaft zu bekommen ist. Dem Quartett gehören die Familienbrauerei Hendrych und die Pivovarska Basta, zu Deutsch „Braubastei“, in Vrchlabi (Hohenelbe) sowie die Lucni Bouda (Wiesenbaude) und die 1 410 Meter hoch gelegene Pension Andula bei der Friesovy Boudy (Friessche Baude) an. Wer in jedem Wirtshaus wenigstens zwei Bier trinkt, bekommt dies förmlich auf Papier bestätigt. Als Belohnung nach dem Besuch aller vier Häuser gibt es einen Flaschenöffner, der an die feuchtfröhliche Wandertour erinnern soll. Die Tour zu den Brauhäusern wird sowohl als Wanderung als auch als Radtour empfohlen. Ein eher zwiespältiges Unterfangen, denn in Tschechien gilt für Radler ausnahmslos die Null-Promille-Grenze. Neben dem Bier Fries bietet die Pension Andula als kleinstes der vier beteiligten Brauhäuser den wohl schönsten Blick auf das Bergpanorama bis hin zum Jested (Jeschken). Auf dem Portfolio der Wiesenbaude–hier wird seit 2012 das süffige Getränk mit Namen „Parohac“ (Der Gehörnte) hergestellt–steht nicht nur das klassische Helle, sondern auch Dunkles und Weizenbier. Ebenso kann hier ein Sauerbier, im Geschmack dem Kwas ähnlich, genossen werden. Die Brauerei Pivovarska Basta hat die längste Brautradition aufzuweisen. Hier wird seit 1997 der Krkonossky Medved zu Deutsch: Riesengebirgsbär gebraut. Dienstag, 19.08.2014 Sächsische Zeitung Freunde in zwölf Tagen 22 Jugendliche aus 14 Ländern sind sich im Sommercamp der Freitaler Rotarier begegnet. Von Dorit Oehme Arthur Yuerstaek (16, links) aus Belgien, Cem Goler (16, Mitte) aus der Türkei und Erica Episcopo (17, rechts) aus den USA sind Teilnehmer des Internationalen Jugendcamps des Freitaler Rotary Clubs in ihrem Zelt am Rande des Waldstadions Oelsa. Foto: Andreas Weihs © andreas weihs Abschiedsstimmung liegt in der Luft. Ein Kleinbus wird vorm Vereinshaus des Oelsaer Waldstadions geputzt. Klaus Drechsel, der Präsident des Freitaler Rotary Clubs, kehrt den Eingang. Andere Klubmitglieder füllen drinnen das Büfett oder grillen. Jugendliche kommen von ihren Zelten und gehen duschen. Ein Klettertag in der nahe gelegenen Sächsischen Schweiz liegt hinter ihnen. Der 16-jährige Arthur Vuerstaek aus Belgien, die 17-jährige Kalifornierin Erica Episcopo und der 16-jährige Cem Güler aus der Türkei machen es sich nebenan in einem der großen Zelte gemütlich. Das 19.Internationale Jugendcamp der Freitaler Rotarier hat sie vom 2. bis 13. August im Rabenauer Ortsteil Oelsa zusammengeführt. Insgesamt sind 22 Mädchen und Jungen aus 13 Ländern Europas und den USA zu Gast. Sie kommen aus Tschechien, der Slowakei, aus Kroatien, Island, Frankreich, Israel, Belgien, Italien, Spanien, Rumänien und Portugal. Außerdem ist eine junge Bannewitzerin dabei. Erica breitet ihre Dresden-Flagge aus. Gute Wünsche und viele Teilnehmer-Unterschriften stehen darauf. Daheim, in San Diego, will Erica diese Erinnerung aufhängen. „Per Skype, WhatsApp und Facebook halten wir Kontakt“, sagt Cem. Ganz klassisch haben sie aber auch ihre Adressen und Telefonnummern ausgetauscht. Campleiter Jörg Heinemann sagt: „Unser Anliegen ist die Völkerverständigung. Das hat jedes Jahr gegriffen. Viele Freundschaften halten. Heute noch bekommen wir Feedbacks von Teilnehmern aus den ersten Camps.“ Beim Abschiedsessen sitzt Erica zwischen Cem und Arthur. Sie hat Erdbeeren mit Schokokuchen auf dem Teller, während die anderen beiden Gegrilltes genießen. „Das mag ich“, sagt Cem. „Mir schmeckt die Apfelschorle besonders gut“, schiebt Arthur nach. Gefragt nach ihrem schönsten Erlebnis, sind sie sich sofort einig: „Der Klettergarten war das Beste.“ Auch Bogenschießen, Reiten, Rafting und Drachenbootfahren standen auf dem Outdoor-Programm. Einen Tag gestaltete Pro Jugend mit einer Stadtrallye in Dippoldiswalde. In ihrer Heimat werden alle drei den dortigen Rotary Clubs vom Camp berichten. „Mir hat die alte deutsche Kultur in Dresden sehr gefallen. Auch die kleinen Städte fand ich gut“, sagt Cem. In der Freiberger Mineralien-Ausstellung terra mineralia oder im Radebeuler Observatorium bekamen die Jugendlichen auch Wissen vermittelt. Die Rotary Clubs Radebeul, Meißen, Freiberg, Pirna und Dreiländereck-Oberlausitz gestalteten die Tage mit aus. Die 36 Freitaler Rotarier engagierten sich teils in ihrem Urlaub. „Die Jugendlichen, die wir hier betreut haben, sind vielleicht die Entscheidungsträger von morgen und werden dann ihre Erfahrungen mit anderen Kulturen einbringen“, sagt Klubpräsident Klaus Drechsel. Landrat Michael Geisler (CDU) war erstmals vor Ort. Er sagte: „Die Welt fällt täglich mehr auseinander. Deshalb ist es ganz toll, aus welchen Ländern die Jugendlichen alles kommen. Wenn wirklich Freundschaften fürs Leben entstanden sind, dann hat sich der Aufwand der Rotarier gelohnt.“ Geisler kündigte an: „Zum 20.Camp im nächsten Jahr wollen wir auch vom Landkreis aus anbieten, einen Tag zu gestalten, vielleicht in Verbindung mit einem Besuch auf Schloss Sonnenstein.“ Erica klopft auf dem Rückweg zum Zelt Cem und Arthur gleichzeitig übermütig auf den Rücken. „Natürlich haben wir hier noch mehr Freunde“, sagt sie und lacht. Dienstag, 19.08.2014 Europeonline-magazine.eu Tschechien: Kirche und Präsident streiten um Grundstücke Prag (dpa) - Im Tauziehen um mehrere Häuser auf der Prager Burg verliert die katholische Kirche die Geduld mit dem tschechischen Präsidenten Milos Zeman. Die Liegenschaften waren in den 1950-er Jahren möglicherweise unrechtmäßig vom Staat konfisziert worden. Statt den Rechtsweg einzuschlagen, habe die Kirche bislang auf eine Verhandlungslösung gesetzt, erklärte Kardinal Miloslav Vlk am Dienstag. «Und wie man sieht, funktioniert das bei unseren Politikern nicht», kritisierte der 82-Jährige. Die politische Repräsentanz stelle sich über Gesetz und Verfassung und entscheide in einem autoritären Stil, beklagte der frühere Erzbischof von Prag. Das tschechische Parlament hatte vor zwei Jahren den Weg für die Rückgabe von Kircheneigentum freigemacht, das im Sozialismus vor 1989 beschlagnahmt worden war. Dennoch kommt es immer wieder zu Streit. Besonders die Grundstücke auf dem Prager Burgberg Hradschin, dem Sitz des Präsidenten, sorgen für Emotionen. Dienstag, 19.08.2014 Sächsische Zeitung Sachsen setzt auf digitale Strategie beim Tourismus Die Sonne geht über Sachsen auf und Regierungschef Stanislaw Tillich schaut dem Naturschauspiel von einem Felsen aus zu: Im Wahlkampf geht es nicht nur um Themen, sondern auch um Bilder. Papstdorf. Per Mausklick ins Urlaubsparadies: Sachsen will seine digitale Offensive im Tourismus verstärken und setzt dabei auf soziale Medien wie Facebook, Twitter oder Youtube. Vorreiter ist dabei die Ferienregion Sächsische Schweiz, die auch beim Marketing inzwischen weniger auf klassische Messeauftritte setzt und stattdessen online Kundschaft lockt. Sachsens Regierungschef Stanislaw Tillich (CDU) traf sich am Dienstag auf dem Papststein - einem markanten Felsen des Elbsandsteingebirges - mit Touristikern der Region zum Erfahrungsaustausch. Tillich zufolge geht es darum, in Deutschland und der Welt ein geschlossenes Bild Sachsens als Urlauberregion zu verbreiten. Es müsse es eine gemeinsame Vermarktung geben. Vor allem gehe es darum, die Qualität der Angebote zu verbessern. Als Beispiel für digitale Angebote nannte Tillich unter anderem moderne Buchungssysteme und Apps. Der Tourismusverband Sächsische Schweiz hat bereits drei dieser Applikationen für mobile Geräte im Angebot. KartendatenKartendaten © 2014 GeoBasis-DE/BKG (©2009), Google Für Andreas Lämmel, Präsident des Landestourismusverbandes (LTV), gibt es trotz steigender Touristenzahlen noch viel zu tun. Lämmel bezifferte den Investitionsstau auf 500 Millionen Euro. Schwerpunkt seien das Beherbergungsgewerbe und die Gastronomie. Als Beispiel nannte er Erneuerungsinvestitionen und die bauliche Substanz. Lämmel hält das inzwischen für ein gesamtdeutsches Problem. Im Osten sei die Ertragslage der Unternehmen allerdings schwächer. Nach LTV-Angaben erwirtschaftet die Tourismusbranche in Sachsen mit 210.000 Beschäftigten pro Jahr 7,4 Milliarden Euro Umsatz. Die Sächsische Schweiz hofft indes auf eine deutliche Belebung des Geschäfts rund um den Deutschen Wandertag 2016. „Wir bekommen die Möglichkeit, auf einen Schlag Zehntausende Wanderfreunde aus ganz Deutschland für das Elbsandsteingebirge zu begeistern“, sagte Klaus Brähmig, Chef des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz. Beim 116. Deutschen Wandertag vom 22. bis 27. Juni 2016 werden bis zu 50.000 Teilnehmer erwartet. Tillich nutzte den Auftritt in der landschaftlich reizvollen Gegend auch für Bilder im sächsischen Wahlkampf. Vor Sonnenaufgang bestieg er mit Ehefrau Veronika und mehr als zwei Dutzend Gefolgsleuten den gut 450 Meter hohen Papststein. Gegen 6 Uhr ging die Sonne auf, Tillich schaute vom Tafelberg aus zu. Sachsen wählt am 31. August einen neuen Landtag. (dpa) Mittwoch, 20.08.2014 Sächsische Zeitung 65 Millionen Euro seit Jahresbeginn für Sachsens Staatsstraßen Dresden. Rund 65 Millionen Euro sind seit Jahresbeginn an EU-Fördermitteln in sächsische Staatsstraßen geflossen. Das teilte das Wirtschaftsministerium am Mittwoch mit. In der auslaufenden Förderperiode 2007 bis 2013 standen insgesamt 619,9 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung. Davon wurden rund 500 Millionen Euro bereits verteilt. Damit liegt Sachsen laut Wirtschaftsminister Sven Morlok (FDP) im Plan. „Wir werden alle Projekte rechtzeitig fertigstellen“, kündigte er an. Insgesamt arbeite der Freistaat an 150 Straßenbauprojekten, die mit Hilfe von EFRE-Mitteln finanziert werden. (dpa) Mittwoch, 20.08.2014 Sächsische Zeitung Freie Fahrt von Bad Schandau nach Liberec? Für den Zipfelzug gibt es neue Ideen. Die tschechischen Nachbarn wollen eine Lücke im Oberland schließen. Von Katja Zimmermann, Romy Kühr und Carina Brestrich zurüc k weiter Hier am Bahnhof Rumburk endet zurzeit die Fahrt aus Richtung Sächsischer Schweiz. Das soll sich ändern. Wie die Reise weitergeht, ist aber noch unklar.Foto: Julia Kluttig Hier am Bahnhof Rumburk endet zurzeit die Fahrt aus Richtung Sächsischer Schweiz. Das soll sich ändern. Wie die Reise weitergeht, ist aber noch unklar.Foto: Julia Kluttig Zwei kurze Abschnitte unterbrechen derzeit noch eine direkte Zugverbindung zwischen der Sächsischen Schweiz und der Oberlausitz. Während die Oberländer sich den Anschluss nach Ebersbach wünschen, schwebt den tschechischen Nachbarn jetzt sogar eine große Variante vor: die Verbindung zwischen Bad Schandau und Liberec. In Rumburk ist Endstation. Auch, wenn die deutsche Grenze und der Bahnhof in Ebersbach zum Greifen nah sind, fährt der Zug nicht weiter. Seit Anfang Juli kommt er aus der Sächsischen Schweiz und fährt über Schluknov bis in die tschechische Grenzstadt kurz hinter Ebersbach-Neugersdorf. Dass die vorhandenen Schienen bis nach Ebersbach genutzt und somit eine Direktverbindung zwischen Oberlausitz und Sächsischer Schweiz eingerichtet werden könnte, schwebt Bürgermeisterin und Stadträten schon länger vor. Bisher hat es nicht geklappt, die nötige Zustimmung von tschechischer Seite fehlt. Doch jetzt gibt es neue Ideen für den Grenzverkehr auf der Schiene: einen Neubau der Strecke nach Seifhennersdorf, die dann sogar bis Zittau und Liberec weiterführen könnte. Wie und ob die Reise weitergeht, ist allerdings bisher noch nicht spruchreif. Studie: Nur sechs Kilometer trennen vier Regionen Eine Eisenbahnverbindung zwischen Rumburk und Seifhennersdorf ist durchaus denkbar, bestätigt Magdalena Hanácková, Sprecherin des Bezirksamts Ústí in Tschechien auf SZAnfrage. Man sei in der Überlegungsphase, sagt die Sprecherin. Das knüpfe an die erst vor Kurzem neu eröffnete Verbindung zwischen Sebnitz und Dolní Poustevna (Niedereinsiedel) perspektivisch an. Daher habe der Bezirk eine Studie erstellt. Sie beschäftigt sich mit den Eisenbahnverbindungen zwischen dem Bezirk Ústí – das ist die Gegend um Decín (Tetschen) – dem Schluckenauer Zipfel, der Sächsischen Schweiz und Städten im Elbland sowie der Region des Zweckverbandes Oberlausitz Niederschlesien (Zvon) auf deutscher Seite und der Region des Liberecer Bezirks. „Die Lücke ist knapp sechs Kilometer lang, so Frau Hanácková – eben der Abschnitt zwischen Rumburk und Seifhennersdorf. Von dort besteht bereits jetzt eine Verbindung nach Zittau. Bedeutung: Seifhennersdorf könnte Drehkreuz werden In Seifhennersdorf sei die Situation bei Weitem schlechter als auf der tschechischen Seite. Der Erhalt des Zugverkehrs sei jedes Jahr unsicher, so Frau Hanácková vom Bezirksamt Ústí. Sie sagt: „Es wäre günstig, wenn Seifhennersdorf eine UmsteigeHaltestelle wäre. Damit würde auch die bereits existierende Infrastruktur wieder genutzt.“ Auch Seifhennersdorfs Bürgermeisterin Karin Berndt (parteilos) und ihre Amtskollegen der tschechischen Grenzorte sprechen sich dafür aus, den Anschluss nach Rumburk herzustellen. Probleme: Finanzierung und Berge machen Schwierigkeiten Mit dem Zvon, der für den öffentlichen Nahverkehr in der Oberlausitz zuständig ist, hat der Kreis Ústí bereits über seine Idee gesprochen. Christoph Mehnert, stellvertretender Geschäftsführer beim Zvon, findet sie durchaus interessant. Er betont aber, dass es sich dabei bisher um noch nicht mehr als einen fiktiven Strich auf der Landkarte handelt. Ihn in die Tat umzusetzen, das allerdings wäre mit Sicherheit anspruchsvoll, sagt er. Denn neben der noch völlig offenen Finanzierung, wäre der Neubau einer Eisenbahnstrecke eine ziemliche Herausforderung: „Das wird klar beim Blick auf die bergige Topographie in der Gegend um den Kaltbach oder das Erholungszentrum Querxenland.“ Umsetzung: Neue Zugstrecken sind noch Zukunftsmusik Die Ideen sind zwar da. Bis es aber tatsächlich eine neue Eisenbahnstrecke im Grenzgebiet geben könnte, vergehen noch viele Jahre. „Es gibt noch keine konkreten Vorbereitungen dazu“, sagt Frau Hanácková vom Bezirk Ústí. Es müsse noch weitere Besprechungen geben. Da es sich um den Bau einer völlig neuen Strecke handele, sei es nicht möglich, einen Fertigstellungstermin abzuschätzen. Der nächste Schritt sei eine komplexe Durchführbarkeitsstudie des ganzen Projekts. Und die zu finanzieren sei nicht ohne Fördermittel möglich, so Frau Hanácková. Kleine Lösung: Zug weiterführen bis nach Ebersbach Ebersbach-Neugersdorf könnte sich angesichts der neuen Idee von einer Verbindung ab Rumburk nach Seifhennersdorf außen vor gelassen fühlen. Immerhin kämpft sie für eine Weiterführung des Zipfelzuges von Rumburk über die Staatsgrenze zum nur sieben Kilometer entfernten Ebersbacher Bahnhof. Für die Wiederbelebung der stillgelegten, aber vorhandenen Strecke hatte die Oberlandstadt auch schon Unterschriften gesammelt. Doch der zuständige Kreis Ústí will dafür kein Geld lockermachen. Stattdessen bringt er nun den Neubau einer Strecke nach Seifhennersdorf ins Spiel. Christoph Mehnert vom Zvon beschwichtigt. Da es sich bei der Seifhennersdorfer Strecke bisher um eine Idee handele, gehe es derzeit nicht darum, zwischen beiden Varianten zu entscheiden. Donnerstag, 21.08.2014 Sächsische Zeitung Christian Sonnabend gewinnt Struppener Dreieck Der 30-jährige Dresdner hat am Zielberg die beste Taktik und schlägt den Vorjahressieger. Von Daniel Förster Vorjahressieger Jan Novota (r.) aus Varnsdorf und der spätere Sieger Christian Sonnabend (v.) aus Dresden haben sich mit Roberto Walther aus Flöha vom Rest des Feldes abgesetzt und stiefeln den Kirchberg hinauf. Der Anstieg brachte dann im Finale auch die Entscheidung. Sonnabend trat unwiderstehlich an und verwies Novota auf Rang zwei. Foto: Daniel Förster © daniel förster Am Ende machten die besten vier Bergspezialisten beim Struppener Dreieck den Sieg unter sich aus. Der Dresdner Christian Sonnabend war aus dem verbliebenen Quartett derjenige, der den Kirchberg auf der finalen zehnten Runde als Schnellster erklomm. Frühzeitig–schon eingangs der Schlusskurve vor dem Anstieg–hatte er aufs große Blatt geschaltet und angegriffen. Mit dieser Taktik schüttelte der 1,93 Meter große Hüne vom Team Biketech24 im Endkampf des Hobby-Straßenrennens mühelos seine Verfolger auf der Steigung ab. Nach 1:26:47 Stunden rollte Christian Sonnabend im Hauptrennen der Männer am Sonntag jubelnd über den Zielstrich. Der Schwung und der Vorsprung, den sich der 30-Jährige auf den ersten Metern des Berges herausgearbeitet hatte, reichten aus, um den ärgsten Kontrahenten, Vorjahressieger Jan Novota (33) aus Varnsdorf (Tschechien), letztlich sechs Sekunden abzunehmen. Dritter wurde Roberto Walther (33) aus Flöha. Sonnabend hat damit nach 2012 zum zweiten Mal auf der Strecke zwischen Struppen, Naundorf und Thürmsdorf einen Triumph gefeiert. „Der Rundkurs liegt mir ganz gut“, sagt der Bergspezialist. Immerhin weist die 4,8 Kilometer lange Schleife knapp 100 Höhenmeter auf. Im Schnitt war er auf der Route mit 34,6 Stundenkilometern unterwegs. Genau wie in den Vorjahren fährt der Sozialversicherungsfachangestellte auch diesmal im Elbe-Labe-Cup, den er bereits 2012 gewann, um den Gesamtsieg. Nach drei von fünf Wertungsrennen, bei denen er zweimal die Nase vorn hatte und einmal Zweiter wurde, führt er derzeit die Rangliste um den sächsisch-böhmischen Pokal an. Ihm folgt Albert Geißler aus Langenhennersdorf als Zweiter. Der 22-jährige Fahrer vom 1. Radverein Pirna, dem Gastgeber des Struppener Rennens, setzte dort ein Achtungszeichen. Er gewann den Sprint der großen Verfolgergruppe, die im Ziel reichlich fünf Minuten Rückstand auf die Spitze hatte, und wurde Fünfter. Der Pirnaer Sven Brust, mit seinem Autohaus ein Sponsor des Rennens, reihte sich ebenfalls bei den Verfolgern ein. Der 40Jährige landete auf dem 13. Platz. Die vier Fahrer an der Spitze hatten sich in der vierten Runde abgesetzt. Veranstalter Uwe Gollmann war begeistert vom Spitzenquartett. „Wahnsinn. Sie haben super zusammengearbeitet und fuhren konstante Rundenzeiten.“ Bei den Senioren der AK 2 (ab Jahrgang 1972) gewann nach sieben Runden Vorjahressieger Rigo Schultz (45) aus Leipzig vor dem Ottendorfer Kai-Uwe Lehnung (46, Sebnitzer RV 1897) und Michael Arnswald (49) aus Dresden. Gollmann, der sich ebenfalls Chancen ausrechnete, musste nach einem Platten in der dritten Runde aufgeben.Immerhin konnte er den Erfolg seines fast 60-jährigen Teamkollegen Klaus Hieckmann bei den Senioren 3 bejubeln, der den Bergpreis-Sieger Carsten Hüttl (52) klar hinter sich ließ. Hieckmann war auf den sechs Runden genau 55:06 Minuten unterwegs, im Schnitt mit 32,7 km/h. Physiotherapeut und Sponsor Peter Becker (56) aus Pirna wurde Neunter. Nach sechs Runden musste sich Struppens Bürgermeister Rainer Schuhmann (64) vom 1. Radverein Pirna bei den Senioren 4 nur Klaus Herzog (62) vom RSV Löbau geschlagen geben. Dritter wurde Bernd Mizera (62) vom Team Endurance Radebeul. Bei den Frauen (Ü 41) siegte Corinna Höhne aus Wehlen. Donnerstag, 21.08.2014 Prager Zeitung Freitag, 22.08.2014 Sächsische Zeitung Edle Sitzungen Das Nordböhmische Museum in Liberec widmet sich aktuell der Geschichte von Toiletten. Von Katja Zimmermann Dieses mechanische Wasserklosett stammt aus dem 19. Jahrhundert und hatte schon eine ausgefeilte Technik. Es ist derzeit in einer ungewöhnlichen Schau in Liberec zu sehen. Es geht um die Geschichte der Toilette. Foto: Museum Ein im wahrsten Sinne des Wortes recht „anrüchiges“ Geheimnis birgt der hochherrschaftliche Ledersessel aus dem Jahr 1876: Die Sitzfläche lässt sich hochklappen. Darunter befindet sich ein „Bettgeschirr“ – wie der Nachttopf noch vor weniger als 100 Jahren in der feineren Gesellschaft genannt wurde. In einer Zeit, als das Gesinde bei seiner Herrschaft jeden Morgen dafür verantwortlich war, diesen zu entleeren. So „anrüchig“ das Thema, so selten die Beschäftigung damit. Nicht jedoch in Liberec (Reichenberg): Das Nordböhmische Museum widmet sich in einer Sonderausstellung noch bis 28. September der Geschichte von Stuhlgang-Utensilien. Teilweise sogar auf Deutsch. Der Raum auf halber Treppe ist dafür extra neu gemalert worden, so die Museumsmitarbeiterinnen. Ein ähnliches Geheimnis wie der große Sessel birgt ein Köfferchen mit quadratischer Grundfläche aus dem 18. Jahrhundert. Auch hier gibt es eine Aussparung zum Zweck einer sehr persönlichen, delikaten Angelegenheit – es handelt sich nämlich um eine Reisetoilette. Hinter einer Vitrine geschützt steht ein Toiletteneimer mit Deckel. Das gute Stück aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist aus echtem Meißner Porzellan. Reich verziert sind auf der Schau auch Toilettenbecken aus den vergangenen Jahrhunderten oder ein Zimmerbidet, das aus den Jahren um 1900 stammt. Richtig abenteuerlich wirkt die Mechanik eines Wasserklosetts aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. „Das ist eines der interessantesten Ausstellungsstücke hier“, findet auch Denisa Hlinska. Die junge Frau aus Pribor (Freiberg in Mähren) im Osten von Tschechien macht gerade in der Jeschkenregion Urlaub. Von der Toilettenausstellung hat sie erst im Museum erfahren und findet sie eine spannende Angelegenheit. Sie liest, dass in Abstellkammern von Burgen, Schlössern und Museen häufig auch Nachttöpfe vieler Stile und Zeiten zu entdecken sind. Schon im Mittelalter gab es sie – meist in der Form von flachen Schüsseln. Königin Elisabeth I. (1533 bis 1603) von England habe übrigens schon 1596 ein Wasserklosett in Auftrag gegeben. Die etwa 20 Zentimeter langen Schüsseln, die etwas an Soßenterrinen erinnern, heißen „Bourdalon“ oder „Bourdalou“. Sie wurden von den Hofdamen des französischen Königs Ludwig XIV. mitgeführt, schildert die Kuratorin der Ausstellung, Katerina Nora Novakova, auf einem der Begleittexte. Diese Art von „Geschirr“ ermöglichte die Notdurft unter den ausladenden Röcken auch im Stehen, ohne sich entkleiden zu müssen. www.muzeumlb.cz Freitag, 22.08.2014 Handelsblatt.com Tschechiens Nationalbank verzögert Euro-Einführung Tschechiens Präsident Milos Zeman wirft der Nationalbank in Prag vor, die EuroEinführung absichtlich zu verzögern. Die Notenbank hatte zuvor die tschechische Krone abgewertet und so den Übergang zum Euro erschwert. Milos Zeman, der tschechische Präsident, mutmaßt, die Notenbank wolle ihre eigene Macht schützen. Quelle: dapd PragDer tschechische Präsident Milos Zeman hat der Nationalbank in Prag vorgeworfen, mit ihrer Währungspolitik die Euro-Einführung in seinem Land weiter hinauszuzögern. „Mit der Abwertung der tschechischen Krone hat die Nationalbank den Übergang zum Euro in absehbarer Zeit praktisch unmöglich gemacht“, sagte Zeman der Zeitung „Pravo“ (Freitag). Die Mitte-Links-Regierung unter Bohuslav Sobotka hatte zuletzt das Jahr 2020 als Zieldatum für den Euro-Beitritt in Aussicht gestellt. Es sei nicht auszuschließen, dass die Nationalbank nur ihre eigenen Kompetenzen sichern wolle, die sie nach der Euro-Einführung an die Europäische Zentralbank abgeben müsste, kritisierte Zeman. Die Nationalbank (CNB) unter Gouverneur Miroslav Singer hatte im November begonnen, die Krone mit Deviseninterventionen zu schwächen. Begründet wurde dies mit Deflationsgefahren. Ein Haus für den Nationalpark Freitag, 22.08.2014 Sächsische Zeitung Krasna Lipas Gründung geht auf deutsche Siedler und böhmische Bäume zurück. Heute steht die Stadt immer noch für viel Natur. Von Heinz Strohbach Das neue Nationalparkhaus ziert die Nordseite des Marktplatzes. Foto: Heinz Strohbach Nicht nur die Wanderwege in und um die Stadt sind einen Besuch wert, auch im Stadtzentrum gibt es Interessantes zu entdecken. Das erste Ziel sollte ein Besuch des Böhmischen Nationalparkhauses mit seiner Touristinformation sein. Lenken wir also unsere Schritte ins Zentrum der Stadt, das sich seit der Wende schmuck gemacht hat. Am 16. Oktober 2007 wurde das Nationalparkhaus hier in Krasna Lipa (Schönlinde) eingeweiht. Die Gründung des 1870 zur Stadt erhobenen Marktfleckens, das heute rund 3500 Einwohner zählt, ist mit einer Sage verbunden. Als deutsche Siedler aus Oberfranken bzw. Thüringen auf einem alten Handelsweg die ehemalige Burg Schönbuch, heute Krasny Buk, erreichten, ließen sie sich auf einer Lichtung an einer stattlichen Linde nieder. Nach dieser soll der Ort seinen Namen Schönlinde, erhalten haben. Schon 1361 wird er lateinisch als „Pulera Tilia“ urkundlich belegt. Die Linde ziert noch heute neben der Gestalt der Gerechtigkeit das Stadtwappen. Wirtschaftlich trat der Ort besonders durch die sich gut entwickelnde Textilindustrie, wie Webereien und Färbereien hervor. Genau am Rand des Marktzentrums dominiert etwas erhöht die Barockkirche St. Magdalena. Eine breite Treppenanlage führt hinauf. Auf der Plattform finden wir links den vom Dresdner Hofbildhauer Pettrich aus einem einzigen Sandsteinblock gehauenen „Christus am Kreuz“. Eine Besichtigung sollte vorher in der Touristeninformation allerdings angemeldet werden. Im Zentrum erreichen wir das Nationalparkhaus. Die dortige Ausstellung steht unter dem Motto „Die Böhmische Schweiz-Leben, Geheimnis, Inspiration“. In vielfältiger Form wird im Unter- und Erdgeschoss die Landschaft der Böhmischen Schweiz den Besuchern nahegebracht. Ein vielseitiges Thema ist die Entstehung dieser Landschaft. Fauna und Flora werden an Beispielen nahegebracht, wie Feuersalamander, Ameisenlöwe und Eisvogel oder Falke. Verschiedene Themen widmen sich der Besiedlung, den geschichtlichen oder sakralen Kleindenkmälern. So wird der grundlegende Mechanismus einer Windmühle vorgestellt oder die ehemalige Grundmühle bei Vysoke Lipa (Hohenelbe) hervorgehoben. Originell ist auch die Darstellung einer Fischtreppe am Rand des Treppenaufganges vom Unter- ins Obergeschoss. Alle Erklärungen erfolgen in Text oder Ton in tschechischer oder deutscher Sprache. Im Kellergeschoss kommt neben anderen Themen auch die Erschließung des Elbsandsteingebirges vornehmlich in der Gestalt des Malers Caspar David Friedrich nicht zu kurz. Freitag, 22.08.2014 Sächsische Zeitung Viele Amnestierte wieder hinter Gittern Usti n.L. Im Jahr nach der Präsidentenamnestie sinkt die Zahl der Verbrechen im Bezirk Usti. Das liegt auch daran, dass viele der rückfällig gewordenen amnestierten Kriminellen wieder hinter Gittern sind, bestätigte die nordböhmische Polizei. Im vergangenen Jahr war die Zahl der Straftaten allein im Bezirk Usti um über 2000 von 27427 auf 29848 gestiegen. Einige Straftäter hatten gleich eine ganze Serie von Taten auf dem Gewissen, so die Polizei weiter. In den ersten vier Monaten dieses Jahres registrierte die Polizei dagegen 9812 Straftaten, 606 weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Eigentumsdelikte sank sogar um fast 1000. (stn) Freitag, 22.08.2014 Sächsische Zeitung Liberec bleibt Hochburg der Autodiebe Der Fahrzeugdiebstahl nimmt im Nachbarland zu. Die Polizei rät vor allem Fahrern asiatischer Modelle zur Vorsicht. Von Katja Zimmermann Handy und Geldbörse im Auto liegen lassen – das sollte man in Tschechien auf keinen Fall tun, rät die Polizei. Damit lade man Diebe geradezu ein. Foto: R. Sampedro Autodiebstahl im Grenzgebiet ist auch auf tschechischer Seite seit Jahren ein wichtiges Thema. Der Kampf dagegen soll weiter verbessert werden. Das sagte Petr Kminek von der Liberecer Bezirksleitstelle der Tschechischen Polizei. Passieren soll das mit noch mehr vorbeugenden Aktivitäten und dem Einsatz von Technik. Dazu gehören zum Beispiel Überwachungskameras und die Zusammenarbeit mit der Stadtpolizei. Die SZ gibt einen Überblick zum Stand des Kfz-Diebstahls in der tschechischen Nachbarregion. Diebe sind vor allem in und um Liberec unterwegs Die Zahlen sprechen für sich: Von im Jahr 2013 insgesamt im Liberecer Bezirk gestohlenen 815 Fahrzeugen kamen fast die Hälfte (379) in und um Liberec abhanden. An zweiter Stelle (193 Fahrzeuge) stand die Region um Ceska Lipa (Böhmisch Leipa), die bis zum Macha-See bei Doksy reicht. Um Jablonec (166 gestohlene Fahrzeuge) und um Semily mit dem Riesengebirge (77) stand es weniger schlimm. Diese Verteilung hat sich bereits in den letzten Jahren gezeigt. Im ersten Halbjahr 2014 wurden mit 95 indes um Jablonec mehr Fahrzeuge gestohlen als um Ceska Lipa mit 70. In und um Liberec waren es 183. Petr Kminek von der Polizei sagt, dass es sich bei Autodiebstahl um hoch organisierte Straftaten handelt, die keinen regionalen Charakter hätten – häufig würden sie von organisierten Gruppen verübt. Skoda, VW, Ford, Renault und Audi sind begehrt Autodiebe ändern ihre Vorlieben für Automarken, meint die Polizei. Im Moment zählen vor allem die Automarken Skoda, VW, Ford, Renault und Audi zum Diebesgut in der tschechischen Nachbarregion. Petr Kminek erklärt: „Am meisten werden die Autos gestohlen, die auf dem Markt am häufigsten vertreten sind und bei denen der größte Bedarf an Ersatzteilen besteht.“ Vor diesem Hintergrund stellt er eine Hypothese für die Zukunft an: In den vergangenen Jahren sei der Verkauf von koreanischen und japanischen Autos gestiegen. Deshalb sei damit zu rechnen, dass, sobald diese Fahrzeuge in die Jahre gekommen seien, auch die Nachfrage nach Ersatzteilen dafür – und damit wohl auch deren Diebstahl – steigen wird. Scheinwerfer sind inzwischen eine beliebte Beute Zum Diebesgut zählen laut Petr Kminek zurzeit vor allem Xenon-Scheinwerfer, Autobatterien, Auto-Steuergeräte und Airbags. „Oft gefragt sind auch abnehmbare Autoteile wie Reifen mit Felgen, Dachträger und Rückspiegel“, so Petr Kminek. Aus dem Inneren von Kraftfahrzeugen würden vor allem Autoradios und Navigationssysteme verschwinden. In ganz Tschechien ist die Zahl der Diebstähle aus Autos, 2013 waren es 30899, etwa dreimal so hoch wie der Diebstahl von kompletten Fahrzeugen (2013: 10736). Auch im Liberecer Bezirk wird mehr als doppelt so viel aus Autos gestohlen, als dass sie entwendet werden. Tatorte sind auch Hotelanlagen und Supermarktparkplätze Autodiebe schlagen vor allem hier zu: in städtischen Ballungsgebieten, auf Supermarktparkplätzen und Hotelanlagen. In Erholungsgebieten, an abgelegenen Stellen und in kleinen Seitenstraßen mit ungenügender Beleuchtung. Stellen mit wenigen Passanten oder wenig Straßenverkehr sind ebenfalls beliebt bei Autodieben. Petr Kminek weist jedoch darauf hin, dass es sich bei Autodiebstählen teils um Leasing-Betrug handelt, den die Auto-Leaser selbst durchführen. Sie zahlen die normale Leasing-Rate, schaffen den Wagen beiseite und melden das Fahrzeug als gestohlen. Kleine Sicherungsmaßnahmen können Diebe stören oder stoppen Die Tschechische Polizei gibt auch deutschen Autofahrern, die in Tschechien unterwegs sind, folgende Ratschläge, um sich vor Autodiebstahl zu schützen: Möglichst an beleuchteten Stellen und in der Nähe der Wohnung oder Unterkunft parken. Bewachte Parkplätze oder Garagen benutzen. Alle Schlösser am Fahrzeug ordnungsgemäß verschließen, auch wenn man sich nur für einen kurzen Augenblick davon entfernt. Keine Wertgegenstände oder andere wichtige Sachen im Auto liegen lassen. Soweit im Fahrzeug vorhanden, zusätzliche Sicherheitsvorrichtungen verwenden. Außerdem rät die Tschechische Polizei, sich gegen Autodiebstahl zu versichern, insbesondere, wenn es sich um höherklassige Fahrzeuge handelt. Polizei jagt Diebe nun auch über die Grenzen hinweg Zu den Erfolgsmeldungen der Polizei zählt die Festnahme einer sechsköpfigen organisierten Band Ende März in der Region Ceska Lipa. Die Gruppe, die sich auf den Autodiebstahl in Nordtschechien, aber auch hinter der tschechischen Grenze spezialisiert hatte, ging der Kriminalpolizei im Zuge der Aktion „Rybat („Angler“) ins Netz. „Die Täter hatten Schäden von mehreren Millionen Kronen verursacht“, schildert Petr Kminek. Auch mit der deutschen Polizei arbeiten die Beamten der Tschechischen Republik zusammen. Beispielsweise fand am 3. Juni in Novy Bor (Haida) ein gemeinsames Seminar im Rahmen des Projekts „Grenzkriminalität als einer der Gründe für Fremdenhass und Vorschläge zur Lösung aus kommunaler Perspektive“ statt, erzählt Petr Kminek. In der Winterzeit werde in höher gelegenen Gegenden die Sicherheitsmaßnahme „Zima“ (Winter) durchgeführt, die eine Abnahme des Fahrzeugdiebstahls und der Einbrüche in Fahrzeuge als Ziel habe. Literatur auf dem Schloss Freitag, 22.08.2014 Sächsische Zeitung Decin. Literaturzeitschriften pflegen auch in Tschechien eine Randexistenz. Einen Überblick über ihre Vielfalt verschafft Ende August das Kunstfestival Zarafest in Decin (Tetschen). Zehn Zeitschriften werden mit Wort und Bild vorgestellt. Und da das Zarafest immer am Austausch mit Sachsen interessiert ist, wird auch die Dresdner Zeitschrift Ostra-Gehege dabei sein. Wie immer treten auch Musiker auf. Der Hauptteil des Festivals spielt sich am 30. August in der romantischen Atmosphäre des Rosengartens auf dem Schloss ab. (stn) Programm unter www.zarafest.cz Freitag, 22.08.2014 Sächsische Zeitung Tschechische Blasmusik erklingt im Kurpark Die Stadtverwaltung Altenberg lädt an diesem Sonntag, dem 24.August, in den Bärenfelser Kurpark ein. Dort wird es auf der Waldbühne wieder mal ein Kurkonzert geben. Erwartet wird erneut die tschechische Blaskapelle Doubravanka, die schon oft Gäste im Kurpark unterhalten hat. Die Veranstaltung beginnt 14.30Uhr und dauert etwa anderthalb Stunden. Wie die Organisatoren informieren, öffnet aus diesem Anlass der Bärenfelser Verein Kultur-Geschichte das Café im Lesepavillon des Kurparks. Bereits eine halbe Stunde vor Konzertbeginn können die Besucher hier einkehren oder Kaffee und Kuchen mitnehmen und später bei Blasmusik genießen. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Sollte das Wetter allerdings nicht mitspielen und es Regen geben, muss das Kurkonzert leider ausfallen. Es gibt zwar neue Zuschauertribünen, die sind aber nicht überdacht. (SZ/ks) Samstag, 23.08.2014 Europeonline-magazine.eu Tschechien wählt Ende Oktober neues Abgeordnetenhaus Prag (dpa) - Der Zeitplan für die Parlamentswahl in Tschechien steht. Rund 8,4 Millionen Wahlberechtigte sind aufgerufen, am 25. und 26. Oktober die Abgeordneten zu wählen. Das gab Präsident Milos Zeman am Freitag bekannt. Er werde die untere Parlamentskammer am kommenden Mittwoch offiziell auflösen. Wegen einer Regierungskrise hatte das Abgeordnetenhaus am Dienstag seine Auflösung beschlossen. «Ich selbst wähle die SPOZ», sagte der Linkspolitiker Zeman. Die von ihm gegründete Präsidentenpartei könnte laut Umfragen erstmals die Fünf-Prozent-Hürde überspringen und ins Parlament einziehen. Eine neue Wahlprognose des Instituts Median sieht die Sozialdemokraten mit 32 Prozent der Stimmen als stärkste Kraft, gefolgt von den Kommunisten mit 15,5 Prozent. Die bürgerlichen Parteien TOP09 und ODS würden gemeinsam nur 28,5 Prozent erreichen. Sonntag, 24.08.2014 Prag-aktuell.cz Tschechische Notenbank erwägt keine Schritte zur Stärkung der tschechischen Krone Deviseninterventionen: Krone gegenüber dem Euro so schwach, wie seit fünf Jahren nicht mehr Prag - Der von den Deviseninterventionen der Tschechischen Nationalbank (ČNB) ausgelöste künstliche Kursverfall der tschechischen Krone geht unvermindert weiter: Am 21. August übersprang der Kurs der Krone gegenüber dem Euro die Marke von 28 Kronen, zum ersten Mal seit mehr als fünf Jahren. Zuletzt lag die Krone über dieser Marke am 6. März 2009. Trotzdem will die ČNB keine Schritte zur Stärkung der nationalen Währung unternehmen. Das sagte am Sonntag der ČNB-Vizegouverneur Vladimír Tomšík (Foto) in der politischen Diskussionssendung "Otázky Václava Moravce" des öffentlich-rechtlichen Fernsehens. "Die Krone sollte nicht stärker werden. Die Wirtschaft hat sich an den Kurs von über 27 gegenüber dem Euro gewöhnt und wir werden sie durch die Devisenintervention mindestens bis zum Jahr 2016 dort halten", so der Vizegouverneur. Mit einer massiven Devisenintervention hatte die Notenbank am 7. November vergangenen Jahres begonnen. Erklärtes Ziel bei der umstrittenen Aktion zur künstlichen Schwächung der Krone war, es eine drohende Deflation abzuwehren und die schwächelnde Konjunktur zu beleben. Tschechiens Staatspräsident Miloš Zeman hatte in der vergangenen Woche der Nationalbank vorgeworfen, mit ihren Deviseninterventionen die Euro-Einführung absichtlich zu torpedieren. Es sei nicht auszuschließen, dass die tschechische Notenbank nur ihre eigenen Kompetenzen sichern wolle, die sie nach der Euro-Einführung an die Europäische Zentralbank abgeben müsste, so Zeman. (nk) prag aktuell, 24.8.2014 Autor: Niels Köhler Bildnachweis: Česká národní banka (ČNB) Sonntag, 24.08.2014 tt.com Statue des Soldaten Schwejk in Tschechien enthüllt Tschechien hat seine erste Statue des Braven Soldaten Schwejk bekommen. Enthüllt wurde sie im Rahmen der Veranstaltungen zum 100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges in der südböhmischen Gemeinde Putim, wo sich eine bekannte Szene aus dem Roman des tschechischen Schriftstellers Jaroslav Hasek abspielt. So geht Schweijk in Putim verloren, als er unterwegs nach Budweis ist. Auf der Polizeistation wird der Soldat dann als „russischer Spion“ verhaftet und verhört. Die Statue, ein Werk des Bildhauers Frantisek Svatek, ist aus Bronze, 1,80 Meter hoch und fast 200 Kilogramm schwer. „Sie steht an der richtigen Stelle. Das Blut Südböhmens strömt in ihr“, kommentierte der Enkel von Jaroslav Hasek, Richard Hasek, die Enthüllung der Statue am Samstag. Dass sie erst 93 Jahre nach der Herausgabe des ersten Teil des Romans entstanden ist, störe ihn nicht. Bei dem Werk in Putim handelt es sich um die erste Schwejk-Statue in Tschechien, obwohl es in der Welt laut tschechischen Medien bereits 13 andere derartige Denkmäler gibt, beispielsweise in der Slowakei, Ukraine, Polen und Russland. „Der brave Soldat Schwejk“ ist ein unvollendeter, antimilitaristisch-satirischer Roman. Schwejk ist dabei ein typischer Prager Charakter, der sich mit List und Witz durchs Leben schlägt und sich als Soldat der österreichisch-ungarischen Armee im Ersten Weltkrieg mit Chuzpe vor dem Kriegseinsatz zu drücken versucht. Mittwoch, 25.08.2014 Sächsische Zeitung Freie Fahrt von Bad Schandau nach Liberec? Für den Zipfelzug gibt es neue Ideen. Die tschechischen Nachbarn wollen eine Lücke nach Seifhennersdorf schließen. Von Katja Zimmermann, Romy Kührund Carina Brestrich Hier am Bahnhof Rumburk endet zurzeit die Fahrt aus Richtung Sächsischer Schweiz. Das soll sich ändern. Wie die Reise weitergeht, ist aber noch unklar.Foto: Julia Kluttig Zwei kurze Abschnitte unterbrechen derzeit noch eine direkte Zugverbindung zwischen der Sächsischen Schweiz und der Oberlausitz. Während die Oberländer sich den Anschluss nach Ebersbach wünschen, schwebt den tschechischen Nachbarn jetzt sogar eine große Variante vor: die Verbindung zwischen Bad Schandau und Liberec. In Rumburk ist Endstation. Auch, wenn die deutsche Grenze und der Bahnhof in Ebersbach zum Greifen nah sind, fährt der Zug nicht weiter. Seit Anfang Juli kommt er aus der Sächsischen Schweiz und fährt über Sluknov bis in die tschechische Grenzstadt kurz hinter Ebersbach-Neugersdorf. Dass die vorhandenen Schienen bis nach Ebersbach genutzt und somit eine Direktverbindung zwischen Oberlausitz und Sächsischer Schweiz eingerichtet werden könnte, schwebt Bürgermeisterin und Stadträten schon länger vor. Bisher hat es nicht geklappt, die nötige Zustimmung von tschechischer Seite fehlt. Doch jetzt gibt es neue Ideen für den Grenzverkehr auf der Schiene: einen Neubau der Strecke nach Seifhennersdorf, die dann sogar bis Zittau und Liberec weiterführen könnte. Wie und ob die Reise weitergeht, ist allerdings bisher noch nicht spruchreif. Studie: Nur sechs Kilometer trennen vier Regionen Eine Eisenbahnverbindung zwischen Rumburk und Seifhennersdorf ist durchaus denkbar, bestätigt Magdalena Hanácková, Sprecherin des Bezirksamts Ústí in Tschechien auf SZAnfrage. Man sei in der Überlegungsphase, sagt die Sprecherin. Das knüpfe an die erst vor Kurzem neu eröffnete Verbindung zwischen Sebnitz und Dolní Poustevna (Niedereinsiedel) perspektivisch an. Daher habe der Bezirk eine Studie erstellt. Sie beschäftigt sich mit den Eisenbahnverbindungen zwischen dem Bezirk Ústí – das ist die Gegend um Decín (Tetschen) – dem Schluckenauer Zipfel, der Sächsischen Schweiz und Städten im Elbland sowie der Region des Zweckverbandes Oberlausitz Niederschlesien (Zvon) auf deutscher Seite und der Region des Liberecer Bezirks. „Die Lücke ist knapp sechs Kilometer lang“, so Frau Hanácková – eben der Abschnitt zwischen Rumburk und Seifhennersdorf. Von dort besteht bereits jetzt eine Verbindung nach Zittau. Bedeutung: Seifhennersdorf könnte Drehkreuz werden In Seifhennersdorf sei die Situation bei Weitem schlechter als auf der tschechischen Seite. Der Erhalt des Zugverkehrs sei jedes Jahr unsicher, so Frau Hanácková vom Bezirksamt Ústí. Sie sagt: „Es wäre günstig, wenn Seifhennersdorf eine UmsteigeHaltestelle wäre. Damit würde auch die bereits existierende Infrastruktur wieder genutzt.“ Auch Seifhennersdorfs Bürgermeisterin Karin Berndt (parteilos) und ihre Amtskollegen der tschechischen Grenzorte sprechen sich dafür aus, den Anschluss nach Rumburk herzustellen. Probleme: Finanzierung und Berge machen Schwierigkeiten Mit dem Zvon, der für den öffentlichen Nahverkehr in der Oberlausitz zuständig ist, hat der Kreis Ústí bereits über seine Idee gesprochen. Christoph Mehnert, stellvertretender Geschäftsführer beim Zvon, findet sie durchaus interessant. Er betont aber, dass es sich dabei bisher um noch nicht mehr als einen fiktiven Strich auf der Landkarte handelt. Ihn in die Tat umzusetzen, das allerdings wäre mit Sicherheit anspruchsvoll, sagt er. Denn neben der noch völlig offenen Finanzierung, wäre der Neubau einer Eisenbahnstrecke eine ziemliche Herausforderung: „Das wird klar beim Blick auf die bergige Topographie in der Gegend um den Kaltbach oder das Erholungszentrum Querxenland.“ Umsetzung: Neue Zugstrecken sind noch Zukunftsmusik Die Ideen sind zwar da. Bis es aber tatsächlich eine neue Eisenbahnstrecke im Grenzgebiet geben könnte, vergehen noch viele Jahre. „Es gibt noch keine konkreten Vorbereitungen dazu“, sagt Frau Hanácková vom Bezirk Ústí. Es müsse noch weitere Besprechungen geben. Da es sich um den Bau einer völlig neuen Strecke handele, sei es nicht möglich, einen Fertigstellungstermin abzuschätzen. Der nächste Schritt sei eine komplexe Durchführbarkeitsstudie des ganzen Projekts. Und die zu finanzieren sei nicht ohne Fördermittel möglich, so Frau Hanácková. Kleine Lösung: Zug weiterführen bis nach Ebersbach Ebersbach-Neugersdorf könnte sich angesichts der neuen Idee von einer Verbindung ab Rumburk nach Seifhennersdorf außen vor gelassen fühlen. Immerhin kämpft sie für eine Weiterführung des Zipfelzuges von Rumburk über die Staatsgrenze zum nur sieben Kilometer entfernten Ebersbacher Bahnhof. Für die Wiederbelebung der stillgelegten, aber vorhandenen Strecke hatte die Oberlandstadt auch schon Unterschriften gesammelt. Doch der zuständige Kreis Ústí will dafür kein Geld lockermachen. Stattdessen bringt er nun den Neubau einer Strecke nach Seifhennersdorf ins Spiel. Christoph Mehnert vom Zvon beschwichtigt. Da es sich bei der Seifhennersdorfer Strecke bisher um eine Idee handele, gehe es derzeit nicht darum, zwischen beiden Varianten zu entscheiden. Montag, 25.08.2014 Sächsische Zeitung Die wichtigsten Wahlkampf-Themen © Robert Michael Dresden. Der sächsische Wahlkampf wird 2014 vor allem durch ein Thema dominiert: die Bildungspolitik. Auch wenn Sachsen beim Bildungsmonitor des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft zum 9. Mal in Folge auf dem ersten Platz landete, läuft nicht alles reibungslos an den Schulen des Freistaates. BILDUNG: Der drohende Lehrermangel sorgt seit langem für Zoff und ist bereits heute spürbar. Immer wieder fällt Unterricht aus, weil erkrankte Lehrer nicht ersetzt werden können. Im Wahlkampf wird das Thema aber viel weiter gefasst. Es reicht von der frühkindlichen Bildung bis hin zur Sanierung maroder Schulen. Auch klassische grüne oder linke Themen wie Braunkohleförderung, Massentierhaltung und Sozialstandards spielen eine Rolle. GRENZ- UND DROGENKRIMINALITÄT: Da Sachsen mit Polen und Tschechien zwei ausländische Nachbarn hat, steht seit jeher die Grenzkriminalität im Fokus. Diebstähle von Autos und Baummaschinen oder die steigende Zahl von Drogenabhängigen treiben die Einwohner um. Vor allem der Schmuggel von Crystal aus tschechischen Drogenküchen bereitet Sorgen. ARBEIT: Während früher Arbeitslosigkeit und fehlende Ausbildungsplätze Themen der politischen Auseinandersetzung waren, scheint Sachsen nun auf den Mühen der Ebene angelangt: Wie kann der erreichte Wohlstand bei sinkenden Transferleistungen der EU und aus dem Westen bewahrt werden? Die Bedeutung von Forschung und Entwicklung in Firmen und an den Hochschulen wird deshalb in allen Parteiprogrammen herausgestellt. (dpa) Dienstag, 26.08.2014 Sächsische Zeitung Sprachbarrieren fallen Der Nationalpark veranstaltete ein Jugendcamp. Gäste aus drei Nationen haben teilgenommen und sich zusammengerauft. Sarah(l.), Nico, Jan, Katka und Ondrej sind stolz auf ihr Werk. Die Teilnehmer am Jugendcamp in Hohburkersdorf haben über ihren Aufenthalt Comics gestaltet. Foto:Dirk Zschiedrich Natur, Kreativität, Abenteuer, Klettern, Fledermäuse, leckeres Essen, deutsche und tschechische Sprache und Freundschaft – all das prägte das Zusammenleben von 32Jugendlichen aus zwei deutschen, drei tschechischen und einem österreichischen Nationalpark. Bereits zum fünfzehnten Mal veranstalten sechs jeweils benachbarte Nationalparkverwaltungen aus Deutschland, Tschechien und seit drei Jahren auch aus Österreich das Internationale Jugendcamp. In diesem Jahr war der Nationalpark Sächsische Schweiz in der vergangenen Woche Gastgeber. Die Herausforderung für die Spezialisten für Umweltbildung in der Nationalparkverwaltung sei es gewesen, für die Jugendlichen über die Sprachbarrieren hinweg ein Programm zu gestalten, das alle gleichermaßen begeistert und die Gruppen aus den einzelnen Nationalparks zusammenwachsen lässt, sagt Nationalpark-Sprecher Hanspeter Mayr. Doch das sei gelungen. Intensive Naturerfahrung, gemeinsame Herausforderungen und das Fördern der individuellen Stärken haben die Gruppe und das Leben im Camp auf dem Permahof Hohburkersdorf zusammenwachsen lassen. So sei es auch in diesem Jahr wieder gelungen, Unterschiede aus Sprache, kleineren Altersdifferenzen und Schulbildung zu überwinden, und der Abschied von den frisch gewonnen Freunden wird wieder sehr schwer. Sie haben gemeinsam Fledermäuse erlebt und anhand der Laute bestimmt, sind am Sandstein geklettert, haben sich als besondere Herausforderung ein Theaterstück in der jeweils anderen Sprache ausgedacht und aufgeführt. Der Clou des Camps: Die Jugendlichen haben ihre Erlebnisse in der Sächsischen Schweiz in einem computeranimierten Comic festgehalten. So hatte jeder Teilnehmer die Möglichkeit, seine besonderen Fähigkeiten zu zeigen. Intensiv und spannend war selbst für André, Franz, Jennifer, Jolanda, Lucca und Sarah aus der Sächsischen Schweiz die Wanderung mit dem erfahrenen Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung Frank Rainer Richter. Für den Nationalpark Sächsische Schweiz hat Margitta Jendrzejewski das Camp vorbereitet. „Der doch sehr große Aufwand zur Organisation des Camps hat sich in jedem Fall gelohnt“, sagt sie im Nachhinein. Man habe jeden Tag mehr gespürt, dass die Jugendlichen tatsächlich Spaß am interkulturellen Lernen haben. Draußen in der Natur arbeiteten die gemischten Gruppen bei Kooperationsspielen zusammen. Und da sind nach anfänglichen Sprach- und Kontaktproblemen plötzlich keine Barrieren mehr zu hoch oder Herausforderungen zu groß gewesen. „Laufspiele oder lustige Sprachkurse locken die Jugendlichen aus der Reserve, und da wird mit vollem Einsatz gesprintet oder gar Theater gespielt“, berichtet sie. Seit 1999 besteht die Tradition des internationalen Jugendcamps der sechs Nationalparkregionen Sächsische und Böhmische Schweiz, Bayerischer und Böhmerwald sowie Thayatal und Podyji. Die Ehre, Gastgeber zu sein, wechselt dabei jedes Jahr. In diesem Jahr gestaltete die Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz mit intensiver Unterstützung des Vereins Uni im Grünen das Camp aus. Finanziell förderten vor allem der deutsch-tschechische Zukunftsfonds und der Förderverein „Freunde des Nationalparks Sächsische Schweiz“ das Camp. (SZ) Donnerstag, 28.08.2014 Prager Zeitung Freitag, 29.08.2014 Sächsische Zeitung Chomutov verbietet Altstoffsammlung Die Stadt kämpft mit unorthodoxen Mitteln gegen‹ den momentan grassierenden Metalldiebstahl. Von Steffen Neumann Zu einer drastischen Maßnahme hat der Stadtrat von Chomutov (Komotau) gegriffen. Er will Privatpersonen das Sammeln von Wertstoffen wie Altmetall und Altpapier unter Strafe stellen. Wer dabei erwischt wird, zahlt ab 1000 Kronen (knapp 40 Euro) aufwärts, heißt es in der Vorlage, über die noch das Stadtparlament abstimmen muss. Um den Metalldieben das Handwerk zu legen, aber nicht gleichzeitig gegen Bürger vorzugehen, die einfach nur ihr altes Metall versilbern wollen, bleibt die Schrottsammlung Firmen erlaubt. „Anständige Menschen lassen ihren Metallabfall, der zum Beispiel beim Hausumbau anfällt, sowieso von Firmen entsorgen“, meint der stellvertretende Bürgermeister Jan Rehak. Diese Bürger könnten dann einen Rabatt von der Firma aushandeln. Dass aber auch Einwohner betroffen sind, die ihr Papier aufheben um dafür noch etwas Geld zu bekommen, nimmt die Stadt notgedrungen in Kauf. „Das ist für uns das kleinere Übel“, sagt Bürgermeister Jan Mares. Die Stadt reagiert auf den grassierenden Altmetalldiebstahl. Allein Chomutov gibt im Jahr Zehntausende Kronen aus, um entwendete Fallrohre, Gullydeckel oder Zäune zu ersetzen oder Gedenkstätten wieder instand zu setzen. In ganz Tschechien summierten sich laut Polizeistatistik Schäden aus Metalldiebstahl auf umgerechnet über 18 Millionen Euro. In der Statistik wurden aber nur Schäden im Wert von über 180 Euro erfasst. Sollte das Stadtparlament der Verordnung zustimmen, haben andere Städte bereits Nachahmung angekündigt. Samstag, 30.08.2014 Sächsische Zeitung Ränkespiele um Museum für Sudetendeutsche Mit dem Versuch, die Leiterin abzusetzen, sollte die Ausstellung in Usti weiter verzögert werden. Vor allem fehlt aber das Geld. Von Steffen Neumann,SZ-Korrespondent in Usti nad Labem Es ist das tschechische Vorzeigeprojekt und regelmäßig Thema bei Politikerbesuchen aus Deutschland: Die geplante Dauerausstellung zur Geschichte und Kultur der Sudetendeutschen in Usti nad Labem. Doch das Projekt droht zu scheitern, bevor es überhaupt begonnen hat. „Wir sind wohl die meistbesuchte Dauerausstellung, die es noch gar nicht gibt“, nimmt Blanka Mouralova die Situation mit bissigem Humor. Die Politologin leitet seit 2007 die Forschungsstelle Collegium Bohemicum, die mit der Vorbereitung jener Dauerausstellung betraut ist. Als sie ihren Job antrat, war die Idee der Ausstellung nur einem kleinen Kreis von Historikern bekannt. Mouralova hat das Projekt vor allem bei den deutschen Nachbarn erfolgreich propagiert. So erfolgreich, dass schon jetzt jedes Jahr Hunderte Besucher nach Usti pilgern, um dann enttäuscht feststellen zu müssen, dass es die Ausstellung noch gar nicht gibt. Dabei wurde 2011 extra das repräsentative alte k.u.k.Schulgebäude aufwendig hergerichtet. Doch außer ein paar Räumen, die das Stadtmuseum für seine Sonderausstellungen nutzt, steht das Gebäude leer. Nichts deutet auf die erwartete Auseinandersetzung mit 800 Jahre Geschichte der Deutschen in Böhmen und Mähren hin. Konzeption im Schrank Eigentlich sollte der erste Teil der Dauerausstellung bereits 2012 eröffnet werden. Die Konzeption ist längst fertig. Auf 1500 Quadratmetern sind 500 Exponate geplant. Für die Umsetzung wurde ein internationaler Wettbewerb ausgeschrieben, bei dem sich eine Prager Firma durchsetzte. Allein, es fehlt am Geld. Die Gesamtkosten von umgerechnet knapp zwei Millionen Euro sollte der tschechische Staat übernehmen, nachdem die Stadt Usti bereits die Sanierung des Gebäudes mitfinanziert hatte. Doch die versprochenen Millionen fielen erst dem Spardiktat zum Opfer. Als der damalige Premier Petr Necas 2013 bei seinem ersten Staatsbesuch in Bayern endlich eine baldige Finanzierung in Aussicht stellte, stürzte kurz darauf seine Regierung. Erst mit der seit Januar amtierenden neuen Regierung wurde der Faden wieder aufgenommen. Doch bis heute ohne sichtbaren Erfolg. Zwar ist das Geld im Haushaltsentwurf für das kommende Jahr verankert, wie das Kulturministerium bestätigt. Aber das muss noch nichts heißen. „Ich habe in meiner Amtszeit schon viele Kulturminister kommen und gehen sehen“, bleibt Mouralova zurückhaltend, was die Zusagen angeht. Je nachdem, welcher Ressortchef gerade amtierte, genoss das Projekt Priorität oder wurde ausgebremst. Doch das ausbleibende Geld ist nicht das einzige Problem für Mouralova. Am Donnerstag wurde sie auf der Sitzung des Verwaltungsrates mal nebenbei mit dem Antrag auf ihre Absetzung konfrontiert. Laut der Tageszeitung „Mlada fronta Dnes“ steht dahinter der Rechtsanwalt der Universität Usti, Jaroslav Kuba. Der ehemalige Berater des Präsidenten Vaclav Klaus, der für seine Verteidigung der Benes-Dekrete bekannt ist, lehnte eine Stellungnahme ab. Wohl auch, weil der Verwaltungsrat am Ende eine Abstimmung über Mouralovas Absetzung ablehnte. Vorwürfe gegen Leiterin Doch die Kritik ist nicht aus der Luft gegriffen. Stadt- und Gebietsmuseen in den ehemals von Deutschen besiedelten Gebieten fühlen sich von Mouralova zu wenig eingebunden. Auch die Stadt Usti ist mit ihr unzufrieden. Ihr Vertreter im Verwaltungsrat, der Vorsitzende Miroslav Kral, schließt auch für die Zukunft eine Abwahl nicht aus: „Das wäre die schlechteste Lösung, aber es gibt sie“, sagt Kral. „Sie kommuniziert zu wenig, weder mit Partnern, noch mit der Öffentlichkeit“, so sein Vorwurf. Mouralova hält das für vorgeschoben und hält die Kritik an der Konzeption für den wahren Grund. „Die Position von Jaroslav Kuba ist jedoch eine extreme Meinung in Tschechien“, sagt sie. Und der Geschäftsführer des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds Tomas Jelinek springt ihr bei. „Dass die Deutschen Teil der tschechischen Geschichte sind, ist inzwischen Konsens.“ Er sieht in der unsicheren Finanzierung die größere Gefahr für die Ausstellung. Doch vorsichtiger Optimismus ist angebracht, denn der Kulturminister Daniel Herman gilt als bekannter Förderer der Ausstellung.