Finanzgruppe Branchendienst S BranchenReport 2007 WZ
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Finanzgruppe Branchendienst S BranchenReport 2007 WZ
S Finanzgruppe Branchendienst Fitnesscenter, Solarien BranchenReport 2007 WZ-Code 93.04.2 BranchenReport Fitnesscenter, Solarien | Inhalt Inhalt 1 Branche in Kürze 3 2 Branchenbeschreibung 4 2.1 Branchendefinition 4 2.2 Wichtige Branchenbegriffe 5 2.3 Branche in Zahlen 6 3 Marktsituation 10 3.1 Marktvolumen 10 3.2 Konjunkturabhängigkeit/Branchenzyklus 12 Marktstruktur/-qualität 14 4.1 Branchenwettbewerb 14 4.2 Fragmentierung 14 4.3 Differenzierungspotenzial 15 4.4 Ersatzprodukte 16 4.5 Markteintrittsbarrieren 17 4.6 Wertschöpfungskette 17 4.7 Insolvenzen 18 Relative Wettbewerbssituation 19 5.1 Wichtige Player 19 5.2 Marktanteile 20 5.3 Marketingaktivitäten 20 5.4 Rentabilität 21 5.5 Produktivität 21 Bilanzkennziffern/spezifische Branchenkennzahlen 22 6.1 Branchenrentabilität 22 6.2 Finanzierungsstruktur 23 6.3 Zahlungsverhalten 24 6.4 Investitionen 24 6.5 Cashflow 25 6.6 Kapitaleffizienz 27 7 Exogene Faktoren / Rahmenbedingungen 28 8 Chancen/Risiken 29 9 Branchennews-Trends-Prognosen 31 Weiterführende Praxis-Hinweise 32 4 5 6 10 10.1 Flexibel investieren und modern finanzieren Klassische Leasing-Vorteile 32 10.2 Unternehmensnachfolge: Verkauf in treue Hände 33 BranchenReport Fitnesscenter, Solarien | 1 Branche in Kürze 1 Branche in Kürze Zu Beginn des Jahres 2007 gab es in Deutschland 5.565 Fitnessanlagen. Die Gesamtzahl der Studios nahm damit gegenüber dem Vorjahr (5.512) leicht zu, konnte aber den massiven Verlust gegenüber 2004 (-1,8%) noch nicht ausgleichen. Die Zahl der Sonnenstudios ist mit knapp unter 5.000 in 2005 gegenüber dem Vorjahr (ca. 6.000) ebenfalls deutlich um 17% geschrumpft. 1 Branche in Kürze Bei den Sportstudios mit einer Trainingsfläche von mindestens 200 qm Größe dominieren mit rund 83% die gemischten Fitnessanlagen, in denen beide Geschlechter gemeinsam trainieren. Reine Frauenstudios haben nur einen Anteil von knapp 9%, während Multifunktionsanlagen, die noch mindestens ein weiteres Sportsegment abdecken, knapp 8% ausmachen. Bei einem Wellnessbereich von mehr als 200 qm Größe wird das Studio als „wellnessfokussierte Anlage“ klassifiziert. Deren Anteil hat 2006 von 27% im Vorjahr auf 31% zugelegt. Nach der Kennzahlenauswertung des DSGV erzielten die Fitnesscenter 2005 eine durchschnittliche Umsatzrentabilität von 8,4%, bei den Sonnenstudios lag dieser Wert bei 4,6%. Für 2007 sind die Betreiber in beiden Branchen optimistisch und gehen davon aus, dass der Boden der Konsolidierungsphase mittlerweile erreicht ist. Bei einer Fortsetzung der positiven Konjunkturentwicklung im Inland ist mit einer weiteren Belebung der Nachfrage zu rechnen, die bei den Fitnesseinrichtungen bereits 2006 zu einer deutlichen Erholung führte. Der Gesamtumsatz der Fitnesszentren in Deutschland lag 2006 bei 2,2 Mrd.€ – gegenüber dem Vorjahr ein Zuwachs um knapp 9%. Damit konnte allerdings der Einbruch um 13,3% von 2004 auf 2005, der vor allem aus dem Mitglieder- und Preisrückgang im oberen Segment resultiert, noch nicht wieder wettgemacht werden. Die durchschnittliche Preisstruktur in den Fitnesszentren blieb 2006 weitestgehend stabil, der Durchschnittspreis für eine 12-Monats-Mitgliedschaft ist leicht von 46,75€ auf 46,48€ gesunken. Jedoch hat sich die Zahl der Anlagen im Billigpreissegment unter 20€ im Jahr 2006 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt (+178%). Auch im Segment von 70 bis 80€ (+112%) und im Bereich von 80€ und mehr (+127%) fand mehr als eine Verdoppelung statt, während im mittleren Preissegment von 40 bis 50€ bei der Zahl der Studios ein Rückgang von knapp einem Viertel zu verzeichnen war. Auch bei den Sonnenstudios herrscht ein massiver Preiskampf. Dieser hat nicht nur das Ausscheiden vieler unabhängiger Solarien und das rasche Vordringen von Ketten und Franchisesystemen zur Folge, sondern auch ein Einbrechen des Umsatzes der Branche von 15% in den Jahren 2003 bis 2005. Im Jahr 2005 lag der Gesamtmarkt bei 1,1 Mrd.€. 3 © 2007 DSV 304644707 BranchenReport Fitnesscenter, Solarien | 2 Branchenbeschreibung 2 Branchenbeschreibung 2.1 Branchendefinition 2 Branchenbeschreibung 2.1 Branchendefinition Als Unterklasse der „Saunas, Solarien, Fitnesszentren u.Ä.“ (WZ-Code 93.04) umfasst der WZ-Code 93.04.2 nach der Klassifikation des Statistischen Bundesamtes „Solarien, Massagesalons (ohne medizinische Massagen), Fitnesszentren u.Ä.“. Dazu zählen z.B. auch Piercing- und Tatoo-Studios. Dieser Branchenbericht beschränkt sich allerdings nur auf Sonnenstudios und Fitnesscenter. Abbildung 1: Segmente der Branche WZ-Code 93.04.1 Bäder und Saunas (ohne medizinische Bäder) WZ-Code 93.04.2 Solarien und Massagesalons (ohne medizinische Massagen), Fitnesszentren u.Ä. Quelle: Statistisches Bundesamt Benachbarte Branchen sind z.B. „Bäder und Saunas (ohne medizinische Bäder)“ (WZ-Code 93.04.1), „Betrieb von Sportanlagen“ (WZ-Code 92.61) oder „Sportschulen und selbstständige Sportlehrerinnen und -lehrer“ (WZ-Code 92.62.5). ge; dies allerdings nur bei fester Mindestvertragslaufzeit. Bei den Anlagensegmenten wird je nach Zielgruppe unterschieden in B gemischte Fitnessanlagen, B reine Frauenstudios und B Multifunktionsanlagen. In den Statistiken des Deutschen Sportstudio Verbandes (DSSV) werden alle Fitnessanlagen mit einer Trainingsfläche von mindestens 200 qm Größe berücksichtigt. Während die Frauenstudios (ca. 8% Anteil) ausschließlich für weibliche Mitglieder offen sind und oft auch Aerobic- und Wellnessangebote offerieren, trainieren in gemischten Fitnessanlagen (85%) beide Geschlechter gemeinsam. Multifunktionsanlagen (ca. 6,7%) müssen zusätzlich mindestens ein weiteres Segment abdecken, so z.B. Racket- oder Budosportarten. Bei einem Wellnessbereich von mehr als 200 qm Größe wird das Studio als „wellnessfokussierte Anlage“ klassifiziert. In einem Fitnesscenter, auch oft Fitness- oder Sportstudio genannt, findet man unterschiedliche Geräte zum gezielten Kraft- und/oder Ausdauertraining wie z.B. Laufbänder, Cross-Trainer oder Hantelbänke. Oft werden auch animierte Kurse für Aerobic oder Ähnliches angeboten. Nicht selten sind Sauna- oder Wellnessbereiche angeschlossen. Der Besucher kann die Geräte, den Service und die Kurse der Fitnesscenter gegen Gebühr nutzen. Sie sind kommerziell ausgerichtet und bieten eine gemeinsame Ausübung des Fitnesstrainings und/ oder des Bodybuildings jenseits der Struktur klassischer Sportvereine. Fitnesscenter finanzieren sich in der Regel über monatliche Beiträge. Ein Vertrag kann oft entweder über eine bestimmte Zeit oder für ein bestimmtes Programm unterschrieben werden. Neben den unabhängigen Fitnesszentren, die meist nur kleinere Studios betreiben, etablieren sich in den Großstädten zunehmend Ketten und Franchisesysteme mit Trainingsflächen von 3.000 qm und mehr. Sie haben flexible Öffnungszeiten (mitunter sogar 24 Stunden an 7 Tagen die Woche) und niedrige Monatsbeiträ- 4 Das erste Fitnesscenter in Deutschland wurde 1955 in Schweinfurt eröffnet. Angetrieben von der Aerobicwelle aus den USA entstanden in den Jahren 1980 bis 1985 beinahe 2.000 neue Studios. Von © 2007 DSV 304644707 BranchenReport Fitnesscenter, Solarien | 2 Branchenbeschreibung 1985 bis 1990 nahm die Akzeptanz der Sportstudios in der Bevölkerung weiter rasant zu und noch einmal über 2.000 dieser Einrichtungen kamen hinzu. Bis zum Jahr 2000 erhöhte sich die Gesamtzahl auf mehr als 6.500 Studios. 2.2 Wichtige Branchenbegriffe Der Boom der Sonnenstudios setzte in Deutschland etwas später ein: Im Januar 1972 wurde die erste derartige Bräunungseinrichtung in Berlin eröffnet, ihren Höhepunkt erlebte die Branche um die Jahrtausendwende mit ca. 9.000 Studios in Deutschland. Ein Sonnenstudio bietet mithilfe von Solarien (auch „Sonnenbänke“ genannt) die Bestrahlung des Körpers mit UV-Licht an. In der Regel wird damit eine Bräunung der Haut aus kosmetischen Gründen bezweckt, aber auch die Behandlung von Hauterkrankungen wie z.B. Schuppenflechte ist damit möglich. Neben der kostenpflichtigen Nutzung der Kabinen – entweder mit Personal oder in Selbstbedienung – werden den Kunden in den Studios zum Teil auch Getränke und Snacks serviert. Weitere Zusatzleistungen – beispielsweise in Form von Kosmetik, Sonnen mit Farblicht oder Aroma – unterstreichen den Wandel vieler Sonnenstudios vom reinen Bräunungs- zum Wellnessanbieter. Als „Sonnenstudio im engeren Sinne“ gelten Einrichtungen mit mehr als 5 Sonnenbänken – in Abgrenzung zu Hotels, Schwimmbädern oder Fitnesszentren mit eigenen Solarien. 2.2 Wichtige Branchenbegriffe Nachfolgend sind einige wichtige Fachbegriffe der Fitness- und Solarienbranche erklärt. B Aerobic: Dieses gymnastische Fitnesstraining unter Verwendung von Musik hat seinen Ursprung in den USA und erfreut sich seit den 80er-Jahren auch in Europa großer Beliebtheit. Es steigert vor allem Kondition, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Kraft. B Bodybuilding: Eine Sportart, bei der die Modellierung des Körpers durch gezielte Muskelübungen im Mittelpunkt steht. Ziel ist der Muskelaufbau bei geringem Körperfett und die genaue Definition einzelner Muskeln. Bodybuilding wird meist von Männern, aber auch von immer mehr Frauen betrieben. 5 B Budosportarten: Asiatischer Kampfsport wie z.B. Judo, Jiu-Jitsu, Aikido, Kendo oder Kyudo. B Deloitte: Internationale Unternehmensberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die in Deutschland jährlich die Studie „Der deutsche Fitness & Wellness Markt“ und vierteljährliche Newsletter zum Thema erarbeitet. B DFAV: Der Deutsche Fitness und Aerobic Verband e.V. ist Deutschlands mitgliederstärkster und ältester Aus- und Fortbildungsverband für Instruktoren in Sportstudios. B DIFW: Der Anfang 2003 gegründete Deutsche Industrieverband für Fitness und Wellness e.V. versteht sich als zentrale Interessenvertretung der branchenzugehörigen Unternehmen, insbesondere in wirtschaftlichen und arbeitsrechtlichen Belangen. B DSSV: Der Deutsche Sportstudio Verband e.V. begreift sich als Interessenvertretung der gewerblichen Fitness-/Wellness- und Racketanbieter in Deutschland und ist als Arbeitgeberverband Mitglied in der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände. B Fitness: Unter diesem Begriff werden heute eine Vielzahl verschiedener Bedeutungen zusammengefasst, die zum Teil mit der eigentlichen Bedeutung des Wortes nichts mehr zu tun haben (wie z.B. Fitnessgetränk oder Fitnesshose). Die WHO (World Health Organization) benutzt den Begriff Fitness in Zusammenhang mit Gesundheit. Fitness ist danach ein durch Training, gezielte Ernährung und gesunde Lebensführung bewusst angestrebter psychophysischer Leistungszustand, der über gesundheitliches Wohlbefinden hinausgeht. B Fitnessinitiative Deutschland (FID): Die FID ist die derzeit größte verbandsübergreifende Initiative der Fitnessbranche. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, mit politischen Vertretern in einen Dialog zu treten und auf politischer Ebene der Branche mehr Gehör zu verschaffen. B Fitnesstraining: Ist auf eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit ausgerichtet und hat eine Präventionsfunktion. Durch eine größere Trainingssystematik und -häufigkeit sowie größere Belastungsanforderungen unterscheidet es sich vom Gesundheitstraining. B FVS: Der Förderverein Sonnenlicht-Systeme e.V. erforscht die Wirkungen von Sonne und © 2007 DSV 304644707 BranchenReport Fitnesscenter, Solarien | 2 Branchenbeschreibung B B B B B B B 6 Sonnenlicht-Systemen und unterstützt dazu wissenschaftliche Untersuchungen und deren Umsetzung. Global Insight: Einer der weltweit führenden Anbieter von Wirtschafts- und Finanzanalysen, der im Bereich Wellness und Fitness u.a. mit dem Deutschen Wellness Verband und dem Nachrichtenmagazin FOCUS zusammenarbeitet. Kraftmaschinen: Mono- oder multifunktionale Geräte zur Verbesserung der allgemeinen Fitness und Kraft. Die jeweiligen Maschinen sind so konstruiert, dass isolierte Muskelgruppen oder Einzelmuskel belastet und trainiert werden können. Die Widerstände sind an den meisten Kraftmaschinen variabel. Heutzutage sind Fitnesszentren mit einer Vielzahl derartiger Geräte ausgestattet, sodass ein umfangreiches Training gewährleistet werden kann. Photomed: Der Berufsverband Solarien und Besonnung ist eine Berufsorganisation der Solarienbranche in Deutschland. Er unterstützt die Kommunikation in der Öffentlichkeit mit dem Ziel eines positiven Branchenbilds und engagiert sich für die stetige Professionalisierung der Besonnungsbranche durch Beteiligung an Institutionen und Veranstaltungen zur beruflichen Qualifizierung der Mitarbeiter in Sonnenstudios, Wellnessbetrieben und im Solarienhandel. Racketsportarten: Zum Beispiel Tennis, Badminton und Squash, sie werden mit einem Schläger (Racket) gespielt. Selbstbräuner: Sie stellen eine Alternative zu Solarien dar und sorgen durch eine chemische Reaktion der Haut auf den Inhaltsstoff Dihydroxyaceton für die gewünschte Bräune, ohne das Strahlenrisiko durch die UV-Strahlung und die damit verbundene Hautalterung. SLS: Zweck des Bundesfachverbands Sonnenlicht-Systeme e.V. sind die Wahrung, Förderung und Vertretung der fachlichen, wirtschaftspolitischen und technischen Belange der Hersteller von Sonnenlicht-Systemen und Solarien. Solarium: Schon die alten Römer bezeichneten ihre Sonnenterrassen als Solarium, das Wort leitet sich von sol („Sonne") ab. Heute werden darunter Geräte zur künstlichen UV-Bestrahlung verstanden. Kernelement dieser Bräu- nungsgeräte sind Lampen, die ultraviolette Strahlung erzeugen. Es gibt Ganzkörper- und Teilkörpergeräte sowie Niederdruck- oder Hochdrucklampen. Die am meisten verbreiteten Bräuner sind so genannte „Sandwichliegen“, bei denen der Körper gleichzeitig von allen Seiten mit Niederdrucklampen bestrahlt wird. Im Gesichtsbereich sind meistens mehrere mit Filterscheiben versehene Hochdrucklampen, die so genannten Gesichtsbräuner, eingebaut. B VDF: Im Verband Deutscher Fitness- und Freizeitunternehmen haben sich besonders qualifizierte Fitnessclubs zusammengeschlossen, die das Gütesiegel von unabhängigen Qualitätsprüfern und vom TÜV erhalten. Eintrittskarte für die Aufnahme in das bundesweite Qualitätsnetz ist eine anerkannte Qualitätsprüfung und Zertifizierung. B Wellness: Der Begriff setzt sich aus den englischen Worten „Well-being“ und „Fitness“ zusammen. Er drückt Wohlfühlen und eine gute körperliche Verfassung aus. Die Europäische Wellness-Union definiert den Begriff als eine ganzheitliche Lebensrezeptur mit Langzeitwirkung und dem Ziel, körperliche Fitness, geistige Beweglichkeit, seelische Belastbarkeit, positive Arbeitseinstellung, harmonisches Privatleben im Einklang mit der Natur zu steigern. 2.3 Branche in Zahlen 2.3 Branche in Zahlen Zu Beginn des Jahres 2007 gab es nach den Erhebungen des Deutschen Sportstudio Verbandes 5.556 Fitnessanlagen in Deutschland.1 Die Gesamtzahl der Studios legte damit gegenüber dem Vorjahr (5.512) beim Saldo aus Betriebsaufgaben und -neugründungen noch leicht um knapp 1% zu. Nach Expertenmeinung zeigt dies die grundsätzliche Stabilität der nach der Marktbereinigung in den vergangenen Jahren verbliebenen Anlagen. Denn in den Vorjahren ist die Zahl der Fitnesscenter von der Spitze im Jahr 2001 mit 6.550 kontinuierlich geschrumpft. Über die meisten Studios, bezogen auf die Anzahl der Einwohner, verfügen Hamburg, Bremen und Baden-Württemberg. Es folgen Hessen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz. Am Ende der Skala befinden sich Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt. 1 Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2006, DSSV, April 2007. © 2007 DSV 304644707 BranchenReport Fitnesscenter, Solarien | 2 Branchenbeschreibung Die Mitgliederzahlen der Fitnessanlagen erhöhten sich 2006 gegenüber dem Vorjahr um knapp 9% auf 4,6 Mio. Gegenüber dem Gipfel im Jahr 2001 mit 5,4 Mio. ist dies immer noch ein deutlicher Verlust, allerdings war in 2004 mit 4,7 Mio. gegenüber dem Vorjahr (4,4 Mio.) bereits ein kurzer Aufschwung zu verzeichnen. Pro Anlage gab es 2006 im Durchschnitt 819 Mitglieder, gegenüber 761 in 2005 – ein Zuwachs um 7,6%. Im Segment der Multifunktionsanlagen fand 2005 eine Marktbereinigung statt, wie sie die Frauenstudios bereits im Jahr 2004 durchmachten. Während Frauen- und Multifunktionsanlagen in den letzten Jahren kontinuierlich Marktanteile verloren, schnitten die gemischten Anlagen auch in Jahren mit insgesamt starken Mitgliederverlusten noch relativ gut ab. Dies ist vor allem auf den Erfolg von Ketten und Franchisesystemen zurückzuführen. Nach rückläufigen Tendenzen in den letzten Jahren hat 2006 auch der Arbeitsmarkt in der Fitnessbran- 7 che wieder angezogen. Insgesamt sind nun rund 70.000 Menschen in kommerziellen Fitness- und Wellnessanlagen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die Zahl der Auszubildenden stieg 2006 auf knapp 3.900. Ein großer Teil der Beschäftigten sind allerdings Aushilfskräfte und Freiberufler. Jeder zehnte Betrieb beschäftigte 10 und mehr freie Mitarbeiter. So waren z.B. nur knapp 5% der rund 11.000 Aerobictrainer in Deutschland hauptberuflich tätig. 35,7% der Anlagen beschäftigten im Jahr 2006 1 oder 2 Festangestellte. 21,9% hatten keine festen Mitarbeiter, 25,3% zwischen 3 und 5. Bei 10,7% der Studios standen zwischen 6 und 9 fest angestellte Trainer auf der Gehaltsliste, mehr als 10 Beschäftigte gab es lediglich bei 5,9%.2 2 Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2006, DSSV, April 2007. © 2007 DSV 304644707 BranchenReport Fitnesscenter, Solarien | 2 Branchenbeschreibung Auch die Zahl der Sonnenstudios ist seit dem Jahr 2000 (ca. 9.000) auf knapp unter 5.000 in 2005 stark geschrumpft.3 Gegenüber dem Vorjahr (ca. 6.000) bedeutet dies eine nochmalige Reduzierung um 3 Wirtschaftsdaten der Branche, SLS/FVS, 2006 – keine aktuelleren Zahlen verfügbar. 8 17%. Nach Ansicht von Experten führte der Sonnenstudio-Boom zur Jahrtausendwende zu einem Überangebot, dem eine Marktbereinigung folgen musste. Denn in keinem Land gibt es im Verhältnis zur Bevölkerungszahl so viele gewerbliche Bräuner wie in Deutschland. © 2007 DSV 304644707 BranchenReport Fitnesscenter, Solarien | 2 Branchenbeschreibung Um allen Sonnenstudios eine sichere Existenzgrundlage zu bieten, müsste der Markt – so Schätzungen – um rund 50% wachsen. Das für 2006 erwartete Ende der Konsolidierungsphase hat nach Meinung von Branchenexperten noch nicht stattgefunden; das Erreichen des Bodens wird nun für 2007 prognostiziert.4 Rund 20% der heute existierenden Sonnenstudios sind seit 2003 – also während der Konsolidierungsphase – eröffnet worden.5 Die Durchschnittsgröße liegt bei 125 qm mit rund 7,5 Kabinen. 90% sind Full-Service-Bedienstudios, der Rest Selbstbedienungseinrichtungen. Täglich besuchen im Durchschnitt rund 50 Kunden ihr Sonnenstudio. Mit der Zahl der Studios sind auch die Mitarbeiterzahlen in den Sonnenstudios deutlich zurückgegangen: von der Spitze mit 42.300 im Jahr 2003 auf 34.200 in 2005 – mehrheitlich im Bereich der geringfügig Beschäftigten (400-€-Jobs). 4 Exakte Zahlen waren zum Redaktionsschluss Mitte April 2007 noch nicht bekannt. 5 Repräsentative Befragung von 500 Sonnenstudios im Auftrag von JK-Marketing. 9 © 2007 DSV 304644707 BranchenReport Fitnesscenter, Solarien | 3 Marktsituation 3 Marktsituation 3.1 Marktvolumen 3 3.1 Marktsituation Marktvolumen Das Wirtschaftsforschungsunternehmen Global Insight schätzt den Fitness- und Wellnessmarkt in Deutschland für 2005 auf 72,9 Mrd.€ und konstatiert für die letzten Jahre ein anhaltendes Wachstum.6 In dieser gigantischen Summe – etwa die Hälfte der jährlichen Beiträge der Gesetzlichen Krankenversicherungen – sind allerdings neben den Einnahmen der Fitnesszentren und Sonnenstudios auch die Umsätze von Saunalandschaften und Badetempeln, Schönheitsfarmen, Kosmetikproduzenten und Herstellern von Biolebensmitteln enthalten. Über 50% der Deutschen sind bereit, bis zu 25€ pro Monat für Wellness auszugeben.7 Vor allem Frauen, Bürger aus den alten Bundesländern und höher Gebildete zeigen eine größere Ausgabebereitschaft. Das gesamte Verbraucherpotenzial für Fitnessanlagen in Deutschland lässt sich auf rund 35% oder 25,8 Mio. Menschen beziffern. Die Ausschöpfung liegt derzeit bei gerade einmal 17%.8 Der Gesamtumsatz der Fitnesszentren in Deutschland lag 2006 bei 2,2 Mrd.€ – gegenüber dem Vor6 Global Insight (Deutschland) GmbH „Entwicklung der Wellness Branche in Deutschland“, 2003. 7 Repräsentativbefragung des Marktforschungsinstituts TNS Emnid, 2003. 8 10 jahr ein Zuwachs um knapp 9%. Damit konnte allerdings der Einbruch um 13,3% von 2004 auf 2005, der vor allem aus dem Mitglieder- und Preisrückgang im oberen Segment resultiert, noch nicht wieder wettgemacht werden. Der mitgliederbezogene Umsatz ist mit 485€ in den Jahren 2005 und 2006 stabil geblieben, gegenüber dem Spitzenwert von 536€ im Jahr 2002 fand allerdings ein deutlicher Rückgang statt. Bei Betrachtung der verschiedenen Anlagesegmente fällt, wie schon in den Vorjahren, die relative Stabilität der gemischten Anlagen auf, die 2006 mit 83,4% (2005: 85,3%) das größte Marktsegment bilden. Die Mitgliederverluste waren hier geringer als im Durchschnitt und die Anlagenanzahl ist fast unverändert. Allerdings wirkt sich die Tatsache, dass praktisch alle Billiganbieter in diesem Segment tätig sind, negativ auf den Durchschnittsumsatz je Mitglied aus. Die durchschnittliche Preisstruktur in den Fitnesszentren blieb 2006 weitestgehend stabil, der Durchschnittspreis für eine 12-Monats-Mitgliedschaft ist leicht von 46,75€ auf 46,48€ gesunken. Jedoch hat sich die Zahl der Anlagen im Billigpreissegment unter 20€ in 2006 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt (+178%). DSSV Verbraucheranalyse 2005. © 2007 DSV 304644707 BranchenReport Fitnesscenter, Solarien | 3 Marktsituation Auch im Segment von 70 bis 80€ (+112%) und im Bereich von 80€ und mehr (+127%) fand mehr als eine Verdoppelung statt, während im mittleren Preissegment von 40 bis 50€ bei der Zahl der Studios ein Rückgang von knapp einem Viertel zu verzeichnen war. Mio. prinzipiell an künstlicher Bräunung interessierten Bundesbürgern9 wird also von den Studios mit einem Anteil von 19,5% längst nicht ausgeschöpft. Vor allem bei den Männern, von denen nur rund 2,4 Mio. regelmäßige Besucher sind, gibt es ein großes Potenzial. Die bundesweite Gesamtzahl der Sonnenstudionutzer im engeren Sinne wird von den Branchenverbänden mit 8,5 Mio. angegeben. Wenn man außerdem weitere Nutzer öffentlicher Solarien beispielsweise in Schwimmbädern, Fitnesscentern oder auch Hotels einbezieht, ist von etwa 16 Mio. Besuchern die Rede. Das Gesamtpotenzial von 44 Die Nutzungsfrequenz der Solarien ist bei der Bevölkerung über 18 Jahre in den letzten Jahren insgesamt um ca. 30% zurückgegangen.10 11 9 Repräsentative Umfrage der HdM Stuttgart unter 1.165 Bundesbürgern, 2004. 10 ebd. © 2007 DSV 304644707 BranchenReport Fitnesscenter, Solarien | 3 Marktsituation Durchschnittlich gehen alle Nutzer 1,3-mal pro Monat auf die Sonnenbank. Etwa ein Fünftel aller Studiogäste sind als Intensivnutzer zu bezeichnen, auf die rund 90% aller Besuche entfallen. Die Sonnenstudios büßten von 2003 bis 2005 rund 15% ihres Nominalumsatzes ein. Im Jahr 2005 lag der Gesamtmarkt bei 1,1 Mrd.€ (2004: 1,2 Mrd.€, 2003: 1,4 Mrd.€). in Verbindung mit einer pessimistischen Grundstimmung in der Bevölkerung sind für die Freizeitindustrie besonders gravierend. 3.2 Konjunkturabhängigkeit/Branchenzyklus Denn unter diesen Rahmenbedingungen sind weniger Menschen bereit, langfristige Verträge mit den Anlagenbetreibern abzuschließen. 3.2 Konjunkturabhängigkeit/Branchenzyklus Negative konjunkturelle Rahmenbedingungen – wie schwaches Wirtschaftswachstum, Stagnation der Inlandsnachfrage, moderate Lohn- und Gehaltsentwicklung, Anstieg der Verbraucherpreise – 12 Viele Branchen im Freizeitbereich haben deshalb seit Jahren mit sinkenden Umsatzzahlen zu kämpfen. Darunter auch die Fitnesszentren und Sonnenstudios. © 2007 DSV 304644707 BranchenReport Fitnesscenter, Solarien | 3 Marktsituation Die konjunkturelle Erholung in 2006 und 2007 und ein sich änderndes Konsumverhalten der Bevölkerung lässt aber erwarten, dass diese Bereitschaft wieder steigt. Die Nachfrage nach Fitnessdienstleistungen hat in der Vergangenheit die Zeiten rückläufiger bzw. stagnierender Konjunktur meist gut überstanden. Historisch niedrige Marktdurchdringungsraten und ein steigender Bedarf an Sport und Entspannung unterstützen das Wachstum der Fitnessbranche selbst in wirtschaftlich rückläufigen Jahren. Diese Tendenzen sprechen für weiteres Wachstum in der Zukunft. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Branche mittlerweile höhere Marktdurchdringungsraten erreicht hat, die sie eventuellen Konjunkturrückgängen stärker aussetzt als beispielsweise noch vor 15 Jahren. Durch den Konsolidierungsprozess der vergangenen Jahre und die damit verbundene Marktbereinigung sind sowohl im Fitness- als auch im Solarienbereich meist Unternehmen übrig geblieben, die eine solide Geschäftsbasis haben und aufgrund ihres Gesundheits- und Wellnessangebotes über ein großes Zukunftspotenzial verfügen. Negativ wirken sich allerdings in beiden Branchen der ruinöse Preiskampf und das Vordringen von Billigketten aus. Ihre Angebote gehen vor allem zulasten der unabhängigen Studios. 13 © 2007 DSV 304644707 BranchenReport Fitnesscenter, Solarien | 4 Marktstruktur/-qualität 4 Marktstruktur/-qualität 4.1 Branchenwettbewerb 4 Marktstruktur/-qualität 4.1 Branchenwettbewerb Die Wettbewerbsintensität ist sowohl bei den Fitnesszentren als auch bei den Sonnenstudios sehr hoch. Auf diesem Markt gibt es – wie in anderen Bereichen auch – sowohl Potenzial für Discount- als auch Premiumangebote. Die Betreiber der Studios stehen vor der Wahl, entweder ihre Unternehmen mit Qualität u.a. im Sinne von Qualifikation, Fachkompetenz, Betreuungs- und Erlebnischarakter aufzuladen und so gut zahlende Premiumkunden zu gewinnen. Oder sie setzen auf günstige Preise und positionieren sich eindeutig als Billiganbieter. Der Preismarkt ist dabei schwierig, da hier die Margen immer geringer ausfallen, oft das Potenzial des Marktes nicht mehr ausreicht und der Wettbewerb ruinös wird. Das Spannungsfeld zwischen Qualität und Preis ist in der Fitnessbranche nach Meinung von Experten mittlerweile so groß geworden, dass es auf Dauer im Wettbewerb wohl kaum noch eine Existenz dazwischen geben kann. Vor allem unabhängige Unternehmen versuchen, sich nicht über den Preis zu definieren und sich mit entsprechenden Maßnahmen von der Preisspirale abzukoppeln. Das Vordringen der Ketten und Franchisesysteme in den vergangenen Jahren zeigt allerdings, dass die Geiz-ist-Geil-Mentalität auch bei den Be- 14 suchern von Fitness- und Sonnenstudios um sich greift. So bildeten bei den Sportstudios die unabhängigen Fitnessanlagen 2006 mit 89,6% zwar nach wie vor das mit Abstand größte Segment. Doch die Ketten- und Franchisestudios konnten in diesem Jahr ihre Position weiter ausbauen. Ihr Anteil an der Gesamtanlagenzahl stieg von 9,8% im Vorjahr auf 10,4%. Eine noch deutlichere Sprache spricht die Entwicklung bei den Mitgliedschaften: Inzwischen trainiert fast jedes dritte Mitglied in einem der 578 Ketten- oder Franchisestudios. Diese Entwicklung spiegelt nach Ansicht von Marktbeobachtern die höhere Effizienz, eine bessere Marketing- und Angebotspolitik sowie eine aggressivere Preis- und Konzeptgestaltung wider, die diesen Unternehmen Wettbewerbsvorteile verschafft. 4.2 Fragmentierung 4.2 Fragmentierung Die deutsche Fitnessanlagen- und Solarienlandschaft ist traditionell durch viele einzelne lokale Studioanbieter geprägt und weniger durch überregional tätige Unternehmen. Das beginnt sich zwar mit dem Vordringen von Franchisesystemen und Ketten zu ändern, aber im Vergleich zu Großbritannien oder den USA – dort trainierte schon im Jahr 2000 rund ein Drittel aller Mitglieder in den Anlagen der drei größten Anbieter – ist sie immer noch sehr fragmentiert. © 2007 DSV 304644707 BranchenReport Fitnesscenter, Solarien | 4 Marktstruktur/-qualität Abbildung 13: Größenstruktur der Solarien, Massagesalons, Fitnesszentren u.Ä. (ohne med. Massagen) 2005 Umsatzgröße (in €) Zahl der Unternehmen Anteil (in %) Umsatz1) (in Mio. €) Anteil (in %) 2005 17.500 bis 50.000 2.131 33,6 68,0 6,3 50.000 bis 100.000 1.655 26,1 118,6 11,0 100.000 bis 250.000 1.522 24,0 238,9 22,1 250.000 bis 500.000 657 10,4 229,2 21,2 500.000 bis 1 Mio. 259 4,1 171,5 15,9 1 Mio. bis 2 Mio. 83 1,3 110,5 10,2 2 Mio. und mehr 35 0,6 144,4 13,4 6.342 100,0 1.081,1 100,0 Insgesamt 1) ohne Mehrwertsteuer Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen Bei den Sonnenstudios erzielten 2005 rund 42% der Firmen einen Jahresumsatz von bis zu 100.000 €, während ein Jahresumsatz von über 500.000€ nur von 6% der Unternehmen erreicht wurde. Die andere Hälfte der Betriebe bewegte sich zwischen 100.000 und 500.000€ Umsatz. Einen Anhaltspunkt für die Verteilung der Größenklassen liefert die Umsatzsteuerstatistik. Danach waren im Jahr 2005 deutlich mehr als die Hälfte der Unternehmen des WZ-Codes 93.04.2 in der Umsatzgrößenklasse zwischen 17.500 und 100.000€ angesiedelt. Diese 60% erwirtschafteten aber nur knapp 17% des gesamten Umsatzes der Branche. Umgekehrt waren die rund 0,6% der Firmen in den Umsatzgrößenklassen über 2 Mio.€ für knapp 13,4% des gesamten Umsatzes verantwortlich. 4.3 Differenzierungspotenzial 4.3 Differenzierungspotenzial Um sich im harten Wettbewerb zu differenzieren, müssen die Studios Alleinstellungsmerkmale aufbauen. Dazu zählt vor allem ein erweitertes Angebot an Wellnessleistungen wie Massagen, Saunabetrieb oder Kosmetik und die Kooperation mit Ärzten, Physiotherapeuten oder Krankenkassen in Richtung Gesundheitsprävention. Den Studiobesuchern bietet sich dadurch die Möglichkeit, die Hauptmotive von körperlicher Fitness, Gesundheitsvorsorge und Entspannung unter einem Dach sinnvoll miteinander zu verbinden. In den Fitnessanlagen trägt außerdem gut ausgebildetes Personal, das eine verbesserte Trainingsbetreuung ermöglicht, ebenfalls zur Wettbewerbsdifferenzierung bei. Gleiches gilt für das Angebot einer Kinderbetreuung. Für eine erfolgreiche Positionierung im Markt gewinnen auch Themen wie Marken- 15 führung und Kundenbindung einen immer größeren Stellenwert. Die kleineren Studios müssen die Professionalisierung ihres Angebots ständig vorantreiben, um im verschärften Wettbewerb mit den Großen bestehen zu können. Auch die richtige Standortwahl stellt ein wichtiges Differenzierungsmerkmal dar. Denn für viele Berufstätige ist z.B. entscheidend, ein Studio im Einzugsbereich ihrer Arbeitsstelle zu finden, das sie in der Mittagspause oder direkt nach Feierabend nutzen können. Die Kundschaft der Fitnessanlagen wird vom DSSV in drei Typen unterteilt: sportlich-offen Gesundheitsbewusste, konsum- und imageorientierte Besucher und gewichtsorientierte Verbraucher. Entsprechend dieser Zielgruppen können sich Fitnesszentren mit speziellen Angeboten profilieren und bestimmte Nischen besetzen. Auch für die als Kunden immer wichtiger werdenden „Best Agers“ über 50, die von rund der Hälfte der Studiobesitzer als „Zielgruppe Nr.1“ adressiert werden11, lohnen sich besondere Angebote, beispielsweise kürzere Trainingseinheiten oder Präventions- und Gesundheitskonzepte. Selbst die Eröffnung von Studios direkt in Seniorenresidenzen wird bereits vereinzelt angegangen. Bei den Sonnenstudios gewinnt das Thema Zertifizierung als Differenzierungsmerkmal zunehmend an Bedeutung. Denn 82% der rund 9 Mio. „ambivalenten Nichtnutzer“ von Sonnenstudios – die laut Umfrage12 gerne ihr Lebensgefühl und ihre Gesund11 Body LIFE-Studie 2006/07. 12 Repräsentative Umfrage der HdM Stuttgart unter 1.165 Bundesbürgern, 2004. © 2007 DSV 304644707 BranchenReport Fitnesscenter, Solarien | 4 Marktstruktur/-qualität heit durch die künstliche Besonnung verbessern würden, aber sich vor gesundheitlichen Schäden ängstigen – würden diese Befürchtungen ablegen, wenn sie durch ein Zertifikat mehr Sicherheit hätten. Abbildung 14: Säulen des Erfolgs für Fitness- und Sonnenstudios 1. Standards 2. Marketing/Verkauf 3. Service/Teamwork 4. Management/Controlling Standort Werbe-Mix Beratung Verwaltung Ausstattung Public Relations Betreuung Umfragen Angebot Verkaufsförderung Kommunikation Statistik Mitarbeiter Kommunikation Schulung Kennzahlen Quelle: Body LIFE 5/2006 Trotzdem sind bisher erst knapp 90 Betriebe in Deutschland, also weniger als 2%, vom TÜV oder anderen unabhängigen Stellen geprüft und zertifiziert worden. Bei den Studiobesitzern sehen immerhin mehr als die Hälfte durch eine Zertifizierung die Chance, neue Kunden zu gewinnen und die Zukunft der Branche zu sichern.13 Auch bei den Fitnessanlagen können Zertifizierungen wie das „TÜV-Fitness Siegel" für gesundheitsorientierte Studios Wettbewerbsvorteile bringen. Mit der Einhaltung von einheitlichen Qualitätsmaßstäben soll erreicht werden, dass Fitnesstreibende leichter Zuschüsse von Krankenkassen zu ihren Studiobeiträgen erhalten. Neben der Prüfung der Gerätschaften in den Studios muss ein ganzer Katalog von Anforderungen erfüllt werden, um das begehrte „TÜV-Fitness Siegel" für ein Jahr zu erhalten. So etwa bezüglich Beratung, Qualität der Betreuung, Ausbildung der Trainer, Räumlichkeiten, Hygiene, Sicherheit und Kundenverträge. Bisher entsprechen bundesweit erst knapp 200 Studios diesen strengen Kriterien. Der Preis ist sowohl bei den Fitness- als auch bei den Sonnenstudios kein geeignetes Differenzierungsmerkmal im Wettbewerb. Denn obwohl in beiden Segmenten Discountanbieter auf dem Vormarsch sind und kontinuierlich Marktanteile gewinnen, bedeutet das Einlassen auf die sich ständig weiter abwärts drehende Preisspirale für die unabhängigen Anlagen längerfristig den sicheren Ruin. Bei den Sonnenstudios hat sich allerdings die Einführung von Club-Konzepten, bei denen die Mit13 Befragung von 150 Sonnenstudios durch die HdM Stutt- glieder auf Basis einer Flatrate in verschiedenen angeschlossenen Studios ein Sonnenbad nehmen können, als wirksames Kundenbindungsinstrument erwiesen. 4.4 Ersatzprodukte 4.4 Ersatzprodukte Für den Besuch von Fitness- und Sonnenstudios gibt es zahlreiche Ersatzprodukte. Das fängt mit anderen Freizeitaktivitäten an und hört mit weiteren Formen der sportlichen Betätigung – vom Joggen über Schwimmbadbesuche und die Ausübung von Trendsportarten bis hin zum Nutzen des eigenen Hometrainers – noch längst nicht auf. Ein starker Konkurrent für die Fitnessanlagen ist nach wie vor der Vereinssport, dem immerhin 25 Mio. Menschen in Deutschland nachgehen – mehr als 6-mal so viel, wie es Mitglieder in den Fitnesszentren gibt. Immer mehr Sportvereine richten zudem eigene Fitness- und Gesundheitsstudios ein, um den Bedürfnissen ihrer Mitglieder nach Geselligkeit und sozialer Vernetzung besser zu entsprechen. Auch viele Hochschulen und Großunternehmen betreiben – zum Teil mit Unterstützung ihrer Betriebskrankenkassen – eigene Fitnessanlagen. Bei Aerobic- und Gymnastikkursen stehen auch Volkshochschulen und Erwachsenenbildungseinrichtungen im Wettbewerb mit den kommerziellen Anbietern. Der Besuch im Sonnenstudio kann – bei gutem Wetter – durch das Sonnenbaden in der Natur oder im Freibad ersetzt werden. Konkurrenten sind ebenfalls die Solarien in Schwimmbädern, Saunen, Hotels und Fitnessanlagen sowie Bräunungsgeräte, die zu Hause eingesetzt werden können. Selbstbräuner, in denen ein künstlicher Zucker mit den gart, 2005. 16 © 2007 DSV 304644707 BranchenReport Fitnesscenter, Solarien | 4 Marktstruktur/-qualität Eiweißen in der Hornhaut reagiert und sie dadurch bräunt, sind ein klassisches Ersatzprodukt für das Solarium. Nachdem sich ihre Qualität stark verbessert hat, ist der Markt der selbstbräunenden Lotions 2006 regelrecht „explodiert" und hat sich laut der Marktforschung von AC Nielsen bereits versechsfacht. Alle großen Kosmetikhersteller haben mittlerweile entsprechende Produkte im Angebot und drücken sie mit groß angelegten Werbekampagnen in den Markt. 4.5 Markteintrittsbarrieren 4.5 Markteintrittsbarrieren Für die Einrichtung eines Fitnesscenters oder eines Solariums sind außer einer Gewerbeanmeldung keine weiteren Voraussetzungen nötig. Wer allerdings ein zertifiziertes Studio betreiben und so Wettbewerbsvorteile erzielen will, muss eine entsprechende Aus- und regelmäßige Weiterbildung vorweisen können. Außerdem sind für die Einrichtung mit Geräten bzw. Sonnenbänken erhebliche Investitionen notwendig. Für einen Gerätezirkel müssen z.B. mindestens 40.000€ veranschlagt werden, eher deutlich mehr. Insgesamt – so Experten – ist bei einem herkömmlichen Fitnessclub mit 600 bis 1.500€ Investitionen pro qm Fläche zu rechnen – von der Studioeinrichtung, IT-Ausstattung bis zu den Sportgeräten. Discounterketten gehen dagegen von Anfangsinvestitionen von 300€/qm aus – also bei einem 1.000-qmStudio von rund 300.000€. Die Lizenzgebühren der Franchiseanbieter schwanken zwischen 5 und 30% des Umsatzes, dazu müssen zum Teil noch zusätzliche Werbepauschalen an die Zentralen abgeführt werden. Einige Lizenzgeber verlangen auch feste monatliche Gebühren, unabhängig vom Umsatz. In jedem Fall muss erhebliches Eigenkapital vorhanden sein. So setzt Kieser Training – die Nr. 2 der Branche – Eigenkapital in Höhe von 695.000€ voraus und liegt damit deutlich über dem Durchschnittswert. Neben der Einstiegsgebühr von 30.000€ fallen hier außerdem Franchise- und Werbegebühren von 5 bzw. 2% des Umsatzes an. Das Ende 2005 von der Tennislegende Steffi Graf gestartete Franchisekonzept Mrs. Sporty ermöglicht dagegen einen deutlich günstigeren Start in 17 die Selbstständigkeit. Für die Eröffnung eines der nur 80 bis 200 qm großen Frauenstudios sind mindestens 10.000€ Eigenkapital und eine Gesamtinvestitionssumme von ca. 40.000€ (inklusive Eintrittskapital und Fitnessgeräte) erforderlich. 4.6 Wertschöpfungskette Bei den Sonnenstudios liegen die notwendigen Anfangsinvestitionen ebenfalls niedriger als bei großen Fitnessanlagen. Sunpoint, der Marktführer in Deutschland, verlangt beispielsweise Eigenkapital von mindestens 50.000€ und geht von einer Investitionssumme von 250.000 bis 300.000€ aus – abhängig von Größe, Geräteausstattung und anderen Faktoren. Die Einstiegsgebühr beläuft sich auf 15.000€, die laufenden Franchisegebühren auf 65 € monatlich pro belegter Kabine. Dazu kommt ein Werbebeitrag von 350€ pro Studio und Monat. Die AYK AG, der zweitplatzierte Anbieter im Markt, rechnet mit einer Anfangsinvestition für ein Studio mit 8 Sonnenbänken von 150.000 bis 250.000€. Eigenkapital von 60.000 bis 90.000€ ist erforderlich, die Einstiegsgebühr liegt bei 9.500€. Franchisegebühr und Werbekosten betragen 2 bzw. 1% vom Nettoumsatz. 4.6 Wertschöpfungskette Die Wertschöpfungskette im Bereich der Fitnessanlagen umfasst neben den Herstellern der Geräte in den Studios beispielsweise auch die Sportbekleidungsbranche oder die Erzeuger von Wellnessprodukten im Lebensmittel-, Getränke- und Kosmetikbereich. Die Fitnessanlagen werden aber auch zunehmend in die medizinische Wertschöpfungskette integriert, die von Krankenkassen, Ärzten, freiberuflichen Trainern und Physiotherapeuten bis hin zu Arzneimittelherstellern und Kliniken reicht. Rund um die Sonnenstudios (Umsatz 2005: 1,2 Mrd. €) existiert eine Wertschöpfungskette, die aus Solarienherstellern und -händlern (Umsatz 2005: 120 Mio.€) sowie Dienstleistern für die Wartung, Zertifizierung und Ersatzteilbelieferung (Umsatz 2005: 90 Mio.€) besteht. Aber auch Kosmetikproduzenten, Herausgeber von speziellen Zeitschriften, Modefirmen, Hersteller von Sonnenbrillen oder Erzeuger von Wellnessprodukten sind Teil der Wertschöpfung in Verbindung mit der künstlichen Sonne. © 2007 DSV 304644707 BranchenReport Fitnesscenter, Solarien | 4 Marktstruktur/-qualität 4.7 Insolvenzen 4.7 Insolvenzen 14 Marktbeobachter gehen bei den Fitnessanlagen für 2005 von rund 140 Geschäftsaufgaben aus, was einer Quote von 2,5% entspricht. Die Größe der insolvent gewordenen Studios lag dabei mit durch14 Deloitte, Marktstudie zum deutschen Fitness- und Well- schnittlich 600 Mitgliedern deutlich unter dem Mittelwert für den Gesamtmarkt (761). Es haben also vor allem kleinere Anbieter den Markt verlassen. Etwa 60 kleinere Studios wurden 2005 von Wettbewerbern übernommen, etwa die Hälfte durch die großen Ketten. nessmarkt, 2006. Bei den Sonnenstudios sind 2005 nach Verbandsschätzungen rund 1.000 Unternehmen aus dem Markt ausgeschieden. Die offizielle Insolvenzstatistik15 erfasst den anhaltenden Konsolidierungsprozess bei Fitness- und Sonnenstudios nur unzureichend. Dort sind für den WZ-Code 93.04.2 für das Jahr 2005 nur 140 Insolvenzen gemeldet. Mit 94 Fällen für Januar bis Oktober dürfte diese Zahl 2006 in einer ähnlichen Größenordnung liegen. 16 Creditreform ermittelte im Jahr 2006 für Betriebe im Bereich des WZ-Codes 93.04.2 insgesamt 327 Ausfälle von Unternehmen (Insolvenzverfahren, eidesstattliche Versicherungen). Dies entspricht einem Creditreform-Risiko-Indikator (CRI) von 3,62%, der deutlich über dem Durchschnittswert aller Branchen in Deutschland (2,26%) liegt. Die Branche ist deshalb 2005 in die Risikoklasse 6 „sehr hohes Ausfallrisiko“ eingestuft worden. 15 Statistisches Bundesamt, Insolvenzstatistik 2001-2006. 16 Creditreform Rating Branchencheck 2007 "Solarien und Bei 319 betroffenen Unternehmen lag der Jahresumsatz unter 500.000€, 8 hatten einen Jahresumsatz von bis zu 1 Mio.€. Die Firmen wurden in der Rechtsform des Gewerbebetriebs (287), der Einzelfirma (4), der OHG KG (1), der GmbH & Co. KG (1) oder der GmbH (30) geführt. 4 Unternehmen rangieren unter „Sonstige“. Die Anzahl der Unternehmen mit Negativeinträgen betrug im Westen Deutschlands 272 und in den neuen Bundesländern 55. Das Ausfallrisiko hat in den letzten Jahren seit 2003 mit 2,92% zugenommen, der Höhepunkt lag 2005 bei 3,74%. Für 2007 wird wieder ein Wert von 3,62% erwartet. Dies hatte erneut eine Einstufung in die Risikoklasse 6 „sehr hohes Ausfallrisiko“ zur Folge. Massagesalons (ohne medizinische Massagen)". 18 © 2007 DSV 304644707 BranchenReport Fitnesscenter, Solarien | 5 Relative Wettbewerbssituation 5 Relative Wettbewerbssituation 5.1 Wichtige Player 5 Relative Wettbewerbssituation 5.1 Wichtige Player Mit 130 Anlagen lag im September 2006 die INJOY Quality Cooperation aus Dorsten an der Spitze des Rankings nach Zahl der Studios. Bei der Zahl der Mitglieder führte dagegen McFit Fitness (70 Studios) mit 408.000 Vertragskunden die Top-Liste, gefolgt von der Fitness Company Freizeitanlagen GmbH (102 Studios und 257.312 Mitglieder) und Kieser Training (118 Studios und 237.000 Mitglieder). INJOY rangierte dagegen mit 146.200 Vertragskunden nur auf Platz 4. Trotz stagnierendem bzw. rückläufigem Gesamtmarkt expandierten McFit und die Fitness Company mit aggressivem Marketing und Discountangeboten. Mit hohen Investitionen setzen die beiden Ketten vor allem auf die Strategie der Verdrängung kleiner privater inhabergeführter Studios. Die Fitness Company beschäftigt 950 fest angestellte Mitarbeiter und erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2005/2006 (31.10.) einen Umsatz von 130 Mio.€ (2004/2005: 121 Mio.€). Weitere Anlagen sind bereits im Bau, sodass die Expansion des Unternehmens weitergeht. Der Umsatz von McFit mit Hauptsitz im bayerischen Schlüsselfeld lag 2006 bei etwa 80 Mio.€. Die Kette hat zusammen mit Sportwissenschaftlern ein eigenes Trainings- und Betreuungskonzept entwickelt, das auf Kraft- und Ausdauertraining kombiniert mit passender Ernährung basiert. Anzahl der Studios Kundenzahl 1 INJOY 135 149.200 2 Kieser Training 118 240.000 3 Fitness Company 103 265.000 4 McFit Fitness 68 416.000 5 Elixia 24 80.500 6 Fit24 22 146.200 7 Team World of Fitness 20 33.940 8 Fitness Park Pfitzenmeier 14 36.500 9 Eisenhauer Training 10 29.000 9 19.900 10 American Fitness Bei den Sonnenstudios bestimmen vor allem die beiden Ketten Sunpoint (535 Studios) und AYK (223 Studios) das Bild in Deutschland. Als das größte Sonnenstudiounternehmen Europas betreibt Sunpoint mit Hauptsitz in Pulheim bei Köln 50 systemeigene und 485 unter Franchiseregie geführte Betriebe. Die 4.000 Mitarbeiter erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2005 einen Umsatz von 205 Mio.€. Abbildung 17: Top-Anbieter bei den Sonnenstudio-Ketten - Stand: Ende 2005 Rang Unternehmen Quelle: Deloitte/eigene Recherchen, Stand Dezember 2006 Sunpoint 535 2 AYK AG 223 3 Étéson 100 4 Ihr Sonnenstudio 100 5 Solarent 30 6 Sunshine Solarien 26 7 Mc Sun 16 Die Rösrather AYK AG brachte es 2005 auf einen Umsatz von 45 Mio.€. Nach einem eher verhaltenen Wachstum in den letzten beiden Jahren sollen bis Ende 2010 rund 80 neue Sonnenstudios im In- und Ausland eröffnet werden. Mit der Entwicklung neuer Betriebstypen wie dem „AYK Ministudio“ oder dem „Premium-Konzept im Lounge-Design“ will das Unternehmen neue Märkte erschließen und seine Marktpräsenz erhöhen. Die Einführung des „AYK Qualitätssiegels“ im Jahr 2006 und massive Marketingkampagnen sollen das Vertrauen der Verbraucher stärken. Im Unterschied zu den beiden Discountanbietern McFit und Fitness Company setzen die INJOY International Sports- & Wellnessclubs nicht in erster 19 Zahl der Studios 1 Quelle: eigene Recherchen Abbildung 16: Top-Anbieter bei den Fitnesscenter-Ketten Rang Unternehmen Linie auf den Preis, sondern auf eine starke Betonung der menschlichen Komponente („Human Touch“) und ein konsequentes Qualitätsmanagement. Im Jahr 2005 verzeichnete das Unternehmen mit dieser Strategie ein Anlagenwachstum von 12,9% und ein durchschnittliches Mitgliederwachstum von 14,4% je Club. Künftig soll vor allem die weitere Internationalisierung der Marke vorangetrieben werden, nachdem 2005 bereits weitere Anlagen in Italien, der Schweiz und in Österreich eröffnet wurden. © 2007 DSV 304644707 BranchenReport Fitnesscenter, Solarien | 5 Relative Wettbewerbssituation 5.2 Marktanteile 5.2 5.3 Marktanteile Marketingaktivitäten Auch die Branchenverbände verfügen über keine Übersicht der Verteilung des Fitnessanlagen- und Sonnenstudiomarktes auf einzelne Unternehmen, Ketten oder Marken. Das Beratungsunternehmen Deloitte17 schätzt, dass etwa 40 Anbieter mit mindestens drei Anlagen einen Großteil des Angebotsspektrums in Deutschland abdecken. Die fünf größten Ketten erzielten 2005 bei der Zahl der Mitgliedschaften einen Anteil von 19,7%. Gegenüber dem Gesamtmarkt weisen sie ein deutlich höheres Wachstum auf, gewinnen also weiter Marktanteile hinzu. Den Rang als Marktführer bei den Fitnesscentern machen sich McFit und die Fitness Company gegenseitig streitig. Bei den Sonnenstudios gibt es neben Sunpoint (ca. 10% Marktanteil) und AYK (knapp 4,5%) nach Expertenschätzung noch rund 35 kleinere Franchiseunternehmen mit meist nur wenigen angeschlossenen Betrieben. Außerdem einige lokale Ketten wie die Berliner Solarent, die aber nur regionale Bedeutung haben. 5.3 Marketingaktivitäten Die großen Anbieter versuchen, mit zahlreichen Marketingaktionen neue Kunden in ihre Fitness17 Deloitte, Marktstudie zum deutschen Fitness- und Wellnessmarkt, 2006. 20 und Sonnenstudios zu locken. Ob Werbeaktionen mit Topmodels wie Naomi Campbell (Sunpoint), Sponsoring der Berliner Loveparade (McFit) oder die Nutzung der eigenen Popularität als Sportstar wie bei den Mrs. Sporty-Frauenstudios von Steffi Graf – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Während vor allem die Ketten und Franchisingsysteme zentrale Werbe- und PR-Aktionen bis hin zur Schaltung von TV-Spots durchführen und dafür von ihren angeschlossenen Betrieben monatliche Umlagen erheben, bleiben den unabhängigen Studios solche Möglichkeiten verschlossen. Sie setzen vor allem auf lokale Pressearbeit, Anzeigen in den Printmedien, Handzettel und die eigene Website. Insgesamt – so der DSSV – wird Werbung für die Betreiber von Fitnessanlagen immer wichtiger. Völlig unabhängig von der Anlagenart ist das Werbebudget in 2006 durchweg gestiegen, im Branchendurchschnitt auf 7,5% vom Netto-Umsatz. Am stärksten war der Anstieg bei den gemischten Anlagen. Hier werden inzwischen 7,6% vom Umsatz für Werbung ausgegeben (2005: 5,9%). Offensichtlich mit Erfolg, denn dieses Segment hatte auch den geringsten Mitgliederrückgang zu verzeichnen. Die Sonnenstudiobetreiber sind besonders stark auf Werbe- und PR-Aktionen angewiesen, da die Kampagnen gegen die gesundheitsschädlichen Auswirkungen von Solarien („Erst braun, dann tot“) © 2007 DSV 304644707 BranchenReport Fitnesscenter, Solarien | 5 Relative Wettbewerbssituation von Ärzten und Patientenschutzorganisationen spürbare Wirkung zeigen. Deshalb haben die Verbände SLS und Photomed unter dem Motto „Ich bin ein Sonnenbanker“ im Oktober 2006 eine gemeinsame Imagekampagne gestartet, in die auch die Sonnenstudios vor Ort als Multiplikatoren mit einem umfangreichen Werbemittelpaket aus Plakaten, Aufklebern, Buttons und T-Shirts einbezogen werden. Dazu kommen Großflächenwerbung und ein zentraler Internetauftritt, da die Kernzielgruppen der Sonnenstudios dieses Medium überproportional nutzen. 5.4 Rentabilität Bisher hat die Branche in ihrem Marketing fast ausschließlich auf eine einzige Nutzungsfunktion der Sonnenbank – das Bräunen – gesetzt. Das soll mit der neuen Kampagne anders werden: Ihre zentrale Botschaft sind die biopositiven Wirkungen der Sonnenbank und die gesundheitlichen Vorteile der Bestrahlung mit UV-Licht. 5.4 Rentabilität Verlässliche Zahlen zur Rentabilität sind bei den großen Anbietern von Solarien kaum zu ermitteln, da die Unternehmen keine Ertragszahlen veröffentlichen. Das Internetportal FranchiseKey nennt allerdings für die drei großen Franchiseketten NettoRenditen: Demnach kommt Marktführer Sunpoint auf 25%, der Branchenzweite AYK, der vor allem mit Produktinnovationen und seiner Zertifizierung wirbt, auf 42% und der Dritte Étéson auf 25%. 21 Bei den Big Playern unter den Fitnesszentren sind keine Angaben über die Rentabilität möglich, da keine absoluten Zahlen veröffentlicht werden. Die von der IHRSA (International Health, Racquet and Sportsclub Association) veröffentlichte Umsatzrendite einer aus dem Ausland auf den deutschen Markt drängenden Billigkette in der Größenordnung von 65% scheint utopisch. 5.5 Produktivität 5.5 Produktivität 2006 lag der durchschnittliche Umsatz je Sonnenstudio beim Branchenführer Sunpoint bei etwa 388.349€. Nach Unternehmensangaben erreichten einige Studios aber auch Spitzenwerte von 500.000 €. Ausgehend von einer durchschnittlichen Mitarbeiterzahl von sieben errechnet sich ein durchschnittlicher Umsatz je Mitarbeiter von 55.478€. Bei AYK betrug der durchschnittliche Umsatz je Studio 225.000€. Ebenfalls unter der Annahme von sieben Arbeitskräften pro Studio ergibt sich hier ein Umsatz je Mitarbeiter von 32.143€. Über Umwege lässt sich für den – an der Anzahl der Studios gemessenen – Branchenführer unter den Fitnesscentern, die INJOY Quality Cooperation, ein durchschnittlicher Umsatz je Studio von 739.660€ errechnen. Die Zahl beruht auf der Unternehmensangabe, dass der eigene Gesamtumsatz pro Anlage 2005 knapp 57% über dem vom DSSV ermittelten durchschnittlichen Branchenwert pro Anlage lag. Der Franchisekette zufolge lag der je Mitglied erzielte Umsatz bei rund 596€, demnach also etwa 23% über dem vom DSSV für die Branche ermittelten Wert. Bei der an Mitgliedern gemessenen größten Fitnesskette, McFit Fitness, erzielten die 1.100 Mitarbeiter 2006 einen Umsatz pro Kopf von 72.727€. Bei der nach den gleichen Kriterien zweitgrößten Fitnesskette, der Fitness Company Freizeitanlagen GmbH, erwirtschafteten die fest angestellten Mitarbeiter im Geschäftsjahr 2005/2006 einen erwarteten Umsatz pro Kopf von 136.842€. © 2007 DSV 304644707 BranchenReport Fitnesscenter, Solarien | 6 Bilanzkennziffern/spezifische Branchenkennzahlen 6 Bilanzkennziffern/spezifische Branchenkennzahlen 6.1 Branchenrentabilität 6 Bilanzkennziffern/spezifische Branchenkennzahlen 6.1 Branchenrentabilität Die Umsatzrentabilität der Branche lag 2005 im Durchschnitt bei 6,8%. Von dem 2003 erlittenen deutlichen Einbruch haben sich die Fitnesscenter und Solarien weitgehend erholt. Zwar ist die Konsolidierungsphase noch nicht ganz abgeschlossen, aber die Ertragslage kann zumindest als zufrieden stellend bezeichnet werden. Mit der 2006 eingesetzten Belebung der Konsumnachfrage dürfte sich die Rentabilität der Branche weiter verbessern. 2005 erreichten die Fitnesscenter nach Auswertungen des Branchendienstes der Sparkassen-Finanzgruppe eine Umsatzrentabilität von 8,4%. Das ist eine Steigerung um mehr als 31% im Vergleich zum Vorjahr (6,4%). Den höchsten Wert von 12,4% bei dieser Kennziffer schafften die Betriebe mit einem jährlichen Umsatz zwischen 0,1 Mio.€ und 0,25 Mio. €. Im Gegensatz zu früheren Jahren, in denen die kleineren Unternehmen in der Regel eine deutlich niedrigere Rentabilität als ihre größeren Wettbewerber erreichten, haben sich die Kennziffern 2005 – soweit erfasst – über die Größenklassen hinweg einander angeglichen. 22 Etwas anders sieht es bei den Sonnenstudios aus. In diesem Segment wurde 2005 eine durchschnittliche Umsatzrentabilität von 4,6% erreicht. Das entspricht einem geringfügigen Rückgang gegenüber dem Vorjahr (2004: 4,7%). Auch im Vergleich zum Basisjahr 2002 (4,8%) ist die Rentabilität rückläufig. Die tendenzielle Verbesserung der Ertragslage ist erstaunlich, da die Zahl der Mitglieder in deutschen Fitnesszentren 2005 um 10% zurückging. Allerdings erweitern die Betriebe ihr Angebot zunehmend um Wellnessanwendungen, die neue Kunden anziehen und höhere Einnahmen pro Kunde bringen sollen. Auch die Sonnenstudios verzeichneten 2005 einen Umsatzrückgang von 10 bis 15%. Dies schlug sich klar auf die Ertragslage nieder. Insgesamt herrscht in der Branche ein starker Preiswettbewerb, der die Unternehmen zu Kosteneinsparungen zwingt. Den Fitnesscentern ist es 2005 gelungen, den wichtigsten Kostenfaktor, den Personalaufwand, konstant auf 25,1% zu halten. © 2007 DSV 304644707 BranchenReport Fitnesscenter, Solarien | 6 Bilanzkennziffern/spezifische Branchenkennzahlen Abbildung 22: Erfolgskennzahlen - in %, alle Unternehmen Fitnesscenter Sonnenstudios, Solarien 2002 2003 2004 2005 2002 2003 2004 2005 12,7 10,5 11,2 13,5 11,2 3,3 13,1 11,9 Umsatzrentabilität 6,3 5,7 6,4 8,4 4,8 -0,9 4,7 4,6 Betriebsrentabilität 10,4 8,8 8,9 11,0 6,0 -1,1 6,5 5,0 Cashflow-Rate 17,3 15,1 14,8 16,3 16,7 11,0 13,6 13,2 Rohertragsquote 93,6 94,2 94,2 94,9 97,0 97,0 97,0 96,9 Personalaufwandsquote 23,2 24,6 25,1 25,1 19,8 22,6 23,0 24,3 9,0 8,5 7,8 7,9 11,1 10,4 8,7 8,0 20,1 21,3 20,7 19,3 20,7 25,7 24,0 24,3 Gesamtkapitalverzinsung Abschreibungsaufwandsquote Mietaufwandsquote Zinsaufwandsquote 3,9 3,8 3,5 3,9 3,1 3,5 2,6 2,5 Umsatz je Beschäftigten (in 1.000 €) 37,1 30,9 32,3 38,1 - 29,6 - - Pro-Kopf-Ertrag (in 1.000 €) 35,4 28,3 30,0 30,7 - 20,6 - - Quelle: Branchendienst der Sparkassen-Finanzgruppe Eine weitere Professionalisierung der Mitarbeiter zahlte sich aus. So erhöhte sich der Umsatz pro Beschäftigten auf durchschnittlich 38.100€, ein Anstieg um fast 18% im Vergleich zum Vorjahr (2004: 32.300€). Der Pro-Kopf-Ertrag stieg binnen Jahresfrist um 2,3% auf 30.700€ (2004: 30.000€). Der durchschnittliche Umsatz je Mitglied lag nach den jüngsten Erhebungen des DSSV bei rund 485€. Einsparungen schafften die Fitnesscenter beim zweitwichtigsten Kostenblock, der Miete. So sank im Jahr 2005 die Netto-Durchschnittsmiete laut DSSV von 5,25€/qm (2004) auf 4,87€/qm. In der Folge ging die Mietaufwandsquote nach den Erhebungen des Branchendienstes der Sparkassen-Finanzgruppe im Durchschnitt auf 19,3% zurück. Das waren rund 6,8% weniger als 2004 (20,7%). Warum sich die Rentabilität bei den Solarien und Sonnenstudios verschlechtert hat, wird auch durch einen Blick auf die Kosten klar. So sind die Personalkosten 2005 mit einem Anteil von 24,3% im Vergleich zum Vorjahr (2004: 23%) gestiegen. Das entspricht einem Plus von 5,7%. Im Vergleich zum Basisjahr (2002: 19,8%) sind die Personalkosten sogar um 22,7% gestiegen. Beim zweitwichtigsten Kostenblock, den Mieten, waren die Solarien und Sonnenstudios mit ihren Sparanstrengungen ebenso wenig erfolgreich. 2005 lag die Mietaufwandsquote hier bei 24,3%, im Gegensatz zu 24,0% im Vorjahr. Das entspricht einer Steigerung um 1,3%. Negativ zu Buche schlugen auch die gestiegenen Energiekosten. 23 Ein Vergleich mit der Musterkostenkalkulation des DSSV zeigt, dass die Branche bei den Personalkosten durchaus im grünen Bereich liegt. Denn der Verband weist eine Quote von 32% als optimal aus. Nach Berechnungen des Branchendienstes der Sparkassen-Finanzgruppe liegen sowohl die Fitnesscenter als auch die Sonnenstudios mit Werten von 25,1 und 24,3% noch darunter. Bei den Mieten liegen allerdings beide Segmente über dem optimalen DSSV-Wert von 16%. 6.2 Finanzierungsstruktur 6.2 Finanzierungsstruktur Die Eigenkapitalquote ist in beiden Branchensegmenten seit Jahren konstant bei 0,0%. Das ist ein absolut unbefriedigender Wert. Im Vergleich dazu hat der Branchendienst der Sparkassen-Finanzgruppe für alle in der „DSGV-Diagnose Mittelstand“ untersuchten Unternehmen einen Wert von 4,7% festgestellt. Die kurzfristige Verschuldung – also die Kreditlaufzeit bis zu einem Jahr – ist bei den Fitnesscentern von 33,4% in 2002 auf 30,4% in 2005 zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahr (34,3%) ist die Kennziffer sogar um mehr als 10% gesunken. Dagegen ist die kurzfristige Verschuldung bei den Sonnenstudios von 30,7% in 2002 auf 40,3% in 2005 deutlich gestiegen. Für den gesamten Betrachtungszeitraum entspricht das einem Zuwachs von mehr als 31%. Während sich die Finanzierungslage für die Fitnesscenter also freundlicher gestaltet, wird sie für die Sonnenstudios angespannter. © 2007 DSV 304644707 BranchenReport Fitnesscenter, Solarien | 6 Bilanzkennziffern/spezifische Branchenkennzahlen 6.3 Zahlungsverhalten 6.3 Zahlungsverhalten Die Debitorenlaufzeit ist 2005 bei den Fitnesscentern leicht auf 0,7 Tage (2004: 1 Tag) gesunken. Kunden in den Sonnenstudios werden praktisch keine Zahlungsziele zugestanden. Gleichzeitig ist die Kreditorenlaufzeit bei den Fitnesscentern auf 99,6 Tage (2004: 109,1 Tage) zurückgegangen. Bei den Sonnenstudios ist diese Kennziffer drastisch auf 64,4 Tage gefallen (2004: 120 Tage). Auffällig ist, dass die Kreditorenlaufzeit bei den Fitnesszentren über der Marke von 90 Tagen liegt. Diese Marke gilt als kritisch, weil sie auf eventuell bestehende Liquiditätsprobleme hinweist. So kann ein Grund für eine sehr hohe Kreditorenlaufzeit in 24 der fehlenden Skontierung aufgrund eines überzogenen Kreditrahmens liegen. Eventuell werden auch preisgünstige Bezugsquellen einfach nicht genutzt. Dagegen hat sich die Kreditorenlaufzeit bei den Sonnenstudios wieder deutlich auf die Marke von 30 Tagen zubewegt, die normalerweise die Inanspruchnahme von Skonti erlaubt. 6.4 Investitionen 6.4 Investitionen Die Investitionsquote ging in beiden Branchensegmenten um einen Prozentpunkt zurück. Während die Kennziffer bei den Fitnesscentern 2005 auf 2,5% nachgab, ging sie bei den Sonnenstudios auf 1,7% zurück. © 2007 DSV 304644707 BranchenReport Fitnesscenter, Solarien | 6 Bilanzkennziffern/spezifische Branchenkennzahlen Abbildung 25: Entwicklung der Investitions- und Selbstfinanzierungsquote (Zentralwert) in % Fitnesscenter Investitionsquote Selbstfinanzierungsquote Sonnenstudios, Solarien 2002 2003 2004 2005 2002 2003 2004 2,4 1,9 2,6 2,5 2,0 2,3 1,8 2005 1,7 329,4 369,7 283,8 413,7 230,8 95,9 266,3 285,6 Quelle: Branchendienst der Sparkassen-Finanzgruppe Auffällig ist, dass die Investitionsneigung bei den umsatzstärksten Fitnesscentern größer ist als bei den kleinen und mittleren Unternehmen. So stieg die Investitionsquote bei den Anbietern mit einem Jahresumsatz von 0,5 bis 2,5 Mio.€ von 2,7% in 2004 auf 3,0% in 2005. Demgegenüber lag die Investitionsquote bei den Fitnesscentern mit einem Jahresumsatz von 0,1 bis 0,25 Mio.€ in 2005 bei 2,2% (2004: 2,1%). Die Zahlen korrespondieren mit den Erkenntnissen des DSSV. Der Verband hat festgestellt, dass die „Big Actors“ in der Regel ihre Fitness- und Cardiogeräte wesentlich früher austauschen als die kleineren Konkurrenten. Der Grund: Hochpreisanlagen setzen bei der Qualitätssicherung vor allem auf die ständige Verbesserung und Erneuerung ihrer Geräteausstattung. Bei den Fitnesscentern ist ein Trend zur Verbesserung der Selbstfinanzierung festzustellen. Investitionen werden also immer seltener fremdfinanziert. Mit 413,7% übertraf die Selbstfinanzierungsquote bei den Fitnesscentern 2005 den Wert des Krisenjahres 2003 (369,7%). Im Vergleich zum Vorjahr legte die Kennziffer um fast 46% zu. 6.5 Cashflow Auch bei den Sonnenstudios ging die Selbstfinanzierungsquote 2005 auf 285,6% (2004: 266,3%) nach oben. Damit lag sie deutlich über der Kennziffer des Krisenjahres 2003 (95,9%). Ihre Investitionen finanzierten die Sonnenstudios 2005 – so eine Branchenumfrage des Photomed-Verbandes unter 50 Mitgliedern – zu 68% über das Instrument Leasing, gefolgt von Kauf (54%) und Kredit mit 52% (Mehrfachnennungen waren möglich). 6.5 Cashflow Das gleiche Phänomen lässt sich auch bei den Solarien und Sonnenstudios feststellen. Hier lagen die Umsatzstärksten 2005 mit einer Investitionsquote von 4,4% ebenfalls deutlich über dem Durchschnitt der Branche. 25 Nach den Berechnungen des Branchendienstes der Sparkassen-Finanzgruppe sind alle drei CashflowKennziffern für die Fitnesscenter 2005 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. © 2007 DSV 304644707 BranchenReport Fitnesscenter, Solarien | 6 Bilanzkennziffern/spezifische Branchenkennzahlen Die Cashflow-Rate (Cashflow/Gesamtleistung) legte auf 16,3% (2004: 14,8%), der Cashflow 1 (Cashflow/kurzfristiges Fremdkapital) auf 65,4% (2004: 51,7%) und der Cashflow 2 (Betriebsergebnis + Abschreibungen/Fremdkapital – flüssige Mittel) auf 16,6% (2004: 16,3%) zu. Die Gründe hierfür liegen wahrscheinlich in der Verbesserung der Rentabilität, die ein wichtiger Cashflow-Treiber ist. Bemerkenswert ist vor allem der Anstieg des Cashflow 1 binnen Jahresfrist um mehr als ein Viertel seines Wertes. Durch diese Steigerung können die Fitnesscenter ihren Zahlungsverpflichtungen wieder 26 besser nachkommen. Es sollte aber auch nicht übersehen werden, dass die Cashflow-Rate und der Cashflow 2 unter den Werten des Ausgangsjahres 2002 liegen. Genau umgekehrt hat sich die Lage bei den Sonnenstudios entwickelt. Hier waren alle drei Kennziffern rückläufig. Die Cashflow-Rate sank auf 13,2% (2004: 13,6%), der Cashflow 1 auf 55,8% (2004: 65,8%) und der Cashflow 2 auf 21% (2004: 23,0%). Auch hier war die Entwicklung des Cashflow © 2007 DSV 304644707 BranchenReport Fitnesscenter, Solarien | 6 Bilanzkennziffern/spezifische Branchenkennzahlen 1 am augenscheinlichsten. Der Rückgang betrug binnen Jahresfrist 15,2%. 6.6 Kapitaleffizienz 6.6 Kapitaleffizienz Nach den Berechnungen des Branchendienstes der Sparkassen-Finanzgruppe ist der ROI bei den Fitnesscentern 2005 im Vergleich zum Vorjahr (6,1%) deutlich auf 8,2% gestiegen. Bei den Sonnenstudios fiel der ROI 2005 mit 8,6% (2004: 8,4%) ebenfalls besser aus. Im Vergleich zum Ausgangsjahr 2002 hat die Rentabilität der Investitionen in beiden Marktsegmenten zugenommen. Aufschluss über die Kapitaleffizienz gibt auch das Verhältnis des Betriebsgewinns zum kurzfristigen Fremdkapital, also das dynamische Betriebsergebnis. Mit 28,7% lag die Kennziffer 2005 bei den Fitnesscentern ebenfalls über dem Wert von 2002 (24,3%). Analog war die Entwicklung bei den Sonnenstudios. Sie erzielten im Schnitt 2005 ein dynamisches Betriebsergebnis von 21,0%. 2002 waren es noch 17,4%. 27 © 2007 DSV 304644707 BranchenReport Fitnesscenter, Solarien | 7 Exogene Faktoren / Rahmenbedingungen 7 Exogene Faktoren / Rahmenbedingungen B Im Unterschied zu den Sonnenstudios wird der Betrieb von Fitnessanlagen kaum durch spezielle gesetzliche Regeln eingeschränkt. B In den Solarien ist 2007 mit europäischen Vorschriften in Form von Altersbeschränkungen oder Sicherheitsmindeststandards zu rechnen. B Die Erhöhung der Umsatzsteuer zum 1. Januar 2007 führte zu einer Verteuerung der Verträge mit den Kunden. B Steigende Personalkosten durch gesetzliche Vorschriften und erhöhte Energieausgaben stellen weitere exogene Faktoren dar, die sich negativ auswirken. 7 Exogene Faktoren / Rahmenbedingungen Während der Betrieb von Fitnessanlagen von speziellen gesetzlichen Regeln nicht betroffen ist, kämpfen die Sonnenstudio-Unternehmen mit einer ganzen Reihe von Problemen auf diesem Gebiet. So gibt es derzeit verschiedene Ansätze, sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene, den Betrieb und die Nutzung von Solarien gesetzlich oder über Normen zu regulieren. Das Jahr 2007 wird nach Ansicht von Beobachtern für den deutschen Markt vermutlich einen entscheidenden Einschnitt in dieser Richtung bringen. Da in einigen europäischen Ländern die Branche sehr viel restriktiver staatlich reguliert ist als heute in Deutschland, befürchten sie eine „Anpassung nach unten“ in Form von Altersbeschränkungen für Solarienbesucher und eine gesetzlich vorgeschriebene Einhaltung von Mindeststandards. Betroffen sind alle Unternehmen von der Erhöhung der Umsatzsteuer von 16 auf 19% zum 1 Januar 2007, die zu einer Verteuerung der Verträge mit den Kunden führt. Ob diese zusätzliche Belastung an die Kunden weitergereicht werden kann und ob daraus ein Sonderkündigungsrecht begründet ist, war zunächst umstritten. Inzwischen hat sich diese Frage aber zugunsten der Anlagenbetreiber entschieden. Die generelle Forderung der Branche18 nach einem ermäßigten Mehrwertsteuersatz für die „Investitionen der Studiobesucher in die eigene Gesundheit“, die den Krankenkassen erhebliche Kostenersparnisse bringen, konnte bisher allerdings noch nicht durchgesetzt werden. 18 28 Zu den exogenen Faktoren für die Unternehmen zählen auch die Kosten für den Betrieb der Studios. 2006 sind die Personalkosten erneut leicht angestiegen. Eine der Ursachen ist die Erhöhung der Ausgaben für Aushilfskräfte, da mit der Zustimmung des Bundesrates zum Haushaltsbegleitgesetz ab dem 1. Juli 2006 die Pauschalabgaben für die 400-€-Jobs von 25 auf 30% zunahmen. Der Rentenversicherungsbeitrag für diese in der Branche in großer Zahl beschäftigten Kräfte stieg von 12 auf 15%, in der Krankenversicherung erhöhte sich der Beitrag von 11 auf 13%. Alles in allem bedeutet dies, dass sich die Kosten für einen Mini-Jobber von monatlich 500€ auf 520€ verteuert haben. Die Energiekosten sind 2006 nach einem erheblichen Preisanstieg im Vorjahr mit einem Anteil von 6,4% des Nettoumsatzes gleich geblieben. Bei der Betrachtung der Energiekosten/qm zeigt sich, dass die Studiobetreiber 2006 für Strom, Gas, Wasser im Durchschnitt 2,04€/qm aufwenden mussten – gegenüber 2005 ein Anstieg um 0,17€. Positionspapier der Fitnessinitiative Deutschland, 2006. © 2007 DSV 304644707 BranchenReport Fitnesscenter, Solarien | 8 Chancen/Risiken 8 Chancen/Risiken B Mit der längerfristigen Veränderung der Altersstruktur in der deutschen Bevölkerung ergeben sich sowohl Risiken als auch Chancen. B Die Branchenkrise in den letzten Jahren bietet die Chance für eine Marktbereinigung und -gesundung, die bei einem wieder wachsenden Verbraucherinteresse künftig erhebliche Wachstumsmöglichkeiten verspricht. B Die Solarienbranche leidet sehr stark unter den öffentlichen Kampagnen von Ärzte- und Verbraucherorganisationen gegen das Hautkrebsrisiko durch die künstliche Besonnung. B Die Zertifizierung von Fitness- und Sonnenstudios ist zwar kostenaufwendig, bietet aber die Chance für einen Vertrauensgewinn und die Erschließung neuer Kundenpotenziale. 8 Chancen/Risiken Die demografische Entwicklung in Deutschland birgt für die Fitness- und Solarienbranche sowohl Risiken als auch Chancen. Bis zum Jahr 2050 wird die Einwohnerzahl insgesamt spürbar um 7,5 Mio. abnehmen. Gleichzeitig werden die Menschen immer älter und damit steigt auch das Durchschnittsalter der Bevölkerung. Zudem wird sich das Renteneintrittsalter erhöhen. Das Risiko für die Fitnessbranche liegt vor allem darin, dass durch diese Entwicklung die Zahl der potenziellen Kunden schrumpft. Bei einer gleich bleibenden Reaktionsquote von 6% reduziert sich das Mitgliederpotenzial für die Studios um ca. 450.000 bis zum Jahr 2050. Fitness- und Bräunungsstudios, die heute und auch in Zukunft verstärkt die Zielgruppe der 20bis 49-Jährigen ansprechen, müssen dabei mit dem stärksten Rückgang rechnen. Gleichzeitig wird die Gruppe der über 60-Jährigen in den kommenden Jahren zahlenmäßig anwachsen. Wer sich heute schon als Anbieter für die Zielgruppe 60+ qualifiziert, hat gute Chancen zur Gewinnung von Kunden aus dieser Zielgruppe. Zumal die Menschen in Zukunft länger fit bleiben müssen, um das Rentenalter zu erreichen und dann ihren Lebensabend genießen zu können. Die Gruppe der über 60-Jährigen hat also ein starkes Argument, die Angebote von Fitness- und Sonnenstudios, möglichst in Verbindung mit Wellness- und Gesundheitsleistungen, nachzufragen. Für entsprechend aufgestellte Studios ergeben sich mit auf diese Zielgruppe zugeschnittenen Angeboten gute Chancen am Markt. Die Krise der Branche in Deutschland (bei gleichzeitigem Boom in einigen anderen europäischen und außereuropäischen Ländern) wird inzwischen von Experten auch als Chance für eine Marktbereinigung und -gesundung gesehen, die bei wieder wachsendem Verbraucherinteresse künftig erhebliche Wachstumsmöglichkeiten verspricht und – spät, aber doch noch – den Anschluss an den Wellnessboom bringen kann. Vor allem gut geführte Studios, die den gestiegenen Anforderungen der Kunden Rechnung tragen und neue Trends aufgreifen, haben hervorragende Erfolgschancen. Die Solarienbranche leidet sehr stark unter den öffentlichen Kampagnen von Ärzte- und Verbraucherorganisationen gegen das Hautkrebsrisiko durch die künstliche Besonnung und das vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) öffentlich in Erwägung gezogene gesetzliche Verbot des Sonnenstudiobesuchs für Jugendliche, wie es in etlichen anderen Ländern bereits besteht. Diese Diskussion trägt stark zur Verunsicherung von potenziellen Kunden bei und ist eine der Ursachen für den starken Besucherrückgang. Mögliche Beschränkungen durch den Gesetzgeber stellen ein erhebliches Risiko für die Branche dar. Neue Solarien, die nicht nur das Bräunen in den Mittelpunkt des Sonnenstudiobesuchs rücken, sondern auch die Bildung von Vitamin D3, bieten – verbunden mit entsprechenden Marketingmaßnahmen – die Chance zur Gewinnung von gesundheitsbewussten Kunden. Denn verbunden mit dem zu seltenen Aufenthalt im Freien und zu starken Sonnenschutzmaßnahmen kommt es in der Bevölkerung zunehmend zu Vitamin-D-Mangelerscheinungen mit negativen Konsequenzen für die Zellund Knochengesundheit. Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D3 wirkt sich positiv auf die Stabilität der Knochen (Osteoporose-Vorsorge) sowie die Gesundheit von Herz, Gefäßen und Zellen des menschlichen Körpers aus.19 Chancen bieten sich ebenfalls durch den Einsatz von Sensoren in den Solarien, die für jeden Kunden individuell die UV-Empfindlichkeit der Haut messen und die Strahlenmenge entsprechend regulieren. 19 29 Positionspapier von JK-Marketing. © 2007 DSV 304644707 BranchenReport Fitnesscenter, Solarien | 8 Chancen/Risiken Die Zertifizierung von Sonnenstudios, für die z.B. am „Runden Tisch Solarien“ im Jahr 2003 von Vertretern der Solarienbranche und dem Bundesamt für Strahlenschutz Richtlinien besprochen wurden, bringt zwar erst einmal Kosten mit sich und ist deshalb ein Risikofaktor. Vor allem, wenn sie vom Gesetzgeber verbindlich gemacht wird. Andererseits bieten sich aber auch Chancen, durch ein anerkanntes Prüfsiegel das verloren gegangene Vertrauen von Kunden und Interessenten zurückzugewinnen und so neue Marktpotenziale zu erschließen. Dies gilt ähnlich auch für die Betreiber von Fitnessanlagen. Hier ist es zwar nicht der Gesetzgeber, der eine Zertifizierung fordert, sondern z.B. Krankenkassen, die eine Übernahme der Kosten für ihre Mitglieder von der Einhaltung verbindlicher Mindeststandards abhängig machen. Studiobetrieben, die eine Erfüllung dieser Anforderungen nachweisen, bietet sich die Chance zur Vereinbarung von Kooperationen und zur Gewinnung neuer Kundenkreise. 30 © 2007 DSV 304644707 BranchenReport Fitnesscenter, Solarien | 9 Branchennews-Trends-Prognosen 9 Branchennews-Trends-Prognosen B Zunehmendes Gesundheitsbewusstsein und der Wellnesstrend bieten Fitnessanlagen und Sonnenstudios, die sich darauf rechtzeitig einstellen, neue Wachstumschancen. B Durch Angebotsdiversifikation können neue Kundengruppen erschlossen, durch professionelle Betreuung und Mitarbeiterqualifikation Mitglieder gehalten werden. B Bei einer Fortsetzung der 2006 begonnenen positiven Konjunkturentwicklung im Inland ist für 2007 eine Belebung der Nachfrage in den Fitnessanlagen und Sonnenstudios zu erwarten. 9 Branchennews-Trends-Prognosen Das gestiegene Gesundheitsbewusstsein der Bundesbürger ist ein wesentlicher Grund für den Trend zu mehr Sport. Körperliche Bewegung wird als Ausgleich zum Stress im Alltag, zur Verbesserung des Gesundheitszustands und zur Steigerung des Wohlbefindens gesehen. Für jeden zweiten Mann (51%) und 46% der Frauen ist es wichtig, sich regelmäßig körperlich zu betätigen. Vor allem die unter 40-Jährigen treiben intensiv Sport. Je höher die berufliche Stellung, umso wichtiger wird der Erhalt der körperlichen Fitness. 27% der Berufstätigen nutzen ihre Freizeit u.a. dazu, sich durch Sport für den Beruf fit zu halten. Gleiches gilt für Wellness: Entspannung, innere und äußere Balance sind weiterhin gefragt. Schon lange ist Wellness nicht mehr nur ein Thema für die Schönen, Reichen und Gesunden, die sich luxuriös verwöhnen lassen. Vor allem Frauen, die Angehörigen der gehobenen Schichten und höher Gebildete sind offen für Wellnessdienstleistungen und -produkte.20 Der Wellnessboom der letzten Jahre wird auch von Sonnenstudios und Fitnesszentren verstärkt aufgegriffen. In allen Segmenten hat sich der Anteil der „wellnessfokussierten“ Anlagen erhöht und wächst weiter. Die größte Steigerung war dabei im Segment der Multifunktionsanlagen zu beobachten: Hier wuchs der Anteil der Anlagen mit „Wellnessfokussierung“ von 49,7% in 2004 auf 78,5% in 2006. Vor allem das ältere Publikum weiß einen entsprechend gestalteten Wellnessbereich zu schätzen. Angesichts der Veränderung der Alterspyramide wächst die Erkenntnis: Der Einzelne muss mehr Eigenverantwortung übernehmen, wenn er ein lan20 ges Leben bei guter Gesundheit wünscht. Zunehmend sind die Konsumenten bereit, vorbeugende Maßnahmen für Gesundheit und Wohlbefinden aus Eigenmitteln zu finanzieren. Aber auch von den Bestrebungen der Krankenkassen, präventive Maßnahmen zum Gesundheitserhalt zu fördern, werden die Wellness- und Fitnessanbieter langfristig profitieren. Aus diesem Umfeld leiten sich die guten Prognosen für die Branche und der Optimismus der Betreiber ab. Über alle Anlagenarten erwarten insgesamt ca. 95% der Unternehmen für 2007 eine positive oder zumindest gleich bleibende Geschäftsentwicklung wie im Vorjahr. Die kommerziellen Fitnessanlagen und Sonnenstudios verfügen – das hat die Vergangenheit immer wieder gezeigt – über eine enorme Flexibilität bei der Angebotsgestaltung und Kundenansprache. Seit der Boomphase zu Beginn der 1980er-Jahre hat sich das Image der Branche vollständig gewandelt und allgemeinen gesellschaftlichen Trends angepasst. So selbstverständlich und „cool“, wie es vor 20 Jahren noch war, seine Muskeln in Sportstudios zu stärken und den eigenen Körper in Solarien zu bräunen, so verwurzelt ist die moderne Fitnessanlage heute im Bewusstsein der Verbraucher als Gesundheits- und Präventionsdienstleister. Alle Voraussetzungen für eine wirtschaftliche Erholung beider Branchen sind vorhanden: Fitness und Bräune besitzen ein durchweg positives Image und hohes Ansehen auch im gesundheitspräventiven Bereich. Durch Angebotsdiversifikation wurden neue Kundengruppen erschlossen. Die Anlagen halten ein hohes Niveau an professioneller Mitgliederbetreuung. Durch gute Mitarbeiterfortbildungen reagieren die Betreiber auf geänderte Anforderungen in Management und Kundenbetreuung. Für 2007 sind die Betreiber in beiden Branchen deshalb optimistisch und gehen davon aus, dass der Boden der Konsolidierungsphase mittlerweile erreicht ist. Bei einer Fortsetzung der positiven Konjunkturentwicklung im Inland ist mit einer weiteren Belebung der Nachfrage zu rechnen. Repräsentativbefragung des Marktforschungsinstituts TNS Emnid. 31 © 2007 DSV 304644707 BranchenReport Fitnesscenter, Solarien | 10 Weiterführende Praxis-Hinweise 10 Weiterführende Praxis-Hinweise Die Sparkassen-Finanzgruppe bietet nicht nur fundiertes Branchenwissen. Sie verfügt auch über erstklassige Produktexpertise im Gewerbe- und Firmenkundengeschäft. In diesem Kapitel erhalten Sie praktische Hinweise, welche Lösungen Sie von den Mitarbeitern der Sparkasse erwarten dürfen. le flexible Vertragsgestaltungen mit unterschiedlichsten Optionen bei Vertragsbeendigung. 10.1 Flexibel investieren und modern finanzieren Klassische Leasing-Vorteile Reduzierter Verwaltungsaufwand: Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche! Als LeasingGeber übernimmt Ihre Sparkasse für Sie die Beschaffung, Abschreibung und Verwertung der Fahrzeuge. 10 Weiterführende Praxis-Hinweise 10.1 Flexibel investieren und modern finanzieren Klassische Leasing-Vorteile Heute müssen Finanzierungen vor allem flexibel sein. Denn wer kann sich unnötige Kapitalbindung noch leisten? Deshalb ist Leasing die Chance für mehr Handlungsoptionen im Markt. Gerade für den Mittelstand. Für Investitionen: zehn Leasing-Vorteile im Überblick Liquidität schonen: Gewinnen Sie finanziellen Spielraum! Sparkassen-Leasing heißt: Investieren ohne Kapitaleinsatz. Eigenkapital und Kreditlinie werden geschont. Pay-as-you-earn: Lassen Sie Ihre Investition für sich arbeiten! Leasing-Raten sind monatlich wiederkehrende Zahlungen, die erst ab Nutzung des Leasing-Objektes anfallen und sich deshalb aus den Erträgen erwirtschaften lassen. Feste Kalkulationsgrundlage: Rechnen Sie mit überschaubaren Raten! Leasing-Raten werden für die gesamte Vertragslaufzeit fest vereinbart. Damit haben Sie eine klare Planungsbasis, die Ihre Kalkulation erleichtert. Herstellerunabhängigkeit: Entscheiden Sie nach Ihren Präferenzen! Mit Sparkassen-Leasing haben Sie völlig freie Hand bei der Wahl des geeigneten Investitionsobjektes oder Ihres Wunsch-Herstellers. Nutzen Sie den Barzahlervorteil: Verhandeln Sie in Ihrem Sinne! Sie verhandeln mit Ihrem Lieferanten und treten so als Barzahler auf. Dann erst treten wir in Ihre Bestellung ein. So erhalten Sie sich alle Optionen der Preisgestaltung. Nutzen Sie betriebswirtschaftliche Vorteile! Sie investieren bilanzneutral und schonen damit Ihre Eigenkapitalquote. Innovation: Bleiben Sie auf dem neuesten Stand! Mit Sparkassen-Leasing nutzen Sie immer die aktuellste Technologie für Ihr Unternehmen. Und zwar ad hoc mit flexiblen Verträgen oder geplant durch Anschlussverträge. Persönliche Beratung: Setzen Sie auf einen vertrauten Partner! Sie arbeiten mit nur einem Partner: Ihrer Sparkasse. Die bietet Ihnen alle Leistungen aus einer Hand. Sie müssen keiner fremden Gesellschaft Rechenschaft ablegen. Und Sie profitieren von einer sehr individuellen, persönlichen Beratung und Betreuung - in allen Phasen der Vertragslaufzeit und darüber hinaus. Sparkassen-Leasing: ideale Lösung für den Mittelstand Flächendeckende Präsenz, Finanzierungskompetenz und Lösungen nach Maß machen die Sparkassen zu einem der führenden Leasing-Anbieter Deutschlands. Und zu dem verlässlichen Partner direkt in Ihrer Nähe, der mit Ihnen gemeinsam die Chancen des Marktes nutzt. Das Know-how Ihrer Sparkasse Jahrzehntelange Finanzierungserfahrung und genaue Marktkenntnisse insbesondere in den Bereichen Auto-Leasing (PKW, LKW, Flotten), ComputerLeasing (Hard- und Software, Netzwerke) und Maschinen-Leasing (Maschinen, Technologie) machen Ihre Sparkasse zu einem starken Partner, der Ihr Investitionsvorhaben professionell und persönlich begleitet. Individuelle Vertragsgestaltung: Bleiben Sie einfach flexibel! Sparkassen-Leasing bietet Ihnen vie- 32 © 2007 DSV 304644707 BranchenReport Fitnesscenter, Solarien | 10 Weiterführende Praxis-Hinweise Ein Ansprechpartner, der Sie bestens kennt Sie nutzen alle Vorteile eines einzigen Ansprechpartners, der Ihr Unternehmen und das wirtschaftliche Umfeld ganz genau kennt. So erhalten Sie eine moderne und bedarfsgerechte Investitionsfinanzierung nach Ihren Wünschen. Sprechen Sie Ihren Berater an. 10.2 Unternehmensnachfolge: Verkauf in treue Hände 10.2 Unternehmensnachfolge: Verkauf in treue Hände In vielen deutschen Unternehmen insbesondere im Mittelstand fehlt es an tragfähigen Nachfolgelösungen. Modelle zur erfolgreichen Regelung der Nachfolge gibt es einige, der Berater Ihrer Sparkasse unterstützt Sie hierbei. S Finanzgruppe Europaservice Internet: http://europaservice.dsgv.de Internationale Brancheninformationen bietet die Bundesagentur für Außenwirtschaft (http://www.bfai.de) oder, als Kurzüberblick, das Portal der deutschen Außenwirtschaft http://www.ixpos.de (-> Länder und Branchen). Sie finden keinen Nachfolger innerhalb Ihrer Familie? Dann verkaufen Sie Ihre Firma an einen fähigen Mitarbeiter oder erfolgreichen Geschäftspartner. Ihre Vorteile: B Sie haben flüssiges Kapital und können es nach Ihren Vorstellungen investieren und verwalten. B Sie gestalten Ihr Leben frei von unternehmerischen Entscheidungen und Einflüssen. 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Besuchen Sie nexxt-change oder vereinbaren Sie einen Termin mit Ihrem Sparkassen-Berater. 33 © 2007 DSV 304644707 WZ-Code 01.1 85.12.1 52.3 74.2 85.12 52.49.3 15.81 45.42 70.11 24 45.22 72 33.10.4 22.2 52.49.1 52.42, 52.43, 52.49.8 52.46 52.44 31 45.31 40, 41 90 40.11.3, 40.11.4, 40.11.5 33 93.04.2 15.13 93.02 45.43 01.41.2 55.3, 55.4 51.4 51.3 51.8 25 26.2, 26.3 36.1 45.2 20 55.1 50.1 71.1, 71.2 50.2 45.33 85.11, 85.31 70.2, 70.3 45.44 29 27 28.52.1, 28.52.2, 28.6 28.5 74.5 60.21, 60.22, 60.23 85.14.2 74.11 37 74.7 63.3 63.4 28.1 60.24 50.5 17, 18 74.14 71.3 01.2 74.4 29.4 74.12 85.13 Programm der BranchenReports Ackerbau, Obst-, Gemüse- und Weinbau Allgemeinmediziner Apotheken Architektur- und Ingenieurbüros Ärzte Augenoptiker Bäckereien Bautischler und Bauschlosser Bauträger Chemie Dachdeckerei und Zimmerei Datenverarbeitung und Datenbanken Dentallbore Druckgewerbe Einzehlhandel mit Blumen und Pflanzen Neu im Programm Einzelhandel mit Bekleidung, Schuhen und Sportartikeln Einzelhandel mit Metallwaren, Bau- und Heimwerkerbedarf Einzelhandel mit Möbeln Elektrizität Elektroinstallation Energie- und Wasserversorgung Entsorgung Erneuerbare Energien Neu im Programm Feinmechanik und Optik Fitnesscenter, Solarien Neu im Programm Fleischereien Frisör- und Kosmetiksalons Fußboden- und Fliesenleger Garten- und Landschaftsbau Gastronomie - Speisen und Getränke Großhandel mit Konsumgütern Großhandel mit Lebensmitteln Großhandel mit Maschinen Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren Herstellung von Keramikprodukten Herstellung von Möbeln Hoch- und Tiefbau Holzgewerbe - ohne Herstellung von Möbeln Hotellerie Kfz-Handel Kfz-Vermietung Kfz-Werkstätten Klempner und Installateure Krankenhäuser, Heime Makler und Immobilienverwalter Maler, Lackierer und Glaser Maschinenbau Metallerzeugung und -bearbeitung Metallhandwerk Oberflächenveredelung und Wärmebehandlung Personal- und Stellenvermittlung Personenbeförderung Physiotherapie, Massagen Neu im Programm Rechtsberatung Recycling, Umwelttechnik Reinigungsbetriebe Reisebüros und Reiseveranstalter Spedition Stahl- und Leichtmetallbau Straßengüterverkehr Tankstellen Textil- und Bekleidung Unternehmensberatung Vermietung von Maschinen und Geräten Viehzucht Werbung Werkzeugmaschinenbau Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung Zahnärzte Abgeschlossen am: 24.05.2007 Herausgeber: Deutscher Sparkassen- und Giroverband e. V. Verlag: Deutscher Sparkassen Verlag GmbH Redaktion: BranchenDienst der Sparkassen-Finanzgruppe Inhaltlich verantwortlich: Pia Jankowski Deutscher Sparkassen- und Giroverband e. V. Marktservice- und Konkurrenzanalyse Charlottenstraße 47 10117 Berlin Kontakt: Deutscher Sparkassen Verlag GmbH Am Wallgraben 115 70565 Stuttgart Beate Büchmann Telefon 0711 782-1802 Telefax 0711 782-2966 [email protected] Lothar Barthel Telefon 0711 782-1693 Telefax 0711 782-2966 [email protected] Alle Angaben unterliegen sorgfältiger Prüfung. Eine Gewähr kann jedoch nicht übernommen werden. © 2007 Deutscher Sparkassen Verlag GmbH, Stuttgart