Auch dem eiligen Kunden was bieten
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Auch dem eiligen Kunden was bieten
20 neueröffnungen Tesco Metro, London Auch dem eiligen Kunden was bieten Tesco hat mit Tesco Metro ein neues Convenience-Format mitten in London eröffnet, ein Angebot vor allem für die Pendlerströme am Bahnhof London Bridge. Dazu gehört ein separat zu betretender Coffeeshop und eine integrierte hochwertig aufgemachte Bäckerei – beides gehört aber tatsächlich auch zu Tesco. von John Ryan Heute entstehen gerade im urbanen Bereich zunehmend Supermärkte, die nichts mehr zu tun haben mit dem schuhkartonartigen Gebäude mit seinen gleichförmigen Regalreihen und Gängen im Inneren, das wir normalerweise mit diesem Begriff zu verbinden gelernt haben – und das uns nicht unbedingt mehr mit Hochgefühl erfüllt. So ein neuer, individueller Markt ist das neue Tesco-Metro-Format, das im März durch den Umbau eines bereits bestehenden TescoMarktes entstand. Der Umbau fand nach nur 18 Monaten statt, was ein Schlaglicht auf die Dynamik der Format-Entwicklungen bei Tesco wirft. Der Markt befindet sich an der Tooley Street 125 nahe dem Bahnhof London Bridge. 03 2013 stores+shops Die Fassade sieht aus wie ein normaler Tesco-Markt. Wenn man ihn betritt, empfängt einen aber sogleich eine Rolltreppe in das Untergeschoss; der knapp 1.200 qm große Convenience-Supermarkt befindet sich komplett „below street level“. Neben dem Eingang zum Tesco befindet sich gleich der Eingang in den Coffeeshop Tesco Metro, London neueröffnungen 21 Bild linke Seite: Wie aus einem Bild von René Magritte wirken die „Melonen-Lampen“ über der Bäckerei Bild oben links: Der Kuchen wird online am POS bestellt Bild oben rechts: Die Kaffeebar – gegenüber die SB-Blumen Harris + Hoole. Was wie ein separater Coffeeshop wirken mag, ist aber praktisch Teil des Marktes. Das Coffeehop-Unternehmen wurde letztes Jahr unabhängig gegründet, doch Tesco übernahm schnell eine Minderheitsbeteiligung von 49 Prozent. Die Marke hat seitdem auch weitere Standalone-Coffeeshops eröffnet und tritt hier zum ersten Mal in Verbindung mit einem Tesco-Markt auf. Das Café besitzt einen urban-alternativen Look mit recyceltem Holz, Schiefertafeln mit Kreide-Handschrift und einer Theke aus Metall, den man sich so auch im trendigen Williamsburg in Brooklyn vorstellen könnte. Hüte hängen von der Decke Nach einem doppelten Espresso und einem Mandel-Croissant wird es nun Zeit, sich den Tesco-Markt näher anzusehen. Schon beim Hinunterfahren auf der Rolltreppe sieht man den Unterschied zwischen diesem Supermarkt und anderen: Das Storedesign greift dekorative Elemente und Präsentationsformen auf, die man sonst aus dem Modehandel kennt. Von der hohen Decke hängt an langen schwarzen Schnüren eine Gruppe Lampen hinab, die aussehen wie original Bowler Hats. Diese schwarzen Me- 22 neueröffnungen Tesco Metro, London Bild oben: Mittelraummöbel fast wie im Modehandel Bild links: Das Leben on-the-go organisieren lonen wirken, als seien sie aus einem Bild von René Magritte ausgeschnitten und sorgen für einen fast surrealistischen ersten Eindruck. Diese erstaunlichen Lampen, die man vielleicht schon einmal im „besseren“ Modehandel gesehen hat, hängen hier über der „Euphorium Bakery“ im Eingangsgereich direkt neben der Rolltreppe. Der Name legt nahe, man habe es hier mit einer unabhängigen Bäckerei zu tun, doch auch die „Euphorium Bakery“ gehört zu Tesco. Sowohl das Aussehen der Produkte als auch die handwerkliche Präsentation erwecken beim Kunden den Eindruck, als wäre Tesco eine Kooperation mit einem hochwertigen lokalen Bäcker eingegangen – was bedeutet, dass er vermutlich willig sein wird, hier für Brot und Backwaren auch etwas mehr zu bezahlen. Das „Bread of the day“ beispielsweise wird auf einem runden Holztisch präsentiert, den man sich so auch als Mittelraummöbel im Modehandel vorstellen könnte. Für den eiligen Kunden Jeder Sortimentsbereich ist durch wörtliche Bezeichnung darüber klar gekennzeichnet. Die Schrift- und Farbdesigns wechseln, manche sind in weißer Schrift auf Holzleisten, alles auch mit einer gewissen „Nachhaltigkeits-Optik“. Diese schnelle Erkennbarkeit und das ganz auf Convenience eingestellte Sortiment sind abgestimmt auf die Bedürfnisse des gehetzten Pendlers, der, bevor er seinen Zug erwischen muss, noch schnell etwas fürs Abendessen einkauft. Dem tragen auch die Self-Checkouts Rechnung. Das Sortiment besteht aus vielen frisch vorbereiteten Fertig- und Halbfertig- produkten, die zum Beispiel nach „Breakfast – Lunch – Dinner“ sortiert sind. Vieles könnte sofort gegessen werden und hat to-go-Charakter. Doch es gibt auch ein ganz normales Supermarkt-Sortiment, Frische ist allerdings das Hauptmerkmal des Marktes. Abgerundet wird das Food-Sortiment durch ein NonfoodSortiment bestehend aus Gesundheits- und Schönheitsartikeln, dekorativen Dingen und einem kleinen Bereich mit fertigen Blumensträußen – zum Beispiel für die abendliche Verabredung. So ist dieser neue Tesco einer jener urbanen Convenience-Supermärkte, die sehr individuell ausgerichtet sind auf die Bedürfnisse einer urbanen Klientel, die alles Mögliche am liebsten „im Vorbeigehen“ macht. [email protected] CRUISE Cruise – einer der etablierten Luxus- Retailer – verkauft in mittlerweile neun eigenen Stores die Kollektionen internationaler Designer-Kultmarken. Jedes dieser Outlets hat einen eigenen Look. So auch der zuletzt eröffnete Store in Aberdeen. Die Cruise Stores verstehen sich als modische Stil-Galerien. Jeder von ihnen soll die Individualität seiner Kunden in verschiedenen Regionen des Landes widerspiegeln. Der im November 2012 neu eröffnete Cruise Store in Aberdeen, Schottland, ist von Tuw Designs mit verschiedenen Systemen von Visplay ausgestattet worden. Für den klassischen Herren-Bereich wurde ein vertikales Tragsystem in Schwarz ausgewählt, das im Kontrast zu einer mit Rahmen versehenen Rückwand in Weiß steht. Eine spezielle architektonische Wirkung entfaltet das gleiche System auf einem großen Glaspaneel, wodurch die Präsentation vor der Fensterfront zu schweben scheint. Auf Glastablaren, vor hinterleuchteten „Grid 50“-Rahmen werden Herrenschuhe auf exklusive Art präsentiert. Das System ist durch beliebige Anordnung von Warenträgern flexibel für die Inszenierung der Ware und die Anpassung an ein wechselndes Sortiment. 03 2013 stores+shops Foto: Emma Job Stil-Galerie mit Gefühl für Luxus Schuhpräsentation vor hinterleuchteten Wänden