USA in Schock und Trauer
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USA in Schock und Trauer
für Wahrheit und Recht www.wort.lu Telefon: 49 93-1 – Abo-Hotline: 49 93-93 93 Verleger: Saint-Paul Luxembourg Montag, den 17. Dezember 2012 – Jahrgang 164 – Nummer 294 ArcelorMittal im Feuer der Kritik USA in Schock und Trauer Luxemburg. „Der Einheitsstatut ist nur ein Vorwand“, wetterte gestern LCGB-Gewerkschaftssekretär Charles Hennico gegen die Vorgehensweise von ArcelorMittal. Der Stahlkonzern hatte am Freitag den Beschäftigten mitgeteilt, die bisherigen Kollektivverträge zu kündigen und einen neuen gemeinsamen Vertrag für die Arbeiter und Angestellten auszuhandeln. Ende Dezember 2013 müssen die Gespräche abgeschlossen sein. Langstahl-Chef Nico Reuter verwies gestern im LW-Interview auf einen positiven Zeitdruck, den man sich auferlege, um mit der Umsetzung des „statut unique“ voranzukommen und sich den wirtschaftlichen Anforderungen anzupassen. Der LCGB schätzt das Vorgehen hingegen als unhaltbar, sowohl gegenüber den Mitarbeitern als auch dem sozialen Frieden. Charles Hennico wirft dem Stahlkonzern vor, seinen Profit durch Einschnitte bei den Beschäftigten maximieren zu wollen. (BB) Obama reist nach Newtown / Rufe nach strengeren Waffengesetzen werden immer lauter POLITIK Seite 4 Japan: Rückkehr der Liberalen Kämpfen gegen die Finsternis: ein Junge im stillen Gedenken an die Opfer des Schulmassakers in Newtown. Newtown. Gebete, Trauer, Entsetzen – und viele offene Fragen: Die Hintergründe des Schulmassakers mit 27 Toten in den USA liegen auch Tage nach dem Blutbad noch im Dunkeln. Die Polizei räumte am Sonntag ein, dass sie die Motive des 20-jährigen Amokläufers noch nicht kennt. US-Medien berichteten, seine Mutter, die ebenfalls erschossen wurde, sei eine Waffennärrin gewesen und habe ihren Sohn mit auf den Schießstand genommen. Unterdessen werden die Rufe nach strengeren Waffengesetzen in den USA immer lauter. Präsident Barack Obama hat am Abend bei einer Trauerfeier in Newtown gesprochen und Eltern der erschossenen Grundschüler getroffen. Insgesamt starben an der Sandy-Hook-Grundschule in Newtown im Staate Connecticut 20 Kinder und sechs Erwachsene – der Täter richtete sich selbst. Die Kinder waren sechs und sieben Jahre alt. Es war das schwerste Blutbad an einer Schule in den USA. Die Ermittlungen der Behörden gehen nur schleppend voran. „Es gibt noch viele Zeugen, die befragt werden müssen“, sagte Polizeioffizier Paul Vance am Sonntag. Genaue Angaben zum konkreten Tathergang könne er noch nicht machen. Fest stehe nur, dass der schwer bewaffnete Täter am Frei- tag mit Gewalt in Schule eingedrungen sei. Ausdrücklich fügte Vance hinzu: „Wir werden nicht sagen, bis wann wir die Ermittlungen abgeschlossen haben.“ Eindringlich warnte er vor Falschinformation in sozialen Netzwerken. Zusätzliche Aufregung verursachte am Sonntag die Räumung einer vollbesetzten Kirche in Newtown wenige Stunden vor der Ankunft Obamas. Die Polizei bestätigte einen Drohanruf. Ein Sondereinsatzkommando rückte mit einem Spezialfahrzeug an. Nach etwa einer halben Stunde verließen die Spezialisten die Kirche wieder. In der Kirche sind in die- (FOTO: AP) ser Woche Trauerfeiern für mehrere Opfer geplant. Angesichts des Schocks wegen des Massakers wurden die Forderungen nach strengeren Waffengesetzen immer lauter. Der demokratische Politiker Jerry Nadler meinte: „Wenn der Präsident jetzt handelt und einen Kreuzzug anführt, wäre das wunderbar.“ Obama hatte zwar bereits zu „bedeutsamem Handeln, um weitere Tragödien wie diese zu verhindern“ aufgerufen. Doch die Waffenlobby ist extrem mächtig; in über 40 Prozent der US-Haushalte existieren Schusswaffen. (dpa) INTERNATIONAL Seite 6 Le cerf bleu reste sur son élan „Santa Claus is coming ...“ IM FOKUS Luxembourg2007: bilan cinq ans après. „Christmas Parade“ in der Hauptstadt. Italien: Mario Montis politische Zukunft 5 Assad muss um Verbündete bangen 7 Page 2-3 Seite 14 KULTUR Un puzzle en cinq dimensions Jagdgegner demonstrierten LOKALES Le «Musil Marathon» de Guy Cassiers au Grand Théâtre de Luxembourg. Seite 9 Tierschützer forderten in Luxemburg-Stadt die Abschaffung der Jagd. Seite 12 ....................... Leitartikel: Gefährliche Entscheidung POLITIK ........................... ......................... INTERNATIONAL Seite 8 2-3 SPORT 4-8 HB Esch baut Vorsprung weiter aus RadioShack trainiert in Spanien TODESANZEIGEN 3 9-10 Jean-Luc Moerman: nouvelle exposition 10 Streit um den Suhrkamp Verlag 10 ..................... Tokio. In Japan kehrt die Liberaldemokratische Partei LDP nach drei Jahren wieder an die Macht zurück. Die Partei des rechtskonservativen Ex-Premiers Shinzo Abe (58) gewann bei der vorgezogenen Wahl zum Unterhaus am Sonntag laut Prognosen 273 der 480 Sitze. Die Demokratische Partei (DJP) des amtierenden Ministerpräsidenten Yoshihiko Noda erlitt wie erwartet eine schwere Niederlage. Sie stürzte von 233 auf 46 Sitze ab. Viele Japaner nehmen der DJP übel, dass sie die Hoffnungen auf einen politischen Neuanfang nicht erfüllt hat. Der 55 Jahre alte Noda erklärte noch am Wahlabend seinen Rücktritt als Parteichef. Abe wird der nunmehr siebte Regierungschef in Japan in nur sechs Jahren. Er war 2007 nach nur einem Jahr voller Skandale in seinem Kabinett wegen stressbedingter Verdauungsstörungen als Premier zurückgetreten. (dpa) 11-32 19-Jähriger reist ohne Geld um die Welt 15 Gedenken an die Ardennenoffensive 26 NOTDIENSTE 29 ....................... WIRTSCHAFT ......... Bourse de Luxembourg Fernsehprogramm Panorama/Wetter (!4FA51C-abcjea! 33-42 38 39 45 49-52 50 54 56 Luxemburg: 1,30 € – Ausland: 1,50 €