0087 M - Abgeordnetenhaus von Berlin

Transcrição

0087 M - Abgeordnetenhaus von Berlin
Der Senat von Berlin
SenInnSport IV A 3
Berlin, 10.02.2015
9(0)223-2936
[email protected]
0087 M
An den
Vorsitzenden des Hauptausschusses
über
den Präsidenten des Abgeordnetenhauses
über
Senatskanzlei – G Sen –
Zuschüsse an die Berliner Bäder-Betriebe
„Berliner Bäderkonzept 2025“
rote Nummern:
0087 B, 0087 B-1, 0087 C, 0087 D, 1344, 0087 E, 0087 G, 0087 H, 0087 I,
0087 J, 0087 L
Vorgang:
26., 36., 44.,49.,57., 59.,66., 68. und 70. Sitzung des Hauptausschusses
vom 21.11.2012, 12.06.2013, 18.10.2013, 20.11.2013, 05.03.2014,
09.04.2014, 01.10.2014, 12.11.2014 und 10.12.2014
Ansätze:
Kapitel 0510 / Titel 685 06 Zuschüsse an die Berliner Bäder-Betriebe
Kapitel 0510 / Titel 892 01 Zuschüsse an private Unternehmen für Investitionen
abgelaufenes Haushaltsjahr:
2014:
45.000.000 €
5.000.000 €
laufendes Haushaltsjahr:
2015:
45.000.000 €
5.000.000 €
kommendes Haushaltsjahr
2016
Haushaltsplanaufstel€
lung noch nicht erfolgt
€
Ist des abgelaufenen Haushalts- 2014:
jahres:
Verfügungsbeschränkungen:
2015:
Aktuelles Ist (Stand: 07.01.2015):
2015:
Restebildung aus Vorjahr:
2014
Gesamtausgaben:
1
€
€
€
€
€
7.150.0000
€
0 €
1.386.1663 €
45.261.000
13.717.7002
0
0
entfällt
1
Der konsumtive Zuschuss 2014 an die BBB wurde mit Bescheid vom 11.12.2014 aufgrund des Antrags der
BBB vom 28.11.2014 auf Ergänzungsmittel für das Jahr 2014 um 261.000 € erhöht.
2
Davon 12.063.700 € an die BBB Infrastruktur GmbH & Co. KG (BBB Infra) für das Bädersanierungsprogramm
sowie 1.654.000 € als investiver Zuschuss an die Berliner Bäder-Betriebe (BBB).
3
Davon 1.177.166 € an die BBB Infra für das Bädersanierungsprogramm sowie 209.000 € an die BBB als investiver Zuschuss.
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Der Hauptausschuss hat in seiner Sitzung am 20.11.2013 Folgendes beschlossen:
„SenInnSport wird gebeten, dem Hauptausschuss zum 30.06.2014 eine Vorlage zu dem
Entwicklungskonzept 2014 für die Berliner Bäder zu übermitteln.“
Der Hauptausschuss hat in seiner Sitzung am 05.03.2014 zusätzlich Folgendes beschlossen:
„SenInnSport wird gebeten, dem Hauptausschuss zum 30.06. 2014 erneut zu berichten.
Dabei sollen die Auswirkungen der neuen Tarifstruktur dargestellt und Aussagen zu den
Sommerbädern gemacht werden. Zur Unternehmensstruktur sollen die künftigen Aufgaben
berichtet werden. Weiter soll eine Bewertung der Kosten (Sanierungs- und Betriebskosten)
des vorläufigen Sanierungsprogramms vorgenommen werden. Zum Zweck der gewünschten
Standardisierung des Berichtswesens der Berliner Bäder-Betriebe soll im Bericht auch ein
Vorschlag gemacht werden, zu welchen Kriterien und Kennziffern künftig berichtet wird.“
Die Senatsverwaltung für Inneres und Sport hat mit Schreiben vom 12.11.2014 um Fristverlängerung bis zum 28.02.2015 gebeten. Der Hauptausschuss hat in seiner Sitzung am
10.12.2014 die erbetenen Fristverlängerungen bis zur Sitzung am 18.02.2015 gewährt.
Beschlussvorschlag:
Der Hauptausschuss nimmt diesen Bericht zum Berliner Bäderkonzept 2025 zur Kenntnis.
Hierzu wird berichtet:
Übersicht
1
2
Einleitung ................................................................................................................... 3
Berliner Bäderkonzept 2025 – Kurzfassung ............................................................... 4
Ÿ Bäderbetrieb.......................................................................................................... 4
Ÿ Bäderinfrastruktur .................................................................................................. 4
3
Ziele der Bäderpolitik ................................................................................................. 4
4
Berliner Bäderkonzept 2025 ....................................................................................... 5
4.1 Betrieb ....................................................................................................................... 6
Ÿ Künftige nutzerorientierte Bäderstruktur ................................................................ 6
Ÿ Übertragung von Betriebspflichten auf Dritte ......................................................... 7
Vereine ............................................................................................................. 8
Ÿ Organisation und Personalentwicklung.................................................................. 8
Ÿ Tarife ..................................................................................................................... 9
Ÿ Künftige Aufgaben der BBB Infra .........................................................................10
4.2 Bäderinfrastruktur .....................................................................................................11
Ÿ Instandhaltungsstau .............................................................................................11
Ÿ Bedarfsabfrage Bäder ..........................................................................................11
Ÿ Vorhalten einer öffentlichen Bäderinfrastruktur als Aufgabe des Landes Berlin...12
Ÿ Ableitung für eine künftige öffentliche Bäderinfrastruktur .....................................12
Hallenbäder und Sommerbäder .......................................................................12
Freibäder (Naturbäder) ....................................................................................14
Ÿ Teilweise Fortführung des Bädersanierungsprogramms im Bestand....................15
4.3 Umsetzungsvorschlag ...............................................................................................15
Ÿ Betrieb ..................................................................................................................15
Personal ..........................................................................................................15
Finanzielle Situation der BBB ab 2016 .............................................................15
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Ÿ Bäderinfrastruktur .................................................................................................16
A
5
6
7
8
9
10
1
Bau (Ersatzbau) eines Multifunktionsbades am Standort Mariendorf als
Pilotprojekt (365-Tage Sport- und Freizeitbad) .........................................16
Standortauswahl ..............................................................................................16
Skizze als erste Grundlage ..............................................................................17
Grundsätze des Betriebskonzepts ...................................................................18
Entwicklungsziel: Versorgung sichern und Kosten senken ..............................18
Zeitplanung ......................................................................................................19
Bädervergleich .................................................................................................20
B Bau eines Multifunktionsbades am Standort Pankow (bisheriges
Sommerbad Pankow) als weiteres Neubauprojekt (365-Tage-Freizeit- und
Wellnessbad) ............................................................................................21
Standortauswahl ..............................................................................................21
Planungsskizze ................................................................................................21
Grundsätze des Betriebskonzepts ...................................................................22
Entwicklungsziel: Versorgung sichern und Kosten senken ..............................22
Zeitplanung ......................................................................................................23
C Perspektiven für weitere Standorte ...........................................................23
D Fortsetzung der Bädersanierung ...............................................................23
Vorschlag für künftige Standards der Berichterstattung an das Abgeordnetenhaus .23
Abstimmung mit den Nutzerinnen und Nutzern, dem Landessportbund Berlin und den
Regionalen Beiräten .................................................................................................24
Kostenauswirkungen auf Privathaushalte und/oder Wirtschaftsunternehmen ...........25
Auswirkungen auf die Zusammenarbeit mit dem Land Brandenburg ........................25
Flächenmäßige Auswirkungen und Auswirkungen auf die Umwelt ...........................25
Auswirkungen auf den Haushaltsplan und die Finanzplanung ..................................25
Einleitung
Der Senat hatte im Jahr 2008 das Konzept „Versorgung mit Bäderangeboten gewährleisten
– Bäderkonzept fortschreiben“ (siehe Drucksache 16/1336 vom 02.04.2008) beschlossen
Das Abgeordnetenhaus hatte dieses Konzept zur Kenntnis genommen. Der Hauptausschuss
hat in seiner Sitzung am 12.11.2013 gebeten, zum 30.06.2014 eine Vorlage zu dem Entwicklungskonzept 2014 für die Berliner Bäder zu übermitteln. Die Senatsverwaltung für Inneres und Sport hat mit Schreiben vom 12.11.2014 um Fristverlängerung bis zum 28.02.2015
gebeten. Der Hauptausschuss hat in seiner Sitzung am 10.12.2014 die erbetenen Fristverlängerungen bis zur Sitzung am 18.02.2015 gewährt.
Nachfolgend wird als weitere Fortschreibung das Berliner Bäderkonzept 20254 vorgelegt.
Bereits mit Schreiben an den Hauptausschuss vom 20.02.2014 – rote Nr. 0087 E – wurden
in einem ersten Zwischenbericht eine Analyse der Bädersituation und erste strategische Ansätze zum Bäderkonzept vorgelegt.
Dieser Bericht berücksichtigt die Abstimmungen zur geplanten neuen Bäderstruktur und zur
Initiierung von zwei Neubauprojekten im Bezirk Tempelhof-Schöneberg sowie in Pankow mit
den Regionalen Beiräten und dem organisierten Sport. Die Vorstellungen zur geplanten
neuen Bäderstruktur hat der Aufsichtsrat der Berliner Bäder-Betriebe (BBB) am 31.03.2014
behandelt. Der hierzu gefasste Beschluss bildet die Grundlage im nachfolgenden Bäderkonzept 2025.
4
Die Folgerungen und Perspektiven werden teilweise bis ins Jahr 2025 dargestellt
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2
Berliner Bäderkonzept 2025 – Kurzfassung
Ÿ
Bäderbetrieb
Der Senat erwartet von den BBB, dass der eingeleitete Weg zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit der BBB konsequent weiterverfolgt wird. Es wird gemeinsam mit den Berliner BäderBetrieben (BBB) der künftige Zuschussbedarf für den Haushaltsplan 2016/17 geprüft werden. Die Aufrechterhaltung des gesellschaftspolitisch gesteuerten Leistungsangebotes der
BBB ist dabei vor dem Hintergrund der vorhandenen Haushaltssituation zu betrachten.
Die Aufteilung der Hallenbäder erfolgt künftig konsequent nach Nutzergruppen. Dies bietet
klare Vorteile für alle Beteiligten. Das Personal der BBB wird optimal eingesetzt, indem insbesondere bei der Wasseraufsicht das Engagement des Sports genutzt wird.
Die Vorschläge der zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der BBB bei der Senatsverwaltung für Inneres und Sport im Jahr 2012 eingesetzten verwaltungsübergreifenden Arbeitsgruppe (AG BBB)5 werden mit dem Ziel umgesetzt, die Bäder zu erhalten und Ressourcen
zu schaffen, um insbesondere anstehende Sanierungen beginnen und nicht steuerbare
Ausgabenerhöhungen kompensieren zu können. Es werden steuernde Anreize geschaffen,
um bestimmte Vorgaben des Landes Berlin („Leistungen der BBB für den Zuschuss“) zu
erfüllen. Weiter werden Vorschläge der AG BBB und des Vorstands umgesetzt, um die Einnahmen zu verbessern und die Ausgaben zu reduzieren.
Ÿ
Bäderinfrastruktur
Der Senat erwartet den Erhalt des Wasserflächenangebotes der BBB in Hallen- und Sommerbädern zur Erfüllung der öffentlichen Daseinsvorsorge und zur Gewährleistung der unentgeltlichen Nutzung durch Schulen, Vereine und Kindertagestätten im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben. Es besteht die grundsätzliche Bereitschaft, im Rahmen der finanzpolitischen Vorgaben und der Haushaltsgesetze ab 2016 weiterhin in die Bäderinfrastruktur zu
investieren. Neben weiterhin notwendiger laufender Instandhaltung, Attraktivierung und einer
wirtschaftlich vertretbaren energetischen Sanierung im Bestand prüft der Senat den Bau
neuer Bäder, um die Wirtschaftlichkeit der Bäder zu verbessern.
Zur Vermeidung einer Kapazitätsverknappung und zur Verbesserung der Infrastruktur prüft
der Senat einen schwerpunktmäßigen Neubau bzw. einen Ersatzbau zeitgemäßer Bäder auf
Grundstücken der BBB Infrastruktur GmbH & Co. KG (BBB Infra).
3
Ziele der Bäderpolitik
Der Senat erwartet, dass die vorhandenen Wasserflächen in Berliner Schwimmbädern zur sportlichen Betätigung, Erholung, Gesunderhaltung und Entspannung für
die Angehörigen aller Bevölkerungsgruppen weiterhin angeboten werden. Die Nutzung der Schwimmbäder ist unentgeltlich sicherzustellen für
1. Schulen im Rahmen des von ihnen erteilten obligatorischen Schwimmunterrichts
sowie, unabhängig von der Trägerschaft, im Rahmen der außerunterrichtlichen
und ergänzenden Förderung und Betreuung in den Jahrgangsstufen 1 bis 6 gemäß § 19 des Schulgesetzes,
2. förderungswürdige Sportorganisationen für ihren schwimm- und wassersportlichen Übungs-, Lehr- oder Wettkampfbetrieb und
3. Kindertagesstätten.
5
Senatsverwaltung für Inneres und Sport sowie Senatsverwaltung für Finanzen
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Darüber hinaus soll gewährleistet bleiben, dass mindestens 50% der in Hallenbädern vorhandenen Wasserflächen für das öffentliche Schwimmen (entgeltpflichtige Daseinsvorsorge) auch unter Berücksichtigung der Belange mobilitätseingeschränkter Menschen vorgehalten werden.
Der Senat wünscht eine am Bedarf orientierte und kundengerechte Ausrichtung
des Bäderangebotes Berlins. Hierunter fallen insbesondere verlässliche Öffnungszeiten, die Berücksichtigung des sich ändernden Nutzungsverhaltens und
des demographischen Wandels.
Das Vorhalten einer Bäderstruktur hat einen wichtigen sozial- und sportpolitischen Stellenwert. Öffentliche Bäder dienen der Daseinsvorsorge und der Sicherstellung der unentgeltlichen Nutzung durch den im Bäder-Anstaltsgesetz (BBBG) genannten Nutzerkreis der Schulen, Kindertagesstätten sowie förderungswürdigen Sportorganisationen. Die schonende Bewegungsform im Wasser gewinnt aufgrund der nachweisbaren positiven Gesundheitsförderung einen immer höheren Stellenwert in der Gesellschaft, die vom demografischen Wandel
gekennzeichnet ist.
„Die Anstalt hat ihre Aufgaben nach kaufmännischen Grundsätzen unter Beachtung gemeinwirtschaftlicher Gesichtspunkte sowie unter Berücksichtigung sozial-, umwelt- und
strukturpolitischer Grundsätze zu erfüllen. Die Durchführung der Aufgaben erfolgt mit dem
Ziel einer kostengünstigen, benutzer- und umweltfreundlichen Leistungserbringung“ (§ 3
Abs. 4 BBBG).
Das Land Berlin gewährt den BBB einen Zuschuss, soweit die Anstalt zur Erfüllung ihrer
Aufgaben aus eigener Kraft nicht in der Lage ist (§ 4 Abs. 2 BBBG).
4
Berliner Bäderkonzept 2025
Mit der Umsetzung des Bäderkonzeptes 2025 verfolgt der Senat das Ziel, ein für alle
Teile der Bevölkerung attraktives Angebot zur Erhaltung der Gesundheit der Bevölkerung anzubieten, das auch nachhaltig den veränderten Ansprüchen der vielfältigen Berliner Bevölkerungsmilieus gerecht wird.
Weiteres Ziel ist die Verbesserung und Sicherung der Bedingungen für das obligatorische Schulschwimmen der Schülerinnen und Schüler sowie für den Übungs-,
Lehr- oder Wettkampfbetrieb der Berliner Sportorganisationen.
Politische Vorgaben und Forderungen zum Bäderbetrieb müssen einhergehen mit den vorhandenen oder zur Verfügung gestellten Mitteln. Mit den Strukturüberlegungen der BBB ist
die Frage zu beantworten, welcher Handlungsbedarf zur nachhaltigen Beseitigung der aktuellen strukturellen Probleme existiert und welche Verfahrenspläne für eine auskömmliche
Grundversorgung einerseits sowie eine attraktive und zukunftsfähige Bäderlandschaft andererseits vorzulegen sind. Hierbei ist auch zu berücksichtigen, dass die Alterung der Gesellschaft sich fortsetzt. Sowohl der Anteil als auch die Anzahl älterer Menschen in Berlin stiegen in den letzten zehn Jahren deutlich an. Diese Entwicklung wird sich nachweislich bis
2025 beschleunigt fortsetzen.
Um die Versorgung der Berlinerinnen und Berliner mit öffentlichen Bädern auch langfristig
sicherzustellen, wird geprüft, die Bäderlandschaft Berlins strukturell zu verändern. Die Veränderungen in unserer Gesellschaft und der demografische Wandel erfordern hierbei auch
barrierefreies Planen und Bauen. Hierbei sind die Handbücher „Design for All“ der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt neben den rechtlichen Rahmenvorgaben angemessen zu berücksichtigen.
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Um die Ziele des Senats bei möglichst stabilen laufenden Zuschüssen an die BBB zu erreichen, ist es nicht ausreichend, weiterhin ausschließlich zu sanieren. Das Bädersanierungsprogramm hat gezeigt, dass sich der Umfang der notwendigen Maßnahmen in der Regel
weitaus größer zeigte, als ursprünglich geplant war.
4.1
Betrieb
Der Senat erwartet von den BBB, dass der eingeleitete Weg zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit der BBB konsequent weiterverfolgt wird, ohne den ortsnahen Versorgungsauftrag außer Acht zu lassen.
Zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der BBB wurde bei der Senatsverwaltung für Inneres und Sport im Jahr 2012 eine verwaltungsübergreifende AG BBB gebildet. Diese Arbeitsgruppe hatte das Ziel, Überlegungen anzustellen, um die Bäder zu erhalten und Ressourcen
zu schaffen, um insbesondere anstehende Sanierungen zu beginnen und nicht steuerbare
Ausgabenerhöhungen kompensieren zu können. Es sollten steuernde Anreize geschaffen
werden, um bestimmte Vorgaben des Landes Berlin („Leistungen der BBB für den Zuschuss“) zu erfüllen. Weiter wurden Vorschläge erwartet, die Einnahmen zu verbessern und
die Ausgaben zu reduzieren. Über die Ergebnisse und die eingeleiteten Umsetzungsmaßnahmen wurde dem Hauptausschuss bereits umfänglich berichtet6. Nachfolgend werden
wichtige geplante bzw. bereits durchgeführte Veränderungen ausgeführt.
Ÿ
Künftige nutzerorientierte Bäderstruktur
Die konsequente Aufteilung der Hallenbäder nach Nutzergruppen bietet klare Vorteile für
alle Beteiligten. Das Personal der BBB kann optimal eingesetzt werden, indem insbesondere
bei der Wasseraufsicht das Engagement des Sports genutzt wird. In der nachfolgenden Tabelle wurden die Bäder den jeweiligen Nutzungskonzepten zugeordnet. Die Mischbäder
(Nutzung durch alle Nutzergruppen) mit 25m-Schwimmbahnen werden an bestimmten Tagen im Rahmen eines „Blockzeitenkonzeptes“ nur von Schulen und Vereinen genutzt. Hier
wird besonders darauf geachtet, dass diese Tage mit den im Umkreis liegenden Schwimmbädern abgestimmt sind. An diesen Tagen streben die BBB an, dass nur für die Absicherung
der Betriebsaufsicht entsprechendes Personal eingesetzt werden muss. In den Kurs-, Schulund Vereinsbädern obliegen die Eingangskontrolle, Absicherung der Wasseraufsicht und die
Grobreinigung den jeweiligen Vereinen.
Kurs-, Schul- und
Vereinsbäder
-
Schwimmhalle (SH)
Thomas-Mann-Straße
SH Holzmarktstraße
Sport- und Lehrschwimmhalle Schöneberg
SH Forumbad Olympiastadion
Stadtbad (StB) Wilmersdorf
II (Fritz-Wildung Straße)
StB Tempelhof
Mischbäder
(inklusive Kombibäder)
Öffentlichkeitsbäder
7
-
StB Mitte –James Simon –
-
SH Ernst-Thälmann-Park
-
SH Fischerinsel
-
StB Tiergarten
7
-
-
Kombibad (KB) Seestraße
-
-
StB Charlottenburg
7
– Neue Halle –
KB Spandau Süd
-
Wellenbad am Spreewaldplatz
StB Schöneberg
– Hans Rosenthal –
StB Charlottenburg
– Alte Halle –
StB Wilmersdorf I (Mecklenburgische Straße)
Paracelsus-Bad
-
-
7
-
6
Bericht SenInnSport – IV A 3/IV A 32 – vom 26.10.2012 an den Hauptausschuss „Berliner Bäder-Betriebe,
Bädersanierungsprogramm – Jahresbericht für das Haushaltsjahr 2012“ (rote Nummer 0087 B) sowie Bericht
SenInnSport – IV A 3 – vom 22.05.2013 „Berliner Bäder-Betriebe, Fortschreibung der Anlage 4 des Berichts
0087 B (rote Nummer 0087 C)“
7
Bäder mit 25m-Becken
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Kurs-, Schul- und
Vereinsbäder
-
-
Mischbäder
(inklusive Kombibäder)
7
SH Baumschulenweg
Kleine SH Wuhlheide (nur
Kursbad)
SH Sportforum Hohenschönhausen
-
StB Spandau Nord
7
SH Hüttenweg
-
StB Märkisches Viertel
Schwimm- und Sprunghalle
im Europasportpark – SSE
(Wettkampfhalle)
-
SH Finckensteinallee
-
KB Mariendorf
KB Gropiusstadt
7
SH Allendeviertel
7
SH Sewanstraße
8
SH Buch
SH Helene-Weigel-Platz
– Helmut Behrendt –
7
SH Zingster Straße
7
SH Kaulsdorf
7
SH Anton-Saefkow-Platz
-
7
Öffentlichkeitsbäder
-
StB Lankwitz
StB Neukölln
-
Schwimm- und Sprunghalle
im Europasportpark – SSE
(Einschwimmhalle)
Grafik 1
Ÿ
Übertragung von Betriebspflichten auf Dritte
Die BBB haben als Modellprojekte Bäder zur teilweisen Bewirtschaftung an Sportvereine und
Dritte überlassen, um in den Bädern eine Ergebnisverbesserung durch in der Regel geringere Personalkosten bei der Betriebs- und Wasseraufsicht zu erreichen.
Die Voraussetzungen sind seit 2002 im BBBG gegeben:
„§ 3
Aufgaben
(1) Die Anstalt hat für Planung, Errichtung, Betrieb, Unterhaltung und Verwaltung von
Schwimmbädern zu sorgen. Insbesondere werden Schwimmbäder zur sportlichen Betätigung, Erholung und Entspannung für die Angehörigen aller Bevölkerungsgruppen angeboten, die Nutzung durch Schulen, Kindertagesstätten und förderungswürdige Sportorganisationen sichergestellt und Angebote für den Hochleistungssport in der Schwimmund Sprunghalle im Europasportpark gewährleistet; § 14 Abs. 2 Satz 2 des Sportförderungsgesetzes bleibt unberührt. ...
...
(3) Zur Verringerung des Zuschussbedarfs der Anstalt darf diese die ihr nach Absatz 1
obliegenden Aufgaben und Pflichten ganz oder teilweise auf Dritte übertragen.“
Daraus folgt nicht zwangsläufig die Verringerung der Zuschüsse Berlins, wenn es zu Einsparungen aufgrund der Übertragung von Betriebspflichten an Dritte kommt. Mit den vorgesehenen Maßnahmen soll sich das operative Ergebnis der BBB verbessern. Maßgebend für
die Höhe der Zuschüsse Berlins ist nach § 4 BBBG die Prüfung, welche Mittel benötigt werden, um die BBB in die Lage zu versetzen, die gesetzlichen Aufgaben zu erfüllen. Die Prüfung erfolgt anhand der Liquiditätsrechnung sowie der operativen und kameralistischen Planungen und Ergebnisse auf der Grundlage des vom Aufsichtsrat beschlossenen jeweiligen
Wirtschaftsplanes.
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Vereine
In der Koalitionsvereinbarung ist Folgendes festgehalten:
„Wir wollen prüfen, inwiefern im Rahmen eines Modellversuches die Übertragung einzelner
Bäder an gemeinnützige Sportvereine ermöglicht werden kann. In diesem Zusammenhang
soll geprüft werden, ob dadurch in Einzelfällen auch ein Angebot ermöglicht werden kann,
das einen regulären Trainings- und Wettkampfbetrieb auch in der Sommerbadesaison ermöglicht.“
Möglichkeiten der Vertragsgestaltung sind:
o
Vertrag zur vorrangigen Nutzung (§ 5 Nutzungssatzung),
o
Vertrag zur eigenverantwortlichen Nutzung durch einzelne Vereine (§ 6 Nutzungssatzung),
o
Pachtvertrag und
o
Pacht- und Betreibervertrag (ausschreibungspflichtig).
Ein erfolgreiches Modell der vorrangigen Nutzung ist z. B. der Vertrag mit dem Wasserfreunden Spandau 04 e. V. für das Forumbad Olympiastadion mit Sommerschwimmbecken.
Bereits langfristig (vom 01.10.1994 bis 30.09.2019) ist das Sportbad Britz (Sommerbad) an
die Schwimm-Gemeinschaft Neukölln e. V. Berlin überlassen worden.
Sofern das Schulschwimmen weiterhin gesichert bleibt und die Überlassung nicht zur Verdrängung von Nutzenden (z. B. kleinerer Sportvereine) führt sowie alle haftungs-, personalund versicherungsrechtlichen Fragen geklärt sind, werden die BBB bei entsprechender Bereitschaft und Eignung von Vereinen weitere Modelle prüfen, um das bürgerschaftliche Engagement des selbst organisierten Sports zu nutzen. Um hier Fortschritte zu erreichen, erfolgte am 02.04.2014 eine Informationsveranstaltung der Senatsverwaltung für Inneres und
Sport für interessierte Sportorganisationen unter Beteiligung des Landessportbundes Berlin,
des Berliner Schwimmverbandes und der Sprecher der Regionalen Beiräte, um die rechtlichen Grundlagen zu beschreiben und zu bekunden, dass eine ernsthafte Bereitschaft besteht, dieses Modell zu prüfen. Es liegen Interessenbekundungen von mehreren Vereinen
vor. Mit einem Verein (Wasserfreunde Spandau 04) wurden Verhandlungen für eine vorrangige und eigenverantwortliche Nutzung geführt, die noch nicht abgeschlossen sind. Aktuell
werden Verhandlungen zur Übertragung der Schwimmhallen Holzmarktstraße (Berliner
Wasserratten 1889), Baumschulenweg (Schwimm-Gemeinschaft Neukölln Berlin) und Wilmersdorf II (Schwimm-Club Poseidon Berlin mit weiteren Vereinen) geführt.
Ÿ
Organisation und Personalentwicklung
Eine moderne Bäderstruktur setzt eine leistungsfähige Managementstruktur voraus. Die
Verwaltung der BBB ist noch von suboptimalen Strukturen und geringer „IT-Durchdringung“
in den Geschäftsprozessen gezeichnet. Bereits im Sommer 2013 wurde der Umbau der
Verwaltung begonnen, der in 2014 möglichst abgeschlossen werden soll. Restriktionen des
Tarif- und Personalvertretungsrechts und die Verknappungen von qualifizierten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern am Arbeitsmarkt führen zu längeren Veränderungszeiträumen.
Nunmehr wird ein Personalentwicklungskonzept umgesetzt, das bisherige Defizite (Führungskompetenz, Professionalisierung IT-gestützter Geschäftsprozesse und Verbesserung
kaufmännischer Grundlagen) berücksichtigt. Dabei soll ein ausgewogener Mix von Einsatz
interner Dozentinnen und Dozenten sowie Foren für den Erfahrungsaustausch (voneinander
Lernen), E-Learning und webinar (web 2.0) sowie externer Dozentinnen und Dozenten und
Trainerinnen und Trainer zum Einsatz kommen. Den Start bildet eine gemeinsam mit der
Verwaltungsakademie Berlin geplante Seminarreihe „Führung und Zusammenarbeit“, die
das Ziel hat, die Führungskompetenzen zu vertiefen, neue Sichtweisen und Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln und eine Vernetzung der Führungskräfte zu fördern.
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Personalabgang der kommenden 10 Jahre
(laut Vertrag / Gesetz; Altersteilzeit in Freistellung nicht enthalten)
Grafik 2 (VBE = Vollbeschäftigungseinheiten)
Langfristig liegt neben der marktgerechten Personalqualifizierung der Schwerpunkt auf der
Schaffung von Strukturen, die den demografischen Wandel und den altersbedingten Rückgang der Belegschaft abfedern. Ohne Gegensteuerungsmaßnahmen werden in den kommenden zehn Jahren von der Stammbelegschaft ohne Sommersaisonkräfte 21 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung und 148 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Badbetrieb ausscheiden. Mit dem strategischen Ansatz, die Versorgungssicherheit an Wasserfläche für den Badebetrieb u. a. über große „Multifunktionsbad-Standorte“ abzusichern, kann
ein wesentlicher Nachbesetzungsbedarfs aufgefangen und die Personalkosteneffizienz deutlich erhöht werden. Den Rest gilt es über die eigene Ausbildung und den Arbeitsmarkt bereitzustellen. So wird auch weiterhin das Ausbildungsengagement der BBB als öffentlicher
Arbeitgeber mit dem Berufsbild „Fachangestellte bzw. Fachangestellter für Bäderwesen“
fortgeführt. Es wird zusätzlich mittelfristig geprüft werden, im Bereich der kaufmännischen
Verwaltung die eigene Ausbildung wieder aufzunehmen.
Ÿ
Tarife
Das neue, zum 01. Januar 2014 eingeführte Tarifsystem hat sich im Kern bewährt. Die über
den Eintrittspreis gesteuerte Entzerrung der Besucherströme fand statt. Folgende Bewertung anhand der bis Ende September 2014 vorliegenden Besucherzahlen kann getroffen
werden.
Einnahme- und Besucherentwicklung
Im Vergleich zu den Einnahmen aus Schwimmbadbetrieb des Vorjahres (per September) ist
ein Umsatzzuwachs von 1,4 % zu verzeichnen. Die ambitionierten Ziele des Wirtschaftsplans wurden bisher nicht erreicht (72,4% der geplanten Einnahmen für den Zeitraum bis
September wurden bisher erreicht), auch bedingt durch einen deutlich besucherschwächeren Sommer. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs konnten die Besucherzahlen
der Hallenbäder nahezu konstant (-0,8 % Besucherrückgang) gehalten werden. Die Sommerbäder dagegen verzeichneten einen deutlichen Besucherrückgang von -32,1 % (Rückgang der Besucherinnen und Besucher mit Ferienpass um -34%). Dies ist auch auf die unbeständige Wetterlage (entgegen der Wettervorhersagen kurze Hochsommerlagen, unterbrochen von Gewittern und Schauerneigungen) zurückzuführen. Ein hierdurch bedingter
Besucherrückgang wurde auch bei anderen Badbetreiberinnen und Badtreibern deutschlandweit beobachtet.
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Kundenzufriedenheit:
Der Wandel der Produktpolitik (Veränderungen in der Nutzung, Öffnungszeiten, Wassertemperatur, Angebote, Tarife etc.) einhergehend mit einer stärkeren Marktausrichtung auf
die Neukundengewinnung, ist für viele Stammgäste, die in der Vergangenheit mit Reformen
kaum bis gar nicht konfrontiert wurden, mit einem Prozess der Gewöhnung verbunden. Dies
spiegelt sich auch in den Kundenresonanzen vielseitig wider.
Bei den aktuellen Tarifen, die viele Besucherinnen und Besucher als hoch empfinden, wird
eine deutliche Leistungssteigerung erwartet. Ausstattungen, Öffnungszeiten und Service
erfüllen diese Erwartungen noch nicht in vollem Maße. Dabei wird häufig noch verkannt,
dass die neue Tarifgestaltung auch deutliche Verbesserungen enthält (Preissenkung durch
den Basistarif, Entlastung von Familien mit mehreren und/oder jüngeren Kindern, Premiumkarte für Vielschwimmerinnen und Vielschwimmer). Mittlerweile zeigt sich die zunehmende
Akzeptanz der Alternative, mit dem günstigen Basistarif [(3,50 €, ermäßigt 2 €), der wochentags von 10:00 Uhr bis 15:00 Uhr in den Hallenbädern gilt (in den Sommer- und Freibädern
findet er keine Anwendung)] unbeschränkt schwimmen zu können.
So sind per September 5,3% der Besucherinnen und Besucher der Hallenbäder aus dem
Haupttarif in den Basistarif gewechselt. Insgesamt besuchen 27,6 % der Gäste die Bäder
zum Basistarif. Zunehmend tritt damit auch der beabsichtigte Steuerungseffekt zur Entlastung der Früh- und Spätstunden zugunsten von Berufstätigen und sportlichen Schwimmerinnen und Schwimmern und zur besseren Auslastung der Bäder in schwächer besuchten Zeiten ein.
Auf Grund vielfach geäußerter Kundenwünsche wurden einige Veränderungen vorgenommen: So wurden 10er und 20er-Karten auch im Kurzzeittarif eingeführt. Im Rahmen von Aktionstarifen, die mit Beschluss des Aufsichtsrates vom 18.12.2014 ab 01.01.2015 als reguläre Tarife in die Tarifsatzung aufgenommen werden, wird der Zuschlag für freizeitorientierte
Bäder erst ab 10.00 Uhr erhoben, so dass ein Frühschwimmen ohne diesen Zuschlag möglich ist. Für die Sommer– und Freibäder findet der Kurzzeittarif auch für das Spätschwimmen
(bis 1 Stunde 30 Minuten vor Badschließung) Anwendung.
Insgesamt zeigt sich, dass die neuen Tarife zunehmend an Akzeptanz gewinnen und die
sich bietenden Möglichkeiten der neuen Preisstruktur verstanden und genutzt werden. Die
Tarifsatzung enthält ein Preissystem, das sich trotz inkludierter Preissenkungen im Basistarif
und für Kinder, in seiner Gesamtheit rechnet.
Ÿ
Künftige Aufgaben der BBB Infra
Die Gründung der BBB Infra ist Teil des Konsolidierungskonzeptes des Senats im Jahr 2006
zur Sicherung der Berliner Bäderlandschaft. Ziel war die mittelfristige Trennung von Infrastruktur und Betrieb der Schwimmbäder. Basis dafür war die Übertragung des Eigentums an
den Bäderliegenschaften und die Möglichkeit, durch erweiterte Nutzungsmöglichkeiten vorhandener Kapazitäten in den Liegenschaften zusätzliche Einnahmen zu generieren. Zur
Vermeidung des Anfalls von Grunderwerbsteuer bei der Übertragung der Grundstücke wurde die Rechtsform der GmbH & Co. KG gewählt.
Nach Übertragung der Bäderliegenschaften hat die BBB Infra die Verwaltung und Entwicklung des Eigentums übernommen. Seit dem Haushaltsjahr 2008 setzt die BBB Infra als Zuwendungsempfängerin und Eigentümerin das Bädersanierungsprogramm im Rahmen der
finanziellen und tatsächlichen Möglichkeiten um. Hingegen blieben die tatsächlich erzielten
Einnahmen aus der Entwicklung von Standorten hinter den Erwartungen zurück.
Angestrebt werden künftig effizientere Strukturen im Unternehmensverbund der BBB durch
die Zusammenführung von Betrieb und Verwaltung der Liegenschaften sowie durch die Einsparung von strukturellen Doppelfunktionen und Kosten. Dazu ist beabsichtigt, die BBB Infra
als reine Vermögensgesellschaft ab 01.06.2015 ohne Personal zu führen.
Seite 10 von 26
4.2
Bäderinfrastruktur
Ÿ
Instandhaltungsstau
Eine Beschreibung des detaillierten Instandhaltungsstaus je Bad wird dem Hauptausschuss
im Zusammenhang mit dem Fortschrittsbericht zum Bädersanierungsprogramm nach vorheriger Behandlung im Senat bis Februar 2015 berichtet werden (Auflage Nr. 41 zum Doppelhaushalt 2014/15).8
Bisher kam es zu langen, sanierungsbedingten Schließungen von Bädern. Bis Ende 2014
stehen bzw. standen drei große Hallenbäder und ein kleines Bad mit einer Kapazität von ca.
900.000 (15 %) Nutzerinnen und Nutzern mehrere Jahre nicht zur Verfügung. Dies schränkt
neben der Kapazität auch die ortsnahe Versorgung deutlich ein. Die gleiche Situation wird
zukünftig durch notwendige umfassende Sanierungen entstehen.
Ÿ
Bedarfsabfrage Bäder
Ziel des Senats ist die Erhaltung der bestehenden Kapazitäten und eine bessere Auslastung
dieser Kapazitäten (Gewinnung zusätzlicher Nutzerinnen und Nutzer), um damit die Deckungsbeiträge der BBB zu erhöhen. Der Kostendeckungsgrad9 von bisher 31,8 % muss
weiter verbessert werden.
Diesbezüglich haben die BBB ein Gutachten eines Sportwissenschaftlers (Prof. Dr. Elk
Franke) zur Sportraum- und Stadtentwicklung10 eingeholt, um abschätzen zu können, wie
eine ideale Bäderlandschaft in Berlin aus sportwissenschaftlicher Sicht im Jahre 2025 aussehen müsste.
Gleichzeitig hat das SINUS-Institut11 für die BBB eine repräsentative Bevölkerungsbefragung
durchgeführt, um festzustellen, welche Bäder im Rahmen der Grundversorgung (Daseinsvorsorge) im Jahre 2025 idealerweise für Berlin erwünscht wären und wie hoch die Zahlungsbereitschaft für die Nutzung solcher Bäder wäre.
Das SINUS-Institut hat die Attraktivität und die Zahlungsbereitschaft für unterschiedliche
Badangebote gemessen. Es wurden unterschiedliche Bädertypen (Module) im unmittelbaren
Vergleich miteinander getestet, um deren Attraktivität begutachten zu können: das klassische (Sommer-) Freibad, das Hallensport- bzw. Fitnessbad, ein Kombi-Freizeitbad (das
ganzjähriges Schwimmen innen und außen ermöglicht und eine Kombination aus Frei- und
Hallenbad darstellt), ein wellnessorientiertes Bad mit Saunalandschaft und schließlich ein
typisches Spaßbad mit Wasserrutschenattraktionen. Da bestimmte Milieus bestimmte BadPräferenzen haben und diese Milieus in verdichteter Weise in bestimmten Wohngegenden
überproportional anzufinden sind, ergeben sich hieraus die Anforderungen an eine gewichtete Verteilung der jeweiligen Badangebote (im Sinne von Modulen) eines Multifunktionsbades
an einem bestimmten Standort bzw. für ein bestimmtes Einzugsgebiet.
Aus den Daten der Marktforschung hat die Hopp & Partner Kommunikationsforschung12 ein
mögliches Umsatzpotential für die Grundversorgung mit Bädern in Berlin für das Jahr 2025
errechnet. Damit könnte Berlin künftig bei einer zeitgemäßen Bäderinfrastruktur mit 2,82
8
„Der Senat wird beauftragt, jährlich über den Fortschritt der Bädersanierung zu berichten und ein Konzept für
den Abbau des Sanierungsstaus der BBB vorzulegen. In dem Konzept sollen außerdem dargestellt werden, wie
die BBB den Betrieb aller Bäder zukünftig gewährleistet und die Wirtschaftlichkeit verbessert wird ohne die bisherigen Vergünstigungen für Schulen, Sportvereine und den Super-Ferienpass zu reduzieren. Der Bericht ist
dem Hauptausschuss und dem Fachausschuss bis spätestens November 2014 vorzulegen. Die aus anderen
Landes-, nationalen und EU-Programmen zusätzlich zum Einsatz kommenden Mittel sind gesondert darzustellen. Der den aktuellen Zuschüssen angepasste Wirtschaftsplan ist rechtzeitig vorzulegen.“
9
Definition des selbsterwirtschafteten Kostendeckungsgrades: Summe aller ausgabewirksamen Aufwendungen
(entgeltpflichtiger und entgeltfreier Bereich) im Verhältnis zu der Summe aller einnahmewirksamen Erträge (ohne
Zuschussgewährung) einer Periode.
10
Exposé von Prof. Dr. Elk Franke, Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Sportwissenschaft
August 2013
11
Sinus Markt- und Sozialforschung GmbH, August 2013 (SINUS-Institut)
12
Potentialanalyse für die Berliner Bäder-Betriebe – Methodenbericht, August 2013
Seite 11 von 26
Nutzungen pro Einwohnerin und Einwohner und Jahr wieder im Bundesdurchschnitt (2,84
Nutzungen pro Einwohnerin und Einwohner und Jahr) liegen. 2013 besuchten die Berlinerinnen und Berliner im Durchschnitt 1,9 Mal pro Jahr eines der Bäder der BBB (Vorjahr: 1,7).
Mit einer partiellen Neuerrichtung von Bädern könnte den Anforderungen des modernen
Sports ebenso wie den Anforderungen der Familien und Erholung suchenden Nutzerinnen
und Nutzern entsprochen werden. Der Betrieb solcher neuer Bäder wäre bei der Beibehaltung der bestehenden Kapazität bei gleichzeitig höherer Akzeptanz, höherer Nutzung und
höheren Einnahmen kostengünstiger.
Ÿ
Vorhalten einer öffentlichen Bäderinfrastruktur als Aufgabe des Landes
Berlin
Der Senat erwartet den Erhalt des Wasserflächenangebotes der BBB in Hallen- und
Sommerbädern zur Erfüllung der öffentlichen Daseinsvorsorge und zur Gewährleistung der unentgeltlichen Nutzung durch Schulen, Vereine und Kindertagesstätten
im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben. Es besteht die grundsätzliche Bereitschaft,
im Rahmen der finanzpolitischen Vorgaben und der Haushaltsgesetze ab 2016 weiterhin in Bäderinfrastruktur zu investieren. Neben einer wirtschaftlich vertretbaren
energetischen Sanierung im Bestand prüft der Senat auch den Bau neuer Bäder,
um die Wirtschaftlichkeit und Attraktivität der Bäder zu verbessern.
„Die Sanierung der Hallenbäder wird insbesondere unter energetischen Gesichtspunkten
fortgeführt. Ziel des Senats ist es, alle Hallen- und Sommerbäder zu erhalten.“ (Richtlinien
der Regierungspolitik 2011-2016).
Wegen der erheblichen Anstrengungen Berlins zur Haushaltskonsolidierung ist ein finanzielles Engagement nur über einen längeren Zeitraum möglich.
Bei einer Förderung ist zu berücksichtigen, dass die Investitionsleistungen Berlins und die
Übernahme von Folgekosten mit dem EU-Beihilferecht vereinbar bleiben. Die Europäische
Kommission hat in ihrer Mitteilung vom 20.12.201113 und dem Leitfaden vom 29.04.201314
unter Ziffer 40 zu erkennen gegeben, dass die Entscheidung zum Freizeitbad Dorsten15 weiterhin Gültigkeit hat. Danach beeinträchtigen Schwimmbäder, die überwiegend von örtlichen
Einwohnern genutzt werden, den Handel zwischen den Mitgliedstaaten nicht. Sofern die
Ausrichtung der BBB nicht auf überregionale und touristische Angebote ausgedehnt wird, ist
deshalb davon auszugehen, dass die Zuschüsse an die BBB wegen der fehlenden Handelsbeeinträchtigung weiterhin keine unzulässige Beihilfe im Sinne des Europarechts darstellen.
Ÿ
Ableitung für eine künftige öffentliche Bäderinfrastruktur
Hallenbäder und Sommerbäder
Zur Vermeidung einer Kapazitätsverknappung und zur Verbesserung der Infrastruktur prüft der Senat einen punktuellen Neubau zeitgemäßer Bäder auf Grundstücken
der BBB Infra.
Um die Versorgung der Berlinerinnen und Berliner mit öffentlichen Bädern auch langfristig
sicherzustellen, wird vorgeschlagen, die Bäderlandschaft Berlins strukturell zu verändern.
Ziel ist es, ein für alle Teile der Bevölkerung attraktives Angebot zur Erhaltung der Gesund-
13
http://ec.europa.eu/commission_2010-2014/president/news/speeches-statements/pdf/communication_de.pdf
http://ec.europa.eu/competition/state_aid/overview/new_guide_eu_rules_procurement_de.pdf
15
Entscheidung der Europäischen Kommission vom 12.01.2001 – SG (2001) D/ 285046
http://ec.europa.eu/eu_law/state_aids/comp-2000/n258-00.pdf
14
Seite 12 von 26
heit der Bevölkerung anzubieten, das auch nachhaltig den veränderten Ansprüchen der sehr
unterschiedlichen Bevölkerungsmilieus gerecht wird.
Wichtiges Ziel ist dabei, die Bedingungen für das obligatorische Schwimmen der Schülerinnen und Schüler sowie den Übungs-, Lehr- und Wettkampfbetrieb der Berliner Schwimmvereine nachhaltig zu verbessern. Dies soll erreicht werden, indem künftig ein Netz von Bädern vorgehalten wird, die ausschließlich Schulen, Vereinen, sowie den Kursteilnehmerinnen
und Kursteilnehmern der BBB zur Verfügung stehen. Weiter ist der nach diesem Konzept
vorgeschlagene Neubau von Schwimmhallen beabsichtigt, die im Wesentlichen diesen unentgeltlichen Nutzergruppen zur Verfügung stehen werden und die an jeden der neuen
Standorte angegliedert werden.
Zentrales Element für die Strukturreform ist es, an gut und barrierefrei erreichbaren Standorten in der Stadt den Bau von neuen Bädern zu prüfen. Die Flächen dafür sind auf den
Arealen der Sommerbäder vorhanden. Es entstünden multifunktionale Kombibäder, die
365 Tage im Jahr nutzbar sind und für die Kundinnen und Kunden große Fixpunkte im Angebot der kommunalen Badelandschaft Berlins darstellen würden (Multibäder). Jeder Standort würde ein individuelles Profil und Image erhalten und sich an den Bedarfsanalysen und
den Konzepttests des SINUS-Instituts orientieren.
Um den Bedarf und die optimale Anzahl an Multifunktionsbädern zu ermitteln, wurde auf
Basis der Marktforschungsdaten eine Einzugsgebietsanalyse für 2025 über das Stadtgebiet
hinweg vorgenommen. Die nachstehende Analyse (die Punkte stellen die erreichbaren
Haushalte dar) unterstellt idealtypisch, dass alle Multifunktionsbäder gleichzeitig am Netz
sind, um sozusagen in der Endausbaustufe die finalen Besuchs- und Umsatzpotenziale
prognostizieren zu können. Berücksichtigt sind in diesem Szenario wiederum auch die existierenden Bäderangebote in den Einzugsgebieten von fünf Kilometern bzw. zehn Kilometern
(für das freizeitorientierte Kombibad) rund um die Multifunktionsbadstandorte.
Grafik 3
Seite 13 von 26
Jeder dieser Standorte kann wesentlich wirtschaftlicher betrieben werden. Es können zeitgleich unterschiedliche Produkte angeboten werden, die einen – über den Tagesverlauf gesehenen – kontinuierlich stabilen Umsatz ermöglichen.
Die Umsetzung dieses Konzepts bietet auch zusätzliche, Ergebnis verbessernde Vorteile.
Ein Neubau
o
o
o
o
kann auf aktuelle Bedürfnisse und Wünsche der Bevölkerung eingehen und dadurch
mehr potentielle Nutzerinnen und Nutzer ansprechen,
ist gegenüber der Sanierung im Bestand ökonomisch und ökologisch nachhaltiger,
kann verhindern, dass Bäder aufgrund aufwändiger Sanierungen jahrelang geschlossen wären und eine temporäre Versorgungslücke entstünde und
wird barrierefrei und generationengerecht gestaltet werden.
In ihrer Gesamtheit können diese Vorteile zum Gästezuwachs führen.
Ausschließliche Sanierungen würden bedeuten, dass die jeweiligen Bäder mitunter jahrelang
nicht zur Verfügung stünden. So war die Schwimmhalle Finckensteinallee bis zur Neueröffnung am 22.08.2014 seit 2006 geschlossen. Mit Neubauten könnte tatsächlich eine ortsnahe, unterbrechungsfreie Versorgung sichergestellt werden. Für die BBB könnten Umsatzausfälle vermieden werden. Die Standorte würden so gewählt, dass sie über eine möglichst
optimale Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr verfügen, aber auch mit dem Auto gut
erreichbar wären. Sie könnten energetisch wesentlich günstiger betrieben werden als jeder
sanierte Altbau. Und sie könnten viel mehr den Ansprüchen der Kundinnen und Kunden genügen, als das die bisherigen Bäder zu leisten imstande sind.
Mit diesem Konzept könnten die BBB höhere Umsätze generieren. Nur so könnte langfristig
ein nennenswerter Eigenanteil in die Aufrechterhaltung der kommunalen Bäderinfrastruktur
Berlins fließen. Das wiederum würde entscheidend dazu beitragen, den Versorgungsauftrag
der BBB – vor allem für das unentgeltliche Schwimmen der Schulen und Vereine – auch
langfristig abzusichern. Und schließlich könnte damit sichergestellt werden, dass die Bäder
mit einem in 2016/2017 anzupassenden konsumtiven Zuschuss des Landes Berlin (siehe
Ziffer 4.3 – Finanzielle Situation der BBB ab 2016), der in den Folgehauhalten nur noch im
Rahmen der Steigerungen des Verbraucherpreisindexes angepasst werden müsste, weiterhin auskommen können, ohne dabei das verfügbare Wasserflächenangebot zu verringern.
Der Senat will bei Umsetzung des Konzeptes das konsumtive Haushaltsrisiko des Landes
Berlin verringern und das Bäderangebot gewährleisten.
Freibäder (Naturbäder)
Seit 2009 erfolgt die Verpachtung der Freibäder unter Übernahme von Instandhaltungsverpflichtungen durch die Pächterinnen und Pächter. Dieses Modell hat sich aus Sicht der BBB,
aber auch für die Pächterinnen und Pächter grundsätzlich bewährt und soll fortgeführt werden. Die Erfahrungen haben bestätigt, dass die Pächterinnen und Pächter bereit sind, Instandhaltungsmaßnahmen durchzuführen und Investitionen vorzunehmen, um die gepachteten Freibäder attraktiver zu machen und ganzjährige Nutzungsmöglichkeiten zu schaffen
Alle Freibadpächterinnen und Freibadpächter haben nach der fünfjährigen Vertragslaufzeit
ihr Optionsrecht für weitere fünf Jahre wahrgenommen. Durch vorgenommene Instandhaltungen und Investitionen wurde in der Regel das äußere Erscheinungsbild der Freibäder
deutlich verbessert und durch die Erweiterung des Angebotes bis hin zur Ganzjahresnutzung deren Attraktivität erhöht.
Obwohl die Pächterinnen und Pächter der Freibäder aus wettbewerbsrechtlichen Gründen
nicht an die Tarifstruktur der BBB gebunden sind, entsprechen die Eintrittspreise in der Regel denen der BBB oder weichen nur geringfügig ab.
Seite 14 von 26
Es ist auch zukünftig vorgesehen, die Freibäder an geeignete und leistungsfähige Interessentinnen und Interessenten mit einem tragfähigen Nutzungskonzept zu verpachten. Hierbei
wird auch geprüft, ob barrierefreie Maßnahmen in Gänze oder in Teilen umsetzbar sind.
Rechtzeitig vor dem Auslaufen der zurzeit bestehenden Pachtverhältnisse werden mit einem
transparenten Verfahren die Neuverpachtungen vorbereitet.
Ÿ
Teilweise Fortführung des Bädersanierungsprogramms im Bestand
Der Senat erwartet, dass weiterhin in die vorhandene erhaltenswerte Bäderstruktur investiert wird, um die Bäder attraktiver und barrierefreier zu gestalten.
Obwohl vorgeschlagen wird, in eine neue Bäderinfrastruktur zu investieren, verbleibt ein
nicht unerheblicher Instandhaltungsstau von rd. 93 Mio. € (Anlage 2). Hinzu kommen Bedarfe für energetische Verbesserungen und Maßnahmen zur Modernisierung und Attraktivierung. Soweit dies haushaltsmäßig möglich sein wird, soll auch künftig in die vorhandene
Bäderstruktur investiert werden, um das Wasserflächenangebot insgesamt erhalten zu können.
4.3
Umsetzungsvorschlag
Ÿ
Betrieb
Personal
Die bisherige Organisationsstruktur der Zusammenfassung der Bäder in drei Regionen wird
zu Gunsten einer kleineren Gebietsstruktur mit Ergebnisverantwortung verändert. Künftig
werden sechs Badmanagerinnen und Badmanager unter der einheitlichen Leitung (Leiterin
bzw. Leiter Betrieb) Bäder die Prozesse von sechs bis acht Bädern koordinieren und auf die
Zielerreichung hin ausrichten. Die so verkleinerte Führungsspanne wird die Reaktionszeiten
auf tagtägliche Anforderungen deutlich verbessern.
Die Soll-Stellenpläne der Bäder werden gegenwärtig unter Berücksichtigung der Richtlinien
der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen (DGfB) überarbeitet. Historische gewachsene Überbesetzungen – vorrangig in Schul- und Vereinsbädern – werden abgebaut. Bisher
pro Bad vorgehaltene Personalreserven werden in ihrem Einsatz flexibler geführt. So sind
diese zwar weiterhin einem Stammbad zugeordnet, können aber bedarfsorientiert schneller
von einem anderen Bad abgerufen werden. Das Ganze wird über eine zentrale Personaldisposition gesteuert, eventuelle regionale Egoismen könnten so überwunden werden.
Der Kundenservice wird verstärkt und als Zeichen der größeren Kundenbindung künftig an
einem stark frequentierten Badstandort lokal vertreten sein.
Wesentlich begleitet wird dieser „Change Management Prozess“ durch den Aufbau eines
Qualitätsmanagements, welches als Organisationseinheit konzeptionell und funktional den
Badbetrieb in Aspekten der Definition von Qualitätsstandards, deren Kontrolle, in Belangen
der Objektsicherheit wie auch in Sachen der Arbeitssicherheit unterstützt.
Finanzielle Situation der BBB ab 2016
Die Wiederinbetriebnahme von drei großen Schwimmhallen im Jahr 2014, Mehrkosten aufgrund von Tarifabschlüssen beim Personal und jährliche erhebliche Preissteigerungen bei
den Sachausgaben könnten nicht ohne eine Einschränkung des Leistungsangebotes kompensiert werden. Das Ziel des Senats ist es jedoch, das Wasserflächenangebot zu erhalten.
Die BBB haben Lösungswege zur Bewältigung dieses Spannungsfeldes aufzuzeigen, die zu
den Haushaltsberatungen 2016/17 diskutiert werden müssen.
Seite 15 von 26
Konsumtive Zuschüsse (Titel 685 06)
Die BBB haben im Aufsichtsrat eine mittelfristige Finanzplanung zur Kenntnis gegeben, die
die erwarteten finanziellen Bedarfe unter Beibehaltung des aktuellen Bäderangebotes fortschreiben. Unter Würdigung dieser Planungen und der jährlichen Risiken eines stark wetterabhängigen Unternehmens sowie weiter notwendiger und möglicher Optimierungen wird der
Senat eine Erhöhung des konsumtiven Zuschussbedarfs von derzeit 45 Mio. € p. a. für die
kommenden Haushaltsjahre 2016/17 prüfen. Für die das Unternehmen kontinuierlich treffenden Preissteigerungen und Tariferhöhungen bei den Personalkosten beabsichtigt der
Senat bei den Bädern vorzuschlagen, den konsumtiven Zuschuss ab dem Haushaltsjahr
2018 mit dem Verbraucherpreisindex zu koppeln16.
Investive Zuschüsse (Titel 892 01)
Die konkreten Maßnahmen einschließlich einer Prioritätensetzung sind im Rahmen der
Haushaltsplanaufstellungen im Einzelnen zu beschreiben. Optimal wäre eine kontinuierliche
rotierende Unterhaltungsplanung der BBB, in der pro Jahr eine bestimmte Anzahl von Bädern instand gesetzt werden. Bei größerem Unterhaltungsbedarf ist in jedem Einzelfall zu
prüfen, ob der Sanierungsaufwand wirtschaftlich zu vertreten ist. Der Senat setzt sich dafür
ein, auch künftig zusätzliche investive Zuschüsse an die BBB zu gewähren.
Ÿ
Bäderinfrastruktur
Der Senat prüft den zeitlich aufeinander folgenden Bau von zunächst zwei Multifunktionsbädern (365-Tage-Bad) an den Standorten Mariendorf (A) und Pankow (B) als Pilotprojekte für mögliche künftige Weiterentwicklungen im Zeitraum 2016 bis 2020. Die
zukünftige Ausrichtung liegt in Mariendorf auf dem Schwerpunkt „Sport und Freizeit“
sowie in Pankow auf dem Schwerpunkt "Freizeit und Wellness".
A
Bau (Ersatzbau) eines Multifunktionsbades am Standort Mariendorf als Pilotprojekt (365-Tage Sport- und Freizeitbad)
Der Aufsichtsrat begrüßte in seiner Sitzung am 31.03.2014 das vom Vorstand vorgestellte
strategische Vorgehen, die Berliner Bäderstruktur zu reformieren, indem neben der weiterhin
erforderlichen Instandsetzung und Sanierung bestehender Bäder künftig auch der Neubau
von „365-Tage-Multifunktionsbädern“ angestrebt werden soll.
Für eine Reform der Berliner Bäderstruktur ist es erforderlich, einen breiten gesellschaftlichen
Konsens herzustellen. Dementsprechend wird erst nach der Vorlage und Erörterung des Bäderkonzeptes im Abgeordnetenhaus eine konkrete Beschlussfassung des Aufsichtsrates über
das Pilotprojekt „Sport- und Freizeitbad Mariendorf“ angestrebt.
Standortauswahl
Nach wirtschaftlicher Standortanalyse ist der Ortsteil Mariendorf sehr gut geeignet, um mit
einem Bad in multifunktionaler Bauart eine neue Grundlage für die Berliner Bäderlandschaft
zu schaffen. Die BBB unterhalten dort in großer Nähe drei Bäder, die jeweils für sich genommen einen hohen Sanierungsbedarf haben. Das 50 Jahre alte Stadtbad Tempelhof an
der Götzstraße hat einen Instandhaltungsstau von 2,04 Mio. €. Das Kombibad Mariendorf
am Ankogelweg ist fast 40 Jahre alt. Aufgrund der gravierenden Schäden, die das Bauwerk
aufweist und nicht zuletzt durch die Erkenntnisse aus den Sanierungen im Bestand, die die
BBB und BBB Infra bei den baugleichen Anlagen in Gropiusstadt und Spandau Süd machen
mussten, ist mit Instandsetzungskosten von ca. 15 Mio. € zu rechnen. Rund 2.200 Meter
Luftlinie vom Kombibad Mariendorf entfernt liegt an der Rixdorfer Straße das 1957 eröffnete
16
Beispiel für 2018:
Ändert sich der vom Statistischen Bundesamt amtlich festgestellte Verbraucherpreisindex am 01.06.2017 gegenüber dem Verbraucherpreisindex am 0.1.06.2016, soll im Falle einer Steigerung des Verbraucherpreisindexes der konsumtive Zuschuss im Haushaltsjahr 2018 um diesen Wert prozentual erhöht werden.
Seite 16 von 26
Sommerbad Mariendorf. Aufgrund der großen Nähe zum Kombibad und der großen Konkurrenz untereinander gehört es zu den Sommerbädern mit den niedrigsten Besucherzahlen.
Auch hier müssen rund 1,2 Mio. € investiert werden, um die gravierendsten Mängel beseitigen zu können.
Es wird vorgeschlagen, das neue Bad als Ersatzbau auf dem Gelände des Kombibades
Mariendorf entstehen zu lassen. Der Aufsichtsrat der BBB präferierte zwar den Standort des
Sommerbades an der Rixdorfer Straße, weil es während eines Neubaus zu keinen Nutzungseinschränkungen in anderen Bädern kommen würde. Indessen erfüllt der Standort
Kombibad Mariendorf große Vorteile, denn das Areal bietet genügend Platz für die Planung,
es liegt für den Bezirk und die benachbarten Ortsteile zentral, vor allem aber ist es über die
U-Bahnlinie 6 und die dort verkehrenden Busse der Linien M 76, X 76, 179, M 11 und X
11gut erschlossen. Die Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr ist von zentraler Bedeutung, wie das Beispiel Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark (SSE) zeigt: Weil der
S-Bahnhof Landsberger Allee vor der Tür liegt, spricht dieses Bad Kundinnen und Kunden
aus der ganzen Stadt an. Und deshalb ist die SSE mit jährlich fast 700.000 Gästen das zurzeit besucherstärkste Bad der BBB. Außerdem wäre die zwingend notwendige Sanierung
des Kombibades mit Kosten von rund 15 Mio. € durch den Ersatzbau nicht mehr erforderlich.
Die Nutzungseinschränkungen während der Bauzeit von voraussichtlich zwei Jahren sind
vertretbar. Insbesondere die wieder eröffnete Schwimmhalle Finckensteinallee und das
Kombibad Gropiusstadt haben 2014 zu einer deutlich verbesserten Versorgungssituation im
Süden Berlins beigetragen. Der Standort liegt zudem in einem großen Wohngebiet, so dass
viele Nutzerinnen und Nutzer das Bad fußläufig erreichen können.
Skizze als erste Grundlage
Die BBB haben in Kooperation mit der Beuth-Hochschule die nachfolgend beschriebene
Skizze für ein „365-Tage-Sport- und Freizeitbad“ entwickelt. Diese zeigt eine Möglichkeit auf,
wie ein modernes Volksbad aussehen könnte, das darüber hinaus betriebswirtschaftlich
günstig zu betreiben wäre.
Es gibt eine klare Trennung der drei Funktionsbereiche des Bades. Laute Bereiche (Sportbad – in der Grafik blau dargestellt) werden von eher ruhigeren Bereichen (Saunalandschaft
– orange) separiert. Dazwischen spannt sich, quasi wie ein großes Dreieck, der Freizeitbadbereich (grün) mit der Möglichkeit, ganzjährig nach draußen zu schwimmen.
Das Raumprogramm bildet die Grundlage der investiven Kostenschätzung für ein optimal
gestaltetes Bad sowie auch für die späteren Folgekosten der BBB. Die bei einer Umsetzung
des Pilotprojektes tatsächlichen Planungs- und Folgekosten werden von den nachfolgenden
modellhaften Berechnungen abweichen, da eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den
notwendigen und möglichen Maßnahmen noch zu erfolgen hat.
Das Sportbad (Sport- und Vereinsschwimmer) soll umfassen:
o
50m-Becken mit 6 Bahnen und Beckenteiler,
o
Sprungbecken 3m- und 1m-Plattform mit Hubboden,
o
Lehrschwimmbecken und
o
Kursbecken.
Für das Freizeitbad wird geplant:
o
25m-Becken mit 6 Bahnen,
o
Kinderplanschbecken,
o
Rutschenlandebecken,
o
Whirlpool,
o
Erlebnisbecken,
o
innovativer Wasserspielplatz und
o
Ganzjahresaußenbecken mit Außenschwimmkanal.
Das Sommerbad soll neben einer großen Liegewiese bestehen aus
Seite 17 von 26
·
·
Nichtschwimmerbecken mit Attraktionen und
Schwimmbecken (siehe Schul- und Vereinsbad).
Die Sauna soll die Angebote der BBB ergänzen durch
o
Saunaangebote im Innen- und Außenbereich,
o
Saunaaußenbecken und
o
Saunatauchbecken.
Die Gastronomie soll alle Funktionsbereiche versorgen.
Grundsätze des Betriebskonzepts
Das Multifunktionsbad ist unter Zugrundelegung optimaler Effizienzkriterien zu planen und
auszuführen, um insbesondere die während des Betreibens anfallenden Betriebskosten auf
einem niedrigen Niveau zu halten. Die gesamte Anlage wird barrierefrei gestaltet. Im Gesamtkonzept ist die funktionale Nutzung des Sommerbades mit berücksichtigt. Die Realisierung und Bauausführung wird nach den Grundsätzen der gesetzlichen Vorschriften und den
allgemein anerkannten Regeln der Technik vorgenommen. Das Ziel ist eine hohe Serviceund Erlebnisqualität.
Entwicklungsziel: Versorgung sichern und Kosten senken
Wichtiges Argument für einen Neubau (Ersatzbau) sind die verbesserten betriebswirtschaftlichen Eckwerte. Zusätzliche Angebote (z. B. durch die Saunalandschaft) erwirtschaften Umsätze, die wesentlich dazu beitragen werden, hohe Defizite, die z. B. durch das im Betrieb
sehr defizitäre Sportbad entstehen, wieder aufzufangen. So erreicht ein solcher Bad-Neubau
einen viel besseren Kostendeckungsgrad als die bisherigen Schwimmbäder alter Bauart.
Dabei werden folgende Annahmen zugrunde gelegt:
o
Erlöse werden aus den prognostizierten Gästezahlen und dem Preismodell ermittelt:
Badtyp
Sportbad
Sommerbad
Freizeitbad
Sauna
Ø Eintrittspreise inkl. MwSt.
5,00 €
5,00 €
9,00 €
16,80 €
o
Die Angaben zu dem Instandhaltungsstau verstehen sich inklusive energetischer Ertüchtigung, jedoch ohne zeitgemäße Modernisierung.
o
Die Personalkosten orientieren sich an dem Personalbedarfsplan und sind nach dem
TVöD bewertet.
Wichtige Argumente für den Neubau sind aber auch die wesentlich günstigeren Kennwerte
für den Energieverbrauch und damit auch der Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid
(CO2). Anders als ein saniertes Bad erreicht ein Neubau viel bessere Verbrauchswerte durch
effizientere Dämmung/Isolierung, durch moderne Energierückgewinnungs- und Erzeugungssysteme. Diese Anlagen könnten in dieser Form und Größenordnung zwar auch in sanierte
Bäder eingebaut werden, der Aufwand dafür wäre aber so hoch, dass ein Neubau in diesem
Fall ohnehin wesentlich günstiger ist.
Die durch eine mögliche Gesamteinsparung des Verbrauchs von Primärenergie und eine
Verringerung des Ausstoßes von CO2 günstige Energierechnung würde sich unmittelbar auf
die Kosten auswirken. Bei keinen anderen Kosten sind die Preissteigerungen in der Vergangenheit so gravierend, wie bei der Energie. Dieser Trend wird sich nicht umkehren, sondern
sich nach allen Voraussagen noch verstärken. Das neue Sport- und Freizeitbad Mariendorf
käme mit geschätzten Materialkosten von 880.000 € p. a. aus; die bisherigen drei Standorte
zusammen benötigen derzeit 940.000 € p. a. Kosten des Betriebes werden außerdem zuSeite 18 von 26
sätzlich gebremst: Für den Neubau können die BBB langfristig mit wesentlich weniger Instandhaltungskosten kalkulieren als dies bei sanierten, aber dennoch 50 bzw. 40 Jahre alten
Bäderbauten, nötig ist.
Die Beckenumgänge des Sportbads sind großzügig genug, um Gruppenbesprechungen am
Beckenrand durchführen zu können, ohne den Betrieb anderer zu behindern. Neben dem
Becken sind Besprechungs- und Gymnastikräume vorgesehen, die die Vereinsarbeit zusätzlich erleichtern. Entscheidend ist, dass durch den Neubau keine Ausfallzeiten entstehen.
Die BBB haben modellhaft für ein „365-Tage-Sport- und Freizeitbad“ am Standort Mariendorf
die Chancen des Standorts Mariendorf – insbesondere im Vergleich mit den drei separaten
Standorten im Einzugsbereich – aufbereitet.
Die wichtigsten geschätzten Kennzahlen auf einen Blick:
Stadtbad
Tempelhof
Investition (Sanierung bei Bestandsbädern,
Errichtungskosten bei Neubau)
Sommerbad
Mariendorf
Kombibad
Mariendorf
(Standort
entfällt durch
Ersatzbau)
Neu: Sportund Freizeitbad Mariendorf
am Standort
Kombibad Mariendorf
2.040.000 €
1.121.000 €
15.000.000 €
32.000.000 €
7
15
18
47
266
86
314
365
969.328 €
491.091 €
1.965.189 €
3.852.789 €
82.372
62.301
309.392
800.239
56.763 €
154.593 €
622.770 €
4.721.991 €
Kosten pro Betriebstag
3.644 €
5.710 €
6.258 €
10.555 €
Umsatz pro Betriebstag
213 €
1.798 €
1.983 €
12.934 €
- 912.565 €
- 336.498 €
- 1.342.419 €
896.202 €
Personal (sog. Vollbeschäftigteneinheiten)
Betriebstage p.a.
Kosten (Personal und Betrieb p.a.)
Besuchszahlen (bei Bestandsbädern 2012,
Neubau 2025)
Umsatz
Saldo p. a.
Grafik 4
Die Kosten wurden von den BBB über die Werte nach Bruttogeschossflächen (BGF) und
Bruttorauminhalten (BRI) ortsüblich errechnet. Zusätzlich sind die Kosten eines aktuell vergleichbaren Neubaus (Westfalenbad in Hagen) als Benchmarking herangezogen worden.
Zeitplanung
Die BBB rechnen mit einer Gesamtumsetzungszeit von 54 Monaten, davon 24 Monate Gesamtbauzeit. Ausführungsvorbereitung und Bauausführung überschneiden sich dabei teilweise.
Phase 1
Allgemeine Vorbereitung
Bedarfsplanung
Phase 2
Projektvorbereitung
17
VOF-Verfahren
Planungsphase
Bauvorbereitungsmaßnahmen
30 Monate
Phase 3
Ausführungsvorbereitung
Phase 4
Baudurchführung
Abnahme / Inbetriebnahme
Eröffnung
24 Monate
Grafik 5
17
VOF = Verdingungsordnung für freiberufliche Leistungen
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Bädervergleich
Mit dem vorgeschlagenen Neubau (Ersatzbau) verändern sich die Wege für Schulen und
Vereine nicht.
Wasserflächenangebot
Ausgehend von einem langfristigen Planungsszenario, wonach in Berlin mehrere Multifunktionsbäder entstehen könnten und die unentgeltlichen Besucherinnen und Besucher sich
durch Wanderungsbewegungen neu verteilen (in 2025 gehen die BBB am Standort Mariendorf von 161.000 Besuchen durch Schulen und Vereine aus), wurde die optimale Verteilung
der Wasserflächen auf dem Grundstück abgeleitet. Prämisse war dabei, dass die Wasserflächen dem nachgefragten Bedarf entsprechen. Die nachstehenden Tabellen zeigen die
Wasserflächenaufteilungen auf der Basis der Kapazitätsplanung sowie den spezifischen
Anforderungen des Schul- und Vereinsschwimmens. Kurzum: Die Planung für das neue
Sport- und Freizeitbad ist nicht überdimensioniert, sondern orientiert sich am langfristigen
Bedarf.
Die BBB gehen von folgendem Bedarf an Wasserflächen aus, der auf der Basis der Marktforschungsergebnisse (regionale Besuchspotenziale) und einer langfristigen Auslastungsperspektive definiert wurde.
Szenario Sport- und Freizeitbad Mariendorf (Multifunktionsbad) 2025
Wasserflächenaufteilung nach Kapazitätsplanung / Besucherströme
in 2025
Sport
Freizeit
Sauna
Gesamt
Fitness
Freibad
Kombibad
Wellness
Entgeltpflichtige
Besuche
Entgeltfreie
Besuche
Summe
56.364
43.209
363.655
52.977
516.205
217.364
43.209
363.655
52.977
677.205
Besuche
32,1%
6,4%
53,7%
7,8%
100,0%
750
348
893
132
35,3%
(innen)
16,4%
(Sommer außen)
42,1%
(Kombibad innen
und außen)
6,2%
(innen und außen)
Besuche
Flächen m
2
Flächen
161.000
2.123
100,0%
Grafik 6
Berechnung der Bahnstunden für Vereine einschließlich Kapazität im Sport- und Freizeitbad
VEREINE
Kombibad Mariendorf
18
Sport- und Freizeitbad Marien19
dorf (16:00-22:00 Uhr)
Bahnstunden
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag
66,0
5,0
66,0
16,0
8,0
72,0
72,0
72,0
72,0
72,0
161,0
360,0
Grafik 7
18
Zur Darstellung der Vollständigkeit werden die Bahnstunden vor Schließung des KB Gropiusstadt und der SH
Finckensteinallee (2005) aufgeführt.
19
50m-Becken mit 6 Bahnen
Seite 20 von 26
Berechnung der Bahnstunden Schulschwimmen (jetziger Stand) einschließlich Kapazität im
Sport- und Freizeitbad
SCHULEN
Kombibad Mariendorf
Sport- und Freizeitbad Mariendorf
20
(08:00-16:00 Uhr)
Bahnstunden
Montag
75,0
96
64,5
96
Dienstag
96
Mittwoch
Donnerstag
96
Freitag
96
Samstag
Sonntag
139,5
480
Grafik 8
B
Bau eines Multifunktionsbades am Standort Pankow (bisheriges Sommerbad
Pankow) als weiteres Neubauprojekt (365-Tage-Freizeit- und Wellnessbad)
Standortauswahl
Entscheidend für den Vorschlag, den Standort Wolfhagener Straße 91-93, in 13187 Berlin,
zu erweitern und damit vorhandene Anlagen zu nutzen, war vor allem die Prognose, dass
die Bevölkerung in diesem Bezirk überproportional zunehmen wird. Außerdem stellt sich die
Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) günstig dar. Die Tram, S-Bahn
und sowie U-Bahnstationen sind ca. 10 Laufminuten vom Standort entfernt. Während der
Baumaßnahmen soll die Schaffung eines Parkplatzes geprüft werden.
Planungsskizze
Das Schul- und Vereinsbad:
o
25m-Becken mit 6 Bahnen
Das Sportbad (Sport- und Vereinsschwimmen):
o
Sprungbecken 3m- und 1m-Plattform mit Hubboden,
o
Lehrschwimmbecken und
o
25m-Becken mit 6 Bahnen.
Das Freizeitbad:
o
Wellenbecken
o
Erlebnisbecken
o
Kinderplansche
o
Rutschen und zugehörige Landebecken
o
Außenbecken mit Attraktionen (Nutzung auch im Winter)
o
Ganzjahresaußenbecken mit Außenschwimmkanal
20
Zeitrahmen: 08:00 bis 16:00 Uhr, Dauer Schwimmstunde: 45 min; Wasserfläche: 6x50m-Bahnen mit Trennwand. Je Unterrichtsstunde stehen bei vorhandener Trennwand vier doppelte 25m-Außenbahnen zur Verfügung. Diese können durch 4 Klassen gleichzeitig genutzt werden. Die Umkleidekapazitäten werden für acht
Klassen ausgelegt. Von 08:00 bis 16:00 Uhr können theoretisch zehn Durchgänge mit je vier Klassen die
Schwimmhalle nutzen. Das ergibt eine Kapazität von 40 Klassen pro Tag. Dabei ist es zusätzlich möglich, weitere Schwimmangebote für die fortgeschrittenen Schülerinnen und Schüler zu unterbreiten.
Seite 21 von 26
Das Sommerbad:
o
Nichtschwimmerbecken mit Attraktionen
o
50m-Becken mit 6 Bahnen
o
Rutschenanlage
o
Sprungbecken mit 1m-, 3m- und 5m-Plattform
Die Sauna:
o
Innenbereich:
Sanarium, Dampfsauna, Infrarotsauna, finnische Sauna, Erlebnisdusche, Eisgrotte
o
Außenbereich:
Blockhaussauna, Saunaaußenbecken 50 m2
Die Gastronomie soll alle Funktionsbereiche versorgen.
Grundsätze des Betriebskonzepts
Die Ausführungen zum Sport- und Freizeitbad Mariendorf (Buchstabe A) treffen auch für
dieses Bad zu.
Entwicklungsziel: Versorgung sichern und Kosten senken
Die Ausführungen zum Sport- und Freizeitbad Mariendorf (Buchstabe A) treffen grundsätzlich auch für dieses Bad zu. Ergänzend ist anzumerken:
Die BBB haben modellhaft für ein „365-Tage-Freizeit- und Wellnessbad“ am Standort Pankow die Chancen des Standorts– insbesondere im Vergleich mit den benachbarten drei separaten Standorten im Einzugsbereich – aufbereitet.
Schwimmhalle Sommerbad SchwimmhalParacelsusbad Pankow
le Buch
(wird Teil
des neuen
Standortes)
Neu: Freizeitund Wellnessbad
Pankow
Investition (Sanierung bei Bestandsbädern, Errichtungskosten
bei Neubau)
2.200.000 €
60.000 €
4.520.000 €
27.950.000 €
Personal (sog. Vollbeschäftigteneinheiten)
Betriebstage p.a.
Kosten (Personal und Betrieb p.a.)
17
337
1.809.000 €
17
107
715.045 €
12
278
1.138.000 €
45
365
3.953.808 €
145.000
405.000 €
5.368 €
1.202 €
-1.404.000 €
100.000
332.000 €
6.683 €
3.103 €
-383.045 €
104.000
215.000 €
4.094 €
773 €
-923.000 €
832.000
5.149.650 €
10.832 €
14.109 €
1.195.842 €
Besuchszahlen (bei Bestandsbädern 2012, Neubau 2025)
Umsatz
Kosten pro Betriebstag
Umsatz pro Betriebstag
Saldo Umsatz/Kosten p. a.
Grafik 9
Die Kosten wurden auch zu diesem Projekt von den BBB über die Werte nach Bruttogeschossflächen (BGF) und Bruttorauminhalten (BRI) ortsüblich errechnet. Zusätzlich sind die
Kosten eines vergleichbaren Neubaus (Westfalenbad in Hagen) als Benchmarking herangezogen worden.
Seite 22 von 26
Zeitplanung
Die BBB rechnen mit einer Gesamtumsetzungszeit von 54 Monaten, davon 24 Monate Gesamtbauzeit. Ausführungsvorbereitung und Bauausführung überschneiden sich dabei teilweise.
Phase 1
Allgemeine Vorbereitung
Bedarfsplanung
Phase 2
Projektvorbereitung VOFVerfahren21
Planungsphase
Bauvorbereitungsmaßnahmen
30 Monate
Phase 3
Ausführungsvorbereitung
Phase 4
Baudurchführung
Abnahme / Inbetriebnahme
Eröffnung
24 Monate
Grafik 10
C Perspektiven für weitere Standorte
Nach Umsetzung der ersten Pilotprojekte könnten weitere konkrete Standorte geprüft werden. Optimal erscheint die Entwicklung von insgesamt vier Standorten in Berlin (jeweils zwei
in den östlichen und westlichen Bezirken – siehe Seite 15, Grafik 3). Die jeweilige Machbarkeit ist zuvor zu untersuchen. Die Entwicklungsperspektiven der einzelnen Standorte sind
dabei zu beachten. In Frage kommen kann insbesondere entsprechend dem vom Senat
beschlossenen Standortkonzept für die Olympischen und Paralympischen Spiele eine mögliche Nachnutzung des geplanten Neubaus einer Schwimmhalle am Standort KurtSchumacher-Quartier.
D
Fortsetzung der Bädersanierung
Der akute Instandhaltungsrückstau liegt nach Angaben der BBB derzeit bei rd. 93 Mio. €
(Anlage 2). Zusätzlich notwendige Modernisierungen und Attraktivierungen sind in dem Betrag nicht enthalten. Auch mit der vorgeschlagenen neuen Bäderstruktur wird der Sanierungsbedarf nur teilweise in Höhe von rund 15 Mio. € auf 78 Mio. € verringert werden können. Es verbleiben für die weiterhin betriebenen Standorte laufende Instandsetzungsverpflichtungen und teilweise umfangreiche Sanierungsmaßnahmen.
Die konkreten Maßnahmen einschließlich einer Prioritätensetzung sind Gegenstand der
zukünftigen Haushaltsplanaufstellungen und dort unter Berücksichtigung der finanzpolitischen Rahmenbedingungen und der politischen Schwerpunktsetzungen des Senats zu bewerten.
5
Vorschlag für künftige Standards der Berichterstattung an
das Abgeordnetenhaus
Die BBB sind, wie alle Landesbeteiligungen, in das vierteljährliche finanzwirtschaftliche Berichtswesen an den Unterausschuss für Beteiligungsmanagement und –controlling des
Hauptausschusses eingebunden. Dieser Bericht stellt die handelsrechtliche Berichtserstattung in den Vordergrund und fokussiert auf die Kennzahlen EBT (earnings before tax) sowie
auf eine vereinfachte „Brutto-Cashflow-Betrachtung“. Diese Kennzahlen werden sowohl in
Relation zum Plan wie auch zum Vergleichszeitraum in der Vergangenheit dargestellt.
21
VOF = Verdingungsordnung für freiberufliche Leistungen
Seite 23 von 26
1. Basisdaten
1 Gesamterträge (einschl. zugeführter öffentlicher und privater Mittel), davon
Zuschuss Land Berlin
Abgrenzung Zuschuss Land Berlin (investiv)
Zuschüsse Dritter
Umsatzergebnis aus Betriebsführung
Sonstige Betriebliche Erträge
2 Personalaufwand
Sachaufwand (Materialaufwand und Sonstige betriebliche Aufwendungen)
incl. Aufwand Entnahme Eigenverbrauch (unentgeltliche Nutzungen gemäß
3 BBBG)
4 EBT (vor Steuern) = Gesamterträge - Gesamtaufwendungen
5 Zinsergebnis , davon
Zinsaufwand
Zinsertrag
22
6 Investitionen ohne GWG
7 Brutto-Cashflow vor Steuern
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
+ Abschreibungen (auf Gegenstände des Anlagevermögens)
- Zuschreibungen
+/- Zunahme/Abnahme der Rückstellungen (Incl. Pensionsrückstellungen)
+/- Zunahme/Abnahme des Sonderpostens mit Rücklageanteil
Flüssige Mittel = Kassenbestand + kurzfristige Ford. - kurzfristige Verbind8 lichkeiten)
9 Personalbestand Stichtag jeweils zum Quartalsende
Verbindlichkeiten und Forderungen
10 Kreditverbindlichkeiten
11 Sonstige Verbindlichkeiten auch ggü. verbundenen Unternehmen
12 Forderungen auch ggü. verbundenen Unternehmen
2. Unternehmens-, branchenspezifische Kennzahlen
13 Personalkostenquote
14 Sachaufwandsquote
15 Eigenkapitalrentabilität
16 Umsatzrentabilität
17 Eigenkapitalquote
18 Fremdkapitalquote
19 Wirtschaftlichkeitskoeffizient
Dieser Standard ist aus Sicht des Senats ausreichend.
6
Abstimmung mit den Nutzerinnen und Nutzern, dem Landessportbund Berlin und den Regionalen Beiräten
Die Abstimmungen mit den Regionalen Beiräten erfolgten am 24.04.2014 und mit den
Sportorganisationen am 27.05.2014. Die strategischen Überlegungen, insbesondere zu einem Neubau von Bädern wurden jeweils begrüßt und unterstützt.
22
Geringwertige Wirtschaftsgüter
Seite 24 von 26
7
Kostenauswirkungen auf Privathaushalte und/oder Wirtschaftsunternehmen
Privathaushalte:
Das Konzept hat keine finanziellen Auswirkungen auf Kosten der Privathaushalte.
Wirtschaftsunternehmen:
Investitionen erzeugen Multiplikatoreffekte, die neben der Stärkung der Wirtschaft insbesondere in Berlin und im Umland durch die Bauaktivitäten auch zusätzliche konsumtive Nachfragen auslösen. Wird den Vorschlägen zur Umsetzung des Bäderkonzeptes gefolgt, sind
gesamtwirtschaftlich positive Auswirkungen auf Berlin und das Umland zu erwarten.
8
Auswirkungen auf die Zusammenarbeit mit dem Land Brandenburg
Keine
9
Flächenmäßige Auswirkungen und Auswirkungen auf die
Umwelt
Der Gebäudebestand wird modernisiert und energetisch optimiert.
Ein Neubau hat im Vergleich zur Sanierung im Bestand wesentlich günstigere Kennwerte für
den Energieverbrauch und damit auch den Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid
(CO2). Anders als ein saniertes Bad erreicht ein Neubau viel bessere Verbrauchswerte durch
effizientere Dämmung/Isolierung, durch moderne Energierückgewinnungs- und Erzeugungssysteme. Diese Anlagen könnten in dieser Form und Größenordnung zwar auch in sanierte
Bäder eingebaut werden, der Aufwand dafür wäre aber so hoch, dass ein Neubau in diesem
Fall ohnehin wesentlich günstiger ist.
Der Bäderbestand wurde altersbedingt teilweise mit Baustoffen errichtet, die unter den heutigen Umweltstandards und den hieraus resultierenden umweltrechtlichen Vorschriften als
Schadstoffe eingeordnet werden müssen. Hierzu zählen insbesondere Dämmstoffe (künstliche mineralische Fasern), bituminöse Abdichtungen und punktuell auch asbesthaltige Baustoffe.
Sowohl bei der Sanierung als auch beim Neubau müssen diese unter Beachtung der aktuellen umweltrechtlichen Standards fachgerecht entsorgt werden. Beim Neubau ist durch den
vollständigen Abriss eine 100%-ige Entsorgung gewährleistet, bei Sanierungen im Bestand
ist abhängig vom Maßnahmenumfang der Sanierung die vollständige Beseitigung nicht
zwingend gewährleistet (z.B. weil Teilbereiche nicht Bestandteil der Maßnahme sind oder die
Entsorgung innerhalb der Sanierung nicht wirtschaftlich vertretbar wäre).
Insgesamt werden durch den Neubau von zwei multifunktionalen Sport- und Freizeitbädern
und der dortigen Angebotskonzentration Grundstücksressourcen effektiver genutzt.
10
Auswirkungen auf den Haushaltsplan und die Finanzplanung
Die Umsetzung der Vorschläge zum Bäderkonzept 2025 und deren Finanzierbarkeit wird im
Rahmen der Haushaltsplanaufstellung 2016/2017 zu prüfen sein.
Seite 25 von 26
Finanzbedarf Neubauten
Die Finanzierung von bis zu 59,95 Mio. € soll aus dem „Sondervermögen Infrastruktur der
Wachsenden Stadt“ auf der Grundlage des Gesetzes über die Errichtung eines Sondervermögens Infrastruktur der Wachsenden Stadt (SIWA ErrichtungsG) vom 17.12.2014 (GVBl.
S.521 vom 23.12.2014) erfolgen.
Anlage 1
Übersichtspläne Hallenbäder, Frei- und Sommerbäder
Anlage 2
Instandhaltungsstau Stand 04.12.2014
Anlage 3
Energetische Effekte Bädersanierungen
Der Senat von Berlin
Michael Müller
Regierender Bürgermeister
Frank Henkel
Senator für
Inneres und Sport
Seite 26 von 26
SenInnSport
IV A 3
Bezirk
Anlage 1
Bäderkonzept 2025
Anlagenname
Adresse
Typ
1
Chlbg-Wi.
Bad-Nr.
20
Freibad Jungfernheide
13629, Jungfernheideweg 60
FB
2
Chlbg-Wi.
32
Freibad Halensee
14193, Koenigsallee 5a-5b
FB
3
Lichtenberg
73
Freibad Orankesee
13053, Gertrudstr. 7
FB
Marz.-Hellersd.
77
Freibad Wernersee
12621, Ridbacher Str. 44-52
FB
Bemerkungen
Nutzung als öffentliche
Sportanlage wurde aufgegeben
4
5
Mitte
8
Freibad Plötzensee
13351, Nordufer 26
FB
6
Pankow
67
Strandbad am Weißen See
13088, Berliner Allee
FB
7
Reinickendorf
39
Freibad Lübars
13469, Am Freibad 9
FB
8
Reinickendorf
40
Strandbad Tegeler See
13505, Schwarzer Weg 63
FB
9
Steglitz-Zehl.
35
Strandbad Wannsee
14129, Wannseebadweg 25
FB
10
Trept.-Köp.
56
Freibad Friedrichshagen
12589, Müggelseedamm 216
FB
11
Trept.-Köp.
58
Freibad Wendenschloß
12557, Möllhausenufer 30
FB
12
Trept.-Köp.
59
Freibad Grünau
12527, Sportpromenade 9
FB
1
Chlbg-Wi.
21
Stadtbad Charlottenburg Neue Halle
10585, Krumme Straße 9
HB
2
Chlbg-Wi.
22
Stadtbad Charlottenburg Alte Halle
3
Chlbg-Wi.
23
Forumbad Olympiastadion
14053, Hans-Braun-Str.
HB
4
Chlbg-Wi.
29
Stadtbad Wilmersdorf
10713, Mecklenburgische Str.80
HB
5
Chlbg-Wi.
30
Stadtbad Wilmersdorf II
14199, Fritz-Wildung-Str. 7
HB
6
Friedr.-Krzbg
14
Schwimmhalle Holzmarktstr.
10179, Holzmarktstr. 51
HB
7
Friedr.-Krzbg
15
Spreewald-Bad
10999, Wiener Str. 59 b
HB
8
Lichtenberg
64
Schwimmhalle Sewanstraße
10319, Sewanstr. 229
HB
9
Lichtenberg
65
Schwimmhalle A.-Saefkow-Platz
10369, Anton-Saefkow-Platz 1
HB
10
Lichtenberg
74
Schwimmhalle Zingster Str.
13051, Zingster Str. 16
HB
11
Lichtenberg
75
Sportforum Hohenschönhsn.
13053, Weißenseer Weg 51-55
HB
Marz.-Hellersd.
71
12681, Helene-Weigel-Platz 9
HB
13
Marz.-Hellersd.
76
Schwimmhalle H.-Weigel-Platz - Helmut
Behrendt Schwimmhalle Kaulsdorf
12619, Clara-Zetkin-Weg 13
HB
14
Mitte
1
Stadtbad Mitte - James Simon -
10115, Gartenstr. 5
HB
15
Mitte
2
Schwimmhalle Fischerinsel
10179, Fischerinsel 11
HB
16
Mitte
4
Stadt-u.Sommerbad Tiergarten (HB)
10557, Seydlitzstr. 7
HB
17
Mitte
9
Kombibad Seestraße (HB)
13347, Seestraße 80
HB/KB
18
Neukölln
49
Stadtbad Neukölln
12043, Ganghoferstr. 5
HB
19
Neukölln
52
Kombibad Bad Gropiusstadt (HB)
12351, Lipschitzallee 33
HB/KB
Pankow
11
Schwimmhalle Th.-Mann-Str.
10409, Thomas-Mann-Straße 3
HB
21
Pankow
12
Schwimmhalle Thälmann-Park
10405, Lilli-Henoch-Str. 20
HB
22
Pankow
68
Schwimmhalle Buch
13125, Wolfgang-Heinz-Str. 41
HB
Pankow
79
Schwimm-und Sprunghalle im Europasportpark 10407, Paul-Heyse-Straße 26
HB
24
Reinickendorf
36
Paracelsus-Bad
13407, Roedernallee 200/204
HB
25
Reinickendorf
38
Stadtbad Märkisches Viertel
13439, Wilhelmsruher Damm 142D
HB
26
Spandau
26
Stadtbad Spandau Nord
13589, Radelandstr. 1
HB
27
Spandau
28
Kombibad Bad Spandau Süd (HB)
13595, Gatower Str. 19/20
HB/KB
28
Steglitz-Zehl.
34
Schwimmhalle Hüttenweg
14195, Hüttenweg 41
HB
29
Steglitz-Zehl.
42
Stadtbad Lankwitz
12247, Leonorenstr. 37
HB
30
Steglitz-Zehl.
43
Schwimmhalle Finckensteinallee
12205, Finckensteinallee 63
HB
31
Temp.-Schöbg.
18
Stadtbad Schöneberg - Hans Rosenthal -
19827, Hauptstr. 38/39
HB
32
Temp.-Schöbg.
19
Sport-u.Lehrschwimmhalle Schöneberg
10829, Sachsendamm 11
HB
33
Temp.-Schöbg.
46
Stadtbad Tempelhof
12099, Götzstr. 14-18
HB
34
Temp.-Schöbg.
47
Kombibad Bad Mariendorf (HB)
12107, Ankogelweg 95
HB/KB
35
Trept.-Köp.
54
Schwimmhalle Baumschulenweg
12437, Neue Krugallee 209
HB
36
Trept.-Köp.
60
Kleine Schwimmhalle in der Wuhlheide
12555, An der Wuhlheide/Eichgestell 161
HB
37
Trept.-Köp.
61
Schwimmhalle Allendeviertel
12559, Pablo-Neruda-Str. 6
HB
1
Chlbg-Wi.
24
Sommerbad Olympiastadion
14053, Olympischer Platz 3
SB
2
Chlbg-Wi.
31
Sommerbad Wilmersdorf
14199, Forckenbeckstr. 14
SB
3
Friedr.-Krzbg
17
Sommerbad Kreuzberg
10969, Prinzenstr. 113-116
SB
4
Marz.-Hellersd.
72
Kinderbad Platsch
12687, Max-Hermann-Str. 7
SB
5
Mitte
3
Kinderbad Monbijou
10178, Oranienburger Str. 78
SB
6
Mitte
7
Sommerbad Humboldthain
13355, Wiesenstr. 1
SB
7
Mitte
9
Kombibad Seestraße Sommerbad (SB)
13347, Seestraße 80
SB/KB
8
Neukölln
50
Sportbad Britz
12359, Kleiberweg 3
SB
9
Neukölln
51
Sommerbad Neukölln
10965, Columbiadamm 160-190
SB
10
Neukölln
52
Kombibad Bad Gropiusstadt (SB)
12351, Lipschitzallee 33
SB/KB
11
Pankow
70
Sommerbad Pankow
13187, Am Schloßpark 123
SB
12
Spandau
27
Sommerbad Staaken-West
13591, Am Industriegelände 11 B
SB
13
Spandau
28
Kombibad Bad Spandau Süd (SB)
13595, Gatower Str. 19/20
SB/KB
14
Steglitz-Zehl.
44
Sommerbad Lichterfelde
12203, Hindenburgdamm 9-10
SB
15
Steglitz-Zehl.
45
Sommerbad Am Insulaner
12169, Munsterdamm 80
SB
16
Temp.-Schöbg.
47
Kombibad Bad Mariendorf (SB)
12107, Ankogelweg 95
SB/KB
17
Temp.-Schöbg.
48
Sommerbad Mariendorf
12109, Rixdorfer Str. 130
SB
18
Trept.-Köp.
62
Sommerbad Wuhlheide
12459, Treskowallee 211
SB
12
HB
20
23
Freibäder (FB)
11
Hallenbäder (HB)
37
Sommerbäder (SB) einschl. Kombibäder = 18
Sommerbäder ohne Kombibäder
14
Gesamt
62
sortiert nach Badtypen
Seite 1
Bad sanierungsbedingt
geschlossen
Öffentliche Hallenbäder der BBB
68
Mitte
1
2
4
9
Stadtbad Mitte
SH Fischerinsel
Stadtbad Tiergarten
Kombibad Seestraße (H)
Friedrichshain - Kreuzberg
14 SH Holzmarkstraße
15 Bad am Spreewaldplatz
38
Pankow
11
12
68
79
36
Charlottenburg - Wilmersdorf
74
26
21 Stadtbad Charlottenburg Alte Halle
22 Stadtbad Charlottenburg Neue Halle
23 Forumbad Olympiastadion
9
12
28
22
einschließlich 50 m Außenbecken
11
1
4
23
SH Thomas-Mann-Straße
SH Ernst-Thälmann-Park
SH Buch
SH Europa-Sportpark [SSE]
79
21
2
29 Stadtbad Wilmersdorf I
30 Stadtbad Wilmersdorf II
75
71
Spandau
65
14
76
26 Stadtbad Spandau Nord
28 Kombibad Spandau Süd (H)
Steglitz - Zehlendorf
15
30
29
18
19
Tempelhof - Schöneberg
49
54
18 Stadtbad Schöneberg
19 Sport – und Lehrschwimmhalle
Schöneberg
46 Stadtbad Tempelhof
47 Kombibad Mariendorf (H)
60
46
34
43
34 SH Hüttenweg
42 Stadtbad Lankwitz
43 SH Finkensteinallee
64
61
42
52
47
Neukölln
49 Stadtbad Neukölln
52 Kombibad Gropiusstadt (H)
Treptow – Köpenick
54 SH Baumschulenweg
60 (Kleine) Schwimmhalle Wuhlheide
61 SH Allende-Viertel
Marzahn – Hellersdorf
71 SH Helmut Behrendt
76 SH Kaulsdorf
Lichtenberg
64
65
74
75
SH Sewanstraße
SH Anton-Saefkow-Platz
SH Zingster Straße
SH Sportforum Hohenschönhausen
Reinickendorf
offen
zzt. geschlossen
36 Paracelsus Bad
38 Stadtbad Märkisches Viertel
 SenInnSport IV B 33
Stand 10/2013
Öffentliche Frei- und Sommerbäder der BBB
Mitte
3
7
8
9.1
Kinderbad Monbijou
Sommerbad Humboldthain
Freibad Plötzensee
Kombibad Seestraße (S)
Friedrichshain - Kreuzberg
39
17 Sommerbad Kreuzberg
Pankow
67 Freibad Am Weißen See
70 Sommerbad Pankow
40
Charlottenburg - Wilmersdorf
70
67
9
20
20
24
31
32
7
8
73
27
Sommerbad Olympiastadion
Sommerbad Wilmersdorf
Freibad Halensee
Spandau
72
3
Freibad Jungfernheide
27 Sommerbad Staaken - West
28.1 Kombibad Spandau Süd (S)
28
Steglitz - Zehlendorf
24
77
32
17
35 Strandbad Wannsee
44 Sommerbad / Saunalandschaft Lichterfelde
45 Sommerbad Am Insulaner
Tempelhof - Schöneberg
31
51
Neukölln
62
45
48
35
47.1 Kombibad Mariendorf (S)
48 Sommerbad Mariendorf – Rixdorfer Str.
50
56
50 Sportbad Britz
51 Sommerbad - Neukölln
52.1 Kombibad Gropiusstadt (S)
Treptow – Köpenik
44
52
47
58
59
56
58
59
62
Freibad Friedrichshagen
Freibad Wendenschloss
Freibad Grünau
Sommerbad Wuhlheide
Marzahn – Hellersdorf
72 Kinderbad Marzahn (Platsch)
77 Freibad Wernersee – Nutzung dauerhaft
beendet
Lichtenberg
73 Freibad Orankesee
Reinickendorf
39 Freibad Lübars
40 Freibad Tegeler See
BBB
verpachtet
(zzt.) geschlossen
 SenInnSport IV B 33
Stand 10/2013
SenInnSport
IV A 3
04.12.2014
90223 2936
Anlage 2
Instandhaltungsstau Bäder
Stand Dezember 2014
Instandhaltungsstau Berliner Bäder Stand: 04.12.2014
(unter Berücksichtigung des Sommerbades Olympia-Stadion)
Bad-Nr.
1
2
3
4
7
8
9
11
12
14
15
17
18
19
20
21
22
23
24
26
27
28
29
30
31
32
34
35
36
38
39
40
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
54
56
58
59
60
61
62
64
65
67
68
70
71
72
73
74
75
76
79
Bezeichnung
StB Mitte - James Simon SH Fischerinsel
Kinderbad Monbijou
StB Tiergarten
SB Humboldthain
Freibad Plötzensee
KB Seestraße
SH Thomas-Mann-Straße
SH Thälmann-Park
SH Holzmarktstr.
Spreewald-Bad
SB Kreuzberg
StB Schöneberg - Hans Rosenthal Sport- u. Lehrschwimmhalle Schöneberg
Freibad Jungfernheide
StB Charlottenburg Alte Halle"
StB Charlottenburg Neue Halle"
Forumbad Olympiastadion
SB Olympia-Stadion (**)
StB Spandau Nord
SB Staaken-West
KB Spandau Süd
StB Wilmersdorf I
StB Wilmersdorf II
SB Wilmersdorf
Freibad Halensee
SH Hüttenweg
Strandbad Wannsee
Paracelsus-Bad
StB Märkisches Viertel
Freibad Lübars
Strandbad Tegeler See
StB Lankwitz
SH Finckensteinallee
SB Lichterfelde
SB Am Insulaner
StB Tempelhof
KB Mariendorf
SB Mariendorf
StB Neukölln
Sportbad Britz
SB Neukölln
KB Gropiusstadt
SH Baumschulenweg
Freibad Friedrichshagen
Freibad Wendenschloß
Freibad Grünau
Kleine SH in der Wuhlheide
SH Allendeviertel
SB Wuhlheide
SH Sewanstraße
SH Anton-Saefkow-Platz
Schwimmbad Am Weißen See
SH Buch
SB Pankow
SH Helene-Weigel-Platz - Helmut Behrendt Kinderbad Platsch
Freibad Orankesee
SH Zingster Str.
SH Sportforum Hohenschönhausen
SH Kaulsdorf
Schwimm-und Sprunghalle im Europasportpark SSE
Bäder überregional
Instandhaltungsstau
Neu hinzugekommen
(Grobschätzung)
nach 2012
Basis 2006-2012
Stand Sept. 2013
T€
T€
290
1.245
10
5
115
17
1.569
1.041
1.340
1.880
1.760
1.482
2.230
260
5.000
500
45
1.070
15
2.305
305
860
100
2.750
1.188
2.750
3.210
350
350
1.375
55
2.625
120
885
510
52
310
262
370
8
2.700
400
1.160
34
100
345
3.280
91
150
150
253
2.874
94
2.370
320
50
10
659
359
960
68
431
155
1.545
41
775
54
15.000
750
189
675
110
50
115
245
37
120
110
1.070
5
280
280
310
310
1.765
1.765
230
100
80
50
31
120
425
375
50
50
4.620
100
975
52
25
100
60
32
500
500
955
26
250
50
350
(*)
GESAMT
GESAMT ohne Olympiaschwimmstadion (Eigentümer Land Berlin)
9.444
73.468
12.560
Aktueller
Stand Dez. 2014
T€
1.535
20
130
2.610
3.220
278
2.490
4.500
115
1.085
4.230
760
1.360
5.960
1.360
3.615
375
30.000
525
365
2.850
1.290
445
3.180
250
7.054
2.050
760
300
960
571
1.435
900
15.000
810
975
165
270
230
1.080
330
80
75
540
375
3.950
1.260
125
60
930
430
410
9.060
200
122.933
92.933
(*) Die SSE wurde bis 2012 wegen der Zuordnung nicht berücksichtigt
(**) Grundhafte Sanierung durch das Land Berlin; Zum Olympiaschwimmstadion existiert eine Kostenschätzung, beauftragt von der
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, die u.a. für die Kostengruppe 300 14,7 Mio angibt. Diese Werte wurden durch die BBB
bezüglich der KGR 400 und 500 ergänzt. Unter Berücksichtigung eines Baunebenkostenansatzes von 20 % ergab sich eine Gesamtsumme
von ca. 25 Mio. €. Kostenschätzungsstand war Ende 2012, so dass unter Berücksichtigung zwischenzeitlicher Baukostensteigerungen und
Anpassungen wegen der höheren Honorarkosten (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure - HOAI - 2013) der Ansatz auf 30 Mio. €
gerundet wurde.
StB = Stadtbad; SH = Schwimmhalle; SB = Sommerbad; KB Kombibad
Quelle: BBB Bau/Technik
Anlage 3
zum Schreiben an den Hauptausschuss
Bäderkonzept 2025
- Energetische Effekte Bad
Badbezeichnung
Programm
Durchgeführte energierelevante Mitteleinsatz gesamt gerundet
Maßnahme/n
auf T€
Erneuerung der
Wärmeerzeugungsanlagen und
Lüftungsanlagen (BHKW +
Gaswärmepumpen), Sanierung
Sheddach und denkmalgeschützte
Fenster
Erneuerung Fassade,
Beckenumgänge, Duschräume
Umkleiden, Erneuerung
Dachabdichtung +
Wärmedämmung
Betriebskosteneinsparung
für Endenergie in € [3]
Gesamtbetriebskosten für
Endenergie in € [4]
Anteil Einsparung an
Gesamtbetriebskosten für
Endenergie in € [4]
Einsparung - Ist (Mittelwerte 2010 bis 2013 soweit vorliegend,
witterungsbereinigt) p. a.
Primärenergie
absolut
CO2
MWh/a
t/a
Bemerkung: Mitteleinsatz bezogen auf die
benannten Maßnahmen mit Energierelevanz, reine Instandhaltungsmaßnahmen im Rahmen des BSP soweit
gesonderte Maßnahmen, nicht enthalten.
2.616
24.800
179.857
14%
551
124
2011 - 2013 (BBB ohne Fremdbetrieb
Rehazentrum)
2.190
27.044
95.426
28%
222
101
2010 bis 2013 gegenüber Durchschnitt vor
Sanierung (2001 - 2006)
1.030
-5.544
383.927
-1%
-238
-54
seit 2011: Strommehrverbrauch wegen
vorschriftenbedingter Erhöhung der
Volumenströme RLT[1], weitere Optimierung
erforderlich.
565
-605
169.951
0%
22
-77
2011 - 2013
-29
-8
2011, Energierelevanz im wesentlichen durch
Solarabsorberanlage 2011 nur bedingt
repräsentativ, da Kesselausfall, 2013 längere
Betriebszeit
1
Stadtbad Mitte
KII
2
Schwimmhalle
Fischerinsel
BSP
9
Kombibad Seestraße
K II
Erneuerung lufttechnische
Anlagen
12
Schwimmhalle ErnstThälmann-Park
K II
Sanierung Dach und Fassade
1.105
-1.683
154.562
-1%
17
Sommerbad Kreuzberg
(Prinzenbad)
BSP
Erneuerung/Erweiterung
Solarabsoberanlage,
Wasseraufbereitungsanlagen,
Dachsanierung Eingangsgebäude
18
SB Schöneberg
K II
Optimierung
Badewasseraufbereitung, Lüftung
409
59.810
412.891
14%
1347
220
Wiedereröffnung Mitte Jan 2012, Daten 2012 2013, maßnahmenbezogene Einsparung
nicht darstellbar, da Sauna nach Sanierung
nicht mehr in Betrieb.
21
Stadtbad Charlottenburg
(Alte Halle)
BSP
Sanierung Sheddach, Duschen,
denkmalgeschützte Fenster,
Ertüchtigung denkmalgeschützte
Tragwerkskonstruktion,
Badewasseraufbereitung
841
13.251
178.593
7%
239
52
Mittelwert 2009-2013 (gegenüber 2003 - 2005
BSP
Sanierung Dach, Fassade,
Duschen und Lüftungsanlagen
1.468
20.545
258.581
8%
459
101
Mittelwert 2009-2013 (gegenüber
Durchschnitt vor Sanierung
BSP
Lüftungsanlage, Heizung,
Dachkonstruktion
418
41.606
111.996
37%
680
147
BSP
Komplettsanierung
3.383
29.602
107.815
27%
375
79
227
13.505
309.460
4%
241
52
2011 - 2013 gegenüber 2009
1.758
3.128
88.972
4%
29
6
2011 - 2013
5.002
28.016
242.838
12%
506
109
29
30
34
42
61
Stadtbad
Wilmersdorf I
Stadtbad
Wilmersdorf II
Schwimmhalle
Hüttenweg
Stadtbad
Lankwitz
Schwimmhalle
Allendeviertel
K II
BSP
Sanierung der
Wärmeversorgungsanlage
Dach und Fassaden,
Badewasseraufbereitung
Erneuerung Fassade und
Dachabdichtung inkl.
Wärmedämmung, Ertüchtigung
Investitionsder Tragwerkskonstruktion, Erpakt und
neuerung Abhangdecken, ErneuBSP
erung Beckenhydraulik, -beläge
und Beckenumgänge, grundhafte
Sanierung des Saunabereiches
Vergleichswerte 2010 - 2013 gegenüber 20052007, Effektüberlagerung mit Umstellung
Energieträger
Vergleichszeitraum 2012-2013, Betrieb erst
seit 3/11
71
Schwimmhalle Helmut
Behrendt
74
Schwimmhalle Zingster
Straße
K II
Erneuerung Fassade und
lufttechnische Anlage
667
19.952
91.877
22%
277
60
2011 - 2013
76
Schwimmhalle Kaulsdorf
K II
Erneuerung Fassade
405
18.192
117.427
15%
387
85
2011 - 2013
22.084
291.619
2.904.173
10%
5068 [2]
997
Summen der „validierbaren“ Bäder
[1] Raumlufttechnische Anlagen
[2] Enthält gegenüber dem letzten Bericht zusätzlich die Werte für SB Mitte sowie Stadtbad Schöneberg.
[3] Betriebskosten auf der Basis Preise 2012 für Strom, Gas bzw. Fernwärme
[4] Gesamtkosten für Strom, Gas bzw. Fernwärme 2012 (ohne Wasser/Abwasser) ohne Kosten für Verbräuche Dritter (z.B. Pächter)
Verbrauchswerte 2011 - 2013, Saunabetrieb
ab Feb. 2011