die aztekische kultur

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die aztekische kultur
DIE AZTEKISCHE KULTUR
translation for the original English by Patrick Rotter (with special thanks)
LAGE
Die aztekische Kultur existierte im Hochtal von Mexiko vom 11. bis zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Die
aztekische Sprache, Nahua genannt, wird bis heute von mehr als 1 Million Mexikaner gesprochen.
GESCHICHTE
Es wird weithin angenommen, dass die Vorfahren der Azteken während der letzten Eiszeit über die Behringstraße
nach Amerika kamen. Nachdem sie zunächst im Südwesten der heutigen Vereinigten Staaten gelebt hatten,
wanderten sie um 1168 südwärts in Richtung Mexiko. Die erste aztekische Siedlung wurde um 1248 im südlichen
Zentralmexiko auf einer Insel im Chapultepec-See errichtet. Ein Jahrhundert lang lebten sie dort recht unbeschwert; dann aber brachen Kriege mit ihren Nachbarn aus. Viele Azteken wurden Sklaven und diejenigen, die
flüchteten, wurden gezwungen weiterzuziehen; sie ließen sich um 1325 in der Nähe des Texcoco-Sees nieder.
Anschließend änderten sich die aztekischen Geschicke rasant: Die Azteken entwässerten den See und errichteten künstliche Inseln mit opulenten Gärten. Außerdem begannen sie mit dem Bau ihrer Hauptstadt Tenochtitlan.
Schritt für Schritt begannen die Azteken, die benachbarten Zivilisationen zu erobern und bauten sich so ein
gewaltiges Imperium auf. Nachbarvölker wurden gezwungen, die Azteken mit Nahrungsmitteln, Sklaven,
Keramik, Textilien und bei besonderen Gelegenheiten mit Menschenopfern zu beliefern.
1519 landete der nach Gold suchende spanische Eroberer Hernán Cortés zusammen mit einigen Hundert Männern und Pferden in Mexiko. Zu dieser Zeit lebten im Reich der Azteken ungefähr 15 Millionen Menschen,
300.000 davon in Tenochtitlan. Cortés versammelte alle vom Reich unterworfenen Völker, die nach Freiheit von
den Azteken strebten, und nahm Kurs auf Tenochtitlan. Die Azteken, besonders König Montezuma, hielten Cortés
und seine Männer für Götter und erlaubten Cortés, als Gast nach Tenochtitlan einzumarschieren, woraufhin der
aztekische König Montezuma gefangen genommen wurde. Zwei Jahre später besiegte Cortés die aztekischen
Armeen und zerstörte ihre Hauptstadt. Die Hälfte der Stadtbewohner wurde entweder getötet oder starb an einer
Pockenepidemie, die die Europäer mit eingeschleppt hatten. Cortés ließ zahlreiche schöne Paläste und Tempelanlagen, die von den Azteken zur Ehrung der Götter gebaut worden waren, niederbrennen und zerstörte
unzählige, von den Azteken über ihre Gesellschaft und Religion gemachten Aufzeichnungen.
Diejenigen, die zum Christentum konvertierten, wurden von den Spaniern in Ruhe gelassen und als Christen
akzeptiert. Diejenigen aber, die sich der Konvertierung widersetzten, wurden verfolgt oder umgebracht. Viele
Spanier heirateten die übergetretenen Azteken, was zu einer ethnisch sehr gemischten Gesellschaft führte. Im
Laufe der Zeit büßten die Azteken jedoch ihre Identität ein und wurden Teil des Spanischen Reiches. Nach der
Unabhängigkeit Mexikos im Jahre 1821 wurden sie Mexikaner. Mehrere Millionen Mexikaner haben heute noch
sowohl aztekisches als auch spanisches Blut (mestizos genannt), wobei nur noch wenig von der aztekischen
Kultur übrig geblieben ist.
RELIGION
Die aztekische Religion war eine Mischung aus Glaubensvorstellungen, die sich aus den vielen Zivilisationen
zusammensetzte, denen die Azteken auf ihrer Reise in den Süden begegnet waren oder die sie im Zuge der
Errichtung ihres Reiches unterworfen hatten. Sie vereinten zum Beispiel Elemente der Toltec-, Zapoteca- und
Maya-Zivilisationen. Die Götter, die von den unterworfenen Völkern angebetet wurden, wurden in die eigene
Religion integriert und somit zu aztekischen Göttern. So kam es, dass die Azteken Hunderte von Göttern hatten.
Da es unmöglich war, alle Götter anzubeten, bildeten sich unterschiedliche Ableger der aztekischen Religion
heraus, die alle unterschiedliche Götter verehrten.
Menschenopfer waren in der aztekischen Religion von großer Bedeutung; man wollte mit ihnen die Götter
erfreuen. Es scheint, als seien 20.000 bis 50.000 Menschen pro Jahr aus diesem Grunde geopfert worden. Die
Opferzeremonie fand auf riesigen Altären in Anwesenheit großer Menschenmengen statt. Die Herzen der Opfer
wurden aus den Körpern herausgeschnitten und anschließend den Göttern angeboten.
Die Azteken glaubten an einen Himmel genannt Tlalcan und eine Hölle genannt Mictlan. Diejenigen, die in die
Hölle kamen, mussten mindestens vier Jahre dort bleiben. In diesen vier Jahren hatten die Angehörigen des
Toten Gelegenheit, Gaben und Opfer zu bringen, um dem Toten die Reise in den Himmel zu erleichtern. Je mehr
eine Person im Leben litt, desto leichter wurde der Weg in den Himmel. Babys fuhren direkt in die Hölle, da sie
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noch nicht gelitten hatten. Menschen, die geopfert wurden, würden aufgrund ihres unfreiwilligen und schmerzhaften Todes den Weg in den Himmel leicht finden. Die Azteken entwickelten ein System, nach dem sie die
Pflanzen, die sie gesammelt hatten, selber anbauten wie z.B. Mais, Tomaten, Kakao, Bananen, Süßkartoffeln,
Kürbis und Zucchini. Indem man diese Pflanzen anbaute, war es nicht mehr nötig, durch die Lande zu ziehen, um
nach etwas Essbaren zu suchen.
Nachdem die Spanier die Kontrolle über Mexiko gewonnen hatten, befriedigte die mexikanische Wirtschaft die
Belange der europäischen Eroberer, was zu großer Armut unter den einheimischen Mexikanern führte. Das
heutige Mexiko besitzt eine sehr dynamische Gesellschaft, auch wenn diese immer noch recht arm ist.
Besonders seit der weltweiten Ölkrise in den 80er Jahren ist das Leben für die Mexikaner mühevoll geworden.
Mexikos nördlicher Nachbar, die Vereinigten Staaten, spielt eine entscheidende Rolle in der derzeitigen
wirtschaftlichen Situation. Aufgrund der Armut in Mexiko versuchen jedes Jahr hunderttausende von Mexikanern
in die USA zu emigrieren auf der Suche nach Arbeit und einem besseren Leben.
KULTUR
Obgleich die Azteken keine Schriftsprache hatten, gibt es dennoch schriftliche Aufzeichnungen. Sie verwendeten
vorwiegend Zeichnungen und Hieroglyphen, um ihre Geschichte zu archivieren. Dank dieser Aufzeichnungen ist
es relativ einfach, vieles über das Leben der Azteken zu rekonstruieren.
Auf den Märkten von Tenochtitlan gab es unzählige Händler, die Waren wie Kleidung, Keramik, Stoffe, landwirtschaftliche Produkte und Handwerksgegenstände feilboten. Metallprodukte (unter Verwendung von Kupfer,
Gold und Silber), Federgegenstände und Musik waren sehr beliebt bei der Bevölkerung. Es gab viel Gold- und
Silberschmuck, den die Spanier nach ihrem Sieg über die Azteken beschlagnahmten.
Eine beliebte Kunstform in der aztekischen Kultur war die Bildhauerei. Die meisten Skulpturen wurden aus Kalkstein hergestellt und folgten einem religiösen Thema. Die Kleidungsstücke, die von Frauen für die Oberschichten
produziert wurden, waren oft mit Perlen, Blumen und Edelmetallen bestückt. Jade wurde zur Herstellung von
Masken verwendet.
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