Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie
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Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie
Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH www.zew.de ∙ www.zew.eu Jahrg. 19 · Nr. 2 · Januar 2012 Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie Nach einem schwierigen Jahr 2009 hat sich die Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie erholt und 2010 einen Umsatzanstieg verzeichnet. Diese wirtschaftliche Lage der gesamten Branche spiegelte sich auch in ihren Innovationsaktivitäten wider. Der Anteil der Unternehmen, die neue Produkte oder Prozesse eingeführt haben, stieg 2010 um 4 Prozentpunkte auf 54 %. Der Anteil der Unternehmen mit Marktneuheiten ging um 3 Prozentpunkte auf 19 % zurück. Unternehmen mit kostensenkenden Prozessinnovationen waren zu 14 % vertreten, was eine Zunahme um 5 Prozentpunkte bedeutet. Die Innovationsausgaben wurden in der Textilindustrie leicht auf 0,23 Mrd. € erhöht, während die Bekleidungs- und Lederindustrie ihre Innovationsbudgets um fast 50 % erheblich auf 0,45 Mrd. € erhöhte. Für die gesamte Branche sollen die Innovationsausgaben im Jahr 2011 auf 0,74 Mrd. € steigen, in 2012 jedoch wieder auf 0,69 Mrd. € abnehmen. Die Innovationsintensität (Innovationsausgaben in % des Umsatzes) lag 2010 bei 2,8 % (2009: 2,3 %). 33 % der Unternehmen betrieben FuE-Aktivitäten, 21 % davon auf kontinuierlicher Basis. Der durch Produktneuheiten generierte Umsatzanteil stieg im Jahr 2010 leicht um 1,2 Prozentpunkte und betrug 19,3 %. Damit landet die Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie im Branchenvergleich auf dem sechsten Platz. Für 2011 und 2012 zeichnet sich eine etwas geringere Innovationsbereitschaft ab, wobei 9 % bzw. 10 % der Unternehmen noch unsicher waren hinsichtlich der Innovationsaktivitäten. Der Anteil der Unternehmen mit gleichzeitigen Produkt- und Prozessinnovationen dürfte in den Jahren 2011 und 2012 ziemlich stabil bleiben, allerdings dürfte der Anteil reiner Produktinnovatoren sinken. ACHTUNG: Mit dem Berichtsjahr 2008 wurde im internationalen System der Wirtschaftsstatistik eine neue Systematik der Wirtschaftszweige (WZ08) eingeführt. Dadurch ändert sich mitunter die Branchenzuordnung von Unternehmen. Dies betrifft in geringem Umfang auch die Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie. Die Branche umfasst nunmehr folgende Aktivitätsbereiche: - Textilindustrie (WZ08 13): Spinnstoffaufbereitung und Spinnerei, Weberei, Veredlung von Textilien und Bekleidung, Herstellung von Stoff, konfektionierten Textilwaren, Teppichen, Seilerwaren, Vliesstoff und Vlieserzeugnissen, technischen Textilien und sonstigen Textilwaren. - Bekleidungs- und Lederindustrie (WZ08 14-15): Herstellung von Oberbekleidung, Lederbekleidung, Arbeits- und Berufsbekleidung, Wäsche, Miederwaren, Bekleidungszubehör, Pelzwaren, Strumpfwaren und sonstiger Bekleidung, Herstellung von Leder und Lederfaserstoff, Zurichtung und Färben von Fellen, Lederverarbeitung, Herstellung von Schuhen. Nicht mehr zur Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie zählen Unternehmen, die in der Herstellung bestimmter textiler Waren und Bekleidungsartikel für medizinische und Sicherheitsanwendungen sowie im Bereich der Reparatur von Textilwaren tätig sind. Die neue Brancheneinteilung wird zurück bis zum Berichtsjahr 2006 ausgewiesen. Zwischen 2005 und 2006 besteht ein Bruch in der Zeitreihe. Der Bruch in der Zeitreihe wird außerdem dadurch verstärkt, dass gleichzeitig die statistischen Basiszahlen (Anzahl der Unternehmen und Beschäftigten, Umsatz) ab 2006 aus dem Unternehmensregister des Statistischen Bundesamts und nicht mehr, wie zuvor, aus den Fachstatistiken stammen. Innovationsintensität nach Branchen im Jahr 2010 Innovationsintensitätlllllllllllllllllllllllllll 8,8 Fahrzeugbau 7,2 technische/FuE-Dienstleistungen 7,2 EDV/Telekommunikation 7,0 Elektroindustrie 6,3 Chemie/Pharma 6,0 Maschinenbau 3,4 Möbel/Spielw./Medizint./Reparatur 2,8 Textil/Bekleidung/Leder 2,6 Glas/Keramik/Steinwaren Umsatzanteil mit Produktneuheiten im Jahr 2010 UmsatzanteilemitProdukneuheitenahhh 49 Fahrzeugbau 38 Elektroindustrie 28 Maschinenbau 24 EDV/Telekommunikation 21 Möbel/Spielw./Medizint./Reparatur 19 Textil/Bekleidung/Leder 17 Glas/Keramik/Steinwaren 16 Gummi-/Kunststoffverarbeitung Chemie/Pharma 15 2,4 technische/FuE-Dienstleistungen 14 Transportgewerbe/Post 2,4 Metallerzeugung/-bearbeitung Mediendienstleistungen 2,3 Mediendienstleistungen 2,2 Unternehmensberatung/Werbung 10 Finanzdienstleistungen 10 Gummi-/Kunststoffverarbeitung Metallerzeugung/-bearbeitung 1,5 Unternehmensberatung/Werbung 1,5 Holz/Papier 1,1 Nahrungsmittel/Tabak 12 11 Holz/Papier 9 Energie/Bergbau/Mineralöl 9 Unternehmensdienste 0,9 Transportgewerbe/Post 9 Wasser/Entsorgung 0,8 Nahrungsmittel/Tabak 8 Energie/Bergbau/Mineralöl 0,6 Unternehmensdienste Finanzdienstleistungen 0,6 Großhandel 0,3 Großhandel 0 2 4 6 8 10 Innovationsausgaben in % des Umsatzes 7 6 4 Wasser/Entsorgung 0 10 20 30 40 50 60 Umsatzanteil mit Produktneuheiten in % Lesehilfe: Die Unternehmen der Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie gaben im Jahr 2010 Lesehilfe: In der Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie wurden im Jahr 2010 19 % des Branchenumsatzes mit Produktneuheiten (= Produkte, die jünger als 3 Jahre sind) generiert. 2,8 % ihres Umsatzes für Innovationsprojekte aus. Quelle: ZEW/ISI (2012): Mannheimer Innovationspanel, Befragung 2011. Quelle: ZEW/ISI (2012): Mannheimer Innovationspanel, Befragung 2011. 2 | ZEW Branchenreport Innovationen 2011 _________________________________________________________________________________ Innovatoren sind Unternehmen, die innerhalb eines zurückliegenden Dreijahreszeitraums zumindest ein Innovationsprojekt erfolgreich abgeschlossen haben, d.h. zumindest eine Produkt- oder Prozessinnovation eingeführt haben. Es kommt nicht darauf an, ob ein anderes Unternehmen diese Innovation bereits eingeführt hat. Anteil der Innovatoren in der Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie 2000 - 2010 Innovatoren Unternehmen mit kostensenkenden Prozessinnovationen Unternehmen mit Marktneuheiten Anteil der Unternehmen in % 70 alte Systematik neue Systematik Unternehmen mit Marktneuheiten haben im zurückliegenden Dreijahreszeitraum zumindest ein neues oder merklich verbessertes Produkt als erster Anbieter auf dem für das Unternehmen relevanten Markt eingeführt. Der Indikator misst den Anteil der Unternehmen, die das Angebot einer Branche an originär neuen Produkten erweitern. 60 56 54 50 40 30 Unternehmen mit kostensenkenden Prozessinnovationen haben im zurückliegenden Dreijahreszeitraum zumindest einen 14 neuen oder merklich verbesserten Prozess 10 eingeführt, der zu einer Senkung der durchschnittlichen Kosten je Stück oder Vorgang 0 geführt hat. Der Indikator misst somit den '00 '01 '02 '03 '04 '05 '06 '07 '08 '09 '10 Anteil der Unternehmen, die mit Hilfe von Innovationen ihre preisliche WettbewerbsLesehilfe: Im Jahr 2010 konnten 54 % der Unternehmen der Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie erfolgreich neue Produkte oder Prozesse einführen. 14 % der Unternehmen führten kostensenkende Prozessinnovationen ein, 19 % der Unternehmen haben fähigkeit verbessern. 23 20 19 18 2010 mindestens eine Marktneuheit angeboten. Quelle: ZEW/ISI (2012): Mannheimer Innovationspanel, Befragung 2011. Innovationsausgaben in der Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie 1998 - 2012 Laufende Ausgaben für Innovationen Investive Ausgaben für Innovationen Anteil der Innovationsaufwendungen am Umsatz 1,00 4% neue Systematik 3,1% 0,75 2,9% 2,9% 2,7% 2,6% 2,3% 0,29 0,50 2,8% 0,74 2,6% 2,2% 2,1% 2,3% 2,1% 0,31 0,43 0,43 0,32 0,28 0,23 0,20 3% 0,69 0,25 0,15 2% 0,11 0,20 1,1% 0,25 0,00 1% 0,16 0,44 0,56 0,20 0,46 0,37 0,39 0,37 0,39 0,38 0,50 0,53 0,40 0,53 '98 '99 '00 '01 '02 '03 '04 '05 '06 '07 '08 '09 '10 Innovationsausgaben in % des Umsatzes Innovationsausgaben in Mrd. € alte Systematik 0% '11 '12 Lesehilfe: Im Jahr 2010 entfielen von den insgesamt 0,68 Mrd. € Innovationsausgaben der Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie 0,53 Mrd. € auf laufende und 0,15 Mrd. € auf investive Innovationsausgaben. Die Innovationsintensität betrug 2,8 %. Quelle: ZEW/ISI (2012): Mannheimer Innovationspanel, Befragung 2011. Innovatorenquote und Innovationsintensität nach Teilbranchen der Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie 2007 - 2010 2008 2009 Innovatorenquote 2010 Innovationsintensität 3,8 4 Innovatoren in % aller Unternehmen 3,4 3,3 60 58 56 54 60 58 2,9 51 3 2,5 48 2,6 44 1,9 40 1,9 2 20 1 0 Innovationsausgaben in % des Umsatzes 2007 80 0 Textilindustrie Bekleidungs- und Lederindustrie Textilindustrie Bekleidungs- und Lederindustrie Lesehilfe: In der Textilindustrie lag die Innovatorenquote im Jahr 2010 bei 58 %, in der Bekleidungs- und Lederindustrie bei 48 %. Die Innovationsintensität der Textilindustrie betrug 2010 1,9 %, in der Bekleidungs- und Lederindustrie beliefen sich die Innovationsausgaben auf 3,8 % des Umsatzes. Quelle: ZEW/ISI (2012): Mannheimer Innovationspanel, Befragung 2011. Innovationsausgaben beziehen sich auf die Aufwendungen für laufende, abgeschlossene und abgebrochene Projekte, die die Entwicklung und Einführung von Produkt- oder Prozessinnovationen zum Ziel haben. Dazu zählen interne und externe FuE sowie innovationsbezogene Ausgaben für Sachanlagen und immaterielle Wirtschaftsgüter, Weiterbildung, Marketing, Konzeption, Konstruktion, Design sowie Produktions- und Vertriebsvorbereitung. Laufende Innovationsausgaben umfassen Personal- und Sachaufwendungen inkl. Dienstleistungsaufträge an Dritte, investive Ausgaben für Innovationen umfassen Investitionen in Maschinen, Fahrzeuge, Geräte, Gebäude, Software und gewerbliche Schutzrechte. Die Innovationsintensität misst die gesamten Innovationsausgaben der Unternehmen einer Branche in % des gesamten Branchenumsatzes (inkl. des Umsatzes nicht innovativ tätiger Unternehmen). Planzahlen für die Innovationsausgaben der Jahre 2011 und 2012 wurden im Frühjahr und Sommer 2011 erhoben. Textilindustrie (WZ08 13): Spinnstoffaufbereitung und Spinnerei, Weberei, Veredlung von Textilien und Bekleidung, Herstellung von Stoff, konfektionierten Textilwaren, Teppichen, Seilerwaren, Vliesstoff und Vlieserzeugnissen, technischen Textilien und sonstigen Textilwaren. Bekleidungs- und Lederindustrie (WZ08 1415): Herstellung von Oberbekleidung, Lederbekleidung, Arbeits- und Berufsbekleidung, Wäsche, Miederwaren, Bekleidungszubehör, Pelzwaren, Strumpfwaren und sonstiger Bekleidung, Herstellung von Leder und Lederfaserstoff, Zurichtung und Färben von Fellen, Lederverarbeitung, Herstellung von Schuhen. Nicht mehr zur Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie zählen Unternehmen, die in der Herstellung bestimmter textiler Waren und Bekleidungsartikel für medizinische und Sicherheitsanwendungen sowie im Bereich der Reparatur von Textilwaren tätig sind. Die Zuordnung der Unternehmen zu einer Branche erfolgt auf Basis der umsatzstärksten Produktgruppe. _________________________________________________________________________________ ZEW Branchenreport Innovationen 2011 | 3 Der Umsatzanteil mit Marktneuheiten bzw. mit Nachahmerinnovationen misst den Umsatz, der von den Unternehmen einer Branche mit den entsprechenden Innovationen erzielt wurde, in Prozent des gesamten Branchenumsatzes (inkl. des Umsatzes nicht innovativ tätiger Unternehmen). Umsatzanteil mit Produktneuheiten in der Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie 2000 - 2010 Umsatzanteil mit Marktneuheiten Umsatzanteil mit Nachahmerinnovationen 30 alte Systematik neue Systematik Marktneuheiten sind neue Produkte, die ein Unternehmen als erster Anbieter auf dem für das Unternehmen relevanten Markt eingeführt hat. Umsatzanteil in % 25 20 23,5 17,4 15,5 15 12,8 14,1 10 Nachahmerinnovationen sind neue Produkte eines Unternehmens, die zum Einführungszeitpunkt schon von anderen Unternehmen in gleicher oder sehr ähnlicher Form angeboten wurden. 21,9 7,9 13,1 11,8 9,8 Der Umsatz mit Marktneuheiten bzw. Nachahmerinnovationen bezieht sich auf entsprechende Innovationen, die im zurückliegenden Dreijahreszeitraum (für 2010: 2008-2010) eingeführt wurden. 6,6 5 8,3 7,3 6,0 5,8 4,4 4,7 5,0 4,5 4,3 6,5 5,0 0 Die Umsatzanteile von Marktneuheiten und Nachahmerinnovationen ergeben zusammen den Umsatzanteil mit ProduktneuheiLesehilfe: Im Jahr 2010 lag der Umsatzanteil, den die Unternehmen der Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie mit Marktneuheiten. '00 '01 '02 '03 '04 '05 '06 '07 '08 '09 '10 ten erwirtschafteten, bei 6,5 %. 12,8 % des Branchenumsatzes waren Nachahmerinnovationen. Produktneuheiten machten 2010 insgesamt (gerundet) 19,3 % des Gesamtumsatzes aus. Quelle: ZEW/ISI (2012): Mannheimer Innovationspanel, Befragung 2011. Der Kostensenkungsanteil durch Prozessinnovationen bezieht sich auf die Kosten je Stück bzw. Vorgang des betreffenden Jahres, die durch Prozessinnovationen eingespart werden konnten, die im zurückliegenden Dreijahreszeitraum eingeführt worden waren. Der Indikator drückt den Umfang der innovationsbedingten Kostensenkungen in einer Branche an den Gesamtkosten aller Unternehmen der Branche aus. Erfolgsindikatoren von Prozessinnovationen in der Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie 1998 - 2010 Kostensenkungsanteil durch Prozessinnovationen Umsatzanstieg durch Qualitätsverbesserungen 5 alte Systematik 5 neue Systematik 4 4 3,1 3 3,1 2,4 2,3 2,4 3,0 3,0 2,2 2,8 2,3 1,9 2,1 2 1,4 1 1,9 2 2,2 1,6 1,5 3 Umsatzanstieg in % Kostensenkungsanteil in % 3,6 3,3 1,5 1,2 1,0 1 0 0 '98 '99 '00 '01 '02 '03 '04 '05 '06 '07 '08 '09 '10 Lesehilfe: Durch Prozessinnovationen verringerten die Unternehmen der Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie ihre durchschnittlichen Stückkosten im Jahr 2010 um 2,8 %. Qualitätsverbesserungen führten 2010 zu einem Umsatzanstieg von 1,0 %. Quelle: ZEW/ISI (2012): Mannheimer Innovationspanel, Befragung 2011. Der Umsatzanstieg durch Qualitätsverbesserungen misst die Umsatzausweitung im Vergleich zum Vorjahresumsatz, die auf Qualitätsverbesserungen zurückgeführt werden kann, die mit Hilfe von im zurückliegenden Dreijahreszeitraum eingeführten Prozessinnovationen erreicht wurden. Der durch Qualitätsverbesserungen erzielte zusätzliche Umsatz wird dabei in Bezug zum Gesamtumsatz aller Unternehmen der Branche gesetzt. Der Indikator gibt somit das nominelle Umsatzwachstum in einer Branche an, das auf Qualitätsverbesserungen zurückgeht. Der Indikator wird erst seit 2002 erhoben. Innovationsausgaben und Innovationserfolg nach Teilbranchen der Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie 2007 - 2010 Innovationsausgaben Umsatzanteil mit Produktinnovationen 0,5 40 5 0,42 0,41 Marktneuheiten 3,9 32 0,36 4 3,4 0,31 0,3 0,23 0,20 0,2 24 18,9 2,0 16 15,8 15,7 12,8 0,1 8 0 0,0 '07 '08 '09 Textilindustrie '10 '07 '08 '09 '10 Bekleidungs- und Lederindustrie 3 2,8 29,3 10,0 2,2 2,1 2 16,2 1,4 1,4 9,4 1 12,9 2,8 3,7 3,4 '07 '08 '09 Textilindustrie 5,4 Kostensenkungsanteil in % 0,40 Nachahmerinnovationen Umsatzanteil in % Innovationsausgaben in Mrd. € 0,45 0,4 Kostensenkung durch Prozessinnovationen 6,1 6,3 7,5 '08 '09 '10 0 '10 '07 Bekleidungs- und Lederindustrie '07 '08 '09 Textilindustrie '10 '07 '08 '09 '10 Bekleidungs- und Lederindustrie Lesehilfe: Die Innovationsausgaben der Textilindustrie beliefen sich im Jahr 2010 auf 0,23 Mrd. € und in der Bekleidungs- und Lederindustrie auf 0,45 Mrd. €. In der Textilindustrie lag der Umsatzanteil mit Marktneuheiten im Jahr 2010 bei 5,4 %, in der Bekleidungs- und Lederindustrie bei 7,5 %. Der Kostensenkungsanteil durch Prozessinnovationen betrug 2010 in der Textilindustrie 2,0 % und in der Bekleidungs- und Lederindustrie 3,4 %. Quelle: ZEW/ISI (2012): Mannheimer Innovationspanel, Befragung 2011. 4 | ZEW Branchenreport Innovationen 2011 _________________________________________________________________________________ Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in der Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie 1998 - 2010 alte Systematik neue Systematik 100 Anteil der Unternehmen in % keine FuE 80 55 60 71 70 75 68 64 70 64 66 68 64 66 67 gelegentliche FuE 40 20 17 16 7 14 19 18 '00 '01 22 16 27 18 17 19 17 14 16 '04 '05 '06 '07 18 15 12 18 19 21 '08 '09 '10 20 kontinuierliche FuE Forschung und experimentelle Entwicklung (FuE) ist die systematische schöpferische Arbeit zur Erweiterung des vorhandenen Wissens und die Nutzung des so gewonnenen Wissens zur Entwicklung neuer Anwendungen wie z.B. neuer oder merklich verbesserter Produkte bzw. Dienstleistungen oder Prozesse bzw. Verfahren. Kontinuierliche FuE bezeichnet FuE-Aktivitäten von Unternehmen, die dauerhaft durchgeführt werden. Typischerweise sind einzelne Mitarbeiter überwiegend oder ausschließlich mit FuE-Aktivitäten betraut, in vielen Unternehmen geht eine kontinuierliche FuE-Tätigkeit mit dem Vorhandensein einer eigenen FuE-Abteilung oder eigener FuE-Infrastruktur (Labors etc.) einher. Gelegentliche FuE bezeichnet FuE-Aktivitäten von Unternehmen, die anlassbezogen aufgenommen werden, z.B. um ein bestimmtes technisches Problem im Rahmen Lesehilfe: 67 % der Unternehmen der Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie führten 2010 keine FuE-Aktivitäten durch, 21 % beeines Innovationsprojektes zu lösen. trieben FuE auf kontinuierlicher Basis. Quelle: ZEW/ISI (2012): Mannheimer Innovationspanel, Befragung 2011. 12 14 '98 '99 14 14 '02 '03 0 Innovationsaktivitäten stellen alle mit finanziellen Aufwendungen verbundenen Aktivitäten dar, die auf Produkt- oder Prozessinnovationen abzielen. Geplante Innovationsaktivitäten in der Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie 2011 und 2012 100 Anteil der Unternehmen in % keine Innovationsaktivitäten 80 38 40 42 noch nicht bekannt 60 9 10 nur Produktinnovationen 29 40 20 19 Die für 2011 und 2012 geplanten Innovationsaktivitäten werden getrennt nach den beiden Innovationstypen erfasst. Unternehmen, die zum Befragungszeitpunkt noch nicht angeben konnten, ob sie Innovationsaktivitäten in diesen Jahren durchführen werden bzw. ob diese auf Produkt- oder Prozessinnovationen abzielen, sind unter „noch nicht bekannt“ zusammengefasst. Die Werte für 2011 und 2012 basieren auf Planangaben und Erwartungen der Unter23 nehmen und sind stark von den im Befra20 23 22 gungszeitraum - März bis August 2011 - vernur Prozessinnovationen fügbaren Informationen über die die wahr9 7 8 scheinliche wirtschaftliche Entwicklung in 0 der 2. Jahreshälfte 2011 und im Jahr 2012 2010 2011 2012 beeinflusst. Im Frühjahresgutachten 2011 Lesehilfe: 38 % der Unternehmen in der Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie waren 2010 nicht innovativ tätig. Im Frühgingen die Wirtschaftsforschungsinstitute jahr/Sommer 2011 planten 40 % der Unternehmen, im Jahr 2011 keine Innovationsaktivitäten durchzuführen, 9 % waren noch unsicher. 20 % wollten ausschließlich Produktinnovationen, 8 % ausschließlich Prozessinnovationen und 23 % sowohl Produkt- als von einem BIP-Anstieg von 1,5 % für 2011 auch Prozessinnovationen vorantreiben. Quelle: ZEW/ISI (2012): Mannheimer Innovationspanel, Befragung 2011. und von 1,4 % für 2012 aus. Produkt- und Prozessinnovationen Datentabelle Innovatorenquote (in %) Textilindustrie (WZ08 13) Bekleidungs- und Lederindustrie (WZ08 14-15) Textil-, Bekleidungs-, Lederindustrie (WZ08 13-15) Textilindustrie (WZ08 13) Bekleidungs- und Lederindustrie (WZ08 14-15) Textil-, Bekleidungs-, Lederindustrie (WZ08 13-15) Textilindustrie (WZ08 13) Bekleidungs- und Lederindustrie (WZ08 14-15) Textil-, Bekleidungs-, Lederindustrie (WZ08 13-15) ‘07 ‘08 ‘09 ‘10 58 56 54 58 51 60 44 48 55 58 50 54 Umsatzanteil mit Marktneuheiten (in %) ‘07 ‘08 ‘09 ‘10 2,8 3,7 3,4 5,4 12,9 6,1 6,3 7,5 8,3 5,0 5,0 6,5 Anteil Unternehmen mit kontinuierlicher FuE (in %) ‘07 ‘08 ‘09 ‘10 16 16 22 26 16 21 14 15 16 18 19 21 Anteil Unternehmen mit Anteil Unternehmen mit Marktneuheiten kostensenkenden Pro(in %) zessinnovationen (in %) ‘07 ‘08 ‘09 ‘10 ‘07 ‘08 ‘09 ‘10 25 28 20 18 20 22 13 17 20 33 23 21 21 8 4 10 23 30 21 19 20 16 9 14 Umsatzanteil mit Umsatzanteil mit Nachahmerinnovationen Sortimentsneuheiten (in %) (in %) ‘07 ‘08 ‘09 ‘10 ‘07 ‘08 ‘09 ‘10 15,7 12,8 10,0 9,4 2,2 3,0 4,2 4,3 18,9 29,3 15,8 16,2 5,9 7,1 7,5 9,7 17,4 21,9 13,1 12,8 4,2 5,2 6,0 7,0 Anteil Unternehmen mit Anteil Unternehmen mit gelegentlicher FuE fest geplanten Inno(in %) vationsaktivitäten (in %) ‘07 ‘08 ‘09 ‘10 ‘09 ‘10 ‘11* ‘12* 21 34 18 4 62 66 59 55 20 19 12 23 47 56 39 40 20 27 15 12 55 62 51 49 Innovationsausgaben (in Mrd. €) Innovationsintensität (in %) ‘07 ‘08 ‘09 ‘10 ‘07 ‘08 ‘09 ‘10 0,40 0,42 0,20 0,23 3,3 3,4 1,9 1,9 0,41 0,36 0,31 0,45 2,9 2,5 2,6 3,8 0,81 0,78 0,51 0,68 3,1 2,9 2,3 2,8 Kostensenkungsanteil Umsatzanstieg durch durch ProzessinnovatioQualitätsvernen (in %) besserungen (in %) ‘07 ‘08 ‘09 ‘10 ‘07 ‘08 ‘09 ‘10 3,9 2,8 1,4 2,0 2,2 1,4 1,4 0,8 2,2 1,4 2,1 3,4 2,2 1,1 1,6 1,3 3,0 1,9 1,9 2,8 2,2 1,2 1,5 1,0 Anteil Unternehmen mit Geplante noch unsicheren InnoInnovationsausgaben (in Mrd. €) vationsaktivitäten (in %) ‘09 ‘10 ‘11* ‘12* ‘09 ‘10 ‘11* ‘12* 0 0 8 11 0,20 0,23 0,29 0,23 0 0 11 8 0,31 0,45 0,45 0,46 0 0 9 10 0,51 0,68 0,74 0,69 * Planzahlen vom Frühjahr/Sommer 2011. Werte für 2010 sind vorläufig. Deutsche Innovationserhebung Die deutsche Innovationserhebung wird Im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW, Mannheim) seit 1993 in Zusammenarbeit mit infas (Institut für angewandte Sozialwissenschaft) sowie dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) durchgeführt. Die Erhebung zielt auf alle Unternehmen in Deutschland mit mindestens 5 Beschäftigten und einem wirtschaftlichen Schwerpunkt in einer der auf S. 1 angeführten Branchengruppen ab. Die Definitionen und Messkonzepte entsprechen den internationalen Standards von OECD und Eurostat. Die Innovationserhebung ist alle zwei Jahre Teil der von Eurostat koordinierten Europaweiten Innovationserhebung (Community Innovation Survey - CIS). Alle Werte sind hochgerechnet auf die Grundgesamtheit der Unternehmen ab 5 Beschäftigte in Deutschland. An der Innovationserhebung 2011 haben sich rund 15.800 Unternehmen beteiligt (= 59 % des Stichprobenumfangs).