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Baustart IBA Stadtumbau 2010 Magazin Halle 2 Baustart Herausgegeben von: Stadt Halle (Saale) Dezernat Planen und Bauen Stadtplanungsamt Jochem Lunebach Hansering 15 06108 Halle (Saale) 0049 345 / 2214730 [email protected] Verfasser, soweit nicht anders gekennzeichnet: Dr. Friedrich Busmann Architekt / Stadtplaner Koordinierung IBA-Stadtumbau in Halle (Saale) 0049 5322 / 553022 [email protected] In Kooperation mit: Tore Dobberstein Diplom-Kaufmann complizen Planungsbüro enjoy urban space! 0049 345 / 2024056 [email protected] Bildnachweis: Bürgerinitiative Hochstraße e.V., Halle: S. 62 congrav e.V., Halle: S. 54 Tore Dobberstein, complizen Planungsbüro: S. 6, 9, 12, 24, 44, 57 Dressler Architekten, Halle: S. 35 Stefan Forster Architekten, Frankfurt: S. 48 Uwe Graul Architekt, Halle: S. 36 Gesellschaft für Wohn- und Gewerbeimmobilien Halle-Neustadt (GWG), Halle: S. 49 Andreas Haase, complizen Planungsbüro: Cover, S. 7, 13, 21, 37, 38, 47, 50, 56 halleliebe, Braunschweig: S. 32, 52, 60 InterCityHotel: S. 58 KARO Architekten, Leipzig: S. 29, 30 Schwarzenberger & Weißenborn Landschaftsarchitekten, Halle: S. 50 Büro Spielraumplanung, Leipzig: S. 19, 20, 22 Stadt Halle an der Saale: Stadtplanungsamt: S. 2, 11, 14, 17, 20, 26, 34, 40, 46 Stadtvermessungsamt: S. 18, 26, 46, 54 Stadtfotograf, Thomas Ziegler: S. 1, 7, 12, 13, 16, 18, 25, 41, 42, 55 Städtische Ausstellung Wandelhalle: S. 63, 64 Studio51 Landschaftsarchitektur, Halle: S. 58 www.halle-fotos.de: S. 10 IBA Stadtumbau 2010 in Halle IBA Stadtumbau 2010 in Halle Baustart Einleitung Liebe Leserinnen und Leser Warum ist die Internationale Bauausstellung Stadtumbau Sachsen-Anhalt 2010 für Halle so wichtig? Dagmar Szabados, Oberbürgermeisterin Z unächst verdient es Anerkennung, Entlang der Magistrale treten diese He- erfüllen, von der neuen Brücke über den dass Sachsen-Anhalt mit der IBA als rausforderungen besonders hervor. Sie Stadthafen bis zum Gasometer. bislang einziges Bundesland den betreffen den Verkehr, die Gestaltung des Das sind nicht nur spannende, son- Stadtumbau mit allen damit zusammen öffentlichen Raumes, aber auch struk- dern auch anspruchsvolle Themen, mit hängenden Aspekten landesweit zu ei- turelle Probleme, wie das zu schlechte denen Halle die IBA Stadtumbau 2010 in nem besonderen Thema gemacht hat. Image von Glaucha. Alle Projekte der IBA Sachsen- Anhalt bereichert. Wir nehmen 19 Städte engagieren sich mit ganz un- Stadtumbau 2010 befinden sich deshalb teil an der so genannten „Werkstatt des terschiedlichen Themenschwerpunkten. entlang der Magistrale zwischen Zent- Stadtumbaus“. Das bedeutet die Bereit- Es ist selbstverständlich, dass sich Hal- rum Neustadt und dem Riebeckplatz. schaft zum Experiment und zum offenen le als größte Stadt des Landes in diesen Die IBA Stadtumbau 2010 gibt uns Meinungsaustausch, natürlich nicht nur Prozess einbringt. Für alle Städte spielen Hallenserinnen und Hallensern Gele- allein unter Experten, sondern auch mit die mit der IBA verbundenen Fördermit- genheit, für eine gründliche Ausein- Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern tel eine wichtige Rolle, aber sie sind kein andersetzung mit der Zukunft unserer von Halle. Ich denke, dass dazu gerade Selbstzweck. Gerade Halle bietet dafür, Stadt. Es gefällt mir gut, dass dabei auf in den letzten Monaten Vieles angesto- wie ich meine, gute Beispiele. Gesucht unterschiedlichen ßen wurde – eben dies ist eine wichtige sind Projekte, die nicht nur unserer ei- wird: neben Bauprojekten spielt der genen Stadt- und Quartiersentwicklung öffentliche Dialog, aber auch die Ver- Ich wünsche mir, dass auch Sie, liebe dienen, sondern auch verallgemeiner- netzung und die interdisziplinäre Arbeit Leserinnen und Leser, die Gelegenheiten bare Stadtumbauthematiken erforschen eine große Rolle. Die Debatten um die nutzen und an dem Prozess teilnehmen. und vermitteln. Ebenen gearbeitet Aufgabe der IBA. Zukunft der Hochhäuser am Riebeckplatz Helfen Sie mit, dass uns die gewonne- Unter dem Thema „Balanceakt Dop- sind genauso spannend, wie das Anlie- nen Erfahrungen auch über das Jahr pelstadt“ verstehe ich mehr als das Ge- gen, mit einem Skatepark das Zentrum 2010 hinaus von Nutzen sein werden. genüber von Neustadt und Altstadt. Es von Neustadt zu beleben. Die Strategie, Das ist vielleicht das Wichtigste an der umschreibt schlagwortartig die Berüh- mit vernetzten Aktionen und Schlüs- IBA in Halle. rungspunkte und natürlich auch Kon- selprojekten fliktpunkte von historischer Stadt und Glaucha einzuleiten, mit dem gleichen städtebaulicher Moderne. Das treibt Ansatz das gute Image des Wohnkom- auch andere Städte um. In Halle greift plexes III in Neustadt zu erhalten, bieten die Neustadt, mit den Punkthochhäu- gute Vergleichsmomente. Auch ist die sern und der Hochstraße ja buchstäblich Tatsache, dass unsere schöne Saline-In- in die Innenstadt bis hin zum Riebeck- sel bislang kaum erschlossen ist, ein Er- platz. Noch 40 Jahre nach der Errichtung gebnis der Doppelstadt. Deshalb bedarf von Neustadt müssen wir uns mit He- die Insel auch besonderer Zuwendung rausforderungen befassen, die sich aus im Rahmen der IBA. Sie soll endlich eine der damaligen Bauphilosophie ergeben. bedeutsamere Rolle mitten in der Stadt einen Imagewandel in 1 2 Baustart Einleitung IBA Stadtumbau 2010 in Halle Inhalt Hochhäuser Riebeckplatz 10 Franckesche Stiftungen 16 Glaucha 24 Saline-Insel 32 Quartier Tulpenbrunnen 44 Zentrum Neustadt 52 Hochstraße 60 Balanceakt Doppelstadt: alle IBA-Standorte liegen an der Magistrale, zwischen Zentrum Neustadt und Riebeckplatz. Alle Projekte behandeln die städtebauliche Moderne der DDR-Zeit. IBA Stadtumbau 2010 in Halle Baustart Einleitung Die IBA Stadtumbau 2010 ist in Halle angekommen Martin Stein, IBA Büro GBR D as Jahr 2008 war besonders von zungen zwischen Bürgerinitiative und die Eigentümer und Akteure vor Ort zu Fortschritten bei der Konkretisie- Stadtverwaltung versachlicht einer weiter greifenden, zusammenhän- rung, praktischen Umsetzung und werden. Man verständigte sich zunächst genden Freiraumgestaltung anregen. Für Kommunikation von Projekten der IBA auf verkehrsplanerische Untersuchungen, den Stadtteil Glaucha konnte die Stadt Stadtumbau 2010 in der Doppelstadt mit denen vielleicht Grundlagen für eine Fördermittel zur Sicherung gefährdeter Halle/Halle-Neustadt gekennzeichnet. gemeinsame Suche nach Lösungen für Altbauten einwerben. Ein von der Stadt Dafür gebührt allen IBA-Akteuren in Halle dieses ernstzunehmende städtebauliche beauftragter Moderator hat 2008 erste große Anerkennung. Problem in der Doppelstadt Halle/Halle- Eigentümer zur Sicherung ihrer Gebäude Neustadt gelegt werden können. sowie erste interessierte Nutzer gewin- Die Stadt Halle hat sich gerade 2008 konnten dem IBA-Thema „Balanceakt Doppel- Nicht einfacher waren die Diskus- stadt“ auf eine neue und produktive sionen um die Zukunft der Hochhäuser Weise genähert. Während in den ersten am Riebeckplatz im Ergebnis eines Ar- Nicht unerwähnt bleiben soll das Jahren der IBA in Halle vor allem noch chitektenwettbewerbes, der in diesem große Engagement der Stadtverwaltung das Nebeneinander und Miteinander von Jahr entschieden wurde. Die Argumen- und der von ihr beauftragten Planer, die Halle-Neustadt und Altstadt im Zentrum te für den Erhalt dieses städtebaulichen es 2008 nach der Bewilligung von För- der Diskussion gestanden hat, entfalten Ensembles aus der zweiten Hälfte der dermitteln für die Bauprojekte in kürzes- die halleschen IBA-Akteure das Thema 1960er Jahre wurden bislang vor allem ter Zeit geschafft haben, Planungs- und „Balanceakt Doppelstadt“ jetzt vor allem aus städtebaulich-architektonischer Sicht Abstimmungsprozesse so zu organisieren, an den Reibungsflächen von historischer formuliert. Noch nicht sicher ist dagegen, dass der Stadtrat Investitionsbeschlüsse Stadt und städtebaulicher Moderne. nen. Hier werden erste Baumaßnahmen 2009 beginnen. welches tragfähige Nutzungskonzept den umgehend fassen konnte, Genehmigun- Besonders kontroverse Debatten er- Eigentümer HWG auch wirtschaftlich in gen kurzfristig erteilt und Bauaufträge lebte Halle dabei mit dem Projekt „Fran- die Lage versetzen wird, die Hochhäuser ohne Verzug vergeben werden konnten. ckesche Gärten“. Die öffentliche Diskussi- zu sanieren und für zeitgemäße Nutzung Darüber hinaus hat die Stadt die öffent- on städtischer Planungen zur Aufwertung umzubauen. Hier muss bis zum Frühjahr liche Kommunikation des IBA-Themas von Freiräumen zwischen der historischen 2009 eine Antwort gefunden werden. und der Projekte verstärkt. Ein Ergebnis, Schulstadt von August Hermann Francke, Das Jahr 2008 war jedoch nicht nur das jederzeit aktuelle Informationen zur anderen Bildungseinrichtungen in ihrem durch den Austausch unterschiedlicher IBA Stadtumbau Sachsen-Anhalt 2010 in Umfeld und vielgeschossigen Wohnbau- Meinungen Halle an der Saale bietet, ist der Interne- ten führte rasch zur Frage, ob und wie konnten an den IBA-Projekten „Am Tul- sich die berühmte, einst sehr abge- penbrunnen“ (Zentrum des Wohnkom- schlossene Schulstadt heute als lokaler plexes III), „Skaterbahn“ als weiterer Kooperationspartner für die benachbar- Baustein der Aufwertung des Neustadt- ten Bildungseinrichtungen verstehen und Zentrums und auf der Salineinsel begon- öffnen soll. Zugleich erlebte der Dialog zur nen werden. Für die Neugestaltung der Zukunft der Hochstraße gerade hier eine Franckeschen Gärten entsteht ein erstes Weiterentwicklung. Die Auseinanderset- Teilprojekt, das „Begegnungsfeld“. Es soll geprägt. Baumaßnahmen tauftritt www.iba.halle.de. 3 4 Baustart Einleitung IBA Stadtumbau 2010 in Halle Die Projekte der IBA Stadtumbau Projekt Ort IBA-Ansatz Projektbausteine Balanceakt Halle an Kommunikation und Prozess Sieben Standorte in Halle Doppelstadt der Saale und Neustadt entlang der Magistrale Gaclg_jYee] kljYv] `mk]j ] jÜEY[`ZYjf ]hYjc Die Hochhäuser Riebeckplatz am Riebeckplatz ?g[``mk]j Lfl]jÜEY[`ZYjf Die IBA Stadtumbau fragt: was sind die Hochhäuser den Hallensern wert? Hochhaustisch Franckesche Die IBA Stadtumbau 2010 Feld der Begegnung, Gärten gestaltet ein Begegnungsfeld Tunnelaufwertung >dYm[`Y Unter Nachbarn und den Fußgängertunnel Lfl]jÜEY[`ZYjf JcYl]hYjc ÜGaclg_jYee] unter der Hochstraße >dYm[`Y >Yd]ja]ÜaeÜ>j1f]f Stadtentwicklung Glaucha Eigentümermoderation, mit sozialer Die IBA Stadtumbau 2010 Dimension stärkt Glaucha mit Schlüssel- Vernetzung lokaler Akteure projekten >dYm[`Y >Yd]ja]ÜaeÜ>j1f]f d]Ü Ü Ü Ü Ü Ü>jYxcÜ Ü Ü Ü Ü ÚÜLfn]jrY_lÜMakm]dd]ÜBgeemfacYlagfÜ Ü Ü Ü Ü ÜJ]hl]eZ]jÜ Ü Ü Ü Ü Ü J]al]ÜÜ Ü Ü Ü Ü ?g[`kljYv] Lfl]jÜEY[`ZYjf Saalebrücke, >dYm[`Y Saline-Insel Üja]ÜaeÜ>j1f]f Ü Ü Ü ÜJ]hl]eZ]jÜ Ü Ü Ü Ü Ü J]al]ÜÜ Ü Ü Ü Ü `mk]j ?g[``mk]j Die IBA Stadtumbau 2010 Stadthafen, Brückenschlag baut einen Stadthafen und Badeingang, mitten in Halle verbindet die Saline mit der Freiflächengestaltung Altstadt Lfl]jÜEY[`ZYjf JYdaf] >dYm[`Y JcYl]hYjc >Yd]ja]ÜaeÜ>j1f]f Neugestaltung Gaclg_jYee] Wohnquartier Tulpenbrunnen Die IBA Stadtumbau 2010 Tulpenbrunnen, Tulpenbrunnen und Halle-Neustadt setzt Maßstäbe beim Umbau Grüne Galerie, von Plattenbau und Freiraum Spielplatz, Grüne Galerie ]hYjc >Yd]ja]ÜaeÜ>j1f]f @98Ü?Ydd]Ü Ü Ü Ü Ü Ü>jYxcÜ Ü Ü Ü Ü ÚÜLfn]jrY_lÜMakm]dd]ÜBgeemfacYlagfÜ Ü Ü Ü Ü ÜJ]hl]eZ]jÜ Ü Ü Ü Ü Ü J]al]ÜÜ Ü Ü Ü Ü kljYv] ?g[``mk]j Lfl]jÜEY[`ZYjf Transformation Plattenbau am Oleanderweg >dYm[`Y Die IBA Stadtumbau 2010 Lebendiges Zentrum Hallorenstraße baut einen Skatepark ge- für Halle-Neustadt Ecke Magistrale meinsam mit Nachbarn und Skatepark und Nutzern Freiflächengestaltung Ü Ü Ü Ü ÜJ]hl]eZ]jÜ Ü Ü Ü Ü Ü J]al]ÜÜ Ü Ü Ü Ü ] JcYl]hYjc >Yd]ja]ÜaeÜ>j1f]f ÜGaclg_jYee] Die IBA Stadtumbau 2010 Die Zukunft der B80 vom hilft bei der Suche nach Verkehrsgutachten, Hochstraße Riebeckplatz Alternativen Diskussionen bis zur Saale d]Ü Ü Ü Ü Ü Ü>jYxcÜ Ü Ü Ü Ü ÚÜLfn]jrY_lÜMakm]dd]ÜBgeemfacYlagfÜ Ü Ü Ü Ü ÜJ]hl]eZ]jÜ Ü Ü Ü Ü Ü J]al]ÜÜ Ü Ü Ü Ü ?g[`kljYv] ?g[``mk]j Lfl]jÜEY[`ZYjf >dYm[`Y Kosten gemäß Bewilligung des Landes und beantragter IBA Stadtumbau 2010 in Halle Baustart Einleitung 2010 in Halle Kosten/ Start Ansprechpartner Termine 7.641.000 € IBA Stadtumbau 2010 Koordinator in Halle: Dr. Friedrich Busmann, Stadtplaner, 15.10.2010: 2003 05322/553022, [email protected] Abschlusskongress Assistenz: Martin Schmidt, Stadtplaner, 0345/221 4754, [email protected] ca. 10.000 € HWG, Christian Zeigermann, Architekt, 0345/ 52 71 718, [email protected] Frühsommer 2009: 2008 Dreßler Architekten: Matthias Dreßler, Architekt, 0345/2025303 , [email protected] Entscheidung über Stadt Halle, Michael Kettel, Stadtplaner, 0345/ 221 48 81, [email protected] die Zukunft der Hochhäuser 466.000 € Stadt Halle: Holger Saupe, Stadtplaner, 0345/ 221 48 85, [email protected], Frühjahr 2010: 2008 SpielRaumPlanung: Almuth Krause, 0341/1499657, [email protected] Öffentliche Disputation 2010 Stadt Halle: Udo Rost, 0345/ 221 35 01, [email protected] Regelmäßige 100.000,00 € Stadt Halle: Dr. Steffen Fliegner, 0345/ 221 47 41, [email protected] Aktivitäten vor Ort, 2008 Eigentümer Moderator: Gernot Lindemann, 0171/ 536 26 39, [email protected] bitte Tagespresse Haushalten e.V. : Stephan Schirrmeister, 0176/51 222 387, [email protected] entnehmen Postkult e.V.: Andreas Howiller, 0345 9490639, [email protected] Spätsommer 2009: 3.200.00 € 2008 Stadt Halle, Simone Trettin, Stadtplanerin, 0345/ 221 47 43, [email protected] Festliche Eröffnung Stadt Halle: Frank Gunkel 0345/ 21 24 41, [email protected] des Stadthafens JugendwerkstattFrohe Zukunft, Steffen Kohlert, 0345/5220281, [email protected] Science Center: Kulturbüro, Detlef Stallbaum, 0345/2127916, [email protected] Sept. 2009: Wiedereröffnung Galerie im Quartiersmanagement Halle-Neustadt: Jana Kirsch, 0345/4788175 , [email protected] Grünen und Spiel- Schwarzenberger & Weißenborn Landschaftsarchitekten: Anton Schwarzenberger, platzeinweihung 2.023.000 € 0345/4704180, [email protected] 2007 Stadt Halle, Simone Trettin, Stadtplanerin, 0345/ 221 47 43, [email protected] 25.07.2009 Eröffnung Skatepark, Stadt Halle: Uwe Weiske, Sozialplaner, 0345/221-4030, [email protected] Verleihung „Ort der Ideen“-Auszeichnung 1.330.000 € congrav e.V.: Christian Andrae, 0345 4780781, [email protected] 2007 Studio 51: Wolfgang Aldag, 0345/4782855, [email protected] Stadt Halle, Simone Trettin, Stadtplanerin, 0345/ 221 47 43, [email protected] Ab Sommer 2009: Quartiersmanagement Halle-Neustadt: Jana Kirsch, 0345/4788175, [email protected] Öffentliche Diskussionen zur Hochstraße, 29.05.2010 festliche Kosten in Planung Stadt Halle: Rainer Möbius, 0345/ 221 62 68, rainer.mö[email protected] Sperrung der Hoch- 2009 Bürgerinitiative Hochstraße, Dr. Jens-H. Göttner, 0345/2091343, [email protected] straße Bewilligung. Darin enthalten Zuwendungen der EU (EFRE-Fördermittel, 58%), des Bundes und des Landes (Stadtumbau-Fördermittel, je 14 %) sowie Eigenmittel der Stadt (14%). 5 6 Baustart Einleitung IBA Stadtumbau 2010 in Halle Die IBA in Halle auf gutem Wege Thomas Felke (Stadtrat, MdL, Mitglied im Lenkungsausschuss der IBA Stadtumbau 2010) H alle hatte auf dem bisherigen Weg die Zukunft der Riebeck- Hochhäuser, als zur Teilnahme an der Internatio- markantes Eingangstor der Stadt, dreht nalen Bauausstellung Stadtumbau sich neben vielen weiteren Maßnahmen Sachsen-Anhalt 2010 einige Probleme zu der hallesche Teil der landesweiten Prä- lösen. Seit Herbst 2007 aber steht end- sentation zur IBA. Investitionsprojekte gültig fest, man will die IBA und setzt und Diskussionsprojekte machen den sich mit ganzer Kraft für die Umsetzung Prozesscharakter deutlich. Neben quali- der einzelnen Projekte ein. Das Thema tativ gelungenen Baumaßnahmen wird „Balanceakt Doppelstadt – Kommunika- 2010 erkennbar, dass der Stadtumbau tion und Prozess“ wird durch eine ganze über dieses Jahr hinaus seine Fortsetzung Reihe spannender Beiträge untersetzt. finden muss. Durch eine bessere Öffent- Vom Skatepark, mit dem junges Leben lichkeitsarbeit wird die IBA jetzt auch be- in das Zentrum von Halle-Neustadt ge- wusster von vielen Hallenserinnen und bracht werden soll, über Lösungsansätze Hallensern wahrgenommen, und erfreu- für die Leerstandsproblematik im Altbau- lich ist, dass sich viele in diesen Prozess gebiet Glaucha bis hin zur Diskussion um einbringen. Am 2. Oktober 2008 fand im Wappensaal des Stadthauses das alljährliche „Evaluationsgespräch“ zu den IBA- Projekten in Halle statt mit Vertretern des Landes, der IBA GbR und der Stadt. (v.l.n.r.) Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados, Dr. Friedrich (v.l.n.r.) Prof. Angela Mensing-de Jong (Moderatorin), Staatsse- Busmann (IBA-Koordinator in Halle), Dr. Thomas Pohlack (Bau- kretär André Schröder (Ministerium für Landesentwicklung und dezernent Halle), Jochem Lunebach (Leiter Stadtplanungsamt Verkehr), Thomas Felke (IBA Lenkungsausschuss), Prof. Omar Halle), Stefan Voß (Geschäftsführer Stadtmarketing Halle), Prof. Akbar (Geschäftsführer IBA Büro GbR) Jörg Sulzer (Gestaltungsbeirat Halle), Rüdiger Schulz (Geschäftsführer IBA Büro GbR) IBA Stadtumbau 2010 in Halle Baustart Einleitung Halle is te Stadt m ine it Zuku nft die IBA Stadtum , bau 20 10 träg t dazu b ei. Stefan Voß Geschäftsführer Stadtmarketing Halle (Saale) GmbH Die IBA steht für Mobilität - ob auf Stra- die IBA leistet wertvolle Schrittmacher- ßenbahnen, mit tourenden Ausstellungen dienste beim Zusammenwachsen von Alt- oder Lauf-Events auf der Magistrale. Und stadt und Neustadt. Seit dem 27. November 2008 fährt die IBA-Straßenbahn durch Halle (gefördert von Ströer/DSM und Stadtmarketing Halle (Saale) GmbH). 7 8 Baustart Einleitung IBA Stadtumbau 2010 in Halle Die Balance neu definieren Interview mit Dr. Friedrich Busmann, ehemaliger Planungsdezernent und seit 2008 IBA-Koordinator der Stadt Halle an der Saale Ute Semkat. Auszug aus: „Die anderen Städte. IBA Stadtumbau 2010.“ Bd. 9: Potenziale. Hrsg. IBA-Büro GbR Dessau, 2009 Ute Semkat: Zwischenzeitlich schien haben sich auch die hochgesteckten Er- haus-Tisch“ sitzen Eigentümer, Politik, der Balanceakt Doppelstadt Halle wartungen, die das Kulturprojekt Bahnhof Verwaltung, Architekten, und dort will aus der Balance geraten. Wie haben Neustadt für die Erörterung bringen sollte, die Mehrheit den Erhalt durch Totalsa- Sie die Waage neu justiert? wegen der damit verbundenen investiven nierung oder sogar Abbruch und Neubau Ansprüche nicht erfüllt. der Hochhäuser. Die Skeptiker halten das Dr. Friedrich Busmann: Wir haben die Balance neu definiert. In Phase eins wollte Jetzt führen wir am „IBA-Tisch“ die für unrealistisch und angesichts anderer man eine Aufwertung der Neustadt mit Diskussion um den städtebaulichen Ba- Stadtumbauprioritäten für unangemes- dem Ziel einer Gleichrangigkeit zur alten lanceakt praktischer, anhand konkreter sen, sie meinen, dass am Riebeckplatz Stadt Halle. Jetzt, Phase zwei, definieren Projektthemen. Die andere Ebene wird neu gebaut werden müsse, aber nicht wir Balance als die permanente Ausein- bestenfalls mit Interesse zur Kenntnis mit Hochhäusern. Wir haben einen be- andersetzung der städtebaulichen Mo- genommen. Fragen wie: Was sind uns merkenswerten Konsens erreicht, dass derne der DDR und der alten Stadt. Dieser die Hochhäuser wert? Was wird aus der die Entscheidung bis Mai 2009 fallen Balanceakt findet an sechs Standorten Hochstraße? Wie belebt der neue Skate- soll. Bis dahin will man sich um soge- entlang der Magistrale vom Neustadt- park das Zentrum? Wie können Sanie- nannte Ankermieter bemühen. Das heißt, Zentrum bis zum Riebeckplatz statt. Das rungsinitiativen der Wohnungseigentü- die Stadt wird prüfen, ob sie mit ihren ist eine einzigartige Schnittzone. mer in Glaucha gefördert werden stoßen Bediensteten einen Teil der Häuser fül- zunehmend auf Resonanz. Im Rahmen len kann. Davon wird eine Belebung und Geht bei dieser starken Projektori- der Öffentlichkeitsarbeit versuchen wir, Aufwertung des Riebeckplatzes erhofft, entierung nicht zwangsläufig der von der Projektebene nach „oben“ zu die dann der Anker für Wohnungsmieter theoretische Diskurs unter? stoßen und die ideellen Ansprüche mit in den oberen Etagen sein könnte. Man Nein. Der Diskurs wird fortgesetzt, aber den praktischen Bedürfnissen zu verbin- kann dort allenfalls mit einer Mischnut- anders geführt. Der Anspruch in Phase den und gemeinsam mit den Hallensern zung wirtschaftlich sein, wahrscheinlich eins, durch die Neustadt-Diskussion zur auf den Weg zu bringen. Mein Eindruck in Verbindung mit Fördermitteln. Aufwertung der gesamten Doppelstadt ist, die Identifikationsfähigkeit der Bür- Ich möchte aber den Blick von den beizutragen, hat sich nicht erfüllt. In dem ger mit der IBA ist in Halle schwieriger zu Hochhäusern am Riebeckplatz wieder auf dreiviertel Jahr, in dem ich als „Alter“ wie- erreichen als in kleineren Städten. die Neustadt lenken: Was sind uns denn die der neu in Halle bin, habe ich jedenfalls vielen Hochhäuser dort wert? Wirtschaft- nicht den notwendigen Auftrieb gespürt, Was sind uns denn die Hochhäuser lich, baukulturell und städtebaulich. Wel- den man sich von der theoretischen Aus- wert? Wie wird in Halle das Thema che wollen wir erhalten? Und wie verhält einandersetzung mit der Moderne erhofft Moderne praktisch behandelt? sich das zur Erneuerung der Innenstadt, in hatte. Offenbar lässt sich dieses Thema Die Hochhäuser am Riebeckplatz sind der 12.000 Wohnungen leer stehen? Der besser in Akademikerkreisen kommunizie- vielen in der Stadt soviel wert, dass sie Riebeckplatz steht insofern exemplarisch ren, und auch dort sehr kontrovers. Leider dafür viel einsetzen würden. Am „Hoch- für die Problematik der Doppelstadt. IBA Stadtumbau 2010 in Halle Baustart Einleitung Für die Hochstraße als Verbindung Sie ist ein ganz besonderes Produkt der geholt werden, aber dessen ungeachtet zwischen alter und neuer Stadt for- Doppelstadt. Seit 40 Jahren wird sie von muss man kulturelle Initiativen im wei- dert eine Bürgerinitiative den Abriss. der Magistrale durchschnitten und diente testen Sinne des Wortes entfalten. Dazu Dafür hatten Sie schon früher plä- der Infrastruktur der Neustadt, während gehört das IBA-Projekt Skatepark, es wird diert, und die aktuelle Entwicklung ihr eigenes Potential als neue Mitte der zur Revitalisierung beitragen. – Ölpreisanstieg und Klimawandel – Stadt unterentwickelt geblieben ist. Ihre Man tut der Neustadt auch keinen scheint das zu unterstützen. Entwicklung als originelles Bindeglied Gefallen, wenn man ihre Entwicklung Wir werden im Jahr 2009 einen Hochstra- zwischen den Stadthälften muss qua In- auf die Frage reduziert, wie man mög- ßendiskurs führen, und die Stadt wird bis frastruktur angestoßen werden, Brücke lichst viel erhalten kann. Wenn es hilft, dahin möglichst viele verkehrsplanerische und Hafen sind deshalb wichtige IBA- dass sie lebendiger wird, muss man dafür Informationen einholen. Aber ich fürch- Projekte. Das geschieht in der Hoffnung, Bausubstanz opfern. te, dass wir die Hochstraße noch lange dass dieser reizvolle städtische Stand- brauchen werden. Das Besondere an ihr, ort trotz Schrumpfung und mangelnder Welche Potentiale müssen in Halle was es bei keiner anderen mir bekannten Nachfrage nachhaltig aufgewertet wer- noch entdeckt – geweckt werden? Stadtmagistrale gibt, ist das Problem der den kann. Alternativlosigkeit. Denn das kritische Al- Die IBA-Projekte geben wichtige neue Anstöße quasi in der Ost-West-Dimensi- leinstellungsmerkmal ist, dass diese Hoch- Wie verhindert man eine soziale Tei- on der Stadt ergänzend zur traditionellen straße, dieser Teil des Masterplans für die lung zwischen „altem“ Halle und Nord-Süd-Dominanz der Stadt. Das ist Stadt der Moderne, zur verkehrlichen Na- Neustadt? ein wichtiges Potenzial. Das zukunfts- belschnur der Doppelstadt Halle und ins- Die Neustadt ist längst zu vielen Neu- trächtigste Potenzial der Stadt aber bleibt besondere der Innenstadt geworden ist. städtchen geworden, ist in der Sozial- die Weiterentwicklung als Wissenschafts- Trotzdem meine ich, die Zukunft der struktur zerfallen, selbst das Mietniveau und Forschungsstadt. Die Bewältigung Doppelstadt hängt auf lange Sicht nicht ist sehr unterschiedlich. Es gibt dort auch des Wohnungsleerstandes in der Innen- von dieser Hochstraße ab. Im Gegenteil gut florierende Gebiete. Man darf nicht stadt ist – bei allem Respekt vor den gro- wäre es für Halles Innenorganismus gut, vergessen, dass Halle-Neustadt das Mo- ßen Sanierungserfolgen – mindestens so wenn diese Schneise wegfällt. Die alte dell des Sozialismus gegen die bürgerli- wichtig wie in der Neustadt, beide hän- Stadt würde lebendiger, und die Neustadt che Stadt war. Wir haben nach der Wen- gen siamesisch zusammen. Das bleibt ein würde davon profitieren. de eine Milliarde Euro in ihre Aufwertung großes Aufgabenfeld. gesteckt und mussten dann feststellen, Als neues IBA-Projekt ist die Saline- dass in schwindende Märkte investiert Insel hinzu gekommen. Wo liegt ihr wurde. Die Altstadt mit ihrer kulturellen Potential für die Doppelstadt? Kraft kann von der Neustadt niemals ein- Martin Stein (links, IBA-Büro GbR) und Friedrich Busmann (IBA-Koordinator in Halle) präsentieren das erste IBA-Magazin in der IBA-Evaluation am 2. Oktober 2008. 9 10 Baustart Hochhäuser Riebeckplatz IBA Stadtumbau 2010 in Halle Hochhäuser Riebeckplatz ÜGaclg_jYee] ?g[`kljYv] ?g[``mk]j Lfl]jÜEY[`ZYjf JYdaf] JcYl]hYjc >Yd]ja]ÜaeÜ>j1f]f @98Ü?Ydd]Ü Ü Ü Ü Ü Ü>jYxcÜ Ü Ü Ü Ü ÚÜLfn]jrY_lÜMakm]dd]ÜBgeemfacYlagfÜ Ü Ü Ü Ü ÜJ]hl]eZ]jÜ Ü Ü Ü Ü Ü J]al]ÜÜ Ü Ü Ü Ü IBA Stadtumbau 2010 in Halle Baustart Hochhäuser Riebeckplatz 11 Was sind uns die Hochhäuser am Riebeckplatz wert? Der Riebeckplatz ist ein gewichtiges Erbe der 60er Jahre. Viele sehen in den beiden Hochhäusern das wichtigste Eingangstor zur Stadt D Ie Hochäuser bilden den Auftakt der auf der anderen Seite plädieren städte- nomen und Planern tauschten engagiert Magistrale und markieren den Weg baulich orientierte Befürworter der Häuser ihre Positionen aus und einigten sich auf nach Halle-Neustadt. Der mit 80.000 für deren Erhalt. Kann das Wünschens- das weitere Vorgehen. Das erste IBA-Ma- PKW pro Tag größte innerstädtische Ver- werte mit dem Realisierbaren überhaupt gazin hat dazu ausführlich berichtet. kehrsknotenpunkt weit und breit wurde kombiniert werden, wenn ja: wie? Zurzeit bearbeiten Stadtverwaltung jüngst neu strukturiert und ist heute ein Der von der IBA in Halle ins Leben und HWG die am Hochhaustisch formu- Anschauungsbeispiel für gelungenen Um- gerufene Hochhaustisch hat den Weg für lierten Aufgaben: Kann die Stadtverwal- bau. Gleichzeitig präsentiert er jedem Be- eine sachliche Diskussion geebnet. Es ist tung „Ankermieter“ in einem umgebauten sucher von Halle Brachen und komplet- gelungen, alle maßgeblichen Entscheider Hochhaus werden? In welchem Umfang, ten Leerstand. Ausgerechnet die größten des Landes und der Stadt mit dem Vor- zu welchen Mietkonditionen, mit wel- „Landmarken“ der Innenstadt – die bei- stand der HWG an einen Tisch zu holen. chen Konsequenzen? Ist ein Hochhaus- den Hochhäuser stehen seit Jahren leer. So konnte der für Außenstehende nicht neubau möglicherweise realistischer und Die Kulisse der leeren Häuser belastet den nachvollziehbare Stillstand transparent sogar wirtschaftlicher? Welche Nutzungen Ort inzwischen mehr als das enorme Ver- gemacht werden. Der IBA-Dialog macht sind möglich? Das Zwischenergebnis soll kehrsaufkommen. die Positionen der Akteure erkennbar und in einem weiteren Hochhaustisch vorge- kann so eine Entscheidung vorbereiten. stellt und erörtert werden. Denn bei aller Die Internationale Bauausstellung Stadtumbau Sachsen-Anhalt 2010 be- Der Hochhaustisch tagte am 27.08.08 Offenheit der Lösungen: im Mai 2009 soll schäftigt sich mit der Zukunft der beiden nach sorgfältiger Vorbereitung zum ersten die endgültige Entscheidung fallen. Ob Riebeck-Türme. Sie sind der Schlüssel für Mal - und war erfolgreich. Mehr als 20 damit dann auch die Hochhäuser fallen die Zukunft des Platzes. Diese Einsicht ist Vertreter von Land und Stadt, aus Politik werden, bleibt vorerst offen. im Laufe des Jahres 2008 gewachsen. und Wirtschaft, Laien und Experten, Öko- Deshalb beschränkt sich der IBA-Prozess nicht auf städtebauliche Entwürfe, sondern erfordert die ernsthafte Auseinandersetzung mit den wirtschaftlichen Realitäten, die hinter den sichtbaren Missständen stehen. Ob Sanierung, Abriss oder Neubau: alles erscheint besser als die Fortsetzung des Status quo. Die jetzige Situation kann als Pattsituation verstanden werden. Auf der einen Seite befürwortet die ökonomisch argumentierende Hallesche Wohnungsgesellschaft HWG als Eigentümerin den Abriss, Die Zukunft am Riebeckplatz:: mit oder ohne Hochhäuser? 12 Baustart Hochhäuser Riebeckplatz IBA Stadtumbau 2010 in Halle Dr. Thomas Pohlack Bürgermeister Stadt Halle Nicht schlechtrechnen! Es ist nicht leicht, in der Innenstadt gute Wohnungsangebote zu finden. Genutzte Hochhäuser sind wichtig für die Belebung des Umfeldes der oberen Leipziger Straße und des Charlottencenters. Dagmar Szabados Oberbürgermeisterin Stadt Halle Es wäre eine symbolische Handlung, wenn sich die Stadt am Riebeckplatz in den Hochhäusern präsentiert. Ich sehe die Möglichkeit, dass Teile der Stadtverwaltung als Mieter einziehen, z.B. aus den Standorten Magdeburger Straße und Am Stadion in Neustadt. Prof. Thomas Sieverts Stadtplaner, Bonn Auch für mich war der Erhalt der Hochhäuser wichtig, aber ich bin entsetzt über das nachgewiesene große wirtschaftliche Risiko und sehe nicht mehr die Möglichkeit einer Realisierung. Die Stadt muss jetzt Trauerarbeit leisten und sich neuen Spielfeldern öffnen. Peter Kramer GEWOS Hamburg Dr. Heinrich Wahlen Geschäftsführer HWG Es gibt keine betriebswirtschaftliche Begründung für den Erhalt der Hochhäuser. Eine gesicherte Nachfrage und der Einsatz von Fördermitteln ist Voraussetzung, dazu eine Bündelung der Initiativen zur Aufwertung des gesamten Umfeldes. Die Vermietung der Hochhäuser ist ein hohes Risiko, nicht annähernd kostendeckend. Die angesetzten 6 € /qm Miete sind an diesem Standort schwer erzielbar. Halle hat hohe Wohnungsleerstände und ein großes Wohnungsangebot in allen Segmenten. Nicht schönrechnen! IBA Stadtumbau 2010 in Halle Baustart Hochhäuser Riebeckplatz 13 Die Ge staltu ng des H ochha usUmfel des is t eben so ent scheid end für de n Rieb eckplatz Michael Kettel, Projektbetreuer für den Riebeckplatz im Stadtplanungsamt Halle „IBA-on-tour“ am 17.09.08: die Wegeverbindung zwischen Charlottenviertel und Leipziger Straße wird wieder eröffnet. Ein kleines, aber wichtiges Projekt im Schatten des Hochhausriesen. Im Bild vorn der Bauherr der Treppensanierung Dr. Heinrich Wahlen (HWG, links) mit Dr. Bertram Thieme, Direktor des benachbarten Dorint Hotels Charlottenhof. Dahinter weitere Teilnehmer von „IBA-on-tour“. 14 Baustart Hochhäuser Riebeckplatz Als die Hochhäuser noch voll belegt waren: der Riebeckplatz kurz nach seiner Fertigstellung (1967) … … und 2008, mit den komplett leer stehenden Hochhäusern (Blick vom neu gestalteten Bahnhofsvorplatz Richtung Innenstadt) IBA Stadtumbau 2010 in Halle IBA Stadtumbau 2010 in Halle Baustart Hochhäuser Riebeckplatz 15 Die Hochhäuser am Riebeckplatz Bauzeit Empfehlungen des Hochhaustisches 1968 bis 1970 vom 27.08.08 Höhe Die Teilnehmer verständigten sich auf 22 Geschosse, damit die folgende Empfehlungen: höchsten Häuser der Innenstadt Bewohner anfangs etwa 350 je Haus Planer Architektenteam aus Halle Bauweise Stahlskelettbau, erstmalig in der DDR Wohnungen jeweils 130 2- und 3-Raumwohnungen, sieben pro Etage Eigentümer Hallesche Wohnungsgesellschaft mbH (HWG) Leerstand Nachdem 1998 festgestellt wurde, dass eine wirtschaftliche Sanierung nicht mehr möglich sei, stieg der Leerstand bis Gleichbewertung Umbau bzw. Abriss und Neubau eines Hochhauses oder beider Hochhäuser 2001 auf 70% sind gleichermaßen zu prüfen. Seit 2002 Nutzungsmischung beide Häuser stehen komplett leer Es sind nutzungsgemischte Lösungen Abbruchantrag Komfort-Wohnen in den oberen anzustreben: Verwaltung in unteren, 08.04.2004 durch die HWG Stockwerken, da eine Nachfrage im Wettbewerb oberen Stockwerke zu erwarten ist. 2007 führt die HWG einen mit vier renommierten Architekturbüros besetzten Wettbewerb durch. Preisträger Max Dudler Architekten und Gerber Architekten Ergebnis Bestätigung der attraktiven Wiederverwendbarkeit für Wohnnutzung. Nur das konstruktive Gerüst soll stehen bleiben. Unwirtschaftlichkeit aufgrund zu hoher höheren Preissegment nur für die Stadt als Ankermieter Die Stadt soll ohne Zeitverzug entscheiden, ob und mit wie viel Flächenbedarf die Verwaltung als Ankermieter eintreten kann. Förderung Die Höhe der unabdingbar notwendigen und unter Berücksichtigung gesamtstädtischer Prioritäten vertret- Sanierungskosten baren Fördermittel ist zu benennen. Kostenreduktion Abbruch möglich Die HWG beauftragt im Frühjahr 2008 die Preisträger mit Tiefenprüfung zur Kostenreduzierung. Die Kosten können um bis zu 28% gesenkt werden. Unwirtschaftlichkeit bleibt bestehen.Nur bedeutende Fördermittel bzw. hohe Mieten könnten Für den Fall, dass HWG und Stadt bis Mai 2009 keine einvernehmliche Lösung definieren, sollen die Hochhäuser abgebrochen werden. Rahmenplan eine umfassende Sanierung ermöglichen. Für den Fall des Abrisses sollen Hochhaustisch Rahmenplan erarbeitet werden. Im Rahmen der IBA Stadtumbau 2010 evaluieren am 27.08.2008 Vertreter von Stadt, Land und HWG den Sachstand und beschließen, dass bis Mai 2009 abschließend über die Zukunft Hochhäuser entschieden werden soll. städtebauliche Lösungen im in einem 16 Baustart Franckesche Gärten IBA Stadtumbau 2010 in Halle Franckesche Gärten ÜGaclg_jYee] ?g[`kljYv] ?g[``mk]j Lfl]jÜEY[`ZYjf JYdaf] JcYl]hYjc >Yd]ja]ÜaeÜ>j1f]f @98Ü?Ydd]Ü Ü Ü Ü Ü Ü>jYxcÜ Ü Ü Ü Ü ÚÜLfn]jrY_lÜMakm]dd]ÜBgeemfacYlagfÜ Ü Ü Ü Ü ÜJ]hl]eZ]jÜ Ü Ü Ü Ü Ü J]al]ÜÜ Ü Ü Ü Ü >dYm[`Y IBA Stadtumbau 2010 in Halle Baustart Franckesche Gärten 17 Nachbarschaften in den Franckeschen Gärten Am 13. Dezember 2007 wurde das IBA-Thema „Unter Nachbarn“ zum ersten Mal öffentlich diskutiert. Die Fragestellung lautete: wie können die räumlichen Beziehungen am Standort der Franckeschen Stiftungen verbessert werden? W elche Maßnahmen stärken die schenräume in der Schulstadt. Durch die attraktiven und öffentlich zugänglichen Anbindung der Schulstadt an Absperrung der Hochstraße wird dieser Raum gestaltet. So wird das Grundanlie- das hallesche Zentrum und an Eindruck verstärkt. Somit ist der Wunsch gen der IBA unterstrichen: Räume zu öff- nach einer Überwindung der Sperren für nen und Begegnung zu erleichtern. Dort viele Hallenser offensichtlich. stimmten auch die Nachbarn dem IBA- die Plattensiedlung in der Voßstraße? Die Diskussion verlief sehr kontrovers, und am Ende schien das Projekt Als Ergebnis der Diskussion vom 13. Anliegen zu. Mit den Gremien der Schule kaum noch Chancen auf Realisierung zu Dezember 2007 werden vorerst weder und den Wohnungsgenossenschaften WG haben. Zu weit lagen die Vorstellungen der Rote Weg, noch der Platz am Francke- Eisenbahn und WG Freiheit hat die Stadt des Hausherrn Franckesche Stiftungen Denkmal ausgebaut. Aber mit dem „Be- Planungsinhalte, Durchführung und Fi- und der Planer auseinander. Der zentra- gegnungsfeld“ ist ein Anfang gemacht. nanzierung abgestimmt. Als Freiraumpro- le Wunsch des halleschen IBA-Teams war Es befindet sich zwischen der Sekundar- jekt mag das Begegnungsfeld verhältnis- eine Öffnung des Areals. Auch der his- schule August-Hermann-Francke und der mäßig unspektakulär sein, aber es könnte torische „Rote Weg“ zwischen Francke- Plattensiedlung auf beiden Seiten des weitere Raumöffnungen anstoßen. Darum Denkmal und südlicher Innenstadt sollte Roten Weges. Seit Juli 2008 wird es zum geht es. attraktiver gestaltet werden. Aber gerade der Wunsch nach räumlicher Öffnung wurde seitens der Stiftungen grundsätzlich in Frage gestellt. Stiftungsdirektor Thomas Müller-Bahlke stellte der IBA die herausfordernden Gegenfrage: „Wie stark müssen sich die Franckeschen Stiftungen überhaupt öffnen?“ Diese Frage wird den IBA-Prozess weiter begleiten. Sie unterstreicht die unerwartete Aktualität und die Deutungsbreite des IBA-Themas „Unter Nachbarn“. Soll der besondere und einmalige Ort ein Durchgangsort sein? Er ist täglicher Anlaufpunkt für zahlreiche Nutzer, für Schüler, Studenten und Gäste. Augenscheinlich dominieren heute viele Zäune die Zwi- „Baustelle des Begegnungsfeldes am Roten Weg. IBA-on-tour“ am 17.09.08, Tore Dobberstein (complizen Planungsbüro, vorn links) mit Vertretern der Wohnungsgenossenschaften, Bürgern und Planern. 18 Baustart Franckesche Gärten Der Campus der Franckeschen Stiftungen mit Plattenbausiedlung an der Voßstraße und Hochstraße. Der Kreis markiert den Tunneleingang unter der Hochstraße. Der durch Zäune abgegrenzte Rote Weg verbindet die Franckeschen Stiftungen mit der Altstadt. Im Bildhintergrund Tunneleingang und Häuser am Waisenhausring. IBA Stadtumbau 2010 in Halle IBA Stadtumbau 2010 in Halle Baustart Franckesche Gärten 19 Öffnung oder Abschottung? Auf der Suche nach einer Balance vor Ort Tom Hobusch, Architekt Almut Krause, Garten-und Landschaftsarchitektin W ie im Dornröschenschlaf liegen Nachbarquartieren, aber auch nach In- richtungen, gleichzeitig Auftakt des Roten die einstigen Gärten der Fran- nen, zu den unmittelbaren Nachbarn im Weges, der in die Vorstadt Glaucha führt. ckeschen Stiftungen in der Stadt. Block. Neben der traditionellen Abschot- Einfache Eingriffe in die Oberflächen und Nicht am Rande, sondern mittendrin zwi- tung zu einem fast klosterhaften Gelän- seine Umgestaltung zu einem „Lichtgang“ schen der Hallenser Innenstadt und der de mit einem zentralen Zugang kann das sollen wieder zu Angemessenheit und Glauchaer Vorstadt. Viele kennen die Gelände auch als Verbindungsknoten ge- Würde des kleinen Bauwerkes führen; es Franckeschen Stiftungen, nur wenige das lesen werden, der verschiedene Wege der soll Freude machen, den Tunnel täglich zu Gelände. Prägnant ist die Kopplung der Umgebung vernetzt. passieren. einzigartigen Fachwerkgebäude mit dem Auch im Inneren des Geländes ent- Die notwendige Diskussion zur Ge- großen Freibereich der ehemaligen Plan- wickelte sich das Thema Abschottung und samtentwicklung des Areals wurde ange- tagen, in zentraler Stadtlage. Besonders Öffnung zur zentralen Frage. Ist ein Cam- stoßen und muss weitergeführt werden. ist auch das demonstrative, collagenartige pus möglich, von dessen Freiraumange- Zusammentreffen der alten Stadt und der boten viele partizipieren können, oder „modernen Stadt“ (Hochstraße, Platten- ist es unumgänglich, dass sich die Nutzer bauten) an diesem Ort. Der Freiraum ist innerhalb des Geländes voneinander ab- keineswegs romantisch verwildert, son- grenzen? dern eher etwas vernachlässigt, mit auf Entlang des Roten Weges, einer al- Schotter parkenden Autos zugestellt, als ten Nord-Süd- Verbindung innerhalb des Lager für Altmaterial genutzt. Die erfolg- Geländes sollte mit mehreren Bausteinen reiche Wiederbelebung der Gebäude der begonnen werden, darunter einer Umge- Franckeschen Stiftungen mit vielfältigen staltung des Francke-Platzes. Nach einem Bildungseinrichtungen zeigt die großen kontroversen Diskurs wurde das Projekt Potentiale des Geländes für die gesam- auf die Bausteine „Tunnel“ und „Feld der te Stadt Halle. Die Franckeschen Gärten Begegnung“ konzentriert. haben als großer Freiraum auf die direkt Für einen Bereich am Roten Weg angrenzenden Quartiere eine starke Aus- konnten zwei Wohnungsbaugesellschaf- strahlung. ten und eine Schule zur Öffnung ihres Hier wurde mit dem IBA-Projekt Geländes gewonnen werden. Damit kann „Franckesche Gärten“ angeknüpft. Es galt ein erster Wegabschnitt exemplarisch abzuwägen zwischen verschiedenen Nut- umgebaut werden. zerinteressen, einer Weiterentwicklung Der Tunnel hat als unmittelbares Bin- der Gartenstrukturen oder fortgesetzter deglied zwischen Innenstadt und Stif- Verdichtung. Das Thema „Öffnung und tungsareal am Waisenhausring eine be- Abschottung“ rückte in den Focus der Be- sondere Bedeutung. Für Radfahrer und trachtungen. Dies gilt einerseits für den Fußgänger ist er die schnellste Verbin- Bezug des Geländes nach außen, zu den dung zu den verschiedenen Bildungsein- 20 Baustart Franckesche Gärten Der 1967 erbaute und 2002 verlängerte Fußgängertunnel unter Hochstraße und Straßenbahntrasse ist heute ein unattraktives Nadelöhr (oben). Er soll bis zum Herbst 2009 mit Hilfe von Lichtbändern und Farbe attraktiver gestaltet werden (unten). IBA Stadtumbau 2010 in Halle IBA Stadtumbau 2010 in Halle Baustart Dank der IBA Stadtumbau 2010 hoffen wir au f wesentliche Verbesserung en. Bernd Böhme, Vorstand Hallesche Wohnungsgenossenschaft „Freiheit“ e.G. Akzeptanz und Zukunftsfähigkeit historischen Bauwerke zu den dagegen stereotyp wirkenden Plattenbauten von der Bevölkerung und Besuchern unserer Stadt besser akzeptiert werden. Mit dem IBA-Projekt „Feld der Begeg- Andererseits verändert sich für die nung“ haben die Entwurfsverfasser ge- Bewohner der Voßstraße ein Teil ihres meinsam mit der Stadtverwaltung in dop- Wohnumfeldes in einer Weise, dass Jung pelter Hinsicht eine bemerkenswerte Idee und Alt ihre Freizeit dort besser als bisher zur Umgestaltung des näheren Umfeldes gemeinsam verbringen können. der Frankeschen Stiftungen entwickelt. Unter dem Aspekt der Bevölkerungs- Einerseits können die vorgesehenen entwicklung begrüßen wir deshalb aus- Geländemodulierungen mit ihren An- drücklich derartige Projekte, da sie für die pflanzungen, Treppenanlagen und Sitz- Zukunft bedeutsam sind. gelegenheiten entlang des Weges dazu beitragen, dass die räumliche Nähe der Franckesche Gärten 21 22 Baustart Franckesche Gärten IBA Stadtumbau 2010 in Halle Übersichtsplan vom Campus der Franckeschen Stiftungen (oben) und Lageplan für das Begegnungsfeld (unten). Wie viel Öffnung soll sein? Das Begegnungsfeld (Kreis) hebt die Grenzen zwischen den Nutzern am Roten Weg auf. IBAPartner sind die Sekundarschule (im Lageplan links) und die beiden Wohnungsgenossenschaften „Freiheit“ und „Eisenbahn“ (rechts). Be BB KP Legende Vegetation Sch L W Laubbaum Bestand Be 126 1 116 P P Neuanlage Roter Weg (mit neuem Profil, neuer Beleuchtung) 2 3 115 113 Laubbaum Neupflanzung BP Rasen Überarbeitung / Neuanlage Ortbeton Betsand 112 Be 4 29 50 Frühblüher / Gehölze 35 34 30 7 Gehölzfläche Neuanlage 31 33 28 9 10 Sporthalle 111 Gehölzfläche Bestand 32 27 110 26 14 Modellierung Böschung 16 18 Pergola mit Blauregen berankt Wassergebundene Decke Bestand / Sanierung 23 19 Modellierung Böschung 37 25 24 17 Beläge Asphalt Bestand 21 22 20 36 Granitpflaster Neuanlage Garten WG Freiheit L Betonplatten 30x30 cm / Betonpflaster Ortbeton Betsand Sand Bwassergebundene Decke gelb, Neuanlage Blüteninseln Spielgerät mit Rutsche Sw Sw Sw XI Sw Blutpflaume 40 Neuanlage Treppe 41 Treppe mit Handlauf neu 18 Stg. 15/33cm E Asphaltdecke 9 Blüteninseln RP 109 Trittplattenweg 46 47 48 Basketballplatz Bestand 49 RP Blüteninseln Spielbereich Fallschutz Kies Neuanlage P Zierkirsche Paßfeld Zaun H 1,20 wassergeb. Decke Kletterbereich Fallschutz Neuanlage 119 50 SCHNITT Sitztreppe neu 6Stg. 45/100cm RP RP AA' Ballfangzaun H 4,00m neu Leitungsbestand BP Trittplattenweg Modellierung Böschung 108 Pa 107 2 Sitzfelsen H/B/T 0,75x0,75x0,75 Dt. Telekom Garten WG Eisenbahn 66 HL komm SI 69 Felsen Wilde Wand CWW 3,0 100 71 68 1 Sitzfelsen H/B/T 0,75x0,75x0,75 RP 70 ße Voßstra 72 XI 96 95 73 P 74 90 93 92 Sitzplatz Pa 94 Anschluß an vorhandenen Zaun / Torherstellen Modellierung Böschung RP 10 97 RG Paßfeld Zaun H 1,20 HL Komm Bearbeitungsgrenze P 67 Sw Sw HWA Trinkwasser Kletternetz Kletter bereich BB' SCHNITT HWA Regenwasser P 65 SI HWA Abwasser F T-Com 118 Berankung Giebel 103 Felsen groß CF 3,0-1,5-1,5 Kletternetz Zaun Stahlgitter H 1,20m neu 62 63 L 106 Sw HWA VW Bepflanzung Böschung 60 HWA 58 59 Paßfeld Zaun H 1,20 Felsen klein CF 2,0-1,2-1,2 HWA Ortbeton Betsand Berankung Giebel SI Treppe Bestand 57 55 W W WD Blütenhecke Sitzbänke 75 84 IBA Stadtumbau 2010 Franckesche Gärten: Feld der Begegnung / Baustein 2008 und 2009 Wäsche 88 83 BPf 77 BPf BP 78 BP Stadt Halle (Saale) Projekt 76 BPf Anschluß an bestehende Sch Wegefläche Art der Änderung bzw. Ergänzung Ortbeton Betsand Modellierung 87 86 85 Nr. Bauherr BPf 117 Plan BP L 81 82 Neuanlage Treppe 80 Lageplan Feld der Begegnung 79 Planungsphase Entwurf genehmigt: Halle, den IBA Stadtumbau 2010 in Halle Baustart Der Tunnel unter der Hochstraße Franckesche Gärten 23 1. Bauabschnitt Baustart: Juli 2008 1967 Abschluss: November 2008 Der Tunnel wird zeitgleich mit Hoch- Begegnungsfeld am Roten Kosten: ca. 180.000 € straße gebaut, als Ersatz für die Weg Lage: zwischen Sekundarschule historische Fußwegverbindung zwi- August-Herrmann-Francke und schen Franckeschen Stiftungen und Ausgangslage Innenstadt/Leipziger Tor. Er ist auf der Der überwiegende Teil der Nordseite des Stiftungs-Campus` die schulischen Freiflächen in den Die neue Gestaltung verschafft Kin- einzige Fuß- und Radwegverbindung Franckeschen Stiftungen wurde dern und Jugendlichen einen attrak- zur Altstadt. in den 90er Jahren umge- tiven Freiraum, der auch außerhalb staltet. Das „Begegnungs- der Schulzeit zugängig ist. Es entsteht feld“ gehörte nicht dazu. Die ein Treffpunkt für jede Tageszeit, 2002 Rotem Weg Tunnelverlängerung beim Bau der Stra- unattraktive Fläche wurde zum ßenbahntrasse zwischen Riebeckplatz Ballspielen genutzt, war vom insbesondere für die Bewohner der und Halle-Neustadt. Roten Weg durch einen Zaun de. Befestigte und voll ausgestattete abgetrennt und nur während Volleyball- und Streetballflächen Maße der Schulzeit nutzbar. Die ergänzen bisherige Nutzungen. Eine Länge: 36m, Breite: 4,30m. Öffentlichkeit hatte keinen neue Sitztreppe im Böschungsbereich Innenhöhe unter Hochstraße: 2,70m, Zugang. öffnet die Fläche zum Roten Weg und Innenhöhe unter Kanalquerung 2,30m. Das Umfeld der Plattenbauten gegenüber liegenden Wohngebäu- dient als Tribüne. Neue Kletterfelsen östlich des Roten Weges liegt mit Kletterseilen schaffen zusätzliche Wandverkleidung alt ca. 2 m über dem roten Weg Angebote. Sandsteinplatten, unter der Straßen- und wird von Norden und bahn Sichtbeton. Graffiti Westen über Treppen erschlos- 2.Bauabschnitt sen. Das Gelände wirkt abge- Baustart Mai 2009 2008 legen und ist vom Roten Weg Abschluss Herbst 2009 Der Gestaltungsbeirat befürwortet schwer einsehbar. Der Zustand Kosten: circa 163.000 € Entwurf für die Sanierung (Büro Spiel- der Flächen ist sanierungsbe- Lage: Zwischen Wohnhäusern Voss- RaumPlanung, Leipzig, … Hobusch). dürftig und weder für Kinder straße 9-10 und Rotem Weg noch für Spaziergänger und 2009 Anwohner attraktiv. Es mangelt Die Sanierung erhöht die Auf- Sanierung, Mai bis Herbst. an zusammenhängender enthaltsqualität der Freiflächen. Kosten: 123.000 € Gestaltung. Bauabschnitt 1 und 2 ergeben einen Einfarbige dunkle Gestaltung der Sekundarschule August-Herr- tig des Roten Weges. Es entsteht ein Innenwände, mit rhythmisch ange- mann-Franke Spielbereich für kleinere Kinder sowie ordneten, senkrechten Beleuchtungs- Anzahl der Schüler: 385 inklu- ein ruhigerer Bereich mit zahlreichen körpern. Die dunkle Gestaltung soll sive Abendrealschule Sitzgelegenheiten und einer Pergola. eine „optische Auflösung des Raumes“ Eine der vier Schulen in der Neue Treppenanlagen stellen eine bewirken. Die Vorsprünge an Wänden „Schulstadt“ der Franckeschen attraktive Verbindung zum Roten und Decken sollen dadurch kaschiert Stiftungen. Weg her. Gestattungsverträge mit den zusammenhängenden Raum beidsei- werden. Der Bodenbelag bleibt dunkel Wohnungsgenossenschaften sichern und wird fugenlos ausgegossen. Ein 12 elfgeschossige Plattenbau- hervorgehobener Tunneleingang zum ten mit insgesamt 864 Mietern Waisenhausring bringt die versteckte Davon die beiden IBA-Partner: Quelle: Stadtplanungsamt Halle. Vor- Tunnelröhre stärker zur Geltung. Eine „WG Eisenbahn“ – 43 Wohn- lage zum Baubeschluss, Halle 2008 durchgehende Schutzschicht auf Decken einheiten und 72 Mieter und Wänden soll den Tunnel dauerhaft „WG Freiheit“ – 129 Wohneinvor Graffitis schützen und die Reini- heiten und 243 Mieter gungskosten deutlich senken. Erbaut: 1976-78 die öffentliche Nutzung der Flächen. (Auszüge) 24 Baustart Glaucha IBA Stadtumbau 2010 in Halle ÜGaclg_jYee] Glaucha ?g[`kljYv] ?g[``mk]j Lfl]jÜEY[`ZYjf JYdaf] JcYl]hYjc >Yd]ja]ÜaeÜ>j1f]f @98Ü?Ydd]Ü Ü Ü Ü Ü Ü>jYxcÜ Ü Ü Ü Ü ÚÜLfn]jrY_lÜMakm]dd]ÜBgeemfacYlagfÜ Ü Ü Ü Ü ÜJ]hl]eZ]jÜ Ü Ü Ü Ü Ü J]al]ÜÜ Ü Ü Ü Ü >dYm[`Y IBA Stadtumbau 2010 in Halle Baustart Glaucha 25 Stadtteilleben in Glaucha Die soziale Dimension des Stadtumbaus V or 300 Jahren bewegte die Not der setzt. Die Sanierungskosten „rechnen“ Neue Netzwerke sind sozusagen das Menschen in Glaucha den Pfar- sich nicht, egal wie beliebt die Woh- Grundkapital des IBA-Projektes. Sie wer- rer August-Hermann-Francke zum nungen auch sein mögen. Einzig der Bau den durch städtische und staatliche Hilfe Bau eines Waisenhauses und zur Grün- der Saale-Klinik an der Magistrale ist ein unterstützt, könnten aber auf keinen Fall dung der Franckeschen Stiftungen. Heute wichtiges Signal, aber ihm müssen wei- ersetzt werden. leidet Glaucha abermals Not, als Folge tere folgen. Im Sommer 2008 nahm ein Eigen- von Schrumpfung und Leerstand, Sozi- Vor diesem Hintergrund ist das Projekt tümermoderator erfolgreich seine Arbeit alschwäche und Investitionsschwäche. der IBA Stadtumbau 2010 darauf ausge- auf. Er berät Einzeleigentümer über den Abermals braucht Glaucha Hilfe, aber wie richtet, Initiative vor Ort zu mobilisieren. Zustand ihrer Gebäude und zu möglichen und von wem? Das passiert über die Ansprache der pri- bzw. nötigen Sanierungsarbeiten. Typi- Von Jahr zu Jahr wurde deutlicher, vaten Grundeigentümer. Sie bilden, an- scher Weise werden diese Informationen dass die Hilfe weder von großen Plänen ders als in vielen anderen Stadtteilen, von Einzelbesitzern seltener abgefragt. Im noch von großen Investoren erwartet insbesondere den Großsiedlungen, die Herbst bewilligte das Land erstmalig För- werden kann. Symptomatisch ist, dass Mehrheit in Glaucha. Dazu kommen die dermittel für Sicherungsmaßnahmen an die größte Grundeigentümerin des Quar- sozialen „Netzwerker“, die Kirche(n) und gefährdeten Altbauten. Parallel zu der auf tiers, die Hallesche Wohnungsgesellschaft z.B. junge Menschen, die in gefährdete Einzelobjekte orientierten Strategie bear- HWG, den 2006 begonnenen Abbruch ih- leere Häuser ziehen und diese als so ge- beitet eine Sozialplanergruppe aus Leipzig rer Steg-Hochhäuser im Jahre 2008 fort- nannte „Wächterhäuser“ betreiben. das gesamte Quartier und untersucht dort die Entwicklungspotenziale. Nach einem knappen Jahr Laufzeit spiegeln die Reaktionen der Akteure eine Aufbruchstimmung wieder, die längst nicht in einer solchen Deutlichkeit erwartet wurde. Der Erfolg der Einstiegsphase 2008 wurde für viele Hallenser am 25.Oktober 2008 auf dem „Entdeckertag“ sichtbar, als sich der Stadtteil mit seinen wichtigsten Akteuren, besonderen Orten und Einrichtungen präsentierte. Die Erfolge sollen sich jetzt verstetigen, um dem Ziel des IBA-Projektes näher zu kommen: Trendwechsel für Glaucha! 26 Baustart Glaucha Glaucha zwischen Steinweg und Franckeschen Stiftungen (rechts), dem Böllberger Weg an der Saale (links) und der Hochstraße. Im Hintergrund die Altstadt. Der Eigentümermoderator Gernot Lindemann (li.) im Gespräch mit Hauseigentümern. IBA Stadtumbau 2010 in Halle IBA Stadtumbau 2010 in Halle Baustart Glaucha 27 Es ist als ob alle in Glaucha auf die IBA gewartet hätten. Dr. Steffen Fliegner, Projektleiter im Stadtplanungsamt der Stadt Halle Aufbruchsstimmung dank neuer Planungsstrategien gegenwärtig für diese Sicherungsarbeiten Glaucha aus vielen kleinen Mosaikstein- bereit. Der Eigentümermoderator hat gro- chen. Für eine nachhaltige Trendwende ßen Erfolg in der Aktivierung der Eigentü- braucht es noch viel Kraft, Geduld und mer und ihrer Häuser. Betreuung. Es herrscht Aufbruchsstimmung in Ich bin optimistisch, möchte aller- Es ist viel passiert in Glaucha, im IBA-Jahr Glaucha. Die großartige Resonanz auf den dings auch vor überzogenen Erwartungen 2008 – viel mehr, als man erwarten konn- Entdeckertag „Offenes Glaucha“ hat es ge- an die IBA Stadtumbau 2010 warnen. Die te. Wir haben im Frühjahr mit externer zeigt. Selten ist das Presseecho in Hallo so Stadt hat sich zum Jahresende 2008 er- Unterstützung durch den „Eigentümer- einhellig positiv. Das Image von Glauchas folgreich moderator“, dem Büro KARO architekten verbessert sich und die Aktivitäten wecken um ein Modellvorhaben zur Bildung ei- und dem Verein HaushaltenHalle, richtig das Interesse in der ganzen Stadt. Damit ner Eigentümerstandortgemeinschaft in losgelegt. Über die Ausgangssituation, die könnte es gelingen, neue Menschen nach Glaucha beworben. Dieses Projekt kann volle Bandbreite der städtebaulichen Pro- Glaucha zu ziehen, die für eine Umkehr den Weg der IBA fortsetzen und die be- bleme in Glaucha, ist in der IBA bereits der negativen Entwicklungstrends wichtig gonnene Arbeit wesentlich ergänzen. Die viel gesagt worden. Umso mehr über- sind, z. B. Kunst-Studenten mit Bedarf an Stadt hat den festen Willen, das Modell rascht das erreichte Zwischenergebnis, Atelier-Räumen. Im ersten Schritt könn- Glaucha zum Erfolg zu führen, um es auf das zugleich hohe Erwartungen weckt. ten sie mit temporären Nutzungen Leer- andere Bereiche der Innenstadt übertra- stand wieder mit Leben füllen und dem gen zu können. Die Strategie, bedrohte Gebäude zu sichern, statt sie dem Verfall preiszugege- Stadtteil so eine Perspektive geben. ben, scheint aufzugehen. An drei Häusern Die Synchronisation der unterschied- konnte noch Ende 2008 mit der Dachsi- lichen Ansätze zu einem Maßnahmenka- cherung begonnen werden. Weitere An- non im Kontext der IBA Stadtumbau 2010 träge werden 2009 bewilligt. Etwa eine scheint dabei besonders wertvoll. So be- halbe Million Euro Fördermittel stehen steht das Projekt der Wiederbelebung von beim Bundesbauministerium 28 Baustart Glaucha IBA Stadtumbau 2010 in Halle Aufbruchsstimmung im Stadtteil Stimmen aus Glaucha Gernot Lindemann, Architekt Antje Heuer, KARO architekten, Leipzig den erfahrenen Veränderungen in den Eigentümermoderator in Glaucha Bearbeiter der sozial- und stadträum- vergangenen Jahren. Die wichtigste Erkenntnis meiner Ar- lichen Studie Als Nächstes werden wir das Daten- beit der letzten Monate: es gibt ein so Beim Stadtumbau geht es letzten nicht vermutetes Entwicklungspotenzial Endes darum, dass Menschen in einem in Glaucha. Das bezieht sich sowohl auf bestimmten Viertel der Stadt ihre Vorstel- die Eigentümer als auch auf die Akteure lungen vom guten Leben umsetzen kön- Dagmar Jakob und Steffen Busch vor Ort. Wenn die Eigentümer zur Kon- nen. Deshalb beginnen wir unsere Arbeit Mehrgenerationenhaus in Glaucha taktaufnahme bereit waren, dann waren immer bei den Aktivposten. Im anfangs Als Mehrgenerationenhaus sind wir sie sehr offen für mein Anliegen und zur kleinen Akteurskreis war man sich einig, auch deshalb in Glaucha geblieben, weil Kooperation bereit. Es gibt ungefähr 70 dass Geschichten und Poesie Glauchas es hieß: Hier habt Ihr tatkräftige Unter- Gebäude mit Sanierungsstau im Viertel, weitestgehend unentdeckt sind. Häuser stützung, hier geht es mit gesammelter sie sind im Besitz von privaten Eignern und Höfe besitzen viel brachen Raum Kraft los. Wir denken, das war richtig. In- und Wohnungsgesellschaften. Etwa 40 und das Potenzial des Unverbrauchten. mitten des Viertels hat ein Treff gefehlt. Häuser davon weisen schwere bauliche So entstand frühzeitig die Idee zu einem Nachdem wir unser Haus im September Mängel auf. Mit etwa 20 privaten Eigen- Entdeckertag. Grundgedanke war, Symbi- eröffnet haben, war der Tag des Offenen tümern konnte ich bisher eine Zusam- osen zwischen Akteuren und Aktionsfel- Glaucha die erste größere Aktion. Wir menarbeit aufbauen. Acht Sicherungsan- dern zu schaffen, und diese miteinander hatten großen Zulauf und hoffen, dass träge sind dadurch bisher gestellt worden, zu vernetzen. Die Entdeckungen began- unsere Angebote nun auch im Alltag von etwa weitere acht Anträge werden nach nen bei der Vorbereitung – das Sich- den Glauchaern stärker angenommen bisherigem Stand folgen. Zukünftig geht Kennenlernen war spannend. Auf diesen werden. Es war eine gelungene Veran- es verstärkt um die gemeinsame Projekt- Kontakten können wir aufbauen. Und die staltung, auch wenn noch viele Erwar- entwicklung privater Eigentümer unter Politik sollte eingebunden bleiben. tungen offen bleiben. So hätten wir uns meiner Moderation. Wir haben bisher flexibel und nach material zu Glaucha auswerten und einen Zielplan für Glaucha erarbeiten. eine stärkere Anwohnerbeteiligung ge- Außerdem habe ich mit etwa 20 Ak- Notwendigkeit gearbeitet, den Tag des teuren Kontakt, wobei darunter auch offenen Glaucha organisiert und den Wichtig für eine Glauchaer Agenda potenzielle Investoren sind. Das Mehrge- Einzug des Mehrgenerationenhauses mit ist aus unserer Sicht die Belebung der nerationenhaus in Glaucha hat sich als Innenraumkonzepten unterstützt. Fast Schwetschkestraße, die Schaffung von wichtiger Treffpunkt zur Vernetzung der fertig ist auch die Studie zum Sozialraum Spielflächen – auch für Senioren – und Kontakte bewährt. Überhaupt funktioniert in den Steg-Hochhäusern. Neben der die Gestaltung von Parkplätzen. Ebenso die Zusammenarbeit der Akteure sehr gut, Analyse wollten wir dort eine authenti- halten wir die Initiierung einer Werbege- das hat der Tag des Offenen Glaucha ge- sche soziale Momentaufnahme liefern. meinschaft unterschiedlicher Akteure aus zeigt. Als Aufgabe sehe ich hier künftig Unsere eintägige Intervention hieß Steg- den Bereichen Wirtschaft, Soziales und verstärkt die Zwischennutzung leer ste- geschichten. Wir inszenierten ein Café Kultur für wichtig. hender Gebäude und eine kontinuierliche vor den Aufzügen im Steg 3, und die Es wäre schön, wenn die Aktiven vor Image-Verbesserung des Viertels. Hochhaus-Bewohner erzählten uns von Ort auch künftig miteinander kooperie- wünscht. IBA Stadtumbau 2010 in Halle Baustart Glaucha 29 ren würden. Das muss nicht immer im großen Rahmen passieren. Wir freuen uns darauf und begleiten das IBA-Vorhaben gern aktiv mit. Uwe Nasarek Verein HausHalten Halle e.V. Glaucha liegt mitten in der Stadt Halle und ist doch ein Randgebiet. Der abwertend gebrauchte Begriff vom Glaucha’schen Adel ist durchaus noch in manchen Köpfen. Zur Belebung des Viertels will auch unser Verein durch die Umsetzung der HausHalten-Idee beitragen. Das Interesse an diesem Thema ist groß: Leer stehende Häuser vor dem Verfall zu retten durch Zwischennutzung zu niedrigen Mieten auf Betriebskostenbasis. Vor allem Burgstudenten, die auf der Suche nach preiswerten Arbeits- und Atelierräumen sind, fragen nach. Die ersten Gespräche laufen; viel versprechend sieht es dabei für ein Eckgebäude in der Schwetschkestraße aus. Bis auf eine Wohnung steht es seit vielen Jahren leer. Es wurde Mitte der 80er Jahre von innen saniert. Der Zustand der Wohnungen ist gut, sie könnten mit wenig Aufwand von Studenten genutzt werden. Wenn möglich, wollen wir auch eine leer stehende frühere Pizzeria in der selben Straße bespielen lassen. Am Tag des offenen Glaucha konnten wir hier eine kleine Ausstellung von drei Künstlern zeigen und dabei über Besuchermangel nicht klagen. Wir wollen auch künftig Nutzer für Wohnungen und Häuser finden und re- Die Aktion Steggeschichten im Aufzugsfoyer des zum Abbruch vorgesehenen Hoch- gelmäßig Erfahrungen und Ergebnisse mit hauses Steg 3 im Herbst 2008. Ein „Aufzugscafe“, Fragen am „Statistik-Board“ und den Beteiligten im Viertel auswerten. Stadtmodelle animieren die Bewohner, ihre Geschichten zu erzählen. 30 Baustart Glaucha IBA Stadtumbau 2010 in Halle Einladungskarte für die Aktion „Offenes Glaucha" im Oktober 2008. An 19 Orten präsentiert sich die wachsende Zahl der Glauchaer IBA-Partner mit unterschiedlichen Hochstraße Einrichtungen – vom „Wächterhaus" an der Schwetschkestraße bis zum Mehrgenerati- 8 onenhaus an der Zwingerstraße. ch ae 8 Lange Straße Tau b ens traß e traß e 9 12 10 Tau b ens tra ße 18 16 7 5 Rannischer Platz 4 6 7 15 Torstraße raße Schwetschkest 717 18 14 19 6 ms 13 7 rtra 19 raße Be 14 HirteTorstraße nstra ße 7 15 Schwetschkest 44 e 13 Jacobstraße 7 12 Zwingerstraß ße Lerchenfeldstraße Unterp Saale nstra ße lan tra Hirte 1 2 4 3 Steinweg ms 11 rtra Lange Straße Be Lerchenfeldstraße lan Unterp Saale t rS ae ch u la straße GJacob 10 11 Francke Platz Hochstraße Steinweg e raß 3 9 e 1 2 e au raß Zwingerstraß Gl t rS Francke Platz Offenes Glaucha Samstag, 25.10.2008 Rannischer Entdeckertag. Ein Fest für Glauchaer, 5 PlatzNachbarn & Neugierige 17 16 Offenes Glaucha Samstag, 25.10.2008 Entdeckertag. Ein Fest für Glauchaer, Nachbarn & Neugierige 1 Franckeplatz HAVAG-Zelt 13:00 9 Steg 3, 20. Etage Steg-Blick/ HWG, Saale-Klinik, KARO architekten, Offizielle Eröffnung Steinweg und Offenes Glaucha: & Dachterrasse Architektur und Denkmalpflege Gernot Lindemann: mit Dr. Karl-Heinz Daehre, Minister für Landesentwicklung ab 15:00 und Verkehr Sachsen-Anhalt; Dagmar Szabados, OBM der Zur Gegenwart und Zukunft Glauchas - Präsentation 10 Glaucha-Schule “Positive”: Ausstellung eines Fotoprojektes Jugendlicher Stadt Halle; Francois Girard, HAVAG; Dr. Friedrich 14:00-18:00 Busmann, IBA Stadtumbau Sachsen-Anhalt 2010 Glauchaer Motive im ehemaligen Schulgebäude 13:30-18:00 ab 17:00 Feststart mit der HAVAG, Live-Musik, Film, Infomobil Bandauftritte 11 Lange Str. Historische Bahn auf dem Steinweg Schönster Hof Glauchas - Offenes Mieterfest/ HWG: 21 Franckeplatz Francke Glaucha/Steinweg Franckesche Stiftungen: Time Band, Vermietungsaktion, 9 Innenhof Offizielle inEröffnung und Offenes Glaucha: Steg 3, 20. Etage Live Steg-Blick/ HWG,Kinderschminken, Saale-Klinik, KARO architekten, 13:30-18:00 14:00-18:00 Kostümierte Führungen amMinister Platz mitfürAufstieg auf den HAVAG-Zelt mit Dr. Karl-Heinz Daehre, Landesentwicklung & Dachterrasse Bewirtung Architektur und Denkmalpflege Gernot Lindemann: Altan des Historischen Waisenhauses, freier Eintritt Unbekannte Kirche/ 13:00 ab 15:00 46 und Verkehr Sachsen-Anhalt; Dagmar Szabados, OBM der 12 Jacobstr. Zur Gegenwart und Zukunft Glauchas - Präsentation 16:00-17:30 Familienführung über Girard, das Gelände derDr. Stiftungen Christliches MissionsStudentenhaus: 10 Glaucha-Schule CMS Stadt Halle; Francois HAVAG; Friedrich “Positive”: Ausstellung einesund Fotoprojektes Jugendlicher 3 Franckeplatz 5 Das älteste Haus Glauchas/ Lippertsche Buchhandlung: 15:45 Führung und Vorstellung des Umnutzungsvorhabens 14:00-18:00 Busmann, IBA Stadtumbau Sachsen-Anhalt 2010 Glauchaer Motive im ehemaligen Schulgebäude 14:00 Besichtigungsmöglichkeit der historischen Bohlenstube 13 5ünf Sinne Offene Galerie Lerchenfeldstr. 15/ Galerie 5ünf Sinne: 13:30-18:00 Feststart mit der HAVAG, Live-Musik, Film, Infomobil ab 17:00 Bandauftritte 4 Steinweg “Neuer” Steinweg - offene Läden/ Händlergemeinschaft: 11 14:00-18:00 Ausstellung undGlauchas Verkauf - Offenes Mieterfest/ HWG: Historische Bahn auf dem Steinweg Lange Str. Schönster Hof Händlerfest zur Fertigstellung der neu gestalteten Straße - 14 Stadtmuseum Offenes Lerchenfeldstr. 14/Vermietungsaktion, Stadtmuseum: 2 13.30-18:00 Franckeplatz Innenhof Francke in Glaucha/ Franckesche Stiftungen: Live TimeMuseum Band, Kinderschminken, 16:30 Bühne, Aktionen, Fahrradrikscha, Live-Musik, Hüpfeburg Führung 13:30-18:00 14:00-18:00 Kostümierte Führungen am Platz mit Aufstieg auf den Bewirtungdurch das Magazin 5 Wörmlitzer Str. 1 Swingtime - Glaucha tanzt Lindy Hop/ Kulturtresor Sofa-Block Chill out, Grillfest/ MGH: 12 Innenhof Jacobstr. MGH 46 Altan des Historischen Waisenhauses, freier Eintritt21 e.V. 15 Unbekannte- Kirche/ 14:30 Schnupperstunde mit Eddie und Susi ab 17:00 Einladung des Mehrgenerationenhauses an alle Nachbarn 16:00-17:30 Familienführung über das Gelände derQ.Stiftungen CMS Christliches Missions- und Studentenhaus: 63 Zwingerstr. 16 Torstr. Haus & Hof/ Mehrgenerationenhaus (MGH): Offenes Esprit-Hotel: Franckeplatz175 Offenes Das älteste Haus Glauchas/ Lippertsche Buchhandlung: 15:45 7 Führung Hotel/ und Vorstellung des Umnutzungsvorhabens 14:00-18:00 Vorstellung, Kinderspiele, der wikiwiki - Spieleinsel, Bewirtung 13 14:00-18:00 Kunst Kultur im Galerie-Hotel 14:00 Besichtigungsmöglichkeit historischen Bohlenstube 5ünf Sinne Offeneund Galerie Lerchenfeldstr. 15/ Galerie 5ünf Sinne: 17 Torstr. 19:00 13 Canapees für Akteure, Glauchaer Gespräche Offene Schule/ 4 ab Steinweg 14:00-18:00 “Neuer” Steinweg - offene Läden/ Händlergemeinschaft: Ausstellung undCantor-Gymnasium: Verkauf 7 SchwetschkeWächtermeile/ Halle Führung, Ausstellungen Kunst und Schuljubiläum 13.30-18:00 Stadtmuseum Händlerfest zurHausHalten Fertigstellung dere.V.: neu gestalteten Straße - 14 17:15 Offenes Museum Lerchenfeldstr. 14/20-jähr. Stadtmuseum: str. Die Wächterhausidee präsentiert sich in Glaucha - Spiel, 18 Torstr. Vor Schichtbeginn/ 16:30 20 Bühne, Aktionen, Fahrradrikscha, Live-Musik, Hüpfeburg Führung durch das Spätschicht: Magazin 15:00 MGH Bewirtung Inszenierung, Bewirtung 5 14:00-18:00 Wörmlitzer Str. 1 Ausstellungen, Swingtime - Glaucha tanzt Lindy Hop/ Kulturtresor 21 e.V. 15 ab Innenhof Sofa-Block - Chill out, Grillfest/ MGH: 8 Glauchaer Str. 77 Offene 19 Künstlerhaus 188 Kinderwerkstatt/ St. Georgen-Kirche/ Kindermuseum Halle e.V.an: alle Nachbarn 14:30 Schnupperstunde mit Eddie Evangeliumsgemeinde: und Susi Q. ab 17:00 Einladung des Mehrgenerationenhauses Zur Geschichte und des Viertels, Ausstellung Vielfalt! 6 14:00-18:00 Zwingerstr. 17 16 14:00-18:00 Torstr. 7 Offenes Haus & der Hof/Kirche Mehrgenerationenhaus (MGH): Offenes Mitmach-Ausstellung Hotel/ Esprit-Hotel: zu Toleranz, freier Eintritt 14:00-18:00 14:00-18:00 Vorstellung, Kinderspiele, wikiwiki - Spieleinsel, Bewirtung Kunst und Kultur im Galerie-Hotel 17 Torstr. 13 ab 19:00 Canapees für Akteure, Glauchaer Gespräche Offene Schule/ Cantor-Gymnasium: 7 Schwetschke17:15 Wächtermeile/ HausHalten Halle e.V.: Führung, Ausstellungen Kunst und 20-jähr. Schuljubiläum str. Die Wächterhausidee präsentiert sich in Glaucha - Spiel, 18 Torstr. 20 Vor Schichtbeginn/ Spätschicht: 25.10.2008 14:00-18:00 ab 15:00 Ausstellungen, Inszenierung, Bewirtung Bewirtung 8 Glauchaer Str. 77 Offene St. Georgen-Kirche/ Evangeliumsgemeinde: 19 Künstlerhaus 188 Kinderwerkstatt/ Kindermuseum Halle e.V. : %NTDECKERTAG%IN&ESTFàR'LAUCHAER.ACHBARN.EUGIERIGE%NTWICKELTALS0ROJEKTDER)"!3TADTUMBAU3ACHSEN!NHALTDER3TADT(ALLEIN0ARTNERSCHAFTMIT 14:00-18:00 14:00-18:00 Zur Geschichte der Kirche und des Viertels, Ausstellung Vielfalt! Mitmach-Ausstellung zu Toleranz, freier Eintritt !NWOHNERN'LAUCHAS!RCHITEKTURUND$ENKMALPFLEGE'ERNOT,INDEMANN#ANTOR'YMNASIUM%SPRIT(OTEL(ALLE%VANGELIUMSGEMEINDE(ALLE&RANCKESCHE3TIFTUNGEN'ALERIEàNF Offenes Glaucha 3INNE (AUS(ALTEN (ALLE E6 (ËNDLERGEMEINSCHAFT 3TEINWEG (ALLESCHE 7OHNUNGSGESELLSCHAFT MB( (!6!' *&: 3T 'EORGEN E6 +!2/ ARCHITEKTEN +INDERMUSEUM (ALLE E6 +àNSTLERHAUSE6+ULTURTRESORE6,OKALITËT3PËTSCHICHT-EHRGENERATIONENHAUS(ALLE3AALE3TADTMUSEUM(ALLE3TADTWERKE(ALLE'MB(!UFZËHLUNGFOLGTDEM!LPHABET Offenes Glaucha 25.10.2008 %NTDECKERTAG%IN&ESTFàR'LAUCHAER.ACHBARN.EUGIERIGE%NTWICKELTALS0ROJEKTDER)"!3TADTUMBAU3ACHSEN!NHALTDER3TADT(ALLEIN0ARTNERSCHAFTMIT !NWOHNERN'LAUCHAS!RCHITEKTURUND$ENKMALPFLEGE'ERNOT,INDEMANN#ANTOR'YMNASIUM%SPRIT(OTEL(ALLE%VANGELIUMSGEMEINDE(ALLE&RANCKESCHE3TIFTUNGEN'ALERIEàNF 3INNE (AUS(ALTEN (ALLE E6 (ËNDLERGEMEINSCHAFT 3TEINWEG (ALLESCHE 7OHNUNGSGESELLSCHAFT MB( (!6!' *&: 3T 'EORGEN E6 +!2/ ARCHITEKTEN +INDERMUSEUM (ALLE E6 +àNSTLERHAUSE6+ULTURTRESORE6,OKALITËT3PËTSCHICHT-EHRGENERATIONENHAUS(ALLE3AALE3TADTMUSEUM(ALLE3TADTWERKE(ALLE'MB(!UFZËHLUNGFOLGTDEM!LPHABET IBA Stadtumbau 2010 in Halle Baustart Glaucha 31 Glaucha Historie Baustruktur ehemalige Amtsstadt Blockrandbebauung stark fragmentiert, überwiegend gründerzeit- vor den Toren Halles licher Wohnraum, über 50% teil- und unsaniert. Weitere Nutzungen: Krankenhauskomplex St. Elisabeth, Alten- und Pflegeheim St. Lage Cyriaki, Hochhäuser am Steg mit hohem Leerstand, einige Platten- Teil des Stadtum- bauten. Die Sanierungstätigkeit ist im Verhältnis zu anderen Grün- baugebietes Südliche derzeitvierteln der Stadt unterdurchschnittlich. Deutliche Prozesse Innenstadt der Schrumpfung, zunehmende Brach- und Abrissflächen. Größe Sozialstruktur ca. 40 ha Glaucha galt und gilt als einfaches „Arbeiterviertel“ mit einem hohen Anteil sozial schwacher Bewohner. Konzentration städtebaulicher und sozialer Probleme. Die Bevölkerungsentwicklung ist im Gegensatz zu umgebenden Quartieren rückläufig. Der von Arbeitslosigkeit und sozialem Transferleistungsbezug betroffene Bevölkerungsanteil ist überdurchschnittlich hoch, ebenso der Ausländeranteil. Das Image des Stadtteils ist in der Bevölkerungswahrnehmung vornehmlich negativ besetzt. Ziele der IBA Stadtumbau 2010 für Glaucha Fragen Die Stadt Halle bündelt Kräfte aus dem IBA Stadtumbau p Wie entwickelt sich die Bewohnerschaft in 2010-Projekt „Sozialraum Glaucha“ und dem -Programm Stadtumbau-Ost. So soll eine positive Dynamik bzw. Trendumkehr für Glaucha erzielt werden. Die Stärken des Quartiers sind u.A. die zentrale Lage, interessante Gestaltungsmöglichkeiten und günstige Mieten. Diese werden zur Geltung gebracht und das Image soll deutlich verbessert werden. Der wichtigste Baustein dafür ist die Aktivierung des Altbaubestandes. Glaucha ist Schwerpunkt für den Einsatz von Stadtumbau-Ost Sicherungsmitteln. Kurzfristig sollen 10 bis 15 städtebaulich wichtige Altbauten in Stadtumbau-Rückbauobjekten am Beispiel der zwei Steg-Hochhäuser? p Wie steuert das Wohnungsunternehmen den Freizug der Rückbauobjekte Steg? p Wie hat sich die Sozialstruktur in Glaucha in der Phase starker Stadtumbau-Aktivitäten (2003-2007) entwickelt/verändert? p Wie charakterisiert sich der Wohnungsmarkt in Glaucha und welche Perspektiven bietet er (Angebots- und Nachfragestruktur)? p Wie stellt sich die städtebauliche Struktur Privateigentum gesichert werden. Ein Eigentümermo- Glauchas dar? Welche städtebaulichen Po- derator übernimmt die Aktivierung der Eigentümer und tenziale, Perspektiven und Szenarien lassen begutachtet die zu sichernden Häuser. Eine sozial- und stadträumliche Studie soll konzeptionelle städtebauliche Vorschläge für Glaucha entwerfen. sich in und für Glaucha entwickeln? p Wie lassen sich die Ergebnisse kleinräumig verdichten? Ebene der privaten Kleineigentümer p Wie lassen sich die Detailergebnisse zu einer Handlungsstrategie bündeln? Welche Räume und Projekte lassen sich als Entwicklungsimpulse definieren, die mit Fördermitteln prioritär entwickelt werden sollten? 32 Baustart Saline-Insel Saline-Insel IBA Stadtumbau 2010 in Halle ?g[`kljYv] ?g[``mk]j Lfl]jÜE JYdaf] JcYl]hYjc >Yd]ja] @98Ü?Ydd]Ü Ü Ü Ü Ü Ü>jYxcÜ Ü Ü Ü Ü ÚÜLfn]jrY_lÜMakm]dd]ÜBgeemfacYlagfÜ Ü Ü Ü Ü ÜJ]hl]eZ]jÜ Ü Ü Ü Ü Ü J]al]ÜÜ Ü Ü Ü Ü IBA Stadtumbau 2010 in Halle Baustart Saline-Insel 33 Wichtiger Brückenschlag für Halle Die Saline-Insel ist ein attraktiver Stadtraum in der Mitte zwischen Neustadt und Altstadt W ie kam es, dass die mitten in der Akteuren. Im Ergebnis hat der IBA-Prozess der IBA Stadtumbau 2010 im finalen Jahr Stadt, zwischen Neustadt und dazu beigetragen, die Saline-Insel wieder gebaut. Bis dahin soll ein Planfeststel- Altstadt gelegene Saline-Insel zum Thema zu machen. lungsverfahren helfen, die Belange aller erst so spät ins Zentrum der IBA Stadtum- Es wuchs die Überzeugung, dass man vom Bau der Brücke Betroffenen, gerecht bau 2010 rückte? Liegt es daran, dass es die Erreichbarkeit der Insel „zu Wasser abzuwägen, gerade auch die der Anlieger vielen immer noch so schwer fällt, sich und zu Lande“ verbessern müsse. Das an der Franz-Schubert-Straße. Zusammen ein klares Bild von diesem Ort zu machen? betrifft vor allem die Infrastruktur des mit dem neuen Badeingang und der Frei- Ist die Randlage womöglich einigen ganz nördlichen Teils. Damit wurden die Bau- raumgestaltung des Salinen-Ensembles recht, die auch hier eine ungestörte Au- stellen von Stadthafen und Saalebrücke werden auf der Insel insgesamt – dank enlandschaft bevorzugen? Oder liegt es zu Schlüsselprojekten. IBA – etwa 3.2 Mio € investiert. Es ist all- an unterschiedlichen Auffassungen, auf Die öffentliche Diskussion der IBA- gemein bekannt, dass Vorleistungen in welche Weise das Image der Insel verbes- Projekte war für Bürger und Planer glei- Infrastruktur Folgeinvestitionen nach sich sert werden sollte? chermaßen Manche ziehen. In Zeiten schrumpfender Nachfra- Die vergangenen Monate haben ge- wünschten sich vermeintlich bessere, aufschlussreich. ge bekommt dies allerdings ein besonde- zeigt, dass wohl an allem etwas dran ist. leider aber unrealisierbare Standorte für res Gewicht. So zentral die größte Saale-Insel der Stadt Brücke und Hafen. Andere erkannten, auch liegen mag, so fern ist sie doch vie- dass die enge Vernetzung beider Projekte und Ausstellungen im früheren Karstadt- len Hallensern. So groß ihre Chancen als mit dem Saaleradwanderweg mindestens gebäude verdeutlichten die vielen Po- attraktiver Ort zwischen Natur und Stadt, genauso wichtig ist wie die Frage nach tenziale dieser Räume. Daher werden für Kultur und Freizeit auch sein mögen, ihren exakten Standorten. parallel zur IBA Folgeinvestitionen vor- Erfolgreiche Theaterinszenierungen so gelang es doch trotz einiger Erfolge Manchen mag es verwundern: die bereitet, vor allem für das Salinen-En- nicht, ihr Image grundlegend zu wan- große Magistrale durchzieht mit der semble. Hier sollen die Ergebnisse eines deln. Wenn es in den wachstumsstarken Mansfelder Straße inklusive Straßenbahn Ideenwettbewerbes helfen, das Interes- Nachwendejahren nicht gelang, zum Bei- die Insel, und dennoch werden Fußgän- se für ein Science Center zu wecken. Die spiel den Sophienhafen als maritimen ger und Radfahrer erst mit Hilfe der neu- Herrichtung des Gasometers schafft die Wohnstandort „flott“ zu machen, wie en Saalebrücke eine wirklich attraktive Möglichkeit, an Aktionen wie das gut be- sollte dies dann in wachstumsschwachen Verbindung zur Altstadt bekommen. Und suchte Festival „Theater der Welt“ im Juni Zeiten gelingen? Die gleiche Frage stellt auch der Stadthafen an der Elisabethsaale 2008 anzuknüpfen. Alles zusammen wird sich genauso für das Salinen-Ensemble, holt eigentlich etwas Selbstverständliches helfen, die Saline-Insel eines Tages wie- für das Warenhaus und die Hafenstraße. nach. Endlich erhalten alle Wasserwan- der zu einem lebendigen Ort zu machen Pläne gibt es für alle diese Standorte seit derer, auch solche, die nicht in einem – mitten in der Stadt. langem, daran kann es nicht liegen. halleschen Verein Mitglied sind, in Halle Deshalb gab es gerade bei diesem an der Saale eine Anlegemöglichkeit! IBA-Thema viel zu klären, mit den Bür- Der Hafenausbau startete im Juli 2008. gern, aber auch zwischen den planenden Die Brücke wird als letztes großes Projekt 34 Baustart Saline-Insel IBA Stadtumbau 2010 in Halle Brückenschlag. Die Saale-Insel wird mit der Altstadt und später mit Neustadt vernetzt mit Hilfe der IBA-Projekte Saalebrücke und Stadthafen. Der instandgesetzte Gasometer soll zum kulturellen Ort im Süden der Saline-Insel werden. Im Juni 2008 wurde er zum Schauplatz für das Theaterfestival „Theater der Welt“. 576 Stadt Halle (Saale), Stadthafen an der Elisabethsaale - Ausführung M. 1:100 Kreikenbaum + Heinemann Konzept für den Stadthafen an der Elisabethsaale, Fertigstellung im Sommer 2009. Bürgerinformation und Pressekonferenz zum Baustart der IBA-Projekte im Juli 2008 am Standort des neuen Stadthafens. IBA Stadtumbau 2010 in Halle Baustart Saline-Insel 35 Alles unter einem Dach Ein neuer Eingang für das Solbad auf der Saline Architekt Mathias Dreßler, Halle I m Rahmen der IBA Stadtumbau 2010 Fußgänger und Radwanderer haben an heitsglas sind nur im Kassenbereich ange- soll das Solbad auf der Saline-Insel ei- der frei zugänglichen Südseite die Mög- ordnet, wo sie funktional unumgänglich nen neuen Eingang erhalten. Der Neu- lichkeit, einen Imbiss zu sich zu nehmen, sind. Die Cafeteria-Box kann außerhalb ohne das Bad betreten zu müssen. der Öffnungszeiten durch Einklappen der bau ersetzt dabei ein Eingangsbauwerk aus den 1970er Jahren, das in seiner Bau- Die beiden Funktionsgebäude sind substanz verschlissen ist und dessen as- bewusst als einfache „Boxen“ konzipiert, besthaltige Dacheindeckung eine baldige die unter der beschriebenen Signifikanz Entsorgung zwingend erforderlich macht. des Daches zurücktreten. Die Fassaden- Das neue Eingangsbauwerk am Ende der Materialien müssen robust sein und ho- Zuwegung von der Mansfelder Straße soll hen Anforderungen an Sicherheit und ein erkennbares Zeichen für das Solbad Verschleiß genügen, auch durch Vanda- setzen. Daneben ist es Etappenpunkt des lismus und Graffiti. Radwanderweges zwischen östlich gele- Deshalb wurde auf eine geschlossene gener Altstadt, neuer Fußgängerbrücke Plattenverkleidung möglichst aus Metall und der südlich gelegener Saline. zurückgegriffen. Glasflächen aus Sicher- Klapp-Paneele vollständig verschlossen werden. Der Besucher nimmt als erstes die 6 scheinbar schwebende, silbrig glänzende Eingangsüberdachung im parkartigen Gelände der Saline wahr. Die sich nach Süden öffnende, gebogene Form des Daches assoziiert eine Welle und stellt damit einen inhaltlichen Bezug zur Bade-Nutzung her. Auch die Reihe von Stahlstützen und die Abhängungen des Kragdaches erinnern an Schiffsmasten. Unter dem alles überspannenden Dach rahmen zwei eingeschossige Gebäude den Ein- und Ausgang für Badegäste und die Zufahrt für Rettungs- und Feuerwehrfahrzeuge. Im westlichen Gebäude sind der Kassenbereich für das Solbad und Personalräume untergebracht. Das Ansicht Nord östliche Gebäude nimmt einen CafeteriaKiosk mit Lager-und Personalräumen auf. Der Ausschank ist mit Terrasse und Freisitz Modell und Ansicht des neuen Eingangsgebäudes zum Solbad. Die Form des Daches und nach Norden zum Badbereich orientiert. die Stützen erinnern an Wellen und Schiffsmasten. 36 Baustart Saline-Insel IBA Stadtumbau 2010 in Halle Komplizierte Konstruktion – einfach schön! Saale mit einer lichten Höhe von 6,0 m Eine neue Brücke über die Saale räumliche Situation. Der Brückenaufgang über dem Normalpegel, ein barrierefreier Übergang sowie die Begrenzung der nutzbaren Laufbreite von Brücke und Rampe auf 3,0 m bzw. 2,0 m. Eine besondere Herausforderung war der Aufgang von der Franz-SchubertStraße, bedingt durch den mittels Rampe und Treppe zu überwindenden Höhenunterschied von ca. 3,0 m und die beengte soll gut einsehbar sein und deshalb etwa in der Achse der Franz-Schubert-Straße liegen, dabei aber ausreichend Abstand Architekt Uwe Graul, Halle von den benachbarten Gebäuden haben und die Gartengrundstücke an der Saale möglichst wenig beeinträchtigen. Grund- D ie Stadt Halle (Saale) beabsichtigt und Pylonkonstruktionen, asymmetrische anliegen war es, mit einer möglichst eine Brückenverbindung für Fuß- Stahlhohlprofilträger Kragstützen. leichten, transparenten und minimalisti- gänger und Radfahrer über die Saa- Schließlich entschieden wir uns für eine schen Konstruktion die Lösung zu finden: le vom Stadtzentrum zum Naherholungs- Konstruktion aus zwei 12,0m hohen ko- Die 3,0 m breite Freitreppe in Verlän- gebiet Saline-Insel zu errichten. Mit dem nisch zulaufenden Stahl-Doppelpylonen, gerung der Brücke bildet den Auftakt, pa- Brückenschlag wird die Durchgängigkeit zwischen denen an Stahlseilen der leicht rallel dazu läuft die 2,0 m breite, um den des Radwanderweges gebogene Brückenkörper aufgehängt ist. Pylon geführte Doppelrampe aus Stahl, entlang der Saale hergestellt und gleich- Die sparsame Ausbildung aus Stahlpro- mit einem Boden aus engmaschigen Git- zeitig das Salinemuseum der Halloren, filen mit Stahlbeton-Deckplatten wirkt terrosten u. seitlicher Begrenzung aus das Freibad und der neue Stadt-Hafen wie ein flaches Band über der Saale. Aus- Edelstahlnetzen. Die Licht- und Farbge- fußläufig an die historische Stadtkan- schlaggebend war, dass auf diese Weise staltung soll die angestrebte Gesamtform te mit Moritzburg, Neumühle, Dom und die Topografie, der städtebauliche Raum unterstützen. Geplant ist eine einheitliche Neuer Residenz angebunden. und die funktionellen Vorgaben best- silberhelle Farbigkeit der Stahlkonstrukti- internationalen auf Seit dem Jahr 2002 haben wir die möglich berücksichtigt werden konnten on.Die Torwirkung der Pylone wird durch verschiedensten Varianten für einen Saa- in Verbindung mit einer kostengünsti- vertikale Leuchten verstärkt. Indirekte leübergang entwickelt, darunter eine gen Ausführung. Zu den Vorgaben zählt LED-Handlaufleuchten unterstreichen die Deckbrücke mit Schrägstützen, Bogen- u.a. die pfeilerlose Überbrückung der Brückenführung. Modell und Schnittzeichnung der neuen Fußgängerbrücke über die Saale. Die Rampe auf der Altstadtseite (in der Zeichnung rechts) wird in das Brückenbauwerk eingebunden. +82,28 +82,60 +82,27 +80,54 +80,19 2x +79,06 +77,43 +76,76 WEG 10 Stg . 15 ,2/30 IBA Stadtumbau 2010 in Halle Baustart Saline-Insel 37 er l d e en Ins lte b a n a r h tive ie k t. i W rak e d eig att lang r gez zu ulte Sch Jochem Lunebach, Leiter des Stadtplanungsamtes in Halle Raus aus dem Abseits Nun sind die Städte vereint und wir für Fußgänger und Radfahrer gebaut. entdecken die Insel neu. Dies ist aber gar Diese Brückenschläge steigern die At- nicht so einfach. Gerade im nördlichen traktivität der Insel für weitere Investi- Teilbereich fehlen Brücken zur Altstadt tionen: ein attraktives Wohnquartier am und zur Neustadt, und es fehlen Anle- Sophienhafen, vielfältige Freizeit-, Erho- gemöglichkeiten für Boote, für die die lungs-, Gesundheits- und Kultureinrich- Eine Insel mitten in der Stadt, das ist schon Saline-Insel Ausgangspunkt einer Stadt- tungen und eine Nutzungsintensivierung etwas Besonderes. Aber Halle hat diesem besichtigung ist. Obwohl geographischer im Salineensemble. Juwel lange „die kalte Schulter gezeigt“ Mittelpunkt von Halle, liegt die Insel im und den außergewöhnlichen Stadtraum Abseits. Die Saline-Insel ist ein wichtiger Ort für ganz Halle zwischen den beiden Saalearmen nicht Mit dem IBA-Projekt „Brückenschlag“ in Besitz genommen. Warum eigentlich werden die infrastrukturellen Defizite der nicht? Ein wichtiger Grund dürfte sein, Insel zu einem großen Teil beseitigt. Ein dass die Saline-Insel bis 1990 zwischen Stadthafen für Wassertouristen entsteht den eigenständigen Städten Halle und an der Hafenstraße; in Verlängerung der Halle-Neustadt lag. Franz-Schubert-Straße wird eine Brücke Vom Rand in die Mitte: ich bin überzeugt, dass die Saline-Insel durch das IBA-Projekt einen großen Attraktivitätssprung machen wird. 38 Baustart Saline-Insel IBA Stadtumbau 2010 in Halle Ohne die Saline wäre Halle vermutlich immer noch ein Dorf. Simone Trettin, Projektleiterin für die IBA-Projekte auf der Saline-Insel im Stadtplanungsamt Halle Schöne Grünflächen für die Königliche Saline Areal meiner Meinung nach das Poten- Ortsfremden die Orientierung erleichtern, tial, sich zur Schauseite des Museums zu sie auf das Museum aufmerksam machen entwickeln. Die Fundamente der alten und zu einem Besuch einladen. Hier ist Bebauung sollen gesucht und – sofern sie eine großzügige, platzartige Treppen- noch vorhanden sind – freigelegt und in und Rampenanlage zur Mansfelder Stra- Ein wichtiger Baustein der IBA Stadtum- die Neugestaltung einbezogen werden. ße vorgesehen, mit direkter Orientierung bau 2010 auf der Saline-Insel ist die Damit wird die erstaunlich dichte Be- zum Museumseingang, einer besonderen Neugestaltung der Freiflächen rings um bauungsstruktur zur Blütezeit der Saline Lichtinszenierung und zahlreichen Sitz- die ehemalige „Königliche Saline“. Kaum wieder sichtbar, und gleichzeitig entsteht möglichkeiten. Info-Stelen ermöglichen ein anderes Bauwerk in Halle ist so un- ein Rahmen für eine großzügige Stauden- einen ersten Einblick in die Geschichte, mittelbar mit der Entstehung und Ge- und Gräserpflanzung. Einen anderen his- Funktion und Struktur der Saline. schichte der Stadt verbunden, wie dieses torischen Bezug ermöglicht die geplante historische Gebäudeensemble. Ich denke, Freitreppe zur Saale, die daran erinnert, Beide Maßnahmen stärken die Präsenz diese Einzigartigkeit verlangt, neben der dass der Fluss früher ein wichtiger Trans- des Museums im öffentlichen Raum und Sicherung der Bausubstanz und einem portweg war - auch wenn heute kein Salz erhöhen die Anziehungskraft für Besucher tragfähigen Nutzungskonzept, vor allem mehr verladen wird und die Treppe nur und Touristen. Sie tragen so maßgeblich auch nach einem entsprechenden äuße- als Anleger für Paddelboote geeignet ist. dazu bei, dass angestrebte Projekte, wie ren Rahmen. Das IBA-Projekt widmet sich Ein Umbau der Erschließung erhält die z. B. das Science Center, ein Umfeld vor- deshalb vor allem der Neugestaltung der historische Zufahrt und integriert sie in finden, in dem sie sich auch entwickeln Uferseite des Museums und der Schaffung das zukünftige Fußwegenetz, sichert aber können. eines attraktiven Eingangsbereichs und auch die notwendige Mindestandienung Entrees zur Mansfelder Straße. für das Museum wie Müllentsorgung und Anlieferung. Uferseite Salinemuseum Mit der Längsfront des alten Siedehau- Entree zum Museum ses auf der einen und der Kaimauer zur Dieser Ort fungiert als Visitenkarte des Saale auf der anderen Seite hat dieses Salineensembles, er soll Touristen und IBA Stadtumbau 2010 in Halle Baustart Saline-Insel 39 Was ist ein Planfeststellungsverfahren? Der Bau der neuen Saalebrücke aus planungsrechtlicher Sicht Detlef Kilz, Jurist im Tiefbauamt der Stadt Halle Planungssicherheit für alle Zusätzlich sind Gutachten zu erstellen dar. Bei berechtigten Einwänden erhält Große Bauvorhaben wie Straßen, Bahn- und auszulegen, die die Verträglichkeit der Bauherr zumeist Auflagen, um wei- strecken, Kraftwerke berühren immer die mit Anwohnern, Natur und Umwelt nach- tere Interessen stärker als ursprünglich Interessen von Nachbarn, Natur und Um- weisen. geplant zu berücksichtigen. Die öffentli- welt in den betroffenen Gemeinden. Für che Bekanntgabe des Planfeststellungs- den gerechten Ausgleich der Interessen Mitsprache der Anwohner beschlusses beschließt das Verfahren und von Bauherren und den sonstigen Betrof- Die Betroffenen sind dann aufgefordert, eröffnet gleichzeitig den Verwaltungs- fenen hat sich der Staat allgemeingültige Ihre Einwände und Bedenken zum Vor- rechtsweg. Regeln gegeben. Ein Planfeststellungs- haben bei der Anhörungsbehörde geltend verfahren fasst alle Regeln zusammen, zu machen. Dazu wird eine Frist bekannt schreibt die einzelnen Prozessschritte vor gegeben. Das Anhörungsverfahren endet und regelt die Umsetzung. Ziel eines Plan- mit einem Erörterungstermin der Anhö- feststellungsverfahrens ist die Rechts- rungsbehörde zwischen dem Bauträger sicherheit, dass alle Belange sonstiger und den Einwendern. Dort soll eine Ver- Interessennehmer angemessen berück- ständigung zwischen den Beteiligten er- sichtigt werden. Nur so erhält der Bauherr reicht werden. Bekräftigen sich aber die tatsächliche Planungssicherheit. unterschiedlichen Auffassungen, werden diese für das weitere Verfahren abschlie- Beispiel Saalebrücke ßend protokolliert. Will die Stadt Halle eine Brücke als Verbindung zwischen der Franz-Schubert- Ausgleichender Beschluss Straße und dem Wegenetz der Saline- Auf der Grundlage des Planungsstan- Insel errichten, hat sie die Regeln der des nach der Anhörung und unter Be- Planfeststellung zu beachten. Sie sind im rücksichtigung der Stellungnahmen und Straßengesetz Sachsen-Anhalt festgelegt. Einwände wird ein Planfeststellungsbe- In einem zweistufigen Verfahren schluss gefertigt. Dazu wird das Vorhaben stellt die städtische „Anhörungsbehörde“ auf seine Übereinstimmung mit allen zu das Bauvorhaben den Betroffenen vor. beachtenden öffentlich-rechtlichen Vor- Die Stadt gibt das Bauprojekt öffentlich schriften aus Bau-, Umwelt- und Na- im Amtsblatt bekannt und legt die Pla- turschutz, Lärmschutz, Wasserrecht u. a. nungsunterlagen für Jedermann zur Ein- abschließend geprüft. Zwischen den Be- sichtnahme aus. Neben den technischen langen des Bauherren mit den Belangen Zeichnungen der Brücke selbst, müssen der Einwänder wägt die Behörde dabei auch die Erläuterung der Zielsetzung, der sorgfältig ab. Nachweis der Erforderlichkeit und Umgebungspläne öffentlich gemacht werden. Im Ergebnis stellt der Planfeststellungsbeschluss eine Baugenehmigung 40 Baustart Saline-Insel IBA Stadtumbau 2010 in Halle Saale-Radwanderweg Stadthafen Hallorenpark Wohnen am Sophienhafen Salinebrücke Solbad Saline temporäre Nutzungen (Kunst und Kultur) Gasometer Hafenbahntrasse Saale-Radwanderweg Der Masterplan zeigt die Zukunftsvision für die Saline-Insel: Eine grüne Oase zwischen Altstadt und Neustadt, Jungfernwiese (oben) und Pulverweiden (unten). Mit neuem Wohnen am Sophienhafen, Museumsbereich und Solebad im Park, Kultur-Gasometer im Süden und Freizeitnutzung im ehemaligen Warenhaus. IBA Stadtumbau 2010 in Halle Baustart Saline-Insel 41 Neue Impulse und Angebote für das Salineensemble Science Center Wettbewerb Prof. Angela Mensing-de Jong, Jury- Vorsitzende D ie Saline-Insel wurde durch den Bau der Internationalen Bauausstellung sollen desländer Sachsen-Anhalt, Sachsen und von Halle Neustadt zwar zur geogra- nun Impulse gegeben werden, die Insel zu Thüringen arbeiteten von Mai bis Oktober fischen Mitte der Doppelstadt, doch einem wirklichen Bindeglied der Doppel- an Konzepten für ein Science Center in gleichzeitig von Magistrale, Mansfelder stadt auszubilden. Neben den Projekten der Saline, das neben der Aufwertung des Straße und dem heute leer stehenden „Stadthafen“ und „Salinebrücke“ kommt Bereiches auch die Ziele verfolgt, Kinder Warenhaus so durchschnitten, dass man dabei vor allem der Reaktivierung des Sa- und junge Erwachsene für Naturwissen- sie kaum mehr als zusammenhängenden lineensembles eine wichtige Rolle zu. schaften zu begeistern und einen Bezug Raum wahrnehmen kann. Im Rahmen Studenten und Absolventen der Bun- Ingrid Häußler, bis 2007 Oberbürgermeisterin der Stadt Halle und Initiatorin des Konzeptes für ein Science Center, im Gespräch mit Preisträgern und Besuchern der Ausstellung „Wettbewerb Science Center“ (Dezember 2008 im Christian-Wolff-Haus). zur Technikgeschichte und -zukunft der 42 Baustart Saline-Insel IBA Stadtumbau 2010 in Halle Die Architektin Prof. Angela Mensing-de Jong (Dresden), Jury-Vorsitzende für den Ideenwettbewerb Science-Center, erläutert die Entwürfe der Preisträger. mitteldeutschen Region herzustellen. mar, gelingt es, die einmaligen Orts- und großvolumige Überformung der westlichen Die Jury aus Fachleuten unterschied- Architekturqualitäten des Salineensembles Bestandsbereiche mit einer schwarzen licher Disziplinen hatte die Aufgabe, si- in die neue Nutzung als Science Center zu Gebäudehülle wurde von der Jury zwar gnifikante Ideen heraus zu filtern, den überführen. Die historischen Bestandsge- strittig diskutiert, doch hinsichtlich des Ortsbezug zu Salineensemble und Saale bäude werden erhalten, sensibel und de- radikalen Ansatzes und der konsequenten zu überprüfen und die Ausstellungskon- tailreich weiterentwickelt und im Hof um Durchführung mit dem 3. Preis gewürdigt. zeption zu beurteilen – keine leichte Ar- ein neues Gebäude ergänzt. Auch wenn keine Arbeit die Bewer- beit angesichts der Tatsache, dass sich die Der zweite Preis von Tobias Jordan und tungskriterien gleichermaßen umfassend neun eingereichten Arbeiten aufgrund der Carolin Schönfeld (Hochschule für Technik erfüllt, so besitzen die Beiträge ange- offenen Ausschreibung als Ideenwettbe- und Wirtschaft Dresden) überzeugt durch sichts der komplexen Aufgabenstellung werb in Umfang und Maß der Durcharbei- ein klares bauliches Konzept, das die his- dennoch eine hohe Qualität und geben tung deutlich unterscheiden. torischen Bestandsgebäude mittels einer wichtige Impulse für die nächsten Schritte neuen Erschließungsschicht zu einem auf dem Wege zur Realisierung. Es bleibt Ausstellungskomplex zusammenzieht. zu hoffen, dass es gelingt, mit den vor- Den Verfassern des mit dem ersten Preis ausgezeichneten Wettbewerbsbeitrages, Stefan Kluth und Dirk Schuhmann, beides Die von Patrick Bedarf, Architekturstu- Absolventen der Bauhaus-Universität Wei- dent an der HTWK Leipzig, vorgeschlagene liegenden Entwürfen Sponsoren für das Vorhaben zu finden. IBA Stadtumbau 2010 in Halle Baustart Saline-Insel 43 Fußgänger- und Fahrradbrücke über die Saale von der Franz-SchubertStraße zum Ostufer der Saline-Insel Vorgaben des Wasser- und Schifffahrtsamtes Magdeburg: Stadthafen pfeilerlose Überbrückung der Saale Am Nord-West-Ende der Saline-Insel an Unterkante der Brücke mindestens 4,4m der Elisabeth-Saale über dem hundertjährigen Hochwasser Obere Ebene: Zur Konstruktion Inselniveau, Anfahrt PKW Stahlbrücke mit Hänge-Schrägseilkons- asphaltierte Platzfläche zur Erschließung truktion Parkplatz mit 12 Stellplätzen Gesamtlänge: ca. 80m Service-Station, Holzbauwerk Pylonabstände: 40m Quartier des Hafenmeisters und Informati- Gehwegplatte aus Stahlbeton mit As- onsstelle. phaltbelag Verschließbare Bootsregale für Kanus, Sani- Breite zwischen den Geländern: 3m täreinrichtungen, Fahrradausleihe. Doppelrampe parallel zur Brücke, mit Schutz- und Aufenthaltshütte, Holzbauwerk rutschsicheren Gitterrosten belegt Überdachter Unterstand mit Tisch und Rampenlänge: 59m, Sitzbänken und direkten Zugang zum tiefer liegenden Ufersteg. Künstlerisch gestaltetes Kosten (ohne Bückenanbindung) Landzeichen in Sichtachse der Hafenstraße. ca. 1.7 Mio € Sitzmauer aus Sichtbeton als Abschluss zur Saale hin mit hinunter führenden Holz- Baustart treppen. Sommer 2010 Planfeststellungsverfahren für die Brücke Siehe Text Kilz Mittlere Ebene: Halbe Böschungshöhe Breiter Ufersteg als attraktiver Aufenthaltsbereich direkt am Wasser. In Absprache mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt wird das Ufer der Elisabethsaale so weit ausgebaggert, dass vor dem Steg eine ausreichende Wassertiefe für die neu entstehenden Liegeplätze entsteht. Eine Bootstreppe an der Südseite der Steganlage dient als Zugang für Kanus oder Kajaks. Untere Ebene Saaleniveau, Anfahrt Boote Sechs Aluminiumschwimmkörper mit Holzbeplankung Schiffsanleger in der Elisabethsaale, Saisonbetrieb von Mai bis Oktober. Schwimmende Elemente werden im Winter und ggf. bei Hochwasser evakuiert. Zwei bewegliche Zugangsbrücken zum Ufersteg mit verschließbaren Toren. Kosten ca. 748.000€ Bauende September 2009 44 Baustart Quartier Tulpenbrunnen ?g[`kljYv] IBA Stadtumbau 2010 in Halle ?g[``mk]j Lfl]jÜEY[`ZYjf >dYm[`Y Quartier Tulpenbrunnen JYdaf] JcYl]hYjc @98Ü?Ydd]Ü Ü Ü Ü Ü Ü>jYxcÜ Ü Ü Ü Ü ÚÜLfn]jrY_lÜMakm]dd]ÜBgeemfacYlagfÜ Ü Ü Ü Ü ÜJ]hl]eZ]jÜ Ü Ü Ü Ü Ü J]al]ÜÜ Ü Ü Ü Ü >Yd]ja]ÜaeÜ>j1f]f IBA Stadtumbau 2010 in Halle Baustart Quartier Tulpenbrunnen 45 Vom Wohnkomplex zum Wohnquartier Die IBA-Projekte im Wohnquartier rund um den Tulpenbrunnen in Halle-Neustadt stehen unter dem Motto „Die Stärken stärken!“. Viele Neustädter bezeichnen das Gebiet nach wie vor als WK III – Heimat für etwa 7.000 Menschen. D as Quartier erstreckt sich von der tiven Ebene. Schließlich wirken die Maß- 2007. Es war zu spüren, dass der Tulpen- Magistrale bis nach Heide-Süd. Im nahmen nur, wenn sie von den Bewoh- brunnen tatsächlich für viele Bewohner Vergleich mit anderen Standorten nern auch tatsächlich akzeptiert werden. das Zentrum ist. Man war sich bald in den ist die Bevölkerungsentwicklung relativ Deshalb suchten Planer und Eigentümer wichtigsten Punkten einig: die Sanierung stabil. Der Tulpenbrunnen und der Skulp- nach Gelegenheiten, Nachbarschaft und der Brunnenanlage sollte Anstoß sein, turenpfad „Grüne Galerie“ waren und zukünftige Mieter in den Planungsprozess den ganzen Platz übersichtlicher und sind zwar bekannte und identifikations- einzubinden. „städtischer“ zu gestalten; Spielbereiche stärkende Landmarken, aber inzwischen Beim Umbau des Fünfgeschossers für Kinder, Laufzonen vor den Geschäf- erneuerungsbedürftig. „Stärken stärken!“ konnte der Bauherr, die Gesellschaft für ten und ein ruhiger Bereich am Brunnen bedeutet deshalb, Vorhandenes aufzu- Wohn- und Gewerbeimmobilien Halle- sollten getrennt werden, die anliegenden greifen und aufzuwerten, den Stadtraum Neustadt (GWG), auf ihre langjährigen Läden neue barrierefreie Zugänge und aber nicht gänzlich neu zu erfinden. Erfahrungen als größter Wohnungsver- Freisitze erhalten. Zwei beispielhafte Teilprojekte setzen mieter von Neustadt aufbauen. Das Pro- Erfolgsentscheidend war die Idee der die Strategie vor Ort um. Die Neugestal- jekt reiht sich ein in verschiedene erfolg- engagierten Planer, das Motiv der Tulpe tung des Brunnens und der umgebenden reiche Versuche, die Mietwohnungen in zum Gegenstand einer ganz besonderen Freiflächen, einschließlich der „Grünen Neustadt zu individualisieren. Das Prin- Bürgerbeteiligung zu machen. Unter fach- Galerie“ und ein Teilrückbau eines Fünf- zip „weg von der Norm, hin zur Vielfalt“ kundiger Leitung haben im Sommer 2008 geschossers am Grünzug. Beide Projekte führt zu einem Angebot, das auch an Schüler und Quartiersbewohner individu- verkörpern sehr typische Bausteine des junge Familien gerichtet ist. Am Olean- elle Tulpenmuster als Tonformen gestaltet, Quartiers: Hier der traditionsreiche, künst- derweg wird zum ersten Mal in Neustadt die abgegossen wurden und jetzt Teil der lerisch gestaltete Platz im Zentrum des die Umgestaltung im Inneren mit dem Brunnenanlage und Sitzlandschaft sind. Quartiers, Treffpunkt für viele Bewohner. äußeren Umbau des Hauses verbunden. Die Bewohner finden sich im wahrsten Dort die in Neustadt am häufigsten anzu- Schon in der Planungsphase bestätigten Sinne in ihrem Brunnen wieder: ein prak- treffende Gebäudeform in Plattenbauwei- die vielen Mieterbewerbungen den Er- tisches Beispiel für Identität. se, deren starre Wohnungstypen für viele folg der Maßnahme. Was natürlich auch Das in 40 Jahren heran gewachsene Mieter nicht mehr zeitgemäß sind. damit zusammenhängt, dass die Mie- dichte Busch- und Strauchwerk stand ten dank der Fördermittel erschwinglich den Gestaltungswünschen teilweise im bleiben. Wege und sorgte damit für Kontroversen, Insofern haben beide Projektbausteine im Wohnquartier auch einen Modellcharakter, der über den Wohnstandort Auch beim Platz am Tulpenbrunnen da es vielen Vögeln als Nistplatz diente. hinausweist, was ja alle IBA Stadtumbau arbeiten die Planer zunächst mit Vor- Man darf annehmen, dass das neu ge- 2010 Projekte kennzeichnet. Langfristige schlägen und luden Quartiersbewohner pflanzte Grün die Kritiker bald gütlich Beteiligungsmaßnahmen ergänzen den dazu ein, eigene Gestaltungswünsche stimmen wird, da die Gesamtgestaltung planerischen Ansatz auf der kommunika- anzubieten. Die Beteiligung begann Ende ganz offensichtlich überzeugt. Das wur- 46 Baustart Quartier Tulpenbrunnen IBA Stadtumbau 2010 in Halle Tulpenbrunnen Spielplatz Oleanderweg Grüne Galerie de bei der gut besuchten Einweihung des Wohnkomplex III in Neustadt mit dem Planungsgebiet für die IBA-Projekte. ersten Bauabschnittes im Dezember 2008 Blick Richtung Heide-Süd. deutlich. Im Sommer 2009 wird das Gesamtprojekt mit einem großen Kletterspielplatz abgeschlossen. Bis dahin ist auch die in der Öffentlichkeit als sehr wichtig empfundene Verschönerung der „Grünen Galerie“ beendet, sie erhält weitere Kunstwerke und eine neue Beleuchtung. Das alles sind Qualitäten, die dazu beitragen werden, das Wohngebiet am Tulpenbrunnen für die Zukunft fit zu machen: trotz sinkender Einwohnerzahlen in der Gesamtstadt und in Neustadt. Bürger informieren sich im Soziokulturellen Zentrum Pusteblume über die Pläne zur Neugestaltung der Platzanlage am Tulpenbrunnen (Frühjahr 2008). IBA Stadtumbau 2010 in Halle Baustart Quartier Tulpenbrunnen 47 Noch m Kunst ehr we wären rke toll. Anton Schwarzenberger, Büro Schwarzenberger Weißenborn, Garten –und Landschaftsarchitekten, Halle Bewohner gestalten mit Planer trafen eine Auswahl und gestalteten Schöne Erinnerungen an die Aktionen ein Muster, das wie eine Tapete auf Beton- im Jahr 2008 bleiben auf jeden Fall. Das teilen eingesetzt werden kann. So erhält Experiment, den Gestaltungsprozess den der Tulpenbrunnen die vom damaligen Bewohnern teilweise selbst in die Hand Sowohl die Neugestaltung des Quartiers- Künstler vorgesehene, inzwischen aber zu geben und sie an dem Veränderungs- zentrums Am Tulpenbrunnen mit der nicht mehr vorhandene Blumenwiese in prozess des Stadtraumes, den nicht jeder Sanierung der namensgebenden Brun- neuer Form zurück. Die stark sanierungs- sofort als unbedingt positiv empfindet, nenanlage und der Neuanlage einer Kin- bedürftige Brunnenanlage kann somit teilnehmen zu lassen, scheint durchaus derspielskulptur wie auch die Sanierung als identitätsstiftendes Freiraumelement geglückt. der Galerie im Grünen und der exemp- erhalten bleiben und wird materiell wie larische Umbau eines Plattenbaublocks ideell neu „aufgeladen“. zu differenzierten Wohneinheiten mit Auch im Belag der Platzanlage sollten Terrassen und privaten Gartenbereichen Anwohner aus dem Quartier ihre Spu- sollen neue Qualitäten und eine bessere ren hinterlassen. In einer zweiten Be- Identifikation mit dem Gebiet bringen. teiligungsaktion wurden zusammen mit Aneignung und Mitgestaltungsmög- der Keramikkünstlerin Marie-Luise Meyer lichkeiten von Bürgern waren somit wich- über 150 Keramikfliesen verschiedenster tige Zielsetzungen auf dem Weg von der Motive hergestellt, von denen 60 Stück Idee zum fertigen Bau der Platzanlage. Die den Bodenbelag verschönern. Ideen und Zusammenarbeit mit der Von-Humboldt- Zeichnungen zum festen Bestandteil der Gesamtschule erwies sich dabei als beson- eigenen Stadt werden zu lassen, waren ders fruchtbar. Schüler von zwei 9. Klassen das tragende Motiv für diese Aktion. So fertigten im Kunstunterricht Tulpenzeich- ist zu hoffen, dass die nachbarschaftli- nungen, deren Umrisse direkt in die Platz- che Anteilnahme am Gestaltungsprozess gestaltung integriert werden sollten. Die die erwünschte Wirkung erzielen kann. 48 Baustart Quartier Tulpenbrunnen IBA Stadtumbau 2010 in Halle Plattenverschiebungen Transformation des Plattenbaus im Oleanderweg Stefan Forster, Architekt (Frankfurt) Das Büro STEFAN FORSTER ARCHITEKTEN beschäftigt sich seit nunmehr schon über 10 Jahren mit der Transformation von Plattenbauten. Durchgängig bei allen Projekten ist hierbei der konzeptionelle Ansatz. Ziel der Transformation ist immer, durch den Umbau annähernd Neubauqualitäten zu schaffen. Nur so ist eine längerfristige Vermietbarkeit des Objektes sicherzustellen. Dies bedeutet zunächst einen stärkeren Eingriff in die Substanz des Gebäudes – längerfristig zahlt sich jedoch dieser erhöhte Aufwand immer aus. Der Plattenbau verfügt über eine sehr robuste Grundstruktur, die hohe Flexibilität ermöglicht. Wie alle Plattenbauten, so leidet auch der hier vorgefundene „Typ P2“ an der Wohnungen). Schon die Architekten von Umbau eines 5-Geschossers an der mangelnden Differenzierung des Wohn- Halle-Neustadt hatten sich eine größere Grünen Galerie zum familienfreundlichen umfeldes. Der Übergang vom öffentli- Differenzierung des Wohnungsangebotes Wohnhaus mit Mietergärten. Nordansicht chen zum privaten Raum erfolgt über- gewünscht. Aus ökonomischen und wohl (Büro Stefan Forster, Frankfurt/M., 2007). gangslos. Diesem Misstand wird durch auch ideologischen Gründen war damals die Einführung eines privaten Sockels darauf verzichtet worden. Wir sehen uns auf Erdgeschossniveau Abhilfe geschaf- mit dem Projekt auch etwas in der Tradi- fen. Hierdurch erhalten alle Wohnungen tion der Kollegen von vor 40 Jahren. im Erdgeschoss, zu beiden Seiten, einen Alle Wohnungen verfügen über be- Garten. Der Sockel bietet die Möglichkeit lichtete Bäder und Küchen. Dem Bedarf die Eingangssituation völlig neu zu kon- nach zipieren. Man gelangt nun über ein groß- durch die neu geschaffenen Balkone und zügiges Foyer barrierefrei zum Aufzug. Die Dachterrassen Rechnung getragen. Um Transformation schafft ein differenziertes die Belastung durch die Aufzugskosten für Wohnungsangebot Wohnungsgrö- die einzelne Wohnung geringer zu halten, ßen zwischen 38 und 128 qm und wird wird der bestehende 2-Spänner (d.h. 2 dadurch dem Wunsch nach stärkerer In- Wohnungen an einem Treppenhaus) zu dividualisierung gerecht. Insgesamt wer- einem 3-Spänner transformiert. mit den 18 verschiedene Wohnungstypen angeboten (bei einer Gesamtzahl von 81 größeren Außenbereichen wird Das Endprodukt kann sich mit jedem Neubau messen. IBA Stadtumbau 2010 in Halle Baustart Quartier Tulpenbrunnen 49 Starres Raumkonzept weicht individuellen Wohnungen Jana Kozyk, Geschäftsführerin der GWG Gesellschaft für Wohn- und Gewerbeimmobilien Halle-Neustadt mbH Im Rahmen des Stadtumbaus geht es baukörper mit einer individuellen, das dieses Vorhaben und die Zahl von 280 für die kommunale Wohnungsgesell- Quartier prägenden Fassade. Mietinteressenten zum jetzigen Zeitpunkt schaft GWG, die über etwa 35 Prozent Der Bau von zielgruppenspezifischen zeigen aus unserer Sicht, dass Großsied- des Wohnungsbestandes im Stadtteil Grundriss- und Ausstattungs-Varianten lungen wie Halle-Neustadt durchaus mit Neustadt verfügt, sowohl um den wei- entspricht dem demografischen Trend dem Altstadt-Bereich konkurrieren kön- teren Abbau des Angebotsüberhangs als und folgt der Idee des Mehr-Generatio- nen, wenn zielgruppengerechte Woh- auch um die qualitative Aufwertung des nen-Wohnens. Durch hausübergreifende nungsangebote mit gelungenen Wohn- zukunftsfähigen Kernbestandes - und Zuschnittsänderung der bisherigen 125 umfeld-Lösungen verbunden werden. um die Frage, ob durch attraktive Woh- Wohnungen werden 81 neue Wohnun- nungsangebote der Wegzug aus Halle- gen mit 18 unterschiedlichen Grundrissen Neustadt verhindert, ja sogar ein Zuzug geschaffen. Sie durchbrechen das starre bewirkt werden kann. Raumkonzept, das bisher für industri- Unsere Gesellschaft will mit dem Mo- ell gefertigte Baukörper vorherrschend dellvorhaben Oleanderweg 21–45 auf ist. Dazu gehören auch zehn „Einfamili- diese im Rahmen der IBA Stadtumbau enhäuser“: großzügige, in das Gebäude 2010 zur Diskussion stehende Problem- integrierte Maisonette-Wohnungen, die stellung Antworten finden helfen. Durch von der Straße aus über separate Eingän- den Teilrückbau des 1971 erbauten Ge- ge und Mieter-Gärten verfügen. bäudes entsteht ein gestaffelter Solitär- Das schon jetzt große Interesse für Das Wohngebäude am Oleanderweg 2145 zum Zeitpunkt der Rückbaumaßnahme im Spätsommer 2008. 50 Baustart Quartier Tulpenbrunnen IBA Stadtumbau 2010 in Halle Tulp e gesu nideen cht … Marie-Luise Meyer, Keramikkünstlerin Mit Tulpen Tradition neu begründen Das Modell für den neuen Platz am Tulpenbrunnen, wo am 07.Juni 2008 unter Leitung Nach anfänglicher Skepsis einiger Teilneh- der Keramikkünstlerin Marie-Luise Meyer das Fliesenbasteln mit Bewohnern des Quar- mer zum Projekt und zum Material entwi- tiers stattfand. Vorn im Bild der Standort für den neuen Spielplatz, hinten der Übergang ckelte sich mit der Zeit Interesse. Es ent- zur Grünen Galerie und zum Oleanderweg. stand eine intensive Auseinandersetzung mit dem Tulpen-Thema, mit dem Brunnen und dem Platz, die sich in enormem Ideenreichtum und Produktivität zeigten. Am Ende waren weit mehr Fliesen hergestellt als wir ursprünglich geplant hatten. Alle nicht im Belag verwendeten Fliesen werden an die Kooperative Gesamtschule Wilhelm-von-Humboldt gegeben. Sie werden im neugebauten Schulgebäude platziert. Dort können sie ebenfalls Identifikation schaffen und Tradition ganz neu begründen. IBA Stadtumbau 2010 in Halle Baustart Quartier Tulpenbrunnen 51 Modellhafter Umbau eines Wohnhauses am Oleanderweg 21-45 Durch Um- und Teilrückbaus des Wohn- Der Stadtplatz Am Tulpenbrunnen hauses entsteht ein gestufter Baukörper mit einer individuellen Fassade. Einzelne Plattenelemente des fünfgeschossigen Baus werden herausgelöst. Es entstehen neue Grundrisse, Balkone und Terrassen. Baustart Die geplanten 2- bis 4-Raumwohnun- Juli 2008 gen mit 36 bis 95 qm Wohnfläche, durchFertigstellung brechen mit den Grundrissen das starre 1. Bauabschnitt Raumkonzept des Plattenbaus. (Brunnenbereich) November 2008 Alle Wohnungen erhalten Balkone. Die Erdgeschoss-Wohnungen werden über separate Terrassen und Mieter-Gärten er- Kosten schlossen, so genannte Townhäuser. Bei ca. 673.000€ den Townhäusern handelt es sich um in das Gebäude integrierte „Einfamilienhäuser“, Bauende 2.BA großzügige 09/2009 Erdgeschoss und ersten Obergeschoss. die Maisonette-Wohnungen im von der Straße aus über einen separaten Maßnahmen 1. Bauabschnitt am Tulpenbrunnen: p Sanierung der Brunnenanlage mit Tulpenmotiven p Generationsübergreifende Bürgerbeiteiligung p Barrierefreie Neudefinition des Platzes mit Bewegungs- und Ruhebereichen p Absenkung der Platzfläche am Brunnen auf das Niveau des Brunnenbeckens p Umfassende Sanierung von Grünflächen und Wegen p Einheitliche Gestaltung der Geschäftseingänge p Helles Betonsteinpflaster und Pflanzflächen vor den Mauern. p Neuer Freisitz, Betrieb evtl. durch anliegendes Fitnesscenter. Eingang verfügen. Wohnungen im Dachgeschoss erhalten großzügige Dachterrassen. Die Gestaltung schafft Bezüge zwischen privatem Wohnraum und öffentlichen Bereichen. Die Zuschnittsänderungen vergrößern auch die durchschnittliche Wohnungsgröße: aus 125 Wohnungen werden 81. Die Anpassungen schaffen hausübergreifenden Wohnraum, die ursprüngliche Zuordnung der Hauseingänge wird aufgehoben. Das Gebäude wird mit Aufzügen ausgestattet, über die alle Wohnungen (außer die Maisonette-Wohnungen) erreichbar sind. 52 Baustart Zentrum Neustadt IBA Stadtumbau 2010 in Halle ÜGaclg_jYee] Zentrum Neustadt ?g[`kljYv] ?g[``mk]j Lfl]jÜEY[`ZYjf JYdaf] JcYl]hYjc >Yd]ja]ÜaeÜ>j1f]f @98Ü?Ydd]Ü Ü Ü Ü Ü Ü>jYxcÜ Ü Ü Ü Ü ÚÜLfn]jrY_lÜMakm]dd]ÜBgeemfacYlagfÜ Ü Ü Ü Ü ÜJ]hl]eZ]jÜ Ü Ü Ü Ü Ü J]al]ÜÜ Ü Ü Ü Ü >dYm[`Y IBA Stadtumbau 2010 in Halle Baustart Zentrum Neustadt 53 Revitalisierung des Zentrums Plötzlich war die überraschendste Idee der IBA Stadtumbau 2010 geboren: ein Skatepark im Zentrum von Halle Neustadt! D as war im Jahr 2007. Bevor die ist nicht nur eine ganz besondere Art der mussten (dafür werden viele neue ge- 1.200 qm große Bodenskulptur Freiraumgestaltung, sondern führt den pflanzt), beschäftigte Bürger und Gut- konkret wurde, gab es mehr Fra- beschriebenen Prozess fort: der beteiligte achter die befürchtete Lärmausbreitung. gen als Antworten zum richtigen Umgang Skateverein congrav e.V. war schon beim Mehrfach drohte das Projekt daran zu mit dem IBA-Thema „Revitalisierung des Hotel-Neustadt und der Internationalen scheitern. Auch hier trug die Mitwirkung Zentrums“. Sommerschule sportlich aktiv. der Skater Früchte. Ihre präzise Beschrei- 2003 setzte das Kinder- und Jugend- Die Umsetzung der Idee wurde geprägt bung der Bewegungsabläufe erleichterte theater Thalia eine der Hochhausscheiben durch enge Zusammenarbeit zwischen die technische Schallschutzoptimierung. mit dem internationalen Theaterfestival den Planern und einer engagierten, gut So wuchs der Zuspruch zum Projekt von „Hotel Neustadt“ wirkungsvoll in Sze- organisierten Skaterszene. So konnte es Tag zu Tag, auch bei den Händlern der ne und erreichte damit überregionale unter herrschendem Zeitdruck realisiert Zentrumspassage und im Stadtrat von Aufmerksamkeit. Die besondere städ- werden. So erhielt es aber auch seine Halle: die Ratsmitglieder haben den Bau tebauliche Situation des Zentrums, die besondere IBA-Qualität. Hinzu kam ein der Anlage einstimmig beschlossen. Hochhäuser, der Tunnelbahnhof und die kooperatives Bau- und Planungsmanage- Passage, spielte dabei eine große Rolle. So ment. Schnell erkannten die jungen Men- Fertigstellung engagierte sich auch die IBA Stadtumbau schen und zukünftigen Nutzer die Chance, bleiben. Dann werden die Mitglieder von 2010 vor Ort, unter Anderem mit der „In- eine in Mitteldeutschland einmalige An- congrav e.V. mithelfen, die Anlage „best- ternationalen Sommerschule 2005“ im S- lage zu entwickeln, die sie von Anfang an möglich zu nutzen, einen breiten Nutzer- Bahnhofs Neustadt. Dies mündete in den mitgestalten konnten. Sie brachten sich in kreis anzusprechen und ein verträgliches aussichtsvollen Versuch, ein „Zentrum für mehreren Workshops ein und halfen mit, Miteinander zwischen den Rollsportlern zeitgenössische Kultur“ dort einzurichten. von der Konzeption bis hin zu Gestaltung und den sonstigen Nutzern zu gewähr- Lange Zeit galt das „ZfzK“ als Vorzeigepro- wichtiger Ausführungsdetails. Der Skate- leisten.“ So steht es in der Kooperations- jekt der IBA in Halle. park wuchs auf diese Weise zum größten vereinbarung, die zwischen der Stadt und Bauprojekt der IBA in Halle heran. dem Skaterverein abgeschlossen wurde. Als im Jahr 2007 die kulturelle Re- Der Skatepark wird auch nach seiner ein Kooperationsprojekt vitalisierung des S-Bahnhofs fehlschlug, Spannend war der Weg zum Baustart Idee und Umsetzung dieses außerge- brachte ein Verwaltungsvorhaben neue im Sommer 2008. Viele Neustädter ak- wöhnlichen IBA-Projektes ziehen Kreise. Hoffnung. Das Land Sachsen-Anhalt woll- zeptierten zwar die Idee der Sportanlage, Im November 2008 erhielt der Skatepark te die dritte Hochhausscheibe, (Schei- nicht aber den geplanten Standort zwi- in Neustadt die Auszeichnung „Ort der be C), sanieren und mit Finanzbehörden schen InterCityHotel und Hallorenstraße: Ideen“ für 2009 im Rahmen eines bun- einziehen. Allerdings ist die Finanzierung „warum die Unruhe?“ „… ausgerechnet desweiten Wettbewerbs. Wenn am 25. noch zu sichern. Aufgrund der Fristen im Zentrum, wieso nicht außerhalb?“ Juli 2009 der Skatepark eingeweiht wird, zum Abruf der bewilligten Fördermittel „Was ist mit Sicherheit und Ordnung?“ wird der Preis übergeben. Wichtigstes Ende 2008 konzentrierte sich die Diskus- Aber gerade dies sind die Anliegen die- Auswahlkriterium: Die Idee muss „zu- sion zunächst auf die Gestaltung der ver- ses Projektes: Menschen und somit Leben kunftsorientiert und einzigartig“ sein. nachlässigten Freiräume rund ums Zent- ins Zentrum zu bringen, auch nach Ge- rum. Und hieraus entwickelte sich rasch schäftsschluss. Noch mehr als die Bäume, das spektakuläre Skatepark-Projekt. Es die für die große Anlage geopfert werden 54 Baustart Zentrum Neustadt IBA Stadtumbau 2010 in Halle Sanierung Scheibe C Eingang Magistrale Skate-Park Zentrum Neustadt an der Magistrale mit den Standorten für das IBA-Projekt Skatepark und die ergänzenden Projekte „Eingangsgestaltung“ an der Magistrale sowie Sanierung des Hochhauses „Scheibe C“. Blick von Osten über die fünf Hochhausscheiben nach Nietleben. Workshop mit Aktiven der Skaterszene und dem Experten Erwin Rechsteiner (Geschäftsführer Bowl ConstructionAG, Neuwillen, Schweiz), März 2008 im Multimediazentrum MMZ, Halle. IBA Stadtumbau 2010 in Halle Baustart Ein Platz im Wohnzimmer für die Jugendlichen Uwe Weiske, Sozialplaner der Stadt Halle D as Projekt Skatepark Halle-Neustadt bundesweiten Trend stemmt, Kinder und ist aus meiner Sicht eine besonders Jugendliche, die von einigen Bürgern gelungene Symbiose aus jugendpo- als störend empfunden werden, an den litischer Zielsetzung und städtebaulicher Stadtrand (und somit aus dem öffent- Aufwertung des Zentrums von Halle- lichen Raum) zu verdrängen. Auf diese Neustadt. Die von Anfang an organisierte Weise kann man zwar möglicherweise Beteiligung der Jugendlichen an der Pro- auftretenden Konflikten von vornherein jektentwicklung sichert die nachhaltige aus dem Weg gehen, gleichzeitig wer- Nutzung der Anlage und ist meines Er- den aber die jungen Menschen in ei- achtens die beste Prävention gegen Van- ner älter werdenden Gesellschaft weiter dalismus. Mit der Planungsbeteiligung marginalisiert. Dem knapper werdenden nach dem Prinzip „von Jugendlichen für Gut Kinder und Jugendliche in einer al- Jugendliche“ wird das Fundament einer ternden Stadtgesellschaft einen Platz im selbstorganisierten sozialen Kontrolle für „Wohnzimmer“ zu reservieren, ist eine die spätere Nutzung gelegt. angemessene Wertschätzung für die oft Für die Jugendarbeit dieses Stadtteils kritisierten und gescholtenen Jugendli- ist vor allem die Integrationskraft des chen und eine innovative Investition in Skateparks von besonderer Bedeutung. die Zukunft. Zum einen werden unterschiedliche Jugendgruppen (z.B. Skater, Rollerblader und Biker) aus verschiedenen kulturellen Milieus miteinander ihre Freizeit verbringen. Zum andern wird der Skatepark zum Anziehungspunkt für Jugendliche aus anderen Stadtteilen und darüber hinaus sogar aus anderen Regionen, die sonst keinen Anlass haben, Halle-Neustadt zu besuchen. Für die Stadt Halle wird die Jugendarbeit um eine neue Facette bereichert, indem ein Verein gemeinsam mit unterschiedlichen Jugendgruppen selbstorganisiert Wettbewerbe und Veranstaltungen plant und gestaltet. Besonders schätze ich an dem IBAProjekt, dass es sich damit gegen den Zentrum Neustadt 55 56 Baustart Zentrum Neustadt IBA Stadtumbau 2010 in Halle I> Skate board Wolfgang Aldag, Landschaftsarchitekt, Studio51, Halle Der Skatepark: ein belebendes Projekt Der Skatepark ist jetzt schon Kult. Christian Andrae, Vorstand congrav e.V., Halle (Text rechte Seite) machen“ – so hörte man es nach der Die „Szene“ hat einen Verein gegrün- ersten Präsentation. Für mich war diese det, der mit der Stadt Halle zusammen Aussage aber auch ein Ansporn, konse- die Verantwortung über den Park über- Mit dem Projekt Skatepark gehen alle quent den eingeschlagenen Weg weiter- nehmen wird, Veranstaltungen organi- Beteiligten, Planer, zugehen. Nicht aus Trotz, sondern aus siert und durchführt und in gleichem Anwohner und Nutzer neue Wege. Die der tiefen Überzeugung heraus, dass der Maße auch für Ordnung und Sauberkeit größte Herausforderung dabei war und Skatepark in Halle-Neustadt ein erfolg- sorgen wird. Selten habe ich eine Gruppe ist es, alle gleichermaßen an dem Pla- reiches Projekt auf vielen verschiedenen von Jugendlichen und jungen Erwachse- nungsprozess teilhaben zu lassen und Ebenen wird. nen so engagiert erlebt. Stadtverwaltung, mit Argumenten davon zu überzeugen, Nach einem guten halben Jahr Pla- Zu all diesen positiven Entwicklungen dass der Skatepark in Halle-Neustadt das nung, Veranstaltungen, Presseberichten passt, dass der Skatepark Halle-Neustadt richtige Projekt am richtigen Ort ist. Na- und Diskussionen erfreut es mich umso für das Jahr 2009 zu einem von deutsch- türlich wurde es zunächst mit viel Skep- mehr, dass sich die Stimmung gewandelt landweit 365 Orten im Lande der Ideen sis beäugt. Selbst innerhalb der „Szene“, hat und bereits jetzt schon positive Im- ausgewählt wurde und am 25.09.2009, waren zunächst nicht alle von dem ge- pulse zu spüren sind, die vom Skatepark pünktlich zur Eröffnung der Öffentlichkeit wählten Standort überzeugt. Um so er- ausgehen. Viele der Anwohner haben sich präsentiert wird. freulicher ist die positive Entwicklung, mit der Gestaltung angefreundet und ste- Ich sehe schon jetzt das Projekt für welche das Projekt seit dem Beginn der hen dem Projekt sehr aufgeschlossen ge- die Stadt Halle und insbesondere für Planungen durchlebt hat. genüber. Im Frühjahr 2009 wird im Erd- den Stadtteil Neustadt als einen Gewinn Die Idee, das Stadtzentrum von Halle- geschoss der Scheibe E ein Imbiss eröffnen an. Es deutet alles darauf hin, dass der Neustadt mit einem Skatepark neu zu be- und am Frischemarkt gibt es Bestrebun- eingeschlagene Weg der Richtige ist: das leben, hatte es am Anfang nicht leicht. gen, den unansehnlichen Anbau an der Ergebnis von Überzeugung, Mut und viel „Als wir von dem Ding gehört haben, Verkaufshalle abzureißen und durch den Arbeit hinter den Kulissen. haben wir gleich beschlossen, es tot zu Neubau eines Eiscafé zu ersetzen. IBA Stadtumbau 2010 in Halle Ein gutes Kooperationsprojekt: der neue Skatepark in Neustadt Baustart Zentrum Neustadt 57 richtige Ansatz, denn eine Anlage, mit der deten wir den Verein „congrav“, welcher sich die Jugendlichen identifizieren, ist mit der Vermarktung, der Bespielung, der erste Schritt zum Erfolg des Projekts. aber auch mit den Problemen rund um Entstanden ist ein Skatepark, welcher Ordnung und Sauberkeit betraut wurde. gleichermaßen für BMXer und Skateboar- Diese Aufgabe nehmen die Mitglieder so Es gibt Beispiele dafür, Skateparkprojekts der, für Anfänger und Fortgeschrittene ernst, dass es reichhaltige Bemühungen in Zusammenarbeit mit den späteren geeignet ist und durch große Abwechs- um den Aufbau eines Netzwerkes in Halle Nutzern durchzuführen. Aber beim Ska- lung und eine gewisse Zeitlosigkeit über- und ganz Mitteldeutschland gibt. Neben tepark im Zentrum von Neustadt geben zeugen wird. zahlreichen Sportevents, wird es ab Som- die Stadt Halle und die IBA Stadtumbau Neben der Planung der Anlage war 2010 der Jugend und deren Erfahrun- den Jugendlichen von Beginn an das Ver- und gen wirklich eine echte Chance, das der ständnis wichtig, welches dem Projekt Projekte, wie niedrigschwellige Kurse und Szene entgegengebrachte Vertrauen ist von vielen interessierten Menschen ent- Workshops für verschiedenste Gruppen überdurchschnittlich. Für mich als Ska- gegen gebracht wird. Um zu zeigen, was geben. Für diesen weit reichenden Ansatz ter, Eventmanager und Fan jeglicher In- wir von der Anlage erwarteten und wes- ist das Projekt bereits im November 2008 dividualsportarten stellt der Skatepark halb es aus unserer Sicht wichtig ist, An- als „Ausgewählter Ort 2009“ durch die in Neustadt eine riesige Herausforderung gebote wie diese zu schaffen, setzen wir Bundesinitiative „Deutschland. Land der dar. Ich begleite die Szene national und uns als spätere Nutzer immer wieder im Ideen“ ausgezeichnet worden. international schon lange. Doch die Mög- Dialog mit Kritikern auseinander. mer 2009 auch Familienveranstaltungen verschiedene sozialpädagogische Im März 2008 wurde das Projekt Skate- lichkeit einer Jugendbeteiligung in solch Der wichtigste Schritt zur Langlebig- ernst gemeinter Art und Weise ist für mich keit und Akzeptanz der Anlage war es, park im Zentrum Neustadt zum ersten ein ganz neues Erlebnis. Die Zusammen- den Nutzern auch nach der Fertigstellung Mal der Öffentlichkeit vorgestellt. Die arbeit mit den Planern war dabei der Verantwortung zu übertragen. So grün- Skater demonstrierten ihr Können. 58 Baustart Zentrum Neustadt IBA Stadtumbau 2010 in Halle Die positive Entwicklung fortsetzen Der Skatepark aus Sicht eines Anliegers Markus Gorges, Direktor des InterCityHotel Halle-Neustadt ir als Hotel und als direkter An- W Bereits die Umgestaltung von der lieger des Skateparks freuen uns Neustädter Passage und dem Platz an besonders über diesen Baustein unserem Hotel hat in den letzten zwei der IBA Stadtumbau 2010, wird doch mit Jahren dazu geführt, dass das Umfeld von der Umgestaltung dieser in den letzten unseren Hotelgästen als deutlich attrak- Jahren stark vernachlässigten Grünanlage tiver angesehen wird. Der Skatepark wird zu einem in der Region einmaligen Pro- insbesondere durch das dann verstärk- jekt die positive Entwicklung von Halle- te junge Publikum dazu beitragen, dass Neustadt fortgesetzt. wieder mehr Leben in Zentrum von Neustadt einzieht. Der neue Skatepark als Modell, im Eckbereich des Neustädter Zentrums zwischen der Magistrale (im Bild vorne) und dem Hochhaus „Scheibe C“, dem Ärztehaus, dem InterCityHotel (im Bild links) und der Hallorenstraße. 2 2 5 1 4 5 1 2 IBA Stadtumbau 2010 in Halle Baustart Zentrum Neustadt 59 Der Skatepark: Bodenskulptur und Stadtplatz Baustart August 2008 Bauende 07/2009 Kosten ca. 1.3 Mio € Verschiedene Elemente charakterisieren die Skatelandschaft und die unmittelbare Umgebung als modernen Stadtplatz: 1. Das „Rasenplateau“ dient der Bodenskulptur als Rahmen. Es liegt 30 cm erhöht über dem Platz und markiert so die Grenzen der Skatepark-Bodenskulptur. 3. Die „Skater-Lounge“ ist der Treffpunkt 2. Der Stadtplatz. Die Fläche, die das auf dem Platz. Von hieraus kann zu zwei Rasenplateau umgibt, verfügt über Seiten los geskatet werden. Der großzügige, zahlreiche Sitzgelegenheiten und eine mit Bäumen begrünte Platz bietet vor allem aufgewertete Flora. Sie ist als kleiner Park Nutzern der Skaterlandschaft einen attrakti- konzipiert, nicht nur mit Aufenthalts- ven Aufenthaltsort. Bei Veranstaltungen kann sondern auch mit Durchgangsqualitäten. der Platz auch als Bühne genutzt werden. Bauminseln schaffen Orientierung. Die 4. Die etwa 1.200 m² große Skatelandschaft ist „Skater-Lounge“ ist beleuchtet und erhält als Bodenskulptur ein markantes Signet, welches Fahrradständer als Raumkunst für sich alleine steht: eine geschwungene zusammenhängende Betonfläche, die bis zu 2,50m tief in das Gelände absinkt. Alle typischen Skatepark-Elemente sind in diese Fläche integriert: bank, ramp, bowl, curb, coping, ledge, pool, stairs, rail etc. Sie lassen eine unbegrenzte Zahl an Trickkombinationen zu. Die Skaterlandschaft ist so gestaltet, dass sie den Anforderungen unterschiedlicher Leistungsniveaus entspricht und damit von Anfängern und 5. Als prägende Elemente zieren leicht geneigte Wände, so Profis nutzbar ist. Ebenso kann sie mit BMX oder genannte „Wallrides“, die Skaterlandschaft. Sie überneh- MTB Rädern befahren werden. men mehrere Funktionen. Startenden Skatern bieten sie als Anlaufelemente die Möglichkeit Schwung aufzunehmen. Mit viel Schwung können sie wiederum befahren werden. Gleichzeitig dienen die Wände auch als wichtige Schalldämpfer. Das betrifft Lärmimmissionen, die nach Sprüngen durch das Aufprallen der eisernen Skatboardachsen auf die Metallelemente der Anlage entstehen können. Zu den Landeflächen sind also immer die Wände als „umgedrehte Winkel“ platziert und wirken gleichsam als kleine Dächer. 60 Baustart Hochstraße IBA Stadtumbau 2010 in Halle ÜGaclg_jYee] Hochstraße ?g[`kljYv] ?g[``mk]j Lfl]jÜEY[`ZYjf JYdaf] JcYl]hYjc >Yd]ja]ÜaeÜ>j1f]f @98Ü?Ydd]Ü Ü Ü Ü Ü Ü>jYxcÜ Ü Ü Ü Ü ÚÜLfn]jrY_lÜMakm]dd]ÜBgeemfacYlagfÜ Ü Ü Ü Ü ÜJ]hl]eZ]jÜ Ü Ü Ü Ü Ü J]al]ÜÜ Ü Ü Ü Ü IBA Stadtumbau 2010 in Halle Baustart Hochstraße 61 Zukunft der Hochstraße Die IBA Stadtumbau 2010 setzt sich in Halle mit dem Stadtumbau der sozialistischen Zeit auseinander und somit zwangsläufig auch mit der Magistrale zwischen Neustadt und Innenstadt N ach dem Wunsch der Planer der Für die Verkehrsplaner der Stadt blieb ten Konzeptvarianten zu erhalten. Mit die zwar die Verkehrsentlastung der Hoch- dieser Informationsbasis als Grundlage Straße „städtebauliche Hauptach- straße ein Dauerthema, die von ande- veranstaltet die IBA Stadtumbau 2010 se und zugleich Hauptverkehrsader der ren wiederum geforderte Beseitigung des zusammen mit der Bürgerinitiative im Stadt“ sein. Zuvor hatten schon ande- Hochbaus blieb für die Planer dagegen ein Herbst 2009 eine öffentliche Diskussi- re Städte im Osten Deutschlands ähnlich Tabu. Das lag nicht etwa an unterschiedli- on zum Thema „Zukunft der Hochstra- breite Straßen erhalten, die auch für die chen stadtgestalterischen Auffassungen zu ße“. Alle Meinungen sollen dann zu Wort politischen Paraden des Systems geplant dem gewaltigen Betonbauwerk, sondern kommen. wurden. Die „Stalinallee“ in Ost-Berlin einzig daran, dass man bis heute keine war wohl die imposanteste, die Hallesche realistische verkehrliche Ersatzmöglich- wurde die längste Magistrale. Aber nur ihr keit sieht. Das sieht die 2007 gegründete östlicher, innerstädtischer Abschnitt pro- Bürgerinitiative Hochstraße Halle an der voziert die Auseinandersetzung. Auf über Saale e.V. anders. Für sie steht fest, dass 660 Meter Länge zwischen Saale und Rie- die Hochstraße beseitigt werden muss, beckplatz spaltet die Hochstraße geradezu je früher desto besser. Die Initiative geht die Stadt. Dort wird sie täglich von 40.000 davon aus, dass sich bei kreativer Heran- Autos befahren, darunter ca. 6.000 LKW. gehensweise Alternativen finden lassen. Dies stand übrigens im Gegensatz zu den Wie könnten sie aussehen? „Chemiearbeiterstadt“ sollte seinerzeit beschlossenen Grundsätzen des Die IBA hat geholfen, die Vertreter sozialistischen Städtebaus, dort heißt es der unterschiedlichen Positionen an ei- sehr deutlich: „Der Verkehr darf die Stadt nen Tisch zu bringen. Es wächst die Ein- nicht zerreißen“. Dergleichen passierte sicht, dass die hier anstehenden Fragen keineswegs nur im Osten Deutschlands, nur miteinander geklärt werden können aber die Hochstraße in Halle ist bis heute und viel Sachverstand erfordern. Wer ein besonders krasses Beispiel für Stadt- die Hochstraße ernsthaft beseitigen will, zerstörung durch Verkehr. muss sich mit der gesamten Verkehrssitu- Wie soll nun damit umgegangen ation der Stadtregion auseinandersetzen, werden? Ganz unterschiedliche Meinun- mit Verkehrsbelastungen und -Strömen, gen dazu kennzeichnen auch die IBA- Netzmodellen und Kosten. Aber auch mit Diskussion der letzten Jahre. Wurde die allem, was Verkehr erzeugt – von der Ein- Hochstraße zunächst etwas vorsichtig als wohner- bis zur Wirtschaftsentwicklung. „Nahtstelle“ und als „städtebauliches Kurzum: es geht um nichts weniger als um Erbe“ bezeichnet, ähnlich den sie be- das „richtige“ Verkehrskonzept für Halle. gleitenden Hochhäusern, so wird sie jetzt Die Stadt wird bis Frühjahr 2009 Ver- vor allem als problematische Schnittstelle kehrserhebungen durchführen lassen, um betrachtet. aktuelles Datenmaterial für die wichtigs- 62 Baustart Hochstraße IBA Stadtumbau 2010 in Halle Ziele der Bürgerinitiative „BI Hochstraße e. V.“ Dr. Jens H. Göttner, Vorsitzender der Bürgerinitiative D ie Hochstraße durchschneidet zwi- verkehre zu verringern, neben dem in- schen Riebeckplatz und Glaucherer neren einen äußeren Erschließungsring Platz die Stadt Halle im wichtigsten zu schaffen, die Stadtteile beiderseits Teil ihrer historischen Siedlungsentwick- der Saale an den Hauptverflechtungs- lung und trennt damit die Altstadt von bereichen zu verbinden, die äußeren den anderen Bereichen der Stadt.Die einst Verkehrsachsen außerhalb der Stadt zu homogene Siedlungsentwicklung mit so ertüchtigen, die Franckeschen Stiftungen wichtigen Teilen wie den Franckeschen von allen Seiten visuell wieder erlebbar Stiftungen und dem Elisabeth-Kranken- zu machen und damit auch die Aufnahme haus ist durch die Hochstraße derzeit als Weltkulturerbe zu fördern. nachhaltig zerstört. Auch die Abfolge der Es werden in verschiedener Hinsicht verschiedenen Plätze vom Marktplatz über kreative Ideen benötigt, um Lösungs- den Alten Markt hin zum Franckeplatz und ansätze zu finden, die eine nachhaltige Rannischer Platz sowie Glaucherer Platz Stadtentwicklung ermöglichen und auch sind in ihrer wechselseitigen Funktion er- hinsichtlich der Verkehrserschließung die heblich beeinträchtigt. Die Hochlage der Stadt Halle zu einer modernen Stadt ma- Die Hochstraße am Waisenhausring mit den Straße ist eine dauerhafte ökologische chen, die die ökonomischen und ökologi- Rampen zum Franckeplatz. Blick Richtung Wunde in der Stadt, die aufgrund der ho- schen Zeichen der Zeit verstanden hat. Elisabethkrankenhaus und Elisabethkirche. hen Verkehrsmengen erhebliche Umweltbelastungen mit sich bringt. Daher haben eine Vielzahl bekannter und interessierter Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt sich entschlossen über Alternativen zur Hochstraße nachzudenken und diesen Prozess zu befördern, um der Stadt ihre historischen Entwicklungschancen wieder zu ermöglichen. Das Denken über Alternativen heißt auch, dass über neue Zeithorizonte nachgedacht werden muss und dass die zu überprüfenden Konzepte auch das gegenwärtige Verkehrserschließungssystem einschließlich den derzeitigen ModalSplit (d.h. die Aufteilung auf die verschiedenen Verkehrsmittel) hinterfragen und gegebenenfalls infrage stellen. Die Hochstraße wirkt derzeit wie ein Pfeil aus der Neustadt, der die alte Stadt am Hauptbahnhof mitten ins Herz trifft. Ziel muss es daher sein, die Durchgangs- Am Ende eines solchen Prozesses Im Bildhintergrund Neustadt. (Das Steg- würden alle Beteiligten ohne Hochstraße Hochhaus am linken Bildrand wurde 2006 Gewinner sein. abgebrochen.) IBA Stadtumbau 2010 in Halle Zweimal derselbe Blickwinkel. Der Franckeplatz zwischen Altstadt (links) und dem Hauptgebäude der Franckeschen Stiftungen - einmal mit Hochstraße und einmal als Fotomontage ohne. Baustart Hochstraße 63 64 Baustart Hochstraße IBA Stadtumbau 2010 in Halle Politik und Verkehrsplanung Die Umgestaltung des Verkehrssystems in Halle begann am Thälmannplatz am 1.Juli 1965 mit dem Bau der neuen Nord-Südverbindung bis zum Zoo im Jahre 1967. Durch persönliche Einflussnahme des 1.Sekretärs der Bezirksleitung der SED entstand der Entwurf für die Umgestaltung des Riebeckplatzes. … Im Anschluss erfolgte der Bau der Ost-Westverbindung zwischen HalleNeustadt und Halle. Eine detaillierte Vorstellung des Objektes erfolgte nach der Beschlussfassung 1967. Die Verkehrsplaner sprachen sich zunächst für eine Südumgehung aus mit dem Ziel, den Thälmannplatz nicht zusätzlich zu belasten. Von der politischen Führung wurde aber nur die mittlere direkte Trasse als finanziell vertretbar angesehen; dabei spielte auch eine entscheidende Rolle, den Thälmannplatz als wichtigste Drehscheibe noch mehr aufzuwerten. In der Stadt Halle selbst wurde nach der Querung der Saaleaue der Anschluss an das bestehende Straßennetz in Höhe des Moritzzwingers vorgesehen. Unter weitestgehender Nutzung vorhandener Straßen sollte der Straßenzug über Franckeplatz-An der Waisenhausmauer- Georg Schumann Platz –Franckestraße fortgesetzt werden und seinen Anschluss am Thälmannplatz erhalten. Es war schließlich wieder eine politische Entscheidung, die Hochstraße über den Franckeplatz bis zur Rudolf-BreitscheidStraße zu verlängern. Quelle: Kurt Hörnig, Kurt Ludley. Verkehrsplanung in Halle (Saale).Halle (Saale) 2001 Hrsg. Dez.Planen und Umwelt (Auszüge) Oben: Der noch unzerstörte Stadtraum am Franckeplatz im Jahre 1894, mit Promenade am Waisenhausring und der ersten „Elektrischen“, der halleschen Straßenbahn. Mitte: Zentrale Achse von Neustadt in den 70er Jahren. Richtungsfahrbahnen mit Mittelstreifen. Blick Richtung Innenstadt. Unten: Der umgestaltete Straßenraum heute, mit Straßenbahn. Blick Richtung Innenstadt. Im Hintergrund das Hochhauspaar am Riebeckplatz. IBA Stadtumbau 2010 in Halle Baustart Thema des Textes (WERFT 9) 65 Sonderausstellungen im neuen Kunstmuseum: 13.12.08 bis 22.2.09 arquitectura concreta Die Architektur von Nieto Sobejano 18.4. bis 12.7.09 Georg Friedrich Händel im Bilde Künstlergenie, Gentleman und Denkmal 16.5. bis 30.8.09 Lyonel Feininger Zurück in Amerika. 1937 – 1956 Fot Fo F otto: o o Ro Rol R olan and a nd n d Ha Hallbe be b e www.kunstmuseum-moritzburg.de nur bei uns. 2009 in Halle an der Saale www.stadtmarketing-halle.de · Infotelefon: +49 345 1227910 www.kulturinsel-halle.de www.thaliatheaterhalle.de www.oper-halle.de www.staatskapelle.halle.de www.burg-halle.de www.uni-halle.de www.haendelhaus.de www.himmelsscheibe.de www.francke-halle.de Baustart IBA Stadtumbau 2010 in Halle www.iba.halle.de www.iba-stadtumbau.de