Von Sinnes-Märchenecke, Feentanz und Zwergen
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Von Sinnes-Märchenecke, Feentanz und Zwergen
Download-Ideen für die Praxis in Kiga und Kita Märchen Von Sinnes-Märchenecke, Feentanz und Zwergen-Geräuschtheater Inhalt: „Es war einmal vor langer, langer Zeit ...“ Das Märchen - ein kurzer Ein- und Überblick Sachwissen Wo die Märchen wohnen ... Der Märchen- Zauber- Koffer Spielen & Gestalten - ab 4 Jahren Alwis und die Funkelsteine Ein Licht-, Schatten- und Geräuschetheater aus dem Zwergenland Spielen & Gestalten - ab 3 Jahren Omas Märchenstunde Ein Märchenlied Musik & Rhythmik Wo liegt der geheime Schatz? Eine Schatzkarte vom Außengelände gestalten Spielen & Gestalten - ab 5 Jahren Märchenecke zum Sehen, Hören, Riechen und Schmecken Märchen mit allen Sinnen erleben Spielen & Gestalten Kommt, tanzt alle mit! Achtsame Tänze für Feen und andere Märchenwesen Musik & Rhythmik - ab 3 Jahren Märchenhaft gekocht Leckereien aus bekannten Märchen Körperwahrnehmung & Gesundheit Wenn Tiere mitspielen Tiermasken im Schnellverfahren Spielen & Gestalten - ab 4 Jahren Entnommen aus der · Zeitschrift für die Praxis in Kiga und Kita · www.entdeckungskiste.de · © Verlag Herder 2007 Download-Ideen für die Praxis in Kiga und Kita „Es war einmal vor langer, langer Zeit ...“ Das Märchen - ein kurzer Ein- und Überblick Woher die Märchen kommen Bei Märchen werden grundsätzlich zwei Arten unterschieden. Die erste große Gruppe sind die so genannten Volksmärchen. Diese Märchen stammen von einem unbekannten Dichter, wurden lange mündlich weitergegeben und veränderten sich von Zeit zu Zeit durch den jeweiligen Erzähler. Deshalb gibt es von vielen Märchen verschiedene Varianten. Einige von den Geschichten, die erzählt wurden, gingen ganz verloren, an andere wiederum erinnerten sich nur wenige Menschen. Die Brüder Grimm sammelten schließlich zu Beginn des 19. Jahrhunderts das, was unwiederbringlich zu verschwinden drohte, und machten es auf diese Weise zum zeitlosen Allgemeingut. Diese Märchen heißen Volksmärchen. Die zweite große Gruppe der Märchen sind die Kunstmärchen. Sie gehen im Gegensatz zu den Volksmärchen auf einen einzigen Dichter oder Schriftsteller zurück. Kunstmärchen gibt es schon seit der Antike. Hans Christian Andersen ist ein heute noch bekannter Kunstmärchenschreiber. Im Gegensatz zu Volksmärchen enden Kunstmärchen nicht immer glücklich (z.B. die kleine Meerjungfrau). Märchen (und insbesondere Kunstmärchen) waren im Übrigen ursprünglich keine Kindergeschichten, sondern Unterhaltung für Erwachsene an Winterabenden, bei eintönigen Gemeinschaftsarbeiten (Spinnstuben), auf Reisen oder wie heute noch im Orient in Kaffeehäusern oder auf öffentlichen Plätzen. Märchen erzählen keine Lebensweisheiten Keine Obrigkeiten, weder weltliche noch religiöse, nahmen Einfluss auf den Inhalt der Volksmärchen. Einfache Leute erzählten sie anderen einfachen Leuten. Märchen geben keine Anleitung zur Lebensgestaltung und beziehen sich auch nicht auf bestimmte Zeitgeschehen. Auf die Frage beispielsweise „Wie wird man glücklich im Leben?“ geben Märchen keine generelle Antwort. Hans im Glück ist anfangs reich, am Ende arm und glücklich. Aschenputtel lebt zunächst unter ärmlichen Bedingungen und wird dann reich und glücklich. Dornröschen dagegen kennt nur Reichtum und führt schließlich auch ein schönes Leben mit ihrem Prinzen. Ein Schloss wie aus dem Märchen -2- Entnommen aus der · Zeitschrift für die Praxis in Kiga und Kita · www.entdeckungskiste.de · © Verlag Herder 2007 Sachwissen Märchen waren schon lange und sind noch immer bei vielen Menschen sehr beliebt, aber besonders was ihren Einsatz unter Kinder angeht auch sehr umstritten. In dieser Diskussion stellt sich immer auch die Frage nach dem Ursprung der Märchen, ihrer eigentlichen Absicht und ihrem Ziel und ob und was sie uns heute noch sagen können. Download-Ideen für die Praxis in Kiga und Kita Kulturen oft erstaunliche Ähnlichkeiten. So tauchen in Märchen immer wieder die gleichen Motive auf. Arm gegen Reich, Gut gegen Böse, Konflikte zwischen verschiedenen Generationen uvm. Sachwissen Es gibt also kein allgemein gültiges Rezept zum Glücklichwerden im Märchen! Märchen stellen die Menschen mit ihren Sorgen und alltäglichen Konflikten in den Mittelpunkt. Diese Figuren sind die Helden der Geschichten. Dabei ist es nicht von Bedeutung, wann und wo sie gelebt haben. Kinder führen sowohl in der Realität als auch im Märchen ein kindliches Eigenleben: Sie lieben und hassen, sind gutmütig, opferbereit, egoistisch, eifersüchtig. Im Märchen bekämpfen die Helden, seien es nun Erwachsene oder Kinder, ihre Feinde. Und das Beste dabei ist, dass der Gegner letztlich verliert und das Gute über das Böse siegt. Vielleicht gibt dies dem Kind auch Hoffnung für das eigene Leben. Kinder mögen Geschichten, die sie fesseln, ihre Fantasie anregen und ihre Neugier wecken. Diese Geschichten müssen auf Ängste und Sehnsüchte eingehen und sollten auch Lösungen für Probleme anbieten. Dabei sind die kindlichen Nöte ernst zu nehmen und das Vertrauen des Kindes in sich selbst und seine Zukunft muss gestärkt werden. Kaum eine Kinderliteratur verwirklicht dies so gut wie das Märchen. Einige Erzieherinnen tun sich allerdings schwer damit, Märchen vorzulesen oder mit Kinder über Märchen zu reden. Besonders die in Märchen auftauchende Gewalt wird immer wieder als Argument gegen Märchen verwendet. Allzu brutale und gewalttätige Szenen sollten in der Tat ausgelassen werden. Jedoch darf man Märchen gleichzeitig nicht nur auf diesen Aspekt reduzieren. So wie das Leben selbst enthalten Märchen eine ganze Fülle von Aspekten und geben damit Raum für recht unterschiedliche Betrachtungsweisen. Märchen sind aus verschiedenen Gründen für Kinder besonders ansprechend. Die einfache Struktur, der klare und sich oft wiederholende Handlungsablauf, die flachen und damit leicht zu durchschauenden Charaktere - all das, hilft Kindern, in Märchen einzutauchen. Aus diesem Grund ist der Einsatz von Märchen im Fremdsprachenunterricht auch sehr beliebt. Aber nicht nur in unserer Kultur gibt es Märchen, Märchen finden sich weltweit. Dabei zeigen Märchenstoffe aus verschiedenen Ländern und Für einen Tag Königin sein... Das wohl - insbesondere für Kinder - Schönste am Märchen ist, dass Wunder wahr werden und dass Wünsche in Erfüllung gehen können. Kinder haben eine ganze Menge davon und wenn sie Glück haben, erfüllen sich einige zum Geburtstag oder zu Weihnachten. Und da nicht alle Kindheitswünsche erfüllt werden können, verwirklichen sich einige Erwachsene ihre kleinen Kindheitsträume oder sogar Märchenträume - eben erst im Erwachsenenalter. Und wer über die notwenigen finanziellen Mittel verfügt, kann auch größere Wunschträume ausleben. So hat sich Bayernkönig Ludwig II. (1845-1886) ein Märchenschloss in einer wunderschönen Berglandschaft erbauen lassen. Neuschwanstein gilt überall auf der Welt als das Märchenschloss schlechthin. Es diente -3- Entnommen aus der · Zeitschrift für die Praxis in Kiga und Kita · www.entdeckungskiste.de · © Verlag Herder 2007 übrigens Walt Disney als Vorlage für das Dornröschenschloss in seinem ersten Vergnügungspark „Disneyland". Alle weiteren Parks (USA, Europa, Japan) übernahmen dieses Schloss ebenfalls. Vielleicht entspringt diese Beliebtheit mittelalterlicher Feste mit ihren Turnieren, den Rittern, dem Schmied, dem Schankwirt usw. dem Gefühl, dass man sich mitten in einem Märchen befinden möchte. Märchen sterben nicht aus Es scheint gegenwärtig immer seltener zu werden, dass in der Familie Märchen weitergegeben werden. Oft übernehmen dies Kindergärten und Grundschulen. Zu Hause dagegen haben die modernen Medien Einzug gehalten. Allerdings gibt es inzwischen zahlreiche Märchenfreunde, die sich nicht auf diese Medien verlassen wollen und daher die Europäische Märchengesellschaft e.V. (http://www.maerchenemg.de) gegründet haben. Hier treffen sich Menschen, denen die Freude am Märchen gemeinsam ist und die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Erzählkunst zu üben und fortzuführen. Also trauen wir uns doch wieder Märchen zu erzählen und beginnen mit: „Es war einmal...“ Sigrun Teichmann Entdeckungskiste 06/2002 „Märchen“ -4- Entnommen aus der · Zeitschrift für die Praxis in Kiga und Kita · www.entdeckungskiste.de · © Verlag Herder 2007 Sachwissen Download-Ideen für die Praxis in Kiga und Kita Der Märchen- Zauber- Koffer Da Märchen für Kinder eine seltsame, geheimnisvolle Anziehungskraft haben, sollten sie auch an einem ganz besonderen Ort aufbewahrt werden: in einem Märchenkoffer. Benötigte Materialien: • 1 alter, schlichter Koffer • Deko- oder Futterstoff (am besten mit Sternchendekor oder Goldmuster • Nähgarn in der Grundfarbe des Stoffes und 1 Nadel (ersatzweise Klettband und Klebstoff) • kleines goldfarbenes Vorhängeschloss mit Schlüssel (Baumarkt) • goldfarbene Gliederkette (Baumarkt) • weicher Lappen • Glasreiniger • Servietten mit Märchenmotiven • weicher Pinsel • Schwamm • Acrylfarbe für die Serviettentechnik in verschiedenen Farben, darunter eine sehr helle für die Grundierung • Lack für die Serviettentechnik Und so wird's gemacht: Das Innere des Koffers mit dem Dekostoff ausschlagen und rundum festnähen. Dabei die Säume doppelt umlegen, um zu verhindern, dass die Stoffränder ausfransen. Ist es nicht möglich den Stoff festzunähen, an den inneren Kofferrändern und an der Innenseite des Dekostoffes einfach Klettband aufkleben und den Stoff auf diese Weise im Koffer befestigen. Den Deckel des Koffers außen mit einem Märchenmotiv in der Serviettentechnik gestalten. Dazu zunächst die Fläche mit einem weichen Lappen und Glasreiniger abwischen, um eventuelle Schmutz- und Fettreste zu beseitigen. Aus den Servietten die entsprechenden Motive ausreißen oder ausschneiden und die weißen Zellstofflagen darunter entfernen. Motive auf dem Kofferdeckel Probe legen und wieder abnehmen. Dann den Kofferdeckel in der gewünschten Bildgröße hell grundieren und die Farbschicht trocknen lassen. Auf dunklem Untergrund kommen die Motive sonst eventuell nicht zur Geltung. Nun die Serviettenmotive auflegen und mit dem Lack bestreichen. Dabei von der Mitte zum Rand des Motivs hin arbeiten. Nachdem der Lack getrocknet ist, das Bild mit den gewählten Acrylfarben durch Auftupfen vervollständigen. Nach dem Trocknen alles noch einmal lackieren. Die „goldene Kette" jetzt, falls vorhanden, durch die Schlaufen bzw. Schnallen am Koffer oder Griff ziehen und mit dem Schloss verschließen. In diesem Koffer können Sie nun das Märchenbuch und weitere Märchenutensilien aufbewahren, wie z.B. Wunschsteine, Zauberstäbe und Glitzersteine. Wenn Sie den Koffer für eine „Märchen-Sitzung" mit den Kindern öffnen, liegt es nahe, die geheimnisvolle Atmosphäre mit einem kleinen Zauberspruch zu würzen: „Märchenkoffer, tu dich auf! Märchen gibt's bei dir zuhauf. Feen, Hexen, Zauberwesen, von diesen lass uns heute lesen!" Ulrike Blucha Entdeckungskiste 06/2002 „Märchen“ -5- Entnommen aus der · Zeitschrift für die Praxis in Kiga und Kita · www.entdeckungskiste.de · © Verlag Herder 2007 Spielen & Gestalten Wo die Märchen wohnen ... ab 4 Jahren Download-Ideen für die Praxis in Kiga und Kita Eine Schatzkarte vom Außengelände gestalten Egal ob die geheime Höhle in „Sesam, öffne dich!" oder das hinter Dornenhecken verborgene Schloss, in dem Dornröschen schlief - sagenumwobene Plätze und geheimnisvolle Verstecke gibt es in vielen Märchen. Aber nicht nur in Märchen und Sagen tauchen dabei immer wieder Karten auf, die verraten, wo ein Schatz verborgen liegt. Auch reiche Kaufleute oder Mönche versteckten früher ihr Hab und Gut, um es vor Plündern zu bewahren und zeichneten dann eine Karte von ihrem Versteck. Hierbei war es früher üblich, Menschen, Tiere und Pflanzen sehr bildhaft darzustellen. Bereiten Sie doch eine Schatzkarte und einen Schatz auf Ihrem Gelände vor und gehen Sie dann gemeinsam mit den Kindern auf Schatzsuche. decken und darauf das Zeichenpapier mit dem erkalteten Tee bestreichen. Trocknen lassen und danach einzelne Stellen noch einmal vorsichtig mit einem Teebeutel betupfen. Abermals trocknen lassen. Es ist zu empfehlen, das „Flämmen" der Ränder draußen durchzuführen. Dafür die Kerze anzünden und die Ränder langsam durch die Flamme ziehen. Kleine Flammen schnell mit dem feuchten Tuch ausdrücken. Nicht pusten, dadurch breitet sich die Flamme nur weiter aus! Eventuell noch ein Loch in das Papier brennen. Benötigte Materialien: • weißes Zeichenpapier (ca. 50 x 70 cm, grob faserig und nicht zu glatt) • Zeitungspapier • Bleistift • Buntstifte • schwarzer Filzstift • 2 Teebeutel (schwarzer Tee) Wo liegt wohl der geheime Schatz? • Kaffeebecher oder kleine Kanne • heißes Wasser • breiter Pinsel • Streichhölzer • Kerze • feuchtes Tuch • Lederband oder Stoffstreifen Nun das Papier bemalen. Dazu müssen Sie das Außengelände nicht in allen Einzelheiten abzeichnen. Einige markante Punkte reichen aus und machen das Lesen der Karte interessanter auf Grund des rätselhaften Flairs. Besonders gut funktioniert das Kartenmalen an Ort und Stelle, wenn die Kinder bestimmen, welche Punkte sie eingezeichnet sehen wollen. Zunächst mit dem Bleistift (ggf. beim ersten Versuch auch ein Schmierblatt verwenden) eine Vorzeichnung anfertigen, dann die Linien mit dem schwarzen Filzstift nachziehen und schließlich bunt ausgestalten. Eine nach Norden zeigende Kompassnadel darf nicht fehlen. Den Ort, an dem der Schatz versteckt ist, mit einem Kreuz markieren. Das Papier einrollen und etwas „wringen". Daraufhin wieder auseinander rollen und glatt strei- Und so wird's gemacht: Mit den zwei Teebeuteln und dem Wasser im Becher oder in der Kanne einen starken Tee aufbrühen. Die Beutel im Tee erkalten lassen. Vom Zeitungspapier rundherum die glatten Ränder faserig abreißen. Den Tisch mit Zeitungspapier ab- -6- Entnommen aus der · Zeitschrift für die Praxis in Kiga und Kita · www.entdeckungskiste.de · © Verlag Herder 2007 Spielen & Gestalten Wo liegt der geheime Schatz? ab 5 Jahren Download-Ideen für die Praxis in Kiga und Kita chen. Jetzt sieht die Schatzkarte wirklich alt und mitgenommen aus. Zum Schluss die Karte erneut einrollen und mit dem Lederband oder dem Stoffstreifen fixieren. wenn ältere Kinder das machen oder jeweils eine Gruppe für eine andere. Außerdem sollten Sie nicht vergessen, auch einen Schatz zu verstecken. ab 5 Jahren Download-Ideen für die Praxis in Kiga und Kita Ulrike Blucha Tipp: Entdeckungskiste 06/2003 „Märchen“ Spielen & Gestalten Eine witzige Aktion ist es auch, wenn nicht die Erzieherinnen die Schatzkarte vorbereiten, sondern -7- Entnommen aus der · Zeitschrift für die Praxis in Kiga und Kita · www.entdeckungskiste.de · © Verlag Herder 2007 Download-Ideen für die Praxis in Kiga und Kita Märchenecke zum Sehen, Hören, Riechen und Schmecken Kinder kuscheln sich beim Anhören von Märchen oder Geschichten gern in eine gemütliche Ecke und machen es sich so richtig bequem, um den Inhalt auch genießen zu können. Um eine Nische des Zimmers oder einen kleinen Raum so zu gestalten, dass er zu einem ganzheitlichen Erzählerlebnis einlädt, sind nur wenige Materialien nötig. Mit unseren Gestaltungsvorschlägen können die Kinder Ihrer Einrichtung ihre Märchen nicht nur hören, sondern auch riechen, sehen, schmecken und erleben. Augenschmaus: Schattenfiguren in der Märchenecke Oft möchten Kinder eine Geschichte oder ein Märchen ganz spontan nachspielen. Dann ist es praktisch, die passenden Requisiten gleich zur Hand zu haben, ohne die Atmosphäre durch langes Suchen und Stöbern stören zu müssen. Benötigte Materialien: • 1-2 Matratzen • Spannbetttücher • viele Kissen • Raumteiler ohne Bespannung/Paravantgestell • helle Leintücher • Tonkarton • Stecknadeln • Lampe mit 60-Watt-Birne Hinter dem Raumteiler die Lampe aufstellen. Zur Märchenzeit die passenden Motive mit den Stecknadeln auf der Rückseite des Raumteilers anbringen. In ihrer Märchenecke erscheinen jetzt die zauberhaften Schattenfiguren. Ganz leicht lassen sich diese Figuren im Anschluss an die Erzählrunde an Stäben befestigen, sodass die Kinder das Märchen nachspielen können. Gaumen- und Nasenschmaus: Knusperketten Noch intensiver wird das Erzählerlebnis, wenn die Kinder in ihrer Märchenecke auch Gerüche wahrnehmen können. Zur Weihnachtszeit, aber auch zu den Märchen „Hänsel und Gretel" oder „Die Sterntaler" passt daher die Knusperkette auch sehr gut, zumal man diese am Ende der Geschichte auch noch aufessen darf. So wird aus dem Hörerlebnis ein Riecherlebnis, wenn die Kinder während des Vorlesens die würzigen Plätzchen schnuppern, und außerdem auch ein Geschmackserlebnis beim anschließenden Knuspern. Benötigte Materialien: Und so wird's gemacht: Die Matratzen in eine Ecke des Raumes legen, mit den Spannbetttüchern beziehen und mit vielen Kissen gemütlich auslegen. Über das Raumteilergestell die hellen Leintücher breiten. Nun aus dem Tonkarton verschiedene Märchenfiguren ausschneiden, dass sie nur durch ihren Umriss schon zu erkenn sind (z.B. Dornröschen mit einer ganz spitzen Nadel). • Lebkuchensterne, -herzen und -monde • Geschenkband • Tonpapier • Schere • Locher Und so wird's gemacht: Aus dem Tonpapier etwa 8 bis 10 cm große Weihnachts- und Märchenmotive ausschneiden und lochen. Mit dem Geschenkband die Papierfiguren im Wechsel mit den Lebkuchenmotiven auffädeln. Die Knusperkette über der Märchenecke aufhängen. Lecker, wie das duftet! -8- Entnommen aus der · Zeitschrift für die Praxis in Kiga und Kita · www.entdeckungskiste.de · © Verlag Herder 2007 Spielen & Gestalten Märchen mit allen Sinnen erleben Die Märchenmitte: Ruhe für Ohren, Nase und Augen Wer nicht über genügend Platz verfügt, um gleich eine ganze Märchenecke einzurichten, kann die Kinder auch mit einer „gestalteten Mitte" im Sitzkreis in die richtige Stimmung versetzen. Ein Gong oder eine kleine Melodie auf dem Glockenspiel gibt das akustische Signal dazu, sich im Sitzkreis zusammen zu finden, in dessen Mitte Sie schon passend zum jeweiligen Märchen Dekorationen und Attraktionen aufgebaut haben - sozusagen einen „Nabel" für jedes Märchen. Eine Duftkerze oder ein Räuchermännchen beispielsweise fordert zum Entspannen auf und schärft die Sinne. Aber auch die folgenden Tipps können Ihrem Märchen-Nabel das gewisse Etwas verleihen: - Arrangieren Sie auf einem dunklen Stoff (z.B. Samt) ein paar Accessoires wie (Schoko-)Goldtaler, Edelsteine oder Zauberspiegel (passend zum Märchen „Schneewittchen" etc.) - Einige Tannenzweige mit einer Lichterkette und Papierschneeflocken geben den richtigen Hintergrund ab für ein winterliches Märchen, z.B. „Schneeweißchen und Rosenrot". - Verschiedene Christbaumkugeln, in denen sich Kerzenlicht widerspiegeln, sorgen für einen optischen Ruhepunkt, den die Kinder immer wieder gerne anschauen. Beate Meyer Entdeckungskiste 06/2002 „Märchen“ -9- Entnommen aus der · Zeitschrift für die Praxis in Kiga und Kita · www.entdeckungskiste.de · © Verlag Herder 2007 Spielen & Gestalten Download-Ideen für die Praxis in Kiga und Kita Wenn Tiere mitspielen Tiermasken im Schnellverfahren Bestimmt möchten die Kinder ein Märchen auch gerne einmal selbst nachspielen, vielleicht sogar bei einem Elternnachmittag aufführen. Doch auch für ein spontanes Nachspielen ist eine Verkleidung vonnöten. Besonders für Tierrollen ist es dann schwierig, schnell etwas Passendes zu finden. Unsere Tiermasken können Sie in Windeseile anfertigen und das folgende Grundmodell kann für die unterschiedlichsten Tierartenmasken benützt werden. Sie müssen nur die Charaktermerkmale jedes Tiers berücksichtigen (z.B. Form der Augen und des Mundes). Benötigte Materialien: • 1 Blatt Papier (Schreib- oder Kopierpapier im Format DIN-A4) • Schere • Bleistift • Wachsmalstifte • Locher • Ringverstärker • reißfeste Wolle oder Gummibänder • Klebstoff • evtl. Buch mit Tierbildern Und so wird's gemacht: 1. Knick: Für Mund und Nase Das Papier in der Mitte einmal quer zum „Brief" falten. In den geknickten Rand nun die Öffnungen für Mund und Nase schneiden: Vom ungefähren Mittelpunkt aus eine halbe Nase und dann eine Mundhälfte aufzeichnen und ausschneiden. 2.Knick: Für die Augen Jetzt 2,5-3 cm vom Faltrand aus gesehen das Blatt parallel zum ersten Knick noch einmal quer falten. Daraufhin ein halbes Auge (eine halbe Ellipse) aufmalen und heraustrennen. 3. Auffalten Nun das Gesicht wieder ganz auffalten und eine Gesichtsform für Ihr Tier auswählen. Dann die Form des Gesichtes um Augen und Mund herum aufzeichnen und ausschneiden. In Augenhöhe ganz am äußeren Rand der Maske mit dem Locher je ein Loch ausstanzen und auf der Vorder- und Rückseite mit Ringverstärkern abkleben. Aus den Papierresten z.B. Ohren schneiden und ankleben. Die Maske nach Belieben anmalen. Zwei Wollfäden oder Hutgummistücke in einer Länge von jeweils ca. 30cm zuschneiden und an die Löcher der Maske anknoten. Schließlich die Maske vor das Gesicht setzen und die Fäden am Hinterkopf zur Schleife knoten lassen. Tipps: Ältere Kinder können die Nase anstatt sie auszuschneiden nur etwas einschneiden. Dazu einfach beim Heraustrennen der Nase von unten nach oben das letzte Stück an der Nasenwurzel nicht mit schneiden. Die Nase bleibt „in der Maske" vorhanden und ist sozusagen aufklappbar. So kann sie ebenfalls zum Anmalen und Gestalten genutzt werden. Ulrike Blucha Entdeckungskiste 04/2002 „Ich möchte mal wer anders sein!“ - 10 - Entnommen aus der · Zeitschrift für die Praxis in Kiga und Kita · www.entdeckungskiste.de · © Verlag Herder 2007 Spielen & Gestalten ab 4 Jahren Download-Ideen für die Praxis in Kiga und Kita Ein Licht-, Schatten- und Geräuschetheater aus dem Zwergenland Bei diesem Schattentheater erlebt das große und kleine Publikum nicht nur eine spannende Erzählhandlung, sondern auch ein fesselndes Spiel von Licht, Farbe, Schatten und Geräuschen. So können die Kinder tief in das Geschehen der Geschichte eintauchen. Wie wäre es, wenn Sie die Geschichte bei einem Elternnachmittag vorführen oder für die Nachbargruppe einüben? Lassen Sie die Kinder mitbestimmen, wie sie das Erzählte umsetzen möchten und greifen Sie ihre Ideen zu Requisiten und Geräuschen auf. Unsere Vorschläge sind nur erste Inspiration. Ermuntern Sie die Kinder dazu, die Geschichte auch im Rollenspiel oder beim Malen nachzuerleben. Benötigte Materialien: • 1 Stoffwand ( z. B. glattes, weißes, lichtdurchlässiges Tuch, das an einer Wäscheleine herabhängt) • 1 schwarzes Tuch • Schere • Bleistift • Bastelstöcke • Klebstoff • evtl. Klebestreifen • Klettklebeband • dunkle Bastelpappe • helle Lampe mit verstellbarem Schirm • evtl. Verlängerungskabel • Taschenlampen (evtl. mit farbiger Klarsichtfolie überklebt) • Topf und Metalllöffel (o. Ä. zum Erzeugen von klirrenden Geräuschen) Und so wird's gemacht: Aus Bastelpappe eine Landschaft mit Fluss (Wellen), Berg und Dorf ausschneiden und mit dem Klettklebeband von hinten an der Stoffwand befestigen. Das Publikum nimmt vor der Stoffwand Platz. Das schwarze Tuch hinter der Wand herabhängen lassen. Es soll die Spieler verdecken. Die Lampe zwischen Tuch und Stoffwand aufstellen und das Licht durch die Stoffwand in Richtung Publikum scheinen lassen. Die Figuren (Zwerg, ein bis zwei Dorfbewohner, Wanderer, Mädchen) und Mond und Sonne ausschneiden und an den Stäben befestigen. Beim Erzählen der Geschichte genug Pausen lassen, damit die Spieler ihre Figuren führen und evtl. sprechen lassen können und der „Toningenieur" passende Geräusche machen kann. Geschichte Hoch oben im Norden, dort wo Kälte und Schnee die meiste Zeit des Jahres vorherrschen, lebte der Zwerg Alwis. (Alwis tritt auf) Er war klein und bucklig und hatte einen langen grauen Bart. Um zu Alwis zu gelangen, musste man einen Fluss durchqueren, sich durch eine enge Felsspalte zwängen und dann tief ins Innere eines riesigen Berges hinabsteigen. Aus diesem Grund lebte Alwis ganz allein in seinem Berg, schon seit langem hatte er mit keinem Menschen mehr gesprochen. Und auch die anderen Zwerge mochten Alwis nicht, denn er war ein gemeiner und bösartiger Zwerg. Und so verbrachte Alwis seine Tage damit, ganz allein im Berg umherzulaufen und nach Edelsteinen und Gold zu suchen. (Alwis läuft überall umher) Das Gold und all die glitzernden Steine verarbeitete er zu wunderschönem Schmuck, den er sorgsam in einer schweren Truhe einschloss. (Bunte Taschenlampe kurz aufleuchten lassen) Manchmal, wenn kein Vogelschrei am Himmel zu hören war und es wirklich ganz, ganz still war, konnte man aus dem Innern des Berges ein leises Klirren von Alwis' Werkzeugen hören, wenn er bei der Arbeit war. (Alwis hinter dem Berg versteckt halten, Werkzeuggeräusche einbringen) - 11 - Entnommen aus der · Zeitschrift für die Praxis in Kiga und Kita · www.entdeckungskiste.de · © Verlag Herder 2007 Spielen & Gestalten Alwis und die Funkelsteine ab 3 Jahren Download-Ideen für die Praxis in Kiga und Kita Quelle: Heike Pfister Schattentheaterfiguren entstehen Nur in den Vollmondnächten setzten sich der Zwerg und das Mädchen auf einen flachen Felsen am Flussrand. (Beide Figuren ans Wasser füh- ren) Dort nahm Alwis für gewöhnlich voller Stolz seine Edelsteine aus der Truhe. Das Mädchen stieg dann ins Wasser des Flusses und säuberte im Schein des Mondlichtes die Edelsteine vom Bergstaub. Wenn das Licht des Vollmondes auf die Edelsteine fiel, glitzerten sie in den wunderschönsten Farben und spiegelten sich im Wasser. (Farbige Taschenlampen aufblitzen lassen) Das entzückte Alwis so sehr, dass er vor Freude anfing zu tanzen und zu singen. (Alwis tanzt umher) Ein schauriger Zwergengesang war das, der bis zum fernen Dorf hin zu hören war. "Hitzel, hutzel, hatzel, hoh, meine Steine glitzern nur so! Ach wie schön ist dieses Licht, was bin ich für ein kluger Wicht! Hitzel, hutzel, hatzel, hicht!" Die Menschen, die im Dorf lebten, verkrochen sich jedes Mal verängstigt in ihren Häusern unter der Bettdecke, sobald die Vollmondnacht begann und der Gesang einsetzte. (Figuren der Dorfbewohner verschwinden hinter dem Dorf) Sie wussten natürlich nicht, dass es nur Alwis war, der da sang. Sie glaubten, ein schreckliches Ungeheuer mit glühenden Augen hauste im Berg. Eines Tages kam ein junger Wanderer in die abgelegene Gegend. (Wanderer tritt auf und klopft - Klopfgeräusche machen - an ein Haus) Weil es schon spät war, klopfte am ersten Haus im Dorf an und bat um ein Bett für die Nacht. Nun trug es sich zu, dass gerade wieder Vollmond war und die Dorfbewohner sich wie immer in ihren Häusern unter ihren Bettdecken verkrochen. Der junge Wanderer fing an zu lachen und fragte nach dem Grund dieses seltsamen Brauchs. Und die Dorfbewohner erzählten von dem schrecklichen Gesang und dem hellen Gefunkel in der Vollmondnacht. Mutig und neugierig entschloss sich der junge Mann das Geheimnis zu lüften. Er lief hinüber zum Berg und suchte sich ein passendes Versteck am Fluss, von dem aus er den Berg genau beobachten konnte. Hier legte er sich auf die Lauer. (Wandererfigur zum Fluss führen) Pünktlich als der Mond aufging, kam der Zwerg aus seinem Berg heraus. (Alwis tritt auf mit Mädchen) Er schleppte die schwere Kiste mit sich herum. Auch - 12 - Entnommen aus der · Zeitschrift für die Praxis in Kiga und Kita · www.entdeckungskiste.de · © Verlag Herder 2007 Spielen & Gestalten Eines Tages verirrte sich ein Mädchen aus dem Dorf in der Nähe des Berges. (Mädchen tritt auf, irrt umher) Als die Nacht anbrach, fiel es in der Dunkelheit in den Fluss. (Figur in die Wellen halten) Voller Angst schrie das Mädchen aus Leibeskräften, so laut es nur konnte. Alwis hatte die Hilferufe des Mädchens gehört und rannte zum Fluss hinunter. (Alwisfigur zum Fluss führen) „Ich rette dich nur, wenn du versprichst, dass du für immer bei mir bleibst und mir bei der Arbeit hilfst", sagte er zu dem Mädchen. Das Mädchen hatte so viel Angst im kalten Flusswasser, dass es zustimmte. Und von da an musste das Mädchen bei Alwis im Berg leben und sah kaum noch das Tageslicht. (Alwis zieht das Mädchen aus dem Fluss, beide gehen in den Berg) ab 3 Jahren Download-Ideen für die Praxis in Kiga und Kita Quelle: Heike Pfister Hier entsteht der Mond Geräuschlos glitt der junge Mann ins Flusswasser und tauchte dann direkt vor dem Mädchen auf. (Wandererfigur zum Mädchen führen) Sie erschrak fürchterlich, doch dann freute sie sich nach so langer Zeit wieder einen Menschen zu sehen. Der junge Mann weihte das Mädchen in seinen Plan mit ein. Wenn sie das nächste Mal mit dem Zwerg in einer Vollmondnacht die Edelsteine und den Schmuck im Wasser waschen würde, sollte sie sollte sie sich an einem großen Stück Holz festhalten und mit den Wellen treiben lassen, sobald der Zwerg seinen Gesang anstimmte. Das Mädchen versprach, die Anweisung zu befolgen und wartete von nun an sehnsüchtig auf den nächsten Vollmond. (Alle Figuren wegnehmen) Nach langem Warten war es nun endlich wieder soweit. Wie in jeder Vollmondnacht kam der Zwerg mit dem Mädchen aus dem Berg und brachte die schwere Truhe mit sich. (Beide Figuren ans Wasser führen) Das Mädchen stieg wie immer ins Wasser des Flusses und säuberte im Schein des Mondlichtes die Edelsteine vom Bergstaub. Wenn das Licht des Vollmondes auf die Edelsteine fiel, glitzerten sie in den wunderschönsten Farben und spiegelten sich im Wasser. (Farbige Taschenlampen aufblitzen lassen) Auch dieses Mal war Alwis so sehr entzückt, dass er vor Freude anfing zu tanzen und zu singen. (Alwis tanzt umher) Ein schauriger Zwergengesang war das, der bis zum fernen Dorf hin zu hören war. Und da der Zwerg so in seinen Gesang vertieft war, bemerkte er nicht, dass sich das Mädchen an einem großen Stück Holz, das eben vorbeischwamm, festgehalten hatte und mit der Strömung schnell weitergetrieben wurde. (Mädchen schwimmt auf den Wellen davon) Als der Zwerg sein Lied und seinen Tanz beendet hatte, entdeckte er entsetzt, dass das Mädchen verschwunden war. Wutentbrannt rannte er im Kreis und schrie so laut, dass die Dorfbewohner sich noch tiefer als sonst in ihren Betten verkrochen. (Alwis rennt im Kreis herum) Das Mädchen war jedoch schon lange mit der Strömung hinter der nächsten Kurve verschwunden. Dort stand der junge Mann bereit und zog das Mädchen aus dem Wasser. (Wanderer zieht das Mädchen aus dem Wasser) Das Mädchen war sehr froh, dass die Gefangenschaft ein Ende hatte. Da beide sich sogleich mochten, gingen sie von nun an gemeinsam durch das Leben und wurden glücklich und zufrieden. (Mädchen und Wande- - 13 - Entnommen aus der · Zeitschrift für die Praxis in Kiga und Kita · www.entdeckungskiste.de · © Verlag Herder 2007 Spielen & Gestalten das Mädchen schlüpfte aus der Bergöffnung und als der Wanderer es sah, verliebte er sich auf der Stelle in das Mädchen. Wie in jeder Vollmondnacht, öffnete Alwis auch diesmal wieder seine Truhe. Das Mädchen stieg in den Fluss und wie immer, sobald der Mond die gesäuberten Edelsteine anstrahlte, fingen diese an zu funkeln, zu strahlen und alles in ein prächtiges Farbenspiel einzutauchen. Der Zwerg fing vor Freude an zu singen und zu tanzen. (Farbenspiel, Alwis tanzt) Da hatte der Wanderer eine Idee: Er würde das Mädchen aus der Gewalt des Zwerges befreien. Er wartete so lange, bis der Zwerg verzückt seinen Gesang anstimmte und das Mädchen nicht mehr beachtete: "Hitzel, hutzel, hatzel, hoh, meine Steine glitzern nur so! Ach wie schön ist dieses Licht, was bin ich für ein kluger Wicht! Hitzel, hutzel, hatzel, hicht!" ab 3 Jahren Download-Ideen für die Praxis in Kiga und Kita Download-Ideen für die Praxis in Kiga und Kita ab 3 Jahren rer gehen im Farbenspiel der bunten Taschenlampen ab) Jutta Hartmann Spielen & Gestalten Entdeckungskiste 06/2005 „Elfen, Trolle, Zaubersteine“ - 14 - Entnommen aus der · Zeitschrift für die Praxis in Kiga und Kita · www.entdeckungskiste.de · © Verlag Herder 2007 Download-Ideen für die Praxis in Kiga und Kita Omas Märchenstunde Musik & Rhythmik Ein Märchenlied - 15 - Entnommen aus der · Zeitschrift für die Praxis in Kiga und Kita · www.entdeckungskiste.de · © Verlag Herder 2007 Download-Ideen für die Praxis in Kiga und Kita Refrain: 3. Strophe Immer wenn Oma uns Märchen erzählt, dann laden wir sie in unsere Höhle ein; immer wenn Oma uns Märchen erzählt, dann möchten wir selbst Märchenhelden sein. So listig wie die Stadtmusikanten, so sorglos wie der Hans im Glück, so hilfsbereit wie Schneewittchen, so günstig wie Frau Holle. 1. Strophe So mutig wie die Gretel, so schlau wie das Geißlein, so fleißig wie die Goldmarie, so treu wie der Heinrich. So rücksichtsvoll wie Schneeweißchen, so tierliebend wie Rosenrot, so zuversichtlich wie der Hänsel, so lebensfroh wie der Däumeling. Casimir Eisenbarth Entdeckungskiste 06/2002 „Märchen“ 2. Strophe So tapfer wie das Schneiderlein, so fürsorglich wie Rotkäppchen, geduldig wie Rapunzel, bescheiden wie Aschenputtel. - 16 - Entnommen aus der · Zeitschrift für die Praxis in Kiga und Kita · www.entdeckungskiste.de · © Verlag Herder 2007 Musik & Rhythmik 4. Strophe ab 3 Jahren Download-Ideen für die Praxis in Kiga und Kita Kommt, tanzt alle mit! Achtsame Tänze für Feen und andere Märchenwesen Einführung: Eintauchen in das Reich der Elfen, Feen, Zauberwesen Quelle: Melanie Fehring Bald ist die Fee fertig Zur Einstimmung versammeln sich die Kinder. Halten Sie bereits Bilderbücher und/oder andere Materialien zum Anschauen von Elfen, Feen und ihren Verwandten bereit und legen Sie Bastelmaterialien aus, um die Kinder schon zu motivieren. Ein Gespräch über Elfen, Trolle, Zwerge, Feen und andere wundersame Gestalten beginnt. Danach erhält jedes Kind die Möglichkeit, sich ein eigenes Märchenwesen zu gestalten. Beim Herstellen können sich die Kinder gegenseitig erzählen, welche Charaktereigenschaften, Wünsche und Gefühle ihr Fantasiewesen hat. Gestaltung Benötigte Materialien: • 1 ca. 1m langen Holzstab (z.B. Laternenstab) • buntes, breites Geschenkband • Klebestreifen • Schere • Korken • Prickelnadel • Klebstoff • 2 Lagen buntes Seidenpapier • bunter Tonkarton • Klettklebeband • Märchenwolle • Gummiband • ausgeblasenes Ei • Buntstifte • weitere Bastelmaterialien aus dem Vorrat, z.B. Basteldraht, Perlen, Kunstfellreste, selbst gedrehte Papierblumen, Kulleraugen • Naturmaterialien wie Moos, Blätter, Blüten, Stöckchen etc. • kleine Körbe oder Schalen für die Kinder (zum Sammeln der Materialien) Musik & Rhythmik Fabel- und Märchenwesen faszinieren Kinder sehr. Wir haben hier eine kommunikative Gestaltungs-, Spiel- und Tanzaktion für Sie zusammengestellt. Zuerst dürfen alle Kinder ihre Lieblingswesen aus der Märchenwelt selbst bauen und basteln, dann kommt er/sie ins Spiel und im Tanz auf einem Zauberstab zum Einsatz. Tipp: Auch ausrangierter Christbaumschmuck oder andere Reste von Weihnachtsdekorationen eignen sich evtl. noch für die Bastelschublade. Und so wird's gemacht: In ruhiger Atmosphäre schauen sich die Kinder die angebotenen Materialien an, wählen ihre Lieblingsfarben und sammeln Kleinigkeiten, die ihnen besonders gut gefallen in einem kleinen Korb. Seidenpapier, das Ei, Märchenwolle u.Ä. sind Materialien, die von Kindern Achtsamkeit erfordern. Zauberstäbe mit abnehmbaren Elfen, Feen und Kobolden - 17 - Entnommen aus der · Zeitschrift für die Praxis in Kiga und Kita · www.entdeckungskiste.de · © Verlag Herder 2007 Download-Ideen für die Praxis in Kiga und Kita ab 3 Jahren Für den Stab: Das Geschenkband (pro Bastelei etwa 2m einrechnen) stramm um die Stöcke winden und die Enden großzügig mit Klebstoff befestigen. Nach Geschmack Schleifen und Bänder zusätzlich am Stock befestigen. Die Erzieherin bohrt mit der Prickelnadel ein Loch für den Stab in den Korken, den die Kinder anschließend oben an ihren Tanzstock kleben. Den Korken mit Klebstoff bestreichen. Die beiden Lagen Seidenpapier über Kreuz übereinander legen und genau in der Mitte auf den Korken aufkleben. Die acht herunterhängenden Ecken zum Korken führen und jeweils vier Ecken oberhalb des Korkenstücks, die anderen vier unterhalb des Korkenstücks mit Klebeband festkleben. Beim Ausformen der Blüte hilft die Erzieherin. Auf farblich passenden Tonkarton einen Kreis (ungefähr in Größe eines Untertellers, Unterteller gleich für die Kontur als Schablone verwenden) zeichnen und ausschneiden. Kreis mittig auf Korken und Blüte aufkleben. In der Mitte des Kreises ein Stück Klettklebeband aufkleben, an dem später das Märchenwesen befestigt wird. Für die abnehmbare Figur: Das Ei dünn mit Klebstoff bestreichen, ein etwa 20 cm langes Stück Märchenwolle darumwickeln und zurechtzupfen. Mit Gummiband einen Kopf abbinden. Die Fee oder ein anderes gewünschtes Märchenwesen mit Haaren, Augen, Nase, Mund, nach Wunsch auch mit Armen, Beinen, Bauch, Kleidern, Ketten und vielem mehr gestalten. Die Kinder können die Materialien nach Belieben aufkleben und sollten eigene Ideen entwickeln. Zum Anschluss auf dem Rücken der Figur die zweite Hälfte des Klettklebebandes aufkleben. Nun können die Wesen zum Spielen und Tanzen in ihrer Blume Platz nehmen oder auch wieder aussteigen, wenn sie Angst haben oder es zu wild wird. Musik & Rhythmik Für die Blüte: Quelle: Melanie Fehring Achtsame Tänze und Spiele für 4 bis 30 kleine und große Menschen mit Zauberwesen-Tanzstab 1. Hallo, hier bin ich! Alle Kinder bewegen sich zu ruhiger Musik im Raum. Wird die Musik leise, suchen sie sich einen Partner und stellen sich einander gegenüber auf. Mit einem kleinen Begrüßungsritual machen sich die beiden Partner bekannt, z.B. drei Mal mit dem Zauberstab auf den Boden klopfen, drei Mal mit dem oberen Stabende hoch oben in der Luft den Stab des Partners berühren. Wer möchte, kann sich zum Gespräch auch entspannt hinlegen. Für ältere Kinder: Die Erzieherin motiviert die Kinder bei jedem Partnertreffen zum Austausch, z.B. können sich die Kinder kurz erzählen: Was kannst du besonders gut? Was magst du an dir? Was schätzt du an deinem Gegenüber? Was magst du nicht? 2. Elfen-Reigen in Balance Diesmal sind alle Spieler Elfen, die im Nebel zur Musik ihrer Reigen tanzen. Dazu zunächst im Raum auf dem Boden Linien mit Kreide aufmalen oder mit farbigem Klettband kennzeichnen. Ge- - 18 - Entnommen aus der · Zeitschrift für die Praxis in Kiga und Kita · www.entdeckungskiste.de · © Verlag Herder 2007 3. Der Zwerge-Höhlentanz Die Kinder oder „Zwerge" teilen sich in zwei Gruppen auf und stellen sich in Reihen einander seitlich gegenüber auf (eine Gasse bilden). Alle Zwerge halten ihre Tanzstäbe in die Höhe, sodass sie sich in der Luft berühren und einen „Gang" bilden. Die Musik beginnt und jeweils der erste Zwerg in jeder Reihe tritt in die Mitte. Hand in Hand tanzen die beiden Zwerge den Weg entlang bis ans Ende, wo sie sich aufstellen und wieder ihre Stäbe in die Luft heben. Nachdem das Zwergenpaar sich wieder eingereiht hat, ist das nächste Paar an der Reihe. Jedes Kind darf so einmal mit seinem Partner durch den Gang tanzen. Lautstärke-Tipp: Zum Basteln, Spielen, Kochen und Geschichtenhören kann im Hintergrund (aber nur ganz leise) Entspannungsmusik aus dem Wald, z.B. Klänge des Waldes von Joseph Haydn, die Feen- und Zwergenstimmung der Kinder verstärken. Atmosphäre-Tipp: Duftende Tannenzweige, feuchtes Moos, Erde, Pilze, Beeren, Kräuter oder Duftöle (Achtung: Allergiegefahr) regen die Sinne an und fördern zusätzlich die Fantasie. Melanie Fehring Entdeckungskiste 06/2005 „Elfen, Trolle, Zaubersteine“ - 19 - Entnommen aus der · Zeitschrift für die Praxis in Kiga und Kita · www.entdeckungskiste.de · © Verlag Herder 2007 Musik & Rhythmik lingt es den Elfen im Nebel die Balance zu halten und nur auf den Linien zu tanzen? Für ältere Kinder: Begegnen sich zwei Elfen auf einer Linie, müssen sie sich ganz vorsichtig aneinander vorbeibewegen. Wenn sie möchten, dürfen sie dabei ihre Märchenwesen tauschen. ab 3 Jahren Download-Ideen für die Praxis in Kiga und Kita Download-Ideen für die Praxis in Kiga und Kita Märchenhaft gekocht Leckereien aus bekannten Märchen Der süße Brei Benötigte Zutaten: • 1l Milch • etwas Butter • 75 g Zucker • 125 g Grieß • Obst nach Saison z.B. Heidelbeeren, Sauerkirschen oder Pfirsiche • evtl. Zimt Und so wird's gemacht: Das Gemüse waschen, putzen und sehr klein schneiden. In einen Topf zwei Liter Wasser und die beiden Brühwürfel geben. Das Gemüse hinzufügen und etwa 15 Minuten garen. Mit Sojasoße, Salz und Pfeffer abschmecken. Gegen Ende der Garzeit die Sternnudeln in einem anderen Topf nach Packanleitung kochen. Die fertigen Sternchen abgießen und mit Lebensmittelfarbe mischen. Nun in jeden Suppenteller einen Löffel Sterne geben und mit Gemüsesuppe auffüllen. Schnell aufessen, denn sonst verfärbt sich die Suppe. Tipp: Zu dieser Suppe schmeckt das Frau-Holle-Brot sehr gut! Und so wird's gemacht: Frau Holle Brot Milch, Butter, Zucker und eine Prise Salz zum Kochen bringen. Dann den Grieß langsam einrieseln lassen und unter Rühren ausquellen lassen. Zu diesem Brei schmecken Heidelbeeren, Kirschen, Pfirsiche, Apfelmus besonders gut. Aber auch Zucker und Zimt sind eine gute Alternative. Benötigte Zutaten: • 500 g Mehl • 20 g Hefe • 3/8 l lauwarmes Wasser • 2 TL Salz • 2 EL getrocknete Kräuter Sterntalersuppe Und so wird's gemacht: Benötigte Zutaten: Den Ofen auf 250 °C vorheizen. Aus den zutaten einen Hefeteig zubereiten und an einem warmen Ort ungefähr 30 Minuten gehen lassen. Anschließend aus dem Teig Brotstangen oder Fladen formen. Nochmals 30 Minuten ruhen lassen. Alle Brotteile mit lauwarmem Wasser bestreichen. Das Stangenbrot ca. 40 Minuten backen, • Sternnudeln • 1 Tasse Tiefkühlerbsen • 5 kleine Möhren • 1 Brokkoli • 2 l Wasser • 2 Gemüsebrühwürfel • Salz, Pfeffer • etwas Sojasoße • gelbe oder goldenen Lebensmittelfarbe - 20 - Entnommen aus der · Zeitschrift für die Praxis in Kiga und Kita · www.entdeckungskiste.de · © Verlag Herder 2007 Körperwahrnehmung & Gesundheit Wie wäre es nach einer gemütlichen Märchenrunde mit den Kindern gemeinsam ein dazu passendes Gericht zu verspeisen? Hier finden Sie einige leckere Vorschläge aus dem Geheimgut der bekanntesten Märchen. Download-Ideen für die Praxis in Kiga und Kita das Fladenbrot benötigt nur etwa 30 Minuten Backzeit. Iris Knauf Körperwahrnehmung & Gesundheit Entdeckungskiste 06/2002 „Märchen“ - 21 - Entnommen aus der · Zeitschrift für die Praxis in Kiga und Kita · www.entdeckungskiste.de · © Verlag Herder 2007