Möbel - Galerie Stuker
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Möbel - Galerie Stuker
157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:19 Uhr Seite 157 157 2001 Möbel 2001. Sehr feiner und kleiner Barockschrank, Niederrhein, 17. Jh. Eiche massiv, geschnitzt und mit Mooreiche und Ebenholz appliziert. Zweitüriger, hochformatiger Korpus auf erhöhten, gedrückten Kugelfüssen. Der profilierte und ausstehende Kranz mit zentralem Früchtekorb, aus welchem sich Fruchtzweige über den ganzen Fries des Möbels ziehen. Zwei Türen mit Bogenkassetten und Früchteschnitzerei. Die Türen gegliedert durch angedeutete Balustersäulen mit eingelegten Kannelüren. Der Sockel durchbrochen geschnitzt und sehr fein gegliedert. 166:130:49 cm. 2000.—/3000.— Der hier angebotene Schrank ist mit seinen kleinen Ausmassen ein besonders schönes Beispiel der frühen Schrankmöbel, wie wir sie in Holland und Norddeutschland im 17. Jahrhundert vorfinden. Schränke dieses Typus, mit den bogenförmig abschliessenden Türkassetten und den Auflagen und Einlagen in Ebenholz, bzw. Mooreiche, finden sich um die Mitte des 17. Jahrhunderts u.a. auch in Gemälden von Interieurszenen eines Pieter de Hooch. Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 158 2002 11.4.2012 14:19 Uhr Seite 158 Möbel 2003 2002. Acht Windsor-Stühle, mit Drop Leaf Table, England, 18./19. Jh. Ulme und Buche, Rückenbrett jeweils aus Nussbaum. Zwei mit Armlehnen. Tisch aus Eiche mit zwei halbrunden, aufklappbaren Verlängerungen. 73:141:52 cm. Aufgeklappt 141:160 cm. 2000.—/3000.— Die Stühle aus den Anfängen des Bugholzes. 2003. Kleiner Tisch, Barock, Anfang 18. Jh. Nussbaum. Achteckiges Blatt, breite Zarge mit einer Schublade, gedrechselte Beine mit H-Steg verbunden. Reich beschnitzt mit Grotesken und Akanthusblättern. 79:69,5:45 cm. 600.—/900.— 2004. Gate-leg-table, England, 18. Jh. Eiche. Rechteckiges Blatt mit zwei aufklappbaren halbrunden Verlängerungen. Gedrechselte Beine, die durch einen umlaufenden Steg verbunden sind sowie zwei ausklappbare Beine und eine Schublade. 71:92:38 cm. 1500.—/2000.— 2002 Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:19 Uhr Seite 159 Möbel 2004 2004 Register Seite 111–112 159 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:19 Uhr Seite 160 Möbel 160 Paul Vredeman de Vries (1567–1630),Vorlageblatt. 2005. Sehr bedeutendes und seltenes perspektivisches Buffet, wohl Westschweiz oder Burgund und nach Entwürfen des Paul Vredeman de Vries (1567–1630) entstanden. Nussbaum massiv und überaus fein geschnitzt und kanneliert. Zweigeschossiger, längsformatiger Korpus mit ausstehendem antikisierendem Kranzgesims und schlichtem Sockel mit Profilleisten. Der Unterbau architektonisch gegliedert in der Art einer eleganten Vorhalle mit vier grosszügigen Rundbogen, zwischen kannelierten Pilastersäulen und rückseitig kassettierter Wand. Zweischübiger Zwischenbau mit sehr feiner und durch Akanthus unterbrochener Godronierung. Der Aufbau mit zwei Türen, die Flächen mit perspektivischen Darstellungen von antikisierenden Hallen mit Rundbögen und Pilastersäulen. Zwischen den einzelnen Reliefkassetten sehr feine Pilastersäulen mit stilisiertem Blattwerk. Die Rückwand mit Entwurfzeichnungen. Modifikationen. 147:128:53,5 cm. 6000.—/8000.— Provenienz: Aus altem Berner Patrizierbesitz. Nach Überlieferung der Familie von Steiger kam das Buffet durch Heirat mit der Familie de Mestral um 1650 in Familienbesitz. Das hier angebotene, überaus seltene Schaumöbel, dürfte nach perspektivischen Entwürfen des flämischen Malers und Architeken Hans Vredeman de Vries (1527–1609) welche in den Möbelentwürfen seines Sohnes Paul Vredeman de Vries (1567–1630) Aufnahme fanden, entstanden sein. Hans Vredeman de Vries studierte die Arbeiten des römischen Architekten Marcus Vitruvius Pollio (1. Jh. v. Chr.) und des in Bologna geborenen, italienischen Architekten Sebastiano Serlio (1475–1554) in der Übersetzung von Pieter Coecke van Aelst. Er war fasziniert von der Theorie der Perspektive in diesen Werken. De Vries führte den italienischen Baustil mit den für ihn typischen Ornamenten nördlich der Alpen ein, wurde Stadtarchitekt in Antwerpen und arbeitete später am Hofe in Prag, wo er die dortige Kunstgalerie entwarf. Sein Sohn Paul folgte den Interessen seines Vaters und veröffentlichte im Jahre 1630 eines der bedeutendsten Werke zur damaligen Möbelkunst, gedruckt bei C.I. Vischer in Amsterdam, in dem er die perspektivischen Darstellungen in den Werken und Druckgrafiken seines Vaters in die Entwürfe für Buffets, Schrankmöbel, Stühle,Tische und andere Gebrauchs- und Luxusmöbel einfliessen liess. Unser aus altem Berner Patrizierbesitz erhaltenes Möbel nimmt in seinem Unterbau mit der offenen Säulenhalle direkten Bezug auf einen 1630 publizierten Entwurf Paul Vredeman de Vries’ für einen Schauschrank. Im Musée des Arts décoratifs in Bordeaux Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 13.4.2012 6:42 Uhr Seite 161 Möbel 2005 Register Seite 111–112 161 157_247_Moebel:Layout 1 162 11.4.2012 14:19 Uhr Seite 162 Möbel 2005 haben sich zwei Buffets des späten 16. Jahrhunderts erhalten, welche bereits 1860 aus dem Château de Ruat (Gironde) in die Sammlungen des Museums kamen und in vielen Teilen mit unserem Möbel verwandt sind. Des weitern erwähnenswert wäre ein Armoire à deux Coprs, Burgund, Ende 16. Jh., welcher sich im Musée des Beaux-Arts in Dijon befindet, Inv. Nr. G201 und auch die perspektivischen Bogendarstellungen in Flachrelief am bedeutenden Kunstschrank des Franz Pergo, Basel 1619, Basel, Historisches Museum, Inv. Nr. 1905.276, sind mit jenen der Füllungen unseres Möbels verwandt. Mit gleicher Godronierung und perspektivischer Darstellung der Kassettenfüllung, hat sich im Musée d’Art et d’Histoire in Genf, einer der schönsten Renaissance-Stühle erhalten, der im Übrigen auch schlichte Pilastersäulen aufweist, wie wir sie an unserem Möbel finden. Dieses Prunkmöbel stammt aus dem Château de la Motte in der Nähe von Chambéry, ist ebenfalls in massivem Nussbaum ausgeführt und unserem Möbel verwandt. Vergleiche: Inventaire des collections publiques françaises, Bordeaux, Musée des Arts decoratifs, Paris 1997, S. 24–26. Frans Defour, Belgische Möbelkunst in Europa, Roeselare, 1993, S. 128–131 Jacques Thirion, Le Mobilier du Moyen Age et de la Renaissance en France, Dijon, 1998, Abb. S. 107, 141 Dieter Pfister, Franz Pergo, Zur Nordwestschweizer Möbelkunst um 1600, Basel 1984, S. 121, Abb. 9 Hans Vredeman de Vries, «Perspective Leyden» 1604/05 Hans Vredeman de Vries, Architectura, Das ist Bauw-kunst..... spätere Ausgabe Amsterdam, 1638, chez Ian Iansson, nach der Erstausgabe von 1565 in Antwerpen Paul Vredeman de Vries, «Verscheyden Schrynwerck, als Portalen, Kleerkassen»..... Amsterdam, gedruckt by Claes Ianss Vischer 1630 Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:19 Uhr Seite 163 Möbel 2005 Register Seite 111–112 163 157_247_Moebel:Layout 1 164 11.4.2012 14:19 Uhr Seite 164 Möbel 2006. Überaus seltener und bedeutender Spiralsäulenschrank, Oberrhein, Basel, eine Meisterarbeit aus dem dritten Viertel des 17. Jahrhunderts. Nussbaum und Nussbaum-Wurzelmaser massiv, geschnitzt, gedrechselt und furniert. Hochformatiger Korpus auf erhöhtem Sockelgeschoss mit gedrückten Kugelfüssen. Überaus reich gegliederte Front mit zwei meisterhaft gestalteten Kassettentüren mit Bastionsprofil und Schartenvertiefung. Hohlkehlenprofil umrandet die vorstehende Längskassette. Die Türen flankiert von einer mittleren, und vier zu Paaren aufgestellten äusseren Spiralsäulen mit korinthischen Kapitellen und Engelszierden. Zwischen den Paarsäulen mit weiterem Kassettenfeld, die Säulen selbst, auf vorstehenden Postamenten mit Bastionsfüllungen. Reiche Früchtegirlanden schmücken den erhöhten und sehr fein gegliederten Sockel. Die Schmalseiten mit zwei stehenden und einer liegenden Kassettenfüllung. Sehr reich geschnitzter und profilierter, passig gegliederter und ausgeschnittener Kranz mit Engelsköpfen, Blumen und Fruchtgebinden. 257:225:75 cm. 8000.—/12 000.— Unter den Schweizer Barockmöbeln des ausgehenden 17. Jahrhunderts, nimmt der hier angebotene Spiralsäulenschrank eine herausragende Stellung ein. In seinem unverdorbenen Originalzustand erhalten, gehört er zu den bedeutendsten Schrankmöbeln auf dem Gebiet der alten Eidgenossenschaft und zu den bedeutendsten Möbelschöpfungen des oberrheinischen Raumes. In seiner klaren architektonischen Gliederung und seinem Dekor reiht er sich in eine Gruppe bekannter Basler und Strassburger Barockmöbel in der Tradition und Nachfolge des in Basel geborenen Johann Heinrich Keller (1627–1708) ein, dessen 1680 in Strassburg erschienenes «Seulen undt Ziratenbuch» massgeblich war für die Kunstschreiner des oberrheinischen und süddeutschen Raumes und der mit seinem prunkvollen Schaubuffet für die Zunft zur Safran in Basel, 1664, welches sich heute im Kunstgewerbemuseum Berlin befindet, ein Hauptwerk des Basler Barock schuf. Ein sehr viel einfacher gehaltener, für den Vergleich aber dienlicher Säulenschrank, hat sich im Historischen Museum in Basel (Inv. Nr. 1937.20. ), erhalten. Besonders erwähnenswert aber ist in diesem Zusammenhang der Spiralsäulenschrank aus dem Markgräfler Hof, Basel vor 1700, welcher sich heute in Privatbesitz befindet und 1995 aus den Sammlungen der Markgrafen und Grossherzöge von Baden veräussert wurde. Vergleiche: Dieter Pfister, Sabine Häberli und Astrid Kübli, Basler Möbelkunst von 1450–1950, Basel, 2002, S. 25 ff. François Lévy-Coblentz, L’art du meuble en Alsace, 1985, für die Strassburger Säulenschränke Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:19 Uhr Seite 165 Möbel 2006 Register Seite 111–112 165 157_247_Moebel:Layout 1 166 2007 11.4.2012 14:19 Uhr Seite 166 Möbel 2008 2007. Spiegel, London, dat. 1741. Holz profiliert mit Nussbaum furniert und zum Teil vergoldet. Rechteckiger schmaler Rahmen, die oberen Ecken abgerundet, mit geschnitztem und vergoldetem Lichtprofil. Flacher aufgesetzter Aufsatz mit durchbrochen geschnitztem und vergoldetem Vogel. Ebenso flacher Untersatz ohne Schnitzerein. Auf der Rückseite, im Fronton geschnitzte Inschrift. London, 1741 sowie ein Wappen. 99:50 cm. 1500.—/2000.— 2008. Sechs Stühle, norddeutsch, in engl. Stil, Mahagoni mit rotem Lederbezug. Reich beschnitzt mit Muschel- und Volutenornamenten, Adlerklauenfüsse. 2000.—/3000.— 2009. Deux-corps, Barock, wohl schweizerisch. Eiche. Rechteckiger, oben geschweifter Korpus, auf Vierkant-Füssen. Geschweifte Front mit seitlich abgeschrägten Eckstollen, durch Pilaster unterteilt. Zweigeteilter Aufbau, der untere Teil mit zwei Türen, der obere Teil mit zwei verglasten Türen, die durch horizontale Sprossen unterteilt sind, die seitlichen Eckstollen ebenfalls im oberen Teil verglast. 245:180:60 cm. 2000.—/3000.— 2010. Schrank, Barock. Nussbaum und Nadelholz mit Nussbaum und Wurzelmaser furniert. Rechteckiger, zweitüriger Kasten, kassettierte Füllungen, weit ausladender Kranz, auf Kugelfüssen. 197:195:55 cm. 2000.—/3000.— 2011. Schrank, Barock, Westschweiz. Nussbaum. Zweitüriger, rechteckiger Kasten, mit geschweiftem Kranz auf ebenfalls geschweiften Beinen und Zarge. Geschweifte Füllungen mit Voluten beschnitzt, die oberen mit einem Vogel eingelegt. 210:160:40 cm. 1500.—/2500.— 2012. Schrank, Barock. Nussbaum, massiv und furniert. Rechteckiger zweitüriger Kasten mit Füllungen. 202:180:50 cm. 1500.—/2500.— 2013. Schrank, Nussbaum, Ende 18. Jh. Nussbaum. Zweitüriger rechteckiger Kasten auf gedrückten Kugelfüssen. Die vorderen Eckstollen abgerundet und kanneliert mit Stäbchenverzierungen. Die oberen Türfüllungen fein eingelegt mit Girlanden und Windrosen. Alle vier Füllungen der Türen mit Filets eingelegt. 204:164:53 cm. 1800.—/2400.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:19 Uhr Seite 167 Möbel 167 2014 2015 2014. «Partner’s desk» England, 1. Hälfte 19. Jh. Mahagoni. Rechteckiges Blatt mit geprägtem braunem Leder bezogen. Auf gedrechselten Beinen, gerader Zarge, auf gegenüberliegenden Seiten je drei Schubladen. 78:151:92 cm. 2000.—/3000.— 2015. Tisch, Louis-Philippe. Nussbaum. Rechteckiges, profiliertes Blatt mit zwei Auszügen. Gedrechselte Beine auf Rollen. 76:147:106 cm. Ausgezogen 198 bzw. 249 cm. 1500.—/2000.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:19 Uhr 168 Seite 168 Möbel Das alte Schloss Gerzensee «de face». Régence-Ameublement aus Schloss Gerzensee 2016. Ameublement, Régence, wohl Schweden. Bestehend aus zwei verschiedenen Kanapees, sieben Stühlen, zwei Tischen und einer Konsole. Buche und Weichholz, hellgrau gefasst, florales Reliefschnitzwerk und Kantenprofile dunkelolivgrün erhöht. Die Beine zum Teil geschwungen mit Voluten- bzw. Huffüssen, zum Teil in kantiger Balusterform. Die rechteckigen Tischplatten mit nach innen verkröpften, gerundeten Ecken und flach geschwungener ausgesägter Zarge. Die Konsole mit bewegt ausgesägtem, kantenprofiliertem Segment-Deckblatt. Die hinter der Zarge ansetzenden, schräg zur Wand geführten Volutenstützen durch grosses Akanthusblatt verbunden. Die Sitzmöbel mit grünem Veloursbezug. 15 000.—/18 000.— 2016 Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:19 Uhr Seite 169 Möbel 2016 2016 Register Seite 111–112 169 157_247_Moebel:Layout 1 170 11.4.2012 14:19 Uhr Seite 170 Möbel Altes Schloss Gerzensee, Gartensaal, mit dem Régence Ameublement. 2016 Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:19 Uhr Seite 171 Möbel 171 2017 2017. Kommode, Louis XV, Bern, um 1770, von Mathäus Funk (1697–1783). Nadelholz mit Nussbaum und Nussbaum-Maser furniert. Die Felder mit Rautengitter aus Kirschbaumfurnier, umrahmt mit einfachem Fries. Die Schubladen mit Messingschiene und falschen Traversen. Rechteckiger zweischübiger Korpus, die Front und die Seiten gebaucht und geschweift (Typ G).Vergoldete Bronzebeschläge und Sabots. Platte mit Schwundriss. 90:105:61 cm. 20 000.—/30 000.— Provenienz: Aus altem Solothurner Privatbesitz, seit vor 1900. 2018. Schrank, Barock, Waadtland. Nussbaum. Zweitüriger Kasten auf gedrückten Kugelfüssen. Gerader, profilierter Kranz,Türen mit geschwungenen, profilierten Verzierungen. 215:145:64 cm. 1000.—/1200.— 2019. Kommode, Louis XV, Basel. Nadelholz mit Nussbaum gespiegelt furniert. Dreischübiger, rechteckiger Kasten, doppelt geschweifte Front, Felder der Schubladen mit Bandwerk eingelegt, sichtbare Traversen, gerade Zarge mit Konsolenbeinen. 81:121:64 cm. 1500.—/2000.— 2020. Kommode, Stil Louis XV. Nussbaum und Eiche mit verschiedenen Hölzern eingelegt. Rechteckiger Korpus, von drei Seiten gebaucht und geschweift, auf S-förmigen Beinen, die in geschweifte Zarge übergehen.Vergoldete Bronzebeschläge, rot-weisses Marmorblatt. 83,5:73:38 cm. 800.—/1200.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 172 2025 11.4.2012 14:19 Uhr Seite 172 Möbel 2021 2021. Aufsatzkommode, Barock, Luzern, circa 1740. Nadelholz, überaus reich mit verschiedenen einheimischen Harthölzern eingelegt. Vierschübiger, rechteckiger, frontal doppelt geschweifter Korpus, auf gedrückten Kugelfüssen und ebonisierten Wulsträndern. Symmetrischer Aufsatz, mit seitlich je drei Schubladen, ebonisierten Rändern und Kugelfüssen. 172:129:65 cm. 8000.—/12 000.— 2022. Schreibkommode, Barock. Nussbaum und Nadelholz mit Nussbaum und Nussbaumwurzelmaser gespiegelt furniert. Rechteckiger, dreischübiger Korpus, die Front konvex, konkav geschweift, halbrunde hervorstehende Traversen, geschweifte Zarge in Konsolenbeine übergehend. Geschweifter, schräger Schreibaufsatz, innen getreppte Schubladeneinteilung mit offenen Fächern. 107:101:65 cm. 4000.—/5000.— 2023 Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:19 Uhr Seite 173 Möbel 2022 173 2024 2023. Schreibkommode, Louis XV, Bern. Nussbaum und Nadelholz mit Nussbaum gespiegelt furniert, Klappe des Schreibaufsatzes kreuzweise gefügt. Dreischübiger, rechteckiger Korpus, geschweifte Front, die zwei oberen Schubladen mit falschen Traversen, geschweifte Zarge in Konsolenbeine übergehend. Schräger, gebauchter Aufsatz, darin getreppte Schubladen und offene Fächer. 108:95:60 cm. 4000.—/6000.— 2024. Schrank, Barock, Ostschweiz. Nussbaum, massiv und furniert. Zweitüriger, rechteckiger Korpus auf gedrückten Kugelfüssen. Möbel gekürzt, originales Schloss. 172:185:52 cm. 800.—/1200.— 2025. Trois-corps, Régence, Bern, Werkstatt Mathäus Funk. Nussbaum und Nadelholz mit Nussbaum und Wurzelmaser furniert. Dreischübige, rechteckige, frontseitig doppelt geschweifte Kommode, mit Wulsttraversen auf gedrückten Kugelfüssen. Schräger Schreibaufsatz. Innen mit symmetrisch leicht getreppter Schubladeneinteilung, jeweils mit vier Schubladen. In der Mitte ein grosses offenes Fach mit darüber drei kleineren Fächern. Zweitüriger, flacher Aufsatz, oben geschweift mit einer Schublade. Darin Schubladeneinteilung, unten mit zwei Schubladen, seitlich darüber je vier Schubladen, in der Mitte eine Türe mit sechs kleinen Schubladen und ein offenes Fach.Vergoldete Bronzebeschläge. 206:124:69 cm. 7000.—/9000.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 174 11.4.2012 14:19 Uhr Seite 174 Möbel 2026 2026. Lit-de-repos und vier Stühle, Louis XVI, Bern. Kirschbaum mit beigen Bezügen. L. Kanapee = 180 cm. 1000.—/1500.— 2027. Hochzeitsschrank,Transition, Bern, der Hopfengärtner-Werkstatt zuzuschreiben. Kirschbaum. Zweitüriger Kasten, Aufsatz mit vier Schubladen, mit seitlich je einer Türe. Die Felder mit Ahorn und Zwetschgenfilets umrandet. Blumenmotive in den Ecken. Abschluss reich eingelegt, Sockel unten mit feinem Doppelmäander, in der Mitte mit eingelegtem Schlaufenband. 205:108:51 cm. 4000.—/5000.— 2028. Schrank, Louis XV, schweizerisch. Kirschbaum und Nadelholz, zum Teil mit Nussbaummaser gespiegelt furniert. Rechteckiger zweitüriger Kasten, unten mit zwei Schubladen. Geschweifte Zarge in Konsolenfüsse übergehend. 201:160:54 cm. 3000.—/4000.— 2027 2029. Trois-corps, Louis XV, Westschweiz. Nussbaum, zum Teil mit Lärche, Kirschbaum und Ahorn furniert. Dreischübige, rechteckige Kommode, wellige Zarge mit kurzen, geschweiften, hervorstehenden Füssen. Schräger Schreibaufsatz, einseitig gewellte Schreibklappe, darin symmetrisch, treppenförmig angeordnete Schubladeneinteilung. Hinter der untersten Mittelschublade zwei Geheimfächer, links und rechts. Zweitüriger Schreibaufsatz, mit eingelegten Windrosen. 245:133:69 cm. 3000.—/3500.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:19 Uhr Seite 175 Möbel 175 2030 2030. Trois-corps, Bern, um 1790/1800. Kirschbaum, Nussbaum und Nadelholz mit Kirschbaum, Nussbaum und Buchs furniert. Füllungen mit Ahorn und Zwetschgenfilets umrandet, zum Teil mit brandgeschwärzten Ornamenten verziert. Rechteckiger zweischübiger Korpus, mit Mittelrisalit und abgeschrägten Eckstollen, ohne sichtbare Traverse, auf Pyramidenbeinen. Schräger Aufsatz, ebenfalls an den Seiten abgeschrägt, mit Mittelrisalit. Darin symmetrisch angeordnete Schubladeneinteilung mit sieben Schubladen. Aufsatz mit zwei verglasten Türen, geschweiftem Kranz und abgeschrägten Eckstollen. Darin drei Ablagen. 225:107:56,5 cm. 8000.—/10 000.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:19 Uhr Seite 176 Möbel 176 2034 2032 2031. Kanapee und ein Fauteuil, Zürich, um 1780. Nussbaum mit blauem Veloursbezug. 1000.—/1200.— 2032. Schreibkommode, Louis XVI,Westschweiz. Nussbaum und Nadelholz mit Nussbaum und Kirschbaum furniert und mit einheimischen Hölzern reich eingelegt. Dreischübiger Korpus auf Konsolenbeinen, Zarge mit Mittelornament. Über den drei Schüben seitlich je eine kleine Schublade mit schrägem Schreibabteil. Schreibabteil seitlich treppenförmig angeordnet mit drei Schubladen und Brieffach. In der Mitte zwei Schubladen mit offenem Fach. 115:115:59 cm. 2000.—/2500.— 2033. Ameublement, Louis XV, Bern. Von Mathäus Funk. Bestehend aus einem Kanapee, zwei Armlehnstühlen und zwei Stühlen. Nussbaum mouluriert und beschnitzt. Geschweifte Beine und Zarge, Spinnenfüsse. Rosafarbene Bezüge. L. Kanapee = 180 cm. 3000.—/4000.— 2034. Spiegel, Louis XVI, Bern. Von Johann Friedrich Funk II. Holz geschnitzt, grundiert und vergoldet «en deux couleurs». Rechteckiger Rahmen, die unteren Ecken abgesetzt mit Rosetten. Im Aufsatz trichterförmige Vase mit Früchten, umrahmt von Lorbeer und Schlaufen. 202:75 cm. 5000.—/6000.— Aus Berner Patrizierbesitz, ehemals Schloss Gerzensee. 2035. Schrank, Louis XV, Frankreich. Nussbaum. Zweitüriger Schrank, geschweifte Füsse und Zarge, gerader Kranz. Im Fries eingelegte Windrose aus verschiedenen Hölzern. 220:154:58 cm. 2000.—/3000.— 2036. Schrank, Louis XV, schweizerisch. Nussbaum. Zweitüriger, rechteckiger Kasten, auf Kugelfüssen. 215:160:50 cm. 1500.—/2000.— 2037. Schrank, Louis XV, Savoyen. Nadelholz, Zweitüriger Schrank, geschweifte Beine und Zarge, die Vorderseite mit abgerundeten Ecken, geschweifter Aufsatz. 223:132:50 cm. 600.—/800.— 2038. Kleiner Schrank, Stil Louis XVI, Nussbaum. Eintüriger, rechteckiger Schrank, seitlich abgeschrägt.Türe mit zwei Füllungen und einer Windrose. Innen mit vier Ablagen. 172:116:45 cm. 1300.—/1800.— 2039. Schrank, Stil Klassizismus. Mahagoni und Eiche mit Mahagoni furniert, die Füllungen mit Messingleisten verziert. Rechteckiger zweitüriger Kasten, seitlich mit je einer Säule, unten mit einer Schublade. Zwei vespiegelte Türen, auf trichterförmigen Füssen.Abschluss oben mit zwei bronzenen Zapfen und einem geschweiften Aufsatz, welcher mit Messingornamenten eingelegt ist. 240:140:50 cm. 800.—/1200.— 2040. Kleiner Schrank, 18. Jh. Nadelholz. Rechteckiger eintüriger Korpus, abgeschrägte Eckstollen, geschweifter Kranz. 185:118:51 cm. 500.—/600.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:19 Uhr Seite 177 Möbel 2031 2033 Register Seite 111–112 177 157_247_Moebel:Layout 1 178 2041 11.4.2012 14:20 Uhr Seite 178 Möbel 2042 2041. Armlehnstuhl, Régence, Frankreich. Nussbaum mouluriert und beschnitzt. Geschweifte Beine und Zarge mit geschweiftem Kreuzsteg. Gerader Rücken, oben geschweift. Bezüge mit Blumen und Vögeln in Petit-Point-Technik. 1500.—/2000.— 2042. Armlehnstuhl, Régence, wohl Bern. Nussbaum reich geschnitzt, Huffüsse. Geblumter Gobelinbezug. 117:72:75 cm. 800.—/1200.— Aus Berner Patrizierbesitz. 2043. Fauteuil, Régence, französisch. Nussbaum beschnitzt. Geschweiftes Gestell, Huffüsse, an der Zarge mit Muschelornament, gerade Rückenlehne, gepolsterte Armlehnen mit zurückgesetzten Armlehnstützen. Brauner Velours-Pressé-Bezug. 600.—/800.— 2044. Schrank, Freiburg, um 1800. Nussbaum. Zweitüriger, rechteckiger Kasten, geschweifter Aufsatz, Füllungen der Türen mit Blumen eingelegt, auf gedrückten Kugelfüssen. 195:150:45 cm. 4000.—/6000.— 2043 Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:20 Uhr Seite 179 Möbel 179 2045 2045. Sehr feine und seltene Parketterie Kommode, Rokoko, Bern, circa 1775–1780, von Johannes Äbersold und seiner Werkstatt. Nussbau, Ahorn und heimische Fruchhölzer furniert und massiv. Dreiseitig mehrfach geschweifter Korpus auf wellig ausgeschnittener Zarge und elegant ausstehenden Beinen. Das Blatt wenig profiliert und vorstehend. Schauseitig mit sehr feiner Rautenparketterie, dazwischen mit eingelegten Würfeln. Ovale Messing-Schlüssellochzierden und Zugringe. Das Blatt mit zentralem, gefriest furniertem Medaillon. 77:108:62 cm. 8000.—/12 000.— Die hier angebotene überaus feine Rokoko Kommode ist eine besonders ausgefallene Schöpfung des Berner Ebenisten Johannes Äbersold (1737–1812). Noch ganz den Formen des Rokokos verpflichtet, zeigt sie die Frühformen des Zopfstils auf und ist mit ihrer die ganze schauseitige Fläche überdeckenden Parketterie von Rauten und Würfeln ein Unikat. Diese Art der Dekorations-Form, wie sie Äbersold, in anderer Anwendung, immer wieder aufnimmt, dürfte möglicherweise durch Strassburger Schreinergesellen nach Bern gekommen sein. Die Marqueterie à la Reine, wie sie Johannes Äbersold aber auch selbst, während seines Aufenthaltes in Paris, 1767, vorgefunden haben wird, war besonders in Strassburg sehr beliebt und wurde bereits um circa 1760 auf Kommoden und Schreibmöbeln häufig angewendet. Diese, eine grössere Fläche in Netzform überspannende Marketerie von Quadraten oder Rauten mit zwischengeschobenen Würfeln, nannten die Franzosen eine «Marqueterie d’un réseau de losanges sur la pointe». Anstelle der Würfeleinlagen traten häufig auch vierblätterige Blümchen, genau in der Art, wie wir sie bei Meister Äbersold häufig verwendet antreffen. Die Gestaltung einer ganzen Kommoden-Oberfläche mit demselben Muster ist allerdings selten und unterstreicht die Besonderheit der hier angebotenen Kommode. Literatur: Hermann von Fischer, Johannes Äbersold 1737–1812, Ein Berner Ebenist zwischen Mathäus Funk und Christoph Hopfengärtner, Ausstellungskatalog, Stiftung Schloss Jegenstorf, 2000. Françoise Lévy-Coblentz, L’Art du Meuble en Alsace, Strassburg 1985, S. 465–467. Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:20 Uhr Seite 180 Möbel 180 Emanuel Handmann, 1746: Bildnis des Johann Friedrich Funk I (1706–1775). Detail des Oberhasli-Marmors. 2046. Sehr feiner und bedeutender Rokoko Konsoltisch, Bern, um 1765, von Johann Friedrich Funk I. (1706–1775). Lindenholz, geschnitzt, druchbrochen und vergoldet. Dreiseitig geschweiftes, frontseitig zusätzlich vorkragendes, profiliertes, sehr fein durchzogenes Oberhasli-Marmordeckblatt, über tief ausgeschnittener, reich ornamentierter Zarge. Die Front mit zentraler Kartusche, darin Rosenblüten, seitlich der Kartusch mit je vier druchbrochenen Voluten und Rankenwerk. Gleichermassen gestaltete Schmalseiten. Elegant geschweifte, s-förmige Beine mir gelockten Füssen. Die Stegverbindung wiederum reich gestaltet in Form einer durchbrochen geschnitzten Kartusche mit stilisierten Rocaillen und Rosenblüten. 82:108:45cm. 10 000.—/15 000.— Provenienz: Aus Schweizer Privatbesitz Die hier angebotene Konsole darf zu den bedeutenden Werken der Berner Funk-Werkstatt gezählt werden. In ihrem reichen und ausgewogenen Dekor ist sie vergleichbar mit den Konsoltischen aus dem Wildtschen Haus in Basel, welche alle zwischen 1766 und 1767 im Auftrage des vermögenden Basler Handelsherren Jeremias Wildt-Socin (1705–1790) entstanden sind. Die Ausstattung des prächtigen Palais am Petersplatz in Basel ist auch deshalb von grosser Bedeutung, weil die bestellten und gelieferten, grossenteils im Hause noch erhaltenen, Erzeugnisse der Funk-Werkstatt, in einem «Notabuch», welches der Hausherr zwischen 1764 und 1766 führte, genau erfasst wurden, was eine zuverlässige Zuweisung der noch vorhandenen Ausstattungsstücke erlaubt. An unserer Konsole, mehr noch als anderswo, ist besonders stark der Einfluss des Johann August Nahl spürbar, der aus den Diensten Friedrich des Grossen geflüchtet war und in Bern, wo er von 1746 bis 1755 wirkte, Zuflucht fand. Schon früh sind Berührungspunkte der Bildhauer Nahl und Funk auszumachen, so im Jahre 1749, als Nahl die neue Ornamentik am Mittelteil des Orgelprospektes im Berner Münster entwarf und die Arbeiten zusammen mit der Funk-Werkstatt ausführte. Vergleiche: Hermann von Fischer, Fonck à Berne, Bern 2001, S. 188–190, für die im Wildtschen Haus in Basel erhaltenen Konsoltische. Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:20 Uhr Seite 181 Möbel 2046 Register Seite 111–112 181 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:20 Uhr Seite 182 Möbel 182 2048 2049 Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:20 Uhr Seite 183 Möbel 183 2047 2047. Kommode, Régence, Frankreich, François Garnier zugeschrieben. Eiche mit Rosenholz furniert. Dreischübiger Korpus, die oberste Schublade zweigeteilt, von drei Seiten gebaucht, die Front zusätzlich geschweift «en arbalète». Geschweifte Zarge, übergehend in kurze, leicht ausgestellte Füsse. Traversen, Zarge, und Seitenwände mit Messingkannelüren. Die Kanten, Schlüsselschilder, Griffe und Zargenverzierung aus vergoldeter Bronze. Rot-braun-weiss geädertes Marmorblatt. Unter der Platte eingeschlagenes Monogram F G. 84:141:66 cm. 30 000.—/40 000.— Das Monogram F G wurde verschiedenen Ebenisten zugeordnet. J.Nicolay glaubt darin den Ebenisten François Gaudreaux (tätig von 1726–1751) zu erkennen. A. Pradère schreibt das Monogram François Garnier (tätig von 1730–1774) zu. Dem Vater des berühmten Ebenisten Pierre Garnier (1720–1800). Lit. J.Nicolay, L’art et la manière des Maîtres ébénistes français au XVIIIe siècle, Paris 1976; S. 623. A. Pradère, Die Kunst des französischen Möbels, München 1990, S. 247. Mit Hinweis zum Monogram FG. 2048. Schreibkommode, Louis XV, Bern, von Mathäus Funk und seiner Werkstatt, um 1765. Nussbaum und Nadelholz mit Nussbaum furniert. Zweischübiger, rechteckiger, frontseitig geschweifter und von drei Seiten gebauchter Korpus. Schräger Schreibaufsatz mit geschweiftem Blatt. Die beiden Schubladen mit Blendtraversen und Messingschienen. Die Schubladen, Seiten und Klappen gefriest, Felder der Seiten und Klappe kreuzweise gefügt, Felder der Schubladen gespiegelt furniert. Im Schreibaufsatz getreppte Schubladen und offene Fächer, mit zwei Geheimfächern. Originales Kleisterpapier, vergoldete Schlüsselschilder und Beschläge. 111:109:57 cm. 25 000.—/30 000.— Vgl. Hermann von Fischer, Fonck à Berne, S. 88, Abb. 124. 2049. Schreibkommode, Louis XV, Bern, Umkreis Mathäus Funk. Nussbaum, Zwetschgenholz und Nadelholz mit Nussbaum und Wurzelmaser gespiegelt furniert. Klappe und Seiten der Kommode kreuzgefügt. Filets der Füllungen aus Zwetschgenholz, Seiten gefriest. Zweischübiger, von drei Seiten geschweifter und gebauchter Korpus, geschweifte Beine und Zarge, in vergoldeten Bronzesabots endend. Vergoldete Beschläge an Schlössern und Griffen, ziseliertes Schloss und Scharniere an der Schreibklappe, Schubladen mit Kleisterpapier ausgeschlagen. 111:109:59 cm. 20 000.—/25 000.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:20 Uhr Seite 184 Möbel 184 2050 2050. Hochbedeutende und museale Marketerie Kommode, eine Luzerner Meisterarbeit, aus der Zeit um 1730–1750. Nussbaum, heimische Fruchthölzer und Ahorn, teils graviert und schattiert,Teile ebenisiert. Längsformatiger Korpus auf profilierter Zarge und gedrückten Kugelfüssen. Doppelt gebogter, dreischübiger Korpus mit seitlichen Spangenlisenen.Vorstehendes, passig geschweiftes Blatt mit ebenisierten Rändern. Das ganze Möbel, schauseitig überaus reich und fein mit gravierten Intarsien geschmückt. Aus Voluten geformtes, von dünnen Filets gerahmtes Bandwerk umrahmt in Kartuschenform die einzelnen, überaus reizvollen, meist der Jagd gewidmeten Szenen. Sehr feine, vergoldete Schlüssellochzierden und Handhaben in Form von profilierten Messingknöpfen. 91:140:73,5 cm. 30 000.—/50 000.— Provenienz: Aus einer alten Schweizer Privatsammlung stammend Unter den prunkvollen Möbeln der Gebiete der alten Eidgenossenschaft, nimmt die hier angebotene, in ihrem unverdorbenen Originalzustand erhaltene, Luzerner Kommode eine ausserordentlich hohe Stellung ein und verdient, dass wir hier die einzelnen Marketerien besonders hervorheben. Die Luzerner Schreiner fertigten um 1730–1750, der Blütezeit des Handwerks in diesem Kanton, mehrere Grundformen von Kommoden. Der Typus mit drei doppelt gebogten Schubladen und den in den Ecken platzierten Spangenlisenen, zu dem unsere Kommode gehört, ist in der von Walter R.C. Abegglen und Sibylle E. Burckhardt verfassten und 2011 erschienen Monographie Das Luzerner Möbel mit den Katalognummern 71, 72 und 74 illustriert. Auch ein weiteres Merkmal dieser Möbel lässt sich in besonders qualitätsvoller Form an unserer Kommode beobachten: Figurale und vegetabile Intarsien in konturierten, mit hellen Fadenlinien gefassten Bandrahmen. Als Hauptmotivgruppe bevölkern Jäger, ihre Hunde und Beutetiere, seien es Hirsch, Hase, Bär oder Wildschwein, ja sogar das sagenhafte Einhorn alle dekorierten Oberflächen des Möbels. So nimmt eine vielfigurige, von einem ornamentalen Band umfasste Weidmannszene in Baum bestandener Umgebung das ganze Blatt der Kommode ein. Die Seiten schmücken in über Eck gestellten Rauten stehende, das Halali blasende Jäger mit je Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:20 Uhr Seite 185 Möbel 185 2050 zwei Hunden. In den Ecken sitzen verschiedene Vogelarten auf Ästen. Auf der Front gesellen sich auf der obersten Schublade zu den genannten Motiven ein Schwanenpaar und der Thematik der Verkehrten Welt nahe stehende Affen und Flöte spielende Eichhörnchen. Ein der Groteske entstammendes Vogelmischwesen fasst sich mit dem Schnabel an die Nase des an der Brust befindlichen Gesichtes, in dessen Mund eine Tabakpfeife steckt. Die gravierten Binnengravuren der Intarsien sind an der hier angebotenen Kommode grösstenteils vorzüglich erhalten, was die detaillierte Lesbarkeit des Dekors ermöglicht und damit entscheidend zum Charme dieser eindrücklichen Kommode beiträgt. Literatur: Walter R.C. Abegglen/Sibylle E. Burckhardt, Das Luzerner Möbel, Luzern, 2011, Abb. 71, 72 und 74. 2051. Schreibkommode mit Vitrinenaufsatz, Biedermeier, schweizerisch. Kirschbaum. Dreischübiger rechteckiger Korpus auf Pyramidenbeinen, schräges, herunterklappbares Schreibfach mit zehn symmetrisch angeordneten Schubladen. Aufsatz mit zwei verglasten Türen. 204:101:48 cm. 2500.—/3000.— 2052. Aufsatzbuffet, Biedermeier. Kirschbaum. Rechteckiger, zweitüriger Korpus auf Konsolenbeinen, darüber offenes Mittelfach mit vier kleinen Schubladen, Geheimfach und einer Ablage. Aufsatz mit drei Türen, gerader Sims. 210:135:50 cm. 2000.—/3000.— 2053. Schrank, Biedermeier, datiert 1826. Nadelholz, bemalt. Eintüriger Schrank, mit der Inschrift: «Christen Hertig u Anna Oppliger. Gott wolle alles zum besten Wenden, und unser Leben Selig enden. Soli Deo gloria 1826». 186:137:50 cm. 1500.—/1800.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 186 2054 11.4.2012 14:20 Uhr Seite 186 Möbel 2055 2054. Kleiner Spiegel, Barock, Deutschland. Holz, geschnitzt und vergoldet. Rückwand und Spiegel ersetzt. 88:40 cm. 800.—/1200.— 2055. Grosser Spiegel, Louis-Philippe. Holz profiliert und mit Masse verziert, graviert und vergoldet. Rechteckiger Spiegel oben abgerundet. Die unteren Ecken mit Akanthusverzierungen, der Fronton mit Rocaillen und Blumengirlanden verziert. Die Flächen graviert und mit einem Perlstab verziert. 200:95 cm. 1200.—/1700.— 2056. Spiegel, Rokoko, Bern oder Basel. Holz profiliert, beschnitzt und vergoldet. Rechteckiger Rahmen, seitlich mit schmalem Doucine-Profil, unten mit geschnitzten Ranken, Mittelkartusche, seitlich mit je einem Muschelornament. Fronton mit geschnitzten Kartuschen, flankiert von Gitterwerk-Feldern. 190:100 cm. 6000.—/8000.— 2057. Spiegel, Louis XV, Rokoko, Schweiz. Holz, profiliert, beschnitzt, graviert und vergoldet. Rechteckiger Rahmen, untere Ecken mit Akanthusblatt. Durchbrochener Rocaillenaufsatz. 75:50 cm. 1800.—/2200.— 2056 Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:20 Uhr Seite 187 Möbel 2057 187 2058 2058. Spiegel, wohl Italien, 17. Jh. Tabernakelrahmen, architektonisch gegliederte Form. Holz beschnitzt und vergoldet. Rechteckiger Rahmen, seitlich mit Girlanden beschnitzt, oben mit Kartusche und Roceillen, innen mit Rundbogen, Abschluss oben mit geradem Sims. 99:62 cm. 1400.—/1800.— 2059. Trois-corps, Biedermeier. Nussbaum und Nadelholz mit Nussbaum gespiegelt furniert. Dreischübige, rechteckige Kommode, die oberste Schublade leicht hervorragend, ohne Beschläge, auf Vierkantbeinen. Schräger Schreibkorpus, innen mit symmetrischer Schubladeneinteilung. Seitlich je drei Schubladen, in der Mitte zwei übereinander liegende offene Fächer, mit darüber noch einer Schublade. Zweitürig verglaster Aufsatz mit Bemalung. Ein Glas mit Sprung. 203:103:53 cm. 1000.—/1400.— 2060. Zweitüriger Schrank, 19. Jh., Nussbaum. Zweitüriger rechteckiger Kasten, mit abgeschrägten Seiten. 208:175:55 cm. 1500.—/1800.— 2061. Kleiner Schrank, um 1900. Nadelholz. Eintüriger rechteckiger Schrank, auf Konsolenfüssen. 183:91:37 cm. 600.—/800.— 2062. Truhenbank, Renaissance. Nussbaum beschnitzt. Rechteckige Truhe mit geradem Rücken und Füssen, sowie leicht geschwungenen Armlehnen. Mit Ergänzungen. 131: 115:48 cm. 1000.—/1500.— 2063. Buffet, 17. Jh. Aus verschiedenen einheimischen Hölzern, wie Nadelholz, Ahorn, Esche, Nussbaum, Buche und Zwetschge. Sockel auf Kugelfüssen, darauf zwei Balustersäulen, rechteckiger, zweitüriger Korpus, mit zwei Schubladen. Zum Teil arrangiert. 140:126:50 cm. 2000.—/3000.— 2064. Gestell, englisch, 17./18. Jh. Eiche. Rechteckig mit vier Ablagen. 145:110:27 cm. 600.—/800.— 2065. Vitrine,Transition, Louis XV/XVI, Frankreich. Palisander und Rosenholz gefriest auf Eiche gespiegelt furniert. Rechteckiger Korpus auf geschweiften Beinen und Zarge. Dreiseitig verglast mit drei Tablaren. Bronzebeschläge. Rotbraune Marmorabdeckung. Furnierschäden. 150:62:31 cm. 2000.—/3000.— 2066. Halbschrank, 18./19. Jh. Fichte. Rechteckiger, eintüriger Korpus mit abgeschrägten Eckstollen. 84:92:34 cm. 200.—/300.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 188 2067 11.4.2012 14:20 Uhr Seite 188 Möbel 2068 2067. Schreibkommode, Louis XV. Nussbaum und Nadelholz mit Nussbaum und Zwetschgenholz furniert (Rautenmuster). Dreischübiger Korpus, frontseitig geschweift mit falscher, gefriester Traverse auf leicht geschweiften Füssen und Zarge. Schräges Schreibabteil mit seitlich je drei geschweiften Schubladen.Vergoldete Bronzebeschläge. 115:104:65 cm. 2500.—/3000.— 2068. Ameublement, Louis XV, Bern. Bestehend aus einem Kanapee und vier Stühlen. Nussbaum mit grünem Veloursbezug. Geschweifte Beine und Zarge mit Spinnenfüssen. Kanapee = 150 cm. 2500.—/3500.— 2069. Halbschrank/Semainier, Biedermeier, Bern. Nussbaum, massiv und furniert. Rechteckiger, zweitüriger Korpus auf Pyramidenfüssen. Innen mit sieben Schubladen. 140:113:53 cm. 1500.—/2500.— 2070. Truhe, datiert 1675. Nadelholz. Rechteckiger Kopus, Front dreigeteilt durch vier Halbsäulen, auf Kugelfüssen. Deckel ersetzt. 75:150:55 cm. 600.—/800.— 2071. Truhe, Barock. Nussbaum. Rechteckiger Korpus, Front beschnitzt mit zwei grossen Rosetten, seitlich je eine Frauenfigur. Sockel erneuert, seitliche Eisengriffe, originales Schloss. 54:118:49 cm. 1000.—/1500.— 2072. Kleine Truhe, Barock. Nussbaum. Rechteckiger Korpus auf gedrückten Kugelfüssen, Front mit zwei rechteckigen Füllungen. Originales Schloss. 52:87:45 cm. 400.—/500.— 2073. Kommode, Louis XV. Eiche und Kirschbaum, zum Teil auf Nadelholz furniert. Rechteckiger, dreischübiger Korpus, leicht geschweifte Front, abgeschrägte Ecken, gekehlte Traversen, geschweifte Zarge in geschweifte Beine übergehend. Blatt, Seiten und Schubladen gefriest, Füllungen des Blattes und der Seiten kreuzartig gefügt. Schubladen gespiegelt furniert. 81:128:63 cm. 2000.—/3000.— 2074. Schreibkommode, Louis XV, schweizerisch. Kirschbaum, massiv und furniert. Rechteckiger, frontseitig geschweifter dreischübiger Korpus mit sichtbaren Traversen. Geschweifte Zarge in Konsolenfüsse übergehend. Horizontal geschweifter, schräger Aufsatz, darin offenes zentrales Fach mit darüber zwei Schubladen, seitlich je drei Schubladen. Bronzebeschläge. 107:124:68 cm. 1500.—/2000.— 2075. Kommode, Barock, schweizerisch. Nadelholz mit Nussbaum furniert, die Füllungen mit Filets aus Zwetschgenholz umrandet. Rechteckiger, dreischübiger Korpus, geschweifte Front, halbrunde, hervorstehende Traversen, auf gedrückten Kugelfüssen. 80:126:69 cm. 2000.—/3000.— 2076. Kommode, Barock. Nadelholz mit Nussbaum gespiegelt furniert. Dreischübiger Korpus, geschweifte Front mit hervorstehenden, halbrunden Traversen, auf gedrückten Kugelfüssen. 85:122:64 cm. 2000.—/3000.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:20 Uhr Seite 189 Möbel 189 2077 2078 2079 2078 2077. Bureau-plat, Stil Louis XV, Bern, 19. Jh. Eiche und Tanne mit Palisander und Weidenkropf furniert. Geschweifte Beine und Zarge, von allen Seiten gebaucht und geschweift. Schubladen und Felder gerautet, Blatt mit Federfies umrandet. Bronzebeschläge. 78:151:75 cm. 2000.—/3000.— 2078. Zwei Stühle, Rokoko, Piemont. Holz, vergoldet und grün lackiert. Geschweifte Beine und Zarge, mit Bretzelrücken. Florale Sitzbezüge mit grünem Grund. 4000.—/5000.— 2079. Kleiner Tisch, Genua, 18. Jh. Holz, hellgrün gefasst. Geschweiftes Blatt, das Feld rötlich marmoriert, in den Ecken mit Blumen bemalt. Gerade Zarge, floral bemalt, eine Schublade. Gedrechselte Balusterbeine mit Blumen bemalt. Glasplatte. 64:73:50 cm. 3000.—/4000.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 190 2080 11.4.2012 14:20 Uhr Seite 190 Möbel 2082 2080. Vitrinenschrank, Bern, 18. Jh. Nussbaum. Rechteckiger, zweitüriger Korpus mit geschweiftem Sims. Die Türen mit altem Glas. Vier Holz- und drei Glas-Tablare. Spätere Elektrifizierung. 237:135:43 cm. 4000.—/5000.— Aus von Erlach Besitz stammend, siehe gegenüber liegende hist. Aufnahme. 2081. Trumeauspiegel, Louis XV, Bern, um 1765. Von Johann Friedrich Funk I. Holz, profiliert, geschnitzt, mit Kreidemasse grundiert und vergoldet. Kaminspiegel mit grossem Oberbild. Landschaftsdarstellung mit Wanderern. 212:75 cm. 8000.—/10 000.— 2082. Spiegel, Louis XV, französisch. Holz, profiliert und beschnitzt, vergoldet und zum Teil grün gefasst. 84:54 cm. 2000.—/3000.— 2083. Fauteuil «en cabriolet», Louis XV, Waadtland. Nussbaum, mouluriert und beschnitzt. Gelber Veloursbezug. 800.—/900.— 2084. Spiegel, Stil Barock. Holz, profiliert, beschnitzt und vergoldet. Ovaler Spiegel mit Akanthus und Medaillon. 112:70 cm. 400.—/600.— 2081 Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:20 Uhr Seite 191 Möbel Der Vitrinenschrank, Nr. 2080, an der Junkerngasse, um 1900. Register Seite 111–112 191 157_247_Moebel:Layout 1 192 11.4.2012 14:20 Uhr Seite 192 Möbel Detail Kleisterpapier. 2085. 2085. Sehr feine und bedeutende Rokoko Schreibkommode mit Rautengitter, Bern, circa 1765/1770, von Matthäus Funk und seiner Werkstatt. Nussbaum, Kirsche und Weidenkropf, massiv und furniert. Längsformatiger, mehrfach geschweifter Korpus auf welliger Zarge und elegant ausstehenden Beinen in Sabots. Zweischübiger Kommodenteil mit angedeuteten Traversen mit Messingschienen. Das Blatt wenig vorstehend und sehr fein gearbeitet. Wenig zurückversetzter Schreibaufsatz mit geschweifter und abklappbarer Schreiblade vor überaus fein gearbeitetem Innern mit zentralem, offenem Brieffach, je vier seitlich getreppt angeordneten Schubladen, dazwischen eine grössere zentrale Schublade mit darüberliegenden, herausnehmbaren Kompartimenten vor Geheimfach. Sehr feine Beschläge in Form von Zargenzierde, Handhaben und Schlüssellochzierden. 110:108:61 cm. 25 000.—/35 000.— Die hier angebotene Schreibkommode ist von sehr schönen Proportionen und entspricht einem bekannten Modell des Berner Meisters, der Zeit um 1765–1770. Neben dem sehr schön gestalteten Äussern der Schreibkommode, mit ausgesuchtem Weidenkropf-Furnier zwischen dem Rautengitter in Kirsche, fällt vor allem auch die tadellose Verarbeitung im Innern des Schreibaufsatzes auf, wo die Schubladenfronten ein besonders schönes, wellig geflammtes Nussholz aufweisen, wie es selten anzutreffen ist und die hohen Qualitätsansprüche des Meisters bestens aufzeigt. Dieser Typus der Schreibkommode wurde etwa auch in Palisander, zusammen mit Nussbaum, ausgeführt und erreicht mit seinem die Schauseiten des Möbels umfassenden Rautengitter, eine besonders noble Ausstrahlung. Vergleiche: Hermann von Fischer, Fonck à Berne, Bern, 2000, S. 88, Abb. 125. 2086. Kommode, Barock, Ostschweiz. Nussbaum und Nadelholz mit Nussbaum gespiegelt furniert, Filets aus Zwetschge, Ahorn und Kirsche.Vierschübiger, rechteckiger Korpus, Front doppelt geschweift, sichtbare Traversen, geschweifte Zarge und Beine. 106:123:67 cm. 2000.—/3000.— 2087. Kommode, Barock, deutsch. Nussbaum und Nadelholz mit Nussbaum und Nussbaumwurzelmaser furniert. Filets aus Lärche und Ahorn. Dreischübiger, rechteckiger Korpus, zweifach geschweifte Front, sichtbare Traverse, hervorstehend profilierte Zarge, spätere Vierkantbeine, Messingbeschläge. Zu restaurieren. 92:127:68 cm. 1500.—/2500.— 2088. Kommode, Barock, schweizerisch. Nussbaum und Nadelholz mit Nussbaum furniert. Rechteckiger dreischübiger Korpus, frontseitig doppelt geschweift, auf gedrückten Kugelfüssen. Eingelegte Filets in Zwetschgen- und Ahornholz, Beschläge ergänzt. 85:131:64 cm. 1500.—/2000.— 2089. Kleine Kommode, Barock, schweizerisch. Nadelholz mit Nussbaum gespiegelt furniert. Dreischübiger, rechteckiger Korpus mit geschweifter Front auf abgerundeten Konsolenfüssen. 73:88:54 cm. 1400.—/1800.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:20 Uhr Seite 193 Möbel 2085 Register Seite 111–112 193 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:20 Uhr Seite 194 Möbel 194 2090 2090. Sehr schöner und feiner Konsol- oder Kaminspiegel, Toskana, Florenz, circa 1765, Umkreis des Giovanni Battista Dolci. Holz, geschnitzt und vergoldet. Hochformatiger Spiegel mit zweiteiligem, altem Spiegelglas. Der Rahmen profiliert und mit gewundenen Blatt- und Blütenranken. Überaus fein mit einem Blumenzweig geschmücktes und durchbrochenes Fronton in Form einer offenen Rocaillen-Kartusche, seitlich davon mit rosengeschmückten C-Voluten. 6000.—/8000.— Der hier angebotenen Spiegel ist ein besonders schönes Beispiel der Florentiner Rahmenmacher- und Bildhauerkunst des dritten Viertels des 18. Jahrhunderts. Sehr verwandt mit den grandiosen Spiegeln der Genueser Handwerker, sind sie meist etwas leichter und feingliedriger in der Ausführung. Unser Spiegel zeigt sich in einem schönen, alten Zustand und ist einzuordnen in eine kleine Gruppe bedeutender Spiegel, welche sich in Florenz, Palazzo Pitti, erhalten haben. Unter dieser Gruppe wiederum befindet sich ein Spiegel, der aus derselben Hand stammen dürfte wie der hier angebotene. Diese Gruppe von Spiegeln, welche ab 1757 bis 1769 für den Grossherzoglichen Hof entstanden ist, kann wiederum mit grösster Sicherheit dem Kunstschnitzer Giovanni Battista Dolci zugewiesen werden, da dieser, zusammen mit dem Vergolder Francesco Ristori und Vittorio Frangini, in diesen Jahren für «delle spere e die tremau intagliati all francese e cioè con vari festoni di fiori, palme e nicchie» durch die Grossherzogliche «Guardaroba» bezahlt wurden. Vergleiche: Ministero per i Beni Culturali e Ambientali, I Mobili del Palazzo Pitti, il primo periodo lorenese, 1737–1799, Firenze, 1992, S. 150/151, für die erwähnten Spiegel. 2091. Rokoko Kommode, Franken, Bamberg (?), circa 1760. Nussbaum und Fruchtholz, massiv geschnitzt und furniert. Längsformatiger Korpus mit wenig vorstehendem, profiliertem Deckblatt über zweischübigem Korpus mit Traverse. Wellig ausgeschnittene und mit Voluten verzierte Zarge und volutenartige Beine. Die Flächen sehr fein mit Maserholz und geschweiften Filets furniert und eingelegt. Sehr schöne, alte Patina, vergoldete Beschläge mit Handhaben und seitlichen Vögeln. 85:122:62 cm. 2000.—/3000.— Provenienz: Sammlung Dr. Manfred von Wilm, Genf Ehemals Sammlung Hubert von Wilm, München 2092. Schreibkommode, Louis XVI. Kirschbaum und Nadelholz mit verschiedenen einheimischen Hölzern furniert. Zweischübiger Korpus auf viereckigen Pyramidenbeinen, darauf abgeschrägter Schreibaufsatz. Schreibabteil mit treppenförmiger Anordnung, seitlich mit je drei Schubladen. Kleinere Furnierschäden. 105:98:55 cm. 1800.—/2400.— 2093. Kommode, deutsch, um 1740. Nussbaum und Nadelholz mit Nussbaum furniert. Rechteckiger, dreischübiger Korpus, geschweifte Front, auf geschweiften und beschnitzten Beinen und Zarge. Die Felder der Schubladen durch geschnitzte Voluten unterteilt. 89:65:129 cm. 2000.—/3000.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:20 Uhr Seite 195 Möbel 2090 Register Seite 111–112 195 157_247_Moebel:Layout 1 196 2094 11.4.2012 14:20 Uhr Seite 196 Möbel 2094 2094. Aussergewöhnliches und frühes Bureau en pente, Deutschweiz, wohl Solothurn oder Bern, Régence, circa 1735/1740. Fruchtholz massiv, furniert und ebenisiert. Feine Fileteinlagen in Messing, vergoldete Bronzen. Längsformatiger Korpus auf wellig ausgeschnittener Zarge und s-förmigen Beinen in sehr feinen Sabots in Paarhuf-Form. Die Front mit zweitürigem Schrankfach, darin Teile des originalen Eingerichtes. Abklappbare Schreiblade mit Buchstütze und abschliessend mit abnehmbarer, umlaufender Balustergalerie in sehr feiner Drechsler-Arbeit. Das Innere mit lederbezogenem Schreibblatt und dreigeteilter Schubladenfront mit offenem Brieffach und sieben dieses U-förmig umschliessenden Schubladen mit Messingzierknöpfen und feinen Manchetten. Das Möbel zum Freistellen, dreiseitig mit überaus fein profilierten Kassetten. Schreiblade und die beiden Türchen mit geraden und gerundeten Filets, sowie einer Filet-Kartusche über der Buchstütze. Messing-Zierschienen und -Kannelüren. 109:96:50 cm. 6000.—/8000.— Bei dem hier angebotenen Ziermöbel, einem sogenannten Bureau en pente, dürfte es sich wohl um eines der frühesten Schreibmöbel dieses Typus in der Schweiz überhaupt handeln.Wohl zwischen circa 1735 und 1745 entstanden und ununterbrochen in demselben Patrizierbesitz verblieben, stellt es eine grosse Seltenheit dar und dürfte als ein eigentliches Unikat zu betrachten sein. Zu wenig ist bekannt über die Solothurner Schreinerkunst der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, doch wissen wir, dass durch die sehr vermögenden Solothurner Patrizierfamilien viel wertvolles Mobiliar auch von ausserhalb bezogen wurde und auch bernisches Mobiliar der Funkwerkstatt zur Möblierung der dortigen Palais diente. Die Vorliebe der Solothurner zu einer eleganten, französisch inspirierten Lebensart – in Solothurn residierte von 1530–1792 die französische Gesandtschaft in der Schweiz, weshalb die Stadt an der Aare auch Ambassadorenstadt genannt wurde – wird nirgends besser dokumentiert als in der Person des Solothurner Patriziers Peter Viktor von Besenval (1721– 1791), dessen Kunstsammlung in seinem Pariser Stadtpalais (heute Schweizer Botschaft) an der Rue de Grenelle, legendär war und der, wie sein Vater vor ihm schon, in französischen Diensten stand, zuletzt als befehlshabender General der königlichen Armeen im Innern des Königreichs. Ob es sich bei dem hier angebotenen Schreibmöbel um eine Solothurner Arbeit oder um ein möglicherweise bernisches Import-Stück handelt, können wir nicht belegen. Interessant ist aber in diesem Zusammenhang, auf ein Régence Troiscorps hinzuweisen, welches Mathäus Funk zugeschrieben und um 1740 datiert wird. Das gänzlich in Schwarz lackierte und mit Messing-Zierschienen dekorierte Möbel hat sich in Schloss Jegenstorf, Inv. Nr. 2002, erhalten. Ebenfalls hinzuweisen wäre auf eine Berner Schreibkommode mit Aufsatz, um 1720, aus Privatbesitz ( H.v. Fischer, Fonck à Berne, Abb. Nr. 16) deren Kranzabschluss eine gleichermassen ungewöhnliche Balustrierung aufweist, wie wir sie in abgeänderter Form auch an unserem Möbel finden und sie sonst in der Deutschschweiz vereinzelt noch an Luzerner Prunkmöbeln der Zeit um 1700 zu finden sind, sonst aber unüblich waren. Die auffallend feinen Sabots unseres Möbels sind in Guss und Grösse identisch mit solchen, wie sie auch die Funk-Werkstatt verwendet hat. Obwohl das hier angebotene Möbel nicht der Funk-Werkstatt zugewiesen werden kann, so ist es doch interessant zu beobachten, dass der hier mögliche, sehr begabte Solothurner Ebenist, durchaus Kenntnis der Berner Möbelkunst hatte und mit deren Erzeugnissen möglicherweise sehr vertraut war. Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:20 Uhr Seite 197 Möbel 2094 Register Seite 111–112 197 157_247_Moebel:Layout 1 198 2095 11.4.2012 14:20 Uhr Seite 198 Möbel Detail Signatur 2095. Sehr feine Parketterie-Kommode, Louis XV, Frankreich, Paris, 2. Hälfte 18. Jh., signiert F. Rubestuck. Rosenholz und Bois de violette furniert «en papillon» und gefriest. Dreiseitig mehrfach geschweifter Korpus auf wellig ausgeschnittener Zarge und elegant geschweiften Beinen in frontseitigen Sabots. Profiliertes und passig geschweiftes, originales Rouge de France Marmordeckblatt. Die Front mit zwei Schubladenrängen, wobei der obere Rang mit zwei kleineren Schubladen und der untere Rang mit einer Längsschublade. Sehr feine Rokoko-Beschläge in vergoldeter Bronze, in Form von Zargenzierde, durchbrochenen Sabots, ebensolchen Chutes und aus Rocaillen und Ranken geformte Handhaben, welche für die oberen Schubladen gleichzeitig als Schlüssellochzierden dienen. Die mittleren Schlüssellochzierden noch ganz in Régence Manier gestaltet. In sehr schönem originalem Zustand. 92:114:54 cm. 15 000.—/25 000.— Provenienz: Aus einer bedeutenden Privatsammlung in Rom, seit der Mitte des 19. Jh., danach durch Erbfolge bis heute in demselben Familienbesitz in Thun verblieben. Die hier angebotene Louis XV Kommode, mit ihren sehr feinen Linien, hat sich über viele Generationen in unberührtem Zustand in derselben Sammler-Familie, im 19. Jh. in Rom und später am Thunersee, erhalten. François Rübestück, der Meister, welcher unsere Kommode schuf und signierte, wurde um 1722 in Westphalen geboren und zog, wie so viele der erfolgreichen deutschen Ebenisten, schon früh nach Paris, wo er vorerst als freier Ebenist in der Rue de la Roquette arbeitete, bevor er sein Atelier vergrösserte und wohl zu der Zeit, als er seine Meisterwürde erlangte, in die Rue de Charenton umzog. Rübestück arbeitete hauptsächlich im Stile des Louis XV, doch sind von ihm auch sehr feine Arbeiten der Louis XVI und der Transitions-Zeit erhalten. Berühmt wurde Rübestück durch seine mit Vernis Martin dekorierten Kommoden und Sekretäre. Alle seine Werke zeichnen sich durch eine besonders schöne Qualität der Schreinerarbeit aus und sind von sehr guten Proportionen, wofür die hier angebotene Kommode ein besonders schönes Beispiel ist. 2096. Kleine Kommode, Louis XVI, England. Mahagoni. Rechteckiger, einschübiger Korpus, seitlich mit Schuppen beschnitzt, auf kannelierten Pyramidenfüssen mit Stäbchenverzierung. Originale Beschläge. Zu restaurieren. 80:100:42 cm. 800.—/1200.— 2097. Kommode, Stil Louis XVI, Waadtland. Nadelholz mit Nussbaum und Kirschbaum furniert. Rechteckiger, zweischübiger Korpus, abgeschrägte Eckstollen, übergehend in leicht geschweifte Beine. Front dreigeteilt mit Mittelrisalit, im Mittelteil ovales Feld, innen mit Rautenmuster. Felder mit Ahorn und Zwetschgenfilets umrandet. Aus alten und neuen Teilen arrangiert. 89:87:46 cm. 4000.—/5000.— 2098. Kommode, Frankreich, um 1800. Mahagoni und Nussbaum. Dreischübiger Korpus, seitlich mit runden kannelierten Säulen, in gegen unten sich verjüngende Füsse übergehend, verziert mit Perlstab aus Messing, Blatt aus grauem Marmor. 78:118:49 cm. 3000.—/4000.— 2099. Kommode, Holland, um 1750. Eiche mit Nussbaummaser furniert und mit Blumen aus Ahorn und Buchs eingelegt. Rechteckiger, dreischübiger Korpus mit sichtbaren Traversen auf Löwenfüssen. Front zweifach gebaucht mit geschweiften vorderen Ecken. Spätere Bronzebeschläge. Zu restaurieren. 84:100:55 cm. 1500.—/2000.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:20 Uhr Seite 199 Möbel 2095 Register Seite 111–112 199 157_247_Moebel:Layout 1 200 11.4.2012 14:20 Uhr Seite 200 Möbel 2100 2100. Kommode, Louis XV, Bern. Nadelholz und Nussbaum, massiv und furniert sowie mit Esche und Nussbaummaser furniert. Dreischübiger frontseitig geschweifter Korpus (Typ D), mit sichtbaren Traversen. Die Schubladen dreigeteilt mit einfachem Fries umrandet, wobei die oberste in drei Schubladen aufgeteilt ist. Konsolenfüsse in Zarge übergehend, abgerundete Eckstollen. Blatt aus «Marbre de Roche». 82:119:68 cm. 4000.—/6000.— 2101. Prunk-Kommode, Stil Louis XV. 19. Jh. Eiche mit Rosenholz furniert und mit verschiedenen, zum Teil eingefärbten Hölzern reich mit Blumenmotiven eingelegt. Von drei Seiten gebauchter und geschweifter Korpus. Zwei Schübe ohne sichbare Traverse. Geschweifte Beine, die in die untere geschweifte Schublade übergehen.Vergoldete Bronzebeschläge. Profilierte rot-graue Marmorplatte. 85:114:56 cm. 8000.—/10 000.— 2102. Fauteuil, Louis XV, schweizerisch. Buche mouluriert und beschnitzt. Geschweifte Beine und Zarge, flache Rückenlehne. Silbriger, floraler Seidenbezug. 600.—/900.— 2103. Fauteuil, Louis XV, Bern, 18. Jh. Nussbaum. Mit gelbem Velours-pressé-Bezug. 800.—/1000.— 2104. Schreibtisch, Louis XV, Bern, um 1750. Nussbaum. Geschweifte Beine auf Bocksfüssen, Zarge ebenfalls von vier Seiten geschweift. Mit einer durchgehenden und darunter seitlich je einer Schublade. Unter dem Tischblatt ausziehbare Ablage. Blatt mit Gold geprägtem, dunkelgrünem Leder eingelegt. Beschläge ergänzt. 77:120:82 cm. 6000.—/7000.— 2105. Kommode, Louis XV. Kirschbaum und Nadelholz mit Kirschbaum furniert. Rechteckiger, zweischübiger Korpus, von drei Seiten gebaucht, sichtbare Traverse, geschweifte Zarge in geschweifte Füsse übergehend. Schlüsselschilder, Sabots, Griffe und Spanioletten aus vergoldeter Bronze. 88:120:58 cm. 3000.—/4000.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:20 Uhr Seite 201 Möbel 2101 2102 2103 Register Seite 111–112 201 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:20 Uhr Seite 202 Möbel 202 2106 2106 2106. Sehr feines und seltenes Lackbureau, deutsch, oder österreichisch, Berlin, Dresden oder Wien (?), circa 1750–60. Weich- und Hartholz, schwarzgrundige Lackierung mit sehr feiner, allseitiger Lackmalerei in teils reliefierter Auflage in «japanischer» Manier. Hochformatiger Korpus mit abklappbarer Schreiblade über zweischübigem, frontseitig geschweiftem Korpus mit wellig ausgeschnittener Zarge und s-förmig geschweiften Beinen. Das Innere sehr fein gegliedert, mit lederbezogenem Schreibblatt und reichem Eingerichte. Zentrales Türchen mit «Porte-montre», flankiert von je drei übereinander liegenden kleinen Schubladen und je zwei äusseren, wellig geformten Schüben. Das Äussere wie auch das Innere des Möbels überaus fein mit «japanischem» Lack von sehr hübschen Szenen bemalt, darunter Fluss- und Parkszenen, meditierende Figuren, höfische Figuren, Figuren unter Pagoden, Vögel und Parklandschaften. Die Schubladen, Beine und Aussenlinien in Goldfarbe gerahmt. Messing-Schlüssellochzierden und seitliche Tiretten mit Lederbezug. 89:64:43 cm. 20 000.—/30 000.— Provenienz: Schweizer Privatbesitz Bei dem hier angebotenen Lackmöbel, dürfte es sich um eine relativ frühe Arbeit des deutschen oder österreichischen Rokokos handeln. Eine regionale Zuweisung fällt nicht leicht, doch weisst das Möbel, trotz seiner relativ bescheidenen, sehr charmanten Formgebung, eine überaus feine Lackarbeit auf, wie wir sie etwa im sächsischen Raum, gleichermassen aber auch in Berlin und in Wien vorfinden. Der Einbau eines Taschenuhrhalters, einer sogen. Porte-Montre, wie wir sie an unserem Möbel vorfinden, lässt wiederum an eine deutsche oder österreichische Provenienz denken und wäre andernorts wohl kaum zu finden. Die Tatsache, dass das Möbel zum Freistellen und Rundumbetrachten, als Schau- und Luxusmöbel konzipiert ist, lässt vermuten, dass es für einen nicht wenig bedeutenden Auftraggeber geschaffen wurde. Das Möbel ist ein sehr schönes Beispiel der beliebten Lackkunst mit japanischen und chinoisen Motiven, wie sie an allen deutschen Fürstenhöfen zu finden war. Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:20 Uhr Seite 203 Möbel 2106 Register Seite 111–112 203 157_247_Moebel:Layout 1 204 11.4.2012 14:20 Uhr Seite 204 Möbel Sigmund v.Wagner: Ebenist Hopfengärtner in Bern Aquarell um 1820 (Bernisches Historisches Museum) Ein seltenes Ensemble von frühklassizistischem Mobiliar aus der Werkstatt des Christoph Hopfengärtner 1758–1843 Dass zwei so bedeutende Möbel, wie der hier nachfolgend angebotene Sekretär und die dazugehörende Kommode, seit über 200 Jahren vereint blieben und alle günstigen und ungünstigen Begebenheiten der Geschichte, alle Dislokationen und Erbgänge, gemeinsam und relativ unbeschadet überstanden haben, das ist ein grosser Glücksfall.Wenn man bedenkt, dass die jeweils aktuellen Besitzer, spätestens zu Ende des 19. Jahrhunderts kaum mehr gewusst haben werden, dass die sich in ihrem Besitze befindlichen Stücke einst in der vornehmsten Schreinerwerkstatt des Alten Bern gefertigt wurden, so wird man sich bewusst, dass Gutes und Qualitätvolles, auch ohne Namensbewusstsein, gerne bewahrt und gepflegt wird und dass man diesen Stücken, ihrer Schönheit wegen, bewusst oder unbewusst, stets eine hohe Wertschätzung entgegenbrachte, so wie es im Falle der beiden hier angebotenen Möbel glücklicherweise zutraf. Die beiden Möbel aus altem Privatbesitz sind besonders schöne Erzeugnisse der berühmten Berner Werkstatt und haben sich in ihrem unrestaurierten Zustand erhalten. Beide Möbel weisen die typischen Merkmale der Arbeiten Hopfengärtners auf und sind von allerbester Qualität der Ausführung. Diese wird ganz besonders beim Betrachten des Eingerichtes des Sekretärs augenfällig. Die Schubladen und Geheimfächer sind derart exakt verarbeitet, dass die einzelnen Schubladen beim Zurückschieben durch den im hinteren Hohlraum entstehenden Luftdruck sanft gebremst werden. Die Filets, die Abstimmung der Furnierfelder, der Aufbau – farblich und architektonisch – alles ist von einer ausnahmslosen Perfektion. Im Innern der Schubladen hat sich grösstenteils das originale Kleisterpapier aus der Entstehungszeit erhalten. Wir bilden es hier gleichfalls ab. Aussergewöhnlich und möglicherweise sogar nur an den beiden hier angebotenen Möbeln anzutreffen, ist der überaus komplizierte Mäander der Zargenführung, dessen Herstellung anderen Ebenisten wohl einiges Kopfzerbrechen verursacht hätte. Der in Stuttgart, am 21. Juli 1758, als Sohn eines Schreiners geborene Christoph Hopfengärtner findet sich, nach Lehr- und Wanderjahren, ab 1788 in Bern, wo er als Meistergeselle beim Ebenisten Abraham Franz Isenschmid Anstellung fand. Am 24. Mai 1792 erhält Hopfengärtner die Empfehlung zum Meisterstück, welches er im Herbst gleichen Jahres vollendet und das sich heute im Schloss Jegenstorf befindet. Im Sommer 1793 wird er zum Ebenistenmeister gewählt. Hopfengärtners eigene Werkstatt erfreute sich sehr schnell einer besonderen Beliebtheit bei einer bedeutenden Kundschaft. So liess sich etwa der 1793 zum Landvogt nach Lausanne bestimmte Ludwig von Büren von der Hopfengärtner Werkstatt möblieren und erwarb für 16 Dublonen Hopfengärtners Meisterstück. Für die Grossfürstin Anna Feodorowna von Russland, lieferte Hopfengärtner Mobiliar in die Elfenau. Am 24. November 1843 stirbt Johann Christoph Hopfengärtner an der Kramgasse 40 in Bern. Vergleiche: Hermann von Fischer, Berner Mobiliar des Klassizismus von Christoph Hopfengärtner und Zeitgenossen, Ausstellungskatalog, Schloss Jegenstorf, 1986. Hermann von Fischer, Johannes Äbersold, 1737–1812, Ein Berner Ebenist zwischen Mathäus Funk und Christoph Hopfengärtner, Ausstellungskatalog, Schloss Jegenstorf, 2000, Kreisel/Himmelheber, Die Kunst des deutschen Möbels, 1983, Band III, S. 63 Bitte beachten Sie, dass die beiden nachfolgend beschriebenen Möbel zuerst einzeln, auf Wunsch danach auch gemeinsam, ausgerufen werden. Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:20 Uhr Seite 205 Möbel 2107 Register Seite 111–112 205 157_247_Moebel:Layout 1 206 11.4.2012 14:20 Uhr Seite 206 Möbel 2107 2107. Sehr feiner und seltener Sekretär des Christoph Hopfengärtner, Bern, um 1800. Nussbaum, Ahorn, Riegelahorn und Nussbaummaser, massiv und furniert. Hochformatiger Korpus mit frontseitig abgeschrägten Eckstollen und wenig vorstehendem Blatt. Die Front mit zweischübigem Kommodenteil, darüber die abklappbare Schreiblade unter abschliessender Friesschublade. Sehr fein gegliedertes und gearbeitetes Inneres, mit acht kleineren und einer grösseren Schublade, einem dreigeteilten Schubfach vor Geheimlade, sowie einer grösseren und einer kleineren, offenen Ablage für Schreibwaren. Originales Kleisterpapier der Zeit. Das Äussere, überaus fein mit flammigen Nussbaumfeldern furniert, gerahmt von Filets und Riegelahorn, das Blatt mit umlaufendem Band in Dunkel und Hell, die Eckstollen und der Zargenmäander und der ganze Dekor wie bei der Kommode gestaltet. 135:98:50 cm. 10 000.—/15 000.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:20 Uhr Seite 207 Möbel 207 2108 2108. Sehr feine und schöne Kommode des Christoph Hopfengärtner, Bern, um 1800. Nussbaum, Ahorn, Riegelahorn und Nussbaummaser, massiv und furniert. Rechteckiger Korpus mit frontseitig abgeschrägten Stollen, auf Pyramiden-Füssen.Wenig vorstehendes Blatt mit zentralem, gefriestem Maserfeld, gerahmt von Filets und Riegelahorn. Stirnseitig mit umlaufendem Friesband in Hell und Dunkel. Die Schubladen mit Traversen und jeweils in drei Felder unterteilt. Diese wiederum in sehr schönem, flammigem Nussholz furniert und mit sehr feinen Filets gerahmt, der äussere Rahmen in Riegelahorn. Nach unten abschliessend mit überaus feinem und kompliziertem Mäander. Gleichermassen die Schmalseiten und die Stollen gearbeitet. Messingbeschläge und Zugringe. 87:99,5:55 cm. 10 000.—/15 000.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:20 Uhr Seite 208 Möbel 208 Hochzeitskassette, Bernisches Hist. Museum 2109 2109. Schöne, frühklassizistische Kommode, Bern, letztes Viertel 18. Jh., der Werkstatt des Christoph Hopfengärtner zuzuschreiben. Nuss- und Fruchtholz, sowie Birkenmaser furniert und überaus reich eingelegt. Längsrechteckiger Korpus auf erhöhten Pyramidenbeinen. Die Front mit abgeschrägten Eckstollen, leicht vorstehende Zarge und passig ausgeschnittenes, wenig profiliertes Blatt. Messing-Zugringen und Schlüssellochzierden. Schauseitig überaus fein mit Birkenmaserfeldern furniert, gerahmt von feinen Filets mit Rautenbändern. Schlaufenband als Zargenzierde und umlaufender Mäander zum Blattrand. 83,5:100:50 cm. 6000.—/8000.— Aus Schweizer Privatbesitz. Die hier angebotene Kommode ist eine sehr feine, in ihrer Architektur und Einlegearbeit interessante, sehr eigenwillig-schöne Arbeit, die wohl der Berner Hopfengärtner-Werkstatt zuzuweisen ist. Ihr Dekor wiederholt sich an einer Hochzeitskassette, Bern, um 1800, welche ebenfalls der Hofpengärtner-Werkstatt zugeschrieben werden kann und sich im Bernisches Historisches Museum erhalten hat. Die Kommode scheint eine Werkstattarbeit zu sein und dürfte um 1790/1800 zu datieren sein. 2110. Sekretär, Louis XV, französisch. Eiche mit Amarant und Kingwood, von allen Seiten furniert, Felder mit Rautengitter. Front mit zwei Schubladen, geschweifte Beine. Schlüsselschilder, die vier Eckverzierungen und Sabots aus Bronze. Schreibfach mit symmetrischer Schubladeneinteilung, treppenförmig seitlich je drei Schubladen mit offenem Fach. In der Mitte Geheimfach mit drei offenen Fächern. Klappe mit zwei Eisenschienen. Zu restaurieren 101:84:48 cm. 2500.—/3500.— 2111. Kommode, Louis XV, Bern. Nadelholz mit Nussbaum furniert. Dreischübiger, rechteckiger Korpus, doppelt geschweifte Front. Sichtbare Traversen, geschweifte Zarge auf Konsolenbeinen. Blatt und seitliche Felder kreuzweise gefügt und mit Filets umrandet, ebenso die Schubladen. 83:125:63 cm. 2000.—/3000.— 2112. Kommode, Louis XlV, Frankreich, 1. Hälfte 18. Jh. Nadelholz, Palisander gespiegelt furniert, Schubladen parkettiert, die Seitenwände kreuzgefügt. Rechteckige, dreischübige Kommode, wobei die oberste Schublade zweigeteilt ist. Abgerundete Ecken, sichtbare Traversen, gerade Zarge mit Konsolenfüssen. Blatt mit Messingschiene umrahmt. 82:130:62 cm. 2000.—/3000.— 2113. Schreibkommode, Louis XV, schweizerisch. Nussbaum und Nadelholz mit Nussbaum gespiegelt furniert. Rechteckiger, dreischübiger, doppelt geschweifter Korpus, auf Konsolenbeinen. Schräger Schreibaufsatz, darin in drei Reihen treppenförmig angeordnete Schubladen, je vier pro Reihe. Vergoldete Bronzegriffe und Schlüsselschilder. 113:130:68 cm. 2000.—/3000.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:20 Uhr Seite 209 Möbel 209 2114 2114. Kommode, Louis XVI, Bern, Hopfengärtner Umkreis. Nadelholz mit Nussbaum und Birkenmaser furniert und mit verschiedenen zum Teil eingefärbten und brandgeschwärzten Hölzern mit Filets und Fries eingelegt. Rechteckiger zweischübiger Korpus, ohne Traversen, mit abgeschrägten Eckstollen, auf sich gegen unten verjüngenden, eingelegten Füssen. Dreigeteilte Front mit hervorstehendem Mittelrisalit. Zarge und Stirnseite des Blattes mit Fries eingelegt. 78:112:56 cm. 2000.—/3000.— 2115. Sechs Stühle, Directoire. Nussbaum. Trapezförmige mit rot-grünem Stoff bezogene Sitzfläche, auf sich gegen unten verjüngenden Vierkantbeinen. Leicht gegen hinten gebogene Rückenlehne. Medaillon mit Urne. 1500.—/2000.— 2115 Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:20 Uhr Seite 210 Möbel 210 Entwurf von Richard de Lalonde, 1780. 2116. Hochbedeutendes und überaus seltenes Paar prunkvolle Eckkonsolen, Italien, Rom, letztes Viertel 18. Jh., wohl nach Entwürfen des Richard de Lalonde (1735–1808) einer römischen Meisterwerkstatt zuzuschreiben. Holz, geschnitzt, kanneliert und mit der originalen Vergoldung. Hochformatige Konsolen mit sehr schön durchzogenem Verde Antico Marmordeckblatt. Die Konsolenzarge seitlich geschrägt und mit überaus feinem Akanthusblattwerk geschnitzt, darüber mit kannelierter Kehlung. Die drei Beine in Rundform, geschnitzt mit Plametten-Kapitell und blattgeschnitzter Manchette. Gewundene Kannelüren enden in mit Palmetten gefassten Beinen über Scheibenfüssen. 109:107:65cm. 18 000.—/25 000.— Provenienz: Aus Schweizer Privatbesitz Das hier angebotene Paar Eckkonsolen gehört zu den qualitätvollsten Arbeiten des römischen Frühklassizismus und muss für einen der bedeutendsten Palazzi der Stadt am Tiber geschaffen worden sein. Die Qualität der Schnitzerei ist ausserordentlich und gleichermassen zeigt der Meister hier auch seine Begabung in den gewundenen Kannelüren der Stabbeine, was ausserordentliches Können im Drechseln und Handführen voraussetzt. Als Vorlage für die sehr spezielle Ausführung der Plamettenkapitelle, wie auch der gewundenen Kannelierung der Stabbeine diente dem Meisterschnitzer wohl eine der Vorlagen des damals sehr bekannten Werks von Richard de Lalonde, Cahiers d’ameublement, aus dem letzten Viertel des 18. Jh. Hier werden die Kapitelle, wie sie de Lalonde zeichnete, frei verwendet und in umgekehrter Form verwendet. 2117. Kommode, Directoire, Bern, Werkstatt Hopfengärtner. Nadelholz mit Nussbaum gespiegelt furniert. Rechteckiger, dreischübiger Korpus, seitlich abgeschrägt, sichtbare Traversen, gerade Zarge, auf Pyramidenbeinen. 84:77,5:47 cm. 2000.—/3000.— 2118. Sekretär, Biedermeier. Nussbaum, massiv und furniert. Rechteckiger, dreischübiger Korpus auf Vierkantbeinen, darauf Schräger Schreibaufsatz. Im Aufsatz ein zentrales offenes Fach mit darüber einer Schublade. Seitlich je drei treppenförmig angeordnete Schubladen. 108:104:59 cm. 2000.—/3000.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:20 Uhr Seite 211 Möbel 2116 Register Seite 111–112 211 157_247_Moebel:Layout 1 212 2119 11.4.2012 14:21 Uhr Seite 212 Möbel 2120 2119. Pembroke Table, Stil George III, England, 19. Jh. Satinholz und Kingwood. Rechteckiger Tisch mit zwei halbovalen, aufklappbaren Verlängerungen. Das Feld bemalt mit einer Genreszene, die Verlängerungen je mit einem Damenporträt. Reich verziert mit Blumengirlanden. An der Zarge eine Schublade. 71:65:37 cm. Aufgeklappt: 92 cm. 4500.—/5500.— Aus dem Nachlass Madame de Meuron. 2120. Fauteuil, Stil Louis XVI, 19. Jh. Mahagoni, beschnitzt und zum Teil vergoldet, blauer Veloursbezug. 500.—/600.— 2121. Kleine Kommode, Biedermeier Nussbaum, massiv und furniert. Rechteckiger vierschübiger Korpus mit sichtbaren Traversen, die oberste Schublade leicht hervorstehend, auf kurzen Vierkantfüssen. Blatt spiegel-furniert mit erhöht eingesetzem Rand. 79:49,5:40 cm. 500.—/600.— 2122. Semainière, Louis-Philippe. Nadelholz und Eiche mit Nussbaummaser furniert. Rechteckiger siebenschübiger Korpus auf Konsolenfüssen und Tulpensims. Zu restaurieren. 148:105:52 cm. 600.—/900.— 2119 2123. Schragentisch, Stil Barock. Auszugstisch. Nussbaum mit Schiefereinlage. Rechteckiger Tisch, zwei Auszüge, gewellte Zarge, gedrechselte Beine, verbunden mit geschwungenem Kreuzsteg. 78:140:95 cm. Ausgezogen, 250 cm. 2000.—/3000.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:21 Uhr Seite 213 Möbel 213 2124 2124 2124. Sekretär, England, 18. Jh. Rubinie. Rechteckiger, vierschübiger Korpus, auf leicht hervorstehender Zarge mit Konsolenfüssen, schräger Schreibkorpus. Im Innern zentrales Fach mit Türe, seitlich je drei Schubladen, darüber drei offene Fächer. 105:93,5:53 cm. 2000.—/3000.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:21 Uhr Seite 214 Möbel 214 2125 2125 2125. Kommode «en Tombeau», Louis XV, sign. J.C. ELLAUME. Eiche mit Palisander furniert sowie gefriest. Von drei Seiten geschweifter Korpus mit vorstehenden Eckstollen. Kurze geschweifte Konsolenbeine in geschweifte Zarge übergehend. Front mit drei Schubladen, die oberste dreigeteilt.Vergoldete Bronzebeschäge. Profilierter «Brèche d’Alep»-Blatt. 88:130:66 cm. 20 000.—/25 000.— Jean-Charles Ellaume, Meister 1754. 2126. Spiegel, Louis XV, italienisch. Holz, profiliert, beschnitzt, grundiert und vergoldet. Rechteckiger Rahmen, an den Ecken mit Kartuschen, in den Leisten mit Mäander beschnitzt. Starke Alterungsspuren. 90:70 cm. 2000.—/2500.— 2127. Kartuschenförmiger Spiegel, Stil Louis XV, 19. Jh. Bronze, vergoldet. Lyraförmiger Spiegel mit Blumen, Voluten und Akanthus. 64:40 cm. 600.—/800.— 2128. Spiegel, Louis XVI. Rechteckiger Rahmen. Holz profiliert, Eckverbindungen mit Rosetten verziert und vergoldet. Kleinere Fehlstellen. 111:76 cm. 800.—/1000.— 2129. Spiegel, Stil Louis XVI. Holz profiliert, reich beschnitzt und vergoldet. Rechteckiger Rahmen, in den Ecken mit vorgesetzten Rosetten, die Flächen reich mit Mäander beschnitzt. Aufsatz mit Urne, Lorbeer und Blüten. 120:70 cm. 600.—/800.— 2130. Spiegel, Stil Louis XVI, 19. Jh. Rechteckiger, profilierter Rahmen, Eckverbindungen mit Rosetten verziert, vergoldet. 70:46 cm. 400.—/600.— 2131. Spiegel, Empire, Bern. Holz profiliert und vergoldet. Rechteckiger Rahmen, quadratische Eckverbindungen mit Rosetten verziert. 166:92 cm. 1500.—/2000.— 2132. Spiegel, Empire. Rechteckiger Rahmen. Holz profiliert, in den Ecken und in der Mitte mit Masse verziert und vergoldet. 121:76 cm. 700.—/900.— 2133. Spiegel, Louis-Philippe. Ovaler Rahmen, profiliert, mit Masse verziert und vergoldet. Vier sich gegenüberliegende Blumenornamente. 85:72 cm. 600.—/800.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:21 Uhr Seite 215 Möbel 2125 Register Seite 111–112 215 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:21 Uhr Seite 216 Möbel 216 2134 2134. Sehr feine und seltene Sänfte, Frankreich, Paris, circa 1760, die Lackfassung wohl den Gebrüder Martin zuzuschreiben. Holz, geschnitzt und vergoldet, rundum mit sehr feiner Lackmalerei versehen. Hochformatiger Korpus mit frontseitiger Türe und zwei seitlichen Fenstern. Schmiedeiserne Tragebügel. Profilierte, sehr fein gearbeitete Holzrahmen, die Flächen alle mit überaus feinem, verschlungenem Rankenwerk auf dunklem Grund gemalt. Die Türe mit zentralem, sehr feinen Medaillon und Besitzer-Initialen. 157:74:82 cm. 4000.—/5000.— Die hier angebotene Sänfte ist mit ihrer besonders schön erhaltenen und sehr qualitätvollen Fassung ein besonders schönes Beispiel seiner Art. Die sehr gute Machart, die Qualität der Holzarbeiten, der vergoldeten Metallarbeiten, aber ganz besonders der Fassung in bestem Vernis Martin, lassen die Sänfte einer Pariser Werkstatt und in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts zuschreiben. Die Lackarbeiten sind von solcher Feinheit, dass diese wohl mit grösster Wahrscheinlichkeit den Gebrüdern Martin zuzuschreiben sind. Die vier Brüder Martin, Guillaume (bis 1749), Simon Etienne (bis 1770), Julien (bis 1752) und Robert (1706–1765), hatten zwar diese Art der Lackmalerei nicht erfunden, sie hatten ihr aber zu solchem Ruhm verholfen und das ganze 18. Jahrhundert hindurch so unendlich viele Objekte in diesem Vernis gefasst, dass die Bezeichnung Vernis Martin gänzlich für die Bezeichnung dieser Fassmalerei übernommen wurde. Im Jahre 1730 erhielten die Gebrüder Martin, für den Zeitraum von 20 Jahren, ein Monopol zur Herstellung von toutes sortes d’ouvrages en relief de la Chine et du Japon. Auf der Höhe ihres Ruhmes leiteten die Martins drei Fabriken, die Fassmalereien in Vernis Martin herstellten und 1748 als Manufacture Nationale zusammengefasst wurden. Wie bedeutend und bekannt die Gebrüder mit ihren beliebten Fassmalereien waren, zeigt die Tatsache auf, dass ihr Name auch in die Literatur einging. In Voltairs Komödie «Nadine» wird eine Berline «bonne et brillante, tous les panneaux par Martin sont vernis» genannt. Von den vier Brüdern war wohl Robert Martin der begabteste. Sein Sohn Jean Alexandre arbeitete u.a. in Sans Souci und nennt sich 1767 «Vernisseur du Roi de Prusse». 2135. Kleiner Tisch, Stil Barock. Nussbaum. Gedrechselte Beine, durch einen Kreuzsteg verbunden, breite Zarge mit einer Schublade. Dreieckiges, in den Ecken abgerundetes Blatt, mit aufgesetztem erhöhtem Rand. 76:67:60 cm. 300.—/400.— 2136. Grosser «Drop-Leaf» table, England, 18./19. Jh. Eiche. Rechteckiger Tisch, an zwei Seiten mit aufklappbaren halbrunden Verlängerungen. Gestell mit gedrechselten Beinen und zwei Schubladen. 76:167:60/200 cm. 4000.—/6000.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:21 Uhr Seite 217 Möbel 2134 Register Seite 111–112 217 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:21 Uhr Seite 218 Möbel 218 2137 2137. Sehr feiner und bedeutender, äusserst seltener Konsol- oder Kamin-Spiegel des Johann Friedrich Funk I, Bern, um 1765. Holz, sehr fein geschnitzt und vergoldet. Hochformatiges Spiegelglas mit schlicht profiliertem, bogenförmig abschliessendem inneren Rahmen. Zwischen dem äusseren Rahmen weitere Spiegelgläser mit Sprossen in Rankenform und abschliessender, offenen Kartusche, welche sich unten wiederholt. Der äussere Rahmen sehr reich mit gekehltem Profilstab geschnitzt. In dessen Kehlung mit stilisiertem Blattwerk. Das Fronton mit zentraler, weiblicher Maske, darüber eine zentrale Kartusche mit offener Rocaille und seitlichen Blumenranken. 178:90 cm. 8000.—/12 000.— Der hier angebotene Kamin- oder Konsolspiegel, nimmt unter den bekannten Spiegeln der Funk-Werkstatt eine besondere Stellung ein. Von grösster Feinheit in der Ausführung, zeigt er unterhalb des Frontons eine weibliche Maske, wie wir diese an den Pariser Spiegeln der Louis XIV- und Régence-Zeit finden. Diese sogenannten Mascarons, wie wir sie besonders in Frankreich, als Zierelement in der Architektur und im frühen Möbelbau des 18. Jahrhunderts, etwa bei André Charles Boulle finden, fanden in der Schweiz kaum Aufnahme als Dekorationselement der hiesigen Kunstschreiner. In der Architektur, besonders der Westschweiz, wurde dieses Element, besonders als Zierde von Schluss-Steinen bei Torbögen und Fenstern, mit wenig Verspätung zu Frankreich, gleichermassen beliebt verwendet. Im überlieferten Œuvre des Johann Friedrich Fruch I, scheint dieses Zierelement bislang nur an diesem einen Spiegel bekannt. Vergleiche: Herman von Fischer, Fonck à Berne, Bern, 2001, S. 201–210 für vergleichbare Spiegel mit Doppelrahmen. 2138. Kleiner Tisch, Louis XV, Bern. Kirschbaum. Rechteckiges Tischblatt mit erhöhtem Rand, geschweiften Beinen und Zarge sowie einer Schublade. Spinnenfüsse. 68:83:59 cm. 1500.—/2000.— 2139. Spieltisch, Louis XV, Bern, Werkstatt Mathäus Funk, um 1760. Nussbaum und Nadelholz mit Nussbaum furniert. Geschweifte Beine und Zarge, aufklappbares Blatt, gerautet, innen mit rotem Veloursbezug ausgeschlagen. 74:90,5:44,5 cm. 1500.—/2000.— 2140. Spieltisch, Louis XV. Nussbaum und Wurzelmaser. Rechteckiges, aufklappbares Blatt, innen mit grünem Filz ausgeschlagen. Geschweifte Beine und Zarge auf Bocksfüssen. 70:78:38,5⫻78 cm. 800.—/1200.— 2141. Kleiner Tisch, Louis XV, Bern. Kirschbaum, massiv und furniert. Rechteckiges Blatt, kreuzweise gefügt, erhöhter Rand mit abgerundeten Ecken. Feld mit hell-dunklem Filet umrandet. Geschweifte Beine und Zarge, eine Schublade. 74:85:60 cm. 600.—/800.— 2142. Tisch, Louis XV. Nussbaum. Rechteckiges Blatt mit abgerundeten Ecken.Geschweifte Beine, auf Huffüssen, in gewellte Zarge übergehend, eine Schublade. 78:147:79 cm. 500.—/800.— 2143. Spieltisch, Louis XVI, Bern, Atelier Christoph Hopfengärtner, 1758–1843. Klapptisch, Kirschbaum. Blatt kreuzweise gefügt, mit Filets umrandet und einfach gefriest. Kante mit hell-dunklem Filet. Breite Zarge mit runden kannelierte Beinen. 74:80:40 cm. 4000.—/5000.— 2144. Kleiner Tisch, Louis XVI, Bern, Umkreis Christoph Hopfengärtner zuzuschreiben. Nussbaum, Blatt mit Buchsmaser, Filets und Ahorn umrandet. Rechteckiger Tisch, gegen unten sich verjüngende, kannelierte Vierkantbeine. Breite Zarge mit einer Schublade. Blatt mit Riss. 76:78:57 cm. 800.—/1200.— 2145. Kleiner Tisch, Directoire. Kirschbaum und Ahorn mit verschiedenen Hölzern eingelegt. Runder Tisch mit gedrechseltem Schaft auf Dreibein. Blatt in der Mitte mit Blumen eingelegt. 70:65 cm. 1800.—/2000.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:21 Uhr Seite 219 Möbel 2137 Register Seite 111–112 219 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:21 Uhr Seite 220 Möbel 220 2146 2146 2146. Sekretaire «à abattant», Louis XV, Paris. Signiert B. Lieutaud, Rosenholz und Palisander auf Eiche furniert. Die Flächen der Türen «en papillon» kreuzweise gefügt, mit Fries umrandet. Rechteckiger Korpus mit abgeschrägten Frontstollen auf wellig ausgeschnittener Zarge mit kurzen, geschweiften Beinen. Abklappbare mit rotem, goldgepresstem Leder bezogene Schreibplatte, über Fach mit Doppeltüre. Im Fach herausnehmbarer Korpus, darüber drei offene Fächer. Im Schreibabteil zentrales Fach, flankiert von je drei kleinen Schubladen, unter einem grossen Fach. Über dem Schreibfach eine Schublade.Vergoldete Bronzebeschläge und Sabots. Profilierte «Rance de Belgique» Marmorplatte. Unter der Platte zweimal gestempelt. 134:92:40 cm. 15 000.—/20 000.— Balthazar Lieutaud (1749–1780) entspringt einer berühmten Ebenistenfamilie und war an der Rue Pelleterie und der Rue d’enfer tätig. Er gehörte zu den bedeutendsten Ebenisten seiner Zeit. Berühmt war er vor allem für seine Uhrengehäuse. Arbeiten von ihm findet man im Musée Arts et Métiers, Paris Schloss Versailles Victoria und Albert Museum, London Frick Collection, New York Wallace Collection, London Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:21 Uhr Seite 221 Möbel 2146 Register Seite 111–112 221 157_247_Moebel:Layout 1 222 11.4.2012 14:21 Uhr Seite 222 Möbel 2147 2147. Kommode, Louis XVI, französisch. Mahagoni und Eiche furniert. Rechteckiger, zweischübiger Korpus mit abgeschrägten Ecken.Weiss-schwarzes Marmorblatt, Köcherbeine. 85:122:59 cm. 2000.—/3000.— 2148. Kanapee, Louis XVI, Schweden. Holz beschnitzt, hellblau gefasst und zum Teil vergoldet, blaugrüner Bezug. L. = 181 cm. 5000.—/7000.— 2149. Konsole, Louis XVI. Holz, reich geschnitzt, grundiert und vergoldet. Kannelierte Beine mit Spargelverzierung, Steg mit Mäander und Urne,Verbindungen mit Rosetten.Weisse Marmorplatte. 90:100:48 cm. 4000.—/6000.— 2150. Spieltisch, Schweden, um 1800. Nussbaum, Mahagoni, Rosenholz und Esche.Aufklappbares Blatt, aussen mit eingelegtem Blumenstrauss in einem Kreis, innen mit grünem Filz ausgeschlagen.Vier Vertiefungen für Jetons. Zarge mit Rautenmuster und einer kleinen Schublade.Vierkantpyramidenbeine. 74:86:42,5 cm. 2000.—/3000.— 2151. Esstisch, Restauration. Mahagoni. Rundes Blatt mit breiter Zarge auf sich nach unten verjüngendenVierkantbeinen. Bronzesabots mit Rädern. Drei Einlagebätter. 75:128,5 cm. Die Auszüge je 43 cm. 1500.—/2000.— 2152. Tisch, Restauration. Mahagoni, Nadelholz mit Mahagoni furniert. Rechteckiges Blatt, mit feinem Filet aus Ahorn eingelegt und abgerundete Ecken. Breite Zarge mit auf einer Seite drei Schubladen. Vierkantbeine auf der Aussenseite abgerundet. 75:150:80 cm. 1000.—/1200.— 2153. Aussergewöhnlich grosser Esstisch, Biedermeier, Schweiz um 1820. Nussbaum. Runder Tisch mit vier Auszügen. 75:130 cm. Ausgezogen 355 cm. 1500.—/2000.— 2154. Runder Auszugstisch, Biedermeier. Nussbaum, mit drei Verlängerungen aus Tanne. 79:106. Mit Auszügen 256 cm. Register Seite 111–112 800.—/1200.— 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:21 Uhr Seite 223 Möbel 2149 2148 Register Seite 111–112 223 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:21 Uhr Seite 224 Möbel 224 2155 2155. Sehr feines und seltenes Bureau à gradin, Louis XVI, Frankreich, Paris, circa 1775, signiert von Pierre Roussel. Satinholz und Königsholz auf Eichenkorpus furniert. Längsformatiger, eleganter Korpus auf sich nach unten verjüngenden Stabbeinen in palmettengeschmückten Sabots mit Kugeln. Nach oben abschliessend mit vergoldeten Bronzemanchetten von umlaufendem Eierstab. Die Zarge mit Goldbronze gefassten Feldern. Frontseitig mit einer grösseren und zwei kleineren, seitlichen, Schubladen. Die mittlere Schublade mit Zugringen, die seitlichen Schübe mit hängenden Girlanden-Zügen in überaus fein ziselierter Bronze. Die Stollen mit durchbrochenen Zierbronzen. Zurückversetzter Aufsatz mit umlaufender Galerie und weissem Marmordeckblatt. Zwei seitliche Kompartimente mit Jalousieverschluss, dazwischen ein offenes Brieffach. Drei weitere Fächer darunter. 112:130:51cm. 18 000.—/25 000.— Pierre Roussel, 1723–1782, Meister ab 1745 Das hier angebotene Schreibmöbel ist ein besonders seltenes Beispiel eines sogenannten Bureau à gradin. Die Bronzen dieses Möbels sind von einer Feinheit, wie man sie in solcher Überarbeitung selten vorfindet und die an Goldschmiedearbeiten des ausgehenden 18. Jahrhundert erinnern. Dieser seltene Typus des Schreibmöbels als Bureau plat, entspricht einer grosszügigeren Form des Bonheur du jour, wobei hier nun die Verwendung als Schreibmöbel im Vordergrund steht. Es ist die praktische Vereinigung eines Bureau plats mit dem Cartonnier, welches hier nicht seitlich Aufstellung findet, sondern als eleganter Abschluss das Bureau aufwertet. Einzigartig an unserem Möbel ist die Lösung des Jalousieverschlusses. Die einzelnen Lamellen sind so fein angebracht, dass man sie von blossem Auge gar nicht ausmachen kann und man meint, eine furnierte Fläche zu sehen. Das Bureau à gradin entspricht einer Möbelform, welche Roussel bereits in den Jahren um 1760 anwendet und weiterentwickelt. Pierre Roussel zählte zu den bedeutendsten Ebenisten der Louis XV- und Louis XVI-Zeit. Sein Atelier hatte Roussel in der Rue de Charenton in Paris, im Haus zum «L’Image de saint Pierre». Zu seinen bedeutendsten Kunden zählten namentlich auch der Prince de Condé, für welchen Roussel bedeutendes Mobiliar ins PalaisBourbon und ins Schloss Chantilly lieferte. Roussel starb im Jahre 1782, sein Atelier wurde noch bis zur Revolution von seinem Sohn, Pierre II, weitergeführt. 2156. Kleiner Tisch, Biedermeier. Kirschbaum. Rechteckiges Tischblatt mit erhöhtem Rand,Traverse mit einer Schublade. Auf gegen unten sich verjüngenden Vierkantbeinen und nach innen geschweifter Zwischenablage. 69:79:49 cm. 500.—/700.— 2157. Kleines Tischchen, Biedermeier. Nussbaum, massiv und furniert. Rechteckiges kreuzgefügtes Blatt, darunter eine Schublade, auf sich gegen unten verjüngenden Vierkantbeinen, verbunden durch eine gegen innen geschweifte Ablage. 69:54:42,5 cm. 300.—/400.— 2158. Runder Tisch, Louis-Philippe. Nussbaum. Rundes Blatt, sechseckiger, balusterförmiger Mittelschaft, auf geschweiftem Dreibein. 75:120 cm. 400.—/500.— 2159. Banketttisch, Historismus. Eiche. Rechteckiger Tisch auf gedrechselten Beinen. 83:250:49 cm. 600.—/800.— 2160. Schragentisch, 19. Jh. Auszugstisch. Nussbaum mit Schiefereinlage. Rechteckiges Blatt, mit zwei Auszügen, geschweifte Zarge mit einer Schublade, gedrechselte Beine mit geschweiftem X-Steg. 78:131:90 cm. Ausgezogen 240 cm. 2000.—/2500.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:21 Uhr Seite 225 Möbel 2155 Register Seite 111–112 225 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:21 Uhr Seite 226 Möbel 226 2161 2162 2161 2161. Zwei Sessel «en cabriolet» und Stuhl, Louis XVI, aus Schloss Wain, Süddeutschland. Buche, weiss gefasst und zum Teil bronziert. Stoff mit rosafarbenen Blumen auf crèmefarbenem Grund. 800.—/1200.— 2162. Konsole, Louis XVI, schweizerisch. Holz ploychrom gefasst in Weiss und Schwarz und zum Teil vergoldet. Halbrundes Blatt, aus schwarzem Marmor, kannelierte Zarge, mit Blumengirlanden, auf zwei runden kannelierten, sich gegen unten verjüngenden Beinen. Zu restaurieren. 87:98:48 cm. 800.—/1000.— 2163. Kleiner Guéridon, Transition, französisch. Rosenholz und Mahagoni, Blindholz aus verschiedenen Hölzern, Nadelholz, Eiche und Buche. Rundes Marmorblatt mit Messingrand, breite Zarge, eine Schublade. Auf drei langgezogenen geschweiften Beinen. Nierenförmige Zwischenablage, Bronzesabots. Zu restaurieren. 74:33 cm. 600.—/800.— 2163 2164. Kommode, Transition, Frankreich, wohl Elsass. Nadelholz mit Rosenholz und Bois de Violet furniert. Die Felder mit verschiedenen Hölzern, zum Teil grün lasiert, mit Quadern umrandet. Zweischübiger rechteckiger Korpus, sichtbare Traverse, abgeschrägte Eckstollen, leicht geschweifte Beine und Zarge. Die Schubladen jeweils in drei Felder eingeteilt. Bronze-Sabots, Zargenverzierung und Schlüsselschilder. Marmor aus «Brèche d’Alep». 88:110:53 cm. 7000.—/8000.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:21 Uhr Seite 227 Möbel 227 2164 2165 2165. Kommode, Directoire, Frankreich, wohl Île-de-France. Mahagoni, Eiche und Nadelholz mit Mahagoni furniert. Dreischübiger rechteckiger Korpus, runde hervorstehende, kannelierte Eckstollen, die in sich verjüngende Beine übergehen. Felder mit aufgesetzten Messingschienen umrandet. Grau-rötliche Marmorplatte. 93:130:60 cm. 7000.—/8000.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 228 2166 11.4.2012 14:21 Uhr Seite 228 Möbel 2166 2166. Zwei Fauteuils und drei Stühle, «en cabriolet», Louis XVI, Genf. Nussbaum und Kirsche mit braunem Lederbezug. Medaillonrücken mit U-förmigem Sitz, sich gegen unten verjüngenden, geraden kannelierten Beinen. 5000.—/6000.— 2167. Kleine Kommode, Louis XVI, Bern. Nussbaum, massiv und furniert. Rechteckiger Korpus auf Pyramidenfüssen. Zwei Schubladen, darüber aufklappbares Blatt, innen mit Spiegel, Fach mit Unterteilungen. Blatt mit Messingzierleiste umrandet. 78:72:40 cm. 600.—/800.— 2168. Auszugstisch mit Schiefereinlage, 19. Jh. Nussbaum. Rechteckiges Blatt mit zwei Auszügen, Zarge mit einer Schublade, auf gegen unten sich verjüngenden Vierkantbeinen. 74:124⫻230:85 cm. 1800.—/2200.— 2169. Bistro-/Gartentisch, Gusseisenfüsse mit Buchenblatt. 75:100:75 cm. 200.—/250.— 2167 2170. Scherenstuhl, 16./17. Jh. Ulme, Sitz und Rücken aus Leder, Resten von Intarsien. 300.—/400.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:21 Uhr Seite 229 Möbel 229 2171 2171. Ameublement, Louis XVI, Westschweiz, Genf, ca. 1780/90. Bestehend aus einem Kanapee und acht Fauteuils «en cabriolet» mit runden Sitzflächen. Buche geschnitzt und grau gefasst. Sitz und Rückenlehne mit Jonc. Kanapee L. = 175 cm. 5000.—/7000.— 2172. Ein Paar Fauteuils «en cabriolet», Louis XVI. Holz, mouluriert und an den Verbindungswürfeln beschnitzt, in «gris de Versailles» gefasst. Türkisfarbener Seidenbezug mit lachsfarbenen Punkten. 1500.—/1800.— 2173. Acht Zungenstühle und zwei Fauteuils, Stil Queen Anne. Mahagoni. Geschweifte Beine, Sitz mit anthrazitfarbenem Lederbezug. 8000.—/10 000.— 2174. Lit-de-repos, Régence, Bern. Nussbaum mouluriert und beschnitzt. Geschweifte Beine und Zarge, geschwungene Lehne aus verleimtem Schichtholz. Geblumter, neuerer Bezug. 93:185:74 cm. 4000.—/5000.— 2175. Sechs Stühle, Régence. Nussbaum geschnitzt. Mit Stoffbezug, Blumen auf weissem Grund. 2000.—/2500.— Aus Berner Patrizierbesitz. 2172 2176. Fauteuil, «à la reine», Régence. Buche, mouluriert und mit floralen Ornamenten beschnitzt, Sitz und Rücken mit Jonc. Gerader Rücken, zurückversetzte Armlehnen, leicht trapezförmiger, geschweifter Sitz, geschweifte Zarge und Beine. 800.—/1200.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 230 11.4.2012 14:21 Uhr Seite 230 Möbel 2177 2177. Ein Paar Spiegelappliquen, Rokoko, italienisch. Holz, geschnitzt und vergoldet. Kartuschenform. Zwei ergänzte Eisenarme. 91:47 cm. 3000.—/4000.— 2178. Tisch, Louis XV, Bern. Kirschbaum. Rechteckiges, gerautetes Blatt mit erhöhtem Rand und abgerundeten Ecken. Geschweifte Beine mit Spinnenfüssen und geschweifter Zarge, eine Schublade. 68:115:72 cm. 1500.—/2000.— 2179. Ein Paar Fauteuils, Stil Louis XV. Buche mouluriert und beschnitzt. Beiger Bezug. 1500.—/2000.— 2180. Fauteuil, Louis XV, Frankreich, Paris, 2. Hälfte 18. Jh. Buche, mouluriert und beschnitzt. Konkaver Rücken, zurückgesetzte, geschweifte Armlehnen, geschweifte Zarge in geschweifte Beine übergehend. Grün-goldener Seidenbezug mit floralem Muster. 1200.—/1500.— 2181. Fauteuil «en cabriolet», Louis XV, Waadtland. Nussbaum mouluriert. Gelber Veloursbezug. 700.—/800.— 2182. Fauteuil, Louis XV, Bern. Kirschbaum mit olivgrünem Bezug. Geschweifte Zarge und Beine mit Spinnenfüssen. Rücken mit Sprossenverstrebung. 600.—/800.— 2183. Stuhl, Louis XV. Nussbaum mit Gobelinbezug. 2184. Zwei Stühle, Louis XV, italienisch. Nussbaum, mit gelblich gerauteten Bezügen. 200.—/300.— 1000.—/1500.— 2185. Bureau-Fauteuil, Stil Louis XV, Nussholz, 20. Jh. Nussbaum, mouluriert und beschnitzt, mit bordeauxrotem Lederbezug. 300.—/400.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:21 Uhr Seite 231 Möbel 231 2186 2186. Ein Paar sehr feine und seltene Malachit-Tische als Guéridons, Frankreich, wohl Paris, für den russischen Markt, 19. Jahrhundert. Bronze vergoldet und Malachit furniert. Rundes, bronzegefasstes Malachitblatt über drei feinen C-förmig geschweiften Beinen ruhend. Die Füsse über Sabots. Mit einem runden Zwischentablar mit Malachitplatte und einer geschweiften Traverse, auf welcher eine ziselierte Ziervase aufgesetzt ist. Jeder Tisch mit drei hängenden Ringen. D = 52 cm, H = 71 cm. 8000.—/12 000.— Die hier angebotenen, sehr fein gearbeiteten Guéridon-Tische, dürften in einer Pariser Werkstatt für den russischen Markt entstanden sein und übernehmen ein Modell des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Die sehr feinen Malachitplatten unserer Tischchen würden darauf hinweisen, dass diese möglicherweise erst in einer St. Petersburger Werkstatt eingefügt wurden, man die Bronzen aber über einen Pariser Giesser bezog. 2187. Zwei Seiten einer Kirchenbank, Transition Louis XV/Louis XVI, um 1770. Eiche. Beschnitzt mit Akanthus und Efeugirlanden. 118:60 cm. 600.—/800.— 2188. Zwei Fauteuils, «en cabriolet», Transition Louis XV/Louis XVI. Nussbaum. Ovale Rücken, gekehlte Zarge, runde Beine. Geschweifte Armlehnen, beige Bezüge. 2000.—/3000.— 2189. Ein Stuhl, Transition, Bern. Nussbaum. Rücken in Geigenform mit zwei horizontalen Verstrebungen. Runde kannelierte, sich gegen unten verjüngende Beine. 200.—/300.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 232 11.4.2012 20:04 Uhr Seite 232 Möbel Bildnis des Ebenisten Mathäus Funk (1697–1783) 2190 Wohl um 1770 von Johann Wäber gemalt. Mit freundlicher Genehmigung der Bugerbibliothek Bern 2190. Bedeutende Rokoko-Kommode, Louis XV, Bern, um 1770, von Mathäus Funk (1697–1783). Nadelholz mit Nussbaum-Maser furniert, Die Felder mit Federfries umrahmt. Die Seitenfelder kreuzweise gefügt. Rechteckiger Korpus, die Front und die Seiten gebaucht und geschweift (Typ G). Geschweifte Beine und Zarge. Die Schubladen mit Messingschiene und falschen Traversen. Profilierte «Marbre d’Oberhasli»Platte.Vergoldete Bronzebeschläge. 87:105:62 cm. 40 000.—/50 000.— 2191. Vier Fauteuils «en cabriolet», Louis XVI, französisch. Buche, mouluriert und beschnitzt, elfenbeinfarben gefasst. Crèmefarbener, geblumter Bezug. 4000.—/6000.— 2192. Zwei Stühle, Louis XVI, Kirschbaum. Medaillonrücken, trapezförmiger Sitz, kannelierte Zarge, auf Pyramidenfüssen. 800.—/1200.— 2194. Ein Fauteuil, «en cabriolet», Louis XVI, Bern. Nussbaum mit Gobelinbezug. Rücken «en chapeau de gendarme». 300.—/500.— 2195. Ameublement, Stil Louis XVI, Bern, nach Christoph Hopfengärtner. Kirschbaum, blau gestreifte Bezüge. Bestehend aus zwei Fauteuils und einem Kanapee. Das Kanapee aus der Zeit, die zwei Fauteuils von Heinz Müller gefertigt. L. Kanapee = 205 cm. 2000.—/3000.— 2196. Sechs Stühle, Louis XVI. Nussbaum. Rechteckige Rückenlehne, trapezförmige Sitzfläche, kannelierte Pyramidenfüsse. Eckverbindungen mit Rosetten verziert. Drei Stühle aus der Epoche, drei später hergestellt. 2000.—/3000.— 2197. Kanapee und zwei Fauteuils, Directoire, Bern, um 1800. Nussbaum mit beige gestreiftem Bezug. Nach hinten geschweifte Rückenlehnen, mit Messing eingelegten Rauten. Beim Kanapee seitlich geschweifte Armlehnen.Vorderbeine gedrechselt. L. Kanapee = 173 cm. 2000.—/3000.— 2198. Sechs Stühle, Directoire, Osteuropa. Mahagoni mit blauen Sitzbezügen. Register Seite 111–112 1500.—/1800.— 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:21 Uhr Seite 233 Möbel 2190 Register Seite 111–112 233 157_247_Moebel:Layout 1 234 11.4.2012 14:21 Uhr Seite 234 Möbel Empire-Kommode aus dem Besitz der russischen Grossfürstin Anna 2199 Feodorowna aus ihrem Elfenaugut in Bern um 1815 (Bernisches Historisches Museum). 2199. Sehr feiner und seltener Empire-Sekretär, Bern, circa 1810–1815, der Werkstatt des Christoph Hopfengärtner zuzuschreiben. Mahagoni und Kirschholz furniert und massiv, vergoldete Messingbeschläge in Form von Kapitellen, Zugringen mit Löwenköpfen und durchbrochenen Schlüssellochzierden. Hochformatiger Korpus mit weissem Marmordeckblatt und massiven, erhöhten Klotzfüssen. Die Front mit zwei grossen unteren Schubladen, darüber die abklappbare Schreiblade und abschliessend eine Friesschublade. Seitlich flankiert von eleganten Pilastersäulen mit vergoldeten Bronze-Kapitellen und -Basen. Das Innere mit besonders fein und exakt gearbeitetem Eingerichte von 15 in Kirschholz gearbeiteten und Mahagoni furnierten Schubladen unterschiedlicher Grösse und einem offenen Schreibfach. Die Schreibfläche mit grünem Lederbezug und Goldprägung. 139:101:53,5 cm. 10 000.—/12 000.— Der hier angebotene Sekretär ist in seiner inneren wie äusseren Verarbeitung und Gliederung verwandt und teils identisch mit einer dreischübigen Kommode und einem Sekretär, Bern, um 1815, die aus dem Nachlass der Grossfürstin Anna Feodorowna von Russland aus dem Elfenaugut in Bern stammen und sich im Bernischen Historischen Museum als Werkstattarbeiten des Christoph Hopfengärtner erhalten haben. Auch bei diesen Möbeln, wie an unserem hier, ist die Ausstattung luxuriös in massivem Kirschholz ausgeführt. In diesem Zusammenhang hat sich als wichtiges Dokument eine Rechnung Christoph Hopfengärtners erhalten, welche dieser an Seine Excellenz Herrn Hofrath et Kammerherr v. Schiferle v. Bern richtete, für Arbeiten von Februar bis Ende Juli 1814. Rudolf Abraham Schiferli war Oberhofmeister der Grossfürstin Anna Feodorowna von Russland, die 1813 nach Bern kam. Die Grossfürstin,Tochter des Herzogs Franz Friedrich von Sachsen-Coburg-Saalfeld, heiratete, noch nicht 15-jährig, am 26. Februar 1796 in St. Petersburg, den damals 16-jährigen russischen Grossfürsten Konstantin. Da die Ehe sehr unglücklich verlief, floh die Grossfürstin und liess sich in Bern nieder, wo sie 1814 das Brunnaderngut erwarb, das dann von ihr in Elfenau umgetauft getauft wurde. Hopfengärtner reparierte im Auftrage des Kammerherrn vorhandenes Mobiliar und lieferte auch einige neue Möbel in die Elfenau. Vergleiche: Hermann von Fischer, Christoph Hopfengärtner und Zeitgenossen, Ausstellungskatalog Schloss Jegenstorf, 1986, Abb. 3 Alex von Wattenwyl, Elfenau. Die Geschichte eines bernischen Landsitzes und seiner Bewohner, Bern 1959 Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:21 Uhr Seite 235 Möbel 2199 Register Seite 111–112 235 157_247_Moebel:Layout 1 236 11.4.2012 14:21 Uhr Seite 236 Möbel 2200 2200 2200. Sehr bedeutende und seltene frühklassizistische Marketterie Kommode, Norditalien, Mailand, um 1800, wohl aus der Werkstatt des Giuseppe Maggiolini (1738–1814) stammend. Rosenholz, Palisander, Nussholz und teils gefärbte Hölzer, furniert und reich markettiert. Längsformatiger Korpus auf sich nach unten verjüngenden Pyramidenbeinen. Die Front mit drei Schubladen, ohne Traversen. Zentrales Kassettenfeld mit sehr feiner Einlegearbeit in teils graviertem und gefärbtem Ahorn. Darstellend eine Amsel in einer klassizistischen Früchteschale an einem Zweige pickend. Eine Schlaufe hält das schwebende Stillleben zusammen. Der Kassettenrahmen sehr fein mit antikisierenden Motiven und Akanthusstab umrahmt und vertieft. Die Eckstollen zu beiden Schauseiten hin mit Blumenranken in einer Amphorenvase geschmückt. Die Schmalseiten mit Kirschen- und Beerenzweigen. Die Marmorplatte später. 92:125,5:59 cm. 15 000.—/20 000.— Die hier angebotene Kommode ist eine besonders schöne Mailänder Arbeit des ausgehenden 18. Jahrhunderts und dürfte wenig vor oder wenig nach 1800 entstanden sein. Ihre qualitätvolle Marketterie, die Profilierung mit Akanthusband, die Vertiefung der Kassetten und das Sujet der frontseitigen Marketterie, lassen diese Kommode in den allernächsten Umkreis der berühmten Werkstatt des Giuseppe Maggiolini (1738–1814) oder möglicherweise auch dem Meister selbst zuschreiben. Die Marketterien der Schmalseiten erinnern in ihrer Feinheit an eine Marketterie Maggiolinis, welche sich auf einer um 1807 erhaltenen Tischplatte, Mailand, Privatbesitz, erhalten hat, ebenso die Farbigkeit der Marketterie und deren Gravur, welche an unserer Kommode sehr schön erhalten ist, und gleichermassen an einem Ziertisch des Meisters zu finden ist, welcher ebenfalls um circa 1800 zu datieren ist. In ihrer schlichten und sehr gekonnten Gliederung der Front, ist unsere Kommode mit einem Kommodenpaar zu vergleichen, welches sich in Tremezzo, in der Villa Carlotta erhalten hat. Bei jener fehlt allerdings die für den Meister so typische Vertiefung der Kassetten, wie wir sie besonders bei Maggiolini finden und wie sie an unserer Kommode besonders schön ausgearbeitet ist. Giuseppe Maggiolini wurde 1738 in Parabiago, in der Nähe von Mailand geboren und absolvierte in frühester Jugend eine Lehre als Schreiner. Sein Talent wurde früh entdeckt, und er arbeitete in der Folge als Hofebenist der Habsburger, welche die Lombardei beherrschten, und später für die Bonapartes und ganz besonders für den Prinzen Eugène de Beauharnais. Literatur: Giuseppe Beretti, Giuseppe Maggiolini, l’Officina del Neoclassicsimo, Mailand, 1994 2201. Ameublement, Directoire, Bern. Nussbaum, beige Bezüge. Bestehend aus Kanapee (L=120 cm), zwei Fauteuils, vier Stühlen und einem Hocker. 1000.—/1500.— 2202. Kanapee, Directoire. Mahagoni mit Messingeinlage, rosa gestreifter Bezug. L. = 163 cm. 400.—/600.— 2203. Zwei Stühle, Stil Klassizismus. Mahagoni mit blauen Bezügen. 300.—/400.— 2204. Chaise de conversation, Louis-Philippe. Nussbaum mit rotem Velours- und Gobelin-Bezug. 300.—/400.— 2205. Grosse Bank, englisch, 18./19. Jh. Eiche. Rechteckig mit gedrechselten Rückensprossen. 100:290:46 cm. 1000.—/1500.— 2206. Chaise de conversation, 19. Jh. Nussbaum beschnitzt, mit Gobelinbezug. Rücken mit geschnitztem Seemannskopf, Raucherutensilien und zwei Krügen. 800.—/1200.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:21 Uhr Seite 237 Möbel 2200 Register Seite 111–112 237 157_247_Moebel:Layout 1 238 2207 11.4.2012 14:21 Uhr Seite 238 Möbel 2208 2207. Travailleuse mit Schreibfach, Empire. Mahagoni, massiv und furniert. Rechteckiger Korpus auf vier Säulenfüssen. Die Vorderbeine rund, die hinteren vierkant, auf rechteckigem Sockel mit nach innen gebogener Vertiefung. Kapitell und Sockel der Säulen aus vergoldeten Messingbeschlägen. Der Korpus mit aufklappbarem Fach, darunter eine Schublade mit Schreibablage. Schreibablage mit grünem Leder und gold-geprägtem Ornament, daneben Tintenfass und Sandstreuer. 80:53,5:34 cm. 2500.—/3500.— 2208. Zwei Armlehnstühle, Restauration. Mahagoni mit roten Bezügen. Armlehnen mit Delphinen. 800.—/1200.— 2209. Bett, Stil Klassizismus, 19. Jh. Mahagoni mit Messingverzierungen. 135:200:145 cm. 500.—/800.— 2210. Bemaltes Bett, Graubünden, datiert 1813. Nadelholz beschnitzt und polychrom gefasst. Rechteckiges Bett mit geschweiften Beinen.Vorne und hinten mit beschnitzten, geschweiften Aufsätzen. Seitlich beschnitzten Füllungen und aufgemalten Girlanden. 186:200:116 cm. 1500.—/2000.— 2207 Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:21 Uhr Seite 239 Möbel 239 2211 2211. Ameublement, Empire. Bestehend aus Kanapee und vier Armlehnsesseln. Mahagoni mit purpurrotem Veloursbezug. Die Armlehnen mit ägyptischen Köpfen und Tatzenfüssen. Zwei Beine des Kanapees defekt. 3000.—/4000.— 2212. Bett, Alpenländisch, 18. Jh. Nadelholz. Gedrechselte Beine und Eckpfosten, Bettrücken mit geschnitztem Muschelornament und Akanthusverzierungen. 180:200:120 cm. 800.—/1200.— 2213. Bemaltes Himmelbett, Graubünden, 19. Jh. Nadelholz, polychrom gefasst. Rechteckiges Bett, in den Ecken gedrechselte Säulen, darauf ein Betthimmel. Bettkopf mit aufgesetzter bemalter Verzierung, Kartusche mit Putto. Bettfuss und Himmel mit gemalter Kassettierung, Rocaillen und Blumen. 180:215:120 cm. 1000.—/1500.— 2214. Tirlitum, Barock. Nussbaum. Runder Fuss auf drei gedrückten Kugelfüssen, darüber gedrechselter Schaft mit rundem Plateau. 86:29 cm. 150.—/250.— 2215. Holzwiege, Monogrammiert MM und datiert 1734. Nadelholz und Esche.Trapezförmiger Korpus, auf Kufen. An den Seiten monogrammiert und datiert. 62 :97:70 cm. 400.—/600.— 2216. Kleine Vitrine, Louis XV. Nussbaum und Nadelholz mit Nussbaum und Maser furniert. Rechteckiger Kasten, unten geschweifte Schublade, darüber verglaste Türe mit geschweiftem Aufsatz. Original vergoldete Bronzebeschläge an der Schublade.Vermutlich Aufsatz einer Kommode. 48:42:35 cm. 800.—/1000.— 2217. Panettier, Transition Louis XV/Louis XVI, Arles. Nussbaum und Nadelholz. Rechteckiger Korpus, gedrechselte Gitterstäbe, Türe beschnitzt mit Musikemblemen. Beschnitzte Zargenverzierungen mit Urne und Hopfenzweigen, übergehend in geschweifte Füsse mit Schnecke. Geschweifter Aufsatz mit geschnitzten Blumenbouquets und Blütenzweigen. Oben in den Ecken gedrechselte Abschlüsse. 89:88:42 cm. 4000.—/5000.— 2218. Kleiner Beistelltisch, Stil Transition. Rosenholz und Nussbaum. Nierenförmig, aufklappbares Blatt, innen mit Unterteilungen, auf kannelierten Beinen mit geschweiften Füssen, eine Ablage. Die Felder gerautet, Bronzeverzierungen. 74:61,5:41 cm. 400.—/500.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 240 2219 11.4.2012 14:21 Uhr Seite 240 Möbel 2220 2219. Sekretär, Biedermeier. Nussbaum, auf Nadelholz furniert. Hochrechteckiger Korpus auf Vierkantfüssen, mit seitlich je einer Halbsäule. Kapitell und Fuss aus Alabaster. Unten drei Schubladen, darüber herunterklappbares Schreibblatt, Schreibfach mit Schubladeneinteilung, darüber hervorstehende Schublade. 153:104:50 cm. 1500.—/2000.— 2221 2220. Sekretär, Empire, schweizerisch. Nussbaum und Nadelholz mit Nussbaum furniert. Rechteckiger Korpus, seitlich mit je einer Säule, in Füsse übergehend. Aufklappbares Schreibfach, darüber eine Schublade als Sims, unten drei Schubladen. Im Schreibfach eine Mittelschublade mit seitlich je drei kleineren Schubladen. Darüber ein offenes Fach. Sehr feine Schlüsselschilder, Griffe und Säulenverzierungen aus Messing. Grau-weiss geäderter Marmor. 150:102:52 cm. 1500.—/2000.— 2221. Kommode, Empire, französisch. Mahagoni, Nussbaum und Weichholz mit Mahagoni furniert. Rechteckiger, vierschübiger Korpus, seitliche Säulen mit Messingabschlüssen. Weisse Marmorplatte. 88:120:60 cm. 1500.—/2500.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:21 Uhr Seite 241 Möbel 2222 2223 241 2224 2222. Vier Stühle, Biedermeier, Bern. Nussbaum. Trapezförmige mit Stoff bezogene Sitzflächen, auf sich gegen unten verjüngenden Vierkantbeinen. Gegen hinten geschweifter Rücken mit Messingeinlage. 400.—/500.— 2223. Konsole, Empire. Nussbaum, massiv und furniert. Sockel frontseitig gegen innen geschweift, hinten eine durchgehende Rückwand, frontseitig auf zwei Säulen, Kapitell und Fuss aus Messing. Blatt aus rosafarbenem Marmor auf breiter Zarge mit einer durchgehenden Schublade. 90,5:103:49 cm. 1500.—/2000.— 2224. Sechs Stühle, Biedermeier. Kirschbaum.Trapezförmiger Sitz mit Velours-frappé-Bezügen auf sich gegen unten verjüngenden Vierkantbeinen. Rücken mit Birkenfurnier. 1200.—/1500.— 2225. Kleine Wandkonsole, Louis XVI. Nussbaum furniert und eingelegt, Felder mit Filets umrandet. Rechteckiger Korpus, eine Schublade. Hervorstehende runde kannelierte Pyramidenbeine. 93:62:33 cm. 1500.—/1800.— 2226. Teigmulde, 18. Jh., Provence. Nussbaum.Trapezförmige Mulde mit Deckel, Fussgestell mit geschweifter Zarge, in geschweifte Beine übergehend. 77:88:87 cm. 1500.—/2000.— 2227. Notenständer, Biedermeier. Nussbaum. Dreibein mit sechseckigem Schaft mit zwei Notenablagen. Höhenverstellbar. 300.—/400.— 2228. Jardinière, Louis-Philippe. Nussbaum, Nadelholz mit Nussbaumwurzelmaser furniert. Drei geschweifte Beine, gedrechselter Zwiebelschaft, sechseckige Schale mit Metalleinsatz. Mit Holzabdeckung. 86:72 cm. 2000.—/3000.— 2229. Holzsäule auf Messingreif, Historismus. Holz schwarz lackiert, mit bronzierten Verzierungen. Achteckige balusterförmige Säule auf breitem Messingsockel. 117 cm. 300.—/400.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 242 2230 11.4.2012 14:21 Uhr Seite 242 Möbel 2231 2230. Bibliotheksschrank, Biedermeier, schweizerisch. Kirschbaum. Rechteckiger Korpus, vertikal dreigeteilt, horizontal in zwei Teilen. Im oberen Teil spätere Elektrifizierung für Beleuchtung. Oben links ein Glas ersetzt. 230:222:42 cm. 4000.—/6000.— 2232 2231. Vitrinenschrank, Louis XVI, schweizerisch. Kirschbaum, eingelegt mit Filets, die Füllungen mit Lorbeerkränzen und Porträts eingelegt, zum Teil brandgeschwärzt. Rechteckiger, dreigeteilter Korpus mit hervorstehenden abgeschrägten Ecken, auf Pyramidenbeinen. Der untere Teil mit zwei Türen, darin eine Ablage und zwei nebeneinander liegende Schubladen. Herunterklappbares Mittelfach, darüber zwei Schiebetüren aus Glas. 182,5:112:38,5 cm. 5000.—/6000.— 2232. Kanapee, Louis XVI, Bern. Nussbaum, mit gelbem Stehvelours. Kanapee L = 130 cm. 1500.—/1800.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:21 Uhr Seite 243 Möbel 2233 2233 2233. Zylinderbureau mit Stehpultaufsatz, Biedermeier, wohl Berlin. Birke und Nadelholz mit Birke furniert. Rechteckiger Korpus, Schreibpult mit Rollo, herausziehbarem Schreibfach und Schubladen. Zurückversetzter aufklappbarer Aufsatz, als Stehpult mit dreigeteilter Schubladeneinteilung. Zu restaurieren. 180:138:72 cm. 1500.—/2000.— 2234. Semainier,Victorian. Mahagoni, massiv und furniert. Rechteckiger Korpus, seitlich mit ausklappbaren Halbsäulen. Eingeklappt als Arretierung für die Schubladen. Zwischen der 2. und 3. Schublade herausziehbare Schreibablage, mit Leder bezogen. Schloss bezeichnet CHUBB’s PATENT. 104:76:43 cm. 2500.—/3000.— 2234 Register Seite 111–112 243 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:21 Uhr Seite 244 Möbel 244 2235 2236 2237 2235. Kleiner Schrank, Louis XVI, schweizerisch. Nussbaum. Rechteckiger zweitüriger Korpus auf runden kannelierten Füssen. Darin sechs Schubladen mit Löwenkopfgriffen aus vergoldeter Bronze. 80:74:45 cm. 1000.—/1500.— 2236. Kommode, Louis XVI, Bern. Nussbaum massiv und furniert, Felder mit Filets aus Ahorn und Zwetschgenholz umrahmt. Rechteckiger dreischübiger Korpus, dreigeteilt mit hervorstehendem Mittelrisalit, sichtbaren Traversen und abgeschrägten, hervortretenden Eckstollen auf abgesetzten Pyramidenbeinen. 87:122:64 cm. 2000.—/3000.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:21 Uhr Seite 245 Möbel 2240 245 2238 2237 Esstisch, Louis XVI, schweizerisch. Nussbaum. Rechteckiger Tisch mit zwei Auszügen. Blatt und Auszüge mit Schieferstein eingelegt. Rechteckige kannelierte Vierkantbeine, breite kannelierte Zarge mit Mittelrosette. 78:118:80 cm. Mit Auszügen: 210 cm. 2000.—/3000.— 2238. Schrank, Louis XVI, Bern, Umkreis Christoph Hopfengärtner. Kirschbaum. Rechteckiger, zweitüriger Schrank mit abgeschrägten Eckstollen, auf kurzen Vierkantbeinen. Eingelegt mit Windrosen und Zierfries, zum Teil brandgeschwärzt. 210:163:44 cm. 2000.—/3000.— Aus altem Berner Patrizierbesitz. 2239. Buffet, Freiburg, 1804. Kirschbaum, mit einheimischen Hölzern eingelegt und beschnitzt. Zweitüriger Korpus, im Aufsatz drei Türen, die mittlere verglast und versprosst. Alte Originalscheiben, davon eine mit Sprung. Kranzgesims datiert 1804. 190:197,5:48 cm. 4000.—/5000.— 2239 2240. Spiegel, Empire. Holz profiliert, mit Masse verziert und vergoldet. Rechteckig, hervorstehende Eckverbindungen mit Rosetten, verzierter Aufsatz mit Eierstab, Rosette und Lorbeer. 139:54 cm. 1000.—/1400.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:21 Uhr Seite 246 Möbel 246 2241 2244 2242 2243 2245 2241. Vitrine, Stil Transition. Mahagoni mit Bronze und Messingbeschlägen. Rechteckiger Korpus, seitlich gegen aussen, die Front gegen innen geschweift, auf geschweiften Beinen. 140:69:36 cm. 800.—/1200.— 2242. Halbschrank mit Boulle-Marketerie, Napoléon III. Eiche mit ebonisiertem Holz, Messing und Schildpatt eingelegt. Rechteckiger eintüriger Korpus mit abgeschrägten Eckstollen. Reich mit vergoldeten Bronzebeschlägen verziert.Weisses Marmorblatt. 106:83:38,5 cm. 1500.—/2000.— 2243. Halbschrank mit Boulle-Marketerie, Napoléon III. Eiche mit ebonisiertem Holz, Messing und Schildpatt eingelegt. Rechteckiger eintüriger Korpus, von drei Seiten geschweift. Reich mit vergoldeten Bronzeverzierungen versehen.Weisses Marmorblatt. 105:117:43 cm. 2000.—/3000.— 2244. Travailleuse, Biedermeier, Bern. Nussbaum. Rechteckiges, kreuzgefügtes Blatt mit zwei aufklappbaren, halbrunden Verlängerungen, darunter eine Schublade. Blütenstempelförmiger Schaft auf Dreibein. 75:55:42 cm. Aufgeklappt 95 cm. 600.—/900.— 2245. Tisch, Wien, 19. Jh. Mahagoni. Rechteckiges Tischblatt, geschweift mit abgerundeten Ecken, geschweifter Zarge mit Akanthusblättern und einer Schublade. Sechseckiger Balusterschaft mit vier geschweiften Beinen. 76:136:86 cm. 2000.—/2500.— 2246. Ovaler Tisch und vier Stühle, Brienz, Ende 19. Jh. Nussbaum, beschnitzt mit Edelweiss, eingelegt mit Gemsmotiven, gebeizt und zum Teil nachgezeichnet. Tischgrösse: 77:88:66 cm. 3000.—/4000.— 2247. Kaminschirm (pare-feu), Restauration. Aus verschiedenen Hölzern. Rechteckiges Gestell, seitlich auf beiden Seiten mit Halbsäulen, auf geschweiften Füssen. Fläche der Front mit einem Gobelin (Jäger mit Bäuerin), die Rückwand mit einem Blech. 142:93 cm. 300.—/400.— Register Seite 111–112 157_247_Moebel:Layout 1 11.4.2012 14:21 Uhr Seite 247 Möbel 2246 2248 247 2247 2249 2248. Venezianischer Spiegel, 2. Hälfte 19. Jh. Rechteckiger Rahmen, oben geschweift. Facettierter Spiegel, die Seiten mit geschliffenem und verspiegeltem Glas auf Holz montiert. Aufsatz mit stilisierten Rocaillen. 130:83 cm. 2000.—/3000.— 2249. Spiegel, Louis-Philippe. Holz profiliert, mit Masse verziert (Rocaillen und Blumenornament), graviert und vergoldet. Am Rand zum Teil bestossen. 117:74cm. 800.—/1200.— Register Seite 111–112