Erfahrungsbericht Auslandsaufenthalt
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Erfahrungsbericht Auslandsaufenthalt
Erfahrungsbericht über den Auslandsaufenthalt Name: Lisa Marie Austausch im: SS 2012 (WS/SS/akad. Jahr) Studiengang: Angewandte Lit. – und Kulturwissenschaften Zeitraum (Datum): 15.02.2012 – 27.06.2012 Land: Polen Stadt: Krakau Universität: Uniwersytet Jagiellonski Unterrichtssprache: Englisch Austauschprogramm: ERASMUS (z.B. ERASMUS) Angaben zur Zufriedenheit während des Aufenthalts: (Zutreffendes bitte ankreuzen) 1 2 3 4 (niedrig) Soziale Integration: Akademische Zufriedenheit: Zufriedenheit insgesamt: ECTS-Gebrauch: JA: x 5 (hoch) x x x NEIN: Vorbereitung Bewerbung / Einschreibung (z.B. Bewerbungsschreiben/-formular, Fristen, zeitlicher Ablauf, Zusammenstellung des Stundenplans (mit/ohne ECTS)) Zunächst habe ich mich Ende 2010 für das Erasmusprogramm beworben. Nachdem ich zugelassen worden war, konnte ich mich an der Uniwersytet Jagiellonski in Krakau bewerben, dazu waren Onlinebewerbung und Sprachnachweis nötig. Bald bekam ich die erste Infomail aus Krakau, in der unter anderem darüber informiert wurde, dass ich mich auch für einen Platz im Studentenwohnheim bewerben konnte. Ich bewarb mich zwar, bekam aber keinen Platz. Es stellte sich heraus, dass es kaum möglich war, die Kurse im Voraus zu wählen, bzw. sie zu belegen. Das geschah alles vor Ort. Zwar wurden die Kurse im Internet veröffentlicht, die Formalitäten waren allerdings in allen Kursen unterschiedlich geregelt. Außerdem war die Internetpräsenz sehr unübersichtlich und meist auf Polnisch. Die Anmeldung vor Ort lief nicht problemlos ab. Manchen Professoren reichte eine Mail, für andere Kurse musste man das Sekretariat der jeweiligen Fakultät aufsuchen, wieder andere verlangten Anwesenheit in der ersten Seminarstunde etc. Glücklicherweise sind Wladislaw Witalisz (English Department) und vor allem Krzysztof Byrski (Koordinator des International Students Office) als Ansprechpartner sehr zuverlässig und (fast) immer erreichbar. Finanzierung (z.B. Auslands-Bafög, Sokrates-Förderung, anderen Stipendien, etc.) Es gibt die Möglichkeit, Auslands-BAföG zu beantragen, das muss aber mindestens ein halbes Jahr vor Beginn des Aufenthalts geschehen. Außerdem wurde mir auch – leider zu spät – das ‚Go East’-Stipendium empfohlen. Die erste Rate der Erasmus-Unterstützung erhielt ich während der ersten vier Wochen meines Aufenthaltes. Dokumente (z.B. Visa, Aufenthaltsgenehmigung, Reisepass, etc.) Offiziell benötigt man eine ’resident permit card’, wenn man mehr als 45 Tage in Polen verbringt. Allerdings haben uns Studenten in Krakau davon abgeraten, da der organisatorische Aufwand zu groß sei. Auch habe ich keinen Studenten kennen gelernt, der solch eine Karte besaß. Abgesehen davon brauchen EU-Bürger lediglich einen gültigen Personalausweis oder Reisepass für die Einreise. Sprachkurs Für Erasmus-Studenten, die zum Wintersemester nach Krakau kommen wird ein kostenloser Intensivsprachkurs Polnisch angeboten. Da ich im Februar ankam, konnte ich von diesem Angebot keinen Gebrauch machen. Außerdem gab es die Möglichkeit, an einem Sprachkurs teilzunehmen, der während des Semesters (3x wöchentlich) angeboten wurde. Um an dem Kurs teilzunehmen, musste man ca. 100 Euro zahlen und einen Test schreiben, um in verschiedenen Niveaus (A1 – D2) unterrichtet zu werden. Für den Kurs kann man 7 ECTS bekommen, allerdings gilt das nicht für Angewandte Lit.- und Kulturwissenschaftler. Während des Aufenthalts Ankunft (z.B. Anreise, Einschreibungsformalitäten; Einwohnermeldeamt) Von Dortmund kann man mit WIZZAIR bis Katowice fliegen, den Bustransfer vom Flughafen bis nach Katowice kann man mitbuchen. Man fliegt knapp anderthalb Stunden. Günstiger ist es, vom Flughafen den Shuttle zum Bahnhof Katowice zu nehmen und von dort mit dem Zug nach Krakau zu fahren. Das dauert zwar länger, ist aber deutlich billiger. Auch bei den Einschreibungsformalitäten ist K. Byrski vom International Students Office der richtige Ansprechpartner. Per Mail und per Post wird man einige Tage vor Ankunft über die Formalitäten informiert. Zunächst benötigt man 2 Passbilder für den Studentenausweis und für das ‚yellow paper’, den Notennachweis. Campus (Ansprechpartner (z.B. International Office, Koordinatoren, etc.), Mensa, Cafeteria, Bibliothek, Computerräume) Für alle ERASMUS-Studenten ist das International Students Office zuständig: International Students Office ERASMUS Programme Straszewskiego 25, First floor, Room 3 31-113 Krakow phone: (+48 12) 663 1546 fax: (+48 12) 663 1545 email: [email protected] Darüber hinaus ist Dr. Witalisz Ansprechpartner für englische Kurse: [email protected] Außerdem gibt es noch das esn-Office der Studentenvereinigung. Hier bekommt man Tips und Erfahrungen aus erster Hand. Sehr nützlich bei Fragen zu alltäglichen Problemen: [email protected] Die Gebäude der Uni sind über die gesamte Stadt verteilt, es gibt also kein zentrales Gebäude. Daher gibt es auch nicht nur eine Mensa, sondern sehr viele Möglichkeiten, preiswert zu essen. Zu empfehlen ist die Cafeteria in der Bibliothek der Jagiellonian University. Neben der Bibliothek der Jagiellonian University gibt es viele andere Bereichsbibliotheken. Bei der Jagiellonian University benötigt man sein ‘yellow paper’ bei der Anmeldung. Vorlesungen (z.B. Prüfungen, ECTS, Studienaufbau, Professoren, erforderliches Sprachniveau etc.) Man kann pro Kurs mindestens zwei ECTS bekommen. Die Vergabe der Punkte unterscheidet sich allerdings von Kurs zu Kurs. Ich habe Kurse belegt, für die ich 5 oder 6 ECTS bekam. Die Kurse der englischen Philologie kann man mit 3 ECTS bestehen. Außerdem gibt es die Möglichkeit, Credits für Anwesenheit zu bekommen, das sind meist zwei ECTS. Mögliche Prüfungsformen sind: Klausuren, mündliche Prüfungen, Hausarbeiten (7-15 Seiten), Präsentationen oder – die häufigste Form – Essays (5-10 Seiten). Das Sprachniveau und der Anspruch an Studierende unterscheidet sich ebenso von Kurs zu Kurs. Viele Professoren haben sich über deutsche Studenten und ihr gutes Sprachniveau sehr gefreut! Insgesamt sind die Professoren sehr nachsichtig. Wohnen (z.B. Wohnmöglichkeiten, Wohnungssuche/-ausstattung, Miete, Kaution, Wohngeld etc.) Zusammen mit seiner Bewerbung an der Universität kann man sich um einen Wohnheimplatz bewerben. Die Plätze sind begrenzt und falls man einen Platz bekommt, teilt man sich meistens ein Zimmer mit einem anderen Studenten. Ich hatte mich zwar beworben, bekam aber kleinen Platz. Es war allerdings kein Problem, eine ERASMUS-Studenten-WG zu finden. Das esn-office hilft hier gerne weiter. Ich habe meine WG über Facebook gefunden (Erasmus Flats Krakow). Mein Zimmer (12qm) war Teil einer 3er-WG in einem renovierten Altbau in Stadtnähe. Ich habe pro Monat 967 zloty, also ca. 240 Euro gezahlt. Darin enthalten waren Strom, Internet, Wohnküche samt Waschmaschine. Unterhaltskosten (z.B. Lebensmittel, Miete, Benzin, Eintrittsgelder, Ermäßigungen, Studentenrabatte, etc.) Lebensmittel, vor allem Gemüse und Obst, sind in Polen deutlich preiswerter. Da ich direkt am Kazimierz-Viertel wohnte, konnte ich zum täglichen Obst-und-Gemüse-Markt gehen. Die Preise von Kleidung und Markenprodukten sowie von Kosmetik unterscheiden sich kaum von denen in Deutschland. Zu vielen kulturellen Events haben Studenten ermäßigten Eintritt. Mit der esn-card, die man im esn office erwerben kann, sind manche Partys und Konzerte ebenfalls ermäßigt oder sogar frei. Öffentliche Verkehrsmittel (z.B. Verkehrsnetz, wichtige Buslinien, Fahrplan, Preise, Ticket-Verkaufsstellen, Fahrradverleih) Die meisten Wege konnte ich zu Fuß zurücklegen, nicht zuletzt wegen meiner guten Wohnlage. Wohnt man etwas außerhalb ist es allerdings ratsam, sich eine Semesterkarte für 185 zloty, also ca.45 Euro zu kaufen. Das Verkehrsnetz innerhalb Krakau ist sehr gut ausgebaut. Für Tagesausflüge oder längere Reisen empfiehlt es sich, auf der Website der polnischen Bahn nachzusehen: www. Pkp.com.pl. Mit dem Studentenausweis der Jagiellonian University – und jeder anderen Universität in Polenbekommt man als Student unter 26 Jahren 51% Rabatt auf Fahrkarten innerhalb Polens. Kontakte (z.B. Tandem-/Mentorenprogramm, ESN-Betreuung, Sportmöglichkeiten, Vereine) Das esn-Team bietet ein Mentorenprogramm an, dafür muss man sich am besten direkt nach Ankunft in Krakau bewerben. Ich hatte mich beworben und meine Mentorin war sehr freundlich, zugewandt und interessiert an mir. Vor allem hat sie mir bei organisatorischen Dingen, wie der Anmeldung in der Jagiellonian Library, geholfen. Auch Tandempartner konnte man leicht über das esn-Büro finden. Diese Möglichkeit habe ich aber nicht ausgeschöpft. Über die esn-Betreuung kann ich nur Gutes berichten. Zu den Sprechzeiten war immer jemand da, die Studenten waren immer freundlich und hilfsbereit; insgesamt bemühten sie sich sehr um uns Erasmus-Leute. Der esn-Emailverteiler informiert über alle Partys, Trips und Angebote während des Semesters. Neben der Facebookgruppe ist das esn-Netzwerk die wichtigste soziale Anlaufstelle der Erasmus-Studenten. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass die Tagestrips und Wochenend-Reisen immer sehr intensiv waren: Kultur und Sightseeing wurden ebenso voll ausgeschöpft wie das Nachtleben. Wunderbar um Kontakte zu knüpfen und natürlich um Polen/Europa kennenzulernen. Sehr zu empfehlen. Nachtleben / Kultur (z.B. Bars, Clubs, Einkaufsmöglichkeiten, Sehenswürdigkeiten, Kino, Ausflüge) In Krakau gibt es unendliche viele Möglichkeiten und Örtlichkeiten, die Nacht zu verbringen. Zahllose einzigartige (!) Clubs und vor allem Bars oder Cafés, in denen man trotz der beschränkten Größe immer noch einen Platz findet. Jede Bar hat ihren ganz eigenen Charme und es dauert nicht lange, bis man mindestens „seine“ vier Orte gefunden hat, denn für jede/n ist etwas dabei. Vor allem in der Florianska, einer Seitenstraße, die vom Hauptmarkt (Rynek) abgeht und dem Viertel Kazimierz finden sich viele Gelegenheiten. Es gibt drei Kinos (von denen ich weiß), die Filme in Originalsprache oder Englisch anbieten. Neben diesen kleineren Kinos lassen sich außerdem zwei große Kinos in Kazimierz finden. Studenten zahlen 14 zloty, auch samstags/sonntags. Ein-Tages-Ausflüge in der näheren Umgebung führen in das Museum nach Auschwitz (am besten vor der Hauptsaison, die im April beginnt), in das Viertel „Nowa Huta“, die Stadt Zakopane nahe dem Tatra-Gebiet sowie in die Salzmine in Wieliczka. Das kulturelle Angebot Krakaus ist enorm. Viele Museen haben einen Tag ohne Eintrittspreise und sind sehr gut ausgestattet. (Ich kann das Galicia Jewish Museum in Kazimierz sehr empfehlen!) Unzählige Kirchen sowie das Wawel-Schloss sind reich bestückt mit Kostbarkeiten der europäischen Geschichte. Die Tuchhallen auf dem Rynek sowie das unterirdische Museum sind nur zwei der kulturellen Reize Krakaus. Sonstiges (z.B. Bank (Kreditkarte, Auslandskonto), Auslandsversicherung, Telefonieren, Internet, evtl. Nebenjob) Bei der polnischen Bank „Bank Zachodni WBK“ kann man kostenlos ein Konto eröffnen. Das war für mich besonders hilfreich, da ich meine Miete überweisen musste und die Umrechnung von einem deutschen Konto manchmal ungenau verlief. Das Konto ist leicht zu eröffnen und ebenso einfach zu kündigen (Die Bank ist wohl schon auf Erasmus-Studenten eingestellt.). Leichter geht es natürlich mit einer Kreditkarte, mit der man kostenlos überall Geld abheben kann. Auch gibt es mehrere Filialen der Deutschen Bank. Ich habe meine Auslandsversicherung problemlos bei meiner Versicherung abschließen können. In den vielen Filialen der ROSSMANN-Drogerie gibt es polnische Simkarten („Heya“, „Play“) zum Aufladen mit sehr günstigen Preisen. Das esn-Team verschenkt in der Orientierungswoche auch Simkarten von „Heya“. Nützliches Sonstige Tipps und Infos (z.B. nützliche Links, Telefonnummern / E-Mail-Adressen, Adressen etc. von Behörden) Folgende Orte sollte man Besuchern (Freunden und Familie) zeigen und natürlich selbst unbedingt kennen lernen: Café Zakatek (Grodzka) U Babci Maliny Café Chocolat Alchemia Galicia Jewish Museum Zur heiligen Kuh (Florianska) Pauza (Florianska): Galerie, Club, Kino Pod Wawelem Warsztat (Kazimierz) Park Jordana