WHISKY MIT WODKA
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WHISKY MIT WODKA
September 2009 | 21. Jhg. www.choices.de Kino.Kultur.Köln. WHISKY MIT WODKA www.whiskymitwodka.senator.de EIN FILM VON ANDREAS DRESEN MIT HENRY HÜBCHEN UND CORINNA HARFOUCH Foto: Lowa M A M „Die erste Adresse für alle Entdecker in Köln!” Kölns Lebensqualität ist ein toller Mix aus Kultur und Natur – mit unzähligen Wanderrevieren in unmittelbarer Nähe – und dem ersten Erlebnishaus für Outdoor, Wandern und Reisen mitten im Zentrum. Nur im Olivandenhof: über 25.000 Ideen für Outdoor und Reise auf 7.000 qm. 25.000 Ausrüstungsideen für Outdoor und Reise auf 7.000 qm. MEINE GLOBETROTTER AUSRÜSTUNG FILIALE IN KÖLN: Olivandenhof, Richmodstraße 10, 50667 Köln Telefon: 0221/277 288-0, [email protected] Montag bis Donnerstag: 10:00 – 20:00 Uhr Freitag und Samstag: 10:00 – 21:00 Uhr Hamburg | Berlin | Dresden | Frankfurt | Bonn | Köln September 2009 I 21. Jahrgang www.choices.de KÖLN-THEMA. 6 Interkulturelles Köln Die FC-Fans singen „Wir sind alle multikulturell“, dabei spricht die Stadtverwaltung bisher nur Deutsch. Dafür gibt es wieder viele Pläne: für ein Integrationskonzept und eine Akademie der Künste der Welt. Übrigens: Im nächsten Mai öffnet das neue „Kulturquartier am Neumarkt“. BÜHNE. 8 Premiere: Gertrude Stein: weiter anfangen. wir fangen an Gespräch mit den Regisseurinnen Heidrun Grote und Katja Butt 9 9. Kölner Theater Nacht / Freies Werkstatt Theater 10 Comedia / Pantheon / Komikzentrum Köln-Bonn Zum 50. Geburtstag des Senftöpfchen Theaters 11 Bürgerhaus Stollwerck / Schauplatz Langenfeld / Atelier Theater 12 Theater am Dom/Studiobühne/Theaterleben Die Finanzmisere trifft die Kölner Kultur 13 Theater am Sachsenring/Arkadas/Senftöpfchen 14 Freihandelszone / Auftritt Drei mörderische Königinnen lassen bitten 15 Theater Tiefrot /Haus der Springmaus /Schauspiel Köln 16 Oper Köln / Theater in NRW Am 29.8. eröffnet in Köln das erste Kinderkulturhaus NRWs 18/19 Theater-Kalender Die aktuellen Termine der Spielzeit 2009/2010 MUSIK. 62 LITERATUR. 20 21 63 ComicKultur / Wortwahl Comic- und Buchvorstellungen im September Literatur in NRW / Literatur-Kalender Stadtbibliotheken stehen noch immer für die besondere Lust am Lesen KINO. 36/51 Africa goes Cologne / Cologne goes Africa – Filmfestival im Filmforum 36/54 Kölner Kino Nächte 38 Gespräch zum Film „Short Cut to Hollywood“ choices sprach mit Regisseur Jan Henrik Stahlberg 39 Cinenova 41 Filmhaus 43 Weisshaus 45 Filmforum 47 Rex am Ring 49 Rückblick choices Jubiläums-Preview #2 Ausgewählte Impressionen von einem heiteren Abend 50 choices Jubiläums-Preview #3 52/53 Metropolis 55 Filmland NRW/ Kino.Köln. choices im Gespräch mit Herrn Dr. Gehrke, GF der Landesanstalt für Medien Nova GmbH 56 Night of the Shorts 57 Foyer Rückblick auf Kölner Kino-Highlights im August 59 choices culture club Premiere „Menachem & Fred“ im Odeon September 2009 | 21. Jhg. 5 Premiere KINO 8 65 66 KUNST. 24 /42 Visions of China im Filmhaus 25 Film-ABC/ Vorspann- der Kinomonat choices gibt einen Ausblick auf das September-Kino 26 choice of choices: „Antichrist“ Kunstvoller Psychothriller von Lars von Trier 27 Kritikerspiegel/ Kino-Kalender choices stellt interessante Reihen, Festivals und Premieren vor 28 /29 OFF Broadway 30 Hintergrund „Whisky mit Wodka“ Über die angenehme Arbeit mit Regisseur Andreas Dresen 31 Odeon 32/34 40 Jahre Japanisches Kulturinstitut 32 ff weitere Filmkritiken 33 Filmpalette 35 Roter Teppich: Interview mit Karoline Herfurth Karoline Herfurth über „Berlin `36“, ihre Faszination für die Schauspielerei und ihr Interesse an der Sozialwissenschaft KÖLN-THEMA Interkulturelles Wahltag ist Zahltag THEMA Köln THEATER 64 Stadtgarten/ Unterhaltungsmusik Bierbauch und Glamour in den Clubs der Stadt Improvisierte Musik Die Kölner Musiknacht am 16.9. verströmt Festivalflair Gloria/Frischzelle/Kantine/Musik-Kalender Eine Auswahl der Konzerthighlights im September Kölner Philharmonie Kompakt Disk CD-Neuerscheinungen versprechen mitreißende Folklore 66 67 68 Kunst in NRW Meisterwerke ausgestellt in Essen und Bottrop Max Ernst Museum Brühl Museum Ludwig /Kunst-Kalender Eine Auswahl der NRW-Ausstellungen im September SERVICE. 4 69 76 79 20 Jahre choices / Intro Ein Ausblick auf die Themen der Septemberausgabe Verlagssonderseiten „choices bildet“ Auswahl/ Impressum Die choices-Tipps der Köln-Bonner Kulturzene im September Magenbitter Hilfe für die Wetterfee – der erste Kölner Wetterindex choice of choices MUSIK Improvisierte Musik AUSWAHL 3 26 63 Tipp des Monats 60 79 20 Jahre choices 20 JAHRE CHOICES, TEIL 4 Intro 1989, 1998 und 2009 Zum Jubiläum erreichten uns weitere Glückwünsche. Sie sind uns Ansporn, auf dem bisherigen Weg weiterzumachen: „Kultur braucht Öffentlichkeit, und choices sorgt dafür seit 20 Jahren, auch unsere Programme und Festivals bekannt zu machen. Wir gratulieren!!“ Christa Aretz: FilmInitiativ e.V. (mit F. von Boortz, M. Kranen, A. Mark-Zobel, K. Rössel, B. Sankanu, I. Schoor, U. Valentin) „Dank choices wird doch so mancher Abend noch zum Erfolg, ein gern gelesener Gast in unserem Hause. Wir freuen uns auf die kommende Spielzeit und danken Euch für Eure Unterstützung, HAPPY BIRTHDAY und macht weiter so ...“ Sasa Thyssen: Marketingleitung Theater Tiefrot Jetzt trägt choices also schon seit 20 Jahren dazu bei, das Kölner Publikum über die aktuellsten Filme zu informieren. Herzlichen Glückwunsch! Ich freue mich deshalb auch schon auf die nächsten 20 Jahre mit Euch. Peter Kurth: OB-Kandidat Köln (CDU) „Wege entstehen dadurch, dass man sie geht, Tag für Tag. Wir gratulieren Euch!“ Joe Knipp: Intendant Theater am Sachsenring „choices ist der ultimative Wegweiser in der Kölner Kino- und Kulturlandschaft. Wir sind glücklich darüber, dass choices unserem Publikum den Weg ins Kino ebnet und freuen uns auf die nächsten gemeinsamen 20 Jahre.“ Verena A. Oefler, Andreas Niemand: GF Filmlichter GmbH Weitere Wünsche aus dem Ticker: Elfriede Schmitt (Kulturunternehmerin und Medienjournalistin): „Köln ohne choices, das wäre wie der sprichwörtliche Fisch ohne Fahrrad oder wie das Neue deutsche Kino ohne das Kinofest Lünen, das in diesem Jahr auch 20 Jahre alt wird. Beide sind unverzichtbare Stimmen in Köln und in NRW als Kulturwirtschaftsplayer. Ich wünsche mir, dass der digitale Shift uns zu neuen und interessanten medialen Ausdrucksformen führt und bin gespannt auf einen Austausch darüber, spätestens in zehn Jahren bei 30 Jahre choices und 30 Jahre Kinofest Lünen“ ++ David Frahsek (GF Ida – Frisch frei Haus): „choices – mal sehn was läuft ... Herzlichen Glückwunsch!“ Wir hoffen, die Gratulanten verzeihen uns die teilweise erfolgten Kürzungen. Die vollständigen guten Wünsche lesen Sie auf www.choices.de/20Jahre. Wir bedanken uns und nehmen gerne weitere Anregungen entgegen. das choices-Team GRENZENLOS Frisch aus dem PC geschlüpft, Foto: Francis Lauenau Mit allen Mitteln versuchten die Macher der gamescom, die Grenze zwischen Cyberspace und Realspace zu verwischen. Mannshohe Lego-Püppchen ließen sich mit geneigten Messebesuchern ablichten. Weihnachtsengel und Nikoläuse balancierten in überdimensionalen Schneekugeln auf künstlichen Snowboards. Die Beatles spielten auf einer Riesenleinwand einen ihrer Hits, während sich davor vier Freiwillige mit Plastikinstrumenten nach Kräften blamierten. Nur an einem Stand auf der Computerspiele-Messe und nur für einen kurzen Moment gelang die Verschmelzung von Fiktion und Wirklichkeit nicht. Ein Soldat der Bundeswehr in Uniform besuchte die aufwändige Präsentation eines Kriegspiels. Zwischen Schutthaufen und Tarnnetzen waren Bildschirme drapiert, die täuschend echte Kampfszenen zeigten. Hubschrauber wurden abgeschossen, Maskierte niedergemäht, Raketenwerfer in Stellung gebracht. Doch der Soldat wollte nicht spielen. Er sah unendlich traurig aus. Wer hätte das gedacht. Es gibt wieder Kriegsheimkehrer in diesem Land. Aber nicht nur zwischen analoger und digitaler Welt werden Grenzen verwischt. Wer ist hier noch In- und wer Ausländer? Die Inländer sind Ausländer – fast überall. Und die Ausländer werden mit Pass und Spaß immer dollere Inländer. Nur „Pro Köln“ möchte noch eine klare Trennung. Ausländer gehören hier nicht hin. Wollte man diese Forderung konsequent umsetzen, man müsste die Gründung der Stadt vor 2.000 Jahren rückgängig machen. Das CHOICES-THEMA im September heißt folglich INTERKULTURELLES KÖLN. In seiner MAGENBITTER-Kolumne macht Wolfgang Hippe auf Jörg Kachelmann und schreibt vom Wetter. Thomas Hirsch möchte die Kölner dazu animieren, ihre Stadt zu verlassen. Eine Villa in Essen und ein Quadrat in Bottrop sind seine Empfehlungen in der Rubrik KUNST IN NRW. Im Kino gibt es Kino zu sehen. Soll heißen, dass sich das Genre mit sich selbst beschäftigt in Andreas Dresens neuestem Werk WHISKY MIT WODKA. Ein erfolgreicher, feuchtfröhlicher Schauspieler muss über einen ganzen Film gedoubelt werden. Wenn Leber, Nerven oder sonst ein Organ des Filmstars versagen, soll so zumindest die Produktion nicht gefährdet werden. Das Drama ist vorprogrammiert. Noch viel dramatischer ist die schockierende Geschichte ANTICHRIST, der FILM DES MONATS. Lars von Trier erzählt von Eltern, die an dem Tod ihres kleinen Sohns verzweifeln. Der Drehort Bergisches Land wird zur Albtraumkulisse. Der deutsch-dänische Thriller DER STURM wiederum handelt von einem Kriegsverbrecherprozess in Den Haag. Und passend zur gerade zu Ende gegangenen Leichtathletik-WM kommt BERLIN `36 in die Kinos. Um zu verhindern, dass eine deutsche Jüdin olympisches Gold holt, ließen die Nazis einen verkleideten Mann gegen sie antreten. Hintergründe zum Film gibt es dazu im ROTER TEPPICH-Interview mit der Hauptdarstellerin KAROLINE HERFURTH. Zur Preview lädt choices herzlich ein. Einen grenzenlos glücklichen September wünscht LUTZ DEBUS 4 Wir sind alle interkulturell Vor der Eröffnung: Christo bei Rautenstrauch Joest JEDER JECK ES ANDERS KÖLN PLANT DEN INTERKULTURELLEN AUFBRUCH – EIN INTEGRATIONSKONZEPT, EINE AKADEMIE DER KÜNSTE DER WELT, EIN MUSEUM ZUR VIELFALT DER KULTUREN DER WELT Wenn deutsche Großstädte auf ihren Websites ihre anderswo (noch) nicht hören. Die gültige Politik Weltoffenheit vorstellen wollen, tun sie das meist gibt Alfred Dregger vor, ein hessischer CDU-Rechtsmehrsprachig. Frankfurt.de zum Beispiel präsentiert außen. Er bezweifelt die „Integrationswilligkeit“ der sich in 11 Sprachen, auf duesseldorf.de spricht man Ausländer an und für sich, pocht auf die „deutsche Kultur“ und verlangt neben Englisch auch die bedingungslose Russisch, Japanisch CHOICES-THEMA IM SEPTEMBER: Assimilation der hier und Chinesisch. Die INTERKULTURELLES KÖLN heimisch gewordenen Website der Stadt Köln Die FC-Fans singen „Wir sind alle multikulturell“, daFremden. beschränkt sich dagebei spricht die Stadtverwaltung bisher nur Deutsch. Dafür gibt es wieder viele Pläne: für ein Integratigen auf die Amtsspraonskonzept und eine Akademie der Künste der Welt. Fast 30 Jahre später che Deutsch. TatsächÜbrigens: Im nächsten Mai öffnet das neue „Kulturanalysiert das Hamlich werden in Köln quartier am Neumarkt“. burgische Weltwirtüber 120 verschiedene schaftsinstitut (HWWI) Sprachen gesprochen. Die Mehrzahl der KölnerInnen sind Zugezogene. die Wirtschaftskraft deutscher Städte. Das ErgebOb mit oder ohne Migrationshintergrund: Die einen nis: „In kulturell vielfältigen Regionen produziert mögen Kölsch, die anderen nicht. Man ist bürger- ein Arbeitnehmer, gemessen in Euro, im Durchlich, kosmopolitisch oder hedonistisch und subkul- schnitt mehr als in Regionen, in denen die Beturell orientiert. Nur ein kleiner Teil davon ist reli- schäftigungsstruktur vergleichsweise wenig von giös verwurzelt. Und doch fiel dem offiziellen Köln Zuwanderern aus unterschiedlichen Herkunftslänunter dem scheidenden OB Fritz Schramma (CDU) dern geprägt ist.“ Die Autoren loben ausdrücklich beim Thema „Integration und Migration“ vor allem Frankfurt, Stuttgart und München für ihre Integraein „interreligiöser Dialog“ ein. So hinkt Köln wieder tionspolitik. Köln liegt in Sachen „Diversitätsindex“ zwar über dem Bundesdurchschnitt, kann aber mit einmal den Trends der Stadtgesellschaft hinterher. den süddeutschen Metropolen nicht Schritt halten. Als besonders ärgerlich wird vermerkt: die angebZEITZEICHEN: VOR 30 JAHREN lich weltoffene und tolerante Metropole am Rhein Man schreibt das Jahr 1979: Heinz Kühn (SPD), in verfügt „als einzige der untersuchten Städte bisher Köln geborener und lebender NRW-Ministerprä- über kein kohärentes Integrationskonzept“. sident a.D. und nunmehr erster Ausländerbeauftragter der Bonner Bundesregierung, sorgt sich Das soll sich jetzt ändern. Noch im Herbst will der um den Stand der „Integration der ausländischen Stadtrat ein entsprechendes Papier verabschieden. Arbeitnehmer und ihrer Familien in der Bundesre- Mit dem „Kulturentwicklungsplan“ sollen in der Kulpublik Deutschland“. Im September präsentiert er turpolitik die Kategorien „Herkunftsland“ und „Inteein mittlerweile legendäres „Memorandum“, das gration“ aufgelöst werden. Im Gespräch ist die Grünmit zentralen Vorurteilen abrechnet. Deutschland dung einer „Akademie der Künste der Welt“, und im – so Kühn – ist ein Einwanderungsland, die von der Mai 2010 wird das Rautenstrauch-Joest-Museum Politik propagierte „Integration auf Zeit“ eine Illu- endlich sein neues Haus am Neumarkt eröffnen. sion. Das „Optionsrecht Einbürgerung“ müsse ernst genommen, die politischen Beteiligungsrechte für INTEGRATION ODER VIELFALT Migranten etwa durch ein kommunales Wahlrecht gestärkt werden. Das mag man in Köln/Bonn und Bei der neuen integrationspolitischen Debatte fal- 5 len einige Ladenhüter auf. Der Größte davon ist der Begriff „Integration“ selbst. Gewöhnlich stehen bei ihm Defizite der Migranten im Mittelpunkt, nicht ihre Potenziale, moniert etwa der Kölner Psychologe Mark Terkessidis. Für zukunftsfähig hält er nur das Konzept Vielfalt – es akzeptiert die unterschiedlichen Kulturen und Milieus in der Gesellschaft und fördert den interkulturellen Dialog. Terkessidis: „Im Zentrum stehen nicht bestimmte Gruppen, sondern das Individuum.“ Das zur Verabschiedung anstehende „Kölner Integrationskonzept“ ist davon noch ein Stück entfernt. Es soll ein „zuwanderungsfreundliches Klima“ schaffen und die „Offenheit der Aufnahmegesellschaft und die Integrationsbereitschaft der MigrantInnen“ fördern – so als gelte es, die jetzt schon mehr als 300.000 KölnerInnen mit Migrationshintergrund aus einer Parallelwelt zu holen. Die Kulturpolitik scheint offener zu sein. Nach Empfehlung des Rates soll sich eine „Akademie der Künste der Welt“ um das interkulturelle Miteinander von Kunst, Kultur und Kindern „als selbstständiger Ort des Dialogs“ kümmern und dabei in die nicht so aufgeschlossenen städtischen Institute hinein wirken. Interessant wird sein, wie sich das neue Rautenstrauch Joest Museum positioniert. Kultur und Gesellschaft bilden aus ethnologischer Sicht längst keine Einheit mehr, moderne „Völkerkunde“-Museen sind der kulturellen Vielfalt verpflichtet und nicht selten Teil des interkulturellen Dialogs. Das Hamburger Völkerkundemuseum etwa will „allen Kulturen Respekt verschaffen“, französische Museen haben den „Migranten“ als europäische Leitfigur erkoren. Schon im alten Kölner Haus am Ubierring wurden in großen Ausstellungen weltweite Themen wie „Die Braut“, „Männerbünde“ oder „Rausch und Realität“ vergleichend präsentiert. Auf den neuen Kölner Blick darf man gespannt sein. TEXTE/INTERVIEWS/FOTOS: PETER HANEMANN / WOLFGANG HIPPE Wir sind alle interkulturell PERSPEKTIVEN ENTWICKELN OSSI HELLING ÜBER MIGRANTEN, MAINSTREAM UND KULTURELLE TEILHABE choices: Herr Helling, im Entwurf des neuen Integrationskonzeptes der Stadt Köln heißt es, Integration sei „in Köln nicht in erwartetem und gewünschtem Maß gelungen“. Warum? Ossi Helling: Erst mit dem neuen Staatsbürgerschaftsrecht von Rot-Grün wurde in Deutschland Mainstream, dass wir ein Einwanderungsland sind. Vorher sind auch in Köln Einwanderer stets als Belastung empfunden worden. Es war z.B. nicht selbstverständlich, Migrantenjugendliche schulisch besonders zu fördern. Der Anteil ausländischer Jugendlicher in den Ausbildungsberufen der Stadtverwaltung lag seinerzeit bei 6 Prozent. Inzwischen ist er auf über 20% gestiegen. Angemessen wäre ein Anteil von 40-50%. Was heißt angemessen? Die über 300.000 Menschen mit Migrationshintergrund sind eine enorme Stärke für Köln, weil sie in der Regel bereits über Erfahrungen mit zwei Kulturen verfügen. Diese Bikulturalität, die im Übrigen in der 2000jährigen Geschichte Kölns schon mehrfach außerordentlich produktiv war, braucht Köln, um sich in der globalisierten Städtekonkurrenz zu behaupten. Es ist ein Skandal, dass hier geborene Kölner Jugendliche, deren Eltern vor 40 Jahren aus der Türkei eingewandert sind, noch immer befragt werden, wie oft sie in „ihrer Heimat, der Türkei“ Urlaub machen. Im Kulturentwicklungsplan der Stadt Köln ist jetzt zu lesen, politisches Ziel sei, die Kategorien „Herkunftsland“ und „Integration“ aufzulösen. Da zeigt sich ein gewisser Lernprozess der Kulturverwaltung: Noch vor einigen Monaten wurde im „Förderkonzept interkultureller Kunstprojekte“ sehr konservativ davon gesprochen, seitens der Migranten seien „Sprachkenntnisse und Anerkennung der Werte und Normen der Aufnahmegesellschaft“ notwendig. So als seien Werte und Normen etwas Statisches, über die schon immer die Mehrheitsgesellschaft allein befindet. Im jüngsten Ratsbeschluss zur „Akademie der Künste“ wird dagegen auf der Höhe der Zeit formuliert. Dabei wird das politische Ziel deutlich: nicht die Integration in bestehende Ordnungen, sondern die permanente Neudefinition und Überprüfung von Werten und Normen. Menschen, die in mehr als einem kulturellen Kontext zu Hause sind, haben es dabei wahrscheinlich leichter. der „Akademie der Künste der Welt“ zu tun? Die Akademie kann dazu beitragen, alle kulturellen Institutionen in Köln umzukrempeln und interkulturell zu öffnen. Ensembles, Akteure und ProgrammAngebote müssen kritische und neue Blicke auf die kulturelle Vielfalt in Köln ermöglichen, sie ausrichten auf breitere Schichten der Kölner Bevölkerung. Das hat dann auch viel mit Gesellschaftspolitik und erfolgreicher Integration zu tun. Ist kulturelle Teilhabe für Deutsche wichtiger als für Menschen mit Migrationshintergrund? Abgesehen davon, dass viele Menschen mit Migrationshintergrund einen deutschen Pass haben, glaube ich inzwischen, dass kulturelle Teilhabe viel mehr mit „Bildung“ und einem existenzsichernden Einkommen zu tun hat. Bildungs- wie Kulturferne und Hartz IV entsprechen sich oft genug. ZUR PERSON Ossi Helling (B’90/Die Grünen) ist Mitglied des Kölner Stadtrates, Erster stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Soziales und Senioren und Mitglied im Integrationsrat. Daneben u.a. Mitglied im Aufsichtsrat GAG Immobilien AG und Vertreter der Stadt Köln im Polizeirat beim Polizeipräsidium Köln. Foto: privat Was hat die Integrationskonferenz der Stadt mit INTERKULTUR STATT INTEGRATION MARK TERKESSIDIS ÜBER DIE AKADEMIE DER KÜNSTE DER WELT, DAS KONSERVATIVE KÖLNER PUBLIKUM UND QUALITÄTSKRITERIEN FÜR DIE KOMMUNALE KULTURPOLITIK choices: Herr Terkessidis, die FC-Fans singen „Wir sind alle multikulturell“. Sind das auch Kölns Kulturinstitute? Mark Terkessidis: Leider nein. Personen mit Migrationshintergrund sind im Kulturbereich erstaunlich abwesend. Dabei machen sie etwa ein Drittel der Bevölkerung aus, Tendenz steigend. Es ist schlicht undemokratisch, wenn Kultursubventionen nur Leuten zugute kommen, die bereits als „Bildungsbürger“ auf die Welt gekommen sind. Die Kulturinstitute brauchen eine interkulturelle Öffnung. Die „Akademie der Künste der Welt“ soll jetzt die interkulturelle Plattform für fast alles und jedes werden. Wird die Akademie nicht mit zu vielen Aufgaben überfrachtet? Der Geburtsfehler der Akademie ist: Der Ratsbeschluss verlangt von ihr alles. Das ist gar nicht zu leisten, aber durchaus typisch für die heutige Zeit – vor allem, wenn es um Migration geht. Kultur soll möglichst nichts kosten, im Ehrenamt geleistet werden und dann noch quasi sozialtechnologische Aufgaben übernehmen. Zudem ist die Akademie eine Art Sonderagentur. Das birgt immer die Gefahr in sich, dass die anderen Institute glauben, entsprechende Öffnungsprozesse einfach delegieren zu können. Nach dem Motto: Die Akademie wird’s schon richten. Tatsächlich gibt es bislang keinen Auftrag an die kommunale Kultur, sich interkulturell zu öffnen. Für mich war auch interessant, dass Kulturdezernent Georg Quander sich kaum um die Akademie gekümmert hat. Irgendwann hat er dem Initiativkreis genau einen Termin zu einer bestimmten Uhrzeit bei sich im Büro „angeboten“. Da musste ich wirklich lachen. So kann man im Jahr 2009 keine sinnvolle Kulturpolitik betreiben. Gibt es Qualitätskriterien für die kommunale Kulturpolitik? Sicher gibt es die. Man darf die Öffnung zur Interkultur nicht als pädagogisches Schwarzbrot sehen, sondern als Herausforderung an die Kreativität. Die Stadt München z.B. hat die Richtlinien der Kulturförderung so geändert, dass Interkultur berücksichtigt wird. Grenzüberschreitung, Stärkung der kulturellen Vielfalt und Auseinandersetzung sind grundsätzliche Kriterien, die in Zeiten der Globalisierung eine Rolle spielen müssen. Harmonie ist nicht innovativ. Die Initiatoren der „Akademie“ beklagen, dass in der Vergangenheit viele wichtige Diskussionen an Köln vorbeigegangen sind. Das habe ich nicht geschrieben. Aber im Vergleich zu den frühen 1990er Jahren ist die heutige Kultur in Köln provinzieller geworden. Damals gab es etwa über die Kunstszene einen permanenten internationalen Austausch. Diese Szene ist abgewandert. Zudem gibt es in Köln ein sehr konservatives Publikum, das auf der Erfüllung sehr traditioneller Formen von Hochkultur beharrt. Gibt es für diese Provinzialisierung eine Erklärung? Ein großer Teil der interessanteren Kulturproduktion hat in Köln lange Zeit ohne viele Berührungs- 6 punkte neben den kommunalen Kulturinstituten und -kanälen existiert, etwa in Kunst und Musik. Als der Exodus nach Berlin begann, reagierte die städtische Seite nicht rechtzeitig, anstatt strategisch einzuspringen. Im Falle von c/o pop zeigt sich aktuell, was man dabei erreichen kann. Man muss aber insgesamt deutlich konzeptioneller vorgehen. Ist die Forderung nach „Integration“ angesichts der kulturellen Vielfalt in der Gesellschaft überhaupt auf der Höhe der Zeit? Mir gefällt der Begriff Integration nicht, weil er in Deutschland fast immer normativ aufgeladen ist. Die „Defizite“ der anderen sollen in einem Sonderbereich durch kompensatorische Maßnahmen beseitig werden, das hat schon vor 30 Jahren nicht geklappt. Den Begriff Interkultur finde ich besser. Die Kinder unter 6 in den großen deutschen Städten haben mehrheitlich einen Migrationshintergrund – Interkultur geht alle an. Es braucht eine Politik, die sich auf unterschiedliche Voraussetzungen einstellt, und die dafür sorgt, dass die Individuen ihr Potential ausschöpfen können – egal, welchen Hintergrund sie haben. ZUR PERSON Mark Terkessidis ist Diplom-Psychologe und Diplom-Pädagoge. Er ist Mitglied des Initiativkreises der geplanten Kölner „Akademie der Künste der Welt“ und arbeitet als Journalist und freier Autor, u.a. für den WDR. Im November erscheint sein neues Buch „Interkultur“ in der „edition suhrkamp“. Foto: privat Wir sind alle interkulturell Das Foyer des Rautenstrauch Joest Museums heute AUF IN DEN MAI KLAUS SCHNEIDER ÜBER ERSTE PROGRAMMPLÄNE FÜR DAS NEUE RAUTENSTRAUCH JOEST MUSEUM, DAS HUMBOLDT-FORUM BERLIN UND KOOPERATIONEN VOR ORT choices: Herr Schneider, wie es heißt, wird in Berlin eben das „bedeutendste kulturpolitische Projekt in Deutschland seit Beginn des 21. Jahrhunderts“ in Angriff genommen: der Umzug des Ethnologischen Museums Dahlem ins Humboldt-Forum. Prof. Dr. Klaus Schneider: Das Humboldt-Forum ist ein herausragendes Projekt mit einem größeren finanziellen Rahmen als unseres, auch die Nutzung des wiederaufgebauten Stadtschlosses ist spektakulär. Unser „Kulturquartier am Neumarkt“ ist allerdings auch einzigartig. Es ist aktuell das herausragende Kulturprojekt in Westdeutschland. Hinter der „Agora“ des Humboldt-Forums verbirgt sich zudem ein konzeptionelles Programmangebot, das wir bereits seit vielen Jahren im alten Haus am Ubierring umgesetzt haben. Sehr erfolgreich waren übrigens die Ausstellungen zeitgenössischer Kunst aus Afrika, Asien usw. Schade, dass man das in Köln nicht entsprechend kommuniziert. Wo werden denn im neuen Haus Ihre Veranstaltungen stattfinden? Ein zentraler Ort ist der von uns für diese Zwecke konzipierte große Saal, den die VHS betreibt und den wir mitnutzen werden. Dann ist da unser Foyer mit dem imposanten Reisspeicher, einem Objekt, das in den Museen der Welt einmalig ist. Zum dritten können wir die Flächen bespielen, die auch für Sonderausstellungen zur Verfügung stehen. Dort haben bis zu 1.500 Personen Platz. Sie werden nicht nur Vorträge anbieten … Nein. Ich habe mich seit vielen Jahren um einen eigenen Veranstaltungsmanager bemüht, mit dem Umzug ist uns das endlich gelungen – ein sehr wichtiges Standbein für unser Konzept. Haben Sie schon konkrete Pläne? Für 2010 und 2011 stehen mittlerweile drei größere Projekte. Im Oktober 2010 wird es ein langes Wochenende zur Städtepartnerschaft Köln-Istanbul mit Film, Musik, Theater und vielem mehr geben. Zu unseren Partnern soll u.a. die DeutschTürkische Handelskammer gehören. Dann planen wir ein großes regelmäßiges ethnographisches Filmfestival. Das Konzept dafür ist fertig ... Kooperieren Sie hier? Etwa mit dem Afrika Filmfestival von Filminitiativ? Dieses Festival ist herausragend. Für uns ist wichtig, miteinander und nicht gegeneinander zu arbeiten, deshalb wollen wir die Termine koordinieren. Schließlich veranstalten wir eine interkulturelle Tanzreihe mit Tänzern aus allen Regionen der Welt. Die Förderung durch das Land steht schon. Wie gestalten Sie Ihre Räume für die einzelnen Events? Im Foyer werden z.B. als eine Möglichkeit Tribünen für die Besucher aufgebaut, die Mitte wird bespielt, ein bisschen wie ein Catwalk. Dabei können die Tänzer auch Teile des ersten Stocks nutzen und damit auf zwei Ebenen agieren. Wird es auch wieder einen Pfingstmarkt geben? Viele Kölner vermissen dieses Fest schmerzlich, das wir regelmäßig organisiert haben. Wegen unserer fehlenden Planungssicherheit konnten wir bisher nicht terminieren. Aber ich denke, 2011 wird es den Pfingstmarkt wieder geben. Noch einmal zur Kooperation. Wie steht es mit der „Akademie der Künste der Welt“? Wir waren schon in den Diskussionsprozess einbezogen, als es noch um ein „Haus der Kulturen der Welt“ ging. Ich habe auch lange mit Herrn Kermani gesprochen. Dabei war von Anfang klar, dass unser Haus auf keinen Fall ein Annex eines „Hauses der Kulturen“ wird. Die Gespräche haben aber auch deutlich gemacht, dass es zwischen uns viele positive Synergien geben kann. Deshalb 7 fand ich die Idee gut, in Richtung „Akademie der Künste“ zu gehen. Und die praktische Zusammenarbeit? Wenn Kapazitäten und Planungen es zulassen, ist die Akademie ein gern gesehener Gast. Wir können ihr einen wunderschönen Ausstellungsort bieten. Rechtzeitig zum Umzug ist Ihr Museum wegen angeblich zu niedrig kalkulierter Umzugskosten noch einmal negativ in die Schlagzeilen geraten. Das Museum hat diese Kosten bereits vor vier Jahren mit rund 2 Millionen Euro angegeben und nie eine andere Summe genannt. Aus logistischen und organisatorischen Gründen zieht sich der Umzug aber über mehrere Jahre hin, deshalb fallen im Haushalt für die einzelnen Jahre entsprechende Teilbeträge an. Der Vorgang hat mich sehr geärgert, da so in der Öffentlichkeit das Bild von schlechter oder schlampiger Arbeit des Museums entsteht. Nach diesen Querelen: Wann werden Sie Ihr Haus eröffnen? An einem schönen Tag im Mai 2010. ZUR PERSON Prof. Dr. Klaus Schneider ist seit 2000 Direktor des Rautenstrauch Joest Museums (RJM) und seit 2005 Honorarprofessor an der Kölner Universität. Das RJM ist das einzige ethnologische Museum in NRW und mit Schnütgen Museum, VHS und Stadtbibliothek Teil des neuen „Kulturquartier am Neumarkt“. Foto: privat Theater-Premiere Plakat zu Gertrude Steins „weiter anfangen. wir fangen an“, Foto: Katja Butt BOJEN DER IDENTITÄT MIT „WEITER ANFANGEN. WIR FANGEN AN“ BESCHÄFTIGEN SICH HEIDRUN GROTE UND KATJA BUTT MIT TEXTEN VON GERTRUDE STEIN choices: Frau Grote, Frau Butt, was fasziniert Wer bin ich? Was mache ich hier? Was ist meine Sie an Gertrude Stein? Geschichte? Dann gibt es die Begegnung mit einem Heidrun Grote: Die Idee, ein Projekt zu Gertrude Gegenüber, die Konflikte. Und wenn wir Glück haStein zu machen, ist schon relativ alt, und ich ben, ergibt das Ganze ein schönes Wir-Happy End. habe das schon vor ein paar Jahren bei c.t.201 eingebracht. Ich kannte ein paar Sätze von ihr, Was ist das Besondere am Gertrude Steins kannte sie als Figur, als Mäzenin und als Frau, die Umgang mit Sprache und Identität? mit einer Frau zusammengelebt hat. KB: Das Besondere an Gertrude Stein ist der FreiKatja Butt: Vor eineinhalb Jahren hat Heidrun raum, den sie ihren Figuren gewährt, den sie mir mich gefragt, ob ich nicht mitmachen will, und als Leserin gibt. Es sind die Freiräume des Assoich habe sofort zugesagt. Ich bin Bildende Künst- ziierens, des Rhythmus, der Abschweifung. Ihre lerin und würde den Ursprung für meine Arbeit in Texte entstanden zur Zeit des Kubismus, der ein der Minimal Art verorten. Da spielt die Literatur anderes Modell von Zeit abzubilden versuchte. Samuel Becketts eine große Rolle, und über Be- Zeit nicht als etwas verstanden, das nacheinander ckett bin ich immer wieder auf Texte von Gertru- stattfindet. Ich kann meine Wahrnehmung, die in de Stein gestoßen, die für mich DAS BESONDERE IST DER FREIRAUM, der Zeit stattfindet, auch in nur eine starke bildhauerische einem Bild zusammenbringen. DEN SIE IHREN LESERN GIBT“ Qualität besitzen. Außerdem Das tut Gertrude Stein in ihrer interessiert mich ihre Eigenwilligkeit. Oder ihre Sprache auch. Sie denkt nicht linear. Das hat mit klaren Kategorien, mit denen sie Kunstwerke be- Momenten des Retardierenden, die nicht nur Wiewertet hat. Sie saß auf ihrem Thron und hat dann derholung sind, mit dem Rhythmus und vor allem den Daumen nach oben und nach unten gehal- einer Gleichzeitigkeit an Informationen zu tun. ten. Das finde ich großartig. Wer traut sich das heute noch? HG: Die Romane und die Stücke von Gertrude Stein beschreiben ja kaum eine Handlung, sonGertrude Stein hat Romane, Kinderbücher, dern eher Zustände. Es herrscht Stillstand, und Stücke, Lyrik und Kinderbücher verfasst. Auf gleichzeitig passiert sehr viel. Denn der Rhythwelche Texte stützt sich der Abend? mus, der den Texten zugrunde liegt, spielt eine HG: Wir haben lange gelesen und dann erst einmal große Rolle. In einem Fragment kommt immer eine Auswahl aus den Romanen, aus Stücken und wieder das Wort „existent“ vor, „vollkommen Gedichten zusammengestellt. Im Gespräch mit existent“, dann folgt „sie sind am Leben“ und „die zwei Dramaturginnen ergab sich dann ein Konvo- Freude am Leben“ – der Text besitzt eine Melodie lut von Texten, die sich mit Themen wie Identität, und Worte, die herausfallen. Daraus ergibt sich Ruhm und der Sprache beschäftigen. Letztlich dann ein Sinn, den ich begreife. Das funktioniert geht es nicht um eine Biographie von Gertrude aber nur, wenn ich es laut spreche und immer Stein, sondern um ihr Werk. Wir haben dann in wieder höre und nicht nach einem Satz aufgebe, der ersten Woche zwei Schauspielerinnen und ei- weil ich denke, es wiederholt sich. Die Bedeutung nen Schauspieler damit konfrontiert, gemeinsam enthüllt sich Schicht für Schicht. für jeden Text eine theatrale Situation geschaffen Liegt darin auch eine Parallele zu Gertrude und so einen dramaturgischen Bogen gefunden. KB: Es sind Text-Fragmente, die die ganz unter- Steins Biographie, die als geborene Amerikaschiedlichen Facetten des Werkes von Gertrude nerin mit Deutsch und Französisch als MutterStein zeigen. Als Spielmaterial haben die Schau- sprachen aufwächst? spieler außerdem noch gebaute Kuben und Pa- HG: Es geht auch um die Sprache und den Umpier. Es war mir wichtig, dieses bildhauerische gang damit. Englisch ist ja nicht ihre MutterspraElement dazu zu bringen. Das Papier als Material, che, und man hat ihr vorgeworfen, dass sie so mit dem man Requisiten herstellen kann, in dem geschrieben hat, weil sie es nicht besser konnte. sich aber auch die Angst der Autoren vor dem Natürlich stimmt das nicht. Nichts, dem Anfang widerspiegelt. KB: Gertrude Stein ist jüdisch, sie ist lesbisch, sie ist Schriftstellerin mit einem nach außen sehr starken Selbstbewusstsein, das sich natürlich auch Worin besteht dieser dramaturgische Bogen? KB: Ich-Du-Wir, das ist der Bogen. Also die Fragen: erst entwickeln musste. Es geht allerdings nicht 8 um Heimatlosigkeit, nicht um das Sich-Auflösen in der anderen Sprache. Es geht mehr um die Differenz und die Frage, was Identität ausmacht. Ist es die Sprache? Ja, aber nicht nur. Je nach Lebensphase kann das auch das Thema Ruhm sein oder die sexuelle Ausrichtung. Es sind Ankerpunkte oder Bojen, denen man begegnet, an denen man sich festhält und feststellt, dass das ein Teil von einem selbst ist, und dann schwimmt man weiter. Was ist das für ein Raum, in dem sich die Figuren begegnen? KB: Das ist eine seltsame Spielwiese. Die Figuren geraten auf eine Bühne, die ausgekleidet ist mit weißem Papier; auf der Kuben in unterschiedlicher Größe stehen, mit denen man Hierarchien bauen kann, die einem Asyl gewähren, hinter denen man sich verstecken kann, die Bauklotz sind –, die also alle möglichen Funktionen einnehmen können. Die Figuren kommen mit kleinen Köfferchen samt ihren Biographien und erfahren das Ich, das Du und hoffentlich als Happy End das harmonische Wir. INTERVIEW: HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN „Gertrude Stein: weiter anfangen. wir fangen an“ nach Texten von Gertrude Stein I Regie: Heidrun Grote und Katja Butt I Studiobühne I 15.(Premiere)/16.-18.9., 20 Uhr I 0221 470 45 13 I www. studiobuehne-koeln.de ZUR PERSON Heidrun Grote hat an der Deutschen Sporthochschule studiert und danach eine Schauspielausbildung absolviert. Seit 1993 hat sie als Darstellerin mit fast allen wichtigen freien Gruppen und Theatern in Köln zusammengearbeitet. Sie ist Mitglied des Ensemble c.t.201 und war zuletzt in Kleists „Penthesilea“ und „La première fois/Das erste Mal“ von Théâtre en flammes/futur 3 zu sehen. Foto: Geoffrey Lawrence Katja Butt hat an der Kunstakademie Münster studiert und arbeitet als freischaffende Künstlerin. Zuletzt waren ihre Arbeiten in Berlin, Köln und Speyer zu sehen. Seit 2005 unterrichtet sie an der Rheinischen Fachhochschule Köln. Foto: Martin Schneider Die Kölner Theaterkonferenz lädt ein 9 KÖLNER THEATER NACHT 2.OKT 2009 FREIES WERKSTATT THEATER 20 – 04.h Spieltermine September 2009 Kartentelefon 0221/32 78 17 Zugweg 10 50 677 Köln www.fwt-koeln.de [email protected] Warum sich das Kamel in der Asche wälzt Mongolische Literatur und Musik 26.9., 20 Uhr Halbschatten Erstdramatisierung nach dem Roman von Uwe Timm 19., 20. 9., jew. 20 Uhr Nuni Geschichte eines langen Heimwegs, bei dem die Sterne halfen. Erstdramatisierung nach dem Kinderbuch von Fritz Mühlenweg. Ab 5 J. 27. 9., 16 Uhr Ausgezeichnet mit dem Kölner Theaterpreis 2008 Das Wüten der ganzen Welt Erstdramatisierung nach dem Roman von Maarten ‘t Hart 11., 12., 15., 22., 25. 9., jew. 20 Uhr THEATER, OPER, TANZ UND LITERATUR an 38 Spielorten. Und ab Mitternacht: THEATERNACHT-PARTY „Alt – dement – allein – im Heim?“ Vortrag zum Thema Demenz mit Prof. Dr. Dr. Klaus Dörner 30. 9., 20 Uhr Lyrikreihe Die Sonne umarmen Matinee zu Ilse Aichinger mit Lesung, Vortrag und Musik 6. 9., 11.30 Uhr Tag des Offenen Denkmals Theaterhausführungen im FWT Eintritt frei! 13. 9., 11 Uhr und 12.30 Uhr JuPiter-Theaterfest Für Kinder, Eltern und alle Interessierten. Eintritt frei! 26. 9., 11 – 15 Uhr im FWT Das Wüten der ganzen Welt im ARTheater und Gebäude 9 Informationen unter: www.theaternacht.de ROT Designteam, Foto: ©Meyer Originals Schirmherrschaft: Fritz Schramma, Oberbürgermeister der Stadt Köln Wilfried Schmickler, Kabarettist Starter-Tickets zu 17 Euro zzgl. Vvk-Gebühr bei Kulturpartner Komikzentrum Köln-Bonn ERÖFFNUNGSPREMIERE G]^]napp ?kia`u Sa. 29.8. EINE ODYSSEE von Ad de Bont Iqoeg =?]llahh] DIE ERSTE WAHL Pda]pan KINDERTHEATER P]jvj _dpa So. 30.8. HERR FUCHS MAG (5+) BÜCHER 1.9., 27.-30.9. Mi. 2.9. ROMEO UND JULIA (6+) 3.-6.9., 29./30.9. DAS SENFTÖPFCHEN-THEATER FEIERT SEINEN 50. GEBURTSTAG Ghaeja"Hejvaje_d HapvpaVqc]^ahG]^]napp -*5*.,Qdn D]naiChk^apnkppano Di. 8.9. ZWEI MONSTER L]oopo_dkjhG]^]napp (4+) 9.9. Do. 10.9. DIE GESCHICHTE VON LENA 11.-13.9. (6+) Sa.19.-Fr. 24.9. FESTIVAL SPIELARTEN09 JUNGES THEATER .*5*.,Qdn ?]nnejcpkj)>nksj op]nnejc6Na^a__]?]nnejcpkj"?*>nksj 0*'1*5*.,Qdn L]jpdakj)Rknhaoan eiS@N iepFkd]jjGjec(Nk_gkO_d]ikje( I*Okjja^knjq*r*]* .,Qdn 4*5* L]jpdakj)Ajoai^ha Di. 15.9. CLYDE UND BONNIE 16.+17.9. Die Senftöpfchen-Prinzipalin Alexandra Kassen. Foto: privat Haoqjcaj 30.8., 1.-2.9., 7.-9.9., 5.-6.10. (15+) KABARETT & COMEDY Do. 3.9. THOMAS REIS Fr. 4.9. ERSTES DEUTSCHES ZWANGSENSEMBLE Sa. 5.9. WILFRIED SCHMICKLER Fr. 11.9. STUNK UNPLUGGED 12.-14.9. 16./17.9. VOLKER PISPERS Do. 17.9. MEINE DICKE FRECHE TÜRKISCHE FAMILIE Fr. 18.9. 15 JAHRE WORTART B]dnanÚq_dp)G]^]napp 5*+-.*)-0*+.,*)..*5*.,Qdn I]tCkh`p heaop>ane_dpa]qo`andahhaj]hpaj Vaepq*]* .,Qdn -,*5* G]^]napp^qj`aohec] AqnaIppanro*AnegHadi]jj --*5*.,Qdn L]pneve]Iknao_k IeooRanop j`jeooahG]^]napp -1*5*.,Qdn Nejcocs]j`h Qjpanoaj`hejc -2*5*.,Qdn Ie_d]ahAdjanp Dah`ajsejpanhG]^]napp -3*5*.,Qdn Iqn]pPkl]h H. Evers / J. Jochimsen / M.-U. Kling / W. Schmickler Sa. 19.9. FRAU JAHNKE HAT EINGELADEN Do. 24.9. WEBER-BECKMANN Fr. 25.9. OHNE ROLF Sa. 26.9. Blattrand Mi. 30.9. ARS VITALIS 1. / 2.10. Fernwehen SCHAUSPIELTRAINING Di. 29.9. SPÄTSCHICHT „Dahinter“ Vondelstr. 4-8, 50677 Köln (Nähe Chlodwigplatz) 0221 888 77 222 www.comedia-koeln.de www.off-ticket.de LNAIEANA Po_dooe?klogeh?kia`u ./*5*.,Qdn Ejck=llahp jck=llah I jjaniq¢i]jo_dh]cajh?kia`u . .0*5* .,Qdnn ?]rai]j r @qo]iiahj*e_df]caj .1*).3*5* 3* .,Qdn Jecdps]od)?hq^ )? Gqhp)?kia`uiepGj]_ge@aqoan "C opaj .,Qdn .4*5* 5* L]qoa"=he_d e ]hoBnepv"Dani]jj6@qn_dop]npaj .5*5*Ë0*-,*.,Qdn Q =q¢an`ai6 Ndupdieo]@]j_an --*5*./6,, L]np L L] 4,anLKL'S=RA .1*5* Richtig lustig wird er bestimmt nicht, der September 2009: Das Land ist mit Wahlplakaten zugepflastert, bei deren Anblick sich so manches Frühstücksbrötchen im Magen bemerkbar macht, im Fernsehen jagt ein abgekartetes Polit-Duell-Geschwätz das andere, und Deutschlands Kabarettisten stellen sich angesichts der Bundestagswahl am 27. September vorübergehend tot, um Kraft für die Zeit danach zu sammeln, in der sie flugs ihre Programme umschreiben müssen - oder auch nicht. Ziemlich gelassen dürften vor allem die Merkel-Imitatoren und -innen sein. Die brauchen sich mit einiger Sicherheit kein neues Parodie-Opfer drauf zu schaffen, sondern können wie in den vergangenen vier Jahren ruckartig ihre Ärmchen heben und die Mundwinkel runterziehen. Eine der wenigen, die sich ein Wahlkampf-Kabarett ausgedacht haben, sind Martin Maier-Bode und Thilo Seibel mit „Die Mutter aller Wahlen“: Am 22. und 23. tritt das Duo im Theater 509 (Bürgerhaus Stollwerck) auf und stellt sich den wirklich drängenden Fragen eines jeden Bundesbürgers. Etwa denen, welche Koalition geht und welche gar nicht, und wie es die FDP schaffen will, Steuersenkungen und Konjunkturprogramme zu realisieren und gleichzeitig die Staatsverschuldung abzubauen. Möchte doch wirklich jeder wissen. Wissen möchte man aber auch, was die Damen in der neu eröffneten Comedia in der Kölner Südstadt, die auf Einladung der blonden Frau Jahnke (am 19.) anreisen, zur Lage der Nation zu sagen haben. Als da sind: Carmela de Feo, die sich kurz „Signora“ nennt und im hochgeschlossenen Schwarzen nicht nur Männer zur Raserei bringt, Eva Eiselt, ehemaliges Mitglied des Kabarett-Duos Top Sigrid, die auch als Solistin reüssiert, die Hamburgerin Käthe Lachmann, deren riesiges Talent in kongruenter Beziehung zu ihrer Sensibilität steht, und die urkomische Krissie Illing, die zusammen mit Mark Britton als Nickelodeon abgeräumt hat. Dass die beiden zu den vielen (wirklich sehr vielen!) Gästen gehören, die die Benefiz-Gala des Senftöpfchen Theaters im Kölner Opernhaus bereichern, ist kein Zufall, gehören sie doch zu jenen Künstlern, die Alexandra Kassen im Laufe ihres Prinzipalinnen-Daseins engagiert hat. Der 50. Geburtstag des Hauses wird eine denkwürdige Feierlichkeit mit Kleinkunst-Größen, deren Namen weit über Kölns Grenzen hinaus bekannt sind. Basta und Becker, von Hirschhausen und Kreis, Rogler und Schmickler, von der Lippe und Zink, von Sinnen und Bach werden das sanierungsbedürftige Haus am Offenbachplatz am 13. September zum Satire-Tempel umfunktionieren - und der reizend behüteten Theaterbesitzerin so einen Rahmen verleihen, der ihre Verdienste um die Übernahme der Spielstätte nach dem Tod ihres Mannes Fred Kassen im Jahr 1972 angemessen würdigt. Dieser hat bereits zu Lebzeiten „Das Senftöpfchen-Lied“ geschrieben. Die erste Strophe geht so: „Die ganze große Welt/ in einem kleinen Töpfchen Senf/ Sie sahen eben selbst/ wie gut das geht.“ choices schließt sich der Gratulationscours von ganzem Herzen an - und wünscht dem Theater viele weitere Jahre bei bestem Humor! Und dass die Künstler weiterhin ihren Senf zu allem geben. Das wünscht sich auch ganz doll die Ihnen stets ergebene OqjneoaL]ooekj .2*5* ./6,, ANNE NÜME L]npupanieja6sss*p]jvj]_dp*_ki Ejbk)Pah*6,..4).-.1.- Pe_gapo6sss*^kjjpe_gap*`a,-4,)1,,-4-. sss*gkahjpe_gap*`a,..-).4,L]jpdakjx>qj`aog]jvhanlh]pvx1/--/>kjj sss*l]jpdakj*`a 10 BÜRGERHAUS STOLLWERCK September 2009 MI, 02.09. 20.00 Uhr, DO, 03.09. 20.00 Uhr Maier-Bode, Neutag, Seibel und Wohlenberg SEPTEMBER 5 MI, 09.09. 20.00 Uhr Tillmannn Courth Annette Kruhl „Hilfe, ich bin glücklich!“ Kabarettainment SA, 12.09. 20.00 Uhr Magic Udo „Unseeable Powers – Unsichtbare Kräfte“ Der neue Stern am Himmel der Großraumillusionisten! Christoph Sieber „Das gönn ich Euch“ Kabarett+Comedy „Alles aus Liebe“ Musikalisches Kabarett € 14,– VVK/16,– AK SCHAU S TA L L 11 Tillmann Courth & Beatrice Kaps Freitag 20:00 Uhr Springmaus „Auf die Couch“ Improvisationstheater € 19,–/17,–/15,– VVK 21,– /19,–/17,– AK SCHAU P L AT Z 16 Mittwoch 20:00 Uhr Stunk unplugged „Das Beste aus 25 Jahren Stunksitzung“ Kabarett € 20,– VVK/23,– AK SCHAU P L AT Z FR, 18.09. 20.00 Uhr SA, 19.09. 20.00 Uhr, SO, 20.09. 20.00 Uhr 20:00 Uhr Stefan Jürgens Mannheimer Kult(Ur)knall „Befriedigung mangelhaft“ – Abi und die Spätfolgen Kabaretttheater mit Musik € 18,–/20,–/16,– VVK 20,– /22,–/18,– AK Samstag 20 DO, 17.09. 20.00 Uhr Die Bergischen Symphoniker SCHAU P L AT Z „Ein bisschen klug muss sein“ Kabarett DO, 10.09. 20.00 Uhr, FR, 11.09.20.00 Uhr 20:00 Uhr (erm. auf allen Plätzen € 10,–) FR, 04.09. 20.00 Uhr, SA, 05.09. 20.00 Uhr „Kurz vor endlich“ Das Letzte von Weber-Beckmann MusikKabarett Samstag Konzert Köln – Düsseldorfer eine kabarettistische Friedensmission Kabarett Weber-Beckmann HÖHEPUNKTE Sonntag 16:30 Uhr DI, 22.09. 20.00 Uhr, MI, 23.09. 20.00 Uhr Thilo Seibel & Martin Maier-Bode DIE MUTTER ALLER WAHLEN Wahlkampf-Kabarett DO, 24.09. 20.00 Uhr Volker Surmann »Gescheiter scheitern« Kabarett, Comedy, Literatur FR, 25.09. 20.00 Uhr Zwei Beiner - Anja Schöler & Christoph Schmidtke „Du hast mich & ich hass Dich!“ Das Dream-Team des Berliner Kabaretts KÄTHE LACHMANN „Norddeutschlands Comedienne Nummer Eins“ (Hamburger Abendblatt) kommt ins Atelier Theater! Freuen Sie sich auf ein buntes Nummernprogramm, das von allem etwas zubieten hat, was eine moderne Frau im 21. Jahrhundert umtreibt: ein wenig Politik, viel Gesellschaft und hintersinnige Albernheiten, gepaart mit einer Hommage an die andersgeschlechtlichen Artgenossen! nur sa. 26.09. di. 01. mi. 02. First Ladies: Reich & sexy in zwei Stunden (Musikkabarett) 03. Das Bundeskabarett: Ein schwerer Fall (Politisches Kabarett) fr. 04. FönFieber: Ein Agent taut auf (Preisgekröntes Musik-Kabarett) sa. 05. Jutta & Hilde: Travestie verkehrt Vol. 2 (Musik-Kabarett) mo. 07. Helena Marion Scholz: Wahre Lügen – Von kurzen Nasen und langen Beinen (Musikkabarett) di. 08. Sascha Korf: Tausendsascha (Comedy) mi. 09. Die Lottis: Starke Stücke (Musikkabarett) do. 10. Nicolas Evertsbusch: Gewächse aus dem Evertsbusch (Musikkabarett) fr. sa. 11. 12. Maul- und Clownseuche: Drei Männer braucht die Frau (Kabarett) mo. 14. Rosa K. Wirtz: Plöte Plumen – Wenn Frauen zu sehr arbeiten (Kabarett) di. 15. Harem Globetrotters: Passt schon (Rheinisch-türkisches Kabarett) mi. 16. Volk & Knecht GbR: Das singende Modestübchen – Zwei Ladenhüter packen aus! (Musik-Comedy) do. 17. Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Improtheater) fr. 18. Johannes Flöck: Früher war ich jünger (Stand-up-Comedy) sa. mo. 19. 21. Astrid Gloria: Magic Kitchen – Die magische Kochshow (Koch- und Zauberkabarett) di. 22. Holger Edmaier: Spielwiese – Ein Eldorado für Bekloppte (Popkabarett) mi. 23. Die Lottis: Starke Stücke (Musikkabarett) do. 24. Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Improtheater) fr. 25. Ensemble Weltkritik: Ein bunter Abend (Junges Ost-Musikkabarett) sa. 26. Käthe Lachmann: Ein zweigleisiges Pferd (Comedy) mo. 28. Helena Marion Scholz: Wahre Lügen – Von kurzen Nasen und langen Beinen (Musikkabarett) di. 29. Harem Globetrotters: Passt schon (Rheinisch-türkisches Kabarett) mi. 30. First Ladies: Reich & sexy in zwei Stunden (Musikkabarett) 25 „chatroom“ Spiel +26 Einvonvirtuelles Enda Walsh Freitag, Samstag 20:00 Uhr SCHAU P L AT Z Samstag 20:00 Uhr Mark Britton „Zu Hause bei Britton“ Comedy € 14,– VVK/16,– AK SCHAU S TA L L Mittwoch 20:00 Uhr Hannes Wader Liedermacherkonzert € 23,–/21,–/19,– VVK 25,– /23,–/21,– AK SCHAU P L AT Z SA, 26.09. 20.00 Uhr MM Theater „CANDLELIGHT & LIEBESTÖTER“ Kabarettistische Komödie MI, 30.09. 20.00 Uhr Die ImproVisaToren „Mel Gibson singt Ibsen - Reloaded“ Improshow BÜRGERHAUS STOLLWERCK Dreikönigenstr.23 • 50678 Köln Tel. 0221 - 99 11 08-0 Fax 0221 - 99 11 08-70 www.buergerhausstollwerck.de Harem Globetrotters: Passt schon (Rheinisch-türkisches Kabarett) do. FLÜGELS A A L 30 JOHANNES FLÖCK „Mitte Dreißig ist das Alter, wo Happy und Birthday – getrennte Wege gehen ….“ Oder: „Ich bin immer müde – außer wenn ich liege, dann geht’s …“. Johannes Flöcks skurrile Abenteuer bei der Kosmetikerin, beim Jungessellenabschied oder auf einem Hip-Hop-Konzert sind Angriffe auf die Lachmuskeln. „Stand-up-Comedy“ der Spitzenklasse. nur fr. 18.09. „Kassenschlager“ A-capella-Konzert Tailed Comedians € 14,– VVK/16,– AK 26 HELENA MARION SCHOLZ Der Durchschnittsbürger hat schon dreimal gelogen, bevor der Wecker klingelt. Bis er das Haus verlässt, bringt er es auf siebenmal – und dann geht es erst richtig los! In ihrem famosen Programm „Wahre Lügen“ geben Helena Marion Scholz (Gesang) und Steve Nobles (Klavier) urkomische Einblicke in die Welt des modernen Beziehungsnomadentums. mo. 07.09. I mo. 28.09. It’s teatime- Spezial € 10,– VVK/12,– AK „Helden der Einheit“ Kabarett für Ost und West September 2009 PL A T Z SCHAU LANGENFELD GMBH Schaustall Winkelsweg 38 40764 Langenfeld Abendkasse: 81998 Schauplatz Hauptstraße 129 40764 Langenfeld € 3,– Ermäßigung für Schüler, Studenten, Auszubildende, Wehrund Zivildienstleistende bis 30 Jahre sowie Sozialpassinhaber. www.schauplatz.de 11 Ticket-Service: 0221 – 24 24 85 Roonstr. 78 – 50674 Köln www.ateliertheater.de Theater-Beginn 20.30 Uhr, Eintrittspreise: EUR 15/12 ATELIER KAFFEE: An Vorstellungstagen ab 18.00 Uhr. PREMIERE Theaterleben 20. August bis 31. Oktober 2009 „Altes Paar, er im Rollstuhl mit Zigarre“, Foto: Paul-Marx/pixelio.de SCHLUSS MIT LUSTIG KÖLNS KULTUR FREI ZUM ABSCHUSS ANITA KUPSCH in männer und andere irrtümer eine Gebrauchsanweisung von Michèle Bernier & Marie-Pascale Osterrieth Regie: Manfred Langner 52 JAHRE theater am dom guter abend. www.theater-am-dom.de Theater am Dom, Glockengasse 11, Opern Passagen, Kasse: 0221-2580153/54 studiobühneköln Foto: Niklas Schulz experimente: Zuerst: Wir freuen uns auf die neue Theaterspielzeit, die dritte unter der Schauspielintendantin Karin Beier, die erste unter dem neuen Opernintendanten Uwe Eric Laufenberg, wir freuen uns auf die erste Premiere im neu erbauten Kinderund Jugendkulturhaus der Comedia, auf die spannenden Festivals IMPULSE, Theaterszene Europa und GLOBALIZE:COLOGNE sowie die zahlreichen Arbeiten der Privattheater und freien Gruppen, die einem – neben den Museen, freien Kunstorten und der Musikszene – das Gefühl vermitteln, vielleicht doch nicht ganz in der Provinz, sondern in einer vitalen, spannenden Kulturstadt zu leben. Aber: Damit wird es bald komplett vorbei sein, sollten die durch den Kölner Kämmerer geforderten 30% Einsparungen im Kölner Kulturetat Wirklichkeit werden. Der Politik und den Kölner Bürgern ist vielleicht nicht bewusst, dass viele Kölner Theater und freie Ensembles trotz ihrer 300.000 Besucher im Jahr schon jetzt täglich um ihre Existenz kämpfen und von der Stadt, die sich damit begnügt, am „27- meisten“ unter den deutschen Großstädten für Kultur auszugeben, völlig im Stich gelassen fühlen. Was die hiesige Szene braucht, sind kräftige Erhöhungen der Mittel auch in Zeiten der Krise. Sie braucht die Möglichkeit zur Expansion ausgehend vom untersten Level. Die guten Ansätze der letzten zwei Jahre, mit einer jährlichen Erhöhung des Kulturetats von rund 7 Mio. Euro, von denen ein Teil auch den freien Theatern zugute kam, waren nur ein erster Schritt und dürfen nicht über die prekäre Situation vieler Institutionen hinwegtäuschen. Zum Vergleich 1: Die Stadt Wien hat jüngst Köln zum Vorbild erkoren und das hiesige Theaterförderkonzept für die Freie Theaterszene übernommen. Mit einem Unterschied; während Köln seine Theaterszene mit vergleichbarer Größe 1,8 Mio. Euro im Jahr wert ist, erhält die Wiener Freie Theater- und Tanzszene satte 24 Mio. Euro pro Jahr. Das ist 13mal mehr! Wo sieht sich die Stadt im Vergleich mit anderen europäischen Metropolen? Zum Vergleich 2: Die Stadt Hamburg stattet ihr freies Theaterhaus Kampnagel jährlich mit einem Betriebskostenzuschuss von 3,6 Mio. Euro aus. Das ist doppelt so viel für ein Haus wie für alle freien Theater und Freien Gruppen Kölns zur Verfügung steht. Wo will man hier bitte noch sparen? Das ist völlig absurd. Wann übernehmen endlich die Kölner Bürger das Kommando und verpflichten ihre Politiker sowie den neuen Oberbürgermeister darauf, diese – bis Anfang der Neunziger Jahre – weltweit bedeutende Kunst – und Kulturstadt national und international wieder konkurrenzfähig zu machen. Zumeist sind es Kunst und Kultur, in denen nachfolgende gesamtgesellschaftliche Entwicklungen vorweggenommen oder initiiert werden: Gerade die Kulturszene kann in Zeiten der Krise zukunftsweisende Impulse und Identität stiften, ein Niedergang des hiesigen Kulturstandortes hingegen wird den Wirtschaftsstandort nach sich ziehen und der Stadtgesellschaft binnen kürzester Zeit ihre Identität rauben. Es sollte doch Lehre genug sein, welche Wunde der Einsturz des Stadtarchives, das vorher kaum jemand so richtig wahrgenommen hatte, hinterlassen hat ... Gertrude Stein. weiter anfangen. wir fangen an (UA) 15., 16., 17. und 18. Sept., 20:00 h Patterns Beyond Traces 25. und 26. Sept., 20:00 h Phase 1 28., 29. und 30. Sept., 20:00 h JÖRG FÜRST www.studiobuehne.eu Tel.: 02 21 | 470 45 13 12 seit 1987...TAS TAS Nicole Nau & Luis Pereyra Schaubühne Köln 03.-06.09.2009 THEATRON ERSTES RUSSISCH-DEUTSCHES KINDERUND JUGENDTHEATERFESTIVAL KÖLN EVENT 13. AKTIONSTAG "DU BIST EHRENFELD" ZUR SPIELZEITERÖFFNUNG TAG DER OFFENEN TÜR David N.Koch in Kafkas Welten nominiert für den Theaterpreis 2009 Foto: W.Weimer Termine Sept. 09: Sa.05.09. So.06.09. Do*10.09. Fr.11.09. Sa.12.09. So.13.09. Do.17.09. Fr. 18.09. Sa.19.09. Do*24.09. Fr. 25.09. Sa.26.09. Raus mit den Männern Claire Waldoff Abend mit Anne Simmering & Harald Rutar/Klavier Raus mit den Männern Kafkas Welten nach Franz Kafka mit David N.Koch Textbearb.&Inszenierung Joe Knipp Kafkas Welten Kafkas Welten Flower - Mauer - Adenauer Revue über die Bonner Republik mit Kersten, Riebeling Erdmann/Klavier Thomas Reis - Kabarett Gibt's ein Leben über 40? Gibt's ein Leben über 40? Kafkas Welten Kafkas Welten Kafkas Welten Kafkas Welten Do*10.09.und Do*24.09.sind Theatertage= € 9,00 Vorschau/Oktober 2008 08.10.09 Uraufführung THEATER 10. MONSIEUR IBRAHIM UND DIE BLUMEN DES KORAN VON ERIC-EMMANUEL SCHMITT 18. THEATER AVISH - "EINE FRAU ALLEIN" NACH DARIO FO - SCHAUSPIELSOLO IN PERSISCHER SPRACHE MIT SOUDABEH FARROKHNIA 19. DAS MISSVERSTÄNDNIS NACH ALBERT CAMUS IN RUSSISCHER SPRACHE VON THEATER PRIDVORNIJ 20. TUZAK EIN THEATERSTÜCK ÜBER EHRENMORDE IN TÜRKISCHER SPRACHE DER THEATERGRUPPE SASYA 25. ALI UND NINO FREI NACH EINEM ROMAN VON KURBAN SAID, MUSIKTHEATER TABUN 30. ONKEL WANJA VON ANTON TSCHECHOW GASTSPIEL DER SCHAUSPIELSCHULE SIEGBURG TANZ 12. TANZ DES MONDES III EINE MAGISCHE ORIENTALISTISCHE TANZSHOW MUSIK 17. THE EARTH REMAINS JAZZROCKPOP-GESANG MIT ALEXANDRA SIEMONEIT 24. JANUŠ NEUE KROATISCHE MUSIK MIT MARIJANA VUKO IN DER REIHE ARKADAS WORLD GROOVES 27. TRIO FADO ANTÓNIO DE BRITO, MARIA CARVALHO, DANIEL PIRCHER, BENJAMIN WALBRODT - IN DER REIHE ARKADAS WORLD GROOVES KABARETT 16. OHNE DICH IST ES BLÖD MUSIKKABARETT MIT MATTHIAS RÖDDER KINDERPROGRAMM 06.+27. PREMIERE MAMA, PAPA, KNIRPS! EIN THEATERSTÜCK FÜR KINDER AB 4 JAHRE ENSEMBLE NICOPOULOS 20.+27. PREMIERE ALADIN UND DIE GESTOHLENE WUNDERLAMPE REGIE AYDIN ISIK, THEATER ANADOLU BILDENDE KUNST 11. BITTER SÜß VIDEOS - FRÜHARBEITEN VON TANYA URY Gefährliche Liebschaften nach dem Briefroman von Choderlos de Laclos mit Katja Gorst, Rebecca M.Hundt und David N.Koch Textbearbeitung & Inszenierung: Joe Knipp Sachsenring 3 50677 Köln www.theater-am-sachsenring.de DO 3.9. Bill Mockridge Rostig, Rostig… Trallalallala Comedy FR 4.9. Satire abseits des Mainstreams vom Senkrechtstarter unter den Polit-Kabarettisten. Das kabarettistische Sprachrohr der 50+ Generation gibt Vollgas. Ken Bardowicks Ich lüge Dich! Comedy und Zauberkunst MO 7.9. Bardowicks ist Zauberweltmeister und Sonderpreisträger zum Deutschen Kabarettpreis. Fatih Cevikkollu Komm zu Fatih! Kabarett DI 8.9. + MI 9.9. Spaß und Nachdenkliches für Ali und Aishe, Helga und Hans. Richard Rogler Ewiges Leben! Kabarett DO 10.9. + FR 11.9. Beste Erzählkunst mit Kommentaren zur gerade im Reichstag sitzenden Regierung. Anka Zink Wellness für alle Kabarett DI 15.9. Klaus-Jürgen ‚Knacki’ Deuser Deuser steht auf Comedy MI 16.9. Voll fettes Kabarett - schmiert Ihre Gehirnwindungen. Deuser wagt den Spagat zwischen Unsinn und versteckten Fouls, Klischee und Idee. Tailed Comedians Kassenschlager Musik-Entertainment FR 18.9. + SA 19.9. KÖLNPREMIERE Die Stimmen der Comedian Harmonists aus dem Kinofilm – ein phantastisches Sextett! Kabarett Bundesliga 1. Spieltag Nagelritz trifft Matthias Reuter Wettbewerb SO 20.9. KÖLNPREMIERE Sie, liebe Zuschauer, wählen in neun Matches den Deutschen Kabarettmeister 2009 / 2010. Peter Vollmer MO 21.9. + DI 22.9. Wenn Männer zu sehr 40 werden… Kabarett Das Dilemma einer Lebensphase: Man darf jetzt alles – geht aber lieber früh schlafen… Andreas Etienne Auferstanden aus Renditen Kabarett MI 23.9. – FR 25.9. KÖLNPREMIERE Ein Programm für die Lebensfreude von Übermorgen! Nicole Nau & Luis Pereyra SA 26.9. + SO 27.9. KÖLNEl Color de mi Baile – Tango, Chacarera y mas! Tanz PREMIERE Eine poetische Liebeserklärung an das Land Argentinien in Bewegung und Musik. Luise Kinseher Hotel Freiheit Kabarett MO 28.9. Halsbrecherische Gedankenflüge, kraftvolle Bühnenpräsenz – bayrisch und gut! Außerdem im Programm: 1.9. + 2.9. Dieter Hildebrandt; 5.9. + 6.9. Springmaus; 12.9. Robert Kreis; 13.9. 18:00 h Oper Köln: Benefiz-Gala 50 Jahre Senftöpfchen; 14.9. Konstantin Wecker; 20.9. Matinée 12:00 h Monika Kampmann; 29.9. Marie Luise Nikuta; 30.9. Kölner Jugendchor Sankt Stephan Karten an allen VVK-Stellen, KölnTicket 0221 28 01 und Theater 0221 315 015 THEATER AM SACHSENRING Mathias Tretter Staatsfeind Nr. 11 Kabarett Informationen & Karten: Bühne der Kulturen im Arkadas Theater | Platenstr. 32 | 50825 Köln Tel. 0221.955 95 10 | [email protected] w w w. b u e h n e d e r k u l t u r e n . d e 13 TICKETS: 02 21 - 258 10 58 (tgl. 16:00 – 20:00 h) Große Neugasse 2–4 · 50667 Köln-Altstadt · Vorstellungsbeginn 20:15 h www.senftoepfchen-theater.de Auftritt Premiere „Der Tod des Tintagiles“, Foto: Kölner Kulturbildarchiv WE’RE NOT AMUSED DREI MÖRDERISCHE KÖNIGINNEN LASSEN BITTEN Während die meisten freien Theater längst in den Ferien sind, jagte in der Orangerie eine Premiere die nächste. Die bis vor kurzem von der Schließung bedrohte Spielstätte hat sich in kürzester Zeit zu einer begehrten Spielstätte mit variablem Bühnenraum und bescheidenen Proberäumen gemausert. Die junge Regisseurin Ilil Land-Boss stellte jetzt hier ihre erste Inszenierung vor: Maurice Maeterlincks „Der Tod des Tintagiles“; ein Stück um den kindlichen Titelhelden, der auf Befehl einer Königin zu seinen beiden Schwestern und einem Greis auf ein Schloss gebracht wird und dort alsbald den Tod findet. Zwei Männer und zwei Frauen, bekleidet mit beigefarbenem Top und schwarzen Hosen, laufen mit verbundenen Augen in rechtwinkligen Bahnen durch den kahlen Raum. Die Arme vollführen eine Art gestischen Abwehrzauber, der Sprechduktus ist stockend, langsam und tonlos. Dem sowieso schon handlungsarmen, entindividualisierten Stück des belgischen Symbolisten wird so jeder reale Anknüpfungspunkt entzogen, das Geschehen gerinnt zu einem rituellen Vorgang. Zwar verleiht Daniel Cremer dem Tintagiles die fragende Naivität eines Jungen, und auch die restlichen Darsteller gestatten sich allmählich emotionale Regungen, doch das rigide Konzept schnürt der Inszenierung schier die Luft ab. Der Kampf der Figuren, der Bann der nie auftretenden Königin, die Todesdrohung werden nicht fassbar - denn letztlich braucht auch das „Unsagbare“, von dem im Programmheft die Rede ist, eine Sprache. Schwer macht es dem Zuschauer auch der Regisseur Johannes Wenzel, der sich unter dem Titel „Two Eyes“ Friedrich Schillers „Maria Stuart“ vornimmt. Wobei die zwei Augen eine unvorhergesehene Rechtfertigung erfuhren. Der Abend war ursprünglich für zwei Schauspielerinnen konzipiert, von denen am Ende aber nur Ina Tempel übrig blieb, die nun beide Königinnen verkörpert. Die Not ist erst einmal das Surplus des Abends. So schaut man ins schizoide Seelenschließfach einer Frau, wo sich die Persönlichkeiten im Dutzend tummeln. Ich ist immer eine andere. Mal Maria, mal Elisabeth, mal eine Schauspielerin. Mit genervtem Lächeln sitzt Ina Tempel rauchend da, bevor sie den roten Steg betritt und erst einmal einen Geflügelzoo von Huhn bis Pfau lautlich aufmarschieren lässt. Sie tastet sich langsam in den Text der Maria vor, illustriert die Worte mit Gesten und verhampelt dann die Figur zur Charge. Nicht anders ergeht es der Elisabeth. Ein Morgenmantel dient als Alltagshermelin, mal kräftig eingegrunzt, fertig ist die überhebliche Monarchoröhre. Die Distanz der Schauspielerin zu beiden Figuren ist unübersehbar. Regisseur Johannes Wenzel hat den Text der Royals noch durch Passagen der Amme, des Beichtvaters und anderer Figuren angereichert. Die Herrscherinnen werden so zu einem Multiple, in dem Rolle, Repräsentanz, Subjekt und Gesellschaft bis zur Ununterscheidbarkeit verschmelzen. Wirklich ausgeleuchtet wird diese Idee allerdings nicht, eher scheint es, als ob der Abschied der zweiten Schauspielerin das Projekt erst in diese Richtung gezwungen hat. Bis zur Wiederaufnahme ist ja noch Zeit. HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN Wiederaufnahme in der Orangerie: „Two Eyes“, 15. und 16. September 14 THEATER Nathan der Weise von Gotthold Ephraim Lessing Regie/Bühne: Volker Lippmann Kostüme: Dejan Radulovic > Premiere: 18. September 09 19./30. Sept., 1./21./23./24. Okt., 4./5./6./7. Nov. jeweils 20.30 h LIEBESSPIELE Tragische Komödie nach Musset Übersetzung/Fassung: Günter Overmann Regie: Lippmann/Abutalebi 23./24./25. Sept., 7./11. Okt. Foto: Peer Gynt, © Klaus Lefebvre Theater Tiefrot | Dagobertstr.32 | 50668 Köln, 0221 - 46 00 911 | [email protected] | www.theater-tiefrot.de SPIELZEIT 2009 /10 PREMIEREN Shakespeare: König Lear Regie: Karin Beier Büchner: Dantons Tod Regie: Laurent Chétouane Tasnádi: Transit (DE) Regie: Viktor Bodó Nach Monk: Mentallica: Industrielandschaft mit Einzelhändlern (UA) Regie: Tom Kühnel, Jürgen Kuttner Hofmann&Lindholm: noch nicht (UA) Regie: Hofmann&Lindholm Kafka: Die Verwandlung und andere Erzählungen (UA) Regie: Antonio Latella Horváth: Kasimir und Karoline (Eine Koproduktion mit dem NT Gent und Veenfabriek) Regie: Johan Simons Scola: Die Schmutzigen, die Hässlichen und die Gemeinen (UA) Regie: Karin Beier Edelweiß (UA) Regie: Robert Borgmann Nach Böll: Wozuwozuwozu (UA) Regie: Anna Viebrock Mouawad: Verbrennungen Regie: Katja Lauken Lessing: Nathan der Weise (Eine Koproduktion mit dem Thalia Theater Hamburg) Regie: Nicolas Stemann Camus: Der Fremde Regie: Jette Steckel Calderón: Das Leben ein Traum Regie: Jürgen Kruse Gob Squad: Revolution now! Konzept: Gob Squad WWW.SCHAUSPIELKOELN.DE TLZEI G E I P S N FFNU 009 Ö R E 2 6.09. AM 2 G LEAR I KÖN Theater in NRW Entwurfsskizze Comedia, Bild: © Oxen + Partner DIE GROSSE LÖSUNG IN KÖLN WIRD NORDRHEIN-WESTFALENS ERSTES KINDERKULTURHAUS ERÖFFNET DIE LETZTE SPIELZEIT IM OPERNHAUS FÜR STARKE STIMMEN UND GROSSE OPERN E D r 2 ng ra C B r 6 r g an 2 ra g1 an ng r g an 7 ra 2 5 5 2 3 2 6 4 3 1 ng 5 4 pa r 1 6 t k et pa r 1 2 5 3 3 k et r a ng 1 5 4 3 2 1 t2 r pa 1 k et 4 3 2 1 2 1 t1 1 2 1 2 3 4 5 6 7 8 9 1 2 3 4 ra 2 2 3 4 5 3 1 7 4 4 tt ke par 7 6 6 2 2 2 r a ng 2 r a ng 1 g1 r an 1 ng 1 ng 1 an g 1 6 I 6 6 ra 2 r 2 A ng ra 6 r a ng 2 g2 r an 2 a ng g2 an 2 6 r H G F OPER / Abonnements \ KÖLN Informationen und Bestellung: 0221.221.28240 oder WWW.OPERKOELN.DE Von Hans-Christoph Zimmermann In der alten Feuerwache in der Südstadt wurde unter Hochdruck gearbeitet; auf jeder Etage des Baus wuselten Arbeiter herum. Vor dem Haus türmten sich noch die Sandhaufen, im zweiten Stock wurden schon Lampen montiert, unter dem Dach fand eine Architektenbesprechung statt. Die Zeit war knapp, bereits Ende August sollte hier in der Vondelstraße 4-8 das erste Kinderkulturhaus Nordrhein-Westfalens eröffnet werden. Man sieht Klaus Schweizer den Stress an; er ist Geschäftsführer der eben noch in der Löwengasse beheimateten Comedia, die unter ihrem Dach das Kinder- und Jugendtheater Ömmes & Oimel, Kabarett und Schauspielkurse für Erwachsene zusammenbringt. Als das Haus 1997 trotz hoher Auslastung Schulden machte, lautete die Alternative Schrumpfen oder Wachsen. „Wir haben uns für die große Lösung entschieden“, sagt Klaus Schweizer. Man entwickelte Konzepte, entdeckte die Räume „Jedes Kind hat das Recht der Feuerwache-Süd und stellte eine Finanauf Kunst und Kultur“ zierung von ca. 8 Mio. Euro auf die Beine, die sich das Land NRW, die Stadt Köln, die Comedia und Sponsoren teilen. Natürlich gab es Pannen, natürlich verteuerte sich der Bau, doch jetzt nähert sich das Happy End. Und der janusköpfige Bau, den das Architekturbüro Oxen + Partner entworfen hat, kann sich sehen lassen. Links die denkmalgeschützte dreistöckige Feuerwache aus dem Jahr 1904, die mit den sechs Rundbogentoren, den markanten Fensterlaibungen und Zwiebeltürmchen die unruhige Monumentalität des Historismus ausstrahlt. Sie wird im Erdgeschoss Gastronomie und Theaterfoyer, sowie in den oberen Etagen Büros, Übungsräume, eine Probebühne und zwei Theaterwohnungen beherbergen. Rechts daneben beruhigt dann der zeitgenössische Bruder mit einer stoischen Fassade das Bild wieder. Hinter einer Front aus anthrazitfarbenen Ziegeln und schmalen Lichtbändern finden neben Lagerräumen und weiteren Büros zwei Bühnen für 400 und 180 Zuschauer Platz. Doch was bedeutet Kinderkulturhaus? Klaus Schweizer will das Kinder- und Jugendtheater stärker ins Zentrum rücken und zwar in Form von Eigenproduktionen, von Projekten mit Kindern und Jugendlichen, von Projekten im Bereich Tanz, Literatur und Musik und dem „Export“ der Produktionen. Außerdem soll das Haus auch für Truppen aus NRW offen stehen. Kabarett und Schauspielkurse für Erwachsene dienen dabei als Quersubvention. Doch nicht nur: „Wir wollen kein Ghetto für Kinder und Jugendliche schaffen“, sagt Klaus Schweizer. A la longue soll der jetzt paritätische Anteil des Kabaretts allerdings sinken und ein festes Kinder- und Jugendtheater-Ensemble engagiert werden, was jedoch höhere Zuschüsse der Stadt Köln voraussetzt. Schon jetzt wecken die Räume Begehrlichkeiten bei der freien Szene. Klaus Schweizer hat bereits einige Kooperationen vereinbart, doch das neue Haus könne kein Ersatz Hans-Christoph für ein Kölner Theaterhaus werden. Die Comedia soll ein Zimmermann ist Theaterkritiker Kinderkulturhaus sein nach dem Motto: „Jedes Kind hat für Printmedien und das gleiche Recht auf Kunst wie die Erwachsenen.“ Hörfunk. Comedia: Eröffnung am 29. August mit einem Festakt (11 Uhr) und Ad de Bont: Eine Odyssee (19 Uhr ); am 30. August ab 11 Uhr Tag der offenen Tür Vondelstraße 4-8 in Köln I 0221 399 60 12 16 M U S I K S T E W A R T C O P E L A N D BEN BECKER ERZÄHLT BEN HUR 400 AKTEURE AUF 2500 QM SPIELFLÄCHE IN 360° E I N E F R A N Z A B R A H A M P R O D U K T I O N GESCHICHTE HAUTNAH ERLEBEN NACH DEM ROMAN ” B E N H U R – A TA L E O F T H E C H R I S T “ VON LEW WALLACE Fr 27. / Sa 28. Nov 09 · VELTINS-ARENA Gelsenkirchen 01805 570 200 · www.ts-ticketshop.de · 01805 150 810 14 Cent/Min. aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkpreise können abweichen. WORLD TOUR XXXUJDLFUPOMJOFDPN &JOGBDIFSHFIUµTOJDIU 14 Cent/Min. aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkpreise können abweichen. TICKETS AUCH ERHÄLTLICH IM TICKETCENTER DER GESCHÄFTSSTELLE VON SCHALKE 04 www.BENHURLIVE.de Theater-Kalender DIE THEATER-ÜBERSICHT KÖLN-BONN ALTE FEUERWACHE 0221 973 15 50, Beginn: 20.00 Uhr MOVINGTHEATRE: FLASHBACK Mi. 23.9., Fr. 25.9., Sa. 26.9. ATELIER THEATER 0221 24 24 85, Beginn 20.30 Uhr HAREM GLOBETROTTERS Di. 1.9., Di. 15.9., Di. 29.9. FIRST LADIES Mi. 2.9., Mi. 30.9. DAS BUNDESKABARETT Do. 3.9. FÖNFIEBER Fr. 4.9. JUTTA & HILDE Sa. 5.9. HELENA MARION SCHOLZ Mo. 7.9., Mo. 28.9. SASCHA KORF Di. 8.9. DIE LOTTIS Mi. 9.9., Mi. 23.9. NICOLAS EVERTSBUSCH Do. 10.9. MAUL- & CLOWNSEUCHE Fr. 11.9., Sa. 12.9. ROSA K. WIRTZ Mo. 14.9. VOLK & KNECHT GBR Mi. 16.9. FRIZZLES Do. 17.9., Do. 24.9. JOHANNES FLÖCK Fr. 18.9. ASTRID GLORIA Sa. 19.9., Mo. 21.9. HOLGER EDMAIER Di. 22.9. ENSEMBLE WELTKRITIK Fr. 25.9. KÄTHE LACHMANN Sa. 26.9. BESTATTUNGSHAUS KUCKELKORN 0221 9 85 45 30, Beginn 20.00 Uhr ICH BIN DER MANN VON LOLO Fr. 4.9. bis So. 6.9., Fr. 11.9. bis So. 13.9. BÜHNE DER KULTUREN/ARKADAS 0221 9 55 95 10, Beginn 20.00 Uhr THEATRON – ERSTES RUSSISCH-DEUTSCHES KINDER- & JUGENDTHEATERFESTIVAL Do. 3.9. bis So. 6.9. MONSIEUR IBRAHIM Do. 10.9. BITTERSÜSS – VIDEOS Fr. 11.9. TANZ DES MONDES III Sa. 12.9. DU BIST EHRENFELD So. 13.9. 15.00, Spielzeiteröffnung MATTHIAS RÖDDER Mi. 16.9. EINE FRAU ALLEIN (PERS.) Fr. 18.9. DAS MISSVERSTÄNDNIS (RUSS.) Sa. 19.9. TUZAK – DIE FALLE (TÜRK.) So. 20.9. JANUS Do. 24.9., Arkadas World Grooves ALI UND NINO Fr. 25.9. TANZIMPULSE Sa. 26.9. TRIO FADO So. 27.9., Arkadas World Grooves ONKEL WANJA Mi. 30.9. BÜRGERHAUS STOLLWERCK: THEATER 501 0221 9 91 10 80, Beginn 20.00 Uhr KÖLN-DÜSSELDORFER Mi. 2.9., Do. 3.9., Wohlenberg, Seibel, Neutag und Maier-Bode WEBER & BECKMANN Fr. 4.9., Sa. 5.9. TILLMANN COURTH Mi. 9.9. = Premiere ANNETTE KRUHL Do. 10.9., Fr. 11.9. MAGIC UDO Sa. 12.9. CHRISTOPH SIEBER Do. 17.9. MANNHEIMER KULTUR-KNALL Fr. 18.9. COURTH & KAPS Sa. 19.9., So. 20.9. MAIER-BODE & SEIBEL Di. 22.9., Mi. 23.9. VOLKER SURMANN Do. 24.9. DIE ZWEI BEINER Fr. 25.9. VON CANDLELIGHT UND LIEBESTÖTERN Sa. 26.9. DIE IMPROVISATOREN Mi. 30.9. CIRQUE BOUFFON AM SCHOKOLADENMUSEUM 0221 28 01 ANGELL Di. 1.9. bis Fr. 4.9. 20.00, Sa. 5.9. 17.00 u. 20.00, So. 6.9. 14.00 u. 17.00 COMEDIA 0221 3 99 60 10, Beginn 20.00 Uhr JUNGES THEATER: EINE ODYSSEE Di. 1.9., Mi. 2.9., Mo. 7.9. bis Mi. 9.9. je 19.00 THOMAS REIS Do. 3.9. ERSTES DEUTSCHES ZWANGSENSEMBLE Fr. 4.9., Tretter, von Wagner, Weber WILFRIED SCHMICKLER Sa. 5.9. STUNK UNPLUGGED Fr. 11.9. bis Mo. 14.9. CLYDE & BONNIE Di. 15.9. 19.00 VOLKER PISPERS Mi. 16.9., Do. 17.9. 15 JAHRE WORTART Fr. 18.9., mit Schmickler, Evers, Kling, Jochimsen GERBURG JAHNKE & GÄSTE Sa. 19.9. 21.00, mit Carmela de Feo, Krissie Illing, Käthe Lachmann, Eva Eiselt WEBER & BECKMANN Do. 24.9. OHNE ROLF Fr. 25.9., Sa. 26.9. SENIORENPROJEKT: DAHINTER Di. 29.9. 19.30 ARS VITALIS Mi. 30.9. FREIES WERKSTATT THEATER 0221 32 78 17, Beginn 20.00 Uhr ILSE AICHINGER So. 6.9. 11.30, Lyrik-Matinée DAS WÜTEN DER GANZEN WELT Fr. 11.9., Sa. 12.9., Di. 15.9., Di. 22.9., Fr. 25.9. HALBSCHATTEN Sa. 19.9., So. 20.9. JUPITER-THEATERFEST Sa. 26.9. 11.00 WARUM SICH DAS KAMEL IN DER ASCHE WÄLZT Sa. 26.9., mongolische Musik und Literatur NUNI So. 27.9. 16.00 PROMIFLÜSTERER Seit Jahren nimmt Jörg Knör die Stars und Sternchen der Flachbildschirme aufs Korn. Dass er einer der ersten richtig guten Parodisten dieses Landes war, vergisst man dabei gerne mal. In seinem neuen Solo „Promiland“ verrät der ewig jungenhaft wirkende Altmeister, warum Howard Carpendale wieder auf die Bühne muss und was Heinz Erhardt im Himmel mit Domenica zu besprechen hat. choices verlost 2x2 Karten für die Show im Gloria am 20.9. E-Mail bis 14.9. an [email protected], Kennwort „Knör“ bis 14.9. (Foto: Stefan Wernz) GLORIA 0221 28 01, Beginn 20.00 Uhr STEPHEN LYNCH So. 6.9. WDR LADIES NIGHT Di. 8.9. 20.30, Fernsehaufzeichnung. Gerburg Jahnke begrüßt Mirja Boes, Carmela de Feo, Krissie Illing, Anka Zink, Martina Schwarzmann und Der Familie Popolski. 18 = choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten Die Kölner Theaterkonferenz lädt ein 9 KÖLNER THEATER NACHT 2.OKT 2009 20 – 04.h INGOLF LÜCK – ONE WAY MAN Do. 10.9. CAVEMAN Mi. 16.9. FANG DEN MÖRDER Do. 17.9. JÖRG KNÖR So. 20.9. WEIBER WEIBER Mi. 30.9., Springmaus-Produktion HOCHSCHULE TURMSTR. 0221 938 73 63, Beginn 20.00 Uhr MOVINGTHEATRE: SIDE SPECIFIC // YOU ARE NOT ALONE ANYWAY Sa. 5.9., So. 6.9. HORIZONT THEATER 0221 13 16 04, Beginn 20.00 Uhr TRAUMNOVELLE Mi. 2.9., So. 20.9., Mi. 23.9. (FAST) ALLES VON SCHILLER Fr. 4.9., Do. 17.9. MIRANDOLINA Sa. 5.9., Fr. 25.9., Sa. 26.9. ! DER GEWISSENLOSE MÖRDER Mi. 9.9., Fr. 11.9. bis So. 13.9., Sa. 19.9. LYSISTRATA Mo. 14.9. EISKIND Di. 15.9. MEIN KAMPF Mi. 16.9. NÄCHTE MIT JOAN Fr. 18.9. BESUCH DER ALTEN DAME Mo. 21.9. KASPAR Do. 24.9. DIE PHYSIKER Mo. 28.9. DANTONS TOD Di. 29.9. KABARETT A-Z 0221 27 75 89 98, Beginn 19.30 Uhr DICHTDENKDEUTSCH – RELOADED Sa. 19.9., Sa. 26.9. KAMMEROPER 0221 24 36 12, Beginn 19.30 Uhr LA BOHÈME Sa. 12.9. KUNSTHAUS RHENANIA 0221 240 61 72, Beginn 20.00 Uhr SPUREN DER VERIRRTEN Do. 3.9. bis Sa. 5.9., Do. 10.9. bis So. 14.9. MILLOWITSCH 0180 5 90 42 42, Beginn Mi.-Sa. 20.00 Uhr, Sa./So. 17.00 WENN IM PUFF DAT LICHT AUSJEHT Do. 17.9. bis So. 21.9., Mi. 24.9. bis So. 28.9., Mi. 30.9. Theater-Kalender MUSICAL DOME KÖLN 0221 5 77 90, Beginn 20.00 Uhr MONTY PYTHON’S SPAMALOT Mi. 2.9. 18.30, Do. 3.9. 18.30, Fr. 4.9. 20.00, Sa. 5.9. 15.00 u. 20.00, So. 6.9. 14.00 u. 19.00, Mi. 9.9. 18.30, Do. 10.9. 18.30, Fr. 11.9. 20.00, Sa. 12.9. 15.00 u. 20.00, So. 13.9. 14.00 u. 19.00 THRILLER – LIVE Di. 22.9. bis Fr. 25.9., Sa. 26.9. 16.00 u. 20.00, So. 27.9. 15.00 u. 19.00, Di. 29.9., Mi. 30.9. OPER KÖLN: OPERNHAUS 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr 50 JAHRE SENFTÖPFCHEN-THEATER So. 13.9. 18.00, Fernsehaufzeichnung DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG So. 20.9., Sa. 26.9. je 17.00 CARMEN Fr. 25.9., So. 27.9., Mi. 30.9. ORANGERIE – THEATER IM VOLKSGARTEN 0221 9 52 27 09, Beginn 20.30 Uhr BILL AITCHISON: 2012 (ENGL.) Do. 3.9. 21.00 TWO EYES Di. 15.9., Mi. 16.9. MUTTERSPRACHEN Fr. 18.9. 20.00, Sa. 19.9. 20.00, So. 20.9. 17.00 MARIE / DIES IRAE AT. Fr. 25.9. bis So. 27.9. je 20.00 SCALA 0221 4 20 75 93, Beginn 19.30 Uhr, So. 17.30 Uhr MING DING JEBOHNERT Do. 24.9. bis So. 27.9. SCHAUSPIEL KÖLN: SCHAUSPIELHAUS 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr KÖNIG LEAR Sa. 26.9., So. 27.9., Mi. 30.9. IPHIGENIE Di. 29.9. SENFTÖPFCHEN 0221 2 58 10 58, Beginn 20.15 Uhr DIETER HILDEBRANDT Di. 1.9., Mi. 2.9. MATHIAS TRETTER Do. 3.9. BILL MOCKRIDGE Fr. 4.9. SPRINGMAUS Sa. 5.9., So. 6.9. KEN BARDOWICKS Mo. 7.9. FATIH CEVIKKOLLU Di. 8.9., Mi. 9.9. RICHARD ROGLER Do. 10.9., Fr. 11.9. ROBERT KREIS Sa. 12.9. KONSTANTIN WECKER So. 14.9. ANKA ZINK Di. 15.9. KLAUS-JÜRGEN DEUSER Mi. 16.9. TAILED COMEDIANS Fr. 18.9., Sa. 19.9. DR. ECKART VON HIRSCHHAUSEN Sa. 19.9. 16.00 MONIKA KAMPMANN So. 20.9. 12.00 KABARETT-BUNDESLIGA: NAGELRITZ, MATTHIAS REUTER So. 20.9. PETER VOLLMER Mo. 21.9., Di. 22.9. ANDREAS ETIENNE Mi. 23.9. bis Fr. 25.9. NICOLE NAU & LUIS PEREYRA Sa. 26.9., So. 27.9. LUISE KINSEHER Mo. 28.9. MARIE-LUISE NIKUTA Di. 29.9. KÖLNER JUGENDCHOR ST. STEPHAN Mi. 30.9. SEVERINS-BURG-THEATER 0221 1 30 08 98, Beginn 20.00 Uhr DIE SEVERINS-BURG-THEATER-SOMMER-SHOW Mi. 2.9. bis Fr. 4.9., So. 6.9., Mi. 9.9., So. 13.9., Mi. 16.9., Do. 17.9., Do. 24.9., Mi. 30.9. LINK! Sa. 5.9. KUNST GEGEN BARES Mo. 7.9., Mo. 14.9., Mo. 21.9., Mo. 28.9. SEITENLIEBE Di. 8.9., Leseshow DER LETZTE DER FEURIGEN LIEBHABER Do. 10.9. bis Sa. 12.9., Fr. 18.9., Sa. 19.9. DON JUAN TRIFFT AMOR So. 20.9., Fr. 25.9. bis So. 27.9. POLITIK IM SEVERINS-BURG-THEATER – PARTEIPROGRAMMLESUNG Mi. 23.9. STUDIOBÜHNE KÖLN 0221 4 70 45 13, Beginn 20.00 Uhr GERTRUDE STEIN. WEITER ANFANGEN. WIR FANGEN AN. Di. 15.9. bis Fr. 18.9. PATTERNS BEYOND TRACES Fr. 25.9., Sa. 26.9. PHASE 1 Mo. 28.9. bis Mi. 30.9. TAS – THEATER AM SACHSENRING 0221 31 50 15, Beginn 20.30 Uhr RAUS MIT DEN MÄNNERN Sa. 5.9., So. 6.9., Claire-Waldorff-Abend KAFKAS WELTEN Do. 10.9. bis Sa. 12.9., Sa. 19.9., Do. 24.9. bis Sa. 26.9. FLOWER MAUER ADENAUER So. 13.9. THOMAS REIS Do. 17.9., Fr. 18.9. THEATER AM DOM 0221 2 58 01 53, Beginn 20.00 Uhr MÄNNER UND ANDERE IRRTÜMER Di. 1.9. bis Fr. 4.9., Sa. 5.9. 17.00 u. 20.00, Di. 8.9. bis Sa. 12.9., So. 13.9. 17.00 u. 20.00, Mo. 14.9. bis Fr. 18.9., Sa. 19.9. 17.00 u. 20.00, So. 20.9. 17.00 u. 20.00, Di. 22.9. bis Sa. 26.9., So. 27.9. 17.00 u. 20.00, Mo. 28.9. bis Mi. 30.9. THEATER DER KELLER 0221 31 80 59, Beginn 20.00 Uhr, So. 18.00 Uhr FÜR MICH SOLLS ROTE ROSEN REGNEN Do. 3.9. bis So. 6.9., Fr. 18.9., So. 27.9. 15.00 DIE BANALITÄT DER LIEBE Do. 10.9., Sa. 12.9., Do. 17.9., Sa. 19.9., So. 20.9. BLAUBART – HOFFNUNG DER FRAUEN Fr. 11.9., So. 13.9., Di. 23.9., Mi. 30.9. NON(N)SENS Di. 15.9., Mi. 16.9. DIE MILLIONÄRIN Mi. 23.9. bis So. 27.9. THEATER IM BAUTURM 0221 52 42 42, Beginn 20.00 Uhr WERTHER Di. 1.9. bis Do. 3.9. SINN Fr. 4.9. bis So. 6.9. DAS PRODUKT Fr. 4.9. 22.30, Fr. 25.9. 22.30 DON KARLOS – INFANT VON SPANIEN Di. 8.9. bis Sa. 12.9. je 19.30 19 OUTSIDERS Auch in seiner neuesten Produktion setzt das mehrfach preisgekrönte Kölner movingtheatre. de auf innovatives, spannendes Tanztheater. Mit Videoprojektionen, Wort und Tanz erweckt „Flashback“ Pier V. Tondellis Roman „Getrennte Räume“ zum Leben, eine brillante Abrechnung mit den Oberflächlich- und Bequemlichkeiten der modernen Gesellschaft. Kann man nach dem Tod der großen Liebe ein neues Leben finden? Was bedeuten Rituale und gesellschaftliche Ausgrenzung? Am 23., 25. und 26.9. in der Alten Feuerwache. (Foto: schmidt/bildautor.de) GLAUBE, LIEBE, HOFFNUNG Sa. 19.9., So. 20.9., Mi. 23.9., Do. 24.9., Sa. 26.9. bis Mo. 28.9. DER KONTRABASS Fr. 25.9. BANDSCHEIBENVORFALL Di. 29.9., Mi. 30.9. THEATER TIEFROT 0221 4 60 09 11, Beginn 20.30 Uhr EIN GESPRÄCH IM HAUSE STEIN Mi. 2.9. bis Fr. 4.9. NATHAN DER WEISE Fr. 18.9., Sa. 19.9., Mi. 30.9. UM DIE WURST So. 20.9., Mo. 21.9. LIEBESSPIELE Mi. 23.9., Do. 24.9., Sa. 26.9. WOHNZIMMERTHEATER 0221 130 07 07, Beginn 20.00 Uhr FALTSCH WAGONI Fr. 4.9., Sa. 5.9. OFFENE BÜHNE KÖLN So. 6.9., So. 13.9., So. 20.9., So. 27.9. ALL-STARS-COMEDY Fr. 11.9., Sa. 12.9. KEIRUT WENZEL Mi. 16.9. bis Sa. 19.9. PETRA HEYM Di. 22.9. VERA DECKERS Fr. 25.9., Sa. 26.9. PANTHEON / BONN 0228 21 25 21, Beginn 20.00 Uhr KLEINE & LINZENICH Di. 1.9. HAREM GLOBETROTTERS Mi. 2.9. CARRINGTON-BROWN Fr. 4.9., Sa. 5.9. PANTHEON VORLESER IM WDR Di. 8.9., Johann König begrüßt u.a. Rocko Schamoni, Sarah Hakenberg, Martin Sonneborn. PANTHEON ENSEMBLE: FAHRERFLUCHT Mi. 9.9., Sa. 12.9. bis Mo. 14.9., So. 20.9. bis Di. 22.9. MAX GOLDT Do. 10.9. KABARETT-BUNDESLIGA: ERIK LEHMANN, EURE MÜTTER Fr. 11.9. PATRIZIA MORESCO Di. 15.9. RINGSGWANDL Mi. 16.9. MICHAEL EHNERT Do. 17.9. MARC METZGER Fr. 18.9., Sa. 19.9., Fernsehaufzeichnung MURAT TOPAL Mi. 23.9. INGO APPELT Do. 24.9. CAVEMAN Fr. 25.9. bis So. 27.9. NIGHTWASH CLUB Mo. 28.9., mit Klaus-Jürgen (Knacki) Deuser & Gästen PAUSE & ALICH Di. 29.9., Mi. 30.9. SPRINGMAUS / BONN 0228 79 80 81, Beginn: 20.00 Uhr BODO WARTKE Fr. 11.9., Sa. 12.9. MALEDIVA So. 13.9. PROF. DR. HARALD LESCH Mo. 14.9. WEIBER WEIBER Di. 15.9. DR. ECKART VON HIRSCHHAUSEN Mi. 16.9. LEIPZIGER PFEFFERMÜHLE Do. 17.9. CHRISTOPH BRÜSKE Fr. 18.9. THOMAS REIS Sa. 19.9. ANDREAS ETIENNE So. 20.9. SPRINGMAUS-ENSEMBLE Di. 22.9. bis Do. 24.9. MARK BRITTON Fr. 25.9. ANKA ZINK Sa. 26.9. BILL MOCKRIDGE So. 27.9. KOM(M)ÖDCHEN-ENSEMBLE Di. 29.9. MÜNCHNER LACH- UND SCHIESSGESELLSCHAFT Mi. 30.9. ComicKultur Wortwahl KREISELNDE GESCHICHTEN SONIC YOUTH Joann Sfar kann nicht nur eine imposante Bibliografie vorweisen, er kann auch mit jedem neuen Projekt und jedem neuen Band begeistern. Seine Geschichte „Klezmer“ um ein paar Musiker in Odessa, irgendwann zwischen der Gründung Israels und der Shoah angesiedelt, ist mit seinen lebendigen, farbenfrohen Aquarellen rein formal schon eine gelungene Übersetzung der improvisatorischen, lebensfreudigen und ungestümen jüdischen Volksmusik. Die Geschichte – gerade ist der zweite Band erschienen – lotet existentielle Fragen zum Judentum aus: Was bedeutet es, Jude zu sein; was bedeutet es, als Jude nicht religiös zu sein, und vor allem: Was bedeutet die Klezmer-Musik für einen Juden? Ein so grausiges wie humorvolles, so intelligentes wie schönes Werk (avant-verlag). Für den Splitter Verlag ist „Sonnenfinsternis“ von Fane & Jim eher ungewöhnlich. Der ansonsten auf Fantasy spezialisierte Verlag veröffentlicht mit dieser knapp 300seitigen Graphic Novel eine realistische Geschichte um sechs Freunde in den 30ern, die ein paar Tage in Südfrankreich verbringen und sich dabei mächtig aufreiben: Die Midlife-Crisis sitzt allen im Nacken. Grafisch deutlich von Baru und dessen dezentem Manga-Touch beeinflusst sind die Schwarzweiß-Zeichnungen expressiv, mitunter für das Thema ungewöhnlich überspitzt. Das wirkt auch mal wie ‚Overacting‘. Aber es macht Spaß, den Protagonisten mit ihrer rasanten Psychodynamik und dem stichelnden Humor zuzusehen (Splitter). Seit den späten 70er Jahren gibt es den Bogart-mäßigen Inspektor Canardo, eine im Trenchcoat steckende lakonische Ente. Nach längerer Pause in den 90er Jahren hat dessen Schöpfer Sokal wieder einen soliden Jahresrhythmus und ist inzwischen bei 18 Alben – 17 gibt’s auf Deutsch – angelangt. Die bislang fehlende Nummer 11 „Sterbenswörtchen“ wurde gerade nachgereicht: Canardo soll einem Sterbenden das Versteck seines Schatzes entlocken, da stirbt er. Gut, dass Canardo gerade einen Prototyp einer Zeitmaschine testen soll. So kann er dem Nazigold im besetzten Frankreich nachspüren. Haarsträubende Story, wildes Gehopse in der Zeit, ein wenig mit der Brechstange (Schreiber & Leser), aber wie immer souverän Am Tresen ist die Hölle los. Michael Langhorst klebt mit den Händen an der Theke fest, weswegen ihm kurzerhand und alle Naslang der Kopf in den Nacken gerissen wird, um ihm eine Ladung „Kettenfett“ als letzte Ölung zu verabreichen. Dagmar Schönleber verdrängt über einer Salatschüssel Gin-Tonic die universelle Gültigkeit des vom Naturalismus über den Surrealismus bis hin zur Abstraktion des Kubismus aufgezogenen „Drei-Stufen-Modells der Anatomie des Trinkenden“, während sich Christian Bartel und sein Verleger nach einem zukunftsweisenden Blick in eine ramponierte Glasmurmel für eine obgleich würdelose, so doch zumindest weihevolle Geschäftsbeziehung entscheiden. Und wenn dann noch Laabs Kowalski auf einem vollgeaschten Klangteppich vogelfreier Punkmucke zu einer elegisch gepfiffenen Ode auf den besten Musikclub der Welt anhebt, statt jedweden gerade greifbaren Gast mit grenzdebilen Obszönitäten zu betören, weiß man, dass einem soeben im „Sonic Ballroom“ (Muschel, 198s, 9,90) die Stunde schlägt. Da stehe ich denn, nähere mich langsam, aber sicher dem humanoiden Urzustand, indem ich bei geistigen Getränken in den dieser Anthologie zu Kölns einzig wahrem Punk‘n‘Roll-Schuppen zugrundeliegenden Erinnerungen schwelge, ehe ich mich unvermittelt in das Schattenreich der literarischen Geister der Vorwochen beame: Angefangen bei der Thekenkraft, die plötzlich zu Amy Sohns Romanheldin Rachel Block mutiert. Eben noch Rabbi-Anwärterin, nun herrlich unzüchtig, breitet diese unter dem Titel „Mein alter Herr“ (Haffmans, 427s, 14,90) köstlich schnatterhaft die parallel verlaufenden sexuellen Entwicklungen ihres Vaters sowie ihrer selbst vor mir aus. Was ein wunderbar verqueres Familiendrama. Trotzdem käme mir nach dieser Überdosis Emo-Amüsement ein wenig Ablenkung am Kicker gelegen – belegte diesen nicht eine andere, ziemlich halbseidene Familie. Dass sie keinen sonderlichen Elan an den Tag legen, liegt wohl daran, dass „Das absolut perfekte Verbrechen“ (Wagenbach, 151s, 16,90) durch ihre Hinterköpfe spukt. Also wage ich nicht, auf Ablösung zu pochen, logge mich stattdessen lieber in die Gedankengänge des vermeintlich harmlosesten Clanmitglieds ein, um Zeuge eines absehbaren, aufgrund Tanguy Viels begnadeten Erzähltalents so aber nicht vorhersehbaren Gangstermovies zu werden. mit morbidem Charme erzählt. Nur das Ende kommt mit der Brechstange (Schreiber & Leser). Flix lässt sich in „Da war mal was ...“ von seinen Freunden erzählen, wie sie zur Zeit der noch real existierenden Teilung das jeweils andere Deutschland wahrgenommen haben. In 26 pointierten 3Seitern werden Klischees und persönliche Perspektiven kolportiert. Ein amüsanter, melancholischer und befremdeter Blick zurück (Carlsen). Das Frauenkollektiv um die Anthologie Spring veröffentlicht mit der sechsten Ausgabe einen dicken Band zum Thema „Verbrechen“. Die 13 Beiträge reichen vom Comic über Grafik-Design zu freier Kunst – natürlich alles mit narrativer Note. Mal assoziativ, mal mit konkreten Stories wird dem Verbrechen und den VerbrecherInnen in ästhetisch ausgefallenen Konzepten gehuldigt. Mit Beiträgen von Claire Lenkova, Marijpol, Nora Krug, Carolin Löbbert u.a. Noch ein Hamburger Comic-Magazin: Auch „Orang“ verortet sich mit der achten Ausgabe zum Thema „Neverending Stories“ wieder zwischen Comic, Kunst und Grafik-Design. Erzählerisch raffiniert kreiselnde Geschichten von zwölf ZeichnerInnen aus Europa und Asien, darunter Line Hoven, Sascha Hommer, Moki oder Verena Braun, erstaunen mit ungebremstem Einfallsreichtum – sowohl narrativ wie visuell (Reprodukt). Bestens unterhalten könnte ich mich nun auf dem soeben Ballroom-typisch (der Schwerkraft Tribut zollend) freigewordenen Barhocker einrichten, schöbe sich da nicht diese bizarre Schönheit an meine Seite. Was eine Lady. Weiß Gott nicht mit Reizen geizend. Eigentlich viel zu hip für diesen Laden, dafür aber mit einer Bissigkeit gesegnet, die keine Zweifel an der Rechtmäßigkeit ihrer Erscheinung zulässt. Nichtsdestotrotz: Irgendwas stimmt nicht mit ihr, und tatsächlich klärt mich wenig später Virginie Despentes, das giftigste Gift der französischen Literaturszene, über den ziemlich einseitigen Rollentausch der bildhübschen, aber reichlich geprügelten Zwillingsschwestern „Pauline & Claudine“ (Berlin, 24s, 9,95) auf: Nachdem die verzweifelt nach Ruhm heischende Claudine ihrem so exzessiven wie erfolglosen Streben mit einem Fenstersturz den Garaus bereitet hat, tritt die zickige Landpomeranze Pauline kurzerhand in ihre Fußstapfen, um das Leben der Schwester in Gold zu verwandeln. Ein eiskalt durchgezogener Betrug, dem allerdings auch sämtliche Gefahren des Selbstbetrugs innewohnen. Drastisch-garstig, dennoch überaus sensibel, also wie geschaffen für eine ausschweifende Sonic-Nacht – würde sich nicht der alte Haudegen Alfons von Worden dazwischen werfen. Gestählt in unzähligen Abenteuern in der Sierra Morena des Jahres 1739 und auch im Umgang mit liebreizenden Schwestern überaus geübt, lässt mir der Schelm ohne Furcht und Tadel aus Jan Graf Potockis „Handschrift von Saragossa“ (2001, 959s, 8,90) nicht den Hauch einer Chance; dafür aber einen Eimer „Kettenfett“. CHRISTIAN MEYER LARS ALBAT 20 Literatur in NRW Literatur-Kalender Heinrich Böll, Stadtbibliothek Köln, Foto: Archiv Der Schriftsteller F.C. Delius, Foto: Literaturhaus LESEN BRAUCHT EINEN ORT LITERATUR-TERMINE IM SEPTEMBER Von Thomas Linden Kopfschmerztabletten, einen Duden, Papier und eine mechanische Schreibmaschine, viel mehr braucht man nicht, um den Nobelpreis für Literatur zu gewinnen. Man kann das Arbeitszimmer von Heinrich Böll jetzt in Augenschein nehmen, es ist eines von 18, die er in seinem Leben benutzte. Die Wechsel waren notwendig, „weil sich ein Arbeitszimmer nach einiger Zeit verbraucht“, wie Böll meinte. Zu sehen ist es in der Zentralbibliothek (ZB) hinter dem Kölner Neumarkt. Gläsern wie das Versuchsbiotop einer Fliege wird es präsentiert. Jedes Manuskript wurde von Böll eigenhändig getippt, geschnitten und geklebt, selbst eine elektrische Schreibmaschine lehnte er ab. BUCHHANDLUNG BITTNER 0221 257 48 70 ODER: WER LIEST SCHON EINEN ROMAN AM PC? Das Arbeitszimmer in der Bibliothek aufzubauen, ist nur ein Projekt unter anderen, wie der Eröffnung des Böll-Archivs, des Archivs für Literatur in Köln, der Germania-Judaica oder der Präsentation der Fotografien von Brigitte Friedrich und Henry Maitek. Aber es ist ein bezeichnender Ansatz, weil es einen neuen Umgang mit der Lesekultur darstellt. Gestern noch galten Bibliotheken als out. Es lässt sich doch alles übers Internet besorgen, was braucht man da noch verstaubte Büchersilos? Dass sich die Zeiten geändert haben, stellte Hannelore Vogt, die neue Leiterin der ZB, fest, als ihr im Hause immer öfter Studenten und Schüler – also jene Klientel, die man eigentlich einsam vor dem PC vermutet – über den Weg liefen. „Sie kommen in Gruppen, verabreden sich hier, verbringen ganze Nachmittage im Haus. Es sind Jungen und Mädchen unterschiedlicher Nationalitäten, die hier recherchieren, ihren Snack essen – wir drücken dann ein Auge zu – und die Bibliothek als Arbeitsraum nutzen“. Nein, es handelt sich nicht um Aliens, sondern um Schüler, die hier jene Ruhe finden, „die sie zu Hause und in der Schulen offenbar nicht haben“, erklärte die Chefin der ZB. Der Ort ist ihnen angenehm und wichtig, denn das Lesen ist nicht nur eine Tätigkeit der einsamen, verinnerlichten Charaktere. Wer liest, möchte sich mit anderen austauschen, will anderes lesen, das einen auf neue Fährten des Denkens und Fühlens bringt. In der ZB hat man das begriffen und ist – was heute selten genug geschieht – mit dem Engagement für die Buchkultur in die Offensive gegangen. Eine elegante Lounge wurde eingerichtet, die Jüngeren können vor einem Weltbild der NASA ihre erdumspannenden Recherchen durchführen. Aber auch das Schmökern von Belletristik verlangen nach einem realen Ort – tausend Jahre abendländische Lesekultur in Bibliotheken lassen sich nicht durch ein paar Klicks am PC ersetzen. Lesen und Schreiben sind körperliche Tätigkeiten, die als solche eine eigene Form der Inspiration entwickeln. Auch der asketisch schuftende Nobelpreisträger wusste das, wenn ihn wieder das Bedürfnis nach einem neuen Arbeitsraum überkam. Die öffentlichen Bibliotheken, deren Mittel von der Politik nach Herzenslust gekürzt wurden, sind nicht am Ende. Im Gegenteil, sie müssen sich mit ihrer Kombination Thomas Linden ist Journalist, Autor aus Buchkultur und elektronischer Dienstleistung zum und Jurymitglied des Kämpfer für das Lesen machen. Denn einen Roman Kölner Kinder- und Jugendtheaterpreises. liest niemand am PC. Tim Parks liest aus „Träume von Flüssen und Meeren“ Do 10.9. 20 Uhr Alma Guillermoprieto liest aus „Havanna im Spiegel“ Mo 21.9. 20 Uhr 1970 verließ die junge Mexikanerin Alma Guillermoprieto New York, um in Havanna an der Staatlichen Ballettschule zu lehren: ohne Spiegel. Die Autorin hat ihre Erinnerungen an diese Epoche in Worte gefasst. Moderation: Heinrich Berenberg COMEDIA 0221-399 60 10 James Frey: „Strahlend schöner Morgen“ Mi 16.9. 20 Uhr Eine Hommage an Los Angeles: Der Rhythmus der Stadt bestimmt die Beziehungen der Einwohner und lässt sie alle in der Illusion unzerstörbaren „American Dream“. Moderation: David Eisermann. Deutsche Texte: Fritzi Haberlandt („Vier Minuten“). LITERATURZELT IM RHEINAUHAFEN (BÜCHERBOULEVARD R(H)EINLESEN) F. C. Delius: „Die Frau, für die ich den Computer erfand“ Sa 5.9. 18 Uhr F.C. Delius erzählt die Geschichte des Konrad Zuse – und davon, wie das digitale Zeitalter begann; von der Erfindung des Computers – und der Erfindung einer unmöglichen Liebe. LVR-LANDESMUSEUM BONN 0228 249 81 10 Wortart-Gala – Das Jubiläum Fr 18.9. 20 Uhr Wilfried Schmickler, Horst Evers, Marc Uwe Kling und Jess Jochimsen lesen zu Ehren des 15. Geburtstages des hervorragenden Hörbuch-Labels, das sich um die „weltweite“ Verbreitung deutschsprachigen Humors in all seinen Erscheinungsformen verdient gemacht hat. Javier Salinas liest aus „E“ Mi 2.9. 19 Uhr Auf der Suche nach der eigenen Identität probiert „E“ Biografien von Menschen aus, die zu unterschiedlichen Zeiten und an verschiedenen Orten gelebt haben. KULTURKIRCHE KÖLN 0221-97 31 03 19 MAYERSCHE BUCHHANDLUNG 0221-920 10 90 D. Wellershoff liest aus „Der Himmel ist kein Ort“ Di 1.9. 20 Uhr In dem neuen Roman des Kölner Autors gerät ein junger Landpfarrer in eine tiefe Sinnkrise, die ihn an sich und der Institution Kirche zweifeln lässt. Moderation: Olaf Petersenn & Thomas Böhm. Steffen Möller präsentiert „Vita Classica“ Di 15.9. 20.15 Uhr Gisa Klönne liest aus „Farben der Schuld“. Di 29.9. 20.15 Uhr Hauptkommissarin Judith Krieger ist nach ihrem letzten Fall vom Dienst befreit. Doch als sie sich an den Polizeiseelsorger wendet, um über ihr Trauma zu sprechen, wird sie in einen „Priestermordfall“ verwickelt. LEW KOPELEW FORUM 0221 257 67 67 Robert Littell: „Das Stalin-Epigramm“ Mo 14.9. 19 Uhr Als die persönliche Geschichte des als Verfasser von Spionage- und Agententhrillern bekannten Autors in Amerika erschien, löste sie eine Welle der Begeisterung aus. Moderation und Dolmetschen aus dem Englischen: Antje Deistler. Lesung auf Deutsch: Bernt Hahn LITERATURHAUS 0221-9 95 55 80 J. Lendle: „Mein letzter Versuch, die Welt zu retten“ Mi 2.9. 20 Uhr Lendle legt ein ironisch gefärbtes Portrait der Atomprotest-Generation vor: am Beispiel von Florian, der sich auf den Weg ins Wendland gemacht hat, um gegen die Mülltransporte zu protestieren. Moderation: Richard Kämmerlings. Norbert Scheurer liest aus „Überm Rauschen“ So 6.9. 19 Uhr In seinem neuen Roman erzählt Scheuer von der vergangenen Welt in einem Eifeldorf, in dem alle seine Texte angesiedelt sind – und einem Vater, der Zeit seines Lebens nach einem riesigen Urfisch suchte: gelesen von Joachim Król. Moderation: Regina Wyrwoll. Jochen Schimmang: „Das Beste, was wir hatten“ Di 8.9. 20 Uhr Gregor Korff und Leo Münks geraten 1989 in eine Krise. Alles, was sie bis dahin als selbstverständlich angesehen haben, wird infrage gestellt. Im Anschluss an die Lesung lädt die Edition Nautilus zu einem Umtrunk. Moderation: Andreas Rossmann PANTHEON BONN 0228-21 25 21 Vorleser: Johann König, Rocko Schamoni, Sarah Hakenberg, SilkeBurmester und Martin Sonneborn Di 8.9. 20 Uhr Das muss man sich anhören: Martin Sonneborn, der Gründer von „Die Partei“, die aus unerfindlichen Gründen am 27. September nicht an der Bundestagswahl teilnehmen darf, ist mit von der erlesenen Partie. Max Goldt liest aus seinem neuen Buch Do 10.9. 20 Uhr Ach ja, vielleicht ist auch was aus einem alten Buch dabei – egal: Wenn Goldt liest, geht die Sonne des Geistes auf – und die ist ja auch schon ziemlich alt. STADTGARTEN 0221-95299411 Assia Djebar zu Gast im Salon International Do 17.9. 20.30 Uhr Seit drei Jahren laden die in Köln lebenden Schriftsteller Navid Kermani und Guy Helminger in ihren literarischen Salon – ab Herbst diesen Jahres auch internationale Gäste. RAKETENKLUB 0221-99 55 580 Bas Böttcher: „Neonomade“ Di 22.9. 20 Uhr Deutschlands bekanntester Spoken-Word-Poet ist zu Besuch im Klub Junge Literatur: Kostprobe: „Google mal Babylon! Babel mal Googylon, Bubblegum, Goodie, Booty, Party on, Babylon!” Empfehlungen von Marianne Kolarik = choices-Empfehlung auf der Auswahl-Seite 21 Findling XXX Wahlfieber Nach traumhaften Sommer-Erlebnissen umgarnt einen wieder die Banalität des Alltags. Der nächste Pflicht-Termin wartet schon. Wird der Ausgang der Bundestagswahl irgendetwas ändern? Zumindest in Sachen Mode steht einem Wandel nichts im Weg. Frische Anregungen für ein neues Outfit gibt es wie immer im Findling. Anziehen d. „Man u m verzichte n“ sprach gebe mich mit Lu xus, auf al Oscar Wild Luxus ein les e es hand genähten und hätte Tailorm Notwendige kan Konfektio n nsware. Z adeSuits M aßanzu wohl gel ich ur Maßnah gs zum Köln aus iebt – P me und ag für die Q reis durchschnit Individuel iert und in Asien tlicher ualität nac le Accessoir Hemden aus ägyp h europäischen A ssicherung wird es von tischer Bau nfo jedem Man wie Manschetten mwolle, M rderungen gefer tigt. knöpfe m äntel aus n einen G achen das Kaschmir entleman und . Outfit per fekt und aus er isen und Paris holt sich auf Re ssoires und n Santa Rosa, ce vo Ac rin k, be uc ha m In ch na, die s Modes und schöne, Inspiriert. Silva r Sortiment au ewählt witzige spiration für ih n es nur ausg sive Kleinffe klu Messen die In ha Ex sc n. n ite ge erhe In die Ausla wertige Besond rs stehen ch Ku ho Geschenken. im tiv ch ta Ho ali er. re und qu gibt, gibt es hi er eine all od er l, üb sowie bezahlba rte t ch Gü ni ls, bels, die es Schmuck, Scha ig. Ob . de händler und La ra irt fünd dukte und Fa hier wird man auch Naturpro he – neue Handtasc Verwandelt. Ni cole Herbold en twirft mit Leib 06.06.09 verka und Seele für Le uft sie ihre Un ib und Seele. Se ikate für Mann ihrem eigenen La it und Frau mit Lie den Herbold mo be zum Detail dedesign. accesso müssen sich un in bedingt gut anfüh ires. Die Stoffe für ihre Entwürfe len und sind oft zu kreieren, gre sehr farbenfroh ift sie auch auf . Um Einzigartige Kleidungsstücke getragenen Pu s mit Lebenserfah llovern werden rung zurück. Au Röcke, aus Stiefe diese in neue Lie s ln ein Oberteil. blingsstücke ve Gekonnt werde rwandelt. Die ne Nicole Herbold n ue Herbst-Winte am 26.09. vor. Un r-Kollektion ste bedingt reinstöb llt ern! Mode ist Kunst & lands erstem Schul-Laden gilt: Erprobt. Bei FAKTORY, Deutsch Weg zum freien den t Kuns neue neue Styles und Kunst ist Mode. Hier bahnen sich die StudentInnen der Freien Akan habe n Bode eltem dopp Verkauf. Mit Netz und präsentieren und sich Möglichkeit, ihre Arbeiten zu demie Köln bei FAKTORY die . Jetzt vormerken: Am 8./9. oben erpr zu ber etrei rie-B als eigene Laden- und Gale ben-Event statt. Seide-Samt-Schrott-und-Schrau Oktober findet im Odonien der die MacherInnen finden: www.choices.de/thema 4x gewinnen: [email protected] 20 Kennwort: Santa Rosa / TailormadeSuits /Herbold/FAKTORY www.choices.de OFF Broadway Odeon BERLIN ’36 EIN FILM VON KASPAR HEIDELBACH www.berlin36.x-verleih.de Weisshaus Filmpalette Cinenova Filmhaus Filmforum Rex am Ring September 2009 | 21. Jhg. Metropolis 'DV3URJUDPP 'RQQHUVWDJ6HSWHPEHU 8KU (U·IIQXQJVYHUDQVWDOWXQJQXUQDFK$QPHOGXQJ PLW0(50$,'.XU]æOPОᵐ XQG48,&.48,&.6/2:ᥑᐜ )UHLWDJ6HSWHPEHU 8KU 6+,4,6(9(17((1מζ :LHGHUKROXQJLP6WXGLR0RXP8KU 8KU 7+(&2672)+$33,1(66ৱጆሇୄല :K6WXGLR'LXP8KU 8KU 857,1'88ᮿᢹ 8KU '21ß7$6.:+2,$0ռᯅᢷ 6DPVWDJ6HSWHPEHU 8KU '5($0:($9(56᎐ි :K6WXGLR)UXP8KU 8KU :$,7,1*,1%(,-,1*Иᎋ :K6WXGLR)UXP8KU 8KU ,)<28$5(7+(21(ᱡᢑ୵ׅ :K6WXGLR'LXP8KU 8KU 7+(&2175$&7ጚഭ :K6WXGLR0LXP8KU 6RQQWDJ6HSWHPEHU 8KU /,1*/,1*ß6*$5'(1ᄖᄖሇᘆބ 8KU 6KRUW&XWV&RORJQHSU¥VHQWLHUW 6+2579,6,216.XU]æOPUROOHቾႜתԈ 8KU &$/$0<'2*ײடോ :K6WXGLR6DXP8KU 8KU 0$,0$,7,ß6ϹϹటሇ :K6WXGLR6DXP8KU 0RQWDJ6HSWHPEHU 8KU 7+(-2851(<$:$<ј࠵ሇј :K6WXGLR0LXP8KU 8KU 7+(5,1*2)7+(5$,1%2:)/2:(56ࠫ࠶ണᲰ٬᧼ :K6RXP8KU 8KU 7+(81'(5'2*.1,*+7ኳົ :K6WXGLR6RXP8KU 'LHQVWDJ6HSWHPEHU 8KU $)$5(:(//621*ԟιج 8KU 6KRUW&XWV&RORJQHSU¥VHQWLHUW 6+2579,6,216.XU]æOPUROOHቾႜתԈ 8KU $32/2*<ᩈ :K6WXGLR0RXP8KU 0LWWZRFK6HSWHPEHU 8KU 3UHLVYHUOHLKXQJDQVFKOLH HQGODXIHQGLHSU¥PLHUWHQ)LOPH (LQWULWWVNDUWHQEHVWHOOXQJHQZZZRIIWLFNHWGHRGHU.·OQHU)LOPKDXV Vorspann Film-ABC Die brutalen Folgen des Jugoslawienkriegs sind unübersehbar, Kritik „Sturm“ S.33 DREHORT DEUTSCHLAND September 2009 | 21. Jhg. FILMKRITIK-ÜBERSICHT Wartet auf Fritz Langs Erben: Hartmut Ernst FILMSTART-TERMINE INTERNATIONALE FILMEMACHER ZU GAST IN NRW 27.8. 3.9. 10.9. 17.9. 24.9. x 26 ANTICHRIST 46 ASHES OF TIME: REDUX 40 BEIM LEBEN MEINER SCHWESTER 58 BERLIN `36 59 THE BROTHERS BLOOM x 44 CHERI – EINE KOMÖDIE DER EITELKEITEN x 48 DANCE FLICK – DER ALLERLETZTE TANZFILM 48 DISTRICT 9 44 DER DORFLEHRER 48 DIE ENTFÜHRUNG DER U-BAHN PELHAM 123 x x x x x x x x 48 EXTREME MOVIE 48 FIGHTING 48 FINAL DESTINATION 4 40 DIE FRAU DES ZEITREISENDEN x 46 DIE GLÜCKLICHEN x 48 HORSEMEN x 37 IT MIGHT GET LOUD x 58 JULIE & JULIA 50 LAURAS STERN UND DER GEH. DRACHE NIAN 37 LOL – LAUGHING OUT LOUD 46 LOUISE HIRES A CONTRACT KILLER 40 DAS MASSAKER VON KATYN 50 MY BIG FAT GREEK SUMMER 56 OBEN 38 THE ONE MAN VILLAGE 51 SCHANDE 38 SHORT CUT TO HOLLYWOOD x x x x x x x x x x x x x 33 STURM 50 SUSOS TURM 32 TAKING WOODSTOCK x 48 UM DEIN LEBEN x 40 VISION – A. D. LEBEN D. HILDEGARD V. BINGEN 30 WHISKY MIT WODKA 50 WICKIE UND DIE STARKEN MÄNNER 59 WIE DAS LEBEN SO SPIELT 56 DER WIND ZIEHT SEINEN WEG 59 WÜSTENBLUME 40 YEAR ONE – ALLER ANFANG IST SCHWER Wertung unter den Filmkritiken: 1( ) bis 6 ( ) 6 Punkte = Höchstwertung x x x 9.9. x Seien wir mal ehrlich: Der deutsche Film erregt international nicht eben Aufsehen. Was ist da los mit Fritz Langs Erben? OK: „Das Boot“ fand 1981 allerhand Beachtung, und siebzehn Jahre später zeigte Tom Tykwer mit „Lola rennt“, dass deutsches Kino fern des Kammerspiels auch schnell, schrill und bunt sein kann. Hier und da vielleicht noch Hollywood-gefällige Vergangenheitsbewältigung. Und dann? Die Regisseure wandern nach Hollywood aus oder landen im Mainstream. Deutsche Filmkunst: Einmal im Jahrzehnt die Welt fesseln oder überraschen – ist das alles? Nein! Was viele übersehen: Filmland Deutschland beeindruckt zunehmend nicht nur daheim mit seinen Arthouse-Produktionen, sondern mischt international auch bei Blockbustern mit – wenn auch unter fremder Federführung. Filme wie „Der ewige Gärtner“ entstanden ebenso wie Action-Garanten à la „Das Bourne Ultimatum“ oder „Mission Impos- „Internationales Kino aus sible III“ unter deutscher Beteiligung. Ja, hierdem Veedel“ zulande werden neben der Filmkunst-Schiene auch internationale Koproduktionen gefördert, die die Massen anziehen. Als Entgegenkommen, Filmförderung sei Dank, darf dann Daniel Brühl eine überflüssige Szene mit Matt Damon füllen oder Tom Cruise sich waghalsig mit dem Helikopter durch norddeutsche Windräder balancieren. Immerhin. Doch es geht auch anders: Gerade in diesem ausgehenden Sommer finden internationale Produktionen den Weg auf die deutsche und internationale Leinwand, die nicht nur mit deutschen Geldern unterstützt, sondern auch vornehmlich auf deutschem Boden gedreht wurden. Da ist die Welt in Gestalt von Quentin Tarantino zu Gast bei Kinofreunden und dreht in Potsdam-Babelsberg das großartige Kunst-Trash-Weltkriegsdrama „Inglourious Basterds“. Und diesmal füllt Daniel Brühl nicht nur eine Rolle, sondern, neben Christoph Waltz, einen richtigen Charakter. Darüber hinaus wurde nicht nur deutsch besetzt, sondern auch deutsch gesprochen. Also: Ab in die OV-Fassung! Es scheint auch keine Kunst mehr zu sein, große KinoKunst nach Deutschland zu holen: Lars von Trier zog gemeinsam mit Willem Dafoe und Charlotte Gainsbourg für 40 Drehtage in ein Waldgebiet im Rhein-Sieg-Kreis, um seine eigenen Depressions-Erfahrungen in einem Film zu verarbeiten. Der Regisseur würdigt die Naturkulisse mit phantastischen Aufnahmen und verwebt sie mit seinen zwei Darstellern zu grandiosem, verstörenden Arthouse-Horror: „Antichrist“. Aber nähern wir uns doch direkt der Domstadt, genauer: Köln Kalk. Dort nämlich drehte Hans-Christian Schmid letztes Jahr Szenen seines spannenden Justiz-Thrillers „Sturm“. Hier im Veedel, in einem alten Fabrikgebäude, wurde der Internationale Strafgerichtshof nachgebaut, in dem zwei Frauen (Kerry Fox, Anamaria Marinca) einem serbischen Kriegsverbrecher gegenüberstehen. Jetzt fehlen eigentlich nur noch deutsche Regisseure, die wie Tarantino die Massen über die Grenzen hinaus stilvoll begeistern. An Förderung, Darstellern und passenden Kulissen scheint es ja hierzulande nicht zu fehlen. Und Hans-Christian Schmid legt bereits gut vor. Solange wir weiter warten, erschrecken Sie sich doch schon mal mit Willem Dafoe im deutschen Wald oder lassen sich von Tarantinos Geschichtsschreibung überraschen. Sie werden sich wundern. x x x Hartmut Ernst 25 choice of choices Zwischen Aufklärung, Mystik und blankem Horror: Willem Dafoe CHAOS MIT SPRECHENDEN TIEREN „Antichrist“ von Lars von Trier Ein Paar trauert um sein totes Kind. Vor allem die Frau droht daran zu zerbrechen. Um den Verlust und das Schuldgefühl therapeutisch zu überwinden, ziehen sie sich in eine einsame Waldhütte zurück. ➜ Kunstvoller Psychothriller Lars von Triers neuer Film „Antichrist“ hat bereits im Vorfeld viel Getöse verursacht. Dass das im Bergischen Land mit den beiden großartigen Darstellern Willem Dafoe und Charlotte Gainsbourg gedrehte Werk ein Horrorfilm im weitesten Sinn werden wird, war schon früh klar. Doch nach der Pressevorführung in Cannes im Frühjahr des Jahres saß der Schock zunächst tief und brach sich dann bei einigen Journalisten in lauter Empörung Bahn - der Film sei eine Beleidigung. Baz Bamigboye von der Daily Mail forderte auf der Pressekonferenz vom Regisseur wütend eine Rechtfertigung für den Film. Andere Kollegen standen dem Regisseur bei, so dass es dann doch nicht zur Hexenjagd kam. Das wäre in Anbetracht einiger der Filmthemen auch unpassend gewesen. Inzwischen hat sich Baz Bamigboye wieder beruhigt, wie man seinem Blog entnehmen kann. Doch der Film polarisiert nach wie vor. JENSEITS VON EDEN Ein namenloses Paar verliert in einer Winternacht den Sohn. Im kunstvoll inszenierten Prolog sehen wir, wie das Paar Sex hat, während der Junge aus seinem Kinderbett klettert, kurz die Eltern erblickt und dann, angezogen von den weißen Schneeflocken, aus dem Fenster fällt. Bereits dieser Prolog verstört mit seiner unglaublich schönen Darstellung dieser Tragödie in schwarzweißer Slowmotion. Es folgen die drei Kapitel „Trauer“, „Schmerz (Chaos regiert)“ und „Verzweiflung“ (Zwischentitel gemalt von Per Kirkeby), bevor der Epilog in ebensolcher Schönheit den Film beendet. Die Kapitel dazwischen zeigen das Paar im Ringen mit der Trauer und der daraus folgenden Auseinandersetzung miteinander. Vor allem sie leidet unter dem Verlust, ist von Schuldgefühlen zerfressen und schwankt zwischen Apathie und selbstzerstörerischen Exzessen. Da sich in der stationären Therapie keine Fortschritte zeigen, beschließt der Mann - selbst Therapeut -, die Gesundung seiner Frau zu übernehmen. Gemeinsam fahren sie in das abgelegene Waldhaus „Eden“, in dem die Frau im letzten Sommer mit dem Jungen den Urlaub verbrachte. Dort arbeitete sie an einer wissenschaftlichen Arbeit über die jahrhundertelange Unterdrückung von Frauen. Anscheinend löste ihre Beschäftigung mit Hexenjagd und anderer männlicher Dominanz und Gewalt subtile Aggressionen gegen ihren kleinen Sohn aus. Zugleich entstand daraus ein zwiespältiges Verhältnis zu der sie umgebenden Natur. All das bricht ein Jahr später wieder auf, als sie mit ihrem Mann zur Trauerarbeit anreist. Er versucht, sie rational zu verstehen, sie entzieht sich ihm auf eine emotionale, mystische Ebene. Der Konflikt steuert langsam auf ein radikales Ende zu. KUNSTKINO Lars von Trier wird gerne vorgeworfen, ein Provokateur zu sein. Vielleicht provozieren die Filme, sie sind aber nie Provokation als Selbstzweck. Dafür sind sie zu reich an Themen, Verweisen und Anspielungen. Sie erzählen immer auf eine eindringliche, emotionale Art, dass der Vorwurf der Porntorture à la „Saw“ oder „Hostel“ lächerlich ist. Mit „Antichrist“ bedient sich Lars von Trier sehr frei beim Horror- und Mysteryfilm. Das beinhaltet eine explizite Darstellung von Gewalt. Aber schließlich geht es in „Antichrist“ um nichts weniger als um den gewaltigen Zusammenstoß von Gefühl und Vernunft, Mensch und Natur, Mystik und Aufklärung, Mann und Frau. Gewalt und sexuell explizite Bilder sind aber nur die eine Seite dieser Tour de Force. Die andere Seite ist eine beeindruckend schöne Kinematografie, die souverän mit Genremitteln spielt und diese wiederum kunstvoll bricht. Es gibt Szenen der in extremer Zeitlupe gleichsam durch den Wald schwebenden Charlotte Gainsbourg, die an die gedehnten Videoinstallationen von Bill Viola erinnern. Es gibt märchenhafte Szenerien, die in ihrer Ambivalenz aus kindlicher Unschuld und drohendem Unheil an die Fotografien von Anna Gaskell erinnern. Es gibt seltsame, symbolbeladene Tiergestalten - auch sprechende. Und eben die sehr künstlichen Sex- und die sehr realistischen Gewaltszenen. Das alles fügt sich bei aller Heterogenität des Stils zu einem wunderschönen Film, der diskussionswürdig Sinnzusammenhänge herstellt. „Antichrist“ ist ein aus einer tiefen Depression des Regisseurs geborenes Spiel mit Urängsten. Einiges davon mag man nachvollziehen, Anderes fordert zum Widerspruch auf. Und vieles davon entsteht erst durch den Betrachter. „Antichrist“ ist ein offenes Kunstwerk, das Bilder vor einem ausbreitet, ohne sie abzuschließen. Man kann sich wohl nicht einmal darauf festlegen, ob Er oder Sie der Antichrist ist bzw. ob der Antichrist hier überhaupt als etwas Negatives gelesen werden kann. Es ist wie bei so vielen großartigen Filmen: Nach dem Film hat man mehr offene Fragen als vorher. Ende Oktober findet in Köln wieder die KunstFilmBiennale satt. Im letzten Jahr bemühte man sich darum, nicht nur Kunstfilme, sondern auch Filmkunst zu zeigen. Also nicht nur Museumskunst, sondern auch Kinokunst. „Antichrist“ positioniert sich wie nur wenige Spielfilme exakt dort: zwischen Kino und Kunst. CHRISTIAN MEYER ANTICHRIST Cannes 2009: Beste Darstellerin Charlotte Gainsbourg Drama/Thriller - DK/D 2009 - 104 Min. - Regie: Lars von Trier - Kamera: Anthony Dodd Mantle - mit: Willem Dafoe, Charlotte Gainsbourg - Verleih: MFA+ Start: 10.9. Filmpalette 26 Kölner Kritikerspiegel Die häufigsten Nennungen Frank Olbert Kölner Stadtanzeiger Thomas Linden Kölnische Rundschau Sebastian Ko WDR Einslive R.-Ruediger Hamacher film-Dienst Herausragend Sturm von H.-C. Schmid Antichrist von L. von Trier Antichrist von L. von Trier Schande von S. Jacobs Bemerkenswert Antichrist von L. von Trier Taking Woodstock von A. Lee Oben von P. Docter & B. Peterson LOL Antichrist laughing out von loud L. von Trier von L. Azuelos Best of Comedy LOL laughing out loud von L. Azuelos Whisky mit Wodka von A. Dresen The Brothers Bloom von R. Johnson Best of Drama Das Massaker von Katyn von A. Wajda Sturm von H.-C. Schmid Sturm von H.-C. Schmid Besondere Erwähnung Taking Woodstock von A. Lee Ashes of Time: Redux von W. Kar-wai Das Massaker von Katyn von A. Wajda Die Entführung der U-Bahn Pelham 123 von T. Scott Ingrid Bartsch ARD Morgenmagazin Lars-Olav Beier Der Spiegel Sturm von H.-C. Schmid Oben von P. Docter & B. Peterson Taking Woodstock von A. Lee Whisky mit Wodka von A. Dresen LOL laughing out loud von L. Azuelos Oben von P. Docter & B. Peterson Oben von P. Docter & B. Peterson Julie & Julia von N. Ephron Taking Woodstock von A. Lee Sturm von H.-C. Schmid Schande von S. Jacobs Sturm von H.-C. Schmid It might get loud von D. Guggenheim Ashes of Time: Redux von W. Kar-wai Chéri – Eine Komödie der Eitelkeiten von S. Frears Sven von Reden StadtRevue Ulli Klinkertz Schnüss Hans Schifferle Süddeutsche Zeitung Katja Daniel Kothenschulte Nicodemus Die Zeit Frankfurter Rundschau Cristina Nord taz * Enthaltung Oben von P. Docter & B. Peterson * Enthaltung Antichrist von L. von Trier Ashes of Time: Redux von W. Kar-wai Taking Woodstock von A. Lee Christian Meyer choices Kino.Kultur.Köln. Antichrist von L. von Trier Taking Woodstock von A. Lee Susos Turm von T. Fernández Louise Hires a Contract Killer von G. de Kervern & B. Delépine Sturm von H.-C. Schmid Vision - Aus dem Leben der Hildegard von Bingen von M. von Trotta Ashes of Time: Redux von W. Kar-wai Whisky mit Wodka von A. Dresen Kino-Kalender ZU GAST IM KINO / PREVIEWS FESTIVALS, REIHEN ... Do 3.9. / 21 Uhr WHISKY MIT WODKA, Cinenova In Anwesenheit des Regisseurs Andreas Dresen, des Drehbuchautors Wolfgang Kohlhaase und des Darstellers Markus Hering. s. S. 30 29. - 31.8. KÖLNER KINO NÄCHTE, verschiedene Orte Kölner Kinos, Festivals und Initiativen stellen sich vor. s. S. 36 ab 3.9. / je 19 Uhr NEUE JAPANISCHE POP-FILME, Japanisches Kulturinstitut jd. Montag u. Donnerstag: Außergewöhnliche japanische Filme. s. S. 34 Fr 4.9. / 22.45 Uhr ZEITBLOM, Odeon Verschiebungen, Verbiegungen, Verformungen. Vier Experimentalfilme und David Larchers einstündiger „Ich Tank“. 4. - 7.9. NIGHT OF THE SHORTS: TAPAS MIXTAS II, Filmhaus, Odeon, Viertelbar Kurzfilmprogramme. Info: www.myspace.com/kurzfilmkino.de Sa 5.9. / 19.30 Uhr STURM, Cinenova In Anwesenheit des Regisseurs Hans-Christian Schmid und der Darsteller Kerry Fox und Anamaria Marinca. s. S. 33 Mo 7.9. / 20 Uhr THE ONE MAN VILLAGE, Filmpalette Doku über ein fast ausgestorbenes libanesisches Bergdorf. NRW-Premiere mit Regisseur Simon El Habre. s. S. 38 Isa Genzken-Filme Kölner Kino Nächte: Tarantino-Nacht ab 13.9. RETROSPEKTIVE GUS VAN SANT, Filmforum Jeweils sonntags um 20 Uhr und montags um 21.30 Uhr sind als Vorspiel zur Kunstfilmbiennale Filme von Gus van Sant zu sehen. Di 8.9. / 19 Uhr ISA GENZKEN. FILME, 1974 – 2003, Filmforum Filmprogramm zur Ausstellung im Museum Ludwig. 15.9. / 20 Uhr SEAVIEW, OFF Broadway Allerweltskino: Doku über ein irisches Lager für Asylbewerber Mi 9.9. / 19.30 Uhr 24 H BERLIN, Filmforum LaDoc Lectures: Cutterin Annette Muff im Gespräch über Volker Heises 1440minütiges Mammutprojekt. Mit Ausschnitten aus „24 h Berlin“, in Zusammenarbeit mit choices. Fr 18.9. / 20 Uhr DRILLER KILLER, Filmhaus Something Weird Cinema: Abel Ferraras punkiges Frühwerk So 13.9. / 15.30 Uhr KIRSCHBLÜTE - HANAMI, OFF Broadway Der jüngste Film von Doris Dörrie filmpsychologisch betrachtet von Dipl.-Psych. Rupert Martin Mi 16.9. / 20 Uhr WOODSTOCK – DIRECTOR‘S CUT, Odeon Passend zum Start von Ang Lees „Taking Woodstock“ die um 44 Minuten längere Version des Festivalfilms von 1969. 10. - 16.9. VISIONS OF CHINA, Filmhaus Das Festival zeigt aktuelle chinesische Filme. s. S. 42 22.9. / 19.30 Uhr KÖLNER BRÜCKEN IM FILM, Filmpalette Veranstaltung mit dem Filmemacher Wolfram Schmachtenberg und dem Brückenkünstler Joachim Römers. Woodstock - Director‘s Cut Gus van Sant-Retrospektive 24. - 27.9. AFRIKA GOES COLOGNE; Filmforum Cineastische Begegnung zweier Welten. s.S. 36 26.9. / 20 Uhr 25 JAHRE FEMINALE E.V., Filmhaus Kurzfilm-‘Wunschkonzert‘ per VJ. Um 21.30 Uhr: „Story“ von Dana Ranga, anschließend Party. Fr 18.9. / 20 Uhr HUNGER, Filmforum Vorspiel der KunstFilmBiennale mit dem Debütspielfilm des Künstlers Steve McQueen. 27 BROADWAY ARTHAUSKINO • KÖLN • ZÜLPICHER STR. 24 • WWW.OFF-BROADWAY.DE • PROGRAMM + RESERVIERUNG 0221.232418 • KINOKASSE 0221.8205733 ERSTAUFFÜHRUNGEN WEITER IM PROGRAMM ab 3.9. ZERRISSENE UMARMUNGEN TAKING WOODSTOCK OmU - Komödie - USA 2009 - 120 Min. - Regie: Ang Lee mit Jeffrey Dean Morgan, Emile Hirsch, Liev Schreiber, Paul Dano Eigentlich träumt der junge Elliot von einer Karriere als Innenausstatter in New York. Doch das Motel seiner Eltern läuft alles andere als gut. Also kehrt er in sein Heimatkaff zurück und sinnt nach einer Idee, wie man die Geschäfte wieder zum Laufen bringen könnte. Als er aus der Zeitung erfährt, dass einem groß angekündigten Open Air Konzert die Genehmigung entzogen wurde, wittert Elliot die ganz fette Chance: Er bietet den Veranstaltern die Kuhwiese hinter dem elterlichen Grundstück als Austragungsort an, ohne zu ahnen, welche Welle er damit lostritt. Denn schon bald zieht nicht nur ein Bataillon von Organisatoren und schrillen Künstlern in die kleine, konservative Gemeinde. Auf den Weg machen sich auch mehr als eine halbe Million Musikfans und Hippies, um das größte Happening aller Zeiten zu feiern. Und nach diesen 3 Tagen ”Peace and Music” wird nichts mehr sein wie zuvor... ab 10.9. STURM OmU - Drama - D/DK/NL 2009 - 110 Min. - R.: Hans-Christian Schmid mit Kerry Fox, Anamaria Marinca, Stephen Dillane, Rolf Lassgård OmU - Orig. Los Abrazos Rotos - E 2009 - 129 Min. - R.: Pedro Almodóvar mit Penélope Cruz, Lluís Homar, Blanca Portillo, José Luis Gómez Schon beim Casting für seinen neuesten Film verliebt sich der junge Regisseur Mateo Blanco leidenschaftlich in die wunderschöne Hauptdarstellerin Lena. Eine gefährliche Leidenschaft, denn Lena ist mit einem Bankier verheiratet, der jeden ihrer Schritte argwöhnisch überwachen lässt. Und auch Mateos treue Assistentin Judit reagiert eifersüchtig. Die Lage spitzt sich immer weiter zu und gipfelt in einem tragischen Autounfall, bei dem Lena ihr Leben und Mateo sein Augenlicht verliert... 14 Jahre später führt Mateo unter neuer Identität ein ruhiges Leben als Autor und scheint seine Vergangenheit erfolgreich verdrängt zu haben. Als er aber nach einem Unfall seines Sohnes an dessen Krankenbett wachen muss, beginnt er sich plötzlich zu erinnern - und zu erzählen ... SONDERPROGRAMM FILMPSYCHOLOGISCHE BETRACHTUNGEN PSYCHOANALYTIKER STELLEN FILME VOR Sonntag, 13.09.2009, 15.30 Uhr KIRSCHBLÜTEN - HANAMI D 2007 - Regie: Doris Dörrie - mit Elmar Wepper, Hannelore Elsner, Nadja Uhl, Maximilian Brückner, Aya Irizuki, Birgit Minichmayr - 127 Min. „Kirschblüten - Hanami”, ein Film von Doris Dörrie (Deutschland 2007), erzählt eine zutiefst berührende Geschichte von der Überwindung seelischen Stillstandes, von Tod und Trauer um nicht-gelebte Beziehung, so wie um schicksalhaft verpaßte Entwicklungschancen. Kongenial gespielt von Elmar Wepper, Hannelore Elsner, Nadja Uhl und anderen, entfaltet sich die Filmgeschichte entlang des Abschied-Nehmens eines kleinen, bayerischen Beamten im Pensionierungsalter von seiner verstorbenen Ehefrau. Vor der Kulisse des japanischen Kirschblütenfestes nimmt der Film dabei eine generationenübergreifende Perspektive ein. „Kirschblüten - Hanami” bedeutet „großes Kino”, traurig und beglückend zugleich. Vorgestellt von Dipl.-Psych. Rupert Martin Psychoanalytische Arbeitsgemeinschaft Köln-Düsseldorf e.V. (Institut der DPV/DGPT) Riehler Str. 23, 50668 Köln, Tel. 0221/135901, eMail: [email protected] KÖLNER KINONÄCHTE IM OFF BROADWAY Sa., 29.8., 20.00 Uhr Preview TAKING WOODSTOCK Hannah Maynard ist Anklägerin am Kriegsverbrechertribunal in Den Haag und führt einen Prozess gegen Goran Duric, einen ehemaligen Befehlshaber der jugoslawischen Volksarmee. Ihm wird vorgeworfen, für die Deportation und den späteren Tod bosnisch-muslimischer Zivilisten in Kasmaj, einer Kleinstadt in der heutigen Republika Srpska, verantwortlich zu sein. Als sich ein wichtiger Augenzeuge bei seiner Aussage in Widersprüche verstrickt, schickt das Gericht eine Delegation nach Bosnien, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Die Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Zeugen erhärten sich, allem Anschein nach sagt er nicht die Wahrheit. Kurz darauf findet man seine Leiche; er hat sich in seinem Hotelzimmer das Leben genommen. OmU - Komödie - USA 2009 - 120 Min. - Regie: Ang Lee mit Jeffrey Dean Morgan, Emile Hirsch, Liev Schreiber, Paul Dano Er gilt als einer der besten Seismographen amerikanischer Befindlichkeiten. Nach Post-Vietnam-Trauma (”Der Eissturm”), Bürgerkrieg (”Ride with the devil”) und Schwulendrama (”Brokeback Mountain”), widmet sich der vielfach preisgekrönte Taiwanese Ang Lee auf gewohnt gekonnte Art dem legendären „Love & Peace”-Happening Woodstock. Basierend auf der Autobiographie von Elliot Tiber erzählt er von einem jungen, naiven Künstler, der eigentlich nur das finanzklamme Motel seiner Eltern retten will - und dabei fast unfreiwillig das legendärste aller Open Air-Konzerte anzettelt. Ein ebenso charmanter wie warmherziger Nostalgietrip in jene gute alte Zeit, als Träume und Vision scheinbar noch einfach ganz einfach waren. Hippie-Seligkeit als cineastisches Antidepressivum gegen Web 2.0Stress, Öko-Trauma und globale Finanzkrise. 28 BROADWAY ARTHAUSKINO • KÖLN • ZÜLPICHER STR. 24 • WWW.OFF-BROADWAY.DE • PROGRAMM + RESERVIERUNG 0221.232418 • KINOKASSE 0221.8205733 So., 30.8., 19.00 Allerweltskino Sa., 29.8., 22.30 Uhr Allerweltskino SITA SINGS THE BLUES CYCLO - XICH LO (vietnamesisches Original mit deutschen Untertiteln) Vietnam/Frankreich 1995, Regie: Tran Anh Hung, 120 Min., O.m.dt.U. Ein junger Rikscha-Fahrer, dessen Gefährt gestohlen wurde, muß dieses abbezahlen, indem er Verbrechen begeht. Anfangs unwillig, fasziniert ihn die Welt der Gangster von Ho-Chi-Minh-City. Die Stadt zeigt der Regisseur als einen Hexenkessel von Armut und Tristesse, der seine Bewohner aufheizt, antreibt und zu Tode erschöpft auf der Suche nach dem schnell verdienten Geld. Ein schonungsloser Bericht von den Lebensbedingungen und der Anarchie im heutigen Vietnam, inszeniert unter Berufung auf östliche Darstellungstraditionen. Dokumentarische Szenen unterstreichen den bewussten Ausschnittcharakter des Gezeigten. So., 30.8., 13.30 Uhr Internationales FrauenFilmFestival Dortmund | Köln englO - Animationsfilm USA 2008, Buch und Regie: Nina Paley, 82 Min. Eins ist wohl in allen Kulturen der Welt gleich: Es tut weh, verlassen zu werden. Ausgelöst durch die Trennung von ihrem Mann schuf die Animatorin Nina Paley einen Film, der sich mit dem indischen Nationalepos „Ramayana” beschäftigt und zeigt, dass Trennungen schon seit jeher Thema waren und verarbeitet werden mussten. Von diesem Schmerz weiß auch Annette Hanshaw zu singen, die ihre Hits in den Zwanziger Jahren hatte. Aus diesen Zutaten schafft die Regisseurin einen beeindruckenden Film. Sie kombiniert die verschiedensten Techniken vom klassischen Zeichentrickfilm bis zur computergenerierten 3-DAnimation mit einem kraftvollen Musik-Score, der indische Elemente genauso einsetzt wie den traurigen Blues von Annette Hanshaw, die ihre Lieder immer beendete mit einem schüchternen: „That’s all!” Eine Gemeinschaftsveranstaltung mit INDAC L’HOMME QUI MARCHE fr.O.m.engl.U - F 2007 -82 Min. Regie: Aurélia Georges - mit Mireille Perrier, John Arnold, Judith Henry, Miglen Mirtchev, César Sarachu, Florence Loiret-Caille ”L’Homme qui marche” (”Der gehende Mann”) ist der Titel einer Plastik Alberto Giacomettis. Und an die dünnen langen Figuren des Schweizer Künstlers erinnert auch der Protagonist in L’HOMME QUI MARCHE. Der Film erzählt die Geschichte eines kompromisslosen russischen Schriftstellers in Paris von den 1970er Jahren bis in die 1990er Jahre. Nach der Präsentation seines ersten Buches gibt Viktor Atemian sein gutgehendes Übersetzungsbüro auf. Doch die Zeiten ändern sich wieder. Der Stolz hindert Atemian jedoch Hilfe anzunehmen, so dass ihn am Ende selbst die besten Freunde links liegen lassen. Die Figur des Viktor Atemian wurde nach einem echten Fall gestaltet. Aurélia Georges schildert präzise das Scheitern und den Abstieg eines begabten, aber verkannten Künstlers bis zu seinem Tod in völliger Einsamkeit. Zugleich ist L’HOMME QUI MARCHE auch eine Reflexion darüber, wie sich die Rolle des Künstlers in der Gesellschaft in den vergangenen 30 Jahren gewandelt hat. Herausragend ist die Darstellung Atemians duch César Sarachu, der den Wandel der Zeit über seinen Körper auszudrücken vermag. www.allerweltskino.de Di., 15.9., 20.00 Uhr - (Kölner Erstaufführung) So., 30.8., 15.30 Uhr Filmpsychologische Betrachtungen Di., 22.9., 20.00 Uhr - (Kölner Kinoerstaufführung) QI - AUF DEN SPUREN CHINESISCHER HEILKUNST TÖDLICHE VERSPRECHEN GB/CND 2007 - 100 Min. - Regie: David Cronenberg - mit: Viggo Mortensen, Naomi Watts, Vincent Cassel, Armin Mueller-Stahl, Sinéad Cusack Seit über dreißig Jahren spalten die Filme David Cronenbergs bereits die Gemüter von Zuschauern und Kritikern und eben diese Polemik verschaffte dem kanadischen Ausnahmeregisseur kürzlich den Douglas-Sirk-Preis 2007. Immer waren es Werke über Körperlichkeit, Metamorphosen, Sex und Gewalt in einer kühlen, fast klinischen Inszenierung, die Mainstreamsehgewohnheiten auffällig trotzten. Mit „A History of Violence” wurde der Stil zwar direkter, aber auch hier setzte man sich provokativ zwischen die Stühle. „Tödliche Versprechen” führt diesen Weg nun konsequent weiter. Vorgestellt von Dr. med. Sabine Wollnik / Dipl.-Psych. Rupert Martin 29 SEAVIEW Irland 2008, Regie: Nicky Gogan, Paul Rowley, 82 Min., engl.O.m.dt.U. Nördlich von Dublin liegt das Ferienlager Mosney, 1948 eröffnet, um irischen Familien die Möglichkeit zu geben, dem Alltag zu entfliehen. Wer Mosney heute besucht, findet eine völlig andere Welt vor, die allerdings immer noch mit dem Thema ”Entkommen” zu tun hat: Der ehemalige Ferienort dient heute als Aufnahmelager für Asylbewerber aus der ganzen Welt. Die Filmemacher haben drei Jahre in Mosney gelebt und das Vertrauen der Bewohner gewonnen, die ihre Lebensgeschichte erzählen. Langjährige Angestellte führen durch verlassene Tanzsäle, leere Swimmingpools, streichen entlang vergessener Spielautomaten. Die Regisseure führen persönliche Gespräche, die die Einzelschicksale ebenso thematisieren wie die Alltäglichkeiten des Lagerlebens. ”Unter all den Dokumentarfilmen, die sich mit dem Thema ‘Asylbewerber und Immigration’ beschäftigen, ist wohl keiner menschlicher und aufwühlender als ‘Seaview’”. (Sheffield Doc/Fest) Videovorführung, D 2009, Regie und Buch: Solveig Klaßen, 82 Min. Hier im Westen wird die traditionelle chinesische Medizin immer beliebter, in ihrem Heimatland schwindet ihre Akzeptanz im Zuge des modernen Fortschritts. Der Film stellt uns einen Naturheiler in den Bergen nahe der burmesischen Grenze vor, einen Kräuterheiler, der auch Knochenbrüche kuriert, eine Apotheke für Heilkräuter, Nonnen eines daoistischen Klosters. Nach der daoistischen Lehre kann man die Kraft der Lebensenergie ”Qi” durch Meditation und Übung wachsen lassen, um der Unsterblichkeit näher zu kommen. Ein sehr persönlicher Film mit besonderen Einblicken in die chinesische Welt des Heilens. Die Filmemacherin Solveig Klaßen ist eingeladen. Di., 29.9., 20.00 Uhr DIE REISE DES CHINESISCHEN TROMMLERS Hongkong/Taiwan/D 2007, Regie und Buch: Kenneth Bi, 118 Min., O.m.U Nach einer Affäre muss Sid in die Einsamkeit der taiwanesischen Berge fliehen. Er, verwöhnt, arrogant und vorlaut, selbst Schlagzeuger in einer Band, soll sich dort mit dem einfachen und an klosterähnliche Regeln gebundenen Leben von Zen-Trommlern arrangieren. Die sonoren Schläge der Trommeln in einer eindrucksvollen Berglandschaft unterstreichen unterschiedliche Lebenseinstellungen, Auseinandersetzungen und die Kraft der Meditation. Hintergrund Weißes Trio: 1. Besetzung (Henry Hübchen), 2. Besetzung (Markus Hering) und Stuntman DER TRINKER UND SEIN DOUBLE „Whisky mit Wodka“ von Andreas Dresen Otto Kullberg ist der Star einer neuen Liebeskomödie, die in den 1920er Jahren spielt. Doch er ist auch ein Trinker. Als er deswegen eine Szene versaut, besteht der Produzent darauf, dass der Film zur Sicherheit parallel mit einem anderen Schauspieler gedreht wird. ➜ Pointierte Nabelschau Es ist ein offenes Geheimnis, dass in der Filmindustrie, nachdem die letzte Klappe des Tages gefallen ist, gerne und regelmäßig zu tief ins Glas geschaut wird. Das gilt auch für die Schauspieler, die im Scheinwerferlicht stehen. Dazu muss man sich nur mal die einschlägigen Memoiren der großen Stars durchlesen. Unter ihnen ist kaum einer, der diesen Makel nicht eingesteht, und sei es nur im Rückblick und als überstandene Schattenseite aus längst vergangenen Tagen. Nun hat Andreas Dresen („Wolke 9“) in seinem neuen Film diese Kehrseite des Showbusiness in den Mittelpunkt gestellt, und ähnlich wie im Fernsehfilm „Der Trinker“ von Tom Toelle mit Harald Juhnke in der überzeugenden Titelrolle gibt es auch hier Überlagerungen zwischen Fiktion und Realität. Denn inspiriert wurde Dresens Film von den Schilderungen Frank Beyers, der diese am Set eines Kurt MaetzigFilms in den 1950er Jahren selbst gemacht hatte. Henry Hübchen gibt in „Whisky mit Wodka“ den Superstar Otto Kullberg, dessen Name allein für volle Kassen sorgt. Doch seine Neigung, immer mal wieder ein Glas zu viel zu heben, zwingt seinen Produzenten nun nach einem geplatzten Film dazu, sich eine Option offen zu halten, indem alle Szenen im direkten Anschluss mit einem weiteren Schauspieler in Kullbergs Rolle gedreht werden. Dass die Stimmung am Filmset deswegen nicht gerade zum Besten bestellt ist und sich aufgrund alter Freundschaften und neuer Beziehungskonstellationen auch emotional so einiges zu überschlagen droht, erzählt Dresen in einem herrlich selbstironischen und aufschlussreichen Film. Da gibt es zahlreiche Breitseiten gegen das inzestuöse Miteinander der „Großfamilie“ Filmproduktion, gegen die aktuelle Finanzierungsmisere und die absurderen Formen der Filmförderung, gegen eitles Schauspielergewäsch, interne Hierarchien und eingespielte Zeremonien wie das Bergfest zur Mitte der laufenden Produktion. Für Andreas Dresen, dessen achter Kinofilm „Whisky mit Wodka“ ist (Fellini lässt grüßen, der seinen achten Film „81/2“ auch als Anlass zur kritischen Nabelschau der Filmbranche nutzte), stellt dies nun nach einigen eher tragikomisch angehauchten Geschichten und dem Alte-LeuteLiebesdrama „Wolke 9“ den gelungenen Versuch dar, eine Komödie zu inszenieren, die über die leichten Schmunzelgags hinausgeht. Dank Sylvester Groth als überforderter Regisseur, Corinna Harfouch als selbstironische Diva und vor allem Henry Hübchen und Markus Hering als auswechselbare Hauptdarsteller des Films im Film ist ihm dies auch auf unterhaltsame und kurzweilige Weise geglückt. FRANK BRENNER WHISKY MIT WODKA Regiepreis in Karlovy Vary: Andreas Dresen Drama/Tragikomödie - D 2008 - 104 Min. - Regie: Andreas Dresen - Kamera: Andreas Höfer - mit: Corinna Harfouch, Henry Hübchen, Sylvester Groth - Verleih: Senator Start: 3.9. Weisshaus, Cinenova WHISKY MIT WODKA - AM RANDE Andreas Dresens neuestes Werk verspricht vor allem nach seinen überaus erfolgreichen Filmen „Sommer vorm Balkon“ und „Wolke 9“ wiederum ein großer Publikumsfilm zu werden. Dazu besetzte Dresen die Rollen der HauptdarstellerInnen mit namhaften deutschen SchauspielerInnen. Trotz aller Prominenz kam es, wie typisch für den unprätentiösen Teammenschen Dresen, niemals zu Konflikten am Drehort: „Film muss eben nicht immer Krieg sein!“, sagt er selbst. Auch der Produzent des Films, Christoph Müller, der zum ersten Mal mit Dresen zusammenarbeitete, lobte die enge und überaus unkomplizierte Produktion: „Wenn er (Andreas Dresen, die Red.) einen Wunsch äußert, versucht man alles zu tun, um ihn zu erfüllen. Denn man weiß, dass er vorher schon ernsthaft darüber nachgedacht hat, was sinnvoll ist.“ Die ruhige und dennoch manchmal unkonventionelle, auf Improvisation bauende Regieführung Dresens gründet u.a. auf dessen klassischer Ausbildung mit dem Weg über das Theater. Der 1963 in der ehemaligen DDR geborene Regisseur hat sein Studium zwar an der Hochschule für Film und Fernsehen in Babelsberg absolviert, kehrt aber nach wie vor immer gerne an die Bühne zurück, auch wenn es nur für kurze Gastspiele ist. So war er zuletzt 2006 mit einer Don Giovanni-Inszenierung an der Baseler Oper live zu erleben. LINDA HOEMBERG Weiterführende Informationen: Andreas Dresen – Mein Leben. Dokumentation - D 2008 - 43 Min. - R: Cordula Kablitz-Post - P: avanti media, ZDF 30 NEUSTARTS KINDERFILM IM SEPTEMBER ICE AGE 3 TAKING WOODSTOCK Ab 3.9. Komödie – USA 2009 – R: Ang Lee – D: Demetri Martin, Imelda Staunton Eigentlich träumt der junge Elliot Tiber von einer Karriere als Innendesigner. Doch das Motel seiner Eltern läuft alles andere als berauschend: Er bietet den Veranstaltern eines großen Open Air-Konzerts einfach die Kuhwiese hinter dem elterlichen Grundstück als Austragungsort an – ohne zu ahnen, welche Welle er mit diesem Angebot losschlägt. ZU FUSS NACH SANTIAGO DE COMPOSTELA Ab 10.9. Dokumentarfilm – CHI 2007 – R: Bruno Moll – M: Roman Weishaupt Roman Weishaupt aus dem bündnerischen Degen in der Schweiz hat ein Ziel vor Augen: In drei Monaten will er auf dem berühmten Jakobsweg nach Santiago de Compostela 2.300 Kilometer zurücklegen. Die Lust an der Herausforderung und die Hoffnung, sich selbst besser kennen zu lernen, treiben ihn an … SONDERPROGRAMM • 4.9. um 22.45 Uhr ZEITBLOM 95 Min - Videokunst, Audiovisuelle Kunst, Experimentalfilm 1983-2009 Jan Arlt, Pascal Fendrich, Bernd Härpfer, David Larcher, Egbert Mittelstädt, Matthias Neuenhofer Der erste Teil des Programms zeigt vier kürzere aktuelle Arbeiten. Nach der Pause geht es weiter mit dem einstündigen Opus Magnum „Ich Tank“ von David Larcher. • 9.9. um 20 Uhr TAPAS MIXTAS 2 Regie: Alberto Ruiz Rojo, Alex Pastor, David Alonso, Domingo González, Luis Prieto, Marcos Valín, Rafa Russo - 94 Min. Alle Filme im spanischen Original mit dt. Untertiteln • 16.9. um 20 Uhr WOODSTOCK („Woodstock – Director’s Cut“) DIE REISE ZUM HORIZONT Ab 17.9. Dokumentarfilm – A/F 2008 – R: Thomas Latzel – M: Ewa Wisnierska, Dörte Schwarz Ewa gehört zur absoluten Weltspitze. Aber irgendwie läuft es nicht mehr rund für die Top-Pilotin. Als die 35Jährige bei einem Höllenflug durchs Gewitter nur knapp dem Tod entkommt, geht die Nachricht durch die Weltpresse. Dörte ist knapp doppelt so alt und will ihren alten Traum endlich verwirklichen: Sie lernt von Ewa das Fliegen. SUSOS TURM Ab 17.9. Komödie – E 2007 – R: Tom Fernández – D: Javier Cámara, Gonzalo de Castro Cundo kehrt nach zehn Jahren Abwesenheit in seine Heimat zurück. Anlass ist der Tod seines besten Freundes Suso. Cundo plant ein wildes Besäufnis mit seinen alten Freunden, bei dem er ihnen vorspielt, dass alles in seinem Leben bestens läuft. Völlig unerwartet entdeckt Cundo, dass Suso etwas Unerledigtes hinterließ … WÜSTENBLUME Ab 24.9. Drama – GB/D/A 2008 – R: Sherry Hormann – D: Liya Kebede, Sally Hawkins Geheimnisvoll, stolz, wunderschön: Als die junge Somalierin Waris Dirie in einem Londoner Fastfood-Restaurant von Starfotograf Terry Donaldson entdeckt wird, feiert die internationale Modewelt begeistert die Geburt eines neuen Top-Models. Doch hinter der glamourösen Fassade verbirgt sich ein zutiefst bewegendes Schicksal. Ein Plädoyer gegen die menschenverachtende Tradition der Genitalverstümmelung. LOUISE HIRES A CONTRACT KILLER Ab 24.9. Komödie – F 2008 – R: Gustave de Kervern, Benoît Delépine – D: Yolande Moreau, Bouli Lanners Eine Fabrik irgendwo in der französischen Provinz. Nach einem Sozialplan sind die Arbeiterinnen auf der Hut. Die Bestätigung wartet alsbald: Die Fabrik wird leergeräumt, die Direktion ist getürmt. Die Arbeiterinnen versammeln sich in einem Café. Die radikale Louise ergreift das Wort: Sie hat eine machbare und gangbare Idee … Musikfilm - USA 1969 - 216 Min. Eintritt: 8 Euro KINO IN DER SÜDSTADT • SEVERINSTRASSE 81 • TELEFON 0221. 31 31 10 • WWW.ODEON-KOELN.DE 31 Film-Kritik 1969 – 2009 Wir laden Sie herzlich ein, mit uns zu feiern! 1. September 2009, 20 Uhr The Day After SO BEAUTIFUL „Taking Woodstock“ von Ang Lee KONZERT IN DER KÖLNER PHILHARMONIE Weil er das Motel seiner Eltern retten will, bietet Elliott Tiber 1969 heimatlos gewordenen Konzertveranstaltern eine Wiese an. Von dem Ausmaß des Open Air-Spektakel ahnt er nichts. ➜ Individueller Blick auf das Hippie-Spektakel Japan: Alte Musikformen in neuer Klangsprache Ausführende: Ensemble Yûsei (Tôkyô) Künstlerische Leitung: HOSOKAWA Toshio © KOJIMA Aiichirô 2. September 2009 15 – 16 Uhr VORTRAG ÜBER DAS ERLERNEN DER JAPANISCHEN SPRACHE 16 – 17 Uhr WORKSHOP ZU ORIGAMI UND KALLIGRAPHIE 2. September bis 8. September 2009 SERVICE DER BIBLIOTHEK verlängerte Öffnungszeiten 3. September 2009, 19 Uhr FILM Detoroito metaru shiti (Detroit Metal City) Japan 2008, 104 min., OmeU, Regie: LEE Toshio © 2008 „DETROIT METAL CITY“ Film Partners 4. September 2009, 19 Uhr AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG Winter Garten: „Micropop“ in der zeitgenössischen japanischen Kunst Zusätzlich: Bücherausstellung der Bibliothek: „Japan cool: Pop Culture in Japan“ © KUNIKATA Mahomi 7. September 2009, 19 Uhr FILM Toki o kakeru shôjo (The Girl Who Leapt Through Time) Japan 2006, 99 min., OmeU, Regie: HOSODA Mamoru © Kadokawa Pictures, Inc. 8. September 2009, 19 Uhr KONZERT Zum 100. Geburtstag von KISHI Kôichi (1909-1937) – ein musikalischer Brückenbauer zwischen Deutschland und Japan KINO Masayuki, Violine; KINO Mami, Klavier Vierzig Jahre ist es jetzt her, dass Woodstock die Dimensionen sprengte und Rockfestivals in eine neue Ära katapultierte. Zugleich wurde es zum Mythos einer Bewegung. Zu ihrem medialen Höhepunkt und zugleich zum Zeichen des Kollaps’. Kurz zuvor schockte die langhaarige Manson-Family mit ihren Morden. Noch im selben Jahr endet der Hippietraum von „Love, Piece & Happiness“ mit einem Mord an einem Schwarzen während des Gratiskonzerts der Rolling Stones in Altamont. Von all dem ahnt der junge Elliott nichts, als er zu seinen Eltern fährt, um mal wieder deren bankrottes Motel vor dem Ende zu bewahren. In Bethel, dem verschlafenen Nest seiner Kindheit, hält ihn eigentlich nichts. Am wenigsten seine griesgrämige, geizige Mutter, die mit ihrer Art jeden Kunden verscheucht. Dann liest Elliott in der Zeitung, dass die Nachbargemeinde aus Angst vor dem Ansturm der Hippies ein großes Rockfestival hat platzen lassen. Er wittert die Chance, das Festival nach Bethel holen zu können. Die eigene Wiese hinter dem Motel ist zwar zu klein, dafür einigt man sich mit dem Milchbauern Max. Das Motel von Elliotts Eltern wird das Hauptquartier der Konzertveranstalter. Eine halbe Million Menschen versammelt sich auf dem Festivalgelände, ebenso viele stecken auf den Straßen im Chaos fest. Der Rest ist Geschichte. Ang Lee macht mit „Taking Woodstock“ einen angenehm leichten Film über das legendäre Open Air-Konzert der Hippie-Ära. „Woodstock“, die dreistündige Doku von Michael Wadleigh - 1970 erfolgreich in den Kinos gestartet - kennt fast jeder. Daher ist Lees persönlichere Perspektive eine große Bereicherung. Nach dem autobiografischen Roman von Elliott Tiber erzählt er hier, wie eine Horde Individualisten in ein von der Gegenkultur noch recht unberührtes Fleckchen Land einfällt. Für Elliott, der gerade mühselig den Absprung ins eigene Leben angeht, ist die Konfrontation mit all den Freaks ein Katalysator für die Selbstfindung und die längst fällige Abnabelung von seinen Eltern. Der ruhige Vater hat nicht viel zu sagen, und die Mutter ist eine paranoide Giftschlange, die nur einmal im Film fröhlich ist: während eines ungewollten LSD-Trips. Neben dieser spannungsgeladenen Familiengeschichte (großartig: Imelda Staunton als Mutter) transportiert der Film auch viel vom sozialen Mit- und Gegeneinander der Zeit. Die Menschen aus der Provinz begegnen dem Neuen mit Argwohn. Dieses Neue ist aber wiederum auch ein komplexes Gemisch. Davon zeugen überraschende Bilder von geschäftigen Anzugträgern neben dem auf einem Pferd Jesus gleich über die Wiese schwebenden Veranstalter Michael Lang. „Woodstock“ war kein spontanes Hippie-Sit-In, sondern ein Millionengeschäft. Wenn auch vor Film- und Soundtrackauswertung zunächst ein millionenschweres Minusgeschäft. Dass Idealismus aber dennoch groß geschrieben wurde, davon zeugen Bilder aus dem alten „Woodstock“-Film. Da erzählen die Veranstalter Lang und Artie Kornfeld lachend vom finanziellen Desaster. „Aber sie sehen so glücklich aus“, wundert sich der Interviewer. Kornfeld, über die Menschenmassen blickend: „This is so beautiful, right?“. CHRISTIAN MEYER TAKING WOODSTOCK Japanisches Kulturinstitut Köln (The Japan Foundation) Universitätsstr. 98 I 50674 Köln T. 0221 – 9 40 55 80 I F. 0221 – 9 40 55 89 www.jki.de I [email protected] Komödie - USA 2009 - 120 Min. - Regie: Ang Lee - Kamera: Eric Gautier - mit: Jeffrey Dean Morgan, Emile Hirsch, Liev Schreiber - Verleih: Tobis Start: 3.9. OFF Broadway, Odeon, Cinenova 32 JUNGES DEUTSCHES KINO IM SEPTEMBER Gesine Danckwarts herausfordernde Montage trägt den schönen Untertitel „Immer das Scheißbeste aus allem machen“ tip Berlin Unter Zeugenschutz: Anamaria Marinca als Mira THRILLER INTERNATIONAL Um dein Leben „Sturm“ von Hans-Christian Schmid Ein Film von Gesine Danckwart (D 2008 • 86 Min.) Eine Anwältin und eine Zeugin legen sich vor dem Europäischen Gerichtshof mit einem Kriegsverbrecher an. ➜ Aufregender, anspruchsvoller Thriller Die deutschen Vorzeigeregisseure wagen sich zunehmend ans internationale Thrillergenre: Nachdem sich Tom Tykwer mit „The International“, in dem nicht nur die Actionsequenzen bemüht aussahen, verhoben hatte, legt nun HansChristian Schmid nach: „Sturm“, eine in Englisch gedrehte, deutsch-dänische Koproduktion, die sich dem fiktiven Fall eines serbischen Kriegsverbrechers annimmt, der vor dem Tribunal in Den Haag steht. Kerry Fox („Intimacy“) spielt darin die Anklägerin Hanna Maynard. Als deren wichtigster Zeuge falsch aussagt, droht der Fall zu kippen. Die serbischen Nationalisten reiben sich daheim bereits die Hände, da kommt Mira (Anamaria Marinca, „4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage“), die Schwester des Zeugen, ins Spiel. Die hat allerdings ihre traumatische Vergangenheit hinter sich gelassen und lebt mittlerweile mit Mann und Kind in Deutschland. Als Hanna sie darum bittet, vor dem Kriegsverbrechertribunal auszusagen, muss sie sich entscheiden zwischen Vergessen und Gerechtigkeit. Währenddessen wächst der Druck auf die beiden Frauen, die nicht nur von Nationalisten bedroht, sondern denen auch von Politik und Richterschaft Barrieren in den Weg gelegt werden. Hans-Christian Schmid macht fast alles richtig: Anders als Tykwer verzichtet er auf 08/15-Geballer und große Stars und besetzt die Hauptrollen mit Fox und Marinca, die beide überzeugen, deren Gesichter aber nicht allgegenwärtig sind. Das tut dem Film gut, der sich nicht starbesetzt und reißerisch am Genre anlehnt, sondern den Thrill auch ohne schnelle Schnitte und überbordende Action herauszukitzeln vermag. Aus glaubwürdigen Konflikten und Figuren spinnt Schmid ein unspektakulär inszeniertes, aber mitreißendes Drama, das den politischen Konflikt aufgreift, der aus dem Streben der europäischen Richter nach gerechter Strafe und dem Interesse der Europäischen Union an einer harmonischen Zukunft entsteht. Es sind zugleich die zwei Positionen, die Mira, hin- und hergerissen zwischen Hoffnung auf Genugtuung und dem Drang zu vergessen, in sich vereint. Randfiguren wie Miras Ehemann erscheinen da vergleichsweise trivial gezeichnet, und am Ende macht es sich die Geschichte etwas zu einfach - insgesamt aber vereinbart Schmid in seinem internationalen Debüt Tiefgang und Unterhaltung zu einem runden Thriller, der funktioniert, ohne sich uninspiriert angepasster Genre-Schablonen zu bedienen. Der gelungene Soundtrack von „The Notwist“ bewegt sich dazu sphärisch im Hintergrund. HARTMUT ERNST Ab 3. September AB 10. SEPTEMBER ANTICHRIST DK / D / F / IT / PL 2009 • 108 Min. • Regie: Lars von Trier Mit Willem Dafoe, Charlotte Gainsbourg u.a. Ein Paar will den Verlust des Sohnes überwinden und zieht sich in eine einsame Hütte in den Wäldern zurück. Als Psychiater versucht der Ehemann seine Frau zu therapieren und muss bald erkennen, das sehr viel mehr hinter ihrem Zustand steckt. Eine Reise in menschliche Abgründe und Ängste – Darstellerpreis für Charlotte Gainsbourg in Cannes 2009! AB 10. SEPTEMBER ONE MAN VILLAGE PREMIERE MIT GÄSTEN AM 7. SEPTEMBER, 20 UHR Libanon 2008 • 86 Min. • Regie: Simon El Habre Semaan lebt in einem Dorf, das während des libanesischen Bürgerkriegs von 1975 bis 1990 völlig geleert und zerstört wurde. Die ehemaligen Bewohner kommen nur noch zurück, um ihr Land zu bewirtschaften und ihre Häuser zu besuchen. Ein humorvoller Film, der die kollektive und individuelle Erinnerung in einem Land reflektiert, das scheinbar nichts aus der Vergangenheit gelernt hat... AB 17. SEPTEMBER ASHES OF TIME: REDUX Hongkong 1994 / 2008 • 93 Min. • Regie: Wong Kar Wai Mit Leslie Cheung, Brigitte Lin, Tony Leung, Maggie Cheung u.a. Im alten China bietet der Schwertkämpfer Ouyang Feng an, Probleme zu „lösen“. Als Auftragskiller ist er erbarmungslos und kaltblütig, doch die Begegnungen mit Freunden und Feinden machen ihm seine Einsamkeit mehr und mehr bewusst... Vom Regisseur überarbeitetes Epos, mit restaurierter Farb- und Musikgestaltung und ohne plakative Kampfszenen... Antichrist Louise Hires a Contract Killer AB 24. SEPTEMBER STURM Drama - D/Dk/NL 2009 - 110 Min. - Regie: Hans-Christian Schmid - Kamera: Bogumil Godfrejow - mit: Kerry Fox, Anamaria Marinca, Stephen Dillane - Verleih: Piffl Start: 10.9. OFF Broadway, Cinenova L OFrankreich U I S E2008H I• 94R EMin.S• Regie: A CGustave O N TKervern R A C& Benoît T KDelépine ILLER Mit Yolande Moreau, Bouli Lanners, Mathieu Kassovitz u.a. Gestern gab's noch Geschenke vom Chef. Jetzt steht die Fabrikhalle leer: die Maschinen nach Asien verschifft, die wackere Frauentruppe verschaukelt. Und Louise hebt den Finger: „Das reicht für 'nen Profi – lasst uns den Boss abknallen!“ Eine respektlose Anarcho-Komödie, die vor dem Hintergrund der aktuellen Wirtschaftskrise den Finger nicht nur in die Wunde legt, sondern genüsslich darin herumpult... AUSSERDEM IM PROGRAMM DER WIND ZIEHT SEINEN WEG von Giorgio Diritti (3.- 9.September) RETROSPEKTIVE GUS VAN SANT – sonntags 20 Uhr, montags 21.30 Uhr MALA NOCHE (13.+14.9.), ELEPHANT (20.+21.9.), LAST DAYS (27.+28.9.) 33 FILMPALETTE · FILMKUNSTKINO · Lübecker Str. 15 · 50668 Köln Tel.: 0221 – 12 21 12 · www.filmpalette –koeln.de FilmBar 40 Jahre Japanisches Kulturinstitut Schizophrener Popstar: „Detroit Metal City“ J-POP AUF CELLULOID JUBILÄUMSFEIER MIT POP-FILMEN „Eine feinfühlige Adaption des Bestellers.“ SCR EEN „John Malkovich in einer seiner fesselndsten Darbietungen.“ NEW YO R K TI M ES Das 1969 in Köln gegründete Japanische Kulturinstitut ist das einzige seiner Art in Deutschland. Es wurde initiiert, um die japanische Kultur vorzustellen und den kulturellen Austausch zwischen Japan und Deutschland zu fördern. Das macht das äußerst schön am Aachener Weiher gelegene Haus nun seit vierzig Jahren mit einem üppigen Programm. Hier organisiert man deutschland- und sogar europaweit Veranstaltungen. Das Programm im Kölner Stammhaus setzt sich vor allem aus Vorträgen, Musikveranstaltungen, Kunstausstellungen und Filmvorführungen zusammen. Letztere sind für Cineasten eine wahre Goldgrube. Hier kann man die japanischen Altmeister Yasujiro Ozu und Kenji Mizogushi studieren. Hier kann man das Gesamtwerk von Akira Kurosawa erforschen. Und hier kann man in regelmäßigen Abständen Klassiker und Raritäten der japanischen Nouvelle Vague von Nagisa Oshima, Seijun Suzuki oder Shohei Immamura erkunden. Aber das Japanische Kulturinstitut war nie eine Institution, die ihren Vermittlungsauftrag jenseits bereits anerkannter Kulturgeschichte enden lässt. Mit konsequenter Regelmäßigkeit wird auch das jeweils Neue ins Haus geholt und dem Publikum vorgesetzt. Mitte der 90er Jahre konnte man einen hierzulande noch völlig unbekannten Takeshi Kitano und seine ersten Spielfilme entdecken. Eine Hochkultur-Enklave kann man das Japanische Filminstitut wirklich nicht nennen. Das zeigt auch „Feuer und Flamme – Neue japanische Pop-Filme“, die Filmreihe zum Geburtstag. Ab dem 3. September werden jeweils montags und donnerstags um 19 Uhr elf Filme aus dem 21. Jahrhundert gezeigt. So zum Beispiel „Go“ (2001) von Isao Yyukisada, der das selten thematisierte Problem des Rassismus in Japan aufgreift. Sugihara ist ein sogenannter Zainichi. Er gehört der koreanischen Minderheit in Japan an und kämpft wütend um Anerkennung. Ein zahlreich prämiertes Kleinod des jüngeren japanischen Kinos (1.10.). Pop ganz wörtlich genommen ist das Thema von „Detroit Metal City“. Negishi will eigentlich sanften J-Pop machen. Stattdessen gerät er durch ein Missverständnis an eine Black Metal Band. Dort steht er in diabolischer Aufmachung als Johannes Krauser II grunzend auf der Bühne. Zu seinem Leidwesen hat die Band enormen Erfolg, nur seine heimliche Liebe mag den Sound nicht. Die überdrehte Verwechslungskomödie, eine Realverfilmung des erfolgreichen gleichnamigen Manga und Anime, ist sicherlich unterhaltsamer als Hannah Montana (3.9.). Mit einem Anime wartet die Filmreihe selbstverständlich auch auf: „The Girl who leapt through Time“ (2006) von Mamoru Hosoda erzählt von einem Mädchen, das durch die Zeit reisen und den Lauf der Geschichte verändern kann. Nur ist ihr Reisekontingent begrenzt. Das führt mit der Zeit unweigerlich zu Problemen. Echtes Arthouse-Kino muss man hier auch nicht missen: Sabus „Monday“ erzählt von einem braven Mann, der sich nach einer durchzechten Nacht an nichts erinnern kann. Aber offensichtlich hat er Mist gebaut, denn unten im Foyer des Hotels, in dem er aufwacht, wartet eine ganze Einheit eines Sonderkommandos auf ihn. Stück für Stück kommt die Erinnerung zurück an eine brutale, aber auch komische Nacht (5.10.). Den Freigeist und die Unbekümmertheit des japanischen Pop-Kinos kann man im Japanischen Kulturinstitut noch bis zum Ende des Jahres bestaunen. CHRISTIAN MEYER 40 Jahre Japanisches Kulturinstitut I Universitätsstr. 98 Jubiläumsprogramm vom 1. bis 9.9. I Filmreihe „Feuer und Flamme. Neue japanische Pop-Filme“ vom 3.9. bis 17.12., Mo/Do, 19 Uhr 34 Roter Teppich Noch hat sie gut lachen: Karoline Herfurth als Jüdin bei der NS-Olympiade 1936 „VON DER LUST AM LERNEN UND DER LIEBE ZUM KINO“ KAROLINE HERFURTH ÜBER „BERLIN 36“, IHRE FASZINATION FÜR DIE SCHAUSPIELEREI UND IHR INTERESSE AN DER SOZIALWISSENSCHAFT Als Mitglied einer Tanztheatergruppe in Berlin tungen aufmerksam geworden oder hatten Sie wurde die 1984 ebenda geborene Karoline Her- schon zuvor davon gehört? furth im Alter von elf Jahren von einem Talent- Nein, ich habe von dieser unglaublichen Geschichte scout entdeckt. Ihr Kinodebüt im Jahr 2000 war vorher noch nichts gehört und bin somit genauso direkt ein großer Publikums- und Kritikererfolg: überrascht gewesen, zu erfahren, mit welchen Mit„Crazy“ von Hans-Christian Schmid nach dem Ro- teln das nationalsozialistische Regime zu verhindern man von Benjamin Lebert. Auch mit „Mädchen, versucht hat, eine Jüdin gewinnen zu lassen, um so Mädchen“ (2001) und dessen drei Jahre später seine unmenschliche Rassenideologie mit aller Anentstandener Fortsetzung konnte Herfurth wei- strengung aufrecht zu halten. tere Erfolge für sich verbuchen. In Tom Tykwers internationaler Großproduktion „Das Parfüm“ Die echte Gretel Bergmann lebt noch. Hatten Sie nach dem als unverfilmbar geltenden Roman die Chance, sie persönlich kennen zu lernen? von Patrick Süskind fiel sie in der kleinen, aber Ja, ich hatte das Glück und die Ehre, sie dieses Jahr in nachhaltigen Rolle des Mirabellenmädchens auf. New York kennenzulernen. Und es war eine außergeSpätestens mit ihrer Hauptrolle in Caroline Links wöhnliche und ganz besondere Begegnung, die mir „Im Winter ein Jahr“, der ihr den Bayerischen viel bedeutet. Filmpreis als beste Nachwuchsdarstellerin und den Preis der deutschen Filmkritik als Schauspie- Bereitet man sich auf eine Figur mit realem Vorlerin des Jahres einbrachte, ist Karoline Herfurth bild intensiver vor als auf andere? zu einer der vielversprechendsten jungen Darstel- Die größte Herausforderung stellt für mich bei der lerinnen hierzulande herangereift. Nach einem Darstellung einer realen Person die Recherche dar. Kurzauftritt in Stephen Daldrys Um eine wahre Geschichte zu „ICH FINDE GEHEIMNISVOLLERE „Der Vorleser“ spielt sie nun in erzählen, möchte ich möglichst EROTIK SPANNENDER“ Kaspar Heidelbachs „Berlin 36“ authentisch sein, um keine die jüdische Hochspringerin Gretel Bergmann, die falsche Interpretation eines Menschen zu zeigen. Die es in die Qualifikation bei der berüchtigten Olym- Autobiografie von Gretel Bergmann war dabei eine piade während der NS-Zeit schaffte. große Hilfe. Intensiver würde ich allerdings nicht sagen. Nur anders. choices: Frau Herfurth, sind Sie selbst auch sportlich aktiv oder fiel es Ihnen dahingehend Sie haben dieses Jahr für „Im Winter ein Jahr“ eher schwer, sich in die Rolle der Gretel Berg- den Preis der deutschen Filmkritik als beste Darmann einzufinden? stellerin erhalten. Wie wichtig sind Ihnen denn Karoline Herfurth: Hochsprung war eine völlig neue Filmkritiken? Disziplin für mich. Grundsätzlich treibe ich allerdings Kritik kann sehr hilfreich sein, wenn sie objektiv und auch privat mit Leidenschaft Sport. sachlich ist. Derartige Kritik finde ich sehr wichtig und wertvoll. Ich bin daher sehr stolz auf diesen Mussten Sie für den Film einen speziellen sport- Preis und glücklich darüber, so eine hohe Anerkenlichen Trainingsplan einhalten? nung ausgesprochen bekommen zu haben. Ich habe ca. anderthalb Monate unter der Anleitung von Klaus Baer im Sportforum Berlin für den Hoch- Im Vergleich zu anderen Stars Ihrer Generation sprung trainiert und musste natürlich auch während fällt auf, dass Sie Ihre Rollen sehr bewusst ausdes Drehs die Kondition halten, also bei jeder Gele- zuwählen scheinen. Lehnen Sie viele Angebote genheit trainieren. mangels Qualität ab? Es gibt sicherlich Bücher, die ich ablehne, weil ich Sind Sie auf den unglaublichen Fall der Marie mich mit ihnen nicht identifizieren und sie damit Ketteler erst während der Produktionsvorberei- nicht erzählen kann. Ich habe aber einfach auch 35 das große Glück, wirklich schöne Stoffe angeboten zu bekommen. Sie haben Theater gespielt und eine klassische Schauspielausbildung absolviert. Was ist für Sie das Faszinierende am Beruf des Schauspielers? Ich liebe das Geschichtenerzählen. Ich liebe es, herauszufinden, wie Geschichten und Menschen gebaut werden und dargestellt werden können. Das ist eine tolle Aufgabe. Und ich liebe das Kino und den Film an sich. Ich empfinde es als großes Glück, ein Teil von einer bewegenden Geschichte sein zu können. Ich finde es sehr spannend, welche unterschiedlichen Erzählweisen für das Theater und den Film gelten. Sie studieren derzeit in Berlin auch noch Sozialwissenschaft. Haben Sie das Bedürfnis nach einem zweiten beruflichen Standbein, oder was ist dafür Ihre Motivation? Meine Motivation ist zuallererst die Lust am Lernen. Ich finde die Soziologie und die Politik sehr wichtige und interessante Themen, über die ich mehr wissen wollte. Es macht mir außerdem Spaß, Student zu sein und in Vorlesungen und Seminaren zu sitzen. Bildung ist ein Privileg, und ich habe die Chance, dieses zu nutzen. Warum also sollte ich es nicht tun? Ob sich daraus ein zweites berufliches Standbein entwickelt, kann ich nicht sagen. Es ist jedenfalls nicht mein Ziel. Zuallererst bin ich Schauspielerin, und ich möchte es bleiben. Ich liebe diesen Beruf. Ich weiß nur nicht, ob ich das mit 50 immer noch sage. Vielleicht habe ich irgendwann das Bedürfnis, mich aus diesem Beruf zurückzuziehen. Wer weiß das jetzt? Ihr Diplom haben Sie zum Diskurs von Nacktheit in der Öffentlichkeit abgelegt. Wie ist Ihre eigene Einstellung dazu hinsichtlich Ihrer Filmrollen? Das ist ein weites Feld. Grundsätzlich finde ich Erotik im Kino eine spannende Sache. Ich kann mich nur nicht mit dem inflationären Gebrauch von Nacktheit anfreunden. Ich finde geheimnisvollere Erotik, die mehr Fantasie erlaubt, spannender. Es kommt immer darauf an, was Nacktheit erzählen soll und wie sie eingesetzt wird. INTERVIEW: FRANK BRENNER FilmBar Kölner Kino Nächte Africa goes Cologne Zwischen Äthiopien und Köln: „Teza“ JENSEITS VON KÖLN EIN FILMFESTIVAL ÜBER DAS VERHÄLTNIS VON KÖLN UND AFRIKA Wenn man in Köln den wechselseitigen Einfluss der Stadt und ihrer ausländischen Bürger anhand von Filmen untersuchen will, denkt man sicherlich zuerst an Filme von und über türkische Migranten. Tatsächlich beschäftigt sich Ende September ein solches Festival aber mit den afrikanischen Mitbürgern in Köln. Das klingt nach Nischenprogramm, ist aber bei genauerer Betrachtung ein äußerst spannendes Thema. Sicher ist die afrikanische Community wesentlich kleiner als die türkische. Doch dafür reichen die Verbindungen bis in die Kolonialzeit zurück. Die Rolle Kölns ist dabei alles andere als rühmlich. Adenauer forderte zwischen den Weltkriegen neue Kolonien in Afrika, während des dritten Reichs prangten auf Wagen des Rosenmontagszugs Sprüche wie „Un mer krigge se doch“. Gemeint waren die nach dem ersten Weltkrieg verlorenen Kolonien. Inzwischen leben rund 10.000 afrikanische Ausländer in der Stadt, Eingebürgerte und ‘Illegale’ nicht mitgerechnet. Daher hat das Engagement, das die politisch interessierten Cineasten von Filminitiativ Köln e.V. seit 1992 an den Tag legen, einen realen Hintergrund. „Jenseits von Europa“ heißt das große Afrikafilmfest, das seit seinen Anfängen rund 300 Filme in Köln gezeigt hat und 50 afrikanische Gäste in die Stadt eingeladen hat. Mit „Africa goes Cologne / Cologne goes Africa - Cineastische Begegnungen zweier Welten“ präsentiert Filminitiativ nun ein Intermezzo mit reichhaltigem Programm und starkem Lokalbezug. Das Festival zeigt Filme von und über afrikanische Migranten in Köln. Auch historisches Material aus dem WDR-Archiv wird gezeigt, z.B. eine Doku von 1965 mit Spielszenen über einen der ersten afrikanischen Studenten in Köln. Der Protagonist ist der Vater des bekannten Kölner Reggae-Musikers Patrice. Eine Dokumentation von 1967 begleitet den Jazzmusiker Jimmy Woode Junior durch die Straßen der Stadt (beide 24.9., 18 Uhr). Weitere Produktionen von WDR, Kanak TV und anderen zum Thema werden gezeigt. Mit „Clando“ und „Teza“ sind auch zwei afrikanische Spielfilme mit Köln-Bezug im Programm. „Clando“ erzählt von Sobgui, der nach politischer Verfolgung und Folter in Köln landet. Hier lernt er als Migrant ganz andere Probleme kennen (24.9., 20 Uhr). In „Teza“ von 2008 kehrt Anberber nach seinem Studium in Köln in sein Land zurück und wird erneut mit den dortigen Problemen konfrontiert. Er muss abermals nach Deutschland fliehen (26.9., 20 Uhr). „Yes I am“ ist eine Dokumentation über die antirassistische Formation „Brothers Keepers“ (25.9., 20 Uhr). Ein Konzert von Donabi & Manjao Fati zur Eröffnung am 24. September rundet das Programm ab. Ob nach diesem Zwischenspiel „Jenseits von Europa“, das große Festival von Filminitiativ, wie geplant im Herbst 2010 wieder stattfinden kann, ist momentan noch ungewiss. Bislang wurde die städtische Förderung zwar stetig gesteigert, und es gibt auch aktuell eine generelle Zusage der Stadt, doch die Höhe ist wegen der angekündigten Kürzung des Haushalts noch unklar. Bei Filminitiativ fürchtet man einen direkten Zusammenhang zur Akademie der Künste der Welt. Gerade wurde das Prestige-Projekt im Rat beschlossen, allerdings noch ohne finanzielle Zusicherung über das Jahr 2009 hinaus. Für die Akademie sind tolle Dinge geplant. Man muss nur hoffen, dass dies nicht an den seit Jahren in der Stadt bestehenden Strukturen vorbei geschieht. CHRISTIAN MEYER Verzaubert das Kino: Miranda July in „Ich und Du und alle die wir kennen“ MIT VEREINTEN KRÄFTEN EINE KONZERTIERTE SCHAU DER KÖLNER KINOMACHER Der visuelle Auftritt lässt einige Macher der beteiligten Initiativen und Kinos die Stirn runzeln: Hellgraue Sterne auf dunkelgrauem Hintergrund sind wohl kaum geeignet, um die Menschen fürs Kino zu begeistern. Dabei ist die auf das letzte Augustwochenende terminierte Aktion der „Kölner Kino Nächte“ ein tolles Instrument, dem Publikum die unglaublich reiche Kölner Kinolandschaft näherzubringen. Understatement ist eigentlich unangebracht. Die Kino Gesellschaft Köln, Veranstalter diverser Filmreihen, Open Air-Kinos und zahlreicher Sonderveranstaltungen, außerdem Betreiber der Filmpalette, hat für ein Wochenende 17 Kölner Kinomacher der unterschiedlichsten Couleur unter einen Hut gebracht. Fast alle Innenstadtkinos sind beteiligt, zahlreiche Festivals präsentieren sich, Filminitiativen und Filmschulen stellen sich am letzten Augustwochenende unter dem Banner der „Kölner Kino Nächte“ vor. Gemeinsam kann man die größere Aufmerksamkeit des Pakets zur eigenen Präsentation nutzen. Die 40 Filmprogramme an 17 Spielorten – vom klassischen Kinosaal über das Schauspielhaus bis zur Kunsthochschule oder einer Kirche – lohnen allemal. Doch nicht das Event-Hopping wie bei den Museumsoder Musiknächten erhofft man sich für die Zuschauer, sondern ein langes Wochenende der intensiven Filmeindrücke. Die eigenverantwortlich ihr Programm beisteuernden Initiativen und Kinos geben ihr Bestes. Beteiligt sind so unterschiedliche Programmmacher wie die Kinos Filmpalette (lange Nacht der Brenner-Krimis mit Josef Hader), Filmhaus (Kinderfilm gestern und heute), Metropolis (lange Tarantino-Nacht), OFF Broadway („Taking Woodstock“-Preview) oder Odeon („Seraphine“-Preview). Von den zahlreichen Kölner Filmfestivals präsentieren sich das Filmmusikfestival SoundTrack_Cologne (Peter Thomas kommentiert live im Filmforum), das Kurzfilmfestival „Unlimited“ (Finnische Kurzfilme im Odeon), die Cologne Conference (MiniSerie „Die große Flatter“ im Cinedom) oder die KunstFilmBiennale, die ihrem Festival Ende Oktober mit einer Gus van Sant-Retrospektive vorgreift. Es werden Programme von LaDoc, der filmsociety, dem Allerweltskino und von Filminitiativ gezeigt. Die beiden Filmhochschulen KHM und ifs fehlen auch nicht. Und es gibt einmalige Vorstellungen wie die Aufführung von Fritz Langs „Metropolis“ mit Livemusik des Landesblasorchesters NRW in der Philharmonie oder „Gefilmte Stadtgeschichte“ im Radstadion-Open Air. Sogar Kölns erlesenste Videothek ist am Programm beteiligt. Im Odeon zeigt man den in der Traumathek den meistausgeliehenen Film des Jahres: das wunderbare Spielfilmdebüt „Ich und Du und alle die wir kennen“ der Künstlerin Miranda July. Natürlich nicht auf DVD, sondern auf Celluloid! Nur die Beliebigkeit des Programms könnte man als Manko sehen. Tatsächlich hätten sich einige der Beteiligten nicht nur eine stärkere Einbindung in die planerischen und organisatorischen Prozesse der Kino-Nächte gewünscht, sondern vor allem auch eine inhaltliche Klammer. So gibt es viel zu sehen, alleine der Zusammenhalt der Veranstaltung geht verloren. Zumal auch bereits geplante Fremdveranstaltungen wie „Metropolis“ schlicht „eingemeindet“ wurden. Im nächsten Jahr sollten die beteiligten Filminitiativen jedenfalls in die Planung einbezogen werden. Africa goes Cologne / Cologne goes Africa - Cineastische Begegnungen zweier Welten 24.-27.9., Filmforum im Museum Ludwig choices verlost für den Film TEZA am Sa, 26.9., um 20 Uhr 3x2 Karten. E-Mail bis 20.9. an [email protected], Kennwort: Teza CHRISTIAN MEYER Kölner Kino Nächte: 28.-30. August I diverse Orte Programm: www.filmfestivals-koeln.de 36 Film-Kritik „Allein wegen Meryl Streep ein Muss!“ COSMOPOLITAN „Wäre dieser Film ein Menü – man würde jeden Gang genießen. Und den wunderbaren Geschmack niemals vergessen!“ GALA „Grandios: Meryl Streep und Amy Adams in den Titelrollen.“ MYSELF Drei Gitarren, drei Generationen: White, Edge, Page BOYS & THEIR TOYS „It might get loud“ von Davis Guggenheim Nachdem sich Regisseur Davis Guggenheim mit Al Gore in „Eine unbequeme Wahrheit“ Sorgen ums Weltklima gemacht hat, entdeckt er jetzt gemeinsam mit drei Gitarristen die Welt der Rockmusik. ➜ Netter Einblick in die Welt des Gitarrenrock Jack White (White Stripes), Jimmy Page (Led Zeppelin) und The Edge (U2) treffen aufeinander und erzählen über sich und ihr Lieblingsspielzeug. Der Regisseur begleitet sie an Orte, an denen für sie alles anfing oder wo sie ihre besten Alben aufgenommen haben. Insgesamt ein interessantes Portrait dreier Herzblutmusiker, die sich ihre ersten Instrumente zum Teil noch selbst gebaut haben. Etwas orientierungslos schwelgt der Film mit den drei Stars im Blues der 30er, gibt Einblicke in Vorbilder, Technik, Komposition und vor allem in die Leidenschaft. Und es gibt auch was auf die Ohren, wenn Jack White aus dem Handgelenk improvisiert oder zum Finale alle drei Legenden gemeinsam aufspielen. HARTMUT ERNST IT MIGHT GET LOUD Dokumentarfilm - USA 2008 - 97 Min. - Regie: Davis Guggenheim - Kamera: Guillermo Navarro - mit: Jimmy Page, Jack White - Verleih: Arsenal Start: 27.8. Filmpalette Beste Freunde: Mutter (Sophie Marceau) und Tochter (Christa Theret) JUGENDLIEBE „LOL - laughing out loud“ von Lisa Azuelos Lolas Freund geht fremd, Mami kifft, und ihr Ex kratzt an der Tür: Regisseurin Lisa Azuelos schickt Teeniegrüße aus Frankreich. ➜ Erfrischend romantische Teeniekomödie Sieht die Oma Lolas Eltern, schüttelt sie den Kopf: „Wie die Teenies.“ „Aber leider“, kontert Lola, „sind die Teenies nicht mehr so.“ Zeit also für eine neue Teenieromanze aus Frankreich. „La Boum“ lässt grüßen - nur ist Sophie Marceau diesmal die Mutter. Sonst ist, entgegen Lolas Einschätzung, alles beim Alten. Und das ist gut so: Wenn Lola ihren besten Freund anhimmelt, wenn um sie herum die Hormone verrückt spielen, geküsst, gefeiert, gezickt und sich verliebt wird - dann ist der Teenie der 80er nicht weit davon entfernt. Einziger markanter Unterschied: Die Kids von heute sind vernetzt. Und am Ende könnte man meinen, dass es weniger sie sind, die sich verändert haben, als ihre Eltern. Für die ist der Film jedenfalls auch gemacht. HARTMUT ERNST LOL - LAUGHING OUT LOUD Komödie - F 2008 - 103 Min. - Regie: Lisa Azuelos - mit: Sophie Marceau, Christa Theret, Jérémy Kapone - Verleih: Delphi Start: 27.8. Metropolis 37 Ab 3. September im Kino Gespräch zum Film Film-Kritik Siegessicher in den Tod: Jan Henrik Stahlberg Jan Henrik Stahlberg und Marcus Mittermeier, Foto: Senator Film Verleih DER AMERIKANISCHE TRAUM DAS MACHT MAN NUR EINMAL Die Macher von „Muxmäuschenstill“ sind wieder da. Diesmal nehmen sie die amerikanische Medienwelt auf die Schippe - melodramatisch. ➜ Derbe Medienfarce Jan Henrik Stahlberg, bekannt geworden durch seine Filme „Muxmäuschenstill“ und „Bye Bye Berlusconi!“, schrieb das Drehbuch zu „Short Cut to Hollywood“. Außerdem ist er der Regisseur und Hauptdarsteller. Sein Co-Regisseur Marcus Mittermeier spielt die zweite Hauptrolle. „Short Cut to Hollywood“ von Marcus Mittermeier und Jan Henrik Stahlberg „Jeder sollte einmal im Leben das Gefühl gehabt haben zu leben“, denkt John (Jan Henrik Stahlberg) - und reist mit zwei Kumpels (Marcus Mittermeier, Christoph Kottenkamp) in die USA, um dort mit entsprechendem Medienaufwand seinen eigenen Tod zu inszenieren. Und um vorher ein Star zu werden. Der amerikanische Traum in Zeitraffer: Stück für Stück opfert John sich selbst dem Ruhm, dafür wird sogar amputiert. Auch wenn die Regisseure diesmal bewusst ein emotionales Drama machen wollten, verpufft ein Großteil des kritischen Potentials durch die Verlegung des Plots nach Amerika. Deutsche Medien und ihre Konsumenten bieten doch mittlerweile genug Angriffsfläche. So ertrinkt der Film in Ami-Klischees und ist eher Farce als Satire. HARTMUT ERNST SHORT CUT TO HOLLYWOOD Komödie - D 2009 - 94 Min. - Regie: Marcus Mittermeier, Jan Henrik Stahlberg - mit: Jan Henrik Stahlberg, Marcus Mittermeier, Christoph Kottenkamp - Verleih: Senator Start: 24.9. Rex choices verlost 3x2 Freikarten und 3x den Soundtrack. E-Mail bis 20.9. an [email protected], Kennwort: Hollywood Jan Henrik Stahlberg über „Short Cut to Hollywood“ choices: Herr Stahlberg, der Film beginnt mit einem Schleuderkurs: Depressiver Sozialrealismus wird von einer Musicaleinlage abgelöst und mündet schließlich in einer Splatterszene. Überwältigung als Strategie? Jan Henrik Stahlberg: Sie drücken das recht pointiert aus, das muss man Ihnen lassen. Ich sehe es vielleicht nicht ganz so extrem. Aber ja, es ist für diesen Film gut, wenn einem beim Zusehen sozusagen ab und an der Teppich weggezogen wird. Es werden immer dieselben Helden mit ihrem großen Wunsch bleiben, die wir begleiten - und ein Schleuderkurs der Gefühle, den gibt es, unbedingt! Überwältigt hört sich ein bisschen so an, als würde man nicht zum Nachdenken kommen sollen. Das, glaube ich, findet jedoch statt. Überwältigt wird man vielleicht von den Bildern am Ende des Films, die unglaublich sind - auch in ihrer Schönheit. „Short Cut to Hollywood“ wirkt mit seinem wilden Mix - ein bisschen Mockumentary, ein bisschen Genreclash - wie ein lockerer Schnellschuss. War es das tatsächlich? Vielleicht nur das dazu: „Short Cut to Hollywood“ hat fünf Jahre gebraucht. Es gibt diese surrealen Wechsel zwischen den Erzählebenen: Was gerade noch real Erlebtes war, ist im nächsten Augenblick mediale Inszenierung. Sieht so die unentrinnbare Medienhölle aus? John F. Salinger, unsere Hauptfigur, sucht vielmehr das Glück. Unsterblichkeit. Das glaubt er ohne die Medien nicht zu bekommen. Das kann manchmal wie die Hölle wirken, ja. Aber wie sagt John so schön am Ende des Films: Wir haben uns nichts vorzuwerfen. Beim nächsten Mal würde ich es wieder genauso machen. Einsiedler im eigenen Dorf: Semaan El Habre RUINEN „The One Man Village“ von Simon El Habre 1983 herrschte in den Bergen Libanons Bürgerkrieg. Das Dorf Ain el-Halazoun wurde entvölkert. Heute lebt dort nur noch ein Mann: Semaan, der Onkel des Regisseurs Simon El Habre. ➜ Doku über eine lebende Geisterstadt Ein Jahr lang begleitete El Habre seinen Onkel, der seit fünf Jahren das verlassene Ruinen-Dorf betreut: Mit Kühen, Hühnern, Pferd und Hund hält er sich über Wasser. Gelegentlich kommen Verwandte aus Beirut und helfen bei der Ernte. Ein Film über einen interessanten Ort. Schade nur, dass El Habre den Alltag des Landwirts zu sehr in den Vordergrund rückt. Lange Einstellungen dokumentieren, wie Semaan melkt und Holz macht, während der Dokumentarfilmer seinen Interviewpartnern nur vereinzelt Gedanken zum Krieg entlockt - und darüber hinaus reichlich Phrasen. So lernt man die Kühe beim Namen kennen, während die Seele des Ortes und dessen Tragödie nicht umfassend genug vermittelt werden. HARTMUT ERNST THE ONE MAN VILLAGE Dubai Film Connection: DFC Award 2007 / Monaco Charity Film Festival: Spezialpreis der Jury LB 2008 - 86 Min. - Regie: Simon El Habre - Verleih: mec Start: 10.9. Filmpalette Die Story ist konsequent bis zum Ende. Läuft man bei dem Thema „Reality TV“ nicht trotzdem automatisch Gefahr, von der Wirklichkeit schneller eingeholt zu werden, als einem lieb ist? Eine Satire ist nicht dafür da, ein reelles Grauen stärker abzubilden, als die Realität dies tut. Kann sie nicht. Aber sie hilft uns, darüber zu lachen. Chaplin hat im grossen Diktator Hitler nicht „toppen“ können. Er hat ihn lächerlich gemacht. Es gibt nichts Subversiveres als Humor. Zusammen mit Marcus Mittermeier agieren sie als Regisseur, sie beide sind außerdem Hauptdarsteller im Film. Wie funktioniert dieses doppelte Doppel? Fünf Jahre Arbeit, wie gesagt, sind eine sehr lange Zeit. Ohne Marcus hätte ich nicht die Kraft gehabt, diesen Film zu machen. „Short Cut to Hollywood“ ist ein schräger, ein emotionaler, verstörender und trotz allem sehr lustiger Film - er wird geliebt und gehasst werden. Das spürten Marcus und ich schon früh, denn dieser Film ist einer der wenigen deutschen Kinofilme, die ohne Unterstützung eines Senders entstanden. Die Momente der Niederlagen, wenn man Angst hat, das Geld nicht zusammenzubekommen, sind zu zweit viel leichter zu ertragen. Die Momente des Glücks jedoch, wenn man in Amerika am Straßenrand sitzt und im Sonnenuntergang ein Budweiser trinkt oder während der Berlinale gemeinsam den Zuschauerreaktionen lauscht diese Momente wiegen hingegen doppelt. Ich glaube, „Short Cut to Hollywood“ war für uns beide, aber auch für das ganze Team ein Film, bei dem man schon beim Drehen merkt: Den macht man nur einmal. INTERVIEW: CHRISTIAN MEYER 38 39 Kurz-Kritik BEIM LEBEN MEINER SCHWESTER DIE FRAU DES ZEITREISENDEN VISION – AUS DEM LEBEN DER HILDEGARD VON BINGEN USA 2009 - 109 Min. - Regie: Nick Cassavetes - mit: Cameron Diaz, Sofia Vassilieva, Abigail Breslin - Verleih: Warner USA 2009 - 107 Min. - Regie: Robert Schwentke - mit: Rachel McAdams, Eric Bana, Ron Livingston - Verleih: Warner Drama - D 2009 - 111 Min. - Regie: Margarethe von Trotta mit: Barbara Sukowa - Verleih: Concorde Nachdem Kate als Kleinkind an Leukämie erkrankt, wird Anna geboren – und seitdem medizinisch ausgebeutet, um ihre Schwester am Leben zu erhalten. Mit elf Jahren geht Anna (Abigail Breslin) vor Gericht, um für ihre medizinische Unabhängigkeit zu kämpfen. Drama, das moralische Fragen im Umgang mit Todkranken thematisiert. Nur: Wahre Momente brauchen kein Pathos. Das lernt Hollywood wohl nie. HE Henry (Eric Bana) hat ein Problem: Immer wieder gerät er unversehens auf Zeitreise. Dabei liebt er doch Clare (Rachel McAdams). Die ist mit dieser Art Fernbeziehung allerdings alles andere als glücklich. Robert Schwentke adaptierte den Roman von Audrey Niffenegger und durchläuft tragend melodramatisch den Zeitspuk, der als Komödie vielleicht noch besser funktioniert hätte. HE Regisseurin Margarethe von Trotta ("Rosenstraße") widmet sich in ihrem Spielfilm dem Leben der Benediktinerin Hildegard von Bingen. Die spätere Äbtissin erweckte im 12. Jahrhundert nicht nur mit ihren wissenschaftlichen Schriften Aufmerksamkeit, sondern auch mit ihren Visionen. Barbara Sukowa verkörpert die selbstbewusste Frau, Heino Ferch stärkt ihr als Benediktinermönch den Rücken. HE Start: 27.8. Metropolis Start: 17.9. Metropolis Start: 24.9. Cinenova, Rex DAS MASSAKER VON KATYN PL 2007 - Regie: Andrzej Wajda - mit: Maja Ostaszewska, Artur Zmijewski - Verleih: pandastorm 1940 richten die Russen über 22.000 polnische Militärs hin. Das Verbrechen wurde jahrzehntelang der deutschen Wehrmacht zugeschrieben. Der Spielfilm rückt die Historie gerade. Verwunderlich, wie ein Regie-Urgestein wie Andrzej Wajda ("Korczak") hier eherne Ambition und Trivialität zu einem unausgegorenen Ganzen verknüpft. Handwerklich uninspiriert, erzählerisch zu oft Farce. HE Start: 17.9. Rex YEAR ONE - ALLER ANFANG IST SCHWER USA 2009 - 98 Min. - Regie: Harold Ramis - mit: Jack Black, Michael Cera, Hank Azaria - Verleih: Sony Vor etwa 30 Jahren erzählte Mel Brooks "Die verrückte Geschichte der Welt". Ähnlich kalauerreich nähert sich Harold Ramis ("Und täglich grüßt das Murmeltier") hier der Geschichte der Bibel, die er mit Jack Black und Michael Cera ("Superbad") in den Hauptrollen nacherzählt. Das Ergebnis fällt entsprechend turbulent und albern aus – amerikanische Geschichtsschreibung eben. HE Start: 27.8. September 2009 THE GOOD AMERICAN • Erstaufführung • D 2007–2009 • 92 Min. • OmU • R.: Jochen Hicks • M.: Tom Weise, Keith Richmond • Tom Weise hilft seinem Geschäftspartner Jeffrey Davids Mitte der 90er-Jahre eine Plattform ins Netz zu stellen, die den kommunikativen Verkehr zwischen Freiern und Gefreiten aus den dunklen Parks ins PCUmfeld verlegt und fairer regelt. Der Film dokumentiert ein Geschäftsmodell, das am Rande der Legalität versucht, den Escorts und Hustlern zwischen ökonomischer Selbstbehauptung und sexueller Lust eine emotionale Heimat in einem Arbeitsbereich anzubieten, der früher Prostitution hieß. Æ ab Do, 27.8.2009 NIGHT OF THE SHORTS OPENING am 4. September 2009 Die neue monatliche NIGHT OF THE SHORTS-Kinoreihe startet ab September in Köln! Jeden Monat wird im Anschluss der Vorführungen eine Institution aus der Welt des Kurzfilms vorgestellt Æ Im September: Das spanische Kurzfilmfestival CINEMA JOVE VALENCIA. Das Opening findet am 4. September im Filmhaus Kino statt! An diesem Abend zeigen wir zwei Sonderprogramme plus anschließender Filmgespräche, die von ganz besonderen Gästen wie Sven Taddicken, Sören Voigt u.a. geführt werden. Anschließend sind alle Besucher zu der Filmparty mit dem DJ Marc Deal (http://www. myspace.com/marcdeal) eingeladen. Eintritt Filmvorführung + Party: 9 Euro • Eintritt Party: 3 Euro | Weitere Abspielorte: Odeon + ViertelBar | Partner: Hamburg Media School, ifs internationale Filmschule Köln, Bamberger Kurzfilmtage, Kinderland Brasilien, Kölner Filmhaus, Odeon, ViertelBar | Medienpartner: choices. something weird cinema: SALON KITTY • IT 1975 • 106 Min. • DF • 35mm • R.: Tinto Brass • D.: Helmut Berger • Auf einer wahren Begebenheit beruhend und deutlich von Bob Fosses Oscar prämiertem CABARET beeinflusst, schildert SALON KITTY die politischen Intrigen in einem der Spionage dienenden Nazibordell der 30er-Jahre. Brass' visuelle Inszenierung der sexuellen Aktivitäten driftet dabei ständig ins Obskure ab. Seine gewählten Ikonographien sind so exzentrisch geraten, dass sich einige der Bilder für immer im Kopf des Betrachters festsetzen. So hat sich Helmut Bergers Stilisierung als nackte, lediglich mit zwei Swastika-Schwimmflügeln bekleidete Nazigröße – die gediegene Visconti-Vergangenheit des Schauspielers ignorierend – zu einer der bekanntesten Darstellungen des österreichischen Chefneurotikers gemausert. (Verleihinfo) Æ am So, 6.9.2009 um 17.30 h something weird cinema: THE DRILLER KILLER • USA 1979 • 96 Min. • OF • 35mm • R.: Abel Ferrara • D.: Abel Ferrara, Carolyn Marz • Der Künstler Reno leidet unter einer Malblockade. Seine Freundin drängt ihn, das Bild, an dem er gerade arbeitet, schneller fertig zu stellen, um die anfallenden Rechnungen bezahlen zu können. Unfähig sich zu konzentrieren, schleichen sich alptraumgleiche Visionen ein und verstärken seinen bereits merklichen Wahnsinn. Nach Vollendung des Kunstwerkes wird er vom Direktor der Galerie zurückgewiesen. Das Fass läuft über und voller Wut zieht er mordlüstern, bewaffnet mit einer Akku-Bohrmaschine los. Æ am Fr, 18.9.2009 um 21.30 h something weird cinema: SADOMONA – INSEL DER TEUFLISCHEN FRAUEN • USA 1974 • 95 Min. • DF • 35mm • ab 18 Jahre • R.: Robert Lee Frost • D.: Sondra Currie, Tony Young • Auf der Insel Catalina leitet eine »liebenswerte« ältere Dame ein Syndikat, bestehend aus attraktiven aber auch gefährlichen und brutalen jungen Frauen. Mit einer Mischung aus Kampfsport und weiblichen Reizen sind sie zu einer der mächtigsten Verbrecherorganisation geworden. Spezialagentin Lacy Bond soll dem Treiben ein Ende setzen. Nicht minder kampferprobt – und mit ebensoviel Sexappeal ausgestattet – wird sie in die Gruppe eingeschleust. Æ Mi, 30.9.2009 um 21.30 h Filmfestival VISIONS OF CHINA vom 10.–16. September 2009 Frischer fernöstlicher Wind weht für die Dauer einer Woche über die Leinwand im Kölner Filmhaus: In unterschiedlichen Genres werden ganz individuelle Ansichten vom Land inszeniert, die das Bild des gegenwärtigen China präzisieren. Einige Filme werden im Rahmen des Festivals erstmalig vor europäischem Publikum aufgeführt. Im Programm stehen 16 abendfüllende Filme und zwei Kurzfilmrollen, die für den Wettbewerb aus einer Fülle von eingereichten Filmen ausgewählt wurden. In dem Film MAIMAITI‘S 2008 wurde die Lebenswelt von Protagonisten, die ethnischen Minderheiten angehören, verfilmt. Ein weiteres Thema sind die Geschlechterdiskurse im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne wie in dem Dokumentarfilm DON‘T ASK WHO I AM über die transsexuelle Liu Xuanyi. Vor allem aber wird im Genre der Komödie mit der Auflösung traditioneller geschlechtsspezifischer Rollenzuschreibungen gespielt. In diesem Jahr wird erstmals am Ende des Festivals ein Publikumspreis vergeben. Das Publikum kann während der Filmwoche jeweils für einen Film aus dem Programm stimmen. In Kooperation: Chinesische Botschaft, Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Köln, Filmakademien Beijing, Shanghai, Chongqing und Hongkong, u.v.a.. Programminfos: www.koelner-filmhaus.de + Extra-Heft DIE GLÜCKLICHEN • Erstaufführung • D 2008 • 92 Min. • 35mm • R.: Jan Georg Schütte • D.: Meret Becker, Pheline Roggan, Oliver Sauer, Stephan Schad, Ole Schlosshauer, Susanne Wolff • Der 40-jährige Autor Hans Schiller hat plötzlich und unerwartet Erfolg. Den will er mit Helene und Tom, seinen besten Freunden aus alten Studienzeiten, gemeinsam feiern. Ein gediegenes Fest soll es werden und alle haben sie ihre Partner dabei: die exzentrische Helene tritt mit einem Autopolierer mit Eigenheim in Uelzen an, und der Möchtegern-Schauspieler Tom hat Charlotte, eine vom Leben gelangweilte Kunstsammlerin, an seiner Seite. Zwischen allen steht Hans’ neueste Eroberung: Angela, eine blutjunge Friseurin aus der Vorstadt. Das von Hans geplante Fest gerät durch alte Di 1.9. Mi 2.9. Do 3.9. Fr 4.9. Sa 5.9. So 6.9. Mo 7.9. Di 8.9. Mi 9.9. Do 10.9. Fr 11.9. Sa 12.9. So 13.9. Mo 14.9. Di 15.9. Mi 16.9. Do 17.9. Fr 18.9. Sa 19.9. So 20.9. Mo 21.9. Di 22.9. Mi 23.9. Do 24.9. Fr 25.9. Sa 26.9. So 27.9. Mo 28.9. Di 29.9. Mi 30.9. 21.30 h Erstaufführung 19.30 h THE GOOD AMERICAN HOME 21.30 h Erstaufführung 19.30 h THE GOOD AMERICAN HOME 21.30 h Erstaufführung 19.30 h THE GOOD AMERICAN HOME 20.00 h NIGHT OF THE SHORTS OPENING Filmvorführung, Verlosung und Party! 22.30 h Erstaufführung 21.00 h Night of the Shorts: THE GOOD AMERICAN TAPAS MIXTAS II 22.30 h Erstaufführung 17.30 h something weird cinema 21.00 h Night of the Shorts: THE GOOD AMERICAN SALON KITTY TAPAS MIXTAS II 22.30 h Erstaufführung 21.00 h Night of the Shorts: THE GOOD AMERICAN TAPAS MIXTAS II 21.30 h Erstaufführung Kein Programm THE GOOD AMERICAN 21.30 h Erstaufführung 19.30 h THE GOOD AMERICAN HOME 19.30 h Eröffnung Filmfestival 21.30 h Visions of China VISIONS OF CHINA QUICK, QUICK, SLOW 15.30 h SHI QI 19.30 h Visions of China 22.00 h Visions of China URTIN DUU DON‘T ASK WHO I AM 17.30 h THE COST OF ... 22.00 h Visions of China 15.30 h DREAM WEAVERS 19.30 h Visions of China THE CONTRACT 17.30 h WAITING IN BEIJING IF YOU ARE THE ONE 21.30 h Visions of China 16.00 h LING LING‘S GARDEN 19.30 h Visions of China MAIMAITI‘S 2008 17.30 h SHORT VISIONS 1 CALA, MY DOG! 17.30 h Visions of China 19.30 h Visions of China THE 21.30 h Visions of China JOURNEY AWAY RING OF THE RAINBOW ... THE UNDERDOG KNIGHT 21.30 h Visions of China 19.30 h Visions of China 18.00 h Visions of China APOLOGY FAREWELL SONG SHORT VISIONS 2 19.00 h Visions of China Preisverleihung im Anschluss die drei Gewinnerfilme 19.30 h 21.30 h Erstaufführung HOME DIE GLÜCKLICHEN 19.00 h AUF DER SUCHE 21.30 h something weird cinema NACH DEM GEDÄCHTNIS THE DRILLER KILLER 19.30 h 21.30 Erstaufführung HOME DIE GLÜCKLICHEN 19.30 h 21.30 h Erstaufführung HOME DIE GLÜCKLICHEN 19.30 h 21.30 h Erstaufführung HOME DIE GLÜCKLICHEN 19.30 h 21.30 h Erstaufführung HOME DIE GLÜCKLICHEN 19.00 h Filmreihe Komponisten 21.30 h Erstaufführung MEIN NAME IST BACH DIE GLÜCKLICHEN 19.30 h 21.30 h Erstaufführung HOME DIE GLÜCKLICHEN 19.00 h 21.00 h Präsentiert von GenuHOME cide Alert: HOTEL RUANDA 20.00 h Im STUDIO 20.00 h 25 Jahre DIE WURZEL FEMINALE e.V. Filme + Party 21.30 h 19.30 h HOME EROTIC TALES 21.30 h 19.30 h Erstaufführung HOME DIE GLÜCKLICHEN 21.30 h 19.30 h Erstaufführung HOME DIE GLÜCKLICHEN 21.30 h something weird cinema COLOGNE CONFERENCE vom 30.9.–4.10.2009 SADOMONA – INSEL DER ... Liebesbande und Eifersüchteleien schnell aus der Bahn. Die brüchigen Paare lösen sich auf, neue Paarungen entstehen, und die Gruppe stürzt immer tiefer in einen lustvollen Strudel der Leidenschaften, aus dem sie mit einer überraschenden Eröffnung des Gastgebers erwacht… Æ ab Do, 17.9.2009 AUF DER SUCHE NACH DEM GEDÄCHTNIS • D/USA/ 2009 • Dokumentarfilm • 95 Min. • OmdU • 35mm • R.: Petra Seeger • Ein dokumentarisches Biopic über Eric Kandel, Nobelpreisträger für Medizin, einer der bedeutendsten Hirnforscher des 20. Jahrhunderts. In Zusammenarbeit mit der VHS Köln und in Anwesenheit der Regisseurin Petra Seeger! Æ am Fr, 18.9.2009 um 19.00 h MAHLER, WAGNER, BACH – Filmreihe zu Leben und Werk bekannter Komponisten • In Kooperation mit dem GÜRZENICH ORCHESTER KÖLN präsentiert das Kölner Filmhaus als Begleitprogramm zur Saison 2009/10 eine Reihe von filmischen Komponisten-Porträts. Æ am Mi, 23.9.2009 um 19.00 h MEIN NAME IST BACH • D/CH 2004 • 99 Min. • 35mm • R.: Dominique de Riva • D.: Vadim Glowna u.a. • HOTEL RUANDA • Südafrika/GB/IT 2004 • 121 Min. • OmdU • 35mm • R.: Terry George • D.: Don Cheadle, Joaquin Phoenix • Vor dem Hintergrund des Bürgerkriegs in Ruanda Anfang der 90er-Jahre erzählt der Film die wahre Geschichte des Hotelmanagers Paul Rusesabagina, der couragiert und heldenhaft unter Einsatz seines Lebens mehr als 1000 Flüchtlinge vor dem sicheren Tod rettete. Präsentiert von Genocide Alert e.V. • Im Anschluss Diskussion über den Völkermord in Ruanda und die Situation in Darfur. Æ am Fr, 25.9.2009 um 21.00 h 25 JAHRE FEMINALE! Æ am Sa, 26.9.2009 ab 20.00 h: Filmparty im Studio • 21.30h: Doku STORY von Dana Ranga. Aktuelle Informationen unter www.feminale.de K ö l n e r F i l m h a u s e . V . • M a y b a c h s t r . 111 • 5 0 6 7 0 K ö l n • w w w . k o e l n e r - f i l m h a u s . d e • R e s e r v i e r u n g : 0 2 2 1 - 9 9 2 0 9 3 7 1 FilmBarof China Visions Reich an Bildern: „The Ring of Rainbow Flowers“ IN DER RUHE LIEGT DIE KRAFT CHINA-FILMFESTIVAL MIT NEUEM KONZEPT Im September startet im Kölner Filmhaus Kino zum dritten Mal das einwöchige Filmfestival „Visions of China“. Nach dem Ende des Kurzfilmfestivals „Short Cuts Cologne“ wollte man sich verstärkt um die vielen anderen Projekte des Kinos kümmern, darunter zahlreiche Festivals mit Länderschwerpunkt. Neben einem außergewöhnlichen Programm, das auch Filme ohne Verleih – direkt von den Akademien – präsentiert, zeigen sich die angekündigten Bemühungen auch in einem erstmals ausgelobten Publikumspreis. Der Gewinner erhält einen Workshop des Filmhaus‘ inklusive Flug und Hotel. Der zweite Preis in Höhe von 500 Euro wird von choices gestiftet. Als Ende der 80er Jahre Zhang Yimou („Rotes Kornfeld“, „Hero“) mit seinen Filmen auf den westlichen Festivals Erfolge feiern konnte, öffnete er damit dem Westen die Augen für das oft ruhig erzählende chinesische Arthousekino. Seitdem ist es ständig gewachsen – zu entdecken gibt es viel. 15 aktuelle Filme präsentiert das Filmhaus vom 10. bis 16. September. Außerdem werden zwei Kurzfilmprogramme gezeigt. MNP Entreprise und No Money Productions präsentieren Yolande Moreau Bouli Lanners Zum Schreien komisch, ist todsicher Kult! VARIETY Herrlich schräg, gnadenlos und gemein! ZITTY Die schärfste Antwort auf die Finanzkrise BC , J O P JN Jur y reis der Spezialp ce 2009 n Sunda Sehr schwarz und sehr böse … Der Eröffnungsfilm „Quick Quick Slow“ von Ye Kai – der Titel deutet es an – ist nicht immer so still. Der Film kombiniert Spielszenen mit Interviews. Ende der 60er Jahre wurden Intellektuelle in die Provinz entsendet, um einerseits die Kulturrevolution ins Land zu tragen, andererseits zu helfen, die Produktion zu steigern. Es war aber auch ein Schachzug Maos, die ihm lästig gewordenen Rotgardisten zu zerstreuen. In Interviews erzählen Betroffene von der Landverschickung mit teils traumatischen Erlebnissen, während die komödiantischen Spielszenen eine Nachbarschaftsgemeinschaft bei den Vorbereitungen für die Olympiade zeigt: Man übt für eine Tanzzeremonie. Im Film kollidiert der Alltag des heutigen Chinas mit der Kulturrevolution (10.9., 19.30 Uhr). „Urtin Duu“ ist ein ruhiges Drama. Eine mongolische Folk-Sängerin lebt mit ihrem Mann in Peking. Als er bei einem Unfall stirbt, kehrt sie in die Heimat zurück. Der poetische Film lässt sogar einen Selbstmordversuch unaufgeregt wirken (11.9., 19.30 Uhr). Während der Olympiade – bei deren Eröffnungs- und Schlussfeier übrigens Zhang Yimou Regie führte – hat sich alles auf Peking konzentriert. Doch in dem riesigen Land gib es nicht nur viele Ethnien, wie es „Urtin Duu“ zeigt, sondern auch religiöse Minderheiten. „Maimaiti‘s 2008“ erzählt von einem entlegenen muslimischen Dorf, in dem die Kinder besessen sind vom Fußball. Da gehen auch mal Fensterscheiben zu Bruch. Doch bald bekommen sie einen weiblichen Coach (13.9., 21.30 Uhr). „The Ring of Rainbow Flowers“ erzählt die unglaubliche Geschichte von zwei ungleichen Freundinnen, die sich in der Uni in denselben Mann verlieben. Die eine hat ein schweres Herzleiden. Als bei dem Mann nach einem Unfall der Hirntod festgestellt wird, soll das Mädchen sein Herz bekommen. Ein Film über Freundschaft, und wie viel sie aushalten kann (14.9., 19.30 Uhr). China, das zeigt diese Reihe deutlich, ist nicht nur ein bevölkerungsreiches Land, es ist auch ein reiches Filmland. Eine Komödie von Benoît Delépine & Gustave Kervern CHRISTIAN MEYER Louise Hires A Contract Killer.de „Visions of China – China Fimfestival Köln“ I 10.-17.9. I Filmhaus Kino Köln 42 KINO AUF DER LUXEMBURGER STR. 255 TELEFON 0221.41 84 88 Das aktuelle Programm unter www.choices.de 50 Jahre WEISSHA US MONTAGS KINOTAG! • DI–FR. STUDENTENERMÄSSIGUNG! WEITER IM PROGRAMM MARIA, IHM SCHMECKT’S NICHT! Deutschland/Italien 2009 – 96 Min. – Regie: Neele Leana Vollmar – mit Christian Ulmen, Lino Banfi, Mina Tander Weil seine italienischen Schwiegereltern bei der standesamtlichen Hochzeit nicht dabei sei konnten, muss der deutsche Buchlektor Jan zur großangelegten Hochzeitsfeier nach Apulien. Eine köstliche und weise Gesellschaftskomödie nach dem gleichnamigen Bestseller-Roman von Jan Weiler. WEITER IM PROGRAMM KLEINE VERBRECHEN Griechenland/Deutschland 2008 – 85 Min. – Regie: Christos Georgiou – mit Aris Servetalis, Vicky Papadopoulou Ein mysteriöser Kriminalfall erschüttert das beschauliche Leben auf einer griechischen Insel. Eine federleichte Sommerkomödie – so wohltuend wie eine Luftbrise am Strand. AB 3.9. ERSTAUFFÜHRUNG WHISKY MIT WODKA Deutschland 2009 – 104 Min. – Regie: Andreas Dresen – mit Henry Hübchen, Corinna Harfouch, Sylvester Groth Ein alternder Filmstar kämpft mit Alkoholproblemen, junger Konkurrenz und der Liebe. Die neue Tragikomödie von Andreas Dresen – mit einer Paraderolle für Henry Hübchen („Alles auf Zucker!“). AB 17.9. ERSTAUFFÜHRUNG SCHANDE Australien/Südafrika 2008 – 120 Min. – Regie: Steve Jacobs – mit John Malkovich, Jessica Haines Südafrika in den achtziger Jahren. Literaturprofessor David erlebt auf der Farm seiner Tochter die wirkliche Bedeutung der Apartheid. Mitreißendes Kino nach dem Roman von Nobelpreisträger J.M. Coetzee. MEIN KINO DAMALS Diana Schmitz, Grafikerin: „Nun, Sie sehen aus wie ein kaputter Regenschirm.“ „Hier im WEISSHAUS-Kino ist für mich einfach JEDER Film ein Highlight!“ 43 Vor 49 Jahren im Programm: CAN-CAN von Walter Lang FilmBar Film-Kritik Ungleiches Paar: Pavel Liska und Zuzana Bydzovská SOMMERSTÜRME „Der Dorflehrer“ von Bohdan Sláma Lehrer Pavel tritt eine neue Stelle in einem kleinen Dorf an. Bäuerin Marie verliebt sich in ihn, er sich jedoch in Maries Sohn. ➜ Poetische Coming-Out-Geschichte Bohdan Sláma („Wilde Bienen“ „Die Jahreszeit des Glücks“) hat sich schon mehrfach als Poet des aktuellen tschechischen Kinos erwiesen. Trotz der oftmals traurigen Grundstimmung seiner Filme versteht er es dabei, Akzente der Hoffnung zu streuen. So auch in dieser in fantastischen Bildern eingefangenen und von exzellenten Schauspielerleistungen getragenen Coming-Out-Geschichte, die für einen Regisseur aus den ehemaligen Ostblockstaaten nach wie vor eine ungewöhnliche Themenwahl darstellt. Mit feinem Gespür hat Sláma aber auch hier die richtigen Bilder gefunden und sie in einem angemessen ruhigen Erzähltempo facettenreich umgesetzt. FRANK BRENNER DER DORFLEHRER Tschechische Löwen: Beste Hauptdarstellerin, bestes Drehbuch OT: Venkovsky ucitel - CZ/F/D 2008 - 110 Min. - Regie: Bohdan Sláma - mit: Pavel Liska, Zuzana Bydzovská, Ladislav Sedivy - Verleih: Neue Visionen Start: 27.8. Rex Wiedersehen in Hoffenheim Liebesglück trotz Altersunterschied: Michelle Pfeiffer und Rupert Friend DER JUNGE GELIEBTE „Chéri - Eine Komödie der Eitelkeiten“ von Stephen Frears Ein Film von Ofra Tevet und Ronit Kertsner www.menachem-und-fred.de PREMIERE im ODEON (Südstadt) am 29. August während der Die ehemalige Prostituierte Lea vergnügt sich nur noch mit ihrem halb so alten Liebhaber Chéri. Doch der soll nun eine Jüngere heiraten. ➜ Gewitztes Kostümdrama Vor genau 20 Jahren schufen Drehbuchautor Hampton, Regisseur Frears und Hauptdarstellerin Michelle Pfeiffer mit „Gefährliche Liebschaften“ gemeinsam einen Klassiker des Kostümfilms. Nach dem spannungsreichen Sittengemälde haben sie sich nun einem luftig-leichten Gefühlsreigen angenommen, der in der Belle Epoque spielt. Jede Menge treffliche Bonmots und gepfefferte Dialoge machen den Film zusammen mit den herrlich aufspielenden Darstellern zu einem gewitzten Vergnügen. Insbesondere Kathy Bates bringt als Chéris übergewichtige Mutter den derb-sarkastischen Witz von Colettes Romanvorlage wirkungsvoll zur Geltung. FRANK BRENNER CHERI - EINE KOMÖDIE DER EITELKEITEN OT: Chéri - GB/D/F 2009 - Regie: Stephen Frears - Kamera: Darius Khondji - mit: Michelle Pfeiffer, Kathy Bates, Rupert Friend - Verleih: Prokino Start: 27.8. Metropolis, Cinenova, Odeon Ab 1. Oktober im Kino 44 M U R O F M FIL 9 0 0 2 / 9 0 DI, 08.09.2009 19.00 H Filmprogramm zur Ausstellung Isa Genzken. Sesam, öffne dich! - ISA GENZKEN. FILME 1974 – 2003 Begleitend zur Ausstellung Isa Genzken. Sesam, öffne dich! wird eine Auswahl von vier Filmen gezeigt. - ZWEI FRAUEN IM GEFECHT – Deutschland 1974, 8 Min, 16 mm, s/w, ohne Ton - CHICAGO DRIVE – Deutschland 1992, 25 Min, 16 mm, Farbe - MEINE GROSSELTERN IM BAYRISCHEN WALD – Deutschland 1992, 53 Min, Video, Farbe - WARUM ICH KEINE INTERVIEWS GEBE – Deutschland 2003, 10 Min, DVD, Farbe – Ein Filmprogramm des Museum Ludwig – Eintritt: 5,00 Euro MI, 09.09.2009 19.30 H LaDOC Lecture Nr. 1 - 24 H BERLIN Deutschland 2009, Ausschnitte 60 Min, Gesamtlänge: 1440 Min, Farbe, Idee, künstlerische Leitung und Regie: Volker Heise, Koproduktion Zero one 24 GmbH mit RBB und Arte, Erstausstrahlung am 05.09.2009 ab 6.00 Uhr – Gast: Annette Muff/Cutterin, Berlin – Gastgeberinnen: Sibylle Stürmer/Regisseurin, Produzentin, Gesa Marten/Editorin, Dramaturgin – Eine Veranstaltung des Filmnetzwerkes LaDOC, gefördert vom MP des Landes NRW, Kulturamt Köln und der SK Stiftung Kultur/Förderprogramm, präsentiert von der Kino Gesellschaft Köln – in Zusammenarbeit mit der Kinokulturzeitschrift Choices – Eintritt: 6,50 Euro MI, 16.09.2009 19.30 H Premiere - LIEBESGRÜSSE AUS RAMSTEIN Deutschland 2009, 89 Min, HD Cam, Regie: Irene Langemann, Produktion: Lichtfilm, Wolfgang Bergmann, Redaktion: Gudrun Hanke-El Ghomri (SWR), Jutta Krug (WDR), Frauke Sandig (DW) – Eine Premiere von Lichtfilm und WDR – Eintritt: 5,00 / 3,00 Euro erm. FR, 18.09.2009 20.00 H Sonderveranstaltung KunstFilmBiennale / NRW-Premiere - HUNGER UK/Irland 2008, 91 Min, OmU, Regie: Steve McQueen, mit: Michael Fassbender, Liam Cunningham, Stuart Graham, Brian Milligan, Liam MacMahon – Eine Sonderveranstaltung der KunstFilmBiennale – Eintritt: frei MI, 23.09.2009 19.00 H »ifs-Begegnung« mit Regisseurin Hermine Huntgeburth - EFFIE BRIEST Deutschland 2009, 113 Min, 35mm, Regie: Hermine Huntgeburth, mit: Julia Jentsch, Sebastian Koch, Misel Maticevic – Anschließend Gespräch mit Hermine Huntgeburth, moderiert von Holger Borggrefe (ifs) – Ein Filmprogramm der ifs internationale filmschule köln – Eintritt: frei DO, 24.09. – SO, 27.09.2009 - AFRICA GOES COLOGNE – COLOGNE GOES AFRICA DO, 24.09.2009 18.00 H Eröffnung der Filmreihe Zum Auftakt Live-Musik: - DONABI (Köln / Nigeria) UND MANJAO FATI (Guinea / Bissau) Musiker der antirassistischen Initiative „Brothers Keepers“ Filmprogramm: - DIE SHOW LIEGT AUF DER STRASSE – Deutschland 1967, 14 Min, Beta SP, Regie: Grytzko Mascioni, WDR - DER SCHWARZE DOKTOR – Deutschland 1965, 17 Min, Beta SP, Regie: Nathan Jariv, WDR DO, 24.09.2009 20.00 H - CLANDO – Kamerun 1996, 98 Min, franz. OF m. dt. UT, Digi Beta, Regie: Jean-Marie Teno FR, 25.09.2009 18.00 H - „NEJERKÖPP“ UND „KANNIBALE“ – Deutschland 1990, 8 Min, Digi Beta, Autorin: Beatrix Mughishagwe, WDR - WEISSES GHETTO – Deutschland 1988, 3 Min, Digi Beta, WDR - RECOLONIZE COLOGNE – Deutschland (Köln) 2005, 45 Min, dt. OF m. engl. UT, DVD, Regie: Kanak TV FR, 25.09.2009 - YES I AM! – Deutschland 2006, 104 Min, 35mm, Regie: Sven Halfar 20.00 H SA, 26.09.2009 - DIE GEDULDETEN – Deutschland 2008, 98 Min, Digi Beta, Regie: Natascha Breuers und Ralf Jesse SA, 26.09.2009 - TEZA – Äthiopien/Deutschland/USA 2008, 140 Min, OF m. dt. UT, 35 mm, Regie: Haïle Gerima 17.00 H 20.00 H SO, 26.09.2009 17.00 H - WESTSAHARA – DIE VERGESSENE WÜSTE – Deutschland 2007, 45 Min, Digi Beta, Regie: Wolfram Schiebener - HÜHNERWAHNSINN – DAS EISKALTE GESCHÄFT MIT GEFLÜGEL – Deutschland 2009, 45 Min, Digi Beta, Regie: Joachim Vollenschier SO, 26.09.2009 20.00 H Bläck Fööss und Ladysmith Black Mambazo - KISS ME BABY, NICE, NICE – Deutschland 1990, 30 Min, Digi Beta, Regie: Dieter Kremin, Reinhold Beckmann, WDR - LINKS ERÖM UN RÄCHS ERÖM – Das gemeinsame Konzert auf dem Roncalliplatz – Deutschland 1990, 30 Min, Regie: Dieter Kremin, Jan Reichow, WDR - DER ABSCHIED – Deutschland 1990, 5 Min, Digi Beta, Regie: Reinhold Beckmann, WDR Ein Filmprogramm von FilmInitiativ Köln e.V. – Eintritt: 6,50 / 6,00 Euro erm. MO, 28.09.2009 19.00 H »ifs-Begegnung« Thema: Jung- und Altsein heute - DIE CHANCEN DER GEWONNENEN JAHRE – Eine Kulturrevolution? Ausgewähltes Filmprogramm zum Thema und Expertengespräch – Gesprächsgäste u.a.: Prof. Dr. Christian Behl, Lehrstuhl für Pathobiochemie an der Universität Mainz, Dr. Silke van Dyk, Soziologin, Universität Jena – Ein Filmprogramm der ifs internationale filmschule köln – Eintritt: frei WEITERE INFOS UNTER WWW.FILMFORUMNRW.DE Eintrittskarten sind an der Abendkasse erhältlich FILMFORUM IM MUSEUM LUDWIG BISCHOFSGARTENSTR. 1 · 50667 KÖLN · TEL 0221-221-24498 · FAX 0221-221-24114 [email protected] · WWW.FILMFORUMNRW.DE Film-Kritik Hat endlich Erfolg: Stephan Schad als Hans Plädiert für Todesstrafe: Yolande Moreau HACKEPETER GEWOLLTES GLÜCK Mit der Abfindung wollen die entlassenen Frauen einer Textilfabrik einen Auftragskiller anheuern: Der soll den Chef umlegen. ➜ Bitterböse Sozialsatire Drei alte Freunde treffen sich an einem Wochenende zusammen mit ihren Partnern. Schon bald brechen Konflikte aus. ➜ Spannendes Improvisationskino „Louise Hires a Contract Killer“ von Benoit Deléphine & Gustave Kervern Der englischsprachige deutsche Verleihtitel des französischen Films will natürlich die Kaurismäki-Fans ins Kino locken. Das ist plump, aber verständlich, gibt es doch einige Parallelen zwischen Kaurismäkis „I hired a contract Killer“ und „Louise-Michel“, so der Originaltitel des neuen Films von Benoit Deléphine und Gustave Kervern. In beiden Filmen verlieren die Protagonisten am Anfang ihren Job und ziehen daraus radikale Konsequenzen. Die Stoßrichtung könnte allerdings nicht unterschiedlicher sein: Während Kaurismäkis Anti-Held einen Auftragskiller anheuert, damit der seinem trostlosen Leben ein Ende bereitet, will Louise einen Auftragskiller dafür bezahlen, den Boss, der sie feuerte, umzulegen. Wenn man kurz drüber nachdenkt, ist das sicher die bessere Lösung. Nach sehr, sehr kurzem Nachdenken sehen das auch die Kolleginnen von Louise so. Sie hatten gerade überlegt, was man gemeinsam mit der Abfindung anstellen kann, als die grobe Louise den Auftragsmord vorschlägt. Ein Stirnrunzeln später sind alle einverstanden. Kurzerhand wird Michel angeheuert, weil dem im Vorbeigehen zufällig eine Pistole aus der Jackentasche fällt. Der einfältige Loser kann aber eigentlich keiner Fliege was zuleide tun. Nicht nur moralisch, sondern auch technisch ist er dem Auftrag nicht gewachsen. Also fragt er lieber ein paar Todkranke, die nichts mehr zu verlieren haben, ob sie nicht Lust haben, vor ihrem Tod noch einen Chef zu töten. Klar haben sie Lust. Dass Deléphine und Kervern ein Faible für bitterböse Sozialsatiren haben, bewiesen sie bereits mit ihren ersten beiden Filmen „Aaltra“ und „Avida“. Ihr Humor ist jenseits eines heiteren Lachens und löst nur noch ein fassungsloses ‘pfffffff’ aus. Den unerbittlichen Weg ihrer debilen Protagonisten gehen sie konsequent und biegen nicht kurz vorher in versöhnlichere Gefilde ab. Da ist es nur recht und billig, dass der Originaltitel „Louise-Michel“ nicht nur die beiden Namen der Hauptfiguren zitiert, sondern zugleich auf die bekannte französische Anarchistin Louise Michel anspielt, die in der Pariser Kommune von 1971 eine tragende Rolle hatte und später in der Verbannung eine der ersten antikolonialen Bewegungen unterstützt hat. Das alles geht im deutschen Verleihtitel leider verloren, doch am Schluss zitiert der Film ein amüsantes Gedicht von Michel: „Am Ende sind wir klüger / und wissen, Reiche sind Betrüger / Vater und Mutter haben versagt / und sie nicht zum Teufel gejagt / Doch wenn wir groß sind später / machen wir sie zu Hackepeter“. Ungefähr so funktioniert der Film. CHRISTIAN MEYER LOUISE HIRES A CONTRACT KILLER OT: Louise-Michel - Drama - F 2008 - 95 Min. - Regie: Gustave de Kervern, Benoît Delépine - Kamera: Hugues Poulain - mit: Yolande Moreau, Bouli Lanners, Benoît Poelvoorde - Verleih: Kool Media Start: 24.9. Filmpalette, Odeon „Die Glücklichen“ von Jan Georg Schütte Hans ist ein gescheiterter Schriftsteller Anfang 40. Als er dann plötzlich vom Erfolg überrascht wird, plant er ein Wochenende mit seinen alten WG-Freunden Tom und Helene. Alle bringen ihre Partner mit, doch jeder spielt eine funktionierende Beziehung nur vor, in Wahrheit kennen sich die Paare kaum. Und Hans mit seinem neuen Haus, seinem Porsche und seiner halb so alten Friseurin im Arm stößt bei den alten Freunden auf Irritation. Nach „Swinger“ dreht Jan Georg Schütte einen weiteren Improvisationsfilm mit denselben Darstellern, darunter Meret Becker. Es gelingen amüsante Szenen und vor allem starke energetische Momente bei dieser Psychotour eines Hochstaplers. CHRISTIAN MEYER DIE GLÜCKLICHEN D 2008 - 92 Min. - R.: Jan Georg Schütte - mit: Meret Becker, Pheline Roggan, Oliver Sauer - Verleih: Eigenverleih Start: 17.9. Filmhaus Kontemplation in der Wüste AUF DEN 2TEN BLICK „Ashes of Time: Redux“ von Wong Kar-wai Gebrochenen Herzens hat sich der Schwertkämpfer Oyang Feng als Agent für Auftragskiller in die Wüste zurückgezogen. Doch die Vergangenheit stöbert ihn auch in der Einöde auf. ➜ Bildgewaltiger Eastern mit Nachwirkung Endlich. Nach unzähligen seit 1994 kursierenden Versionen hat sich Wong Karwai um eine endgültige Fassung bemüht, die „Ashes of Time“ als Dreh- und Angelpunkt in seinem ambivalenten Werk zementiert: So lässt sich die sprunghafte Erzählweise mit den im gleichen Zeitfenster entstandenen „Chungking Express“ und „Fallen Angels“ vergleichen. Die bisweilen geradezu schwülstige Romantik hingegen verweist auf die späteren „In the Mood for Love“ und „2046“. Daraus resultiert eine nicht leicht goutierbare Melange, die dafür im Nachhinein den Sog eines „Lost Highway“ entfaltet, wenn sich die verstörende Erzählstruktur in Wohlgefallen auflöst. Zudem erinnert die musikalisch zusätzlich überzeichnete Ästhetik im Martial-Arts-Gewand an heroisch-fatalistische Westernepen. Ein Schlüsselwerk in Wong Kar-wais Filmographie. LARS ALBAT ASHES OF TIME: REDUX OT: Dung che sai duk - Drama - HK/CN/TW 1994 - 97 - 93 Min. - Regie: Wong Kar Wai - mit: Brigitte Lin, Leslie Cheung, Maggie Cheung - Verleih: Splendid Start: 17.9. Filmpalette 46 Lichtspiele Der Dorflehrer Lichtspiele Eintrittspreise: Mo.-Mi.: 5,00 € | Do.: 4,00 € (Kinotag) | Fr.-So./ Feiertag: 7,50 € - zzgl. Überlängenzuschlag - ab 27.08. ab 17.09. Das Massaker von Katyn CZ/D/F 2008 - Drama - 110 Min. - R.: B. Sláma - D.: P. Liška, Z. Bydzovská Der junge Petr kehrt der Großstadt den Rücken, um auf dem Land eine Stelle als Dorflehrer anzunehmen. Im idyllisch gelegenen Dorf lernt er Marie kennen, die mit ihrem Sohn einen Bauernhof bewirtschaftet. In den Feldern Böhmens entwickelt sich eine tiefe Freundschaft zwischen ihnen. Sie akzeptieren einander mit all ihren Zweifeln, Hoffnungen und ihrer Sehnsucht nach Liebe. Doch während Marie sich von dieser Freundschaft bald mehr erhofft, reagiert der Lehrer zurückhaltend. PL 2007 - Drama - 118 Min. - R.: A. Wajda - D.: A. Zmijewski, M. Ostaszewska September 1939. Polen wird von Deutschland aus dem Westen und Russland aus dem Osten zerrieben. Tausende sind auf der Flucht. Die Rote Armee und der Geheimdienst NKWD treiben polnische Offiziere zusammen und schicken sie in Arbeitslager. Anna hat mehrere hundert Kilometer zurückgelegt, um nach ihrem Mann zu suchen, dem Offizier Andrzej. Andrzej jedoch zählt zu den mehr als 22.000 Polen, die im April 1940 in den Wäldern von Katyn ermordet und in Massengräbern verscharrt werden. Nach dem Krieg kämpfen Anna und andere Witwen verzweifelt um das Andenken ihrer Männer und werden deshalb von der russischen Führung verfolgt, die den Nazis das Massaker von Katyn in die Schuhe schieben will. The Brothers Bloom (OmU) USA 2008 - Action - 109 Min. - R.: Rian Johnson - D.: Adrien Brody, Rachel Weisz Vision - Aus dem Leben der Hildegard von Bingen Als betrügerisches Gauner-Duo sind die Brüder Bloom ein unschlagbares Gespann. Gemeinsam erleichtern sie reiche, ahnungslose Opfer mit ausgeklügelten Tricksereien und raffiniert konstruierten Lügengeschichten um ihr Geld. Doch während Stephen immer wieder mit Freude die aufwändige Planung der Aktionen verantwortet, wird das ständige Schwindeln für den sensiblen Bloom zusehends zur Belastung. Als er sich in die vermögende Exzentrikerin Penelope - das neueste Opfer des Duos - zu verlieben beginnt, gerät der vermeintlich letzte Coup der Brüder in Gefahr. D 2009 - Drama - 111 Min. - R.: M. von Trotta D.: B. Sukowa, H. Ferch, H. Herzsprung Hildegard wächst im Benediktinerkloster Disibodenberg unter der Obhut ihrer Mentorin Jutta Sponheims auf. Sie lehrt Hildegard Heilkunde und fördert ihre musikalische Begabung. Nach dem Tod ihrer Mentorin gesteht Hildegard als Erwachsene, Visionen von Gott zu haben. Sie löst heftigen Widerstand der Kirche aus. Doch Hildegard lässt sich nicht beirren. In ihrem Kampf um ihren eigenen Weg, gründet Hildegard von Bingen allen Widerständen zum Trotz im Jahr 1150 das Frauenkloster Rupertsberg in der Nähe von Bingen am Rhein. Sie wirkt als Äbtissin und Heilkundige, sie komponiert und schreibt ihre bis heute berühmten Bücher nieder. Berlin 36 Short Cut to Hollywood ab 27.08. ab 10.09. Preview am So., 06.09. um 19:30 Uhr, Eintritt 5,00 € ab 24.09. D 2009 - Komödie - 94 Min. - R. und D.: M. Mittermeier, J. H. Stahlberg D 2009 - Drama - 100 Min. - R.: K. Heidelbach - D.: K. Herfurth, S. Urzendowsky, A. Prahl Berlin 1936: Die Amerikaner drohen, die Olympischen Spiele zu boykottieren, sollten im deutschen Olympia-Kader keine jüdischen Sportler vertreten sein. Aus diesem Grund wird die Jüdin Gretel Bergmann, die überragende Hochspringerin dieser Zeit, in das deutsche Trainingslager aufgenommen. In den Augen der Nazis darf Gretel aber auf keinen Fall gewinnen: Der Reichssportführer schickt gegen Gretel die bis dahin unbekannte "Konkurrentin" Marie Ketteler ins Rennen um die Olympia-Qualifikation. Doch die Nationalsozialisten haben nicht damit gerechnet, dass sich die beiden Außenseiterinnen und vermeintlichen Konkurrentinnen anfreunden... Preview am Mi., 23.09. um 21:00 Uhr Im Anschluss an die Vorstellung: Filmgespräch mit Regisseur Jan Henrik Stahlberg. Johannes Friederich Selinger ist Mitte 30 und hat außer Versagen nichts vorzuweisen im Leben. Nur der Traum, es unbedingt zu Berühmtheit gebracht haben zu müssen, hält ihn auf Spur. Dafür sind ihm nun auch drastische Mittel recht. Mit zwei Freunden bricht er auf in die USA, wo er einen Film drehen will, mit sich und unter seiner neuen Identität John Frederik Salinger in der Hauptrolle: Auf dem Weg von der Ostküste nach Los Angeles will er vor laufender Kamera ein Körperteil nach dem anderen opfern, um die Bewunderung der Massen zu ernten. One Dollar House Der Vorleser ab 24.09. seit 20.08. One Dollar House Eintrittspreis: jeder Film: 2,99 € Brüno demnächst D 2009 - Drama - 100 Min. - R.: K. Heidelbach - D.: K. Herfurth, S. Urzendowsky, A. Prahl USA 2009 - Komödie - 82 Min. - R.: Larry Charles - D.: S. B. Cohen, G. Hammarsten Maria, ihm schmeckt’s nicht Star Trek demnächst D/IT 2009 - Komödie - 98 Min. - R.: N. L. Vollmar - D.: L. Banfi, C. Ulmen, M. Tander demnächst USA 2009 - Science Fiction - 127 Min. - R.: J.J. Abrams - D.: C. Pine, Z. Quinto Hohenzollernring 60 - 50672 Köln - Info 25 41 41 - Reservierung ab 15 Uhr 258 56 44 - www.rex-koeln.de Haben Sie Interesse an einer Schulvorstellung? Rufen Sie uns von 9.00 - 18.00 Uhr unter 972 62 97 an! Öffnungszeiten: Mo. - Fr.: 15 Min. vor Filmbeginn - Sa./ So./ Feiertag: 30 Min. vor Filmbeginn 47 Kurz-Kritik HORSEMEN FIGHTING EXTREME MOVIE USA 2008 - Regie: Jonas Akerlund - mit Dennis Quaid - Verleih: Concorde USA 2009 - 107 Min. - Regie: Dito Montiel mit: Channing Tatum - Verleih: Universal USA 2008 - Regie: Adam Jay Epstein, Andrew Jacobson - Verleih: Senator "Horsemen" – damit sind in diesem Serienmörder-Thriller die Reiter der Apokalypse gemeint: Dennis Quaid spielt den Polizisten Aidan Breslin, der sich nach dem Tod der Ehefrau nur noch seinem Job widmet. Auf Kosten seiner Kinder. Bis er persönlich in einen Mord involviert wird, der sich an den besagten Reitern orientiert. Düster bebilderte Genrekost von Jonas Åkerlund ("Spun"). HE Eherner Typ kommt in die Stadt, sucht ehrlichen Job, gerät in Prügelei und wird für den verbotenen Straßenkampf entdeckt. Vielleicht noch eine sozialkritische Note, und fertig ist die Schablone, derer sich auch "Fighting" bedient. Aber die Genre-Fans suchen ja keine ausgeklügelte Dramaturgie, sondern Identifikationsmuster und spektakuläre Kämpfe. Damit sind sie hier bestens bedient. HE Eine weitere Teenie-Sex-haha-Fließband-Produktion aus den Staaten. Allerdings reichte es hier nicht einmal für eine Story, so dass allerlei Sketche episodisch miteinander verknüpft wurden. Themen: Pornos, Hormone, Nerds, Sexualkundeunterricht. Derb-infantiler Quatsch ohne Storyline – warum es der Film in Amerika nicht in die Kinos geschafft hat, wird uns ein Rätsel bleiben. HE Ein brutaler Gangster (John Travolta) entführt für einen wohlgeplanten Coup eine U-Bahn. Zum Erreichen seiner Ziele geht er über Leichen. Fahrdienstleiter Walter Garber (Denzel Washington) wird zum unfreiwilligen Verhandlungspartner. Ohne Händchen für Spannung und Timing inszeniert Tony Scott diesen Entführungsthriller, in dem Denzel Washington als unscheinbarer Held beeindruckt. HE Start: 27.8. Start: 10.9. Start: 17.9. Start: 24.9. Metropolis, Filmpalast DISTRICT 9 USA/GB 2009 - Regie: Tony Scott FINAL DESTINATION 4 UM DEIN LEBEN USA 2009 - Regie: D. D. Wayans USA 2009 - Regie: David R. Ellis - mit: Bobby Campo , Nick Zano - Verleih: Warner D 2008 - 87 Min. - Regie: Gesine Danckwart - mit Kathrin Angerer - Verleih: Eigenverleih Der Science Fiction-Überraschungshit kommt nicht aus Hollywood, sondern aus Südafrika und Neuseeland: Gestrandete Aliens werden von den Menschen jahrzehntelang ins Ghetto weggesperrt, bis skrupellose Erdlinge die fortschrittlichen Waffen der Ausserirdischen nutzen wollen. Ein Agent infiziert sich mit einem Virus. Kleines Budget, originelle Story, effektvolles Handkamera-Kino. HE In mehr oder weniger bewährter "Scary Movie"-Tradition nimmt dieser Leinwandquatsch die Tanzfilme der letzten 30 Jahre aufs Korn. Regisseur Damien Dante Wayans lässt keine Pointe aus, wenn Streetdancer, haha, Ballett tanzen und die bescheuertsten Sprücheklopfer (Damon Wayans Jr., David Alan Grier) zum Finale gegeneinander antanz …, äh, -blödeln. Hirn raus und rein ins Kino! HE Teil 3 hatte ja an Spannung und Witz spürbar nachgelassen – jetzt übernimmt wieder David R. Ellis („Final Dest ination 2“) das Ruder, und serviert das neueste, blutige Katz-und-Maus-Spiel zwischen Teenies und Tod erstmals in 3 D. Ansonsten alles beim Alten: Freundee ntkommen unvorhergesehen dem Sensenmann, der im Folgenden versucht, morbide gewitzt die Statistik zu korrigieren. HE Sechs Frauen aus allerlei Schichten und Berufssparten im wechselseitigen Monolog. Regisseurin Gesine Danckwart filmt sie inmitten leerer, anonymer Großstadtschauplätze. Einsamkeit, stilisiert in Wort und Bild, in episodischen Häppchen serviert – Danckwart hat bisher nur fürs Theater gearbeitet, jetzt trägt sie die Abstraktion für ihr filmisches Experiment hinaus auf die Leinwand. HE Start: 10.9. Filmpalast, Metropolis Start: 3.9. Filmpalast Start: 3.9. Filmpalast Start: 3.9. Filmpalette USA/NZ 2009 - 112 Min. - Regie: Neill Blomkamp - Verleih: Sony DANCE FLICK – DER ALLERLETZTE TANZFILM DIE ENTFÜHRUNG DER U-BAHN PELHAM 123 48 Rückblick Fotos: Dietmar Temps August 2009 Jubiläums-Preview #2 „Maria ihm schmeckt‘s nicht!“ im Odeon Kino Köln Dankeschön an unsere LeserInnen! C C culture club 49 20 Jahre choices 20 Kurz-Kritik WICKIE UND DIE STARKEN MÄNNER SUSOS TURM MY BIG FAT GREEK SUMMER D 2009 - Regie: P. De Rycker, T. Graf Rothkirch E 2007 - Regie: Tom Fernández - mit: Javier Cámara, Cesar Vea - Verleih: Arsenal USA/E 2008 - Regie: Donald M. Petrie - mit Nia Vardalos - Verleih: Der kleine Wikinger mit Köpfchen darf jetzt als Realfigur in See stechen. "Bully" Herbig führte Regie in dieser gelungen besetzen Adaption, die eine Weile braucht, bis sie in die Gänge kommt. Spätestens aber, wenn die Bösen (allen voran: Günter Kaufmann!) herannahen, wird der kurzweilige Spaß vergnüglich, und man ist immerhin entzückt, wie seit "Der Schuh des Manitu" nicht mehr. HE Nachdem die kleine Laura in ihrem ersten Kinoabenteuer einen aus dem Himmel geplumpsten Stern wieder aufpeppelte und zurück ans Firmament entließ, fliegt sie im zweiten Teil mit ihren Eltern nach China. Ihr Stern begleitet sie, geht verloren und bringt Laura mit dem Mädchen Ling-Ling zusammen. Und mit dem Drachen Nian. Hübsches, liebevoll animiertes Abenteuer für kleine Kinder. HE Als Suso stirbt, treffen sich seine alten Kumpels wieder, unter ihnen der desinteressierte, verpeilte Cundo (Javier Cámara). Suso stellt den Männern posthum eine Aufgabe. Michael Klier hatte bereits 2008 mit "Alter und Schönheit" ein gelungenes, tragikomisches Alte-Freunde-Revival hingelegt. "Susos Turm" erreicht nicht die gleiche Tiefe, vermag aber kurzweilig zu unterhalten. HE Sechs Frauen aus allerlei Schichten und Berufssparten im wechselseitigen Monolog. Regisseurin Gesine Danckwart filmt sie inmitten leerer, anonymer Großstadtschauplätze. Einsamkeit, stilisiert in Wort und Bild, in episodischen Häppchen serviert – Danckwart hat bisher nur fürs Theater gearbeitet, jetzt trägt sie die Abstraktion für ihr filmisches Experiment hinaus auf die Leinwand. HE Start: 9.9. Filmpalast Start: 24.9. Metropolis, Cinenova Start: 17.9. Odeon Start: 3.9. D 2009 - Regie: Michael Bully Herbig - mit: Jonas Hämmerle - Verleih: Constantin LAURAS STERN UND DER GEHEIMNISVOLLE DRACHE NIAN Jubiläums-Preview #3 C – wir laden ein – das choices-Team 20 C culture club BERLIN `36 Berlin 1936: Die Amerikaner drohen, die Olympischen Spiele zu boykottieren, sollten im deutschen Olympia-Kader keine jüdischen Sportler vertreten sein. Aus diesem Grund wird die Jüdin Gretel Bergmann, die überragende Hochspringerin dieser Zeit, in die deutsche Mannschaft aufgenommen. Um jedoch zu verhindern, dass ausgerechnet sie die Goldmedaille im Hochsprung gewinnt, schicken die Nationalsozialisten die unbekannte Konkurrentin Ma- rie Ketteler ins Rennen. Das pikante Detail: Diese ist in Wirklichkeit ein Mann. Während der Wettkampf-Vorbereitungen entwickelt sich zwischen den beiden Rivalinnen eine vorsichtige Freundschaft. Am Ende muss sich zeigen, ob die beiden gemeinsam gegen die Übermacht der Nationalsozialisten ankämpfen oder ob der sportliche Ehrgeiz überwiegt … Preview am Sonntag, 6. September, um 19.30 Uhr Anmeldung nur online möglich, Bestätigung (bitte mitbringen) erfolgt nach Reihenfolge der Anmeldung: Teilnehmerzahl begrenzt. E-Mail bis 3.9. an [email protected], Kennwort: Jubiläums-Preview Als Dank an unsere treuen LeserInnen: ermäßigter Eintritt 5 €. Mit anschließendem Umtrunk im Rex-Foyer. Preview am Sonntag, 6. September, um 19.30 Uhr, Eintritt 5€ (nach Voranmeldung) Film-Kritik FilmInitiativ Köln e.V. präsentiert: AFRICA GOES COLOGNE – COLOGNE GOES AFRICA Trügerisches Idyll: John Malkovich und Jessica Haines NACH DER APARTHEID „Schande“ von Steve Jacobs Ein südafrikanischer Professor zieht sich aufs Land zurück und wird mit den Narben der Apartheid konfrontiert. ➜ Überwältigendes, vielschichtiges Drama Die Universität in Kapstadt: Mit verlorenem Blick lehrt David Lurie (John Malkovich) romantische Literatur. Der Professor ist 52 und lebt, nach zwei misslungenen Ehen, zurückgezogen und dem Schicksal ergeben. Zu Letzterem zählt er auch seine Rolle als Diener des Eros: Neben Bordellbesuchen umgarnt der charmante Professor hübsche Studentinnen. So auch die schwarze Melanie, die sich widerstrebend auf eine Affäre mit ihm einlässt. Das Verhältnis bricht ihm das Genick. Melanies Bruder macht die Sache öffentlich, David wird wegen Missbrauchs seiner Position suspendiert. Stoisch nimmt er das Urteil hin, um kurz darauf der Stadt den Rücken zu kehren und aufs Land zu seiner erwachsenen Tochter Lucy (Jessica Haines) zu fahren. Die lebt dort mit ihren Hunden auf einer kleinen Farm und verkauft ihre bescheidene Ernte auf dem Markt. Der schwarze Hilfsarbeiter Petrus (Eriq Ebouaney) geht ihr dabei zur Hand. Da werden er und seine Tochter von drei Schwarzen überfallen. Während David nach Vergeltung sinnt, fügt sich seine Tochter widerstandslos ihrem Schicksal. Verständnislosigkeit - damit dürfte der Film auch die meisten Zuschauer entlassen, die hier ihre westlichen Wertvorstellungen verworfen sehen und deren Auffassung von Gerechtigkeit hier kaum gespiegelt werden dürfte. Gemeinsam mit David treibt Regisseur Steve Jacobs den Betrachter in eine Welt, in der Recht und Unrecht nicht nach Paragraphen unterschieden werden, sondern in der die Historie eines Landes tiefe Spuren von Schuld, Rache, Reue und eben Schande hinterlassen hat. Erst mit dem Bewusstsein der Nachapartheid, die Jahrzehnte Unterdrückung noch lang nicht überwunden hat, lässt sich Lucys Verhalten am Ende zumindest verstehen. Der Film ist die Adaption des gleichnamigen Romans von J.M. Coetzee aus dem Jahr 1999, der darin, gespiegelt in David und Lucy, tiefe Einblicke in die Befindlichkeit vor allem der weißen Bevölkerung des heutigen Südafrikas gibt. Sobald der Professor die westlich angepasste Großstadt verlässt, stößt er auf ein ihm unbekanntes Land. Ein Land, das Steve Jacobs mit Bildern schlichter Schönheit einfängt, hinter denen sich jedoch Abgründe verbergen. Ein spannendes, schmerzvoll berührendes und wundervoll bebildertes Drama, das den Betrachter angenehm fordert. Und nicht zuletzt ein herausragender John-Malkovich-Film: Man möchte glauben, dass ihm die Figur des abgeklärten, aber verlorenen Intellektuellen auf den Leib geschrieben wurde - noch nie bohrte sein entrückter Blick so tief. HARTMUT ERNST SCHANDE Toronto International Film Festival 2008: International Critics’ Award (FIPRESCI) OT: Disgrace - Drama - Australien/Südafrika 2008 - Regie: Steve Jacobs - Kamera: Steve Arnold - mit: John Malkovich, Jessica Haines, Eriq Ebouaney - Verleih: Alamode Start: 17.9. Cinenova, Weisshaus choices verlost 3x die Romanvorlage. E-Mail bis 20.9. an [email protected], Kennwort: Schande 51 Open Air in Kooperation mit dem Filmhaus Kino im Rahmen der Kölner Kino Nächte No time to die Spielfilm, Regie: King Ampaw, Ghana (2006), 90 Min., OF engl. dt. UT Sa. 29. und So. 30. August. Einlass 21.00 Uhr, Open Air im Filmhaus Kino Maybachstr. 111, Grünfläche hinter dem Kino. Bei schlechtem Wetter im Kino Filmreihe im Filmforum im Museum Ludwig Vom 24. bis 27. September 2009 Dokumentar- und Spielfilme von afrikanischen und Kölner Filmschaffenden, Produktionen von Kanak TV, Videoclips von Kölner MusíkerInnen und Kleinode aus dem WDR-Filmarchiv. Eröffnung: Donnerstag, 24.9.2009, 18.00 Uhr LIVEMUSIK mit DONABI (Köln/Nigeria) und Manjao Fati (Guinea Bissau), Musiker der antirassistischen Initiative „Brothers Keepers“. Das ausführliche Programm unter www.filminitiativ.de und www.koeln-im-film.de Choices verlost 3 x 2 Karten für die Vorstellung: TEZA Äthiopien/D/USA 2008, 140 Min.,Regie: Haïle Gerima, OF amharisch m.dt.u.frz. UT, 35 mm Samstag, 26.9., 20.00 Uhr Programmkino mit Café - Ebertplatz 19 - 50668 Köln - Info 739 12 45 - Reservierung ab 15 Uhr 72 24 36 Weitere Informationen unter www.metropolis-koeln.de! Donnerstag ist Kinotag: alle Hauptfilme nur 4,00 €! - On Thursdays all movies just 4,00 €! starts 27.08. Chéri Eine Komödie der Eitelkeiten (OmU) GB 2009 - Drama - 93 Min. - D.: Stephen Frears - C.: Michelle Pfeiffer, Rupert Friend, Kathy Bates Léa de Lonval realizes that the time has come for her to retire as Paris's most envied seductress of the rich and famous. After all, though she's still breathtaking, she's not getting any younger. Just as she starts wondering what her future holds, along comes her archrival Charlotte Peloux, a notoriously manipulative gossip, with an unusual proposition. It seems that Charlotte's 19-year-old son-a bon vivant nicknamed Chéri is gorgeous, charming and a complete disappointment to her. Fed up with his petulance, Charlotte slyly suspects Léa can knock some sense into the boy with her worldly ways. But Léa does far more than that and six years later, she and Chéri are still living together in a most outrageous fashion. Naturally, they know this state of affairs can't go on forever... My Sister’s Keeper starts 27.08. Beim Leben meiner Schwester (OV) USA 2009 - Drama - 109 Min. - D.: Nick Cassavetes C.: Cameron Diaz, Abigail Breslin, Alec Baldwin Sara and Brian Fitzgerald have just been informed that their young daughter Kate has leukemia, and that she only has a few years to live. The doctor suggests to the parents that they try an unorthodox medical procedure of producing another child in a test-tube that would be a perfect match as a donor for Kate. Sara will try anything to save Kate, and they have a new baby Anna to be used as a donor for Kate. As years go on, the doctors must take bone marrow from Anna to give to Kate. At age 11, the next thing Anna must give to her sister is a kidney. Anna has had enough of all of these medical procedures, and she decides to sue her parents for medical emancipation and the right to decide how her body will be used. The whole family is being torn apart by Anna's decision because everyone knows what will happen to Kate if she doesn't get a new kidney... LOL (franz. OmU) starts 27.08. F 2008 - Komödie - 103 Min. R.: Lisa Azuelos - D.: Sophie Marceau, Christa Theret, Jérémy Kapone Lola - von ihrer Clique kurz nur Lol genannt - hat sich sehr auf den ersten Schultag und das Wiedersehen mit Arthur gefreut. Doch die gute Laune hält nicht lange vor: Arthur hat sie offenbar in den Sommerferien betrogen, ein aufreizendes Blondchen mischt ihre Clique auf und die neuen Gefühle für Arthurs besten Freund bringen sie zusätzlich durcheinander. Lols Mutter Anne macht alles noch schlimmer: Wer nicht einmal weiß, was "lol" bedeutet, sich mit dem eigenen Ex zu heimlichen Rendezvous verabredet und obendrein in der Schule von einem Polizisten anmachen lässt, den die Mitschülerinnen alle supercool finden, ist nicht nur unmöglich, sondern total daneben. Anne wiederum fragt sich, was bloß mit ihrer süßen kleinen Tochter passiert ist und warum sie nicht mehr mit ihr reden kann. Wo eben noch schönste Vertrautheit war, herrscht jetzt das reine Chaos. Julie & Julia (OV) starts 03.09. USA 2009 - Drama - 123 Min. - D.: Nora Ephron C.: Meryl Streep, Amy Adams, Stanley Tucci Julie Powell is 30-years-old and works at a soul-sucking secretarial job that's going nowhere. She needs something to break the monotony of her life, and she invents a deranged assignment. She will take her mother's dog-eared copy of Julia Child's 1961 classic Mastering the Art of French Cooking, and she will cook all 524 recipes. In the span of one year. At first she thinks it will be easy. But as she moves from the simple Potage Parmentier (potato soup) into the more complicated realm of aspics and crêpes, she realizes there's more to Mastering the Art of French Cooking than meets the eye. With Julia's stern warble always in her ear, Julie haunts the local butcher, buying kidneys and sweetbreads. She sends her husband on late-night runs for yet more butter and rarely serves dinner before midnight. And somewhere along the line she realizes she has turned her kitchen into a miracle of creation and cuisine. She has eclipsed her life's ordinariness through spectacular humor, hysteria, and perseverance. District 9 (OV) starts 10.09. USA 2009 - Science Fiction - 112 Min. - D.: Neill Blomkamp C.: Sharlto Copley, Jason Cope, Nathalie Boltt Thirty years ago, aliens made first contact with Earth. Humans waited for the hostile attack, or the giant advances in technology. Neither came. The creatures were set up in a makeshift home in South Africa's District 9 as the world's nations argued over what to do with them. Now, patience over the alien situation has run out. Control over the aliens has been contracted out to Multi-National United (MNU), a private company uninterested in the aliens' welfare they will receive tremendous profits if they can make the aliens' awesome weaponry work. So far, they have failed; activation of the weaponry requires alien DNA … Up - Oben (OmU) starts 17.09. Preview am So., 06.09. um 17:15 Uhr, Eintritt 5,00 € USA 2009 - Trickfilm - 96 Min. - D.: Peter Docter, Bob Peterson A young Carl Fredrickson meets a young adventure spirited girl named Ellie. They both dream of going to a Lost Land in South America. 70 years later, Ellie has died. Carl remembers the promise he made to her. Then, when he inadvertently hits a construction worker, he is forced to go to a retirement home. But before they can take him, he and his house fly away. However he has a stowaway aboard. An 8 year old boy named Russell, whose trying to get an assisting the elderly badge. Together, they embark in an adventure, where they encounter talking dogs, an evil villain and a rare bird named Kevin. 52 INTERESSE AN EINER SCHULVORSTELLUNG? RUFEN SIE UNS VON MO. - FR. ZWISCHEN 9.00 UND 18.00 UHR AN! The Time Traveler’s Wife Die Frau des Zeitreisenden (OV) starts 17.09. USA 2009 - Drama - 107 Min. - D.: Robert Schwentke C.: Rachel McAdams, Eric Bana, Ron Livingston Clare has been in love with Henry her entire life. She believes they are destined to be together, even though she never knows when they will be separated: Henry is a time traveler cursed with a rare genetic anomaly that causes him to live his life on a shifting timeline, skipping back and forth through his lifespan with no control. Despite the fact that Henry's travels force them apart with no warning, Clare desperately tries to build a life with her one true love. starts 24.09. The Taking of Pelham 123 Die Entführung der U - Bahn Pelham 123 (OmU) Desert Flower Wüstenblume (OmU) starts 24.09. D/AT 2009 - Drama - 120 Min. - R.: Sherry Hormann - S.: Liya Kebede, Sally Hawkins, Timothy Spall USA 2009 - Action - 106 Min. - D.: Tony Scott C.: Denzel Washington, John Travolta, Luis Guzmán Walter Garber was drifting through his daily routine when he received word that a heavily armed gang of four has hijacked a subway train and are holding all of the passengers hostage. Led by cunning master thief Ryder, the gunmen will begin executing everyone aboard should the authorities fail in delivering a sizable ransom in the space of just one hour. With the tension in the tunnels rising, Walter races to save the hostages before the shootings start. But through it all, there’s one part of Ryder’s plan that Walter can’t quite comprehend: even if the thieves do succeed in getting their money, how could they possibly get out of the tunnels undetected? Waris is one of twelve children born into a traditional family of tribal desert nomads in East Africa. Waris lived in harmony with family and nature. At the age of twelve her father arranged her marriage to a sixty-year-old stranger. She was worth five camels... being unhappy at this decision she ran away. After only barely surviving the dangerous Somalia desert, she manages to get to London, where she works for one of her relatives for a couple of years. When that family returns to Somalia, Waris refused to leave, hiding her passport and ID. To support herself alone she begins to work at McDonalds while living in a youth hostel. Here she is spotted by a fashion photographer... this man transforms her into an world class international model and in doing this gave her the courage and the power she needed to speak up about female circumcision. K i n d e r k i n o: Unser Kinderfilmpreis für soziale Gruppen: Ice Age 3: 3,00 € / alle anderen Filme 2,50 € Achtung: frühere Anfangszeiten bei den Kinderfilmen: 13:15 + 13:30 + 13:45 Uhr Ice Age 3 - Die Dinosaurier sind los - USA 2009 - 96 Min. - R.: C. Saldanha - o. A. Während Manni und Ellie sich auf die Geburt ihres Mini-Mammuts freuen, fragt sich Diego, der Säbelzahn Tiger, ob er langsam verweichlicht, da er dauernd mit seinen Kumpels rumhängt und Sid, das Faultier, gerät mal wieder in Schwierigkeiten, als er versucht, sich eine kleine Ersatzfamilie zu schaffen, indem er ein paar Dinosaurier Eier stibizt. Bei dem Versuch, den Pechvogel Sid zu retten, gerät die Gang in eine geheimnisvolle Unterwelt, erlebt gefährliche Abenteuer... 4,00 € - vom 27.08. bis 02.09. um 13:15 Uhr vom 03.09. bis 23.09. um 13:30 Uhr Mullewapp - D 2009 - Zeichentrick - 77 Min. - R.: T. Loeser, J. Møller - o. A. Die Tiere vom Bauernhof Mullewapp bekommen unerwartet Besuch: Johnny Mauser, ein berühmter Schauspieler, wirbelt den Alltag in Mullewapp kräftig durcheinander. Nur Franz von Hahn ist eingeschnappt, weil Johnny alle um den Finger wickelt. In den ungewohnten Trubel platzt auf einmal die schlimme Nachricht: Das kleine Lämmchen Wolke ist verschwunden, offenbar wurde es entführt! Ganz Mullewapp ist entsetzt. Jetzt müssen alle zusammenhalten... 3,50 € - seit 17.08 bis 02.09. um 13:45 Uhr Jasper und das Limonadenkomplott - D 2009 - Animation - 86 Min. R.: Eckart Fingberg - o. A. Der kleine Pinguin Jasper glaubt fest daran, dass es auf der Welt mehr geben muss als Eis und Schnee. Doch eines Tages taucht der Papagei Kakapo bei der Pinguinkolonie auf und erzählt Geschichten über fremde Welten, ein großes Schiff und die mysteriöse Suche nach gestohlenen Eiern, für die er Jaspers Hilfe benötigt. Kurzentschlossen folgt Jasper dem Papagai auf ein wunderschönes Kreuzfahrtschiff. Ein großes Abenteuer beginnt. 3,50 € - seit 20.08. bis 02.09. um 13:30 Uhr ab 03.09. um 13:45 Uhr Das Schulgespenst - DDR 1986 - 92 Min. - R.: Rolf Losansky - 6 J. Carola Huflattich fällt in der Schule Carola weniger durch Stillsitzen auf - selbst Freund Willi kann ihr mit Vorsagen kaum noch weiterhelfen. Und so kommt ihr "Buh" aus dem Gerümpel des Schulkellers wie gerufen. Der merkwürdige Geist kann fliegen, durch Schlüssellöcher schlüpfen und sich sogar unsichtbar machen. Was wäre daher verlockender für Carola als ein Rollentausch. Kraft eines Spiegels gelingt die Verwandlung - und fortan ist wirklich alles ziemlich verrückt... 3,00 € - vom 03.09. bis 09.09. um 13:15 Uhr 53 Das Sommeralbum - D 1992 - Spielfilm - 91 Min. - R.: Kai Wessel - o. A. Den Sommer verbringt Frau Stern mit ihren drei Kindern wie jedes Jahr in Litauen. Die 11jährige Josefine langweilt sich, denn ihre Brüder verschwinden Tag für Tag im Schuppen - und lassen sie nicht herein. Endlich kommt der Vater, ein bekannter Fotograf. Und er schenkt Josefine etwas Wunderbares eine Kamera. Von Stund an ist Josefine beschäftigt - und entdeckt für sich eine neue Welt... 3,00 € - vom 10.09. bis 16.09. um 13:15 Uhr Despereaux - Der kleine Mäuseheld - USA 2008 - 94 Min. - Trickfilm/Abenteuer R: Robert Stevenhagen, Sam Fell - 6 J. Es war einmal eine winzige Maus mit riesigen Ohren im fernen Königreich Dor. Der kleine Despereaux liebt Heldensagen und träumt davon, ein Ritter zu werden. Doch weil sich das für eine Maus nicht schickt, wird er von seinen Mitmäusen verbannt. Mutig nutzt Despereaux die Chance, die Welt zu entdecken. Gemeinsam mit der gutherzigen Ratte Roscuro besteht er große Abenteuer und rettet am Ende sogar eine Prinzessin... 3,00 € - vom 17.09. bis 23.09. um 13:15 Uhr Käpt’n Blaubär - D 1999 - 81 Min. - Trickfilm - R.: Hayo Freitag - o. A. Käpt'n Blaubär spinnt mal wieder Seemannsgarn für seine drei ungläubigen Enkel: Er erzählt von seinem einstigen Sandkastenfreund Feinfinger, der längst sein diabolischer Gegenspieler geworden ist. Er will die Welt beherrschen, doch Blaubär und sein getreuer Freund Hein Blöd machen ihm einen Strich durch die Rechnung. 3,00 € - vom 24.09. bis 30.09. um 13:15 Uhr Lauras Stern und der geheimnisvolle Drache Nian - D 2009 - Trickfilm Länge n.n.b. - R.: Piet De Rycker, Thilo Graf Rothkirch - FSK n.n.b. Am Sonntag, den 20. September ist Weltkindertag! Zur Feier des Tages zeigen wir Euch den Film um 15:00 Uhr! Laura ist schon furchtbar aufgeregt. Sie darf mit ihrer Familie nach China fliegen. Zum Glück begleitet sie ihr bester Freund, der kleine Stern, aber auf dem Flug geht er verloren. Ein chinesisches Mädchen, Ling-Ling, findet den Stern und nimmt ihn mit. Der Stern führt nicht nur die beiden Mädchen zusammen. Ohne dass er es merkt, macht sein Sternenstaub auch ein Wesen lebendig, das sich rasch mit den Kindern anfreundet: der geheimnisvolle Drache Nian. Während Lauras Mutter auf der Bühne steht, erleben die Mädchen gemeinsam mit Nian ihr größtes Abenteuer. 3,50 € - ab 24.09. um 13:30 Uhr 28. - 30. August 2009 Albert-Richter-Bahn / Radstadion Open Air Aula der Kunsthochschule für Medien Köln Cinedom Filmforum im Museum Ludwig Filmhaus Kino Filmhaus Open Air Filmpalette Haus der Architektur Köln Kino in der Brotfabrik Bonn-Beuel Kölner Philharmonie Kunsthaus Rhenania Metropolis Odeon Odonien Open Air OFF Broadway Rochuskirche Schauspielhaus Köln Die Kölner Filmtheater, Filmfestivals und Filminitiativen präsentieren gemeinsam und zum ersten Mal das Programm der KÖLNER KINO NÄCHTE! Eröffnung der KÖLNER KINO NÄCHTE: NRW-Premiere von GIGANTE in Anwesenheit des Regisseurs Adrián Biniez Silberner Bär Berlinale 2009 - Großer Preis der Jury Alfred-Bauer-Preis Berlinale 2009 Preisträger Bester Erstlingsfilm Berlinale 2009 am 28.08.2009 um 19.30 Uhr im Schauspielhaus Köln KombiTicket der KÖLNER KINO NÄCHTE: Das KombiTicket ermöglicht Zugang zu allen Veranstaltungen der KÖLNER KINO NÄCHTE, beginnend am Freitag, 28. August und beinhaltet das VRS-Ticket für Samstag, 29. & Sonntag, 30. August. Preis: € 17,90 inkl. VVG. Kartenvorverkauf bei KölnTicket: www.koelnticket.de Das KombiTicket ist nicht übertragbar, an den Kinokassen müssen jeweils Einlasskarten gelöst werden. Tickets für einzelne Veranstaltungen sind an den jeweiligen Spielorten erhältlich. Reservierung, unabhängig von Ticketart, wird empfohlen. Detailliertes Programm: www.filmfestivals-koeln.de Veranstalter der KÖLNER KINO NÄCHTE: Kino Gesellschaft Köln, Mail: [email protected] Mit freundlicher Unterstützung des Kulturamtes der Stadt Köln und der RheinEnergieStiftung Kultur Filmland NRW Kino.Köln. Deutscher Kamerapreis 2009, Foto: WDR STUMPFE GEHEIMWAFFE Präsentiert Großes Fernsehen: Dr. Gernot Gehrke LANDESANST. FÜR MEDIEN NOVA GMBH. MEDIEN-EVENTS ZWISCHEN LICHT UND SCHATTEN Von Rolf-Ruediger Hamacher Über dem Filmland NRW leuchteten im Juli wieder hell die „Kölner Lichter“. Auch ein Medienereignis: imposanter und vor noch mehr Zuschauern (800.000) als bisher. Nur leider hielt die Auswahl der unterlegten Filmmusik nicht Schritt mit dem Einfallsreichtum der Feuerwerker. Einmal davon abgesehen, dass gesungene Lieder wie die „Casablanca“Titelmelodie „As time goes by“ per se nicht zu Lichtkaskaden passen, war das Übergewicht zweitklassiger, pompöser Kompositionen à la „Terminator“ auf die Dauer entnervend. Überflüssigerweise schickte man auch noch Dialogfetzen („Hasta la vista“) in den Nachthimmel, damit selbst der letzte Zuschauer sein „Aha“-Erlebnis hat. Und am Boden kommentierte die neue „Geheimwaffe“ des WDR, Anna Planken, wenig sachkundig das (Filmmusik-)Geschehen. Die überaus reizende Frau Planken, über die man im Sender hinter vorgehaltener Hand schon hört, dass „die alles wegmoderiert, was man ihr vorsetzt“, hatte dem WDR schon vor kurzem einen „Bärendienst“ erwiesen. Auf einer der renommiertesten Veranstaltungen im Filmland NRW, der jährlichen Verleihung der Kamera- und Schnittpreise, war sie kurzfristig für die bewährte Bettina Boettinger eingesprungen. Die Preisträger mussten sich dann dämliche Fragen („Wie „Die moderiert alles weg, haben Sie das in der Wüste eigentlich mit was man ihr vorsetzt“ dem Wind gemacht?“) gefallen lassen, was bei denen für Sprachlosigkeit und im Publikum für ständiges Gelächter sorgte. Nie käme ein verantwortlicher Redakteur wohl auf die Idee, einen Sportreporter in die Oper zu schicken. Aber beim Film darf wohl jede(r) mal ran. Aber nicht nur wegen der schlecht vorbereiteten Moderatorin rutschte man immer tiefer in den Sitz. Stellte man noch mit Verwunderung fest, dass die Filmausschnitte zu den prämierten Filmen offensichtlich von irgendeinem WDR-„Praktikanten“ zusammengestellt worden waren, so war es geradezu ärgerlich, wie die Event-Verantwortlichen mit einigen Preisträgern umgingen. Die international renommierte Kamerafrau Sophie Maintigneux bekam den Preis für eine Dokumentation über magersüchtige Mädchen („Die dünnen Mädchen“). Dazu kam man beim WDR auf die „geile Idee“, die Laudatio von der Schauspielerin Maria Kwiatkowsky halten zu lassen, die in der „Bloch“-Folge „Bauchgefühl“ ein magersüchtiges Mädchen dargestellt hatte. Wohl im Wissen (was eigentlich die Entscheidung noch fahrlässiger erscheinen lässt) um die psychische Angegriffenheit der Mimin stellte man ihr einen Coach zur Verfügung. Vergeblich. Nach ein paar gestammelten Worten verließ sie die Bühne und ließ Peinlichkeit im Raum zurück. Doch das war noch nicht alles. Selbst die im Fernsehen so souverän aufspielende Anneke Kim Sarnau schien bei ihrer Laudatio für die Cutterin Silke Olthoff irgendwie „auf Drogen“ und schmiss die Rede nach ein paar Sätzen. Was als Ehrung für großartige künstlerische Leistungen gedacht war, wurde so zu einer teilweise würdelosen Veranstaltung, die den ReRolf-Ruediger Hamacher ist Medispekt vor den Auszuzeichnenden völlig vermissen ließ. endozent, Journalist Und das in der Medien-Metropole Köln, die eigentlich und im Vorstand des Filmkritiker-Verbandes genug Fachpersonal hat, um so ein Event zu stemmen. 55 Dr. Gernot Gehrke ist Geschäftsführer der Landesanstalt für Medien Nova GmbH und zeichnet für die Planung des medienforum.nrw verantwortlich. Neben dem Kongress und dem Medienfest ist das Festival „Großes Fernsehen“ Teil der Veranstaltung. choices: Herr Dr. Gehrke, das Festival Großes Fernsehen ging in diesem Jahr zum vierten Mal über die Bühne. Fernsehproduktionen auf der großen Leinwand – wäre das nicht auch außerhalb des Medienforums interessant, zum Beispiel mit geschlossenen Serienformaten wie „24“? Dr. Gernot Gehrke: Das muss man sehr genau überlegen. Beim Festival ist das sorgsam ausgesucht, die Aufmerksamkeit ist auf diesen etablierten Zeitraum fokussiert. Die Frage ist, ob das auch unterjährlich gelingt. Wir haben das bisher noch nicht ernsthaft erwogen. Und so eine Veranstaltung ist kein Selbstläufer. Wir müssen herausstellen, warum das was Besonderes ist, wenn Züli Alada einen „Bloch“ macht oder warum das Großes Fernsehen ist, wenn Senta Berger in „Frau Böhm sagt Nein“ zu sehen ist. Fernsehsender bieten zunehmend ihre Produkte im Internet an. Findet eine Abwanderung vom Fernseher zum Monitor statt, ähnlich wie von der Leinwand zum DVD-Player? Digitalisiertes Fernsehen, wenn es denn so wäre, also voll digitalisiert, kann man sich als Fernsehen auf Abruf vorstellen. Dass ich mir nehme, was ich gerade suche. Das geht zum Teil schon, aber für den ganz großen Teil der Fernsehnutzer ist das noch keine Wirklichkeit. Umso schöner finde ich es, dass es Produktionen wie die gibt, die wir beim Festival „Großes Fernsehen“ zeigen. Produktionen, die zeigen, dass Fernsehen immer noch in der Lage ist, Publikum zu maximieren und Publikum zu einem bestimmten Zeitpunkt zusammenzufassen und gemeinsam zu erreichen. Das ist eine ganz große Stärke von Fernsehen. Das klingt nach den Vorzügen des Kinos – dem Gemeinschaftserlebnis. Nur sitzt man beim Fernsehen nicht im gleichen Raum, aber gleichzeitig vor dem Fernseher … Genau. Und dieses Gemeinsame ist für eine Gesellschaft unheimlich wichtig. Und bei so einer Gesellschaft auf Abruf würde ich denken, dass viele von diesen Dingen verlorengehen, und ich frage mich, wie substituiert man so etwas. Das Motto des Medienforums lautet ja in diesem Jahr „Medien in Bewegung – alles immer überall“, weil wir festgestellt haben, dass dieser Nutzungstrend schon ganz schön Druck macht. Das heißt: Ich will nicht gucken, wann etwas anfängt und mich dann hinsetzen, sondern ich möchte jetzt meine Serie sehen … Auf dem Handy … Wo auch immer. Da verändert sich was. Und diese Veränderung wird auch insgesamt die Gesellschaft verändern, auch das Fernsehen. Und auch das Kino überlegt sich natürlich: Können wir noch andere Sachen machen? In meiner Heimatstadt gibt es ein ganz kleines Kino. Und was lese ich in meiner Lokalzeitung: Es gibt einen „Wohlfühlfilm“, und vorher und hinterher gibt es Massagen, und Bio und haste nicht gesehen. Also Erlebnisräume schaffen, Erlebnisse wieder herstellen, Gemeinschaftserlebnisse schaffen. Und dafür werben, dass es schön sein kann, dass man gemeinsam was erlebt. INTERVIEW/FOTO: HARTMUT ERNST Film-Kritik Noch glücklich in der neuen Heimat: Alessandra Agosti NÄCHSTENLIEBE „Der Wind zieht seinen Weg“ von Giorgio Diritti Ein Mann versucht, sich mit seiner Familie im verlassenen Okzitanien niederzulassen. Die Einwohner schwanken zwischen Hoffnung auf Nachwuchs und Misstrauen. ➜ Kleine Parabel, großes Kino „Wer zu uns will, den müssen wir kennen“, heißt es zuerst, doch schon bald gehen die Einwohner des kleinen Bergdorfs dem Ziegenhirten Philippe samt Frau und drei Kindern zur Hand. Philippe kehrt der Zivilisation den Rücken und sucht hier ein neues Zuhause. In Okzitanien, einem Landstrich an der südlichen Grenze Frankreichs, wo die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Doch schon bald zeigt sich die überalterte Bevölkerung misstrauisch. Giorgio Diritti schuf ein stilles Drama, das als wundervolle Parabel über Gemeinschaftssinn und Misstrauen gegenüber allem Fremden beeindruckt. Menschliche Abgründe, die eine unberührte Bergwelt durchziehen, die Diritti mal vernebelt, verschneit oder im Sonnenglanz einfängt. HARTMUT ERNST DER WIND ZIEHT SEINEN WEG Annecy Italian Cinema Festival 2006: Großer Preis OT: Il vento fa il suo giro - Drama - I 2005 - 110 Min. - Regie: Giorgio Diritti - mit: Thierry Toscan, Alessandra Agosti, Giovanni Foresti - Verleih: Kairos Start: 3.9. Filmpalette Alter Mann und junge Nervensäge RENTNERTRÄUME „Oben“ von Peter Docter Nach „Wall-E“ finden Pixar/Disney in diesem Jahr wieder zurück auf die Erde: Held im neuen Abenteuer der weltbesten Trickfilmschmiede ist diesmal ein 78jähriger Opa. ➜ Bunte Pixelreise Da sitzt er nun, der alte Carl, verwitwet in seinem kleinen Häuschen, von wo aus er ruhig dem Lebensabend frönt und in unerfüllten Träumen schwelgt. Einer davon ist die Reise ins Amazonas-Gebiet. Mit Hilfe unzähliger Gasluftballons kommt er seinem Ziel schon bald näher. Mit im Gepäck: ein kleiner, dicker Junge. Gleich zu Beginn, wenn er das Leben Carls Revue passieren lässt, schenkt Regisseur Peter Docter seinem Publikum einen der wundervollsten Momente in der Geschichte des Trickfilms. Aber auch insgesamt setzt er mehr auf Herz als auf Tempo, was den Film leider etwas ausbremst. Wenig Story, dafür aber wieder viele liebevolle Details im Pixar-Himmel, wobei die 3-D-Fassung nur wenig Mehrwert bietet. HARTMUT ERNST OBEN OT: Up - Trickfilm - USA 2009 - 96 Min. - Regie: Peter Docter, Bob Peterson - Verleih: Walt Disney Start: 17.9. Filmpalast, Metropolis 56 Foyer Sabine Rollberg, arte Beauftragte des WDR, im Gespräch mit Mathias Haentjes, Nina Koshofer und Werner Biermann MIT ZEITZEUGEN DISKUTIEREN BURN AFTER READING IM OFF BROADWAY Sonntag, 9. August 2009: Eine lange Tradition haben die „Filmpsychologischen Betrachtungen“ im OFF Broadway. Im vergangenen Monat stellte Diplompsychologe Michael Koenen die Coen-Komödie „Burn After Reading“ vor. Die menschlichen Tragödien, die hier im Zentrum stehen, könnten das Publikum gleichermaßen begeistern wie langweilen, so Koenen. In seiner Analyse führte er dies auf das Chaotische und Verwirrende zurück, in das man Diplompychologe Michael Koenen sich als Zuschauer hier erst einfinden muss. Das diskutiert mit dem Publikum Publikum im OFF Broadway schien ausnahmslos zu den Befürwortern der Coen-Komik zu zählen, denn die Stimmung während der Vorführung war ziemlich ausgelassen. SOMMER `39 IM FILMFORUM Mittwoch, 12. August 2009: Die Regisseure von „Sommer `39“, Mathias Haentjes und Nina Koshofer Am Tag der Fernseherstausstrahlung auf arte hatten Kölner die Gelegenheit, die Dokumentation „Sommer `39“ von Mathias Haentjes und Nina Koshofer im Filmforum zu erleben. Der Mehrwert war enorm: Im Anschluss konnten die Zuschauer mit den Filmemachern und weiteren Beteiligten des facettenreichen Films über die letzten Monate vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs diskutieren. Besonderes Lokalkolorit brachte dabei der Kölner Zeitzeuge Franz Lottner in die Runde, der vor 70 Jahren in der Elsassstraße gelebt hatte. EIN AUGENBLICK FREIHEIT IM ODEON Sonntag, 16. August 2009: Trotz brütender Sommerhitze nutzten zahlreiche kinobegeisterte Kölner die Gelegenheit, „Ein Augenblick Freiheit“ in Anwesenheit des Regisseurs und zweier Darsteller im ausverkauften großen Saal des Odeon-Kinos gemeinsam zu erleben und im Anschluss mit den Machern über den bemerkenswerten Film zu diskutieren. Der gebürtige Iraner Arash T. Riahi nutzte sein Spielfilmdebüt, um in einem Ensemble-Flüchtlingsdrama auch Die Darsteller Payam Madjlessi, Navíd autobiografische Erlebnisse aus seiner Kindheit Akhavan und Regisseur Arash T. Riahi aufzugreifen. Jürgen Lütz, Geschäftsführer des Odeon-Kinos und als Leiter des Kinoverleihs FilmKinoText auch für die bundesweite Auswertung des Films verantwortlich, begrüßte auf der Bühne auch den iranischen Superstar Navíd Akhavan und den Theatermimen Payam Madjlessi, der hier ebenfalls sein Filmdebüt absolvierte. Persönliche Erinnerungen und detaillierte Fragen zu den prekären Produktionsbedingungen bestimmten die anschließende, angeregt geführte Diskussion. TEXT/FOTOS: FRANK BRENNER Foyer Nachrichten aus der Kino-Welt VELO VILL ANI Die Art der schnellen Räder... FIXIE - SINGLESPEED Fahrradservice Beethovenstr. 16-18, 50674 Köln, Tel.: 0221 75 91 72 39 Mo-Fr 10.00-19.00 Uhr, Sa 10.00-14.00 Uhr Federleichte vielseitige Touren- und Stadträder www.velovillani.com Film-Kritik Kocht leidenschaftlich: Meryl Streep Inszenierung bis ins Detail: Olympia 1936 in Berlin FOOD A LA CARTE SCHILDBÜRGER-NAZIS Nora Ephron („E-Mail für Dich“, Drehbuch zu „Harry & Sally“) erzählt die Geschichte von Julia Child, Amerikas erster Multimedia-Köchin - und von ihrem größten Fan, Julie Powell. ➜ Appetitliche Komödie Berlin 1936: Gretel Bergmann wird als Hochsprung-Talent im Kader der deutschen Mannschaft aufgestellt. Ihr Problem: Sie ist Jüdin. Und sie bekommt männliche Konkurrenz. ➜ Drama um eine Nazi-Farce Männer gehören hinter den Herd. Zumindest im deutschen Fernsehen. Über den ganzen Tag hinweg wird vornehmlich von den Herren der Schöpfung gerührt, gekocht und gebraten, bis nichts mehr reingeht. Kochen ist in der Glotze eine Männerdomäne. Kochen macht sexy, heißt es. Darauf spekulieren zumindest Lanz und Lafer. Frau hingegen ist schon sexy und köchelt noch immer zuhauf und unbeobachtet daheim. Oder, wie jetzt Meryl Streep und Amy Adams, im Kino. Wobei Meryl Streep alles andere als sexy spielt, denn sie verkörpert die eher rüpelig anmutende Amerikanerin Julia Child, die in den 60ern jahrelang erfolgreich eine Kochsendung im US-Fernsehen moderierte. „The French Chef“, hieß das kulinarische Sendeformat, das auf Childs Bestseller „Mastering the art of French Cooking“ von 1961 aufbaute. Child brachte den Amerikanern kochen und essen bei. Und fand in Julie Powell (Adams) eine ihrer größten Anhängerinnen: Die junge CallcenterBeschäftigte kochte 2002 innerhalb eines Jahres sämtliche Rezepte des 700-Seiten-Wälzers. Aus ihren Erfahrungen erstellte sie einen Blog, aus dem Blog wurde ein Buch. Und aus diesem Buch und den Memoiren Childs strickte Nora Ephrons ihre kulinarische Komödie. Abwechselnd folgt sie den Schicksalen zweier Frauen, die über 40 Jahre auseinander liegen: Meryl Streep als Gattin des amerikanischen Diplomaten Paul (Stanley Tucci), die Ende der 50er Jahre in Paris aus Langeweile zum Kochen findet. Temperamentvoll ist sie, unbedarft überambitioniert. „Sie haben kein Talent zu kochen. Aber das werden die Amerikaner nicht merken“, prognostiziert eine französische Chef-Köchin. Child nimmt’s gelassen, macht weiter, und es macht Spaß, Meryl Streep dabei zuzuschauen. Tiefe verleiht sie ihrer Figur dabei nicht - Konflikte prallen an der übergroßen Texanerin kategorisch ab. Eine amüsante Witzfigur. Aber eine Witzfigur, die ihre Sache durchzieht. Und nicht zuletzt das ist es, was sie später zum Vorbild von Julie werden lässt, die ganz anders ist als ihr Idol. Ephron begleitet Julie tragikomisch durch ihr Kochlehrjahr, das sie in ihrer viel zu kleinen Küche abreißt. Dabei findet Ephron viele Parallelen im Leben der zwei Frauen. Eine davon sind die Ehemänner der kochbegeisterten Frauen, die deren Vorhaben und Begeisterung nicht nur (nutznießend) mitmachen, sondern sie dafür lieben. Es ist auch ein Film darüber, eine Sache durchzuziehen und zu Ende zu bringen, ohne dass man dabei vergisst, wer einem wichtig ist. Und nicht zuletzt wird auf der Leinwand allerlei Appetitliches serviert. Und damit sollte der Film dem Zuschauer allemal schmecken - das Auge isst ja bekanntlich mit. Vor den olympischen Spielen 1936 in Berlin machen die Amerikaner Druck: Sie drohen mit dem Boykott der Spiele, falls im deutschen Aufgebot keine jüdischen Sportler antreten dürfen. Die Nazi-Funktionäre bestellen dafür die nach England emigrierte Jüdin Gretel Bergmann (Karoline Herfurth ) zurück ins Land. Gretel ist weltrekordverdächtige Hochspringerin. „Es muss doch irgendjemanden geben, der besser ist als diese Jüdin“, hoffen derweil die Veranstalter - und werden fündig. Um zu verhindern, dass eine Jüdin den Mitstreitern die Trophäe vor der Nase wegschnappt, beordern die Verantwortlichen eine weitere Athletin ins Team: Marie Ketteler (Sebastian Urzendowsky), eine junge, sportbegeisterte Frau – die ein Mann ist: „Mutter wollte unbedingt nen Mädchen“ – also wuchs der Sohn in Frauenkleidung auf. Marie wird Gretels Zimmergenossin. Nach anfänglichen Reibereien beginnen die beiden sich anzufreunden. Die Außenseiter verbünden sich gegen Auflagen, Mobbing, Zickereien stolzer Arierinnen - und schreiben Geschichte. Es mutet an wie ein Schildbürgerstreich: Die Verfechter der arischen Rasse meinen, einen Mann antreten lassen zu müssen, um einer jüdische Frau Paroli bieten zu können. Das böte Stoff genug für eine Farce - TV-Regisseur Kaspar Heidelbach („Der Untergang der Pamir“) adaptiert die Geschichte als Drama und bauscht sie hier und dort etwas auf. Die Inszenierung folgt ihren beiden tragischen Helden vergleichsweise angepasst. Hidelbach stellt ihnen noch einen netten Trainer (Axel Prahl) anheim und führt sie durch eine Fülle von Repressalien: Nationalsozialistische Konkurrentinnen, Funktionäre, ehemalige Freunde, das Trainerkader - alle versuchen sie, die Gretel zu brechen. Doch die ist willensstark und selbstbewusst, und ihre Tränen teilt sie mit Marie. Weder die Art der Inszenierung noch das dramaturgische Gerüst erzählen die Mechanismen des Dritten Reichs neu. Dass Nazis nicht eben mit Fair Play punkteten, ist keine neue Erkenntnis. Besonders für Schüler dürfte das Drama interessant sein: Die Schilderung fortwährender antisemitischer Übergriffe im Duschraum, Beleidigungen auf dem Sportplatz oder nur ein einfaches Naserümpfen - anschaulich vermittelt der Film den kollektiven Rassismus, der, von der Masse mindestens geduldet, zur Alltäglichkeit wird und jegliches Unrechtbewusstsein tilgt. „Berlin 36“ von Kaspar Heidelbach „Julie & Julia“ von Nora Ephron HARTMUT ERNST JULIE & JULIA Drama/Biographie - USA 2009 - 123 Min. - Regie: Nora Ephron - Kamera: Stephen Goldblatt - mit: Meryl Streep, Stanley Tucci, Amy Adams - Verleih: Sony Start: 3.9. Metropolis CARLA SCHMIDT BERLIN '36 Drama - D 2009 - Regie: Kaspar Heidelbach - Kamera: Achim Poulheim - mit: Karoline Herfurth, Axel Prahl, Sebastian Urzendowsky - Verleih: X-Verleih Start: 10.9. Rex choices verlost 3x das Buch zum Film. E-Mail bis 20.9. an [email protected], Kennwort: Berlin `36 58 20 Jahre C Premiere C culture club Noch unversehrt: Waris (Soraya Omar-Scego) STOP MUTILATION MENACHEM & FRED Die Somalierin Waris macht in London Karriere als Fotomodell. Sie nutzt ihre Berühmtheit, um auf das Tabuthema weibliche Beschneidung aufmerksam zu machen. ➜ Geglücktes Biopic Der preisgekrönte Dokumentarfilm erzählt die außergewöhnliche Geschichte der Wiederbegegnung von Menachem Mayer und Fred Raymes, zwei jüdischer Brüder deutscher Herkunft, die den Holocaust in einem französischen Waisenhaus überlebten und deren Wege sich nach dem Krieg trennten. Einer der bewegendsten, besten Filme des Jahres! „Wüstenblume“ von Sherry Hormann Waris Diries Lebensgeschichte verkaufte sich als Buch millionenfach. Sherry Hormann hat sich an eine publikumswirksame Verfilmung dieser bewegenden Geschichte gemacht, die Elemente der klassischen Aufsteigermär, der Komödie und des Sozialdramas aufweist. Dabei verliert sie aber nie das zentrale Anliegen Diries aus den Augen, das in der Aufklärung über Mutilation liegt, um diese schließlich weltweit verbieten zu lassen. Der Film spart deswegen weder die Beschneidung Diries noch deren bewegende und Geschichte schreibende Rede vor den Vereinten Nationen aus, die die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit erstmals auf dieses Tabuthema lenkte. FRANK BRENNER WÜSTENBLUME OT: Desert Flower - Drama - D/AU/F 2009 - 120 Min. - Regie: Sherry Hormann - mit: Liya Kebede - Verleih: Majestic Start: 24.9. Odeon, Cinenova, Metropolis Severinstr. 81, Köln Karten: 0221 31 31 10 I www.odeon-koeln.de choices verlost 5x2 Karten. E-Mail bis 27.8., 12 Uhr an [email protected], Kennwort: Menachem & Fred Sa, 29.8., um 19 Uhr choices verlost 3x die Romanvorlage. E-Mail bis 20.9. an [email protected], Kennwort: Wüstenblume Wer betrügt hier wen? Adrien Brody, Rachel Weisz, Mark Ruffalo Nur nett, wenn todkrank: Adam Sandler als George KLAU-BRÜDER ZUM TOTLACHEN Seit ihrer Kindheit frönen zwei Brüder der Trickbetrügerei. Als sie eine attraktive junge Millionenerbin ausnehmen wollen, dient diese sich als Komplizin an ... ➜ Verspielte Gaunerkomödie Der Komiker George Simmons erfährt, dass er bald sterben muss. Nun möchte er noch ein paar Dinge zurechtrücken. ➜ Ernste Komödie über Komiker Schon in seinem vielbeachteten Kino-Debüt „Brick“ – ein moderner HighschoolDrogen-Krimi im Gewand des Film Noir – spielte Rian Johnson genüsslich mit GenreVersatzstücken. Diesmal versucht er, „Schwindler-“ und Roadmovie unter einen Hut zu bringen und begleitet die Brüder Bloom (Adrian Brody) und Stephen (Mark Ruffalo) und ihr „stummes“ asiatisches Anhängsel Bang Bang (Rinko Kikuchi) auf ihren betrügerischen Raubzügen. Schon die Eröffnungssequenz in die Kindheit der Brüder lässt mit ihren skurril-surrealen Einfällen erkennen, dass uns hier ein unterhaltsamer Parforce-Ritt durch alle möglichen Stilrichtungen bevorsteht. Die ständig gelbe Lamborghinis zu Schrott fahrende Rachel Weisz bringt als Millionenerbin noch einen geheimnisvollen Schuss Erotik und Romantik ins Geschehen, dem nur einige unnötige Redundanzen störend im Weg stehen. ROLF-RUEDIGER HAMACHER George (Adam Sandler) hat eine große Villa, ein dickes Auto, viele Fans und eine tödliche Krankheit. Die löst bei dem zynischen Komiker sentimentale Gedanken aus. Zunächst sucht er sich mit dem Nachwuchs-Komiker Ira (Seth Rogen) einen Assistenten, dann trifft er seine alte Liebe wieder. Er hat sich gerade mit dem Gedanken an den Tod abgefunden, als er erfährt, dass er doch nicht sterben muss. „Funny People“ lautet der Filmtitel im Original und beschreibt damit einerseits das Business der Hauptfiguren, setzt aber andererseits eine ironische Note, wenn man diese im Alltag unlustigen Komiker durch ihr Leben taumeln sieht. Mit der ungewöhnlichen und ausschweifend 136minütigen Story zeigen die Filmemacher Mut. „The Brothers Bloom“ von Rian Johnson „Wie das Leben so spielt“ von Judd Apatow CHRISTIAN MEYER WIE DAS LEBEN SO SPIELT THE BROTHERS BLOOM Abenteuer - USA 2008 - Regie: Rian Johnson - mit: Rinko Kikuchi, Rachel Weisz, Adrien Brody - Verleih: Senator Start: 27.8. Rex 59 OT: Funny People - Komödie - USA 2009 - 140 Min. - Regie: Judd Apatow - mit: Seth Rogen, Adam Sandler, Leslie Mann - Verleih: Universal Start: 17.9. ¨.FJTUFSIBGU§ 4f%%&654$)&;&*56/( ¨&JOFJOESJOHMJDIFS5ISJMMFSNJU[XFJ VOHMBVCMJDITUBSLFO'SBVFO§ %*&8&-5 ,&33:'09"/"."3*"."3*/$" 4563. &*/'*-.70/ )"/4$)3*45*"/4$).*% PIFFL MEDIEN UND 23/5 FILMPRODUKTION PRÄSENTIEREN »STURM« EIN FILM VON HANS-CHRISTIAN SCHMID MIT KERRY FOX ANAMARIA MARINCA STEPHEN DILLANE ROLF LASSGÅRD ALEXANDER FEHLING KREŠIMIR MIKIC´ TARIK FILIPOVIC´ STEVEN SCHARF WINE DIERICKX REINOUT BUSSEMAKER ALEXIS ZEGERMAN ARTURO VENEGAS UND JESPER CHRISTENSEN IN KOPRODUKTION MIT ZENTROPA ENTERTAINMENTS BERLIN ZENTROPA INTERNATIONAL KÖLN ZENTROPA ENTERTAINMENTS5 ZENTROPA INTERNATIONAL NETHERLANDS IDTV FILM FILM I VÄST SWR ARTE WDR UND BR DREHBUCH BERND LANGE HANS-CHRISTIAN SCHMID KAMERA BOGUMIŁ GODFREJÓW ˇ´ KOSTÜM STEFFI BRUHN MASKE HEIKE MERKER HENNY ZIMMER ORIGINALTON PATRICK VEIGEL SCHNITT HANSJÖRG WEISSBRICH BFS MUSIK THE NOTWIST SZENENBILD CHRISTIAN M. GOLDBECK SFK CASTING SHAHEEN BAIG ORIANA KUNCIC TONBEARBEITUNG HANS MØLLER HERSTELLUNGSLEITUNG RALPH BROSCHE REDAKTEURE ULRICH HERRMANN GEORG STEINERT WOLF-DIETRICH BRÜCKER BETTINA RICKLEFS CO-EXECUTIVE PRODUCER PETER AALBÆK JENSEN PETER GARDE KOPRODUZENTEN MARIE GADE DENESSEN BETTINA BROKEMPER FRANS VAN GESTEL JEROEN BEKER EXECUTIVE PRODUCER MARIA KÖPF PRODUZENTEN BRITTA KNÖLLER HANS-CHRISTIAN SCHMID REGIE HANS-CHRISTIAN SCHMID IM VERLEIH DER PIFFL MEDIEN VERLEIH GEFÖRDERT VON FFA MEDIENBOARD BERLIN-BRANDENBURG UND FILMSTIFTUNG NRW ;;;78961()6*-01() "# *.,*/0 %&654$)&,*/013&.*&3& JO"OXFTFOIFJUWPO,FSSZ'PY"OBNBSJB .BSJODB)BOT$ISJTUJBO4DINJEVOE5FBN 4B4FQUFNCFS6IS$JOFOPWB +FU[U,BSUFOSFTFSWJFSFO Unterhaltungsmusik Picks Of The Month Candie Hank James Blood Ulmer Ken Vandermark Mike Stern Kristin Asbjørnsen Krystle Warren 0209 Mi X-Berg Dhirty6 Cru, Candie Hank, Driver, Baleine 3000 90 Messer Mit gleich zwei Konzerten wartet im September die neue Reihe »90 Messer« im Stadtgarten auf, in der das Neueste an Beats und Rhythmusexzessen präsentiert wird. Erster Streich ist die imposante Melange von Rap-Poesie und Acid Basslines der Berliner Formation Xberg Dhirty 6 Cru. Auf das Herrlichste persiflieren die Kreuzberger den Trend weg vom BBoytum hin zu weichgespülten Texten über soziale Verantwortung. Kaum zu glauben, dass dies der erste Auftritt der X-Berg Dhirty6 Cru überhaupt ist. Als Support mit dabei Candie Hank aus Berlin und das Dj-Duo Baleine 3000 aus Brüssel. 0509 Sa James Blood Ulmer Nachdem er lange an der Seite von Ornette Coleman spielte und mit u.a. Art Blakey, Pharoah Sanders und John Zorn zusammenarbeitete, ist James Blood Ulmer in den letzten Jahren wieder verstärkt zu seinen Wurzeln zurückgekehrt: dem Blues. Sein legendäres Black Rock Trio ist wieder vereint und kommt nun auf Tournee zurück nach Europa. Mit Bassist Mark Petersen und Schlagzeuger Grant Calvin Weston hat er zwei herausragende Musiker an seiner Seite. 0609 So Ken Vandermark’s Frame Eine Brücke zwischen Komposition und Improvisation schlägt der amerikanische Saxofonist Ken Vandermark mit dem Frame Quartet mit Tim Daisy, Fred Lonberg-Holm und Nate McBride. Hier wendet sich der rennomierte Improvisationsmusiker noch weiter vom bekannten Jazzformat ab. Nicht zuletzt bedient er sich Einflüssen aus der Underground-Rock-Szene und linearen Konstruktionen: musikalische Strukturen sind hier so angelegt, dass sie spontan neu zusammengesetzt werden können. 0909Mi & 1009 Do WDR Big Band & Mike Stern w/ Dave Weckl (dr), Tom Kennedy (b) Ltg. Michael Abene Der fünffach Grammy-nominierte amerikanische Gitarrist Mike Stern gehört seit den 1970er Jahren zu den prägenden Kräften im Fusion Jazz. Er war Mitglied der Formation »Blood, Sweat & Tears« und spielte an der Seite von Miles Davis. Für Sterns Debüt mit der WDR Big Band Köln hat Michael Abene eine Reihe der melodisch-poetischen Meisterwerke von Bill Evans neu arrangiert. 2209 Di Kristin Asbjørnsen Sanfte, berauschend-schöne Melodien verschmelzen mit dem rauhen und warmen Timbre von Sängerin und Songwriterin Kristin Asbjørnsen, auf deren neuen Album »The Night Shines Like The Day« zum ersten Mal ausschließlich Kompositionen und Texte aus der Feder von Asbjörnsen selbst zu hören sind. Hier begegnet dem Zuhörer eine seelenvolle Melange aus Jazz, Blues, Gospel, Folk und afrikanischer Musik. 2309 Mi The Durian Brothers, CUT HANDS (William Bennett, Whitehouse, UK),Tam Tam Delia (Lena Willikens & Stefan Schneider) 90 Messer Der zweite Streich der neuen Reihe 90 Messer: The Durian Brothers trumpfen mit zeitgenössicher experimenteller Minimalmusic auf, während Tam Tam Delia afrikanische Musik, Dub, Elektronik und Synthesizer Sounds zu einem tanzbaren Ganzen werden lassen und dazu eine Vielzahl elektronischer Instrumente nutzen. Theremin und Drummachine treffen Handclaps, Magnetfelder und Tapedelay. Die Industrial und Noise-Musik Legende William Bennett verbindet in seinem neuen Live-Projekt CUT HANDS die Elemente aus Afro-Beat und Noise-Musik. 2709 So Krystle Warren Mit ihrer Stimme füllt sie auch ohne Mikrofon einen ganzen Club. Das samtig und zugleich gewaltige Volumen, das dieser zierlichen Frau entspringt – die in Kansas City geboren wurde und aufwuchs – bewegt sich kraftvoll zwischen Folk und Country und lässt Einflüsse von Nick Drake, Joni Mitchell und Willie Nelson erkennen. verlost je 3x2 Freikarten E-Mail bis 2 Tage vor Wunschkonzert an [email protected], Kennwort: Stadtgarten Stadtgar ten Venloer Str. 40 / 50 672 Köln / Tel. 02 21 / 952 994 - 0 www.Stadtgarten.de Änderungen vorbehalten Immer schick gekleidet: Zoot Woman GEBROCHENE SCHÖNHEIT DER SEPTEMBER BRINGT BIERBAUCH UND GLAMOUR IN DIE CLUBS DER STADT Seit seinen Tagen bei den Dead Kennedys hat Jello Biafra nicht mehr so gut gepunkrockt wie mit seiner aktuellen Band The Guantanamo School of Medicine. Schon der Name der Band zeigt, dass auch sein politisches Bewusstsein nicht nachgelassen hat. Am 3.9. rücken sie ab 20 Uhr in der Live Music Hall unserem Gewissen zu Leibe. Das Bewusstsein der deutschen Thrash-Metaller Tankard dürfte spätestens mit ihrem hohen Bierkonsum abgesoffen sein. Seit 27 Jahren gibt es ihren Säufer-Metal jetzt schon. Am 4.9. kann man ab 20 Uhr ihre Bierbäuche im Underground bewundern. Andere Welt: Am 7.9. spielen ab 20 Uhr die Isländer Múm im Gebäude 9. Die Zwillingsschwestern Valtýsdóttir haben die Band inzwischen verlassen, der Rest macht immer noch entrückte Indietronic-Folklore. Mal ganz zart, mal ziept und zirpt es mächtig. Live kann man ihr spannendes Instrumentarium bewundern. Da hat Bob Log III auch einiges zu bieten: Als One-Man-Band sitzt er mit Motorradhelm Gitarre spielend vor einem Schlagzeug und singt durch einen in den Helm montierten Telefonhörer. Das sieht nicht nur cool aus, sein roher Bluesrock ist auch sehr unterhaltend. Am 9.9. ab 20 Uhr im Tsunami. The Meteors sind Urgesteine des Psychobilly. Seit 30 Jahren gibt es ihren im Fahrwasser der Cramps von Punk infizierten Rockabilly. Sänger und Gitarrist P. Paul Fenech ist seit 1982 einziges Stammmitglied, der Backkatalog umfasst trotzdem 25 Alben. An Songmaterial wird es am 12.9. im MTC nicht mangeln. Die Schwedin Anna Ternheim hat gerade ihr drittes Album veröffentlicht. Darauf hört man melancholische Songs mit ihrer klaren Stimme und klassizistischer Instrumentierung. Am 13.9. ist sie um 21 Uhr im Stadtgarten zu hören. Betont roh klingt Tune Yards. Der Homerecorder scheint seine Songs nicht nur in der Küche aufzunehmen, sondern auch Küchengeräte für die Soundgewinnung zu verwenden. Seine erstaunlich emotionalen Stücke kocht der gerade von 4AD, dem Label von TV on the Radio und Future of the Left gesignte Musiker am 17.9. im King Georg. Lust auf gut gekleidete Männer auf der Bühne? Nach sechs Jahren Pause, die er mit Arbeiten für Madonna und andere ausfüllte, hat Stuart Price Zoot Woman wieder zusammengerufen, um Stil unters Volk zu bringen. Der Electro-Pop des Trios hat auch mit dem dritten Album nichts an Glamour eingebüßt. Am 21.9. präsentieren sie im Gloria Eleganz und Euphorie. Die oben erwähnten Future of the Left, ein Folgeprojekt von Mitgliedern der Noiserocker Mclusky, spielen am 22.9. ab 20 Uhr im Gebäude 9. Wuchtiger Sound mit rostig schnarrendem Bass, der einen glatt an die Wand drückt. Gut festhalten! Bei Funny van Dannen muss man sich um seine Ohren nicht sorgen, höchstens um die Lachmuskeln. Der Liedermacher beweist am 24.9. im Gloria, dass Texte über Arbeitsplatzvernichtung und Schilddrüsenunterfunktion sehr komisch sein können. Und dass Musik mit gutem Humor nicht bei Kabarett mit schlechter Musik enden muss. Das zeigt auch sein gerade erschienenes neues Album „Saharasand“. Einen ganz eigenen, surrealen Humor pflegt David Thomas seit 35 Jahren mit seiner Band Pere Ubu. Die aktuelle Platte (Rezension S.66) ist wieder großartig: gebrochen schöner AvantRock! Am 28.9. ist Mr. Pere Ubu mit der aktuellen Besetzung seiner Band im Gebäude 9 zu hören. CHRISTIAN MEYER 62 Improvisierte Musik KÖLNER PHILHARMONIE SO 20. SEPTEMBER 2009 · 11 UHR Jazzstar Simon Nabatov veredelt die Nacht, Foto: Presse SELBST GEMACHT DIE MUSIKNACHT AM 16.9. VERSTRÖMT FESTIVALFLAIR Von Olaf Weiden Es hapert an vielen Dingen in der Domstadt. Insbesondere wackeln gerade die kulturellen Einrichtungen – der alte Hut drückt selbst einen coolen Profi wie den aktuellen Kulturdezernenten, der wohl gern seinen Posten quitt würde. Ein sehr markantes wie verwunderliches Detail, das im Desaster eines Allgemeinbefunds der aktuellen Lage tatsächlich gar keine Rolle spielt und keinerlei Brisanz aufweist, sondern nur ein trockenes, weil resigniertes Lächeln hervorzaubert, berührt die Frage: Warum hat Köln, häufig als deutsche Jazzstadt Nr. 1 apostrophiert, eigentlich kein repräsentatives Jazzfestival? Was haben Viersen oder „Der olympische Gedanke regiert Leverkusen, zwei Zwerge im Dunstkreis, die Kultur mehr denn je“ was Köln nicht hat? Vielleicht stört die Musikhochschule mit dem ältesten Jazzzug Deutschlands, die in Eigeninitiative immerhin eine Jazznight der Studierenden und Dozenten herausbringt, die sich immer mehr auswächst. Vielleicht irritiert auch das Vorzeigeprojekt Stadtgarten, das mit europäisch wirkendem Vorbildcharakter unter idealen Voraussetzungen eine Jazzinitiative ins Rollen brachte, der nach mehreren Jahrzehnten – und schon seit einigen Jahren – irgendwie die Luft ausgegangen ist. Vielleicht behindert das Vorhandensein solcher „biblischer“ Institutionen den Wunsch nach dem großem Event, das mit kleinen Konzertansammlungen der Sendeanstalten oder dem promi-geilen Jazzzirkus eines Autokonzerns Festivalstimmung vorgaukelt: Jazz ist doch eigentlich genug da. Da sind die Musiker in Köln ganz anderer Meinung. Zum 5. Mal bündelt die Freie Szene der Musikstadt ihre Kraft für die Nacht der Nächte. In der Kölner Musiknacht 2009 finden an 25 verschiedenen Spielstätten insgesamt 100 Konzerte statt. Die ausgegebene Devise lautet „Wir spielen mit“, und dieser Schrei entringt sich der Brust aller Musikschaffender einer Szene, die ja auch über eine Vielzahl ambitionierter Laienensembles verfügt. Alle Stile bekommen ein Forum, der Fokus liegt allerdings in diesem Jahr eindeutig auf dem Jazz und der Improvisierten Musik – vielleicht weil Köln als Nr. 1 über das Potential verfügt? Mit großem Engagement akzeptieren die Künstler kleine Gagen, der olympische Gedanke regiert die Kultur mehr denn je. Jazz ist nicht nur keine gute Fickmusik, wie es u.a. Helge Schneider verbreitet, sondern es lässt sich mit guter Musik auch unwahrscheinlich prima keine Kasse machen. Musiknächte überfluten mittlerweile landesweit die Großstädte, aber sie sind von Agenturen gepusht oder von Gastronomen erfunden. Dass die Künstler selbst, hier vertreten durch den „Initiativkreis Freie Musik“, eine solche Klangpracht mit städtischer Assistenz inszenieren können, ist angeblich einzigartig – und die Kölner Künstler sind stolz darauf. Die offenohrigen Kunstfreunde und Liebhaber schräger Events kommen bei dieser Aktion voll auf ihre Kosten. Wer einmal das Ticket (15 €), das auch gleichzeitig die Reisekosten in den Öffentlichen deckt, in seinen Händen hielt, weiß, dass dieser Spaziergang ein ganz besonderes Vergnügen bereiten kann. Die Tour muss vorher gut geplant Olaf Weiden arbeitet sein, dann wird Musikgeschichte begehbar und erlebbar als Musiker und Musikkritiker in NRW. – an diesem Abend liegt die Stadt im Festivalfieber. Kölner Musiknacht 2009 am 19.9. von 18 bis 2 Uhr Karten: 0221 28 01 I www.koelner-musiknacht.de 63 MOZART · PARIS ALBERT ROUSSEL SINFONIETTA FÜR STREICHER OP.52 WOLFGANG AMADEUS MOZART KONZERT FÜR FLÖTE UND HARFE C KV 299 GABRIEL FAURÉ FANTASIE FÜR FLÖTE UND ORCHESTER OP.79 CLAUDE DEBUSSY DANSE SACRÉE ET DANSE PROFANE FÜR HARFE UND STREICHER WOLFGANG AMADEUS MOZART SINFONIE NR.31 D KV 297 „PARISER“ BENOÎT FROMANGER, FLÖTE · MARIE NORMANT, HARFE KÖLNER KAMMERORCHESTER CHRISTIAN LUDWIG, LEITUNG KÖLNTICKET 0221-2801 UND ALLE ANGESCHLOSSENEN VORVERKAUFSSTELLEN · PHILH. HOTLINE 0221-280280 KOSTENFREIER DIREKTVERSAND NUR UNTER 02232-210840 MIT KENNWORT „VIVACE“ EINZELKARTENPREISE 15,70 / 21,20 / 27,80 / 35,50 / 42,10 / 49,80 · WWW.KOELNERKAMMERORCHESTER.DE Musik-Kalender GLORIA 0221 28 01, Beginn: 20.00 Uhr THE ROCK’N ROLL WRESTLING BASH Sa. 5.9. 21.00 PHILIPP POISEL Di. 15.9. RAY COLLINS Sa. 19.9. 23.00 ZOOT WOMAN So. 20.9. 21.00 DANIEL MERRIWEATHER Di. 22.9. WANDERER Mi. 23.9. FUNNY VAN DANNEN Do. 24.9. 21.00 STARSAILOR So. 27.9. KANTINE 0221 16 79 16 16, Beginn: 20.00 Uhr LUCY IN THE SKY Fr. 4.9. THE BREW Fr. 11.9. BOSSTIME Fr. 25.9. MATTHIAS HELLWEG & THE WHITE MOOSE So. 27.9. KÖLNER PHILHARMONIE 0221 28 02 80, Beginn 20.00 Uhr ENSEMBLE YUSEI Di. 1.9. PHILHARMONIELUNCH Do. 3.9., Do. 10.9., Do. 17.9., Do. 24.9. je 12.30 LIOBA BRAUN, STEFAN VINKE Do. 3.9. BAIBA SKRIDE, MARTIN HELMCHEN, KAMMERAKADAMIE POTSDAM Fr. 4.9. MOHAMMED REZA SHAJARIAN, SHAHNAZ ENSEMBLE Sa. 5.9. KIRILL GERSTEIN, GÜRZENICH-ORCHESTER KÖLN So. 6.9. 11.00, Mo. 7.9., Di. 8.9. ALBA VENTURA So. 6.9. 16.00, aus der Reihe: Rising Stars LONDON PHILHARMONIC ORCHESTRA Mi. 9.9. MOJCA ERDMANN, TRULS MORK, WDR SINFONIEORCHESTER Do. 10.9., Fr. 11.9. BENYAMIN NUSS, RONY BARRAK So. 12.9. ANTON STECK, CONCERTO KÖLN, ERWIN GROSCHE So. 13.9. 11.00, Konzert für Kinder ALAIN DAMIENS, JUNGE DT. PHILHARMONIE So. 13.9. 18.00 SILK ROAD ENSEMBLE Di. 15.9. CHRISTINE SCHÄFER, PIERRE-LAURENT AIMARD Fr. 18.9. KÖLNER MUSIKNACHT Sa. 19.9., bis 2.00 BENOIT FROMANGER, MARIE NORMANT, KÖLNER KAMMERORCHESTER So. 20.9. 11.00 GIOVANNI SOLLIMA, BUDAPEST FESTIVAL ORCHESTRA So. 20.9. CÉCILE VERNY, WDR BIG BAND Mo. 21.9. WDR SINFONIEORCHESTER Fr. 25.9., Sa. 26.9. GÜRZENICH-ORCHESTER Sa. 26.9. 15.00 SOL GABETTA, GÜRZENICH-ORCHESTER So. 27.9. 11.00, Mo. 28.9., Di. 29.9. GEORGISCHES KAMMERORCHESTER INGOLSTADT So. 27.9. 16.00 JOHANNA WINKEL, ELVIRA BILL So. 27.9. YASMIN LEVY, YECHIEL HASSON U.A. Mi. 30.9. 64 STADTGARTEN 0221 28 01, Beginn 20.30 Uhr WE WERE PROMISED JETPACKS Fr. 4.9. JAMES BLOOD ULMER Sa. 5.9., einziges Deutschland-Konzert KEN VANDERMARK’S FRAME So. 6.9. JAY BRANNAN Mo. 7.9. WDR BIG BAND & MIKE STERN Mi. 9.9., Do. 10.9. je 20.00 ANNA TERNHEIM So. 13.9. 21.00 COLOGNE CONTEMPORARY JAZZ ORCHESTRA Mo. 14.9. MAXIM VARSHAVSKY Mo. 14.9. WILLIAM E. WHITMORE Di. 15.9. MIGHTY SAM MCCLAIN Mi. 16.9. KÖLNER MUSIKNACHT Sa. 19.9. 20.00 TRÉ So. 20.9. BLUE ART ORCHESTRA Mo. 21.9. BERRY Mo. 21.9. 21.00 KATZENJAMMER Di. 22.9. 20.00 KRISTIN ASBJORNSEN Di. 22.9. JULIANO ROSSI Mi. 23.9. OH BIJOU Fr. 25.9. 20.00 REVOLVER Sa. 26.9. 21.00 KRYSTLE WARREN So. 27.9. MAXIME BENDER GROUP & ORCHESTRA Mi. 30.9. VeranstaltungsTIPPS September 2009 Samstag 05.09.2009 20:00 Freitag 18.09.2009 20:00 Mohammad Reza Shajarian Gesang Christine Schäfer Sopran Pierre-Laurent Aimard Klavier Shahnaz Ensemble Maijd Derakhshani Leitung Ausgewählte Lieder von Gustav Mahler, Johann Sebastian Bach, Anton Webern und Hugo Wolf Erstmals mit großem Ensemble präsentiert sich der persische Gesangsvirtuose Mohammad Reza Shajarian. Das Shahnaz Ensemble - benannt nach dem legendären Tar-Spieler - stellt dem traditionellen Gesang Shajarians polyphone Klänge gegenüber und bietet so eine neue Perspektive auf die Musik des Iran. € 25,– 5. Kölner Musiknacht in der Philharmonie von 20:00 bis 02:00 morgens € 25,– Samstag 19.09.2009 ab 20:00 Sonntag 13.09.2009 18:00 20:00 e-mex ensemble 21:00 Beschwerdechor Köln 22:00 Harmonie Universelle 23:00 Cologne Contemporary Jazz Orchestra 00:00 Florian Weber piano 01:00 Scott Fields Quite Large Ensemble Alain Damiens Klarinette Junge Deutsche Philharmonie Susanna Mälkki Dirigentin Maurice Ravel / Pierre Boulez Frontispice 5. Kölner Musiknacht Pierre Boulez Domaines IFM-Projekte e.V. in Kooperation mit dem Kulturamt und der Stabsstelle Events der Stadt Köln sowie KölnTourismus GmbH, KölnMusik und WDR3 € 15,– Enno Poppe Neues Werk (Uraufführung) Auftragswerk der Jungen Deutschen Philharmonie und der KölnMusik mit freundlicher Unterstützung der Ernst von Siemens Musikstiftung Sonntag 20.09.2009 20:00 Giovanni Sollima Violoncello Paul Hindemith Sinfonie »Mathis der Maler« Budapest Festival Orchestra Iván Fischer Dirigent 17:00 Einführung in das Konzert Giovanni Sollima Volksmärchen (Deutsche Erstaufführung) € 10,– 12,– 16,– 21,– 27,– 32,– € 21,– Chorempore (Z) Gustav Mahler Sinfonie Nr. 6 a-Moll »Tragische« Yo-Yo Ma und Mitglieder des Silk Road Ensembles, Foto: Künstleragentur € 10,– 21,– 32,– 44,– 52,– 62,– € 44,– Chorempore (Z) Mittwoch 30.09.2009 20:00 Yasmin Levy vocals · Yechiel Hasson Guitar · Miles Danso Electric Upright Bass · Vardan Hovanissian Ney, Flute, Clarinet, Zurna · Ishay Amir Percussion Die israelische Sängerin Yasmin Levy ist die aufregend neue Stimme der uralten sephardischen Musik. Auf betörend-schöne Weise mischt Levy die zum Teil 600 Jahre alten spanisch-jüdischen Liebeslieder mit arabischen Rhythmen und andalusischem Flamenco. Intensiv und anrührend ist die Musik, für die Levy 2007 für den BBC Music-Award nominiert wurde. Sie singt in Ladino, einer Art mittelalterlichem Spanisch. Wie elektrisiert lauscht man ihrer verhaltenen Leidenschaft, ihrem arabesken Vibrato, ihren expressiven Klagen: Yasmin Levy nimmt ihr Publikum mit in eine faszinierend vielfältige Klangwelt versunkener Kulturen. Dienstag 15.09.2009 20:00 Yo-Yo Ma Violoncello Silk Road Ensemble Vor nunmehr zehn Jahren startete Yo-Yo Ma das Silk Road Project, das Musiker, Klänge und Geschichten der legendären Seidenstraße zusammenbrachte und die Faszination dieses reichen kulturellen Erbes einem internationalen Publikum nahebrachte. Jetzt kehren Yo-Yo Ma und das Silk Road Ensemble nun zu einem Festkonzert, u. a. mit Werken von Kayhan Kalhor und Rabih Abou Khalil, zurück. € 10,– 17,– 24,– 30,– 36,– 42,– € 30,– Chorempore (Z) Philharmonie Hotline 0221/280 280 koelner-philharmonie.de Yasmin Levy, Foto: Ali Taskiran € 25,– Kunst in NRW Kompakt Disk MITREISSENDE FOLKLORE Die Avant-Rock-Legende Pere Ubu widmet sich auf „Long Live Père Ubu“ erstmals konkret dem Bandnamen stiftenden Theaterstück von Alfred Jarry. Das Album mit Gastsängerin Sarah Jane Morris ist vom Prä-Surrealismus des Franzosen inspiriert und vereint Art Rock mit der gealterten Cpt. Beefheart-Stimme von David Thomas. Quengelnd, rüttelnd, knurrend – toll (Cooking Vinyl). Yo La Tengo geben sich auf ihrem 14. Album „Popular Songs“ abwechslungsreich: Der Opener wartet mit Streichern auf, es folgen popige Songs neben fast ambienter Americana, und am Ende schmirgeln 16 Minuten lang die Gitarren. Eindrucksvoll (Matador). Es ist sein erstes Soloalbum seit acht Jahren. Das ehemalige Gastr del Solund Sonic Youth-Mitglied Jim O‘Rourke hat mit der CD „The Visitor“ ein knapp 40minütiges Instrumentalstück veröffentlicht, das sich von Höhepunkt zu Höhepunkt schlängelt, mal fingerpicking Folk, mal Ambient, mal Jazz. Leichtfüßig, beseelt – wunderschön (Drag City). Digital remastered erscheinen jetzt die ersten vier Soloalben von Neil Young. Das selbstbetitelte Debüt, „Everybody knows this is nowhere“, „After the goldrush“ und „Harvest“ beinhalten so Klassiker wie „The Loner“, „Cinnamon Girl“, „Down by the River“, „Southern Man“ oder „Heart of Gold“. Unverzichtbare Meilensteine (Warner). Die Mediengruppe Telekommander krawallt auf dem dritten Album „Einer muss in Führung gehen“. Mit Shouting zwischen Beastie Boys und Goldenen Zitronen, nervösen Synthies, noisigen Basslines, lärmenden Gitarren und gewohnt markanten Parolen wüten sie punkrockig durch die Clublandschaft (Staatsakt). Der französische Disco-Rocker Joakim markiert mit dem vielseitigen Opener „Back to wilderness“ erst mal ein großflächiges Terrain, bevor er die Discokugel auspackt. „Milky Ways“ ist ein schräges Neo-Disco-Album voll wundersamer Überraschungen, gewürzt mit ein wenig Krautrock (!K7). Das Kölner Techno-Label Trapez feiert sein 100. Release. „Trapez 100“ serviert Exklusives, Remixe und Rares von Dominik Eulberg, Oliver Hacke, Jeff Samuel, Gabriel Ananda u.a. und präsentiert damit seine reiche Palette, die von deep über funky zu fast bombastischen Bässen reicht. Mary Anne Hobbs, BBC-DJ und Protegé der Szene, öffnet sich mit ihrer dritten Compilation „Wild Angels“ in alle Richtungen. Gebrochene Downbeat-Electronic zwischen Dubstep, Grime und noch unbenannten Orten. Betörend und verstörend (Planet-Mu). Mos Def, inzwischen als Schauspieler fast berühmter denn als Rapper, legt mit „The Ecstatic“ wieder ein klasse Hip Hop-Album vor. Ungewöhnliche Samples, coole Beats und seine tolle Rap- wie Gesangsstimme sorgen für ein außergewöhnliches Hip Hop-Album (Downtowm). Nach fünf Jahren melden sich Eyedea & Abilities mit dem Album „By the Throat“ zurück und positionieren sich exakt zwischen dem Leftfield-Hip Hop von den Labels Antigon und Def Jux: Melancholisch und noisig zugleich mit starken Anleihen beim Indie-Rock (Rhymesayers). Jahdan Blakkamoore hat schon mit Diplo, DJ Premier, Afu Ra oder den Dead Prez zusammengearbeitet. Jetzt legt er mit „Buzzrock Warrior“ sein erstes Album vor und präsentiert einen fetten Sound zwischen Dancehall und Grime,. Nur der penetrante Autotune-Effekt nervt (Gold Dust). Immer wenn er den Club-Anschluss sucht, klingt Shantel auf „Planet Paprika“ etwas albern. Wenn er rappt, geht’s komplett schief. Im Gegensatz dazu sind die singenden Vokalisten erstklassig, und auf dem Album gibt es wunderbar mitreißende Folklore mit teils arabischen Anklängen (Essay Rec.). CHRISTIAN MEYER Raimund Girke: Strukturfeld, 1960 © VG Bild-Kunst, Bonn DER PERFEKTE ORT AUSSTELLUNGEN IN ESSEN UND BOTTROP Von Thomas Hirsch Die Verlängerung wurde per E-Mail mitgeteilt. Ja, die Meisterwerke des 19. und des frühen 20. Jahrhunderts aus der Sammlung des Museum Folkwang kann man bis November in der Villa Hügel sehen. Die einstige Industriellen-Villa oberhalb des Essener Baldeneysees, in der in den vergangenen Jahren kulturhistorische Ausstellungen stattfanden, erweist sich als geeigneter Ort für die Malerei der Moderne. „Eine Chance für Also für Monets „Kathedrale von Rouen“, Renoirs die Kunst“ „Lise“ und Van Goghs „Irrenhausgarten“. Zu sehen sind zudem die Bilder der Realisten ebenso wie die Beiträge der Symbolisten und der Impressionisten, auch der deutschen Expressionisten. In dieser Fülle und Großzügigkeit war die berühmte Essener Sammlung bislang kaum zu sehen. Möglich ist dies dadurch, dass das Museum Folkwang derzeit umgebaut wird – pünktlich zur Kulturhauptstadt 2010 soll es mit dem Erweiterungsbau des Architekten David Chipperfield wiedereröffnet werden. Die Sammlungsbestände sind bis dahin ausgelagert oder auf Tournee oder eben zu Gast in der Villa Hügel. Eine Chance für die Kunst also, die belegt, wie wichtig die (kommunale) Sammlungstätigkeit ist, gleichgewichtig neben den Wechselausstellungen, in Rückwirkung mit diesen. Die Spuren der Essener Sammlung führen weiter ins Museum Quadrat nach Bottrop. Integriert in die dortige Sammlung sind in Bottrop bis Oktober 14 kapitale Gemälde und Skulpturen zur US-amerikanischen gegenstandfreien Malerei zwischen 1950 und 1970 aus dem Bestand des Museum Folkwang zu sehen. In Bottrop macht die Präsentation dieser Werke von Rothko, Pollock oder Stella Sinn. Sie unterstützt die Konzeption des Museum Quadrat, das sich in seinem Kern dem Werk von Josef Albers widmet. Albers wurde 1888 in Bottrop geboren, er hat am Bauhaus unterrichtet und war seit 1933 in den USA tätig. Mit seinen quadratischen Farbflächen hat er die Entwicklung der amerikanischen Kunst mit beeinflusst. Konsequenterweise konzentriert sich das Bottroper Museum, das einen hervorragenden Bestand zu Albers besitzt, in seinen Aktivitäten vor allem auf gegenstandsfreie, wesentlich aus Farben formulierte Malerei. In diesen Zusammenhang passt nun auf wunderbare Weise die aktuelle Wechselausstellung mit Raimund Girke (1930-2002), auf der Grundlage von Schenkungen aus dem Nachlass. Der Kölner Maler hat seine Bilder aus einzelnen, analog geführten Strichen als dichte vibrierende Flächen überwiegend in Grau- oder Blautönen entwickelt. Dahinter steht ein Ausloten des Weiß‘ in seinen Schattierungen, ein Reagieren auf Licht, durchaus mit Verweisen auf die Erscheinungen der Natur. Girkes Bilder sind so frisch und Thomas Hirsch ist zeitlos wie am Tag ihrer Entstehung. Und so tiefgrünKunsthistoriker, Kudig und reich wie die Malerei des Impressionismus. rator und Journalist. Villa Hügel zeigt Folkwang I bis 1.11. I Essen-Baldeney www.villahuegel.de Raimund Girke – Farbe aus Licht I bis 20.9. I Museum Quadrat Bottrop www.quadrat-bottrop.de 66 Binia Bill, Max Ernst bei der Arbeit am Wandgemälde für die Corso-Bar (Ausschnitt), Zürich 1934, © VG Bild-Kunst, Bonn 2009 Gefördert durch: WWW.MAXERNSTMUSEUM.LVR.DE LGISCHES HAUS STRÜBEL THE ART OF THE MESSAGE SEXTET PETER PROTSCHKA BERND HARTNAGEL RENÉ KLEMENT ALEX SCHIMMEROTH FEDOR RUSKUC RENÉ MARX WERNER FUHR WERNER WITTERSHEIM GISELA FIFE-SCHREIBER HELIX BEATE ZELINSKI JULIA BREUER AYA MURA N GERDES CAPELLA PICCOLA THOMAS REUBER MARTINA LINS ULRIKE MIX SÖREN LEUPOLD ULI LÜDERING AARON QUARTETT JOHN RENKEN ANGELIKA NIESCIER HARTMUT KRACHT FRANK SCHULTE MARIA FAUST ANDREAS BRENN THE FREE LIGHTS BRUNO LEICHT ST.ANDREAS AND RISTIAN RAMOND KLAUS KUGEL QUATUOR ROMANTIQUE BECHSTEIN CENTRUM JOACHIM DIESSNER VASSILI VORONIN EDWARD JOHN SEMON MARKUS MÄRKL RESIDUUM NORBERT RODENKIRCHEN ANDREA KOEHLER ANGELA KOPPENWALLNER ENSEMBLE TIEFGANG ROBERT LAND RISTL HOLGER WERNER DAVID SCHÜTTE CHRISTIAN RIEGER UNRISER MATTHIAS KAISER KONRAD DÖPPERT ULRICH PHILLIPP TRIO MUSAI DUSCIA CALJAN-WISSEL ANNETTE MAYE MALINA MANTCHEVA MO-GO & CO JEFFREY MORGAN DOMFORUM MIKE GOYVAERTS WILLY BUGGEN RZIG REGINA BUßMANN JÖRG KÖNIG KAMMERCHOR CONSTANT ST.AGNES HARALD JERS ENSEMBLE SOCELL 21 IRENE KURKA BURKART ZELLER ECCO DU DANUBE MICHAEL DÜCKER JOHANNA SEITZ HANNAH MORRISON E-MEX MARTIN V.D.HEYDT JOACHIM STRIEPENS KUNST-STAT RISTINA TACZYK BURKART ZELLER ARTISTEN BESCHWERDECHOR HARMONIE UNIVERSELLE CCJO MARCUS BARTELT CLAUDIUS VALK FRANK WELLERT MATTHIAS SCHRIEFL RALF HESSE MATTHIAS BERGMANN CHRISTIAN WINNINGHOFF PETER SCHWATLO ANSGAR STRIEPENS ANDRE OLF SCHENK MARKO LACKNER FRANK SACKENHEIM NIELS KLEIN JÜRGEN FRIEDRICH MARKUS SCHIEFERDECKER OBERLANDESGERICHT JENS DÜPPE KUTURBUNKER MÜLHEIM E.V. FLORIAN WEBER SCOTT FIELDS NORBERT RODENKIRCHEN ANNETTE MAYE HOLGER WERNER CHRISTI ATKOWSKI GEORG WISSEL MATTHIAS SCHUBERT MARK CHARIG MATTHIAS MAINZ UDO MOLL SCHOKE FLÜGEL UND PIANOS RADIK STAWARTZ AXEL LINDNER LOFT ALI MAURER BENEDIKT HÖLKER VINCENT ROYER SCOTT ROLLER ACHIM TANG TOM LORENZ PHILIP ZOUBEK FLORIAN S LHARMONIE EVA PÖPPLEIN MARION WÖRLE JANKO HANUSHEVSKY RAY KACYNSKI CHRISTIAN THOMÉ MARION WÖRLE MACIEJ SLEDZIECKI MARC MATTER AXEL LINDNER FRANK ZUBEIL PAUL HUBWEBER CLAUS VAN BEBBER TIMO REUBER DOMMERT BLISCHKE HARALD MÜNZ DOM TIONSTRIO FÜR INTENTIONSLOSE MUSIK ANDREAS WAGNER LUTHERKIRCHE ANDREAS ERDMANN REINHOLD GÖRLITZ GEORG WISSEL JOKER NIES SCOTT FIELDS LEMKE-NENDZA-HILLMANN JOHANNES LEMKE ANDRÉ NENDZA CHRISTOPH HILLMANN JOVITA ZÄHL CLAUDIA BÖTTCH ARTETT ANNETTE MAYE ANDREAS ERCHINGER ROLF BREYER DANI SCHAY KATHRIN SCHEER BAND KATHRIN SCHEER OLAF DREWES MARKUS BENDER TIL SCHNEIDER RALF GESSLER MOLTKEREI EBENE 0 CHRISTOPH MÖCKEL LUKAS LEIDINGER STEFAN BERGER MAX ANDRZEJEWSKI AN L DOLCE KARTÄUSERKIRCHE NADIA WALTER-RAFEI STEPHANIE BUYKEN ALBAN PETERS SABINE KÖNIG HARM MEINERS PHILIPP SPÄTLING SPRECHBOHRER SIGRID SACHSE GEORG SACHSE HARALD MÜNZ JARUZELSKI DR.BORG CHRISTOPH CLÖSER PRAXIS STAAB PROJEKTATELIER HIM TANG BODO SCHÜRGERS FABIENNE CARLIER SVEN HAHNE ANDITI TRIO TIMOTHY JONES ANDREA FÜRTIG DIETMAR BERGER PAUL WIRKUS AMARILLI EVA BIALLAS ALEXANDRA KOLLO EVA KUEN JENS LOHMANN JOHANNES SISTERMANNS TRA I TEMPI MICHAEL VELTMAN EVELIN D LTMAN CARLOS TARCHA ZERPON ANNE KRICKEBERG JOSEPH SUCHY RICHARD E. BADE MARTA DOTKUS VIOLA KRAMER HANNES HÖLZL SVEN SCHULZ MICHAEL PLEWKA HOLGER MERTIN LUIS NEGRON KGNM ALBRECHT ZUMMACH ANTOINE BEUGER JOHN MC ALPINE KONTRA SAX RISTINA FUCHS MOSAIC KÖLN KLAUS MADER KATJA DOLAINSKI LAURA FREY MAN RUFT NUR BLIPPER TENRI HANS W KOCH JOKER NIES HANNES HÖLZL MUSIKHOCHSCHULE ALBERTO DE CAMPO LES ECLAIRS PETER SIMON FREYA HATTENBERGER M. GOLDOWSKI NATALIE BEWERN N KAMPEN VALENTINA VUKSIC BRODERSEN-WEINDORF-QUARTETT KRISTINA BRODERSEN TOBIAS WEINDORF VOLKER HEINZE HENDRIK SOLL NADJA BULATOVIC DAVID HALL JOHNSON LAIA GENC ROBERT STAMM MARGRET HOPPE RAINER BERGER KLAUS VON BISMARCK SAAL KÖL EIFER WOLFGANG KLEINRICHTER WOLFGANG SIEGENBRINK IRIS RIEG ALBRECHT BODE ALPCOLOGNE VIKTORIA RICCIO MITCH HÖHLER EBASA PALLADA NORBERT SCHMEIßER CHRISTOPH KUHLMANN SUZANNE THORP PI CHAO CHEN PRIMOZ PAROVEL FIGURALCHOR RICHARD MAILÄ MONICI BENJAMIN REISSENBERGER BEATE ALSDORF THORSTEN NAGEL GUDRUN METTIG CORDULA MARIA CASO PAUL HUBWEBER STEVKO BUSCH GERIT VON STOCKHAUSEN FRANK WUNSCH M. ERLEWEIN HENNING GAILING WILFRIED KAETS HENDRICK SMOCK F.GRATKOWSKI PHIL SU-KIRCHE DIETER MANDERSCHEID MARTIN BLUME PETER KAHLENBORN KRISTINA BRODERSEN LAIA GENC HENNNING GAILING JIMMY HALPERIN AXEL HAGEN THOMAS ANDERSEN MATTHIAS BERGMANN PETER KAHLENBORN SYNTOPIA ENSEMBLE ALBRECHT MAURER MATTHIAS M BCZYK VINCENT ROYER INSTITUT FRANCAIS CHRISTIAN RAMOND FRANK KÖLLGES ALBERTO DI CAMPO HANNES HÖLZL MARKUS MÄRKL PLEYEL QUARTETT STADTGARTEN. INGEBORG SCHEERER VERENA SCHONEWEG ANDREAS GERHARDUS NICHOLAS SELO ANDREAS VILAMIL SIMON RISTINA MESSNER IRENE KURKA LUCIA MENSE ANNETTE MAYE INKA EHLERT DORRIT BAUERECKER GIMIK SIGFRIED KÖPF ELKON THOMAS GREWENIG YUNCHUL KIM SEBASTIAN GIUSSANI MARTIN KREJCI WOKOTRON DOROTHEE HADDENBRUCH FRANZISKA WINDISCH STEFFEN KREBBE COLAS SIMION GROUP NICOLAS SIMION STEPHAN MATTNER NORBERT SCHOLLY MARTIN GJAKONOVSKI TANJA MESSING RYAN CARNIAUX GOLO MAICHEL FLORIAN STADLER ALTE FEUERWACHE JURA WAJDA CHRISTIAN HARTMANN ØRJAN HARTVEIT MICHALIS ANGELAKIS ANDREA KIEF RIAN ENSEMBLE INGOLFUR VILHJALMSSON SYLVIA MERK PAUL HÜBNER ALLIAGE QUINTETT JANG EUN BAE BERND HEYDER KORYUN ASATRYAN DANIEL GAUTHIER SEBASTIAN POTTMEIER GLOBO JARRY SINGLA MARIANA SADOVSKA BASSEM HAWAR JONAS BURGWINKEL CHRISTIAN CHER FUMMQ MAGNUS MEHL VOLKER DEGLMANN VITALIY ZOLOTOV FEDOR RUSKUC FERENC MEHL OCTOPOSSE BENJAMIN DEGEN ALTES PFANDHAUS MARTIN SCHULTE STEFAN SCHULTZEPETER SCHWEBS GUIDO FISCHER HERMANN HEIDENREICH PETER EHWALD ACHIM SCHRÖT OOP BARBARA OCHS GABRIELE HIERDEIS IRIS RIEG MUSICA SOLARE ST.URSULA DARJA GROßHEIDE SERGIO BALESTRACCI ELENA BIANCHI SOFIA DINIZ WILLI KRONENBERG DAVID CORDIER ALL OF ORLOV VOLKER HENNES ROBERT VATER NO STRINGS ATTACHED PAULA KIBILDIS VER TONITERKIRCHE AMOS FAHLBUSCH JOHANNES LÖSCHER RANNVEIG SIF SIGURDARDOTTIR FOLIA FOLIE REINHARD GAGEL MAREI SEUTHE ANGELA ELING FOLIA FOLIE KRISTINA KANDERS BERND GAST WOLFGANG KLÜFER OLIVER DRECHSEL ANDREAS HERKENRATH CLAUDIUS VALK SE RBERT SCHOLLY GROUP NORBERT SCHOLLY PABLO HELD JONAS BURGWINKEL BENJAMIN GARCIA DIE FREUNDLICHE ÜBERNAHME JONAS BURGWINKEL ROBERT LANDFERMANN NIELS KLEIN FRANCOIS DE RIBAUPIERRE VOLKER HEINZE ALA AUREA MARIA JONAS LUCIA MENSE BETT US STRÜBEL THE ART OF THE MESSAGE SEXTET PETER PROTSCHKA BERND HARTNAGEL RENÉ KLEMENT ALEX SCHIMMEROTH FEDOR RUSKUC RENÉ MARX WERNER FUHR WERNER WITTERSHEIM GISELA FIFE-SCHREIBER HELIX BEATE ZELINSKI JULIA BREUER AYA MURAKI NORA KRA PELLA PICCOLA THOMAS REUBER MARTINA LINS ULRIKE MIX SÖREN LEUPOLD ULI LÜDERING AARON QUARTETT JOHN RENKEN ANGELIKA NIESCIER HARTMUT KRACHT FRANK SCHULTE MARIA FAUST ANDREAS BRENN THE FREE LIGHTS BRUNO LEICHT ST.ANDREAS ANDREAS WAGN MOND KLAUS KUGEL QUATUOR ROMANTIQUE BECHSTEIN CENTRUM JOACHIM DIESSNER VASSILI VORONIN EDWARD JOHN SEMON MARKUS MÄRKL RESIDUUM NORBERT RODENKIRCHEN ANDREA KOEHLER ANGELA KOPPENWALLNER ENSEMBLE TIEFGANG ROBERT LANDFERMANN T LGER WERNER DAVID SCHÜTTE CHRISTIAN RIEGER UNRISER MATTHIAS KAISER KONRAD DÖPPERT ULRICH PHILLIPP TRIO MUSAI DUSCIA CALJAN-WISSEL ANNETTE MAYE MALINA MANTCHEVA MO-GO & CO JEFFREY MORGAN DOMFORUM MIKE GOYVAERTS WILLY BUGGENHOUT LYN GINA BUßMANN JÖRG KÖNIG KAMMERCHOR CONSTANT ST.AGNES HARALD JERS ENSEMBLE SOCELL 21 IRENE KURKA BURKART ZELLER ECCO DU DANUBE MICHAEL DÜCKER JOHANNA SEITZ HANNAH MORRISON E-MEX MARTIN V.D.HEYDT JOACHIM STRIEPENS KUNST-STATION SANKT CZYK BURKART ZELLER ARTISTEN BESCHWERDECHOR HARMONIE UNIVERSELLE CCJO MARCUS BARTELT CLAUDIUS VALK FRANK WELLERT MATTHIAS SCHRIEFL RALF HESSE MATTHIAS BERGMANN CHRISTIAN WINNINGHOFF PETER SCHWATLO ANSGAR STRIEPENS ANDREAS SCHICK HENK MARKO LACKNER FRANK SACKENHEIM NIELS KLEIN JÜRGEN FRIEDRICH MARKUS SCHIEFERDECKER OBERLANDESGERICHT JENS DÜPPE KUTURBUNKER MÜLHEIM E.V. FLORIAN WEBER SCOTT FIELDS NORBERT RODENKIRCHEN ANNETTE MAYE HOLGER WERNER CHRISTINA FUCHS F ORG WISSEL MATTHIAS SCHUBERT MARK CHARIG MATTHIAS MAINZ UDO MOLL SCHOKE FLÜGEL UND PIANOS RADIK STAWARTZ AXEL LINDNER LOFT ALI MAURER BENEDIKT HÖLKER VINCENT ROYER SCOTT ROLLER ACHIM TANG TOM LORENZ PHILIP ZOUBEK FLORIAN STANDLER KÖLN A PÖPPLEIN MARION WÖRLE JANKO HANUSHEVSKY RAY KACYNSKI CHRISTIAN THOMÉ MARION WÖRLE MACIEJ SLEDZIECKI MARC MATTER AXEL LINDNER FRANK ZUBEIL PAUL HUBWEBER CLAUS VAN BEBBER TIMO REUBER DOMMERT BLISCHKE HARALD MÜNZ DOMINIK SUSTECK A ENTIONSLOSE MUSIK ANDREAS WAGNER LUTHERKIRCHE ANDREAS ERDMANN REINHOLD GÖRLITZ GEORG WISSEL JOKER NIES SCOTT FIELDS LEMKE-NENDZA-HILLMANN JOHANNES LEMKE ANDRÉ NENDZA CHRISTOPH HILLMANN JOVITA ZÄHL CLAUDIA BÖTTCHER NEW GATE QUA AYE ANDREAS ERCHINGER ROLF BREYER DANI SCHAY KATHRIN SCHEER BAND KATHRIN SCHEER OLAF DREWES MARKUS BENDER TIL SCHNEIDER RALF GESSLER MOLTKEREI EBENE 0 CHRISTOPH MÖCKEL LUKAS LEIDINGER STEFAN BERGER MAX ANDRZEJEWSKI ANGELICA SCHUBER RTÄUSERKIRCHE NADIA WALTER-RAFEI STEPHANIE BUYKEN ALBAN PETERS SABINE KÖNIG HARM MEINERS PHILIPP SPÄTLING SPRECHBOHRER SIGRID SACHSE GEORG SACHSE HARALD MÜNZ JARUZELSKI DR.BORG CHRISTOPH CLÖSER PRAXIS STAAB PROJEKTATELIER HELMUT BU NG BODO SCHÜRGERS FABIENNE CARLIER SVEN HAHNE ANDITI TRIO TIMOTHY JONES ANDREA FÜRTIG DIETMAR BERGER PAUL WIRKUS AMARILLI EVA BIALLAS ALEXANDRA KOLLO EVA KUEN JENS LOHMANN JOHANNES SISTERMANNS TRA I TEMPI MICHAEL VELTMAN EVELIN DEGEN CH RLOS TARCHA ZERPON ANNE KRICKEBERG JOSEPH SUCHY RICHARD E. BADE MARTA DOTKUS VIOLA KRAMER HANNES HÖLZL SVEN SCHULZ MICHAEL PLEWKA HOLGER MERTIN LUIS NEGRON KGNM ALBRECHT ZUMMACH ANTOINE BEUGER JOHN MC ALPINE KONTRA SAX ROMY HER CHS MOSAIC KÖLN KLAUS MADER KATJA DOLAINSKI LAURA FREY MAN RUFT NUR BLIPPER TENRI HANS W KOCH JOKER NIES HANNES HÖLZL MUSIKHOCHSCHULE ALBERTO DE CAMPO LES ECLAIRS PETER SIMON FREYA HATTENBERGER M. GOLDOWSKI NATALIE BEWERNITZ JAN-KE LENTINA VUKSIC BRODERSEN-WEINDORF-QUARTETT KRISTINA BRODERSEN TOBIAS WEINDORF VOLKER HEINZE HENDRIK SOLL NADJA BULATOVIC DAVID HALL JOHNSON LAIA GENC ROBERT STAMM MARGRET HOPPE RAINER BERGER KLAUS VON BISMARCK SAAL KÖLN CHOR REINH OLFGANG KLEINRICHTER WOLFGANG SIEGENBRINK IRIS RIEG ALBRECHT BODE ALPCOLOGNE VIKTORIA RICCIO MITCH HÖHLER EBASA PALLADA NORBERT SCHMEIßER CHRISTOPH KUHLMANN SUZANNE THORP PI CHAO CHEN PRIMOZ PAROVEL FIGURALCHOR RICHARD MAILÄNDER IL NJAMIN REISSENBERGER BEATE ALSDORF THORSTEN NAGEL GUDRUN METTIG CORDULA MARIA CASO PAUL HUBWEBER STEVKO BUSCH GERIT VON STOCKHAUSEN FRANK WUNSCH M. ERLEWEIN HENNING GAILING WILFRIED KAETS HENDRICK SMOCK F.GRATKOWSKI PHILIP ZOUBEK CHE DIETER MANDERSCHEID MARTIN BLUME PETER KAHLENBORN KRISTINA BRODERSEN LAIA GENC HENNNING GAILING JIMMY HALPERIN AXEL HAGEN THOMAS ANDERSEN MATTHIAS BERGMANN PETER KAHLENBORN SYNTOPIA ENSEMBLE ALBRECHT MAURER MATTHIAS MAINZ CENT ROYER INSTITUT FRANCAIS CHRISTIAN RAMOND FRANK KÖLLGES ALBERTO DI CAMPO HANNES HÖLZL MARKUS MÄRKL PLEYEL QUARTETT STADTGARTEN. INGEBORG SCHEERER VERENA SCHONEWEG ANDREAS GERHARDUS NICHOLAS SELO ANDREAS VILAMIL SIMON NABATOV SSNER IRENE KURKA LUCIA MENSE ANNETTE MAYE INKA EHLERT DORRIT BAUERECKER GIMIK SIGFRIED KÖPF ELKON THOMAS GREWENIG YUNCHUL KIM SEBASTIAN GIUSSANI MARTIN KREJCI WOKOTRON DOROTHEE HADDENBRUCH FRANZISKA WINDISCH STEFFEN KREBBER SABINE MION GROUP NICOLAS SIMION STEPHAN MATTNER NORBERT SCHOLLY MARTIN GJAKONOVSKI TANJA MESSING RYAN CARNIAUX GOLO MAICHEL FLORIAN STADLER ALTE FEUERWACHE JURA WAJDA CHRISTIAN HARTMANN ØRJAN HARTVEIT MICHALIS ANGELAKIS ANDREA KIEFER CRA RIAN ENSEMBLE INGOLFUR VILHJALMSSON SYLVIA MERK PAUL HÜBNER ALLIAGE QUINTETT JANG EUN BAE BERND HEYDER KORYUN ASATRYAN DANIEL GAUTHIER SEBASTIAN POTTMEIER GLOBO JARRY SINGLA MARIANA SADOVSKA BASSEM HAWAR JONAS BURGWINKEL CHRISTIAN CHER FUMMQ MAGNUS MEHL VOLKER DEGLMANN VITALIY ZOLOTOV FEDOR RUSKUC FERENC MEHL OCTOPOSSE BENJAMIN DEGEN ALTES PFANDHAUS MARTIN SCHULTE STEFAN SCHULTZEPETER SCHWEBS GUIDO FISCHER HERMANN HEIDENREICH PETER EHWALD ACHIM SCHRÖT OOP BARBARA OCHS GABRIELE HIERDEIS IRIS RIEG MUSICA SOLARE ST.URSULA DARJA GROßHEIDE SERGIO BALESTRACCI ELENA BIANCHI SOFIA DINIZ WILLI KRONENBERG DAVID CORDIER ALL OF ORLOV VOLKER HENNES ROBERT VATER NO STRINGS ATTACHED PAULA KIBILDIS VER TONITERKIRCHE AMOS FAHLBUSCH JOHANNES LÖSCHER RANNVEIG SIF SIGURDARDOTTIR FOLIA FOLIE REINHARD GAGEL MAREI SEUTHE ANGELA ELING FOLIA FOLIE KRISTINA KANDERS BERND GAST WOLFGANG KLÜFER OLIVER DRECHSEL ANDREAS HERKENRATH CLAUDIUS VALK SE RBERT SCHOLLY GROUP NORBERT SCHOLLY PABLO HELD JONAS BURGWINKEL BENJAMIN GARCIA DIE FREUNDLICHE ÜBERNAHME JONAS BURGWINKEL ROBERT LANDFERMANN NIELS KLEIN FRANCOIS DE RIBAUPIERRE VOLKER HEINZE ALA AUREA MARIA JONAS LUCIA MENSE BETT US STRÜBEL THE ART OF THE MESSAGE SEXTET PETER PROTSCHKA BERND HARTNAGEL RENÉ KLEMENT ALEX SCHIMMEROTH FEDOR RUSKUC RENÉ MARX WERNER FUHR WERNER WITTERSHEIM GISELA FIFE-SCHREIBER HELIX BEATE ZELINSKI JULIA BREUER AYA MURAKI NORA KRA PELLA PICCOLA THOMAS REUBER MARTINA LINS ULRIKE MIX SÖREN LEUPOLD ULI LÜDERING AARON QUARTETT JOHN RENKEN ANGELIKA NIESCIER HARTMUT KRACHT FRANK SCHULTE MARIA FAUST ANDREAS BRENN THE FREE LIGHTS BRUNO LEICHT ST.ANDREAS ANDREAS WAGN MOND KLAUS KUGEL QUATUOR ROMANTIQUE BECHSTEIN CENTRUM JOACHIM DIESSNER VASSILI VORONIN EDWARD JOHN SEMON MARKUS In Kooperation mit MÄRKL RESIDUUM NORBERT RODENKIRCHEN ANDREA KOEHLER ANGELA KOPPENWALLNER ENSEMBLE TIEFGANG ROBERT LANDFERMANN T LGER WERNER DAVID SCHÜTTE CHRISTIAN RIEGER UNRISER MATTHIAS KAISER KONRAD DÖPPERT ULRICH PHILLIPP TRIO MUSAI DUSCIA CALJAN-WISSEL ANNETTE MAYE MALINA MANTCHEVA MO-GO & CO JEFFREY MORGAN DOMFORUM MIKE GOYVAERTS WILLY BUGGENHOUT LYN GINA BUßMANN JÖRG KÖNIG KAMMERCHOR CONSTANT ST.AGNES HARALD JERS ENSEMBLE SOCELL 21 IRENE KURKA BURKART ZELLER ECCO DU DANUBE MICHAEL DÜCKER JOHANNA SEITZ HANNAH MORRISON E-MEX MARTIN V.D.HEYDT JOACHIM STRIEPENS KUNST-STATION SANKT Kulturpartner CZYK BURKART ZELLER ARTISTEN BESCHWERDECHOR HARMONIE UNIVERSELLE CCJO MARCUS BARTELT CLAUDIUS VALK FRANK WELLERT MATTHIAS SCHRIEFL RALF HESSE MATTHIAS BERGMANN CHRISTIAN WINNINGHOFF PETER SCHWATLO ANSGAR STRIEPENS ANDREAS SCHICK HENK MARKO LACKNER FRANK SACKENHEIM NIELS KLEIN JÜRGEN FRIEDRICH MARKUS SCHIEFERDECKER OBERLANDESGERICHT JENS DÜPPE KUTURBUNKER MÜLHEIM E.V. FLORIAN WEBER SCOTT FIELDS NORBERT RODENKIRCHEN ANNETTE MAYE HOLGER WERNER CHRISTINA FUCHS F ORG WISSEL MATTHIAS SCHUBERT MARK CHARIG MATTHIAS MAINZ UDO MOLL SCHOKE FLÜGEL UND PIANOS RADIK STAWARTZ AXEL LINDNER LOFT ALI MAURER BENEDIKT HÖLKER VINCENT ROYER SCOTT ROLLER ACHIM TANG TOM LORENZ PHILIP ZOUBEK FLORIAN STANDLER KÖLN A PÖPPLEIN MARION WÖRLE JANKO HANUSHEVSKY RAY KACYNSKI CHRISTIAN THOMÉ MARION WÖRLE MACIEJ SLEDZIECKI MARC MATTER AXEL LINDNER FRANK ZUBEIL PAUL HUBWEBER CLAUS VAN BEBBER TIMO REUBER DOMMERT BLISCHKE HARALD MÜNZ DOMINIK SUSTECK A ENTIONSLOSE MUSIK ANDREAS WAGNER LUTHERKIRCHE ANDREAS ERDMANN REINHOLD GÖRLITZ GEORG WISSEL JOKER NIES SCOTT FIELDS LEMKE-NENDZA-HILLMANN JOHANNES LEMKE ANDRÉ NENDZA CHRISTOPH HILLMANN JOVITA ZÄHL CLAUDIA BÖTTCHER NEW GATE QUA AYE ANDREAS ERCHINGER ROLF BREYER DANI SCHAY KATHRIN SCHEER BAND KATHRIN SCHEER OLAF DREWES MARKUS BENDER TIL SCHNEIDER RALF GESSLER MOLTKEREI EBENE 0 CHRISTOPH MÖCKEL LUKAS LEIDINGER STEFAN BERGER MAX ANDRZEJEWSKI ANGELICA SCHUBER RTÄUSERKIRCHE NADIA WALTER-RAFEI STEPHANIE BUYKEN ALBAN PETERS SABINE KÖNIG HARM MEINERS PHILIPP SPÄTLING SPRECHBOHRER SIGRID SACHSE GEORG SACHSE HARALD MÜNZ JARUZELSKI DR.BORG CHRISTOPH CLÖSER PRAXIS STAAB PROJEKTATELIER HELMUT BU NG BODO SCHÜRGERS FABIENNE CARLIER SVEN HAHNE ANDITI TRIO TIMOTHY JONES ANDREA FÜRTIG DIETMAR BERGER PAUL WIRKUS AMARILLI EVA BIALLAS ALEXANDRA KOLLO EVA KUEN JENS LOHMANN JOHANNES SISTERMANNS TRA I TEMPI MICHAEL VELTMAN EVELIN DEGEN CH Kunst-Termine www.museum-ludwig.de Dom / Hbf, Köln Isa Genzken Sesam, öffne dich! 15. August – 15. November 2009 Michael Venezia, Ohne Titel, 2008, © M.V., Foto: Werner Hannappel, Museum Bottrop DER KUNST-KALENDER NRW BOCHUM – Kunstmuseum Bochum www.museum-bochum.de KÖLN – Käthe Kollwitz Museum www.kollwitz.de Norbert Tadeusz bis 27.9. Norbert Tadeusz gehört mit seinen gestreckten, in das Bildfeld verspannten Akten, Landschaften und Darstellungen von Pferderennen zu den wichtigsten figürlichen Malern der Gegenwart Clara Siewert 18.9.-8.11. Clara Siewert (1862-1944) bewegt sich mit ihrer Malerei zwischen Symbolismus und Surrealismus, motiviert noch durch Märchen und Mystik BONN – Kunst- und Ausstellungshalle www.kah-bonn.de J. Cook u. d. Entdeckung d. Südsee bis 28.2.10 Die Ausstellung führt die ethnographischen und naturhistorischen Objekte der pazifischen Stämme, die Cook zusammengetragen hat, zusammen -WE+IR^OIR/MRHIV½PQIR---*MPQMRK'LMPHVIR---(IXEMP1YWIYQ0YH[MK/}PR*SXS0SXLEV7GLRITJ-WE+IR^OIR BOTTROP – Josef-Albers-Museum www.quadrat-bottrop.de KÖLN – Museum Ludwig www.museum-ludwig.de Isa Genzken bis 15.11. Ein Überblick über das plastische Werk der berühmten Isa Genzken, der über die stromlinienförmig gestreckten Objekten hin zu den aktuellen raumgreifenden Installationen reicht LEVERKUSEN – Museum Schloß Morsbroich www.museum-morsbroich.de Michael Venezia 27.9.-6.12. Der Amerikaner Michael Venezia gilt als einer der wenigen Maler aus dem Geist der Minimal Art, also seine Malerei ist anonym, gleichmäßig und angenehm eigenartig Revolutionen des Alltäglichen bis 1.11. Vorgestellt werden acht zeitgenössische lateinamerikanische Künstler, die u.a. mit den Verfahren und Gegenständen des Alltäglichen und kunsthistorischen Zitaten lokale und globale Fragen aufwerfen DÜSSELDORF – K21 www.kunstsammlung.de MARL – Skulpturenmuseum www.marl.de Wilhelm Sasnal 5.9.-10.1.10 Der Pole Wilhelm Sasnal gehört mit seiner realistischen und konzeptuellen Malerei zu den wichtigsten Künstlern der jüngeren Generation Industrial Land Art im Ruhrland bis 25.10. Eine Zusammenarbeit mit Kunstmuseum und Kunstverein Ahlen und der Künstlerzeche Unser Fritz 2/3 in Herne: Vorgestellt werden originäre Beiträge der Künstler des Ruhrgebietes aus den letzten 50 Jahren DÜSSELDORF – Kunsthalle www.kunsthalle-duesseldorf.de Danica Dakic bis 8.11. Themen der Teilnehmerin der documenta 2007 sind Identität, Nationalgefühl und Migration, vorgetragen in Videoarbeiten DÜSSELDORF – museum kunst palast www.museum-kunst-palast.de Gerhard Hoehme bis 10.1.10 Einer der Meister der informellen deutschen Malerei, der das Bild in den Raum hinein erweitert hat ESSEN – red dot design museum www.museum-folkwang.de 100 beste Plakate 08 bis 27.9. Die aktuellen Tendenzen des Plakat-Designs in Deutschland, Österreich und der Schweiz, ohne inhaltliche oder formale Beschränkung HAGEN – Osthaus Museum www.osthausmuseum.de Christian Rohlfs bis 22.11. Zur Wiedereröffnung ein Sohn der Stadt: Rohlfs gehört zu den großen Einzelgängern der deutschen Malerei zwischen Realismus und Pointillismus HAMM – Gustav-Lübcke-Museum www.hamm.de Die Piraten bis 10.1.10 Zwischen kulturhistorischer Ausstellung und Erlebniswelt führt die Schau die Dimensionen des Freibeuter-Lebens vergangener Jahrhunderte vor Augen KAARST – Städtische Galerie Rathaus Büttgen Melanie Richter bis 6.9. Körper im freien Raum – Astronauten – sind das zentrale Sujet dieser großartigen Düsseldorfer Malerin MÖNCHENGLADBACH – Abteiberg www.museumabteiberg.de Das Gespinst 13.9.-15.11. Ein Einblick in die Sammlung des Aachener Fotografen und Theoretikers Wilhelm Schürmann, die seit zwei Jahrzehnten mit zum Frischsten und Maßgebenden in der zeitgenössischen Kunst gehört MÜHLHEIM – Kunstmuseum www.kunstmuseum-mh.de ALTERable EGOs bis 20.9. In Kooperation mit dem Kunstverein Mülheim werden Objekte, Installationen und Rauminszenierungen gezeigt, die um Identität in den Zeiten des Digitalen und Virtuellen kreisen RATINGEN – Museum www.museum-ratingen.de Werner Reuber 20.9.-25.10. Reuber, Mitglied der Düsseldorfer PerformanceGruppe „Die Langheimer“, beschwört in seiner figürlichen Malerei oftmals eine Arkadische Lebenswelt SIEGEN – Ausstellungsforum www.siegen.de Andrea Küster bis 11.10. Andrea Küster malt nichts außer Blumen: riesengroß, realistisch, in Anschnitten – und plötzlich bedrohlich, fremdartig, symbolisch WUPPERTAL – Von der Heydt-Museum u.a. www.von-der-heydt-museum.de Von Tugend und Glück 26.9.-31.1.10 Anhand von Kunstwerken und kulturhistorischen Zeugnissen werden das Selbstverständnis und das private Lebensumfeld des Bürgertums vorgestellt, neben den beiden Museen auch im Historischen Zentrum und der Citykirche Elberfeld Empfehlungen von Thomas Hirsch 68 Verlagssonderveröffentlichung bildet ALANUS WERKHAUS AUSGESUCHTE SEMINARE SEPTEMBER 2009 – MÄRZ 2010 BILDENDE KUNST Back in job, Zeichnung: RaOul IN DER KRISE NACH OBEN WARUM WEITERBILDUNG GERADE JETZT SINN MACHT Manchem mag es seltsam vorkommen, ausgerechnet jetzt, in der Krise, an einen neuen Chefposten zu denken. Ökonomen und Berufsberater finden das jedoch alles andere als merkwürdig. Eine ganze Garde von Nieten in Nadelstreifen hat systematisch Geschäfte und Marken ruiniert, die nun dringend nach frischen Leuten verlangen, um nicht gänzlich unterzugehen. Wer täglich auch nur oberflächlich die Wirtschaftsseiten studiert, dem wird ob des sich immer schneller drehenden Personalkarussells schwindelig. Hier geht einer „in gegenseitigem Einvernehmen“, dort ist einer seit gestern nicht mehr im Amt, da konnte sich der neue erste Mann nicht mit dem Geschäft identifizieren. Dass in der größten Nachrichtensendung des deutschen Fernsehens des öfteren falsche Flaggen oder Namen eingeblendet werden, ist symptomatisch für eine schludrige Arbeit, die die Talentierten indirekt aufruft, sich endlich zu melden und den Nichtskönnern die Stirn zu bieten. Offensichtlich ist es Zeit für eine Rückbesinnung auf die wahren Werte, die einen guten Verantwortlichen, Geschäftsführer oder Manager auszeichnen. Die Nachkriegsgeneration hat ihren Ruf der siebziger und achtziger Jahre mit dummem Profitdenken verspielt, die Ausbeutung von Ressourcen ging dabei Hand in Hand mit überkandidelten Gagen und der Zerstörung attraktiver Geschäftsideen und Arbeitsplätze. Marktforscher können mit einem tiefen Seufzer unzählige Markennamen nennen, die in den vergangenen Jahren durch den Kamin gejagt wurden oder kurz davor sind, in die Bedeutungslosigkeit abzusacken. Unfähige Manager und egozentrische Werbeagenturen haben ganze Arbeit geleistet. Ist es nicht hochnotpeinlich, dass eine Internet-Suchmaschine angeblich die teuerste Marke der Welt ist – obwohl mit ihr außer dem praktischen Wert keinerlei emotionale Geschichte geschweige denn Historie verbunden ist? Wer aber kann noch emotionale Marken kreieren und deren Wert vermitteln? Berater der großen Personalagenturen suchen seit neuestem wieder zunehmend in den Unternehmen selbst nach geeigneten Chefs, die auf der zweiten oder dritten Ebene seit Jahren gute Arbeit leisten, aber nie auf die Idee kommen würden, Geschäftsführer werden zu wollen. „Ein tragisches Missverständnis“, so ein Recruiter aus München. „Wir haben uns gemeinsam mit unseren Kunden viel zu lange auf Unis umgesehen und gedacht, dass Leute mit Einser-Diplom automatisch jede Marke verstehen und sie dann nur noch ihren Business-Werkzeugkasten auspacken und loslegen.“ Ein fataler Irrtum. „Oftmals wissen Mitarbeiter, die seit fünf oder zehn Jahren in der mittleren Ebene arbeiten, viel mehr über das Unternehmen oder die Branche allgemein als diese künstlich hochgezüchteten Absolventen, die nur wegen dem Firmenwagen gekommen sind und mittags mit dem Taschenrechner bereits die Abfindungssumme kalkulieren.“ Die 10. Kölner Weiterbildungsmesse, die am 5. und 6. September in der IHK Köln stattfindet, hat nicht nur aufgrund ihres Jubiläums Rückenwind, sondern auch, weil die Chancen, durch Weiterbildung auf- oder umzusteigen, nie besser waren als jetzt. Den Abkassier-Rambos der Vorstandsetagen stehen immer mehr Wirtschaftsexperten kritisch gegenüber. Gefragt sind wieder wirkliches Können und soziale Kompetenz. 69 FARBE UND RAUM / GRUNDLAGEN DER FARBGESTALTUNG 11.09. – 13.09. KREATIV FOTOGRAFIEREN 18.09. – 20.09. EINFÜHRUNG IN DIE MALEREI 25.09. – 27.09. MALEREI AM VORMITTAG 23.09. – 09.12. STUDIENVORBEREITUNG BILDENDE KUNST 19.10.09 – 20.03.10 FOTOGRAFISCHE DOKUMENTATION VON KUNSTWERKEN 31.10. MUSEUMSPÄDAGOGIK 28.11. – 29.11. ARCHITEKTUR – ERFAHRUNG MIT UND IN RÄUMEN 04.12. – 05.12. KOMPETENZ IM BERUF PERSÖNLICHKEITS- UND KOMMUNIKATIONSSTILE 09.10. – 10.10. BEGLEITUNG BEI DER BERUFSFINDUNG 17.10. – 18.10. BESPRECHUNGEN EFFIZIENT GESTALTEN 04.11. – 05.11. PLANUNG BERUFLICHER BILDUNGSPROZESSE 13.11.09 – 26.02.10 DER KREATIVE WEG ZUM EIGENEN KOMPETENZPROFIL 25.11.09 – 20.01.10 SOZIAL ORIENTIERTES GELDWESEN 04.12. – 05.12. MEDIZIN UND THERAPIE DEPRESSIVE EPISODE 04.09. – 06.09. DIE ELEMENTENLEHRE IN DER KUNSTTHERAPIE 11.09. – 13.09. AUFNAHMEWOCHENENDE BERUFSBEGLEITENDE KUNSTTHERPIE 10.10. – 11.10. VORBEREITUNG AUF DIE PRÜFUNG ZUM HEILPRAKTIKER 16.10.09 – 13.02.10 PFLEGEN – HELFEN – LINDERN 23.10. – 25.10. SCHMERZ UND SCHMERZERKRANKUNGEN 30.10. – 01.11. FERIENKURSE HERBST / WINTER KREATIVE SCHMUCK- UND TEXTILGESTALTUNG 12.10. – 14.10. KREATIV ENGLISCH LERNEN FÜR KINDER „CATCH UP“ 12.10. – 16.10. WINTERWERKSTATTTAGE ALFTER – SPRACHE/DRAMA 26.12. – 31.12. WINTERWERKSTATTTAGE ALFTER – TANZ 26.12. – 31.12. WINTERWERKSTATTTAGE ALFTER – MALEREI 1 26.12. – 31.12. WINTERWERKSTATTTAGE ALFTER – MALEREI 2 26.12. – 31.12. WINTERWERKSTATTTAGE ALFTER – MALEREI 3 26.12. – 31.12. KINDERATELIER 03.01. – 06.01.10 KINDERTHEATER 03.01. – 06.01.10 IHK PRÜFUNGSVORBEREITUNGSKURSE 2010 GEPRÜFTE/R HANDELSFACHWIRT/IN IHK März 10 – August 11 VORBEREITUNG AUSBILDEREIGNUNGSPRÜFUNG (AEVO) Januar 2010 BESTELLEN SIE DAS NEUE PROGRAMM! Alanus Werkhaus––Johannishof––53347 Alfter Tel. (0 22 22) 93 21-13––[email protected] www.alanus.edu/werkhaus bildet KIK rarbeit und t für Kultu Kölner Institu Besonders letztere wurde in den vergangenen Jahren als Schwäche diskreditiert. Erzählte man sich doch, solange die Bilanzzahlen stimmten, allzu gern die Mär vom schwierigen Chef, der dank seiner cholerischen Anfälle und Kommunikationsunfähigkeit einfach genial war. Doch nur noch die wenigsten Firmeninhaber wünschen sich für ihre Führungsetage grimmige Galeerenhäuptlinge. Teamarbeiter sind in, Schreihälse eindeutig out. Dass ein Teil der Führungsjobs weiterhin durch Beziehungen vergeben wird, macht die klassische Weiterbildung noch zwingender. Zwar verständigt sich die halbe Welt über Karrierenetzwerke wie Xing oder LinkedIn, aber letztendlich macht auch da der Inhalt, sprich die aufgelisteten Berufserfahrungen und Kenntnisse, die Musik. Wer nicht lange auf betriebliche Fortbildungsangebote warten möchte, ist gut beraten, sich auf eigene Faust zu informieren und die Karriere wieder selbst in die Hand zu nehmen, und sich nicht auf die angebliche Könnerschaft der Geschäftsführung zu verlassen. Nur wer abseits seines Erwerbsjobs keine weiteren Interessen oder sozialen Bindungen entwickelt hat, ist nach einer Kündigung wirklich auf sich allein gestellt. Die Weiterbildungsmesse offeriert Antworten auf alle Fragen zu möglichen Abschlüssen, klärt über Zeit- und Fördermodelle sowie Kurs- und Workshop-Angebote auf. Darüber hinaus vermitteln die Macher von der Industrie- und Handelskammer zusammen mit ihren rund 50 Kooperationspartnern im besten Fall ein Urvertrauen in die Kraft des Individuums, das mit Herz und Verstand weitaus mehr bewegen kann als es die immer gleichen, dummen Ohnmachtsmeldungen der Medien erahnen lassen. Infos: www.weiterbildungsmesse-koeln.de Was heißt hier normal? Normal ist die Verschiedenheit! KÖLN UNTERRICHTET BABELSBERG WEITERBILDUNGSPROGRAMME DES KÖLNER FILMHAUSES IN BERLIN Einen wirklichen Coup hat das Kölner Filmhaus dieses Jahr in der wieder boomenden Filmstadt Babelsberg bei Berlin gelandet. Das für seine anspruchsvollen Weiterbildungsprogramme mit hohem Praxisbezug bekannte Haus bietet dort ab Oktober die berufsbegleitenden Lehrgänge Fiction-Producer/in IHK und Produktionsleiter/in IHK an, gefördert vom Medienboard Berlin-Brandenburg und der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf. Sandra Weiß betreut das Angebot vor Ort. Weiß: „Die Lehrgänge sind eine sinnvolle Ergänzung zu klassischen Hochschulen und den bisherigen Ausbildungsangeboten.“ In Köln ist weiterhin Franziska Schleussinger für das Weiterbildungsprogramm zuständig. Hier starten im kommenden Winter IHK-Fortbildungen in Vollzeit zum Aufnahmeleiter und Regieassistenten sowie für angehende Kameraassistenten und Produktions- und Redaktionsassistenten. Weitere Infos unter www.koelnerfilmhaus.de, Tel. (0221) 222710-33, oder wochentags ab 10 Uhr im Foyer des Filmhaus-Kinos. JULES LUX - Qualifizierung für integrative heilpädagogische Aufgaben ung Weiterbild Start der nächsten Weiterbildungen 16. Oktober 2009 Kulturjournalismus und Kulturmanagement 23. Oktober 2009 Heilpädagogisch fundierte Kunsttherapie 20. November 2009 Kunstpädagogik 15. Januar 2010 Kunstpädagogik 05. März 2010 Musikalische Früherziehung ...................................................... Kölner Weiterbildungsmesse Am 05. - 06. September 2009 ist KIK - Kölner Institut für Kulturarbeit und Weiterbildung wieder auf der diesjährigen Kölner Weiterbildungsmesse vertreten. Neben dem Messestand gibt es für Interessierte von uns folgende Angebote: Samstag & Sonntag von 12:00 -16:00 Uhr „Märchenland“ Im Märchen tauchen Ursymbole und grundlegende Inhalte des menschlichen Daseins auf und werden spielerisch bearbeitet. Dadurch angeregt gestalten wir mit Ton, Papier, Holz und Farbe unser eigenes Märchenland... (in Kooperation mit der Jugendkunstschule Köln e.V.). Samstag von 16:00 - 16:45 Uhr „Facetten der ästhetischen Frühbildung“ Sonntag 16:00 – 16:45 Uhr „Kunstpädagogisches Arbeiten“ www.weiterbildungsmesse-koeln.de KIK - Kölner Institut für Kulturarbeit und Weiterbildung Hamburger Straße 17 • 50668 Köln - Tagesmütter-Qualifikation mit Zertifikat Telefon: 0221 - 13 90 55 1 Fax: 0221 - 13 90 58 7 E-Mail: [email protected] Internet: www.kik-wb.de - Allgemeine und berufliche Weiterbildung auf waldorfpädagogischer Grundlage Auskunft: Seminar für Waldorfpädagogik Köln im Freien Bildungswerk Rheinland Luxemburger Straße 190 50937 Köln Tel 02 21 - 941 49 30 Fax 02 21 - 941 49 31 [email protected] www.fbw-rheinland.de Kurseinstieg jederzeit möglich! Sie können jederzeit auch in die Kurse der Bildungseinrichtung KUM & LUK und der Jugendkunstschule Köln e.V. einsteigen. Infos unter: www.kum-und-luk.de www.jugendkunstschule-koeln.de 70 Verlagssonderveröffentlichung FRIEDENSBILDUNGSWERK S t a a t l . A n e rk a n nt e E i n r i c h t u n g N RW NRNRW Mediation Sprachen Politik Mediation – Fortbildung, Vorträge Konfliktbewältigung durch Vermittlung Seit 15 Jahren bilden wir Mediatorinnen/Mediatoren nach den Standards des Bundesverband Mediation BM aus. „Wenn ich groß bin, mach ich abgefahrenes Online Marketing.“ Jetzt Ihren Bildungsurlaub Ihre Seminare 2009/2010 planen! Das neue Programm/die neuen Termine sind da! Sprachen: Niederländisch, Polnisch, Russisch und Neugriechisch in 2 Stufen - als Bildungsurlaub anerkannt Tel.: FBK Köln Obenmarspforten 7-11 50667 Köln Innenstadt Nähe Dom/Hbf/Rathaus 0221 – 952 19 45 Email: [email protected] www.friedensbildungswerk.de www.dda-online.de 16-151 DDA Anz 92x128.indd 2 12.08.2009 13:19:01 Uhr Für mehr Erfolg im Beruf. Know-how für Fach- und Führungskräfte > > > > > > > > > > > > > Weltweit gehört die TÜV Rheinland Akademie zu den großen und renommierten Seminaranbietern für fachbezogene Themen. Die meisten unserer Seminare schließen mit international anerkannten Zertifikaten ab. Berufliche Weiterbildung mit anerkannten Abschlüssen Fach- und Führungskräften, die sich über ihre aktuelle berufliche Tätigkeit hinaus engagieren und weiterbilden möchten, bieten wir die Möglichkeit, den TÜV-Abschluss und andere anerkannte Abschlüsse zu erwerben. Mit TÜV Rheinland zum Ingenieurabschluss Berufsbegleitendes Studium zum Bachelor of Engineering Ingenieur für Elektrotechnik oder Maschinenbau Infoveranstaltungen: am 2. Dienstag im Monat, ab 18 Uhr Telefonische Voranmeldungen sind erwünscht. Infos: Tel. 0800 8484006 . [email protected] TÜV Rheinland Akademie GmbH Am Grauen Stein 51105 Köln www.tuev-akademie.de 71 bildet BILDUNG FÜR ALLE – DIE BESTEN ADRESSEN: BAW-Schule Akademie für Wirtschaft, EDV und Fremdsprachen Hohenzollernring 55, Köln, Tel. (0221) 25 19 19, www.baw-schule.de Ausbildung für Bürokaufleute, Betriebswirte und Profis im Rechnungswesen, EDV und Englisch. Neu als: Internationale(r) ManagementassistentIn (Start: 15.9.). Bildungswerk Alanus Werkhaus Johannishof, Alfter, Tel. (02222) 93 21 13, www.alanus.edu Zusatzqualifizierungen und Professionalisierungsseminare für Künstler, Vormittagskurse für Anfänger. Highlights im Herbst: Fotografieren 18., 19.9.), Architektur (4., 5.12.), Malerei (ab 23.9.). Br@intop Brügelmannstr. 16-18, Köln; Kolumbusstr. 31, Euskirchen, Tel. (0221) 8 01 97 80, www.braintop.de Weiterbildung und Bewerbungs-Coaching für Jugendliche und Arbeitnehmer jeden Alters. Spezielle EDV-Kurse und Workshops. DDA Deutsche Dialogmarketing Akademie Rathmacher Weg 26, Haan, Tel. (02129) 94 82 40, www.dda-online.de Umfangreiche Bildungsangebote für Dialog- und Onlinemarketing, auch ein Fernstudium Dialogmarketing ist im Angebot. Englisches Institut Köln – School of English Gertrudenstr. 24-28, Köln, Tel. (0221) 2 57 82 74, www.englisches-institut-koeln.de Intensiv-Tageskurse und spezielle Schülerangebote. Außerdem umfangreiche Business-Workshops für alle Altersgruppen. Frauenkolleg Bonn Rittershausstr. 22, Bonn, Tel. (0228) 66 59 22, www.frauenkollegbonn.de Seminare und Coachings für Frauen. Kurse für Konfliktlösungen, Work-LifeBalance, Kommunikation am Arbeitsplatz, Führungstraining und –kompetenz. Freie Waldorfschule Weichselring 6-8, Köln, Tel. (0221) 9 70 34 40, www.waldorfschule-koeln.de Die Waldorfschule legt seit jeher Wert auf die sozialen und ethischen Komponenten des Lernens und war so nie ein Opfer der Bildungsmisere. Freies Bildungswerk Rheinland Luxemburger Str. 190, Köln, Tel. (0221) 941 49 30, www.fbw-rheinland.de Seit 1997 Fortbildungsangebote für Menschen in verschiedenen pädagogischen Berufen. Schwerpunkt im Bereich Erziehung und Waldorfpädagogik. Friedensbildungswerk Köln e.V. Am Rinkenpfuhl 31, Köln, Tel. (0221) 9 52 19 45, www.friedensbildungswerk.de Vortragsreihen und Diskussionsveranstaltungen zu aktuellen politischen Themen sowie Fortbildungen in Meditation, Bildungsreisen und Sprachkurse. Handwerkskammer zu Köln Heumarkt 12, Köln, Tel. (0221) 2 02 20, www.hwk-koeln.de 400 ehrenamtliche UnternehmerInnen tragen das Netzwerk der regionalen Handwerkswirtschaft Köln/Bonn. Im Oktober 2009 beginnt der Bachelor-ofArts-Studiengang „Handwerksmanagement“. 72 Verlagssonderveröffentlichung "VUPSFOXFSLTUBUU #FSVGTCFHMFJUFOEF8FJUFSCJMEVOH 8FJUFSCJMEVOHGàS'JMN57 +FU[UCFXFSCFO4UBSU/PWFNCFS 1JUDIJOHEFS"VUPSFOXFSLTUBUU %JFOTUBH4FQUFNCFSIJN,ÚMOFS'JMNIBVT ,ÚMOFS'JMNIBVT .BZCBDITUSBF ,ÚMO XXXLPFMOFSmMNIBVTEF "ONFMEVOHVOE*OGPT 1FUSB8FSTDI 5FM TFNJOBSF!LPFMOFSmMNIBVTEF „Weiterbildung praxisnah – für beste Chancen auf dem Arbeitsmarkt“ Berufsbegleitende Qualifikationen ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Gesundheitsmanager/in (KA) fo-Abende Regelmäßige International, Betriebswirt/in für soziale Berufe (KA) In im Kolpinghaus Praktischer Betriebswirt/in (KA), Fernlehrgang ln 32, 50667 Kö St.-Apern-Str. Fachwirt/in für Erziehungswesen (KA) Elementarpädagoge/in (KA) Praxismanager/in im Gesundheitswesen (KA) Fachwirt/in Marketing im Sozial- und Gesundheitswesen (KA) Qualitätsmanager/in und Fachauditor/in im Sozial- und Gesundheitswesen (KA) YOUNGTEACH English Nursery Teacher® – Englisch im Elementarbereich (KA) Controller im Sozial- und Gesundheitswesen Fachkraft für elementarpädagogische Sprachförderung® (KA) Alles Theater – Fachkraft für interkulturelle Erziehung und kreative Integration (KA) Anmeldung, Beratung und Informationen Klimahaus® Bremerhaven 8° Ost Am Längengrad 8 27568 Bremerhaven Tel.: 0471 / 90 20 30-0 Fax: 0471 / 90 20 30-99 [email protected] www.klimahaus-bremerhaven.de Kolping-Bildungswerk DV Köln e.V. Barbara Heikamp · Steinkopfstr. 11–13 · 51065 Köln Tel.: 0221 283 95-0 (283 95-12 u. 283 95-17) Fax: 0221 283 95-29 Email: [email protected] Internet: www.kbw-koeln.de Kommen Sie mit auf eine faszinierende Reise! Im Klimahaus® wandern Sie durch die Klimazonen der Erde, experimentieren mit den Elementen und erhalten spannende Einblicke in das Wetter und Klima unseres Planeten. Täglich geöffnet, im Sommer von 9-19 Uhr! Akademie-Standort: Köln 73 bildet Coaching, Beratung, Mediation und Training Berufsstrategien Führungstraining Konflikte Kommunikation In Kooperation mit Gleichstellungsstellen, Betrieben und Bildungseinrichtungen Rittershausstr. 22, 53113 Bonn, Tel. + Fax 0228/66 59 22 Marianne Gühlcke [email protected], www.frauenkollegbonn.de Impulse e.V. – Schule für freie Gesundheitsberufe Rubensstr. 20a, Wuppertal, Tel. (0202) 73 95 40, www.impulse-schule.de Vielfältige Studiengänge für Fitnesstrainer, psychologische Berater, Heilpraktiker. Italienisches Kulturinstitut Universitätsstr. 81, Köln, Tel. (0221) 40 48 16, www.iiccolonia.esteri.it Italienisch ist und bleibt eine der schönsten Sprachen der Welt. Die Semesterkurse starten am 14.9., zusätzliche Kurse ab November. KIK – Kölner Institut für Kulturarbeit und Weiterbildung Hamburger Str. 17, Köln, Tel. (0221) 1 39 05 51, www.kik-wb.de Weiterbildungen in den Bereichen Kunstpädagogik, heilpädagogisch fundierte Kunsttherapie und musikalische Früherziehung. Kölner Schule für Kunsttherapie e.V. Rennbahnstr. 117, Köln, Tel. (0221) 13 11 98, www.koelnerschule.de Berufsbegleitende Weiterbildung zur Kunsttherapeutin/Kunsttherapeuten. Vermittlung beruflicher Perspektiven einschließlich Sensibilisierung für die individuelle psychische Struktur. Kolping Bildungswerk Steinkopfstr. 11-13, Köln, Tel. (0221) 28 39 50, www.kolping-koeln.de Starthilfe für Jugendliche und junge Erwachsene zum Einstieg ins Berufsleben. Hervorragende „TIP“-Lehrgänge („Testen – Informieren – Probieren“) zur Entwicklung einer persönlichen beruflichen Zukunftsperspektive. Italienischkurse • Spezialkurse • Sprachzertifikate Kulturelle Veranstaltungen • Bibliothek Universitätsstr. 81, 50931 Köln www.iiccolonia.esteri.it Sprachkurse: 0221 – 40 48 16 Büro & Bibliothek: 0221- 94 05 610 Wir freuen uns auf Ihren Besuch! %INFàHRUNGS)NFORMATIONSSEMINAR +UNSTTHERAPIE $ENKEN 3ELBSTERFAHRUNG "ERUFSBEGLEITENDE7EITERBILDUNGZUMZUR +UNSTTHERAPEUT)NMITDEM3CHWERPUNKTDER EIGENEN"IOGRAlEARBEIT +ÚLNER3CHULEFàR+UNSTTHERAPIEE6 4ELs&AX WWWINFO KOELNERSCHULEDE WWWKOELNERSCHULEDE Rheinische Fachhochschule Köln – University of Applied Sciences Schaevenstr. 1a/b, Köln, Tel. (0221) 20 30 20, www.rfh-koeln.de Umfangreiche Master- und Bachelor-Studiengänge für Ingenieure, Techniker, Wirtschaftsinformatiker und Designer. Nächste Infoabende: 25.9. (Mediendesign), 29.9. (Medizin-Ökonomie). TÜV Rheinland Akademie Am Grauen Stein 1, Köln, Tel. (0221) 8 06 17 41, www.tuev-akademie.de Berufliche Bildung, Arbeitsmarktdienstleistungen, Business Consulting. Berufsbegleitende Master- und Bachelor-Abschlüsse ab Herbst 2009. W.A.R. – Wirtschaftsakademie am Ring Hansaring 79 – 81, Köln, Tel. (0221) 35 50 50 30, www.akademie-koeln.de Ausbildung zum Büro- und Industriekaufmann. Neue Lehrgänge im Medienbereich: Aufnahmeleiter/-in, TV-Producer/-in, Filmgeschäftsführer-/in. Ausbildungen im Medien- & Eventbereich Berufsausbildungsgänge und Umschulungen mit IHK-Abschluss, davon mehr als 50 Prozent Praktika in Unternehmen, z.B.: - Veranstaltungskaufmann/-frau - Kaufmann/-frau für audiovisuelle Medien - Kaufmann/-frau für Marketingkommunikation - Bürokaufmann/-frau 17 Uhr Nächste Info-Veranstaltung am 22. Sept. 2009 um - Start am 28. Sept. 2009 Die W.A.R. verfügt über exzellente Prüfungserfolgsquoten (99 Prozent) und Integrationsquoten von 70-90 Prozent je nach Ausbildungsgang. W V Istituto Italiano di Cultura Ein Stück Italien in Köln! Mibeg-Institut Medien Sachsenring 37-39, Köln. Tel. (0221) 33 60 46 10, www.mibeg.de Weiterbildungen für den gezielten Einstieg in die Medien- und Kommunikationsbranche. Bundesweit einmalig: die Weiterbildung zum Entertainment Producer für TV-Formate (Start: 14.9.). R Wirtschaftsakademie Am Ring, Hansaring 79-81, 50670 Köln, Tel. (0221) 35 50 50 30, www.akademie-koeln.de Mitglied der Qualitätsgemeinschaft Berufliche Weiterbildung Region Köln 74 Verlagssonderveröffentlichung Lernen mit Kopf, Herz und Hand Berufsperspektive Medien und Kommunikation Sie suchen für Ihr Kind eine Schule, die praktische Intelligenz fördert, schöpferische Fähigkeiten weckt und soziale Geborgenheit bietet? Die Freie Waldorfschule in Köln-Chorweiler bietet ein umfassendes, modernes Lern- und Erziehungskonzept von der Grundschule bis zum Abitur. Fremdsprachen werden ab der ersten Klasse unterrichtet. Günstige Verkehrsanbindung durch die S-Bahn. Wissenschaftsredaktion Online-Journalismus Fachredakteur/in / Wissenschaftsredakteur/in Online-Redakteur/in Public Relations Kompakt Unternehmenskommunikation Cross Media Marketing und PR New Media Producer/in Aufnahmeleiter/in Entertainment Producer/in Sachsenring 37–39 · 50677 Köln Tel. 0221-33 60 4 -610 · Fax 0221-33 60 4 -666 E-Mail [email protected] Weichselring 6-8, 50765 Köln, Tel.: 02 21- 970 34 40 [email protected] www.waldorfschule-koeln.de Anz_Allg_Choise_92x128_4c:Anzeige 20.08.09 13:40 Seite 1 www.mibeg.de Studieren mit Zukunft! In den Bachelor-Studiengängen vollzeit oder berufsbegleitend n tiere kzep checks a r i W ngss RW Bildu andes N L s e d ɵ ɵ im Fachbereich Ingenieurwesen (Bachelor of Engineering): Elektrotechnik Maschinenbau Technische Betriebswirtschaft im Fachbereich Wirtschaft & Recht (Bachelor of Arts & Science): Betriebswirtschaft Mediendesign Medienwirtschaft Medizinökonomie Wirtschaftsinformatik Wirtschaftspsychologie Wirtschaftsrecht ɵ ɵ ɵ ɵ In den Master-Studiengängen: MBA (Master of Business Administration) M.Eng. (Master of Engineering) LL.M. (Master of Law) 0LWJOLHGGHU4XDOLWlWVJHPHLQVFKDIW%HUXÁLFKH:HLWHUELOGXQJ5HJLRQ.|OQ Alle Infos unter: www.RFH-Koeln.de 75 Auswahl OLIVER POCHER „Gefährliches Halbwissen“ THEATER BESTATTUNGSHAUS KUCKELKORN (Karten: 985 45 30) 28.(P)/29./30.8./4.-6./11.-13.9., 20 Uhr ICH BIN DER MANN VON LOLO 12.09.09 13.09.09 18.09.09 DORTMUND Westfalenhalle 3A DUISBURG Theater am Marientor DÜSSELDORF To n h a l l e Tickets: www.konzertbuero-emmert.com und an allen bekannten Vorverkaufsstellen Andreas Borlat ist ein Mann in mittleren Jahren. Seit er wegen einer Mehlallergie und eines Ausschlages nicht mehr als Bäcker arbeiten kann, ist er Frührentner und verbringt seine Tage damit, Blumenausstellungen zu filmen und „ein wenig zu wichsen“. Und vor allem schreibt er Briefe an die große Liebe seines Lebens, an Lolo Ferrari, die Frau „mit dem zweitgrößten Busen der Welt“, die er zufällig auf der Doppelseite eines Hochglanzmagazines getroffen hat. In seinem Monolog begegnen wir einem Mann und der Einsamkeit seiner Onanie auf seinem Bett und mit seinen Heftchen: Um dieser Einsamkeit ein Schnippchen zu schlagen, erzählt er sich und uns langsam in eine mythomanische Liebesgeschichte hinein, in der er vom frustrierten Bewunderer zum sorgenden Ehemann wird … BÜRGERHAUS STOLLWERCK (Karten: 991 10 80) 19./20.9., 20 Uhr COURTH & KAPS Problemen der Zeit und besonders der Männer lassen. Der eine denkt nur an den Schreibtisch, der andere macht auf Scheidung, der dritte existiert allenfalls im Traum. Wer da nicht Diamanten als beste Freunde hat, ist arm dran. Mit Pepp, Pointen, Rock’n Roll treiben diese Kabarett-Weiber den Daseinswahn der Bulimietussis und Liftboys auf die Spitze. Und lassen zwischendurch Weisheiten von der Rampe: „Wir werden nicht älter, wir brauchen nur länger im Badezimmer.“ (am 15.9. auch in der Bonner Springmaus). OPER KÖLN (Karten: 22 12 84 00) 20./26.9., 17 Uhr DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG „Köln wird Oper!“ So der Wunsch des neuen Opernintendanten Uwe Eric Laufenberg, der in Köln ganze Arbeit leisten will und dem Katastrophen-Etikett dieser Stadt hoffentlich ordentlich eins überkleben kann. Mit Richard Wagners musikalischer Komödie über die Kunst, „Die Meistersinger von Nürnberg“, gibt der viel herumgekommene Kölner, zuletzt Intendant am Hans-Otto-Theater in Potsdam, seinen Einstand. Es singen Robert Holl und Bjarni Thor Kristinsson, die musikalische Leitung liegt bei Markus Stenz. ORANGERIE (Karten: 952 27 09) 3.9., 20.30 Uhr JOHN AITCHISON Als „Helden der Einheit“ ermitteln Tillmann Courth, Köln, und Beatrice Kaps, Dessau, warum sich zwei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung die Freude über eben diese immer noch in, ähem, Grenzen hält. Müssten wir ob der Unterschiede nicht total scharf aufeinander sein? Waren Autocorso und AbrissBirne etwa schon der Höhepunkt? Das wollen Courth und Kaps nicht glauben. Also erzählen der schlaksige Kabarett-Conferencier und die blonde „Lindenstraße“-Schauspielerin sich ihre schönsten Anekdoten und Erlebnisse, bis das Licht ausgeht. Und es hinter den Kulissen endlich knistert? GLORIA (Karten: 28 01) 30.9. 20 Uhr Sie lieben Verschwörungstheorien? Dann müssen Sie zu Dr. John Aitchison und seiner umwerfenden, englischsprachigen Show „2012“. Just zu diesem Datum soll die Welt untergehen, aber das wissen Sie natürlich. Anders als unsere drögen Fernsehprofessoren kaut der geniale Performer Aitchison die aberwitzigsten Theorien unserer Zeit durch, rackert sich an 9/11, Noam Chomsky und den Prophezeiungen der Maya ab. Bis der Zuschauer klarer sieht oder vor Lachtränen keinen Ausgang mehr findet. Nur einen Abend lang in der Orangerie im Volksgarten. WEIBER WEIBER PANTHEON BONN Das Bonner Springmaus-Theater hetzt seit kurzem sechs Damen im besten Alter auf die Bühnenbretter, die dort kurzen Prozess sprich einen kurzweiligen Abend machen. Auch im Gloria können Claudia Gorzalka, Elke Schlimbach, Elsie Nabu, Susanne Flury zusammen mit ihren zwei Musikerinnen nicht von den (Karten: 0228 21 25 21) 9./12.-14./20.-22.9., 20 Uhr 76 PANTHEON-ENSEMBLE Der Eineurojobber Otto Umbokko ist tot. Wer ist der Täter? Auftritt karrieregeiler Politiker, Wirtschaftsheinis, Assistenzärzte und Kommissare. Kabarett trifft Krimi, Satire meets Reality. Bonns Kabarett-Tempel leistet sich ab sofort, neben den unerreichten Streithähnen Pause & Alich, ein eigenes, junges Haus-Ensemble. Unter der Regie von Hans Kieseier schlüpfen Dave Davis, Tanja Haller, Hans Holzbecher und Massimo Tuveri in sage und schreibe 14 Rollen. Der Text zu „Fahrerflucht“ stammt von Thomas Lienenlüke. mit Formen der audiovisuellen Inszenierung sowie mit literarischen und tänzerischen Konzepten. Hierbei beachtet die Frischzelle im Besonderen die Rolle der Computertechnologie für die Transformation von Klang und Bild, die Vernetzung unterschiedlicher Medien und die Verbindung zwischen menschlichem Körper und Maschine in Form von Interfaces und Sensorikapparaturen. SCHAUSPIEL KÖLN (Karten: 22 12 84 00) 26./27./30.9., 19.30 Uhr KÖNIG LEAR Triumphale Saison Nummer 3? Schauspielintendantin Karin Beier setzt an zum nächsten Meistersprung. Mit einer rein weiblichen Besetzung wirft sie Shakespeares philosophische Groteske als Eröffnungsstück der neuen Saison auf die Bühne. Barbara Nüsse wird König Lear sein, der seine drei Töchter um heftige Liebesbekundungen bittet, damit sie Thron und Erbe überschrieben bekommen. Zwei halten sich daran, die dritte sagt buchstäblich „nichts“. Und damit öffnet sich der Schlund der menschlichen Hölle. Aller Daseins-Zinnober um Geld, Macht und Karriere fegt mit seiner ganzen vernichtenden Kraft über die Königsfamilie hinweg. Geschlossene Firmenvorstellungen für Banken und Versicherungen bitte frühzeitig anfragen. SENFTÖPFCHEN (Karten: 258 10 58) 18./19.9., 20.15 Uhr TAILED COMEDIANS „Kassenschlager“ trifft es bei diesen sechs Herren gleich doppelt. In dem Monat, in dem das Senftöpfchen offiziell sein 50jähriges Bestehen feiert, präsentiert dessen Prinzipalin Alexandra Kassen eine Gruppe, die auch an ihren früh verstorbenen Mann Fred erinnert. Fred Kassen begann seine Karriere als einer der späteren „Comedian Harmonists“, bevor er mit seiner Frau eine der bis heute vitalsten Kleinkunstbühnen Deutschlands eröffnete. Die Wiesbadener „Tailed Comedians“ doubelten im Film von Joseph Vilsmaier bereits kongenial die Stimmen der Schauspieler. Am vorletzten September-Wochenende bringen sie Köln und seinem unvergleichlichen Musentopf samt Musenmutter ein Schlagerständchen mit unerhörten Hits der 20er und 30er Jahre. KONZERT BLUE SHELL (www.blue-shell.de) 5.9., 21 Uhr JOHNNY LAW & THE PISTOL PACKIN‘ DADDIES Die Rockabilly-Kings Johnny Law & the Pistol Packin‘ Daddies aus Australien geben sich die Ehre, bevor sie auf dem High Rockabilly in Spanien auftreten und dann zum Rave nach Las Vegas düsen. Die weltenbummelnden Australier begeistern mit authentischen Stücken – die meisten sind von Johnny Law selbst geschrieben und auf deren in Berlin produziertem Album „I’ll Get It Right!“ zu finden. Mit von der Partie ist natürlich ein DJ-Team, bestehend aus Extrator von den Noisy Neighbours und dem Blue Shell-Stamm-Schallplattenaufleger Sir Takee. Sie garantieren mit echten Boppern für Tanzgarantie ohne Unterbrechung. LITERATUR BUCHHANDLUNG BITTNER (Albertusstr.6) 10.9., 20 Uhr TIM PARKS Der in Verona lebende und 1954 in Manchester geborene Autor ist immer wieder für Überraschungen gut. Als Spezialist für GeschlechterDramen geht es in seinem jüngsten Buch um eine Vater-Sohn-Geschichte, die an seinen Roman „Stille“ anknüpft. Als John einen Brief von seinem Vater Albert, einem berühmten Anthropologen, erhält, hat dieser bereits das Zeitliche gesegnet. Bei der Trauerfeier zu seiner Beerdigung trifft er auf Menschen, die ihm nahegestanden haben, aber eine völlig unterschiedliche Sichtweise auf ihn hatten. Seine Mutter Helen wiederum ist zwar ebenso unnahbar wie früher, gibt ihm aber ebenfalls Rätsel auf, als sie sich mit einem Journalisten einlässt, der die Biografie ihres Mannes schreiben will. Parks, dessen schriftstellerischer Output den seiner meisten Kollegen übersteigt, gehört zu den Autoren, deren Bücher zwar gelesen, aber durch ihre thematische Unberechenbarkeit den Literaturbetrieb verstören. Der Kölner Schauspieler Josef Tratnik liest die deutschen Texte mit sonorer Stimme. Die Moderation des Abends hat Antje Deistler übernommen. MAYERSCHE BUCHHANDLUNG (Schildergasse 31-37) 15. 9., 20.15 Uhr STEFFEN MÖLLER SPORT- UND OLYMPIAMUSEUM (Rheinauhafen) 16.9., 21 Uhr FRISCHZELLE Das Festival für Intermediale Improvisation und Komposition macht neben Düsseldorf das Kölner Museum zu einem seiner Austragungsorte. Als Festival für intermediale Kunst experimentiert die Frischzelle mit vielfältigen Interaktionsformen zwischen klassischem Instrument und elektronischer Klangerzeugung, Die Kölner Theaterkonferenz lädt ein 9 KÖLNER THEATER NACHT 2.OKT 2009 20 – 04.h 77 In Polen ist Steffen Möller nicht nur als einer der wenigen deutschen Gastarbeiter berühmt, er spielt auch in der beliebtesten Telenovela des Landes „L wie Liebe“ und in der Comedy-Show „Europa lässt sich mögen“ die Hauptrolle. Der 1969 geborene und in Wuppertal aufgewachsene Mann legt nach „Viva Polonia“ mit seinem Buch „Vita Classica“ nun die traumatischen Bekenntnisse eines „Andershörenden“ vor. Da erfährt der geneigte Leser, dass der Hamburger Hauptbahnhof seit Jahren mit Klassischer Musik berieselt wird, weil sich damit die Zahl der Drogensüchtigen an besagter Stätte auf ein Minimum reduziert. Streichquartette wirken auf sie offenbar so abstoßend wie auf Möllers Schulkameraden seinerzeit, die sich über seine geheime Leidenschaft für Klassische Musik lustig gemacht haben. Der sympathische Kabarettist wird außerdem erzählen, wie WDR 3 sein Klassik-Mentor wurde – und welche Segnungen die Musik von gestern für die Seele eines Heranwachsenden von heute bedeutet. Hohe Pforte 9 – 11 50676 Köln Tel. 0221 6060858-2 Infos und Reservierungen unter www.sin-koeln.de Auswahl RHEINAUHAFEN (www.rheinlesen-koeln.de) 4.-6.9. LITERATURFEST Transparenz der Fläche und die tastende Bewegung in den Raum hinein. Einerseits abstrakt, andererseits atmosphärisch dicht und typisch für heutige Phänomene. Und es geht weiter! GELDGESCHICHTLICHES MUSEUM bis 1.10., Mo-Fr 9-18.30, Sa 10-14 Uhr SCHRECKEN DES EISES UND DER FINSTERNIS Am Freitagabend startet das erste Literaturfest im aufgehübschten Kölner Rheinauhafen: Mit über 40 Ausstellern bietet die Veranstaltung „R(h)einlesen - LiteraTour durch den Rheinauhafen“ zahlreiche Möglichkeiten, die hiesige Literaturszene zu entdecken. Buchhändler, Verlage und literarische Organisationen laden dazu am Samstag von 12 bis 20 Uhr und am Sonntag von 12 bis 18 Uhr ein. Autorenlesungen, Signierstunden und Buchpräsentationen sorgen für eine breite Palette an unterhaltsamen Anregungen. Mit dabei sind unter anderem Bestseller-Autor Frank Schätzing und Köln-Krimi-Autor Christoph Gottwald. Am Sonntag geht es in einer Podiumsdiskussion mit Ausbildern aus Verlag und Buchhandel, Auszubildenden und Berufsschullehrern um die „Ausbildung mit Zukunft in Buchhandel und Medien“. Außerdem gibt es ein abwechslungsreiches Programm ausschließlich für Kinder. Alle Veranstaltungen des Rahmenprogramms sind kostenfrei. ünscht kwunsch zu üc Gl e ahre Choic 0J «w es »2 Vorgestellt werden Künstlerbücher, also Bücher, die von Künstlern entworfen wurden, dabei selbst Kunstwerke sind – und überhaupt die Frage aufwerfen, was man mit einem Buch alles machen kann. Ein überraschender Einblick in eine wenig bekannte Gattung. MUSEUM LUDWIG 2.9.-10.1.10, Di-So 10-18 Uhr KUTLUG ATAMAN TEAPOT DESIGNTUNNEL DÜSSELDORF-COLOGNE OPEN GALLERIES d Konzerte, Partys, Kino, Politik 4.9.-17.10., Di-Fr 14-18, Sa 12-14 Uhr WARD SHELLEY Der New Yorker Ward Shelley setzt sich in seinen “Timeline Drawings“ mit den Biografien unterschiedlicher Künstler auseinander. Er vernetzt die verschiedensten Quellen, arbeitet mit Text und realisiert eine eigene, geradezu kybernetische Mythologie, die reichlich Sachinformationen enthält. FILM FILMFORUM (www.ladoc.de) 9.9., 19.30 Uhr LA DOC LECTURES 1:24 H BERLIN 4.-6.9., üwg. ab 18 Uhr Die Idee ist, zeitgleich, am selben Wochenende in Köln und Düsseldorf neue Ausstellungen zu eröffnen, ein Shuttleservice verbindet die unterschiedlichen Orte und fast alle Galerien machen mit. Vielleicht werden ja Erinnerungen an die legendären lebhaften, fast volksfestartigen Paralleleröffnungen der achtziger Jahre im Belgischen Viertel wach. S ie Herzlichen tadtRevu GALERIE HEINZ HOLTMANN 4.9.-27.8.10, Di-Sa 11-18 Uhr PAUL SCHWER StadtRevue bleibt länger wach SAMMLUNG MANFRED FÖRSTER (www.designtunnel.de) 17.-19.9. wenn wir unterwegs sind www.stadtrevue.de ab 18.9., Di-Fr 10-18 Uhr DEUTZER BRÜCKE Kalte Betonwände und karges, puristisches Ambiente treffen bei der Ausstellung zum 10jährigen Jubiläum der Kölner Akademie für Kommunikationsdesign im Unterbau der Deutzer Brücke auf die ausgestellten Arbeiten der Studierenden. Gezeigt werden Werke verschiedener Themenbereiche wie Corporate Design, Fotografie, LogoEntwicklung, Illustration und Typografie. Zusätzlich zu der Ausstellung finden jeden Tag Vorträge statt. Am Eröffnungstag wird so der Typograf und Gestalter Kurt Weidemann zu den Gästen sprechen. Am Samstag werden ab 22 Uhr mit einer Party im Brückenvorbau die sicherlich sehenswerten Arbeiten begossen. Köln lesen. Jeden Monat. KUNST- UND MUSEUMSBIBLOTHEK IM MUSEUM LUDWIG Der Türke Kutlug Ataman ist einer der wichtigen, international erfolgreichen Video- und Filmemacher dieser Jahre. Thema der Videoinstallation im Museum Ludwig ist Küba, ein Stadtviertel von Istanbul. Ataman geht dessen eigenem Charakter anhand von Portraits und Interviews der Einwohner nach. KUNST Dabei sein Die Ausstellung geht der „Eroberung“ des Nordpols vor 100 Jahren nach, erzählt von den großen Abenteuern anhand von Münzen und auf Dokumenten. Und sie ist zum Vermächtnis geworden. Thomas Lautz, der Leiter des Geldgeschichtlichen Museums, ist vor wenigen Wochen verstorben. Mit der Trauer und Betroffenheit bleibt der Trost dieser Ausstellung. Der Düsseldorfer Künstler hat sich mit Beiträgen zwischen (Leucht-) Objekt und farbbezogener Malerei im Kunstgeschehen etabliert. Zentrale Aspekte sind die 78 Mit „24 h Berlin“ schuf Volker Heise die längste TV-Dokumentation in der Geschichte des Fernsehens. Der an die Wurzeln des Kinos erinnernde Film zeigt einen Tag im Leben der Hauptstadt Berlin in Echtzeit. Das Filmmaterial wurde im September 2008 einen Tag lang gleichzeitig von 80 Kamerateams aufgenommen. Kurz nach dem Ausstrahlungstermin (am 5.9. ab 6 Uhr bei ARTE) Magenbitter erzählt Cutterin Annette Muff den LaDOC-Gastgeberinnen Sibylle Stürmer und Gesa Marten von der langwierigen Arbeit im Schneideraum und präsentiert noch einmal ausgewählte 90 Minuten. Wie ist es, wenn man versucht, das Leben eines Tages in all seinen Facetten zu erfassen und zu arrangieren? choices verlost für diese spannende Nachlese 3x2 Karten. E-Mail bis 6.9. an [email protected], Kennwort LaDOC TIPP DES MONATS FILMFORUM (Bischofsgartenstr. 1) 20.9., 15 Uhr PSST PP PIANO Im September 2009 wird die Kölner Künstlerin Mary Bauermeister 75 Jahre alt. Grund genug für den Filmemacher Gregor Zootzky, über die Rolle nachzudenken, die Mary Bauermeister für das Erstarken einer künstlerisch-musikalischen Avantgarde unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg in Köln spielte. Mary Bauermeister kam nach kurzen Studienaufenthalten in Ulm und Saarbrücken Ende 1959 nach Köln zurück veranstaltete 1960 und 1961 Ausstellungen und Konzerte. Legendär wurde Bauermeisters „Contre Festival“, das sie parallel zum ‚Weltmusikfest der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik‘ (IGNM), das 1960 in Köln stattfand, veranstaltete. Im Zentrum des Films steht ein Abend, der sowohl in die Musik- als auch in die Kunstgeschichte als einer der größten „Vatermorde“ eingegangen ist: Der Koreanische Musiker und späterer Performance- und Videokünstler Nam June Paik shampooniert seinem großen Vorbild John Cage die Haare und schneidet ihm die Krawatte ab. FILMPALETTE Das neue Programm des w-film-Verleihs aus der Reihe „Night of the Shorts“ präsentiert fünf Kurzfilme rund um das Thema DDR/jüngere deutsche Geschichte vor der Wiedervereinigung. Mit dabei Hannes Treibers Beitrag „Freies Land“, angesiedelt in Mecklenburg 1983, über den Pfarrer Uwe, der seine Ideale von Freiheit offen zu äußern und zu verteidigen wagt, natürlich nicht ohne seine Familie und sich selbst zunehmend zu gefährden. Als seine Frau die Bedrohung kaum noch aushält, steht Uwe vor einem Konflikt, der zur Zerreißprobe für die ganze Familie wird. Aus einem anderen Blickwinkel erzählt „Der Plan des Herrn Thomaschek“ von Ralf Westhoff die Geschichte des jungen 16jährigen Jürgen, der das verdächtige Verhalten des örtlichen Briefträgers im thüringischen Grenzort beobachtet. ZUSAMMENGESTELLT VON THOMAS HIRSCH UND LINDA HOEMBERG Infos an [email protected] IMPRESSUM Herausgeber: choices Verlag Joachim Berndt, Büro Köln Maastrichter Str. 6-8, 50672 Köln E-Mail: [email protected] Tel. 0221-27252-60, Fax: -88 Redaktion: Linda Hoemberg (v.i.S.d.P.), Christian Meyer Mitarbeit an dieser Ausgabe: Lars Albat, Frank Brenner, Lutz Debus, Natascha Emonts, Hartmut Ernst, Jörg Fürst, Rolf-Ruediger Hamacher, Peter Hanemann, Wolfgang Hippe, Thomas Hirsch, Thomas Linden, Jules Lux, Thomas Ninnemann, Anne Nüme, Carla Schmidt, Dietmar Temps, Olaf Weiden, Hans-Christoph Zimmermann 22.9., 19.30 Uhr KÖLNER BRÜCKEN IM FILM Als besondere Gäste des Abends zeigen Filmemacher Wolfram Schmachtenberg und Brückenkünstler Joachim Römer Filme über die Kölner Brücken, vom Bau bis zur Kunstaktion. Beide werden durch den Abend führen. Die Filme: Bau und Wiederaufbau der Mülheimer Brücke 1929 und 1951, „Unterblicken“, Über die Kunstaktion von Joachim Römer an der Kölner Südbrücke 2003, Film über Kunstaktion von Joachim Römer im Bauch der Deutzer Brücke 2004, „100.000 Gläser“ über die Installation mit Kölschgläsern von Serge Spitzer in der Zoobrücke (14.5.-12.11.2000), „Tanz auf der Südbrücke“ (1990 Köln-Südbrücke: „Rhein ... Rhein ... Rhein ... ROT ... zwischen Schöpfung und Erschöpfung ...“ – Aktionszyklus in fünf Bildern). AUSBLICK ODEON/FILMHAUS/VIERTELBAR (www.kurzfilminfo.com) 14./19.-22./29.10. AM ENDE KOMMT DIE WENDE Projektleitung: Rüdiger Schmidt-Sodingen Grafik: Michael Hennemann, Asin Koch, Mathias Mortag, Katharina Olma Satz: PS Grafik GmbH Citadellstr. 14, 40213 Düsseldorf Tel. 0211-8668212, Fax 0211-8668222 Anzeigenverwaltung: Berndt Media Dr.-C.-Otto-Str. 196, 44879 Bochum E-Mail: [email protected] Tel. 0234-94191-0, Fax -94191-91 Buchhaltung: Karin Okniewski Druck: VVA Verbr. Auflage: IVW II/2009 42.855 Alle nicht gesondert gekennzeichneten Bilder sind Pressefotos. Einem Teil der Auflage ist ein Beikleber der Kölner Theaterkonferenz beigefügt. 79 HILFE FÜR DIE WETTERFEE DER ERSTE KÖLNER WETTERINDEX Von Wolfgang Hippe afp/dkr/dpa/ddp/kkr/kki. Schlechtes Wetter ist für viele Kölner Wetterakteure ein Schock. Gutes Wetter führt zu einem positiven Image der Region. Vor allem aber: Man soll Wetter nicht kleinreden. Das sind zentrale Erkenntnisse des Kölner Wetter Index (KWI), der jetzt erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Der Wetterindex basiert auf einer Befragung unter rund 340 weltweit führenden Kölner Wetterexperten, die vom Rheinischen Institut für Soziologie Köln (RISK) als Pilotprojekt durchgeführt wurde. Die Stimmung der Wetterakteure ist verhalten optimistisch, auch wenn die Mehrheit der Befragten die Bemühungen der Stadt um eine positive Wetterentwicklung eher skeptisch beurteilt. Der von der Verwaltung zu Jahresbeginn vorgelegte „Wetterentwicklungsplan“ wird zwar mehrheitlich positiv aufgenommen, die Mehrheit der Befragten zweifelt allerdings an dessen zügiger Umsetzung. Zugleich werden klare Erwartungen an die führenden Politiker und die Dezernenten der Stadt formuliert. Die Ergebnisse der Befragung spiegeln ebenfalls wider, dass die Mehrzahl der Wetterakteure „Wetter als einen wichtigen Problemkomplex sehen, wenn es um die zukünftige Entwicklung unserer Stadt geht“. Dieser Aussage stimmten 89,7 Prozent der 341 Befragten zu. Der Kreis der befragten Wetterakteure und -kreativen wurde über einen Zufallsgenerator ermittelt, den der Kölner Wetterrat (KWR), Outdoor-Veranstalter, die Vereinigung der Wetterfühligen (VdW) und ausgewählte Förderer aus der Versicherungswirtschaft möglich gemacht haben. „Die hohe Rücklaufquote von 75 Prozent ist ein Beleg dafür, welchen Stellenwert der Index schon jetzt für das Kölner Wetter hat“, fasste RISK-Pressesprecher Günter Hackelmann die Ergebnisse zusammen. Er ging zudem davon aus, „dass auch weitere Befragungen ein fundiertes Stimmungsbild liefern“. Dr. Rainer Frosinn, Geschäftsführer des RISK: „Ein gutes Zeichen ist, dass viele Fragebögen bis zur letzten Seite ausgefüllt wurden.“ Bei den Antworten sei auch das „Bemühen um Professionalität und Objektivität“ deutlich erkennbar. Als Personen, die in den vergangenen sechs Monaten einen wichtigen Beitrag zum Kölner Wetter geleistet haben, wurden u.a. genannt: Willy Millowitsch („Viel Sonne im Herzen“), Lukas Podolski („Sonne im Herzen“), der Dalai Lama als „Signal für die interkulturelle Internationalität der Metropole“ und der Kirchenchor St. Stephan („Himmelwärts jauchzet!“). Die schlechte Positionierung von Schauspielintendantin Karin Beier erklärte Frosinn damit, dass Baier „vor allem indoor tätig ist“. Der Kölner Wetterindex stellt weltweit ein einzigartiges Instrument zur Messung der Stimmungslage unter den Wetterexperten Kölns dar und macht damit die aktuelle Stimmung in der Wetterkultur transparent. Weitere Befragungen zu aktuellen Wettertrends sollen in Zukunft halbjährlich unter den weltweit führenden Kölner Fachleuten durchgeführt werden. „Köln verfügt damit als einzige deutsche Großstadt über ein fundiertes Stimmungsbild seiner Wetterakteure. Die Ergebnisse sind eindeutig: Politik und Verwaltung sind aufgefordert, vorhandene Planungen viel konsequenter umzusetzen und eine (noch) aktivere Präsenz für die Entwicklung des Wetters zu zeigen“, erklärt Konrad B. Denauer, Vorsitzender des Kölner Wetterrates. Bei der Vorstellung des ersten Kölner Wetter Index wurden weitere RISK-Pläne bekannt. Nach dem erfolgreichen Pilotprojekt wolle man „sofort durchstarten“ und einen „Kölner Kultur Index“(KKI) angehen. Dr. Rainer Frosinn: „Wetter und Kultur sind nur zwei Saiten einer Medaille, die man zum Klingen bringen muss. KWI und KKI ergänzen sich als Parameter perfekt und verstellen den Blick auf den eigenen Horizont.“ Die Ergebnisse will man spätestens Anfang 2010 vorstellen. Frosinn: „Ein angemessener Auftakt für das Event-Jahr.“ UND IHR MAGENBITTER? ALLES UNTER WWW.CHOICES.DE/THEMA September 2009 | 21. Jhg. www.choices.de WILLEM DAFOE Kino.Kultur.Köln. 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